Waidsicht Mai 2014 (PDF, 8 Seiten, 1 MB)

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Waidsicht Mai 2014 (PDF, 8 Seiten, 1 MB)
Waidsicht
www.waidspital.ch
waidsicht@waid.zuerich.ch
D i e P e r s o n a l z e i t u n g d e s Wa i d s p i t a l s
Wohnlich
Schindelhäuser
Adieu
Soirées
Ein paar spezielle Ecken
im Waidspital.
Unsere neuen Personalwohnungen an der
Nordstrasse.
PD Dr. Christoph Meier
hat die Unfallchirurgie
vorangebracht.
Kleine Konzerte bringen Abwechslung für Patientinnen
und Patienten.
Seite 2
Seite 4
Seite 7
Seite 8
Leistungsaufträge
f o k u s
Foto: Roland brändli
Unsere Personalhäuser an der Tièchestrasse …
Die unendliche
Geschichte
Eines der
Personalhäuser.
Links:
Barbara Däster,
Leiterin
Personalhäuser,
in einer der Gemeinschaftsküchen.
Fotos: Regina Studer
Und sie stehen immer
noch – unsere Personalhäuser an der Tièchestrasse. Seit Jahren ist
bekannt, dass sie einem
Neubau weichen müssen
– ebenso lange wird im
Waid darüber gesprochen,
geplant und projektiert!
G
Nr. 3/2014 Mai
ebaut wurden die Häuser,
wie das Waidspital auch, in
den 50er-Jahren. Die Häuser an der Tièchestrasse 47 bis 55
entstanden gleichzeitig mit dem
Waidspital im Jahr 1953, die beiden
Rechts:
Aufenthaltsraum im
Haus 65.
Häuser 59 und 61 folgten im 1957,
das letzte Haus 65 – definitiv in
einem «neueren» Baustil – irgendwann in den 60er-Jahren.
Bis ins Jahr 2006 waren die
Häuser im Inventar für schützenswerte Bauten der Stadt aufgeführt,
wurden dann aber daraus entlassen, um das hervorragend gelegene
Land entsprechend dem Entscheid
des Stadtrates von 2005 im Rahmen
des Legislaturzieles «Wohnen für
Alle» dem Wohnungsbau zur Verfügung zu stellen. Der Baubeginn
wurde auf 2008 festgelegt…
Wer darin wohnt oder bis vor
kurzem darin gearbeitet hat, weiss:
Die Häuser besitzen durchaus ei-
nen gewissen Altbau-Charme, sie
wirken aber je länger je mehr etwas
schäbig und trostlos, da verständlicherweise seit 2006 nur noch das
Nötigste saniert wurde.
Die rund 250 Einzelzimmer und
die drei Zwei-Zimmerwohnungen
verfügen weder über ein eigenes
WC, eine Dusche noch eine Küche. Diese liegen auf den Etagen
und werden heute gemeinschaftlich genutzt.
Inzwischen sind nur noch rund
dreissig Mitarbeitende des Waidspitals an der Tièchestrasse untergebracht, sie wohnen alle im Haus
65 – mit herrlicher Aussicht auf die
Stadt!
Die Zimmer sind nach wie vor
begehrt – günstiger Wohnraum
in Zürich ist rar. Aktuell wohnen
noch etwa 150 Personen bei uns,
hauptsächlich Studentinnen und
Seit Einführung der neuen Spitalfinanzierung im Jahr 2012
steuert die Gesundheitsdirektion das Leistungsangebot der
Spitäler über sehr detaillierte Leistungsaufträge für die
verschiedenen medizinischen
Fachgebiete. Dieses Vorgehen soll
die Qualität und Wirtschaftlichkeit
in der stationären Gesundheitsversorgung sicherstellen. Um
eine Leistung ausserhalb des
Basispakets erbringen zu können,
muss ein Spital eine Vielzahl von
Bedingungen erfüllen: etwa
bestimmte Mindestfallzahlen bei
speziellen chirurgischen Eingriffen,
eine definierte Verfügbarkeit des
Fachpersonals oder das Vorhandensein einer Notfallstation mit 24-Stunden-Betrieb.
Dass diese Leistungsaufträge einen äusserst verbindlichen
Charakter haben, war in den vergangenen Monaten spürbar.
Im Rahmen eines Audits hat die Gesundheitsdirektion bei uns
die Verfügbarkeit der Fachärztinnen und Fachärzte begutachtet und in Zusammenarbeit mit der HR-Abteilung geprüft,
ob auch die Distanz zwischen Wohnort und Spital den
Vorschriften aus dem Leistungsauftrag entspricht. Das
erwähnte Audit zeigt ein gutes Ergebnis für das Waidspital.
Zwecks Überprüfung der Leistungsaufträge mussten wir
zudem der Behörde alle unsere fast 10 000 stationären Fälle
aus dem Jahr 2013 hinsichtlich Diagnose und durchgeführten
Eingriffen melden – natürlich anonymisiert, damit der
Persönlichkeitsschutz gewahrt bleibt.
In diesem Umfeld überrascht es nicht, dass wir mit
Spannung auf die Informationen zu den Leistungsaufträgen
für das Jahr 2015 gewartet haben. Diese wurden uns Mitte
April zugestellt. Zurzeit werden sie von verschiedenen
Personen bei uns im Spital analysiert. Einiges kann vorweggenommen werden: An unserem Leistungsspektrum sind
für 2015 keine Einschränkungen vorgesehen. Der einzige
provisorisch befristete Leistungsauftrag in der bariatrischen
Chirurgie (chirurgische Behandlung des schweren
Übergewichtes bei einem BMI > 35) ist als neuer definitiver,
unbefristeter Leistungsauftrag vorgesehen. Dazu beglückwünschen wir das chirurgische Team um PD Dr. Stefan
Wildi, das in den vergangenen zweieinhalb Jahren harte
Aufbauarbeit geleistet hat. Studenten der ETH, viele davon aus
China, aber auch weitere Personen,
die auf günstigen Wohnraum (ein
Zimmer kostet für externe Mieter
374 Franken monatlich) angewiesen sind, so unter anderen zehn
Asylanten aus Afrika und etwa vierzig Arbeitssuchende aus Spanien.
Das neue Projekt
Bauherrschaft: Architektur:
Projektbeschrieb:
Bauzeit:
Baugenossenschaft des eidgenössischen
Personals BEP, Zürich und HRS Investment AG, Frauenfeld
Buchner Bründler AG, Architekten BSA, Basel
Wohnüberbauung mit 70 Genossenschaftswohnungen, 30 Eigentumswohnungen, Kindertagesstätte sowie einer Tiefgarage.
2014 – 2015
Lukas S. Furler, Spitaldirektor
Im Haus 55 ist übrigens die «Direktoren-Wohnung» untergebracht,
seit über 20 Jahren bewohnt von
unserem Gärtner Charly Schmidt
mit seiner Familie (siehe auch IM
GESPRÄCH Seite 2). Der letzte noch
dort wohnende Spitaldirektor war
Edwin Schaufelberger, Direktor im
Waid von 1973 bis 1989 (Vor-vorvorgänger von Lukas S. Furler).
Natürlich schrieben die Häuser
in ihrer langen Zeit Geschichte –
viele «Geschichten» passierten darin. Werner Ursprung erinnert sich
an einen heimlich eingerichteten
Partyraum im Keller des Hauses 59,
getarnt hinter einer Luftschutztüre
– zufällig entdeckt von Mitarbeitern des Technischen Dienstes bei
einem Einsatz. Der Raum war kom-
Fortsetzung auf Seite 2
Waidsicht Nr. 3 Mai 2014
Wie lebt(e) es sich in den Personalhäusern?
Charly Schmidt, Leiter
Gärtnerei, wohnt mit
seiner Familie seit
Februar 1992 im Personalhaus Nr. 55 an der
Tièchestrasse.
i m
gesp r ä ch
2 WOHNEN
Waidsicht: Was war
ausschlaggebend
für deine Wohnung in
den Personalhäusern?
Charly Schmidt: Ich arbeitete
schon ein knappes Jahr im
Waidspital, als die Dienstwohnung eines ehemaligen TDMitarbeiters frei wurde. Da
fragte mich der damalige Leiter
des Technischen Dienstes, ob
ich sie übernehmen würde, um
so einen reibungsloseren
Winterdienst zu gewährleisten.
Also brach ich meine «Zelte» in
Regensdorf ab und zog mit
meiner Familie an die Tièchestrasse 55.
Verändert wurde nicht viel und
wenn, dann nur auf Wunsch.
Beim Familienzuwachs zum
Beispiel konnte ich ein weiteres
Zimmer dazumieten, es wurde
dafür extra ein Durchgang gebrochen. Das blieb abgesehen von
der zusätzlichen Zimmermiete für
mich ohne Folgekosten.
Sanierungen wurden ausser
bei Fenstern keine vorgenommen, neue Anstriche habe ich in
eigener Regie ausgeführt.
Was spricht für dich,
abgesehen von der Nähe zum
Arbeitsplatz, noch fürs Wohnen
in den Personalhäusern?
Charly: Die Lage ist sicher super.
Als die Kinder noch klein waren,
konnte ich fürs Mittagessen zu
ihnen nach Hause. Sie hatten
auch einen guten Schulweg, und
die Wohnung liegt in unmittelbarer Nähe zur Natur. Gerade die
Schock tief, bei den darauf
folgenden Ankündigungen nahm
ich das eher gelassen. Musste
ich ja auch, da ich mir sonst zu
viel Druck gemacht hätte.
Wie hat sich die Klientel der
Wohnungs- beziehungsweise
Zimmermieterinnen und -mieter
seither verändert?
Charly: Punkto Rücksichtnahme
und Mentalität stark zum
Negativen, leider… Früher
konnte man eher noch über
entstandene Probleme oder
Konflikte reden. Heute ist es zum
Teil besser sich seine Sache zu
denken. Was sehr stark nachgelassen hat, ist die Ordnung in
den Häusern und darum herum.
Hast du schon Angst gehabt
hier zu Wohnen?
Charly: Angst nicht. Zeitweise
hat mich aber schon mal ein
schlechtes
Gefühl beschlichen. Zum Glück
ist die Personalhäuser-Tour des
Securitas
aufrechterhalten
worden.
Wohnen du und
deine Partnerin
und Kinder trotzdem noch gerne
hier oder seid
ihr froh, dass
es die Personalhäuser bald
nicht mehr gibt?
Charly: Auf der
einen Seite ist es
schade, dass
diese «Heimat»
mit ihren schönen
Charly Schmidt in seinem Wohnzimmer in der ehemaligen Direktorenwohnung.
Erinnerungen, vor
allem für die
Waidsicht: Wie war damals
Nähe zum Arbeitsplatz hat aber
Kinder, als solche bald nicht
der Kontakt untereinander
auch negative Aspekte. Teilweise
mehr existiert. Aufgrund der
in den Häusern?
fehlte eine klare Trennlinie
komplett veränderten MieterzuCharly: Mit den Bewohnern der
zwischen Arbeit und Freizeit.
sammensetzung fällt das
übrigen Häuser gab es schon
Wegziehen dennoch nicht mehr
Kontakt, aber nur mit langjährigen
Wie ist das, den gleichen
sonderlich schwer.
Mietern. Hingegen mit der
Ansprechpartner fürs Wohnen
Belegschaft der Stoma-Beratung
und Arbeiten zu haben?
Was wirst du vermissen
und der Übergangspflege war der
Charly: Teilweise schwierig, da
an der Personalwohnung?
Kontakt sehr rege. Man half sich
Interessenskonflikte zugunsten
Charly: Vor allem die Lage, die
gegenseitig und zwischendurch
eines guten Arbeitsklimas eher
grosse Eigenständigkeit, die
gab es auch mal ein gemeinsames
nicht ausgetragen wurden.
grossen Freiräume der UmgeMittagessen. Schon damals
bung. Und ganz klar den kurzen
wurden Zimmer jedoch nicht nur
Seit bekannt wurde, dass die
Arbeitsweg…
von Angestellten des Waidspitals,
Häuser abgebrochen werden
sondern auch von ETH- und
sollen, sind die KündigungsIch danke dir für das Gespräch.
Interview: Herbert Bachofner
Unistudenten gemietet. Dadurch
termine mehrfach verschoben
gab es einen regen Mieterwechsel.
worden. Wie hast du das erlebt?
Charly: Bei der ersten AnkündiWie war der Wohnungsstandard?
gung zur Aufhebung des
Charly: Schlicht, aber okay.
Mietverhältnisses sass der
Fortsetzung von Seite 1
plett eingerichtet inklusive Musikanlage und machte den
Anschein, als ob er nicht nur für
«Drugs and Rock n’ Roll» genutzt
wurde… Selbstverständlich wurde
der Raum umgehend verriegelt!
Die Wäschezeinen in der Wäscheausgabe vor dem Haus 59 dienten
schon als Notschlafstelle. Und eine
Blutspur, die die Polizei auf der Jagd
nach einem Einbrecher verfolgte,
stammte von einem Mieter, der die
entsprechende Eingangstüre nicht gefunden hatte und zur Not halt eine
Scheibe einschlug, um anschliessend
mit blutender Hand sein Zimmer zu
suchen, das er – der langen Blutspur
nach – nicht auf Anhieb fand.
Im Untergeschoss des Hauses
Nummer 59 ist bis heute die alte,
noch fast komplett eingerichtete
Wäscherei zu finden – Cornelia
Hugentobler erinnert sich: «Vor 35
Jahren habe ich hier als Praktikantin Kochmützen gestärkt. Definitiv
stillgelegt wurde diese Wäscherei
erst vor zehn Jahren.»
Und in Zukunft?
Für unsere Mitarbeitenden konnte in der Zwischenzeit günstiger
Wohnraum an der Nordstrasse
südlich des Waidspitals gefunden
werden (dazu mehr auf Seite 4).
In der zukünftigen Überbauung
an der Tièchestrasse sind fünf der
siebzig Genossenschaftswohnungen für uns reserviert und dürfen
gemäss Baurechtsvertrag für maximal 21 Personen genutzt werden
– die Konditionen sind noch unbekannt.
Längst wurde der Baubeginn aufgrund von Einsprachen verschoben und nochmals verschoben,
zwischenzeitlich war der Baubeginn
auf Mitte 2012 festgelegt worden…
Die Mieterinnen und Mieter wurden vertröstet und die Mietverträge
dreimal erstreckt.
Inzwischen gehen wir davon
aus, dass der «Rückbau» der Häuser
im August dieses Jahres tatsächlich
vonstattengeht und wir uns nun
endlich von unseren Personalhäusern verabschieden müssen respektive dürfen.
Wir werden sehen, vielleicht
schreibt die unendliche Geschichte
noch ein weiteres Kapitel.
Regina Studer, Leiterin Projekte
Unternehmensentwicklung
WOHNEN 3
Nr. 3 Mai 2014 Waidsicht
Wohnlich eingerichtet
Spezielle Ecken und Räume im Waidspital
Kaum etwas ist nüchterner als ein Spitalgebäude. Aber nicht immer
und überall. Hier sind ein paar Gegenbeispiele.
«Wohnlich» auf der IPS
Ein sehr persönliches Arztbüro
Ein schier unerreichbares Ziel, als
Patientin oder Patient auf einer
Intensivstation wohnlich eingerichtet zu sein und sich wohl zu
fühlen. Und doch: «Das ist meine
Enkelin», schreibt der Grossvater,
unser tracheotomierter Patient
auf der IPS, stolz und mit einem
Lächeln im Gesicht, als die
Pflegende fragt und auf das Foto
auf dem Tisch zeigt. Es sind die
kleinen persönlichen Dinge wie
Fotos, Bilder, Schutzengel, Uhr,
Wer den ganzen Tag im OPS
steht, braucht zum Ausgleich ein
bequemes Büro, das sieht man
hier sofort. Ganz wichtig die
Kaffeemaschine. «Ich habe
meinen täglichen Konsum gerade
von zehn bis fünfzehn Tassen auf
drei bis vier reduziert», sagt
Patrick Grüninger. Und diese
Tassen sollen schmecken!
Gute Dienste leistet auch das
Bett (im Gegensatz zu seinem
Vorgängermodell, das plötzlich
zusammenkrachte…). Wenn der
Chirurg bis spät operiert, verbringt er die Nacht gleich hier im
Büro und freut sich über die
Stunde mehr Schlaf durch den
eingesparten Arbeitsweg.
A propos Weg: Sobald sein
momentan leider lädiertes
Kreuzband wieder heil ist, kommt
Patrick Grüninger wieder jeden
Morgen mit dem Velo ins Waid.
Dann stehen statt der Physiotherapieschuhe seine Veloschuhe vor
dem Bett.
Die linke Wand des Büros
(hier leider nicht zu sehen) gehört,
Zeitungen und Tagesablaufpläne,
vielleicht auch eine Ballade von
Adele im Radio, die Wohnlichkeit
und Vertrautheit ans Patientenbett bringen. Sie lenken von der
Krankheit und von der Geräuschkulisse unserer IPS ab.
Andrea Grundke und
Hilke Johannsen
Kleinste Wohlfühl-Oase am Hönggerberg
Bücherecke: Dalassen und mitnehmen
Einen Moment halte ich inne –
da liegen ja immer noch Bücher!
Nach ziemlich genau 15
Jahren betrete ich das Waid
spital erstmals wieder zwischen
den Bettenhäusern F und G,
um meine Garderobe im ersten
Untergeschoss aufzusuchen.
Und tatsächlich, die Büchertausch-Ecke existiert noch
immer.
Es liegen Bücher da, die, wer
Interesse hat, mitnehmen darf.
Und die tägliche Beobachtung
lässt keine Zweifel aufkommen:
Das Angebot wird nach wie vor
rege genutzt, fast täglich
wechseln Anzahl und Titel der
aufgelegten Exemplare. Wer
allerdings anspruchsvolle
Literatur sucht, muss sich in
Geduld üben. Am schnellsten
wechseln leicht lesbare Romane
mit möglichst makellosem
Einband den Besitzer oder die
Besitzerin. Auch wer Krimis
bevorzugt oder gar englischsprachige Titel, wird nicht enttäuscht
werden.
Die Bücherecke – eine
schöne Tradition, die sich
meines Wissens schon seit über
20 Jahren von selbst erhält und
offensichtlich Freude bereitet.
Wie aus einer politisch korrekten
Nasszelle, die bis anhin nur den
Zweck hatte, das Notfallpflegepersonal nach Verrichten seiner
Notdurft so schnell wie möglich
wieder auszuspucken, die
«kleinste Wohlfühl-Oase am
Hönggerberg» wurde:
Die Geschichte nahm ihren
Anfang mit einer Notfallteamweiterbildung zum Thema «Umgang
mit Stress» und «Wie stärken wir
unsere Resilienz» (seelische
Widerstandsfähigkeit).
Die Wintermonate sind immer
die strengsten Monate für ein
Notfallteam. Und genau in dieser
Zeit hatten wir auch noch viele
personelle Ausfälle. Unser Team
war erschöpft, dünnhäutig und
mobilisierte die letzten Kräfte.
Man kann sich vorstellen, dass
in solchen Situationen nicht
immer nur alle nett zueinander
sind und die eine oder andere
«Stute bissig» wird…
Mit dem professionellen
Team-Coach Markus Züger
wurde uns ein Rettungsring
geworfen. Mit viel analytischem
Feingefühl hat er versucht, jeder
und jedem von uns einen
Spiegel hinzuhalten. Im Erkennen unserer Stärken und
Schwächen war schon der halbe
Knopf gelöst. Ausserdem ist uns
klar geworden, dass wir nicht
von heute auf morgen die ganze
Notfallstation neu erfinden
können, nicht per sofort zehn
neue Mitarbeitende einstellen
und auch kein Schild an die
Notfallpforte hängen können
mit der Anschrift «heute geschlossen».
Wir wurden angeleitet, wie
wir im ganz kleinen Rahmen
Entlastung und Erholung in
unseren Arbeitsrhythmus
einbauen können: Sucht euch
Rückzugsmöglichkeiten, sucht
euch kleine Pausen zum
Durchatmen…
Schneller gesagt als getan,
wenn die Gänge voller PatientInnen, die Büros voller telefonie-
render, debattierender und
schnatternder Weisskittel sind
und unser «Kafistübli» der
hippste «Meetingpoint» von
ÄrztInnen, OberärztInnen, Uhus,
SanitäterInnen und Reinigungspersonal ist!
Also haben wir uns an
unsere politisch korrekte
Nasszelle erinnert, diese mit
Blumen, Girlanden, Bildern,
Sprüchen zum Nachdenken oder
Lachen dekoriert, ein paar
betörende Düftchen, Wässerchen und Sprays hingestellt, für
zarte Fudis und rissige Hände
Salben und Cremlis bereitgelegt
– und fertig war die «Wohlfühl- und Rückzugs-Oase»…
Nur blöd, dass sie jetzt immer
besetzt ist!
neben Büchern und Akten, den
Erinnerungen. Unter anderem
hängt da eine wunderschöne
Zeichnung von einem kleinen
Jungen, den Grüninger noch im
Triemli operiert hat. «Er musste
lange im Spital bleiben und es
war ihm so langweilig», erklärt der
Chirurg. Also habe er ihm den
Band «Reiseziel Mond» von Tim
und Struppi geschenkt, «unter
der Bedingung, dass er mir dafür
etwas zeichnet.»
Daneben hängt eine weltberühmte Ikone: Das Porträtfoto
von Che Guevara – der Fotograf
persönlich hat es Grüninger
geschenkt.
Die rechte Wand hingegen
gehört Patricks eigenen Fotos,
stimmungsvollen SchwarzWeiss-Bildern von seinen
ausgedehnten Reisen.
Szenen aus Vietnam etwa
oder ein Dampflokfriedhof in
Bolivien… «Eine Zeitlang
habe ich viel selber entwickelt»,
erzählt er, «aber das ist halt sehr
Katja Rauch
aufwändig.»
Claudia Jenny,
Wohlfühl-Oasen-Mitbenutzerin
Verena Landmann
Werkstatt mit angenehmen Helferchen für Tag und Nacht
Ich kämpfe mich die Treppe
hinauf, biege nach links…
farbiges Licht, gedämpfte Musik
und ein feiner Geruch nach
Coffea arabica empfängt mich
aus der angelehnten Türe… Eine
zu Ende gehende Party? Ein
Kränzchen mit Wohlfühlambiente? Grundfalsch!
Es ist Montagmorgen, 06:45,
ich bin auf dem Weg in die
Elektrowerkstatt und mein
Kollege ist bereits da – oder
vielleicht immer noch da.
Es ist eine nüchtern eingerichtete
Werkstatt aus rohem Beton und
ungestrichenen Backsteinen,
mit Werkbänken, Maschinen,
verschiedenen Testaufbauten,
einer Tischbohrmaschine… In
den bald 15 Betriebsjahren hat
sich aber auch einiges Persönliches angesammelt.
Neben dem Lavabo und der
Geschirrabwaschmaschine
(wird nur zu Testzwecken und
Vermeidung von Standschäden
laufen gelassen) befindet sich
die wichtigste «Einrichtung»:
unsere rollende Küche… rollend,
weil nicht ganz offiziell… Der
Kühlschrank unten, in der Mitte
die Mikrowelle, links angebaut
das Klapprechaud und als
Krönung obendrauf die Kaffeemaschine eines bekannten
Kapselherstellers. An den
Wänden hängen Bilder, Familiencollagen und verschiedene
Kalender, unter anderem eines
grossen deutschen Motorgerätehestellers.
Last but not least steht neben
dem obligaten PC unsere
Dolby-Surround-Stereoanlage mit
sattem Subwoofer und in jeder
Ecke dezent platziert vier
Hochtöner…
So werden die im Waidspital
verbrachten Arbeitstage, Nächte
und Wochenenden mit vielen
technischen Helferchen unterHerbert Bachofner,
stützt. Technischer Dienst
4 WOHNEN Waidsicht Nr. 3 Mai 2014
Landei oder
Stadtmensch?
Die neuen Personalwohnungen an der Nordstrasse
Pflegebereich: Das Stadtspital Waid hat sich als Arbeitgeber präsentiert
Frisch renoviert und
denkmalgeschützt
Den Studierenden ein
Bild verschaffen
Unsere neuen Personalwohnungen liegen in
den bekannten Schindelhäusern: Baukulturell
ein bedeutendes Beispiel
des sozialen Wohnungsbaus der Stadt Zürich.
Der Marktplatz am
Institut für Pflege der
Zürcher Hochschule
für Angewandte Wissenschaft (ZHAW) wurde am
27. Januar 2014 bereits
zum fünften Mal durchgeführt.
N
Liebe Waidianerinnen
und Waidianer
Meine ersten achtzehn Lebensjahre habe ich im wunderschönen Werdenberg verbracht.
Also auf dem Land, umgeben
von (echten) Bergen und Wäldern und Bauern. Die Ausbildung zur Krankenschwester
(damals hiess es noch so!) hat
mich in die weite Welt, nach
Züri-City, geführt. Und dort bin
ich die letzten sechzehn Jahre
geblieben. Nun, als Neo-Mami,
solide Ehefrau und neurotische
Planerin, suche ich meinen
Bestimmungsort. Zum richtig
sesshaft werden. Einen Ort,
an dem man alle Bilder in die
Wand nagelt ohne im Hinterkopf zu haben, dass man die
Löcher eines Tages wieder
verputzen muss. Also der
Ort, an dem man alt wird! Als
passionierte Listen-Verfasserin
habe ich daher die Vorzüge und
Nachteile von Stadt und Dorf
einander gegenübergestellt…
Zürich: «Bei mir wird dir nie
langweilig! Es gibt Kinos, Museen, Partys… Hier ist immer
etwas los!»
Dorf: «Ja, das hast du voll
genutzt – bis du schwanger
wurdest! Jetzt leben die potenziellen Babysitter in Form
von Grosseltern kilometerweit
weg…! Und Party-Exzesse liegen auch nicht mehr drin, weil
das Kind am frühen Morgen
nach adäquater Unterhaltung
schreit.»
Zürich: «Na gut… Aber das
Angebot für Freizeitgestaltung
mit Kindern ist in Zürich viel
grösser als auf dem Land.»
Dorf: «Säb scho. Aber grössere Ansammlungen von
Hipstern mit Goofen ertragen
meine Nerven nicht. Exgüsi – in Zürich ist ja ‹Goof› ein
Schimpfwort! Diesbezüglich
sind wir auf dem Land toleranter: Jeder darf reden, wie ihm
d’Schnorra gwachsa isch.»
Zürich: «Wir legen halt Wert
auf unser Image.»
Dorf: «Zum Image gehört wohl
auch, dass ihr dauernd einen
mürrischen Gesichtsausdruck
habt und nie Grüezi sagt?!»
Zürich: «Das lohnt sich ja auch
nicht. Kennt dich eh keiner.
Ist doch schön, dass man
anonym bleiben kann und
nicht alles kommentiert und
beurteilt wird. Im Dorf wird
doch die ganze Zeit gelästert
und getratscht!»
Dorf: «Dafür kennt dich der
Bäcker beim Namen.»
Zürich: «Ja… und der Pöstler
mit dem Brief vom Betreibungsamt kennt dich auch!»
Dorf: «Bei uns wird niemand
betrieben – das Leben auf dem
Land kann man sich auch mit
normalem Lohn leisten.»
ach dem Beschluss, die
Personalhäuser an der
Tièchestrasse abzureissen, sahen wir uns nach einer
Alternative um. Wir möchten vor
allem Mitarbeitenden in Ausbildung (zum Beispiel Unterassistentinnen und -assistenten) und
Mitarbeitenden mit befristeten
Arbeitsverhältnissen auch weiterhin eine günstige Wohnmöglichkeit in der Nähe des Waidspitals
anbieten können.
Fündig geworden sind wir in
der frisch sanierten Siedlung der
«Schindelhäuser». Die Überbauung befindet sich zwischen der
Nord- und der Dorfstrasse und ist
vom Stadtspital Waid in wenigen
Minuten zu Fuss erreichbar. Hier
konnten wir acht Wohnungen
mit insgesamt zwanzig Zimmern
mieten, die nun möbliert unseren
Mitarbeitenden zur Verfügung stehen. Die vier 2- und vier 3-Zimmer-Wohnungen verfügen über je
ein kleines Badezimmer und eine
Küche, die pro «WG» von den
Bewohnerinnen und Bewohnern
gemeinsam genutzt werden.
Der geschichtliche Hintergrund
dieser Häuser ist sehr interessant:
Nach dem ersten Weltkrieg
herrschte in der Stadt Zürich akute
Wohnungsnot, besonders für die
Bevölkerung der unteren Einkommensklassen. Zur Bekämpfung
dieses Zustands genehmigte das
Stimmvolk im April 1918 einen
Kredit von 2,1 Millionen Franken
für den Bau von 126 Wohnungen.
Bereits ein halbes (!) Jahr später, im
Oktober 1918, war die Siedlung erstellt und bezugsbereit. Da der Ver-
putz der Fassade schon bald litt,
wurden die Häuser im Jahr 1922
mit Zementschindeln verkleidet,
der populäre Name war geboren:
Schindelhäuser.
1976 bewilligte der Stadtrat
den Abbruch der Häuser, um eine
Neuüberbauung zu realisieren,
doch der Widerstand im Quartier
verhinderte dieses Unterfangen.
Seit 1988 steht die Siedlung unter
Denkmalschutz.
Auf dem Dorfplatz der Siedlung
an der Trottenstrasse steht der
«Rationenbrunnen» und erinnert
an die damalige Wohnungsnot
und Teuerung. Einige interessante Angaben sind eingraviert, zum
Beispiel die Rationen von Brot
(225 gr), Milch (5 dl) sowie Reis
(500 gr. pro Monat).
Wir wünschen unseren Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern ein
gemütliches Wohnen in diesen
historischen Häusern.
Cornelia Hugentobler, Co-Leiterin
Hotellerie und Ökonomie
Zürich: «Weil man nichts
anderes machen kann als
spazieren gehen und auf Berge
klettern?»
Dorf: «Das ist eben der Vorteil.
Du spazierst zum Haus raus
und bist direkt in der Natur!
Kinder können draussen spielen und man muss keine Angst
haben, dass sie von einem
LKW überrollt werden.»
Zürich: «Aber wenn du mal
etwas erleben möchtest,
musst du ewig mit dem Auto
fahren! In der Stadt bist du mit
Tram, Bus und S-Bahn super
versorgt. Auch Taxis findest du
immer und überall.»
Dorf: «Damit ihr Ski fahren
könnt, müsst ihr dafür ewig
fahren! Ich hab mich lachend
auf den Boden geworfen, als
ich gehört habe, dass ihr den
Üetlibergtatsächlich als Berg
betrachtet!»
Zürich: «Ich klopf mir dafür
auf die Schenkel, wenn die
Landpomeranzen in Zürich das
Rathaus suchen und nicht wissen, dass es Kreisbüros gibt.
Oder wenn sie bei den Rolltreppen nicht kapieren, dass
man rechts steht und links
geht! Und wenn du denkst,
es gäbe in der Pampa einen
ähnlich guten Arbeitsplatz wie
das Waidspital…!»
Dorf: Schweigen und Stirnrunzeln…
Mein Fazit ist: Ich wäre
unheimlich froh, wenn das
Waidspital in Werdenberg stehen würde. Dann wäre der Fall
für mich klar, ich würde mein
Köfferli packen und ins Grüne
ziehen. Da dem nicht so ist,
verkünde ich hiermit feierlich,
dass ich der Stadt noch etwas
erhalten bleibe – solange man
mich ab und zu fluchen lässt
und ich Tele Rheintal empfanJeannine Nigg
gen kann…
Aktuell 5
Nr. 3 Mai 2014 Waidsicht
Grüner Hof zwischen den denkmalgeschützten Schindelhäusern.
Ein helles Zimmer und eine grosse Küche
Die frisch diplomierte Physiotherapeutin Alma Friedrich
gehört zu den ersten Bewohnerinnen und Bewohnern
der neuen Personalwohnungen an der Nordstrasse.
«Ein Tisch, ein Schrank, eine
Kommode und ein Bett – so
sind die neuen Personalzimmer
eingerichtet. Ich fühle mich wohl
hier, die Wohnungen sind heller
als die an der Tièchestrasse.
Etwas gewöhnungsbedürftig
ist höchstens der schöne, alte
Holzboden: Er knackt bei jedem
Schritt – in ein Zimmer hineinschleichen wäre unmöglich.
Die Küche ist relativ gross.
Auch dies ein grosses Plus im
Vergleich zur Tièchestrasse:
Dort gab es keinen Essraum,
alle nahmen ihr Essen mit ins
Zimmer. Ich habe schon in vielen Personalhäusern gewohnt,
und manchmal haben wir es
sehr lustig gehabt, aber dafür
muss man irgendwo zusammen
sitzen können. Meine zukünftige
Nachbarin hier an der Nordstrasse ist eine sympathische Frau
aus der Pflege. Ich kenne sie
bereits und freue mich auf sie.
Das Zimmer in der Zweizimmerwohnung ist zwar ein
wenig teurer als das alte an der
Tièchestrasse, aber vergleichsweise immer noch sehr günstig.
Ich habe meine Ausbildung in
den Niederlanden gemacht,
erst für die letzten Praktika kam
ich nach Zürich. Zuerst habe
ich mich in der Gegend nach
einem «normalen» WG-Zimmer
umgeschaut, doch unter 800
bis 1000 Franken ist nichts zu
finden ­– das ist schon sehr viel
für jemanden in Ausbildung. So
bin ich zuerst ein halbes Jahr
lang vom Rafzerfeld, wo meine
Eltern wohnen, mit dem Auto
nach Zürich gependelt. Zwei
Stunden war ich jeden Tag auf
der Strasse – alles Freizeit, die
man nicht hat. Hier an der Nordstrasse ist es natürlich ideal:
Du springst in den nächsten
Bus und bist im Zentrum. Und
ins Waidspital gehe ich einfach
zu Fuss den Berg hoch und
schon bin ich da. Ich merke das
enorm bei der Arbeit: Ich bin viel
ausgeruhter, seit ich nicht mehr
pendeln muss.»
Aufgezeichnet von Katja Rauch
Alma Friedrich in ihrem neuen Personalzimmer an der Nordstrasse.
lässt man nur, wenn man neue
Wege geht.»
Der Waid-Stand
am Marktplatz.
M
Abriss Personalhäuser
Tièchestrasse
Keine Tränen
beim Empfang
Für die Mitarbeitenden
des Empfangs fällt
viel Arbeit weg, wenn
die alten Personalhäuser
abgerissen werden.
Jeden Tag eine halbe bis eine ganze Stunde braucht die Mitarbeiterin
oder der Mitarbeiter im Postbüro,
nur um die Briefe für die Personalhäuser zu sortieren.
Früher nahm der Empfang sogar
Pakete für die Personalhäuser entgegen. «Manchmal kamen wir uns
vor wie ein Lager», erinnert sich
Abteilungsleiter Manfred Ellenberger, «auf und neben den Schränken
stapelten sich die Päckli.» Eine indische Familie liess sich jeweils ihren
Curryvorrat per Post schicken. Damals fragte sich wohl manch eine/r
vor dem Schalter, woher das wohl
so duftete… Als dann gar noch ein
Satz Winterpneus ankam, hatte
Manfred Ellenberger genug: «Da
wusste ich, dass wir etwas ändern
müssen.»
Den Leuten, die am Wochenende oder am späteren Abend neu in
ein Personalzimmer einzogen, hielt
der Empfang den Schlüssel bereit.
Für den Waschkarten-Verkauf
an die Personalhäuser führt der
Empfang zudem eine separate
Kasse. Etwa 150 bis 200 solche
Chip-Karten sind im Umlauf. Viele Mieterinnen und Mieter besitzen
gleich zwei davon – denn dumm,
wenn die gefüllte Waschmaschine
keinen Wank macht, weil das Restguthaben auf der einen und einzigen Karte zu klein ist.
Alles in allem brachten die Häuser an der Tièchestrasse also einige
zusätzliche Arbeit. Mit den neuen
Personalzimmern an der Nordstrasse hingegen hat der Empfang
nichts zu tun – kein Wunder, sind
seine Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter nicht allzu unglücklich über
diesen «Tausch».
Obwohl: «Es gab auch immer
wieder nette und interessante Begegnungen mit Menschen aus
verschiedenen Ländern und Kulturen», sagt Manfred Ellenberger.
Und das ist dann vielleicht doch
noch eine Träne wert…
Katja Rauch
it dieser Plattform bietet
die ZHAW ihren Praktikumsinstitutionen die
Möglichkeit, sich als innovative
Arbeitgeberinnen bei zukünftigen Pflegefachpersonen FH vorzustellen. Sowohl Spitäler und
Langzeitinstitutionen wie auch
Spitex und Psychiatrieinstitutionen waren mit Ständen vertreten.
So konnten sich Studierende aus
allen Studienjahrgängen während
zweieinhalb Stunden ein umfangreiches Bild über die verschiedenen Einsatzfelder in der Pflege wie
auch über die potenziellen Arbeitgeber verschaffen.
Das Stadtspital Waid wurde am diesjährigen Marktplatz
durch eine Delegation von vier
Pflegenden vertreten: Andrea
Grundke, Weiterbildungsleiterin
IPS, Helga Lieschnegg, Stationsleiterin Medizin, Noémie Antener, Pflegefachfrau Chirurgie
und Nadja Lüthi, Pflegeleiterin
Akutgeriatrie.
Welche Erwartungen hattet
ihr an den Marktplatz?
Andrea Grundke: Ich war einfach
sehr neugierig, wie bekannt das
Waidspital bei den Studierenden
ist und welche Fragen sie bezüglich ihrer zukünftigen Berufstätigkeit bewegen.
Welche Fragen wurden
euch am häufigsten gestellt?
Helga Lieschnegg: Die Frage, wo
denn das Waidspital sei, war recht
häufig. Weiter kamen Fragen zum
organisatorischen Aufbau und zu
den Weiterbildungsangeboten bei
uns.
Wie empfandet ihr
die Atmosphäre am Marktplatz?
Andrea Grundke: Offen, interessant und tatsächlich wie auf einem
bunten Marktplatz. Die Studierenden und Lehrpersonen schlenderten vorbei und stellten zahlreiche
Fragen. So entstanden wirklich
interessante Gespräche.
Warum geht das Waidspital an
einen Anlass wie den Marktplatz?
Sind wir nicht bekannt genug?
Helga Lieschnegg: Marketing
und Werbung sind immer gut,
egal ob unser Bekanntheitsgrad
gross oder klein ist. Jedoch denke
ich, dass diese Bekanntheit über
den Züri-Nord-Bereich hinaus
wachsen muss. «Spuren hinter-
Konntet ihr das Waidspital
gut präsentieren?
Andrea Grundke: Ja, ich denke
schon. Da wir aus verschiedenen
Bereichen des Pflegedienstes vertreten waren, konnten wir Interessen und Fragen gut abdecken.
Und die Flyer enthielten viele Informationen, um den Einstieg zur
gezielten Kontaktaufnahme zu erleichtern.
Was ist euch am diesjährigen
Marktplatz besonders gut gelungen?
Helga Lieschnegg: Ich finde, unsere Fotoaufnahmen – Pflegesituationen von allen Kliniken und
Bereichen – waren top! Jede und
jeder hat sich dafür sehr viel Mühe
gegeben und aktiv mitgeholfen.
Ich möchte mich hier nochmals
für den Einsatz der jeweiligen
MitarbeiterInnen und Teams bedanken.
Text und Interview: Nadja Lüthi
Umweltmanagement: Internes Audit
Zuhören und Erfahren
Im Februar fand in
verschiedenen Bereichen
des Waidspitals ein internes Audit zum Umgang
mit Materialien statt.
D
er Begriff «Audit» ruft bei
vielen Personen zunächst
unterbewusst etwas Unangenehmes hervor. Es geht um
Normen und Kontrollen und eine
Beweispflicht, dass gestellte Anforderungen erfüllt wurden. Dabei
stammt «Audit» vom lateinischen
Begriff für Zuhören und Erfahren.
Am 19. Februar wurde ein internes Audit für das Umweltmanagementsystem durchgeführt. Seit
Mai 2011 ist das Waidspital nach
der ISO Norm 14001 zertifiziert
und weist damit nach, dass es sich
systematisch mit seinen Umweltleistungen auseinandersetzt und
diese kontinuierlich zu verbessern
anstrebt. Diese Anstrengung gibt
es aber nicht erst seit der Erstzertifizierung, sondern sie geht auf
die über Jahrzehnte existierende
Arbeitsgemeinschaft Umwelt am
Waid zurück.
Das interne Audit steht dabei
jährlich auf dem Plan und findet
zu ausgewählten Themenbereichen
statt. In diesem Jahr wurde das
Thema «Umgang mit Materialien»
ausgewählt. Das Auditteam, bestehend aus der externen Auditorin
Julia Boysen (Qualitätsmanagerin
Stadtspital Triemli), Dr. Peter Koch
und Jan Buckenberger, durfte verschiedene Bereiche des Spitals besuchen, um sich vor Ort ein Bild
zu machen. So konnten wir im Onkologischen Ambulatorium, in der
Nephrologie, im Notfallzentrum
und auf der Station EF2 erfahren,
wie Medikamente, Dialysefilter
oder Verbrauchsmaterialien gelagert, verbraucht und entsorgt werden. Es bleibt festzuhalten, dass
hier bereits grosse Anstrengungen
unternommen werden und sich
nur kleine Hinweise für eine Verbesserung aufnehmen liessen, die
wir bestrebt sind zeitnah umzusetzen.
Unser Dank gilt an dieser Stelle
noch einmal allen Beteiligten für
die Bereitschaft, uns Einblick in
ihre Bereiche zu gewähren und uns
zuhören zu lassen.
Das interne Audit hilft zum Einen, interne Prozesse zu überprüfen und gegebenenfalls anzupassen. Andererseits dient es auch als
eine Art Probeaudit, ob das über-
geordnete System, das Umweltmanagement, auch greift. Mitte Mai
unterzieht sich das Waidspital
dann erneut dieser Prüfung und
wird sich das bestehende Zertifikat in einem zweitägigen Audit
von einer externen Gesellschaft
bestätigen lassen.
Jan Buckenberger, Projektleiter
Unternehmensentwicklung und
Qualitätsmanagement
Das Auditteam im
Warenlager
der Nephrologie.
Der Personalpool
Wie das kleinste
Personalteam im Waidspital begonnen und sich
entwickelt hat.
n e u e s
a u s
Der Personalpool wurde
ins Leben gerufen, um
personelle Engpässe bei
Krankheitsausfällen des
diplomierten Pflegepersonals auf den Bettenstationen aller drei Kliniken
aufzufangen. Mit einem
hausinternen Personalpool
erhoffte man sich, einen
geregelten Arbeitsablauf
auf den Stationen sichern zu
können.
Das Projekt Personalpool
startete am 1. April 1998. Die
dafür bewilligten 300 Stellenprozente wurden durch vier
erfahrene Diplomierte Pflegefachfrauen bekleidet. Jede
dieser Pflegefachfrauen war
nach gründlicher, über mehrere
Wochen dauernder Einarbeitungszeit befähigt, Einsätze auf
den Bettenstationen aller drei
Kliniken zu leisten.
Die Voraussetzungen, um
im Personalpool arbeiten zu
können, sind: Grosse Flexibilität, da die Einsätze täglich
wechseln; Teamfähigkeit; ein
fundiertes Pflegefachwissen
und mindestens zwei Jahre Berufserfahrung. Gefragt
sind ebenfalls pädagogische
Fähigkeiten, weil die diplomierten Poolmitarbeitenden auch
Auszubildende als Tagesbezugspersonen begleiten.
Das Projekt entwickelte sich
gut, sodass von Seiten der Stationen das Bedürfnis aufkam
zusätzlich für den Nachtdienst
einen Pflegepool mit PflegeassistentInnen einzusetzen, um
das diplomierte Pflegepersonal
in der Nacht zu unterstützen.
Dieser Pflegeassistenzpool
wurde im Januar 2008 mit drei
PflegeassistentInnen gestartet.
Auch jede Fachperson des Assistentenpools wurde vor ihrem
ersten definitiven Einsatz auf
allen Bettenstationen der drei
Kliniken sorgfältig eingearbeitet.
Heute arbeiten acht Diplomierte Pflegefachpersonen
und vier PflegeassistentInnen
mit Arbeitspensen zwischen 40
und 100 Prozent im Personalpool.
Während die Stationsleitungen in der Pilotphase
nur von einem Tag auf den
nächsten Unterstützung durch
den Personalpool beantragen
konnten, wurde dies inzwischen angepasst: Heute ist es
möglich die Poolmitarbeitenden
als Vorbuchung zu beantragen,
sodass Dienstplanbereinigungen schon bei der Planung
möglich werden.
Die Entwicklung des
Personalpools zu einem fest
integrierten Pflegeteam des
Waidspitals ist gelungen.
Wir bleiben dabei flexibel
und offen für weitere organisatorische oder strukturelle
Entwicklungsschritte und sind
stolz auf unser kleines, grossartiges Team.
Elke Lierheimer und
das Poolteam
Waidsicht Nr. 3 Mai 2014
Der Diagnostische Hausbesuch
«Kann ich wieder
nach Hause?»
Frau Meier hatte eine
Schenkelhalsfraktur.
Wird sie nach dem
Spitalaufenthalt
zu Hause wieder
zurechtkommen?
F
ür einen Diagnostischen Hausbesuch werden geriatrische
Patientinnen und Patienten
angemeldet, bei welchen Zweifel
bestehen, ob sie zu Hause wieder
zurechtkommen. Im Vordergrund
der Abklärung stehen Mobilität,
Kognition, häusliches und soziales
Umfeld (Familie, Bekannte, spitalexterne Unterstützung).
In einem ersten Schritt findet ein Abklärungsgespräch mit
der Patientin oder dem Patienten
statt. Dabei lernen wir den Patienten kennen. Was sind seine Wünsche, Bedürfnisse, Gewohnheiten,
Ängste und Sorgen? Wir machen
besuch. Frau Meier beschreibt dem
Taxifahrer, wo sie wohnt. «Das Aussteigen aus dem Auto bereitet mir
schon noch Mühe!», sagt sie, als wir
bei ihrem Haus angekommen sind.
Mit wenig Unterstützung meinerseits schafft sie es. Am Rollator geht
sie durch den Garten zum Haus.
Schwierige Tür
«Ich habe nicht gedacht, wie anstrengend und umständlich es ist,
die Treppe hochzukommen und
den Rollator durch die schwere
Haustüre zu schieben», sagt Frau
Meier. Jetzt ist sie froh auf dem Sofa
auszuruhen. Sie freut sich, in ihrer
Wohnung zu sein. «Es ist schön
hier, nicht wahr! In der Wohnung
komme ich recht gut zurecht mit
dem Rollator, zum Glück hat es keine Schwellen und die Räume sind
grosszügig. Möchten sie einen Kaffee Frau Lumineau?» Gerne. Wir
gehen in die Küche, Frau M. setzt
Stefan Arnold
und Theres
Lumineau
führen die
Diagnostischen
Hausbesuche
durch.
einen Termin für den Hausbesuch
ab und wenn es gewünscht wird,
beziehen wir Angehörige und/oder
Spitex ein.
Ausserhalb der aussergewöhnlichen Spitalsituation, die den alten
Menschen oft verunsichert, zusätzlich verwirrt und ihn hilfsbedürftiger erscheinen lässt, als er ist,
erfahren wir so einiges Wissenswertes mehr. Für den alten Menschen
selbst bietet der Diagnostische
Hausbesuch die Gelegenheit, das
Leben zu Hause in seiner momentanen gesundheitlichen Situation
auszuprobieren.
Bei Frau Meier zuhause
In der Folge möchten wir einen solchen Diagnostischen Hausbesuch
beschreiben, um einen konkreten
Eindruck zu geben:
Frau Meier*, 90-jährig, ist in
ihrer Wohnung gestürzt und hat
sich eine Schenkelhalsfraktur zugezogen, die im Waidspital operativ
behandelt wurde. Zur Frührehabilitation ist sie auf die Akutgeriatrie
verlegt worden. Mit dem Rollator
und den Gehstöcken gehen wir
zum Spitalausgang und starten
damit den Diagnostischen Haus-
«Es gibt kein
Schema, das macht
unsere Arbeit
so spannend und
bereichernd.»
Wasser auf und bereitet einen Filterkaffee zu. Sie deckt den Tisch
mit einem weissen Tischtuch und
transportiert das Geschirr und den
Kaffee auf dem Rollator zum Tisch.
«So, das wäre geschafft, es hat mich
aber angestrengt.»
Wir besprechen, welche Unterstützungsmöglichkeiten es
gibt, denn bis jetzt war Frau Meier
selbstständig. «Meine Tochter lebt
mit ihrer Familie in der Nähe von
NewYork, aber sie telefoniert und
kommt regelmässig nach Hause
und wohnt dann zwei bis drei Wochen in ihrem ‹Kinderzimmer›. Sie
will dann immer Sachen für mich
organisieren, da muss ich mich
wehren! Aber wir gehen auch zusammen an Ausstellungen und an
Konzerte, darauf freue ich mich
jedes Mal.»
Chefarzt Christoph Meier: Alles Gute!
Neue
Oberärztinnen
Die Unfallchirurgie
vorangebracht
Mit Freude darf ich
zwei neue Oberärztinnen
willkommen heissen:
«Es macht mir nichts aus, viel allein
zu sein», erklärt Frau Meier. «Ich
brauche für mich und die Hausarbeiten immer mehr Zeit und geniesse dann die Ruhe oder beobachte
den Garten. Die Tage gehen schnell
vorbei, ich habe keine Zeit, mich
zu langweilen. In ein Altersheim
zu ziehen kann ich mir gar nicht
vorstellen, ich passe mich nicht
so gern an. Eigentlich komme ich
mit dem Rollator in der Wohnung
zurecht, aufstehen und hinsetzen
geht, auch ins Bett und wieder
hinaus komme ich selbstständig.
Vielleicht wäre ein Nachtstuhl gut
für mich, ich habe schon noch
Angst, da der Sturz in der Nacht
passiert ist. Auch mit dem Notrufsystem bin ich einverstanden, das
gibt mir und auch meiner Tochter
Sicherheit. Ich glaube, mit Spitex
und Mahlzeitendienst sollte ich
wieder zurecht kommen. Mit einer
Freundin spaziere ich regelmässig
im Quartier, jetzt muss ich halt den
Rollator mitnehmen. Das braucht
zwar Überwindung, so gebrechlich
daherzukommen, aber Spaziergänge sind mir wichtig.»
Viele Gefühle und Fragen
Bei einem Besuch zuhause tauchen vielfältige Gefühle und oft
viele Fragen auf, mit denen man
sich auseinandersetzen muss. Jeder Diagnostische Hausbesuch
gestaltet sich individuell, je nach
Persönlichkeit und Biographie des
oder der Einzelnen. Es gibt kein
Schema, das macht unsere Arbeit
so spannend und bereichernd. Im
Gespräch klären wir gemeinsam, je
nach Situation mit dem Patienten,
den Angehörigen, Freunden oder
Spitex, welche Entscheidungen zu
treffen sind. Die allermeisten Patienten und Patientinnen kehren
nach Hause zurück, nachdem die
gemeinsam vereinbarte Unterstützung organisiert ist.
Theres Lumineau
und Stefan Arnold
Am 1. April hat Dr. Sandra Reinle
ihre Arbeit als Oberärztin aufgenommen.
Sie schloss
ihr Medizinstudium
1997 an der
Universität in Bern
ab. Für ihre
We i t e r b i l dung zur
Internistin
war sie an verschiedenen Spitälern
in Bern, Schaffhausen, Zürich und
Aarau tätig. Ihren Facharzttitel FMH
Innere Medizin erwarb sie 2007.
Zuletzt arbeitete sie als Oberärztin
am Kantonsspital Luzern. Frau Dr.
Reinle ist breit ausgebildet mit fundierten internistischen, notfallmedizinischen sowie neurologischen
Kenntnissen. Die Walliserin ist verheiratet, Mutter eines dreijährigen
Sohnes und arbeitet im 60-ProzentPensum.
Dr. Katja Woitzek tritt als Oberärztin am 1. Mai ihre Stelle zu 100
Prozent an.
Sie schloss
2007 ihr Medizinstudium
in Heidelberg ab. Für
die Weiterbildung zur
Fachärztin
war sie anschliessend
am Kinderspital Zürich, am Stadtspital Waid, am Kantonsspital Aarau und am Universitätsspital Zürich
tätig. Ihren Facharzttitel FMH für
Allgemeine Innere Medizin erwarb
sie 2013. Seither arbeitete sie als
Oberärztin auf der Medizinischen
Klinik im Spital Männedorf. Dort
war sie zuständig für den Notfall
und das Gebiet der Palliative care.
Wir heissen beide herzlich
willkommen und wünschen ihnen einen guten Start und viel
Erfolg in ihrer Tätigkeit. PD Dr. Manuel Fischler,
Chefarzt Medizinische Klinik
Waidsicht Nr. 3/2014 Mai
Personalzeitung des Stadtspitals Waid
Unser Chefarzt Unfallchirurgie PD Dr. Christoph
Meier hat Ende April das
Waidspital verlassen, um
einem Ruf ans Kantonsspital Winterthur zu folgen.
E
s kommt mir vor, als hätte
ich erst vor Kurzem in der
Waidsicht einen Artikel zum
Stellenantritt des neuen Chefarztes
Unfallchirurgie geschrieben, und
doch sind bereits fünf Jahre vergangen, seitdem wir PD Dr. Christoph
Meier bei uns im Waid begrüssen
konnten!
PD Dr. Christoph Meier.
In dieser Zeit hat sich in der Chirurgie einiges getan, und insbesondere
die Unfallchirurgie hat einen grossen Schritt nach vorne gemacht. Seit
2009 konnten jedes Jahr mehr unfallchirurgische Patientinnen und
Patienten behandelt werden. Ein
besonderes Verdienst von Christoph
Meier und seinem Team war die Einführung neuer und moderner Operationstechniken (insbesondere die
minimal-invasiven Eingriffe) und
die Standardisierung der postoperativen Behandlung mit Hilfe von
Patientenpfaden. Als herausragendes Beispiel gilt sicherlich die Schulterchirurgie, welche er zusammen
mit Dr. Patrick Grüninger zu einer
eigentlichen Blüte gebracht hat. Ein
weiterer Meilenstein seiner Tätigkeit
im Waid ist auch die Schaffung des
Gerontotraumatologie-Zentrums,
das er zusammen mit den Kollegen
der Akutgeriatrie implementierte.
Daneben entstand auf seine Initiative hin eine wunderbare Partnerschaft mit dem Mbalizi-Spital in
Tanzania, das uns neben anderem
wieder einmal vor Augen führte, wie
privilegiert wir hier in der Schweiz
sind. Dieses Projekt wird selbstverständlich weitergeführt. Dies sind
nur ein paar Beispiele seiner Tätigkeit am Waidspital, es gäbe noch
vieles mehr aufzuzeigen!
Neben der Chirurgie kam aber
auch seine ausgeprägte Leidenschaft
für den Sport zum Tragen, und hier
insbesondere seine Liebe zum Eishockey. Zusammen mit
Kollegen aus allen Disziplinen bildete Christoph
Meier ein Waid-Eishockey-Team, das sich regelmässig mit Mannschaften
aus anderen Spitälern auf
dem Eis mass. Und wer
den Ehrgeiz von Christoph kennt, wird nicht
verwundert sein, dass unsere Spieler gelegentlich
am Montag leicht lädiert
zur Arbeit antraten, war
es doch am Wochenende
um einen wichtigen Sieg
gegangen!
Nun hat ihn (leider
für uns!) der Ruf ans Kantonsspital Winterthur
erreicht, dem er nach langer Überlegung gefolgt ist. Insbesondere die
hohe Anzahl an schwerverletzten
und schockraumbedürftigen Patientinnen und Patienten, die in
Winterthur behandelt werden, hat
es Christoph angetan, ein Patientensegment, das bei uns nur selten
vorkommt.
Nicht nur die Chirurgie, sondern das ganze Waidspital bedauert
Christoph Meiers Weggang sehr.
Ich wünsche ihm für seine neuen
Herausforderungen alles Gute und
viel Energie und bedanke mich auch
auf diesem Weg sehr herzlich für die
tolle und spannende Zeit, die wir gemeinsam am Waidspital verbringen
durften!
PD Dr. Stefan Wildi,
Chefarzt Chirurgische Klinik
Redaktion
Redaktionsausschuss:
Katja Rauch, Redaktorin; Karin Bögli,
Leiterin Direktionsstab
Redaktionsmitglieder:
Herbert Bachofner, Technischer
Dienst; Roland Brändli,
Spitalfotograf; Andreas Jaeger,
Informatik; Verena Landmann, Pflegefachfrau Überwachungsstation; Jeannine Nigg,
Pflegefachfrau Station AB1, Steffi
Wunderlin, Leiterin Spezialgebiete Pflege
Mitarbeit an dieser Nummer
Stefan Arnold, Jan Buckenberger, PD Dr.
Manuel Fischler, Lukas S. Furler, Dr. Daniel
Grob, Andrea Grundke, Alexandra
Heilbronner, Cornelia Hugentobler, Claudia
Jenny, Hilke Johannsen, Elke Lierheimer,
Theres Lumineau, Nadja Lüthi, Team
Radiologie, Regina Studer, Gerald Vogel,
PD Dr. Stefan Wildi.
Fotos: Roland Brändli
Gestaltung: bbdesign, Zürich
Druck
Neidhart + Schön, Zürich
Redaktionsadresse
Waidsicht
Tièchestrasse 99
8037 Zürich
waidsicht@waid.zuerich.ch
Telefon 044 366 22 75
DIE
T REUE N
Danke für die
jahre­l ange Mitarbeit
Sergio Armando Escalier Hinojosa, Dr. Emilia Kiss, Kresimir Androvic.
Achmet Somer, Gisela Bieri, Beda Wirth.
Herausgeberin
Spitaldirektion Stadtspital Waid
Auflage: 2000 Exemplare
*Name geändert
Personal 7
Nr. 3 Mai 2014 Waidsicht
Medizinische Klinik
i mp r e s s u m
d e r
pf l e g e
6 VOM FACH
Weiterbildung Pflege
Monica Gomes hat im November 2013 den
eidgenössischen Fachausweis Ausbilderin
erworben. Das Thema der schriftlichen Arbeit
lautete «Konzeption eines Bildungsangebotes:
Eine Einführung für Fachfrauen/Fachmänner
Gesundheit in Ausbildung zum Thema Sterben
und Tod im Spital».
Wir gratulieren Ihnen ganz herzlich und
wünschen Ihnen für die Zukunft alles Gute!
Alexandra Heilbronner, Leiterin Pflegebereich
Weiterbildung Radiologie
Gisela Cotti hat an der Berner Fachhochschule den Zertifikatskurs (CAS) Mediative
Konfliktintervention erfolgreich abgeschlossen.
Der Titel ihrer Arbeit ist: «Konfliktprävention
durch Wissen». Auch wir als Team konnten von
der Weiterbildung bereits profitieren, da Gisela
Cotti im Rahmen ihrer Arbeit mehrere spannende
und informative Teachings für uns gemacht hat.
Gisela, wir sind sicher, dass Du Dein Wissen im
Alltag erfolgreich einbringen kannst.
Herzliche Gratulation! Team Radiologie
15 DIENSTJAHRE
Barbara Bilger, Dipl. Pflegefachfrau HF FA Notfall,
Notfallstation, am 21. März
Hysnije Saiti-Ramadani,
Pflegeassistent mit FA, Bettenstation FG4, am 31. März
Dr. med. Emilia Kiss, Oberärztin, Institut für Radiologie und
Nuklearmedizin, am 31. März
Marianne Christen, Abteilungsleiterin Pflege H3,
Gastroenterologie, am 30. April
MTRA HF mvV, Institut für
Radiologie und Nuklearmedizin,
am 31. März
20 DIENSTJAHRE
Kresimir Androvic, Dipl.
Fachmann MTRA HF mvV,
Teamleiter MRI, Institut für
Radiologie und Nuklearmedizin,
am 31. März
Mirjam Knüsli, Dipl. Pflegefachfrau HF, Bettenstation AB2,
am 31. März
Kilian Koch, Stationssekretär,
Bettenstation AB2, am 31. März
Ingrid Bärlocher-Imhof,
Dipl. Pflegefachfrau HF FA IPS,
Intensivpflegestation,
am 31. März
Beda Wirth, InformatikProjektleiter, Informatik
Projekte, am 31. März
Aida Kyobe-Namalwa,
Pflegeassistentin mit FA,
Bettenstation AB1, am 30. April
Ahmet Somer, Küchenmitarbeiter, Hotellerie / Ökonomie,
am 15. April
25 DIENSTJAHRE
Rosmarie Aegerter, Pflegeassistentin mit FA, Bettenstation D0, am 14. März
Esther Bollinger-Grütter,
Stationssekretärin, Bettenstation EF2, am 30. April
Esther Bollinger.
Sergio Armando Escalier
Hinojosa, Dipl. Fachmann
René Gygax, Betriebsmaler,
Unterhalt Gebäude und Areal,
am 30. April
Brigitte Rüegger, Leiterin
Psychologischer Dienst,
am 30. April
30 DIENSTJAHRE
Gisela Bieri, Dipl. Biomedizinische Analytikerin, Zentrallabor, am 30. April
8 SCHAUPLATZ
Waidsicht Nr. 3 Mai 2014
Soirées im Lichthof
Freudige Abwechslung im Spitalalltag
Vier- bis sechsmal im
Jahr finden im Lichthof
der Akutgeriatrie kleine
Konzerte für Patientinnen und Patienten
aller Kliniken statt.
E
K I N O
in Spital ist im engeren Sinne
ein Ort der Erholung – kranke und verunfallte Menschen
finden hier ein geeignetes Umfeld
für ihre Genesung. Neben den körperlichen sollen selbstverständlich
auch psychische und soziale Bedürfnisse erkannt und nach Möglichkeit erfüllt werden.
Wer je schon an einem Konzert
war, Musik hörte oder selber Musik machte, weiss, dass Musik eine
Wirkung auf den Gemütszustand
haben kann. Gerade in der Geriatrie wird deshalb Musiktherapie
heute zunehmend als Hilfe in der
Behandlung eingesetzt.
Die Klinik für Akutgeriatrie hat
eine gute Architektur; der Lichthof
der Klinik besitzt eine sehr gute
Akustik. Seit 2005 veranstalten wir
hier deshalb vier- bis sechsmal im
Jahr eine kleine Musikaufführung,
die sogenannten «Soirées im Lichthof». SolistInnen, auch kleinere
Musikgruppen treten hier auf und
bieten für eine Stunde unseren Pa-
tientinnen und Patienten etwas
Abwechslung und Freude.
Das Repertoire reicht von Volksmusik über Klassik bis zu moderner
Musik. Am 27. März 2014 waren mit
dem Schwyzerörgeli-Duett Hans Kobel wieder einmal die Ländlerfreunde am Zug.
Organisiert werden die Soirées
vom Sozialdienst (aktuell von Regina Binzegger) in Zusammenarbeit
mit unserer Musiktherapeutin Antoinette Niggli. Die Konzerte werden
jeweils mit Plakaten im Spital angekündigt. Eingeladen sind selbstverständlich auch Patientinnen und
Patienten anderer Kliniken. Finanziert werden die Auftritte vom Verein altaVita und den Kaderärztinnen
und -ärzten der Klinik.
Die Soirées sind ein kleiner Ausdruck einer menschlichen Medizin.
Es sei allen herzlich gedankt, die
neben ihrer Arbeit im Spital Zeit
finden, solche Zeichen zu setzen.
Dr. Daniel Grob, Chefarzt
Klinik für Akutgeriatrie
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Am 24. Juli
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Zum Tag der Pflege am 12. Mai
Hunting Elephants
Der Film spielt in Israel. Nachdem sein
geliebter Vater bei einem Arbeitsunfall als
Sicherheitschef einer Bank gestorben ist,
diese dafür aber keine Verantwortung übernehmen will, muss der 12-jährige Jonathan
auf Wunsch seiner Mutter die Freizeit künftig
zusammen mit seinem schrulligen Grossvater Eliyahu im Altersheim verbringen. So lernt
er dessen bewegte kriminelle Vergangenheit
kennen und zusammen mit Eliyahus bestem
Freund Nick planen sie, die Bank mit Hilfe von
Jonathans genauen Kenntnissen der Örtlichkeit und des Sicherheitssystems auszurauben.
Doch handlungsfähig sind sie erst, als unerwartet Jonathans Grossonkel auftaucht, ein
schrulliger britischer Lord und Schauspieler mit
chronischen Geldsorgen.
Als es dann endlich soweit ist, verläuft der
gründlich vorbereitete Raubzug aber anders als
vorgesehen, sei es wegen des fortgeschrittenen
Alters der Bankräuber (Nick vergisst plötzlich,
was er eigentlich tun soll), sei es aus Eitelkeit (der
Grossonkel wähnt sich eher in einem speziellen
Lesen
Sehr gute Akustik: Der Lichthof der Klinik für Akutgeriatrie als Konzertsaal.
Theaterauftritt). Der Film unterhält mit vielen
komischen Situationen, die israelischen Schauspieler agieren überzeugend und werden durch
Patrick Stewart (StarTrek und X-Men) perfekt
Gerald Vogel
ergänzt. Unter diesem Motto
steht der diesjährige
Tag der Pflege, welcher
am 12. Mai international
begangen wird.
Kinostart:
17. April 2014
Regie:
Reshef Levi
Besetzung:
Gil Blank,
Sasson Gabai,
Moni Moshonov,
Patrick Stewart
Die Ordnung der Sterne über Como
Zugegeben, bis zum Druck der Waidsicht
hatte ich es noch nicht ganz zu Ende gelesen… Andererseits kann der Schluss gar
nicht so schlecht sein, dass er mir dieses
Buch noch verleiden könnte! Dieses überaus
scharfsinnige, einfallsreiche und immer sehr stilsichere Buch über das Leben und die Liebe, erzählt
anhand der drei Figuren Tom, Betty und Marc.
In Rückblenden kehrt die Geschichte immer
wieder in die Vergangenheit dieser Berliner Musiker- und Studentenfreundschaft zurück. Betty
und Marc sind ein Paar, aber ganz so einfach ist
das zu dritt dann halt nicht.
In der Erzählgegenwart lebt Marc nicht mehr.
Damit müssen Betty und Tom klarkommen. Beide tun das auf ihre Weise, leben je ihre eigenen
Leben, Betty als verheiratete Ärztin in Italien,
Tom als wenig grandioser Jazzpianist in Berlin.
Aber nun geht Tom auf Tournee nach Italien, und
da wird es nach zehn Jahren wieder zu einer
Begegnung kommen…
Ich empfand nicht Liebe auf den ersten Blick
zu diesem Buch. Zuerst dachte ich noch, das
«Professionelle Pflege –
unverzichtbar!»
sind ja Sätze wie von Kleist, so verschachtelt
lang. Doch je mehr ich las, desto leichter wurden
sie! Monika Zeiners Debütroman hat übrigens
nicht nur mich begeistert. Er hat es 2013 auch
auf die Shortlist für den Deutschen Buchpreis
Katja Rauch
geschafft.
Autorin:
Monika Zeiner
Verlag:
Blumenbar
Erschienen:
2013
Preis:
29.90 Fr.
D
em Tag der Pflege liegt der
Geburtstag von Florence
Nightingale zu Grunde,
die am 12. Mai 1820 in Florenz als
Tochter britischer Eltern auf die
Welt gekommen ist und als Begründerin der modernen Krankenpflege
gilt.
Das Motto «Professionelle Pflege – unverzichtbar!» könnte für diesen Tag nicht passender sein, denn
es war Florence Nightingale, die
sich für eine professionelle Pflege
einsetzte. Im 19. Jahrhundert war
der Pflegeberuf gesellschaftlich wenig geachtet und eine strukturierte Ausbildung gab es noch nicht.
Gegen den Willen ihrer
Eltern verfolgte Florence Nightingale
den Wunsch eine
Ausbildung in
der Pflege absolvieren zu können und engagierte sich dafür,
dass dieser Beruf
sich zu einem gesellschaftlich geachteten
und anerkannten Berufsweg
für Frauen jeder Schicht entwickeln konnte. Im Rückblick
auf die nun fast 200 vergangenen
Jahre darf man feststellen, dass sich
sowohl in der Professionalisierung
wie auch in der gesellschaftlichen
Anerkennung des Pflegeberufes
einiges getan hat. Wir sind jedoch
noch längst nicht am Ziel und
durch die demographische Entwicklung wie auch den Fachkräftemangel sind wir weiterhin stark
gefordert uns für eine professionelle Pflege zu engagieren.
Der 12. Mai ist nun zwar der
Pflege gewidmet, doch sind wir
uns bewusst, dass es für eine qualitativ gute Versorgung unserer
Patientinnen und Patienten nicht
nur die Pflege braucht, sondern ein
gut abgestimmtes Zusammenspiel
aus verschiedenen Disziplinen und
Professionen. Deshalb möchte ich
es an dieser Stelle nicht nur bei einem Dank an die Pflege belassen,
sondern Ihnen allen, die täglich
für unsere Patientinnen und Patienten gutes tun, ein herzliches
Dankeschön sagen, im Namen
der ganzen Spitalleitung wie auch
stellvertretend im Namen unserer
Patientinnen und Patienten.
Alexandra Heilbronner,
Leiterin Pflegebereich
Professionelle Pflege ist
der Schlüssel zu einem guten
Gesundheitswesen.