Geld für die Truppe

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Geld für die Truppe
D 8512
51. Jahrgang
nr. 11
montag, 23. märz 2015
nachrichten
Ende der Kontrolle
Russland steigt aus der Gemeinsamen Beratungsgruppe des
KSE-Vertrags für Rüstungskontrolle aus.
Seite 4
BunDeswehr
Geld für die Truppe
Neue Haushaltsplanung: Bis 2019 sollen acht Milliarden Euro
Foto: Pulpanek/BMVg
Politik
Neue Hilfe
für die Ukraine
zusätzlich in den Wehretat fließen. Seite 3
Fliegendes Auge
Berlin. Die Bundeswehr hilft
der Ukraine erneut bei der Versorgung verletzter ukrainischen
Soldaten. Ein MedEvac-Transport startete am Freitag nach
Deutschland. An Bord des A310
der Luftwaffe: 17 Soldaten mit
Kriegsverletzungen, die in den
Bundeswehrkrankenhäusern in
Ulm, Hamburg, Westerstede
und Koblenz medizinisch versorgt werden sollen.
Verteidigungsministerin
Ursula von der Leyen hatte vergangene Woche während eines
Besuchs des ukrainischen Staatspräsidenten Petro Poroschenko
(Foto) in Berlin weitere Unterstützung für das Land angekündigt. Die Ministerin begleitete
den ukrainischen Staatspräsident
ins Bundeswehrkrankenhaus Berlin, wo er sich über Behandlungsmöglichkeiten informierte.
Auf Bitten der Ukraine wird
die Bundesrepublik außerdem
dem Militärkrankenhaus in
Saporoshije chirurgisches und
medizinisches Material aus
Bundeswehrbeständen wie zum
Beispiel Unfalltransporter und
Geräte zur Narkosebeatmung zur
Verfügung stellen.
Deutschland hat sich darüber
hinaus bereit erklärt, im Rahmen der zivilen Special Monitoring Mission der OSZE in der
Ukraine mit Fachpersonal sowie
deutschen Erkenntnissen aus der
Satellitenaufklärung zu unterstützen. Dieses Angebot wird derzeit
seitens der OSZE geprüft. (eb)
AWACS-Maschinen überwachen den Luftraum der osteuropäischen Nato-Partner. aktuell
war mit an Bord.
Seite 8
BunDeswehr
Zwei Tage am Limit
Der Edelweiß Raid ist die inoffizielle Weltmeisterschaft der
Gebirgsjäger. Ein Wettbewerb,
der alles fordert.
Seite 6/7
Vermischtes
Prinz mit Rose
70 Jahre nach dem Tod des
Autors Antoine de Saint-Exupéry verfällt das Urheberrecht
für „Der kleine Prinz“. Seite 11
Die Bundeswehr im Internet
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aktuell Intern
23. März 2015
Foto: Bundeswehr
Bild der Woche
Am Nullpunkt: Rund 600 Kilometer südlich der Küste Ghanas kreuzt der Nullmeridian im Golf von Guinea den Äquator – hier liegt der Mittelpunkt des geographischen
Koordinatensystems. Vergangene Woche hat die Fregatte „Brandenburg“ als Teil des Einsatz- und Ausbildungsverbandes 2015 die Tonne auf Position 00°00‘ / 000°00‘
passiert und dieses Bild fürs Archiv gefertigt.
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E
„Nicht wenige sagen, dass sie den Abstand brauchen, um sich der Vergangenheit zu stellen.“
Der Stasi-Aktenbeauftragte Roland Jahn zur Tatsache, dass 25 Jahre
nach dem Mauerfall immer mehr Menschen Antrag auf Akteneinsicht stellen. Derzeit gehen etwa 5000 Anträge pro Monat ein.
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KAlenderBlAtt
Vor 20 Jahren: Am 26. März.1995 tritt das Schengener Abkommen in Kraft. Innerhalb der Europäischen Union werden damit die
Kontrollen an den Grenzen der Mitgliedstaaten aufgehoben. Außerdem wird ein EU-Binnenmarkt eingerichtet.
Vor 35 Jahren: Am 24. März1980 wird der Erzbischof von San
Salvador, Oscar Arnulfo Romero, während einer Messe ermordet.
Der Tod des Geistlichen, der sich gegen die seit 1979 herrschende
Militärjunta stellte, führte letztlich zum Bürgerkrieg in dem südamerikanischen Land.
Vor 45 Jahren: Am 26. März 1970 nehmen die USA, Großbritannien, Frankreich und die Sowjetunion die Verhandlungen über den
Status der geteilten Stadt Berlin auf. Diskutiert werden Fragen wie
die Sicherung der Zugangswege von und nach West-Berlin, der Besucherverkehr und die Anwesenheit von bundesdeutschen Behörden
in der geteilten Stadt. In der Folge tritt 1972 das Viermächteabkommen in Kraft. Die Sowjetunion verpflichtet sich unter anderem, den
zivilen Transitverkehr nach West-Berlin zu erleichtern.
Vor 170 Jahren: Am 27. März1845 wird Wilhelm Conrad Röntgen geboren. Der Physiker revolutionierte die Naturwissenschaften,
als er 1895 die Existenz kurzwelliger Strahlen entdeckte, die feste
Stoffe durchdringen und ihre Struktur erkennbar machen können.
Die Röntgen-Strahlen tragen bis heute seinen Namen und werden in
der Medizin eingesetzt.
(eb)
Deutschland geflogen und versorgt (S.1).
Mit Sanitätssoldaten beschäftigt sich auch Björn Techert. Der
28-Jährige verwandelt seit acht
Jahren Playmobilfiguren in Bundeswehrsoldaten und entdeckt
dabei immer wieder neue Facetten (S.12).
Unter dem Motto „Entdecken.
Erleben. Erlesen.“ fand übrigens die Leipziger Buchmesse
statt. Diese stand in diesem Jahr
ganz im Zeichen der 50-jährigen
Deutsch-Israelischen Beziehungen. Ein wichtiges Thema mit
dem sich die Bundeswehr, als
auch die Israelische Armee auseinandersetzen ist das Posttraumatische Belastungssyndrom. In
Leipzig wurde unter anderem
ein Buch zu dem Thema vorgestellt (S.11).
Patricia Franke
Redakteurin Streitkräfte
23. März 2015 Ministerium / Hintergrund Geld für Truppe und Gerät
aktuell 3
Ungarischer
Minister zu Gast
Foto: imago
Foto: Grauwinkel/BMVg
Bis 2019 sollen insgesamt acht Milliarden Euro zusätzlich in den Wehretat fließen.
Mehr Geld in der Kasse: Für Gerät und Truppe stehen von 2016 bis 2019 pro Jahr rund zwei Milliarden Euro mehr zur Verfügung.
Berlin. Die Bundeswehr soll ab
kommendem Jahr mehr Geld
erhalten als bisher erwartet. Insgesamt sollen bis 2019 rund acht
Milliarden Euro zusätzlich in den
Wehretat fließen. Das geht aus
den Eckwerten für den Haushalt 2016 und die mittelfristige
Finanzplanung bis 2019 hervor,
die das Kabinett vergangene
Woche in Berlin beschlossen hat.
Demnach soll die Bundeswehr
im kommenden Jahr rund 34,2
Milliarden Euro erhalten. Bisher
waren im Haushalt 32,4 Milliarden vorgesehen – ein Plus von
fast 1,8 Milliarden Euro.
Für 2017 und 2018 plant das
Kabinett jetzt ebenfalls pro Jahr
rund zwei Milliarden Euro mehr
für die Bundeswehr ein, für 2019
sogar mehr als 2,1 Milliarden
Euro. Der Wehretat soll dann die
Grenze von 35 Milliarden Euro
überschritten haben. Zum Vergleich: In diesem Jahr liegt er bei
32,9 Milliarden Euro.
Anfang März hatte Finanzminister Wolfgang Schäuble im
Interview mit der „Bild am Sonn-
tag“ zusätzliches Geld für die
Bundeswehr in Aussicht gestellt.
„Natürlich werden wir angesichts
der Krisen und Instabilitäten in
der Welt in den nächsten Jahren
höhere Leistungen für Verteidigung schultern müssen“, sagte
Schäuble der Zeitung. Mehr Geld
für 2016 schloss er zu diesem
Zeitpunkt aber noch aus. (vmd)
Ausschuss berät über Neuausrichtung
Hier tagt der Verteidigungsausschuss: Der Bundestag in Berlin.
tig aber vieles „in die richtige
Richtung.“
Der Generalinspekteur, General Volker Wieker, hatte zuvor
den Bericht des Verteidigungsministeriums „Evaluierung im
Rahmen der Neuausrichtung der
Bundeswehr“ im Ausschuss vorgestellt. Laut Agnieszka Brugger,
Verteidigungspolitische Spreche-
rin der Grünen, gibt es „inzwischen endlich die Einsicht, dass
bei der Neuausrichtung Weichen
falsch gestellt worden sind“ –
und eine Bereitschaft zur Kurskorrektur.
Nach Angaben des Verteidigungspolitischen Sprechers der
CDU/CSU-Fraktion, Henning
Otte, geht es insbesondere darum,
dass „konventionelle Kräfte in
der Bundeswehr gestärkt werden“ und nicht geschwächt.
Außerdem Thema im Ausschuss: Die Gefahr durch Islamisten in der Bundeswehr. Der
SPD-Abgeordnete Arnold: „Ein
Informationsaustausch zwischen
Verfassungsschutz und Militärischem Abschirmdienst, um zu
verhindern, dass islamistische
Extremisten in die Reihen der
Bundeswehr vordringen, ist sinnvoll.“ Alexander Neu, Obmann
der Fraktion „Die Linke“, sagte,
wenn „handfeste Indizien“ für
eine extremistische Tendenz vorlägen, müssten Personen gezielt
überprüft werden. Dass MAD
und Verfassungsschutz dann
kooperierten, sei wichtig. (vmd)
Rüstungsbericht ist jetzt öffentlich
Berlin. Die Abgeordneten des Deutschen
Bundestags haben den ersten „Bericht des
Bundesministeriums der Verteidigung zu
Rüstungsangelegenheiten“ erhalten. Der
Bericht dokumentiert den Status und die
Risiken der 15 wichtigsten Rüstungsprojekte
der Bundeswehr. Ziel ist eine bessere Transparenz gegenüber dem Parlament.
Der Bericht besteht aus zwei Teilen:
Ein offener Teil, der für die Öffentlichkeit
zugänglich und als Download verfügbar ist.
Die Parlamentarier erhalten einen zweiten
eingestuften Bericht, der dem besonderen
Informationsbedürfnis des Parlaments Rechnung trägt und gleichzeitig die Schutzwürdigkeit spezifischer projektbezogener
Informationen berücksichtigt.
Verteidigungsministerin Ursula von der
Leyen hatte nach der Tagung des Rüstungsboards am 12. März in Koblenz angekündigt, die Bundestagsabgeordneten gemäß den
Zielen der Agenda Rüstung über den Status
der wichtigsten Rüstungsprojekte informieren zu wollen.
Mehr Provider
für den Einsatz
Berlin. Die Gesellschaft für
Entwicklung, Beschaffung und
Betrieb (g.e.b.b.) hat im Auftrag
des Verteidigungsministeriums
untersucht, wie private Unternehmen („Provider“) die Bundeswehr bei der Unterbringung im
Einsatz besser unterstützen können. Ergebnis: Laut g.e.b.b. gibt
es eine Reihe von Unternehmen,
die den Bedarf zum technischen
Betrieb von Einsatzliegenschaften decken können. Die Gesellschaft empfiehlt eine Optimierung des Beschaffungsprozesses
und den Aufbau einer „Provider“-Datenbank.
(eb)
Staatssekretärin
tritt EDA-Chef
Foto: Grauwinkel/BMVg
Berlin. Mitglieder des Verteidigungsausschusses halten die
laufende Evaluierung der Neuausrichtung der Bundeswehr für
dringend notwendig.
„Diese Reform hat eine ganze
Menge Defizite – auch vor dem
Hintergrund, dass die politische
Lage sich seit der Neuausrichtung
verändert hat“, sagte der Verteidigungspolitische Sprecher
der SPD-Bundestagsfraktion,
Rainer Arnold, nach der Sitzung
des Ausschusses am vergangenen Mittwoch. Wichtig sei, sich
von der Idee, viele Fähigkeiten
begrenzt vorzuhalten, zu verabschieden. „Wir müssen innerhalb
unserer Bündnisse arbeitsteiliger
werden“, sagte Arnold. Grundsätzlich bewege sich gegenwär-
Foto: Wilke/Bundeswehr
Generalinspekteur Volker Wieker legt im Verteidigungsausschuss Evaluierungsbericht vor.
Berlin. Besuch aus Ungarn im
Bendlerblock: Verteidigungsministerin Ursula von der Leyen hat
am vergangenen Dienstag ihren
ungarischen Amtskollegen Csaba
Hende empfangen. Im Fokus des
Arbeitsbesuchs stand die militärische Kooperation zwischen
Ungarn und Deutschland. Ungarn
ist unter anderem ein Partner im
„Framework Nation Concepts“.
Entsprechend des Konzepts, nach
dem eine Gruppe von Staaten
militärische Fähigkeit gemeinsam bereitstellt, beteiligt sich das
Land am Multinationalen Kommando Operative Führung in Ulm
und wird künftig auch das Multinationales Korps Nordost in Stettin verstärken. Der Schwerpunkt
der ungarischen Militäreinsätze
liegt bei den internationalen Missionen auf dem Balkan. (stö)
Die Agenda Rüstung hat das Ziel, das Rüstungs- und Beschaffungswesen der Bundeswehr zu modernisieren und eine verbesserte
Information des Parlaments und der Öffentlichkeit zu gewährleisten.
Der „Bericht des Bundesministeriums der Verteidigung zu Rüstungsangelegenheiten“ zum Download auf
www.bmvg.de.
Berlin. Der Hauptgeschäftsführer der Europäischen Verteidigungsagentur (EDA), Jorge
Domecq, hat vergangene Woche
Staatssekretärin Katrin Suder im
Verteidigungsministerium getroffen. Beide tauschten sich über die
Funktionen der EDA als Koordinationsforum auf dem Gebiet
der Fähigkeitsentwicklung und
Rüstungszusammenarbeit in der
Europäischen Union aus. (stö)
4
aktuell Politik / Hintergrund
23. März 2015
Außer Kontrolle
KSE-Vertrag: Russland steigt aus Beratungsgruppe aus – Experte: „Die konventionelle Rüstungskontrolle erodiert“.
Berlin. Die russische Regierung hat angekündigt, sich nicht
mehr länger an der Gemeinsamen
Beratungsgruppe für den Vertrag
über Konventionelle Streitkräfte
in Europa (KSE-Vertrag) beteiligen zu wollen. „Das war absehbar. Ein Dialog hat seit Jahren
nicht mehr stattgefunden“, sagt
Wolfgang Richter, Experte für
Sicherheitspolitik bei der Stiftung Wissenschaft und Politik.
Richter ist ein erfahrener
Mann. Er war unter anderem
Abteilungsleiter für globale und
europäische Rüstungskontrolle
im Zentrum für Verifikationsaufgaben der Bundeswehr.
Der KSE-Vertrag wurde 1990
von den 22 Regierungschefs der
Nato-Länder und des damaligen
Warschauer Paktes unterzeichnet.
Er legte Obergrenzen für konventionelle Streitkräfte fest – und
Regeln für gegenseitige Inspektionen und den Austausch militärischer Informationen.
Überprüft werden seitdem die
gemeldeten Stückzahlen der Waffensysteme, die laut KSE-Vertrag
als „vom Vertrag begrenztes
Gerät“ definiert sind: Kampfpanzer, gepanzerte Kampffahrzeuge, Artilleriewaffen, Kampfhubschrauber, Kampfflugzeuge.
Das Ziel: Die Fähigkeit zu Überraschungsangriffen und groß
angelegten Offensivhandlungen
in Europa sollte auf beiden Seiten eingedämmt werden.
Richter: „Der KSE-Vertrag war
damit auf das bipolare Blocksystem des Kalten Krieges ausge-
Foto: imago
Vertrag auf bipolares
System ausgelegt
So arbeiten die
Inspektoren
Ungezählt: Ein russischer Panzer vom Typ T-72. Die Zahl dieser Panzer wird nicht mehr überprüft.
legt.“ Um den Vertrag an die
erste NATO-Erweiterung anzupassen, wurde 1999 das Übereinkommen über die Anpassung
des KSE-Vertrags unterzeichnet. Hintergrund: Der NATOBeitritt von KSE-Vertragsstaaten
der „östlichen Gruppe“ beendete
das bipolare Gleichgewichtsmodell und verkürzte die geographische Distanz zwischen der
NATO und Russland. Zudem
bot sich in den baltischen Staaten nach Auffassung Russlands
eine potenzielle Aufmarschbasis,
deren Kontrolle durch den KSEVertrag nicht abgedeckt war.
Obwohl Russland das Anpassungsabkommen 2004 ratifizierte, ist es bis heute nicht in
Kraft getreten. Als Voraussetzung für eine Ratifizierung forderten die Nato-Staaten den
vollständigen Abzug russischer
Truppen aus Moldau und Georgien. Russland zog zwar seine
Stationierungstruppen aus Georgien sowie schwere Waffen aus
der Moldau ab, behielt aber
mandatierte Peacekeeper in den
Konfliktgebieten Abchasien und
Transnistrien. 2007 suspendierte
Moskau schließlich die Implementierung des KSE-Vertrags.
Die Folge: Bereits seit 2008
haben die Nato-Staaten auf russischem Boden keine KSE-Inspektionen mehr durchführen können.
Misstrauen statt
Transparenz
Jetzt geht die Regierung in Moskau den nächsten Schritt. „Dass
Russland aus der Gemeinsamen
Beratungsgruppe aussteigt, ist ein
deutliches politisches Signal“,
sagt Sicherheitsexperte Richter.
Russland sei aus eigenem Interesse immer an einer funktionierenden Rüstungskontrolle interessiert gewesen und seit langem
unzufrieden mit der Situation.
„Die konventionelle Rüstungskontrolle in Europa erodiert. Das
so entstandene Misstrauen hat zu
neuen Bedrohungsängsten beigetragen und wirkt sich in der
Krise konfliktverschärfend aus“,
sagt Richter.
In den vergangenen Monaten
hat sich die sicherheitspolitische
Situation in Europa durch den
Konflikt in der Ukraine drastisch
verschlechtert. „Jetzt zeigt sich,
dass wir besser dran wären, wenn
die Nato-Staaten das Anpassungsabkommen ratifiziert hätten“, erklärt Richter.
Inzwischen herrsche in Europa
eine Situation, in der militärische
Kontakte zunehmend verloren gingen und die kooperative gegenseitige Kontrolle im NATO-Russland-Verhältnis kaum noch
möglich sei. Richter: „Mit dem
Anpassungsabkommen hätten wir
heute mehr Transparenz.“ (vmd)
geilenkirchen. Zur Überprüfung der Einhaltung des
Vertrages über Konventionelle Streitkräfte in Europa
(KSE-Vertrag) entsenden die
Staaten der „Westgruppe“
Inspekteure in die Staaten
der „Ostgruppe“ und umgekehrt. In diesem Jahr werden
deutsche Inspektoren in die
Ukraine und nach Aserbaidschan reisen. „Die betreffende
Regierung wird etwa eine
Woche vorher durch das Auswärtige Amt über die Inspektion informiert“, sagt Oberstleutnant Mathias Findeklee
vom Zentrum für Verifikationsaufgaben der Bundeswehr
in Geilenkrichen. Welches
„Verifikationsobjekt“ die
Inspektoren inspizieren wollen, wird erst bekannt, wenn
sie im Land sind. „Vor Ort
dürfen alle Gebäude der Inspektionsstätte mit einer Türbreite von zwei Metern oder
mehr betreten werden“, erklärt
Findeklee. Nachdem Russland
den KSE-Vertrag suspendiert
hat, ist es den Inspektoren weiterhin durch die Vereinbarungen des „Wiener Dokuments“
möglich ins Land zu reisen,
um Gebiete und Truppenteile
zu überprüfen. „Diese Besuche dienen der Vertrauensbildung. Sie sind nicht geeignet, die gemäß KSE-Vertrag
vereinbarten Obergrenzen für
Waffensysteme zu überprüfen“, sagt Findeklee. (vmd)
Netanjahu behält das Wort
Von Igal Avidan
Jerusalem. Wenige Tage vor
den Parlamentswahlen lag in
Israel noch eine politische Wende
in der Luft.
Das Mitte-Rechts-Bündnis Das
Zionistische Camp zog 50 000
Anhänger auf den Rabin-Platz
in Tel Aviv – doppelt so viele
wie der Likud von Premierminister Benjamin Netanjahu. Der
sprach hinter gepanzertem Glas
zu überwiegend religiösen Siedlern und warnte immer wieder
vor der iranischen Bombe. Angesichts seiner drohenden Niederlage versprach er den Wählern
schließlich, niemals die Entstehung eines Palästinenserstaates
zuzulassen.
Netanjahus Kampagne hat
Wirkung gezeigt, die politische Wende rückt in die Ferne.
Nach der Wahl am vergangenen
Dienstag wird der konservative
Likud mit 30 Sitzen (23,4 Prozent der Stimmen) die stärkste
Fraktion stellen, gefolgt vom
Mitte-links-Bündnis Zionistische
Union mit 24 Mandaten (18,7 Prozent). Drittstärkste Kraft ist die
Vereinigte Liste der arabischen
Parteien (13 Abgeordnete).
Die ärmeren Israelis und die
Mittelschicht wählte Netanjahu,
die wohlhabenden und gebildeten
säkularen Wähler seinen Rivalen
Jitzhak Herzog, der sich auf soziale Themen konzentrierte.
Netanjahu will jetzt rasch eine
neue Regierung mit den ortho-
Foto: Avidan
In Israel hat sich der Likud bei der Parlamentswahl durchgesetzt – und ist mit nur 23,3 Prozent die stärkste Partei.
Angeschlagen: Benjamin Netanjahu bleibt in Israel an der Macht.
doxen und den rechten Parteien
bilden. Er muss aber laut Gesetz
darauf warten, dass der Staatspräsident nach einer einwöchigen Beratung mit allen Fraktionen den Kandidaten mit den
meisten Empfehlungen mit der
Regierungsbildung beauftragt.
Netanjahu braucht auch die neue
Zentrumspartei des ehemaligen
Likud-Ministers Moshe Kachlon, der eine fast ausschließlich
soziale Agenda hat. Zwei führende Parteimitglieder, der ehemalige Botschafter in Washington Michael Oren und der frühere
General Yoav Galant, unterstützen klar eine Zwei-Staaten-Lösung.
Angesichts der palästinensischen Drohungen, Israel vor
dem Internationalen Gerichtshofs
zu verklagen und Washingtons
Erwägungen, einen Palästinenserstaat in den Grenzen von 1967
anzuerkennen, wird Netanjahu
vielleicht versuchen, eine große
Koalition zu bilden – um wieder
als moderater Gesprächspartner
wahrgenommen zu werden. Als
realistische Option erschien eine
große Koalition bisher aber nicht.
Übrigens: US-Präsident Barack
Obama überbrachte die Glückwünsche für Netanjahu nicht
persönlich. Er ließ lieber seinen
Außenminister in Israel anrufen.
23. März 2015 Einsatz / Bundeswehr Die unbekannte Mission
aktuell 5
Japan besucht
Bayern
Informationen austauschen: Brigadegeneral Brinkmann (l.) und
Oberstleutnant Tillmann (2.v.l.) im Missionbriefing.
anderer Meinung waren, sobald
sie glaubten, ein Prüfungsergebnis wäre zum Nachteil ihres
Kandidaten.
Außerdem hat die Military
Advisor Unit mit Brigadegeneral Brinkmann wieder einen
Berater nach Kunduz gebracht.
Er unterstützt vor Ort die zivil
geführten regionalen Büros
der UN. Gerade für die vergangenen Wochen, in denen die
Taliban wieder Oberwasser zu
bekommen schienen, ist das ein
bedeutsamer Schritt.
In den vergangenen Monaten
waren wir unter anderem zweimal in Herat, Gardez, Mazar-e
Sharif und im Panjir-Tal. Dort
haben wir die Informationen
über die Regionalbüros mit
unseren vor Ort eingesetzten
militärischen Beratern koordiniert. Für Außenstehende ist
es schwer nachzuvollziehen,
dass die deutschen Soldaten
die Lager nur bewaffnet verlassen, während wir in die Stadt
zum Einkaufen fahren und unbewaffnet durch das ganze Land
reisen, auch in Uniform. Wir
fliegen sogar mit zivilen afghanischen Fluglinien.
Keine Selbstverständlichkeit: In den vergangenen sechs
Monaten sind wir nur um wenige
Minuten zwei Selbstmordanschlägen entkommen. Andererseits genieße ich es auch, vollkommen frei durch das ganze
Land zu reisen. Ich mache mir
schon erhebliche Gedanken, ob
man es wagt oder sich einigelt.
Dieser Einsatz ist mein dritter
in Afghanistan und ich wünsche
mir, im Sommer wieder gesund
nach Deutschland zurückzukehren.
(til)
Mehr zum UNAMA-Einsatz auf
www.einsatz.bundeswehr.de.
Über UNAMA
Die United Nations Assistance Mission in
Afghanistan (UNAMA) ist seit 2002 landesweit aktiv. Grundlage ist das Bonner Abkommen von 2001. Anders als Resolute Support
und zuvor ISAF ist UNAMA eine politische
Mission, zivile und militärische Mitarbeiter
sind unbewaffnet. Ziel der Mission ist es, die
rechtsstaatlichen Strukturen in Afghanistan
zu stärken und die nationale Versöhnung zu
fördern. Um dieses Ziel zu erreichen, arbei-
tet die UNAMA eng mit staatlichen Stellen
Afghanistans und Nichtregierungsorganisationen vor Ort zusammen. Seit 2014 leitet
der Südafrikaner Nicholas Haysom die Mission, als Sondergesandter des Generalsekretärs für Afghanistan. Er ist Vorgesetzter der
aktuell 1559 zivilen Mitarbeiter. Ein Großteil von ihnen sind Ortskräfte. Zusätzlich
arbeiten 14 Militär- und zwei Polizeiberater für die Mission. Drei der Militärberater
sind deutsche Soldaten. Einer von ihnen
ist der deutsche Brigadegeneral Kay Brinkmann. Mitte vergangenen Jahres nahm er als
erster deutscher General seine Arbeit bei der
Mission auf. Das UNAMA-Mandat wurde
kürzlich bis März 2016 verlängert.
„Ein starkes Signal“
Mazar-e sharif. Anlässlich des
internationalen Frauentags hat
das Train Advise Assist Command North (TAAC North) vor
kurzem eine Frauenkonferenz
im Bayan Medien Zentrum in
Mazar-e Sharif organisiert. Ein
Großteil der Teilnehmer waren
afghanische Soldatinnen und
Polizistinnen, aber auch Repräsentanten aus Wirtschaft, Politik, Gesellschaft und Religion.
Zentrales Thema waren Karrierechancen für Frauen. Die
Gespräche wurden überwiegend auf Englisch geführt, der
Dolmetscher musste nicht all zu
oft bemüht werden. Denn die
Grundlagen dafür haben die Soldatinnen bereits während ihrer
Schulzeit gelegt und durch weiterführende Kurse vertieft.
Foto: Schachel/RedBw
Konferenz zum Internationalen Frauentag als Zeichen des Fortschritts in Afghanistan.
Aufmerksam: Die Teilnehmerinnen bei der Konferenz in Bayan.
Am Ende der Konferenz trat
Brigadegeneral Andreas Hannemann ans Rednerpult. Es war
sein erster öffentlicher Auftritt
als TAAC North-Kommandeur.
Er dankte den Konferenzteilnehmern für ihre vielfältigen Beiträge über die Rolle der Frau in
der Gesellschaft, insbesondere
mit Blick auf Afghanistan. Die
Umsetzung der Konferenz sei
bereits ein starkes Signal für den
gewaltigen Fortschritt in Afghanistan, so Hannemann. Die
Hälfte der Bevölkerung, namentlich die Frauen, am Fortschritt
und der Entwicklung der Gesellschaft auszuschließen, reduziere
auch die Chancen des Landes für
eine positive Entwicklung auf die
Hälfte, betonte er und verwies
auf die Planungen der afghanischen Armee und der Polizei, bis
Ende 2016 bis zu 5000 Frauen im
Dienst zu haben.
Appellierend wandte sich
auch die Repräsentantin der
Menschenrechtskommission in
Nordafghanistan, Fawia Nawabi,
an die Frauen: „Greift beim
Kampf für die Gleichberechtigung an.“
(ds)
dschibuti. Anfang des Monats
haben fünf japanische Marinesoldaten die Fregatte „Bayern“
im „Atalanta“-Einsatz im Golf
von Aden besucht. Unter ihnen
auch Kapitän zur See Masatoshi
Kashihara, Kontingentführer der
Anti-Piraterie Mission „Surface
Force for Counter-Piracy“. Nach
einer Schiffsführung und einer
Morseübung nahmen die Japaner
auch eine deutsche Delegation
mit auf ihren Zerstörer „Harusame“. „Die Möglichkeit zu so
einem Austausch ist selten, aber
wichtig für das gegenseitige Vertrauen“, begrüßte Fregattenkapitän Frank Fähnrich den wechselseitigen Besuch. Seit 2009
beteiligt sich Japan an der Mission „Surface Force for Counter-Piracy“, eine multinationale
maritime Patrnerschaft unter dem
Dach der sogenannten Combined
Maritime Forces (CMF). (eb)
Wehrbeauftragter
im Kosovo
Prizren. Der Wehrbeauftragte
des Deutschen Bundestages
Hellmut Königshaus hat Mitte
des Monats das Einsatzkontingent im Kosovo besucht. Im
Gespräch mit den Soldaten vor
Ort standen die Unterbringungsund ­Betreuungseinrichtungen
und die Kommunikationsmöglichkeiten nach Hause im
Fokus. Besonders positiv bewertete Königshaus, dass Maßnahmen im Sinne der Attraktivitätsagenda umgesetzt wurden. (eb)
Charity-Lauf in
Mazar-e Sharif
Foto: Bundeswehr
Anfang des Jahres bilanzierten
Brigadegeneral Kay Brinkmann
und ich, was die Military Advisor Unit (MAU) neben der
Unterstützung der Wahlen zum
Präsidenten alles geleistet hat.
Wir waren unter anderem als
UN-Supervisor während der
Neuauszählung der gesamten
Wählerstimmen für mehrere
Wahltische verantwortlich. Es
ging vor allem darum, Wahlfälschungen zu prüfen und unsere
Empfehlungen an die internationale Wahlkommission weiterzugeben. Eine herausfordernde
Aufgabe, da die Vertreter der
beiden Kandidaten vor Ort stets
Foto: Bundeswehr
Kabul. Wer Afghanistan hört,
denkt an den ISAF-Einsatz –
oder jetzt an Resolute Support.
Die Mission UNAMA (United
Nations Assistance Mission in
Afghanistan), an der auch deutsche Soldaten beteiligt sind, ist
jedoch kaum bekannt. Oberstleutnant Rüdiger Tillmann ist
noch bis zum Sommer als Beobachter vor Ort und berichtet über
seinen Dienst am Hindukusch.
Foto: Knaak/Bundeswehr
Rüdiger Tillmann berichtet über seine Erfahrungen aus dem UNAMA-Einsatz in Afghanistan.
Mazar-e sharif. In Camp
Marmal hat kürzlich ein
Charity-Lauf stattgefunden.
150 Läufer aus vielen Nationen bewältigten die Strecke
von neun Kilometern. Der
Erlös von mehr als 2200 Euro
kommt einem Heim für Witwen und Kindern gefallener
afghanischer Sicherheitskräfte
zugute.
(eb)
6
aktuell Bundeswehr
aktuell 7
Grenzbelastung in den Alpen – Zwei Tage am Limit
Bei der Edelweiß Raid treten die besten Gebirgssoldaten gegeneinander an und werden an ihre physischen und mentalen Grenzen geführt. Das Gebirgsjägerbataillon 231 aus Bad Reichenhall war dabei.
Innsbruck. Unregelmäßig treffen mich die kalten und nassen
Schneeflocken im Gesicht, als ich
um 6:44 Uhr kurz vor dem Start
nach hinten zu Markus schaue.
Seine Nervosität steht ihm auf
die Stirn geschrieben. Ich kann es
ihm nicht verdenken. Wie alle
in unserer achtköpfigen Mannschaft denkt auch Hauptgefreiter Markus Maiwald an
das, was ihn in den nächsten beiden Tagen bei diesem Ausnahmewettkampf
auf Skiern erwarten wird:
Mehr als 4000 Höhenmeter
im Aufstieg, rund 40 Kilometer Marschleistung, ausgesetzte Kletterpassagen, ein
schwerer Rucksack, Muskelkrämpfe und Minusgrade, bei
denen man sich nichts außer
einer heißen Dusche wünscht.
Die Edelweiß Raid gilt als
inoffizielle Weltmeisterschaft
der Gebirgsjäger. In diesem
Jahr treten 15 Mannschaften
aus Deutschland, Österreich,
der Schweiz, Polen, Russland,
Bulgarien in den Tuxer Alpen
in Österreich, beim Rennen um
das „Goldene Edelweiß“ gegeneinander an. Die Grundgedanke
des Ausnahmewettkampfes ist
es, sportliche Hochleistungen mit
militärischen Einsatzaufgaben zu
verbinden.
Nur wenn die ganze Mannschaft durchhält, kommt das
Team am Ende in
die Wertung.
„Eigentlich könnten
ja die Mulis
unsere Rucksäcke tragen“, scherzt
Markus –
von
der Last des Rucksackes etwas
gekrümmt an der Startlinie stehend. Unangenehm drücken die
elf bis 23 Kilogramm schweren
Rucksäcke auf unsere Schultern.
Der Startschuss wirkt befreiend. Im ersten steilen Anstieg
finden wir schnell ein zügiges
Marschtempo. Die 1200 Höhenmeter hinauf auf den 2248
Meter hohen Patscherkofel –
was für andere eine ordentliche Halbtagestour ist – legen wir
in zwei Stunden zurück.
Auf und Ab im eiskalten Schneegestöber
In einem ständigen Auf und
Ab ziehen wir unsere Spur auf
über 2300 Metern entlang des
Grates. Die Sichtweite beträgt
keine 50 Meter. Dass wir alle
nach einer Stunde bis auf die
Unterwäsche verschwitzt sind,
stört uns erst, als uns im Bereich
des Gipfels ein eisiger Wind
empfängt. Bei minus zehn Grad
bringt der Wind unsere dünnen
Schneetarnanzüge zum Flattern. Eisigkalt weht es uns
wahlweise von vorne, links
oder rechts die Eiskristalle auf
die Wangen. Das fühlt sich im
Gesicht wie tausende Nadelstiche an. Einige von uns versuchen mit schnellem Armkreisen die Durchblutung der
ausgekühlten Finger wieder
anzuregen. Andere ziehen
die Handschuhe kurz aus und
stecken sich die völlig unterkühlten Finger in den Mund,
um sie irgendwie wieder
warm zu bekommen.
Mal wie ein Anker, mal wie ein
Elefant
Im Aufstieg gibt uns
der schwere Rucksack das Gefühl,
als würde der
Anker eines Kreuzfahrtschiffes hinterhergezogen. Noch
unangenehmer ist es allerdings in der Abfahrt. Vermutlich fühlt es sich so
an, wenn
m a n
e i n e n
anstürmenden
Elefanten
mit dem
eigenen
Rücken
stoppen
möchte.
Auf einer
Höhe von
2300 Metern erwartet uns die
Station „Aufklärung“. Mit Hilfe
des Fernglases muss ein Soldat
aus unserer Gruppe Objekte
im Vorfeld identifizieren und
die Entfernung berechnen. „Panzer, 27
Strich“,
g i b t
Hauptgefreiter
Sebastian
Reiter
kurz
und knackig nach hinten weiter. Währenddessen erteilt unser
Heeresbergführer Michael
Schmidt eindeutige
ten geht’s weiter“, hämmert er
im Staccato-Ton seine Anweisungen an die jungen Soldaten
meiner Mannschaft heraus. Das
Wetter meint es hier oben alles
andere als gut mit uns.
Wenn Handgriffe gefühlte Stunden dauern
Befehle.
„Sofort Jacken und dicke Handschuhe anziehen. Essen.
Trinken. In fünf
Minu-
Auch wenn meine Kameraden mental und körperlich weit
überdurchschnittlich belastbar
sind, gehen die äußeren Bedingungen nicht spurlos an ihnen
vorbei. Handgriffe, die im Sommer innerhalb weniger Sekunden getan sind, dauern bei diesen Temperaturen – und in
diesem körperli-
chen Zustand – eine gefühlte
Ewigkeit.
Am frühen Nachmittag erreichen wir nach etwas mehr als
sechs Stunden abgekämpft aber
überglücklich das Ziel. In 2030
Metern Höhe erwarten uns keine
heiße Badewanne, kein warmes
Bett und auch kein Fünf-GängeMenü, sondern Schneefall und
drei Säcke in denen unsere Zelte
für die kommende Nacht verpackt sind. „Wir drei bauen die
Zelte auf“, deute ich auf die beiden Heeresbergführer und mich
„und ihr zieht euch was Trockenes
an und fangt an zu kochen“, gebe
ich meinen sichtlich erschöpften
Kameraden mit auf den Weg.
Ravioli oder
Rösti?
Schnell bauen wir die Dreimann-Hochgebirgszelte auf,
wohlwissend, dass es keine
gemütliche Nacht wird. „Schau
mal was die Schweizer da
machen“, sagt Markus
beim anschließenden
Abendessen zu mir. Etwas neidisch schauen wir – vor unseren Ravioli aus der Dose sitzend – zum Nachbartisch, wo
die Schweizer Mannschaft bei
bester Stimmung genüsslich ihre
selbstgemachten Rösti aus der
Pfanne verspeist. Das hat Stil!
Sichtlich gezeichnet vom Vortag und einer kurzen Nacht im
Zelt, klingelt um 4:45 Uhr der
Wecker. In der eiskalten Morgendämmerung fällt um 6:30 Uhr
der Startschuss für die zweite
Etappe. Müde Gesichter, langsame eingefrorene Bewegungen
und kaum Gespräche deuten darauf hin, dass wir alle nicht mehr
ganz frisch am Start des zweiten
Tages stehen. Mit gedrosseltem
Tempo nehmen wir mit tief ins
Gesicht gezogenen Mützen den
ersten Anstieg in Angriff.
Nach zwei Stunden strecken
wir knapp unterhalb des Gipfels die Augen und Nasen wieder unter unseren Mützen hervor.
„Endlich!“ bricht es erleichtert
aus Markus heraus, als hätte
Mario Götze gerade das 1:0 im
WM-Endspiel erzielt. Die wärmende Sonne zeigt sich zum
ersten Mal im Laufe des Wettkampfes. Die Sicht auf die
schneebedeckten 3000er
öffnet sich.
Der Knall
einer Peitsche
zischt durch
die Luft und
uns ist klar,
dass wir kurz
vor der Station „Schießen im Hochgebirge“
sind. Um den Puls auf angenehme 130 Schläge pro Minute
zu senken, drosseln wir auf den
letzten Metern das Tempo. In
einer Entfernung von 150 bis 200
Meter und ungefähr 80 Höhenmeter tiefer sind die Ziele aufgebaut. Mit Skiern an den Füßen
in Anschlag zu gehen, geht nur
mit körperlichen Verrenkungen.
Skier ausziehen geht nicht, weil
wir sonst hüfthoch im Schnee
versinken würden. Kopfschüttelnd verlasse ich nach einem
ziemlich desolaten Schießergebnis die Station. Schießen im
Hochgebirge unterliegt einfach
eigenen Gesetzen, denke ich mir,
als ich mir den Rucksack auf den
Rücken wuchte.
Das eigene Leben in
Händen halten
Um die Mittagszeit erreichen
wir bei strahlendem Sonnenschein das alpine Sahnestück des
Wettkampfes. Auf einem – mal
mehr, mal weniger – schmalen
Grat stapfen wir mit den Skiern
am Rucksack befestigt durch den
tiefen Schnee. Felspassagen mit
ausladenden Tiefblicken zwingen uns zum Klettern. Ein Sturz
nach links oder rechts – wo
es wahlweise
400
oder 600 Metern nach unten
geht – würde vielleicht nicht tödlich enden, hätte aber mit Sicherheit schwere Verletzungen zur
Folge. Hier oben hängt von jedem
Schritt und jedem Handgriff das
eigene und zum Teil auch das
Leben der Kameraden ab.
Auf den letzten Metern ins
Ziel kann und will ich mir ein
erleichtertes Lächeln und einige
Freudenschreie nicht mehr verkneifen. Mit dem Gefühl, in
den letzten beiden Tagen etwas
ganz Außergewöhnliches erlebt
zu haben, fallen wir uns in die
Arme. Emotionen in Uniform
sind grundsätzlich eine Seltenheit. Im Ziel sprudeln Freude
und Zufriedenheit völlig ungeniert aus uns heraus. „Letztes
Jahr war ich mit dem Hochgebirgsjägerzug auf dem höchsten Berg der Schweiz. Und jetzt
stehe ich im Ziel der Edelweiß
Raid. Einfach Unglaublich“, sagt
Markus lächelnd zu mir.
Dienstgrade wurden hier zur
Nebensache. Egal ob Hauptgefreiter, Hauptfeldwebel oder
Hauptmann: Jeder von uns hat
geschwitzt, jeder hatte kalte Finger, jeder hatte Muskelkrämpfe,
jeder war auf den anderen angewiesen und keiner von uns wird
die beiden Tage vergessen.
Der Beitrag „Edelweiss
Raid “ unter www.youtube.com/bundeswehr.
Foto (8): Bundeswehr/Bundesheer
von Johannes Schmid
8
aktuell Empfang für
Einsatzsoldaten
H
bundeswehr
„Fliegendes Auge“ klärt auf
Eine AWACS-Maschine der NATO auf ihrer Mission ins Baltikum.
von Axel Vogel
S
Fotowettbewerb der
Redaktion
Geilenkirchen. Als der Bus auf
dem Rollfeld der NATO-Airbase in Geilenkirchen stoppt,
beginnt für die 22 Soldaten die
Arbeit. Über
die Gangway besteigen sie die
Maschine mit der
ausladenden Antenne.
Ein griechischer Hauptmann
und ein belgischer Major klettern in das Cockpit der militärischen Version der Boeing
707, besser bekannt als E-3A
AWACS. Die gehört zum multinationalen AWACS-Verband
der NATO-Frühwarnflotte. Ein
griechischer Unteroffizier setzt
sich auf den Platz des Navigators, ein deutscher Oberstabsfeldwebel arbeitet als Bordingenieur. International geht
es auch im Herzstück der
Maschine zu, an den 16 mit
Radarbildschirmen bestückten Arbeitskonsolen. Die weiträumige Luftraumaufklärung ist die Stärke der 17 in
Geilenkirchen stationierten
AWACS-Maschinen.
Als die
Maschine,
Spitzname „Fliegendes Auge“,
abhebt, beginnt die Crew aus
zehn Nationen mit ihrer Arbeit.
Seit 2014 fliegen die unverwechselbaren Maschinen nicht
mehr nur Trainingsmissionen
in Richtung Osteuropa, sondern
mit klarem Überwachungsauftrag des Luftraums der osteuropäischen NATO-Partner. Hintergrund ist der Konflikt in der
Ostukraine. Die Boeing nimmt
Foto (2): Twardy/RedBw
Soldaten wollen
Leben retten
23. März 2015
Im Gespräch: Der türkische Opertionsleiter Major Kulakzis (li.) der
AWACS-Aufklärungsmission im Baltikum.
zunächst Kurs Richtung Polen.
Für uns diesmal mit an Bord
ist der Presseoffizier, Major
Johannes Glowka, der uns das
ein oder andere erklärt, um den
Dienstbetrieb
in der
Leiter der Operationsebene in
der Boeing ist.
Dort überwachen Radarfachleute wie Andy Seifert den
Luftraum der NATO-Staaten.
Maschine nicht all
zu arg zu stören: „Die NATO
hat nicht von ungefähr bei
internationalen Krisen oft als
erstes mit ihrer AWACS-Flotte
Flagge gezeigt“.
Bereits kurz nach Beginn der
Krise um die Ostukraine seien
AWACS-Aufklärungsflüge in
Richtung Rumänien, Polen und
dem Baltikum gestartet, so
Glowka. Das richte sich zwar
nicht gegen Russland: „Aber
wir wollten unseren östlichen
Partnern ein starkes politisches
Signal geben, dass sie essentieller Teil der NATO sind.“
An Bord wird nicht nur überwacht und aufgeklärt, sondern
auch ausgebildet. Schließlich
sind die Stehzeiten der Soldaten im Verband begrenzt
und die AWACS-Flüge teuer.
Dabei ist es gleich, ob Auszubildende oder Stammpersonal. „Die Soldaten sind Spezialisten, die sich einem Auftrag
stellen“, erklärt der türkische
Major Hakan Kulakzis, der
Die AWACS kann auch als
Leitstelle dienen. Bei einem
simulierten Luftkampf wollen drei italienische Eurofighter und vier polnische MIG 29
von Seifert und seinen Spezialisten geführt werden. Das klappt
genauso reibungslos wie die
Betankung in der Luft, die auf
dieser Mission zwar nicht notwendig wäre, aber immer wieder geübt werden muss.
„Keine besonderen Vorkommnisse“, meldet Operationsleiter
Kulakzis, als die Boeing nach
knapp elf Stunden wieder in Geilenkirchen landet. Da haben viele
Crewmitglieder bereits ihre Termine für den nächsten Einsatz
in der Tasche. Die NATO hat
weiterhin Bedarf an Aufklärung,
multinational, versteht sich.
Der Beitrag zur Luftbetankung der AWACS
unter www.youtube.
com/bundeswehr.
Abschlussübung in Dresden
Höhepunkt des Offizierlehrgangs I an der Offizierschule des Heeres.
Foto: Bangert/Bundeswehr
D
B
Gedächtnisleistung: Memory beim Kleiderschwimmen.
Weitere Informationen
und Teilnahmebedingungen unter www.bundeswehr.de
Boyard und Takeshi‘s Castle, am
„Sandkasten“ werden die Tücken
des Fernmeldebetriebs entdeckt
und an der Sanitätsstation warten Verletzte, die es zu versorgen gilt.
Unter den Teilnehmern sind
die Offizieranwärter Oberfeldwebel Astrid Michelske und
Hauptgefreiter Pascal Endreß
aus der VI. Inspektion. Bei der
„Mitternachtssuppe“ merkt man
ihnen Erschöpfung aber auch ihre
hohe Motivation an. „Bis jetzt
ist noch alles gut“, schmunzelt
Michelske, „aber es ist schon fordernd.“ Endreß ergänzt: „Das ist
ein schöner Kontrast zum sonst
sehr theoretischen Lehrgang. Mal
sehen, was uns noch erwartet!“
An der Wehrrecht-Station ist es
Regierungsrätin Julia Christian:
Die Soldaten sehen Kurzfilme und
sollen die Paragraphen der begangenen Dienstpflichtverletzungen
nennen. Erster Film: §12 Soldatengesetz (SG) ist richtig. Zweiter
Film: § 10/6 SG wissen die Teilnehmer ebenfalls sofort.
Nach 24 Stunden endet die
Übung. „Es freut mich zu sehen,
dass die noch jungen Kameraden
so gut mitdenken und ihr erlerntes Wissen auch unter Belastung abrufen können! Ziel des
Offizierlehrgangs ist das Ausbilden von Führerleistung, denn
das Element Führung ist das
zentrale Wesen des Offizierberufes. Und das haben sie prima
gemacht!“, zieht der Inspizient
der Offizierausbildung im Heer,
Oberst Ralph Malzahn, ein positives Fazit.
(sb)
23. März 2015 innere Führung / Militärgeschichte aktuell 9
Subtile Einflussnahme
Vor 100 Jahren findet in Bern die III. Konferenz sozialistischer Frauen statt - Lenin versucht die Linke zu spalten.
Foto: ullstein
G
Parkbank in Bern: Wladimir Iljitsch Uljanow (Lenin) und Ehefrau Nadeschda Krupskaja (um 1922).
Delegierten kamen aus den neutralen und kriegführenden Staaten
Europas, darunter Deutschland,
England, Frankreich, Russland,
Polen, Holland, Italien und die
Schweiz. Nach der I. Internationalen Sozialistischen Frauenkonferenz von 1907, auf der die
Deutsche Clara Zetkin zur „internationalen Sekretärin“ gewählt
und der II. Konferenz von Kopenhagen 1910, auf der die Anregung zum jährlichen Internationalen Frauentag gegeben worden
war, sollte die III. Konferenz dem
„Friedenskampf“ dienen.
Vom Restaurant des Volkshauses Bern aus versuchte Lenin,
über die Frauen der bolschewisti-
schen Delegation Einfluss auf den
im selben Haus durchgeführten
Kongress zu nehmen. Im Zentrum standen Maßnahmen zu einer
„Internationalen Friedensaktion
der sozialistischen Frauen“ und
der Kampf gegen den Nationalismus, der 1914 im Geist des
„Burgfriedens“ zwischen den
Parteien auch die Arbeiterbewegungen der kriegführenden
Staaten erfasst hatte. Die Teilnehmerinnen sahen sich als „Politische Kämpferinnen, Frauen und
Mütter“ – und damit in der Verantwortung, ein Zeichen gegen
den Krieg zu setzen.
Der Erste Weltkrieg wurde
dabei als Unglück der Völker und
aus sozialistischer Sicht zugleich
als ideologischer Störfall mit der
Chance zur Verwirklichung revolutionärer Absichten begriffen.
Die Ursache des Krieges sahen
die Frauen im „kapitalistischen
Imperialismus“. Der Kampf als
Soldat war demnach ein Verrat an „Energie, Opferfreudigkeit und Kampfestüchtigkeit“
der Arbeiterschaft. Bereits nach
acht Monaten Kriegsdauer sahen
die Frauen die Zukunft voraus.
Als Ende des Krieges drohte
demnach das „Weißbluten der
an ihm beteiligten Völker“ und
deren „vollständige wirtschaftliche Erschöpfung“. Der Krieg
hatte nach Ansicht der Frauen
Der Souverän an der Urne
zu paradoxen Seitenwechseln geführt: „An die Stelle des
Klassenkampfes der Arbeiter
für die Hebung ihrer Lage und
die einstige Befreiung, setzt er
den nationalen „Burgfrieden“,
an die Stelle der internationalen
Solidarität den internationalen
Brudermord.“
Zetkin und Mitgliederinnen
der holländischen und englischen Delegationen verfassten
eine Resolution, deren Kern im
Aufruf „Frauen des arbeitenden Volkes!“ weltweit Beachtung fand. Die Konferenz war
so zwar die erste internationale
Antikriegskonferenz, aber Lenins
Aktionen galten im Hintergrund
der Spaltung der Linken. Er zielte
auf einen anderen Krieg. Gerade
die bolschewistische Delegation
Russlands nutzte nämlich das
internationale Podium zur internen Abrechnung mit Parteien,
wie der deutschen SPD. In Lenins
radikalen Ideen sollte sich der
Weltkrieg in einem revolutionären Bürgerkrieg fortsetzen. Nur
wenige Monate später sollte er
daher in der Zimmerwalder Konferenz bei Bern die Trennung von
Kommunismus und Sozialdemokratie erreichen.
Autor: Oberstleutnant Dr.
Heiner Bröckermann ist Historiker und Truppenfachlehrer
an der Unteroffizierschule des
Heeres.
Bw Classix
Foto: ullstein
G
Erste freie Volkskammerwahl: Lothar de Maiziere und Gregor Gysi
im Wahlstudio des DDR-Fernsehens.
(SPD), Liberalen, aber auch die
Sozialisten (PDS) neu auf. Die
SPD hatte hierbei zunächst den
Vorteil, dass sie nicht zuvor im
Demokratischen Block in der
Volkskammer vertreten gewesen
war und somit eine politisch weiße
Weste vorzuweisen hatte. Darum
führte sie in Meinungsumfragen
vor der Wahl auch mit mehr als
50 Prozent.
Doch das Blatt wendete sich:
Die Bürger der DDR sehnten
sich nach einer Währungs-,
Wirtschafts- und Sozialunion
mit der Bundesrepublik. Die
CDU-geführte Regierung im
Westen half ihrer Schwesterpartei im Osten und sprach sich für
eine schnellstmögliche Umsetzung der Schritte aus. Sowohl
im Westen als auch im Osten
positionierte sich die SPD in
dieser Frage zurückhaltender.
Diese zögerliche Haltung kostete sie schließlich den Sieg. Die
CDU-dominierte „Allianz für
Deutschland“ gewann mit knapp
48 Prozent der Stimmen.
Der gewählte Ministerpräsident Lothar de Maizière – ein
Cousin von Bundesinnenminister Thomas de Maizière – bildete
eine große Koalition aus CDU,
SPD und Liberalen, um eine
sichere Zweidrittelmehrheit für
den Beitritt zur Bundesrepublik
zu haben. Die 10. Volkskammer bereitete in den knapp sechs
Monaten ihrer Existenz den Weg
zur Wiedervereinigung vor. Am
2. Oktober 1990, dem Vortag
der Deutschen Einheit, sagte die
DDR-Volkskammerpräsidentin,
Sabine Bergmann-Pohl (CDU):
„Wir haben unseren Auftrag
erfüllt, die Einheit Deutschlands
in freier Selbstbestimmung zu
vollenden.“.
(afl)
Foto: Bundeswehr
Vor 25 Jahren findet die erste und einzige freie Volkskammerwahl der DDR statt.
Filmbeiträge aus sechs Jahrzehnten Bundeswehr – das
sind die Bw Classix. Mal
informativ, mal humorvoll
berichten sie über die politischen und gesellschaftlichen
Verhältnisse vergangener Zeiten.
Von Juni 1972 bis Januar
1973 starteten 21 Hilfstrupps
in die damalige autonome
Region Süd-Sudan, um
Hilfsgüter wie Lebensmittel,
Medikamente und Krankentransportwagen zu liefern.
Der Beitrag „Hilfstrupps für den
Süd-Sudan“ unter
www.youtube.com/
bundeswehr.
10 aktuell sport
23. März 2015
Bye bye Skilanglauf
Kombinierer mit
starkem Saisonfinale
Frank Ullrich und Claudia Nystad treten ab: „Ein wenig traurig“.
Foto: imago
O
Nordische Kombination.
Den deutschen Kombinierern
ist ein starkes Ende einer überragenden Saison beim Saisonfinale am Holmenkollen in Oslo
gelungen. Feldwebel Eric Frenzel landete auf Platz vier. Vor
ihm machten Johannes Rydzek
den zweiten Platz und der Italiener Alessandro Pittin den dritten
Platz. Olympiasieger Frenzel
durfte anschließend in die Loge
von Harald V., um sich Glückwünsche zum erneuten Gewinn
des Gesamtweltcups abzuholen.
„Bis da oben sind es zwar einige
Stufen, aber die schaffe ich auch
noch“, sagte Frenzel nach einer
anstrengenden Saison, in der
das DSV-Team nahezu nach
Belieben dominierte. „Das war
noch einmal ein richtig cooles
Rennen. Schade nur, dass am
Ende meine Kräfte nachgelassen haben“, sagte Doppel-Weltmeister Rydzek, der den Sieg
dem Japaner Akito Watabe
überlassen musste. Auf Frenzel und Co. wartet nun ein kurzer Urlaub, ehe schon im Sommer die Vorbereitung auf die
neue Saison beginnt. Dann
kann Frenzel zum vierten Mal
in Folge die große Kristallkugel gewinnen. Bislang hat das
nur der Finne Hannu Manninen (2004 bis 2008) geschafft.
„Man sieht: Die Ziele gehen mir
nicht aus“, sagte Frenzel und
verabschiedete sich Richtung
Heimat.
(sid)
digt. „Das war eines Generalsekretärs nicht würdig. Pfüller war
immerhin derjenige, der mich vor
drei Jahren angerufen und um
Hilfe gebeten hat“, sagte Ullrich
enttäuscht.
Vorgänger Jochen Behle,
einer der größten Kritiker Ullrichs, begrüßte den Schritt dagegen. „Jetzt kann es mit dem deutschen Langlauf aufwärts gehen.
Meiner Meinung nach war er
der falsche Mann“, meinte
der Ex-Bundestrainer.
DSV-Funktionär Pfüller wiederum wollte den
Rücktritt auf Anfrage
nicht kommentieren.
nichts“, sagte Nystad, die 2010
schon einmal zurückgetreten
war, 2013
aber
einen Neuanfang
wagte. Das
letzte
Ren-
o
Schaulaufen
zum letzten
Platz
Fast
zur Nebensache
wurde so das sportliche
Abschneiden in Oslo. Dabei
sorgte zumindest Nicole Fessel als Achte über 30 Kilometer durchaus für ein versöhnliches Ende. Die größte
Aufmerksamkeit gehörte
aber ohnehin Nystad.
Auch ihr letzter Platz
und ein satter Rückstand
von mehr als 16 Minuten auf Siegerin Marit
Björgen konnte daran
nichts mehr ändern.
„Es war eine
tolle Zeit. Ich
bereue
Nörl Fünfter beim
Snowboardcross
ag
m
:i
o
ot
F
nen
i h r e r
Karriere
wurde dann
auch mehr zu
einem Schaulaufen. Die 37-Jährige,
die noch immer an
den Folgen ihres Sturzes Anfang Januar in
Oberstdorf leidet, hatte
sogar einen Verzicht
erwogen, quälte sich am
legendären Holmenkollen aber ins Ziel.
Steffi Böhler, bei der WM noch
starke Sechste über 30 Kilometer,
musste sich mit Rang 32 begnügen und ließ die Entscheidung
über ein mögliches
Karriereende erneut
offen.
„Die Tendenz geht in
die Richtung, dass ich
aufhöre. Aber
das werde ich in Ruhe
daheim entscheiden“,
sagte Böhler.
Die Siege am „heiligen Holmenkollen“ gingen mit Marit Björgen
und Sjur Röthe an zwei
Norweger. Für Röthe
war der Triumph über
50 Kilometer sogar der
erste Weltcup-Sieg seiner Karriere. Als Gewinner der Gesamtwertungen standen bereits zuvor
Björgen und Martin
Johnsrud Sundby, ebenfalls aus Norwegen, fest.
Beste Deutsche in
der Saison-Abrechnung wurde Fessel, die
als Achte auch beste
Nicht-Skandinavierin
war. Denise Herrmann
und Böhler folgten auf
den Rängen neun und
elf. Bei den Männern war
Hannes Dobler auf dem
52. Rang bester Deutscher. Ein indiskutables
Ergebnis, über das am Ende
auch Bundestrainer Ullrich
stolperte.
(sid)
Gelungene Sprünge ins Wasser
Sportsoldaten holen Silber und Bronze beim Synchron- und Einzelwettkampf in Peking.
im
ag
o
erfolgreiche Auftritt mit einer Silber- und drei Bronzemedaillen gibt
Selbstvertrauen und bestätigt den hohen Trainingsaufwand der drei Jungs. Ich
bin sehr stolz auf die gezeigten Leistungen“, freut sich Lutz
Buschkow, Direktor Leistungssport
im Deutschen
Schwimm-Verband
(DSV).
„Patrick und Sascha
haben beim ersten KräfSeine dritte Medaille,
temessen der Weltelite im
Bronze, gewann HausTurmspringen der Männer
ding schließlich im
im vorolympischen Jahr mit
dritten Wettkampf Synchron: Patrick Hausding (re.) und Zuverlässigkeit, Cleverness
in der Einzelkon- Sascha Klein (li.) bei ihrer Kür im Turmspringen. und ausbaufähigen Reserto:
S
kurrenz vom Dreimeterbrett.
„Unsere Wasserspringer haben
im Kampf mit der Weltelite in jeder olympischen Disziplin eine
Medaille gewonnen. Der
Fo
Foto: imago
P
ven in ihrer Wettkampfserie
überzeugt“, erklärte Buschkow. „Eine sehr schöne Leistung auch von Hausding und
Feck“, dem dreimaligen Europameister von 2014. Diese
gewinnt nach Fecks langer
Verletzungspause noch mehr an
Bedeutung. „Es war ein wirklich spannendes Finale. Der
Kampf um die Medaillen wird
immer härter. Das kann man an
den knappen Punkteabständen
und den gezeigten schwierigen
Wettkampfserien sehen“, so
Buschkow.
Die jüngsten Erfolge
sollten den Turmspringern
das nötige Selbstvertrauen für
die kommenden Wettkämpfe
geben.
(sid/vie)
23. März 2015 Vermischtes Von Rosen und Piloten
Antoine de Saint-Exupéry (rechts) und sein Schriftstellerkollege Jean Prévost (links) im Jahre 1935.
von Jennifer Fiebig-Schulze
Asteroid B 612. „Man sieht nur
mit dem Herzen gut“, „Wörter
sind die Quelle aller Missverständnisse“ oder „Liebe besteht
nicht darin, dass man einander ansieht, sondern dass man
gemeinsam in die gleiche Richtung blickt“ – das sind Zitate,
die fast jeder kennt. Ob bei einer
Eheschließung oder Trauerfeier,
die Sätze haben ihren Weg in
unser Leben gefunden. Sie
stammen aus der märchenhaften Erzählung „Der kleine Prinz“
von Antoine de Saint-Exupéry,
die 1943 in New York im Verlag Reynal & Hitchcock erstmals
erschien. Seit 1950 kann der heutige Klassiker auch auf Deutsch
gelesen werden. Zunächst ging
der Verkauf eher schleppend
voran, aber nach und nach wurde
die Geschichte des blonden
Lockenkopfes immer beliebter
und gehört heute zu den meistübersetzten Büchern der Welt.
Über 80 Millionen Mal ist es
bisher weltweit verkauft worden.
In Deutschland folgt durch die
nunmehr entfallenen Urheberrechte 70 Jahre nach dem Tod
Saint-Exupérys eine Vielzahl an
Neuauflagen und begleitenden
Romanen unterschiedlicher Verlage. In Frankreich bleiben die
Rechte an dem geschriebenen
Wort zunächst noch beim Verlag
Gallimard. Neben berührender
Handlung und Sprache resultiert
die Faszination des Buches auch
im mysteriösen Verschwinden
des Autors, das bis heute nicht
abschließend geklärt ist. Am 31.
Juli 1944 kehrte der Schriftstel-
ler, dessen eigentlicher Beruf
Pilot war, von einem Aufklärungsflug im Mittelmeerraum
zwischen Korsika und Grenoble
nicht zurück. Schließlich konnte
Saint-Exupérys Flugzeug vor der
Küste Marseilles geborgen werden. Er selbst blieb verschollen.
Dabei bleibt weiterhin ungeklärt,
warum er seinen ursprünglichen
Kurs änderte und was mit seinen
sterblichen Überresten passierte.
Einen Hinweis zur Unfallursache
gab der deutsche Luftwaffenpilot
Horst Rippert. Er erklärte: „Sie
können aufhören zu suchen, ich
habe Saint Exupéry abgeschossen.“ Endgültig bewiesen werden konnte diese Aussage nicht.
Antoine de Saint-Exupéry verfasste viele Berichte zu seinen
abenteuerlichen Flugerlebnissen
in Afrika, Europa und Südamerika und sprach mit den emotionalen Beschreibungen seiner
Gedanken und Gefühle beim
Fliegen vielen Piloten aus der
Seele.
Die Geschichte des kleinen
Prinzen, die als Fürsprache für
Freundschaft und Menschlichkeit gilt – verbunden mit dem
Traum von einer besseren Welt –
ist Saint-Exupérys letztes
vollendetes Werk.
„Der kleine Prinz“
erzählt die Geschichte einer
großen Liebe. In den Vordergrund rückt die komplizierte
Beziehung zwischen dem kleinen blonden Prinzen und seiner
Rose – beide können nicht mit,
aber auch nicht ohne einander
leben. Sie leben auf dem Asteroiden B 612 . Der kleine Prinz hegt
und pflegt seine Rose. In Folge
einer Beziehungskrise lässt er sie
allein zurück und begibt sich auf
eine wundersame Reise. Dabei
macht er die Bekanntschaft anderer Planeten und Geschöpfe mit
unterschiedlichsten Charakteren.
Auf der Erde angekommen, trifft
er auf den eigentlichen Erzähler
der Geschichte – den notgelandeten Piloten. Dieser gibt Auskunft über das Leben auf der Erde.
Im Gegenzug berichtet der kleine
Prinz über die Erfahrungen und
Erlebnisse seiner Reise. Schließlich nimmt die Sehnsucht des
blond gelockten Jünglings nach
der Rose doch überhand und er
sucht nach Wegen zu ihr zurückzukehren.
Weit verbreitet ist die
Ansicht, dass Saint-Exupérys
Erzählung, Parallelen zu seinem eigenem Leben
enthält. Darunter
seine Erfahrung als
Bruchpilot vor der
libysch-ägyptischen
Grenze, die sich in
der philosophischen Geschichte
als notgelandeter
Pilot in der Wüste
widerspiegelt.
Die Rolle der
Rose,
interpretieren
viele als
eine Andeutung auf die von Schwierigkeiten geprägte Beziehung zu
seiner Ehefrau.
Ebenso wie Saint-Exupéry
verschwand der kleine Prinz
spurlos. Ein Hauch von Geheimnis umgibt daher folgenden
Wortlaut des kleinen Helden „Es
wird aussehen, als wäre ich tot,
und das wird nicht wahr sein.“
Illustration: Saint Exupéry
Foto: Getty Images
Der kleine Prinz von Antoine de Saint Exupéry verzaubert nach wie vor Jung und Alt.
Europas größtes Lesefest
Leipziger Buchmesse: 251 000 Besucher und ein Buch über den Einsatz in Afghanistan.
Leipzig. Unter dem Motto „Entdecken. Erleben. Erlesen.“ hat
vom 12. bis 15. März 2015 die
Leipziger Buchmesse stattgefunden. Rund 2200 Aussteller aus
42 Ländern präsentierten an
vier Messetagen Belletristik,
Fach- und Sachpublikationen
sowie Kinder- und Jugendliteratur. Wie bereits im vergangenen Jahr kamen auf der Manga-Comic-Convention in einer
separaten Halle auch die Liebhaber der bunten Bilderkunst
auf ihre Kosten.
Insgesamt 251 000 Besucher
zählte die Messe mit dem thematischen Schwerpunkt „1965
bis 2015. Deutschland – Israel“,
der anlässlich des 50-jährigen
Bestehens der deutsch-israelischen diplomatischen Beziehungen gewählt wurde.
„Literatur verbindet die Menschen auf einzigartige Weise,
das konnten wir in den letzten
Tagen auf dem Messegelände
und in der ganzen Stadt wieder erleben. Autoren, Verleger,
Übersetzer und Lesebegeisterte
trafen sich in Leipzig, um aktuelle Neuerscheinungen zu entdecken, sich inspirieren zu lassen
und miteinander auszutauschen“, zog Martin Buhl-Wagner, Sprecher der Geschäftsführung der Leipziger Messe, eine
positive Bilanz der diesjährigen Messe und des begleitenden Lesefestes „Leipzig liest“.
Nobert Scheuer nominiert, das
auf der Messe erstmals präsentiert wurde. In „Die Sprache
der Vögel“ beschreibt Scheuer
den ersten Einsatz eines jungen
Sanitätssoldaten in Afghanistan.
Während sich der Gefreite Paul
Arimond inmitten der Bedrohungslage des ISAF-Einsatzes befindet, verliert der junge
Soldat sich zunehmend in der
Schönheit der örtlichen Vogelwelt und beginnt diese zu beobachten und penibel zu dokumentieren.
(uje)
Für den Preis der Leipziger
Buchmesse in der Kategorie
Belletristik war auch das neue
Buch des deutschen Autoren
Norbert Schauer: „Die Sprache
der Vögel“, 238 Seiten, C.H.
Beck, München, 2015, 19,95
Euro, ISBN 978-3406677458
aktuell 11
Clarkson ist mit
neuem Album zurück
cD. Kelly
Clarkson ist
wieder da.
Stimmgewaltig und
präsent.
Dreieinhalb Jahre sind seit
der Veröffentlichung ihres letzten Albums „Stronger“ vergangen. Nun hat sich die „American Idol“- Gewinnerin mit ihrem
mittlerweile siebten Studioalbum
„Piece by Piece“ zurückgemeldet. Die erste Single-Auskopplung heißt „Heartbeat Song“ und
stammt wieder aus der Feder von
Greg Kurstin. Er hat auch schon
Kelly’s Hit „What Doesn‘t Kill
You (Stronger)“ geschrieben. Der
Song klingt beim ersten Hinhören nicht neu, hat aber das Potential zum Ohrwurm. Insgesamt
ist die neue Platte der Texanerin ein Popalbum, wobei sich
die 32-Jährige auch von anderen Genres beeinflussen ließ.
Neben gefühlvollen Balladen wie
„Invincible” und „Run Run Run“
finden sich auch elektronische
Elemente („Dance With Me“),
Disco-Sound („Nostalgic“), Funk
(„Bad Reputation“) oder Soul („I
Had A Dream“). Thematisch geht
es auf „Piece By Piece“ vor allem
um innere Stärke und um die
Liebe. Wer Clarksons Stimme
sowie Pop-und Dancemusik mag,
kann mit diesem Album nichts
falsch machen.
Seit ihrem sensationellen Karrierestart vor zwölf Jahren veröffentlichte Kelly Clarkson fünf
Studioalben, ein Greatest Hitsund ein Weihnachts-Album.
Zusammen verkauften sich die
Alben weltweit mehr als zwanzig
Millionen Mal. Damit ist sie die
weltweit erfolgreichste Teilnehmerin einer Castingshow. Clarkson hat bisher drei Grammies,
vier American Music Awards,
drei MTV Video Music Awards
und zwölf Billboard Music
Awards erhalten.
(pfr)
aktuell verlost zwei Exemplare
des neuen Clarkson-Albums
„Piece by Piece“. Einfach eine
E-Mail mit Adresse und Betreff
„Kelly“ bis zum 30. März an
aktuell@bundeswehr.org schicken.
Gewinnauslosung
aktuell 8/2015:
Über je ein Hörbuch „Ein Bild
von dir“ von Jojo Moyes dürfen sich Petra Büscher, Ute
Bloss und Christine Scherer
freuen.
Herzlichen Glückwunsch!
aktuell vermischtes
Kleine Helden des Alltags
Ausgewählte
­
Medienbeiträge
24. märz, 21:00 Uhr, rbb:
„Das geheime militärkommando
in Geltow“
Seit seiner Gründung 2001 die
wichtigste militärische Kommandozentrale der Bundesrepublik, liegt das Einsatzführungskommando der Bundeswehr in
Geltow bei Potsdam. Von dort
werden die Auslandseinsätze
der Bundeswehr gesteuert. Gut
getarnt, inmitten dichter Kiefernwälder, war man in der
bewegten militärhistorischen
Vergangenheit des Geländes
nicht immer um Offenheit und
Transparenz bemüht. Heute laufen im Einsatzführungskommando, der Kommando- und
Schaltzentrale der modernen
Kriegsführung der deutschen
Streitkräfte, die Fäden aus den
Einsatzländern der Bundeswehr
zusammen.
(eb)
Youtube-video der Woche:
Faszinierende interaktive Erfahrung beim Multiplayer-Videostück „Situation Rooms“, eine
Kooperation des Militärhistorischen Museums der Bundeswehr und des Schaupielhauses
Dresden.
Der Beitrag „Situations
Rooms“ unter www.
youtube.com/bundeswehr.
015
11/2
23. März 2015
Björn Techert verwandelt Playmobilfiguren in Rettungskräfte und Bundeswehrsoldaten.
eggenstein-Leopoldshafen.
Playmobil – das sind 7,5 Zentimeter große Spielfiguren aus
Kunststoff, die seit den 70er
Jahren vor allem Kinderzimmer
bevölkern.
Für Björn Techert ist Playmobil viel mehr als Spielzeug – sie
zu verändern ist seine Leidenschaft. Er verwandelt handelsübliche Playmobilmännchen in
Figuren, die es so nicht zu kaufen
gibt: Bundeswehrsoldaten und
Spezialkräfte aus Rettungsdienst,
Feuerwehr, Polizei.
Techerts 13 Jahre jüngerer Bruder verhalf dem Anlagenmechaniker für Versorgungstechnik zu
seiner Begeisterung.
Die Idee, Geschichten mit
Playmobilfiguren und -elementen zu erzählen, war geboren.
Dabei spielte er als Kind lieber mit Lego. Bis heute entstehen wöchentlich neue Figuren.
Dreh- und Angelpunkt seiner
Geschichten sind Themen rund
ums Retten, Löschen, Bergen und
Schützen.
Seit acht Jahren baut der
28-Jährige Figuren und Geschichten, die sich an realen Geschehnissen orientieren. Zunächst
drehte sich alles um die Feuerwehr, seit 15 Jahren ist er selbst
in der Freiwilligen Feuerwehr
aktiv. Später folgte die Nachbil-
Was ist Ihr wertvollster Besitz?
Meine Freunde und mein Playmobil
Mit wem würden Sie gern einen Monat lang tauschen?
Mit einem Wissenschaftler auf der Polarstern (Forschungsschiff).
Foto (2): Techert
12 dung der Bundeswehr in Playmobil mit wechselndem Auftrag,
Gerät und Personal. Der gebürtige Hildesheimer erklärt, „was
die Bundeswehr im In- und Ausland an Unterstützung und Hilfe
leistet, möchte ich mit meinen
Bildergeschichten wiedergeben.“
„Je realitätsgetreuer die Figuren und Szenarien desto besser“,
so Techert. Das führt zu zeitaufwändigen Recherchen und kleinteiligen Umgestaltungsaufgaben,
denn Playmobil hat regulär keine
Soldatenfiguren im Programm.
Auf seiner Tagesordnung stehen
Bekleben, Lackieren, Spachteln
oder komplette Neubauten. Pro
Figur kostet das rund eine Woche
Zeit. „Es wäre schön, wenn der
Tag 78 Stunden hätte, dann hätte
ich mehr Zeit für mein Hobby“,
erklärt Techert und lacht.
Mehr zum Thema unter
www.bjoerns-klickys.de (jfs)
Was können Sie besonders gut kochen?
Schweinebraten, Milchreis
Was wäre Ihre berufliche Alternative?
Feuerwehrmann, Forscher
Was können Sie überhaupt nicht leiden?
Menschen die ständig nur meckern, unfreundliche Menschen und Schlangen.
Wo möchten Sie am liebsten leben?
Wo viel Schnee liegt – der Winter ist mir
am liebsten. Ansonsten ziehe ich eine
Kleinstadt einer Großstadt vor.
Wie können Sie am besten entspannen?
Bei schöner Musik.
Was wäre für Sie das größte
Unglück?
Nicht mehr hören zu können!
Wer sind Ihre Helden in der
Wirklichkeit?
Menschen, die weltweit für das
Leben anderer ihr eigenes Leben riskieren,
wie Ärzte ohne Grenzen, aber auch jeder Feuerwehrkamerad.
Wie lautet Ihr Lebensmotto?
Geht nicht, gibt es nicht.
SUDOKU
Vi
el G
Senden Sie die vier Lösungszahlen,
lück
die sich aus den farbigen Feldern
!
ergeben, per E-Mail mit dem Betreff
“Sudoku 11/2015” und Ihrer Postanschrift an:
aktuell@bundeswehr.org
Einsendeschluss:
Sonntag dieser Woche
Der Gewinn:
Eine Outdoor-Kaffeepresse
Lösung der Ausgabe 09/2015:
2 3 7 7
Gewonnen hat:
Liani Kratky
Spielregeln: Füllen Sie das Raster mit den Zahlen von 1 bis 9. In jeder Zeile und jeder Spalte darf jede Zahl nur einmal vorkommen.
Zudem kommt auch in jedem 3 x 3 Feld jede Zahl nur einmal vor. Doppelungen sind nicht erlaubt.
Aus allen richtigen Einsendungen wird der Gewinner ausgelost. Der Rechtsweg ist ausgeschlossen.