- Heftarchiv - Internet World Business
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AUSGABE 1/13 7. JANUAR 2013 Anzeige 43205 Online-Werbung I E-Commerce I Technik www.internetworld.de ALLE 14 TAGE TOPAKTUELL Wein im Web spürbar machen No-LineCommerce Vorsicht vor Tausendsassas Wie Mövenpick seinen Wein-Shop relauncht S.30 Verzahnung von StationärS.24 und Online-Handel Peter Hartman, SPH AG Mosaic für Windows 8 „Windows Phone 8“-Benutzeroberfläche mit animierten Live Tiles („Aktivitäten-Kacheln“), die weiterführende Videos und Texte zeigen. Live Tiles sind die Besonderheit von Windows Phone 8. Laut Vibrant betrug die Engagement Rate 35 Prozent, die User beschäftigten sich im Schnitt über zehn Sekunden mit dem Werbemittel. fk Neue Trends im Online Marketing S.16 Branchen-Experten rten blicken zurück auf 2012 und d wagen einen Ausblick Au auf 2013 A ls „ein gutes, aber zu kurzatmiges Jahr“ wird Michael Frank 2012 in Erinnerung behalten. Der Chef der Plan-NetGruppe gehörte zu den zahlreichen Branchenkennern, die wir zu ihren Eindrücken bezüglich des vergangenen Jahres befragt haben, aber vor allem zu ihren Erwartungen an das,, was die nächsten zwölf Monatee bringen werden. ss Idee mu „Welche tz gese t 2013 um “ werden? „Was ist de rzeit überbewert et?“ „Was hat Sie erstaunt?“ haatt Sie Was h „W genervt?“ RTB und Big Data Engagement Rate von 35 Prozent: Vibrant-Kampagne für Windows 8 S.38 Fragen an das neue Jahr VIBRANT MEDIA Der In-Text-Advertising-Spezialist Vibrant Media hat mit Mosaic ein dynamisches Fullscreen-Werbemittel vorgestellt, das in einer Kampagne für Windows Phone 8 erstmals eingesetzt wurde. Taucht im Text das Wort „Smartphone“ auf, reicht ein Wisch mit dem Mauszeiger darüber, und es öffnet sich die Simulation einer Display kann Performance Für Stephan Theiß, Geschäfts-führer Gelbe Seiten Marketing, stand 2012 ganz im Zeichen der Diskussion um Real-Time Bidding (RTB). 2013 wird sich nach Theiß’ Ansicht zeigen, wie effektiv RTB und Targeting, das zweite Top-Thema des letzten Jahres, zusammen sind. Für Lothar Prison, Chief Digital Officer Vivaki, gehört RTB auch 2013 zu den wichtigsten Trends, „Was war 2012?“ t „Was komm 2013?“ zusammen sammen mit Big Data und Mobile. Ingo obile. Rovi-Manager Rovi-Manag ese erwartet gar, dass 2013 Reese das Jahr sein wird, in dem die Konsumenten erstmals kom- plett bestimmen werden, was sie sehen wollen und was nicht. Überraschend skeptische Ansichten äußert Johannes Altmann, Gründer des Webshop- Optimierers Shoplupe. Für Altmann werden viele technische Innovationen im E-Commerce überbewertet, die sich am Ende doch kein Shop-Betreiber leisten könne. Und Pilot-Geschäftsführer Klaus Ahrens ffühlt sich beim Hype um Social Media an die Dotcom-Blase vor M gut einem Jahrzehnt erinnert. Für 2013 wünscht sich Smartclip-Chef Jean-Pierre Fumagalli endlich eine gemeinsame Währung für digitale Werbung auf allen Kanälen. Und UnitedInternet-Media-Vorstand Matthias Ehrlich fordert mehr Qualität bei Digital Media, „und zwar auch im nachfrage- und nicht nur im angebotsorientierten Kontext“. Mehr Stimmen zu den Trends im nächsten Jahr lesen Sie online auf www.internetworld.de und in dieser Ausgabe auf den ■ Seiten 4 bis 9. fk NETMOMS Das Kölner Internet-Portal Netmoms.de gehört künftig zum Medienhaus Tomorrow Focus (ToFo), das für das MütterNetzwerk 2,5 Millionen Euro in bar und 258.040 ToFo-Aktien zahlt. Laut Arbeitsgemeinschaft Online Forschung (Agof) erreichte Netmoms.de im Oktober 2012 1,66 Millionen Unique User. Der Jahresüberschuss des Kölner Unternehmens betrug 2011 rund 252.000 Euro. host Rabattschlacht R abatte, Sale, Gratiszugaben: Der aggressiv geführte Preiskampf um Online-Kunden im Weihnachtsgeschäft hat auch in der Statistik seine Spuren hinterlassen. So zeigt eine exklusive Auswertung des Bamberger Online-Payment- KAUFHOF 25 Millionen Euro übers Web Die Warenhauskette Galeria Kaufhof konnte ihren Web-Umsatz im vergangenen Jahr zwar um 150 Prozent steigern, insgesamt aber trotzdem nur 25 Millionen Euro über das Web erlösen. Zum Vergleich: Der Gesamtumsatz bei Galeria Kaufhof betrug 2011 rund 3,4 Milliarden Euro netto, der Newcomer Zalando will 2012 eine Milliarde Euro umgesetzt haben – ebenfalls netto. dg Die im Internet bestellten Geschenke fielen 2012 kleiner aus Dienstleisters Computop für INTERNET WORLD Business: Die Anzahl an Bestellungen, die deutsche Verbraucher im Zeitraum von 1. November bis 12. Dezember online tätigten, ist zwar um 23 Prozent ordentlich gestiegen, aber die durchschnittlichen Warenkorbwerte gingen um 11,5 Prozent von 87 Euro im Vorjahreszeitraum auf 77 Euro zurück. Besonders stark von den Warenkorbrückgängen betroffen waren die Internet-Segmente Mode, Consumer-Elektronik und Lebensmittel. Mehr Ergebnisse der Computop-Analyse sowie Erklärungen der Erhebungsmethode lesen Sie auf ■ Seite 20. dz Weihnachtsrenner E-Book D igitale Bücher und Lesegeräte waren im Weihnachtsgeschäft sehr gefragt: Die Verlagsgruppe Weltbild, die laut GfK die meisten Bücher deutschlandweit verkauft, setzte eine sechsstellige Zahl ihres neuen eBook Reader 4 ab. „Wir haben unseren E-Book- Marktanteil im Verbund unserer Marken auf rund 20 Prozent entscheidend ausbauen können“, so Weltbild-Chef Carel Halff. Seine Prognose: „Bis 2015 werden 15 bis 25 Prozent aller Bücher in Deutschland als digitale Ausga■ ben verkauft.“ host Neue Mediengesellschaft Ulm mbH, PF 201552, 80015 München Postvertriebsstück, DPAG, Entgelt bezahlt Tomorrow Focus übernimmt Fotos: Fotolia / AG Visuell ; Giovanni Rinaldi; Sergey Nivens € 4,50 | Fr. 9,00 2 AKTUELL Internet World BUSINESS Eine Hotelsuche für Expedia M illionendeal zum Jahreswechsel: Der US-amerikanische Reisekonzern Expedia kauft knapp 62 Prozent der Hotelsuche Trivago und bezahlt dafür 477 Millionen Euro. „Unser Fokus liegt weiterhin auf der umfassenden und individualisierten Hotelsuche“, erklärt Rolf Schrömgens, Geschäftsführer und Mitgründer von Trivago. Der Kauf soll bis Mitte 2013 vollzogen sein. Das Düsseldorfer Unternehmen wurde 2004 gegründet und wird unabhängig weiterarbeiten. Trivago vergleicht auf 140 Portalen und von rund 600.000 Herbergen die Preise. Hotels und Portale bezahlen pro User, der über Trivago auf ihre Seiten geleitet wird. 2012 erwirtschafteten die Düsseldorfer einen Umsatz von rund 100 Millionen Euro. „Das Trivago-Team hat eine der größten und bekanntesten Reiseseiten Europas aufgebaut“, so Expedia-Chef Dara Khosrowshahi, „pro Jahr wird hier mehr als 100 Millionen Mal nach einem günstigen Hotel gesucht.“ An Trivago ist noch der Wagniskapital-Finanzierer Insight Ventures ■ beteiligt, der 25 Prozent hält. vs Expedia schnappt sich die Mehrheit an der Hotelsuche Trivago.com aus Düsseldorf Shop-Award 2013 Die Einreichungsfrist hat begonnen ie Redaktion der INTERNET WORLD Business kürt auch in diesem Jahr im Rahmen der E-CommerceMesse Internet World 2013 Deutschlands beste Online Shops mit dem INTERNET WORLD Business Shop-Award 2013. Teilnehmen kann jeder deutschsprachige Online Shop sowie jede deutschsprachige E-CommerceAgentur, die hinter der Umsetzung eines entsprechenden Webshops steht. Ausgezeichnet werden der beste Online-Pure-Player, der beste Multichannel-Anbieter, der beste Marken- und Hersteller-Shop, die beste SocialCommerce-Strategie, die beste Mobile-Commerce-Strategie, die beste Produktpräsentation, der höchste Innovationsgrad sowie ein Gesamtsieger „Best-of-Show“. Die Einreichung der Bewerbungsunterlagen – auch für mehrere Shops – ist für Händler und Agenturen kostenfrei. Die Redaktion der INTERNET WORLD Business erstellt aus sämtlichen Bewerbungen eine Shortlist in den entsprechenden Kategorien. Berücksichtigt werden dabei Kriterien wie Design, Umsetzung, Usability, Performance, Joy of Use und Origina- Auch 2013 werden die besten deutschen Webshops mit dem Shop-Award ausgezeichnet lität. Die Sieger werden von einer Jury namhafter E-Commerce-Experten bestimmt. Dazu zählen Johannes Altmann (Shoplupe), Ulrich Hafenbradl (Trusted Shops), Gerrit Heinemann (Hochschule Niederrhein), Thomas Lang (Carpathia Consulting), Axel Seeger (Tailorit) und Thorsten Wilhelm (eResult). Einsendeschluss für die Bewerbungen ist der 11. Februar 2013. Die Preisverleihung findet im Rahmen der E-Commerce-Messe Internet World am 18. März 2013 im Münchner Kongresszentrum ICM statt. Weitere Informationen rund um den „Shop-Award 2013“ und ein Online-Formular zur Bewerbung für den Preis finden Sie im Web unter: www.inter ■ networld.de/shopaward INTERNET WORLD Business 1/2013 Recht: Wann fremde Markennamen im Internet genutzt werden dürfen Zum Jahreswechsel erklären Branchen-Experten, was sie im vergangenen Jahr bewegt hat und was sie sich vom kommenden Jahr erwarten 4 Mobiles Schaufenster Shoplove präsentiert Waren auf dem Tablet 10 Ströer Out of Home Media AG steigt durch Übernahmen in Top 3 der Web-Vermarkter auf 25 12 Händler, die weiterhin Lastschriftzahlungen in ihrem Webshop anbieten wollen, müssen sich jetzt um die Umstellung kümmern Branche auf Konsolidierungskurs SPECIAL: DISPLAY ADVERTISING Display Advertising eignet sich durchaus für das Erreichen von Performance-Zielen 16 Neue Serie: Marketing mit Google Shopping Schluss mit gratis: Wenn Google die kostenlose Produktsuche durch ein Bezahlmodell ersetzt, 18 wird das erhebliche Auswirkungen haben E-COMMERCE Mehr Päckchen, kleinerer Warenkorb So lief der Online-Handel vor Weihnachten 20 Mit dem Relaunch soll der Wein-Shop von Mövenpick mehr Emotionalität gewinnen USA 31 % Kanada 29 % 24 % Japan 22 % Mexiko 16 % China 11 % Deutschland Indien 9% Frankreich 8% Russland 7% Marktanteil mobiler Käufer am Online-Handel Quelle: Mobify / World Pay Report © INTERNET WORLD Business 1/13 Geschäftsführer von Mediascale, fordert eine Budgetbetrachtung über alle Werbekanäle hinweg 17 Markus Kellermann, 30 Organisator der Affiliate Tactixx, beschreibt, was sich im Jahr 2013 in der Affiliate-Branche alles tun wird 13 Moritz Koch, 36 Managing Director Commerce Plus, will nun digitale Vertriebskonzepte 26 für Markenhersteller realisieren Pia Löffler, 38 RUBRIKEN Techniktipp: Datenqualität aus der Cloud 26 Dienstleisterverzeichnis 31 34 Impressum 34 Reiche Formenvielfalt Stellenmarkt 35 Gehört / Feedback 38 24 31 % 28 Menschen & Karriere Es gibt viele Möglichkeiten, Stationär- und Online-Geschäft miteinander zu verzahnen 34 % Südkorea Großbritannien Gerrit Heinemann, Übersicht: Wichtige Awards 2013 für Webshops 22 Auf der Gewinnerseite 40 % Leiter des eWeb Research Centers, erklärt No-Line-Handel zur höchsten Evolutionsstufe im Multichanneling 24 MEINUNG Nicht jeder kann alles Gastkommentar: Von Kooperationen und Fortschritt in Maßen im E-Commerce 47 % Brasilien Vorstandsvorsitzender SPH, hält Alleskönner und Universalgelehrte im E-Commerce für unmöglich 38 SZENE Die wichtigsten Termine 2013 Internet World, Dmexco und andere Events sowie Awards warten wieder auf Teilnehmer Australien 26 Wein im Web spürbar machen Rechtliche Rahmenbedingungen und auch Änderungen in den Google Guidelines machen 13 Affiliate Marketing künftig anspruchsvoller Mobile Commerce in der Welt Peter Hartmann, Gute Vorbereitung braucht Zeit MARKETING & WERBUNG Außenwerber macht Online n Flächenstaaten, in denen Verbraucher oft lange fahren müssen, um einzukaufen, setzt sich der Mobile Commerce schneller durch. Das zeigt die Statistik von Mobify und World Pay Report. Der Anteil mobiler Käufer erreicht in Australien und Brasilien mehr als 40 Prozent. In den USA jedoch, wo die neuen Web-Technologien entstehen, liegt er bei nur rund 30 Prozent. In allen Ländern wird deutlich mehr per Smartphone als mit Tablet bestellt, meist liegt das Verhältnis bei 2:1. Nur in China wird beinahe ebenso oft mit einem mobilen Telefon (46 Prozent) wie mit einem Tablet ■ (41 Prozent) online eingekauft. vs Wolfgang Bscheid, TOOLS & TECHNIK Künftig gemeinsam Spot Media und Next Commerce fusionieren zu Commerce Plus Mobil bestellen setzt sich durch Meinungen in diesem Heft Die rechtlichen Grenzen von SEO TRENDS & STRATEGIEN Altes Jahr, neues Jahr 1/13 I D In eigener Sache Am 19. und 20. März 2013 dreht sich auf dem Münchner Messegelände wieder alles um das Thema E-Commerce: bei der Internet World, der führenden E-CommerceMesse in Deutschland. Die Stände werden bereits knapp, meldet der Veranstalter Neue Mediengesellschaft Ulm mbH. „Wir haben nun das 1. Obergeschoss für die Messe geöffnet, um weitere Möglichkeiten anbieten zu können“, erklärt Sabine Eckert, Head of Sales Events. Bis Weihnachten hatten 160 Aussteller gebucht, und 30 weitere der insgesamt 250 Stände sind reserviert. Darunter sind immer mehr international tätige Firmen sowie etliche neue Aussteller wie Telefónica Germany, Yandex Europe, Keynote Systems, Contactlab, IBM, Compuware, Exact Target, Sage Pay, UDG United Digital Group, Mission One eRelations, Netzeffekt und Hybris. Wie 2012 sind zum Beispiel Trusted Shops, Ibi Research, Rakuten, Oxid eSales, Intershop, DHL, Klarna, Artegic und viele andere dabei. Schwerpunkte der Messe sind Software & Technik für Webshops, Usability, Online Marketing, Social & Mobile, Payment und Logistik. Parallel finden Fachvorträge auf fünf Bühnen, Guided Tours, die Preisverleihung des INTERNET WORLD Business ShopAwards und der hochkarätig besetzte Kongress statt, auf dem Referenten Top-Trends im E-Commerce und Case Studies vorstellen. Weitere Informationen und Anmeldung: ■ www.internetworld-messe.de 7. Januar 2013 Rechtsanwältin, erklärt, wann Suchmaschinenoptimierung an ihre rechtlichen Grenzen stößt 25 Vera Pesata, Leiterin Marketing Geizhals.de, glaubt, die Akzeptanz von Google Shopping hänge von den Preisen ab 19 Holger Stelz, Leiter Marketing bei Uniserv, gibt fünf Tipps, wie Sie die Datenqualität 26 bei Cloud-Services sicherstellen AKTUELL 3 Hulu wächst stark Die US-Video-Plattform Hulu.com nennt Zahlen zum Geschäftsjahr 2012 F ilme und Serien online anzusehen, findet immer mehr Anhänger. Die Erlöse der US-amerikanischen Video-Plattform Hulu.com sind von 2011 auf 2012 um 65 Prozent gestiegen. „Das Jahr 2012 werden wir mit einem Umsatz von rund 695 Millionen US-Dollar abschließen“, schreibt Jason Kilar, CEO von Hulu, im Unternehmens-Blog. Die Video-Plattform verzeichnet mehr als drei Millionen Abonnenten, die für den Dienst „Hulu Plus“ eine Gebühr entrichten. Die Zahl der Abonnenten hat sich im vergangenen Jahr mehr als verdoppelt. Dazu beigetragen hat sicher auch, dass Hulu Plus über immer mehr Geräte zugänglich ist. Seit 2012 ist Hulu Plus auf Apple TV, auf den Spielekonsolen Nintendo Wii und Wii U, auf Windows-8-Tablets und einer Reihe von Android Tablets und Smartphones vertreten. Kilar nennt auch Zahlen zu den Content-Partnerschaften sowie den Werbungtreibenden auf Hulu. Die angebotenen Titel stiegen um 40 Prozent. Hulu hat aktuell 430 Content Partner und mehr als 1.000 Anzeigenkunden. Diese Zahl der Werbungtreibenden ist im Jahresvergleich um 28 Hulu.com streamt Filme und Fernsehserien 6. plentymarkets Online-Händler-Kongress 2. März 2013 Viele Geräte führen zu Hulu Plus: Der Dienst ist über Apple TV, Nintendo Wii und Tablets zugänglich Prozent gewachsen. Hulu wolle Standards beim Ausliefern von Online-Video-Werbung setzen, kommentiert Kilar. Das beinhalte, dass Anzeigenkunden nur dann zahlen, wenn ihre Werbung bis zum Ende gestreamt wurde. Hulu ist seit 2011 auch in Japan präsent. Dort sei der Dienst von über 50 Millionen mit dem Internet verbundenen Geräten aus zugänglich, so Kilar. Die Anzahl der kostenpflichtigen Abonnements habe sich im Jahresvergleich verdreifacht. In Deutschland hatten RTL und Pro Sieben Sat1 Pläne, eine Video-Plattform nach dem Vorbild von Hulu anzubieten. Das Kartellamt untersagte jedoch Anfang 2011 den Aufbau und Betrieb der Plattform. Auch die öffentlich-rechtlichen Sender planen zusammen mit Fernsehproduktionsgesellschaften eine Video-on-Demand-Plattform und haben dazu im April 2012 die Germany’s Gold GmbH in Berlin gegründet. In diesem Fall prüft ■ das Kartellamt noch. is Fördermittel für Adspert Mit Adspert können Google-Adwords-Kampagnen vollautomatisch optimiert werden Die Jahresauftaktveranstaltung für den E-Commerce 2013 Folgende Key-Speaker erwarten Sie: Jan Griesel plentymarkets Founder und CEO Dr. Georg Wittmann ibi research Senior Consultant Benjamin Loos 42 die Netzexperten Geschäftsführer Jochen Krisch Exciting Future Geschäftsführer Johannes Altmann Shoplupe Geschäftsführer Alexander Graf NetImpact Framework E-Commerce & Strategie Zitra.de baut Showrooms aus D ie Bidmanagement GmbH erhält von der Investitionsbank Berlin Fördermittel in siebenstelliger Höhe, um das Bid Management Tool „Adspert“ weiterzuentwickeln. Das Tool hilft Marketingverantwortlichen dabei, ihre GoogleAdwords-Konten vollautomatisch zu optimieren. „Mit der Förderung können wir unsere Technologien erweitern“, so Marcel Pirlich, Geschäftsführer der Bidmanagement GmbH. Die Prognosequalität soll verbessert, neue Funktionen sollen entwickelt werden. Algorithmen für Suchbegriffe aus dem Long Tail werden verfeinert. Long Tail bezeichnet Suchbegriffe, die nicht zu den stark umkämpften Keywords zählen. Seit November 2012 bietet Adspert die Optimierung von Kampagnen für die russische Suchmaschine Yandex an. is ■ powered by Fachvorträge & Workshops: Informieren Sie sich in 35 Fachvorträgen und Workshops aus den Bereichen Marktplätze, Marketing, Recht, Shopoptimierung, Payment und natürlich dem E-Commerce-System plentymarkets. Fachmesse: Carrera hat gerade einen Showroom auf Zitra eröffnet S howrooms sind im Fashion-Business die Orte, an denen Ware ausgestellt wird und Marken und Käufer zusammenkommen. Die Handelsplattform Zitra.de überträgt das Konzept ins Netz und schafft sich so ein weiteres Umsatzstandbein. In Online Showrooms können Marken den bei Zitra registrierten 20.000 gewerblichen Händlern ihre Kollektionen präsentieren. Sie dienen sozusagen als virtuelle Schaufenster für Markenanbieter. Derzeit haben 30 Marken eigene Online Showrooms auf Zitra eingerichtet, erklärt Frank Engel, Geschäftsführer von Zitra. Die Anbieter können dort neue Wiederverkäufer finden, den Händlern fällt es leicht, auf Marken zuzugehen, zu denen sie bislang noch keinen Kontakt hatten. Zitra.de will ■ die Zahl der Showrooms ausbauen. is Treffen Sie über 50 Aussteller aus allen Bereichen des ECommerce. Mit dabei sind unter anderem Amazon, ebay, DHL, Hermes, PayPal und viele mehr. Networking: Nutzen Sie die Gelegenheit, sich mit rund 1000 Händlern und Experten auszutauschen und feiern Sie auf der großen E-Commerce-Party (Buffet und Getränke inklusive). Silber Sponsoren Jetzt Tickets zum Frühbucherpreis sichern: www.plentymarkets.com/kongress/ internet WORLD BUSINESS-Leser erhalten 10,- EUR Rabatt mit dem Gutscheincode IWB-OHK2013 4 TRENDS & STRATEGIEN Internet World BUSINESS 7. Januar 2013 1/13 2012 / 2013 Altes Jahr, neues Jahr Tschüss 2012, willkommen 2013. Nun ist also wieder ein Jahr vorbei. Grund genug, die Experten der Online-Branche zu befragen, was ihre Highlights im vergangenen Jahr waren und was sie sich vom kommenden Jahr erwarten „Was war 2012?“ Christoph Wenk-Fischer, Hauptgeschäftsführer Bundesverband des Deutschen Versandhandels (BVH) Stephan Theiß, Geschäftsführer – Gelbe Seiten Marketing Gesellschaft mbH „2012 stand für mich im Zeichen von Real-Time Bidding (RTB), das sich endgültig auf dem deutschen OnlineWerbemarkt etabliert hat. In den Jahren zuvor standen die verschiedensten Ausprägungen und Lösungen im Targeting im Mittelpunkt. 2013 wird es darum gehen, diese beiden Trends im Online Marketing noch enger zusammenzubringen: Es muss sich zeigen, wie Targeting-Technologien und -Ansätze gemeinsam mit RTB ein hocheffizientes Kampagnen-Management ermöglichen. Der langfristige Erfolgsfaktor wird sein, die verschiedenen Möglichkeiten der Zielgruppensegmentierung und Echtzeit-Aussteuerung intelligent zu kombinieren.“ „Der interaktive Handel hat in den vergangenen Monaten nochmals an Tempo zugelegt. Stillstand scheint Rückschritt und die aktuellen Vorhersagen für unsere Branche durchbrechen auch dieses Jahr wieder die bisherigen Bestmarken. Mit einem derzeit prognostizierten Jahresumsatz von mindestens 38 Milliarden Euro wird wieder ein zweistelliges Wachstum erzielt.“ Michael Frank, Geschäftsführer der Plan Net Gruppe „Es war ein gutes, aber zu kurzatmiges Jahr. Die mittlerweile zunehmende Komplexität der Kommunikation, aber insbesondere die in einer großen Dynamik sich entwickelnden Möglichkeiten erzeugen mehr und mehr Herausforderungen an Marketing und Agenturen. 2012 war somit für mich die Bestätigung, dass die digitale Epoche gerade erst begonnen hat und elementare Veränderungen anstehen. Diese Veränderungen werden relevante Budget Shifts, noch umfassenderes Know-how und letztlich neue Kommunikationsdimensionen mit sich bringen. Deshalb sollten sich alle Marktpartner zukünftig einzeln weniger wichtig nehmen und im Sinne zielführender Kollaborationen agieren. Denn die Budgets werden nicht größer, die Anforderungen an Messbarkeit, Erfolg und Wirkung nehmen jedoch zu und einzelne, inaktive Kommunikationsmittel verlieren an Relevanz. Somit wird 2013 ein Jahr der inhaltlichen Weiterentwicklung hin zu moderner, interagierender und individuellerer Kommunikation.“ Sascha Martini, Executive Client Partner Razorfish „2012 war ein weiteres Jahr der Transformation hin zum digitalen Zeitalter. Zum einen gibt es einen neuen Grad der Ausgereiftheit und Selbstverständlichkeit digitaler Kommunikation. So haben UnternehmensWebsites oder andere digitale Lösungen ein qualitativ erfreulich hohes Niveau erreicht. Zum anderen gibt es Felder, die zum Teil zwar etabliert sind, aber immer noch enormes experimentelles Potenzial besitzen. Dazu zählen Mobile und TouchDevices, Social Media, Business Intelligence, Digital CRM, digitales Bewegtbild, Smart TV und vieles mehr.“ 1/13 TRENDS & STRATEGIEN 7. Januar 2013 Internet World BUSINESS 5 „Was kommt 2013?“ Olaf Kroll, Managing Director Unruly Deutschland „Längere, kreativere Werbevideos, die den User abholen und einbeziehen. Durch Social Media und Social Video Advertising entwickelt sich Werbung langsam davon weg, etwas zu sein, das wir am liebsten vermeiden wollen, hin zu etwas, das wir gerne sehen und mit unseren Freunden teilen.“ Lothar Prison, Chief Digital Officer Vivaki „2013 werden drei Themen die Gespräche der Branche dominieren: Real-Time Bidding, Big Data und Mobile. Real-Time Bidding wird weiter wachsen und seine Möglichkeiten nicht nur im Performance Marketing, sondern auch im Branding unter Beweis stellen. Mobile wird 2013 in die Mediapläne aller Markenartikler einziehen. Kunden und Agenturen werden 2013 intensiv daran arbeiten, Big Data für das Marketing nutzbar zu machen. Denn je gezielter Big Data für die Prognose von Konsumentenverhalten herangezogen werden kann, desto fundierter können die Entscheidungen der Marketing Manager sein.“ Matthias Dang, Geschäftsführer IP Deutschland „Medien und Plattformen werden sich etablieren, wenn sie nachweislich wirkungsvoll Menschen erreichen – so wie es bewegte Bilder auf allen Endgeräten tun. In der quantitativen Bewertung dieser Angebote sind wir mit der Konvergenzwährung der AGF auf einem guten Weg. Den Nachweis der qualitativen Wirkung werden wir natürlich auch 2013 antreten.“ Tobias Conrad, General Manager Whaleshark Media Germany „Online Couponing, das Einlösen von kostenlosen Gutscheincodes bei einer Bestellung im Online Shop, geht in Deutschland gerade erst los. Große Unternehmen wie RTL, Axel Springer und Whaleshark Media sind mit CouponingWebsites dieses Jahr in den Markt eingestiegen. Momentan tummeln sich hier sehr viele Anbieter. Wir erwarten, dass sich der Markt 2013 massiv konsolidieren und weiter professionalisieren wird.“ Ingo Reese, Business Development & Sales EMEA bei Rovi „2013 wird das Jahr sein, in dem der Konsument erstmals die Kontrolle über seine persönliche Unterhaltung hat und selbst bestimmen kann, was er wann, wo und auf welchem Gerät anschauen möchte.“ Gerrit Heinemann, Leiter eWeb Research Center Hochschule Niederrhein „2012 hat mit Consumer Electronics nach Medien bereits die zweite Warengruppe die 20-Prozent-Marke genommen, Bücher haben im B2C sogar die 40 Prozent erreicht. Die anderen Warengruppen werden folgen.“ Volker Wiewer, CEO eCircle und Vice President Aprimo EMEA „‚Big Data‘ wird eines der großen Themen 2013. Hunderte Millionen von Menschen produzieren tagtäglich neue Meinungen und Inhalte im Netz und hinterlassen ihre Daten immer und überall. Gleichzeitig wachsen die Möglichkeiten, das Nutzerverhalten in allen seinen Facetten zu erfassen. Das Resultat ist ein kontinuierlich zunehmender Datenstrom, der keine Bedrohung, sondern große Chancen für die erfolgreiche Kundenkommunikation darstellt. Vorausgesetzt, es gelingt der digitalen Wirtschaft, diese unglaublichen Datenmengen in eine echte Ressource zu verwandeln.“ 6 TRENDS & STRATEGIEN Internet World BUSINESS 7. Januar 2013 1/13 „Welche Idee muss 2013 umgesetzt werden?“ Matthias Ehrlich, Vorstand United Internet Media „Qualität im Bereich Digital Media – und zwar auch im nachfrage- und nicht nur im angebotsorientierten Qualitätskontext. Der Markt bemüht im Zusammenhang mit Mediaqualität vielfach falsche Aspekte – letztlich entscheiden die Werbungtreibenden, was in ihren Augen die Qualität ist, die ihre Kommunikationsanforderungen am besten und wirtschaftlichsten erfüllt. Und dann benötigen wir intelligente Lösungen für leistungsstarkes Mobile Advertising.“ Ulrich Kaleta, Direktor Marketing Notebooksbilliger.de „Der User-zentrierte Denkansatz muss einfach stärker verfolgt werden: Erfolgreicher E-Commerce verlangt, den Kunden dort abzuholen, wo er sich befindet. Egal ob online, offline oder mobil. In den Kanälen selbst muss aber auch sauberer und qualitativ besser gespielt werden – Optimierung und Usability-Verbesserungen für den Kunden sind der Fokus.“ Jean-Pierre Fumagalli, CEO Smartclip „GRP und OTS müssen abgelöst werden. Es ist Zeit für eine Branding-Währung, die auch den digitalen Medien gerecht wird. Die Frage ist, ob und wo Aufmerksamkeit und Engagement der Zielgruppe wirklich stattfinden.“ Carel Halff, Vorsitzender der Geschäftsführung der Verlagsgruppe Weltbild GmbH „Der E-Commerce steht noch am Anfang. Mit dem Tablet PC und den Smartphones erobert das Internet das Wohnzimmer und die Straßen. Hier wird es mannigfaltige neue Impulse für neue Anwendungen, Verkaufsmöglichkeiten und mehr Wachstum geben.“ Marcus Diekmann, Geschäftsführer Shopmacher „Der Markt sollte endlich die Kinderschuhe ausziehen und sich in Richtung Pubertät entwickeln. Das bedeutet: Wirtschaftlichkeit, vernünftiges Investitionsverhalten und konsequente Integration aller Kanäle. Außerdem sollte man Social Media als Reichweitenkanal begreifen und nicht als Verkaufskanal missbrauchen.“ Christoph Schuh, Vorstand Tomorrow Focus AG „2013 wird es darum gehen, die exponentiell wachsende Mobilreichweite durch die richtigen Advertising- und CommerceAngebote zu monetarisieren. Die Unternehmen denken noch zu sehr aus Perspektive des stationären Internets und adaptieren erst im zweiten Schritt Richtung Mobile. Das Ergebnis sind oft nicht mediengerechte Angebote mit wenig herausgestellten Kern-USPs. Außerdem gibt es zu wenig technologische Standards über Portale, Produkte und mobile Endgeräte hinweg. Das erschwert den Werbekunden die Einbuchung von mobiler Werbung.“ 1/13 TRENDS & STRATEGIEN 7. Januar 2013 Internet World BUSINESS „Was ist derzeit überbewertet?“ Matthias Berger, Managing Partner Berger Baader Hermes, München Thomas Port, Geschäftsführer Seveone Media „Die gefürchtete Wirtschaftskrise in Deutschland.“ „Der Trubel, der um die Youtube Original Channels veranstaltet wird, ist einfach nicht nachvollziehbar. Da wird ein Thema schnell gehypt, aber nicht nachhaltig umgesetzt. Fakt ist doch, dass Youtube 60 bis 70 Prozent der Original Channels nach einem Jahr schon wieder einstellt und sich viele Kanalbetreiber über die mangelnde Unterstützung durch Youtube beklagen. Erfolgsgeschichten sehen anders aus.“ Klaus Ahrens, Geschäftsführer Pilot „Social Media entwickelt sich zu einem Massenindividualmedium – dank der enormen Reichweite von Facebook. Daraus wurde ein beeindruckender Börsengang und Absturz. Wir fühlen uns an die gute, alte New Economy erinnert. Stellt sich die Frage: Wann platzt die nächste Blase? Die Nutzer interessiert das nicht, sie posten lustig weiter. Aber ist das auch ein Businessmodell?“ Johannes Altmann, Gründer und Geschäftsführer Shoplupe „Die E-Commerce-Branche selbst ist völlig überbewertet. Wir unterhalten uns mit immer neuen Trends und Entwicklungen, die letztendlich kein Shop-Betreiber mehr finanzieren kann. Die schillernde E-Welt trennt sich vom immer härteren Kampf der echten Retailer. Shop-Betreiber brauchen faire Partner in einem neuen E-Commerce-Zeitalter, das nicht mehr nur von Wachstum getrieben wird.“ Jens Krahe, Creative Director, Head of User Experience Triplesense „‚Connected Devices‘: Bislang wird nur eine Facette aus dem Konzept genutzt – die Synchronisation von Daten, Bildern, Musik, Filmen und Bookmarks. Massentauglich wird es in seiner Gänze frühestens 2015, da für eine direkte Kommunikation zwischen heterogenen Endgeräten offene Standards fehlen. Für eine Alternative zu Apples ‚Airplay‘-Technologie, die einen guten Vorgeschmack gibt, müssten sich beispielsweise alle Smart-TVHersteller zumindest mit Google und Microsoft einigen.“ Oliver Busch, Geschäftsführer von Spree7 und Spezialist für Real-Time Advertising „Mobile Marketing. Nicht aufgrund fehlender Relevanz, sondern aufgrund rarer medienadäquater Ansätze. Die Usage explodiert, doch wir tun uns schwer, dem User adäquat auf sein Smartphone zu folgen. Der Status quo der Reichweitenmonetarisierung und des Leistungsnachweises ist ein Problem, das 2013 anzugehen ist.“ 7 8 TRENDS & STRATEGIEN Internet World BUSINESS 7. Januar 2013 1/13 „Was hat Sie 2012 erstaunt?“ Martin Tschopp, Geschäftsführer eBay in Deutschland „Überrascht hat mich im vergangenen Jahr, wie viele Branchenvertreter noch immer der Meinung sind, dass der mobile Handel über Smartphones und Tablet-PCs eine Nische ist. Unsere Erfahrung bei eBay ist eine völlig andere – wir werden 2012 mehr als 10 Milliarden US-Dollar im Mobile Commerce umsetzen. Gerade in diesem Jahr hat sich der mobile Handel auch in Deutschland enorm entwickelt, auch wenn wir hierzulande noch immer etwas gegenüber anderen Ländern wie den USA, Großbritannien oder Australien hinterherhinken.“ Thomas Falk, Investor und Gründer eValue Group, Smartclip, Voodoo Video und Falk Technologies u. a. „Überraschend, dass es den Euro noch gibt!“ Thomas Schuchmann, Manager Field Technical Support bei Compuware „Beeindruckt hat uns, wie sehr sich mobile Anwendungen mittlerweile zum wesentlichen Bestandteil des Alltags der breiten Bevölkerung entwickelt haben. Auch als Folge dieses Trends wird Anwendungs-Performance der Endanwender bei vielen Unternehmen endlich als wichtiger Servicefaktor der IT wahrgenommen.“ Matthias Wahl, Geschäftsführer OMS „Beeindruckend war 2012 die Präsenz des Themas Mobile, überraschend dagegen die zurückhaltenden Investitionen der Kunden in mobile Werbung. 2013 werden wohl mehr Werbegelder den Mobile-Nutzern folgen, möglicherweise zu Lasten von Display-Investitionen.“ Georg Wittmann, Projektleiter bei Ibi Research „Der Erfolg verschiedener Multikanalansätze hat mich erstaunt. Gefreut hat mich insbesondere das Konzept von Emmas Enkeln, das Innovation und Tradition zusammenbringt und nach Aussage der Gründer auch funktioniert. Und was auch sehr wichtig ist, die Geschäftsidee ist anscheinend rentabel.“ Jörg Meyer, Vice President Content and Consumer bei Zattoo Kai Hudetz, Geschäftsführer IfH Institut für Handelsforschung „Der schnelle Wandel von Görtz vom bejubelten, erfolgreichen Multichannel-Konzept im vergangenen Jahr zum vermeintlichen Problemfall mit Filialschließungen und Entlassungen in diesem Jahr hat mich ebenso erstaunt wie die große Euphorie rund um den Facebook-Börsengang. Viele haben da trotz zahlreicher negativer Beispiele offensichtlich immer noch nichts über das Funktionieren von Börsenkursen gelernt.“ „Irgendwie erwartet und dann doch überraschend kommt das endgültige ‚Aus‘ renommierter Tageszeitungen wie der ,FTD‘.“ 1/13 TRENDS & STRATEGIEN 7. Januar 2013 Internet World BUSINESS „Was hat Sie 2012 genervt?“ Torben Hansen, geschäftsführender Gesellschafter Philipp und Keuntje GmbH „Genervt haben immer ausgefeiltere Beispiele für ‚Übertölpelungsmarketing‘, also dreiste Verfolgungsmethoden, die auf zu plumpen ‚Big Data‘Auswertungen basieren. Wenn mich der Weinversender in immer kürzeren Abständen daran erinnert, was ich letztes Jahr gekauft habe und welche Angebote andere Kunden genutzt haben, fördert das nicht meine Lust, dort zu kaufen. Man kann niemanden dazu drängen, von einer Marke oder einem Produkt begeistert zu sein.“ Johann Hermann, CEO Quisma Deutschland „Die uneinheitliche Umsetzung des ‚Cookie Law‘ in den verschiedenen Ländern der EU stellt uns weiterhin vor eine große Herausforderung.“ Achim Himmelreich, Partner Mücke Sturm & Company Jürgen Schuster, Geschäftsführer HS Fachmarkt Vertriebs-GmbH (Garten-und-freizeit.de) „Die deutsche Krittelei von Experten an Apple nervt. Ja, Apples Politik ist rigide, es ist ein geschlossenes System und das iPhone 5 war keine Revolution. Aber die Kunden stimmen mit den Füßen ab und machen das Unternehmen zum wertvollsten der Welt. Da muss irgendetwas richtig laufen.“ „Payment beziehungsweise die ständigen Angebote diverser Anbieter sind schon fast nervig und insofern überbewertet, dass hier mit wenig schon viel erreicht werden kann.“ Karin Stäbler, Geschäftsleitung Reich Online Services GmbH „Alle Handelsarten Deutschlands vergleichend, erfüllen wir im E-Commerce die strengsten Auflagen. Es nervt, dass die Presse trotzdem immer wieder das Bild des betrügenden, Daten klauenden Online-Händlers bemüht. Es nervt, dass wir absurde Buttons einbauen müssen, ohne dass ein Mehr an Sicherheit für den Kunden erreicht wird.“ Marianne Stroehmann, Geschäftsführerin Interactive Media „Genervt haben die alljährlich veröffentlichten ‚Vermarkter-Checks‘, weil sie kein realistisches Bild der Vermarkterlandschaft zeichnen. Durch die zugrunde liegende kleine Stichprobe ergeben sich massive Fehlinterpretationen. Das Bild, das die Medien dort als Ausschnitt zeichnen können, wird der Leistung und dem Anspruch der Online-Vermarkter nicht gerecht.“ 9 10 Internet World BUSINESS TRENDS & STRATEGIEN 7. Januar 2013 Mobiles Schaufenster Eine gute Idee für einen (mobilen) Service, eine praktische Technik oder der Web-basierte Helfer im Internet-Alltag: Die Innovationskraft im Internet ist ungebrochen. Deshalb stellt INTERNET WORLD Business regelmäßig junge Unternehmen und ihre Angebote vor. Alle Beiträge dieser Serie finden Sie auf www.internetworld.de unter dem Webcode 0802024. Shoplove setzt auf Mobile Shopping und präsentiert eine Warenauswahl auf dem Tablet K lingt praktisch: Nicht mehr auf dem Tablet in viele Webshops wischen, sondern sich per App eine Auswahl von Produkten auf den Schirm holen. Mit dieser Verkürzung des Online-Bummels wirbt Shoplove. „Wir wollen ein Hub für das mobile Shopping werden“, sagt Timo Trump, Mitgründer der Visual Shopping Company und Miterfinder der App. „Wir gehen mit Händlern Partnerschaften ein, bekommen deren Produktdaten und integrieren diese in die App.“ Seit Ende November können Verbraucher Shoplove auf iPads laden – eine Android-Version ist in Arbeit – und in Kategorien suchen, was das Herz begehrt. Die dabei ■ Start im Juni, online im November 2012 ■ Shoplove präsentiert eine Auswahl von Produkten in einer Tablet App; Händler bezahlen für Klick und Kauf Provisionen ■ Mitarbeiter: 4 ■ Finanzierung: Gründer, Business Angel ■ Internet: www.shoplove.com Knapp 70 Händler sind seit dem Start Ende November im mobilen Schaufenster vertreten. „Sie haben sich teils beworben, teils haben wir sie gefragt“, sagt Trump. „Wir verzichten auf Listing-Gebühren, erst bei Performance wird bezahlt.“ Pro Klick oder Kauf werden Provisionen im einstelligen Prozentbereich fällig. Weitere Einnahmen will das Startup durch Marktforschung erzielen. Shoplove: Begehrte Waren Shoplove funktioaus Online Shops auf dem niert ähnlich wie Tablet präsentiert die App Swipecat gesammelten Nutzer(http://bit.ly/XIQnlj), und Kaufdaten verfeidie Kataloge von Versendern auf das nern die Auswahl, das- Gründerteam: Hub für mobilen Kauf selbe Ziel wird mit den Tablet brachte. Quizfragen zu Vorlieben, Hobbys und „Wir haben nicht direkt ein Konzept koGrößen bei der Anmeldung verfolgt. piert“, meint Trump. „Aber sicher gibt es Beides soll die Suche nach Kleidung und Vergleichbares in den USA.“ Jedenfalls nach den schönen Dingen des Lebens nehmen die Händler das Konzept an und vereinfachen: „Shoplove präsentiert Pro- bezahlen schon für die Präsentation. Das dukte, die visuell ansprechend sind, Elek- bringt auch Investoren auf den Plan: Das tronik oder Kabel werden damit eher Gründertrio hat bereits erste Verhand■ lungen aufgenommen. vs nicht gesucht“, erklärt Trump. Verkaufen mit Sinn 1/13 Den Arztbesuch online planen P atienten warten wochenlang auf einen Termin, umgekehrt können Ärzte abgesagte Zeiten schwer neu besetzen. Doxter schafft online Abhilfe: Das Unternehmen wurde aus der Berliner Klinik Charité gegründet und startete nach einem Jahr Vorbereitung mit einem Portal ■ Gründung: Mai 2012 ■ Doxter bietet Organisations- und Werbe-Tools für Mediziner gegen Gebühr ■ Mitarbeiter: 2 plus Freie ■ Finanzierung: Crowdfunding, Exist, Risikokapital ■ Internet: www.doxter.de Fraisr verbindet Verkaufen mit Spenden und aktiviert damit Händler und Verbraucher D er gebrauchte Fotoapparat kommt Fans und Follower zu monetarisieren“, der Organisation Reporter ohne sagt Fischer. Stellen Verkäufer – private Grenzen zugute, vier handgeschnitzte wie Profis – Angebote ein, werden diese Elefanten Greenpeace und das funkelnagelneue Tranchiermesser den Freunden fürs Leben: Auf dem Marktplatz Fraisr.com finden Kunden Gebrauchtes und Neues. Wer aber hier verkauft, spendet einen Teil seiner Einnahmen für einen guten Zweck. „Fraisr ist ein Verkaufskanal für den Social Commerce“, Fraisr.com: Verkaufen und Engagement zeigen erklärt Lukas Fischer, einer der drei Gründer, die den Markt- über deren Twitter- sowie Facebookplatz Ende Oktober 2012 online launch- Accounts verbreitet. So entdecken stets ten. „Händler nutzen den Marktplatz neue Kreise die Plattform, und davon profitieren alle. „Wir verlangen pro Verauch als Werbe-Tool.“ So verschickt der Bochumer Küchen- kauf sechs Prozent Provision“, beschreibt spezialist das Tranchiermesser, Kunden Fischer das Geschäftsmodell. Die Erlöse fließen in die Technik und können es aber auch im Laden abholen. Eine Do-it-Yourself-Plattform macht mit die Koordination: Fraisr schlägt Händeinem ihrer Bestseller auf sich aufmerk- lern Hilfsorganisationen vor, stellt die sam. Doch kurz vor Weihnachten findet Rechnungen und reicht den Spendenansich vor allem Gebrauchtes aus privaten teil über eine Tochtergesellschaft an geBeständen auf dem Marktplatz. „Jeder prüfte und zertifizierte Helfer weiter. Händler bringt Käufer mit, so hilft Fraisr, Werden Waren abgeholt und bar bezahlt, folgt eine Rechnung über Spende und Provision. Während Privatpersonen eine Spendenquittung bekommen, können Firmen den Verkauf als Betriebsausgaben steuerlich geltend machen. „Charity ist in angelsächsischen Märkten noch viel bedeutsamer als hier“, beobachtet Fischer. Das Team arbeitet daher bereits an einer englischsprachigen Version und will mithilfe von Kapital, das von einem Business Angel sowie der Gesellschaft German Startups Group stammt, nach Großbritannien und in die USA expandieren. „Wir glauben fest daran“, meint Fischer, „dass es auch nach Weihnachten viele Angebote und gute ■ Geschäfte bei Fraisr geben wird.“ vs ■ Start: als Firma Juni, online Herbst 2012 ■ Fraisr ist ein Marktplatz, auf dem Händler und Verbraucher einen Teil der Einnahmen spenden. Pro Kauf werden 6 Prozent Provision fällig. ■ Mitarbeiter: 3 ■ Internet: www.fraisr.com zur Arztsuche und Terminabsprache. Integriert in die Praxisverwaltung können Kranke hier Termine reservieren, inzwischen auch mobil per App: „Ärzte lasten sich besser aus und sprechen neue Patienten an“, erklärt Mitgründer Kai Rubarth. Für 50 bis 200 Euro pro Monat bietet Doxter neben der Organisation noch Werbe-Services. „Durch ein SMS- und TAN-Verfahren stellen wir sicher, dass es keine Spaßbuchungen gibt, zudem erinnern wir Nutzer zwei Stunden vor dem Termin“, sagt Rubarth. Einige hundert Ärzte in Berlin und München nutzen Doxter, der Start in Frankfurt, Köln und Hamburg wird vorbereitet. Und schon wandelten die Gründer ihr Tool für den Wellnessbereich ab – hier ist er unter dem Namen Relaxter.de erreichbar. Die Idee zu Doxter stammt aus den USA: Zocdoc.com organisiert bereits 2,5 Millionen Arzttermine pro Jahr. Arzttermine.de und Hellodr.de bieten ähnliche Dienste – und Investoren interessieren ■ sich zunehmend für den Markt. vs 19.-20. März 2013, München Jetzt anmelden zum Kongress Die Zukunft des E-Commerce Mobile Commerce Multichannel Emotional Shopping Mit Code PROiw13iwb Big Data 240,– € CRM bei Kongresstickets sparen: www.internetworld-messe.de 12 MARKETING & WERBUNG Internet World BUSINESS ZAPITANO Sieg beim IPTV Award Die Social-TV-Plattform Zapitano.de hat in diesem Jahr den deutschen IPTV Award in der Kategorie „Kreativstes Nutzungsszenario“ gewonnen. Die Mitstreiter in dieser Kategorie waren Freshmilk.tv und Pilot Entertainment mit dem Tape.tv-Channel „Musicmix“. Der Award wurde 2007 vom deutschen IPTV Verband ins Leben gerufen, um die Medienwirtschaft auf kreative Potenziale aufmerksam zu machen. häb VODAFONE QR-Code auf Tischen Wo Verbraucher sich eine entspannte Pause vom Einkaufsbummel gönnen, hat der Berliner Ambient-Media-Spezialist Ambermedia seinen Amber Table aufgestellt. Die Shopping-Laune macht sich nun Vodafone zunutze und wirbt für seine Navi-App „Find & Go“ dort, wo dieser nahezu uneingeschränkte Aufmerksamkeit zuteil wird: Auf den 500 Tischen in den Foodcourts der Einkaufsstätten. Ein integrierter QR-Code führt direkt zum App Store von „Find & Go“, wo Vodafone-Kunden die Handy auf den Tisch, QR-Code scannen und schließlich App downloaden Anwendung gratis downloaden können – und dann unmittelbar nutzen: Die 3-DNavigation fürs Mobiltelefon weist mit den „Points of Interests“ zu Restaurants, Einkaufsmöglichkeiten oder anderen Einrichtungen in der Umgebung. vg Ströer Out of Home Media AG steigt durch Übernahmen in TOP 3 des Agof-Rankings auf I m Bereich Außenwerbung ist die Ströer Gruppe bereits seit Jahren Marktführer, nun schicken sich die Kölner an, das Online-Geschäft zu erobern. Der Grundstein hierzu ist durchaus massiv. Insgesamt vier Firmenübernahmen machen Ströer auf einen Schlag zur Nummer drei im Agof-Ranking der reichweitenstärksten Internet-Vermarkter. So übernehmen die Kölner 91 Prozent des Online-Marktplatzes Adscale. Dazu kommen jeweils 100 Prozent an Ströer Interactive und Free X Media sowie 50,4 Prozent an Business Ad. Die drei Digitalvermarkter gehören zu dem Investmentunternehmen Media Ventures, das ohnehin schon mit Ströer verbandelt war: Der mit 51 Prozent bisherige Hauptanteilseigner Dirk Ströer – Sohn des bereits verstorbenen Ströer-Gründers Heiner Ströer – sitzt im Aufsichtsrat des Außenwerbers und hält ein gutes Viertel der Ströer-Aktien. Udo Müller, Mitgründer und Vorstandsvorsitzender von Ströer, war im Gegenzug bereits zu 49 Prozent an Media Ventures beteiligt. Die Transaktionen stehen noch unter dem Vorbehalt der Zustimmung des Bundeskartellamts. Die vier Online-Vermarkter sollen in Zukunft als separate Einheit „Ströer Online“ unter der Leitung von Christian Schmalzl, Chief Operating Officer der Ströer AG, agieren. „Unser Kerngeschäft bleibt die Außenwerbung“, so Schmalzl, „aber wir wollen unser Unternehmen breiter aufstellen.“ Mit einem Umsatz von rund 80 Millionen Euro im Jahr 2011 würde das neue Geschäftsfeld momentan knapp 15 Prozent des Konzernumsatzes der Ströer AG ausmachen. In seinem Kerngeschäft musste Ströer hingegen zu- Online Vier Vermarkter, neue separate Unit: Ströer Online unter dem Dach der Ströer AG letzt Einbußen hinnehmen. In den ersten neun Monaten des laufenden Geschäftsjahrs verbuchten die Kölner einen Verlust von 17,4 Millionen Euro. Neues Wachstumssegment Auch insgesamt sind die Wachstumsmöglichkeiten im Segment Out-of-home begrenzt. Trotz zuletzt positiver Wachstumsprognosen des Fachverbands Außenwerbung wird Außenwerbung auch langfristig einen Fünfprozentanteil an den Werbespendings kaum überschreiten können. Mit Online lockt nun ein lukrativer neuer Geschäftsbereich, in dem Ströer gleich zu Beginn eine führende Rolle einzunehmen gedenkt: Laut Comscore erreicht Adscale allein schon 44 Millionen Unique Visitors. Media Ventures mit seinen drei Online-Vermarktern kommt wiederum auf eine konsolidierte Reichweite von 28,23 Millionen Unique Usern. Trotz der Positionierung der Online Unit als separater Geschäftseinheit sieht man bei Ströer zahlreiche Anknüpfungs- punkte. „Jetzt wächst zusammen, was zusammen gehört. Mit diesem Schritt können wir endlich die Synergieeffekte zwischen Online und Außenwerbung nutzen“, sagt Dirk Ströer. Die Kölner wollen „ihre Vermarktungskompetenz aus der digitalen Außenwerbung auf Online übertragen“. Erst nach der finalen Abwicklung könne man über die Verzahnung der beiden Bereiche mehr sagen. Für die Ströer AG liegt der Schritt Richtung Digital nahe. Bereits jetzt ist das Unternehmen mit Medien wie Infoscreen und dem Out-of-Home-Channel an den Bahnhöfen führend im Segment digitale Außenwerbung. Mit dem Out-of-HomeChannel konnte Ströer in den ersten neun Monaten gegen den Unternehmenstrend ein zweistelliges prozentuales Umsatzplus erzielen. Auch in Verbindung mit den „Poster to Mobile“-Mechanismen lassen sich viele Optionen denken. Technologien wie QR-Code, Bluetooth oder Near Field Communication rücken die Medien On■ line und Plakat zusammen. vg Gezielt werben Community für Katzenfans Anzeige 1/13 Außenwerber macht Online WHISKAS Lebensmittelriese Mars baut seine SocialMedia-Aktivitäten für die Katzenfuttermarke Whiskas aus. Geplant sind unter anderem neue Präsenzen auf Facebook.com und Youtube.com, ein Newsletter für Katzenfans sowie die Implementierung zusätzlicher Social-Media-Elemente auf der Website www.whiskas.de. Damit bekommt der selbst ernannte „Experte“ für Katzennahrung erstmals auch im deutschsprachigen Social Web ein Gesicht. Zuständige Agentur sind die Weguerillas aus München, die bereits die Katzen-Snack-Marke Dreamies und Mirácoli (beide Mars) betreuen und den Etat nach einem Pitch gewannen. häb 7. Januar 2013 Marketing per E-Mail lebt Mit einem Werbemittel spricht Canon verschiedene Zielgruppen an W erben, beraten, Interesse wecken direkt nach Hause schickt“, sagt Thorsten und das mit einem einzigen Werbe- Wilm, Online & Marketing Executive bei mittel, für mehrere Produktserien, bei ei- Canon Deutschland. Die Kampagne wurner nicht genau ausdifferenzierten Ziel- de von den Vertical-Network-Spezialisten gruppe: Dass das geht, hat Druckerherstel- Netzathleten Media über die Verticals ler Canon mit seinem Microspecial, dem „Planet of Tech“ und „Business & More“ ■ Canon-Konfigurator, bewiesen. Fährt man ausgespielt. häb mit der Maus über den Expandable Skyscraper Banner, öffnet sich dieser und es erscheint die Frage „Welcher Drucker passt zu mir?“. Es folgen vier Fragen, nach deren Beantwortung passende Drucker vorgeschlagen werden. Diese Fragen helfen auch bei der Einteilung in unterschiedliche Zielgruppen (gewerbliche Kunden und Privatleute). „Der Konfigurator ist in diesem Sinne für uns das perfekte Multi-Tool: Er ist ein anpassungsfähiges Werbemittel, Zielgenau wurden die Internet-Nutzer zu den Druckern das dem Leser einen Berater gelotst, die für sie von Interesse waren S chon seit Jahren wird E-Mail-Marketing von vielen totgesagt. Die vierteljährliche Benchmark-Studie des Dialogmarketing-Anbieters Epsilon für das dritte Quartal 2012 will erneut belegen, dass diese Marketingform nach wie vor erfolgreich ist. Gemäß der Untersuchung konnten die Zustell-, Öffnungs- und Klickraten von Marketing-Mails in Deutschland wie auch in der Region EMEA im Vergleich zum Vorjahresquartal durchweg zulegen. Leicht steigende Kennziffern Den größten Zuwachs verzeichnete die Zustellrate, die um 3,5 Prozent von 94,0 Prozent im dritten Quartal 2011 auf aktuell 97,3 Prozent stieg. Auch die Öffnungsrate legte um 1,2 Prozent auf 25,9 Prozent zu. Und obwohl die Klickrate im Vergleich zum Vorquartal leicht gesunken ist, liegt sie mit aktuell 9,5 Prozent noch immer knapp über dem EMEA-Durchschnitt von 9,1 Prozent und stieg verglichen mit dem Vor■ jahresquartal sogar um 2,1 Prozent. vg 1/13 MARKETING & WERBUNG 7. Januar 2013 Internet World BUSINESS 13 AFFILIATE MARKETING 2013 Branche auf Konsolidierungskurs Rechtliche Rahmenbedingungen und Änderungen in den Google Guidelines machen Affiliate Marketing anspruchsvoller M Publisher und Advertiser arbeiten beim Affiliate Marketing Hand in Hand Foto: Fotolia / Aeroking usste die Branche 2009 das Ende von Quelle verschmerzen, so hat es 2012 mit Schlecker und Neckermann zwei weitere Big Player in die Insolvenz getrieben. Für das Partnerprogramm-Marketing bedeutet dies, dass zwei große AffiliateProgramme weggefallen sind, die neben dem Mobilfunk- und Finanzbereich zu den größten Umsatztreibern gehörten. Dennoch ist das Affiliate Marketing weiterhin auf Wachstumskurs – auch wenn der im Jahr 2011 prognostizierte Anstieg von elf Prozent nicht ganz erreicht wurde. Im September 2012 korrigierte der Online-Vermarkterkreis seine Schätzung auf zehn Prozent, das entspricht für das abgelaufene Jahr einem Volumen von 411 Millionen Euro an Werbeausgaben. Dennoch melden die großen AffiliateNetzwerke eine positive Entwicklung. So stieg beispielsweise der Umsatz in den ersten drei Quartalen bei Webgains um 10,6 Prozent. Und auch Axel Springer rechnet mit einem beschleunigten Wachstum des Medienkonzerns vor allem im Digitalgeschäft, zu dem ja auch das Affiliate-Netzwerk Zanox gehört. Aus der Affilinet-Kundenumfrage 2012 geht hervor, dass Affiliate Marketing als Internet-Vertriebskanal weiter an Bedeutung gewinnen wird. Demnach wird jeder ger als der marktübliche Standard sein soll, sicherlich für einen Umbruch sorgen. Mit Angeboten wie Affiliate Ads for Blogger wird Google mit Sicherheit schnell eine große Reichweite in Deutschland gewinnen – was bei den anderen Netzbetreibern Spuren hinterlassen dürfte. Auch im Segment der Gutscheinseiten gibt es derzeit extrem viel Bewegung. So kommen die größten Couponing-Publisher aus dem USMarkt wie Savoo.com oder Deals.com auf den deutschen Affiliate-Markt, was zu einer Bereinigung im Gutscheinsegment führen könnte. So wurde Gutscheine.de 2012 von RTL gekauft, MeingutKönnte den Markt aufmischen: Google-Partnerprogramm scheincode.de wanderte zu befragte Advertiser in den nächsten drei Axel Springer, Mydealz.de investierte in Jahren mehr oder genauso viel in diesen Gutscheinsammler.de und GutscheinKanal investieren. Damit steigt die Inves- pony.de übernahm seinen Mitbewerber titionsbereitschaft im Vergleich zum Vor- Schnaeppchenfuchs.de. jahr noch einmal an. Wachstumstreiber Mobile Konsolidierung im Markt Dennoch wird es laut Expertenschätzungen 2013 weiter zu Konsolidierungen kommen. So plant Google im neuen Jahr mit seinem Affiliate Network auch nach Deutschland zu kommen. Dabei dürfte das Kostenmodell des Suchmaschinenkonzerns, welches für Advertiser günsti- Zu einem Wachstum der Branche dürfte auch weiterhin die Entwicklung im Mobile Marketing führen. Der Umsatz über mobile Endgeräte ist im europäischen Jahresvergleich um über 152 Prozent explodiert. Das Umsatzwachstum von 2011 bis 2012 liegt bereits bei über 204 Prozent. So hat der Zanox Mobile Perfor- 19. und 20. März 2013: Affiliate Tactixx 2013 Im Internationalen Congress Center München (ICM) findet im Rahmen der Internet World 2013 die siebte Affiliate Tactixx Konferenz statt. Auch 2013 verspricht die größte deutsche Affiliate-Marketing-Konferenz einen vielseitigen Mix aus spannenden Vorträgen, Intensiv-Workshops und vielen Networking-Möglichkeiten. 2012 konnten die Veranstalter 550 Teilnehmer begrüßen. ■ www.affiliate-tactixx.de Im Rahmen der Internet World findet die Affiliate Tactixx im ICM München statt mance Barometer 2012 ergeben, dass bereits 53,9 Prozent aller mobilen Umsätze im Zanox-Netzwerk über das iPad generiert werden und mit einem weiteren Wachstum zu rechnen ist. Wettbewerber Tradedoubler ermittelte, dass über den Mobile Traffic aus dem Netzwerk bereits heute über zwei Millionen Verkäufe pro Monat generiert werden. Problematisch sehen die Netzwerke allerdings die Tatsache, dass viele Werbungtreibenden noch keine mobile Seite haben. So hat Zanox festgestellt, dass im europäischen Vergleich Deutschland mit nur 34 Prozent der Markt mit dem geringsten Anteil an Unternehmen mit mobiler Site oder App ist. Bei prophezeiten Wachstumsraten mobiler Abverkäufe von jährlich 40 Prozent in den nächsten fünf Jahren können es sich Unternehmen eigentlich nicht mehr leisten, die Möglichkeiten des mobilen Marketings zu ignorieren. Google vs. Affiliate Ein Problem der Branche bleibt weiterhin das Vorgehen von Google gegen Content Affiliates. Durch die Updates Panda und Pinguin wurden bereits zahlreiche Affiliate Websites aus dem Google-Index verdrängt. Google versucht seit einiger Zeit, mit Algorithmusänderungen die Qualität der Suchergebnisse zu verbessern. Anfang Oktober 2012 hat Google hierzu auch seine Webmaster Guidelines aktualisiert und dabei nochmals bekräftigt, dass reine Thin Affiliate Websites höchstwahrscheinlich keine guten Leistungen in den Google-Suchergebnissen erzielen und sogar negativ bewertet werden können. Allerdings sagt Google auch, dass nicht jede Website, die an einem Affiliate-Programm teilnimmt, automatisch auch eine Thin Affiliate Website ist und dass gute Affiliate Websites auch einen Mehrwert schaffen können, indem sie beispielsweise Erfahrungsberichte sowie Bewertungen und Vergleiche zu Produkten anbieten. Für Affiliates bedeutet dies allerdings, dass die Erstellung und Pflege von Content Websites künftig einen größeren Aufwand mit sich bringen und mehr Zeit in Anspruch nehmen wird und sich dadurch gegebenenfalls der eine oder andere Affiliate aus dem Business verabschieden wird. Interessant ist auch die Frage, wie es mit der sogenannten EU-Privacy-Richtlinie weiter gehen wird. Sie wurde von Deutschland und anderen EUStaaten noch nicht in nationales Recht umgesetzt. Es gilt jedoch zu beachten, dass bei fehlender Umsetzung der Richtlinie das Mitgliedsland so zu behandeln ist, als hätte es die Richtlinie umgesetzt. Nach Ansicht von Rechtsanwalt Christian Röhl bedeutet dies jedoch nicht, dass diese jetzt im Verhältnis zwischen Unternehmen und Verbrauchern uneingeschränkt gilt, denn bei fehlender Umsetzung kann sich der Nutzer nur gegenüber dem Staat auf die Richtlinie berufen. Im horizontalen Verhältnis zwischen den Marktteilnehmern habe diese Tatsache höchstens indirekte Wirkung. „Zu beachten ist, dass nationale Gerichte die Richtlinie im Rahmen der Auslegung beachten müssten“, erklärt der Medienanwalt aus Augsburg. „Dies kann dazu führen, dass Regelungen in AGB oder Datenschutzbestimmungen gegen die Richtlinie verstoßen und daher ■ unwirksam sind.“ MARKUS KELLERMANN Affiliate Marketing in Zahlen Anzahl deutscher Advertiser-Netzwerke: ■ Adcell: 898 ■ Affilinet: 1.488 ■ Belboon-Adbutler: 1.281 ■ Commission Junction: 274 ■ Daisycon: 33 ■ Superclix: 679 ■ Tradedoubler: 364 ■ Tradetracker: 451 ■ Webgains: 478 ■ Zanox: 1.748 Anzahl angemeldeter Affiliate Websites: ■ Adcell: 150.000 ■ Affilinet: 520.000 ■ Belboon-Adbutler: 160.000 ■ Commission Junction: 755.000 ■ Daisycon: 70.000 ■ Superclix: 910.509 ■ Tradedoubler: 500.000 ■ Tradetracker: 24.000 ■ Webgains: 150.000 ■ Zanox: k. A. Quelle: 100partnerprogramme.de (Stand: Oktober 2012) Markus Kellermann Der Autor ist Gründer und Geschäftsführer der MK-Net Design und organisiert die Konferenz Affiliate Tactixx in München (siehe Kasten). ■ www.mknetdesign.com 1&1 feiert Geburtstag – feiern Sie mit! Wir schenken Ihnen 50,– € Jubiläums-Bonus!* DOMAINS | E-MAIL | WEBHOSTING | E-SHOPS | SERVER * 1&1 Jubiläumsaktion bis 31.01.2013 für Neukunden: 1&1 WebHosting Pakete 6 Monate 0,– €/Monat, danach z. B. 1&1 Dual Unlimited 24,99 €/Monat, 14,90 € Einrichtungsgebühr, einmaliger Jubiläumsbonus 50,– €. 1&1 Dynamic Cloud Server Basiskonfiguration 3 Monate 0,– €/Monat, danach 39,99 €/Monat, 39,– € Einrichtungsgebühr, einmaliger Jubiläumsbonus 50,– €. 1&1 Dedicated Server 3 Monate 0,– €/Monat, danach z. B. 1&1 feiert 25-jähriges Jubiläum. Profitieren Sie von 25 Jahren Erfahrung und geben Sie Ihren Web-Projekten eine sichere Zukunft. Denn mit weltweit über 11 Mio. Kundenverträgen, 5.000 Mitarbeitern und 5 Hochleistungs-Rechenzentren ist 1&1 einer der größten Webhoster weltweit. Als Kunde profitieren Sie von unserem langjährigen Know-how und unserem 24/7 Experten-Support. Und das Beste ist: Allen, die sich bis 31.01.13 für 1&1 entscheiden, schenken wir bis zu 50,– € Jubiläums-Bonus! 1&1 WebHosting 1&1 Cloud Server 1&1 Dedicated Server QOptimale Sicherheit durch parallelen Betrieb und tägliche Backups QBis zu 8 Inklusiv-Domains QFreie Wahl des Betriebssystems (Linux oder Windows) QNEU! PHP 5.4 inklusive QInklusive aller Tools zur Realisierung Ihrer Ideen QUnlimited Traffic inklusive QVoller Root Zugriff QIndividuelle Kombination aus CPU, RAM und Festplattenspeicher QAbrechnung stundengenau und konfigurationsbasierend QOptimale Sicherheit durch parallelen Betrieb QWiederherstellung per Snapshot QUnlimited Traffic inklusive QVoller Root Zugriff QBis zu 32 Cores und 64 GB RAM QGroße Auswahl an Betriebssystemen QBereitstellung und Austausch innerhalb von 24h QNahezu 100 % Verfügbarkeit und Erreichbarkeit QUnlimited Traffic inklusive 6 MONATE 3 MONATE 3 MONATE BONUS + 0,– €* JUBILÄUMS- €* BONUS + 0,– 0 26 02 / 96 91 €* JUBILÄUMS- €* 0800 / 100 668 BONUS + 0,– €* JUBILÄUMS- €* 1und1.info 1&1 Server XXL24i 399,– €/Monat, 99,– € Einrichtungsgebühr, einmaliger Jubiläumsbonus 50,– €. Für alle Aktionsangebote 12 Monate Mindestvertragslaufzeit. Jubiläumsbonus wird mit der jeweiligen monatlichen Grundgebühr ab dem ersten Bezahlmonat verrechnet. Preise inkl. MwSt. 16 SPECIAL: DISPLAY ADVERTISING Internet World BUSINESS 7. Januar 2013 1/13 ONLINE MARKETING Display kann Performance Vor allem in Kombination mit Targeting und konsequenter Datenanalyse eignet sich Display Advertising durchaus für die Erreichung von Performance-Zielen – zu konkurrenzfähigen Konditionen m Online Marketing – und in den Köpfen vieler Online Marketers – existiert eine Mauer: die Mauer zwischen Display und Performance. Performance Advertising, so lautete die reine Lehre der vergangenen Tage, funktioniert als Abverkaufsinstrument. Mehr Klicks kosten mehr Geld, bringen aber auch mehr Umsatz. Demgegenüber wurde die Rolle von Display Advertising, bei dem die Ad Impresssions auf TKP (Tausend-Kontakt-Preis)Basis eingekauft werden, lange Zeit vor allem auf Branding-Kampagnen beschränkt. Steigende Preise in der Suchwortvermarktung auf der einen und immer leistungsfähigere Adserving-Technologien auf der anderen Seite lassen diese Kluft kleiner werden. Genauso wie Experten inzwischen Suchwortanzeigen BrandingEffekte zubilligen, können klassische Display-Kampagnen auch für das Performance Marketing eingesetzt werden. Die Disziplin hat sogar einen Namen: Performance Display Advertising (PDA). Die Performance einer typischen Display-Kampagne lässt sich relativ leicht berechnen, erzählt aber oft nur die halbe Wahrheit. Der Performance-Spezialist Thomas Promny hat dazu im Blog des Einkaufsportals Gimmahhot eine Modellrechnung aufgemacht (siehe Kasten). Er geht hier von einem Spielzeughändler aus, der für 50.000 Euro Display Ad Impressions einkauft. Bei einem durchschnittlichen Tausend-Kontakt-Preis (TKP) von 35 Cent und einer Klickrate von 0,2 Prozent werden knapp 143 Millionen Werbemittel ausgeliefert, die fast 286.000 Klicks generieren. Bei einer durchschnittlichen Konversionsrate von 1,1 Prozent und einer durchschnittlichen Warenkorbgröße von 53 Euro erzeugt die Display-Kampagne einen Umsatz von 166.571 Euro. Geht man von einer Gewinnmarge von 15 Prozent aus, bleiben am Ende knapp 25.000 Foto: Fotolia / Sergey Nivens I Targeting und flankierende Analysen können der klassischen Online-Werbung einen mächtigen Performance-Schub geben Euro übrig – also die Hälfte des eingesetzten Werbebudgets. Das hört sich nach einem schlechten Geschäft an, wenn man vergisst, dass über 3.100 Bestellungen eingingen, die meisten davon von Neukunden, die über eine qualifizierte Suchanfrage eventuell nicht auf das Angebot gestoßen wären. Dazu kommt der Branding-Effekt, erzeugt von 143 Millionen Werbeauslieferungen und immerhin fast 300.000 Klicks. Promny nimmt an, Targeting-Produkte mit Fokus Markenbildung dass die meisten Performance Marketers diesen Branding-Effekt für wertlos halten, weil er nicht quantifizierbar sei. Doch sein Fazit lautet: „Eins ist dennoch sicher, ganz wertlos ist er nicht.“ Nicht jeder kann der Billigste sein Wolfgang Bscheid beschäftigt sich intensiv mit der Frage, wie man diese nicht direkt einzelnen Abverkäufen zuordenbare Wirkung einer Display-Kampagne bewerten Targeting-Produkte mit Fokus Performance Marketing Branding Attention Interest Predictive Behavioral Targeting Predictive Behavioral Targeting Behavioral Targeting User-declared Information Targeting Performance Marketing Desire Action Attention Interest Desire Predictive Behavioral Targeting Targeting-Kampagnen mit Branding-Effekt setzen bei der Werbewirkung früher ein und wollen Interesse an der Marke erzeugen. Das Ziel ist erreicht, wenn der Kunde sein Interesse aktiv bezeugt Action Predictive Behavioral Targeting Behavioral Targeting Retargeting Technisches Targeting © INTERNET WORLD Business 1/13 kann. Im Gespräch mit dem Geschäftsführer der Online-Marketing-Agentur Mediascale fällt häufig das Wort „Streichpreis“, für Bscheid ein Synonym für die Orientierung vieler Online-Kampagnen an preissensiblen Empfängern. Doch diese Fixierung in der Kundenansprache auf niedrige Preise, die noch niedriger wirken, weil ein durchgestrichener alter Preis danebensteht, ist für Bscheid zu eindimensional gedacht. „Wir haben im Performance Targeting-Kampagnen für den Abverkauf setzen auf Kunden, deren Bereitschaft zum Kauf bereits geweckt wurde. Hier ist Retargeting als Trigger für den Kauf besonders erfolgreich Technisches Targeting Quelle: Bundesverband Digitale Wirtschaft (BVDW) e.V. © INTERNET WORLD Business 1/13 Quelle: Bundesverband Digitale Wirtschaft (BVDW) e.V. 1/13 SPECIAL: DISPLAY ADVERTISING 7. Januar 2013 Monatliches Budget für Display Advertising 50.000 Euro Werbemittelauslieferungen bei einem durchschnittlichen TKP von 0,35 € 142.857.000 Durchschnittliche Klickrate auf das Werbemittel 0,2 Prozent 285.714 Preis pro Klick 0,175 Euro Durchschnittliche Conversion des Traffics 1,1 Prozent Durchschnittlicher Warenkorb 53 Euro Umsatz durch Display-Kampagne 166.571 Euro Marge (15 %) 24.986 Euro Verlust der Kampagne 25.014 Euro ROI der Kampagne 50 Prozent © INTERNET WORLD Business 1/13 Quelle: Thomas Promny / Gimmahhot kaum statt. Die Befragung von Teilzielgruppen liefert Erkenntnisse, mit denen die laufende Kampagne optimiert werden kann. Bscheid ist überzeugt: „Wir kriegen ein immer besseres Gefühl dafür, was passieren muss, damit Performance-orientierte Kanäle funktionieren.“ Für Johann Hermann ist der Spagat zwischen Display und Performance längst Vergangenheit: „Wir sehen, dass Performance Marketing auch im Display funktionieren kann.“ Vor allem Retargeting spielt für den Geschäftsführer der Münchner Performance-Agentur Quisma eine wichtige Rolle. Dabei räumt Hermann freimü„Heißt ‚Branding‘ in der Wertig ein, dass übertriebenes und unsensibles Retargebung nur, dass sie viel kosten ting mehr schaden als darf und wenig bringen muss?“ nützen kann. Außerdem sieht er in der Ansprache JOHANN HERMANN von Kunden, die die Geschäftsführer Quisma Deutschland Website verlassen haben, nur einen Baustein einer die sich den Kauf einer bestimmten Marke gelungenen Marketingstrategie. Auch vorstellen können, nach Kontakt mit der Hermann plädiert für erweiterte MetriKampagne um vier Prozent vergrößert ken, um den Erfolg von Display Advertihat. Solche Werte ermittelt Mediascale sing zu quantifizieren. „Statt auf die Klickdurch kampagnenbegleitende Marktfor- rate schauen wir vielmehr auf Dinge wie schung. „Menschen mit einer veränderten Cost per Order oder die Kosten-UmsatzMarkenakzeptanz verändern auch ihr Relation.“ Um den Wirkungsnachweis Kaufverhalten“, weiß Bscheid. Und nicht von Display Advertising zu führen, setzt alle Kunden lassen sich ausschließlich Quisma auf kundenindividuelle Attribuüber den Preis ködern, in manchen Ziel- tionsmodelle. „Damit kann man zeigen, gruppen treffen auch Qualitäts-, Stil- oder dass Display sehr gut funktioniert, oft Service-Argumente auf Resonanz. Diese noch besser als die klassische Werbung Form von argumentativer Analyse findet mit generischen Keywords.“ Die kategorijedoch im reinen Performance Marketing sche Trennung zwischen Branding- und Marketing Probleme mit Marken, die nicht Preisführer sind“, erläutert Bscheid, „schließlich kann nicht jeder Anbieter das billigste Produkt haben.“ Er plädiert dafür, bei der Bewertung von Display-Werbung „den Funnel größer zu machen“. Es bedürfe eines neuen Sets von Key Peformance Indicators (KPI). Statt also eine Kampagne einfach nur auf simple KPIs wie Cost per Order zu optimieren, sind auch andere Wirkzusammenhänge möglich, zum Beispiel ein Uplift in das Relevant Set. Im Klartext bedeutet ein Uplift von vier Prozent, dass sich der Anteil der Menschen, Zum Nachlesen: BVDW-Guide Targeting Zur Steigerung der Performance von Display Advertising gehört Targeting untrennbar dazu. Ein Leitfaden des Bundesverbands Digitale Wirtschaft (BVDW) liefert die wichtigsten Antworten auf die Frage, welches Targeting-Produkt ans Kampagnenziel führt. Auf rund 15 Seiten informieren die Experten der Unit Targeting im Online-Vermarkterkreis (OVK) des BVDW über verschiedene Einsatzmöglichkeiten zielgruppenbasierter Internet-Werbung. Die Fachpublikation soll helfen, die eigenen Online-Werbekampagnen entsprechend der gesetzten Ziele einzuordnen und maßgeblich zum Erfolg zu führen. Neben definitorischen Grundlagen ordnen die Autoren die Fähigkeiten der einzelnen Targeting-Maßnahmen systematisch den Kampagnenzielen der Werbungtreibenden zu. Der im November 2012 erschienene Leitfaden steht als PDF-Dokument auf der BVDW-Website zur Verfügung. www.bvdw.org 17 Interview Modellrechnung zur Performance einer Display-Kampagne Klicks, also Besucher auf der Seite Internet World BUSINESS Kostenloser Download: BVDW-Guide „Übergreifende Budgetbetrachtung“ Herr Bscheid, jahrelang galt Performance Advertising bei vielen Online Marketers als sicheres Erfolgsrezept. Woher kommt die neue Fokussierung auf Display? Wolfgang Bscheid: Im Online Marketing herrscht ein enormer Wettbewerb. Immer mehr klassische Unternehmen aus der Offline-Welt steigen ein und buhlen mit den Internet-only-Anbietern um die Aufmerksamkeit der Kunden. Dazu kommt, dass die klassische Suchwortvermarktung an ihre Grenzen kommt: Die Search-Kosten gehen durch die Decke, generische Keywords werden so teuer, dass sie nicht mehr wirtschaftlich sind. Ein Ausweichen auf Brand Keywords ist jedoch nur dann sinnvoll, wenn man eine starke Marke hat. Und Affiliate Marketing? Bscheid: Für Anbieter ohne starke Marke ist Affiliate Marketing problematisch. Affiliate kann nichts leisten, was nicht direkt zum Abverkauf führt. Search kann das übrigens auch nicht, weil es nicht genug Fläche hat, um die Marke zu kommunizieren. Es gibt keine echte Beziehung zwischen dem Affiliate und der Marke. Der Publisher geht immer dahin, wo er am einfachsten seine Provision bekommen kann. Und wenn ein Affiliate die Wahl hat zwischen einer starken und einer weniger starken Marke, wird er sich immer für die starke abverkaufsorientierter Werbung ist für Hermann allerdings ohnehin ein veraltetes Denkmodell: „Heißt ‚Branding‘ in der Werbung nur, dass sie viel kosten darf und keinen messbaren Effekt bringen muss?“ In der Analyse der Werbewirkung setzt Quisma auf Cookies mit einer langen Laufzeit, um den Zusammenhang zwischen Rezeption eines Werbemittels und anschließender Kaufaktivität zu quantifizieren. Außerdem – Stichwort Attributionsmodell – befasst sich die Agentur mit der viel zitierten Customer Journey, also der Abfolge, in der ein Kunde Werbeimpulse zur Kenntnis nimmt, bis er schließlich kauft. Allerdings, so gibt Hermann zu bedenken, muss man sich von der Vorstellung lösen, dass man mithilfe einer Customer-Journey-Analyse quasi automatisch für jeden Kunden die optimale Budgetierung „seiner“ Werbemittel erreichen kann: „Wenn ich eine Kettenlänge von nur vier Touchpoints annehme, dann komme ich schon auf knapp 300 mögliche Customer Journeys.“ Deshalb brauche man einige wenige Modelle, die möglichst viel vom Kundenverhalten abdecken. Die Frage, ob sich eine aufwendige Customer-Journey-Analyse tatsächlich lohnt, ist für Hermann auch eine Frage nach der Komplexität des Produkts. Geht es darum, ein Buch zu kaufen, hält sich die Zahl der Touchpoints in der Regel in Grenzen. Geht es dagegen um eine komplexe Entscheidung, beispielsweise für Wolfgang Bscheid, Geschäftsführer der Online-MarketingAgentur Mediascale in München ■ www.mediascale.de Marke entscheiden. Oder man zahlt so hohe Provisionen für Leads und Sales, dass sich die Frage nach der Wirtschaftlichkeit stellt. Wie sollen Werbungtreibende dann vorgehen? Bscheid: Sinnvoll ist eine übergreifende Budgetbetrachtung, bei der die einzelnen Marketingkanäle nicht isoliert bewertet werden. Außerdem müssen Sie analysieren, warum welche Kunden ein Produkt kaufen und warum nicht. Welche Zielgruppe braucht welche Ansprache? Diese argumentative Analyse wird im Performance Marketing wenig gemacht. Dabei kann Display sehr viel dafür tun, was die Marke beim Konsumenten bewirkt. Das hört sich nach aufwendiger Forschung an. Bscheid: Ja, aber wir setzen auf diese Forschung. Während einer laufenden Kampagne befragen wir Teilzielgruppen und liefern zyklisch die Ergebnisse zu, um die Kampagne in ihren einzelnen Kanälen zu optimieren. Am Ende steht die Wandlungsquote von Kunden mit und ohne Kampagnenkontakt. eine Urlaubsreise oder eine Krankenversicherung, dann wird die Customer Journey zu einem wichtigen Thema. Dabei zeigt sich, dass bei Kampagnen, die den Abverkauf stärken sollen, grundsätzlich eine andere Targeting-Strategie nötig ist als bei Branding-Kampagnen (siehe hierzu Grafiken auf Seite 16). Den wahren Wert von Display Advertising für den Abverkauf zu erkennen – und die Budgetentscheidungen danach zu treffen –, das bleibt auch weiterhin eine anspruchsvolle Aufgabe. Mediascale-Mann Bscheid weiß zwar aus den bisherigen „Der Branding-Effekt ist ganz sicher nicht ganz wertlos.“ THOMAS PROMNY Internet-Unternehmer, Velvet Ventures Customer-Journey-Analysen, dass „Display dabei eine deutliche Aufwertung in Bezug auf den Abverkauf erhält“, räumt aber auch ein, dass die Branche noch auf bessere Zahlen warte: „Dann sieht man, was Display leisten kann“. Wenn es darum geht, auch andere Kanäle wie Print- und Außenwerbung in die Analyse einzubeziehen, dann stoßen herkömmliche Messverfahren noch an ihre Grenzen. Quisma-Chef Hermann plädiert in diesen Fällen für ein gepflegtes Schätzen: „Da kommt es dann auf das Modelling an; man muss darauf achten, dass man die Mehrheit der Kunden abbildet.“ fk ■ 18 Internet World BUSINESS MARKETING & WERBUNG 7. Januar 2013 1/13 SERIE: MARKETING MIT GOOGLE SHOPPING (TEIL 1) Schluss mit gratis Wenn Google seine kostenlose Produktsuche Mitte Februar auch hierzulande durch ein Bezahlmodell ersetzt, wird das erhebliche Auswirkungen auf Online-Händler jeglicher Größe haben S chon die Ankündigung Mitte des Jahres 2012 hatte in der Branche mächtig Staub aufgewirbelt, nun steht die Umsetzung unmittelbar bevor. In den USA hat Google seine kostenlose Produktsuche („Product Search“) bereits auf ein kostenpflichtiges Anzeigensystem umgestellt. „Google Shopping“, wie die Produktsuche nun international einheitlich heißt, zeigt Produkte nur noch per „Product Listing Ads“ (PLA) auf CPC-Basis (Cost-per-Click). Bislang konnten Händler ihre Produkte kostenlos listen lassen. Shop-Betreiber mussten lediglich ihre Produktdaten im Merchant Center hochladen. Für ihre detaillierten Daten erhielten Händler im Gegenzug Traffic durch Listung in den organischen Suchergebnissen und damit auch eine Steigerung ihrer Konversionsrate. „Im Vergleich zur organischen Suche bei Google lässt sich über Google Shopping relativ schnell Umsatz erzielen. Und das beispielsweise auch bei neu etablierten Shops oder neuen Produkten“, schildert Hanna-Marie Mayer, Sprecherin des Multishop-Portals Internetstores.de. Zudem würden durch Google Shopping auch Produkte gefunden, die durch die organische Marketing mit Google Shopping Ab Februar 2013 ersetzt Google die bislang kostenlosen Product Feeds durch die kostenpflichtigen Product Listing Ads. Welche Konsequenzen das für die Suchmaschinenwerbung hat, wie man die eigenen Kampagen optimiert und was Google in Zukunft plant, beleuchtet diese dreiteilige Serie. ■ Folge Foto: Fotolia / Andilevkin / Uwe Annas Potenzial: „In der Universal Search stechen die Bilder der Shopping-Ergebnisse zwischen den normalen Textergebnissen regelrecht hervor und lösen deshalb überdurchschnittlich hohe Klickraten aus.“ Google blendet Shopping-Ergebnisse in der Web-Suche häufig bei „Transactional Key„Die Einführung der PLAs words“ ein, also bei Suchbegriffen, die eine Kaufdürfte die Verbreitung von absicht implizieren. ZuSpam eindämmen.“ dem wählen vorwiegend jene Besucher die ShopPETER HÖSCHL ping-Suche, die eine feste Shopanbieter.de Kaufabsicht haben. Reimann: „Der Traffic über Suche nur schlecht oder gar nicht zu fin- Google Shopping war bisher also nicht nur kostenlos, sondern weist auch eine überden gewesen wären. Wer bisher nicht dabei ist, verschenkt durchschnittlich hohe Conversion Rate nach Einschätzung von Johannes Rei- auf.“ Mit dem Gratis-Traffic ist es aber nun mann, Senior SEO Consultant bei Explido, vorbei. Nach US-Vorbild werden bald auch Mehr Kosten, weniger Spam: Was sich für Händler durch die kostenpflichtige Google-Produktsuche ändert 1. Produkt-Listings und damit Traffic und auch höhere Konversionsraten sind für Händler nicht mehr gratis. Google verdient mehr Geld. Die Kosten für Händler steigen: für die Werbung an sich und deren Pflegeaufwand. 2. Relevanz wird nun auch bei Produkten noch wichtiger. Gute Produktdaten können sich deshalb künftig noch mehr auszahlen. 3. Die Einführung der kostenpflichtigen Listings wird insbesondere die Verbreitung von Spam eindämmen. 4. Die neue Produktsuche wird eng mit dem hauseigenen Gütesiegel „Google Trusted Stores“ verknüpft, das sich im Zuge der Umstellung schnell etablieren wird – vorausgesetzt, dass es Google gelingt, das Vertrauen der Kunden zu erreichen, und diese nicht ein „BigBrother-Gefühl“ beschleicht, aufgrund dessen 1: Das ist neu bei Google Shopping Ausgabe 1/2013 sie Google noch weniger trauen als unabhängigen Services. 5. Rein organische Suchergebnisse rutschen in der Google-Suchausgabe weiter nach unten: Weil Google in der Universal Search nun eine Art „Schaufenster“ für bezahlte Produkt-Listings unterhalb der oberen drei Anzeigen einschiebt, dürften die ersten organischen Ergebnisse (fast) in den Scrollbereich der Suchausgabe rutschen. Das bedeutet: Nutzer werden noch öfter fast nur noch Anzeigen anklicken und noch weniger die organischen Suchergebnisse, selbst bei Sites, die es (auch aufgrund von sinnvollen SEO-Maßnahmen) organisch auf die ersten drei Plätze geschafft haben. 6. Google wird wahrscheinlich seine vielen Datenquellen mit eigenen Diensten (wie dem Bezahldienst Google Checkout) zu verknüpfen wissen und damit die eigenen Dienste pushen. hierzulande die bislang hinterlegten Produkt-Feeds gelöscht und neue Produktinformationen nur gegen Bezahlung aufgenommen. Die Produktplatzierung auf der Suchergebnisseite ergibt sich neben dem Performance-basierten Anzeigenpreis durch die Relevanz des Suchergebnisses. Google Shopping wird Fulltime-Job Und Relevanz setzt qualitativ hochwertige Daten voraus. Von der Monetarisierung seines Shopping-Bereichs profitiert also nicht nur Google. „Das Erheben von Gebühren wird zu einer besseren Qualität führen“, argumentiert E-Commerce-Berater Peter Höschl von Shopanbieter.de: „Einerseits, da Shops sich um zu bezahlenden Traffic besser kümmern als um kostenlosen. Andererseits dürfte die Einführung des kostenpflichtigen Listings vor allem die Verbreitung von Spam doch wesentlich eindämmen.“ Bislang sei es Google nämlich noch nicht gelungen, duplizierte Affiliate-Daten und Pseudo-Shops in der Google Product Search effizient zu bekämpfen. „Deshalb finden sich insbesondere Produkte großer Versender mit Affiliate-Programmen zum Teil ein Dutzend Mal im Merchant Center und verstopfen die Suche. Dies alles unter der Vorspiegelung, es handele sich um einen funktionierenden Shop, wobei deren Warenkörbe dann jedoch direkt auf die Partnerprogramme der eigentlichen Shops weiterge- ■ Folge 2: Product Listing Ads optimieren Ausgabe 2/2013 ■ Folge 3: Was Google im E-Commerce plant Ausgabe 3/2013 Alle bereits erschienenen Folgen können Sie unter www.internetworld.de/webcode herunterladen. Geben Sie einfach den Webcode 1301018 ein. leitet wurden“, klagt Höschl. Mit der Bezahlschranke wird für Spammer die Barriere künftig aber wohl zu hoch und zu unattraktiv sein, um sie zu überwinden. Für Händler wird der Sachverhalt insgesamt komplexer, schildert Reimann: „In einem Bezahlsystem wird ein Händler genauer kontrollieren müssen, welche Produkte sich für die Shopping-Ergebnisse überhaupt lohnen.“ Google Shopping werde auch nicht mehr nur „nebenher“ betreut werden, sondern „umfangreiche und regelmäßige Optimierungsmaßnahmen“ erfordern. Reimann: „Es ist sehr wahrscheinlich, dass die Steuerungsmöglichkeiten für die Product Listing Ads ausgebaut werden.“ Marktteilnehmern empfiehlt er, bei der Einführung direkt teilzunehmen. Dies verspreche nicht nur, unter Die Suche bei Google.com ist seit der Umstellung im Herbst 2012 werbegetriebener, was User aber nicht direkt sehen 1/13 7. Januar 2013 MARKETING & WERBUNG fällt Google Shopping dann auch eher ins SEM/Google Adwords und nicht mehr in den Bereich SEO“, weiß Mayer. Es werden sich vermehrt Anbieter am Markt beteiligen, für deren Geschäftsmodell Google Shopping essenziell wichtig ist, schätzt SEO-Experte Reimann: „Damit erhöht sich der Wettbewerbsdruck, und die „Organisatorisch fällt CPCs werden steigen.“ Die Folge: Es werde eine Google Shopping eher ins SEMVerlagerung hin zu den als ins SEO-Ressort.“ großen Advertisern geben, die bereits mit proHANNA-MARIE MAYER fessionellen Daten-Feeds Internetstores.de in Google Shopping arbeiten und mit EinfühDer Mehraufwand zieht auch entspre- rung des Bezahlsystems einen weiteren chend mehr Kosten nach sich, zählt Rei- Wettbewerbsvorteil hätten. Aufgrund ihrer mann auf: „Zusätzliche Kosten werden Markenbekanntheit hätten diese oft auch nicht nur durch die notwendigen Media- bessere Klickraten und somit niedrigere budgets entstehen, sondern auch für Steu- CPCs. „Bisher konnte ein kleiner Händler erung, Controlling und erhöhten Betreu- mit einem optimierten Feed eventuell noch ungs- und Abwicklungsaufwand.“ Inter- an einem großen Händler vorbeikommen. netstores.de möchte auch zukünftig dabei Zukünftig wird er sich in vielen Fällen sein. „Allerdings wird die Kalkulation erst aber aufgrund des Preisdrucks geschlagen einmal etwas schwieriger, da es noch kei- geben müssen“, prognostiziert Reimann ne Erfahrungswerte gibt. Organisatorisch und befürchtet, dass die Vielseitigkeit der den „First Movern“ zu sein. Es winken auch Rabatte: Damit den Webshops die zunächst sehr bitter anmutende Pille schmeckt, will Google den zahlenden Kunden den Umstieg durch einen Rabatt von zehn Prozent auf Basis der monatlichen PLA-Ausgaben versüßen. Internet World BUSINESS 19 Auswirkungen der Product Listing Ads auf Google Shopping Was Branchenexperten für die Zukunft erwarten (Mehrfachnennungen möglich) Mehr Kontrolle und Einfluss auf das Ranking 66,7 % Gezieltes steuerbares Traffic-Volumen 53,3 % Bessere Chancen für Nischen-Shops 53,3 % Besseres Reporting bis auf Produktebene 50,0 % Mehr Transparenz bei der Buchung 26,7 % Über die bezahlten Suchtreffer in Google Shopping kann zukünftig mehr Kontrolle und Einfluss auf das Ranking genommen werden, Nischen-Shops werden nach Meinung der Experten profitieren © INTERNET WORLD Business 1/13 Stand: Juni 2012 ; Basis: n = 116 Agenturen Angebote verloren gehen könnte, wenn für kleine Händler das Bezahlsystem eine zu große Eintrittsbarriere sei. Internetstores-Sprecherin Mayer sieht noch eine andere Gefahr: „Dadurch, dass Google Bei der .de-Suche werden im Gegensatz zu Google.com rechts noch Anzeigen eingeblendet, bei der Detailsuche (r.) sind die Unterschiede gering Quelle: Intelliad Shopping durch die Preissortierung auch eine Preissuchmaschine darstellt, ist sie auch sehr preissensitiv. Fährt man nicht gerade eine Niedrigpreis-Strategie oder erhöht man kurzfristig die Preise, kann sich das in den Umsätzen widerspiegeln.“ Die meisten Händler wissen jedoch noch nicht so recht, was sie von den Umstellungen halten sollen, hat Höschl beobachtet. Erst einmal erscheine einigen vorteilhaft, dass über die bezahlten Suchtreffer in Google Shopping zukünftig mehr Kontrolle und Einfluss auf das Ranking genommen werden kann, doch: „Momentan glaube ich eher, dass sich die großen Player schon auf die PLAs freuen. Sie verfügen in der Regel über die besseren Produktdaten, haben die größeren Budgets und wissen, wie Bidding funktioniert.“ ■ CHRISTINA ROSE Interview „Akzeptanz wird von Preisen abhängen“ Wenn Google im Februar seine bisherige Produktsuche durch „Google Shopping“ ersetzt, ist auch ein Qualitätsschub bei den Suchergebnissen zu erwarten. Wie positioniert man sich als Preisvergleichsdienst angesichts dieser drohenden Konkurrenz? Vera Pesata: Würde Google Shopping tatsächlich hochwertigen Content anbieten, würde Google für uns zu einer mächtigen Konkurrenz. Doch das ist nicht der Fall: Der Content von Google ist nicht sehr ausgearbeitet. Es werden zumindest in der deutschsprachigen Suche bislang nur wenige Produkteigenschaften gelistet, was bei hochpreisigen Produkten wie zum Beispiel Spiegelreflexkameras aber sehr relevant ist. Entsprechend gibt es keine Filter. Das ist der Vorteil, den wir und auch andere Preisvergleichsdienste gegenüber Google haben, weil bei uns menschliche Intelligenz dahintersteht – und Google nur mit Algorithmen arbeitet. Bei Produktsuche und Preisvergleich führt aber kaum ein Weg an Google vorbei. Inwieweit braucht man noch Preisvergleichsdienste, wenn Google Shopping immer näher an Ihr Geschäftsmodell heranrückt? Pesata: „Wir haben uns auf den IT-Bereich spezialisiert, sodass wir hier sehr guten Content liefern können. Google dagegen wird einen sehr breit angelegten Preisvergleich bieten und daher nie die Inhaltstiefe erreichen, die wir als Spezialisten bieten können. Tief in ein Segment einzutauchen und sich dort zu spezialisieren, wird auch in Zukunft ein wesentliches Erfolgskonzept für die Preisvergleichsdienste bleiben.“ Die Ankündigung, Google Shopping kostenpflichtig zu machen, hatte in der Branche viel Staub aufgewirbelt. Tenor: Insbesondere größere Shops werden profitieren, kleinere Shops müssen kämpfen. Wie schätzen Sie das ein? Pesata: Welche Auswirkungen die Neuerungen für Shops haben, ist noch nicht absehbar. Interessanterweise ist noch nichts über den Cost-per-Click bekannt. Doch genau davon wird es abhängen, wie hoch die Akzeptanz bei den Shops sein wird. Außerdem sind ja viele Anbieter dabei, auch aus Übersee, die falsche Daten liefern. Diese Anbieter wollen sich mit Preisen, die sie de facto gar nicht haben, an die erste Stelle der Suchergebnisse setzen. Der User kann dann nur auf eigene Vera Pesata, Leiterin Marketing und Sales bei Geizhals.de in Wien ■ www.geizhals.de Gefahr bestellen. Viele unserer Händler fühlen sich in einem solchen Umfeld nicht wohl. Zentrale Frage wird sein, ob Google dieses Problem in den Griff bekommt, also so etwas wie eine redaktionelle Kontrolle einführt.“ Was geben Sie einem Internet-Händler an Argumenten in die Hand, sich künftig bei Geizhals.de listen zu lassen und nicht bei Google Shopping? Pesata: Die meisten mittleren und größeren Händler können genau tracken, was ihnen ein Lead von Geizhals.de oder von Google bringt. Viele Händler haben bis dato den Traffic von Google nicht getrackt, weil er gratis war. Das werden sie in Zukunft tun, was wir ihnen auch raten: Sie sollten sich genau anschauen, wie hoch ihr Cost-per-Order ist, um zu ent- scheiden, wo sie in Zukunft Geld ausgeben wollen, um sich listen zu lassen. Es gibt viele Händler, die bei verschiedenen Preisvergleichsportalen gelistet sind. Mit Google könnte ich aber sozusagen in einem Aufwasch fast die ganze Bandbreite durch einen Anbieter abdecken, oder? Pesata: Wir haben niemals auf SEO gesetzt und entsprechend sehr geringen Traffic von Google, um die eigene Marke aufzubauen, weil man nie weiß, welche Konsequenzen es für einen hat, wenn Google wieder seine Algorithmen ändert. Entsprechend haben wir einen Anteil von 70 bis 80 Prozent an Nutzern, die Geizhals. de direkt aufrufen („Direct Type-ins“) und nicht über Suchmaschinen kommen. Und diese treuen Stammnutzer werden auch weiterhin direkt über uns nach Produkten suchen. Gerade für Händler aus unserem Kernsegment wäre es ungünstig, diese sehr affinen Nutzer nicht mehr weiter zu bedienen. Google Shopping wird aber nicht nur für Preisvergleiche eine große Konkurrenz, sondern auch für Paypal und eBay: Weil Google versuchen wird, Nutzer via Smartphones dazu zu bringen, in Geschäften Barcodes zu scannen und Preise lokal zu vergleichen, um Location-Based Services und das eigene Bezahlsystem zu pushen. INTERVIEW: CHRISTINA ROSE 20 E-COMMERCE Internet World BUSINESS 7. Januar 2013 1/13 Mehr Päckchen, kleinerer Warenkorb Online-Kunden bestellten vor Weihnachten zwar häufiger online, gaben aber pro Bestellung weniger aus I m deutschen Internet-Weihnachtsgeschäft wurden zwar deutlich mehr Bestellungen abgewickelt als im Vorjahr, doch die Bestellwerte gingen im Vergleich zu 2011 deutlich zurück. Das zeigt eine aktuelle Untersuchung des Bamberger Payment-Dienstleisters Computop, der im Auftrag von INTERNET WORLD Business im Betrachtungszeitraum vom 1. November bis 12. Dezember 2012 die Umsätze seiner Handelskunden in Höhe von über 200 Millionen Euro auswertete und diese den Zahlungen im selben Zeitraum 2011 gegenüberstellte. Um eine Vergleichbarkeit der Daten zu gewährleisten, wurden nur Zahlungen von Online-Händlern berücksichtigt, die in den beiden Zeiträumen 2011 und 2012 Zahlungen ausgeführt haben. Zu- oder abgewanderte Händler wurden nicht berücksichtigt. Das Ergebnis: In den ersten sechs Wochen des Weihnachtsgeschäfts verzeichneten die Online-Händler im Vergleich zum Vorjahr rund 32 Prozent mehr Bestellungen. Doch die durchschnittlichen Bestellwerte sanken im Schnitt um 11,5 Prozent von 87 auf 77 Euro. Rabattschlacht um Online-Kunden „Das deutet auf Rabattaktionen der Händler oder Zurückhaltung der Konsumenten hin“, schlussfolgert Computop-Chef Ralf Gladis. In der Tat schienen viele deutsche Web-Händler den Vorbildern ihrer USKollegen zu folgen und versuchten, potenzielle Kunden schon Wochen vor Weihnachten mit deutlichen Rabatten vom Einkauf im eigenen Webshop zu überzeugen. Besonders stark vom Rückgang der durchschnittlichen Warenkörbe betroffen waren die Segmente Lebensmittel (minus 15,4 Prozent auf 56,76 Euro), zu denen auch die an Weihnachten vielfach online georderten Weine und Spirituosen zählen, Mode (minus 13,6 Prozent auf 66,90 Euro) sowie Consumer Electronics (minus 9,8 Prozent auf 67,50 Euro). Hingegen konnten die Segmente Autozubehör, Drogerien, Lifestyle und Pharmazie ihre Bestellwerte gegenüber dem Vorjahr steigern. Doch auch bei niedrigeren Warenkörben zeigten sich meist keine negativen Auswirkungen auf den Umsatz: Die gestiegenen Bestellmengen ließen die Umsätze im Modesegment gegenüber dem Vorjahr um 37,7 Prozent in die Höhe klettern, im Ticketing-Bereich betrug das Umsatzplus 21,9 Prozent, bei Consumer Electronics 14,9 Prozent. Lediglich in der Lebensmittelbranche konnten die um acht Prozent gestiegenen Bestellungen den sinkenden Warenkorbwert nicht wieder wettmachen, sodass die Händler in diesem Segment im Schnitt gegenüber dem Vorjahr ein Umsatzminus von 8,5 Prozent zu verbuchen hatten. Und auch im Bereich Pharmazie fiel das Umsatzplus trotz höherer Bestellwerte aufgrund weniger Bestellungen mit 4,7 Prozent eher bescheiden aus. Weniger Retouren als 2011? Interessant ist auch, dass der Gesamtwert der Gutschriften von 14,4 Millionen Euro 2011 um rund 24 Prozent auf jetzt elf Millionen Euro gesunken ist. Das könnte darauf hindeuten, dass der Online-Handel in diesem Weihnachtsgeschäft weniger Retouren verarbeiten muss. Eine valide Aussage dazu wird aber erst im Anschluss ■ an die Feiertage möglich sein. dz Online-Handel Weihnachten 2012 nach Branchen Entwicklung von Umsatz, Bestellungen und Bestellwert gegenüber 2011 nach Branchen Retail/Entertainment/ Ticketing Autozubehör Consumer Electronics Bestellmenge Umsatz 9,5 % Bestellwerte 2012 10,4 % 208,07 € Bestellwerte 2011 Veränderungen der Bestellwerte in Prozent 206,36 € 0,8 % – 9,8 % 27,5 % 14,9 % 67,50 € 74,86 € Drogerien 9,6 % 13,3 % 157,13 € 151,99 € 3,4 % Lebensmittel 8,2 % –8,5 % 56,76 € 67,10 € –15,4 % Lifestyle / Accessoires 11,6 % 13,8 % 103,74 € 101,77 € 1,9 % Pharmazie –1,3 % 4,7 % 47,70 € 44,95 € 6,1 % Mode 59,5 % 37,7 % 66,90 € 77,46 € –13,6 % Andere Handelsbranchen 32,3 % 12,9 % 79,70 € 93,42 € –14,7 % Handel Gesamt 31,9 % 16,7 % 76,65 € 86,64 € –11,5 % E-Dienstleistungen*) -1,8 % 12,6 % 46,54 € 40,59 € Statistische Basis: 2.000 Händler, 75 Mio. Transaktionen und 7 Mrd. USD Umsatzvolumen Betrachtungszeitraum: 1.11. bis 12.12.2012 im Vergleich zu 1.11. bis 12.12.2011 31,9 % 16,7 % Bestellwert Umsatz –11,5 % 14,7 % *) z.B. Ticketing, Gaming, Lotto, Downloads etc. Umsatz im Betrachtungszeitraum: 202 Mio. € 2012, 174 Mio. € 2011 © INTERNET WORLD Business 1/13 Amazon-Image bricht ein D ie Berichterstattung über Steuertricks des Internet-Marktplatzes Amazon kostet Sympathiepunkte bei den Verbrauchern. Der Imageverlust ist in Großbritannien allerdings wesentlich größer als in Deutschland, wie der Yougov-Brandindex zeigt. Während die Imagewerte hierzulande nur leicht von 88 auf 85 Punkte fielen, lag der Wert in Großbritannien im Dezember 2012 nur noch bei 76 Brandindex-Punkten, Tendenz weiter fallend. Vor den Diskussionen um die Steuertricks lag der Wert Anfang November noch bei 92 Punkten. In Deutschland belegt Amazon allerdings weiterhin die Spitzenposition als beliebtester Online-Händler. Auch dem diesjährigen Weihnachtsgeschäft haben die Diskussionen nicht geschadet: Der 26. November war weltweit der verkaufsstärkste Tag für Amazon. Wie das „Wall Street Journal“ meldet, wurden 306 Produkte pro Sekunde geordert: Insgesamt wurden über 26,5 Millionen Bestellungen getätigt. tdz ■ Bestellungen Quelle: Computop; Stand: 2012 Zalando setzt auf Luxus Mit Emeza.de startet der Modeversender einen Ableger für Luxusmode U nter Emeza.de hat der Online-Modeversender Zalando einen neuen Shop für Designermode und Luxus gestartet. Der Premium-Auftritt soll eine einzigartige Auswahl der aktuellsten Kollektionen internationaler Luxusmarken, junger Designer und seltener Contemporary Lines bieten. Zudem soll ein neuer Dialog zwischen Marke und Kunden geschaffen werden. Anders als bei Zalando beträgt das Rückgaberecht bei Emeza.de nur 30 Tage, Retouren sind ebenfalls kostenfrei. Unter den ersten Marken sind 7 For All Mankind, Citizens, DKNY, Missoni und Love Moschino. Zum Start sind alle Marken auch direkt bei Zalando erhältlich. Exklusive Emeza-Marken sind zum jetzigen Zeitpunkt nicht geplant. Mit den 30 Designern, die derzeit auf Emeza.de vertreten sind, stellt der Luxus-Ableger allerdings noch keine ernsthafte Konkurrenz für etablierte Größen wie Net-à-Porter oder Mytheresa dar. „Wir befinden uns erst am Anfang dieser Reise und planen noch viele weitere Schritte, um unsere Ziele zu erreichen“, heißt es offiziell. Erst kürzlich ist der Luxuskonzern PPR als Investor beim Inkubator Rocket Internet einstiegen, hat aber nach Aussagen eines Zalando-Sprechers bei Emeza.de nicht die Finger im Spiel: „PPR hat mit Zalando nichts zu tun“, so die Aussage auf Nachfra■ ge der Redaktion. tdz Mit Emeza.de will der Online-Modeversender Zalando ein neues Einkaufserlebnis bieten E-Commerce auf einen Blick D er Bundesverband des Deutschen Versandhandels (BVH) veröffentlicht erstmals ein Kompendium zum interaktiven Handel, das der Branche künftig als statistisches Jahrbuch dienen soll. Mit den Zahlen, die der Verband über das Jahr erhebt, will der BVH einen generellen Überblick zu wichtigen Themen ermöglichen. Zudem sollen Aussagen zu konkreten Detailfragen getroffen werden. Bisher sei es nicht möglich gewesen, die gesamten Studien eines Zeitraums in systematischer Zusammenstellung vorzufinden, erläutert BVH-Geschäftsführer Christoph Wenk-Fischer: „Diese Lücke wird nun durch das Kompendium des Interaktiven Handels 2011/2012 geschlossen, da hier komprimiert alle aktuellen Brancheninformationen zur Verfügung gestellt werden.“ Das Kompendium soll nun in jedem Jahr mit aktuellen Studien erscheinen. Es ist für 199 Euro beim BVH erhältlich. Ergänzt werden die Studieninhalte um einen ■ Trendteil in der Mitte des Buchs. tdz Ihr Preisvorteil: 100 % Branchenwissen * für nur € 4,12. Wir brauchen keine Prämie, um Sie von unseren Inhalten zu überzeugen. Gleich Test-Ab o mit 4 Ausgab en kostenlos siche rn unter www.internetw orld.de/abo Online-Werbung, E-Commerce und Technik. Wie Sie heute und in Zukunft erfolgreich im Internet vermarkten, verkaufen und verdienen, erfahren Sie alle 14 Tage neu, detailliert und nur im Abo. Das Wichtigste der Branche frei Haus und komprimiert auf 48 Seiten. Internet World Business – die einzige Online-Wirtschaftszeitung offline. * im Jahresabo bei 26 Ausgaben 22 E-COMMERCE Internet World BUSINESS 7. Januar 2013 1/13 E-COMMERCE AWARDS Auf der Gewinnerseite Für herausragende Webshops werden auch 2013 wieder zahlreiche Preise ausgelobt er nutzerfreundlichste Online Shop, ein besonders originelles Profil mit Wiedererkennungswert, die beste ShopLösung, ein neues Geschäftsmodell oder ein besonders innnovatives Konzept – es gibt zahlreiche Leistungen, die eine Auszeichnung verdient haben. Und was ist motivierender, als wenn der eigene Einsatz und die harte Arbeit mit einem Preis belohnt werden? Gerade für junge Firmen kann ein Award ein wichtiges Sprungbrett sein, anschließend mehr Umsatz bringen und für Anerkennung in der Fachwelt sorgen. Entsprechend erfreuen sich Auszeichnungen auch in der E-Commerce-Branche großer Resonanz. Bewerbungs- oder Jury-Preis Und auch im neuen Jahr gibt es wieder zahlreiche Gelegenheiten, die eigene Leis- tung unter Beweis zu stellen. Damit Sie Ihre Chance auf den großen Ruhm im Jahr 2013 nicht verpassen, hat INTERNET WORLD Business eine Liste der wichtigsten E-Commerce Awards in Deutschland erstellt. Auf einige Awards können Unternehmen sich selbst bewerben, andere wiederum sind reine Jury-Preise, die „ungefragt“ von Branchenexperten vergeben ■ werden. tdz Die wichtigsten E-Commerce Awards in Deutschland 2013 © INTERNET WORLD Business 1/13 Auszeichnung Beschreibung Einreichungsfrist Verleihung Kategorien Kosten Preisgeld Webfuture Award www.webfutureaward.de Der Wettbewerb richtet sich an Hamburger Internet-Gründer und bietet ihnen die Möglichkeit, ihre Geschäftsidee vor einer Fachjury vorzustellen und Expertenmeinungen zu erfahren. Die Gründer-Ideen werden unter anderem auf die Kriterien Innovation, Umsetzung und Vermarktung bewertet und geprüft. 28. Januar 2013 28. Februar 2013, Hamburg Das beste Start-up aus Hamburg Keine Einwöchige Reise für zwei Personen ins Silicon Valley BVH Young Business Award www.bvh2012.de Mit dem Preis zeichnet der BVH-Arbeitskreis der Junioren einen Versender aus, der noch relativ jung auf dem Markt ist und sich mit seinem Konzept etablieren konnte. Das Unternehmen sollte weniger als acht Jahre erfolgreich auf dem Markt sein und zum Zeitpunkt der Bewerbung einen Mindestumsatz von 500.000 Euro im Jahr realisieren können. Der Preis wird im Rahmen des Etailment Summit – Die Zukunft des Interaktiven Handels in Berlin vergeben. 30. Januar 2013 5. November 2013, Berlin Erfolgreicher junger Versender Keine u. a. ein Jahr kostenlose Mitgliedschaft beim BVH INTERNET WORLD Business ShopAward www.internetworld.de/shop award Teilnehmen kann jeder deutschsprachige Online Shop sowie jede deutschsprachige E-Commerce-Agentur, die hinter der Umsetzung eines entsprechenden Webshops steht. Die Redaktion der INTERNET WORLD Business kürt zusammen mit einer hochkarätigen Jury den Gewinner in den entsprechenden Kategorien. Berücksichtigt werden dabei Kriterien wie Design, Umsetzung, Usability, Performance, Joy of Use und Originalität. 11. Februar 2013 19. März 2013, auf der Internet World Messe, München Online Pure Player; Multichannel-Anbieter; Markenund Hersteller-Shops; beste Social-Commerce-Strategie; Beste Mobile-CommerceStrategie u. a. Keine – BVH Rising Star www.bvh2012.de Mit dem Preis wird jährlich ein junger Versender oder Dienstleister ausgezeichnet, der ein Geschäftsmodell entwickelt und auf den Markt gebracht hat, welches in dieser Form vorher noch nicht in die Praxis umgesetzt wurde. Wichtigstes Kriterium ist das Innovationspotenzial, das hinter dem Unternehmen steckt. Der Preis wird im Rahmen der bvh2.013 in Hamburg verliehen. 28. Februar 2013 10. April 2013, Hamburg Start-up-Preis Keine u. a. ein Jahr kostenlose Mitgliedschaft beim BVH Oxid Commons: The Golden Cart www.oxidesales.com Die Auszeichnung wird an Shop-Lösungen auf Basis der OXID-Plattform in 5 Kategorien verliehen. Sie richtet sich an Shop-Betreiber sowie deren Implementierungspartner und wird im Rahmen der OXID Commons in Freiburg ausgelobt. Bewertet wird die Lösung bezüglich des Gesamtauftritts und der Innovationskraft sowie der Komplexität und Herausforderung an die Projektumsetzung. Weitere Kriterien sind u. a. technische Umsetzung, Design und Marketing. 1. März 2013 16. Mai 2013 Online Pure Player, Markenhersteller, stationärer Handel mit Multichannel-Auftritt, innovative Geschäftsmodelle, B2B Keine In der Vergangenheit wurde kein Preisgeld vergeben Onlineshop des Jahres www.versandhaus berater.de Der Preis wird seit sieben Jahren im Rahmen der jährlich stattfindenden Neocom (zuvor: Deutscher Versandhandelskongress) verliehen. Der Shop sollte seinen Erfolg durch eine mindestens einjährige Präsenz bewiesen haben, die Grundregeln des Shop Marketings beherzigen und durch ein innovatives Konzept begeistern. Verliehen wird der Award wie auch der „Katalog des Jahres“ vom Versandhausberater und vom Management Forum. 31. Mai 2013 28. Oktober 2013 im Rahmen der Neocom, Düsseldorf Keine Keine – Shop Usability Award www.shop-usa bility-award.de Shoplupe zeichnet seit 2008 die nutzerfreundlichsten Online Shops in Deutschland aus. Kriterien sind unter anderem Look & Feel, vertrauensbildende Maßnahmen, Kundeninformation zum Shop, Navigation und Auffindbarkeit von Produkten, Produktdetails und der Bestellprozess. Bisherige Gewinner waren Mabito, Baby-Markt, Sitzclub, Gourmondo und Mister Spex. 30. Juni 2013 12. /13. September 2013, auf der K5 Konferenz, München Spielwaren & Kids, Special Interests; Sport & Outdoor; Hardware, Software & Unterhaltung, Mode, B2B, Handy & Mobile u. a. 79,00 Euro – SID-Award Innovation www.soft wareinitiative.de Mehrfach im Jahr lobt die Softwareinitiative Deutschland den SID-Award Innno- Mehrmals im Jahr, Unregelmäßig vation aus. Bewerben können sich Unternehmen aus der im deutschsprachigen eigene Bewerbung Raum tätigen IT-Industrie, darunter fällt auch die Internet-Wirtschaft mit der Ausprägung E-Commerce. Betrachtet werden weniger die Unternehmen als vielmehr die Produkte und/oder Dienstleistungen. E-Commerce u. a. Keine – Deutscher Online Handels Award www.manage mentforum.com Der DOHA wir im Rahmen des Jahreskongresses Online Handel in Bonn von Management Forum der Verlagsgruppe Handelsblatt, dem HDE und dem ECC in Zusammenarbeit mit Hermes vergeben. Basis für die Ermittlung der Top Online Shops und die Preisvergabe ist die ECC-Studie „Erfolgsfaktoren im E-Commerce – Deutschlands Top Online-Shops“, in der über 10.000 Konsumenten zu ihrer Zufriedenheit mit Online Shops befragt werden. Keine Bewerbung 23. Januar 2012, im Rahmen des Jahreskongresses Online Handel, Bonn Mode; Schuhe; Computer & CE, Bücher & digitale Medien; Sport & Hobby; Apotheken, Kosmetik, Drogerien; Wohnen; Bau-, Bastel- und Gartenmärkte/DIY u. a. Keine – Plentymarkets Webshop Award www.plentymar kets.eu/onlinehaendler-kongress/ webshop-award Der Award wird auf dem Plentymarkets Online-Händler-Kongress verliehen. Ge- Keine Bewerbung kürt werden soll der erfolgreichste Online-Händler des Jahres entsprechend der Multichannel-Ausrichtung von Plentymarkets. Er wird unter den 2.500 Plentymarkets-Kunden ermittelt. Kriterien sind unter anderem Entwicklung, Wachstum und Kanäle. 2. März 2013, im Rahmen des 6. PlentymarketsOnline-Händler-Kongresses Plentymarkets Online-Händler 2013 Keine Steht noch nicht fest Versender des Jahres www.versand hausberater.de Hierbei handelt es sich um einen reinen Jurypreis von Versandhandelsexperten, Reiner Jurypreis, auf den man sich nicht bewerben kann. Ausgezeichnet wird ein Preisträger, der keine Bewerbung unter anderem wirtschaftlich erfolgreich ist und eine positive Entwicklung zeigt, mit seinen Konzepten die Branche vorantreibt und in der Branche fest verankert ist. Betrachtet wird die Leistung in den vergangenen drei bis fünf Jahren. Der Preis wird vom Versandhausberater und dem Management Forum verliehen. 28. Oktober 2013 im Rahmen der Neocom, Düsseldorf Versender des Jahres Keine – Quelle: Eigene Recherche Foto: Fotolia / Mimirus D Täglich zweimal bestens informiert: jeden Morgen – jeden Nachmittag. Der kostenlose Newsletter der INTERNET WORLD Business Top-News zu den Themen E-Commerce Online Marketing Technik Personalien r Uh 6 1 m u r und h U 0 1 m u täglich INTERNET WORLD BUSINESS Newsletter bestellen über www.internetworld.de/Newsletter 24 E-COMMERCE Internet World BUSINESS 7. Januar 2013 1/13 NO-LINE-HANDEL Reiche Formenvielfalt Es gibt viele Möglichkeiten, Stationär- und Online-Geschäft zu verzahnen B ei der höchsten Evolutionsstufe des Multi-Channeling, dem sogenannten No-Line-Handel, geht es darum, vor allem aus Kundenperspektive die Widersprüche und Grenzen zwischen den Online- und Offline-Kanälen aufzulösen. Gerade Kunden, die mit ihrem Smartphone im Ladengeschäft online sind, wollen sich beim Channel Hopping nicht in widersprüchlichen Angebotswelten bewegen. Händlern hingegen eröffnet das Smartphone neue Profilierungschancen und neue Möglich- QR-Scan-Retail: Tesco lässt in Südkorea via QR-Code von der Plakatwand shoppen keiten, Kunden auch bei der Omni-Channel-Nutzung dazu zu bewegen, nicht den Anbieter zu wechseln. Dass solche kanalverbindenden Leistungen von Kunden intensiv und kontinuierlich genutzt werden und damit auch zum Erfolg der Unternehmen beitragen, zeigen bereits internationale Unternehmen wie Marks & Spencer, John Lewis, Oasis oder Warehouse. Welche unterschiedlichen Multi-Channel-Leistungen Händler nutzen können, hat Gerrit Heinemann, Leiter des eWeb Research Center und Professor für Betriebswirtschaftslehre an der Hochschule Niederrhein, in seinem neuesten Fachbuch „No-Line-Handel: Höchste Evolutionsstufe im Multi-Channeling“ zusammengefasst. 1. Web-to-Store Vergleichsweise etabliert scheinen aktuell schon sogenannte „Web-to-Store“-Verknüpfungen zu sein. Dazu zählt beispielsweise „Check & Reserve“, die Kombination aus Online-Ladenbestandsprüfung mit zeitgleicher Reservierung zur späteren Abholung vor Ort. Neben „Check & Reserve“ erfreut sich international auch der Service „Online-Warenkorb zusammenstellen, später Abholung an einem Abholpunkt“ – in der Multichannel-Sprache auch als „Click & Collect“ oder „Instore Pickup“ bezeichnet – immer größerer Beliebtheit. Aber auch ROPO („Research Online, Purchase Offline), also die Internet-Recherche vor dem Stationärkauf, die Händler über Store Locator, Online Incentives für den Filialbesuch oder konkrete Möglichkeiten der Filialbesuchsvorbereitung unterstützen können, gehört zum „Web-to-Store“. Auch Couponing-Programme, die dem Kunden per Smartphone Rabattgutscheine übermitteln, sind zu nennen. Besonders interessant werden derartige Angebote, wenn sie über mobiles Marketing ortsbasiert erfolgen, wie beispielsweise bei Shopalerts von Placecast: Sucht ein Nutzer mobil nach einem Produkt, werden ihm Geschäfte in seiner Nähe angezeigt. Unter Spreezio.com kann er diesen dann auch noch unter dem Motto „MAKEaDEAL“ einen Preis vorschlagen. Neben den virtuellen Gutscheinen, die gut zur Befeuerung der Offline-Kanäle genutzt werden können, besteht auch die Möglichkeit, virtuelle Bonussysteme einzusetzen. Insbesondere für einen MultiChannel-Händler ist denkbar, dass die virtuellen Bonuspunkte entweder stationär oder mobil gesammelt und dann im jeweils anderen Kanal wieder eingetauscht werden können. 2. Store-to-Web Online-Kunden wollen keine Grenzen zwischen Offline- und OnlineEinkaufserlebnis 3. Web-in-Store Immer mehr Kunden nutzen ihr Smartphone im Laden, um sich via In-StoreNavigation bis zum gewünschten Artikel navigieren zu lassen und diesen dann an Terminals oder über ihr Smartphone online im Geschäft zu kaufen. Darüber hinaus stellen Ladenbesitzer WLANs zur Verfügung, über die Kunden Preise vergleichen oder Zusatzinformationen einholen können. Zu Webin-Store-Diensten gehört auch, zum Kauf am Terminal zu animieren und nicht zu versuchen, diesen zu verhindern. Das mobile Payment ist ebenfalls ein Beispiel für Web-in-Store-Leistungen. 4. QR-Scan-Retail QR-Code-Retail findet in virtuellen Stores statt. Als prominentester Vertreter gilt Tescos Homeplus Subway Store in Südkorea, der seine Kunden in U-Bahnhöfen Lebensmittel von der Plakatwand shoppen ließ. Darüber hinaus können virtuelle Store-to-Web-Services sollen Kunden, die sich noch nicht für den stationären Kauf entscheiden können, in den Online Shop geleiten – ihn also quasi nicht mehr von der Angel lassen. Diesbezüglich bietet sich die OnlineKauf-Incentivierung an: Händler können Kunden nach dem Beratungsgespräch in der Filiale Gut- Web-in-Store: Emmas Enkel experimentiert mit Kioskterminals scheine übermitteln, die diese dann beim Online-Kauf zu Hause Shops oder Regalflächen auch als Ergäneinlösen können. Darüber hinaus sind zung zum realen Geschäft dienen, vor Cross- und Upselling-Anreize möglich, allem bei knappen Regalflächen, oder auf die den Kunden auch nach dem Kauf in Plakaten klassische Printwerbung mit der Filiale zu späteren Anschlusskäufen konkreten Kaufmöglichkeiten koppeln. im Internet bewegen können. Es ist auch Auch Showrooms mit QR-Codes, wie beidenkbar, einen Code nach der Beratung spielsweise eBays Kaufraum-Testversuch im Geschäft mitzugeben, der dem Kunden in Berlin, stellen eine Form des QR-Scanden letzten Beratungsstand auch im Stores dar. Durch die Wandlung von LaOnline Shop angibt. Der Kunde kann denflächen zu reinen Showrooms hat der dann ohne Zeitdruck zu Hause seinen Kunde weiter sein Touch & Feel-Erlebnis, Kaufprozess durchführen. kann nach Belieben aus- und anprobieren Foto: Fotolia / Spencer und sich das Produkt dann ohne zu warten direkt im Showroom mit seinem Smartphone zum Beispiel über einen QRCode bestellen – in den Laden, nach Hause oder an jeden anderen Ort seiner Wahl. 5. AR-App-Retail Eine weitere Form des No-Line-Handels greift auf die „Augmented Reality“-Technik zurück. Zunächst kann Augmented Reality im Ladengeschäft zum Beispiel als Navigationshilfe eingesetzt werden. Eine andere Einsatzmöglichkeit kombiniert als Magalogue diese Technik mit Printmedien. In beiden Fällen wird ein in einer Mobile App implementierter Augmented Reality Browser benutzt, der das reale Umfeld mit virtuellen Elementen in Echtzeit verbindet. Im Bekleidungshandel wird Augmented Reality bereits für virtuelle Ankleidezimmer in Online Shops eingesetzt. Vor allem in Verbindung mit Location Based Services eröffnen sich Chancen, den Konsumenten in innovativen Formen anzusprechen und ihn zum Beispiel über sein Smartphone auf Augmented Reality in der Umgebung aufmerksam zu machen. Dank Augmented Reality ist es auch möglich geworden, den klassischen Katalog und gleichzeitig den Online Channel kombiniert zu nutzen. Aktuelles Beispiel ist der niederländische Magalogue (Wortspiel aus Magazin und Catalogue) von Vtwonen. Das Unternehmen hat in Zusammenarbeit mit Layar eine neue Version des alten Klassikers entwickelt: Der Magalogue ist durch seinen Magazin beziehungsweise Lookbook Style visuell ansprechend, via Augmented Reality wird der Kauf-Button ■ auf dem Smartphone eingeblendet. GERRIT HEINEMANN No-Line-Handel: Höchste Evolutionsstufe im Multi-Channeling Web-to-Store: Real liefert Online-Bestellungen an Pickup-Stationen aus Auf 280 Seiten verrät der Autor Gerrit Heinemann, Leiter des eWeb Research Center und Professor für Betriebswirtschaftslehre an der Hochschule Niederrhein, Multichannel-Unternehmen, wie diese die Evolution von Multichannel Richtung No-Line-Handel schaffen. Dabei werden nicht nur die möglichen Ausprägungen von No-Line-Handel anhand zahlreicher Beispiele erklärt, sondern auch unternehmerische Voraussetzungen erläutert, Vor- teile und Risiken dargestellt sowie eine Roadmap mit dem Ziel No-Line-Handel entworfen. ■ Autor: Gerrit Heinemann Titel: No-Line-Handel: Höchste Evolutionsstufe im Multi-Channeling ■ Verlag: Springer Gabler 2013 ■ ISBN-Nr: 3658008504 ■ Preis / Umfang: 39,95 Euro / 280 Seiten ■ E-COMMERCE Die rechtlichen Grenzen von SEO 25 Abmahnfallen, aktuelle Urteile, neue Gesetze: Auf Online-Recht spezialisierte Fachleute helfen Ihnen weiter. Wann fremde Markennamen genutzt werden dürfen N icht nur bei Adwords-Kampagnen drohen rechtliche Probleme, wenn zum Beispiel fremde Markennamen als Keywords belegt werden. Auch Suchmaschinenoptimierung (SEO) hält juristische Fallstricke bereit: Vor allem das Markenrecht setzt Grenzen – die Konsequenzen aus Markenrechtsverletzungen durch unzulässige SEO-Maßnahmen können kostspielig sein. Werden Wortmarken so im Quelltext versteckt, dass sie auf der eigentlichen Seite nicht zu sehen sind (zum Beispiel weil die Farbe für Schrift und Hintergrund identisch ist), wird das vom Markeninhaber zu Recht nicht gern gesehen. Denn damit wird die fremde Marke gezielt genutzt, um sich selbst einen Vorteil im Suchmaschinenranking zu verschaffen – Die sogenannte Onpage-Optimierung findet direkt auf den Seiten eines Web-Angebots statt und ist markenrechtlich besonders relevant: Denn hier wird mit einer möglichst zielgenauen Verwendung von Schlagwörtern auf den jeweiligen Seiten versucht, die Sites zu bestimmten (Such-)Begriffen in der Trefferliste einer Suchmaschine möglichst hoch zu platzieren. Markenrechtlich wird die OnpageOptimierung aber erst relevant, wenn man nicht mit eigenen Marken arbeitet, sondern sich bei starken Wortmarken der Konkurrenz bedient und sie für die eigene Suchmaschinenoptimierung nutzt. Markennamen im Fließtext Die „Nutzung“ fremder Marken ist natürlich nicht generell verboten: Im Body einer Website darf ein Markenname grundsätzlich genannt werden, eine reine Markennennung ist noch keine kennzeichenmäßige Nutzung. Und nur die kennzeichenmäßige Nutzung fremder Marken ohne Erlaubnis würde das Markenrecht hier verletzen. Einen Markennamen aber vollkommen zusammenhanglos und ohne Be- Pia Löffler ist Rechtsanwältin und Redakteurin in der juristischen Redaktion der Anwalt.de Services AG, Nürnberg. ■ www.anwalt.de zug im Body oft zu verwenden, kann schnell eine kennzeichenmäßige Nutzung sein, vor allem wenn damit nur die Suchmaschine beeindruckt werden soll – was in der Praxis ohnehin nicht gut funktioniert. Ton in Ton ist keine Lösung Vorsicht geboten ist auch bei dem für den Durchschnitts-User verdeckten Einsatz von Markennamen: Foto: Fotolia / Macx Onpage-Optimierung Vor allem das Markenrecht setzt der Suchmaschinenoptimierung in der Praxis rechtlich enge Grenzen Abmahnung und Schadensersatzforderung sind hier im Zweifel berechtigt. Meta-Tags Auch von fremden Wortmarken in Meta-Tags sollte man im Zweifel die Finger lassen. Hier nimmt die Rechtsprechung ebenfalls an, dass es eine unzulässige kennzeichenmäßige Benutzung einer fremden Marke ist, wenn ohne berechtigten Grund fremde Wortmarken als Schlagwort in Meta-Tags verwendet werden. Das ist vor allem der Fall, wenn kein sinnvoller Zusammenhang mit der verwendeten Marke besteht, zum Beispiel weil man Produkte dieser Marke eben nicht anbietet. Fremde Marken in Adwords-Kampagnen? Rechtlich anders zu beurteilen ist die Frage nach der zulässigen Nutzung von fremden Wortmarken für die Schaltung von Adwords-Kampagnen. Denn hier darf man fremde Marken durchaus als Schlagwort für die Anzeige vorgeben, wenn man den Markennamen nicht in der Anzeige selbst nutzt oder sich sonst auf den Markeninhaber bezieht. Das entschieden EuGH und BGH vor allem mit der Begründung, dass der normale User durchaus zwischen Werbung und ■ originärer Trefferliste unterscheiden könne. RA PIA LÖFFLER Aktuelle Kurzmeldungen zum Thema Internet-Recht TELEFONAKQUISE ILLEGALE MUSIK-DOWNLOADS Einwilligung ohne Produkt-Info Mustervertrag für Eltern Eine Einwilligung zum Empfang von Werbeanrufen ist unwirksam, wenn dem Empfänger nicht mitgeteilt wird, welches Produkt beworben werden soll. Das hat das Kammergericht Berlin in einem eher skurrilen Fall entschieden (Az.: 5 W 107/12). Dort ging es um ein Preisausschreiben einer Firma, in dem die Teilnehmer einen Gutschein für eine Fettabsaugung gewinnen konnten. Dass diese Firma jedoch Telekommunikationsdienstleistungen anbietet, wurde den Angerufenen nicht gesagt. Die Folge: Ein Ordnungsgeld in Höhe von ■ 78.000 (!) Euro für den Veranstalter. fk „Eltern haften für ihre Kinder“; das gilt nicht uneingeschränkt, wenn Kinder am Computer unbemerkt illegal Musik tauschen. Der Bundesgerichtshof hatte im Herbst 2012 entschieden, dass Eltern betroffenen Musikverlagen dann keinen Schadensersatz zahlen müssen, wenn sie ihre Kinder zuvor ausreichend über die Rechtswidrigkeit von illegalen DownloadAngeboten aufgeklärt haben. Rechtsanwalt Christian Solmecke, der dieses Urteil erstritten hatte, bietet auf der Webseite seiner Kanzlei (www.wbs-law.de) jetzt einen Mustervertrag ■ an, mit dem diese Belehrung dokumentiert wird. fk 26 TOOLS & TECHNIK Internet World BUSINESS Fünf Tipps zur Datenqualität aus der Cloud Cloud-Dienste zur Sicherung der Kundendatenqualität bieten Unternehmen viele Vorteile, wenn sie einige wenige Punkte beachten. Funktionsumfang und Kosten sind dabei wichtige Kriterien, sie sind aber nicht alles. Fünf Tipps, was Sie beachten sollten, um die passende Wolke zu finden: Der tatsächliche Bedarf – und die Kosten zählen: Das zentrale Auswahlkriterium für die passende Cloud-Lösung ist der Bedarf. Kosten, Leistung und Bedienbarkeit müssen zu Ihren Anforderungen und Ressourcen passen. Die Leistung sollte nur nach Verbrauch abgerechnet werden. Eine transparente Abrechnung offenbart die Kosten jeder einzelnen Data-Quality-Aktion auf einen Blick. Korrekte Daten von Anfang bis Ende: Das Angebot muss über die wichtigsten Funktionen zur Datenbereinigung verfügen: Korrektur und Optimierung der Adressen inklusive Anredeschlüssel und eine Dublettenbereinigung sind die Basis jedes Datenqualitäts-Managements. Außerdem sollte die Cloud-Anwendung über Services zum Datenabgleich verfügen. Praktisch sind auch Funktionen zur Datenanreicherung, etwa um Geo-Daten oder Telefonnummern. Das erhöht den Wert der Daten. Integrationsfähigkeit für mehr Qualität: Mit einer integrationsfähigen Data-QualityCloud-Lösung kann die Datenqualität bereits während der Eingabe überwacht und optimiert werden. Eine Kombination von installierter Software und Data Quality on Demand deckt unterschiedliche Anforderungen optimal ab: Volumenaufgaben werden von der installierten Software übernommen, während Ad-hoc-Aufgaben in der Cloud abgewickelt werden. Übersichtlichkeit: Das Angebot sollte übersichtlich und leicht verständlich präsentiert sein. Alle Grundfunktionen sowie die Kosten und der Verbrauch sollten auf der Startseite dargestellt werden. Alle weiteren Funktionalitäten sollten über die Startseite mit nur einem Klick erreichbar sein. Schutz der Daten: Die Daten dürfen nur verschlüsselt übertragbar sein. Der CloudAnbieter muss sich zur Verschwiegenheit verpflichten und die Daten sicher hosten. 1/13 Künftig gemeinsam Techniktipp Holger Stelz, Leiter Marketing & Geschäftsentwicklung bei Uniserv ■ www.uniserv.com 7. Januar 2012 Spot Media und Next Commerce fusionieren zu Commerce Plus D ie einen sind Experten für die Realisierung von Webshops, E-CRM und Social Commerce, die anderen sind Spezialisten in Sachen Magento sowie Performancegetriebenes Shop Management. Ihre jeweiligen Kompetenzen legen Spot Media und Next Commerce, zwei 100-prozentige Töchter von Sinner-Schrader – nun zusammen. Die beiden bisher getrennt agierenden E-CommerceDienstleister fusionieren und firmieren fortan unter dem gemeinsamen Label Commerce Plus. Die Geschäfte führen Moritz Koch und Nicole Zarbock. Koch erklärt die neue Positionierung: „Commerce Plus realisiert digitale Vertriebskonzepte für Markenhersteller und Händler – von der strategischen Beratung über die Konzeption und Umsetzung von Online Moritz Koch ist Managing Director der neu gegründeten Commerce Plus Shops und E-Commerce-Plattformen bis hin zu E-Commerce-Management“. Die Standorte in Hamburg, Hannover und Berlin bleiben erhalten, wurden allerdings umstrukturiert. Künftig finden sich die 120 Mitarbeiter in Units mit interdisziplinären Teams zusammen, wobei die einzelnen Units laut Koch auch weiterhin verschiedene Schwerpunkte bearbeiten werden. So werden in Hannover künftig alle Projekte, die den Bereich Magento betreffen, angesiedelt sein. Die Hamburger Niederlassung wiederum beschäftigt sich ver- Social Media im Blick Trendiction hat Talkwalker, sein Social Media Monitoring Tool, erweitert M it einer neuen Version seines Tools Talkwalker wartet das niederländische Unternehmen Trendiction auf. Die Lösung für Social Media Monitoring und Analyse verfügt nun über eine sogenannte „Engagement-Konsole“, über die die Nutzer direkt aus Talkwalker heraus Inhalte auf Facebook und Twitter posten können. Sie können also unmittelbar auf einen Kommentar, der im Monitoring Tool angezeigt wird, reagieren. Außerdem hat Trendiction die Benutzer- und auch die Quellenverwaltung erweitert. So lassen sich eigene Quellen-Panels einrichten, indem die jeweiligen URLs per Copy & Paste eingefügt werden. Neu hinzugekommen ist zudem eine Alert-Funktion, über die feste Termine für Reports definiert werden können, sodass das Social Media Monitoring leicht in den täglichen Arbeitsprozess integrierbar ist. Um den Vertrieb anzukurbeln, hat Trendiction die Agentur Radiosphere als Pre- stärkt mit integrierten Shop-Lösungen. Die Berliner bearbeiten weiterhin vom E-Commerce losgelöste Online-Projekte im CRM-Bereich. Neu auf die Fahne schreibt sich Commerce Plus jetzt SaaS-Lösungen und wird erster deutscher Agenturpartner der Cloud-basierten E-Commerce-Lösung Venda. „Funktionsvielfalt, geringe Wartungs- und Betriebskosten sowie kurze Projektlaufzeiten sollen hier im Vordergrund stehen“, so Koch. „Das erlaubt uns mehr Zeit und Kreativität in das Frontend zu investieren und digitale Einkaufserlebnisse zu schaffen, die Kunden langfristig an die Plattformen binden.“ Blick über die Grenzen Im Bereich Kreation wird der Fokus auch künftig auf Responsive Webdesign liegen, um für die Konsumenten die bestmögliche Darstellung auf allen Endgeräten zu garantieren. Mittelfristig richtet Koch den Blick über die deutschen Grenzen hinweg. So will Commerce Plus künftig ausländischen Shop-Betreibern bei der Erschließung des deutschen Markts helfen. Moritz Koch erklärt: „Hier gibt es sehr viel Potenzial, wenn es um die Lokalisierung von Navigation, Content, Payment-Optionen ■ oder Logistik geht.“ vg Pennyread als Bezahlschranke B Ob Facebook oder Twitter: Nutzer können direkt aus dem Monitoring Tool heraus posten ferred Partner gewählt. Der Dettinger WebAnalyse- und Social-Media-MonitoringSpezialist unterstützt Nutzer des Tools auf Wunsch beim Projektmanagement und bei der Integration des Tools, bietet Schulungen und Setup Workshops an und berät außerdem zu strategischen Fragen des ■ Monitorings. cf ezahlschranken für redaktionelle Artikel sind derzeit in aller Munde. Rechnet man den Kaufpreis eines Magazins auf den einzelnen Artikel um, geht es um minimale Cent- und nicht um teure EuroBeträge, die die User nicht zahlen wollen. Ein Start-up namens Pennyread stellt nun eine neue Bezahloption vor. Gründer Emmanuel Valjavec hat ein MicropaymentSystem mit niedriger Hemmschwelle entwickelt. Dabei werden Artikel teilweise mit einem undurchsichtigen Film bedeckt, der sich durch einen OK-Button entfernen lässt. Klickt der Leser darauf, verschwindet die Blockade und ein Cookie speichert im Hintergrund die Summe der aufgelaufenen Bezahlinhalte. Erst wenn ein Betrag von ein paar Euro erreicht ist, wird der Leser aufgefordert, ein Konto einzurichten und die bisher konsumierten Inhalte zu bezahlen. Der Pferdefuß: Die Bezahlschranke lässt sich theoretisch durch ■ Löschen des Cookies umgehen. vg Anzeige GO EXPRESS & LOGISTICS PAYLEVEN KEYNOTE SYSTEMS Preiserhöhung im Februar Test in vier deutschen Städten Usability Testing in Intranets Der Express- & Transportdienstleister Go Express & Logistics hebt zum 1. Februar 2013 die Preise um durchschnittlich 4,8 Prozent auf der Standardpreisliste an. Zusatzleistungen sind von der Erhöhung ausgenommen. Ursache sind vor allem deutlich anziehende Personalkosten aufgrund von Fachkräfte- und Fahrermangel. cf In seinen Läden in Frankfurt, Essen, Düsseldorf und Berlin testet der Schokoladen- und Eishersteller Dulce die mobile Zahlung per EC- oder Kreditkarte via Smartphone oder Tablet. Partner ist Payleven; von ihm werden dazu Kartenleser und App bereitgestellt. Vor Kurzem hatte sich bereits O2 für die Payleven-Lösung entschieden. cf Keynote Systems, Anbieter von Monitoring- und Testing-Lösungen, hat das neue Tool Keynote Cloud Transaction Perspective vorgestellt. Es dient zum Testen der Benutzerfreundlichkeit in VPN-basierten Intranets und gesicherten Extranets, wie sie häufig für Zweigstellenmitarbeiter und Geschäftspartner eingerichtet werden. cf #- ./+'// )$#/ " #/)$#/J <6h.0!:®# ) $)# $/ )1 - $)/ Ausfallsicherheit Sehr hohe Dichte Höchste Performance Das JBOD J2460 trotzt dem gnadenlosen Datenwachstum mit einer extrem kompakten Lösung. Die Highlights: Ausfallsicher: redundante Hot-Swap Komponenten wie z.B. Netzteile, I/O Modul Höchste Performance: Bandbreite von 19.200 MB/s Sehr hohe Dichte: 60 Platten auf nur 4HE entspricht 180 TB TRY & BUY Diesen und andere Thomas Krenn Server können Sie auch per Try & Buy testen LEASING Bei Thomas Krenn sehen Sie die Leasingkosten Ihres Servers schon während der Konfiguration - in Echtzeit. Weitere Informationen unter: www.thomas-krenn.com/j2460 DE: CH: AT: +49 (0) 8551 9150 - 0 +41 (0) 848207970 +43 (0)732 - 2363 - 0 Verkauf erfolgt ausschließlich an Gewerbetreibende, Firmen, Freiberufler (Ärzte, Rechtsanwälte etc.), staatliche Institutionen und Behörden. Druckfehler, Irrtümer und Änderungen in Preis und Ausstattung vorbehalten. Unsere Versandkosten richten sich nach Gewicht und Versandart. Genaue Preisangaben finden Sie unter: www.thomas-krenn.com/versandkosten. Thomas-Krenn.AG, Speltenbach-Steinäcker 1, D-94078 Freyung 28 Internet World BUSINESS TOOLS & TECHNIK 7. Januar 2013 1/13 SEPA-EINFÜHRUNG Gute Vorbereitung braucht Zeit Händler, die weiterhin Lastschriftzahlungen anbieten wollen, müssen sich jetzt um die Umstellung kümmern Foto: Fotolia /ggerhards Prinzipiell ist für eine Lastschrift ein schriftliches Mandat – vergleichbar der Einzugsermächtigung – nötig. Wie diese Schriftform auszusehen hat, ist noch nicht zufriedenstellend geklärt (siehe Kasten unten links). Klar ist aber, dass gültige bestehende Einzugsermächtigungen in SEPAMandate umgewandelt werden können. Dafür müssen sie entsprechend umgedeutet werden, was dem Kunden mitgeteilt werden muss. Dies kann zum Beispiel im Rahmen der Prenotification erfolgen oder auch als Hinweis im Rahmen einer Rechnung. Mandat kann erlöschen Im Gegensatz zur bestehenden Regelung erlischt das SEPA-Mandat, wenn es drei Jahre lang nach dem Fälligkeitstermin der letzten Lastschrift nicht genutzt wurde. Zu beachten ist dabei auch die seit Anfang Juli 2012 geltende Frist für die Rückgabe der Lastschrift: Acht Wochen lang kann sie ohne Angaben von irgendwelchen Gründen zurückgegeben werden. Kann der Online-Händler kein schriftliches Mandat vorweisen, dann können die Kunden die Lastschrift 13 Monate lang zurückgehen lassen. Fachbegriffe ■ IBAN: International Bank Account Number, enthält die bisherige Kontonummer und die Bankleitzahl und ersetzt somit diese beiden ■ BIC: Business Identifier Code, international gültige Bankleitzahl ■ Gläubiger-ID: Nummer, die jeder Lastschrift-Einreicher in Deutschland bei der Bundesbank beantragen muss ■ SEPA-Mandat: schriftliche Erlaubnis, Lastschriften abzubuchen; ersetzt die Einzugsermächtigung ■ Mandatsreferenz: Nummer, die jeder Gläubiger dem SEPA-Lastschriftmandat seines Kunden zuweist und dieses in Bezug auf diesen Gläubiger eindeutig identifizierbar macht ■ Prenotification: Vorankündigung des exakten Fälligkeitsdatums und des Betrags der Lastschrift Foto: Fotolia / ap_i ast 40 Prozent der deutschen Online Shops lassen ihre Kunden derzeit per Lastschrift bezahlen. Wenn die Shop-Betreiber diese beliebte Zahlart jedoch auch nach dem 1. Februar 2014 anbieten wollen, müssen sie in den kommenden Monaten dafür sorgen, dass ihr Shop SEPA-fähig wird. Denn ab diesem Stichtag ersetzt die europäische Lastschrift das bisher in Deutschland gängige Verfahren. Die SEPA-Lastschrift hat für Online-Händler durchaus Vorteile – vor allem im grenzüberschreitenden Handel: Sie können dann beispielsweise auch Kunden aus Polen oder Spanien das Bezahlen per Lastschrift ermöglichen, da von ausländischen Euro-Konten Geld eingezogen werden kann. Außerdem entsteht durch SEPA (Single Euro Payments Area = einheitlicher EuroZahlungsverkehrsraum) auch mehr Zur Chefsache sollten Shop-Betreiber die Anpassung ihres Shops an die neuen Regelungen für SEPA machen Wettbewerb, da deutsche Unternehmen überdies mit Zahlungsdienstleis- Umwandlung finden Händler unter ande- Änderungen ergeben sich darüber hinaus tern aus dem Euro-Ausland zusammenar- rem auf einem Portal, das die Banken un- bei der Fälligkeit der Lastschriften: Bisher beiten können. Die Mehrheit der deut- ter www.iban-service-portal.de eingerich- wurde das Konto des Kunden zu dem Zeitschen Händler geht laut einer Studie des tet haben. Dennoch sollten sie auch Res- punkt belastet, zu dem die Forderung bei Instituts Ibi Research an der Universität sourcen für die manuelle Umwandlung seiner Bank eintraf. Künftig muss jedoch Regensburg davon aus, dass zudem die eines Teils der Daten einplanen, da sich der Händler das Fälligkeitsdatum genau Bankgebühren für den europäischen Aus- zwar ein Großteil, aber dennoch nicht alle festlegen. Zudem muss er dem Kunden Kontoverbindungen automatisch auf das diesen Termin vorab nennen, und zwar landszahlungsverkehr sinken werden. gemäß den Vorgaben der deutschen Kreneue Format umstellen lassen. Umstellung der Kontodaten Neu ist auch, dass jedem Kunden eine ditwirtschaft zusammen mit dem exakten Da sich die SEPA-Lastschrift jedoch in Mandatsreferenz zugewiesen werden muss. Betrag, seiner Gläubiger-ID und der Maneinigen wesentlichen Punkten von der Sie macht das SEPA-Lastschriftmandat – datsreferenz. Diese Vorankündigung, auch deutschen Lastschrift unterscheidet, müs- das entspricht der jetzigen Einzugser- Prenotification genannt, muss spätestens sen Shop-Betreiber ihren Shop und ihre mächtigung – des Kunden beim jeweiligen 14 Tage vor der Fälligkeit der Lastschrift Prozesse an das neue Verfahren anpassen. Händler eindeutig identifizierbar. Am erfolgen – vorausgesetzt, der Händler hat Der wohl bekannteste Unterschied ist die sinnvollsten für den Händler ist es, eine keine kürzere Frist vereinbart. So kann er Verwendung von IBAN (International Systematik aufzubauen, nach der diese etwa in seinen AGB eine Frist von nur zwei Bank Account Number) statt Kontonum- Mandatsreferenz erzeugt wird. Basis kön- Tagen festlegen, erklärt Ernst Stahl, der mer und Bankleitzahl sowie BIC (Business nen etwa die Vertragsnummer oder die sich als Research Director bei Ibi Research Identifier Code). Um einen reibungslosen Kundennummer sein. Außerdem benötigt seit Jahren mit SEPA beschäftigt. Diese Vorankündigung kann der HändAblauf zu gewährleisten, müssen Shop- jeder Händler eine eigene Gläubiger-ID. Betreiber die Kontodaten ihrer bestehen- Diese kann kostenlos bei der Bundesbank ler per E-Mail verschicken, auf der Webden Kunden in das neue Format umwan- unter www.glaeubiger-id.bundesbank.de im site anzeigen, etwa im Rahmen des Checkouts, in die Rechnung oder auch in die per deln. Hilfestellung für die automatische Internet beantragt werden. Mail verschickte Auftragsbestätigung integrieren. Das wäre nach Meinung Stahls Das schriftliche Mandat eine schlanke, effiziente Lösung. Auch hier sollten Shop-Betreiber ein für sie pasEin großes Probleme bei der SEPA-Lastschrift ist sendes Verfahren einrichten, das die rechtdas schriftliche Mandat. Der deutsche Gesetzzeitige Vorankündigung der Lastschriftgeber verlangt zwar ausdrücklich keine handfälligkeit sicherstellt. schriftliche Unterschrift, um der Schriftform Wichtig ist auch, dass die Lastschriften Genüge zu tun. „Denkbar wäre demnach auch gegebenenfalls den Inkassovertrag mit seiner mit zeitlichem Vorlauf bei der Bank des ein Verfahren, bei dem der Kunde zum Beispiel Bank nicht korrekt. Dies kann zur Folge haben, Kunden eingehen müssen. Erstlastschrifper E-Mail um das Mandat gebeten wird und dass die Bank ihn vom Lastschriftverfahren austen müssen fünf Bankgeschäftstage vor dieser das Mandat dann in einer Art Doubleschließt. Zudem verlängert sich die Frist für Fälligkeit vorliegen, Folgelastschriften Opt-in per Klick bestätigt“, meint Ernst Stahl Rückbuchungen von acht Wochen auf 13 Momindestens zwei Geschäftstage vorher. vom Ibi Research Institut. Die europäischen nate. Da einige Wirtschaftsprüfer angekündigt Diese Zeit muss der Händler berücksichtiBanken aber haben sich darauf verständigt, haben, bei den Banken zu überprüfen, ob sie gen, wenn er das Fälligkeitsdatum der Lastdass die Schriftform eine eigenhändige Unterdie Regeln gemäß des Gesetzes über das Kreschrift festlegt. Auf Wunsch des Handels schrift beinhaltet. Das bedeutet, dass sich der ditwesen einhalten und Verstöße entsprechend arbeiten die Banken mittlerweile an einer Händler – zumindest aus Bankensicht – per negativ vermerken, ist nicht abzusehen, wie Lastschriftvariante namens COR1-LastPost ein gültiges Mandat vom Kunden schicken sich die einzelnen Banken verhalten werden. schrift, bei der die Mindestvorlauffrist nur lassen muss. Verzichtet er, wie es derzeit bei Der Verzicht auf das Mandat bedeutet in jeeinen Geschäftstag betragen soll. Nach Lastschriften gerade im Online-Handel gängige dem Fall ein gewisses Risiko für den Händler. derzeitigem Stand ist die Einführung für Praxis ist, auf das schriftliche Mandat, erfüllt er Hier besteht noch großer Klärungsbedarf. November 2013 geplant, weiß Stahl. Foto: Fotolia / www.Finanzfoto.de F Generell gilt: Von der Umstellung sind fast alle Unternehmen betroffen – sei es bei der Abwicklung von Kundentransaktionen, beim Einkauf, im Callcenter oder bei der Gehaltsabrechnung. Deshalb sollten alle IT-Systeme darauf geprüft werden, ob sie beispielsweise die neuen Datenformate, die größere Datenmenge sowie die automatische Generierung der Fristtermine bewältigen können. Am besten jedoch ist, wenn sich ein SEPA-Verantwortlicher federfüh■ rend um das Thema kümmert. cf ve! nat* i s n ffe ¤/Mo vero nur 1, Server r r ü e f lang u-S aged 1bl er 6 Monateerver > Man Serv > vS Jeder ootServer >R Server-Standor Server-Standort Serverrver- ando an ort Frankfurt rankfurt ankfurt am Ma Main M direkt irekt am m DE-CI DE-CIX Se Service-Standort ervice-Stando rvic i -St nd d rt Deutschland Deutschland! 1blu-vServer 8P 8-Kern-Hochleistungsprozessor und 24 GB RAM > Bis zu 8 CPU-Kerne nutzen > 24 GB RAM garantiert, 48 GB RAM max. > 6 IP-Adressen, 800 GB HDD, Traffic inklusive > cloud-ready: CPU, RAM, HDD flexibel buchen 1,¤ /Monat* Ganze 6 Monate lang! 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Alle Preisinformationen und Angebote für andere Vertragslaufzeiten siehe www.1blu.de. Bei Software-Bestellung 7,90 € Versandkosten. 030 - 20 18 10 00 | www.1blu.de 30 Internet World BUSINESS TOOLS & TECHNIK 7. Januar 2012 1/13 CASE STUDY Wein im Web spürbar machen Mit dem Relaunch sollte der Wein-Shop von Mövenpick mehr Stabilität und Emotionaliät gewinnen W Seit Ende September ist der neue Shop unter www.moevenpick-wein.de geöffnet Foto: Mövenpick Wein AG ir hatten in der Vergangenheit einige Systemabstürze, der Shop war auch mal 24 Stunden nicht am Netz und das hat mich wahnsinnig geärgert“, erinnert sich Pius Achermann, Leiter E-Commerce bei der Mövenpick Wein AG. Denn: „Die 24-StundenVerfügbarkeit ist online essenziell. Das klingt banal, ist aber extrem wichtig. Deswegen war die Hauptanforderung bei unserem Relaunch, mehr Stabilität in das System zu bringen“, so Achermann. Die Gründe für die Ausfälle waren vielschichtig; als Problem erwies sich etwa die komplizierte IT-Ausstattung mit verflochtenen Berechtigungsstrukturen wegen der klassischen Holding-Struktur des Unternehmens. Ziel war da- Die Welt des Weins können die Kunden in diversen Mövenpick-Weinkellern entdecken her, ein externes Hosting außerhalb des Konzerns über einen Partner auf- Standardinformationen wie dem Alkoholzubauen, der zudem über große Erfahrung gehalt eines Weins auch Fachhandelsinformationen wie Angaben zur Rebsorte, mit Shop-Plattformen verfügt. dem Anbaugebiet oder die Empfehlung 52-Punkte-Katalog passender Speisen in das WaWi-System In einem ersten Schritt wurde ein 52 Punkte integriert werden. „Der Kunde soll so vieumfassender Katalog erarbeitet, der die le Informationen finden, dass er den Wein wichtigsten Anforderungen an das neue elektronisch spüren kann“, so Achermann. In der Schweiz und in Deutschland ist das Shop-System enthielt. So sollte die Lösung Dafür wurden die hinterlegten Produktin- Unternehmen mit je einer Gesellschaft vertreten zum einen zur Unternehmensgröße passen: formationen standardisiert, teils gekürzt, „Die große Konzernlösung hat zu viele per- teils erweitert; Bilder werden nun automa- und Shop-Besucher in die Weinkeller zu locken. Ein Mittel dazu sind aktuell Events, sonelle und finanzielle Ressourcen gebun- tisch in der Größe angepasst. die in den Weinkellern stattfinden und an den“, resümiert Achermann. Ein anderer Multiwarehouse-Fähigkeit sichern den Online Shop angebunden sind“, erläuPunkt war die Zukunftsfähigkeit: Das neue System sollte gleichzeitig auch die Speziell für Mövenpick hat Phoenix Media tert Schürmann. Als weitere Besonderheit hat Phoenix alte Mobile-Lösung ersetzen und zudem eine Erweiterung der Shop-Plattform entMultistore-geeignet sein, weil der Shop für wickelt, die die Multiwarehouse-Fähigkeit Media zur Pflege der Inhalte das Content die Schweiz in zwei Sprachen verfügbar ist, des Systems gewährleisten soll. Dabei galt Management System Magento CMS+ und bereits heute eine eigene Version für es, die stationären Weinkeller – allein 14 in auch einige eigene Erweiterungen in die Deutschland umfasst und weitere Länder- Deutschland – mit ihren Lagerbeständen Microsoft-Plattform integriert. „Auch diese präsenzen für die nahe Zukunft geplant mit den beiden Warenlagern in Deutsch- Möglichkeit hat Mövenpick als Pluspunkt sind. „Wir haben uns dann unterschied- land und in der Schweiz zu verknüpfen, für Magento gewertet“, sagt Schürmann, liche Lösungen angeschaut und das Mat- sodass jederzeit erkennbar ist, wo welche „denn in den meisten Fällen stehen hier ching war bei Magento am größten“, er- Ware verfügbar ist. Außerdem stand die zwei Systeme nebeneinander, was wiederzählt Achermann. Damit war die Ent- Nutzung von Synergieeffekten im Vertrieb um eine Quelle für Ausfälle ist.“ scheidung für das Open-Source-System zwischen der Online- und der OfflineCI-konformes Design gefallen. Auf Agenturseite erhielt der Ma- Welt auf der Wunschliste: „Es sollten Wege gento-Gold-Partner Phoenix Media den geschaffen werden, Weinkeller-Besucher Neben technischen Veränderungen stand Zuschlag für das Hosting und die techni- dazu zu bringen, auch online zu bestellen natürlich auch die Optik des Shops auf der sche Umsetzung. To-do-Liste für den Re„Aus Erfahrung arbeiten wir nur noch launch. Die kreative Ummit einem Cluster-Hosting-System aus setzung hat Mövenpick in mehreren Servern, die wir nach unseren die Hände der PixelparkVorstellungen extra für uns anfertigen lasTochter Elephant Seven sen. Wir verfügen über einen eigenen kleigelegt. Die wichtigste Annen Server-Park innerhalb eines Rechenforderung hier war, den zentrums, wo uns auch Techniker zur VerShop an die neue Corpofügung stehen“, erklärt Marc Schürmann, rate Identity (CI) von Projektleiter bei Phoenix Media. „Damit Mövenpick Wein anzuist uns eine Verfügbarkeit von 99,9 Propassen. „Unser Anliegen zent garantiert“, freut sich Achermann. war, einen WiedererkenEine große Herausforderung beim Einnungswert zu schaffen, richten der Shop-Plattform war die Andie Kunden sollen sich zu bindung des bestehenden WarenwirtHause fühlen“, beschreibt schaftssystems (WaWi) Microsoft DynaAchermann. „Wir haben mics AX an die neue Magento-Lösung. So die für Print konzipierte ist beispielsweise die Datendichte, die der CI für Online und Mobile Webshop zur Präsentation der Produkte weiterentwickelt“, erklärt benötigt, viel größer als für das klassische Eine große Bühne verschafft Mövenpick Wein darüber hinaus Daniel Vargas, Art DirecRetail-Geschäft. Deshalb mussten neben den angeschlossenen Winzern und ihren Weingütern tor bei Elephant Seven. Dazu wurde das Erscheinungsbild aus Print im Rahmen ins Web übersetzt und an die Anforderungen aus dem Web wie zum Beispiel eine geeignete Navigationsstruktur und einen passenden Aufbau der Seiten angepasst. „Wir haben die Typografie teilweise als Web-Fonds übernommen, etwa in der Navigation, sodass der OnlineAuftritt zur realen Welt, beispielsweise in den Broschüren, die in den Weinkellern ausliegen, passt“, erklärt Vargas. Außerdem wurde die Hausfarbe von Mövenpick Wein, ein spezielles Bordeauxrot, ergänzt durch goldene Akzente, in den Internet Shop übernommen. An zweiter Stelle stand die emotionale Ansprache: „Das Produkt Wein bedeutet viel Emotionalität“, so Vargas, „es ist kein Gebrauchslebensmittel, sondern steht für Lebensqualität.“ Wichtigstes Mittel dafür sind die großen Bühnenelemente, zum Beispiel auf der Homepage oder auf der Winzer-Ebene. „Ziel war es, die Kunden in die unterschiedlichen Welten eintauchen zu lassen“, beschreibt Vargas das Konzept. „Wir hätten natürlich auch eine extrem visuelle Welt erschaffen können, hätten uns damit aber sehr weit von der Marke Mövenpick entfernt. Und so haben wir ein Produkt erschaffen, das homogen mit den anderen Markenprodukten zusammen■ geht“, meint Vargas. cf Mövenpick Wein in Zahlen ■ Zwei Gesellschaften: Mövenpick Wein AG im Schweizer Baar und die Mövenpick Wein GmbH in Leinfelden-Echterdingen ■ Mitarbeiter: Schweiz 136, Deutschland 50 ■ Weinkeller: Schweiz 13, Deutschland 14 ■ Sortiment: 1.200 Weine, dazu Spirituosen, Ölivenöle und Zubehör 1/13 DIENSTLEISTERVERZEICHNIS 7. Januar 2013 ADRESSANBIETER CONTENT PLZ PLZ 3 7 mediadress gmbh www.mediadress.de Im Ermlisgrund 18 76337 Waldbronn Tel.: 07243-5685-0 / Fax -31 info@mediadress.de mediadress gehört zu den führenden Listbrokern und EDVDienstleistern rund um die Adresse. mediadress bietet als unabhängiger Broker EmailMarketing, Co-Sponsoring / -Registrierung aus ausgewählten Zielgruppen in den Segmenten B-to-C und B-to-B und Online- / Mobile-Marketing an. 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Die 37-Jährige, zuvor bei Bertelsmann New Media und dem Heinrich Bauer Verlag aktiv, leitete bisher die Berliner Agentur Ovan. ■ www.theorcas.net Seit 2. Januar verantwortet Andrew Buckman als neuer Chief Operating Officer von Tradedoubler das internationale Team von Regional Directors bei dem Performance-Marketing-Spezialisten. Außerdem übernimmt er die Leitung des internationalen Corporate Client Teams und ist für den Kundendienst des Unternehmens zuständig. Bislang war Buckman, der an CEO Rob Wilson berichtet, Vice President Sales bei Klarna. ■ www.tradedoubler.com Maria Teifel / Annette Fabisiewicz Amir Mirshahi / Jochen Gumpert / Sven Mentel und Philip Sens Steve Broadhead Jochen Strucksberg Aizo, Zürich (CH) Exelution, München Rapp Germany, Hamburg Als Mitglied der Geschäftsleitung verantwortet Jochen Strucksberg bei der Aizo AG den europaweiten Vertrieb des Smart-Home-Systems Digitalstrom. Strucksberg (48) kommt vom Mobilfunkanbieter E-Plus, bei dem er Direktor für den Retail-Bereich West war. ■ www.aizo.com Mit zwei neuen Mitarbeitern verstärkt sich die Exelution GmbH, Digitalagentur aus München. Das Account MaA. Fabisiewicz nagement unterstützt nun Annette Fabisiewicz, die sich um die operative und strategische Kundenberatung und -betreuung kümmert. Zuvor war die 24-Jährige studiumsbegleitend im SEO-Bereich von Travian Games sowie als M. Teifel Praktikantin bei der Gutefrage.net aktiv. Von iCrossing kommt zudem Maria Teifel. Die 31-Jährige verantwortet in Zukunft im Affiliate-Marketing-Team die Konzeption sowie die Steuerung von Affiliate-Kampagnen. ■ www.exelution.com Mit Amir Mirshahi, Jochen Gumpert, Sven Mentel und Philip Sens stellt sich Rapp Germany digital in Zukunft neu auf. Während Mirshahi, bisher Client Service Director bei KMF in Hamburg, den Posten Head of Digital Strategy übernimmt, unterstützt ihn der langjährige Rapp-Kreative Mentel in Zukunft als Creative Director. Neu an Bord kommen zudem Sens, der als Creative Director von Kolle Rebbe wechselt, und Gumpert, der zuletzt bei Publicis Hamburg aktiv war. Ziel dieser Neustrukturierung ist eine engere Verzahnung mit den Kreativen der klassischen Werbekanäle, der CRM- und Dialog-Consultants und dem Planning, das seit Kurzem von Malte Lenze geleitet wird. Das Digital-Team arbeitet unter anderem für Adobe, Air Berlin und Lindt. ■ www.rappgermany.com Der bisherige Director of Publisher Services von Fox Networks Steve Broadhead geht zu Viewster. Dort soll er als Senior Vice President EMEA Partnerschaften den Verkauf und das Business Development verantworten sowie das internationale Media-Geschäft steuern. ■ www.viewster.com Beate Radics Adcloud, Köln Zum Director Campaign and Cloud Management ist Beate Radics bei der Adcloud GmbH in Köln aufgestiegen. In der neu geschaffenen Position leitet die 34-Jährige, die bislang Account Director war, das Team Cloud Management, das Advertiser hinsichtlich Werbemittel und Kampagnenoptimierung berät. Bevor Radics vor etwa einem Jahr von Adtech zu Adcloud wechselte, war sie vier Jahre bei Google tätig gewesen und dort unter anderem für das deutsche Google Analytics Service Team verantwortlich. ■ www.adcloud.com Kalle Peitz Paymorrow, Karlsruhe Als Leiter Vertrieb und Marketing kommt Kalle Peitz zu Paymorrow, um dort als Mitglied der Geschäftsleitung diese Bereiche strategisch weiterzuentwickeln. Vor seinem Wechsel war Peitz unter anderem Chef seiner eigenen Beratungsfirma und zuletzt Vertriebstrainer bei einer Genossenschaftsbank. ■ www.paymorrow.de Jim Beach / Dean Mansfield Carol Starr / Miriam Thome Rubicon Project, Hamburg Emailvision, Hamburg Der Lösungsanbieter Emailvision, Spezialist für Software as a Service, hat Dean Mansfield und Jim Beach in seine D. Mansfield Führungsriege berufen. Während Beach den Posten Chief Financial Officer übernimmt, leitet Mansfield in Zukunft als President Worldwide Field Operations die Field Marketing-, Vertriebs- und PartnerTeams. Bisher war Mansfield, J. Beach der wie Beach direkt an CEO und Gründer Nick Heys berichtet, Präsident und CEO von Fonality. Beach war zuletzt CFO & Vice President bei ADP Dealer Services International. ■ www.emailvision.de Der Werbetechnoliespezialist Rubicon Project verstärkt sein deutsches Team: Carol Starr kommt als Account Director. C. Starr Gemeinsam mit Anne-Cathrin Voltmer, die seit Sommer 2010 Senior Account Manager ist, soll sie nun das Neugeschäft vorantreiben sowie Publisher-Kunden im deutschsprachigen Raum betreuen. Bisher war sie bei Pulse Point M. Thome Inc. und zuvor NBC Universal in new York tätig. Neu bei Rubicon Project ist zudem Ad Operations Specialist Miriam Thome, die von London aus deutsche Kunden betreuen soll. Bisher arbeitete sie bei Walt Disney und Lego. ■ www.rubiconproject.com Viewster, Zürich (CH) Nils Köster Clipkit, Berlin Der Video-Dienstleister Clipkit aus Berlin holt Nils Köster als Chief Product Officer. Der 36-Jährige soll gemeinsam mit CTO Vitali Neubauer das Produktportfolio ausbauen. Bislang war Köster, der an die Geschäftsführung berichtet, als Technologieberater für Clipkit tätig. ■ www.clipkit.de Oliver Kreutzer Econda, Karlsruhe Ihre Kundenbetreuung verstärkt die Econda GmbH, ein Karlsruher Spezialist für WebAnalyse. Der E-Commerce Consultant Oliver Kreutzer, bislang bei IFM Sports als Leiter für Externe Daten und Desk Research tätig, kümmert sich nun um die Kundenbetreuung. ■ www.econda.de Lassen Sie’s uns wissen Wenn Sie Karriere machen, ein-, auf- oder aussteigen, schreiben Sie uns. ■ aufstieg@internetworld.de Impressum Stellvertretender Chefredakteur: Frank Kemper (fk), frank.kemper@internetworld.de Herausgeber: Dr. Günter Götz, guenter.goetz@internetworld.de Redaktion: Till Dziallas (tdz), till.dziallas@internetworld.de Christiane Fröhlich (cf), christiane.froehlich@internetworld.de Susanne Gillner (sg), susanne.gillner@internetworld.de Vera Günther (vg), vera.guenther@internetworld.de Elke Häberle (häb), elke.haeberle@internetworld.de Ingrid Lommer (il), ingrid.lommer@internetworld.de Ingrid Schutzmann (is), ingrid.schutzmann@internetworld.de Susanne Vieser (vs), susanne.vieser@internetworld.de Wilhelm Würmseer (ww), wilhelm.wuermseer@internetworld.de Daniela Zimmer (dz), daniela.zimmer@internetworld.de Chefredakteur: Dominik Grollmann (dg), dominik.grollmann@internetworld.de Mitarbeiter dieser Ausgabe: Christina Rose ISSN 1433-3309 Neue Mediengesellschaft Ulm mbH Sitz von Redaktion, Anzeigen, Vertrieb: Bayerstraße 16a, 80335 München Telefon (089) 741 17-0, Fax -101 www.internetworld.de Sitz des Verlags: Neue Mediengesellschaft Ulm mbH, Karlstraße 41, 89073 Ulm Geschäftsführer: Florian Ebner, Dr. Günter Götz Schlussredaktion: Ernst Altmannshofer, Dr. Christa Gogu Es gilt die Anzeigenpreisliste Nr. 17 vom 01.10.2012 Chef vom Dienst: Stefan Hofer (host), stefan.hofer@internetworld.de Leitung Herstellung/Vertrieb: Thomas Heydn, Telefon: (089) 741 17-111, E-Mail: th@nmg.de Art Directorin: Maria-Luise Sailer Gestaltung: Alfred Agatz, Dagmar Breitenbauch, Catharina Burmester, Hedi Hefele, Manuela Keller, Susanna Knevels, Simone Köhnke, Cornelia Pflanzer, Petra Reichenspurner, Ilka Rüther, Christian Schumacher Anzeigenleitung: Angelika Hochmuth, Telefon: (089) 741 17-432, Fax: (089) 741 17-269, E-Mail: angelika.hochmuth@internetworld.de Einträge im Dienstleisterverzeichnis: Marita Brotz, Telefon: (089) 741 17-281, Fax: (089) 741 17-269, E-Mail: marita.brotz@nmg.de Verlagsleitung Online: Matthias Sandner, Telefon: (089) 741 17-259, E-Mail: matthias.sandner@nmg.de Leserservice: Hotline: (089) 741 17-205, Fax: (089) 741 17-101 E-Mail: leserservice@internetworld.de Kooperationen: Larissa Oßwald Telefon: (089) 741 17-116, E-Mail: kooperation@nmg.de Bank: Deutsche Bank Konto: 8264160 (BLZ 700 700 10) IBAN: DE08 7007 0010 0826 4160 00 BIC: DEUTDEMM Druck: L.N. Schaffrath Druckmedien, Marktweg 42–50, 47608 Geldern INTERNET WORLD Business ist die Fachzeitung für den Internet-Entscheider und erscheint zweiwöchentlich am Montag. Der Bezugszeitraum für Abonnenten beträgt jeweils ein Jahr. Der Bezugspreis im Abonnement beträgt 53,50 Euro inklusive Versand und Mehrwertsteuer im Halbjahr, der Preis für eine Einzelausgabe beträgt 4,50 Euro. In Österreich kostet das Abonnement 61,90 Euro im Halbjahr, in der Schweiz 107,10 Franken im Halbjahr. Das Abonnement verlängert sich automatisch um ein Jahr, wenn es nicht sechs Wochen vor Ablauf der Bezugszeit schriftlich gekündigt wird. Studenten erhalten bei Vorlage eines Nachweises einen Rabatt von 30 Prozent. Schon abonniert? www.internetworld.de/abo 1/13 7. Januar 2013 STELLENMARKT Recruiting auf allen Kanälen Qualifizierte Mitarbeiter gesucht? Jetzt unser Karriereportal nutzen! Print, Online, Newsletter, Apps ▪ Top-Reichweite ▪ Optimale Zielgruppenansprache ▪ effizient und ohne Streuverluste Internet World BUSINESS 35 OnlineStellenmarkt Das ausführliche Stellenangebot finden Sie unter: www.internetworld.de/stellenmarkt PHP Backend Developer (m/w) Goodgame Studios Hamburg ID 610 Senior Online Marketing Manager Display (m/w) Goodgame Studios Hamburg ID 609 Online Marketing Analyst (m/w) Goodgame Studios Hamburg ID 608 Produktmanager - Marketing Performance & Conversion (m/w) Goodgame Studios Hamburg ID 607 Online Marketing Manager - Display (m/w) Goodgame Studios Hamburg ID 606 SQL Developer / Datenbankentwickler (m/w) Hamburg Goodgame Studios ID 604 Community Manager (m/w) TVzweinull GmbH Junior Online Campaign Manager (m/w) Fashionation Online KG In allen Fragen rund um das Karriereportal Hamburg ID 603 Wien ID 602 Online Shop Manager (m/w) international Villeroy & Boch AG Mettlach ID 601 Online Shop Manager (m/w) Deutschland und Österreich Villeroy & Boch AG Mettlach ID 600 International Social Dialogue Manager (m/w) Villeroy & Boch AG Mettlach ID 599 Web Producer (m/w) Fashionation Online KG Wien ID 597 E-Mail-Marketing Manager (w/m) SilverTours GmbH Köln ID 595 Online Marketing Consultant Senior Consultant (w/m) DemandGen AG (Europe) München ID 594 Account Manager / Customer Success Manager (w/m) DemandGen AG (Europe) München ID 593 Volontär(in) Neue Mediengesellschaft Ulm mbH München ID 592 berät Sie Frau Berthmann gerne persönlich! 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Februar, Düsseldorf Web: www.eurocis.com ■ D3con Data Driven Display Advertising Conference Termin: 20. Februar, Hamburg Web: www.d3con.de ■ Social Media Conference B2B Termin: 21. Februar, München Web: www.socialmediaconference.de ■ GSMA Mobile World Congress Termin: 25. bis 28. Februar, Barcelona Web: www.mobileworldcongress.com ■ Global Mobile Awards Verleihung: 26. Februar, Barcelona Einsendeschluss: abgelaufen Web: www.globalmobileawards.com März ■ Plentymarkets Online-Händler Kongress Termin: 2. März, Kassel Web: www.plentymarkets.eu ■ Cebit Termin: 5. bis 9. März, Hannover Web: www.cebit.de ■ Exceed Termin: 12. und 13. März, Berlin Web: www.amiando.com/exceed2013.html ■ VDZ Digital Innovators’ Summit Termin: 18. und 19. März, Berlin Web: www.innovators-summit.com ■ Internet World Termin: 19. und 20. März, München Web: www.internetworld-messe.de Noch mehr Aussteller als in den Jahren zuvor werden sich bei der E-Commerce-Messe Internet World Ende März 2013 in München präsentieren – und wohl einen Besucherrekord auslösen ■ Content Marketing Conference Termin: 26. März, Köln Web: www.content-marketing-conference.com April ■ Search Marketing Expo Conference Termin: 9. und 10. April, München Web: www.searchmarketingexpo.com ■ BVH 2.013 Termin: 10. und 11. April, Hamburg Web: www.bvh.info ■ M2C – The Marketing 2.0 Conference Termin: 15. und 16. April, Hamburg Web: www.marketing2conference.com ■ eCom Termin: 16. April, Genf Web: www.salon-ecom.com ■ Deutscher Dialogmarketing Preis Verleihung: 19. April, Berlin Einsendeschluss: 11. (18.) Januar 2013 Web: www.ddp-award.de ■ Hitmeister E-Commerce Day 2013 Termin: 20. April, Köln Web: www.hitmeister.de/ecommerceday ■ Audiovisual Media Days Termin: 23. und 24. April, München Web: www.audiovisual-media-days.com ■ Next Berlin Termin: 23. und 24. April, Berlin Web: www.nextberlin.eu ■ New Media Award Verleihung: 25. April, Hamburg Einsendeschluss: 14. Januar 2013 Web: www.newmediaaward.de Mai ■ New York Festivals Verleihung: 2. Mai, New York Einsendeschluss: 26. Januar 2013 Web: www.newyorkfestivals.com ■ Re Publica 2013 Der begehrteste Preis der Werbebranche, auch für Onliner: Goldener Löwe in Cannes Termin: 6. bis 8. Mai, Berlin Web: www.re-publica.de ■ Insight E-Commerce Termin: 7. und 8. Mai, Leipzig Web: www.insight-ecommerce.de ■ ADC Wettbewerb Termin: 12. und 13. September, München Web: www.excitingcommerce.de ■ Dmexco Termin: 18. und 19. September, Köln Web: www.dmexco.de ■ Social Media Conference Termin: 23. und 24. September mit B2BSpecial am 25. September, Hamburg Web: www.socialmediaconference.de Verleihung: 16. Mai, Hamburg Einsendeschluss: 5. Februar 2013 Web: www.adc.de ■ Neocom 2013 Juni ■ Shop.org ■ Meet Magento Termin: 3. und 4. Juni, Leipzig Web: www.meet-magento.de ■ ecommerce conference Termin: 24. bis 26. September, Wiesbaden Web: www.neocom.de Termin: 30. September bis 2. Oktober, Chicago (Illinois) Web: www.shop.org Oktober Termine: 4. Juni, Hamburg; 10. Juni, Düsseldorf; 18. Juni, Frankfurt; 2. Juli, München Web: www.ecommerce-conference.de ■ Frankfurter Buchmesse Termin: 9. bis 13. Oktober, Frankfurt a. M. Web: www.buchmesse.de ■ Online Marketing Forum ■ Medientage München Termine: 5. Juni, Hamburg; 11. Juni, Düsseldorf; 19. Juni, Frankfurt; 3. Juli, München Web: www.online marketingforum.de Termin: 16. bis 18. Oktober, München Web: www.medientage.de ■ DMMA OnlineStar ■ Cannes-Lions-Verleihung Termin: 16. bis 22. Juni, Cannes Einsendeschluss: 1. März 2013 Web: www.canneslions.com ■ Developer Week Termin: 24. bis 27. Juni, Nürnberg Web: www.developer-week.de Foto: Dmexco, Köln ■ EuroCIS ■ K5 Konferenz Die Dmexco 2013: Einer der wichtigsten Termine 2013 Juli ■ Online B2B Conference Termin: 4. Juli, München Web: www.online-business-conference.de ■ Werbeplanung.at Summit Termin: 11. und 12. Juli, Wien Web: www.summit.werbeplanung.at August ■ Gamescom Termin: 21. bis 25. August, Köln Web: www.gamescom.de Verleihung: 17. Oktober, Berlin Einsendeschluss: Juli 2013 Web: www.dmmaonlinestar.de November ■ The Search Conference Termine: 6. November, München; 14. November, Frankfurt a. M.; 20. November, Hamburg Web: www.search-conference.de ■ Etailment Summit Termin: 6. und 7. November, Berlin Web: www.etailment.de ■ Go German Online Marketing Termin: 20. und 21. November, Hamburg Web: www.german-online-marketing.de Dezember ■ Le Web Termin: 3. bis 5. Dezember, Paris Web: www.leweb.co Die Konferenz zu Facebook, Twitter, Youtube & Co 21. Februar 2013 Lenbachpalais München Tickets nur € 490,- Themenauswahl: B2B in sozialen Medien Daten, Fakten, Potenziale zzgl. MwSt. (statt € 650,- zzg l. MwSt.) Anmeldecode: Soziale Netze und Recht Das müssen Unternehmen beachten SMC13iwb CRM Social Media für Kundensupport und CRM im B2B-Umfeld Strategie & Implementierung Neue Herausforderungen für Unternehmen Monitoring Die wichtigsten Kennzahlen und Bewertungsmodelle im Überblick Top-Referenten auf der Social Media Conference B2B: Michael Buck, Experte für Social Media Dr. Regina Krammer, Deputy Head of Training Center, LOESCHE GmbH Ingo Notthoff, Senior Manager PR & Online, T-Systems International GmbH Klaus Schenkmann, Leiter goDentisAkademie, Journalist, goDentis – Gesellschaft für Innovation in der Zahnheilkunde mbH Christian Solmecke LL.M., Rechtsanwalt, WILDE BEUGER & SOLMECKE Rechtsanwälte Svenja Teichman, Geschäftsführerin, crowdmedia Boris Turalija, Social Media Officer, Walter AG Veranstalter www.socialmediaconference.de 38 MEINUNG Internet World BUSINESS 7. Januar 2013 KOMMENTAR GASTKOMMENTAR Dumm gelaufen für Instagram Nicht jeder kann alles Für einen veritablen Shitstorm sorgten die neuen im um Unverständlichkeit bemühten Jargon US-amerikanischer Anwälte gehaltenen Nutzungsbedingungen von Instagram. Sie räumen dem von FaceD. Grollmann, book übernommenen Chefredakteur Gratisbilderdienst das unbeschränkte Verwertungsrecht an den Bildern ein, die die User dort einstellen. Ein neues Geschäftsmodell? Sogar die seriöse „Süddeutsche Zeitung“ titelte in ihrem Blog kurz vor Weihnachten „Instagram will Fotos der Nutzer verkaufen.“ Die deutsche FacebookSprecherin Tina Kulow musste sich – einmal mehr – als Feuerwehrfrau betätigen und die hochkochenden Emotionen eindämmen: Niemand habe die Absicht, die Fotos der Nutzer zu verkaufen, man sei nicht im „Fotoverkaufs-Business“. Tatsächlich müsse sich jeder Online-Fotodienst die Rechte zur Verbreitung einräumen lassen, wenn er Bilder im Web zeigen wolle. Ob die Rechteeinräumung hierfür wirklich so umfassend ausfallen muss, wie es Instagram in seinen Nutzungsbedingungen vorschreibt, mag dahingestellt bleiben. Interessant ist jedoch eins: So groß der Wunsch der Konsumenten ist, kostenlose Dienste wie Google, Facebook, Instagram und Twitter zu nutzen, so gering ist ihre Bereitschaft, dafür zu bezahlen. „Wenn etwas nichts kostet, bist du die Ware“, so Bedenkenträger – und in der Sache haben sie damit nicht unrecht. Bislang zeigen die Gratiskultur-Konzerne im Netz jedoch keine Bereitschaft, ihren Nutzern offen zu kommunizieren, wozu sie ihre Daten und Inhalte benutzen wollen – und welche Folgen diese Verwendung für die Nutzer haben kann. Solange sich das nicht ändert, wird der Shitstorm gegen Instagram sicherlich nicht der letzte gewesen sein. Von Kooperationen und Fortschritt in Maßen D ie technologische Entwicklung im E-Commerce wird immer rasanter. Online-Händler aller Größen versuchen, mit stets neuen technischen Highlights im knallharten Wettbewerb bei den Kunden Aufmerksamkeit zu erheischen. Same Day Delivery an Heiligabend, Barcode Scanner in mobilen Apps zum Checken von Preisen und Verfügbarkeiten oder virtuelle Anproben von Bekleidung im Webshop sind nur einige Beispiele. Die Liste ließe sich beinahe beliebig fortsetzen. Für Anbieter von E-Commerce-Lösungen bedeutet dieser Technikwettlauf im OnlineHandel, dass sie sich immer stärker spezialisieren müssen, um den steigenden Kundenanforderungen gerecht werden zu können. Die Funktionskette ist lang und komplex. Von der Bestellerfassung in immer aufwendigeren Webshops über die Einsteuerung von Bestellungen in die Warenwirtschaft und Logistik in Echtzeit bis hin zum Abrechnungs- und Mahnwesen mit Couponing-, Rabatt- und Gutscheinlösungen et cetera werden alle Schritte mit mehr und mehr Details befrachtet. Und eines wird dabei immer deutlicher: Längst kann nicht mehr jeder alles können. So wie es Universalgelehrte wie die Gebrüder von Humboldt aus gutem Grund – nämlich wegen des schnell wachsenden Wissens – seit mehr als zwei Jahrhunderten nicht mehr gibt, sind Alleskönner in der IT und vor allem im E-Commerce ebenfalls nicht mehr möglich. Die Anwender sollten daher gegenüber IT-Providern, die angeben, die gesamte mail@internetworld.de „SEO neu definieren“ Zum Beitrag „Google blockt API – neue Regeln setzen SEO-Tool-Anbieter unter Druck“ (Ausgabe 26/2012, Seite 30): Die SEO-Branche sollte ohnehin mal überlegen, ob sie sich nicht allmählich neu definiert. Die technischen Standards der Quellcode-Optimierung sind bekannt. Klassische Methoden des Linkbuildings sind riskant, da schnell menschliche Muster erkannt werden können. Woran es allzu häufig fehlt, sind kreative Content-Konzepte gepaart mit fähigen Managementstrategien. E-Commerce-Technologie im Alleingang abbilden zu können, ein gesundes Maß an Skepsis an den Tag legen. Die tägliche Praxis bei der Implementierung von Versandhandelslösungen zeigt, dass Kooperationen aus mehreren Anbietern mit komplementären Kompetenzen in aller Regel dem Anwender höhere Wirtschaftlichkeit, zuverlässigere Einhaltung von Zeitplänen und glaubwürdigere Qualitätsversprechen bieten. Peter Hartmann, Vorstandsvorsitzender des Softwarehauses SPH AG aus Stuttgart ■ www.sph-ag.com In diesem Zusammenhang stellt sich auf der Händlerseite eine interessante Frage: Muss eigentlich jeder Händler alles mitmachen, nur weil es technisch möglich ist? Die Antwort lautet: Nein. Die Gefahr, sich zu überheben Zwar haben Innovationen wie die genannten Beispiele in ihrer speziellen Nische und Anwendung ihre Berechtigung und sind grundsätzlich begrüßenswert, aber: Insbesondere mittelständische Online- und Versandhändler laufen Gefahr, sich technologisch und wirtschaftlich zu überheben, wenn sie versuchen, bei jedem sogenannten „Megatrend“ mitzuhalten. Außerdem fehlt oft auch die Marketingpower, die PS eines 1 /13 hochspeziellen Zusatzservices auf die Straße zu bringen – sprich, diesen bei potenziellen Kunden bekannt zu machen. Jeff Bezos hat jüngst das ständige Erfinden zu einer von drei heiligen Kühen des Geschäftsprinzips von Amazon erhoben. Scheitern sei dabei wichtig. Danach stehe man wieder auf und versuche es noch mal, so das Credo des Amazon-Gründers. Wohl dem Online-Händler, der die Finanzkraft und die Marktposition hat, ein solches Scheitern und den damit verbundenen Vertrauensverlust bei den Kunden zu überstehen. Bei den meisten Playern im E-Commerce dürfte das kaum der Fall sein. Selbst Versandhändler aus der Champions League bekommen, wie das Beispiel Otto Versand aus dem vergangenen Dezember zeigt, erhebliche Probleme, wenn die Technik einmal zuungunsten der Besteller versagt. Das Ergebnis ist auf Kommunikationsebene der fast schon obligatorische Shitstorm im Internet sowie psychologisch der Vertrauensverlust und die Verärgerung vieler Kunden. Der finanzielle Aufwand, die automatisierten Vorgänge in der Versandhandelskette anschließend mehr oder weniger händisch zu reparieren, tut ein Übriges. Für die breite Masse der Online-Händler sollten bei – wie gesagt grundsätzlich natürlich zu begrüßenden – Innovationen daher immer Wirtschaftlichkeit, technische Beherrschbarkeit sowie die nachvollziehbaren und bekannten Bedürfnisse der eigenen bestehenden und der potenziellen Klientel der wichtigste Maßstab sein. Oder, um es mit Theodor Fontane zu sagen: „Gib deinem Wunsche Maß und Grenze, und dir entge■ gen kommt das Ziel“. Gehört Versicherungsvergleichen oder Kfz-Preisen haben doch nur einen Sinn: Es ist nicht mehr notwendig, die Google-Seite zu verlassen. Es geht um Kohle scheffeln und um sonst nichts. „Wir sind extrem zufrieden mit dem Start in Deutschland, wir haben unsere eigenen Planungen übererfüllt.“ WOLFGANG G. GARTLER STEFAN ZILCH , Deutschlandchef des Musik-Streaming-Dienstes Spotify Google hat bereits seit September 2012 das Tracking nachhaltig eingeschränkt. Nach unserem Wissen helfen nur gute aktuelle und konsistente Inhalte. Diese nimmt Google innerhalb von Stunden – und versenkt sie dann nach einigen Tagen wieder. „In erster Linie handelt es sich um Bestandskundenpflege.“ FALK ZIMMERMANN , stellvertretender Chefredakteur des „Fränkischen Tags“, erwartet von der Paywall auf dem Online-Angebot Infranken.de noch keine großen Erlöse JOHANNES LUDEWIG DANIEL KIEL Ihre Meinung ist uns wichtig! „Hallo zusammen! Nun bin auch ich auf Twitter.“ Google als börsennotiertes Unternehmen geht es nicht um „getrickste Webseiten“, sondern um einen Kuchen, an dem sie nicht mitnaschen können. Gutes SEO steigert die Qualität einer Seite und eröffnet einem Unternehmen die Chance, ohne Schaltung von Adwords-Anzeigen Traffic zu generieren. Der Weg von Google ist offensichtlich: Traffic bekommst du nur über Adwords! Das ist es, was wir wollen. Und Neuigkeiten wie der Knowledge Graph oder das direkte Anbieten von Haben Sie Kommentare, Vorschläge oder Kritik? Schreiben Sie einen Leserbrief an ■ mail@internetworld.de SPD-Kanzlerkandidat PEER STEINBRÜCK , bislang als hartleibiger Online-Muffel verschrien, zeigt Innovationsfähigkeit – und hat sich einen eigenen Twitter-Account zugelegt (@peersteinbrueck) Haben Sie sich beruflich verändert? Dann schicken Sie uns doch eine Nachricht an ■ aufstieg@internetworld.de Fragen zu Ihrem Abo richten Sie bitte an ■ leserservice@internetworld.de „Wir Medien haben beim Amoklauf von Newtown wieder einmal alles richtig gemacht – aus Sicht des Amokläufers.“ „W&V“-Chefredakteur JOCHEN KALKA kritisiert die hektische Berichterstattung der TV- und Online-Medien über das Schulmassaker von Newtown / Connecticut Thomas Krenn Server – serienmäßig mit Kundenzufriedenheit. Besuchen Sie uns: www.thomas-krenn.de Oder rufen Sie uns an: +49 (0) 8551 9150-0 Wir verbauen Erfahrung, Service und Freundlichkeit. 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