Sprachförderkonzept und Anregungen - Martin-Niemöller
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Sprachförderkonzept und Anregungen - Martin-Niemöller
Sprachförderkonzept und Anregungen P R Ä V E N T I O N U N T R R I C H T Prävention Diagnostik Förderung L E S E N Absichten, Gedanken, Ideen zur Sprachförderung an der Martin-Niemöller-Schule S C H R E I B E N ___________________________________________________________________ Frau Rümpel, Multiplikatorin LRS in Lichtenberg Berlin, 01. August 2012 0 Inhalt Prolog Seite 1 Wege zur Sprachförderung 4 Übungen 4 Rechtschreiblehrgang 6 Trainingskonzepte 7 Organisation 14 Anlage 1: Übung der Fremdwörter 15 Anlage 2: Merkwortliste 16 Anlage 3: Grundlegende Rechtschreibregeln 17 Anlage 4: Literaturempfehlungen 18 Anlage 5: Zu Lernsoftware - Wortbaustelle - Oriolus – Programme - Lernwerkstatt 7 19 21 25 1 Sprachförderkonzept auf der Basis des bewährten PULS-Konzepts P R O L O G Grundlage ist der Rahmenplan Deutsch und die Entwicklung schulinterner Curricula, in welche das Sprachförderkonzept eingeordnet werden muss. Die Arbeit an schulinternen Curricula eröffnet vielfältige inhaltliche Bereiche für die Kooperation der Lehrerinnen und Lehrer einer Schule, insbesondere beim Entwickeln eines pädagogischen Konzepts für die Arbeit in einzelnen Klassen oder auf Jahrgangsstufen-Ebene, z. B. bei der Planung von gemeinsamem Unterricht oder bei der Entwicklung von Kriterien für die Leistungsbewertung, in den Fachkonferenzen, bei der Arbeit an gemeinsamen inhaltlichen Schwerpunktsetzungen, wie z. B. bei der Planung von fächerverbindendem Unterricht und Projekten, bei der Verständigung über Unterrichtsmaterialien und Medien, bei der Entwicklung des Konzepts zur Leistungs- und Neigungsdifferenzierung in den Jahrgangsstufen 5 und 6 bei der Entwicklung eines speziellen Sprachförderkonzepts Für die systematische Qualitätssicherung und -entwicklung von Bildung und Erziehung in der Schule ist das Schulprogramm ein wichtiges Planungs- und Steuerungsinstrument. Es zielt auf Qualitätsverbesserung der Schule, dient der Selbstvergewisserung und legt Entwicklungsziele fest. Neben der Ausgangslage und einer pädagogischen Bestandsaufnahme muss ein Leitbild formuliert werden, das gemeinsam mit allen an Schule Beteiligten entwickelt wird. Die Ergebnisse der schulinternen Evaluation ermöglichen die Fortschreibung des Schulprogramms ( Rahmenplan Grundschule-Deutsch). AUSGANGSSITUATION In Lichtenberg gibt es seit dem Jahr 2000 das PULS-Konzept, welches sich besonders der Förderung von Kindern mit LRS verschreibt. Dieses Projekt beinhaltet inzwischen die Diagnostik im Lesen und Rechtschreiben von der KITA bis hin zur Abiturstufe. Auf Basis einer standardisierten Diagnostik werden durch die Fachberaterin und nachfolgend durch die Schulaufsicht Gutachten und rechtsgültige Bescheide erstellt. Somit kann die Grundschulordnung nach §16 sowie die Sekundarstufenverordnung - hier §16 - und die Verordnung für die gymnasiale Oberstufe greifen. Damit können die „Besonderheit der Bewertung" oder ein „Nachteilsausgleich" ausgesprochen werden. Dieses Verfahren ist langjährig erprobt und wird von den beteiligten Lichtenberger Schulen genutzt. Voraussetzung waren vielfache und vielfältige Fortbildungsveranstaltungen in den Jahren von 2000 bis heute. In unserem Einzugsbereich gibt es eine Vielzahl von Kindern, die bereits am Schulanfang Lernprobleme haben, welche sich dann im Laufe der Schulzeit nicht abbauen. Ohne 2 P R O L O G Förderung prägen sie sich immer stärker aus und werden letztendlich die Entwicklung erfolgreicher Lernkarrieren erheblich beeinträchtigen. Die Schülerinnen und Schüler selbst erleben schlechte Lernleistungen, die von der Schule in schlechten Noten dokumentiert und zumindest im Familienkreis - öffentlich werden, als frustrierend und entwickeln eine - sich zunehmend stabilisierende - andauernde Lernunlust In einer Welt, in der Wissen und Informationsverarbeitung gesellschaftliche Entwicklungsprozesse entscheidend beeinflussen, werden Kinder mit Lernproblemen daher in ihrer Identitätsentwicklung erheblich gestört. Aus pädagogischer und psychologischer Sicht spricht alles dafür, Kindern mit Lernproblemen nachhaltige Hilfestellung zu geben. Das in Lichtenberg ab dem Jahr 2000 entwickelte PULS-Projekt versucht, Schüler mit diversen Lernproblemen möglichst frühzeitig zu identifizieren und eine negative Lernkarriere möglichst frühzeitig zu unterbrechen. Lerndefizite entdecken - Beobachtung durch Klassenlehrer - Pädagogisches Erfahrungswissen - Diagnostisches Verfahren Z I E L S T E L L U N G Lerndefizite bei Schülern einschätzen und bewerten Lerndefizite sind bei einzelnen Schülern oftmals vom Klassenlehrer pädagogisch kompetent in ihrer Tragweite einzuschätzen und können mit unterrichtlichen Differenzierungsmöglichkeiten bearbeitet werden. In einigen Fällen erleben die Lehrerinnen und Lehrer, dass sich die jeweiligen Lernprobleme als sehr komplex und undurchsichtig erweisen. In diesen Fällen ist professionelle Hilfe notwendig, die in unserem Konzept von einer auch testdiagnostisch versierten Sonderschullehrerin geleistet wird. Lerndefizitanalyse und individuelles Förderkonzept Die Lerndefizitanalyse liefert eine gesicherte Grundlage für die Konstruktion eines individuell angemessenen Fördermodells. Die Schüler werden dann den oben bereits angesprochenen Bereichen zugeordnet und betreut. Eine Evaluation - speziell Mitte der 6. Klasse für das Gutachten zum Übergang in die Sekundarschule - am Ende der Förderphase entscheidet, ob Förderung weiterhin notwendig ist oder beendet werden kann. Folgende Grundkenntnisse sollen alle Schüler/innen Klasse 6 sicher beherrschen: ab Klasse 3:200 Merkwörter, auf die etwa 30% der Fehler entfallen Anhang • ca. 200 Fremdwörter, die am häufigsten verwendet werden Anhang • Mindestzahl von Rechtschreibregeln, auf deren Unkenntnis eine Vielzahl von Fehlern beruhen Anhang Grundlagen der Förderdiagnose die Deutschnote, insbesondere die Rechtschreib- und Lesenoten 3 D I A G N O S T I K W E G E das Lern- und Arbeitsverhalten sowie das Sozialverhalten (aus Beobachtungen und Befragungen der Eltern und des Klassenlehrers) das motivationale Verhalten zu Erfolg (aus denselben Quellen wie oben) der familiäre Hintergrund (aus Elterngesprächen) motorische und rhythmische Fertigkeiten bzw. Probleme (aus Beobachtungen) die Rechtschreibfähigkeit: Alphabetische Strategie, Phonemanalyse, morphematische Fähigkeiten, Kenntnis und Anwendung von orthographischen Mustern (aus der qualitativen Analyse von freien Verschriftungen und Diktaten und der Hamburger Schreibprobe u.a.) die Lesefähigkeit: Synthesefähigkeit, Wortunterteilungsstrategien, eigenaktives Korrekturverhalten, Lesefluss, Sinnentnahme (aus der Analyse von Leseproben SLS u.a.) die Sinnestüchtigkeit: Hör- und Sehfähigkeiten bzw. -probleme (aus Beobachtungen und gegebenenfalls fachärztlichen Gutachten) bisherige schulische und außerschulische Fördermaßnahmen ___________________________________________________________________________ Wie gelangt ein Schüler in die Fördermaßnahme? 1. SCHRITT: Ende Klasse 1 bzw. Anfang Klasse 2 erfolgt eine Rechtschreibdiagnose mit der ganzen Klasse (DBL, HSP, RT, Diktat, freie Verschriftung, Leseprobe) oder: Meldung durch den Fachlehrer Deutsch (jederzeit möglich) bei anhaltenden Leistungen unter der Note 4, wenn im Rechtschreib- oder Lesetest ein Prozentrang 15 oder kleiner erreicht wird oder Antrag der Eltern 2. SCHRITT: Klassenkonferenz mit Beschluss und Protokoll Förderbedürftigkeit liegt vor, wenn PR bei der HSP <15 und tiefer ist oder Rechtschreibleistung dauerhaft unter Note 4 und kein Erfolg absehbar erscheint keine allgemeine Lernschwäche vorliegt keine Deutschkenntnisse fehlen 3. SCHRITT: Elternbenachrichtgung ' 4. SCHRITT: Zustimmung der Eltern VORGEHEN: 1. Klassenkonferenzbeschluss mit Protokoll und Begründung 2. Mitteilung an die Eltern mit Begründung Methoden zur Feststellung von Defiziten Im Konzept unterscheiden wir Methoden, die verschiedene Kompetenzen erfordern. Dies sind Methoden, die Lehrer/innen ohne Unterstützung einsetzen können und Methoden, die eine spezielle Kompetenz erfordern. Sind spezifische Kompetenzen erforderlich, beauftragen wir in unserem Modell Sonderschullehrerinnen und -Lehrer, die über diverse Testmethoden und Erfahrungen im Umgang 4 mit Lernstörungen verfügen. Ü B U N G E N Training der einzelnen Wahrnehmungsbereiche Übungen zur akustischen Wahrnehmung Kinder mit Schwächen in der auditiven Wahrnehmung können ihre Aufmerksamkeit nicht auf das Wesentliche konzentrieren. Sich überlappende Geräusche) sind für diese Kinder so verwirrend, dass einzelne wichtige Geräusche (Erklärungen oder Anweisungen durch den Lehrer) auditiv nicht aus dem akustischen Hintergrund herausgelöst werden können. Für unser Förderkonzept bedeutet dies, dass diese Kinder Fähigkeiten entwickeln, mit deren Hilfe es Ihnen gelingt, sich jeweils auf den wichtigen akustischen Reiz zu konzentrieren, ohne sich von den umgebenden Reizen ablenken zu lassen. - Alltagsgeräusche sind mit geschlossenen Augen zu erratet z.B. Klappern mit dem Schlüsselbund, Tür aufschließen, Wasser eingießen etc. - Geräusche zuordnen - Akustisch ähnliche Geräusche unterscheiden (z.B. Packpapier und Seidenpapierknüllen) - Hörmemory - Gegenstände in Filmdöschen müssen paarweise zugeordnet werden - Wörter heraushören - Den Kindern wird eine Geschichte erzählt. Sie heben immer dann die Hand, wenn beim Erzählen ein vorher festgelegtes Wort vorkommt. - Rattenfänger. Ein Kind geht durch den Raum und schlägt ein Tamburin. Die Gruppe folgt ihm blind. - Ton und Bewegung. Die Kinder gehen im Raum umher und reagieren auf hohe und tiefe Töne (auf Zehenspitzen gehen, in der Hocke gehen). Übungen zur visuellen Wahrnehmung Ziel der Förderung ist es, die Kinder zur genauen Beobachtung auffälliger und unauffälliger Details anzuregen und diese zu verbalisieren - Puzzlespiele - Nachbauen/Nachlegen von Vorlagen - Bilderlotto und Memory - Schau genau/Differix - Unvollständige Zeichnungen werden von den Schülern ergänzt - Punktbilder werden nachgezeichnet - Verschiedene Figuren sind so gezeichnet, dass sie sich gegenseitig überdecken. Das Kind muss die Umrisse nachzeichnen - Perlenkette nach Anweisung auffädeln - Sortierübungen - Faltübungen - Spezielle Computerprogramme zur Wahrnehmungsschulung (Adlerauge) - Wie lang sind die Buchstaben? Es werden einzelne lauttreue Wörter vorgeschrieben. Die Länge der Buchstaben (Ober-, Mittel- und Unterlängen) wird von den Kindern mit Strichsymbolen in eine Heftzeile (Lineatur Kl. l) eingetragen. - Buchstaben suchen z.B. amnomannomaonam. Zuerst werden alle ,n', dann mit einer anderen Farbe alle ,an' unterstrichen. - Wo hat sich der falsche Buchstabe versteckt? In jeder Zeile haben sich zwei falsche Buchstaben versteckt. Sie sind zu finden; z.B. in in in in in in in in m m in m in m n in m in in m m in n in m in - Wo fehlen die Umlautstriche? Übungen zur phonematischen Wahrnehmung 5 Ü B U N G E N R E C H TS C H R E I Die Kinder können zwar den Unterschied zwischen einer „Tasche" und einer „Tasse" erklären, auf die Frage aber, was in den Wörtern anders ist (seh - ss), finden nur wenige Schüler eine Antwort. Nur in Ausnahmefällen sind sie in der Lage, Einzellaute innerhalb eines Wortes abgehoben vom sprachlichen Hintergrund herauszuhören. Die phonematische Differenzierungsfähigkeit ist eine spezifische akustische Leistung. Bei der Förderung ist darauf zu achten, dass einzelne Phoneme nicht für sich isoliert diskriminiert werden, sondern dass es immer in Verbindung mit Begriffen geschieht, deren Bedeutung das Kind kennt. Wenn ein Kind trotz intensiver Förderung seine phonematischen Schwächen nicht überwindet, sollte vom Facharzt überprüft werden, ob eine Hörschwäche vorliegt. Da phonematische Unterscheidungen ein hohes Maß an Konzentration verlangen, ist es wichtig, dass die Übungen regelmäßig und kurzzeitig durchgeführt werden. - Wörter verzaubern- Reimwörter bilden (Hase - Hose, Reise - leise) - Laute heraushören. Aus einsilbigen Wörtern ist ein Laut (z.B. a oder i) herauszuhören. Wenn die Kinder den Laut hören, heben sie schnell den Arm. - Wortreihen In einer Folge von vier Wörtern ist zu erkennen, welches der vorgesprochenen Wörter zweimal vorkommt -Wörter suchen Die Kinder sitzen im Kreis. Ein Kind steht mit einem Ball in der Kreismitte. Es nennt einen Anlaut und wirft einem Kind den Ball zu. Dieses Kind nennt ein Wort mit dem geforderten Anlaut und wirft den Ball zurück. Die Lehrer/-innen sollen selbstständig Lernstandsfeststellungen in allen Klassenstu-fen mit ungeübten und normierten Material durchführen. In den letzten Jahren gab es vielfältige Fortbildungsveranstaltungen durch PULS und alle Schulen haben Testmaterialien zur Hand: RT1 bis 5 (ehemals Berliner Rechtschreibtest) und Stolperwörter Lesetest. Alle Schulen können jederzeit darauf zurückgreifen und ggf. auf Klassenstufenbasis oder über alle Klassen hinweg solche Lernstandsfeststellungen durchführen lassen. Allgemeines Ziel ist, ihre Eigenverantwortung zu stärken, indem Sie selbstständig diagnostizieren und die Förderung in die Wege leiten und zwei Mal im Schuljahr schulweit den Stand im Lesen und Rechtschreiben zu ermitteln. Im Fachzirkel sollte ausgewertet werden - in Form eines Screening, dabei die Eltern einbeziehen (vor-und nachher informieren). Die 11G23 und 11G22 machen dies bereits seit einigen Jahren immer am Tag des bezirksweiten Screenings in den Klassen 6 im November jeden Jahres. Damit erhält die Schule ein objektives Bild über den Leistungsstand insgesamt und kann rechtzeitig intervenieren. Im Unterricht haben wir uns auf den integrierten Lese- und Schreiblehrgang nach der Silbenmethode ABC der Tiere für den Anfangsunterricht konzentriert. Dieses Programm deckt den gesamten Bereich im Fach Deutsch des Anfangsunterrichts ab - bis hin zur angepassten Computersoftware. Grundregel: Sprachförderung muss immer an den individuellen Erfahrungen der Kinder anknüpfen. Zentrale Bezugspunkte für die Wahl der Themen, die sprachlichen Anforderungen und die Formen der Förderung sind der Entwicklungsstand der Kinder und ihre konkrete Lebenswelt. Sprachlernen ist mehr als der Erwerb einer Technik. Motivation und Sprechfreude des Kindes sind die Basis der Förderung. Ohne situativen Anlass und inhaltliches Ziel, also ohne echte Kommunikation, bleibt Sprache eine formale Technik. Speziell im Anfangsunterricht arbeiten wir mit dem Lese- und Schreiblehrgang vom DudenPeatec-Verlag. 6 B L E H R G A N G T R A I N I N G S K O N Z E P T E T R A I N Notwendig ist eine reiche Spracherfahrung neben gezielter Sprachübung. Es gilt ein Grundsatz von Wygotski: Man lernt eine Sprache, insofern und insoweit als man sie braucht. Beiläufiges Lernen in Alltagssituationen, das tägliche „Sprachbad" in informeller Kommunikation, gestützt durch „sprachbegleitendes Handeln" der Erwachsenen, fördern die kindliche Sprachentwicklung. Sprachlernen ist immer auch soziales Lernen. Grundlage einer jeden Sprachförderung ist eine persönliche Beziehung. Das Interesse der Erwachsenen und Mitschüler an den persönlichen Erfahrungen des Kindes ist der beste Anlass für echte Kommunikation. Inhalt geht vor Form. Wichtig ist das Gelingen der inhaltlichen Verständigung. Sprachliche Fehler sollen nur indirekt, d.h. durch korrigierende Aufnahme und Erweiterung verbessert werden. Funktionale Sprachsituationen haben daher Vorrang vor isoliertem Sprachtraining. Computerunterstützte Lern- und Trainingsmethoden Im Fokus von defizitorientierten Förder- und Trainingskonzepten erlangen computerunterstützte Lern- und Trainingsmethoden zunehmende Bedeutung, weil dadurch Individualisierungsprozesse nachhaltig unterstützt werden können Mit Hilfe geeigneter Software ist es möglich, den Leselernprozess intensiv zu gestalten und die individuellen Schwierigkeiten, die einzelne Schülerinnen und Schüler haben, gezielt anzugehen. So können z.B. einzelne Etappen des Leselernprozesses so gesichert und „eingeschliffen" werden, dass darauf aufgebaut werden kann. Gerade bei Kindern mit Schwierigkeiten beim Leselernen zeigt sich fast immer, dass einzelne Elemente des Grundwissens noch nicht gesichert oder gar nicht vorhanden sind. Die Folge ist dann, dass diese Schülerinnen und Schüler Verständnisschwierigkeiten haben, geistig abschalten und mit der Zeit ganz abhängen. Oder aber es schleichen sich bei der Übung Fehler ein, die ohne sofortige Korrektur sich im Verlauf des weiteren Übens verstärken und so den Lernerfolg beeinträchtigen. Und genau an diesem Punkt hat sich schon nach sehr kurzer Zeit gezeigt, dass -geeignete Software vorausgesetzt - der Computer zu einem Hilfsmittel wird, das den erhöhten Anforderungen einer individuellen und differenzierten Förderung gerecht werden kann. Nach der Durchsicht einer Auswahl auf dem Softwaremarkt angebotener Programme haben wir uns für „Laute unterscheiden" bzw. „Uniwort", „ABC der Tiere", „Schreiblabor“ entschieden. Die für lese- rechtschreibschwache Kinder wichtigen Prinzipien wie Motivation, Anschaulichkeit, Lernen in kleinen Schritten, Vermeidung von Überforderung, Übung und Vertiefung in wechselnden Zusammenhängen, sofortige Kontrolle und Leistungsbestätigung sowie der Ausdruck eines aussagekräftigen Fehlerprotokolls für den Lehrer, wurden in diesen Programmen verwirklicht. Außerdem ist der Bildschirmaufbau sehr klar und ansprechend mit gutem Bildmaterial und ohne störende Animationselemente gestaltet, so dass sich der Schüler wirklich auf das Wesentliche konzentrieren kann. - Vom ersten Tag an ging von dem Computer eine Faszination aus, die sich bis heute, nachdem die Kinder in der Bedienung sicher geworden sind, noch gesteigert hat. Die Lernfortschritte, die Schüler in computerunterstützten Trainings erzielen, heben sich deutlich von herkömmlichen Verfahren ab. Vorbehalte vieler Lehrerinnen und Lehrer gegenüber dem 7 I N G S K O N Z E P T E T R A I N Computereinsatz in der Grundschule, wie „Isolierung des Schülers" durch mangelnde Kommunikation oder Lehrerersatz können wir nicht teilen. Wir erleben eher das Gegenteil. - Eine Unterrichtsstunde auf unseren Computerecken ist in der Regel so aufgebaut, dass - ein Lehrer und vier Schüler - zunächst gemeinsam für ca. 10 Minuten am Computer arbeiten. Dabei wird die Bedienung (Cursor, Maus, Eingabe, Tastatur usw.) nebenbei wiederholt, da die Kinder reihum für kurze Zeit am Computer sitzen, während die anderen Tipps oder Korrekturvorschläge geben. Nach dieser „gemeinsamen Phase" zieht sich der Lehrer mit zwei Schülern zu individuellen Übungen (s. Training der einzelnen Wahrnehmungsbereiche) zurück, während die anderen Kinder weiterhin in Partnerarbeit am Computer bleiben und an ihrem speziellen Übungsprogramm arbeiten. - Auffallend ist, dass sich selbst konzentrationsgestörte und hyperaktive Kinder ein unerwartet hohes Maß an Ausdauer, Aufmerksamkeit und zielgerichtetem Arbeiten zeigen. Selbst die Kommunikation ist intensiver und deutlicher an der Aufgabe orientiert. Und da der Computer sofort ein Feedback gibt, kann sich der Schüler über Erfolge unmittelbar freuen oder sofort seinen Fehler verbessern. Diese „Sofortverstärkung" minimiert Frustrationen und stabilisiert positive Einstellungen zu Lernprozessen. Ein weiterer Vorteil ist, dass der Schüler vom Computer - einem Gerät - kontrolliert wird, das keine „Schadenfreude" zeigt. - Ein nach einer Übung durch den Lehrer abrufbares und dokumentierbares Fehlerprotokoll zeigt genau, was schon sicher beherrscht wird und was noch zusätzlich trainiert werden muss. Damit eröffnen sich für Lehrer und Schüler neue Lernper-spektiven. - Die Dauer der Übungssequenzen wird vom Computer gesteuert. Nach ca. 15 Minuten wird die Übung beendet und im Ergebnisprotokoll gespeichert. Will der Schüler an einem anderen Tag weiterarbeiten, gibt er einfach seinen Namen ein und es geht dort weiter, wo er aufgehört hat. Trainingsprogramm für Erstleser mit vielfältigen Übungsmöglichkeiten Mit dem Programm „Laute unterscheiden" bzw. „ABC der Tiere". Ab Klasse 3 sind die Programme „Oriolus Deutsch Klasse 1-4" und „Oriolus Klasse 5/6", „Lernwerkstatt"(Deutsch), „GUT", „Wortbaustelle" sehr gut einzusetzen. Diese und andere Programme wurden in den zurückliegenden Jahren in vielfältigen Fortbildungsveranstaltungen in Lichtenberg unter der Verantwortung der Fachberaterin Frau Rümpel vorgestellt und die didaktische Umsetzung besprochen. An der Friedrichsfelder Schule gibt es dazu reichlich Erfahrungen. Materialien dazu stehen in den Lehrerzimmern der Martin-Niemöller-Schule zur Verfügung. Eine adäquate Möglichkeit - jedoch für Lehrer/innen, die einen Computer mit Kindern nicht nutzen (möchten), bietet der Finken-Verlag mit dem Projekt LOGICO in den Stufen Klasse 1/2 sowie 3/4 an. Arbeitsweise: Das Kind schiebt eine Karte in das Übungsgerät. Alle Knöpfe stehen in der Ausgangsposition am unteren Geräterand. Zu jeder Aufgabe gehört ein Farbpunkt. 8 I N G S K O N Z E P T E T R A I Das Kind nimmt den passenden Knopf zur Aufgabe und schiebt ihn zur Lösung am rechten Kartenrand. Das Kind kann sich zwischendurch oder am Ende selbst kontrollieren. Die Karte wird einfach umgedreht. Stimmen die Farbpunkte mit den Schiebeknöpfen farblich überein, ist die Lösung richtig Zum Lesen: LOGICO-Box Lesen lernen 128 Karten zur Unterstützung eines individuellen Leselernprozesses Diese LOGICO-Box widmet sich ausschließlich dem Lernbereich "Lesen". Sie hilft Ihnen, den individuellen Leselernprozess Ihrer Kinder optimal zu begleiten und zu unterstützen. Mit dem Einsatz der Karten kann gleich zu Anfang der ersten Klasse begonnen werden. Die Karten sind unabhängig von bestimmten Fibeln oder Leselernmethoden einsetzbar. Die Unterteilung der LOGICO-Box in die Bereiche Laute • Wörter • Sätze- Texte bietet Ihnen eine gute Hilfe bei der Entscheidung, in welchen Bereichen eine gezielte, am individuellen Entwicklungsstand orientierte Förderung erfolgen muss. Bei der Konzeption der LOGICOKarten wurden die in den Lehrplänen geforderten Lernziele berücksichtigt: - Einsicht in die Lautstruktur der gesprochenen Sprache, - Erlesen von Wörtern und kleineren Worteinheiten, - Entwicklung und Festigung der Lesefertigkeit, - Steigerung der Lesefreude, - Erweiterung von Wortschatz und Sprachstruktur - Unterstützung beim Leselehrgang und Schriftspracherwerb. LOGICO-Box „Lesefreude" Ab 2. Schuljahr 48 zweiseitige Übungskarten sowie insgesamt 40 vierseitige Klappkarten Die LOGICO-Box bietet insgesamt 48 zweiseitige Übungskarten mit literarischen Texten und Sachtexten zu den Bereichen - Buntes Allerlei - Tiere sowie insgesamt 40 vierseitige Klappkarten mit Texten zu den Bereichen - Fantasie - Abendteuer LOGICO-Box „ Lesewege" „Informieren und Interpretieren“ Ab Klasse 3 Die LOGICO-Box "Lesewege" ist konzipiert für die individuelle Förderung des 9 N I N G S K O N Z E P T E Globalverstehens, des selektiven Leseverstehens und des Detailverstehens. In der Grundschule ist der Einsatz unterschiedlicher Textsorten von großer Bedeutung. Literarische Texte können unterhalten, Erfahrungen von anderen vermitteln, zum Nachdenken und zur Meinungsbildung anregen. Sachtexte - sowohl kontinuierliche als auch diskontinuierliche - können informieren, Argumente und Wertvorstellungen liefern, appellieren und Regeln aufzeigen. In der LOGICO-Box finden Schüler/innen deshalb verschiedene Textsorten: Sachtexte/ die über ein Thema informieren, diskontinuierliche Texte wie Fahrplan oder Kinoanzeige, Geschichten zur Unterhaltung oder zum Raten und Auszüge aus literarischen Texten, die in andere Welten entführen können. Die LOGICO-Box bietet insgesamt 64 vierseitige Klappkarten mit Texten zu den Bereichen - Freundschaft - Abendteuer - Tiere - Fantasie und eine Foliensammlung. Die jeweils 16 Klappkarten zu den vier Themenbereichen sind in aufeinander aufbauendem Schwierigkeitsgrad angeordnet. Die Themen ergaben sich aus einer Befragung zu den Leseinteressen mehrerer 3. und 4. Schuljahre. LOGICO bietet in gleicher Weise zum selbstständigen Lernen, für Übungen und Wiederholung umfangsreiches Material im Bereich „Sprachaufbau 5./6. Schuljahr an (Wortarten, Wörterbau und Satzbedeutung, Satzglieder). Frau Rümpel in der Martin-Niemöller-Schule hält alle Unterrichtsmaterialien LOGICO zur Einsichtnahme bereit. T R A I N Was kann das Birkenwald-Methodentraining leisten und was nicht? Eine weitere – andere – Methode ist das Birkenwald Methodentraining, welches auf dem Prinzip von Karteikarten und Piktogrammen darauf funktioniert. Als gezieltes Methodentraining kann das Birkenwald-Methodentraining dem Schüler einige Strategien zum Rechtschreiben vermitteln, es steigert Aufmerksamkeit und Konzentration, erhöht die Schreibsicherheit, erweitert den Wortschatz, vertieft das Verständnis der Wortstrukturen und stellt Basisinformation über Lerntechniken und Gedächtnisoptimierung bereit. Es kann Spaß machen. Es kann die Rechtschreibprobleme der Kinder im Laufe der Zeit aufhalten und lindern. Es kann sie niemals völlig beseitigen. Überhaupt ist das Birkenwald-Methodentraining - wie alle anderen Förderprogramme auch - nur so gut und wirksam, wie das Engagement des betreffenden Schülers und seiner Förderer und Lehrer es zulassen. Das Birkenwald-Methodentraining ist ein Training und keine Therapie. 10 I N G S K O N Z E P T E Welche Ziele hat das Birkenwald-Methodentraining? Im Unterschied zu den üblichen LRS-Trainingsprogrammen hat das BirkenwaldMethodentraining eine Reihe von klaren spezifischen Einzelzielen: 1. Der Schüler erwirbt und benutzt unter Anleitung spezielle Lerntechniken zum Rechtschreiben und wendet diese Methoden später selbstständig an. (Methodenkompetenz und selbstständiges Lernen. 2. Der Schüler lernt seine Aufmerksamkeit zu steuern und Schritt für Schritt zu erweitern. (Aufmerksamkeitstraining) 3. Der Schüler steigert seine Fähigkeit zum genauen Hinschauen. (Training der visuellen Wahrnehmung) 4. Der Schüler lernt die Funktionsweise des Gedächtnisses kennen und wendet sie wirksam auf seinen Unterrichtsstoff an. (Gedächtnisoptimierung) 5. Der Schüler verbessert das akustische und das inhaltliche Verstehen von Wörtern als Vorstufe der Verschriftung von Diktiertem. 6. Der Schüler übt effektiv für seinen alltäglichen Unterricht. (Unterrichtsnähe) 7. Der Schüler erarbeitet sich einen gewissen Grundstock an für ihn wichtigen Wörtern, deren Rechtschreibung er unter impliziter Einbeziehung der Orthographie-Regeln beherrschen lernt. (Grundwortschatz und Regellernen) 8. Der Schüler gewinnt neues Selbstvertrauen auf dem Gebiet seiner Schwächen. (Selbstvertrauen) Damit diese Ziele erreicht werden können, umfasst das BIRKENWALD-Konzept das Schreiben von Einzelwörtern (tägliches 6 x 6-Training: Sechs Wörter jeweils sechsmal schreiben), den Einsatz einer Lernkartei mit geübten Wörtern und schließlich das Entwickeln und Schreiben von Sätzen. Das Üben von ganzen Diktaten ist hier nicht vorgesehen. Die Zeichensetzung ist ebenfalls nicht Gegenstand des Trainings. Das gilt auch für alle anderen Regeln zu den verschiedenen Rechtschreibphänomenen, insbesondere für den Lernstoff, der über die Orientierungsstufe hinausgeht. Lediglich auf die Groß- und Klein-schreibung wird kurz eingegangen. ( Birkenwald-Handreichung) Arbeit im Einzelworttraining: Zu jedem Übungswort gibt es eine Karteikarte. Üben Wiederholen T R A I N 11 I N G S K O N Z E P T E T R A I N Auf den Karteikarten sind die Übungswörter sowie 2 Bilder bzw. Piktogramme. Damit erhalten die Schüler einen Hinweis auf Besonderheiten in der Rechtschreibung. Piktogramm e Für einfache Wörter gibt es keine Piktogramme, für schwierige Wörter einen Clown, der bedeutet, hier muss besonders geübt werden. Ähnlich verläuft es beim Satztraining. Das Birkenwald-Methodentraining gibt es in zwei Formen: 1) Das Birkenwald-Methodentraining als 60-Tage-Lehrgang 360 Wörter: Karteikarten und Wortlisten Adjektive Ort und Zeit Sonstige Verben Nomen Listen der Lernwörter 2) Das Birkenwald-Methodentraining als flexibles Methodentraining mit großem Grundwortschatz 12 I N G S K O N Z E P T E 1 600 Wörter Grundwortschatz: Karteikarten und Wortlisten Adjektive Ort und Zeit Sonstige Nomen Verben Listen der Lernwörter nach Wortarten Es wird mit Bildern und Piktogrammen gearbeitet: 1. Lauttreue Wörter Ich schreibe das Wort genau wie ich es spreche: Zwischen den Selbstlauten gibt es nur einzelne Mitlaute wie bei dem Wort „Banane“. Das Bild der „Banane“ erinnert mich daran. (Lauttreue Wörter ohne Konsonantenhäufung: Vokal-Konsonant-Vokal ... wie bei: Banane, Oma, Tomate ...) Ich schreibe das Wort, wie ich es spreche: Aber es gibt mehrere verschiedene Mitlaute nebeneinander wie r s t im Wort „Wurst“. Auf die Mitlaute muss ich aufpassen. Das Bild der „Wurst“ erinnert mich daran. (Lauttreue Wörter mit Konsonantenhäufung: Verschiedene (!) Konsonanten wie bei: Wurst, Schirm, Brot ...) usw. Bei diesen Wörtern muss ich besonders aufpassen, weil sie ganz anders geschrieben werden als sie gesprochen werden. Sie enthalten ein einzelnes c oder chs oder schwierige Buchstaben wie v oder x oder y oder z oder es sind Fremdwörter. Diese Wörter muss ich einfach so lernen! Das Bild vom Clown zeigt mir, dass ich diese schwierigen Wörter besonders gut üben muss! Weitere Einzelheiten sind der Broschüre „Birkenwald-Methodentraining“ zu entnehmen, welche bei Frau Rümpel einzusehen ist. Auf einer beiliegenden CD sind alle Materialien zum Ausdruck enthalten. -------------------------------------------------------------------------------------------------------------- T R A I N I Die Methoden mit der Arbeit am Computer und/oder LOGICO und/oder BirkenwaldMethodentraining haben den Vorteil, sowohl mit einem konkreten Medium zu arbeiten als auch intellektuell zu fordern und anders als der Regelunterricht zu sein. Dabei steht ein Aspekt spielerischen Lernens im Vordergrund. Der Einsatz kann flexibel im Einzeltraining, in Gruppenarbeit oder mit der gesamten Klasse erfolgen. Das Arbeitstempo ist individuell, es besteht kein Leistungsdruck. Die andere Art des Lernmediums ist besonders anregend und erreicht auch weniger erfolgreiche Schüler/innen. 13 N G S K O N Z E P T E O R G A N I S A T I O N PROJEKTTEILNEHMER Projektentwicklung Ltg.: Frau Rümpel Mitarbeiter: Herr Riebau, ITB Frau Mann Frau Sturm LITERATUR Handreichung zu PULS in Lichtenberg Arbeitsplan PULS Rahmenplan Deutsch Handbücher zu LOGICO Handbuch zum Birkenwald-Methodentraining, Auer-Verlag Arenhövel, Franz: Computereinsatz in der Grundschule, Auer-Verlag 1994 Arenhövel, Franz/Ringbeck, Bernhard: Fördern macht Spaß- Ganzheitliche Fördermaßnahmen für Kinder mit Lernschwierigkeiten, Auer- Verlag 1998 Nach Redaktionsschluss wurde bekannt, dass in einem neuen Qualitätspaket für die Berliner Grundschule ein verbindlicher Grundwortschatz eingeführt wird. Das Qualitätspaket Hilfen und Unterstützung für Lehrkräfte und Schulen Nr.26 Grundwortschatz erarbeiten Für Grundschulen und weiterführende Schulen wird ein verbindlicher Grundwortschatz / Fachwortschatz entwickelt und eingeführt. Klassen 1-4: Schuljahr 2011/12 ab Klasse 5: Schuljahr 2012/13 14 Damit kann sich Anlage 2 erübrigen – oder inhaltlich ändern. _________________________________________________________ Anlage 1 Fremdwörter (ca. 200) Die hier aufgeführten Fremdwörter sind die am häufigsten verwendeten. Adresse •Alkohol • Apotheke • Apparat • Appetit •Artikel • Arzt •Athlet • Automat Baby • Banane • Benzin • Bibliothek • buchstabieren •Bundesrepublik • Büro Campingplatz • Charakter• Chef • Computer • Couch •.Demokratie • diktieren • direkt • Doktor • Drogerie • elektrisch/Elektrizität • Energie Fabrik • Familie • Ferien Figur • Fotoapparat/ fotografieren • Frisör • Funktion/funktionieren • Garage • Garantie• gratulieren Idee • Industrie • informieren • Ingenieur • intelligent • interessant/Interesse • international Kaffee • Kakao • Kalender • kaputt • Kilo • Kilometer • Kino • Kiosk • Klinik • komisch Konferenz • Kontinent • Konto • Konzert • korrigieren/Korrektur • kritisch • Kurve Lift • Limonade • Lineal • Liter Margarine • Marmelade • Maschine Material • Mechanik • Medizin • minus • Minute • Möbel/möbliert • Moment • Motor Nummer/nummerieren Operation/operieren , Paket • Patient* Person/persönlich • plus Polizist •Porzellan • praktisch/Praxis • primär privat • Problem • Produktion/produzieren • Programm • Prozess • Pullover Qualität • Quittung Radiergummi • Radio • Regierung • reparieren/Reparatur • reservieren Schokolade •Sekretärin •Sekunde • spazieren gehen • System Technik • Tee • Telefon/telefonieren • Telegramm • Temperatur • Text •Theater • Thermometer • Toilette • Traktor • Typ/typisch• Universum 15 Anlage 2 Merkwortliste (ca. 260 Wörter) Kleine Wörter ab, ob, als, und, bald, wenn, wann, nämlich denn, dann, endlich, nirgends, stets, falls, bereits, seid, jetzt, plötzlich, trotzdem, zuletzt, gar nicht, so dass, ein bisschen, nimmt, überhaupt, niemand, ziemlich, prompt, abseits, bloß von, vom, voll, vier, viele, vielleicht, vom, brav, Vogel, Vater, Volk, Kurve, v-Wörter Larve, vespern, Vase, Villa, Ventil, Advent, Pullover, Klavier, ver- und vorh-Wörter sehr, mehr, ohne, wohl, während, ähnlich, ungefähr, allmählich, fahren, zahlen, wohnen, nehmen, führen, wählen, lehren, bohren, dehnen, sehnen, ahnen, fühlen, stöhnen, stehlen, gähnen, Mahlzeit, Fehler, Bahn, Nahrung, Ohr, Frühling, Ahnung, Wahrheit, kühl, hohl, Mühle, Mehl, mahlen lange i-Wörter ihn, ihm, Ihr, wir, mir, dir, Vieh, sieht, stiehlt, geschieht, befiehlt, empfiehlt, Fibel, Bibel, Tiger, Biber, Augenlid, Baustil, erwidern, Widerspruch, Motiv, Lokomotive, Sabine, Maschine, Apfelsine, Ruine, Briefträger pfl-Wörter pflegen, pflanzen, pflügen aa ee oo -Wörter: Haar, Waage, Saat, Paar, ein paar, Meer, See, Schnee, Beet, Fee, Tee, Allee, Kaffee, Idee, Beere, Seele, Teer, leer, Gelee, Boot, Moos, Moor, Zoo Dopplungen Mannschaft, Tischtennis, Programm, Spinne, Kanne, kaputt, vergessen, Fahrrad, Schloss, Reißverschluss ähnlich- und gleichklingende Laute: links, Keks, Klecks, flugs, Fuchs, Wechseln, wachsen, nächste, Dachs. Buchse, Ochse, Jagd, Stadt, verwandt, Mai, Kaiser, Hai, Laich, Clown, Chor, Christian, groß, äußern, Straße, grüßen, saßen, Spaß, schließlich,stoßen, schweißen, Käfig, Märchen, Lärm, Käse, Geländer, Knäuel, sämtlich, dämmern, knacken, schimpfen, verletzt, dauernd, Tennisschläger qu-Laute: quer, quälen, quietschen, Ou (u.a. nach Iwansky: Rechtschreiben o.k. -trotz LRS) Anlage 3 Rechtschreibregeln 16 Die meisten und fehlerträchtigsten Rechtschreibregeln sind den Schülern bekannt -sie können sie oft nicht anwenden, da sie den Text nicht verstehen. Groß-und Kleinschreibung mit 20 - 25% aller Fehler Hilfe: Fragen Sie auch, warum der Schüler etwas so geschrieben hat - Sie werden oft erstaunliche Antworten erhalten. Regeln für „dass -das" Es gibt eigentlich nur eine Regel, die beherrscht und angewendet werden muss: „Kann ich dieses, jenes oder welches einsetzen, wird es „das" mit einem s geschrieben." Regeln für die Groß- und Kleinschreibung Grundsätzlich werden alle Wörter kleingeschrieben, außer es gibt bestimmte Hinweise, dass man sie großschreibt. Zu solchen Hinweiswörtern zählen: der, die das, deine, seine, euer, unser, dem, ein(e), zwei, wenige, mehrere, keine, manche, aus, ins, ohne das, beim, zum, ins, wenig, viel, kaum. Diktieren Sie kurze Abschnitte aus dem Sprachbuch. Der Schüler bestimmt dabei bei jedem gesprochenem Wort die Wortart (Substantive, Adjektive, Verben, andere Wörter) Der Schüler schreibt nur die Anfangsbuchstaben hin. Groß geschriebene Wörter begründet er mit dem Hinweiswort. Üben fehlerhafter Wörter, indem zwischen Artikel und Substantiv ein Hinweiswort gesetzt wird: die blaue Donau (nach Iwansky) 17 Anlage 4 Literaturempfehlungen für den Anfangsleseunterricht bzw. zur Lesemotivation Deutsch-Stars 2: Lesetraining, Verlag Oldenbourg Cornelia Scholtes (Autor), Ursula von Kuester (Autor), Annette Webersberger (Autor) Preis: EUR 5,50 Der Räuber Hotzenplotz von Otfried Preußler, B. Bauch, und F. J.Tripp ,Thienemann Verlag: EUR 7,90 Reihe Lesemaus vom Carlsen Verlag GmbH empfohlenes Alter: 6-8 Jahre u.a. LESEMAUS zum Lesenlernen Stufe 1, Band 313: Kommissar Kugelblitz: Die Schrotträuberbande: Ein Mini-Krimi Preis: Je EUR 3,90 Loewe Verlag GmbH Gesamte Reihe „Leselöwen" Preis: ca. 7€ Lesen und zugleich Arbeitsmaterial bzw. Arbeitsheft: Üb mit mir! Lesen, Verlag Dürr und Kessler Lesefreude mit Märchen Kl. 3 und 4 sowie viele andere Angebote, Pb-Verlag Lesen mit Lisa sowie viele andere Angebote, Veris-Verlag Cornelsen-Verlag Leseprojekte für Lesefortgeschrittene Niveau 1 (Klasse 3-6) Mein Urgroßvater und ich Ein Leseprojekt zu dem gleichnamigen Roman von James Krüss Arbeitsbuch mit Lösungen 978-3-464-80097-3 8,95 EUR Die schrecklichsten Mütter der Welt Ein Leseprojekt zu dem gleichnamigen Roman von Sabine Ludwig Arbeitsbuch mit Lösungen 978-3-464-80099-7 8,95 EUR Die fabelhaften Vier. Viel Lärm um Lila Ein Leseprojekt zu dem gleichnamigen Roman von Martina Dierks 978-3-464-80098-0 8,95 EUR 18 Anlage 5 Zu Lernsoftware Wortbaustelle Programme – interessant: für 1 und 2 „Spieler“ möglich 1. Wortvergleich: Buchstaben od. Wörter werden verglichen, Zeit ist einstellbar 8. Reimwörter auf oder für weiter klicken / gleich J / N anklicken 2. Vorsilben, Artikel, Anlaute, Wortanfänge 4. Wählen Artikel auswählen 3. Wort-Endungen (werden weg gebissen wenn die Lösung nicht richtig ist). B / p /d / t/ g / k 4. Silben ordnen 5. Silben zerlegen (3 u. mehrsilbige Wörter) 6. Baustelle: Fehlende Wortbausteine in der Mauer müssen richtig eingesetzt werden. 2. Adjektive richtige Silbe anklicken und die richtige Lücke 19 7. Aus 2 mach 1: Spielautomat mit dem zusammengesetzte Wörter gebildet werden. Begriff greifen und in richtige Spalte setzen 8. Kontakt: Elektroblinkerspiel 9. Greifspiel: Assoziative und funktionale Wortzusammenhänge finden, 2-silbige Wörter zusammensetzen, Vokabeln spielerisch lernen usw. 10. Umwandeln: Universell einsetzbar für Wortumwandlungen. Einzahl-/Mehrzahlbildung. Weitere Möglichkeiten sind konjugieren, Infinitiv bilden, Artikel bestimmen usw. 11. Reparieren: Ausgewählte Buchstaben in Wörtern sind leider kaputt und müssen ersetzt werden 20 Oriolus - Programme Hier erfahren Sie, wie die Oriolus Lernprogramme aufgebaut sind und wie man sich darin zurechtfindet. Wenn man das Programm im Netzwerk verwendet, erscheint bei entsprechender Einrichtung zunächst die Auswahl der Klasse. Das ist natürlich vor allem im Computerraum der Schule sinnvoll. Die Kinder klicken einfach auf das Symbol ihrer Klasse und gelangen dann sofort zur Namensauswahl. Die Namen der Schüler werden sinnvollerweise am Schuljahresanfang vom Lehrer selbst eingetragen. Die Kinder klicken einfach auf ihren Namen und können dann sofort an ihre zurückliegende Arbeit anknüpfen. Für jedes Kind wird automatisch eine Lernzielkontrolle mitgeführt. Natürlich können die Schüler ihre Namen auch selbst eintragen und zudem auch ihren Nachnamen verwende Die Anzahl der Schüler, die damit verwaltet werden können, ist unbegrenzt. Um einen neuen Schülernamen einzugeben, klickt man auf "Namen verwalten" (bzw. auf der Hauptseite auf "Name"). Hier ist der zugehörige Dialog sichtbar. Hier kann man auch Schülerdateien löschen, importieren, exportieren oder mit einem Schülerpasswort versehen. Die Lernzielkontrollen der Schüler sind jeweils in einer Datei pro Schüler abgelegt. Diese Dateien tragen die Erweiterung *.001, *.002 etc. Im Lehrermodus kann man die Lernzielkontrollen einer ganzen Klasse auf einen Rutsch anlegen. Die Namensliste kann manuelle eingetragen oder einfach über die Zwischenablage eingefügt werden. Den Lehrermodus kann man aktivieren, indem man in der Datei netzwerk.ini ein Passwort setzt. Das geschieht z. B. beim ersten Programmaufruf oder jederzeit mit dem Tool oriolusnetzwerk.exe. 21 Hier ist nun die Hauptseite eines Lernprogramms (Deutsch in der Grundschule) sichtbar. Über den Schalter "Inhalt" (links oben) erschließt sich das Inhaltsverzeichnis, unter "Info" erhält man Zugang zu Programmeinstellungen, Hinweise zur Netzwerkinstallation und mehr. Der Schalter "Kontrolle" führt zur detaillierten Auflistung der Prüfungen, die der betreffende Schüler schon gemacht hat. Die grün-rot-grauen Balken zeigen den Prozentsatz bereits erfolgreich (oder mit Fehlern) bearbeiteter Aufgaben. Beachten Sie auf der Hauptseite unten rechts die Flaggenicons für Deutsch, Türkisch und Italienisch. Damit kann man die Schalter und Meldungen in der entsprechenden Sprache anzeigen. Die Oriolus Lernprogramme sind hierarchisch aufgebaut. Wenn man auf das Icon einer Klasse klickt, erreicht man die Übersichtsseite der betreffenden Klasse (hier: Deutsch in der Grundschule, 4. Klasse). Sichtbar sind hier die Icons der Hauptthemen, die in dieser Klasse angeboten werden, z. B. Rechtschreibung, Grammatik etc. Die Hauptthemen sind wiederum untergliedert. Hier ist zum Beispiel die Übersichtsseite zum Unterabschnitt "Grammatik" der 4. Klasse zu sehen. Wenn man auf die Icons klickt, die wir an dieser Stelle gerne als "Ordner" bezeichnen, gelangt man zu den Übungsmappen. Nachdem man einen Ordner angeklickt hat, erreicht man nun eine Seite, auf der einzelne Mappen mit Aufgaben gezeigt werden. Eine Mappe enthält, je nach Schwierigkeitsgrad, eine bis maximal 20 Aufgaben. In der Regel sind bei uns fünf bis zehn Aufgaben in einer Mappe. Nur bei aufwendigen Aufgaben beschränken wir uns auf eine Aufgabe pro Mappe. 22 Wenn man nun eine Aufgabenmappe anklickt, erscheint der links sichtbare Dialog. Man entscheidet sich dabei, ob man die Aufgaben im Übungsmodus oder im Prüfungsmodus bearbeiten möchte. Zwischen beiden gibt es wichtige Unterschiede, obschon die Aufgaben an sich gleich sind. Im Übungsmodus erhalten die Kinder sofort die Rückmeldung, ob sie eine Aufgabe richtig oder falsch bearbeitet haben und sie können jederzeit die Lösung der Aufgabe einsehen. Im Übungsmodus wird das Ergebnis nicht gespeichert, die Lernzielkontrolle schaut sozusagen weg. Links sind - zu Veranschaulichung - die Meldungen für "richtig", "falsch" und die Lösungsseite gleichzeitig dargestellt. In der Praxis kommt dieses Fensterwirrwarr natürlich nicht vor. Im Prüfungsmodus erhalten die Schüler nach jeder Aufgabe nur eine kurze Bestätigung, dass die Aufgabe abgeschlossen wurde. Das Ergebnis wird erst nach Bearbeitung der letzten Aufgabe in der Mappe angezeigt. Es wird dauerhaft auf der Festplatte gespeichert und mit den Farben Grün (richtig) und Rot (falsch) unterhalb des Symbols für die Aufgabenmappe angezeigt. Hier ist ein Beispiel für einen Aufgabentyp, den wir im Bereich Rechtschreibung häufig verwenden. Die Kinder lesen eine kurzen Text mit mehreren farblich hervorgehobenen Wörtern und tragen diese Wörter auf der folgenden Seite mit der Tastatur ein. 23 Diese Aufgabe wird mit Drag-and-drop bearbeitet. Die Kinder verschieben die Pronomen in den blauen Feldern mit der Maus auf die passenden grauen Felder und ersetzen so die Nomen durch die passenden Pronomen. Diese Aufgabe ist besonders einfach zu bedienen. Man markiert die gesuchten Textteile durch anklicken mit der Maus. In diesem Beispiel ist das bereits geschehen. Wenn man auf der Hauptseite auf den Schalter "Info" klickt, erhält man Zugang zu verschiedenen Programmeinstellungen und Hinweisen, z. B. zur Installation im Netzwerk. Diesen Dialog mit verschiedenen Programmeinstellungen erreicht man entweder über die Hauptseite des Programms oder per Tasteneingabe: Strg + Umschalt + s! Man kann hier z. B. den Übungsmodus für die Schüler sperren. Eine weitere Einstellung bietet Anpassungen an verschiedene Länder. So wird z. B. in der Einstellung für die Schweiz der Franken als Währung in Aufgaben verwendet, Schweizer Städtenamen eingesetzt und generell "ss" statt "ß" verwendet. Auch die im Programm verwendete Schriftart kann hier global verändert werden. 24 Bei den Deutschprogrammen können viele Fachbegriffe aus der Grammatik nach Wunsch eingestellt werden (Beispiel: Zeitwort/Tunwort/Tätigkeitswort/Verb). Sie können die Lernprogramme von dieser Website herunterladen und als Demoversionen prüfen. Die Demoversionen enthalten etwa 10 bis 20% der Aufgaben der Vollversion, sind aber ansonsten uneingeschränkt funktionsfähig (Netzwerk, Drucken etc.). Lernwerkstatt 7 (bzw. 8) Einteilung der Übungen in Übungsbereiche Aufgrund der Vielzahl der Übungen, die die Lernwerkstatt zur Verfügung stellt, wurde zur besseren Übersicht eine Einteilung der Übungen in Übungsbereiche vorgenommen. Damit hat sich auch die Navigation im Hauptmenü für die Kinder verändert. Im oberen horizontalen Menüteil ist nun das Fach auszuwählen, im linken vertikalen der jeweilige Übungsbereich. DEUTSCH Natürlich bietet die Lernwerkstatt auch für das Fach „Deutsch“ zahlreiche neue Übungen. Besonderer Wert wurde dabei sowohl auf den Anfangs und Erstlese-Unterricht gelegt, als auch auf die vielfältige rechtschriftliche und interpunktionsbezogene Beschäftigung mit Texten. Die neue Übung „Silbenbögen“ (zu finden im Bereich „Erstlesen“) bietet den Kindern die Möglichkeit, Wörter des Pilot-Wortschatzes in Silben zu zerlegen. Dies geschieht mit auditiver Unterstützung und zugleich mit der Kennzeichnung der Silbenkönige. 25 Die Übung „Lesekrokodil“ (zu finden im Bereich „Erstlesen“) ermöglicht Kindern das schrittweise Erlesen und Aufbauen von Wörtern aus dem Pilot-Wortschatz. Die Ebene der Sinnentnahme beim Leseprozess wird durch den Zwang zur Hypothesenbildung gefördert. Eine von vielen neuen Textübungen ist die Übung „Buchstaben löschen“ (zu finden im Bereich „Texte“). Geübt wird hier neben rechtschriftlichen Elementen auch das sinnentnehmende Lesen, da die Kinder überflüssige Buchstaben im Text entfernen müssen, um so einen sinnvoll aufgebauten Text mit Wortlücken zu konstruieren. Das Üben der Lernwörter ist komplett überarbeitet worden. Gearbeitet wird jetzt nach dem Karteikärtchen-Prinzip. Hierbei wandern die Lernwortkärtchen nach richtiger Bearbeitung schrittweise von Box zu Box weiter, bis sie in der letzten Box landen und dort als gesichert angesehen werden. Fehlerhafte Bearbeitung lässt die Kärtchen wieder zurückwandern. Deutlich verbessert wurde zudem das kindersichere Lernwerkstatt-Internet. Alle bestehenden Linklisten wurden komplett überarbeitet und neu angepasst. Zudem sind neue Linklisten zu neuen Themenbereichen 26