Horizont – Rekordjahr für die Hirsche - Hirschen
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Horizont – Rekordjahr für die Hirsche - Hirschen
6 NACHRICHTEN HORIZONT 3/2015 Rekordjahr für die Hirsche Publicis Pixelpark kocht Razorfish bei Maggi ab Agenturgruppe steigert den Honorarumsatz auf über 40 Millionen Euro / Content-Lösung geplant FOTO: DET KEMPKE / HIRSCHEN GROUP Von Mehrdad Amirkhizi D as Jahr 2015 ist für die Hirschen Group ein ganz besonderes – die Keimzelle Zum goldenen Hirschen feiert ihren 20. Geburtstag. Beschenkt worden ist die Agentur bereits vom Verlag Axel Springer mit den Etats für „Auto Bild“ und „Computer Bild“, jetzt kommt das Mandat des Netzwerks „Partner für Berlin“ für die geplante Olympiabewerbung der Hauptstadt hinzu. Die großen Hoffnungen ruhen allerdings auf einem deutlich dickeren Fisch: Aktuell befindet sich das Kölner Büro von Zum goldenen Hirschen im Pitchfinale bei Burger King. Dort trifft das Team um die Standortchefs Jost Köllner und Philipp Keller auf die Wettbewerber Philipp und Keuntje sowie Grabarz & Partner. Der vorherige Betreuer Heimat hatte den Etat wegen der Teilnahme am Pitch von McDonald’s, den letztlich aber Leo Burnett und Thjnk für sich entschieden haben, zurückgegeben. Welche neue Stammagentur Burger King verpflichten wird, ist noch unklar. Während es zwischenzeitlich so aussah, als hätten die Hirsche die Nase vorn, kann jetzt erst einmal Grabarz & Partner punkten. Die Agentur hat einen TV-Spot entwickelt, mit dem die Fastfood-Kette ihre „Spar-King“-Produkte bewirbt (Seite 8). Das Unternehmen betont, dass es sich um eine Projektarbeit handelt, die keine Rückschlüsse auf den eigentlichen Pitchausgang zulasse. Die Entscheidung soll in den kommenden Wochen fallen. Unabhängig von Burger King peilt die Gruppe erneut ein zweistelliges Umsatzwachstum an. 2014 schaffte die Agentur das Ziel. „Wir haben wieder ein Rekordjahr hingelegt“, sagt CEO Martin Blach. Um wie viel Prozent der Honorarumsatz gestiegen ist, kann er allerdings nicht genau sagen. Der Jahresabschluss wird erst noch finalisiert. Fest steht allerdings, dass der Verbund die 40-Millionen-EuroMarke geknackt hat. 2013 meldete die Hirschen Group einen Honorarumsatz von 37 Millionen Euro und 370 Mitarbeiter. Laut Website stieg die Zahl der Beschäftigten zuletzt auf rund 500. Zu der Gruppe gehören neben der Stammmarke Zum goldenen Hirschen Agenturen wie Freunde des Hauses, Res- 15. Januar 2015 Agenturwechsel bei Maggi: Die Nestlé-Marke wird bei Digitalthemen künftig von Publicis Pixelpark betreut. Sie kümmert sich auch um die klassische Werbung. Damit endet das Mandat von Razorfish, die ebenfalls zur Publicis-Holding gehört. Die Agentur ist nicht mehr für Nestlé tätig. Das bestätigt Ingo Schäfer, Leiter Marketing Communication und PR. Den Auftritt „Maggi Mittwoch“ (HORIZONT 1-2/2015) haben bereits Publicis Pixelpark und Divimove realisiert. MAM Brainagency gründet Unit für Fashion und Lifestyle Die Münchner Media- und Beratungsagentur Brainagency integriert die auf Fashion, Lifestyle und Interieur spezialisierte Mediaagentur Mediarelations und gründet dafür eine neue Unit. Geleitet wird diese von Mediarelations-Gründerin Brigitte Schuka. Brainagency ist positioniert als unabhängige Agentur, zu den Kunden gehört unter anderem VW. Die Integration von Mediarelations bezeichnet Geschäftsführer Markus Stautner als „wichtigen Wachstumsschritt“. JS Das Führungsteam der Hirschen Group um CEO Martin Blach (3. v.l.) und die beiden Gründer Marcel Loko und Bernd Heusinger (7. und 8. v.l.) sourcenmangel, 365 Sherpas, Deer Hunter, Tradeers und Ideers Consulting. Am besten entwickelt haben sich zuletzt Freunde des Hauses und Ressourcenmangel. Die Freunde konnten das Geschäft mit Lidl ausbauen und den Bauhaus-Etat holen. Bei Ressourcenmangel kam zum Beispiel die Alkohol-Präventionskampagne der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung hinzu. „Wenn man unbedingt jemanden herausstellen möchte, dann sind es diese beiden Agenturen“, sagt CEO Blach. Aber auch das Stammhaus habe sich gut entwickelt und neben Axel Springer die Zusammenarbeit mit Ferrero ausgebaut. Zum goldenen Hirschen betreut neben Nutella und Kinder-Überraschung inzwischen auch Duplo sowie mehrere Digitalmandate des Süßwarenherstellers. Sorgenkinder sieht Blach in seiner Gruppe keine. Gleichwohl entwickeln sich nicht alle Töchter im Gleichschritt. Die auf E-Commerce und Performance Marketing spezialisierte Agentur Tradeers sowie die Anfang 2013 gestartete digitale Unternehmensberatung Ideers Consulting hinken hinterher. Bei Tradeers bleibt abzuwarten, wie es auf der Gesellschafterebene weitergeht, nachdem Miteigentümer Tengelmann einige Beteiligungen verkauft hat. Und Ideers Con- Der lange Weg zum Starruhm Als Adidas seinen Basketballschuh „Superstar“ im Jahr 1969 erstmals vorstellte, war „Starkult“ für die Menschen noch ein Fremdwort. Was es heißt, ein Star zu sein, erfuhren die Treter mit den Gummi-Kappen dann quasi am eigenen Leib. Denn spätestens seit die Hip-Hop-Gruppe Run DMC ihm 1986 einen eigenen Song widmete („My Adidas“), ist der „Superstar“ selbst einer – zumindest in der Modeszene. Insofern dürfte die Kampagne, die Adidas nun für den Kultschuh gestartet hat, auch ein gutes Stück Selbstreflexion sein. In dem von der New Yorker Agentur Johannes Leonardo kreiertenKurzfilmlassendieHerzogenauracher einige ihrer prominentesten Testimonials sprechen. So erklären Fußballikone David Beckham, die Musiker Pharrell Williams und Rita Ora sowie Basketball-Profi Damien Lillard, wie sie zum Thema Starkult stehen. Die Botschaft: Die Voraussetzung für Erfolg ist Arbeit– und die Leidenschaft für das, was man tut. Die Kampagne soll noch das ganze Jahr über zu sehen sein. IRE sulting muss besser mit der Gruppe verzahnt werden, nicht zuletzt personell. Hier soll das Strategieteam um Vincent Schmidlin als Bindeglied agieren. „Wir wollen die Einheit von Vincent stärker mit diesem Angebot zusammen denken“, sagt Blach. Wie sich die Truppe um Schmidlin aufstellt, wird demnächst bekannt gegeben. Der 43-Jährige war 2014 aus dem Vorstand von Scholz & Friends als Chief Strategy Officer zur Hirschen Group gewechselt. „Wir haben jetzt ein echtes Champions-League-Team beisammen“, freut sich Blach über diesen und weitere Neuzugänge. Ü berprüft wird derzeit der Umgang mit dem Thema Content Marketing. Zwar hält sich die Agentur hier inhaltlich für bestens gerüstet – „Wir sehen uns als Content-Weltmeister, und das seit der Gründung 1995“, gibt der CEO selbstbewusst zu Protokoll – gleichzeitig räumt er ein, dass man noch nach dem passenden programmatischen Überbau sucht. Eine wichtige Rolle spielt dabei der frühere Frankfurter Standortchef Johannes Kahnt. Er soll die vorhandenen Arbeiten und Ressourcen in diesem Segment sichten und sondieren, wie sie intelligent gebündelt werden können. „Dass dabei am Ende eine eigene Unit für Content Marke- ting herauskommt, ist eher unwahrscheinlich“, erklärt Blach. Vielmehr wolle man das Thema noch stärker in die einzelnen Organisationen der Gruppe einbetten. Ohnehin hält der CEO das Angebot für weitgehend komplett. Das Ziel, 2015 der am besten aufgestellte Agenturverbund zu sein, ist aus seiner Sicht so gut wie erreicht – selbst wenn die finale Lösung für Content Marketing noch nicht steht und die Hirschen Group Bereiche wie klassische Media, Sponsoring und Event nicht mit eigenen Firmen abdeckt. Dass andere Agenturen von sich behaupten, besser aufgestellt zu sein, ficht Blach nicht an. Stattdessen verweist er auf die Erfolge bei der Digitalisierung. „Ich glaube nicht, dass viele Anbieter unserer Größe so wie wir bereits 40 Prozent der Umsätze im digitalen Raum erzielen“, sagt der 50-Jährige. Auch beim Thema Internationalisierung habe man mit dem selbst initiierten Netzwerk The Golden Dudes eine zeitgemäße Lösung zu bieten. Erster länderübergreifender Kunde ist die Schweizer Bank Julius Bär. Die Mission 2015 sieht die Hirschen Group als erfüllt an. Was kommt als Nächstes? „Die Weltherrschaft – und dann das Universum“, schreibt die Agentur nicht ganz ernst gemeint in ihrer Festschrift zum 20. Geburtstag. Omnicom und die gelbe Gefahr US-Holding kauft 100 Mitarbeiter starke Social-Media-Agentur D ie US-Werbeholding Omnicom will die Digitalagentur Torben, Lucie und die gelbe Gefahr (TLGG) übernehmen. Einen entsprechenden Antrag beim Bundeskartellamt hat das Unternehmen Ende 2014 eingereicht. Solange die Behörde keine Freigabe erteilt hat, will sich keiner der Beteiligten zum Thema äußern. Das gilt auch für die Frage, wo die Neuerwerbung TLGG im Omnicom-Reich andocken soll. Anders als die Wettbewerber WPP und Publicis fährt Omnicom eigentlich die Strategie, keine separaten Digitalableger zu etablieren, sondern diese Kompetenz bei den Stammagenturen zu verankern. Allerdings ist zu hören, dass TLGG weder bei BBDO noch bei DDB oder TBWA/Heimat angesiedelt werden soll. Alternativ könnte es eine Lösung innerhalb des Netzwerks Diversified Agency Services (DAS) geben, unter dessen Dach Omnicom seine Spezialagenturen bündelt. Ob als Stand-alone-Lösung, also als autonom agierende Agentur, oder als Partner einer bestehenden DAS-Marke bleibt abzuwarten. Zu dem Verbund gehören in Deutschland Agenturen wie Ketchum, Emanate, Fleishman-Hillard (alle PR), Tro, Cosine Group, CPM und G+ Europe. TLGG gilt als einer der besonders angesagten Digitalspezialisten. Die Firma startete 2008 als Social-Media-Dienstleister, positioniert sich heute aber als „Agentur für digitale Transformation“ und hat das Leistungsspektrum erweitert. An der Spitze stehen die drei Gründer Christoph Bornschein, Fränzi Kühne und Boontham Temaismithi. Seit 2013 gehörte auch Susanne Lämmer der Geschäftsführung an. Sie ist im Herbst vorigen Jahres allerdings wieder aus dem Gremium abberufen worden. Die Agentur beschäftigt aktuell rund 100 Mitarbeiter und erzielte 2013 einen Honorarumsatz von rund 10 Millionen Euro. Zu den Kunden gehören Marken wie Lufthansa, Eon, Obi, Astra, HUKCoburg und Spotify. MAM Bei Onlineshopping hinkt die Praxis hinterher In einer aktuellen internationalen Studie hat das IBM Institute for Business Value nachgewiesen, dass die Verbraucher in ihrem tatsächlichen Einkaufsverhalten hinter ihrer positiven Einstellung zum Onlineshopping und digitaler Interaktion mit dem Einzelhandel zurückbleiben. Während 43 Prozent der Befragten angaben, lieber online als stationär einzukaufen, hatten nur 29 Prozent ihren letzten Einkauf auch tatsächlich im Netz getätigt. General Manager Sarah Diamond versucht, diese Diskrepanz in der realen Nutzung zu erklären: „Es könnte sein, dass Einzelhändler nicht genug tun, um Kundenwünschen nachzukommen, die von digitalen Erlebnissen außerhalb des stationären Handels geformt wurden.“ Dabei sei die Erwartung der Kunden an das digitale Einkaufserlebnis spürbar gestiegen. 48 Prozent schätzen eine personalisierte Kommunikation mit einem Verkäufer, wenn sie online sind. Für 41 Prozent ist es wichtig, dass ihnen die Mitarbeiter personalisierte Angebote offerieren können, basierend auf ihrer Einkaufshistorie. Im letzten Jahr waren dies nur 36 Prozent. Es gebe also noch viel Wachstumspotenzial für Händler im Internet, so Diamond. Für die Studie befragte IBM 110000 Konsumenten in 19 Ländern. CAM Außenwerber planen Digital-Messstandard Vier der weltweit größten Außenwerber machen bei der Erfassung der Medialeistung von Digital-Out-of-Home (DOoH) gemeinsame Sache. JC Decaux, Clear Channel Outdoor, Exterion Media und APG SGA arbeiten derzeit an der Entwicklung des ersten standardisierten Konzepts der Branche. Die Kooperation ist eine Reaktion auf das anhaltende Wachstum auf dem Gebiet der digitalen Außenwerbung – für 2015 wird mit einem Plus von 21 Prozent gerechnet. FAM Mobile.de fährt bei Initiative vor Mit dem Mediamandat des Autoportals Mobile.de zieht die Hamburger Agentur Initiative einen neuen Kunden an Land. Seit Beginn des Jahres steht das Online-Angebot mit einem Gesamtetat im zweistelligen Millionenbereich in den Büchern der InterpublicTochter. Sie verantwortet damit die Planung und Schaltung der Werbemaßnahmen in den Publikumsmedien und der Fachwerbung sowie das digitale Mobile Advertising. Bisheriger Etathalter war Optimedia. EJEJ