COMPAGNEY
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COMPAGNEY
deutsch LAUTTEN COMPAGNEY Wolfgang Katschner Musikalische Leitung Kobie von Rensburg Tenor BLOW • BYRD • CAMPION DOWLAND • HUME LAWS • PURCELL 1 John Dowland 14 (1563-1626) 2:14 15 WHAT IF I NEVER SPEED? 2:38 16 2:00 17 4 FLOW MY TEARS 4:36 5 MY HOPE IS REVIVED (instrumental) 1:57 18 2:24 1 2 3 FINE KNACKS FOR LADIES FORTUNE MY FOE (instrumental) Tobias Hume (1569-1645) Thomas Campion (1567-1620) 6 7 NEVER WEATHER-BEATEN SAIL THRICE TOSSE THESE OAKEN ASHES William Byrd (1543-1623) 8 THE WOODS SO WILD (instrumental) 2:37 CAN SHE EXCUSE MY WRONGS? 3:49 John Dowland 9 10 11 2:23 SHALL I STRIVE WITH WORDS TO MOVE? WERE EVERY THOUGHT AN EYE 3:11 1:31 12 NOW, OH NOW I NEEDS MUST PART 5:33 13 THE ROSE (GO LOVELY ROSE) 1:52 Henry Lawes (1596-1662) 2 CORIDON TO HIS PHILLIS (COME LOVELY PHILLIS) 1:55 LOVE DESPIS’D (IN LOVE? AWAY, YOU DO ME WRONG) 2:16 INCONSTANCIE IN WOMAN (I AM CONFIRM’D A WOMAN CAN) 2:17 THE EXCELLENCY OF WINE 1:03 William Lawes (1602-1645) Harp Consort no. 1 (instrumental) ALMAIN 1:09 20 SARABAND 0:48 21 WHY, FLAVIA 2:15 23 TELL ME NO MORE 2:21 24 I ATTEMPT FROM LOVE’S SICKNESS 2:44 19 CORANT 0:51 John Blow (1649-1708) 22 THE SELF BANISHED 2:06 Henry Purcell (1659-1695) 25 CHACONNE - DANCE FOR A CHINESE MAN AND WOMAN 2:38 HARK! THE ECH’ING AIR A TRIUMPH SINGS 2:16 (instrumental) 26 TOTAL TIME 61:36 3 KOBIE VAN RENSBURG, Tenor LAUTTEN COMPAGNEY Musikalische Leitung: WOLFGANG KATSCHNER BIRGIT SCHNURPFEIL, Violine ULRIKE BECKER, Viola da gamba, Violone MARGRET KÖLL, Doppelharfe MARK NORDSTRAND, Orgelpositiv, Cembalo HANS-WERNER APEL, Barockgitarre, Theorbe WOLFGANG KATSCHNER, Renaissancelaute, Theorbe Quellenangaben: 1 John Dowland „The Second Booke of Songs or Ayres“, 1600 2 John Dowland „The Third and Laste Booke of Songs or Aires“, 1603 4 John Dowland „The Second Booke of Songs or Ayres“, 1600 5 Tobias Hume „Captaine Humes Poeticall Musicke“, 1607 Die deutschen Übertragungen der Songs von John Dowland stammen aus dem Buch „Text und Musik 6 Thomas Campion „First Booke of Ayres“, ca 1613 bei John Dowland“ von Christian Kelnberger, erschienen im Verlag Carl Stutz, Passau 1999. Wir danken 7 Thomas Campion „Third Booke of Ayres“, 1617 Christian Kelnberger und Carl Stutz für die freundliche Genehmigung zum Abdruck der Übertragungen. 8 William Byrd „Fitzwilliam Virginal Book“ Übertragungen aller anderen Songs: Mark Nordstrand 9 John Dowland „The First Booke of Songs or Ayres“, 1597 10 John Dowland „A Pilgrimes Solace“, 1612 Diese Aufnahme entstand mit freundlicher Unterstützung der „Historische Kuranlagen und Goethe-Theater 11 John Dowland „A Pilgrimes Solace“, 1612 Bad Lauchstädt GmbH“. 12 John Dowland „The First Booke of Songs or Ayres“, 1597 13-17 Henry Lawes „Ayres and Dialogues ... The First and Second Books“, 1653 Aufgenommen / Recorded: 27.2.-2.3.2001 im Großen Kursaal Bad Lauchstädt 18-20 William Lawes „Harp Consorts“ Produzent / Producer: KLAUS FELDMANN 21-23 John Blow „Amphion Anglicus“, 1700 Digitalschnitt / Digital editing: HEINRICH ERAS 25-26 Henry Purcell „The Fairy Queen“, 1692 Musikregie / Recording producer: HEINRICH ERAS 4 24 Henry Purcell „The Indian Queen“, 1695 5 deutsch deutsch KOBIE VAN RENSBURG Der südafrikanische Tenor Kobie van Rens- München begann, gab Kobie van Rensburg als Don Ottavio im „Don Giovanni“ sein Deutschland-Debut am Goethe-Theater Bad Mozarttenor-Partien (Idomeneo und Arbace in „Idomeneo“, Tamino in der „Zauberflöte“, Belmonte in der „Entführung aus dem Serail“, burg begann sein Gesangsstudium bei Prof. Werner Nel noch parallel zu seinem Studium der Rechte und Internationalen Politik, das er mit cum laude an der Potchefstroom Universität für Christliche Höhere Bildung abschloss. Sein Debut gab er im frühen Alter von 20 Jahren als Belmonte in Mozarts „Die Entführung aus dem Serail“ an der Roodeport City Opera 1991. Diesem folgten bald Opernengagements und Konzertangebote in Lauchstädt. Nach seiner Arbeit am Studio der Münchner Staatsoper wurde er Mitglied des Ensembles des Münchner Staatstheaters am Gärtnerplatz. Er ist außerdem regelmäßiger Gast verschiedener anderer europäischer Opernhäuser einschließlich der Berliner Staatsoper, der Bayrischen Staatsoper München, des Théâtre du Capitole in Toulouse, in Montpellier, Basel, Luzern, beim Teatro Saõ Carlos in Lissabon und an der Don Ottavio im „Don Giovanni“, Belfiore in „La finta giardiniera“, Ferrando in „Così fan tutte“), Fenton in Verdis „Falstaff“, Der junge Seemann in Wagners „Tristan und Isolde“ und in verschiedenen komischen Opern und Operetten (Chateauneuf in Lortzings „Zar und Zimmermann“ und Alfred in der „Fledermaus“ von Johann Strauß). Obwohl sein Konzertrepertoire von der Musik der Renaissance bis zu Weltpremieren allen großen südafrikanischen Städten. Nach dem Erhalt von Preisen verschiedener südafrikanischer Wettbewerbe, auch im Konzertbereich des 1994er Internationalen Gesangswettbewerbes Pretoria, verließ er seine Heimat, um in München bei Prof. Hanno Blaschke seine Gesangsstudien fortzusetzen. Noch bevor sein reguläres Engagement am Studio der Bayerischen Staatsoper in Opéra National du Rhin in Strasbourg. Sein weitgefächertes Opernrepertoire umfasst bereits ein breites Spektrum von Hauptrollen, einschließlich der frühen Opern von Peri (Arcetro in „Euridice“) und Monteverdi (Orfeo in „L Orfeo“ und Nerone in „L’incoronazione di Poppea“), die Barockopern Händels (Jupiter in „Semele“, Massimo in „Ezio“, Vitaliano in „Giustino“), die berühmten moderner Stücke reicht, spezialisierte er sich auf Musik der Barockära. Kobie van Rensburg erreicht bereits ein beachtliches Ansehen als Händel-Interpret. Bach und Monteverdi sang er bei so renommierten Festivals wie den Salzburger Festspielen, den Schwetzinger Musikfestspielen, den Karlsruher HändelFestspielen, dem Schleswig-Holstein Mu- 6 KOBIE VAN RENSBURG 7 deutsch deutsch sikfestival, den Händelfestspielen in Halle, dem Festival Alter Musik in Innsbruck; diese Komponisten führten ihn bis nach Kairo LAUTTEN COMPAGNEY und Buenos Aires (Teatro Colon). Er nahm auch an verschiedenen Fernsehund Radio-Live-Übertragungen von Opern und Konzerten in Europa und den USA unter so berühmten Dirigenten wie Ivor Bolton, Thomas Hengelbrock, Christopher Hogwood, René Jacobs, Lorin Maazel, Peter Schreier und Helmuth Rilling teil. Seit einiger Zeit verbindet ihn eine erfolgreiche Zusammenarbeit mit der LAUTTEN COMPAGNEY. Neben gemeinsamen Konzertauftritten produzierten sie für NCA unter dem Titel „Handel’s Beard“ eine CD mit Musik von Georg Friedrich Händel, die dieser für seinen „Startenor“ John Beard geschrieben hatte. 8 1984 von Wolfgang Katschner und Hans- Musiktheaters. Besonderen Wert legen die Musiker der LAUTTEN COMPAGNEY in ihren Aufführungen und Produktionen auf eine (Bayreuther Barock), Dresden (Musikfestspiele), Halle (Händel-Festspiele), Potsdam (Musikfestspiele), Hannover-Herrenhausen Werner Apel gegründet, arbeitet die LAUTTEN COMPAGNEY heute nach wie vor in ihrer ursprünglichen Form als Lautenduo, aber auch in verschiedenen instrumentalen Besetzungen bis hin zum barocken Opernorchester. Dazu hat sich ein fester Kreis von Musikern um die beiden Lautenisten versammelt, der gemeinsam die verschiedenen Projekte trägt. Alte Musik in ihrer faszinierenden Vielfalt und Vitalität wieder phantasievolle und facettenreiche Ausführung des Basso Continuo, einer Besonderheit der Musik dieser Epoche, bei der Lauteninstrumente eine wichtige Rolle spielen. Eine ganze Reihe von musikalischen Entdeckungen und Ausgrabungen konnte das Ensemble in den letzten Jahren mit großem Erfolg auf den Weg bringen. So erschien erstmalig auf CD eingespielte Musik von G. B. Bononcini, B. Castaldi, J. Ph. (Festwochen), Kissingen (Kissinger Sommer), Schwetzingen (Mozart-Fest) und Utrecht (Holland-Festival für Alte Musik). Die Performance „Bach-Arkaden“, ein Gemeinschaftsprojekt mit Musikern aus der Jazz- und der Neuen-Musik-Szene wurde im Rahmen des Kulturprogramms des Deutschen Pavillons zur Weltausstellung in Hannover aufgeführt. Als Opernorchester erlebt man die LAUT- zum Klingen zu bringen und als sinnlichen Genuss und ästhetisches Vergnügen einem breiten Publikum nahezubringen, ist erklärtes Ziel der künstlerischen Arbeit. Das Repertoire umfasst ein breites Spektrum an Werken aus der Zeit des 16. bis 18. Jahrhunderts. Dazu zählen Lautenmusik, Kammermusik, weltliche und geistliche Vokalmusik und in zunehmendem Maße auch Werke des Krieger und M. Locke bei dem Label NCA, mit dem die LAUTTEN COMPAGNEY seit 1995 zusammenarbeitet. Weitere Aufnahmen wurden zum Teil in Koproduktionen mit Hörfunkanstalten für Capriccio produziert. Mit Konzerten und Opernaufführungen gastierte das Ensemble bei namhaften Festivals u.a. in Berlin (Bach-Tage), Bayreuth TEN COMPAGNEY in Zusammenarbeit mit dem Hans Otto Theater in Potsdam-Sanssouci, im historischen Goethe-Theater Bad Lauchstädt, aber auch als Continuo-Ensemble in einer Produktion der „Poppea“ am Opernhaus Halle. Besondere Aufmerksamkeit fanden jedoch die eigenen Produktionen unbekannter barocker Opern des Dresdner Hofes von J. A. 9 deutsch deutsch Hasse, C. Pallavicini und N. A. Strungk, sowie G. A. Bontempi und M. G. Peranda, die in den Jahren 1998-2000 jeweils zur Premiere im historischen Taschenbergpalais in Dresden kamen. Für diese im gleichen Maße besonderen wie innovativen Ausgrabungen wurde Wolfgang Katschner mit dem Festspielpreis 2000 der Dresdner Musikfestspiele geehrt. In Berlin präsentiert sich die LAUTTEN COMPAGNEY mit einer eigenen Konzertreihe. Bereits Tradition sind ihre Weihnachtskonzerte mit prominenten Schauspielern wie Otto Sander oder Katharina Thalbach als ausdrucksstarke Rezitatoren. Eine enge Zusammenarbeit verbindet die COMPAGNEY darüber hinaus mit namhaften Sängern wie Mechthild Bach, Suzie Le Blanc, David Cordier, Axel Köhler, Kobie van Rensburg u.a. Für die nähere Zukunft hat das Ensemble wiederum interessante Kammermusikprojekte und das Musiktheater in den Mittelpunkt seiner Bemühungen gestellt. Man darf auf 10 die Ergebnisse weiterer Expeditionen in die vertrauten und doch unbekannten Gefilde Alter Musik gespannt sein. sche Vertiefung in ihre Probleme“ (Sebastian Klotz). Oder, wie es bei Thomas Morley in der Einleitung zu seinem „First Booke of Ballets“ „Flow my teares“ - eine ganze Generation hat sich mit diesem unendlich melancholischen Lied identifiziert. „Fließt, meine Tränen, ergießt euch aus eurer Quelle!“ war an der Wende vom 16. zum 17. Jahrhundert zu einer Lebenshaltung geworden. Ganz offen- (1595) heißt, um „Einsicht in höhere Dinge ... zu gewinnen“. Natürlich decken sich die „fließenden Tränen“ auch mit Dowlands persönlichem Schicksal. Er gehört zu jenen Komponisten und Instrumentalisten, die unter Elisabeth I. (1558-1603) und auch noch unter ihrem Nachfolger Jakob I. (1603-625) das Land aus religiösen Gründen verließen. Die Königin hatte nach der Einführung der Anglikani- sichtlich hatte das Lied mit seinem faszinierend-resignativen Tonfall den Nerv der Zeit getroffen, und zwar nicht nur in England, sondern auch auf dem europäischen Festland. Dowland hatte die eigene Innerlichkeit entdeckt und seine Erfahrung von Melancholie und Verzweiflung musikalisch vollendet mitgeteilt, doch nicht etwa als Anleitung zur Flucht aus der Welt, sondern als „musikali- schen Kirche (1552) die Katholische Kirche verboten. Die Klöster waren aufgelöst und ihre Besitztümer an Handelsherren verkauft worden. Ob Dowland, der mit dem Katholizismus sympathisierte, aus Glaubensgründen ins Ausland ging, ist nicht überliefert. Nachdem er sich vergeblich um eine Anstellung am königlichen Hof in London bemüht hatte, finden wir ihn 1594 als Lautenisten SONGS OF AN ENGLSH CAVALIER A Hundred Years of English Music 11 deutsch deutsch des Landgrafen von Hessen in Wolfenbüttel und Kassel. Ein erneuter Versuch 1598, in der Chapel Royal eine Anstellung zu erhal- „ungewöhnlichen“ Kompositionen hat Tobias Hume, der exzentrische Offizier, der Viola da gamba einen besonderen Rang eingeräumt halten zu können. Die Viola da gamba wurde in der Folgezeit zum bevorzugten Instrument, insbesondere der englischen Musiker. wurde gleichsam zum Standessymbol mit einem eigenen Unterhaltungsanspruch. Bereits Byrd, der Organist in der Capel Royal, ten, scheiterte. Daher schloss er sich einer Gruppe von englischen Musikern an, um am Hofe König Christian IV. von Dänemark als Lautenist zu wirken. Hier blieb er bis 1606. Dann kehrte er endgültig nach England zurück. Doch erst 1612 wurde er, inzwischen einer der berühmtesten Lautenspieler Europas, Hoflautenist des englischen Königs. Zu diesem Zeitpunkt hatte Dowland jedoch den größten Teil seines Œuvres schon vollendet. und der Laute damit ihre Vormachtstellung streitig gemacht. Im Unterschied zu dieser hätte die Gambe weitaus mehr die Fähigkeit zu den „drei Elementen der Musik: mehrstimmigem Spiel, Ausdruck und Diminution.“ In seinen Vokal- und Instrumentalkompositionen, darunter dem melancholischen „My hope is revived“ mit dem Untertitel „The Lady of Suffolkes delight“ (Graf und Gräfin Suffolk waren in Ungnaden gefallen und Sowohl Dowland, Hume und Thomas Campion als auch der über 20 Jahre ältere William Byrd, der von den Nachgeborenen zu Recht den ehrenden Beinamen „The Father of the English Music“ erhielt, gehören zu jenen Künstlern, deren Lebenszeit mit einem tiefgreifenden politischen, wirtschaftlichen und geistig-kulturellen Wandel in England zusammenfällt. Es ist das „Goldene Zeitalter“ innerhalb der englischen Geschichte. hatte entdeckt, dass die Musik „süße Anmut, innere Ruhe und Entspannung spenden“ konnte; Campion und seine Altersgenossen ergänzten diese Feststellung, indem sie erklärten, dass die Lautenlieder Ohren u n d Verstand befriedigen müssen. Vor allem aber sollten sie Vergnügen bereiten. In dieser Zeit entsteht eine unübersehbare Fülle an Lautenliedern zu jedem nur denkbaren Thema. Zu den interessantesten, aber auch rätsel- Ab 1597 waren in den drei „Bookes of Songs or Ayres“ bereits die weltlichen Lautenlieder in London erschienen und hatten reißenden Absatz gefunden. „Mein Beruf und meine Erziehung gehörten ganz dem Kriegshandwerk, und der einzig weibliche Teil in mir gehört der Musik; ... Die Musik zu preisen ist, als sage man, die Sonne glänzt.“ In seinen, wie er sie selber nennt, ihr sozialer Abstieg besiegelt), führt Hume diese neuen Möglichkeiten gekonnt vor, mit klangmalerischen Effekten, ungewöhnlichen Dissonanzbehandlungen und ausdrucksstarken Charakteren. Dowland missfiel Humes „Parteinahme“ gegen „sein“ Instrument, die Laute, zutiefst. Im Vorwort zu seinem „A Pilgrimes Solace“ (1612) reagiert er scharf - ohne jedoch den Gang der Geschichte auf- Während der Hochadel in dieser Periode an Macht einbüßte, etablierte sich das Bürgertum und entwickelte neue kulturelle Gewohnheiten und neue musikalische Formen. Das Lautenlied, das sich um 1610 vom strengen Kontrapunkt abgewendet und im Stil der italienischen „nuove musiche“ eines Giulio Caccini zum melodiebetonten generalbassbegleiteten Strophenlied entwickelt hatte, haftesten englischen Komponisten des 17. Jahrhunderts gehört William Lawes. Der 1635 zum „musician for the lutes&voices“ am Hof Karl I. (1625-1649) Ernannte kämpfte im Bürgerkrieg (1642-1649) auf Seiten des Königs. Er fiel in der Schlacht bei Chester, tief betrauert vom König und von Englands bedeutendsten Dichtern. Der Titel von Lawes’ Sammlung „The Harp Consort“ bezieht sich 12 13 deutsch deutsch auf die irische Harfe, deren lang nachhallende Töne sie zu einem idealen und zunehmend beliebten Ersatz für die Orgel machten. Mit den neue Formen der Musikpraxis wie z. B. die Gründung einer „Musical Society“, eines öffentlichen Konzerts. Mit dem im Todesjahr „The Fairy Queen“ und „The Indian Queen“, Bühnenmusiken, Vokal- und Instrumentalmusik. Nach seinem plötzlichen Tod ver- China-Apfel-Bäume stehen“, heißt es in den Bühnenanweisungen. Das Zusammenspiel von Bühnenbild, Szene und Musik muss eine der exotischen Besetzung Violine, Viola da gamba, Harfe und Theorbe schuf William Lawes einen ganz eigenen Besetzungstyp. Sein expressiver, stark chromatisch gefärbter Stil korrespondiert mit diesen Klangmöglichkeiten hervorragend. Auch Henry Lawes, nur vier Jahre älter als William, gehörte zur Chapel Royal, die nach 1640 im Commonwealth aufgelöst worden war. Wie viele andere Musiker wurde er von Oliver Cromwell geborenen Henry Purcell erlangt diese Epoche der englischen Musik ihren absoluten Höhepunkt und vorläufigen Abschluss. Purcell, Schüler von John Blow, folgte diesem 1679 im Amt des Organisten an der Westminster Abbey. Dass Blow dann nach Purcells frühem Tod die Stelle wieder übernahm, gehört zu den Seltsamkeiten der Geschichte. Blow war ein überaus fruchtbarer Komponist, dessen hauptsächliche Akti- öffentlichte der Londoner Verleger Henry Playford 1698 und 1702 zwei Sammlungen von Liedern, durch die Purcells Musik auch im 18. Jahrhundert lebendig blieb: „Orpheus Britannicus“. Teils waren die einzelnen Nummern bereits aus Opern und Bühnenmusiken bekannt, teils waren es Lieder ohne funktionale Bindung. Lieder und Tänze aus Opern oder anderen Bühnenstücken waren überaus beliebt, wie z. B. die Chaconne des chine- großartige Wirkung gehabt haben! In den Liedern hat Purcell häufig Tanzformen benutzt, wie z. B. im kunstvoll-komplizierten „I attempt from Love’s sickness“ aus der Semi-Opera „The Indian Queen“. In der Arie beklagt die Inkakönigin Zempoalla in Form eines französischen „menuet en rondeau“ ihre von Montezuma (im Stück ein Söldner unbekannter Rasse) unerwiderte Liebe. Mit der eleganten Echo-Arie aus „The Fairy Musiklehrer in bürgerlichen Häusern. Seine 1653 veröffentlichten „Ayres & Dialogues“ mit ihren friedlichen, allgemein menschlichen Texten und ihrer klar gegliederten musikalischen Struktur sind diesem Publikum zugedacht. Als 1660 unter Karl II. das Königtum restauriert wurde, gab es selbstverständlich auch wieder eine Chapel Royal. Zugleich entstan- vitäten an die Chapel Royal gebunden waren. Daneben jedoch widmete er sich auch allen anderen damals gängigen Gattungen, wie der „Amphion Anglicus,“ seine 1700 gedruckte Sammlung von weltlichen Lieder und Kammermusik, eindrucksvoll zeigt. Obwohl Purcell nur 36 Jahre alt geworden ist, hinterließ er eine Fülle an Kompositionen verschiedenster Gattungen: u.a. Opern wie sischen Paares am Schluss von „The Fairy Queen“ nach Shakespeares Komödie „Ein Sommernachtstraum“ (1595). An diesem choreographischen Finale, der kunstvollen Variationsform über einem gleichbleibenden Bass, beteiligten sich alle Tänzer, Sänger und Schauspieler. „Von der Bühne steigen sechs Sockel aus Porzellan empor; auf ihnen stehen sechs große Porzellanvasen, in denen sechs Queen“, jenem zu Purcells Zeiten außerordentlich beliebten und effektvollen Kunstgriff des Widerhalls, schließt sich der Kreis. „Horch! Wie alles im Einklang frohlockt, und die Welt eine Stimme zu haben scheint!“, singt im Stück eine Chinesin - und das instrumentale Echo gibt ihr Recht. 14 Ingeborg Allihn 15 english english KOBIE VAN RENSBURG The South African tenor Kobie van Rensburg Even before taking up a regular engagement at the studio of the Bavarian National opera house in Munich Kobie van Rensburg made Vitaliano in “Giustino”), the famous Mozart tenor parts (Idomeneo and Arbace in “Idomeneo”, Tamino in “The Magic Flute”, Festival, the Karlsruhe Handel Festival, the Schleswig-Holstein Music Festival, the Handel Festival in Halle and the Festival began to study singing under Professor Werner Nel while studying rights and international politics at the Potchefstroom University of Christian Higher Education, a course he absolved with a first class honours degree. He made his debut at the early age of 20, in the role of Belmonte in Mozart’s “The Escape from the Seraglio”, at the Roodeport City Opera in 1991. This performance was soon followed by opera his debut in Germany, at the Goethe Theatre in Bad Lauchstädt. Following his work at the studio of the National opera house in Munich he became a member of the Munich State theatre ensemble at Gärtnerplatz. He is also a regular guest at various other European opera houses, including the National opera house in Berlin, the Bavarian National opera house in Munich, the Théâtre du Capitole in Toulouse, Montpellier, Basle, Lucerne, the Belmonte in the “Escape from the Seraglio”, Don Ottavio in “Don Giovanni”, Belfiore in “La finta giardiniera”, Ferrando in “Così fan tutte”), Fenton in Verdi’s “Falstaff”, The Young Sailor in Wagner’s “Tristan and Isolde” and various comic operas and operettas (Chateauneuf in Lortzing’s “The Tsar and The Carpenter” and Alfred in the “Fledermaus” by Johann Strauß). Although his concert repertoire ranges from of Early Music in Innsbruck and these composers have taken him as far as Cairo and Buenos Aires (Teatro Colon). He has also taken part in various live radio and television transmissions of operas and concerts in Europe and the United States, under such famous conductors as Ivor Bolton, Thomas Hengelbrock, Christopher Hogwood, René Jacobs, Lorin Maazel, Peter Schreier and Helmuth Rilling. For some time now he engagements and requests to give concerts in all the major South African cities. After he had been awarded prizes at different competitions in South Africa, including a prize in the concert category of the 1994 Pretorian International Singing Competition, he left his home country in order to continue his vocal training under Professor Hanno Blaschke in Munich. Teatro Sàõ Carlos in Lisbon and the Opéra National du Rhin in Strasbourg. His large operatic repertoire already encompasses a broad spectrum of leading roles, including roles in the early operas by Peri (Arcetro in “Euridice”) and Monteverdi (Orfeo in “L’Orfeo” and Nerone in “L’incoronazione di Poppea”), the Baroque operas by Handel (Jupiter in “Semele”, Massimo in “Ezio”, Renaissance music to the world premieres of modern pieces, he specializes in the music of the Baroque period. Kobie van Rensburg already enjoys a considerable reputation as a performer of Handel. He has sung Bach and Monteverdi at such renowned festivals as the Salzburg Festival, the Schwetzing Music has been co-operating successfully with the LAUTTEN COMPAGNEY. Besides giving concert performances together, they have produced a CD for NCA entitled “Handel’s Beard” with music by Georg Friedrich Handel, written by Handel for his ‘star tenor’ John Beard. 16 17 english english LAUTTEN COMPAGNEY Formed in 1984 by Wolfgang Katschner lay particular emphasis on an imaginative and multi-facetted execution of basso continuo, a peculiarity of the era in which and Hans-Werner Apel, the LAUTTEN COMPAGNEY performed and still perform as a lute duo, as well as appearing in various instrumental line-ups, including an operatic Baroque orchestra. In addition, the lute duo have gathered an established circle of musicians who support them in a variety of projects. Their artistic work follows the aim of bringing Early music in its fascinating variety and vitality back to life and to demonstrate lute instruments played an important role. The ensemble have made a considerable number of musical discoveries and have successfully managed to accompany these musical findings on their way. We owe this fact to a first CD recording of music by G. B. Bononcini, B. Castaldi, J. Ph. Krieger and M. Locke on the NCA label, with whom the LAUTTEN COMPAGNEY have been working since 1995. Further recordings, some of them its ability to give sensual enjoyment and aesthetic pleasure to a wider audience. Their repertoire encompasses a broad spectrum of works spanning the 16th to 18th centuries including lute music, chamber music, secular and religious vocal music and an increasing number of pieces from music theatre. In their performances and productions the musicians of the LAUTTEN COMPAGNEY in co-production with broadcasting stations, have been produced for Capriccio. The ensemble have given guest performances with concerts and operas at renowned festivals, among others festivals in Berlin (Bach Days), Bayreuth (Bayreuth Baroque), Dresden (Music Festival), Halle (Handel Festival), Kissingen (Kissinger Summer), Schwetzingen (Mozart Festival) and 18 LAUTTEN COMPAGNEY 19 english english Utrecht (Holland Festival for Early Music). The performance of “Bach Arcades”, a coproduction involving musicians from the the years 1998 - 2000. Wolfgang Katschner was awarded the Festival 2000 prize of the Dresden Music Festival for uncovering these SONGS OF AN ENGLSH CAVALIER A Hundred Years of English Music The “flowing tears“, of course, also convey an idea of Dowland’s personal fate. He belonged to those composers and instrumentalists who jazz and New Music scene, was performed in the context of the cultural programme of the German Pavillion at the World Fair in Hannover. The LAUTTEN COMPAGNEY can be seen as an operatic orchestra in co-operation with the Hans Otto Theatre at PotsdamSanssouci, at the historical Goethe-Theatre at Bad Lauchstädt, but also as a continuoensemble in a production of “Poppea” at the Opera House in Halle. unusual and innovative works. In Berlin, the LAUTTEN COMPAGNEY perform their own concerts. Their Christmas concerts, featuring the participation of prominent actors such as Otto Sander and Katharina Thalbach as expressive recitative reciters, have in the meantime become tradition. Furthermore, the COMPAGNEY work closely with wellknown singers - Mechthild Bach, Suzie Le Blanc, David Cordier, Axel Köhler, Kobie “Flow my teares” – a whole generation identified with this infinitely melancholic song. “Flow, my tears, fall from your springs!” this had become an attitude to life at the turn of the 16th to 17th century. The song, with its fascinatingly resigned melody, had quite obviously got its finger on the pulse of the age, not only in England but also on the European mainland. Dowland had discovered his own innermost feelings left the country during the reign of Elisabeth I. (1558-1603) and her successor, James I. (1603-1625) for religious reasons. The Queen had prohibited Catholicism after the introduction of the Anglican Church (1552). The monasteries had been dissolved and their estates sold to merchants. Whether Dowland, who sympathized with Catholicism, went abroad for reasons of faith, is not historically recorded. After his unsuccessful attempt to Their own productions of unknown Baroque operas from the court at Dresden, by J. A. Hasse, C. Pallavicini and N. A. Strungk as well as G. A. Bontempi and M. G. Peranda, attracted special attention however when they had their respective premieres at the historical ‘Taschenbergpalais’ in Dresden in van Rensburg a.o. In the near future, the ensemble will be focusing their efforts on some interesting projects for chamber music and the music theatre. One can eagerly anticipate the results of further expeditions into the seemingly familiar yet still unknown fields of Early music. and managed to convey his experience of melancholia and desperation in a way that was musically perfect, although it was in no way an instruction to escape from the world but rather more a “musical immersion in its problems” (Sebastian Klotz) or, as stated in the introduction to Thomas Morley’s “First Booke of Ballets“ (1595), a way to “gain insight into higher things...” gain a position at the Royal Court in London, we find him, in 1594, as a lutenist to the landgrave of Hessen at Wolfenbüttel and Kassel. When a renewed attempt in 1598 to gain a position at the Chapel Royal failed, he joined a group of English musicians in order to work as a lutenist at the court of King Christian IV. of Denmark. He stayed there until the year 1606 and then returned 20 21 english english to England permanently. Another six years passed before he, by now one of the most famous lutenists in Europe, was made expression and diminution.” In his vocal and instrumental compositions, among them being the melancholy “My Hope is revided” political, economic, spiritual and cultural change in England. It is the “Golden Age” of English history. While the nobility suffered a court lutenist to the English king in 1612. At that point in his life, however, Dowland had already completed the largest part of his oeuvre. After 1597, the three “Bookes of Songs or Ayres” published in London included the secular lute songs and sold like hot cakes. “My profession and my education were dedicated to the art of warfare, and the only feminine part of myself belongs to music... subtitled “The Lady of Suffolkes delight” (the Count and Countess of Suffolk had fallen in disgrace and their social decline sealed), Hume ably demonstrated these new abilities with tonal colour, unusual use of dissonances and expressive characters. Dowland disliked Hume’s bias against “his” instrument, the lute, deeply. In the preface to his “A Pilgrimes Solace” (1612) he reacted sharply - without, however, being able to halt the loss of power during this period, the middle class established itself and developed new cultural habits and new musical forms. The lute song, which had turned away from the strict counterpoint around 1610 and developed into the melodious stenza song accompanied by basso continuo in the style of the Italian “nuove musiche” of a Giulio Caccini, became, as it were, a status symbol with a claim to being entertainment To praise music is as if one were to say the sun is shining.” In his, as he called them, “unusual“ compositions, the eccentric officer Tobias Hume gave a special role to the viola da gamba, thus contesting the rank of the lute as first instrument. By contrast to the lute, he claimed, the viola da gamba was far more capable of bringing out the “three elements of music: playing in several voices, course of history. In times to follow, the viola da gamba became the preferred instrument, especially of English musicians. Dowland, Hume and Thomas Campion as well as William Byrd, twenty years their senior, to whom the honorary title of “The Father of English Music” was quite rightly posthumously bestowed, belong to those artists whose life falls into a period of deep in its own right. Even Byrd, the organist at the Chapel Royal, had discovered that this music could give “sweet grace, inner peace and calm”; Campion and his contemporaries supplemented this statement by declaring that lute songs should satisfy both the ears and the mind. Above all, however, they should be enjoyable. During this time an 22 23 english english innumerable number of lute songs were written, on any subject imaginable. One of the most interesting and most Henry Lawes, only four years older than William, also belonged to the Chapel Royal, which had been dissolved during the prolific composer, whose main activities were tied to the Chapel Royal. Besides this, he also applied himself to other genres common at Chinese couple at the end of “The Fairy Queen”, based on Shakespeare’s comedy “A Midsummer Night’s Dream” (1595). All the enigmatic English composers of the 17th century was William Lawes. After being made the “musician for the lutes & voices” in 1635 at the court of Charles I. (1625-1649), Lawes fought in the Civil War (1642-1649) on the side of the king. He died in the battle of Chester, deeply mourned by the king and by England’s most significant poets. The title of Lawes’ collection “The Harp Consort” refers to Commonwealth. Like many other musicians he became a teacher of music to middle-class families. His “Ayres & Dialogues”, published in 1653, with their peaceful, humanitarian texts and their clear musical structure are dedicated to this audience. When the monarchy was restored in 1660 under Charles II., naturally the Chapel Royal was restored too. At the same time, new forms of musical practice came about, for the time, as demonstrated by his “Amphion Anglicus”, an impressive collection of secular songs and chamber music printed in 1700. Although Purcell only lived to the age of 36, he left behind a host of compositions of various genres - operas such as “The Fairy Queen” and “The Indian Queen”, musical scores for the stage, vocal and instrumental music. After his sudden death the London publisher Henry Playford published two dancers, singers and actors took part in this choreographic finale, an artful variation based on a basso continuo. “On the stage arise six porcelain platforms, on which are placed six porcelain vases, each containing a Chinese apple tree”, the stage directions read. The interplay of stage set, scenery and music must have had a marvellous effect! In the songs, Purcell frequently used dance forms, for example in the artistically complex the Irish harp, whose long echoing sounds made it an ideal and increasingly popular replacement for the organ. With the exotic instrumentation of violin, viola da gamba, harp and theorbo, William Lawes created a unique blend of instruments. His expressive, strongly chromatic style excellently matches the sounds which can be produced in this way. example the founding of a “Musical Society”, of a public concert. This epoch of English music reached its zenith with Henry Purcell, born around the time of Cromwell’s death. Purcell, a pupil of John Blow’s, succeeded the latter as organist at Westminster Abbey in 1679. It is one of the curiosities of history that Blow, after Purcell’s death, then took up the position again. Blow was an immensely anthologies of songs in 1698 and 1702, entitled “Orpheus Britannicus”, through which Purcell’s music remained alive in the 18th century. Individual pieces were known from operas and stage music but they were partly songs without a functional background. Songs and dances from operas and other stage plays were extremely popular, for example the Chaconne of the “I attempt from Love’s sickness” from the semi-opera “The Indian Queen”. In her aria, Zempoalla, Queen of the Incas, bemoans her unrequited love for Montezuma (in the play a soldier of unknown background) in the form of a French “menuet en rondeau”. With the elegant “echo” aria from “The Fairy Queen”, an effective artistic trick that was extraordinarily popular in Purcell’s time, the 24 25 english français circle is complete. “Hark! How everything exults in harmony and the world appears to speak with one voice!” a Chinese lady sings KOBIE VAN RENSBURG in the play - and the instrumental echo agrees with her. commença ses études de chant avec Werner Nel tout en poursuivant les études de droit et de politique internationale couronnés par la mention cum laude à l’Université Potchefstroom pour l’Education Supérieure Chrétienne. En 1991, âgé de seulement 20 ans, il débuta dans le rôle de Belmonte dans « L’enlèvement au sérail » de Mozart au Roodeport City Opera. Par la suite, des engagements pour se produire sur scène Le ténor sud-africain Kobie van Rensburg Ingeborg Allihn (Translation: Steven Clark) et en concert le menèrent dans toutes les villes principales de l’Afrique du Sud. Lauréat de divers concours sud-africains dont du Concours International de Pretoria en 1994, il quitta son pays pour poursuivre ses études de chant avec Hanno Blaschke à Munich. Avant d’être engagé au Studio de la Bayrische Staatsoper à Munich, il débuta en Allemagne dans le rôle de Don Ottavio dans « Don 26 27 français français Giovanni » de Mozart au Goethe-Theater Bad Lauchstädt. Après son engagement à Munich, il devint membre du Staatstheater il incarne les rôles de ténor mozartiens (Idomeneo et Arbace dans « Idomeneo », Tamino dans « La flûte enchantée », Belmonte qu’au Caire et au Teatro Colon à Buenos Aires, il présenta des œuvres de Bach et de Monteverdi. En outre, il a participé à de LAUTTEN COMPAGNEY am Gärtnerplatz à Munich. Il s’est produit d’ailleurs dans de divers Opéras d’Europe dont la Deutsche Staatsoper à Berlin, la Bayrische Staatsoper à Munich, le Théâtre du Capitole à Toulouse, le Teatro Saõ Carlos à Lisbonne, l’Opéra National du Rhin à Strasbourg ainsi que les Opéras de Montpellier, Bâle et Lucerne. Son répertoire embrasse un large éventail de rôles principaux: il se produisit dans les opéras les plus anciens dans « L’enlèvement au sérail », Don Ottavio dans « Don Giovanni », Belfiore dans « La finta giardiniera », Ferrando dans « Così fan tutte ») et ceux de Fenton dans « Falstaff » de Verdi et du jeune marin dans « Tristan et Isolde » de Wagner. Son répertoire de concert s’étend de la musique de la Renaissance à la musique contemporaine, pour laquelle il participe parfois à des premières mondiales. Toutefois, il s’est spécialisé dans la musique nombreuses transmissions directes d’opéras et de concerts pour la radio et la télévision en Europe et aux États Unis sous la direction de Ivor Bolton, Thomas Hengelbrock, Christopher Hogwood, René Jacobs, Lorin Maazel, Peter Schreier et Helmuth Rilling. Depuis quelque temps, Kobie van Rensburg maintient une collaboration fructueuse avec la LAUTTEN COMPAGNEY. À côté d’une série de concerts, ils ont enregistré pour le Hans-Werner Apel, la LAUTTEN COMPAGNEY se produit aujourd’hui aussi bien sous sa forme originale de duo de luths qu’en formations instrumentales plus élaborées jusqu’à l’orchestre d’opéra baroque. Dès ses débuts, les deux luthistes ont réuni autour d’eux un cercle de musiciens pour réaliser leurs divers projets. L’ensemble s’est proposé de faire revivre la musique ancienne dans toute sa variété et sa fascinante vitalité de Peri (Arcetro dans « Euridice ») et de Monteverdi (Orfeo dans « L’Orfeo », Néron dans « L’incoronazione di Poppea »), dans les opéras baroques de Haendel (Jupiter dans « Semele », Massimo dans « Ezio », Vitaliano dans « Giustino ») et dans de divers opéras bouffes et opérettes (Chateauneuf dans « Zar und Zimmermann » de Lortzing, Alfred dans « La chauve-souris » de Johann Strauß); de l’âge baroque. Kobie van Rensburg s’est distingué surtout en tant qu’interprète de la musique de Haendel. Dans le cadre de festivals internationaux tels que Salzburger Festspiele, Schwetzinger Musikfestspiele, Karlsruher Händelfestspiele, SchleswigHolstein Musikfestival, Händelfestspiele Halle, Festival Alter Musik Innsbruck ainsi label NCA, sous le titre « Handel’s Beard », un choix d’arias composées par Georg Friedrich Haendel pour son « ténor-étoile » John Beard. en offrant au public des interprétations délectables aux sens et au sens esthétique. Le répertoire de la LAUTTEN COMPAGNEY comprend un large éventail de compositions des 16e au 18e siècles: musique pour luth, musique de chambre, musique vocale profane et sacrée et, de plus en plus, des œuvres du théâtre musical. Dans leurs interprétations, les musiciens de la LAUTTEN COMPAGNEY 28 Fondée en 1984 par Wolfgang Katschner et 29 français français 30 attribuent une importance particulière à l’exécution nuancée et diversifiée de la basse continue, élément caractéristique de la Potsdam, Festwochen Herrenhausen, Kissinger Sommer, Schwetzinger Festspiele et Holland Festival Oude Muziek à Utrecht. musique de cette époque dans la réalisation duquel les luths jouent un rôle important. Véritables archéologues musicaux, les musiciens de la LAUTTEN COMPAGNEY ont réussi, au cours des dernières années, à redécouvrir toute une série de compositions inconnues. Ainsi ont-ils enregistré en première mondiale, pour le label NCA avec lequel ils maintiennent une collaboration étroite, des œuvres de G. B. Bononcini, B. Un projet réalisé ensemble avec des musiciens de jazz et de la Musique Nouvelle sous le titre « Bach-Arkaden » fut donné dans le cadre du programme culturel au Pavillon allemand à l’Exposition universelle à Hanovre. En outre, la LAUTTEN COMPAGNEY s’est présenté aussi bien en tant qu’orchestre d’opéra à Potsdam-Sanssouci (en coproduction avec le Hans Otto Theater Potsdam) et Castaldi, J. Ph. Krieger et M. Locke. D’autres enregistrements furent réalisés pour le label Capriccio, en partie en coproduction avec des stations radiophoniques. L’ensemble s’est présenté en concert et avec ses créations théâtrales lors de nombreux festivals internationaux tels que Bach-Tage Berlin, Bayreuther Barock, Musikfestspiele Dresden, Händelfestspiele Halle, Musikfestspiele au Goethe-Theater Bad Lauchstädt qu’en tant qu’ensemble de continuo dans une production de « L’incoronazione di Poppea » à l’Opéra de Halle. Les productions scéniques de plusieurs opéras inconnus de l’âge baroque créés pour la cour de Dresde par J. A. Hasse, C. Pallavicini et N. A. Strungk ainsi que par G. A. Bontempi et M. G. Peranda ne sont pas 31 français français l’aspect le moins intéressant de l’activité de la LAUTTEN COMPAGNEY. Ces opéras furent donnés en première représentation au Palais et inconnu de la musique ancienne. A Hundred Years of English Music encore, comme le dit Thomas Morley dans l’introduction à son « First Book of Balletts » (1595), à « s’initier ... à la compréhension de Taschenberg à Dresde dans les années 1998 à 2000. Pour son travail « archéologique » auquel se doivent ces découvertes exceptionnelles et innovatives, Wolfgang Katschner fut honoré du Prix du Festival de Musique de Dresde 2000. À Berlin, la LAUTTEN COMPAGNEY se présente avec sa propre série de concerts. Le concert de Noël avec le concours d’acteurs de renom tels que Otto Sander ou Katharina Thalbach est « Flow my tears »: une génération entière s’est identifiée avec cet air infiniment mélancolique. Au tournant du 16e au 17e siècle, les mots « Coulez, mes larmes, découlez de votre source » représentèrent une certaine conception de la vie. Apparemment, cet air aux teintes fascinantes d’une mélancolie résignée traduisit bien l’esprit de l’époque, non choses suprêmes. » Bien sur, les « larmes coulantes » correspondent également au destin personnel de Dowland. Il comptait parmi le nombre de compositeurs et d’instrumentalistes qui sous Élisabeth I (1558-1603) et sous son successeur Jacques I (1603-1625) quittèrent leur pays pour des raisons religieuses. L’Église catholique avait été déclarée hors-la-loi après que la reine eût imposé l’anglicanisme de nouveau comme luthiste, à la cour du roi Christian IV de Danemark où il resta jusqu’à son retour définitif en Angleterre en 1606. Ce n’est pourtant qu’en 1612 que Dowland, devenu entre-temps l’un des luthistes les plus célèbres de l’Europe, fut nommé luthiste de la cour du roi anglais. À ce moment-là, il avait déjà achevé la plupart de ses œuvres. À partir de 1597, les airs profanes avec luth avaient été publiés à Londres dans les trois déjà devenu une tradition. En outre, l’ensemble travaille avec des chanteurs de renom tels que Mechthild Bach, Suzie Le Blanc, David Cordier, Axel Köhler et Kobie van Rensburg. Pour l’avenir, l’ensemble s’est proposé de nouveaux projets intéressants de musique de chambre et de théâtre musical. On peut à l’avance se réjouir du résultat de ces expéditions dans le paysage à la fois familier seulement en Angleterre, mais aussi sur le continent européen. À travers sa propre vie intérieure, Dowland avait acquis une connaissance de la mélancolie et du désespoir qu’il sut parfaitement transmettre dans ses compositions. Cellesci ne sont pas une invitation à la fuite du monde, mais à une « méditation musicale sur ses problèmes » (Sebastian Klotz). Ou en 1552. On avait liquidé les monastères et vendu leurs possessions aux commerçants. Il n’est pourtant pas démontré que Dowland soit réellement allé à l’étranger pour des raisons religieuses. Après avoir cherché, sans succès, d’obtenir un poste à la cour royale à Londres, il fut engagé en 1594 en tant que luthiste à la cour du landgrave de la Hesse à Wolfenbüttel et Kassel. Après une nouvelle « Books of Songs and Ayres », qui s’étaient vendus avec beaucoup de succès. « Ma profession et mon éducation ont été entièrement vouées au métier des armes, la seule partie féminine en moi appartient à la musique; ... faire l’éloge de la musique est comme dire que le soleil resplendit ». Dans ses compositions qu’il appelait « insolites », l’officier excentrique Tobias Hume attribua SONGS OF AN ENGLSH CAVALIER 32 33 tentative infructueuse de trouver un emploi à la Chapel Royal, Dowland rejoignit un groupe de musiciens anglais pour s’installer, français français une importance particulière à la viole de gambe, disputant ainsi au luth son rôle prédominant. À la différence du luth, la gambe devint l’instrument de prédilection des musiciens anglais. Comme Dowland, Hume and Thomas de la classe bourgeoise qui réclamait le droit de se divertir à sa façon. Organiste à la Chapel Royal, Byrd avait référence à la harpe irlandaise, prédestinée, grâce à sa capacité à produire des sons tenus, à remplacer l’orgue. Avec ses compositions viole était, selon Hume, beaucoup plus apte à l’exploitation des « trois éléments de la musique: le jeu polyphonique, l’expression et la diminution ». Dans ses compositions vocales et instrumentales, en particulier dans l’air mélancolique « My hope is revived » soutitré « The Lady of Suffolkes delight » (en l’honneur du comte et la comtesse de Suffolk qui étaient tombés en disgrâce, ce qui signifia pour eux la déchéance sociale), Hume joua Campion, William Byrd, de 20 ans leur aîné et respectueusement surnommé à juste titre par la génération suivante « The Father of the English Music », compte parmi les artistes anglais dont la vie coïncide avec une période de transformations politiques, économiques, intellectuelles et culturelles assez profondes dans leur pays: c’est « l’Âge d’or » de l’histoire anglaise. Tandis que le pouvoir de la haute noblesse allait découvert ce que la musique pouvait offrir: « de la grâce, de la tranquillité d’esprit et du repos. » Campion et sa génération y ajoutèrent l’idée que les airs avec luth devaient satisfaire non seulement à l’ouïe, mais aussi à l’intellect. Toutefois, ils étaient avant tout conçus pour faire plaisir. Ainsi cette époque fit-elle naître une multitude d’airs avec luth inspirés des sujets les plus divers. pour un ensemble composé de violon, viole de gambe, harpe et théorbe, Wiliam Lawes créa un type de formation tout à fait original et assez exotique. Son style expressif aux fortes teintes chromatiques correspond parfaitement aux ressources sonores d’une telle formation. De quatre ans son aîné, Henry Lawes avait été, lui aussi, membre de la Chapel Royal qui fut dissoute après 1640 dans le Commonwealth. avec ces nouvelles possibilités, présentant des effets picturaux, un traitement insolite de la dissonance et des caractères expressifs. Cette « prise de partie » contre le luth, contre « son » instrument, déplut beaucoup à Dowland. Il y répondit aigrement dans la préface à son recueil « A Pilgrimes Solace » (1612), sans pouvoir cependant arrêter le cours de l’histoire. Par la suite, la viole de diminuant, la bourgeoisie vint s’établir en développant ses propres usages culturels et des formes musicales nouvelles. L’air avec luth qui, vers 1610, s’était détourné du contrepoint rigide pour se transformer, à l’exemple des « nuove musiche » italiennes d’un Giulio Caccini, en air strophique dominé par la mélodie accompagnée d’une basse continue, devint pour ainsi dire l’emblème William Lawes compte parmi les compositeurs anglais les plus intéressants et les plus mystérieux du 17e siècle. Nommé « musician for the lutes & voices » à la cour de Charles I (1625-1649), Lawes combattit dans la guerre civile (1642-1649) du côté du roi. Sa mort dans la bataille de Chester fut déplorée par le roi et par les plus grands poètes anglais. Le titre de son recueil « The Harp Consort » fait Comme beaucoup de musiciens, il devint professeur de musique dans des maisons bourgeoises. Publiés en 1653, ses « Ayres & Dialogues » aux textes paisibles consacrés à l’âme humaine et aux structures musicales clairement articulées sont destinés à un tel public. Quand, en 1660, la monarchie fut restaurée sous Charles II, il y eut de nouveau une 34 35 français français Chapel Royal. De nouvelles formes de pratique musicale nacquirent simultanément avec la fondation d’une « Musical Society » des opéras telles que « The Fairy Queen » et « Indian Queen », des musiques composées pour la scène ainsi que de la musique vocale surgissent six piédestaux en porcelaine portant, dans six grands vases en porcelaine, six pommiers chinois », disent les indications pour donner des concerts en public. Cette époque de la musique anglaise s’acheva en atteignant son point culminant avec l’oeuvre de Henry Purcell, né l’année de la mort d’Oliver Cromwell. Élève de John Blow, Purcell lui succéda au poste d’organiste de la Westminster Abbey en 1679. Curieusement, Blow devait reprendre cette fonction après la mort de son successeur. Compositeur prolifique dont les activités furent liées et instrumentale. Après sa mort subite, l’éditeur londonien Henry Playford publia en 1698 et en 1702 deux recueils d’airs intitulés « Orpheus Britannicus ». Grâce à eux, la musique de Purcell resta vivante à travers tout le 18e siècle. Ils comportaient aussi bien des extraits connus d’opéras ou de musiques de scène que des airs qui n’étaient pas liés à un contexte fonctionnel. Les airs et les danses issus d’opéras ou d’autres oeuvres scéniques. Les décors, l’action scénique et la musique y agirent ensemble pour créer un effet magnifique. Dans ses airs, Purcell fit souvent usage de formes de danse. Tel en est le cas p. ex. pour l’aria raffinée et compliquée « I attempt from Love’s sickness » du sémi-opéra « The Indian Queen » dans laquelle Zempoalla, reine des Incas, déplore son amour malheureux pour Montezuma (ici un mercenaire de principalement à la Chapel Royal, Blow s’adonna cependant à tous les genres pratiqués à l’époque. Publié en 1700 sous le titre « Amphion Anglicus », son recueil d’airs profanes et de musique de chambre en apporte un témoignage impressionnant. Bien qu’il n’atteignit que l’âge de 36 ans, Purcell laissa une multitude de compositions appartenant aux genres les plus divers dont théâtrales, tels que la Chaconne du couple chinois à la fin de la « Fairy Queen » d’après la comédie shakespearienne « Un songe d’une nuit d’été » (1595), étaient extrêmement populaires. Le final chorégraphique de cette oeuvre dont la forme est caractérisée par des variations élaborées au-dessus d’une basse invariable réunit tous les danseurs, les chanteurs et les acteurs. « Sur la scène race inconnue) sous forme d’un « menuet en rondeau » français. Avec l’aria élégante de la « Fairy Queen » qui utilise l’effet de l’écho, artifice très en vogue à l’époque de Purcell, la boucle est bouclée. « Ecoute: que tout exulte à l’unisson, que le monde semble n’avoir qu’une seule voix », y chante un des personnages, une chinoise - et l’écho instrumental semble lui donner raison. 36 Ingeborg Allihn (Traduction: Babette Hesse) 37 John Dowland Oft have I dream’d of ioy, yet never felt the sweete, But tired with annoy, my griefs each other greete. FINE KNACKS FOR LADIES Fine knacks for ladies, cheape, choice, brave and new, Good penniworths but mony cannot move, I keepe a faier but for the faier to view, A beggar may be liberall of love, Though all my wares bee trash the hart is true. Oft have I left my hope, as a wretch by fate forlorne. But Love aimes at one scope, and lost wil stil returne: He that once loves with a true desire never can depart, For Cupid is the king of every hart. Come, come, come, while I have a heart to desire thee. Come, come, come, for either will I love or admire thee. Great gifts are guiles and looke for gifts againe, My trifles come, as treasures from my minde, It is a precious Iewell to bee plaine, Sometimes in shell th’orienst pearles we finde, Of others take a sheafe, of mee a graine. FLOW, MY TEARS WHAT IF I NEVER SPEED? Flow, my tears, fall from your springs! Exilde for ever: let mee morne; Where night’s black bird hir sad infamy sings, There let mee live forlorne. What if I never speede, Shall I straight yeeld to dispaire, And still on sorrow feede That can no losse repaire? Or shall I change my love, For I find power to depart, And in my reason prove I can command my hart. But if she will pittie my desire, and my love requite, Then ever shall shee live my deare delight. Come, come, come, while I have a heart to desire thee. Come, come, come, for either I will love or admire thee. Downe, vaine lights, shine you no more! No nights are dark enough for those That in dispaire their lost fortuns deplore, Light doth but shame disclose. From the highest spire of contentment My fortune is throwne, And feare and griefe, and paine for my deserts Are my hopes, since hope is gone. THRICE TOSSE THESE OAKEN ASHES Thrice toss these oaken ashes in the air; Thrice sit thou mute in this enchanted chair: Then trice three times tie up this true love’s knot, And murmur soft She will, or she will not. Harke you shadowes that in darcknesse dwell, Learne to contemne light. Happie, happie they that in hell Feele not the worlds despite. Go burn these pois’nous weeds in yon blue fire, These screechowl’s feathers and this prickling briar, This cypress gather’d at a dead man’s grave; That all thy fears and cares an end may have. Thomas Campion NEVER WEATHER-BEATEN SAIL Then come you fairies, and dance with me a round, Melt her hard heart with your melodious sound: In vain are all the charms I can devise, She hath an art to break them with her eyes. Never weather-beaten sail more willing bent to shore, Never tired pilgrim’s limbs affected slumber more; Than my weary sprite now longs to fly out of my troubled breast. O come quickly sweetest Lord, and take my soul to rest. John Dowland CAN SHE EXCUSE MY WRONGS? Ever-blooming are the joys of heav’n’s high paradise, Cold age deafs not there our ears, nor vapour dims our eyes; Glory there the sun outshines, whose beams the blessed only see: O come quickly glorious Lord, and raise my sprite to thee. Can she excuse my wrongs with vertues cloak? Shall I call her good when she proves unkind? Are those cleer fires which vanish into smoak? Must I praise the leaves where no fruit I find? No no: where shadows do for bodies stand, Thou maist be abusde if thy sight be dim. Cold love is like to words written on sand, Or to bubbles which on the water swim. Wilt thou be thus abused still, Seeing that she will right thee never? Never may my woes be relieved, Since pittie is fled, And teares, and sighes, and grones my wearie dayes Of all ioyes have deprived. 38 39 If thou canst not orecome her wil, Thy love will be thus fruitles ever. Was I so base, that I might not aspire Unto those high ioyes which she holdes from me? As they are high, so high is my desire: If she this denie, what can granted be? If she will yeeld to that which reason is, It is reasons will that love should be iust. Deare make me happy still by granting this, Or cut off delayes if that I die must. Better a thousand times to die, Then for to live thus still tormented: Deare but remember it was I Who for thy sake did die contented. Stormes calme at last, and why may not shee Leave off her frowning? O sweet Love, help her hands My affection crowning. Such a Love deserves more grace, Then a truer heart that hath no conceit, To make use both of time and place, When a wit hath need of all his sleight. I woo’d her, I lov’d her, and none but her admire. O come dear ioy, and answere my desire. NOW, O NOW, I NEEDS MUST PART WERE EVERY THOUGHT AN EYE Were every thought an eye, And all those eyes could see, Her subtill wiles their sights would beguile, And mocke their ielaousie. Her fires doe inward burne, They make no outward show. And her delights amid the dark shades, Which none discover, grow. SHALL I STRIVE WITH WORDES TO MOVE? Shall I strive with wordes to move, When deedes receive not due regard? Shall I speake, and neyther please, Nor be freely heard? Griefe alas though all in vaine, Her restlesse anguish must reveale: Shee alone my wound shall know, Though shee will not heale. Desire lives in her heart, Diana in her eyes. T’were vaine to wish woman true, t’is well, If they prove wise. The flowers growth is unseene, Yet every day it growes. So where her fancy is set it thrives, But how none knowes. All woes have end, though a while delaid, Our patience proving. O that times strange effects Could but make her loving. 40 Small is the worth Of beauty from the light retir’d, Bid her come forth, Suffer her self to be desir’d, And not blush to be admir’d. Then die, that she The common fate of all things rare May read in thee, How small a part of time they share, That are so wondrous sweet and fair. Now, o now, I needs must part, Parting though I absent mourn. Absence can no ioy impart: Ioy once fled cannot returne. While I live I needs must love, Love lives not when hope is gone. Now at last despaire doth prove, Love divided loveth none. Sad despair doth drive me hence, This despaire unkindnes sends. If that parting bee offence, It is shee which then offends. CORIDON TO HIS PHILLIS Come lovely Phillis since it thy will is, To crown thy Coridon with daffadilles. With many kisses, as sweet as this is, I will repay to multiply thy blisses. Here I will hold thee, And thus enfold thee, Free from harms within these arms. Henry Lawes Sweet, still be smiling, ‘tis sweet beguiling Of tedious hours and sorrows best exiling; For if you lowre, the bankes no power Will have to bring forth any pleasant flower; Your eyes not granting Their raies enchanting, Mine may raine, but ‘twere in vain. THE ROSE Go lovely Rose, Tell her that wasts her time and me, That now she knows when I resemble her to thee, How sweet and fair she seems to be. Tell her that’s young, And shuns to have her graces spi’d, That hadst thou sprung in Desarts where no men abide Thou must have uncommended dy’d. Thine eyes may wonder that mine asunder Do from the Sun-shine draw thine to sit under; 41 Hold me unblam’d, to be enflam’d, Where not to be so, youth were rather sham’d: Since that the oldest That thou beholdest But with such flames as shall not burn: For hang me Ladies &c. May feele fire of loves desire. In love? Away, you do me wrong, I hope I ha’ not liv’d to long Free from the treach’ry of your Eyes, Now to be caught and made a prize: No, Lady, ‘tis not all your Art Can make me and my freedome part. LOVE DESPIS’D INCONSTANCIE IN WOMAN I am confirm’d a woman can Love this, or that, or any man; This day her love is melting hot, Tomorrow swears she knows you not; Let her but a new object find, And she is of another mind: Then hang me Ladies at your dore, If e’re I dote upon you more. In Love! ‘tis true, with Spanish wine, Or the French juice Incarnadine, But truely not with your sweet face, This dimple, or that hidden grace; Ther’s far more sweetnesse in pure wine, Then in those lips or eyes of thine. Yet still I’le love the fair one, why? For nothing but to please mine eye; And so the fat and soft skinn’d Dame I’le flatter, to appease my flame; For her that’s Musicall I long, When I am sad to sing a Song: But hang me Ladies &c. Your god you say can shoot so right Hee’l wound a heart i’th darkest night; Pray let him throw away a dart, And try if he can hit my heart: No Cupid, if I shall be thine, Turn Ganimed, and fill us wine. I’le give my fancy leave to range Through every face to find out change: The black, the brown, the fair shall be But objects of varietie: I’le court you all to serve my turn, John Blow Wee’l sigh when e’er we miss it, For ‘tis that that makes us jolly, And sing Hy trolly lolly. WHY, FLAVIA Why Flavia, Why so wanton still? Where is the Rolling, Sparkling Eye? Nor have you the Art to Kill, With Looking as if you wou’d Die. THE EXCELLENCY OF WINE Tis wine that inspires, And quencheth Love’s fires, Teaches fools how to rule a State; Maids ne’r did approve it, Because those that love it, Despise and laugh at their hate. Dissembl’d Languishing is lost, As Soon as Age comes Stalking on; And Flavia’s but a Living Ghost, Now all her Charms are Dead and gon. The Drinkers of Beer Did ne’r yet appear In matters of any Weight; Tis he whose designe Is quickn’d by Wine, That raises things to their height. THE SELF BANISHED It is not that I Love you less, That when before your Feet I lay, But to prevent the sad encrease of hopeless Love, I keep away; In vain (alas) for ev’ry thing Which I have known belong to you Your form does to my fancy bring, And makes my Old wounds bleed anew. We then should it prize, For never black-Eyes Made Wounds which this could not heal, Who then doth refuse To drink of this Juyce, Is a Foe to the Common-Weal. TELL ME NO MORE Tell me no more you Love; In vain, fair Celia, You this Passion feign. Tell me no more you Love; Can they pretend to Love, Come fil’s a coup of Sherry, And let us be marry, There shall nought but pure wine Make us love-sick or pine; Wee’l hug the cup and kiss it, 42 43 Henry Purcell Who do refuse What love perswades them to? Tell me no more you Love; Who once has felt this Active fire, I ATTEMPT FROM LOVE’S SICKNESS I attempt from Love’s sickness to fly in vain, Since I am my self my own Fever and Pain; Dull laws of Honour will disdain; Tell me no more you Love; In vain, fair Celia, You wou’d be thought his Slave; And yet you will not To his power submit. Tell me no more you Love; In vain, fair Celia, You this Passion feign. Nor more now fond Heart with Pride, no more swell, Thou can’st not raise Forces enough to rebell: For Love has more Pow’r and less Mercy than Fate, To make us seek ruin, and love those that hate. HARK! THE ECCH’ING AIR A TRIUMPH SINGS Hark! The ecch’ing air a triumph sings, And all around pleas’d Cupids clap their wings. John Dowland Dann soll meine teure Freude ewig leben. Komm, komm, komm, solange ich dich noch begehre, Komm, komm, komm, denn entweder werd ich dich lieben oder bewundern. HÜBSCHER TAND FÜR DAMEN Hübscher Tand für Damen, billig, erlesen, gar schicklich und neu, Sein Geld wohl wert, doch Geld kann Herzen nicht bewegen. Ich halte einen Markt, den nur die Schönen sehen dürfen. Ein Bettler darf mit seiner Liebe freigebig sein, Und sind auch alle meine Waren nur Ramsch, so ist mein Herz doch ehrlich. Oft träumte ich von Freude, Doch fühlte nie deren Süße. Doch müde vor lauter Verdruss, Sagen sich meine Sorgen gegenseitig guten Tag. Oft ließ ich meine Hoffnung fahren, Wie ein armer Schlucker, den das Schicksal verlassen hat. Doch die Liebe wartet auf ihre Gelegenheit, Und selbst wenn sie einmal verloren ist, wird sie wiederkehren: Wer einmal mit wahrer Sehnsucht liebt, kann niemals Abschied nehmen, Denn Cupido ist der König aller Herzen. Komm, komm, komm, solange ich dich noch begehre, Komm, komm, komm, denn entweder werd ich dich lieben oder bewundern. Große Geschenke sind voller Tücken und verlangen nach Gegenleistung; Meine Kleinigkeiten sind die Schätze meines Geistes. Ein unscheinbares Äußeres ist eine wertvolle Gabe, Manchmal finden wir in Muscheln die schönsten Perlen. Von anderen nehmt die ganze Garbe, von mir ein Körnchen mit. WAS, WENN ICH NIE ANS ZIEL GELANGE? Was, wenn ich nie ans Ziel gelange? Soll ich mich gleich der Verzweiflung ergeben Und mich ständig grämen, Wodurch mein Verlust auch nicht gutgemacht wird? Oder soll ich meine Liebe einer anderen zuwenden? Denn die Kraft zu gehen find ich schon, Und mit meinem Verstand werd ich beweisen, Dass ich mein Herz befehligen kann. Aber wenn sie Mitleid mit meiner Sehnsucht hat und meine Liebe erwidert, 44 FLIESST, MEINE TRÄNEN Fließt, meine Tränen, stürzt aus euren Quellen! Verbannt für immer, lasst mich klagen, Dort, wo der schwarze Vogel der Nacht seine schlimme Niedertracht besingt, Dort lasst mich einsam leben. Fort mit euch, ihr eitlen Lichter, scheint nicht mehr! Keine Nacht ist schwarz genug für die, 45 Die in Verzweiflung ihr verlornes Glück beklagen, Licht bringt die Schmach erst recht zu Tage. O komm geschwind, süßester Herr, und nimm meine Seele zur Ruhe. John Dowland Für meinen Kummer gibt es keine Linderung mehr, Ewig blühen die Freuden des hohen Himmels-Paradieses, ENTSCHULDIGEN? Seit sich das Mitleid aus dem Staub gemacht; Und Tränen, Seufzer und Wehklagen haben meine müden Tage Aller Freuden beraubt. Da macht das kalte Alter weder unsere Ohren taub noch unsere Augen trüb; Die Herrlichkeit, deren Strahlen nur die Gesegneten sehen, übertrifft dort die Sonne: O komm geschwind, glorreicher Herr, und erhebe meinen Geist zu dir. Vom höchsten Gipfel der Zufriedenheit wurde Mein Glück herabgestürzt; Und Furcht, Kummer und Schmerz bilden an meiner Verdienste statt Den Grundstock meiner Hoffnung, da die Hoffnung selbst verschwunden ist. WIRF DREIMAL DIESE EICHENASCHE Wirf dreimal diese Eichenasche in die Luft; Sitz dreimal stumm in diesem verzauberten Stuhl; Dann binde dreimal dreifach diesen Knoten der treuen Liebe Und flüstre: „Sie will, oder sie will nicht“. Hört, ihr Schatten, die ihr in Finsternis lebt, Lernt, das Licht zu verachten. Wie glücklich ist doch der, der in der Hölle weilt, Wo ihn der Spott der Welt nicht mehr ereilt. Verbrenne diese giftigen Kräuter in jenem blauen Feuer, Diese Waldkauzfedern und diese Dornenstrauchzweige, Diese Zypresse, gebrochen am Grabe eines Toten: Auf dass alle deine Ängste und Sorgen ein Ende haben. Thomas Campion Dann kommt, ihr Feen, tanzt eine Runde mit mir, Schmelzt ihr hartes Herz mit eurem wohlklingenden Sang: Vergebens ist aller Zauber, den ich erfinde, Denn sie hat die Gabe, jeden zu brechen mit ihren Augen. NIE NEIGTE SICH SO WILLIG Nie neigte sich so willig das gepeitschte Segel hin zum Strand, Nie wünschten sich die müden Beine der Pilger so sehr den Schlaf, Wie mein müder Geist sich sehnt, aus der gequälten Brust zu fliegen. 46 Liebste, denk nur daran, dass ich es war, Der um deinetwillen mit dem Tod zufrieden war. KANN SIE MEIN ERLITTENES UNRECHT SOLL ICH DANACH STREBEN, MIT WORTEN ZU Kann sie mein erlittenes Unrecht mit dem Mantel der Tugend entschuldigen? Soll ich sie loben, wenn sie sich so hartherzig erweist? Sind das reine Feuer, die sich in Rauch auflösen? Muss ich Blätter preisen, wo ich keine Früchte finde? Nein, nein, wo Schatten für feste Körper stehen, Wird man leicht ausgenützt, wenn man schlecht sieht. Erkaltete Liebe gleicht in Sand geschriebenen Worten, Oder Luftblasen, die auf dem Wasser schwimmen. Willst du dich immer noch ausnützen lassen, Obwohl du siehst, dass sie dir nie dein Recht gewähren wird? Solange du nicht über ihren Willen verfügst, Wird deine Liebe nie Früchte zeigen. BEWEGEN? Soll ich danach streben, mit Worten zu bewegen, Wenn Taten keine wirkliche Anerkennung finden? Soll ich sprechen, aber dabei weder erfreuen Noch aus freien Stücken angehört werden? Letztendlich muss der Kummer Ihre ruhelose Angst enthüllen, ist’s auch ganz vergebens: Sie allein soll meine Wunde wissen, Obwohl sie sie nicht heilen will. Aller Jammer hat ein Ende, zieht sich’s auch etwas hin, So beweist sich damit unsere Geduld. Oh könnte sie doch das wundersame Wirken der Zeit Zum Lieben bewegen. Stürme kommen zur Ruhe, und wieso sollte sie Nicht aufhören, ihre Stirn in Falten zu legen? Oh holde Liebe, hilf ihren Händen, Meine Zuneigung zu krönen. War ich so gering, dass ich nicht auf Jene großen Freuden hoffen durfte, die sie mir vorenthält? Ebenso groß wie diese ist auch meine Sehnsucht: Wenn sie dies verweigert, was kann sie mir sonst noch geben? Wenn sie dem nachgibt, was man als Verstand bezeichnet, So ist es des Verstandes Wunsch, dass die Liebe gerecht sei. Liebste, mach mich noch glücklich, indem du dies gewährst, Oder lass mich unverzüglich sterben. Tausendmal besser ist’s zu sterben, Als unter solchen Qualen zu leben: Ich umwarb sie, ich liebte sie, nur sie bewundere ich. Oh komm, liebes Glück, und erwidere meine Sehnsucht. 47 Doch Liebe ohne Hoffnung gibt es nicht. Jetzt beweist die Verzweiflung endlich, Dass halbierte Liebe keinen wirklich liebt. Traurige Verzweiflung treibt mich fort von hier, WÄR JEDER GEDANKE EIN AUGE Wär jeder Gedanke ein Auge, Und könnten all die Augen sehen, Dann würden ihre raffinierten Schliche deren Sehkraft täuschen Und ihre Eifersucht verspotten. Ihre Feuer brennen innerlich, Ohne äußeres Merkmal, Und ihre Freuden wachsen inmitten der dunklen Schatten, Die nichts preisgeben. Diese Verzweiflung rührt von Zurückweisung. Wenn dieser Abschied eine Kränkung ist, Dann ist sie es, die die Kränkung begeht. Henry Lawes DIE ROSE Die Sehnsucht lebt in ihrem Herzen, Diana in ihren Augen. Umsonst wär’s, Frauen treu zu wünschen, es reicht schon, wenn sie weise sind. Der Blume Wachstum sieht man nicht, Doch wächst sie jeden Tag. So gedeiht auch ihre Zuneigung dort, wo sie hingehört, Aber keiner weiß, wie. Geh, schöne Rose, Sag ihr, die ihre und meine Zeit vergeudet, Sie soll dran sehen, dass ich euch vergleiche, Wie süß und schön sie ist. Sag ihr, die jung ist, Und ihre Reize nicht erspähen lassen will: Wärest du in einer menschenleeren Wüste entsprungen, Du wärest unbeachtet gestorben. Solche Liebe verdient mehr Gunst Als ein ehrlicheres Herz, das keine geistreichen Einfälle hat Und Zeit und Ort geschickt benützt, Wenn ein kluger Kopf seine ganze Schläue braucht. Klein ist der Wert Der Schönheit, die das Licht flieht. Bitte sie zu erscheinen, Sich begehren zu lassen Und nicht beim Bewundern zu erröten. Dann stirb, so dass sie In dir das gemeinsame Schicksal Aller seltenen Dinge liest: Wie wenig Zeit allem vergönnt ist, Was da so wunderbar süß und schön ist. JETZT, O JETZT MUSS ICH ABSCHIED NEHMEN Jetzt, o jetzt muss ich Abschied nehmen, Scheiden, obgleich ich in Abwesenheit traure. In der Abwesenheit gedeiht kein Glück. Entflohenes Glück kehrt nicht zurück. Solange ich lebe, muss ich lieben, 48 Schwört sie morgen, dass sie dich nicht kennt; Findet sie ein neues Objekt, Hat sie eine andere Meinung: Drum, hängt mich auf, Ladies, an eurer Tür, CORYDON AN SEINE PHYLLIS Komm, süße Phyllis, da es dein Wunsch ist, Deinen Corydon mit Narzissen zu krönen. Mit vielen Küssen, so süß wie dieser, Werde ich es dir zurückzahlen, um deine Freude zu vermehren. Hier will ich dich halten, So umschlungen, Frei von Leid in diesen Armen. Sollte ich je wieder für euch schwärmen. Und doch lieb ich das schöne Geschlecht, und warum? Nur um meine Augen zu erfreuen; Also schmeichle ich der dicken, weichhäutigen Dame, Um meine Flamme zu besänftigen; Nach ihr, die musikalisch ist, sehne ich mich, Wenn ich zu traurig bin, ein Lied zu singen: Aber hängt mich auf, Ladies, ... Süße, lächle! Es ist süßes Vertreiben Langweiliger Stunden und bannt am besten die Sorgen; Denn blickst du finster, hat das Ufer keine Kraft, Irgendwelche hübschen Blumen hervorzubringen; Gewähren deine Augen nicht Ihre entzückenden Strahlen, Dann mögen meine regnen, es wär vergebens. Ich erlaube meiner Phantasie, jede Miene zu durchforsten, Um jede Veränderung zu erkunden: Die Schwarze, die Braune, die Blonde sollen mir Nur Objekte der Abwechslung werden: Ich werde euch alle der Reihe nach hofieren Aber mit einer Leidenschaft, die mich nicht verbrennt, Denn hängt mich auf, Ladies, ... Deine Augen mögen sich wundern, dass meine Den Sonnenschein fliehen, um in ihrem Schein zu weilen. Tadle mich nicht, dass ich entflammt bin; Wäre dem nicht so, müsste Jugend sich schämen, Da doch der Älteste noch, Den du anschaust, Das Feuer der Begierde fühlen mag. DIE VERACHTETE LIEBE Verliebt? Ach geh! Du tust mir unrecht. Hoffentlich habe ich nicht zu lange Frei von deinen verräterischen Augen gelebt, Um jetzt gefangen und zur Beute gemacht zu werden: Nein, Lady, deine ganze Kunst kann mich Nicht von meiner Freiheit trennen. UNBESTÄNDIGKEIT BEI FRAUEN Ich bin überzeugt, eine Frau kann Diesen, jenen oder irgendeinen Mann lieben; Ist ihre Liebe heute zum Schmelzen heiß, 49 Verliebt? Es ist wahr! In spanischen Wein Oder in den blutroten französischen Saft, Doch wahrlich nicht in dein süßes Gesicht, Nicht in dies Grübchen, nicht in jenen verborgenen Reiz; Biertrinker haben nie Etwas Bedeutendes zustande gebracht; Nur diejenigen, Mehr Lieblichkeit gibt’s in reinem Wein Als in deinen Lippen und Augen. Deren Geist vom Wein beflügelt ist, Erreichen den Gipfel. Dein Gott, sagst du, kann so toll schießen, Er verwundet ein Herz sogar in der dunkelsten Nacht; Bitte, lass ihn einen Pfeil vergeuden Und versuchen, ob er mein Herz trifft: Nein, Cupido, soll ich dein sein, So verwandle dich in Ganymed, und schenk uns Wein ein. Wir sollten ihn preisen, Denn niemals hinterließ ein blaues Auge Wunden, Die er nicht heilen konnte, Also wer ablehnt, Von diesem Saft zu trinken, Ist ein Feind des Gemeinwohls. Komm, füll uns einen Becher mit Sherry Und lass uns froh sein: Es soll nichts als reiner Wein Uns fortan quälen oder liebeskrank machen! Wir werden den Becher umarmen und küssen, Wir werden seufzen, immer wenn wir ihn vermissen, Denn er ist das, was uns fröhlich macht, Und lässt uns singen „Hy trolly lolly“! John Blow DIE VORTREFFLICHKEIT DES WEINS Vergebens sucht man das Verwelken zu kaschieren, Sobald das Alter heranschleicht; Und Flavia ist ein lebendes Schreckgespenst, Nun da all ihre Reize tot und vergangen sind. WARUM, FLAVIA Warum, Flavia, Warum noch so lüstern? Wo ist dein rollendes, funkelndes Auge? Auch triffst du keinen tödlich ins Herz, Wenn du aussiehst, als würdest du selber sterben. Es ist Wein, der inspiriert, Er löscht die Feuer der Liebe, Lehrt Narren, wie man einen Staat führt. Jungfern haben ihn nie gutgeheißen, Weil Männer, die ihn lieben, Spotten und lachen über ihre Abneigung. 50 Henry Purcell DER SELBSTVERBANNTE Nicht, dass ich dich weniger liebe Als zu der Zeit, da ich dir zu Füßen lag; Aber um der traurigen Vermehrung hoffnungsloser Liebe vorzubeugen, Bleibe ich fern: Vergebens (ach), denn alles, Wovon ich weiß, dass es zu dir gehört, Ruft mir dein Bild ins Gedächtnis Und lässt meine alten Wunden von Neuem bluten. VERGEBENS SUCHE ICH DER KRANKHEIT LIEBE ZU ENTFLIEHEN Vergebens suche ich der Krankheit Liebe zu entfliehen, Denn ich bin selbst mein eigenes Fieber und Leiden; Bäume dich nie wieder auf im Stolz, närrisches Herz, Du kannst nie genug Kräfte aufbringen, um zu rebellieren, Denn die Liebe hat mehr Gewalt und weniger Gnade als das Schicksal Und nötigt uns, unser Verderben zu suchen, und die zu lieben, die uns hassen. SAG MIR NICHT MEHR Sag mir nicht mehr, du liebst; Vergebens, holde Celia, Heuchelst du diese Leidenschaft. Sag mir nicht mehr, du liebst; Können diejenigen zu lieben behaupten, die nicht tun wollen, Wozu die Liebe sie überredet? Sag mir nicht mehr, du liebst, Denn wer einmal ihr energisches Feuer fühlte, Wird stumpfsinnige Vorschriften verachten; Sag mir nicht mehr, du liebst; Vergebens, holde Celia, Willst du der Liebe Sklavin scheinen, Da du dich ihrer Macht nicht unterwirfst. Sag mir nicht mehr, du liebst; Vergebens, holde Celia, Heuchelst du diese Leidenschaft. HÖRT! WIDERHALLEND SINGT DIE LUFT TRIUMPH Hört! Widerhallend singt die Luft Triumph, Und ringsumher klatschen vor Freude Amoretten mit ihren Flügeln Beifall. 51 52