Pressespiegel_Das gezeichnete

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Pressespiegel_Das gezeichnete
Universalmuseum
Joanneum
Pressespiegel / Press review
Das gezeichnete Ich
Zwischen Auslöschung und Maskierung
03.07.-18.10.2015
Universalmuseum
Joanneum
Pressespiegel / Press review
Printmedien / Print Media
Position
Wien, im April 2015, Nr: .., 2x/Jahr, Seite: _
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Auftr.: 5819, Clip: 9037914, SB: Universalmuseum Joanneum
Panorama
Pfiffig. Zunächst fällt
dieSlogandichte in
ihrer Musik auf. Lustige Titel wie „Arbeit
nervt" und „Bock dich
nach oben" waren
letztlich aber subversive Vignetten. Bei
Deichkind verbindet
sich Ironie locker mit
seriöser Gesellschaftskritik. 23. 4 ,
Stadthalle Graz mggM
Tanzstunde. „Sechs Tanzstunden in
sechs Wochen" nimmt die alte Ulli
(Heidelinde Weis) beim jungen Michael. Die beiden kommen einander
dabei immer näher. Choreografie: Mi
chael Langeneckert Ab 26.4. im
Stadttheater Klagenfurt, stadtthealerklagenfurt.at
Gezeichnet. Die Zeit
hinterlässt Spuren, und
die Kunst hält sie seisGespenster. „Blame iton the Moondog", so heißt der Tanzabend von
DarrelToulon auf der Studiobuhne
der Oper Graz. Der Mond scheint,
nachtliche Schatten gleiten über
den Boulevard der gebrochenen
Herzen. Die Grazer Band „The Base"
begleitet live. 12. 6. ope'r-graz.com
mografisch fest. Von
Angst, Zweifel, Erschöpfung erzählt die Schau
„Das gezeichnete Ich" mit Porträts, die gegen
Ende des 20. Jahrhunderts entstanden sind.
3.7. bis 4.10., Bruseum
Graz
imw.ioannaim.al
„Wie wir leben wollen". So heißt ein
Song der Indie-RockbandTocotronic,
aber auch eine Produktion des Grazer Schauspielhauses für „spielbegeisterte Menschen zwischen 16 und
24 Jahren", es geht um Zukunftstraume, -Perspektiven. Ab 20. 5. schausyiel-graz.com
4 Kulturmagazin
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Graz, am 01.07.2015, 312x/Jahr, Seite: _
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Auftr.: 5819, Clip: 9178760, SB: Neue Galerie, Graz
IN KURZE
Das gezeichnete Ich. Eröffnung: 2. 7,
19 Uhr. Eintritt
frei. Laufzeit
bis 4.10. Neue
Galerie, Joanneumsviertel,
Graz.
Maria Lassnig, Mundgedanken, 1998
PRIVATSTIFTUNG/UMJ, HF
Tel. (0316)
80 17-9100
Von „gezeichneten" Menschen
n der Renaissance waren Porträt
Iund Selbstporträt ein selbstbewusster Ausdruck künstlerischer
Individualität. Im späten 20. Jahrhundert drückt das Porträt angesichts einer stark beschleunigten
und ökonomisierten Welt eine zu-
nehmende Verunsicherung aus.
Das Gesicht zeigt nun Spuren von
Angst, Zwang und Erschöpfung.
Neben Selbstbildnissen von Günter Brus zeigt die Schau des Bruseums noch elfweitere Künstler, die
den Blick auf sich selbst richten.
zählt als: 4 Clips, erschienen in: Steiermark gesamt (Weiz, Ennstal, Graz, Leoben, Murtal, Mürztal, Süd- , Südwest- , Südost, - Ost- , Weststmk)
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Der Standard *
Österreichs unabhängige Tageszeitung
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Auftr.: 5819, Clip: 9184406, SB: Brus Günter
Das Ich als Hure, Zitrone oder Tannenbaum
Selbstdarstellungen variierten in der Kunst in den
letzten hundert Jahren stark. Vom zerstörerischen,
radikalen SelbsLerforschen bis zum Abbild des Außen
und des Innenlebens. Das Grazer Bruseum widmet sich
der spontansten Art der Selbstskizze - der Zeichnung.
Colette M. Schmidt
Graz - Immer wieder hebt der
Mann ein Zeichenblatt auf, hält es
vor sein Gesicht und atmet scharf
ein, sodass die dem Zuseher zugewandte Seite kurz an seinem
Gesicht haften bleibt. Dann atmet
er aus, das Blatt fällt zu Boden,
und der Vorgang wird mit dem
nächsten Blatt wiederholt. Die
Performance 100 ßreaths (2003)
des Australiers Mike Parr ist ein
vielschichtiges Selbstporträt und
die einzige Videoarbeit, die in
der am Donnerstag eröffneten
Ausstellung Das gezeichnete Ich Zwischen Auslöschung und Maskierung gezeigt wird.
Die Schau zeigt zwölf Positionen zum Thema der Selbstdarstellung und Selbsterforschung. Ein
aufgelegtes
Thema
für
das
Bruseum, ist doch das Werk von
Günter Bras nicht ohne seine
Selbstporträts zu denken.
Aber kurz zurück zu Paris hundert Atemzügen. Der 1945 Geborene ist für weit radikalere Performances bekannt - eine, bei der er
versuchte, 24 Stunden durchzugehen, stürzte ihn in eine tiefe
Sinnkrise. Danach fand er zu
Radieningen und Holzschnitten,
eine Auswahl davon ist nun im
Bruseum zu sehen. Doch das
Video nimmt gleich beide in der
Ausstellung erörterten Aspekte
mit: den der Maskierung, wenn er
sich die Zeichnungen wie Masken
an sein Gesicht saugt, und den
„Ecce Machina" von Tomak. Erfühlt dem eigenen Ich mit Bildern
und Texten auf den Zahn und konstruiert es dabei immer neu.
der (beinahe) Auslöschung.
Denn Parr atmet, während des
Films tatsächlich für jedes Blatt
einmal ein. Wird der Vorgang
unterbrochen, gerät er tatsächlich
in Atemnot.
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An seine Grenzen stieß bekanntlich auch Günter Brus, nach
Jahren radikaler Körperarbeiten
markierte die Zerreißprobe 1970
hier ein Ende.
Brus war mit dieser Art des
Selbstporträts nicht allein. „In
den 1960er-Jahren begannen die
Künstler ihren Körper aufzureißen", erzählt Bruseum-Kurator
Roman Grabner, „um zu schauen,
was drinnen ist." Von Brus gibt
es aber freilich auch unzählige
gezeichnete Selbstporträts, die
markanten, dürren Schädel, die
immer wieder auftauchten.
Das ausgebeutete Ich
„Warum stellte sich ein junger
Künstler in den 1960er- und 1970er-Jahren so morbid dar", fragt
Grabner und findet die Antwort in
der nächsten Künstlergeneration.
Auch heute tauchen Bilder der
sich selbst ausbeutenden Künstler
auf, „die mit 30 eine Entlastungsdepression und mit 40 den ersten
Herzinfarkt haben".
Dabei beuten sie sich nicht nur
selbst aus: Thomas Palme (Jahrgang 1967), der stark von Brus
beeinflusst ist, stellt sich gerne
selbst mit nacktem, pornografisch
posierendem Frauenkörper dar als „Künstlerhure". In der Schau
sind Palmes Zeichnungen gegenüber von Brus-Zeichnungen aus
den 1980ern auf die Wand genagelt. Palme zeichnet täglich wie
manisch, was die Flut der teils
schmerzverzerrten, oft auch humorvollen Ich-Bilder fast einschüchternd dokumentiert.
Ähnlich manisch, aber viel
konstruierter sind die Arbeiten
von Tomak, der sein gezeichnetes
Gesicht immer wieder in verschie-
dene Texte, die wie Gebrauchsanweisungen anmuten, einbaut und
auch seinen Künstlernamen immer wieder abändert. Er brachte
auch ein Einmach-lch, eine zerrissene Zeichnung im Einmachglas,
mit. Sechs Bilder machte er eigens
für die Grazer Schau.
Zwei Frauen, von denen für
Grabner eine, nämlich die 2014
verstorbene Maria Lassnig, der anderen, der 55-}ährfg©H Nicola Tyson, quasi künstlerisch die Fackel
übergeben hat, hängen sich wie
Palme und Brus gegenüber. Unglaubliche 60 Jahre beschäftigte
sich Lassnig mit Selbstporträts. In
ganz frühen skizziert sie sich als
Zitrone, in anderen in amorphen
Formen, die für das Innenleben
stehen.
Auf sein Innenleben konzentriert sich auch der 1976 geborene
Franzose Guillaume Bruere, der
sich dabei mal als Kartoffel, mal als
Tannenbaum oder aber ganz in seinem mit Verlustängsten gefüllten
Gedärmen verewigt. In einem anderen Bild seines asymmetrischen,
mit großer Farbigkeit und Finesse
gezeichneten Gesichts starrt den
Betrachter sein Auge scharf an,
während sich sonst alles auflöst.
Ganz anders die aus der Architektur kommenden Max Peintner
und Walter Pichler. Vom 2012 verstorbenen Pichler sind Körper wie
Häuser skizziert - darin wohnen
Angst und Einsamkeit. Peintner
spart den Kopf, den man selbst immer nur Spiegel verkehrt sieht, aus
und beruft sich dabei auf Ernst
Mach und Gaspar David Friedrich.
Der restliche Körper erobert den
Raum: etwa wenn er als Christus
den eigenen Sargdeckel mit den
Beinen wegdrückt.
Bis 4.10.
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Graz, am 07.07.2015, 365x/Jahr, Seite: _
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Auftr.: 5819, Clip: 9189773, SB: Brus Günter
„Das gezeichnete Ich" mit zwölf künstlerischen Positionen im Grazer Bruseum:
Selbstdarstellung ganz ohne Handy
Ohne Selfie geht heute gar nichts mehr - für den
Künstler ist die Darstellung seines eigenen Gesichts
aber seit jeher weniger mit Eitelkeit verbunden, als vielmehr ein Mittel zur Selbstbefragung. Im Grazer Bruseum kombiniert Kurator Roman Grabner Zeichnungen
von Günter Brus mit jenen von elf Kolleginnen.
Die Frage nach dem Individuum gehört wohl zu den
ältesten der Welt. Und für
viele Künstler ist die Erforschung des eigenen Ich ein
zentrales Element ihrer Arbeit. Auch Günter Brus hat
mit seinen Aktionen in diesem Bereich Extremes geleistet. Als nach seiner „Zerreißprobe" aber die Grenzen
des Körperlichen erreicht
waren, blieb der Schwenk
auf die Zeichnung - ein unmittelbares Medium, bei
dem Gefühle und Assoziationen schnell zu Papier gebracht werden können.
Kurator Roman Grabner
hat elf Künstler und Künstlerinnen
um
Brus'sche
Zeichnungen versammelt,
denen eine stilistische Verwandtschaft nicht abzusprechen ist. So finden sich Arbeiten der Altmeister Walter
Pichler, Maria Lassnig und
Max Peintner ebenso in diesem Rahmen wie jene von
jüngeren Kollegen wie Thomas Palme, Chloe Piene,
Guillaume Bruere - aka GIOM - oder der österreichische Shootingstar TOMAK.
Auch Mike Parr, in Sachen
extremer
Aktionskunst
Günter Brus nicht nachstehend, ist wieder vertreten, so
wie Paloma Varga Weisz,
Sandra Väsquez de la Horra
und Nicola Tyson.
Spannende
Gegenüberstellungen in „Das gezeichnete Ich. Zwischen Auslöschung und Maskierung".
Bis 4. Oktober! M Reichart
Thomas Palme kann eine enge
stilistische Verwandtschaft mit
steirer.kultur@kronenzeitung.at
Günter Brus nicht leugnen.
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UNIVERSALMUSEUM
JOANNEUM
Skeptischer
Erschöpfung und Zweifel: Der künstlerische
Blick auf die eigene Person ist im 20. und
21. Jahrhundert keine heroische Selbstfeier,
wie eine Ausstellung im Grazer Bruseum zeigt.
WALTER T1TZ
Z
erreißprobe" hieß die legendäre Performance, mit der
Günter Brus 1970 seine Karriere als (Wiener) Aktionist beendete und jene als überaus erfolgreicher Bild-Dichter begann.
Zeichner war Brus schon zuvor,
wie auch in der Ausstellung „Das
gezeichnete Ich" zu sehen ist.
Nicht zuletzt am Beispiel von
Grafiken, die im Zusammenhang
mit Aktionen entstanden.
Mike Parr, so die Legende, begann zu zeichnen, nachdem er
1981 beim Versuch, 24 Stunden
lang zu lachen, scheiterte. Der
Australier entsagte Aktionen
aber nicht, 2003 etwa saß er drei-
ßig Stunden in einer Galerie, seinen einzigen Arm an eine Wand
genagelt. In „Das gezeichnete
Ich" ist Parr mit großartigen
Radierungen und Kupferstichen
vertreten. Es sind Bestandsaufnahmen des eigenen Gesichts,
die der Künstler „schonungslos"
nennt, ihnen aber therapeutischen Charakter zuspricht. Im
Video einer relativ jungen Aktion
hält sich Parr hundert seiner
Selbstporträts vor das Gesicht
und dabei jeweils den Atem an.
Der Titel „Das gezeichnete
Ich" erweist sich nicht nur im Fall
von Brus und Parr als zweideutig.
Der Befund der künstlerischen
Individuen, die sich ihrem Selbst
stellen, ist durchwegs einer der
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Blick auf das Selbst
Körper, in- und auswendig:
Chloe Pienes „Flyer" (2001)
und eine Aktionsskizze von
Günter Brus (1966, links)
UNIVERSALyUSEUM JOANNEUM (3)
Erschöpfung. Weshalb Kurator
Roman Grabner nicht zufällig
Alain Ehrenbergs „Das erschöpfte Selbst" zitiert. Ein Werk, in
dem der französische Soziologe
Ende des 20. Jahrhunderts eine
zunehmende Kultur der Depression konstatiert. Aus der wiederum Zweifel an der eigenen Identität resultieren.
Wer bin ich?
Die Beiträge eines Dutzends von
Künstlerinnen und Künstlern
haben tatsächlich nichts mit den
repräsentativen (Selbst-)Porträts
einer langen Kunstgeschichte zu
tun. In der sich natürlich schon
vor dem „Stichjahr" 1900 Beispiele für einen Zugang finden lassen,
der Skepsis - „Wer bin ich?" über Affirmation - „Das bin ich!"
- stellt. Von Dürer über Rembrandt bis van Gogh.
Das Spektrum der Möglichkeiten, das eigene gezeichnete Ich
zu zeigen, erweist sich in der äu-
„Ecce Machina" (2011) von Tomak
ßerst anregenden Schau als breit.
Auch innerhalb des Werks einzelner Positionen. So ist Maria
Lassnig mit frühen, surrealistisch
beeinflussten Arbeiten ebenso
vertreten wie mit späten Bildern,
treten sich Max Peintner und
Walter Pichler in unterschiedli-
chen Phasen ihres markanten
Schaffens gegenüber.
Guillaume Bruere alias Giom,
Thomas Palme und Tomak unterziehen sich jeweils grafischen
Selbstanalysen. Die physische
Dynamik des Zeichnens generiert aufschlussreiche Einblicke
in psychische Verfassungen.
Mit der Amerikanerin Chloe
Piene, der Britin Nicola Tyson,
Sandra Väsquez de la Horra aus
Chile und Paloma Varga Weisz
aus Deutschland setzen neben
Lassnig weitere Frauen starke
Akzente mit höchst unterschiedlichen Ansätzen. Varga Weisz, als
eigenwillige Holzbildhauerin international bekannt, zeigt Aquarelle von überraschender Poesie
und von poetischem Witz. Väsquez de la Llorra schöpft ihre faszinierenden Bilder aus lateinamerikanischen Traditionen.
Das gezeichnete Ich. Bis 4. Oktober.
Bruseum, Joanneumsviertel Graz,
museum-joanneum.at
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Der Besucher glaubt gewohnte Bilder
zu sehen, wenn er den ersten Ausstellungsraum betritt. Günter Brus' Aktionsskizzen und Körperanalysen führen in
die Ausstellung ein. Ein zweiter Blick
enthüllt Werke aus allen Schaffensphasen und setzt ebenso den selbstironischen Zugang zur Selbstdarstellung und
dem Künstler-Dasein in den Fokus. Ihm
stellt Kurator Roman Grabner „den Brus
der 70er-Jahre", wie er ihn nennt, gegenüber. „Wenn Thomas Palme drei Tage
lang nicht zeichnen kann, dann stellt
das beinahe schon einen krisenhaften
Zustand für den Künstler dar", so Grabner. Ein Werkblock von 90 Blättern verweist auf seine enorme Produktion von
% TOMAK-Malpractice, 2015
KOKS
Im zweiten Raum offenbaren sich dem
Besucher die Werke der amerikanischen
Künstlerin Chloe Piene. Bekannt geworden durch ihre Auseinandersetzung mit
amerikanischen Gefängnisinsassen und
deren körperlicher Ausnahmesituation,
machte sie bereits vor Jahren bei der
Ausstellung Hers im Rahmen des stei-
mehr als 1.000 Zeichnungen pro Jahr.
Der Künstler schlüpft zeichnerisch in
verschiedene Rollen: als Hund, Wicki,
der Tod oder Jesus provoziert er mit seinen'Darstellungen und ironisiert diese
zugleich mit den begleitenden Texten.
Seine Einflüsse kommen weniger aus der
bildenden Kunst als aus der Lyrik.
Kräfteraubende Selbsterkundung
Das älteste gezeigte Werk der Ausstellung ist Lassnigs Selbstporträt als Zitrone
aus dem Jahre 1949. Zeitlebens beschäftigte sich die österreichische Künstlerin
mit ihrer eigenen Körperlichkeit. Das Me-
rischen herbst auf sich aufmerksam. In
der aktuellen Ausstellung zeigt sie ihre
Neuinterpretation der kunsthistorischen
Ikonografie vom Tod und dem Mädchen,
bei denen Piene sich selbst als Mädchen
darstellt, das den Tod immer in sich
trägt. Ähnlich wie Maria Lassnig diktiert das körperliche Empfinden die Linienführung und sie verliert sich ganz
im Prozess des Zeichnens.
Teilnehmende,Kün-stl«: Günter Brus, Thomas Palme, Chloe
Piene, PalomaVarga vrekzrMike Parr, Sandra Vasquez de
la Horra, Walter Pichler, GIOM / Guillaume Bruere, Maria
Lassnig, Nicola Tyson, Max Peintner, TOMAK
IN
l'^ll
!&%
Graz, im August 2015, Nr: 125, 9x/Jahr, Seite: _
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Auftr.: 5819, Clip: 9231668, SB: Brus Günter
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/
Eine Ztg. für junge und junggebl., eigenst. Menschen
www. museum-joanneum. at
Ausstellung „Das gezeichnete Ich Zwischen Auslöschung und Maskierung"
Noch bis 4. Oktober 2015
Universalmuseum Joanneum, Bruseum
tensiv mit der „Verletzung des Materials" auseinander. Den Zyklus des Lebens
als spirituell wie politisch geprägtes System stellt die chilenische Künstlerin Vasquez de la Horra dar. Zur Demaskierung
körperlicher sowie Persönlichkeitsschichten laden die jungen Künstler GIOM und
TOMAK unterhaltsam und gleichsam kritisch-hinterfragend mit ihren zahlreichen Werken ein.
NRB
Thomas Palme stellt seine Sicht
auf das eigene Ich auf den Kopf u nterliä Itsa itlfstesB^s
u
dium der Zeichnung nutzte sie zur forschenden Selbsterkundung, rasch und
unmittelbar umgesetzt. Den intensiven,
kräfteraubenden Versuch sich selbst aus
verschiedenen Perspektiven zu betrachten und darzustellen, offenbart Max
Peintner dem Betrachter. „Für ihn ist die
gezeichnete Selbstwahrnehmung angemessenes Ausdrucksmittel zur Darstellung der wahrgenommenen Umwelt, wie
sie im Kopf entsteht", beschrieb Peter
Weibel Peintners Wahrnehmungsbilder.
Bekannt wurde der studierte Architekt
in den 70er-Jahren durch seine zivilisationskritischen Zeichnungen. Der nur mit
einem Arm geborene Künstler Mike Parr
setzt sich mit seinen Radierungen in-
m
Die Zeichnung vermag wie kein anderes Medium über den
Stift die Befragung der eigenen Körperlichkeit so unmittelbar und schonungslos zu Papier zu bringen. Die aktuelle Ausstellung „Das gezeichnete Ich" untersucht die
Spuren, die das Leben im Individuum hinterlässt
Zwischen Auslöschung und Maskierung
12 (inter-)nationale Künstler spüren im BRUSEUM kritisch dem Selbstporträt nach
Position
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KULTUR
80 Kulturzeitung
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Steiermark Report
Das Land Steiermark (Landespressedienst)
Graz, im September 2015, Nr: 9, 11x/Jahr, Seite: _
Druckauflage: 1 350, Größe: 98,65%, easyAPQ: _
Auftr.: 5819, Clip: 9291510, SB: Brus Günter
Formen und Möglichi l keiten der Selbstdari A %j
Stellung bilden den
Schwerpunkt der
Ausstellung
4-
museum-joanneum.at
Eine Sonderausstellung im Bruseum
zeigt noch bis 4. Oktober Exponate, die sich mit der Darstellung des
Menschen beziehungsweise der Darstellung des eigenen Selbstbildes
befassen. Zwölf nationale und internationale Künstler präsentieren ihre
zu Papier gebrachten Vorstellungen
eines„gezeichneten Menschen".
Elena Gugganig
Selbstporträts gezeichneter Menschen
D
ie von Roman Grabner
kuratierte Ausstellung im
Bruseum steht ganz im
Zeichen des Selbstporträts. „Das gezeichnete Ich. Zwischen Auslöschung
und Maskierung" soll Kunstinteressierten, mit zwölf nationalen und
internationalen Künstlerpositionen,
ein möglichst vielschichtiges Bild zur
Auseinandersetzung mit dem eigenen
Selbst geben. „Unser Bemühen ist es,
uns an das Thema aus vielen verschiedenen Perspektiven beziehungsweise Generationen anzunähern", so
Roman Grabner . „Daher auch eine
Auswahl an Ausstellungsstücken, die
im Jahr 1949 beginnt und als jüngstes
Kunstwerk ein Werk aus dem Jahre
2008 aufweist. Die Verworfenheit
des Individuums im Zentrum der
Arbeiten, welche in Zeichnungen ihre
unmittelbare Niederschrift findet,
spiegelt die Narben und Belastungen der Gegenwart in den Porträts
wider", erklärt Grabner die teilweise
entstellten Selbstdarstellungen der
Künstler.
Differenzierte Zugänge
Teilnehmende Künstler wie Günter
Brus, Tomak, Max Peintner, Giom
/ Guillaume Bruere, Maria Lassnig,
Thomas Palme, Sandra Väsquez de
la Horra, Chloe Piene, Nicola Tyson,
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Mike Parr, Walter Pichler und Paloma
Varga Weisz haben zwar differenzierte
Blickwinkel, alle stellen sie jedoch
gesellschaftliche Tabuthemen offensiv
dar und stehen paradigmatisch für
eine radikale Auseinandersetzung mit
dem eigenen Ich.
Das Bruseum repräsentiert einen
eigenen Sammlungs- und Forschungsschwerpunkt zum Leben und
Werk des international erfolgreichen
steirischen Künstlers Günter Brus innerhalb der Neuen Galerie Graz und
verfügt über einen permanenten Ausstellungsbereich im Joanneumsviertel,
im Museumsgebäude Neutorgasse.
Seite: 1/1
Position
Die Wochenzeitung des Österreichischen Raiffeisenverbandes
Wien, am 03.09.2015, Nr: 36, 50x/Jahr, Seite: _
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Auftr.: 5819, Clip: 9275369, SB: Neue Galerie, Graz
AUSSTELLUNGSTIPP
Blick auf das
gezeichnete
Selbst
D
em „gezeichneten Ich"
widmet sich die laufende
Ausstellung im Bruseum in
der Neuen Galerie Graz (Joanneumsviertel). „Zwischen Auslöschung und Maskierung lautet der
vielsagende Untertitel der Schau,
die von Roman Grabner kuratiert
wurde. Neben Selbstbildnissen
von Gunter ßrus richten elf
weitere Künstler den Blick auf
sich selbst.
War etwa in der Renaissance
das Porträt und vor allem auch
das Selbstbildnis noch Ausdruck
künstlerischer Souveränität und
Individualität, ist es im späten 20.
Jahrhundert Ausdruck zunehmender Verunsicherung geworden. In
den Bildnissen dieser „gezeichneten Menschen" spiegeln sich die
Belastungen der Gegenwart, die
ihre Spuren in der Physiognomie
hinterlassen haben.
Die Sonderausstellung zeigt
noch bis 4. Oktober dieses Jahres
Grafiken und Zeichnungen von
zwölf österreichischen und
internationalen Künstlern, die sich
mit der Darstellung des Menschen
bzw. ihrer selbst auseinandersetzen - unter ihnen GIOM/Guillaume Bruere Thomas Palme, Max
Peintner und TOMAK. Ihre
Blickwinkel sind sehr differenziert. So geht die Schau etwa der
Frage nach, was es bedeutet,
wenn Künstler die Physiognomie
ihres Gesichts aufbrechen und
verzerren, den Blick auf das
Dahinter und Darunter freigeben,
sich selbst deformiert und in
unheimlichen Mutationen
darstellen. Darüber hinaus kündet
der „gezeichnete Mensch" von der
Zeichnung als Stilmittel und von
den vielfältigen Formen und
Möglichkeiten der Darstellung des
modernen Menschen zwischen
Körper und Geist, Biochemie und
Bewusstsein, Biografie und
Individualität.
2008 durch einen großen
Sammlungsankauf geschaffen,
repräsentiert das Bruseum einen
eigenen Sammlungs- und Forschungsschwerpunkt zum Leben
und Werk des weltbekannten
steirischen Künstlers in der Neuen
Galerie Graz und verfügt über
einen permanenten Ausstellungsbereich im Joanneumsviertel.
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Raiffeisen Zeitung
Universalmuseum
Joanneum
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Onlinemedien / Online Media
Position
kultur-online.net
19.06.2015
Web-Clipping Österreich
Auftr.: 5819, Clip: 68427008, SB: Brus Günter
www.observer.at
kultur-online

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Das gezeichnete Ich
19.06.2015
Ausstellungen | Preview
03.07.2015 bis 04.10.2015 Neue Galerie Graz
Neue Galerie
Joanneumsvie
Kalchberggas
A-8010 Graz
T: 0043 (0)31
E: neuegalerie
joanneum.at
W: http://www
Was bedeutet es, wenn Künstler wie Edmund Kalb,
Günter Brus, Thomas Palme oder Tomak die
Physiognomie ihres Gesichts aufbrechen und
verzerren, den Blick auf das Dahinter und Darunter
freigeben und sich selbst deformiert und in
unheimlichen Mutationen begriffen darstellen? Geht es in diesem
Arbeiten nur um die Darstellung des Individuums oder auch um eine
Abbildung unserer Zeit? Die Ausstellung im Bruseum geht diesen Fragen
nach und versucht Antworten zu geben.
Öffnungszei
Di bis So 10
War das Porträt, vor allem das Selbstporträt, in der Renaissance noch
selbstbewusster Ausdruck künstlerischer Souveränität und Individualität,
so ist es im späten 20. Jahrhundert Ausdruck einer zunehmenden
Verunsicherung geworden, angesichts einer sich rastlos
beschleunigenden, überökonomisierten Welt, in der das Individuum
täglich an Bedeutung verliert. Als verdichtetes Bild des Humanums zeigt
das Gesicht die Außenansicht des «erschöpften Selbst» (Alain
Ehrenberg), das von Ängsten, Zwängen und lähmenden Gefühlen der
Erschöpfung und Unzulänglichkeit geprägt ist.
Jean-Claude Schmitt sieht das Gesicht «als Zeichen von Identität, als
Träger von Ausdruck und schließlich als Ort einer Repräsentation im
wörtlichen Sinn als Abbildung ebenso wie im symbolischen Sinn einer
Stellvertretung.» «Das Gesicht hat eine große Zukunft, aber nur, wenn
es zerstört und aufgelöst wird», schreiben Gilles Deleuze und Felix
Guattari in ihrem Buch «Das Gesicht ist Politik» (1980). Sie verstehen
das Gesicht nicht mehr als natürliche Gegebenheit, sondern als Produkt
einer kulturellen Entwicklung und somit als Ausdruck von
Machtverhältnissen. Die Gesichter in der Ausstellung weisen Formen von
Zum eigenen Gebrauch nach §42a UrhG.
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Tomak: Bild 3 aus Zyklus 6
'Vernichtungen', 2011. Bleistift auf
Papier, Courtesy des Künstlers
alle Ausstellun
Thomas Palme: Selbstporträt, 2009.
Graphit auf Papier, Courtesy des
Künstlers
Seite: 1/2
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kulturonline 19.06.2015
Beschädigung und Deformation auf, die als Spuren von Gewalt und
Narben von Machtverhältnissen gelesen werden können.
Der «gezeichnete Mensch» des Ausstellungstitels kündet nicht nur vom
Medium seiner Darstellung, sondern auch von den Belastungen der Zeit,
die ihre Spuren im Antlitz hinterlassen. Es geht um Formen und
Möglichkeiten der Darstellung des modernen Menschen zwischen Körper
und Geist, Biochemie und Bewusstsein, Biografie und Subjekthaftigkeit.
Das gezeichnete Ich
Zwischen Auslöschung und Maskierung
3. Juli bis 4. Oktober 2015
Eröffnung: 2. Juli 15, 19 Uhr
Mike Parr: Self Portrait aus: 'Alphabet
I Haemorhage', Black Box of 100
Self Portrait etchings, No 1, 1992.
Kaltnadel, rotes Oxyd und Blut auf
100 Blättern Hahnemühle-Papier,
31 x 27 cm; Courtesy the artist and
Viridian Press
Günter Brus: Ausstellungsujet 'Das
gezeichnete Ich', 2015. Bruseum/
Neue Galerie Graz, UMJ
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Themen: Edmund Kalb, Günter
Brus, Menschen, Selbstporträts,
Zeichnungen, Ausstellung
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Ort: Neue Galerie Graz
Das gezeichnete Ich. Zwischen Auslöschung und
Sammlung Giovanni Aldobrandini
Im BRUSEUM widmet sich die neue Ausstellung
Maskierung dem Selbstporträt. Neben Selbstbildnissen von Günter Brus
Künstlerbücher als magische Orte der Sprache, der...
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MESSEN
richten auch 11 weitere Künstlerinnen und Künstler den Blick auf sich selbst.
War früher das Porträt, vor allem das Selbstporträt, z. B. in der Renaissance
noch Ausdruck künstlerischer Souveränität und Individualität, so ist es im
späten 20. Jahrhundert Ausdruck einer zunehmenden Verunsicherung
geworden. In den Bildnissen dieser „gezeichneten Menschen“ spiegeln sich die
Sujet, Günter Brus, "Das
gezeichnete Ich", 2015,
BRUSEUM/Neue Galerie Graz,
UMJ
Bildquelle: Universalmuseum
Joanneum
Belastungen der Gegenwart wider, die Spuren im Antlitz hinterlassen haben.
<< Orakelsprüche, Magie und Horoskope zurück | vor
Samuel Buri - 80. Geburtstag Skulpturen von Ludwig Stocker >>
Bildbeschreibung: Sujet, Günter Brus, "Das gezeichnete Ich", 2015, BRUSEUM/Neue Galerie Graz,
UMJ
Bildquelle: Universalmuseum Joanneum
Günter Brus, "Aktionsskizze",
1966 Kugelschreiber auf Papier,
© BRUSEUM/Neue Galerie Graz,
UMJ
Bildquelle: Universalmuseum
Joanneum
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Edmund Kalb, "Selbstbildnis", 26.
Dezember 1936 Tusche und
Feder, © KUB
Bildquelle: Universalmuseum
Joanneum
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Selbstporträts von Maria Lassnig bis GIOM im Grazer
2. Juli 2015 10:59; Akt.: 2. Juli 2015 11:01;
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Selbstporträts von Maria Lassnig bis
GIOM im Grazer Bruseum
Die Ausstellung “Das gezeichnete Ich – Zwischen Auslöschung
und Maskierung” im Bruseum des Grazer Universalmuseums
Joanneum beschäftigt sich mit der Selbstdarstellung
unterschiedlicher Künstler. Werke von Maria Lassnig, Paloma
Varga Weisz, Thomas Palme oder Günter Brus geben einen
Einblick, welche Rolle das Medium Zeichnen beim Selbstporträt
spielt.
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Im Zeitalter der permanenten Selbstdarstellung durch
Selfies geht man im Bruseum der Frage nach, wie es um
die Selbstdarstellung durch Stift und Papier bestellt ist.
Der Begriff “Selbstporträt” ist meist mit einer
Erwartungshaltung verbunden, die von der
romantischen Kunsttheorie geprägt ist und zeigt, wie
sich ein Künstler selbst gesehen hat und sehen wollte.
Die von Roman Grabner kuratierte Schau geht nun den
Fragen nach, was es bedeutet, wenn Künstler die
Zum eigenen Gebrauch nach §42a UrhG.
Anfragen zum Inhalt und zu Nutzungsrechten bitte an den Verlag.
St. Stefan im Lavanttal erhielt
“Christine-Lavant-Platz”
Seit Samstag hat die kleine Ortschaft St. Stefan
im Lavanttal einen "Christine-Lavant-Platz".
Die 100. Wiederkehr der [...] mehr »
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Physiognomie ihres Gesichts aufbrechen und verzerren,
den Blick auf das Dahinter und Darunter freigeben und
sich selbst deformiert und in unheimlichen Mutationen
begriffen darstellen. Geht es in diesem Arbeiten nur um
die Darstellung des Individuums oder auch um eine
Abbildung unserer Zeit?
Die Arbeiten von Günter Brus machen deutlich, dass die
Selbstdarstellung in der Zeichnung für ihn auch nach
dem Ende des Aktionismus ein Thema geblieben ist.
Text und Bild ergänzen einander, zu sehen ist oft ein
schemenhaft reduziertes Gesicht. Ähnlich wie die
Skizzen von Brus zeigen auch die Arbeiten von Chloe
Piene zarte Umrisse auf Papier, ihre Zeichnungen
beziehen sich oft auf erotische Themen.
Paloma Varga Weisz ist bei ihren Arbeiten stark
beeinflusst von Darstellungen in mittelalterlichen
Kirchen. Die Bildhauerin gibt ihren Holzfiguren oft
historische Züge. Die Selbstdarstellungen von Maria
Lassnig waren immer auch Ausdruck ihrer
Empfindungen, ihr Körperbewusstsein war immer
Zeugnis intensiver Selbstbefragung. Der jüngste
Künstler, der in der Ausstellung vertreten ist, GIOM
(Guillaume Bruere), missachtet in seinen Arbeiten
Größenverhältnisse und schlüpft bei seinen
Selbstbildnissen gerne in unterschiedliche Rollen.
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(S E R V I C E – “Das gezeichnete Ich – Zwischen
Auslöschung und Maskierung” im Bruseum des
Universalmuseums Joanneum. Von 3.7. – 4.10.
Geöffnet Dienstag bis Sonntag von 10.00 bis 17.00 Uhr.)
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Selbstporträts von Maria
Lassnig bis GIOM im Grazer
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Von Apa | 02.07.2015 - 11:00
Die Ausstellung "Das gezeichnete Ich - Zwischen Auslöschung
und Maskierung" im Bruseum des Grazer Universalmuseums
Joanneum beschäftigt sich mit der Selbstdarstellung
unterschiedlicher Künstler. Werke von Maria Lassnig, Paloma
Varga Weisz, Thomas Palme oder Günter Brus geben einen
Einblick, welche Rolle das Medium Zeichnen beim Selbstporträt
spielt.
Im Zeitalter der permanenten Selbstdarstellung durch Selfies geht man im Bruseum
der Frage nach, wie es um die Selbstdarstellung durch Stift und Papier bestellt ist. Der
Begriff "Selbstporträt" ist meist mit einer Erwartungshaltung verbunden, die von der
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romantischen Kunsttheorie geprägt ist und zeigt, wie sich ein Künstler selbst gesehen
hat und sehen wollte. Die von Roman Grabner kuratierte Schau geht nun den Fragen
nach, was es bedeutet, wenn Künstler die Physiognomie ihres Gesichts aufbrechen
und verzerren, den Blick auf das Dahinter und Darunter freigeben und sich selbst
deformiert und in unheimlichen Mutationen begriffen darstellen. Geht es in diesem
mehr von
Arbeiten nur um die Darstellung des Individuums oder auch um eine Abbildung
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Die Arbeiten von Günter Brus machen deutlich, dass die Selbstdarstellung in der
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Zeichnung für ihn auch nach dem Ende des Aktionismus ein Thema geblieben ist.
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Text und Bild ergänzen einander, zu sehen ist oft ein schemenhaft reduziertes
Gesicht. Ähnlich wie die Skizzen von Brus zeigen auch die Arbeiten von Chloe Piene
zarte Umrisse auf Papier, ihre Zeichnungen beziehen sich oft auf erotische Themen.
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Paloma Varga Weisz ist bei ihren Arbeiten stark beeinflusst von Darstellungen in
mittelalterlichen Kirchen. Die Bildhauerin gibt ihren Holzfiguren oft historische Züge.
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Die Selbstdarstellungen von Maria Lassnig waren immer auch Ausdruck ihrer
Empfindungen, ihr Körperbewusstsein war immer Zeugnis intensiver
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Selbstbefragung. Der jüngste Künstler, der in der Ausstellung vertreten ist, GIOM
(Guillaume Bruere), missachtet in seinen Arbeiten Größenverhältnisse und schlüpft
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bei seinen Selbstbildnissen gerne in unterschiedliche Rollen.
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(S E R V I C E - "Das gezeichnete Ich - Zwischen Auslöschung und Maskierung" im
Bruseum des Universalmuseums Joanneum. Von 3.7. - 4.10. Geöffnet Dienstag bis
Sonntag von 10.00 bis 17.00 Uhr. www.museum-joanneum.at )
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Selbstporträts von Maria Lassnig bis GIOM im Grazer Bruseum
Selbstporträts von Maria Lassnig bis
GIOM im Grazer Bruseum
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2. Juli 2015 10:59 Akt.: 2. Juli 2015 11:01
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Die Ausstellung “Das gezeichnete Ich – Zwischen Auslöschung und
Maskierung” im Bruseum des Grazer Universalmuseums Joanneum
beschäftigt sich mit der Selbstdarstellung unterschiedlicher Künstler.
Werke von Maria Lassnig, Paloma Varga Weisz, Thomas Palme oder
Günter Brus geben einen Einblick, welche Rolle das Medium
Zeichnen beim Selbstporträt spielt.
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Griechischer Finanzminister
Varoufakis tritt zurück
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Im Zeitalter der permanenten Selbstdarstellung durch Selfies geht man im Bruseum der
Frage nach, wie es um die Selbstdarstellung durch Stift und Papier bestellt ist. Der Begriff
“Selbstporträt” ist meist mit einer Erwartungshaltung verbunden, die von der romantischen
Kunsttheorie geprägt ist und zeigt, wie sich ein Künstler selbst gesehen hat und sehen
wollte. Die von Roman Grabner kuratierte Schau geht nun den Fragen nach, was es
bedeutet, wenn Künstler die Physiognomie ihres Gesichts aufbrechen und verzerren, den
Blick auf das Dahinter und Darunter freigeben und sich selbst deformiert und in
unheimlichen Mutationen begriffen darstellen. Geht es in diesem Arbeiten nur um die
Darstellung des Individuums oder auch um eine Abbildung unserer Zeit?
Griechischer Finanzminister
Varoufakis tritt zurück
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Die Arbeiten von Günter Brus machen deutlich, dass die Selbstdarstellung in der Zeichnung
für ihn auch nach dem Ende des Aktionismus ein Thema geblieben ist. Text und Bild
ergänzen einander, zu sehen ist oft ein schemenhaft reduziertes Gesicht. Ähnlich wie die
Skizzen von Brus zeigen auch die Arbeiten von Chloe Piene zarte Umrisse auf Papier, ihre
Zeichnungen beziehen sich oft auf erotische Themen.
Paloma Varga Weisz ist bei ihren Arbeiten stark beeinflusst von Darstellungen in
mittelalterlichen Kirchen. Die Bildhauerin gibt ihren Holzfiguren oft historische Züge. Die
Selbstdarstellungen von Maria Lassnig waren immer auch Ausdruck ihrer Empfindungen,
ihr Körperbewusstsein war immer Zeugnis intensiver Selbstbefragung. Der jüngste
Künstler, der in der Ausstellung vertreten ist, GIOM (Guillaume Bruere), missachtet in
seinen Arbeiten Größenverhältnisse und schlüpft bei seinen Selbstbildnissen gerne in
unterschiedliche Rollen.
Griechenland – Euro verliert leicht
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Bruseum des Universalmuseums Joanneum. Von 3.7. – 4.10. Geöffnet Dienstag bis Sonntag
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Red Bull X-Alps 2015 in Salzburg gestartet
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Selbstporträts von Maria Lassnig bis GIOM im Grazer Bruseum
Selbstporträts von Maria Lassnig bis
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2. Juli 2015 10:59 Akt.: 2. Juli 2015 11:01
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Die Ausstellung “Das gezeichnete Ich – Zwischen Auslöschung und
Maskierung” im Bruseum des Grazer Universalmuseums Joanneum
beschäftigt sich mit der Selbstdarstellung unterschiedlicher Künstler.
Werke von Maria Lassnig, Paloma Varga Weisz, Thomas Palme oder
Günter Brus geben einen Einblick, welche Rolle das Medium
Zeichnen beim Selbstporträt spielt.
Im Zeitalter der permanenten Selbstdarstellung durch Selfies geht man im Bruseum der
Frage nach, wie es um die Selbstdarstellung durch Stift und Papier bestellt ist. Der Begriff
“Selbstporträt” ist meist mit einer Erwartungshaltung verbunden, die von der romantischen
Kunsttheorie geprägt ist und zeigt, wie sich ein Künstler selbst gesehen hat und sehen
wollte. Die von Roman Grabner kuratierte Schau geht nun den Fragen nach, was es
bedeutet, wenn Künstler die Physiognomie ihres Gesichts aufbrechen und verzerren, den
Blick auf das Dahinter und Darunter freigeben und sich selbst deformiert und in
unheimlichen Mutationen begriffen darstellen. Geht es in diesem Arbeiten nur um die
Darstellung des Individuums oder auch um eine Abbildung unserer Zeit?
Die Arbeiten von Günter Brus machen deutlich, dass die Selbstdarstellung in der Zeichnung
für ihn auch nach dem Ende des Aktionismus ein Thema geblieben ist. Text und Bild
ergänzen einander, zu sehen ist oft ein schemenhaft reduziertes Gesicht. Ähnlich wie die
Skizzen von Brus zeigen auch die Arbeiten von Chloe Piene zarte Umrisse auf Papier, ihre
Zeichnungen beziehen sich oft auf erotische Themen.
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Paloma Varga Weisz ist bei ihren Arbeiten stark beeinflusst von Darstellungen in
mittelalterlichen Kirchen. Die Bildhauerin gibt ihren Holzfiguren oft historische Züge. Die
Selbstdarstellungen von Maria Lassnig waren immer auch Ausdruck ihrer Empfindungen,
ihr Körperbewusstsein war immer Zeugnis intensiver Selbstbefragung. Der jüngste
Künstler, der in der Ausstellung vertreten ist, GIOM (Guillaume Bruere), missachtet in
seinen Arbeiten Größenverhältnisse und schlüpft bei seinen Selbstbildnissen gerne in
unterschiedliche Rollen.
(S E R V I C E – “Das gezeichnete Ich – Zwischen Auslöschung und Maskierung” im
Bruseum des Universalmuseums Joanneum. Von 3.7. – 4.10. Geöffnet Dienstag bis Sonntag
von 10.00 bis 17.00 Uhr.)
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Selbstporträts von Maria Lassnig bis GIOM im Grazer Bruseum
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2. Juli 2015 10:59 Akt.: 2. Juli 2015 11:01
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Die Ausstellung “Das gezeichnete Ich – Zwischen Auslöschung und
Maskierung” im Bruseum des Grazer Universalmuseums Joanneum
beschäftigt sich mit der Selbstdarstellung unterschiedlicher Künstler.
Werke von Maria Lassnig, Paloma Varga Weisz, Thomas Palme oder
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Zeichnen beim Selbstporträt spielt.
Im Zeitalter der permanenten Selbstdarstellung durch Selfies geht man im Bruseum der
Frage nach, wie es um die Selbstdarstellung durch Stift und Papier bestellt ist. Der Begriff
“Selbstporträt” ist meist mit einer Erwartungshaltung verbunden, die von der romantischen
Kunsttheorie geprägt ist und zeigt, wie sich ein Künstler selbst gesehen hat und sehen
wollte. Die von Roman Grabner kuratierte Schau geht nun den Fragen nach, was es
bedeutet, wenn Künstler die Physiognomie ihres Gesichts aufbrechen und verzerren, den
Blick auf das Dahinter und Darunter freigeben und sich selbst deformiert und in
unheimlichen Mutationen begriffen darstellen. Geht es in diesem Arbeiten nur um die
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Die Arbeiten von Günter Brus machen deutlich, dass die Selbstdarstellung in der Zeichnung
für ihn auch nach dem Ende des Aktionismus ein Thema geblieben ist. Text und Bild
ergänzen einander, zu sehen ist oft ein schemenhaft reduziertes Gesicht. Ähnlich wie die
Skizzen von Brus zeigen auch die Arbeiten von Chloe Piene zarte Umrisse auf Papier, ihre
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Selbstdarstellungen von Maria Lassnig waren immer auch Ausdruck ihrer Empfindungen,
ihr Körperbewusstsein war immer Zeugnis intensiver Selbstbefragung. Der jüngste
Künstler, der in der Ausstellung vertreten ist, GIOM (Guillaume Bruere), missachtet in
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unterschiedliche Rollen.
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"Das gezeichnete Ich" als Hure, Zitrone oder Tannenbaum ­ Bildende Kunst ­ derStandard.at › Kultur
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"Das gezeichnete Ich" als Hure, Zitrone oder
Tannenbaum
CO LET T E M. SCHMIDT
3. Juli 2015, 12:01
Selbstdarstellungen variierten in der Kunst in den letzten
hundert Jahren stark. Vom zerstörerischen, radikalen
Selbsterforschen bis zum Abbild des Außen und des
Innenlebens. Das Grazer Bruseum widmet sich der spontansten
Art der Selbstskizze – der Zeichnung
Graz – Immer wieder hebt der Mann ein Zeichenblatt auf, hält
es vor sein Gesicht und atmet scharf ein, sodass die dem
Zuseher zugewandte Seite kurz an seinem Gesicht haften
bleibt. Dann atmet er aus, das Blatt fällt zu Boden, und der
Vorgang wird mit dem nächsten Blatt wiederholt. Die
Performance 100 Breaths (2003) des Australiers Mike Parr ist
ein vielschichtiges Selbstporträt und die einzige Videoarbeit,
die in der am Donnerstag eröffneten Ausstellung Das
gezeichnete Ich – Zwischen Auslöschung und Maskierung
gezeigt wird.
Die Schau zeigt zwölf Positionen zum Thema der
Selbstdarstellung und Selbsterforschung. Ein aufgelegtes
Thema für das Bruseum, ist doch das Werk von Günter Brus
nicht ohne seine Selbstporträts zu denken.
foto: sammlung cserni
"Ecce Machina" von Tomak. Er fühlt dem eigenen Ich
mit Bildern und Texten auf den Zahn und konstruiert es
dabei immer neu.
Aber kurz zurück zu Parrs hundert Atemzügen. Der 1945
Geborene ist für weit radikalere Performances bekannt – eine,
bei der er versuchte, 24 Stunden durchzu­lachen, stürzte ihn in
eine tiefe Sinnkrise. Danach fand er zu Radierungen und
Holzschnitten, eine Auswahl davon ist nun im Bruseum zu
sehen. Doch das Video nimmt gleich beide in der Ausstellung
erörterten Aspekte mit: den der Maskierung, wenn er sich die
Zeichnungen wie Masken an sein Gesicht saugt, und den
der (beinahe) Auslöschung. Denn Parr atmet während des
Films tatsächlich für jedes Blatt einmal ein. Wird der Vorgang
unterbrochen, gerät er tatsächlich in Atemnot.
An seine Grenzen stieß bekanntlich auch Günter Brus, nach
Jahren radikaler Körperarbeiten markierte die Zerreißprobe
1970 hier ein Ende.
Brus war mit dieser Art des Selbstporträts nicht allein. "In den
1960er­Jahren begannen die Künstler ihren Körper
aufzureißen", erzählt Bruseum­Kurator Roman Grabner, "um
zu schauen, was drinnen ist." Von Brus gibt es aber freilich
auch unzählige gezeichnete Selbstporträts, die markanten,
dürren Schädel, die immer wieder auftauchten.
Das ausgebeutete Ich
"Warum stellte sich ein junger Künstler in den 1960er­ und
1970er­Jahren so morbid dar", fragt Grabner und findet die
Antwort in der nächsten Künstlergeneration. Auch heute
tauchen Bilder der sich selbst ausbeutenden Künstler auf, "die
mit 30 eine Entlastungsdepression und mit 40 den ersten
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Herzinfarkt haben".
Dabei beuten sie sich nicht nur selbst aus: Thomas Palme
(Jahrgang 1967), der stark von Brus beeinflusst ist, stellt sich
gerne selbst mit nacktem, pornografisch posierendem
Frauenkörper dar – als "Künstlerhure" . In der Schau sind
Palmes Zeichnungen gegenüber von Brus­Zeichnungen aus
den 1980ern auf die Wand genagelt. Palme zeichnet täglich
wie manisch, was die Flut der teils schmerzverzerrten, oft auch
humorvollen Ich­Bilder fast einschüchternd dokumentiert.
Ähnlich manisch, aber viel konstruierter sind die Arbeiten von
Tomak, der sein gezeichnetes Gesicht immer wieder in
verschiedene Texte, die wie Gebrauchsanweisungen anmuten,
einbaut und auch seinen Künstlernamen immer wieder
abändert. Er brachte auch ein Einmach­Ich, eine zerrissene
Zeichnung im Einmachglas, mit. Sechs Bilder machte er eigens
für die Grazer Schau.
Zwei Frauen, von denen für Grabner eine, nämlich die 2014
verstorbene Maria Lassnig, der anderen, der 55­jährigen
Nicola Tyson, quasi künstlerisch die Fackel übergeben hat,
hängen sich wie Palme und Brus gegenüber. Unglaubliche 60
Jahre beschäftigte sich Lassnig mit Selbstporträts. In ganz
frühen skizziert sie sich als Zitrone, in anderen in amorphen
Formen, die für das Innenleben stehen.
Auf sein Innenleben konzentriert sich auch der 1976 geborene
Franzose Guillaume Bruère, der sich dabei mal als Kartoffel,
mal als Tannenbaum oder aber ganz in seinem mit
Verlustängsten gefüllten Gedärmen verewigt. In einem
anderen Bild seines asymmetrischen, mit großer Farbigkeit
und Finesse gezeichneten Gesichts starrt den Betrachter sein
Auge scharf an, während sich sonst alles auflöst.
Ganz anders die aus der Architektur kommenden Max Peintner
und Walter Pichler. Vom 2012 verstorbenen Pichler sind
Körper wie Häuser skizziert – darin wohnen Angst und
Einsamkeit. Peintner spart den Kopf, den man selbst immer
nur spiegelverkehrt sieht, aus und beruft sich dabei auf Ernst
Mach und Caspar David Friedrich. Der restliche Körper erobert
den Raum: etwa wenn er als Christus den eigenen Sargdeckel
mit den Beinen wegdrückt. (Colette M. Schmidt, 3.7.2015)
Bis 4. 10.
Link
Bruseum Graz
© STANDARD Verlagsgesellschaft m.b.H. 2015
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„Das gezeichnete Ich“ im Bruseum
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Wie man sich selbst darstellt – damit beschäftigt sich eine
Sonderausstellung im Bruseum im Universalmuseum
Joanneum. Zwölf Künstler zeigen in „Das gezeichnete Ich“
ihre persönliche Seite, die auch Ängste beinhaltet.
Für die Ausstellung wurden Zeichnungen und
Motive ausgewählt, weil sie als Form der
„Der Tag in der Steiermark“,
spontanen Niederschrift galten, erklärt Roman
2.7.2015
Grabner, Leiter des Bruseums: "Dort konnte man
am schnellsten Ideen und Vorstellungen
festhalten.“ Es werde ein Selbstbild gezeichnet, das von
Begebenheiten und Belastungen der Zeit und auch von Traumata,
von eigenen Existenzängsten gezeichnet ist.
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Chloe Piene, Flyer (bald), 2001
Selbstbildnis als Zeitanalyse
Eine Frage der Ausstellung sei, ob Selbstbildnisse immer subjektive
Darstellungen des Selbst sind oder ebenso eine Art der Zeitanalyse.
Ausgangspunkt der Fragestellung ist Günter Brus, so Roman
Grabner: "Günter Brus ist bekannt als Aktionist, er hat aber immer
schon gezeichnet. Gerade in den Aktionsskizzen hat er sich selbst
dargestellt, ganz radikal, gefoltert, zerfleischt, ein Stück
Restmensch, könnte man sagen. Auch nach den Aktionen hat er sich
kontinuierlich mit dem eigenen Selbstbild auseinandergesetzt, auch
mit sehr viel Humor.“
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Auftr.: 5819, Clip: 68556642, SB: Brus Günter
Thomas Palme/UMJ
Innensicht statt Außensicht
Thomas Palme, Selfportrait as an
Artist III, 2012
Paradigmatisch für die Auseinandersetzung mit
dem Selbst steht die im letzten Jahr verstorbene
Künstlerin Maria Lassnig: "Sie hat über sechs
Jahrzehnte hinweg sich mit ihren eigenen
Körperempfindungen auseinandergesetzt, sie ist
sicher ganz wichtig für diese Entwicklung des
Selbstbildnis, weg von den traditionellen
Vorstellungen. Sie hat nicht die Außensichten,
sondern die Innensichten dargestellt.“ Das Innere
in körperlichem Verstehen zieht sich durch die
gesamte Ausstellung, ebenso das Motiv der
Maskierung.
Roman Grabner sagt über das Motiv der Maskierung in der
Ausstellung:
Verschiedene Gesichter zeigen in der Ausstellung „Das gezeichnete
Ich - zwischen Auslöschung und Maskierung“ neben Brus und
Lassnig etwa Thomas Palme, Max Peintner, sowie die chilenische
Künstlerin Sandra Vasquez de la Horra und TOMAK.
Link:
Bruseum - Universalmuseum Joanneum
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ART AND SIGNATURE (www.artandsignature.com/), 07.07.2015
INTERVIEW WITH TOMAK | CHOKING AT SECOND GLANCE
//
TOMAK – the Posterboy of Antikunst does not seem to believe in relaxation. After
several exhibitions and collaborations in the last year, he now presents his current
drawings at the Bruseum in Graz in the exhibition “The Marked Self”, publishes his
next book in September and still keeps on working fanatically. Daniel Lippitsch sat
down with TOMAK to discuss the boringness of contemporary art, why art students
have to show resistance and why galleries take themselves far too seriously…
//
TOMAK, The Last To Know – We Are The Goon Squad,
(Öl/Acryl auf Holz), 150 x 115 cm, 2015.
Foto: Alek Kawka
//
Looking over your work, one thing that stands out is the ever-expanding range of media you use. How
does working with sculpture, collage, painting, drawing, etc. influence your creative process?
My work is always based on a some form of specific, existing image, or on reality in general. For the
sculptures, I had busts made of myself. The way politicians used to, since antiquity. Sculptures always
served as proof of a person’s existence. These existing images or subjects are then processed,
disturbed, fragmented, or approached through a variety of media. I burned one of the heads, cut
another bust into cubes, to others I added metal elements like huge steel teeth. I caricatured myself,
transforming the solemnity of the political bust into a richer, artistic, aesthetic take on the subject.
//
So it’s more about self-destruction than self-glorification?
At first glance, people who don’t know me see a certain bathos when looking at the self-portrait
drawings or the busts. At second glance, and the second glance is crucial, you can see that the topics
are in fact addressed in a compelling manner: I, the EGO. The EGO is the basis every artist works
from. We all see the world differently; we express the things that affect us, transmitting them out into
the world. This transmitting out into the world, for example in self-portraits, risks coming across as
bathetic, of course. My interest in the self-portrait was sparked by Frida Kahlo. I saw a drawing of hers.
I hadn’t drawn since I was thirteen, and then I went to an exhibition and suddenly this work by Frida
Kahlo stood out as such an incredible beacon of light. It was a small drawing in which she had a heart
on her forehead, I think, in that style in which she paints. That picture inspired me to begin drawing
again. Until that point my drawings had actually been texts.
//
How do you mean?
They consisted of text. Sheets of drawing paper that only had text written on them.
//
And in what sense do you see them as drawings?
Because they’re pictures. Because as soon as I frame it, a sheet of paper with writing on it becomes a
picture. Then I began to add drawings to the text. Very small things that I would draw in. The content
always provided the framework. The content made the pictures. Then the motifs got bigger. I began
making series. There were five text sheets with lines drawn on them five millimeters apart. The
influence of the Vienna Group with Gerhard Ruhm, who also has text-based work with added
drawings, was decisive. So these evolved into series. That’s something I always really liked, because
in a series you can achieve a theatrical effect of sorts. One thing builds on another. The text sets the
tone. Then comes the image, then another text, and then maybe a larger image.
//
Is the origin in literature?
My origin is in the act of writing. Literature also because when you go out on the street and look at the
people, it can be hard to capture the experience with pictures alone. You also need words.
//
TOMAK – MALPRACTICE
(Bleistift auf Papier), 80 x 60 cm, 2015.
Foto: Roland Krauss
//
Is that why you integrate a lot of writing into your work?
The writing is crucial. Because the text describes what I’m feeling, and naturally you also try to
develop a style. To make the texts readable. So that the texts can also be published in book form. At
the same time though, I’m a very visual person. The visual impressions that I get on the street, in the
supermarket or in the countryside … When I see all these morons, at some point I have to start
writing. A person needs a release, and it’s the writing that is actually the release valve, not the visual
arts. Otherwise I’d just have to torch some people …
//
Would you agree that in the pieces incorporating text, the text itself is the primary medium?
You have to get people’s attention with nicely drawn elements, which at second glance – and maybe it
is all about the second glance today – end up sticking in their throats. These nicely drawn things. Of
course, you can also paint brutal things. There are also forms of painting that are able to get things to
stick in your throat. These days not even the curators are capable of judging painting. You can see
that in the art market. You can see that at art fairs. Finding art there is like mushroom hunting.
//
Do you see art fairs more like shabby sales events?
They’ve devolved into design fairs.
//
In my opinion, art, especially when viewed from the perspective of the 60s and 70s, has largely become
more of an aesthetic accessory than a medium of criticism.
That’s right. It could also be a medium of aesthetic criticism, if we’re talking about “just” painting. But
look at Picasso’s late pictures. To me, late Picasso is the greatest there is. It’s always incredibly
refreshing, going into any museum anywhere in the world, to come across one of these monsters of
his hanging there. Wild. Raw. Brutal. Colorful. Insolent. Fresh. I don’t see that at art fairs today.
//
The art is becoming too concrete. Too easy, in part.
It’s slick, polished design …
//
Things become beautiful, aesthetic, pleasant. Digestible.
Nothing sticks with you. There are a few exceptions. You can also club the viewer over the head once
in a while. That’s the purpose of art, after all. That’s my opinion. That has always been the purpose of
literature. I’m an Austrian. I mean, Austria has produced some tough bastards. Hypersensitive people
who are exposed to this society and have to find a way to deal with it. Because they can’t help
themselves. Otherwise they’d have to go home and do something drastic to themselves. If you go to
the local bar somewhere in the countryside, you’ve only got two options at the end of the night: punch
someone in the face or go home and write about it. Or you punch them in the face, take a picture of it,
and write something underneath. And that brings us to my drawings.
//
That already explains the process.
Yes, exactly. And it’s not just like that in the countryside, it’s the same everywhere. People aren’t just
idiots in Austria, but in Germany too. They’re idiots in England as well and they’re just as much idiots
in France. Basically, people are idiots all over the world. We could perhaps consider why it is that they
are idiots. Most likely we would find that it’s various moral constraints or child-rearing measures that
keep people stupid, and make them stupid on purpose; unfortunately socialism also has that effect on
people.
//
Watzlawick has addressed that.
That’s just how it is, mankind is kept stupid. Then an artist comes along and criticizes that. Art is there
to sharpen the senses. That’s why it’s about the second glance. As head-on as my pictures may in
part seem, there’s also a lot of content in that directness.
I’d like to quote Elsy Lahner briefly: “For the artist, TOMAK is a fictional character, an antithetical position,
the opportunity to counter what our society considers acceptable.” How important do you consider the
breaking of taboos, these quotidian excesses? Especially in your current series – in one title you refer to
the Marquis de Sade and use a Chanel logo. Does that reflect this need to cross lines? I mean the images
are powerful. They slap you in the face. They stimulate. How do you see your use of text in that regard?
The literature in particular is very specific in its content.
I look for abysses. I don’t know if they are my abysses, or whether it’s necessary to expose others to
those abysses. Because de Sade is the anti-Kant. I want to present a certain antithesis. That brings us
back to the TOMAK persona – a nom de guerre as Gerald Matt put it so well. Like Lenin.
//
TOMAK ‘HUNDKUSS’
(Siebdruck, Öl, Acryl, Kreide, Schultafellack auf Holz) 200 x 230 cm, 2015.
Foto: Alek Kawka
It also communicates strength.
TOMAK says he is TOMAK, and Falco says he’s Falco, and Madonna says she’s Madonna. Let’s stay
with Madonna. She has always embodied the opposite of the Madonna. This OPPOSITION is a very
important point of art in general. The OPPOSITION is also ANTI. That’s why artists like Nietzsche
bring up the Antichrist. You have to present society with its opposite, put an abyss in your picture,
which may in fact may not be an abyss, but rather a different perspective on a problem. The problem
of humanity. The problem of God. The problem of civilization. Using this artistic possibility helps to
refine the way we view a problem. The problem of viewing art. The problem of networks, for example.
//
Networks? To what extent is that expressed in the work?
My pictures are woven together by networks. By veins, for example.
//
So, in the anatomical sense?
In the symbolic sense: these veins, these networks, these lines, these weavings. Just as in nature,
which is woven together by networks. When you look at a river from above, it’s like a system of veins.
My handwriting is the same, and is meant to be read that way. The same goes for machines, circuits,
computer circuitry. That also gets woven into these pictures to illustrate this networking. The
interesting thing is that I come from a time when a household still had just one phone.
//
A lack of networking, that is.
A lack of communication. The communication mania we have now obviously brings its own problems,
especially in the sense of eavesdropping, for the purposes of spying on the public. That’s always been
the goal of the state, and it became reality long ago. You can also take a terrorist approach to that. I
can imagine doing performances on that topic myself at some point.
//
You would do performance- and intervention-based work?
Yes. I’ve always done performances from time to time. There were about ten performances, I think, at
Kunsthalle Wien alone. They were always performances that originated from my drawing texts, which I
then staged.
//
What were those like?
With actors. Projections. A rock band. It was always a huge spectacle. Gerald Matt encouraged it.
Initially he thought I’m a performance artist. Until he saw my pictures at the Kunsthalle. That was also
a big achievement for me, showing 25 paintings at the Kunsthalle, in a country where painting has
always been neglected. That’s something that can’t be emphasized enough. We’re suddenly talking
about graphic art again, because you can talk about the content. But it’s very difficult for curators and
other decision makers in the arts to talk about painting.
//
It’s become an antithesis at this point.
The perception of course is that painting is something sensual. But my paintings come out of the
graphic work, they come, in turn, from the word. But in the end a good picture is a good picture. Who
can judge what is a good picture? Not many! This ability to judge takes you further and further away
from those people who, for example, have studied art history for two or three semesters. It takes them
forever to understand what Martin Kippenberger, for example, meant with his “Handpainted Pictures.”
Curators are only now beginning to understand these pictures. And when a curator understands it,
then a gallerist will understand it, and then at the end a buyer will understand it. That takes a while.
//
What do you think about the theorization of art in general?
It’s inevitable.
//
I mean more from the external side. Not directly on the part of the artist, that is, not even necessarily on the
part of the curator, but rather the general theorization of art, the exaltation of art, the auratic aspect of art
that is often tacked on with a lot of people puking their opinions into it. What do you think about this
overtheorization? The idea that art, respectively the deeper content of art must always be something
sublime? Maybe it’s meant to be direct and not sublime? Maybe it should slap you in the face.
Kippenberger fits perfectly to this question. Because he was actually always bringing this auratic
aspect of art back to its essence, though to this day not everyone understands that. I was in Frankfurt
recently, where I spoke with two gallerists, and I realized that the Germans have gone back to the
Biedermeier era. It started with the Leipzig School, and now they’re painting hedges.
//
TOMAK ‘GRAZ – FUTOWATZ’ (Bleistift auf Papier), 80 x 60 cm, 2015. Foto: Roland Krauss
//
It’s easily digestible…
It’s bourgeois – German! So I said: “But you have people like Jonathan Meese.” And he says, “Yes,
but he doesn’t sell.” Then I said: “Sure, a fucking hedge, of course every German Biedermeier
industrialist is going to hang one of those in his living room.” But it isn’t art. Today, people discuss art
in terms of rankings. Of course, an artist who sells well will have a good gallerist. That good gallerist
will then get the artist into a good museum.
//
It really is a kind of commercial treadmill.
These days, if it’s tasteful and pleasant it can easily be sold to a Russian prole. What kind of people
are art buyers? They’re real estate people, construction magnates, and they’re a bunch of proles with
money. They have no understanding of art. They walk through an art fair and buy a fucking hedge or
some other nicely painted shit. They understand that. That’s the art market. The word “art market”
didn’t exist twenty years ago. Take pop music, for example. There’s good pop music, but up at the top
there’s the worst crap ever. That’s how you have to look at it. The slicker the shit is that they make, the
more people will buy it.
//
So it’s better to dissociate oneself from this commercial treadmill, these buyers?
I earned a lot with the drawings, you know. Every idiot wanted one of those drawings, and they all got
one. Until I said stop. I could still be doing that. Then I’d be known for the drawings, I’d probably be in
the Museum of Modern Art. It really was a treadmill like that. But I said to myself, this constant, daily
repetition of the same shit is so boring. I have too many ideas. So I began making sculptures. It was a
break with what I had been doing, though it still had the same theme. But they were sculptures. Then I
made these collages, in which I completely destroyed this image of myself. I thought I was done with
that. In the last two years I had some great exhibitions of my paintings, some great achievements. My
work was bought by major collections. So I thought I was finished, and then suddenly I was invited to
participate in the portraiture exhibition The Marked Self.
//
Isn’t it nice though to return to drawing? Or do you look at drawing differently now?
I want to make it even better. I want to make it even more sculptural. I want to leave myself more time.
I’ll only make six or seven drawings, and then go back to painting. I’m happy to do it for one-off things
like that, for a museum. You have to. It’s an accomplishment, after all, and should be celebrated. You
can always challenge your own work. Your own oeuvre. There are only a few artists who did that over
and over again, Picasso for example. Closure is always a wonderful thing in life. I mean, spending a
lifetime with the same woman, that’s boring. You have to be able to bring things to a close. You have
to make new conquests, new discoveries. That’s what it’s about. What’s on the other side of the
mountain? Is there something there? If you don’t go, you’ll never know.
//
But doesn’t this restless pursuit of life kill you eventually?
No, I think that those who are really driven live to be very old.
//
If they don’t happen to slam into a tree.
This state of being driven has something beautiful to it as well. The point at which I felt the worst –
mentally, physically, and emotionally – was when I was stuck in this commercial treadmill. Another five
drawings here, another twenty there, and the collector wants another five, and so on. I had to make a
break, and it had to be a clean break, in terms of the gallery as well. To say that was it. Can the gallery
go along with that?
//
That was difficult in your case. You left the gallery. You’re working together with LISABIRD Contemporary
now?
Right, and I work with others as well. These are young people. With Lisa Kandlhofer I’m participating
in fairs in Istanbul, have solo shows in Dallas, solo shows in Vienna maybe, and so on. She’s also in
the process of establishing herself. She has a good network internationally. That’s very important to
me.
//
She promotes good artists in general too.
And makes a good impression as well. Travels a lot. That’s very important. The older the gallerists get,
the more likely they are to sit around their galleries and not go outside, they let the people come to
them. That’s the wrong approach. I need a young mind. I need a young spirit. I need a young will. I
need interaction.
//
Why are galleries expected to have a cultural obligation at all anymore? That’s what the museums do. And
they do it well. They make an effort. I just think that galleries per se no longer expect themselves to put on
brilliant exhibitions. They don’t even need to have a physical space anymore, theoretically. Their job is to
sell. To raise artists’ visibility. Auction houses don’t flaunt wonderfully curated, political exhibitions either.
Most studios are bigger than the galleries. But the galleries have 25 artists, and you can’t represent 25
artists. My advice to gallerists has always been that you can represent a core group of five people.
That’s plenty. That means a two-month exhibition in the gallery, and the rest of the day is spent getting
these artists known to museums, collections, art associations, to do little promotions, to spend time
getting to know the artist. In a case like that I’d be happy to be represented exclusively. But not when
everything just gets fired off quickly. And that’s what happens.
I am always surprised by what’s happening today. I came to Vienna at a very interesting time.
Influenced by people like the Wiener Gruppe, Günter Brus, Attersee. Attersee did some really great
things and had some big successes. Because his paintings took a contrary position to the negativity in
Austrian art at the time. Which makes some of his paintings seem all the more malevolent. My
criticism of all this Actionism stuff is that it actually constitutes a violation of the poor little sensitive
artist’s own soul. And this poor little sensitive artist then points to his distress and helplessness in the
face of society. But I’m a child of the 80s, where people just set fire to things. That’s more my kind of
thing, of course. Though the visual language and also the physicality of Actionism are still incredibly
fantastic and influential.
//
Especially Brus, I would say.
Brus, Schwarzkogler, etc. – Muehl is also very important. They’re great artists. Even during the
worldwide hippie phase – which the Fantastic Realists, who also came from Austria, were a part of –
they made work that was thoroughly anti-art. You won’t find the Fantastic Realists anywhere today.
And maybe that isn’t the fate they deserve, I have to say in all honesty. But there’s just no lobby
behind it. That’s the market ge you. Who knows what will happen to certain things being hyped right
now, and how low they’ll sink. That’s my point. It’s similar to stocks, to real estate. Warhol is always at
the top because of two American collectors. One of them always puts the work up and the other buys
it.
//
They also maintain his value.
And that brings us to the auctions. They do that there. In reality it’s manipulation.
//
You probably have manipulations in any market. You have to keep the market value up after all.
That’s totally legitimate. They keep Andy Warhol’s market value up. Suddenly instead of 50 Marilyns
there are 500, wherever they’re coming from …
//
You almost have to respect the forgers.
I hope they’re getting a cut of the profits. That’s just the market. This word “art market” is to blame for
certain undesirable developments, especially regarding young art, respectively modern, contemporary
art. There are Documenta artists you’ve never heard of before and will never hear of again afterward.
In the past, exhibiting at Documenta meant you had it made. Today things are different. There’s artistic
development and then there’s market development. Artistic development I like. If I were to follow what
the market dictates, then I would only draw. Easy. But I want to develop artistically. I’m lucky enough
to have recognition. The only recognition that’s really worth anything is the recognition of other artists.
And I have that. I look for it. What constantly gets publicized, though, are these nicely painted pictures.
We should really be finished with these nicely painted pictures. That’s my opinion.
TOMAK ‘UNIZORN – ENTARTETE KUNST’
(Öl/Acryl auf Holz), 350 x 150 cm, 2014.
Foto: Alek Kawka
//
But maybe that’s exactly what needs to come back. Maybe you have to see it more as cyclical.
Of course, everything is cyclical. Just like fashion is cyclical. But then we’re talking about fashion and
not about art. In art, if we’ve seen it before, it isn’t art, unless it’s an excellent citation. The technique
with which this Triegel guy, for example, recently painted the Pope so exquisitely, that technique isn’t
new. The composition isn’t new. Anyone who paints the Pope so uncritically can kiss my ass anyway.
But these are the people who are basically printing money. These are the people who can function in
a market. Because there are some random degenerate idiots who say “I understand that.” There’s
nothing to misunderstand anyway. But art where there’s nothing to misunderstand isn’t art.
But that also has to do with the new wealth spreading throughout the world. The opening of market,
which then enters regions where there’s been no education, no training for almost seventy years. Yet
that’s when the most was happening in art: in the last century. They missed all of that because they
were isolated for political reasons from these ideas and thoughts and developments. Whether we’re
talking about Mike Kelley, Kippenberger, etc., these developments exist. They don’t come out of
nowhere. Mike Kelley is also very important to mention. He’s mentioned far too little. Punks like that no
longer exist. Where are they? I mean, they all act as if they were punks, but they don’t do anything
punk. That’s the problem.
//
The radical attitude is somewhat lacking.
Yes. The freshness. The rawness. The brutality. The fuckedupness. And still, or maybe because of
that, it’s good.
//
But the focus doesn’t always have to be on the radical. It doesn’t always need to be radical.
No, not radical in the sense of the idea, but also in the execution.
//
What do you think, for example, about things like street art? There is some very good street art. I’m not
necessarily talking about Banksy, who may really has made some meaningful things, but it’s getting a
little boring … Though then he does always come up with funny stuff again every once in a while. But
what do you think of street art in general, and what’s emerging from this whole conglomeration?
Street art in a gallery isn’t street art, in my opinion. Street art is much more a social statement.
Spraying or installing on a wall, or setting a car on fire, that’s street art. Street art is just today’s hype.
What’s happening today happens because it’s hip and some young collectors are into it. They want
something hip, colorful, cheeky.
//
Cheeky, like a naughty little sprite.
They want a naughty little sprite on the wall, saying ‘cunt.’ In that case they ought to get it spray
painted on their fucking car, and then I’ll smash his windshield with a sledgehammer five times or so,
and then it will be street art. Taking street art off the street and putting it in a gallery is stupid. Then it
isn’t street art anymore. Street art is supposed to communicate something to the public. A gallery isn’t
the public. A gallery is an isolated asshole system where twenty people go and buy something or
other.
//
It’s not a cultural institution anymore.
There are no more discussions in the gallery. There’s no brawling there. There’s no fighting for
something. There’s no fighting over positions, everything is simply accepted. Everything is consumed
and everything is made consumable.
//
I’m always a little ambivalent on that issue. Also in regard to the commercialization of the artist per se, for
themselves. I think it’s logical and the artist has to try to more or less commercialize himself to a certain
extent, otherwise he won’t survive.
Commercializing means marketing. You have to market yourself today in terms of curators, in terms of
directors. That’s a big job by itself. To meet these people, to communicate with them, to inform them
that you exist. That’s not as simple as it once was. In the past, there were five galleries. Today there
are 400 galleries in Vienna alone. Of course, in the end there only five that have the connections. The
general public becomes an additional factor during an exhibition or performance. Then comes the
press and does an interview. Obviously that’s a forum that you can use as an artist.
//
Yes. And also need to use. It’s something you should do. I think this principle of the lonely philosophical
artist in his garret is a little over the top.
That’s over anyway. You have to go out and put your head on the block. After a while you end up with
a pretty hard head. And at some point you become such an incredible smart ass, and you have to
become that way in order to keep all of this stuff at bay. And going out costs such an incredible
amount of energy, it takes a lot of energy to constantly expose yourself to attack.
//
But you, for example, do it very well.
Well I also have a nom de guerre. They all crap their pants when I show up. If someone acts stupid, I
tell them to piss off. Just go away. Go die. But leave me alone. That’s something you also have to
learn. Being an artist means being sensitive. You have to be highly sensitive, after all. So you need to
put on this virtual battle gear, to protect yourself a little. Recently a curator came up to me and said,
and this is the best line ever, after she had seen a larger exhibition of mine: “It seems to me that there
is rather little content.” My pictures. Little content? What do you say to that?
//
Take another look.
I said: Ah, that’s interesting. Afterwards I sent her things to let her know about the content. I mean, if
someone doesn’t see what it’s about … Among the subjects was degenerate art. There was the
subject of religion. There was the subject of mankind, God. I mean everything, the whole world. All this
worldly wisdom was on display in the exhibition. And yet she didn’t see it. Maybe it’s a result of the
cultural background of the individual and the resulting problems, not being able to recognize things.
But then your in the wrong line of work as a curator of modern art. If you were born Catholic, your
ability for discourse will surely be limited. This discourse that no longer takes place, but is still
important. I can tell you in one sentence why it no longer takes place: Because the Jewish culture is
missing.
//
In what context?
Jewish culture is the culture of discourse. If you wipe out all of the Jews, fifty years on you can’t expect
to find a discourse happening, because that discourse no longer exists. That culture no longer exists
here. That culture no longer exists in journalism, in art, or in literature. They all write like rednecks
today. That’s the way it is. Try being a writer who writes sophisticated literature in Austria. Try being a
painter who paints sophisticated pictures in Austria. It’s the same everywhere. The stupider the shit is,
the greater the recognition.
//
TOMAK ‘THE HEARTS OG MARQUIS DE SADE’
(Öl/Acryl auf Holz), 150 x 115 cm, 2014.
Foto: Alek Kawka’
//
Yes, it almost has a Sunday brunch atmosphere. It hurts to watch. Might as well put out Thomas Bernhard
as a coffee table book. It does just really get brutal at some point. But education, education was what I
wanted to address, because you made the Waldorf-Astorias.
I explored the subject of the chalkboard there with a selection of students. That was a very interesting
experience. Because I didn’t show up there like a professor in a painting class, but rather I went there
and said: The theme is the chalkboard. I set the parameters. There is a paint for chalkboards, that’s
what it’s called, chalkboard paint.
//
You mean the actual paint?
Right. The paint you use to make a chalkboard. You can draw and write on it with chalk, and of course
you can also paint on it. The chalkboard as a picture. It’s not new. Joseph Beuys did it in his
diagrammatic drawings, and Rudolf Steiner made chalkboard drawings. I was invited to go there and
came up with this concept. And it showed how misguided the young people are about art. Because the
art education they get explains to them what art is. It was interesting to see that only five out of 25
students really got what it was about. They ended up staying on and also made great pictures.
//
And how did you then integrate them?
I didn’t integrate anybody at all, because art doesn’t integrate …
//
No. I mean the pictures. What happened to the pictures? How did that work?
Well, it worked like this: We primed an incredible number of surfaces, and everyone chose their own. I
chose twenty large surfaces and painted some there in the school. I was always ready to
communicate with the students, who could come to me and see how I approached it. For the first
month they couldn’t get the hang of it at all. None of them. Until they began making little drawings and
writing short texts, making little things. And then suddenly you could see that something was
happening. It began to become art.
I had to abduct them from their education, from their miseducation, their delusion, I would almost say.
Because in the beginning they all painted a bunch of sunsets and impressionistic shit. So I told them
that’s not art. I had to explain what art is. Because art does something new. Art invents something
new. I told them that they can choose to write the word “cunt” – and I consciously chose the word
“cunt” so that they would all be a little bit shocked to start with – on a chalkboard. That’s a much
stronger image than a sunrise. Because we’ve all seen a sunrise a hundred times as a poster
somewhere and we don’t need that anymore. Now, a reader or listener might say “Yes, but there may
also be sunsets that are new.” But that wasn’t the subject. The subject was the chalkboard. I didn’t
restrict their freedom, but I restricted the technology. The messages they had to come up with
themselves. They could have even just put a pink splotch on it and I’m sure it would have been good,
and it could have been declared art if it turned out good. I left this last option open for myself. They
were all free to do as they pleased. Only the final word on art was up to me. I had a Muslim girl in the
group who was very reluctant at first. Then I discovered her sketchbook, which was full of nothing but
sadomasochistic drawings.
//
De Sade.
A Muslim girl with a headscarf, 17 years old. So I told her I thought it was very good. So then she got
up the nerve to try working on the surfaces, the large big ones, and painted three great paintings. One
of them I wasn’t allowed to exhibit. Because it looks like, at least I interpreted this way, as if she were
penetrating herself with the crescent moon. It’s great. And she wants to continue painting. I apparently
inspired and liberated her. This act of liberation – that’s what it’s about. Resistance makes the best art.
Where there is resistance you get street art, poster art, text, you know? That’s where the energy is.
Where the fire is. Where the fire needs to be. That’s where art happens.
//
So it was more or less the goal to dismantle some of this domestication of the character as well as this
view of art and how to deal with it.
Though as you grow up you do have to know roughly what’s gone before, otherwise it wouldn’t interest
you. It’s just that the approach is completely wrong. The way they begin, with the Impressionists and
all that crap. That’s the last thing you need. What you need most, in fact, are really those insane gothic
pictures. Some of that stuff is really trippy. And they should go to modern art exhibitions and look at
the work. That’s not boring either. If you communicate it the right way. What’s boring is fucking Monet
with his fucking water lilies. It’s boring for a 16-year-old, who is connected to the entire world through
his iPhone. And then he has to look at this garbage that may have been artistically important, but
doesn’t correspond to the vocabulary of a teenager.
//
You can’t knock Monet, now. Those are some incredible works.
I don’t. I’m only knocking him now because that is where the concept of art seems to stop.
//
Yes, because he returns to the purely aesthetic.
No, because he stops there, actually. That’s what they teach: That’s it. But that was 120 years ago.
The last century is the century of art. Period. And that begins with Duchamp. You have to teach art
starting there. You have to know what came before. You have to teach art differently. That’s my
approach. That’s why I’d say to a 16-year-old: “Why do you want to paint like Monet?” There’s culture.
There’s advances in science. There’s your world. And that’s the culture you live in.
Painting really is an old medium, which had the same purpose as a poster or a movie or a picture on
Facebook or a photograph has today. Nothing else. They’re all pictures. The culture of image-making
arose in order to tell something, especially for people who couldn’t read. That’s why a picture is still a
good thing, because many people can read now, but not in the same language. That’s why images are
still powerful. That’s why we have a picture on every cover of every magazine and not a sentence.
Except maybe “We are the Pope.” That’s unbeatable, of course. But otherwise an image is the
strongest medium, and you can play with that. Playing with images in that way can make people
aware. That doesn’t mean that the image always has to be like a poster or always has to be powerful.
It can also be very quiet.
//
Maybe just an abstract line.
You can also be very quiet. We’re being very loud here when we talk, very male, very combative. But
quietude is also my thing, of course. That’s probably something you only notice when you look a
second time.
// Interview by Daniel Lippitsch
//
//
This interview is an excerpt of the original version which will be published in “MALPRACTICE” by
September 2015 in connection with a TOMAK solo-exhibition at Lisabird Contemporary in Vienna.
//
The Marked Self
until 4.10.2015
Bruseum
Neue Galerie Graz
Joanneumsviertel
8010 Graz
Website: www.museum-joanneum.at/neue-galerie-graz/bruseum
Universalmuseum
Joanneum
Pressespiegel / Press review
Radio & TV
Position
Leporello
08.07.2015 15:32:32
Druckauflage: 0, easyAPQ: _
Auftr.: 5819, Clip: 9193519, SB: Brus Günter
Kurzzusammenfassung Radio
Datum:
08.07.2015
Sender:
Ö1
Sendung:
Leporello
Uhrzeit:
07:52 Uhr
Weder Selfies noch Selbstporträts im klassischen Sinn stehen im Mittelpunkt
der aktuellen Ausstellung im Grazer Bruseum. Das Museum rund um das
Werk Günther Brus' im Grazer Joanneum zeigt Arbeiten zum Ich unter dem
Titel "Das gezeichnete Ich. Zwischen Auslöschung und Maskierung".
(Bericht/O-Ton)
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www.observer.at
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