VERLAGSPROGRAMM Kindertheater

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VERLAGSPROGRAMM Kindertheater
VERLAGSPROGRAMM
Kindertheater
2009 / 2010
THEATERSTÜCKVERLAG · BRIGITTE KORN-WIMMER & FRANZ WIMMER (GbR)
MAINZER STR. 5, 80804 MÜNCHEN · TEL. +49/ (0)89/ 36101947 · FAX +49/ (0)89/ 36104881
Email: info@theaterstueckverlag.de · Homepage: www.theaterstueckverlag.de USt-IdNr.: DE170559109
„Courage ist die Mutter der Kunst. Auch der Theaterkunst. Die Kunst
der Courage ist, die Courage nicht zu verlieren. Immer wieder anrennen. Immer im Widerstand. Gegen den Wind. Gegenströmung. Immer
das Gegengewicht machen. Immer wach bleiben, dass die Waage im
Gleichgewicht bleibt. Courage im Theater ist nicht nur eine Frage
des Spielplans. Courage ist eine Lebensweise.“
(Marcel Cremer)
Liebe Theatermacher,
als wir 1993 unseren Verlag gründeten, warnten uns Kenner der Branche, die es gut mit uns
meinten, vor einem derartigen Vorhaben und sagten sein baldiges Scheitern voraus. Aber der
Theaterstückverlag existiert immer noch, immer noch arbeiten wir daran, gute Stücke zu verlegen und einen untrüglichen Instinkt für die richtigen Themen zur richtigen Zeit zu haben. Wir
versuchen in diesen Krisenzeiten in unserem mittleren Unternehmen querzudenken. Wir behaupten unsere Liebe zum Wort, wollen erster Leser und engster Vertrauter unserer Autoren und
Übersetzer und entschlossener Handelspartner im Bunde wie im Schlagabtausch mit der Zeit
sein.
Die Arbeit in den Verlagen bzw. Theater- und Medienagenturen hat sich unter den Bedingungen
der Marketing-Gesellschaft verändert. Denn Verleger sind nicht zuletzt Agenten des Zeitgeistes.
Sie sind immer auch Opportunisten, die den Theatermachern, bzw. dem Publikum liefern, was
sie/es lesen bzw. sehen wollen/will. Zuweilen sicher auch Missionare, welche die Theatermacher
bedrängen, das zu lesen, was sie lesen sollen. In diesem Widerspruch lavieren wir. Zwischen
diesen pragmatischen Zwängen und unseren künstlerischen Visionen bewegen wir uns mit der
gnadenlosen Subjektivität der Lektoren, die ihrer Arbeit streng, geschmackssicher und leidenschaftlich nachgehen. „Kleine Verlagshäuser hält seit langem nur noch Leidenschaft zusammen
oder der ganz private Wahnsinn, mittlere ihr Profil und ihre Backlist. Der Rest ist längst Konzernmasse.“ So schrieb Verena Auffermann in der Süddeutschen Zeitung. Als mittleres Verlagshaus wären wir damit wieder beim Profil und unserer Backlist.
Mit Mut und Neugier verlegen wir neben unserem Hauptprogramm – der zeitgenössischen
deutschsprachigen und internationalen Dramatik – auch Klassikerbearbeitungen des Welttheaters,
adaptierte Romane und Filmstoffe für die Bühne und begleiten gerne Auftragsarbeiten von der
ersten Stückfassung an. Das Theater ist in all seinen unterschiedlichen Ansätzen noch immer ein
Spiegel der Gesellschaft, in der es entsteht. Und wird das hoffentlich auch bleiben. Wir verlegen
Stücke, die nicht mehr sein wollen, als sie sind, die nicht bluffen, sondern Geschichten unserer
Zeit erzählen, ohne sich in Tagesaktualitäten oder formalen Spielereien zu erschöpfen. Unseren
Autoren geht es nicht darum, um jeden Preis anders zu sein. Und doch verbergen sie (und ihre
Stücke) nicht ihre ganz individuelle Sicht auf ihre Gegenwart, die auch unsere ist. In ihrer Gesamtheit ergeben diese Stücke ein Panorama der Welt, in der wir leben. Wir schätzen ein Theater,
das sich auf seine ureigenen Qualitäten verlässt, das auch mal abhebt und aus einer besonderen
Perspektive neue Blicke auf die Realität freigibt. Unsere Autoren benötigen für die Themen, die
sie untersuchen, in der Regel keine pompöse Ausstattung. Mit einfachen Mitteln und machbarer
Besetzung erzählen sie von Liebe und Hass, von Glück und Leid. Sie erzählen, was Leben ist.
Und: was es sein könnte.
Unser Dank gilt – wie die Jahre davor – allen Freunden, Bekannten, Dramaturgen, Autoren, ja allen Theatermachern, die uns auf interessante neue Stücke hingewiesen haben und allen Juroren,
die einige unserer Stücke prämiert haben.
München im November 2009
Brigitte Korn-Wimmer
Sabrina Schmidt
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Abkürzungen/ Zeichen
UA
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DE
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D/ H
R
KiJuTh
JuTh
LB
NT
DT
8+
Uraufführung
Deutschsprachige Erstaufführung
Deutsche Erstaufführung
Österreichische Erstaufführung
Schweizer Erstaufführung
Erstaufführung
Wiederaufnahme
Damen/ Herren (Besetzung)
Regie
Kinder- und Jugendtheater
Junges Theater
Landesbühne
Nationaltheater
Deutsches Theater
empfohlene Altersgruppe: ab 8 Jahren
Preis/ Auszeichnung
Publikationen in Büchern/ Anthologien
Publikationen in Zeitschriften/ Broschüren
Lesung
Freilicht
Gastspiel/ Tournee/ mobile Produktion
Übersetzung in andere Sprachen, „Internationales Engagement“
Autorenförderung, Schreibwerkstatt, Stipendium, Autorenforum
Jubiläum, Geburtstag, Gedenkjahr
Film, Fernsehen
Funk: Hörspiel/ Feature
Hörbuch / CD
Musiktheater (großes Recht), Komposition
/ Service
Auf unserer Homepage www.theaterstueckverlag.de können Sie online in unserem Programm stöbern und Stücke
bestellen. Wenn Sie auf der Suche nach einem bestimmten Titel oder Autor sind und nicht wissen, bei welchem Verlag
er zu finden ist, steht Ihnen zur Recherche die Internetseite www.theatertexte.de zur Verfügung.
Darüber hinaus verschicken wir regelmäßig thematisch gebundene E-Mail-Verlagsnachrichten. Einen Überblick über
die bisher erschienenen finden Sie auf unserer Homepage. Wenn Sie eine Nachricht verpasst haben, können Sie
diese jederzeit bei uns nachbestellen oder von unserer Homepage herunterladen.
Unser Verlagsprogramm in drei Bänden (Schauspiel/ Musical, Jugendtheater und Kindertheater) mit einem Überblick über unser gesamtes Programm verschicken wir auf Anfrage gedruckt per Post oder per E-Mail als pdf-Datei.
Auf den folgenden Seiten finden Sie einen ersten Überblick über Stücke zu bestimmten Themenbereichen.
Auch die umfangreichsten Verlagsnachrichten und Kataloge können jedoch nicht individuell auf die Bedürfnisse einzelner Theater abgestimmt werden, darum beraten wir Sie gerne persönlich und unterstützen Sie bei Ihrer Suche nach
den Linien, die einen Spielplan unverwechselbar machen.
Redaktion
Brigitte Korn-Wimmer, Sabrina Schmidt
Layout: Sabrina Schmidt
Mitarbeit: Anne Fritsch, Lisa Braner, Andrea Mair
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Auf einen Blick – zu Ihrer inhaltlichen Orientierung
(jeweils eine Auswahl)
THEATER FÜR DIE ALLERKLEINSTEN
Beeler, Bück & Schlück
Bohn/ Steinmann, Bruno, der Sandkastenmann
Cremer, Prinzessin Bammel
Dethier/ Schack, Die kleine Zoogeschichte
Dörrie, Lotte will Prinzessin sein
Frabetti, Das Theater und die Kinderkrippe
Harpain, Schaukelpferd und Mundharmonika
Jongerius, Müllmaus/ Gute Nacht, mein Bär/ Kleine Raupe
Lagasse, Das verrückte Wohnzimmer
Oldenhof, Du tickst nicht richtig
Richter, Was ist in der Kiste des Kapitäns?
Steiof, Noah und der große Regen
Sterzenbach, Der Tütendrache
Way, Ein Hauch von kaltem Wetter
Siehe auch: Bilderbuchbearbeitungen.
ARMUT
17.10.10, Int. Tag zur Beseitigung der Armut – UNO-Gedenktag
Baliani, Lumpenkönigin
Beljon/ /Kassies/ Debefve,Hans & Gretchen
Craig, Agent im Spiel
Dendooven, Suppenkinder
Marshall Griffiths, Unter der Welt
Ronstedt, Südseekeller
ARBEITSLOSIGKEIT
01.05.10, Tag der Arbeit
Baliani, Kleine Engel
Craig, Agent im Spiel
Cremer, Schräge Vögel
Harpain, Schaukelpferd und Mundharmonika
BILDERBUCHBEARBEITUNGEN (Autoren und Titel der Bilderbücher)
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Baumann, Mischa und seine Brüder siehe Baumann, Bärenbrüder
Baumann/ Sindelar, Wie Ida einen Schatz versteckt siehe Beyeler, wie Ida einen Schatz versteckt und Jakob
keinen findet
Biermann, Herr Fuchs mag Bücher siehe Pigor, Herr Fuchs mag Bücher
Biermann, Der faule Kater Josef siehe Pigor, Die faulste Katze der Welt
Boujon, On a volé Jeannot Lapin siehe Pigor, Nickel, der mit dem Fuchs tanzt
Dörrie, Lotte will Prinzessin sein
Dros, Annetje Lie in der Tiefe der Nacht siehe Dros, Der Mond und der Mäusekönig
Erlbruch, Die fürchterlichen Fünf siehe Erlbruch/ Gherzi
Göpfert/ Wilson, Löwe sein ist wunderbar siehe Pigor
Jandl/ Junge, fünfter sein siehe Jandl/ Wenzel
Kordon/ Kunstreich, Ein Freund für Löwe Boltan siehe Schäffler/ Schade
McKee, Two Monsters siehe Pigor, Zwei Monster
Nahrgang/ Opgenoorth, Die Kuh Rosalinde siehe Beyeler, Die Kuh Rosmarie
Oram/ Ross, The Second Princess siehe Pigor, Die Zweite Prinzessin
Stein/ Arenson, The World Is Round siehe Stein/ Wenzel, Die Welt Ist Rund
Vaugelade, Une soupe au caillou siehe Wetter, Kohldampf
Winding/ Erlbruch, Mein kleiner Hund Mister in der Nacht siehe Pigor, Der Diener und sein Prinz
CLOWNTHEATER
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Denizon/ Schramm/ Zieser, Salto & Mortale
Gronemeyer/ Melis/ Sieben, Die Schöne und das Biest oder Die Geschichte eines Kusses
Pigor nach Göpfert/ Wilson, Löwe sein ist wunderbar
Schlachter, Clown Phantasie und der Lange Lackel
FASCHISMUS – WIDER DAS VERGESSEN/ RECHTSRADIKALISMUS
21.03.10, Int. Tag gegen Rassendiskriminierung – UNO-Gedenktag
10.12.10, Int. Tag der Menschenrechte – UNO-Gedenktag
Fendt/ Kiekhöfer, Engel mit nur einem Flügel
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-
Kroesinger, Die Kindertransporte
FREMDSEIN – ÜBER DAS ’FREMDE’
-
Heyder, Bauplatz. Schutt und Asche
Keun/ Bleiweiß, Kind aller Länder
Rumney, Schattenfangen
GEWALT
20.11.10, Tag der Kinderrechte – UNO-Gedenktag
Aitmatow, Der weiße Dampfer
Debefve, Amazonen
JUBILÄEN, GEDENKJAHRE UND TAGE
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Grimm, Wilhelm (1786-1859) 16.12.2009: 150. Todestag
Hauff, Wilhelm (1802-1827) 29.11.2012: 210. Geburtstag
Melville, Herman (1819-1891) 28.09.2011 (New York): 120. Todestag
Twain, Mark (1835-1910) 21.04.2010: 100. Todestag
KLASSENZIMMER ( mobil in Schulen)
Aitmatov/ Diaz, Der weiße Dampfer
Andersen/ Geller/ Skupin, Die chinesische Nachtigall oder Die Macht der Musik
Burkart/ Imbsweiler, Gute Frage – Nächste Frage
Cremer, Die Kartoffelsuppe
Ebel, Westindische Früchte
Flügge, Ich bin nicht Siegfried
Griesenberg/ Oswald, Gute Frage – Nächste Frage
Gronemeyer/ Melis/ Sieben, Die Schöne und das Biest oder Die Geschichte eines Kusses
Koevoets, Aschenputtel
Oldenhof, Medusa
Sijtsma nach Godfried Bomans, Erik oder Das kleine Insektenbuch
Steinmann/ Eppler, Mein Parzival
Stori, Die große Erzählung – Die Odysse in einer Stunde
Wagenaar, Engerlinge
Wetter/ Steinmann, Jeda, der Schneemann
Zieser, Die Duftsammlerin
THEATER IM
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KRIEGS- UND NACHKRIEGSGESCHICHTEN
01.09.10, Weltfriedenstag
Augustin, Tadesse oder Ich gehe dahin zurück, wo ich hergekommen bin
Cornelissen – nach William Shakespeare, Heinrich der Fünfte
Grimm/ Matheis/ Huber/ Wenzel, Des Teufels rußiger Bruder
Hörner/ Schönfelder/ Zeininger, Das Karussell
Rumney, Schattenfangen
Steinmann, Ohne Schuh
Verbrugge/ von Baar, Kummer und Courage
LEHRPLAN-STÜCKE FÜR DAS KINDERTHEATER
-
Rostand/ Roets, Chantecler
Rostand/ Roets, Napolejong – Das wahrlich kurze Leben von Napoleons Sohn
Shakespeare/ Biischof/ Bodinek/ Blum, Romeo & Julia
Cornelissen/ Shakespeare, Heinrich V
Cornelissen/ Shakespeare, Wintermärchen
Trapp, Liebe und Krieg – Eine Liebesgeschichte in den Wirren des Krieges. Eine Bearbeitung von Shakespeares
„Troilus und Cressida“
LIEBE
14.02.10, Valentinstag
Debefve, Liebeskummer
Flügge, Ich bin nicht Siegfried
Genbrugge, Koffer auf Reisen
Gronemeyer/ Melis/ Sieben, Die Schöne und das Biest oder Die Geschichte eines Kusses
Mdm. Leprince de Beaumont/ Flügge/ Korn, Die Schöne und die Bestie
Pape/ Fillers, Die Nibelungen
Roets, Napolejong – das Wahrlich kurze Leben von Napoleons Sohn
Visniec, Briefe an Bäume und Wolken
Way, Weit ist der Weg
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MIGRATION
20.06.10, Weltflüchtlingstag
Augustin, Tadesse oder Ich kehre dahin zurück, wo ich hergekommen bin
Keun/ Bleiweiß, Kind aller Länder
Rumney, Schattenfangen
Way, Blutrote Schuhe
MUSIKTHEATERSTÜCKE
(mit Demo-MC/ CD)/ großes Recht – Musik ist an den Text gebunden
01.10.10, Weltmusiktag
Beljon/ Kassies/ Debefve, Hans & Gretchen
Federspieler/ Beyeler, Die Kuh Rosmarie
Kassies, Schaf (Musik: Purcell, Händel, Monteverdi)
Matheis/ Huber/ Wenzel nach Grimm, Des Teufels rußiger Bruder
Meier/ Sarholz (Sternschnuppe), Die Kuh, die wollt ins Kino gehn
Pigor/ Pigor/ Fritsch, Anton – Das Mäusemusical
Ponsioen/ Sijtsma nach Melville, Moby Dick
Windisch/ Enderlein/ Rein/ Büchner nach Kipling, Das Dschungelbuch
ROMANE UND NOVELLEN BEARBEITET FÜR DIE BÜHNE (OHNE BILDERBUCH- UND MÄRCHENBEARBEITUNGEN)
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Aitmatow, Der weiße Dampfer
Cainero, Kapitän Nemo, frei nach Motiven aus Jules Vernes Roman „20000 Meilen unter den Meeren”
Dros, Die Reisen des listigen Mannes
Fujita, Der Teufel Bekkanko – frei nach Akira Saneto
Funke, Gespensterjäger auf eisiger Spur
Gherzi/ Corona/ Mattioli, Muñeca – frei nach Motiven von Beaumonts „Die Schöne und das Biest” und Hoffmanns
„Der Sandmann”
Keun, Kind aller Länder
Melville, Moby Dick - Bearbeitung von Erik Schäffler, Uwe Schade, Heino Sellhorn und Thomas Bammer
Ponsioen/ Sijtsma, Moby Dick – frei nach Herman Melville
Sijtsma – nach Godfried Bomans, Erik oder Das kleine Insektenbuch
Stein, Die Welt Ist Rund
Swift, Gullivers Reisen
SCHEIDEN TUT WEH/ THEMA SCHEIDUNG/ ALLEINERZIEHEND
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Abbing, Es schneit Eiderdaunen
Bohn/ Steinmann, Papa, Tom
Craig, Agent im Spiel
Debefve, Liebeskummer
Dros, Der Mond und der Mäusekönig
Fransz, Du, Du & Ich
Lucattini, Ka Pe A
SCHULHOFGESCHICHTEN
-
Bartenjew, Kuba, meine Liebe
SOLI FÜR FRAUEN (1 D)
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Bischof/ Bodinek, Spieglein, Spieglein ...
Cremer, Die Kartoffelsuppe
De Neck/ De Neck, Kein Sonntag wie jeder andere
De Neck/ Plasschaert, Das Schnabeltier
Frabetti, Roberto: Das Theater und die Kinderkrippe (18 einzeln spielbare Stücke für die Allerkleinsten)
Jongerius, Müllmaus/ Gute Nacht, mein Bär/ Kleine Raupe
Pigor, Die Zweite Prinzessin
Stori, Im Land der Papageien
Zieser, Die Duftsammlerin
SOLI FÜR HERREN (1 H)
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Aitmatow/ Diaz, Der weiße Dampfer
Belcher, Ein Hut, ein Stock, ein Regenschirm
Bohn/ Steinmann, Bruno-Trilogie: Bruno, der Sandkastenmann/ Bruno, der Briefträger/ Papa, Tom
Cremer, Die Kartoffelsuppe
De Neck/ De Neck, Kein Sonntag wie jeder andere
De Neck/ Plasschaert, Das Schnabeltier
Dethier/ Schack, Die kleine Zoogeschichte
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Ebel, Westindische Früchte
Fendt/ Kiekhöfer, Engel mit nur einem Flügel
Flügge, Ich bin nicht Siegfried
Frabetti, Das Theater und die Kinderkrippe (18 einzeln spielbare Stücke für die Allerkleinsten)
Rinderknecht/ Lichtensteiger, Platz für den König
Sijtsma – nach Godfried Bomans, Erik oder Das kleine Insektenbuch
Stori, Die große Erzählung – die Odyssee in einer Stunde
Wetter, Kohldampf
Wetter/ Beeler, Dr. Schlummer – Werkstatt für Schlaf und Wach
Wetter/ Steinmann, Jeda, der Schneemann
Wetter/ Steinmann, Platt’n’spieler
Wetter/ Steinmann/ Beeler, Grims Garten
UNGEWÖHNLICHE SPIELORTE
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Bohn/ Steinmann, Papa, Tom (Bus)
SUCHT- UND DROGENPROBLEMATIK (im weiteren Sinne)
26.06.10, Int. Tag gegen Drogen- UNO-Gedenktag
Unger-Wiplinger, Onysos’ Kinder
STÜCKE MIT TANZ ODER TANZELEMENTEN
29.04.10, Welttanztag
Baccari/ Cavalli, Himmel und Meer oder Der Tag der Geburt
Cremer, Der kleine rote Prinz
Dethier/ JES-Ensemble, Mama Salz und Papa Pfeffer – ein Stück choreographierter Alltag
Flügge/ Korn, Die Schöne und die Bestie
Frabetti, Der Wolf und der Mond oder Wünsche
Frabetti, Die Farben des Feuers
Gherzi/ Corona/ Mattioli, Muñeca – frei nach Motiven von Beaumonts „Die Schöne und das Biest” und Hoffmanns
„Der Sandmann”
Koren, Traumkönig
TOD UND TRAUER
01.11.10, Allerheiligen
02.11.10, Allerseelen
21.11.10, Totensonntag
Aitmatow/ Diaz, Der weiße Dampfer
Denizon/ Schramm/ Zieser, Salto und Mortale
Fransz, Schwestern
Steinmann, Ohne Schuh
Verbrugge/ van Baar, Kummer und Courage
Wetter, Platzkonzert und Kofferflug
Wetter/ Steinmann, Jeda, der Schneemann
UMWELT(SCHUTZ) UND NATURERLEBEN ODER DER ERSCHÖPFTE PLANET
22.04.10, Welttag der Erde
05.06.10, Int. Tag der Umwelt – UNO-Gedenktag
Beissel, Inuk
Buzzati/ Gogolin, Das Geheimnis des Alten Waldes
Frabetti, Atome
Frabetti, Als die Wale sich die Schuhe ausgezogen haben
Frabetti, Die Reise einer Wolke
Jongerius, Müllmaus
Marshall Griffiths, Unter der Welt
Sijtsma/ Bomans, Erik oder Das kleine Insektenbuch
Visniec, Briefe an Bäume und Wolken
Way, Die Flut
Wetter/ Steinmann, Jeda, der Schneemann
WEIHNACHTSPOSITIONEN/ FAMILIENVORSTELLUNGEN RUND UM DIE WEIHNACHTSZEIT
24.-26.12.10, Heiliger Abend, Erster und Zweiter Weihnachtsfeiertag
Amundsen, Der Zauberspiegel
Andersen/ Kuhn, Der kleine und der große Klaus oder Wie viel Pferde braucht der Mensch?
Andersen/ Geller/ Skupin, Die chinesische Nachtigall oder Die Macht der Musik
Andersen/ März, Der Reisekamerad
Andersen/ Süß/ Enders, Die Schneekönigin
Baliani, Lumpenkönigin
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Bartenjew, Der Riesendäumling
Bartenjew, Poch-poch, wer da – frei nach dem Volksmärchen „Der Wolf und die sieben Geißlein”
Bartenjew, Wanja und die Räuber – frei nach dem Märchen „Vom dummen Iwanuschka“ von Maxim Gorki
Beaumont/ Flügge/ Korn, Die Schöne und die Bestie
Beissel, Inuk und Das Geheimnis der Sonne
Beljon/ Kassies/ Debefve, Hans & Gretchen
Bischof/ Bodinek, Donnerwätter
Buzzati/ Gogolin, Das Geheimnis des Alten Waldes
Cainero, Rotkäppchen. Kein echter Grimmi
Collodi/ Kelting/ Schlachter, Pinocchio
Cornelissen, Das Jagdschloss
Dros, Der Mond und der Mäusekönig
Ebel, Ox & Esel
Frabetti, Däumling – frei nach Charles Perrault „Le petit poucet”
Frabetti, Die Sterne von San Lorenzo
Frabetti/ Frabetti/ Cappagli, Robin Hood
Frabetti/ Frabetti/ Cappagli, Der Baron von Münchhausen
Fransz, Hirte & Schaf
Fujita, Der Teufel Bekkanko – frei nach Akira Saneto
Funke/ Hammer, Gespensterjäger auf eisiger Spur
Mohr/ Goldman/ Kiesbauer, Hansen und Jansen oder Die Nordpolflieger
Grimm/ Bartenjew/ Schubert, Von einem, der auszog, das Fürchten zu lernen
Grimm/ Dros, Rumpelstilzchen von Humpelbein
Grimm/ Koren, Die Bremer Stadtmusikanten
Grimm/ Koren, Dornröschen
Grimm/ Matheis/ Huber/ Wenzel, Des Teufels rußiger Bruder
Gronemeyer/ Melis/ Sieben, Die Schöne und das Biest oder Die Geschichte eines Kusses
Hauff/ Süß/ Enders, Zwerg Nase
Hauff/ März, Der falsche Prinz
Hauff/ Paulis/ Altenburger, Das kalte Herz
Kalojeropoulou, Odyssindbad
Kassies, Schaf
Kipling/ Rein/ Büchner/ Windisch/ Enderlein, Das Dschungelbuch
Koren, Traumkönig
Pigor, Frühstück mit Wolf
Pigor/ Pigor/ Fritsch, Anton – Das Mäusemusical
Rinderknecht/ ond-drom, Trio Bremen
Schubert, Himmel und Hölle
Steinmann, Gnöm oder Leo und die Kobolde
Stevensen/ Gruhn, Die Schatzinsel
Swift/ Trapp, Gullivers Reisen
Way, Ein Hauch von kaltem Wetter
Way, Cinderella
Wegenast, Erwin & Frosch
Wetter/ Steinmann, Jeda, der Schneemann
Wetter/ Steinmann/ Lichtensteiger/ Bohn, Aprikosenzeit
Zum Thema Weihnachtspositionen liegt außerdem eine Verlagsnachricht vor, die wir Ihnen gerne zusenden. -
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JORIEKE ABBING
|NEUE AUTORIN|
Jorieke Abbing wurde 1983 im niederländischen Leusden geboren. 2002 begann sie ihr Bachelor-Studium
„Writing for Performance“ an der Hochschule der Künste in Utrecht, welches sie 2007 mit einem Bachelor
abschloss. Für ihr Stück BESTE SNEEUW erhielt sie 2008 den niederländischen „Van der Vies prijs“ in der
Kategorie Junges Theater sowie 2009 den niederländisch-deutschen Kinder- und Jugendtheaterpreis „Kaas
& Kappes“. Jorieke Abbing lebt in Amsterdam.
Jorieke Abbing
ES SCHNEIT EIDERDAUNEN
sieht in einer unglücklichen, erstickenden Situation: die
Trennung ihrer Eltern. Ihre Mutter hat ihren Vater aus
dem Haus geworfen. Er sucht sein Heil im Alkohol und
wohnt vorübergehend in einer Ferienwohnung. Pomme
besucht ihn regelmäßig, obwohl ihre Mutter dagegen ist.
In ihrem Versuch, die Ehe ihrer Eltern zu retten, unternimmt das Kind immer gewagtere Aktionen, die aber
beinah fatal für sie selbst ausgehen.
Jorieke Abbing beschreibt in Es schneit Eiderdaunen die
Ohnmacht des Kindes, das mit der Trennung seiner Eltern umgehen muss, beeindruckend und besinnlich. Die
Sprache ist klar und einfach, höchst originell und treffend.
Der Schmerz von Pomme und ihren Eltern ist spürbar
und nachvollziehbar.
Das Stück verlangt eine sehr schöne und schlichte Inszenierung. Aber die Einsamkeit des Mädchens ist nicht nur
anrührend. Darüber hinaus ist das Stück auch sehr leicht
und gefühlvoll. Es schneit Eiderdaunen ist der Theatertext
einer jungen, talentierten Autorin, die jetzt schon einen
eigenen Stil zeigt. Ein Theatertext, in dem schwer benennbare Gefühle in klare Worte gefasst werden. Ein
wertvolles Stück, für Kinder und Erwachsene. (Begründung der Jury, Kaas & Kappes)
NEU
(Beste Sneeuw)
aus dem Niederländischen von Monike The
2 D, 1 H
Empfohlene Altersgruppe: 8+
publiziert bei Buitenkunst, Amsterdam, 2008;
ISBN/EAN: 978-90-78644-09-5
Jorieke Abbing dankt der Autorin, Susanne van Lohuizen, für die Beratung und Unterstützung während des
Schreibprozesses.
2007, Szenische Lesung von “Beste sneeuw”, theatergezelschap Els Inc., Maastricht
2008, Van der Vies-Preis (wird alle drei Jahre für das
beste Bühnenwerk im Jungen Theater verliehen)
2009, Erster Preis (von sechs gleichwertigen Preisen): Niederl.-Deutscher KiJuTh-Preis Kaas & Kappes
UA: April 2010, jeugdtheaterwerkplaats Het Lab, Utrecht;
R: J. van Gestel DSE - frei J. Abbing *1983 in NL-Leusden; lebt in NL-Amsterdam
’Es schneit Eiderdaunen’ erzählt die Geschichte des
achtjährigen Mädchens Pomme, die sich ‘zerquetscht’
TSCHINGIS AITMATOW/ MARCELO DIAZ
Tschingis Ajtmatow wurde 1928 in dem kleinen Dorf Scheker in Nord-Kirgisistan nahe der usbekischen
Grenze geboren. Seine Eltern waren dort Verwaltungsbeamte. 1937 wurde sein Vater während der stalinistischen „Säuberungen“ wegen „bürgerlichem Nationalismus“ verhaftet und hingerichtet. 1946 begann Tschingis Aitmatow ein Studium der Veterinärmedizin. Seine schriftstellerische Tätigkeit begann er 1951 mit Übersetzungen kirgisischer Prosa ins Russische, worauf die ersten eigenen Erzählungen folgten. Seit 1991 arbeitete Tschingis Ajtmatow als Botschafter bei der Europäischen Union, zuerst für die Russische Föderation,
dann für Kirgisistan. 1991 erhielt er den Friedrich-Rückert-Preis, 1993 wurde er mit dem Österreichischen
Staatspreis für Europäische Literatur ausgezeichnet. Nachdem der an Diabetes erkrankte Aitmatow bei
Dreharbeiten im Wolgagebiet im Mai einen Schwächeanfall erlitten hatte, verstarb er am 10. Juni 2008 im
Nürnberger Klinikum nach drei Wochen künstlichem Koma an den Folgen einer schweren Lungenentzündung.
Marcelo Diaz, 1955 in Buenos Aires geboren, ist ausgebildeter Schauspieler und Regisseur. Sieben Jahre
lang war er Künstlerischer Leiter des Theater an der Sihl in Zürich. Seit 2003 arbeitet er als freier Regisseur an verschiedenen Theaterhäusern und gibt diverse Theaterworkshops.
Tschingis Aitmatow
M. Diaz * 1955 in RA-Buenos Aires; lebt in E-Madrid
www.marcelodiaz.net
DER WEISSE DAMPFER
Eine Roman-Bearbeitung von Marcelo Diaz
unter Verwendung der Übersetzung aus dem Russischen
von Charlotte Kossuth
1 H (oder mehrere Personen)
Empfohlene Altersgruppe: 10+
Aitmatow, Tschingis: Der weiße Dampfer, Suhrkamp,
Frankfurt/ Main, 2004
1976, Verfilmung von B. Shamshiyev (Russland)
UA/ SE: 05.03.04, Herz und Camenzind, in der Kleinbühne Chupferturm, CH-Schwyz; R: M. Diaz DE/ ÖE - frei T. Aitmatow (1928-2008)
Der kirgisische Autor Tschingis Aitmatow erzählt in seinem Roman von einem Jungen, der sehr alleine ist. Seine
Eltern haben ihn zurückgelassen: Von seinem Vater weiß
er nur, dass er auf einem weißen Dampfer arbeitet, seine
Mutter kennt er gar nicht. Der namenlose Junge lebt in
einem winzigen Dorf in den Bergen. Andere Kinder gibt
es nicht, und so zieht der Junge sich in eine FantasieWelt zurück, die er mit den Mythen einer längst vergangenen regionalen Märchenwelt speist.
„Die Realität ist eine Försterei, irgendwo im kaukasischen
Hinterland. Keine naturromantische Idylle, sondern eine
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kleine, verbissene Gesellschaft, dominiert von brutaler
Gewalt, Hörigkeit und Unterwerfung. Dies ist die Welt, in
der ein kleiner Junge aufwächst, verlassen von seinen
Eltern und abgegeben bei seinen Großeltern. Die einzigen Freunde, die er hat, sind sein Großvater, eine Schultasche und einige Felsen. In dieser menschlichen Ödnis
findet der Kleine Zuflucht in der Welt seiner Fantasie. Bis
die Realität so unerträglich wird, dass nur noch das selbst
gewordene Utopia seiner Vorstellungskraft eine Heimat
für ihn sein kann, er als Fisch unter seinen ’Fischefreun-
den’. Dies ist, kurz gesagt, die Handlung von Tschingis
Aitmatovs Roman ’Der weiße Dampfer’. […]
Marcelo Diaz hat den Roman gestrafft und die Handlung
aufs Wesentliche konzentriert. Herausgekommen ist ein
poetisches, verzauberndes Werk, das den Akzent besonders auf die verschiedenen Welten des Jungen legt. […]
Die Mischung von Tragödie und hellen Lichtpunkten, von
dunklem Schrecken und doch immer wieder positiv erscheinenden Gedanken, auch wenn das Ende einen
nassen Tod für das Kind bedeutet. […] Ein sehr eindrücklicher Abend.“ (Bote der Urschweiz, 03/2004)
CARL MORTEN AMUNDSEN
Carl Morten Amundsen wurde am 11. Januar 1961 in Bergen geboren. Er studierte an der Universität in Bergen und arbeitete danach als Dramaturg an den Theatern Den Nationale Scene in Bergen (1987-90), Det
Åpne Teater in Oslo (1990-92) und Nationaltheatret in Oslo (1993-2000). Seit 2000 leitet er das Teatret
Vårt, das Theater für Møre und Romsdal. 2004 übernahm er außerdem die Leitung des norwegischen Theaterleiterforums. Daneben arbeitet Amundsen als Autor, Dramaturg und Regisseur.
Carl Morten Amundsen
DER ZAUBERSPIEGEL
(Trollspeilet)
aus dem Norwegischen von Gabriele Haefs
6 D/ H
Es liegt auch eine Strichfassung vom Mittelsächsischen
Theater Freiberg/ Döbeln vor für 4 H.
Empfohlene Altersgruppe: 5+
UA: 1992, The National Theatre School, N-Oslo; R: B.
Baardson DSE: 18.10.08, Mittelsächsische Theater
Freiberg/ Döbeln; R: U.-A. Schleff 29.05.2010, TJG,
Dresden, Freilicht – Puppentheater Sonnenhäusel; R:
P. Schäfer ÖE/ SE - frei C. M. Amundsen * 1961 in N-Bergen; lebt in N-Molde
Die drei Brüder Per, Pål und Espen machen sich auf den
Weg, das Herz der Prinzessin zu gewinnen. Diese ist so
klug, frech und schlagfertig, dass noch kein Mann es
geschafft hat, ihr die Sprache zu verschlagen. Per und
Pål sind sich ihrer Sache jedoch ganz sicher. Obwohl die
Mutter ihnen aufgetragen hat, auf den Tagträumer Espen
aufzupassen. Mit seiner verrückten Sammelleidenschaft
und seinen Gesprächen mit Bäumen und Tieren hält
dieser seine beiden großen Brüder nur auf. Am Königshof
kommt jedoch alles anders, als ausgerechnet Espen mit
seiner kuriosen Sammlung der Königstochter die Sprache
verschlägt. Der König hat nun aber plötzlich Einwände
gegen den zerzausten Taugenichts und fordert ihn auf,
den legendären Zauberspiegel des Trollkönigs zum Palast zu bringen. Der verliebte Espen macht sich also auf
die abenteuerlich Reise in die Welt der Trolle.
„Carl Morten Amundsen hat eine Mischung aus diversen
Volksmärchen erstellt. [...] Das Besondere daran ist, dass
alle Figuren in einer Art Trollspiegel gesehen werden,
oder – wenn man will – mit modernem ironischen Blick.
[...] Das Ganze ist in gewisser Hinsicht ein Volksmärchen,
gemischt und erzählt auf Dr. Freuds Sofa.“
(Dagbladet 11.10.97)
„[Das] Stück [ist] an keiner Stelle langatmig, vielmehr
spannend, mal rasant, mal voller Überraschungen und
Wendungen. Man merkt zwar, dass gleich mehrere Märchen zu einer Geschichte verknüpft wurden, doch gerade
das macht den Reiz aus. Und wenn Espen Wasser aus
einem Stein drückt, der eigentlich Käse ist, dann kommt
einem gleich das tapfere Schneiderlein in den Sinn. […]
Ach ja – hat denn nun jedes Ding seinen Sinn? Am besten selbst herausfinden.“ (Döbelner Allgemeine Zeitung,
20.10.08)
HANS CHRISTIAN ANDERSEN
Hans Christian Andersen wurde am 2. April 1805 als Sohn eines Schuhmachers im dänischen Odense geboren. Seine Kindheit war von tiefer Armut geprägt. Als er 14 Jahre alt war, verließ er sein Elternhaus und floh
alleine nach Kopenhagen. Hier nahm sich der Leiter des Königlichen Theaters, Jonas Collin, des Jungen an
und gewährte ihm Obdach und Arbeit. 1822 ermöglichte König Friedrich VI. von Dänemark dem begabten
Siebzehnjährigen den Besuch der Lateinschule in Slagelsen. In seinen literarischen Werken stellt Andersen
geheime Ängste und Sehnsüchte seiner Figuren dar, die durch ihr vorbildhaftes Verhalten auch seinen erzieherischen Anspruch verraten. Der Weltruhm Andersens gründet sich auf seine insgesamt 168 Märchen. Er
starb am 4. August 1875 in Kopenhagen.
Hans Christian Andersen
DIE CHINESISCHE NACHTIGALL
oder DIE MACHT DER MUSIK
Bearbeitung von Annette Geller und Gudrun Skupin
1 D oder 1 H
Empfohlene Altersgruppe: 5+
Ursendung der Hörspielfassung: 16.07.06, Bayerischer
Rundfunk (B2), München
UA: 06.02.04, MenschObjektMusik im Deutschen Museum München, mobil, auch im Klassenzimmer; R: A.
Geller 04./05.08.06, Trommer Sommer 06.07.07,
Theater Regensburg ÖE: 01.02.09, Salzburger Landestheater; R: A. Linse
H.C. Andersen (1805-1875)
A. Geller * 1964 in München; lebt auch dort
G. Skupin * 1964 in Heidenheim; lebt in München
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Ein Keyboard anstatt eines Klaviers? Ein Computer anstelle eines Orchesters? Eine CD, wo eigentlich echter
Gesang sein sollte? Auch der Kaiser von China muss
erkennen, dass nicht alle technisch beeindruckenden
Klänge an das Original reichen können: Nachdem er
zunächst von dem Gesang der Nachtigall, die schon seit
langem das ganze Reich und seine Besucher verzückt,
zu Tränen gerührt ist, gerät er an eine zwar reichlich
beschmückte, aber weitaus unzulänglichere Nachtigall
aus Blech. Doch erst als große Trauer über das Land
hereinbricht und der Kaiser dem Tod begegnet, erkennt
er, welch wahren Schatz er doch in der echten Nachtigall
verloren hat. Ein wunderbar musikalisches Märchen über
die Bedeutung von Wahrhaftigkeit und Freiheit, die man
manchmal nur erreichen kann, wenn man auch den
Glauben an sie hat.
„Die Geschichte einer kleinen Nachtigall, die den großen
Kaiser von China mit ihrem Gesang verzaubert, zeigt
akustisch und plastisch, welch starke Macht Musik entfalten kann.“ (Süddeutsche Zeitung, 05.02.04)
„Hans Christian Andersens Märchen sind hohe Literatur.“ (Günter Grass)
Hans Christian Andersen
DER KLEINE UND DER GROSSE KLAUS
oder W IE VIEL PFERDE BRAUCHT DER MENSCH?
Bearbeitung von Christoph Kuhn
1 D, 2 bis 3 H
Empfohlene Altersgruppe: 6+
UA - frei C. Kuhn * 1951 in Dresden; lebt in Halle/ Saale
Nur ein Dorf, aber zwei Männer. Und beide heißen sie
Klaus. Doch während der große Klaus vier Pferde, ein
großes Haus und ein angenehmes Leben genießt, be-
gnügt sich der kleine Klaus mit einem einzigen Pferd und
wenig Besitztümern. Zusätzlich macht sein „großer“ Namensbruder ihm das Leben schwer. Und doch hat der
kleine Klaus etwas, das dem großen fehlt: Grips. Und
genau damit gelingt es ihm, den Spieß umzudrehen. Am
Ende kommt der kleine Klaus ganz groß raus, während
der große durch seine Dummheit komplett verarmt und
alleine dasteht.
Eine große Portion Witz, eine ganze Menge Phantasie
und auch ein bisschen Grauen vereinen sich zu einem
fabelhaften Märchen. Gier kämpft gegen Bescheidenheit,
Ehrlichkeit gegen die Lüge.
„In seinen Märchen konnte Andersen seine besten Gaben entfalten. Sie leben aus seiner ungemein bunten,
schöpferisch waltenden Phantasie, und er vermochte in ihnen seine feingeistige Heiterkeit, seine nie verletzende Art des Spottes, aber auch seine Innigkeit und Herzenswärme zu Gebilden von oft bezaubernder Anmut und künstlerischer Gültigkeit zu gestalten.“ (Johannes Dreesen, Andersens Märchen, 1948)
Philipp März (Pseudonym für Manuel Boecker), Jahrgang 1973, lebt als freier Autor und Schauspieler in
München. Neben Theaterstücken schreibt er journalistische Texte und Kolumnen. Nach seiner Schauspielausbildung an der Neuen Münchner Schauspielschule war er viele Jahre an verschiedenen deutschen Bühnen
engagiert, u. a. am Nationaltheater Mannheim und am Südostbayerischen Städtetheater in Landshut. In den
letzten Jahren arbeitete er als Schauspieler an Theatern in Ingolstadt, Nürnberg und Südtirol, sowie für
Film- und Fernsehproduktionen. Bisher wurden drei seiner Theaterstücke für Kinder und Jugendliche uraufgeführt.
Hans Christian Andersen
DER REISEKAMERAD
Bearbeitung von Philipp März
2 D, 3 H (bei Mehrfachbesetzung)
Empfohlene Altersgruppe: 5+
UA: 19.11.05, Südostbayerisches Städtetheater Landshut/ Passau: 15.01.06/ Straubing: 12.02.06; R: U. John
(Titel: Die Trollprinzessin) ÖE/ SE - frei P. März * 1973 in Hagen; lebt in München
Nach dem Tod seines Vaters verlässt Johannes seine
Heimat und zieht in die Welt. Unterwegs trifft er Bero, der
wie er selbst auf der Reise ist. Die beiden beschließen,
ihr Glück ab sofort zu zweit zu suchen, und Bero stellt
sich schnell als erfahrener, munterer und hilfreicher Gefährte heraus: Das gebrochene Bein einer alten Frau heilt
er mit einer wundersamen Salbe, eine Handpuppe erwacht durch ihn zum Leben und erzählt die Geschichte
einer wunderschönen, aber grausamen Prinzessin. Nur
derjenige, der drei Rätsel lösen kann, darf sie zur Frau
nehmen. Johannes fühlt sich herausgefordert – und als er
die Prinzessin sieht, verliebt er sich in sie. Er will ihr Ge-
heimnis lösen und ihre Liebe gewinnen. Es beginnt ein
spannendes Abenteuer voller Gefahren, in dem der treue
Reisegefährte sich noch einmal als erstaunlicher Helfer
erweist.
„Der Reisekamerad“ ist die bewegende Geschichte eines
Sohnes, der seinen Vater früh verliert, aber schließlich
erkennt, dass dieser ihn auch nach seinem Tod auf seinen Wegen begleitet.
„Ein trauriges Märchen? Nein, denn Sohn Johannes geht
auf Wanderschaft und wird belohnt. [...] Philipp März
verwandelt Andersens anrührenden ’Reisekamerad’ in ein
spritziges Märchenstück. Und unter der Regie von Uwe
John und Markus Bartl wird ’Die Trollprinzessin’ fröhlich
und spannend zugleich: Reine Freude für die Kleinen, mit
ironischen Schlenkern für die Großen. [...] Alles passt
zusammen und macht Spaß. Märchenhaft abrupt stürzt
die hübsche Prinzessin Gwendolin ins Reich des Bösen
ab. Doch der gute Johannes entzaubert die Mächte der
Nacht. Die besorgte Königin darf wieder lachen. Am
Schluss wird Hochzeit gefeiert.“
(Landshut aktuell, 23.11.05)
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Hans Christian Andersen
DIE SCHNEEKÖNIGIN
Bearbeitung von Marco Süß (Mitarbeit: Katrin Enders)
2 D, 3 H oder 3 D, 2 H (bei Mehrfachbesetzung)
Empfohlene Altersgruppe: 6+
UA: 20.11.04, WLB Esslingen; R: M. Süß 24.11.05,
Uckermärkische Bühnen Schwedt; R: L. Gotter 25.11.07, KiJuTheater Speyer; R: M-R. Russi ÖE/ SE frei M. Süß * 1972 in Zschopau; lebt in Esslingen
Scherben bringen nicht immer Glück: Die Schneekönigin
hat den Trollen den Spiegel gestohlen und ihn hoch über
den Wolken fallen lassen, so dass nun überall winzige
Glaskörner herumfliegen. Kay bekommt eines davon in
sein Auge, und schon ist es um ihn geschehen. Er kann
nichts Schönes mehr in der Welt erkennen, sein Herz ist
kalt geworden und er wird, ohne es zu wissen, von der
Schneekönigin entführt. Zum Glück kann er sich auf seine
Freundin Gerda verlassen, die beherzt und mutig keine
Mühen und Hindernisse scheut, um ihn aus der Gefühlund Trostlosigkeit zu erretten. Ein kleiner Troll kommt mit
seinem Schabernack zu Hilfe: Snipp-Snapp-SnurrePurre-Basselurre!
„Die Inszenierung signalisiert deutlich: Starke Mädchen
kriegen, was sie wollen, und sie kommen vor allem überall hin. [...] Das ist ein guter Ansatz in Zeiten, wo es wichtig ist, sich zu behaupten. [...] Das Stück [...] stellt immer
wieder einen Bezug zur heutigen Zeit her, sei es durch
Musik oder den Verweis darauf, dass Gerda und Kay in
einer großen Stadt leben, wo viele Menschen einen Garten haben, der kaum größer als ein Blumentopf ist. Die
Inszenierung enthält viele Botschaften, die so interpretiert
auch 200 Jahre später ihre Gültigkeit haben.“
(Esslinger Zeitung, 22.11.04)
HANS AUGUSTIN
Hans Augustin wurde 1949 in Salzburg geboren. Nach einer Lehre für Druckformenherstellung studierte er
zunächst Philosophie, Archäologie und Kunstgeschichte an der Universität in Salzburg, später auch Medizin,
Spanisch und Italienisch in Innsbruck, Salamanca und Sienna. 1981 gründete er den Verlag Hand-Presse für
zeitgenössische Literatur. 1985 wurde er Lehrbeauftragter des Instituts für Germanistik an der Universität
Innsbruck für „Drucktechniken, Buch & Zeitungsherstellung“. Seit 1991 arbeitet er als freier Autor und Journalist, außerdem ist er Mitherausgeber der Literaturzeitschrift INN. Für sein literarisches Werk erhielt er
zahlreiche Preise, u. a. den Kulturpreis der Stadt Innsbruck im Jahr 2002 und das Große Literaturstipendium
des Landes Tirol 2005/2006. Hans Augustin lebt in Thaur bei Innsbruck.
Hans Augustin
TADESSE
oder ICH GEHE DAHIN ZURÜCK, WO ICH HERGEKOMMEN BIN
3 D, 3 H (bei Mehrfachbesetzung)
Empfohlene Altersgruppe: 9+
Ursendung der Hörspielfassung: 03.11.91, ORF, AInnsbruck
12/94, 6. Ffm. Autorenforum für KiJuTh
UA - frei H. Augustin * 1949 in A-Salzburg; lebt in A-Thaur
Krieg, Flucht, Bedrohung und Angst – vorwiegend aus der
Sicht zweier Kinder, der fünfjährigen Nunu und ihres
siebenjährigen Bruders Tadesse. Ihre einfachen Fragen
an den jeweiligen Elternteil entlarven die Gegenseite, die
bedrohliche Außenwelt. Tadesse ist die Geschichte eines
Jungen in einem Krieg fern von Europa. Die Geschichte
eines Einzelfalls in den Karteien der internationalen
Flüchtlingsorganisationen, eine Geschichte, die nicht die
Aufmerksamkeit der Medien gefunden hat. Es ist die
Geschichte einer Familie aus Äthiopien, aus dem Irak,
Pakistan, aus Jugoslawien, Georgien oder aus Lateinamerika. Immer ist jemand Opfer von Gier, Hass und
Verblendung. Es ist auch unsere Geschichte.
SUSANNA BACCARI/ VALERIA CAVALLI
Susanna Baccari wurde 1964 in Mailand geboren. Nach einer Ausbildung in künstlerischer Gymnastik widmete sie sich dem modernen Tanz. Von 1982 bis 1986 arbeitete sie als Tänzerin und besuchte anschließend
die Theaterschule von Qelli di Grock. Heute ist sie gemeinsam mit Valeria Cavalli und Claudio Intropido
künstlerische Leiterin der gleichnamigen Theatergruppe, für die sie auch als Autorin, Regisseurin, Choreographin, Schauspielerin und Tänzerin arbeitet.
Valeria Cavalli wurde 1954 in Mailand geboren. Sie studierte sowohl klassisches Ballett als auch modernen
Tanz und arbeitete anschließend als Tänzerin bei verschiedenen Companien u. a. in Paris. Nach ihrer Rückkehr nach Italien trat sie der Theatergruppe Quelli di Grock als Tänzerin, Schauspielerin und Choreographin
bei. Seit 1981 ist sie Vorstandsmitglied der Gruppe und gehört seit 1990 ebenfalls dem künstlerischen Leitungsteam an.
Susanna Baccari/ Valeria Cavalli
HIMMEL UND MEER
oder DER TAG DER GEBURT
(Data di Nascità)
vom Tanz inspiriertes Schauspiel
aus dem Italienischen von Brigitte Korn-Wimmer
2 H (oder 2 D oder 1 D, 1 H)
Empfohlene Altersgruppe: 8+
UA: 1996, Quelli di Grock, I-Mailand; R: S. Baccari
DSE - frei S. Baccari * 1964 in I-Mailand; lebt auch dort
V. Cavalli * 1954 in I-Mailand; lebt auch dort
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Es ist dunkel. Ein Mann kommt desorientiert auf die Bühne, dann kommt ein zweiter. Beide haben scheinbar
nichts miteinander zu tun und wissen nicht, was sie hier
wollen und sollen.
Was wäre wohl, wenn ein Ort existierte, an dem sich alle
Lebewesen träfen, bevor sie auf die Welt kommen und
entscheiden könnten, wie, wo und als was sie geboren
werden? Das wäre sicher ein seltsamer Ort, ein Ort, an
dem man seinen Wünschen Ausdruck verleihen und
phantastische Spiele anfangen kann. Dort tauchen die
zwei nun auf: Einer ist überheblich, dreist und laut. Der
andere ist eher zart besaitet, unbeholfen und schüchtern.
Beide halten Zettel in der Hand, auf denen ein Datum und
eine Uhrzeit stehen. Nach anfänglichen Schwierigkeiten
schließen die beiden Freundschaft und spielen: Sie stellen sich vor, dass sie einmal Delfine werden, Bäume oder
Adler. Immer seltsamer werden ihre Wünsche und Phantasien – und irgendwann stellen die anfangs so unterschiedlichen Wesen erstaunt fest, dass sie verdammt viel
miteinander zu tun haben: Auf ihren Zetteln steht exakt
dasselbe Datum und dieselbe Uhrzeit.
Das Geheimnis dieses Stückes offenbart sich erst am
Ende, wenn man vor der unmittelbar bevorstehenden
Geburt der Zwillinge sanft aus dem Geschehen ausgeblendet wird.
MARCO BALIANI (UND CO-AUTOREN)
Marco Baliani wurde 1950 im italienischen Verbania geboren. 1975 gründete er das Theater Ruotalibera in
Rom, das er bis 1990 gemeinsam mit seiner Frau Maria Maglietta leitete. Anschließend haben sie gemeinsam
das Trickster Teatro in Parma gegründet, welches sie bis heute führen. Marco Baliani lebt als Autor, Theater- und Filmschauspieler sowie Regisseur in Parma.
Marco Baliani/ Maria Maglietta
ZWEI UNZERTRENNLICHE FEINDE
(Nemici per la pelle)
aus dem Italienischen von Brigitte Korn-Wimmer
2H
Empfohlene Altersgruppe: 8+
übersetzt ins Französische von Laurence Barbasetti
(Deux ennemis inséparables) und ins Niederländische
von Wim Van de Velde und Eva Maria Pieper (Boezemvijanden)
UA: 11.01.99, Trickster/ Bricconi Divini, I-Parma; R: M.
Maglietta; 09.05.99, 15. KiJuThTreffen NRW, Dortmund DSE: 19.01.01, Brotfabrik; Theater Marabu,
Bonn; R: M. Cremer; 13.-20.05.01, 17. KiJuThTreffen
NRW, Münster 29.09.07, Akarena, Berlin; R: A. Kürten
Französischspr. EA: 22.08.08, Agora, B-St. Vith, beim
Festival in B-Huy; R: M. Cremer; Prix du Ministre de
l’enseignement secondaire, B-Huy 2008; Coup de
Cœur de la presse francophone Belge, B-Huy 2008 Belgische EA: 2008/09, Kip met kop, Theaterprodukties,
B-Zwijndrecht ÖE/ SE - frei M. Maglietta * 1952 in I-Laurenzana; lebt in I-Parma
M. Baliani * 1950 in I-Verbania; lebt in I-Parma
www.marcobaliani.it
Auf der Bühne stehen zwei junge Leute zwischen Kindheit und Erwachsensein. Sie raufen und zanken. Die
ewigen Rivalen provozieren sich gegenseitig, wollen sich
beweisen. Dieses Spiel, der oft surreale, unmögliche
Wettstreit, offenbart jedoch die Notwendigkeit grundlegender Erfahrungen: die Zerbrechlichkeit menschlichen
Wesens, das Verlangen nach Sicherheit und Liebe.
Wie in allen großen Freundschaftsgeschichten braucht
einer den anderen. Im unerbittlichen und ironischen Aufeinandertreffen suchen beide den wahren und aufrechten
Austausch, der das Wesen jedes Einzelnen freilegt.
„Um mehr Mut und Feigheit, Gewinnen und Verlieren,
Gewalt und Zuneigung geht es. Sie kämpfen, dass die
Fetzen fliegen und halten doch zusammen wie Pech und
Schwefel. Als tapferer Friedhofsspuk, Indianer und Sheriff, Fußball-Hooligans und sportliche Gegner versuchen
sie sich zu beweisen. Das geht meistens schief und tut
richtig weh. Tino wird vor dem Stadion zusammengeschlagen, Rinos Hund muss dran glauben: Fairness und
imaginiertes Heldentum vertragen sich halt nicht. Aber
wenn’s dann endgültig tödlich zu werden droht, reicht
man(n) sich doch die Hand. Diese herzliche Feindschaft
ist lustig und bedrohlich zugleich – eine jugendliche Männerfreundschaft mit all ihren Tücken.”
(General Anzeiger Bonn, 22.01.01)
„Ein Theaterstück mit vollem Körpereinsatz und einem
Schlagabtausch im Tischtennis über die ganze Zeit des
Stückes.“ (Belgien, 2008)
„Immer verzaubern diese Stücke, in denen bedrückende Wirklichkeit zwar nicht gemildert, aber durch das
Spiel der Phantasie transzendiert wird.“ (Manfred Jahnke, Die Deutsche Bühne, 01/96)
Marco Baliani
KLEINE ENGEL
(Piccoli Angeli)
aus dem Italienischen von Brigitte Korn-Wimmer
1 D, 1 H
Empfohlene Altersgruppe: 8+
1994, Premio Stregagatto
Übersetzungsförderung: European Commission, Directorate General X, Culture, B-Brüssel
übersetzt ins Englische von Teresa Ariosto (Little Angels)
UA: 1993, Briciole/ Trickster, Parma/ Baracca, I-Bologna;
R: M. Baliani DSE: 21.09.96, Junges Theater Hannover/ UNICEF; R: B. Schifferdecker SE: 21.10.97, Schule für Schauspiel am Goetheanum, CH-Dornach; R: M.
Schwarzmann 08.12.97, Zeno Theater, Köln; R: I.
Beimbauer 15.01.98, Stadttheater Konstanz; R: I. Krafft
29.01.98, Städtische Bühnen Münster; R: A. Robertz 26.03.98, Wu Wei Theater, Frankfurt/ Main; R: M. Goldschmidt 16.06.98, Theaterhaus Stuttgart; R: F.
Schlaich 10.10.98, Theater Pfütze Nürnberg; R: L.
Shirts ÖE: 28.11.98, u\hof: am LT, A-Linz; R: M. Neidhardt 15.01.99, Theater Lichterloh, Freiburg; R: P.
Huschenbeth 26.01.99, carrousel Theater an der Parkaue, Berlin; R: K. Müller 05/99, Theater Orlando, Rastede; R: B. Kruse 20.06.99, Aktions-Theater Kassel; R:
H. Zülch 26.03.00, moks am Bremer Theater; R: K.
Schumacher 01.04.00; TiM, Moerser KiJuTheater 01.04.00, Studio-Bühne Essen; R: J. Hentschel 09.09.00, Theater Überzwerg, Saarbrücken; R: B. Zie-
13
genbalg 19.05.01, Sternschnuppen Theater, Dortmund;
R: M. Sbosny-Wollmann 30.09.01, Theater Zittau; R:
R. May 15.01.03, LB Niedersachsen Nord, Wilhelmshaven 28.12.03, Theater für den Kanton Bern; R: H.-P.
Incondi 15.02.04, Junges Theater Leverkusen; R: B.
Vossen 19.02.04, Hans Otto Theater; R: B. Rehm Engl. EA: 17.03.04, Company of Angels and Polka Theatre, GB-London; R: J. Retallack 15.10.04, RuhrstadtTheater, im Fletch-Bizzel-Theater, Dortmund; R: B. Wieser 26.11.04, Teatro Matto, CH-Zürich; R: A. Brix 02.03.05, Theatrium „großstadtKinder e.v.“, Leipzig; R: D.
Voigt 27.08.05, Horizont Theater, Köln; R: N.
Ayukhanova 17.12.05, Junges Schauspielhaus Hamburg; R: K. Schumacher 13.06.07, Staatstheater Kassel; R: J. Wyssozkij 20.09.07, Junges Staatstheater
Braunschweig; R: K. Blazkiewitz 18.10.07, Burghofbühne Dinslaken; R: S. Ey 06.12.08, Lars Helmer
nennt „Kleine Engel” als sein Lieblingsstück beim 20. Ffm.
Autorenforum für KiJuTh 27.10.07, Ulmer Theater; R:
S. Kunz
Es ist die letzte Straßenlaterne, ganz weit draußen, am
Rande der Stadt. Dorthin hatte er sie geschickt, der Mann
im dunklen Mantel. Dort soll Assunta nun von den Engeln
abgeholt werden, um im Himmel endlich die Arbeit zu
finden, die ihr zusteht. Doch als sie am beschriebenen Ort
Marco Baliani
ROSA UND CELESTE
(Rosa e Celeste)
aus dem Italienischen von Brigitte Korn-Wimmer
2D
Empfohlene Altersgruppe: 10+
KiJuThZentrum in der BRD (Hrsg.): Reclams KiThFührer. 100 Stücke für eine junge Bühne, Stuttgart, 1994 (S.
37ff)
12/92, 4. Ffm. Autorenforum für KiJuTh
UA: 1983, Ruotalibera Teatro, Rom; R: M. Baliani DSE: 27.11.92, Avanti Theater, Aachen; R: P. Schwab 14.11.93, Theater Mummpitz, Nürnberg; R: A. Erl SE:
03/94, Schauspiel Akademie Zürich; R: M. Baliani 23.03.95, KiJuTh Dortmund, Theater im Zug; R: H. Langensiepen 09/95, ReibeKuchenTheater, Duisburg; R:
V. Koopmans 04/99, Zeno Theater, Köln 24.11.99,
Theater Karfunkel, Stade; R: B. Ermers 16.04.03, Eduard-von-Winterstein-Theater,
Annaberg-Buchholz
05.05.06, Th’Art’er asbl., L-Dudelange 18.09.08, Alarm
Theater, Bielefeld; R: H. O. Schmid/ D. Budde
ÖE - frei -
Marco Baliani
LUMPENKÖNIGIN
(Reginastraccia)
ein Märchen
aus dem Italienischen von Brigitte Korn-Wimmer
3 D, 2 H
Empfohlene Altersgruppe: 8+
UA: 1992, Il Teatro, I-Neapel; R: M. Baliani DSE:
22.09.95, Stadttheater Konstanz; R: J. Schlachter
ÖE/ SE - frei Regina ist die Tochter eines Bäckers. Auf der Terrasse
ihres Wohnblocks träumt sie sich inmitten aufgehängter
Wäsche in eine Märchenwelt – und begegnet dabei ihrer
ersten großen Liebe.
ankommt, steht dort schon ein anderer, der ihr den Platz
als Erste in der Reihe streitig machen will: Rocco, der
Facharbeiter ohne Facharbeit. Und was das Höchste ist,
dieser Rocco hat noch gar nicht begriffen, worum es hier
geht! Er weiß nichts von Engeln, glaubt nicht an den
Himmel und die Zukunft, die dort auf ihn wartet. Und so
beginnt Assunta mit ihrer Überzeugungsarbeit, erteilt
Flugstunden und erzählt, erzählt, erzählt. Zu guter Letzt
entwickeln beide die Fähigkeit, an den Träumen und
Wünschen des anderen teilzuhaben. Sie gewinnen daraus die Kraft, die ihnen hilft, nicht aufzugeben, Hoffnung
zu schöpfen, dass ihre Sehnsucht sich doch noch erfüllen
möge: einmal wirklich gebraucht zu werden.
„Rocco und Assunta sind die kleinen Engel. Zumindest
wollen sie es werden. Zunächst warten sie auf die Erlösung. Sie sind arbeitslos, aber nicht perspektivlos. Zufällig
treffen sie sich. Im Schein einer Straßenlaterne lernen sie
sich kennen, offenbaren sich ihre Träume, lassen Geschichten ihrer Geschichte Revue passieren. Und sie
machen ihre ersten eigenen Flugversuche. Vergeblich?
Kommt am Horizont doch noch das Rettende? Es wird in
der Aufführung viel gelacht. Kleine und Große meistens
an der gleichen Stelle. Ein soziales Problem und so unterhaltsam. Marco Balianis Stück scheint ein Meisterwerk
zu sein.“ (W. Schneider, KiJuTh in Italien, Ffm. 1996)
„Eine verblüffend genaue Skizze der Alltagslast und Isolierung zweier Menschen, ihrer Lebenslust, ihrer sorgsam
gehegten Träume und Erinnerungen. Das Stück konfrontiert zwei Frauen mit dem Tod. Durch einen Kassettenrecorder, der ihnen ins Haus geschickt wird, erfahren sie,
dass ihre Lebenszeit um Mitternacht endet. Nach Momenten der Ratlosigkeit beschließen Rosa und Celeste, ihr
Lebensende mit einem Fest zu feiern. Dabei durchleben
sie noch einmal Erinnerungen an Jugend und Liebe. Mit
einfachsten Mitteln entstehen so viele zauberische Momente, die die Trauer und die Angst vor dem Tod schließlich vergessen machen.” (Nürnberger Zeitung, 23.11.93)
„’Rosa und Celeste’ ist ein Stück voller verspielter Einfälle
und skurriler Poesie, das in der italienischen KiJuTheaterlandschaft einen vergleichbaren Platz einnimmt wie etwa
’Robinson & Crusoe’ von d’Introna/ Ravicchio. Es behandelt das Thema Abschiednehmen mit italienischer Leichtigkeit und philosophischer Hintergründigkeit.” (Reclams
Kindertheaterführer, 1994)
„Eines der großen Themen der Menschheit, Vergänglichkeit und Abschied, greift der italienische Autor Marco
Baliani in seinem Stück ’Rosa und Celeste’ auf. [...] Eine
wunderschöne heiter-besinnliche Aufführung, in der Kinder behutsam an das Thema Tod herangeführt werden.”
(Ruhr-Nachrichten, 25.03.95)
„Balianis Figuren kommen aus den Armenvierteln italienischer Städte. Der Schauplatz ist nicht ein vages Nirgendwo, sondern eine südliche Dachterrasse, auf der vor
allen Dingen gearbeitet und mit aller Aggressivität gezankt wird. Gleichzeitig aber ist dieses Zwischenreich
zwischen Himmel und Erde ein Refugium, in dem der
soziale Alltag mit seinen unabweisbaren Forderungen
und Grenzsetzungen seine Verbindlichkeit verliert und in
dem das Träumen als lebensverändernde Kraft ins Recht
gesetzt wird. [...] Wenn Regina am Ende auf einem leeren
Bündel aus Laken erwacht, statt des Prinzen nur
Mehlstaub in den Händen hat, Turcacane ihr die Tanzschuhe schenkt, dann hat sie sich von einer Illusion befreit, aber einen Traum gewonnen, der sie stark macht,
vom Dach herunterzusteigen und einen selbstbestimmten
Weg zu suchen – ohne Illusion, aber voller Hoffnung. [...]
14
Und damit wird Balianis Geschichte zum gesellschaftlichen Gleichnis.“ (Märchenspiegel, 08/99)
„Welchen Weg die ’Lumpenkönigin’ Regina zu gehen hat,
das muss sie selbst herausfinden; dabei kann ihr niemand helfen. Der Weg wird für das Mädchen Regina,
ausgestoßen, gehänselt, zum Symbol des Aufbruchs,
einer Suche nach sich selbst. [...] Mit lang anhaltendem
Beifall bedankte sich das Publikum.“ (Tagesspiegel/
Thurgauer Volksfreund, 25.09.95)
„Ein Stück für Kinder und Große mit kindlichem Gemüt,
eine Märchenmischung mit Motiven aus Aschenbrödel,
süßem Brei, zertanzten Schuhen, Goldmarie [...]. Märchenhaft ist auch der Schluss, wenn auch nicht so simpel,
dass das Gute siegt und das Böse verschwindet.”
(Südkurier, 23.09.95)
Baliani, Marco: Die Erinnerung des Gefühls. Gedanken eines Geschichtenerzählers (aus dem Italienischen
von Brigitte Korn-Wimmer und Alessandra Testini); in: Wolfgang Schneider (Hrsg.): KiJuTheater in Italien,
Dipa-Verlag, Frankfurt/ Main, 1996
MICHAEL BANG/ MICHAEL SCHRAMM/ SABINE ZIESER
Michael Bang wurde 1962 in München geboren. Parallel zu seinem Studium der Erziehungswissenschaften in
Erlangen arbeitete er in der freien Theaterszene in Nürnberg und wurde bereits 1984 Ensemblemitglied des
dortigen Theater Mummpitz, für das er bis heute als Schauspieler, Co-Autor und Geschäftsführer tätig ist.
Darüber hinaus ist er auch immer wieder als Schauspieler in freien Theater- und Filmproduktionen verschiedener Genres tätig.
Michael Schramm wurde 1962 in Tirschenreuth in der Oberpfalz geboren. 1982 gründete er die freie Theatergruppe Sas pe haj nas pe, deren Schwerpunkt auf dem Körpertheater lag. 1989 war er zu Gast in Paris,
um mit Jean-Paul Denizon (Schauspieler und Mitarbeiter von Peter Brook) an „Was ihr wollt“ zu arbeiten.
Seit 1990 ist er Ensemblemitglied des Theater Mummpitz in Nürnberg.
Sabine Zieser wurde 1960 in der Nähe von Göttingen geboren. Sie studierte zunächst Sozialpädagogik in
Nürnberg, bevor sie sich der freien Nürnberger Theaterszene widmete. Sie absolvierte zahlreiche
Workshops, machte Straßentheater und gründete die freie Theatergruppe theater ACT in Nürnberg. Zur Zeit
arbeitet Sabine Zieser als Schauspielerin und Autorin am Nürnberger Kinder- und Jugendtheater Mummpitz.
Michael Bang/ Michael Schramm/
Sabine Zieser
NEU
DIE GRANDIOSEN ABENTEUER DER
TAPFEREN JOHANNA HOLZSCHWERT
1 D, 3 H
Empfohlene Altersgruppe: 8+
2009 im Stückepool von Kaas & Kappes
UA: 25.10.09, Theater Mummpitz, Nürnberg; R: Alex
Byrne; 09.-14.02.10, panoptikum, Nürnberg/ Augsburg
20.12.09, ReibeKuchenTheater, Duisburg; R: U. Hatzer
ÖE/ SE - frei M. Bang * 1962 in München
M. Schramm * 1962 in Tirschenreuth
S. Zieser * 1960 in Northeim; alle drei leben in Nürnberg
’Holzschwert, Kopf verkehrt!’ So wird die zehnjährige
Johanna von ihren Mitschülern tagein tagaus gehänselt.
Und das nur wegen ihres blöden Nachnamens. Ihr brennendes Interesse für die Geschichte des Mittelalters das
können die anderen Kinder erst recht nicht nachvollziehen. Deshalb geht Johanna nicht gerade gerne zur Schule. Ganz besonders fies sind drei bestimmte Mädchen,
die sie ständig ärgern. Als diese Johanna auf ihrem
Schulweg mal wieder auflauern, da passiert es – Johanna
platzt der Kragen und sie wirft in ihrer Wut eine Fensterscheibe der Schule mit einem großen Stein kaputt. Mit
einem Brief des Englischlehrers in der Tasche macht sie
sich auf den Heimweg. Was nun? Denn der Brief, den
muss Johanna am nächsten Tag von ihren Eltern unterschrieben dem Lehrer zurück bringen.
Johanna traut sich nicht nach Hause und flüchtet wie so
oft in den Zoo. Hier prophezeien ihr ausgerechnet die
Erdmännchen, dass sie auserwählt sei, Frankreich zu
retten und dem König zur Krone zu verhelfen. Est wenn
sie das alles erledigt habe, dann würden sich auch ihre
Probleme zu Hause lösen. Johanna nimmt die Prophezeiung ernst, leiht sich Schwert, Helm sowie Schild von
ihrem Bruder und träumt davon, stark zu sein wie ihre
Namensschwester Johanna von Orleans. Sie macht sich
auf ihrem galoppierenden Wildpferd auf den Weg nach
Frankreich und gewinnt dort das Vertrauen des ungekrönten Königs sowie die Schlacht von Orleans.
Der König jedoch zeigt sich undankbar, er löst nicht Johannas Problem mit dem Schulbrief an die Eltern und so
bleibt ihr keine andere Wahl: Sie muss zurück kehren und
sich dem großen Abenteuer stellen, welches ihr nun zu
Hause bevor steht – sie muss offen und ehrlich mit den
Eltern reden.
“Jugendtheater at it’s best!“ (Monatsmagazin Plärrer,
Jochen Schmoldt, Dezember 08)
„Schiller? Nee, alles Mummpitz: Die quietschlebendige
Version des gleichnamigen Nürnberger Kindertheaters
sehr frei nach des Dichters ’Jungfrau von Orleans’ ist
satte Unterhaltung. […] Viele kleine Details sind es, die
das Stück für Kinder ab acht Jahren (und auf für Erwachsene!) zum Riesenspaß machen.“ (Nürnberger Nachrichten, 27.10.08)
„Holzschwert, sehenswert.“ (Abendzeitung Nürnberg,
27.10.08)
15
MICHAIL BARTENJEW
Michail Bartenjew studierte am Moskauer Institut Architektur und war über zehn Jahre als Architekt tätig.
1986 schrieb er sein erstes Stück, WANJA UND DIE RÄUBER, seither arbeitet er als freischaffender Autor. Im
Oktober 1996 wurde Michail Bartenjew während des 12. Weltkongresses der ASSITEJ in Rostov on Don der
Preis der Ehrenpräsidenten (Honorary Presidents Award) verliehen.
Michail Bartenjew
DER RIESENDÄUMLING
(Mal’cik s pal’cik i ego roditeli)
ein Märchen
aus dem Russischen von Birgit Klein
2 D, 2 H
Empfohlene Altersgruppe: 5+
UA: 12/97, RUS-Wologda; R: A.Paweljew/ B.Granatow DSE: 03.12.00, Theater Erlangen; R: K. Müller 06.10.01, schnawwl am NT, Mannheim; R: K. Koller
ÖE/ SE - frei -
Ein Mann und eine Frau. Ehemann und Ehefrau. Kinderlos und ständig am Zanken. Doch unter ihrem Teppich
lebt ein Heimchen. In Bartenjews DaumesdickBearbeitung wird die eigentliche Hauptfigur, der Riesendäumling, zum Beiwerk. Durch ihn, kaum mit ihm, ändern
sich die streitsüchtigen und egoistischen Eltern.
Ein Plädoyer an die Hoffnung, dass es nie zu spät ist, aus
eingefahrenen Strukturen auszubrechen und sein Leben
ein wenig angenehmer zu machen.
„Bartenjews Vorlage macht es leicht, ein frohgemutes
Männleinlaufen mit allen möglichen typenkomischen
Effekten zu inszenieren. [...] Kinder-Poesie auf der Höhe
der Zeit, kunterbunt und quicklebendig.”
(Nürnberger Nachrichten, 05.12.00)
„Bartenjew ist zweifellos der beste zeitgenössische russische Dramatiker, der für Kinder schreibt. Nicht ohne
Grund findet man im Repertoire vieler KiJuTh die Titel seiner Stücke. [...] In den Stücken gibt es viele Ebenen.
Deshalb sind sie auch für verschiedene Zuschauer gedacht: ein guter Dramatiker, ebenso für Erwachsene wie
für Kinder.”(Marina Timaschowa, Theaterkritikerin, Moskau)
Michail Bartenjew
ES WAR EINMAL ... HERAKLES
(Zil-byl Gerakl ...)
ein Stück in vier Heldentaten und zwölf Bildern
aus dem Russischen von Birgit Klein
1 D, 3 H (bei Mehrfachbesetzung)
Empfohlene Altersgruppe: 8+
UA: 1990, RUS-Tomsk; R: R. Winderman 03.03.06,
Werkstattaufführung einzelner Szenen: herkules@work,
schauspielfrankfurt; R: P.-G. Dittrich; C. Brandt DSE: 15.06.07, Puppen-Theater Plauen-Zwickau; R: D.
Plath ÖE/ SE - frei Auf dem Olymp wetten Zeus und Hera in ihrem Häuschen, was denn wohl einmal aus dem kleinen Herakles
Michail Bartenjew
POCH-POCH, WER DA?
(Tuk-tuk, kto tam?)
aus dem Russischen von Birgit Klein
frei nach „Der Wolf und die sieben Geißlein”
Empfohlene Altersgruppe: 5+
3 D, 4 H (bei Mehrfachbesetzung)
UA: 1993, RUS-Brjansk; R: J. Mer DSE - frei Dass ein Wolf kein Geißbock ist, das ist eigentlich nichts
Besonderes. Und für die Mehrheit der Wölfe ist diese
Michail Bartenjew
WANJA UND DIE RÄUBER
(Pro Ivanusku-duracka)
Theaterstück in zwei Akten und zwölf Bildern nach dem
Märchen „Vom dummen Iwanuschka“ von Maxim Gorki
aus dem Russischen von Wolfgang Kasack
1 D, 4 H (bei Mehrfachbesetzung)
Empfohlene Altersgruppe: 7+
12/93, 5. Ffm. Autorenforum für KiJuTh
wird: ein König oder ein Sklave? Jahre später scheint die
Antwort klar, denn Herakles ist seinem Bruder, König
Eurystheus, unteran. Lediglich wenn er es schafft, zwölf
scheinbar unerfüllbare Aufgaben zu lösen, darf er sich
’frei’ nennen. Acht Aufgaben hat er schon gelöst, bleiben
noch vier, von denen Bartenjew mit viel Phantasie und
Spannung erzählt. Selbst eine List von Hera, um ihre
Wette doch noch zu gewinnen, schlägt fehl. Und am Ende
darf Herakles endlich verkünden: „Frei bin i-iiich!“
„Mit Michail Bartenjews Herakles bringt das Theater eines
der wenigen guten Stücke fürs Puppentheater auf die
Bühne, die nicht überfrachtet, sondern mit ironischem
Abstand und Leichtigkeit erzählt sind.“ (Freie Presse
Chemnitz, Lokalausgabe Zwickau, 27.06.07)
Tatsache kein Grund zur Trauer. Für die Mehrheit der
Wölfe, nicht aber für unseren Helden. Hat er sich doch
Hals über Kopf in eine Geiß verliebt. Gerade in die, deren
Kinder er fressen soll, weil es sich so gehört. Er selbst
verspürt eigentlich keinerlei Wunsch danach, irgend jemanden zu fressen. Doch die Meinung der anderen ist
eine ernste Sache. Und sie zwingt den einsamen, ruhelosen und alles in allem guten Wolf letztlich, mit den bedrohlichsten Absichten zum Haus seiner liebsten Geiß zu
gehen.
UA: 1988, RUS-Moskau; R: S. Rozow DSE: 1993,
Theater im Zentrum, Stuttgart; R: S. Rozow 25.11.94,
Thalia Theater Halle; R: E. Pieper 16.09.05, Theater
Dortmund, KJT Sckellstraße; R: J. Weißert
ÖE/ SE - frei Wanja ist ein Dummkopf, aber ein gutherziger. Er findet
im Wald die Schatztruhe eines reichen Kaufmanns und
bringt diesem seinen Schatz zurück, auf den es bereits
16
zwei Räuber abgesehen haben. Durch seine tollpatschigen, gut gemeinten Taten durchkreuzt Wanja ständig die
Pläne seiner Mitmenschen. Als eine Hetzjagd auf den
Schatz beginnt, erweist sich Wanja unbeabsichtigt als der
Retter des Geldes. Im Besitz des Schatzes beschließt
Wanja, diesen seinem Freund, dem Bären, zu schenken,
denn in der Menschenwelt „bringt er nur Schaden”.
„Eine Geschichte mit vielen, unglaublich komischen Verwicklungen, bei der ganz unvordergründig ein Stück Le-
bensweisheit vermittelt wird.” (Hallesches Tageblatt,
24.11.94)
„Wanja ist ein ganz ungewöhnlicher Mensch. Mit seiner
entwaffnenden Ehrlichkeit und seinem grundanständigen
Charakter macht er nicht nur Menschen fassungslos. [...]
Johanna Weißerts lustige, spannende Inszenierung vermittelt ohne jeden Anflug von Kitsch eine moralische
Botschaft: Freundschaft und Zuversicht sind wichtiger als
Geld.“ (Westdeutsche Allgemeine Zeitung, 19.09.05)
HANS BAUMANN
Hans Baumann, geboren 1914 in Amberg, zählt zu den renommiertesten deutschen Kinder- und Jugendbuchautoren. Daneben trat er auch als Lyriker und Übersetzer hervor. Seine Bücher erschienen in vielen Sprachen und wurden im In- und Ausland preisgekrönt, u. a. mit dem Friedrich-Gerstäcker-Preis (1956), dem
Preis der New York Herald Tribune für das beste Jugendbuch (1968) und dem Mildred L. Batchelder Award
(1972). Hans Baumann starb am 7. November 1988 in Murnau.
„Hans Baumann hat die seltene Gabe, Bild, Lehre und Vergnügen in der Waage zu halten; jedes ist verständlich und zuweilen von seltener Anmut.“ (Hans-Joachim Gelberg)
Hans Baumann
BÄRENBRÜDER
Eine Bearbeitung von Tristan Berger frei nach dem Bilderbuch von Hans Baumann
1 D, 2 H
Empfohlene Altersgruppe: 5+
3. Preis des Troisdorfer Bilderbuchpreises für die Illustration von „Mischa und seine Brüder“ für Reinhard Michl
UA - frei H. Baumann (1914-1988) 2008: 20. Todestag
T. Berger * 1959 in Bad Reichenhall; lebt in München
Im Wald ist der Bär los, als Mischa, der vor langer Zeit in
die Welt hinauszog, zurückkehrt. So richtige Freude über
das Wiedersehen will bei seinen Bärenbrüdern jedoch
nicht aufkommen, denn irgendwie hat Mischa sich ziemlich verändert: Er scheint kein richtiger Bär mehr zu sein,
so wie Du und Ich. Aus der Erzählung „Der Bär und seine
Brüder" von Hans Baumann hat Tristan Berger ein poetisches Theaterstück der leisen, nachdenklichen Töne
gemacht, das zugleich voller Witz und Übermut steckt.
Ohne Rücksicht auf moderne Zeiten geht es zurück ins
Bärenzeitalter, als die Bären noch Menschen waren, oder
zumindest so aussahen und sprachen. Wie diese Märchenwelt durcheinander gerät, wenn einer aus der Reihe
tanzt, weil er sich von einem Mädchen und einem alten
Mann mit Melodika und Akkordeon aus dem Wald locken
ließ. Der Mann erkennt schnell, dass der Bär von großen
Nutzen ist. Er bringt ihm das Tanzen bei, nennt ihn Mischa und führt ihn als Attraktion auf den Jahrmärkten vor.
Mischa macht mit, weil es endlich genug zu essen gibt
und weil das Mädchen mit dem roten Blumenkleid so
schön ist. Doch als er an die Kette gelegt wird, bricht
Mischa aus und kehrt zurück in den Wald. Aber ist ein
Bär, der einen Namen hat, der sich anketten und als
Tanzbär vorführen ließ, noch ein richtiger Bär?
„Hans Baumanns Bärengeschichte erzählt von Befindlichkeiten und Gefühlen: von Zuneigung und Fürsorge,
von List und Misstrauen, von Neid und Liebe, von Abenteuerlust und Heimat. Es ist eine klassische Abenteuergeschichte von einem, der auszog, das Leben kennen zu
lernen.“ (Dr. Barbara Scharioth, Direktorin der Int.
Ju.bibliothek, München; in: JuLit)
MADAME LEPRINCE DE BEAUMONT
Jeanne-Marie Leprince de Beaumont lebte von 1711 bis 1780. Sie hinterließ ein Werk von über 70 Büchern,
von denen besonders die jugendliterarischen und pädagogischen Werke sie weit über die Grenzen Frankreichs hinaus bekannt gemacht haben. Zu den erfolgreichsten und oft adaptierten Märchen der Französin
gehört „La belle et la bete“ – „Die Schöne und das Biest“.
Madame Leprince de Beaumont
DIE SCHÖNE UND DIE BESTIE
ein Märchen mit Musik und Tanz
Bearbeitung von Jürgen Flügge und Brigitte Korn
3 D, 4 H (bei Mehrfachbesetzung)
Empfohlene Altersgruppe: 6+
UA: 08.10.87, Schauburg/ Theater der Jugend, München;
R: J. Flügge; W. Windisch; Choreographie: G. Holzgang 02.12.04, Hans Otto Theater, Potsdam/ Brandenburger Theater, Brandenburg; R: B. Rehm
ÖE/ SE - frei Mme de Beaumont (1711-1780)
J. Flügge * 1944 in Darmstadt; lebt in Grasellenbach
B. Korn * 1959 in Neumarkt St-Veit; lebt in München
Es war einmal vor langer Zeit, da schrieb Madame
Leprince de Beaumont das zeitlose Märchen über die
wahre Schönheit – die Schönheit des Herzens. Es ist die
Geschichte der Tochter eines verarmten Kaufmanns, die
bereit ist, ihr Leben für ihren Vater zu opfern. Um seine
Schuld zu begleichen, zieht sie in das Schloss einer Bestie – halb Mensch, halb Tier. Schon bald erkennt sie, dass
die Bestie eigentlich sehr gutmütig ist, die Menschen
dagegen sehr grausam sein können.
„Begeisterter Jubel zur Saisoneröffnung im Theater der
Jugend [...] eine bildmächtige Mischung aus Slapstick,
Alltagsstory und neoexpressionistischer Märchenmagie.
[...] Kraft und Phantasie der Bilder nehmen einen bis zum
Hollywood-Happy-End unterm Rosenregen gefangen.”
(Abendzeitung München, 10./ 11.10.87)
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„Was dem Stück über die Zeiten erhalten blieb, ist die
Sehnsucht der Menschen nach Verwandlung, Erlösung
und Unsterblichkeit. ’Die Schöne und die Bestie’ ist eine
Geschichte über die Angst vor dem Unbekannten und
vermeintlich Hässlichen. Über den Mut, sich dem Fremden anzunähern und das Glück, dabei Neues zu entdecken.“ (Potsdamer Neueste Nachrichten, 01.12.04)
ENRICO BEELER (UND CO-AUTOREN)
Enrico Beeler, geboren 1956 in Zürich, absolvierte eine Schauspielausbildung an der Schauspielakademie in
Zürich. Anschließend bekam er ein Engagement am Theater Claque in Baden. Seit 1988 arbeitet er als freischaffender Schauspieler und Regisseur. Zudem ist Enrico Beeler seit 1998 Vorstandsmitglied der ASTEJ
(Association Suisse du théâtre pour l`enfance et la jeunesse).
Enrico Beeler/ Patricia Gorlino/
Frida Leon Beraud
Auf dem Bahnhof, dem Ort des Wartens und Abschiednehmens, treffen die obdachlose Clota und die sich als
Putzfrau durchschlagende Aurélia aufeinander. Während
Clota sich den Bahnhof als Schlafplatz ausgesucht hat,
hofft Aurélia, dass sie der Zug nach Bremen in ein anderes Leben führen wird. Doch der Mann, der ihr die Fahrkarte besorgen wollte, kommt nicht. Über so viel Naivität
kann Clota zunächst nur lachen, dann aber erkennt sie,
dass die beiden ihr Leben am ehesten zusammen meistern können. Gemeinsam schaffen sich die beiden Außenseiterinnen Fantasieräume, die ihnen Geborgenheit
geben. So entstehen kurze, aber intensive Momente des
Glücks, in denen die Zeit stehen zu bleiben scheint.
VIA BREMEN
2D
Empfohlene Altersgruppe: 8+
UA/ SE: 02.03.01, Rote Fabrik, CH-Zürich; R: E. Beeler
DE/ ÖE - frei E. Beeler * 1956 in CH-Zürich; lebt auch dort
F. L. Beraud * 1970 in RCH-Pucon; lebt in CH-Zürich
P. Gorlino * 1963 in RA-La Plata; lebt in E-Madrid
URS BEELER
Urs Beeler, Jahrgang 1958, studierte Turn- und Sportlehramt an der ETH in Zürich. Seit 1981 besuchte er
zahlreiche Seminare zur Schauspielkunst. 1982 gründete er das Theater Sgaramusch, ein professionelles
Theater für Kinder und Erwachsene, das er bis 1996 leitete. Urs Beeler lebt als freischaffender Schauspieler, Regisseur und Theaterpädagoge in Zürich.
Urs Beeler
BÜCK & SCHLÜCK
1 H, 1 Pianist
Empfohlene Altersgruppe: 4+
UA/ SE: 09.05.99, Theater Bilitz, CH-Frauenfeld; R: U.
Beeler; W. Häne DE/ ÖE - frei U. Beeler * 1958 in CH-Zürich; lebt auch dort
Herr Bück wohnt in einem Haus auf Stelzen – also in
keinem normalen Haus, sondern in einem „Piano-Haus”.
Dort lebt er mit ein paar Salatköpfen, einem Briefkasten
ohne Post und seinem Erzfeind, dem Wind. Er ist einsam,
flüchtet sich in das Schreiben fiktiver Briefe an sich selbst
und die Stereotypen des Alltags. Die Endlosschleife der
alltäglichen Rituale wird durchbrochen von der verfressenen Raupe Schlück. Die frisst ihm zwar sämtliche Salatköpfe weg, zugleich wird ihr überraschender Besuch aber
der Beginn einer außergewöhnlichen Freundschaft. Immer begleitet von Musik, die hier gleich mehrere Rollen
übernimmt, entdeckt Herr Bück das Geheimnis seines
Freundes. So wie die Raupe zu einem Schmetterling
wird, bekommt auch sein Leben Flügel.
„Einsam ist er, der ordentliche Herr Bück, hungrig sie, die
kleine Raupe. ’Bück & Schlück’ ist eine liebevoll erzähltgespielte Geschichte um eine außergewöhnliche Freundschaft.“ (Thurgauer Tagblatt Weinfeldern, 02.06.99)
HENRY BEISSEL
Der kanadische Dichter, Schriftsteller, Übersetzer und Verleger Henry Beissel ist durch sein Stück INUK UND
DAS GEHEIMNIS DER SONNE international bekannt geworden. Der Kritiker Thomas Willis (Chicago Tribune) sah
in Beissels Stück gar Ähnlichkeiten mit Homers Werk und stellte ferner Vergleiche mit Shakespeare und
Gogol an. Henry Beissel war neben Lehraufträgen in Kanada oder den West Indies auch an der LudwigMaximilians-Universität in München tätig. Informationen zu Henry Beissel finden Sie auch auf der Homepage
der kanadischen Botschaft www.kanada.de.
Henry Beissel
Beissel, Henry: Inuk, Canada Press, CDN-Toronto,
2001
übersetzt ins Französische von Arlette Francière (Inook et le soleil)
UA: 1973, CDN-Stratford DSE (in der Übersetzung von
Henry Beissel) 11.01.03, TJG, Dresden; R: S. Weil
ÖE/ SE - frei H. Beissel * 1929 in Köln; lebt in CDN-Ontario
INUK
und DAS GEHEIMNIS DER SONNE
(Inook and the sun)
aus dem Englischen von Henry Beissel
5 D/ H
Empfohlene Altersgruppe: 6+
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Die Sonne ist fort. Im tiefsten Winter macht sich der Eskimojunge Inuk auf die Suche nach ihr. Geister und Fabelwesen begleiten seinen abenteuerlichen Weg.
Schließlich befreit er den Himmelskörper aus der Gefangenschaft des Eisgeistes.
Inuk „will sich mit der Not nicht abfinden, will die Sonne
jagen, um sie für immer in seine Heimat zu bringen. Am
Ende der Geschichte ist nicht nur aus dem Jungen ein
Mann geworden, er erfuhr auch, dass das Leben ein
ewiges Zusammenspiel von Natur und Mensch ist. Dass
alles seine Bestimmung hat. Eine gute Botschaft, gerade
in unserer Zeit, in der wir Menschen oft glauben, dass wir
uns über die Natur erheben, ja, dass wir sie beherrschen
können.“ (Süddeutsche Zeitung, 13.01.03)
“The tale is a timeless one, of a boy who rebels at the
natural order, answers riddles, does a brave deed,
survives his father’s death, and is awarded, for half of
each year, anyway, the sun as his bride.”
(Chicago Tribune, 22.08.73)
PETE BELCHER
Pete Belcher wurde 1962 im englischen Stroud geboren und lebt seit 1988 als freier Theatermacher und
Musiker in Niederösterreich. Seit 1999 ist er außerdem als „Dr. Bewölkt“ beim Clowndoktorverein Rote
Nasen in Wien aktiv.
Pete Belcher
EIN HUT, EIN STOCK, EIN REGENSCHIRM
1H
Empfohlene Altersgruppe: 8+
UA/ ÖE: 10/97, szene bunte wähne, A-Krems; R: H. Brugat DE/ SE: 25.10.03, Theater Regensburg, mobil;
R: H. Kiss
P. Belcher * 1962 in GB-Stroud; lebt in A-Hausleiten
Ein Mann fällt vom Himmel und landet in der Wüste. Als
er nicht mehr kann, fällt er in Ohnmacht, wird aber im
letzten Moment von einem unwahrscheinlichen Re-
gensturm wieder zum Leben erweckt. Belcher schafft die
Grundlage für ein phantasievolles und einfallsreiches
Theatererlebnis, das mit wenig Material viele Ideen und
Bilder entstehen lässt. Da wirkt die Sprache, die stark an
Kinder- und Abzählreime angelehnt ist, wie eine musikalische Struktur, und die wenigen Requisiten öffnen den
Zugang zu einer ganz eigenen, unvergesslichen Welt.
„Pete Belcher macht Lust, in die weite Welt hinauszugehen. Er hat das Kindertheater mit einem zeitlosen Kleinod
bereichert.“ (Marlene Schneider, Mitbegründerin der ASSITEJ Austria)
GERARD BELJON/ SOPHIE KASSIES/ JEAN DEBEFVE
Gerard Beljon wurde 1952 in Utrecht geboren. Er studierte Laute und Gitarre an den Konservatorien in Utrecht und Den Haag. Anschließend absolvierte er ein Studium der Komposition bei Carlos Michàns und am
Konservatorium in Amsterdam. Er komponiert u. a. für The Nederlands Kamerkoor, für The Amsterdam
Quintet und den Pianisten Ralph van Raat. Außerdem schreibt er Theatermusik. Seine Werke werden in Holland, Deutschland, Österreich und den USA erfolgreich aufgeführt.
Sophie Kassies, 1958 in Amsterdam geboren, studierte Regie an der Theaterschool in Amsterdam. Seitdem
arbeitet sie als Dramaturgin und Regisseurin, in den letzten Jahren jedoch hauptsächlich als Schriftstellerin.
Sie schreibt für Erwachsene und Kinder. Ihre Laufbahn ist durch lange Arbeitsverbindungen mit verschiedenen Regisseuren gekennzeichnet. Ihre Zusammenarbeit mit Flora Vergrugge begann 1992 am Jeugdtheater
Sonnevanck in Enschede, für das sie insgesamt neun Theaterstücke verfassten – wie zum Beispiel 2004 das
Kinderstück Schaf – in denen die Musik eine immer wichtigere Rolle spielt.
Jean Debefve wurde 1951 in Schaerbeek in Belgien geboren. Er absolvierte eine Ausbildung als Musiker
(Klavier, Klarinette, Posaune sowie Gesang) und spielte in verschiedenen Rock- und Folkbands. Von 1969
bis 1974 arbeitete er als Schauspieler und Musiker beim Théâtre des Rues und dem Théâtre les Jours in
Brüssel. Anschließend war er am Théâtre des jeunes de la ville de Bruxelles tätig. 1978 hat er das Théâtre
de Galafronie in Brüssel gegründet, das er zusammen mit Marianne Hansé und Didier De Neck leitet.
Gerard Beljon/ Sophie Kassies/
Jean Debefve
HANS & GRETCHEN
(Hans en Grietje)
(Konzept: Flora Verbrugge)
Neues Musiktheater nach den Gebrüdern Grimm
aus dem Niederländischen von Eva Maria Pieper
1 D, 1 H, 1 Sängerin, 3 Live-Musiker
Empfohlene Altersgruppe: 6+
UA: 17.11.01, Jeugdtheater Sonnevanck, NL-Enschede;
R: F. Verbrugge; 21.-30.03.03, Traumspiele-Festival,
NRW; 2003, Kaas & Kappes, Duisburg DSE:
09.04.05, Junge Oper/ schnawwl am NT Mannheim; R: F.
Verbrugge 18.02.07, Staatstheater Oldenburg; R: A.
Gronemeyer ÖE/ SE - frei -
G. Beljon * 1952 in NL-Utrecht; lebt in NL-Heemstede
home.tiscali.nl/gbeljon/
S. Kassies * 1958 in NL-Amsterdam; lebt auch dort
J. Debefve * 1951 in B-Schaerbeek; lebt in B-Feluy
„’Lasst die Kinder friedlich schlafen, lasst süß sie träumen
ein besseres Morgen, Papa und Mama werden dafür
sorgen’, beginnt ein sanfter Chor die wohlbekannte Geschichte von Hänsel und Gretel. ’Aber da wohnt gar keine
Mama in diesem Haus/ Da wohnt Papas neue Frau!’, stört
plötzlich die singende Erzählerin den scheinbaren Frieden. Und schon entfaltet sich das klassische Märchen,
das wie kaum ein anderes aus der Grimmschen Sammlung die Urängste heranwachsender Menschen thematisiert, von den Eltern oder anderen Bezugspersonen ver-
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lassen zu werden und auf sich allein gestellt, eigenverantwortlich den Weg ins Leben antreten zu müssen. Diese Ängste nehmen bildhaft Gestalt an in der Figur einer
bösen Hexe, die die Kinder braten und fressen will. Sie
muss listenreich überwunden und verbrannt werden, wie
alle Ängste, die unsere Entwicklung begleiten und hemmen.
[...] Die neue und humorvolle Fassung des bekannten
Märchens lotet dessen tiefenpsychologische Bedeutung
aus, ohne sie oberflächlich zu illustrieren. Zwei Schauspieler und eine Sängerin übernehmen in fliegendem
Wechsel die Rollen von egoistischen Eltern und ohnmächtigen Kindern, von freundlicher Erzählerin und grausamer Hexe, von selbstverantwortlich handelnden Jugendlichen und im Alter belohnten Rentnern. So entsteht
ein humorvolles Vexierspiel, das nur zu deutlich macht,
wie Menschen im Laufe ihres Lebens dasselbe aus unterschiedlichen Perspektiven wahrnehmen und verstehen
lernen und dass oft nur ein winziger Schritt das Wahre
vom Falschen trennt. Gerard Beljon hat dazu eine Musik
komponiert, die aus einer produktiven Reibung zwischen
wohllautenden Harmonien und abstrakten Klängen eine
emotionsgeladene und mitreißende Atmosphäre erschafft.“ (Ankündigungstext, schnawwl, Mannheim)
„’Hans und Gretchen’ ist kein sentimentales Hausmärchen mit Musik, sondern ein neues Musiktheater mit
starken Gefühlen und sarkastischem Humor. Das Zusammenspiel von Text und Musik, von zwei Schauspielern, einer Sängerin und drei Musikern ist vollendet; die
Balance zwischen den Wundern des Märchentopos, einer
stimmigen Psychologie und satirischer Übertreibung hat
Charme.“ (Rheinpfalz, 12.04.05)
„Die Musik ist eine Zaubersprache, machtvoll und verführerisch. Wenn die Kinder dieses Prinzip unbewusst in sich
aufnehmen, haben sie schon sehr viel von der Oper ’an
sich’ verstanden.“ (Die Deutsche Bühne, 04/07)
LOEK BEUMER/ PETER DROST
Loek Beumer wurde 1947 in Amsterdam geboren. Er studierte Schauspiel an der Theaterschool in Amsterdam und wirkte anschließend in verschiedenen Theatertruppen, wie Caroussel und Maccus, mit. Außerdem
arbeitete er als Film- und Fernsehschauspieler.
Peter Drost, geboren 1958 in Utrecht, studierte Schauspiel an der Toneelschool in Maastricht und in Arnhem. Anschließend spielte er bei den Theatergruppen Wederzijds und De Paardenkathedraal und wirkte in
verschiedenen Fernsehserien mit. Daneben arbeitete er für diverse Radiostationen.
Seit 1997 leiten Peter Drost und Loek Beumer gemeinsam das Theater B&D in Amsterdam.
Loek Beumer/ Peter Drost
DIE RADIOMÄNNER
(De mannetjes van de radio)
aus dem Niederländischen von Eva Maria Pieper
2H
Empfohlene Altersgruppe: 8+
UA: 07.10.95, De Paardenkathedraal, Utrecht; R: T. Keijser; Fay Lovsky; Gastspiele u. a. Den BoschFestival 1996, Blickfelder Zürich 1996, Österreich, Lichtenstein, England, Schottland und USA DSE: 07.04.06,
Theater Dortmund, KiJuTh Sckellstraße; R: P. Kirschke;
C. Piasetzki ÖE/ SE - frei L. Beumer * 1947 in NL-Amsterdam; lebt auch dort
P. Drost * 1958 in NL-Utrecht; lebt in NL-Amsterdam
www.beumerendrost.nl
Wie selbstverständlich eröffnet ein Weltempfänger ganze
Universen – nur manchmal fragt man sich: Wer spricht
denn da? Ausgehend von der plastischen Vorstellung
vom Mann im Radio entwickeln Beumer und Drost ein
Spiel um zwei Männer, die im Radio arbeiten: Mit dem
Fahrrad kommen sie zu ihrer Arbeitsstelle, dem Inneren
eines Weltempfängers. Sie leben uns ihren Alltag vor,
arbeiten mit allerlei Krimskrams als Geräuschemacher,
entlocken jedem Requisit einen Ton und verwandeln
Alltagsgegenstände in ein Sprachrohr, mit dem sie die
ganze Welt erreichen. Wenn das Radio ausgeschaltet
wird, machen sie Pause, kochen und essen. Es ist verrückt, aber es ist ein ganz normaler Arbeitstag für die
beiden – und der Zuschauer macht mit. Bis sie am Abend
ihre Kittel ausziehen und heimgehen.
„Was steckt eigentlich in den Radiokästen und was machen die Moderatoren, wenn die Musik läuft? Wie bereiten sie sich auf die Sendung vor, woher kommen die
Geräusche beim Hörspiel, und kann es sein, dass auch
bei Radiomännern bei der Wettervorhersage das Betriebsklima schlecht ist? [...] Wenn Radio und TV immer
so fantasievoll wäre, könnte es dem Theater viel mehr
Konkurrenz machen.“ (Dortmunder Kultur, 10.04.06)
„Hinter Lautsprecher und ’Auge’ machen die Herren (in
korrekten Anzügen) Tag für Tag Programm – und spielen
dabei ihr alltägliches Ich-Ärger-Dich-Spiel. Der wichtigtuerische, etwas schlauere ’Mr. Schadenfroh’ Wagner liebt
es, seinen ängstlichen, ernsthaften, nicht ganz so schlauen Kollegen Bregen zu triezen bei dieser Reise durch die
verschiedenen Sendungen. Und da die beiden außerdem
von ganz unterschiedlichem Humor sind, gibt jeder Programmpunkt reichlich Gelegenheit für komische Nummern. [...] Jede Spielszene wird ausgekostet, eine witziger als die andere.“
(Westdeutsche Allgemeine Zeitung, 10.04.06)
ANDRI BEYELER
Andri Beyeler wurde 1976 in Schaffhausen in der Schweiz geboren. 2002 wurde er zu den Autorentheatertagen am Thalia Theater Hamburg eingeladen. In der Spielzeit 2002/03 war er Hausautor am Nationaltheater
Mannheim, 2003/04 nahm er am Autorenprojekt „Dichter ans Theater“ vom Staatstheater Stuttgart teil. 2004
wurde Beyeler außerdem zum Forum Junger Autoren Europas in Wiesbaden und zu den AutorenWerkstatttagen am Burgtheater in Wien eingeladen. Für seine Theaterstücke erhielt er zahlreiche Preise, u.
a. den Deutschen Jugendtheaterpreis 2004 und den Brüder Grimm Preis des Landes Berlin 2005. 2007 war
20
er Jury-Mitglied beim 23. Kinder- und Jugendtheatertreffen NRW. Beyeler lebt in Bern und ist Mitglied der
freien Tanz-Theater-Gruppe Kumpane (www.kumpane.ch).
„Andri Beyeler ist ein unkonventioneller Geschichtenerzähler, der durch die Vielfältigkeit seiner Erzählweisen immer wieder Staunen macht. Seine Stücke, DIE KUH ROSMARIE, KICK & RUSH, THE KILLER IN ME IS THE KILLER
IN YOU MY LOVE und andere, sind geprägt von einer sorgfältig komponierten literarischen Sprache, die dem
Leben abgeschaut und doch nicht nur die Sprache des Alltags ist. Vermeintlich alltägliche Situationen spitzt
er poetisch zu und überrascht den Zuschauer mit merkwürdigen und zugleich sympathischen Figuren. Wie
selbstverständlich lässt er den Zuschauer an seinen Geschichten teilhaben, darin besteht seine große Kunst
als Theaterautor.“ (Brüder-Grimm-Preis, Begründung des Preisgerichts)
Andri Beyeler
WIE IDA EINEN SCHATZ VERSTECKT
UND JAKOB KEINEN FINDET
frei nach dem Bilderbuch „Wie Ida einen Schatz versteckt“ von Simone Baumann und Barblin Sindelar
aus dem Schweizerdeutschen von Juliane Schwerdtner
2 D (oder 2 H oder 1 D, 1 H)
Empfohlene Altersgruppe: 6+
26.10.03, Szen. Lesung, Theater am Neumarkt, CHZürich/ UAT Berlin; Szen. Einrichtung: D. Bösch 06.12.03, Lesung beim 15. Ffm. Autorenforum für KiJuTh
2004 im Stückepool von Kaas & Kappes
UA: 22.11.04, schnawwl am NT, Mannheim; R: T. Holländer 08.09.05, Theater Dortmund, KiJuTh Sckellstraße;
R: A. Siebers 15.10.05, Comedia, Köln; R: C. Fillers 16.11.06, Theaterhaus Jena; R: J. Wesemüller 15.04.07, Junges Theater Augsburg; R: J. Schlachter 20.01.08, Theater und Bühnen der Stadt Bielefeld; R: P.
Kirschke 15.11.09, Deutsches Theater in Göttingen; R:
K.-H. Ahlers 15.04.10, Theater Baden-Baden, TIK ÖE/ SE - frei A. Beyeler * 1976 in CH-Schaffhausen; lebt in CH-Bern
Jakob sitzt im Wohnzimmer und blickt in den Garten.
Draußen spielen andere Kinder Fußball oder Indianer,
aber Jakob möchte weder ein Fußballer noch ein Indianer
sein. „Eigentlich möchte ich gerade überhaupt nichts sein
– ich würde lieber etwas machen”, denkt Jakob und es
kommt ihm in den Sinn, heute einen Schatz zu finden.
Und Ida sitzt lieber alleine im Gras als sich den anderen
Kindern anzuschließen. So beschließt Ida, heute einen
Schatz zu verstecken.
Beider Tun ist gleichermaßen „unsinnig“, denn Ida hat gar
keinen Schatz mitgenommen, sucht nur das geeignete
Versteck, und Jakob hat seinen Plan gemacht, ohne zu
wissen, ob überhaupt ein Schatz versteckt wurde. Obwohl
sie nichts „Vorzeigbares“ erlebt, nichts für Erwachsene
Einsichtiges getan haben, sind beide, als sie abends im
Bett liegen, mit ihrer Zeit total zufrieden.
Ein herrlich verrücktes Stück, das in seiner sprachlichen
Lakonik begeistern wird.
„Eine hintergründige Erzählung für Kinder und andere
Philosophen über Wünsche und Erfüllungen, Pläne und
Ziele.“ (Neue Zürcher Zeitung, 28.10.03)
„In Beyelers Kinderstücken klingt eine ungeahnte Zärtlichkeit an. Seine Figuren sind fehlbar und gerade deshalb liebenswert. Sie geraten in Konflikte und finden
schließlich Glück, weil sie akzeptieren, dass Konflikte
dazugehören.“ (Süddeutsche Zeitung, 14.12.04)
Michael Börgerding: Lyrics für das Theater. Andri Beyeler, in: Stück-Werk 4, Deutschschweizer Dramatik, Theater der Zeit, Berlin, 2005
Andri Beyeler und das Frankfurter Autorenforum für KiJuTheater:
03.12.05, Der Brüder-Grimm-Preis-Träger Andri Beyeler liest aus bisher unveröffentlichtem Material
03.12.04, DIE KUH ROSMARIE, Gastspiel TJG Dresden im Rahmen der Preisverleihung des Deutschen KiJuTheaterpreises
06.12.03, DIE KUH ROSMARIE, Gastspiel des schnawwl am NT, Mannheim
06.12.03, WIE IDA EINEN SCHATZ VERSTECKT UND JAKOB KEINEN FINDET, Lesung
02.12.00, KICK & RUSH, Lesung und Podiumsdiskussion
Andri Beyeler
DIE KUH ROSMARIE
frei nach dem Bilderbuch „Die Kuh Rosalinde” von Frauke
Nahrgang und Winfrid Opgenoorth
aus dem Schweizerdeutschen von Juliane Schwerdtner
2 D (oder 2 H oder 1 D, 1 H)
Empfohlene Altersgruppe: 5+
2004, nominiert für den Deutschen Kindertheaterpreis
schnawwl am NT, Mannheim, 2003/ Theater Regensburg, 2006
übersetzt ins Englische von Paul Harman und Anne
Fritsch (Rosemarie the cow), ins Portugiesische von
Aglaia Pusch und Márcia Rodrigues (A vaca Rosemeire),
ins Slowenische von Univ.Prof. Vanda Vremsak-Rihter
(Krava Rozmari), ins Niederländische von Eva Maria
Pieper (De Koe Rozemarijn), ins Kroatische von Damir
Madjaric (Krava Ružica) und ins Rumänische von Victor
Scoradet (Vaca Rosmarie)
(www.goethe.de/theaterbibliothek)
Taube, Gerd (Hrsg.): 55 Monologe für KiJuTh, Henschel Verlag, Berlin, 2008
UA/ SE: 27.06.02, Theater Tabula Rasa, CH-Luzern; R:
J. Schneckenburger DE: 10.05.03, Trotz-AlledemTheater, Bielefeld; R: T. Sellin 04.10.03, schnawwl am
NT, Mannheim; R: T. Hollaender, M. D. Reyhani (
Mini-CD verfügbar); 06.12.03, Gastspiel beim 15. Ffm.
Autorenforum für KiJuTh; 10.02.07: 175. Vorstellung 14.11.03, JES, Stuttgart; R: K. Hemmerle, F. Kuruc; 09.04.07: 100. Vorstellung 12.02.04, Theater der Altmark Stendal 05.06.04, Comedia, Köln; R: G. Gluth 17.09.04, Staatstheater Oldenburg; R: T. Weidner 19.09.04, Theater Ingolstadt; R: J. Schlachter 13.11.04, TJG, Dresden; R: M. Diaz; 29.03.07, 10.
KiJuthTage im Kulturraum Mittelsachsen (Freiberg, Döbeln) ÖE: 01.12.04, Jugendtheater Die Kiste, A-Tulfes;
R: R. Parton 12.12.04, Junges Theater Göttingen; R:
M. Moiteaux 15.01.05, theaterspielplatz/ Staatstheater
21
Braunschweig; R: K. Koller 12.02.05, „Die Wolkenschieber“, München; R: R. Groß 13.02.05, Theater
Überzwerg, Saarbrücken; R: I. Fromm 17.02.05, Stadttheater Gießen; R: T. Kreilos 02.03.05, Städtische
Bühnen Münster; R: M. Kopf Ital. EA (in deutscher
Sprache): 05.04.05, Cortile, Theater im Hof, I-Bozen
Regie? 07.04.05, Theater Mundwerk, A-Graz; R: M.
Horn 08.09.05, Hans Otto Theater, Potsdam; R: A.
Steudtner 01.10.05, Salzburger LT, Kammerspiele; R:
B. Hensel Brasil. EA: 28.10.05, Cia. Paidéia de Teatro, BR-São Paulo; R: A. Falseti 29.10.05, Staatstheater
Kassel, tif; R: D. Klinge 17.11.05, DT, Berlin; R: S.
Behrendt 21.11.05, Westfälische Kammerspiele Paderborn; R: S. Jänsch 01.12.05, Theater der Stadt
Aalen; R: M. Million 21.01.06, Stadttheater Bremerhaven, im Pferdestall; R: A. Kloos 25.01.06, LT Eisenach;
R: A. Horst 20.02.06, Lesung/ reading, Nottingham
Playhouse; R: R. Savage 18.03.06, Theater und Orchester GmbH Neubrandenburg/ Neustrelitz 21.05.06,
Puppentheater Magdeburg/ Dessau; R: P. Schäfer 11.06.06, Klecks-Theater Hannover e.V./ Hannoversche
Kammerspiele; R: H. Schandry 07.07.06, Theater
Regensburg 09/2006, Theater St. Gallen 21.10.06,
Boberger Dorftheater, im monsun-theater, Hamburg; R: J.
Hübner 29.10.06, Theater Heilbronn; R: A. Y. Hindi
Attar 14.02.07, Theater Pforzheim; R: V. Wojdacki 09.03.07, Tiroler LT, A-Innsbruck; R: D. Happl 23.03.07, Theater Erfurt; R: K.-H. Krause 03.05.07,
Thüringer LT Rudolstadt 06.05.07, piccolo Theater,
Cottbus; R: K. Gündel 27.07.07, Theaderfreinsheim
(Freilicht); R: A. Kleinhans 02.09.07, Studio-Bühne,
Essen; R: S. Anklam 25.11./ CH-Solothurn und
02.12.07/ CH-Biel, Theater Biel Solothurn; R: M. Fabian
UA/Oper: 29.11.07, Oper LT Linz; R: T. Ribitzki; Claudia Federspieler 03.04.08, ReibeKuchenTheater,
im KOM’MA, Duisburg; R: A. Niewöhner 27.04.08,
Wuppertaler KiJuTheater; R: L. Emrich/ K. Heimann 08.05.08, Pfalztheater Kaiserslautern; R: Ch. Frieben Slowenische EA: 21.12.08, KiJuTh, SLO-Ljubljana; R: B.
Bezeljak 07.-10.07.08, workshop, performance studies,
QUT, Australien; Leitung: K. Plummer 28.09.08 Theater Spessartgrotte, Gemünden; R: H. Hartmann 29.11.08, LT Franken-Schwaben, Dinkelsbühl 08.02.09, LT Coburg; R: S. Behrendt 16.06.09, Freie
Theaterproduktion in Kooperation mit der Stadtbibliothek
Ulm; R: A. Bußmann Holl. EA: 14.09.09, Stichting
Theater Split, NL-Goes; R: F. van Dorst Kroatische
EA: 07.09.09, Mala Scena, HR-Zagreb; R: I. Simic 15.10.09, Theater Pfütze, Nürnberg; R: C. Gottwald
Bauernhofidylle, Alpenklänge, grüne Wiesen. Alles in
Butter. Wäre da nicht die Kuh Rosmarie. Mit ihrer Besserwisserei bringt sie Unruhe und Missstimmung auf den
Bauernhof: „du führst dich auf/ wie ein Schwein/ aber
haargenau/ wie ein Schwein/ doch ich weiß/ du bist/ auch
eines/ klar/ aber ein Grund/ sich so aufzuführen/ wie du
dich aufführst/ ist das nicht“. Da schreitet der Bauer ein
und schickt Rosmarie per Flugzeug nach Afrika. Zwei
Spieler/innen erzählen und besingen das Leben auf dem
Bauernhof. Im Nu wird da verwandelt: der Bauernhof zum
Flughafen, der Goldfischteich zur afrikanischen Wüste
und der König der Tiere zum Schoßhündchen. Nur die
Kuh bleibt Kuh – oder?
„Ein starkes Stück, das Mut macht, man selbst zu sein.“
(Neue Luzerner Zeitung, 29.06.02)
„Eine einfach erzählte Geschichte, knackige Dialoge,
komische Situationen, pralle Tier- und Menschenfiguren –
das macht kleinen Leuten Theaterlaune.“
(Die Rheinpfalz, 07.10.03)
„Es ist ein Gleichnis von einem Spießer in Gestalt einer
dummen Kuh, die durch ihre festgefahrenen Konventionen von Anstand und gutem Benehmen ihre Umwelt nervt
und intolerant ihre Mitbewohner nicht so sein lässt, wie
sie sind, und nicht das machen lässt, was ihnen Spaß
macht. [...] ’Die Kuh Rosmarie’ ist ein Stück, das Menschen ab fünf Jahren von Anfang bis Ende Spaß macht.
Neben den nachdenklichen Passagen der Geschichte ist
es [...] urkomisch und lustig.“ (Sonntagsgruß, 27.02.05)
„Diese rhythmisch-melodische Sprache, dieser Jelinekbernhardfosse-Verschnitt ist es, der aus der Bilderbuchbearbeitung des Autors Andri Beyeler literarischen Mehrwert, auch für Erwachsene, macht.“
(Süddeutsche Zeitung, 22.02.05)
DIE KUH ROSMARIE - Begründung der Jury zur Nominierung für den Deutschen Kindertheaterpreis 2004
2004:
„Rosmarie, die Hauptfigur, lebt mit einem Bauern und anderen Tieren zusammen. Mit ihrer Meckerei und
Besserwisserei treibt sie ihre Mitbewohner zur Verzweiflung, bis der Bauer sie schließlich in ein Flugzeug
nach Afrika setzt. Damit ist das Problem aber nicht gelöst. Erst als er die Verantwortung für sie übernimmt
und sie zurückholt, deutet sich eine Verbesserung an. Der Autor benutzt auf eine sehr originelle Weise
Versatzstücke aus der Realität und setzt sich im nächsten Augenblick über diese Realität hinweg, so wie
Kinder oder Märchen sich über reale Zwänge hinwegsetzen. Und kaum hat man ein Klischee als solches
erkannt, wird es auch schon gebrochen. Seine Sprache ist poetisch und gewinnt durch sehr bewusst eingesetzte Wiederholungen einen unverwechselbaren Rhythmus und anrührende Kraft. Das Stück ist ein Plädoyer
für
Toleranz
im
Umgang
mit
Individualisten
und
ihren
Schwächen
und
Stärken.“
MAGRIT BISCHOF/ WERNER BODINEK
Magrit Bischof wurde 1943 in Luzern geboren. Von 1966 bis 1973 war sie Spielerin in acht Produktionen der
Luzerner Spielleute. Seit 1981 leitet sie das Theater ond-dorm Luzern, ein professionelles Theater für ein
junges Publikum. Sie ist in 16 Produktionen beteiligt als Spielerin, Mitautorin und Bühnenbildnerin. Von 1986
bis 1994 war Magrit Bischof im Vorstand der ASTEJ (Association Suisse du theatre pur l’enfance et la jeunesse).
Werner Bodinek wurde 1948 in Neuwied am Rhein geboren. Er ist seit 1979 in der freien Schweizer Theaterszene, vorwiegend im Aargau, tätig. Seine Arbeit im Aargau reicht vom Gründungsmitglied des Theaters
momo über Mitarbeit im Theater M.A.R.I.A. bis zu einer Vielzahl von Eigenproduktionen. Er ist nicht nur
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Schauspieler, sondern auch Theatermusiker und Mitautor verschiedenster Stücke. Daneben hat er einen
Lehrauftrag an der Schule für Gestaltung in Zürich. Werner Bodinek ist seit 1983 Mitglied der ASTEJ.
Magrit Bischof/ Werner Bodinek
SPIEGLEIN, SPIEGLEIN ...
aus dem Schweizerdeutschen von Werner Bodinek
1D
Empfohlene Altersgruppe: 5+
UA/ SE: 05/2002, Theater ond-drom, CH-Luzern; R: W.
Bodinek DE/ ÖE - frei M. Bischof * 1943 in CH-Luzern; lebt in CH-Hochdorf
W. Bodinek * 1948 in Neuwied; lebt in CH-Oberrohrdorf
www.bodinek.ch
Vor langer, langer Zeit war Schneewittli eine süße kleine
Prinzessin. Sie wuchs zu einer jungen, hübschen Frau
heran und lebte bei den sieben Zwergen. Dann wurde sie
eine wunderschöne Königin – die schönste im ganzen
Land. Aber auch Schneewittli wird alt – bei ihrem letzten
runden Geburtstag hat der Spiegel seinen berühmten
Magrit Bischof/ Werner Bodinek/ Enrico Beeler
DONNERWÄTTER
Ein Stück Himmel für Kinder
aus dem Schweizerdeutschen von Enrico Beeler
1 D, 1 H
Empfohlene Altersgruppe: 5+
1999, “outstanding play for young audiences“
(amerikanische ASSITEJ)
UA/ SE: 20.09.95, Theater ond-drom, CH-Luzern; R: E.
Beeler; 1999, Spot, CH-Luzern: Silberner Luzerner
Löwe DE: 14.05.00, Das Meininger Theater –
Südthüringisches Staatstheater; R: S. Rinke 12.09.00,
Westfälische Kammerspiele, Paderborn; R: B. Gidde 03.12.00, Theater Wrede, Oldenburg ÖE: 01.02.02,
Theater des Kindes, A-Linz; R: S. Kartusch 17.10.03,
Theater Pfütze, Nürnberg; R: C. Gottwald 05.12.03,
AlarmTheater, Bielefeld; R: D. Budde, H. O. Schmidt 25.09.04, Theater Patati Patata, Reutlingen; R: A.
Sedlmeier 26.11.06, KiJuTh Speyer; R: S. Staehle 30.03.08, Studiobühne Bayreuth; R: S. Kern 23.11.08,
Junges Theater Augsburg; R: S. Reng 07.12.08,
Projektgruppe New Limes – Zukunft2013, Schwäbisch
Gmünd; R: G. M. Müller 26.09.09, Theater Kopfüber,
Ansbach
E. Beeler * 1956 in CH-Zürich; lebt auch dort
Magrit Bischof/ Werner Bodinek
UNSER MUNI
(Euse Muni)
ein Familienstück
aus dem Schweizerdeutschen von Werner Bodinek
1 D, 2 H
Empfohlene Altersgruppe: 5+
UA/ SE: 24.09.97, Theater ond-drom, CH-Luzern DE/
ÖE: 09.03.08, Das Rheinische LT, Neuss; R: J. Schmid
Was soll nur aus ihm werden? Die Mutter, eine Kuh, und
der Vater, ein Stier, schauen besorgt auf ihren kleinen
Muni, der nie ein Held sein wird. Oder doch?
„Euse Muni” ist ein Jungstier, der mit seinem Vater, einem
alternden Wettkampfstier, und seiner Mutterkuh auf der
Alm aufwächst und sich – von der Mutter unterstützt –
erfolgreich gegen das Ansinnen des Vaters wehrt, in
dessen Fußstapfen als Kampfstier zu treten. Ond-drom
Satz nur noch ganz leise geflüstert. Und jetzt beim Siebzigsten: Was wird der Spiegel antworten? Nur die sieben
Zwerge können da noch helfen.
„Der Stoff ist clever, die Handlung ist unspektakulär, der
Inhalt ist existenziell. Ein minimal-barocker Bühnenbau,
ein paar schöne Requisiten, ein paar gut platzierte Gimmicks, leiser Humor und Platz für eine Protagonistin, die
ganz und gar da ist. [...] ’Spieglein, Spieglein’ ist beileibe
nicht nur ein erheiterndes Stück, und auch kein oberflächliches. Es setzt Gefühle von Wehmut frei, zumindest
untergründig, kippt aber nicht ins Weinerliche und nicht
ins Philosophische. Auf Metaphorik und Schabernack
wird verzichtet. Dargestellt wird ein Ausschnitt unverhohlener Realität für viele, ein Leben im Vergessen-Werden,
das Alter einer einsamen Frau – dargestellt für Kinder. Es
ist daher auch ein mutiges Stück.“ (Neue Luzerner Zeitung, 25.05.02)
Engel Officiels beschauliches Dasein auf seiner Schönwetterwolke findet ein abruptes Ende: Durch einen Wolkenbruch heimatlos geworden, sucht Engel Agricola bei
ihm Zuflucht. Aber es will nicht so recht klappen mit der
Harmonie hoch oben im Himmel. Wieder beweisen die
Schweizer, dass poetisches Kindertheater ganz oben
steht.
„Und nun zeigte das wunderbar feinfühlige Theater ’onddrom’ so vergnüglich wie kerngenau den ganzen Prozess
des Aufweichens seiner Verknöcherung, zeigte die Umwege, die ersten Versuche des Entschuldigens, das behutsame Ertasten der Menschlichkeit, den Rückfall in
Machtgehabe, Streit, Gefahr und Versöhnung nach dem
Stress.” (Schaffhauser Nachrichten, 1995)
„Diese himmlischen Wesen, die so unendlich irdischmenschlich handeln, sind Identifikationsfiguren nicht nur
für kleine Besucher.” (Stadt St. Gallen)
„Am schönsten wäre, eines dieser beiden liebenswerten
Himmelswesen gleich mitzunehmen, denn solch nette
Schutzengel könnte wohl jeder von uns gut gebrauchen.
’Ein Stück Himmel’, eine wahrlich poetische und auch
sehr menschliche Geschichte über zwei Schutzengel.“
(Oberösterreichische Nachrichten, 02.02.02)
hat ein echtes Familienstück entwickelt: Midlife-crisis,
Männlichkeitswahn,
übertriebene
Mutterliebe,
der
Wunsch, Kind bleiben zu können, und manch anderes
wird hier höchst amüsant auf der Bühne verhandelt.
„Ond-drom zeigt auf heiterste Weise ein ernstzunehmendes Stück, das sich dem Erwachsenenblick ebenso widmet wie der Offenheit kindlicher Erfahrungszusammenhänge.” (Tatr, 12/98)
„Eine wunderschöne kleine Geschichte über das Großwerden, das Woher und Wohin des Lebens, ist ’Unser
Muni’, ein Stück für Menschen ab fünf Jahren, [...] das
jungen Zuschauern viel zu hören und zu sehen, vor allem
aber eine Menge Spaß bietet.“ (Neuß-Grevenbroicher
Zeitung, 11.03.08)
Spielerisch werden die Probleme eines aufwachsenden
Kindes vorgeführt, fröhliches Miteinander wechselt mit
ernsten Auseinandersetzungen, die durch ihre Komik nie
tragisch werden.“ (Westdeutsche Zeitung, 13.03.08)
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JÖRG BOHN/ PAUL STEINMANN
Jörg Bohn wurde 1958 in Küttingen geboren. Er studierte Theaterpädagogik an der Hochschule für Musik
und Theater in Zürich. Seit 1987 ist er freischaffender Schauspieler, Autor und Regisseur mit dem Schwerpunkt im Theater für Kinder. Daneben hat er zahlreiche Lehraufträge im Bereich der Theaterpädagogik inne.
Paul Steinmann wurde 1956 in Villmergen in der Schweiz geboren. Seit 1977 ist er als Autor, Schauspieler
und Regisseur tätig, wobei das Theater für junges Publikum einen Schwerpunkt in seinem Schaffen bildet.
Von 1990 bis 1995 war er Präsident der ASTEJ (Association Suisse du théâtre pour l`enfance et la jeunesse). Für seine schriftstellerische Arbeit erhielt er zahlreiche Preise und Stipendien, wie 2002 das Stipendium des Kuratoriums des Kantons Aargau. 1996 wurde er in der Theaterzeitschrift Theaterheute als bester
Nachwuchskünstler (Autor und Regie) genannt.
|BRUNO-TETRALOGIE (EINZELN SPIELBAR)|
Jörg Bohn/ Paul Steinmann
BRUNO, DER SANDKASTENMANN
eine Theateranimation
aus dem Schweizerdeutschen von Wiebke Vogel
1H
Empfohlene Altersgruppe: 4+
UA/ SE: 1994, Theater Tuchlaube, CH-Aarau; R: P.
Steinmann/ J. Bohn; Spiel: J. Bohn ÖE: 08.04.05,
Theater des Kindes, A-Linz DE - frei J. Bohn * 1958 in CH-Olten; lebt in CH-Boswil
www.joergbohn.ch
P. Steinmann * 1956 in CH-Villmergen; lebt in CH-Tikon
im Tösstal
Bruno ist seit 25 Jahren zuständig für die Ordnung auf
Spielplätzen und macht täglich seine Tour mit dem Putzwagen. Heute Abend soll es so weit sein: Er wird befördert. Er muss nur noch diesen letzten Spielplatz säubern,
Jörg Bohn/ Paul Steinmann
BRUNO, DER BRIEFTRÄGER
aus dem Schweizerdeutschen von Wiebke Vogel
1H
Empfohlene Altersgruppe: 7+
UA/ SE: 13.11.99, Theater Tuchlaube, CH-Aarau; R: P.
Steinmann; Spiel: J. Bohn; bisher über 100 Vorstellungen DE/ ÖE - frei Bruno ist mit Leib und Seele Briefträger. Die Post geht
Jörg Bohn/ Paul Steinmann
PAPA, TOM
aus dem Schweizerdeutschen von Wiebke Vogel
1H
Empfohlene Altersgruppe: 8+
UA/ SE: 03.11.01, Theater Tuchlaube, CH-Aarau; R: A.
Meyer; S. Hostettler; Spiel: J. Bohn DE: 04.09.04,
Theater der Jungen Welt, Leipzig (im Bus vor der
Moritzbastei); 22./23.03.07, Buchmesse Leipzig 08.10.08, Westfälische Kammerspiele Paderborn (im Bus); R: D. Simeoni ÖE - frei Bruno ist Busfahrer. Er kennt seinen Bus und die Stadt
wie seine Hosentasche oder seinen Znünitisch, an dem er
dann geht es ab zur großen Feier. Aber: Bruno zögert, die
Sandburgen platt zu stampfen. Und als er beim Aufräumen allerlei Spielsachen und Holzreste findet, spielt ihm
auch noch seine Liebe zum Zirkus einen Streich. Er baut
sich eine Zirkusarena und lädt die Kinder zum Mitspielen
ein. Und die Beförderung?
„Bruno, der Sandkastenmann, ist verantwortlich für Sauberkeit auf den Spielplätzen. Er macht seine Aufgabe
sehr gewissenhaft und soll deshalb von Sandkastenmann
zwei zur Nummer eins befördert werden. Doch als ihn
kurz vor Dienstschluss eine Kinderschar besucht, offenbart er ihnen sein Geheimnis: Seine wirkliche Leidenschaft gilt dem Zirkus. Er kommt zu spät zu seiner Ehrung
und bleibt weiter Sandkastenmann Nummer zwei. Aber
das ist Bruno letztlich wurscht. Begibt er sich doch viel
lieber mit den Kindern in die Traumwelt des Zirkus.“
(Neues Volksblatt, 23.04.05)
ihm über alles. Und gerade deswegen erlebt er immer
wieder die verrücktesten Abenteuer.
„Da wohnt also der Briefträger Bruno in einem Haus, das
gleichzeitig ein riesiges Paket ist. Und es lassen sich
überall Türen und Fensterchen öffnen, und hinter jedem
Türchen ist wie beim Weihnachtskalender eine neue
Überraschung. [...] Wieder ein allerliebstes Theatererlebnis für Kinder, die am Schluss Brunos Zauber-PäckliHuus unter die Lupe nehmen dürfen. Schon das ist ein
Erlebnis.” (Aargauer Zeitung, 13.11.99)
seine Pausen verbringt, mal mit Susanne, mal mit Hans,
manchmal auch alleine. Bruno liebt seine Fahrgäste und
ihre Geschichten. Seit zwei Jahren fährt auch der Drittklässler Tom mit der Linie 9 zur Schule. Gerne steigt er
vorne ein und stellt sich neben Bruno. Dann erzählt ihm
Tom von seinem Papa, der nicht mehr zu Hause wohnt,
von Mama, die jetzt mehr arbeiten muss, und von den
endlosen Mittwochnachmittagen, an denen er sich nach
seinem Papa sehnt.
Bis er sich an einem solchen Nachmittag auf die Suche
macht. So beginnt eine abenteuerliche Reise quer durch
die Stadt, auf der auch Bruno von seinem Kurs abkommt
und Tom tatsächlich seinen Papa wiederfindet.
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KO VAN DEN BOSCH
Ko van den Bosch – 1958 in Utrecht geboren – studierte Kunstgeschichte und Archäologie an der Universität
von Amsterdam sowie bildende Künste an der Rietveld-Akademie. 1984 gründete er die Theatergruppe Alex
d’Electrique, innerhalb derer er seit 2005 – neben seinen Tätigkeiten als Schauspieler, Bühnenbildner und
Hausautor – auch als Künstlerischer Leiter fungiert. Daneben schreibt van den Bosch regelmäßig auch für
andere Auftraggeber, wie Noord Nederlands Tonell oder das Ro Theater.
Ko van den Bosch
auch wiederwillig – in sein schwieriges Schicksal, mit
einem Mal die komplette Verantwortung für seinen Bruder
zu übernehmen. Obwohl er selbst noch ein Kind ist. Obwohl er ihn manchmal so unglaublich dumm findet, den
Boris.
Aber so ist ihr Leben jetzt nun mal; bis sie eines Tages
nacheinander in das Innere ihres Sofas gesogen werden
und auf einen extrem merkwürdigen Typen stoßen, der
sich dort häuslich eingerichtet hat. Dieser Typ, so stellt
sich bald raus, ist ihr Vater. Nachdem die Mutter ums
Leben gekommen ist, hat er sich ins Sofa verkrochen.
Weil er nicht wusste, wohin mit all dem Schmerz, der
Wut, der Trauer. Er hat sich all die Jahre versteckt, aus
Angst vor Überforderung und vor der Welt im Allgemeinen. Auch ein Vater ist eben nur ein Mensch, der
manchmal einfach nicht weiter weiß. Letztendlich können
Gustav und Boris ihren Vater aber davon überzeugen,
dass ein Leben in der Realität mit all den Problemen
trotzdem einem einsamen Schattendasein im Zufluchtsort
Sofa vorzuziehen ist.
„Typisch für van den Bosch sind der krude Realismus und
der absurde Humor in Sprache, Bild und Dramaturgie.“
(Oldenburgisches Staatstheater)
RESTMÜLL
(Huisvuil)
aus dem Niederländischen von Eva M. Pieper und Alexandra Schmiedebach
3H
Empfohlene Altersgruppe: 6+
UA: 06.10.07, Huis aan de Amstel, NL-Amsterdam; R: E.
Whien 27.04.08, Oldenburgisches Staatstheater,
im Rahmen des Festivals „Go West – Neue Dramatik aus
Flandern und den Niederlanden“; Einrichtung: J. Brandis
DSE - frei K. v. d. Bosch * 1958 in NL-Utrecht; lebt in NLAmsterdam
Gustav und Boris wachen eines Tages auf und sind allein. Ihre Eltern? Einfach verschwunden, spurlos. Die
beiden Brüder sind übrig geblieben, der letzte Rest einer
Familie. Plötzlich müssen sie alleine zurecht kommen,
ohne zu erfahren, was mit ihren Eltern geschehen ist. Der
kleinere der beiden Brüder, Boris, beginnt daraufhin,
täglich im Müll der Umgebung zu wühlen. Er sucht nach
einer Spur, die ihn zu seinen Eltern führt. Gustav hingegen hat die Hoffnung aufgegeben Er fügt sich – wenn
DINO BUZZATI/ PETER H. GOGOLIN
Dino Buzzati wurde am 16. Oktober 1906 im italienischen San Pellegrino geboren. Auf Wunsch seines Vaters
absolvierte er ein Jurastudium. Nach seiner Promotion und anschließendem Militärdienst mit Besuch einer
Offiziersschule, trat er 1928 als Mitarbeiter in die Redaktion der Mailänder Tageszeitung Corriere della sera
ein, der er, unterbrochen durch den 2. Weltkrieg, bis zu seinem Tode - auch als Chefredakteur - angehörte.
Während des Krieges war er als Marineoffizier und Kriegsberichterstatter in Nordafrika und auf Sizilien.
Neben seinem schriftstellerischen Wirken trat er auch als Maler, Zeichner und Bildhauer in Erscheinung.
Buzzatis Werke gelten als entscheidend von Franz Kafka beeinflusst und werden dem Surrealismus zugerechnet. Dino Buzzati starb am 24. Januar 1972 in Mailand.
Peter Gogolin studierte Humanmedizin und Psychoanalyse. Seit 1978 arbeitet er als freier Schriftsteller und
Journalist sowie als Coach für Autoren in seinem eigenen Literaturbüro. Er veröffentlicht Romane, Erzählungen, Theatertexte und schreibt Drehbücher. Für seine schriftstellerische Arbeit erhielt er zahlreiche Preise
und Stipendien wie das Arbeitsstipendium des Deutschen Literaturfonds, den Preis der Deutschen Akademie
Rom (Villa Massimo) und den Wolfgang-A.-Windecker-Lyrikpreis im Jahr 2005.
ger KiJuThPreis; 27.04.-02.05.05, Augenblick mal!,
Berlin ÖE/ SE - frei D. Buzzati (1906-1972)
P. H. Gogolin * 1950 in Holstendorf; lebt in Wiesbaden
www.literaturbuero-gogolin.de
Dino Buzzati
DAS GEHEIMNIS DES ALTEN WALDES
ein Märchen mit Musik
Bearbeitung von Peter H. Gogolin (unter Verwendung
der Übersetzung von Bettina Kienlechner)
2 D, 3 H
Empfohlene Altersgruppe: 8+
Dino Buzzati, Das Geheimnis des Alten Waldes, Fischer TB, Ffm., 1989
UA: 05.12.97, Staatsschauspiel Dresden; R: J. Starczewski 01.05.03, Neue Bühne Senftenberg; R: A. Siebers; S. Mock 14.06.03, Puppentheater Halle; R: C.
Werner; 07.03.05: Theater sehen – Theater spielen
2005. 10. Hessische KJTWoche in Marburg: Marbur-
Der pensionierte Oberst Sebastian Procolo hat von seinem Onkel Morro einen alten Wald geerbt – und mit ihm
einen wunderlichen Diener sowie den sechsjährigen
Benvenuto. Als er seinen neuen Besitz besichtigen und
nutzbringend verwerten will, lernt er zudem einen gealterten Wind, eine unzuverlässige Wach-Elster und die
Baumgeister kennen. Durch diese seltsamen Begegnungen setzt sich ein Erkenntnisprozess in Gang, der den
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Oberst allmählich läutert – und ihn einiges an Lebenskraft
kostet.
„Am Ende siegt das Edle. Der Oberst hat wegen seiner
Bosheit gar den eigenen Schatten verloren. Aber er
kommt zur Besinnung und stirbt erlöst von seinen Sünden. Die Phantasien können Purzelbäume schlagen wie
der tanzende Wind, die Geister des alten Waldes werden
weiterleben, wie im Märchen, und das junge Publikum hat
eine Idee mehr davon, wie es sein könnte, wenn Erde
und Mensch, Baum und Wiese, Eidechse und Schmetterling als etwas Göttliches begriffen würden.“
(Lausitzer Rundschau, 07.05.03)
„Im Kern geht es um all jene Fragen, die sich größere
Kinder und Erwachsene ohnehin immer stellen: Wo bleibt
das Kind in uns, wenn man in jene Jahre kommt?
Der ewige Kampf zwischen Groß und Klein, Identität und
Alterität. [...] Wer sein Auge am Erwachsenentheater
geschult hat, darf hier vor allem staunen, wie unverkrampft sich gewichtige Themen verhandeln lassen. Es
stimmt nicht, dass aufklärerische Absichten und spielerische Leichtigkeit unvereinbar wären.“
(Theater der Zeit, Juni 2005)
FERRUCCIO CAINERO
Ferruccio Cainero wurde 1953 in Udine in Italien geboren. Er lebt als Autor, Regisseur sowie Clown und
Schauspieler in der Schweiz. Im Mai 2003 wurde er mit dem internationalen Radio-Kabarettpreis Salzburger
Stier ausgezeichnet. 2006 erhielt er den internationalen Erzählkunstpreis The golden ear of Graz.
Ferruccio Cainero
ROTKÄPPCHEN. KEIN ECHTER GRIMMI
(Cappucetto Rosso)
aus dem Italienischen von Michael Zirk
2 D/ H, ein(e) MusikerIn
Empfohlene Altersgruppe: 6+
UA: 28.11.98, Theater Mummpitz, Nürnberg; R: F. Cainero ÖE/ SE - frei F. Cainero * 1953 in I-Udine; lebt in CH-Meride
www.ferrucciocainero.ch
Rotkäppchen hüpft nicht nur pfeifend und mit prall gefülltem Körbchen durch den Wald, sie kann auch Leben
retten – zumindest sieht dies Dr. Wolf so. Er trifft auf
einen Patienten mit Gedächtnisverlust und beschließt, ihn
das Leben des kleinen Mädchens mit der roten Mütze
nacherleben zu lassen. Vielleicht erinnert dieser sich ja
dann wieder an sein eigenes Leben, an Emotionen, die
auch er schon empfunden hat? Diese Märchenadaption
im Irrenhausmilieu zeigt auf skurrile Art, wie ein märchenhafter Blickwinkel auf das Leben die eigene Unzufriedenheit fast ganz verschwinden lassen kann.
„Der Autor und Regisseur Ferruccio Cainero hat ein wunderbar skurriles Stück geschaffen, das auf der Grundlage
des bekannten Märchens eine Geschichte über den Beginn einer Freundschaft und über die Kraft der Phantasie
erzählt.” (Nürnberger Zeitung, 30.11.98)
„Ein beschwipster Märchenkrimi der Gegenwart.”
(Nürnberger Nachrichten, 30.11.98)
„In dieser Gesellschaft von Selbstdarstellung wächst in mir immer mehr das Bedürfnis nach Echtheit, die
Lust, auf die Bühne zu gehen und einfach nur Geschichten zu erzählen, reale und irreale, traurige und heitere, unerwartete und geheimnisvolle, komische und tragische wie das Leben und eben deswegen so schön.“
(Ferruccio Cainero)
Ferruccio Cainero
KAPITÄN NEMO
frei nach Motiven aus Jules Vernes Roman „20000 Meilen
unter den Meeren”
aus dem Italienischen von Michael Zirk
2 D, 2 H
Empfohlene Altersgruppe: 7+
UA/ SE: 26.11.97, Junges Theater, CH-Zürich; R: F.
Cainero Ital. EA (in dt. Sprache): 09.12.99, Studio
Neues Stadttheater, I-Bozen; R: F. Cainero DE:
18.11.07, Theater Lakritz, im Theater Moller Haus, Darmstadt; R: K. Büttner ÖE - frei Ein alter Mann verschanzt sich in einem Möbellager und
„baut” sich ein hochtechnisiertes U-Boot, die Nautilus.
Seine Tochter, ihr Freund und die Eigentümerin des Möbellagers versuchen, ihn zur Vernunft zu bringen, schließ-
lich ist ein Möbellager ein Möbellager und kein Aquarium.
Einfach haben sie es aber nicht, denn bei Kapitän Nemo
gilt die Devise: Wer nicht mitmacht, fliegt raus! So tauchen die drei gezwungenermaßen in Nemos abenteuerliche Geschichte ein, versinken in seine Phantasiewelt,
sehen der Kompassqualle in die Augen und lernen das
Lächeln des Pottwals kennen.
„Eine Hommage an Jules Verne als eine Art Komödie mit
tieferer Bedeutung.” (Neue Züricher Zeitung, 28.11.97)
„Ferruccio Cainero lässt sich von Jules Vernes Abenteuergeschichte inspirieren und erzählt auf seine Weise eine
neue phantastisch-realistische Geschichte. Phantastisch
ist die Unterwasserwelt, realistisch die Geschichte des
einsamen, verbitterten alten Mannes, der ’verrückt’ spielt,
um ein wenig Aufmerksamkeit von seiner Umwelt zu
erhalten. Doch schließlich steckt er mit seinem Spiel alle
an.” (Dolomite, 14.12.99)
VALERIA CAVALLI
Valeria Cavalli wurde 1954 in Mailand geboren. Sie studierte sowohl klassisches Ballett als auch modernen
Tanz und arbeitete anschließend als Tänzerin bei verschiedenen Companien u. a. in Paris. Nach ihrer Rückkehr nach Italien trat sie der Mailänder Theatergruppe Quelli di Grock als Tänzerin, Schauspielerin und Choreographin bei. Seit 1981 ist sie Vorstandsmitglied der Gruppe und gehört seit 1990 dem künstlerischen
Leitungsteam an.
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Valeria Cavalli
FLOSSENLOS
(Senzacoda)
eine Geschichte über das Anderssein – frei nach Motiven
von Hans Christian Andersens „Die kleine Meerjungfrau“
aus dem Italienischen von Brigitte Korn-Wimmer
1 D, 1 H
Empfohlene Altersgruppe: 8+
Premio „L’Uccellino Azzurro“ 2007
UA: 07/2005, Quelli di Grock, I-Mailand; R: C. Intropido;
G. Gurrado; 2006, Biblofestival, I-Dalmine; 2006,
Segnali, I-Pavia DSE - frei V. Cavalli * 1954 in I-Mailand; lebt auch dort
Meerjungfrauen sind seelenlose oder verdammte Wesen,
die nur durch die Liebe eines Menschen von ihrem
Schicksal befreit werden können. – Der alte Crick hat
viele Geschichten über versunkene Schiffe, Schätze und
Meerjungfrauen zu erzählen. Und Antonio liebt es, ihm
zuzuhören. Eines Tages trifft er bei einem Fahrradausflug
ans Meer ein geheimnisvolles Mädchen, das in einer Art
Kabine auf einem verlassenen Strandstück zu leben
scheint. Antonio glaubt, eine Meerjungfrau vor sich zu
haben: Debora ist bezaubernd und wunderschön, sie
spricht zunächst in einer ihm unbekannten Sprache und
singt seltsame Lieder über das Meer. Außerdem sieht
man immer nur ihren Oberkörper. Zwischen den beiden
entwickelt sich nach ersten misstrauischen und ängstlichen Annäherungsversuchen eine Freundschaft. Antonio
beginnt, eine Geschichte über eine Meerjungfrau zu
schreiben, die er dann Tag für Tag seiner neuen Freundin
erzählt. Doch allmählich wachsen in ihm Zweifel, ob das
Mädchen tatsächlich ein Wesen des Meeres ist. Schließlich verrät sie ihm ihr Geheimnis: Sie versteckt sich in der
Kabine, um die traurige Wahrheit zu verbergen. Denn sie
ist keine Meerjungfrau und hat auch keinen schillernden
Fischschwanz, sondern nur zwei durch einen Unfall im
Meer gelähmte Beine. Nach dieser Enthüllung scheint
sich alles zu zerschlagen, die Freundschaft für immer
verloren. Die magischen Augenblicke sind dahin, bis der
Junge beschließt, zu ihr zurückzukehren, um sie nie wieder zu verlassen. Er wird sie nicht von ihrem Schicksal
befreien können, aber das seine mit ihr teilen.
CARLO COLLODI
Carlo Collodi wurde 1826 als Carlo Lorenzini in Florenz geboren. Mit zwanzig Jahren begann er, Rezensionen
für den Katalog einer bedeutenden Florentinischen Buchhandlung zu verfassen und schrieb bald darauf Artikel für L`Italia Musicale. Als Journalist erwarb er sich innerhalb weniger Jahre einen bedeutenden Ruf und
wirkte an unterschiedlichen Zeitschriften in ganz Italien mit, wobei einige dieser Zeitschriften von ihm selbst
gegründet und geleitet wurden. In den 50er Jahren begann er neben seiner journalistischen Tätigkeit als
Dramaturg und Schriftsteller zu arbeiten, wobei sein Interesse besonders dem lyrischen Theater und der
Prosa galt. Im Jahre 1856 schrieb er das erste Mal unter dem Pseudonym Carlo Collodi, das er erst später
endgültig für die Veröffentlichung seiner Bücher der 70er und 80er Jahre annahm. Den größten Erfolg erzielte er mit dem Roman Die Abenteuer des Pinocchio. Carlo Collodi verstarb 1890 in Florenz.
Carlo Collodi
PINOCCHIO
Bearbeitung von Peter-Jakob Kelting und Jürg
Schlachter (Mitarbeit: Annette Pach)
1 D, 3 H, 3 MusikerInnen
Empfohlene Altersgruppe: 5+
UA: 30.11.95, Stadtheater Konstanz; R: J. Schlachter 07.11.97, Stadttheater Ingolstadt; R: D. Gackstetter 26.11.97, Schauspiel Leipzig; R: M. Brenner 09.09.99,
Theater Erfurt; R: A. Windorf 13.11.99, Komödie im
Marquardt, Stuttgart 04.12.99, Theater in der Mühle,
Bad Segeberg; R: C. Richers 29.10.00, Junges Theater Augsburg; R: P. Cahn 09.11.00, DT Göttingen; R: J.
Schlachter 13.11.00, Metropol Theater, München; R: P.
Priegann 27.11.02, Freie Kammerspiele Magdeburg;
R: M. Thieme 14.11.03, Staatstheater Cottbus; R: S.
Wolfram 26.11.05, TJG, Dresden; R: G. Gluth 24.05.06, Burgfestspiele Mayen; R: M.-R. Russi 03.11.06, Stadttheater Gießen; R: R. Kirck 20.11.08,
Theater und Orchester Neubrandenburg/ Neustrelitz SE: 23.11.08, Theater Kanton Bern; R: B. Rauch
ÖE - frei C. Collodi (1826-1890)
P.-J. Kelting * 1959 in Itzehoe; lebt in CH-Basel
J. Schlachter * 1957 in CH-Schaffhausen; lebt in München
„’Pinocchio’, die Geschichte vom aus Holz geschnitzten
Knaben mit der langen (Lügen)Nase, der, statt in die
Schule zu gehen, Abenteuer erlebt und Prüfungen besteht, ist natürlich bestens geeignet als bekannter Stoff
fürs Kinderstück – wenn es so von aller Droh-Pädagogik
befreit ist wie in dieser Fassung. In einer erfrischend
modernen Sprache erzählen Kelting und Schlachter die
erlebnisreichen Stationen von Pinocchios Gang in die
Welt.” (Kulturkanal, 07.11.97)
„Entstanden ist ein Theaterkleinod für die Kleinen ab 5
Jahren, aber auch eines für die viel, viel größeren. [...]
Wenn Pinocchio zum Schluss seinen Vater Gepetto im
Magen des Hais wiederfindet, hat er viel erlebt und manches gelernt. Wir Zuschauer aber auch. Und was das
Tollste ist: wir haben dabei viel Spaß gehabt. So kann, so
soll Theater sein. So einfach und so wundervoll.“
(Lausitzer Rundschau, 17.11.03)
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IGNACE CORNELISSEN
Ignace Cornelissen wurde 1960 in Turnhout in Belgien geboren. Er studierte ein Jahr an der Regieschule in
Brüssel und schloss 1983 sein Schauspielstudium am Brüssler Konservatorium ab. Er hat zahlreiche Stücke
geschrieben und viele Klassiker – vor allem für Kinder und Jugendliche – bearbeitet. Als Gründer und Leiter
der Theatergruppe Het Gevolg in Turnhout war er oft der Uraufführungsregisseur seiner Stücke. Ignace
Cornelissen wurde für seine Arbeit mehrfach in Belgien, den Niederlanden und Deutschland ausgezeichnet.
Ignace Cornelissen
OTHELLO
frei nach William Shakespeare
aus dem Niederländischen von Uwe Dethier
5 D/ H
Empfohlene Altersgruppe: 8+
UA: 29.09.01, Het Gevolg, B-Turnhout; R: I. Cornelissen;
21.-24.06.02, Schäxpir-Festival, A-Linz/ Wels DSE:
20.01.05, Theaterhaus Ffm., R: R. Vriens
ÖE/ SE - frei I. Cornelissen * 1960 in B-Turnhout; lebt auch dort
www.hetgevolg.be
„Wer hätte gedacht, dass Othello so swingen kann? Bei
seinen Kumpels in der Disco scheint der General ein
ganzer Kerl zu sein, aber wenn er auf Andringen von
Jago und Cassio seine Versuche startet, Desdemona zu
erobern, stammelt er wie ein verlegener Teenager. Schöne Worte zwitschern ist nicht die Sache dieses stolzen
Angebers. Othello mag es lieber simpel. ’Klippfisch, Klippfisch’, lautet seine Liebeserklärung an die Tochter des
Dogen. ’Das klingt fast genauso wie, ich lieb dich, aber
ich finde es leichter auszusprechen.’ [...] Als erstes Ken-
Ignace Cornelissen
WINTERMÄRCHEN
(Wintersprookje)
frei nach William Shakespeares ”The Winter’s Tale”
aus dem Niederländischen von Uwe Dethier
2 D, 2 H
Empfohlene Altersgruppe: 8+
UA: 19.01.92, Het Gevolg, B-Turnhout; R: I. Cornelissen
Ital. EA: 1994, I-Moirano di Acqui Terme DSE:
13.11.97, Theater Gruene Soße, Ffm.; R: S. Andringa; 90 Vorstellungen ÖE/ SE - frei -
Ignace Cornelissen
HEINRICH DER FÜNFTE
(Hendrik de Vijfde)
frei nach Motiven von William Shakespeare
aus dem Niederländischen von Patricia Linden
1 D, 3 H
Empfohlene Altersgruppe: 8+
1993, Hans Snoekprijs
übersetzt ins Englische von John Kitching und Uwe
Dethier (Henry the fifth) und Spanische von Isabel García
Adanez (Enrique 5)
publiziert in: Klein Magazijn. Teksten voor jeugdtheater, B-Antwerpen, 1996
Theater Triebwerk, Hamburg; Video: Goethe-Institut i.
A. des KiJuThZentrums in der BRD, Ffm., 1997
12/96, 8. Ffm. Autorenforum für KiJuTh
UA: 24.10.92, Het Gevolg, B-Turnhout, R: I. Cornelissen
DSE: 13.04.96, Theater Gruene Soße, Ffm.; R: I.
nenlernen mit einem Klassiker der Weltliteratur ist dieser
’Othello’ eine prima Wahl.“
(Utrechtse Nieuwsblad, 16.10.01)
„So haben Sie den ’Othello’ noch nie gesehen! Das belgische Theater Het Gevolg brachte in den Kammerspielen
eine schmissige, kurzweilige Version des Spiels von
Liebe und Eifersucht zur deutschsprachigen Erstaufführung [...]. In rasanten 80 Minuten wird die Geschichte –
ziemlich frei nach Shakespeare – erzählt. [...] Ein halbes
Dutzend Darsteller, ein paar Lämpchen und einen Tisch
braucht es, um die Tragödie abzuspulen. Am Anfang
dominiert der Witz, hören sich die abenteuerlichen Geschichten des Generals fast ein bisschen wie die von
Münchhausen an. [...] Mit Charme und Tempo wird da
eine Generation von (zukünftigen) Theatergehern umgarnt, die bald nicht mehr wissen werden, dass der Begriff ’Klassik’ einst als ziemlich langweilig beleumundet
war.“ (Kronenzeitung, 22.06.02)
„Der Text ist seiner alten Form entkleidet, arbeitet mit
moderner Sprache und gibt der Inszenierung mit komischen Pointen Tempo und Leichtigkeit. Was für Kinder
kurzweilig ist, spielt für erwachsene Ohren humorvoll mit
dem allzu bekannten Inhalt des Stücks.“
(Frankfurter Allgemeine Zeitung, 24.01.05)
Überzeugt davon, dass seine Frau ihn mit seinem besten
Freund betrügt, schlägt der König von Böhmen blind vor
Eifersucht um sich – und bleibt schließlich einsam und
allein zurück. Cornelissens Shakespeare-Bearbeitung ist
eine tragische Komödie, in der sich Theater und Realität
auf vergnügliche und brutale Weise vermischen.
„Die neue Generation zieht Zärtlichkeiten dem Obrigkeitsdenken vor. Das junge Prinzenpaar pfeift auf Etikette
und Vermögen, zischt schmusend auf dem Motorrad ab.
Schauspieler Freddy bekommt die rote Karte von Rita:
Wer sich immer in den Mittelpunkt spielt, ist längst nicht
der attraktivste Mann. Aus dem ShakespeareGefühlsreigen ist ein herrlich anarchistisches Jugendstück geworden.” (Frankfurter Neue Presse, 15.11.97)
Derksen; 03/98, Kindertheater des Monats (NRW);
bisher 200 Vorstellungen; 33 Gastspiele im Ausland,
zuletzt 2005 in GB-Aberystwyth, 2006 in CDN-Toronto
und CDN-Edmonton, 08.-21.10.07 in GB-Wales und
09.05.-01.06.08, Canada SE: 20.09.96, Junges Theater Zürich; R: M. Diaz 04.03.97, Theater Triebwerk auf
kampnagel; R: F. Steiof; 04/97, 4. Deutsches KiJuThTreffen, Berlin; 01/01, Indien-Festival-Reise, Goethe-Institut (Tournee in engl. Sprache) 22.06.97,
Kresch, Krefeld; R: H. Wenderoth 15.08.97, Thalia
Theater Halle (Freilicht); R: R. Pape 12.02.98, Theater
Dortmund, KiJuTh Sckellstraße; R: M. Komm 27.03.98,
Theater Waidspeicher, Erfurt; R: E. Soccoro 19.04.98,
DT Göttingen; R: R. Hüve 19.04.98, LB Niedersachsen
Nord, Wilhelmshaven; R: A. Roos 25.09.98, AktionsTheater Kassel; R: H. Zülch 27.04.99, Neue Bühne
Senftenberg 13.08.99, Wuppertaler KiJuTheater; R: H.
Mark 22.08.99, Düsseldorfer Schauspielhaus; R: R.
28
Hüve 16.10.99, Moks am Bremer Theater; R: S. Becker 03.11.99, Theater Nordhausen; R: S. v. Parys 09.11.99, Schlossplatztheater Berlin; R: S. Thiemann 01/2000, Théâtre de la Grenouillle, CH-Biel/Bienne; R: C.
Huldi 19.10.00, Staatstheater Mainz; R: A. Mach 01.02.01, Theater Gera/Kleines Theater im Zentrum; R:
A. Stange 31.03.01, Stadttheater Konstanz; R: N.
Presta 06.06.01, Theater Erfurt; R: G. Lautenbach ÖE: 12.10.01, u\hof: am LT, A-Linz; R: H. Leutgöb 05.05.02, Theater Oberhausen 12.09.02, Horizont
Theater, Köln; R: N. Ayukhanova; 2002, Kölner KiJuThPreis 12.10.02, LB Sachsen, Radebeul; R: E.
Socorro 2003 Kroat. EA: Theater Mala Scena, HRZagreb; R: I. Simic 14.11.04, WLT, Castrop-Rauxel; R:
K. Aissen 05.05.06, Theater Überzwerg, Saarbrücken;
R: E. Ehrhardt 24.08.06, Span. EA: Achiperre Cooperativa de Teatro, E-Zamora; R: M. Diaz; 2006, Premio
al mejor espectáculo infantil (im Rahmen des 9.
Festivals von Ciudad Rodrigo)
„Inselherrscher Heinrich und der kontinentale Konkurrent
dürfen nach allen Regeln ihrer Kunst um die sehr reale
Prinzessin ringen: Rhythmisch gegliederte Wort-Gefechte
und stumme Duell-Posen gipfeln in der finalen Zerstörung
der Bühne, bei der die selbstvergessenen Regenten
vorsätzlich den roten Faden ihres Streites verlieren. So
fängt sich das Spiel im Zirkelschluss, die doppelbödige
Konzeption erreicht ihren konsequenten Höhepunkt.
Ignace Cornelissen
DER JUNGE UND DIE SEE
(De Jongen van Zee)
aus dem Niederländischen von Uwe Dethier
2H
Empfohlene Altersgruppe: 8+
UA: 1988, Het Gevolg, B-Turnhout, R: I. Cornelissen DSE: 30.11.96, schnawwl am NT, Mannheim; R: G. Brandt
15.05.97, Theater Gruene Soße, Ffm.; R: H. Fahrenholz
16.10.97, Thalia Theater Halle; R: G. Kuppel 15.05.01,
TJG, Dresden; R: T. Dannemann ÖE/ SE - frei 1925. Theofil van Zee, ein erfolgreicher, aber gestresster
Geschäftsmann, der das Toilettenpapier erfunden hat, will
aus seinem Sohn Otto einen berühmten Konzertpianisten
machen. Er ist streng und hat nur Ottos Karriere im Sinn.
Ottos Mutter ist schon seit einem Jahr in einem Sanatorium an der See – wegen ihres Sprunges aus dem Fenster.
Alle sagen, sie sei verrückt. Aber das glaubt Otto nicht
und macht sich eines Tages mit seinem Konzertflügelboot
Ignace Cornelissen
DAS JAGDSCHLOSS
(Het Jachthuis)
aus dem Niederländischen von Uwe Dethier
2 D, 1 H
Empfohlene Altersgruppe: 8+
UA: 1994, Het Gevolg, B-Turnhout; R: I. Cornelissen
DSE - frei Und wenn sie nicht gestorben sind, dann leben sie noch
heute – glücklich und zufrieden! So klingt er eigentlich,
der typische Abschlusssatz für ein typisches Märchen.
Doch was genau passiert, wenn die Schlosstüren nach
Denn neben der eigenen Kunstwelt demontiert das durch
den Erzähler ergänzte Quartett auch die Verabredungen
des Theaters: Schon die Rollenverteilung per Volkszählung ist ein Angriff auf die Lachmuskeln und auf die normalerweise als selbstverständlich akzeptierte Einheit von
Darsteller und Figur. Die späteren Sprach- und Identitätswirren glücken ebenso intelligent wie komisch, ein
filmisches Western-Klischee wird im Rückwärtsgang gar
zum szenischen Kabinettstückchen veredelt. [...] So gelingt der Spagat zwischen knapper Inhaltsangabe und der
ausschweifenden Reflexion, die zweifellos den eigentlichen Spaß des Abends ausmacht: Die Lustlosigkeit der
Figuren, die gegen den allwissenden Erzähler und seine
unvermeidlichen Anweisungen rebellieren, provoziert
Lacherfolge beim Publikum, das Tragische feiert seine
Wiedergeburt im Clownesken. Cornelissen wird im Kindertheater als aufgehender Stern gehandelt [...] die begeisterte Reaktion des Publikums ist Lohn eines leichtfüßigen Drahtseilaktes.” (Mitteldeutsche Zeitung, 18.08.97)
„Das Stück hält dem Vergleich mit dem Original und seiner bemerkenswerten Verfilmung von und mit Kenneth
Branagh (von 1989) durchaus stand. [...] Cornelissen hat
sich die lobenswerte Mühe gemacht, Heinrichs Motivation
für seinen Krieg gegen Frankreich neu zu untersuchen,
und ist dabei zu bemerkenswerten Erkenntnissen gekommen [...] Weltpolitik als Sandkastenspiel! Das nenne
ich Einfallsreichtum und Witz!“
(Norddeutsche Neueste Nachrichten, 15.05.04)
auf den Weg, den Fluss hinab. Und da Wasser zur See
fließt, wird Otto dort auch ankommen.
Ein bedrückendes und gleichzeitig humorvolles Stück,
dessen dichte Atmosphäre den Betrachter in die Traumwelt eines Jungen zieht, der es auf seine stille Art und
Weise versteht, seinen Willen durchzusetzen.
„Das Stück zeichnet eine beunruhigend komplexe VaterSohn-Beziehung in halb realistischen, halb absurden
Bildern. Es geschieht immer das Unerwartete; manchmal
ist es das Gewöhnliche, auf das man gerade nicht gefasst
ist; öfter ist es das ganz Andere, das belustigt und verstört. [...] Was wie das Rollenklischee vom autoritären
Vater und verängstigten, unterdrückten Sohn aussieht,
entwickelt sich irritierend vieldeutig. Der Sohn liebt den
Vater, und der Vater liebt den Sohn; darin verbindet sie
eine geheimnisvolle Angst, die mit der abwesenden Mutter zu tun hat. Der Ausbruch dieser Liebe ist so märchenhaft, dass sich das Klavier in ein Schiff verwandelt mit
dem Reiseziel Sehnsucht.“
(Die Rheinpfalz, 2.12.96)
der Hochzeit zufallen und der Alltag in das Prinzessinnenleben einkehrt? Zu einem neuen Leben gehört natürlich
auch ein neuer Name, und so wird aus Aschenputtel
Grace. Diese muss sich allerdings bald anhören, dass sie
nicht fein genug ist für den Königspalast. Doch Grace will
gar kein anderer Mensch werden und zieht sich für eine
Weile aus dieser neuen Welt zurück, um aus einem anderen Blickwinkel über ihr Leben nachzudenken. Zu lange
sollte sie jedoch nicht fort bleiben. Denn ganz schnell
klopfen andere Mädchen an die Tür des Jagschlosses
vom Prinzen, um ihm seine Trauer um Grace ein wenig
leichter zu gestalten.
29
DAVID S. CRAIG
David S. Craig schreibt Theaterstücke für junge Menschen, ist Schauspieler, Regisseur und künstlerischer
Leiter des Roseneath Theatre, eines Theaters für Kinder und Jugendliche in Toronto. Das kanadische NOW
Magazine bezeichnete David S. Craig in der Theatersaison 2001/02 als “one of Canada’s top 20 playwrights”. Sein Stück „Agent im Spiel“ wurde für den Deutschen Kindertheaterpreis 2004 nominiert. Informationen zu den Theaterstücken von David S. Craig in deutscher Übersetzung finden Sie auch auf der Homepage
der kanadischen Botschaft www.kanada.de.
Robert Morgan ist Schauspieler, Regisseur und Dramatiker. Außerdem ist er künstlerischer Leiter des
Children’s Peace Theatre in Toronto.
AGENT IM SPIEL - Begründung der Jury zur Nominierung für den Deutschen Kindertheaterpreis 2004
2004::
„Daniel geht als Geheimagent durch seinen Alltag, den er durch dieses Spiel besser erträgt. Damit hat er
aber auch eine interessante und zugleich unkonventionelle Methode erfunden, in einer fremden Umgebung
schnell neue Freunde zu finden. Dieses Well-Made-Play zeigt Kinder als Persönlichkeiten, die ihr durch
soziale Kälte und zunehmende Differenzierung in Arm und Reich geprägtes Leben zu bewältigen haben, was
ihnen nur durch die ihnen eigene Kindersolidarität in fast schon Kästnerschem Gestus gelingt. So ist das
Stück auch ein Sozialmärchen, das aber soziales Außenseitertum nicht verklärt, sondern zeigt, dass Armut
und soziale Kälte wehtun.“
David S. Craig
AGENT IM SPIEL
(Danny, King of the Basement)
aus dem Englischen von Anke Ehlers
2 D, 2 H
Empfohlene Altersgruppe: 8+
publiziert bei: Canada Press, CDN-Toronto, 2004
2002, Dora Mavor Moore Award für “Outstanding
Production for Young Audiences” und Canada Council
TYA Prize
2004, nominiert für den Deutschen Kindertheaterpeis
Taube, Gerd (Hrsg.): 55 Monologe für KiJuTh, Henschel Verlag, Berlin, 2008
UA: 04.11.01, Toronto, Kanada, Roseneath Theatre; R:
R. Greenblatt; R. M. Sacks Engl. EA: 25.01.05,
Sheffield Theatres, in assoc. with M6 Theatre Company,
Rochdale; R: R. Baskerville; 10.-12.10.07: Takeoff
2007: Festival of Theatre for Children and Young People,
Darlington
Arts
Centre
DSE:
29.10.05,
Oldenburgisches Staatstheater; R: I. Putz 30.10.05,
Hans Otto Theater, Potsdam; R: Y. Yolcu ÖE:
30.10.05, u\hof: am LT, A-Linz; R: M. Mezgolich 06.11.05, zwinger3, Theater Heidelberg; R: A. Gregersen;
18.05.06, „Schöne Aussicht“, Stuttgart 16.02.06,
Theater an der Parkaue, Berlin; R: T. Pitoll 17.02.06,
Theater Magdeburg; R: S. Beer 22.03.06, Theater
Baden-Baden; R: M.-E. Hackbarth 05.04.06, Thalia
Theater Halle; R: H. Falkenberg 29.04.06, TJG
Dresden; R: M.T. Wagner 14.10.06, Theater der
Jugend, Wien; R: F. Panhans 21.09.07, Die Badische
LB, Bruchsal; R: P. Derks 14.11.07, Thüringer
Landestheater Rudolstadt; R: T. Krug 20.02.10,
Schleswig-Holsteinisches LT; R: A. Salzmann
SE - frei -
Nicht alle 12-jährigen Jungen heißen Harry Potter und
können mit Zaubertricks ihren öden Alltag hinter sich
lassen. Dani beispielsweise ist kein Schüler der Hogwarts-Schule, sondern muss sich in seiner Fantasie eine
Welt erschaffen, die besser und erträglicher ist als die
reale. Denn Dani ist ein „Umzugskönig“: Immer wenn bei
seiner Mutter eine Beziehung in die Brüche geht, lässt sie
alles liegen und stehen, und Dani muss sich an ein neues
Zuhause gewöhnen. Noch dazu kann seine Mutter nicht
mit Geld umgehen – und das ist nicht gerade hilfreich,
weil die beiden sehr wenig Geld haben.
Doch Dani wäre kein „Agent im Spiel“, wenn er nicht mit
seinen neuen Freunden Mehmet und Melanie in seine
Fantasiewelten eintauchen könnte. Außerhalb des Spiels
ist das Leben kaum auszuhalten: Mehmets arbeitsloser
Vater brüllt, einem Dinosaurier gleich, seinen Sohn an,
und Melanie muss als Schiedsrichter zwischen ihren
geschiedenen Eltern vermitteln.
„Das preisgekrönte Stück aus Kanada könnte überall
spielen. [...] David S. Craig hat mit ’Agent im Spiel’ so
etwas wie die Quadratur des Kreises geschaffen – ein
Stück, das Kinder und Erwachsene gleichermaßen anspricht, mit einem Plot zwischen Realität und Fantasie,
rasant und rührend, gesellschaftlich relevant, doch nicht
agitatorisch. Probleme werden spielerisch aufgezeigt,
nicht zerredet.
Das Stück stammt zwar aus Kanada, doch Hartz ist überall. Hartz und die Welt der Erwachsenen, die gestresst
sind, solange sie einen Job haben, und unerträglich,
sobald sie ihn nicht mehr haben. Auch Armut gibt es
überall. Armut und das Leid der Kinder, die als
Schwächste am stärksten deformiert werden.“
(Nordwest Zeitung, 31.10.05)
MARCEL CREMER (UND CO-AUTOREN)
Marcel Cremer wurde 1955 in Crombach bei St.Vith in Belgien geboren. Er studierte Germanistik, Niederlandistik und Theaterwissenschaft an der Université de l’Etat in Lüttich. 1980 gründete er das Agora, das
Theater der Deutschsprachigen Gemeinschaft Belgiens, in dem er als künstlerischer Leiter, Regisseur und
Autor tätig ist. Marcel Cremer arbeitet zudem als Gastregisseur in Deutschland, Österreich, Frankreich und
Belgien.
30
Marcel Cremer
MEIN ERSTER LEHRER
2D
Empfohlene Altersgruppe: 9+
übersetzt ins Französische von Pierre Doome (Mon
premier instituteur)
publiziert in: AGORA Stücke 8-16, B-St. Vith, 2009
publiziert in: Des oiseaux à Hamlet, 9 pièces de Marcel Cremer, Lansman Editeur, B-Carnìeres, 2009, B-St.
Vith, 2009
UA: 04/2004, Agora, B-St. Vith; R: M. Cremer; 2004,
13. Domino-Theaterfest, Göttingen: Preis
DE/ ÖE/ SE - frei M. Cremer * 1955 in B-Crombach; lebt in B-St. Vith
„Der Wind hat zwei Frauen, Veronika und Katharina, nach
Jahren in ihre alte Dorfschule zurückgeweht. In ihrem
alten Klassenzimmer, vor einer großen Bücherwand,
erinnern sich die heutige Krankenschwester und die Lehrerin nicht nur, wo ihre Mitschüler früher die Süßigkeiten
oder die Popel aus der Nase versteckten, sondern vor
allem an jemanden, der sie sehr geprägt hat und ihr Leben auch im Erwachsenenalter noch beeinflusst: ihren
ersten Lehrer. [...] ’Meister Lampe’ haben die Kinder den
Pädagogen genannt – und dies ist die Brücke zu der
Fabel, die Marcel Cremer geschrieben und diesem Stück
zu Grunde gelegt hat. ’Meister Lampe’ wird gejagt: Noch
heute schrecken Veronika und Katharina und auch das
Publikum zurück, wenn das Geheul der Hunde ertönt.
Und dass die Jagd nicht nur lustig ist, wie es eine gleichnamige Liedzeile glauben machen will, das wird dem
Zuschauer schnell deutlich. [...] Nach einem Schulfest, bei
dem die Kinder ein verbotenes Lied singen, wird ihr Lehrer Hals über Kopf entlassen.
Mit seiner Nachfolgerin, Fräulein Kaninchen, singt die
Klasse wieder nette Liedchen wie den ’Bi-Ba-Butzemann’.
Der Kontakt mit dem Abtrünnigen, der immer mehr aus
der Dorfgemeinschaft ausgestoßen wird, wird den Kindern von ihren Eltern untersagt. Die Jagd ist eröffnet,
wenn auch in anderer Form.“ (Grenz-Echo, 20.04.05)
„Seit langem schon ist das belgische Agora-Theater aus
St. Vith ein Garant für gutes Kindertheater. Für ’Mein
erster Lehrer’ hat das Ensemble [...] beim Theaterfestival
in Göttingen zu Recht den ersten Preis erhalten. Ein
sicherlich auch für Erwachsene sehenswertes, sehr wertvolles Stück über Rückgrat, Charakterstärke und Verantwortung.“ (Kölner Stadt-Anzeiger, 07.10.04)
„Es macht nicht immer glücklich. Aber es hilft beim Überleben. Theater.“
( Marcel Cremer, Der unsichtbare Zuschauer, B-St. Vith, 2006)
Marcel Cremer
DIE HAIFISCHKATZE
1 D, 1 H
Empfohlene Altersgruppe: 5+
übersetzt ins Französische von Jean Debefve und
Marcel Cremer (Le Chat-Requin);
(www.goethe.de/theaterbibliothek)
publiziert in: AGORA Stücke 8-16, B-St. Vith, 2009
publiziert in: Des oiseaux à Hamlet, 9 pièces de Marcel Cremer, Lansman Editeur, B-Carnìeres, 2009, B-St.
Vith, 2009
UA: 01/2005, Theater Marabu, Bonn; R: M. Cremer; 12.05.05, 21. KiJuThTreffen NRW, Kresch, Krefeld 13.09.05, vorgestellt und diskutiert beim Stückeforum des
KiJuThZentrum in der BRD am Theater der Jungen Welt,
Leipzig Belg. EA: 26.12.06, Compagnie ’Agnès, Alphonse et moi’, Franz. Gem. Belgiens; R: Ensemble; 20.10.07, 20. Int. Theaterfest, B-St. Vith ÖE/ SE - frei Jeden Abend das gleiche Spiel. Ein kleines Kind kann
nicht schlafen. Die Eltern aber auch nicht. Zu viele Fragen
Marcel Cremer
DER KLEINE ROTE PRINZ
3 D, 2 H
Empfohlene Altersgruppe: 8+
übersetzt ins Französische von Pierre Doome (Le petit
prince écarlate)
publiziert (auf Französisch) in: Théâtre pour la jeunesse, Lansman Editeur, B-Carnières, 2001 und in Des
oiseaux à Hamlet, 9 pièces de Marcel Cremer, Lansman
Editeur, B-Carnìeres, 2009, B-St. Vith, 2009
publiziert in: AGORA Stücke 8-16, B-St. Vith, 2009
2000, Coup de foudre (Hauptpreis) der Presse, verliehen von den größten belgischen Tageszeitungen 2000, Preis der Festival-Jury, B-Huy 2000, Preis der
Stadt, B-Huy
schweben durch die Köpfe: Haben wir die Videokassette
„Der weiße Hai“ auf dem Fernseher vergessen? Hat das
Kind deswegen Alpträume? Braucht es eine neue Brille
oder kann es wirklich nicht lesen? Wird es wieder schreien? Sollte man vorsichtshalber lieber beten? Und nicht
zuletzt: Wie heißt das Kind eigentlich? Letztendlich
scheint es für all diese Sorgen und Nöte wohl nur eine
Lösung zu geben. Eine Haifischkatze muss her, um die
Familie zu beschützen!
Marcel Cremer gibt in diesem Stück den Kleinen den
Blick ins elterliche Schlafzimmer frei, der zeigt, wie kindisch und schrullig Erwachsene sind, wenn sie sich unbeobachtet glauben. Dem Autor gelingt es durch seine
genauen Beobachtungen, mit diesen Szenen einer Ehe
Kinder wie Erwachsene gleichzeitig anzusprechen.
„Für so wundervolle Einsichten in die Psychologie der
Ehe haben wir ’Die Haifischkatze’ gleich richtig ins Herz
geschlossen, . [...]. Wenn Szenen einer Ehe, dann also
die, die wir uns wünschen und natürlich auch mit Kissenschlacht und allem Drum und Dran.“
(Bonner Rundschau, 24.01.05)
ZDF-Aufzeichnung (Traumspiele-Preis), Erstsendung:
26.09.04, 3Sat; 03.-30.07.07, Wiederholung im
ZDFtheaterkanal
UA: 05/2000, Agora, B-St. Vith; R: M. Cremer; 2000,
Kaas & Kappes, Duisburg; 2003, Traumspiele-Festival,
NRW: Traumspiele-Preis DE: 07.05.02, Thalia
Theater, Halle; R: F. Ritter ÖE/ SE - frei Einige Jahre sind nach der Hochzeit ins Land gezogen.
Aschenputtel war nun die neue Königin. Deshalb musste
sie nie mehr zu Fuß gehen. Und weil sie die meiste Zeit
im Bett verbrachte, schwollen ihre Füße an: Ihre Schuhe
passten nicht mehr. Und weil sie nicht mehr passten,
erkannte sie auch der König nicht wieder und ließ sie im
ganzen Reich suchen. Und eines Tages war er fort. Seitdem lebt Aschenputtel mit ihrem Sohn, den Schwestern
und dem Hofnarr im Schloss. Wie gehen diese fünf Men-
31
schen miteinander um? Kann die Zeit die Wunden heilen,
die das Märchen geschlagen hat? Können sie das Gegeneinander im Märchen in ein Miteinander verwandeln?
Ist am Ende wieder Blut im Schuh?
„Am Ende jedes klassischen Märchens steht derselbe
Satz: Und sie lebten glücklich bis an ihr Ende. Bei Aschenputtel sieht das nicht anders aus – sie heiratet, wird
Königin und dann ist Schluss. Ist Glück aber konservierbar? Eher geht wohl das ganz normale Leben weiter. [...]
Schnell wird das Publikum damit vertraut gemacht, dass
das reale und bisweilen hässliche Leben nach dem Ab-
klingen des Happy End Einzug gehalten hat. Die Liebe ist
erkaltet, die Mutter ist nicht mehr die ideale Frau, der
Vater, einst schöner Prinz, hat sich aus dem Staub gemacht. Die einstige Lebensfreude ist dahin.
Obwohl das entworfene Familienbild wie aus dem Leben
gegriffen wirkt, ist durch die Überzeichnung der Lebenswelt und der Charaktere klar, dass es sich um ein Gedankenspiel handelt. Aus dem es jedoch einen Ausweg geben könnte. [...] Freude und Schmerz, Lachen und Leid
stehen dicht beieinander, ohne dass eine der Gefühlsregungen überwiegt.” (Mitteldeutsche Zeitung, 09.05.02)
Marcel Cremer/ Helga Schaus
schenkte ihr jemand ein kleines Schwein, das sie groß
ziehen durfte. Lene und das Schwein Frieda wurden
Freunde. Dann brach der Krieg in das Land ein und eine
große Hungersnot war die Folge.
Wenn die Suppe fertig ist, hört die Köchin auf zu erzählen, obwohl die Geschichte noch nicht zu Ende ist, und
isst sie gemeinsam mit den Zuschauern.
„Helga Schaus ist nicht nur eine gute Köchin, sondern
auch eine Plaudertasche durch und durch. Und so erfahren die Zuschauer, während ihnen der Duft von Sellerie,
Kartoffeln, Möhren und Kohlrabi um die Nase streicht,
vom Leben ihrer Großmutter in harten Kriegsjahren.
Schaus liefert [...] den leckeren Beweis, dass Theater
keine brotlose sondern durchaus eine kartoffelsuppige
Kunst sein kann.“ (Ostthüringer Zeitung, 20.09.03)
„’Die Kartoffelsuppe’ bot jetzt rund 50 Kindern ab sechs
Jahren in spielerischer Form lukullische Freuden und
Grundwissen über gesunde Ernährung. [...] Zwischen den
einzelnen Kochabschnitten wurden lustige und ernste
Geschichten mit symbolischer Hintergründigkeit erzählt.“
(Neue Rhein Zeitung, 09.05.06)
DIE KARTOFFELSUPPE
1 D oder 1 H
Empfohlene Altersgruppe: 7+
publiziert in: AGORA Stücke 8-16, B-St. Vith, 2009
UA: 2000, Agora, B-St. Vith; R: M. Cremer DE:
07.05.06, Reibekuchen Theater, Duisburg; R: U. FrischNiewöhner 04.02.07, Theater EigenArt, Neuhaus/ Inn;
R: J. Berlinger; 15.06.07, Bayer. Theatertage, Fürth; 16./17.10.07, 20. Int. Theaterfest, B-St. Vith 19.09.07,
Theater Grüne Soße, Frankfurt/ Main; R: D. Köhler; 11.03.08, Theater sehen – Theater spielen: 13. Hess.
KiJuThWoche in Marburg ÖE/ SE - frei H. Schaus * 1951 in B-St. Vith; lebt in B-Amel
Fräulein Daniela ist im Auftrag des Unterrichts- und Gesundheitsministeriums unterwegs in den Schulen. Sie
erzählt über gesundes Essen und kocht dabei eine Kartoffelsuppe. Immer wieder fällt ihr die Geschichte ihrer
Mutter Lene ein: Lene wuchs auf dem Land bei den Eltern
und der Großmutter auf. Als sie sieben Jahre alt war,
Marcel Cremer
SCHRÄGE VÖGEL
2H
Empfohlene Altersgruppe: 6+
übersetzt ins Französische von Pierre Doome (Drôles
d’oiseaux)
publiziert in: Des oiseaux à Hamlet, 9 pièces de Marcel Cremer, Lansman Editeur, B-Carnìeres, 2009, B-St.
Vith, 2009
Agora (Hrsg.): Agora Stücke 1, 2, 3, Aktuell Verlag, BSt. Vith, 1993
UA: 01.12.90, Agora, B-St. Vith; R: M. Cremer DE:
05.10.97, rambaff-theater, Hannover; R: G. Wagner 19.02.00, KiJuTh Sckellstraße, Dortmund; R: R. Montoto
28.03.07, Theater Mobile, Zwingenberg; R: B. Lehn
ÖE/ SE - frei „Diese beiden Burschen [...] hat man schon mal irgendwo
gesehen. Sind es Wladimir und Estragon aus Becketts
’Warten auf Godot’? Sind es Dick und Doof? Irgendwo
dazwischen bewegen sich ’Kuckuck’ und ’Mantel’ [...]. Die
beiden leben mitten im Gerümpel in einem Container. Sie
streiten und vertragen sich, tanzen, essen Baguette mit
Ketchup oder angeln in einem Ölfass nach Fischen. Wie
Wladimir und Estragon warten Mantel und Kuckuck auf
etwas, das ihrem Tag, ihrem Leben einen Sinn geben
könnte. [...] Kuckuck und Mantel merken im Gegensatz zu
Becketts Figuren, dass es nicht glücklich macht, auf ’es’
zu warten, und entfliehen ihrem Container. Zunächst in
der Fantasie, indem sie – ein Höhepunkt des Stücks –
aus Müllcontainer, Schuh und Regenschirm einen Flieger
basteln und weit davonfliegen, dann ganz real. Raus aus
dem Container. ’Wir sind Schwalben, keine Spatzen’,
rufen sie zum Abschied. Denn Schwalben ziehen umher.
Sie setzen sich nicht – wie der Spatz in der Geschichte,
die Mantel erzählt – in ein gemachtes Schwalbennest, um
irgendwann zu fett zu sein, um nicht wieder herauszukommen. Der Spatz in der Geschichte ist zugrunde gegangen, verhungert und erstickt. Das wird Mantel und
Kuckuck nicht passieren.”
(Westfälische Rundschau, 22.02.00)
„Kinderleicht spielt das Stück mit den Ansätzen postdramatischen Theaters, in dem eine völlig andere ästhetische Struktur herrscht: Neben der Sprache teilt sich die
Story in Objekten, Geschichten und Spielszenen mit. Die
Figuren reiben sich an den Widersetzlichkeiten des Lebens, das nicht als jeweilige Einheit von Ort, Zeit und
Handlung existiert, sondern die kleinen, persönlichen
Probleme im Kontext der großen Sinnfragen beleuchtet:
Schicksal, Tragik und Zukunft als unmittelbare Erfahrung,
die sich verändern lässt.“ (Bergsträßer Anzeiger
28.04.07)
Hoffmann, Christel: Es gibt keinen Führerschein für das Theater. Marcel Cremer; in: Stück-Werk 2.
Deutschsprachige Autoren des Kinder- und Jugendtheaters, Theater der Zeit, Berlin, 1998
32
Marcel Cremer
DER STUMME SEE
nach einer Idee von „Ateliers de la Colline”
3 D, 2 H
Empfohlene Altersgruppe: 6+
Agora (Hrsg.): Agora Stücke 4, 5, 6, 7, Eigenverlag
Agora, B-St. Vith, 1998
UA: 12.09.92, Agora, B-St.Vith, R: M. Cremer
DE/ ÖE/ SE - frei Sie könnten unterschiedlicher nicht sein, die fünf Menschen in Marcel Cremers Stück. Nicht einmal dieselbe
Sprache sprechen sie. Trotzdem finden sie an diesem
magischen Ort zusammen, an den es sie zufällig alle
Marcel Cremer
PRINZESSIN BAMMEL
1 D, 2 H
Empfohlene Altersgruppe: 3+
Agora (Hrsg.): Agora Stücke 4, 5, 6, 7, Eigenverlag
Agora, B-St. Vith, 1998
UA: 18.04.97, Agora, B-St. Vith; R: M. Cremer; 09/97,
Spielarten Aachen; 09/97, Spielarten Köln; 09/97,
Spielarten Bonn; 03/98, IV internationales Festival,
Böblingen; 05/98, Fidena, Bochum; 09/98, Luaga &
Losna, Bludenz, Österreich; 03/99, Kinderstück des
Monats; 22.10.99, Starke Stücke, 6. Internationales
KiJuThFestival Rhein-Main DE/ ÖE/ SE - frei -
Marcel Cremer/ Tina Jücker/ Claus Overkamp
zieht: Den stummen See. Durch ihre neu gefundene
Ausdrucksweise über ihre Musikinstrumente, ihre eigene
Sprache, durch Farben und Licht erschaffen sie ein individuelles Feuerwerk der unterschiedlichsten Effekte.
„Sehens- und bemerkenswert, weil märchen- und zauberhaft, urkomisch und gleichzeitig ernst. Die Bühne ist
eine weiße Landschaft. Ein alter Mann malt einen See
darauf. Viele Menschen zieht es an seine Ufer. Alle hinterlassen bunte Spuren. Alle machen Lärm. Nur der See
bleibt stumm. Keiner hört ihm zu. Als eine Frau beinahe in
ihm ertrinkt, beginnt er plötzlich, zu sprechen und seine
Geheimnisse preiszugeben.”
(Kölner Stadtanzeiger, 09.02.96)
Auf der Bühne herrscht ein kreatives Chaos aus Kissen,
Kreiseln,
einem
Spülbürstenwald,
einem
KuhKronleuchter und Kabelbergen. Mittendrin steht Bammel,
das ängstliche Mädchen, das eigentlich Prinzessin sein
möchte. Doch weder ihr Freund Koffer, der in einem Radio wohnt, noch der verrückte Kabel, Bewohner des Telefons, trauen ihr den Prinzessinnenjob zu. Deshalb begibt
sich Bammel auf den Weg durch ihre verrückte Phantasiewelt, um allen ihre Fähigkeiten unter Beweis zu stellen.
Ihre Freunde, wie der Stabpuppenhinkehund Rolf, begleiten sie dabei.
Ein wunderbar poetisches Schau- und Puppenspiel.
BAMMEL Keine Prinzessin nicht? Kann nicht sein,
nein! Wartet’s ab, werdet’s sehn! Heiße
Bammel, bin Prinzessin!
T. Jücker * 1962 in Piesport; lebt in Bad Honnef
C. Overkamp * 1963 in Essen; lebt in Bonn
DAS WASSERKIND
1 D, 1 H
Empfohlene Altersgruppe: 6+
UA: 1997, Bonn, Theater Marabu [nominiert für Theaterzwang 1998]; 10. Internationales Theaterfestival St.
Vith (Belgien); 1998, 14. KiJuThTreffen NRW; 1999,
Kindertheater des Monats November in NRW; 1998,
Sonderpreis des Intendanten Klaus Weise (Stadttheater
Oberhausen); 38. Internationales Kinderfestival in
Sibenik (Kroatien); KiJuThFestival „Spielarten 1998”
NRW; 1998, Starke Stücke, Ffm.; 1998,
KiJuThFestival, Mainz; 1999, 5. Deutsches KiJuThTreffen Berlin; 1999, Umwelttheaterfestival Bonn
ÖE/ SE - frei -
Jakob ist an der Mosel aufgewachsen, sein Elternhaus
steht „so nah am Fluss, dass man aus dem Küchenfenster ins Wasser spucken kann”. Das Wasser ist Jakobs
Freund und Spielgefährte. Schon als Kind hat er davon
geträumt, als Kapitän zur See zu fahren. Doch sein Leben
verläuft anders. Seine Sehnsucht nach dem Meer aber ist
ihm geblieben. Eines Nachts verlässt der Fluss sein Bett,
er steigt über die Ufer und macht sich auf den Weg zu
Jakob. Komisch, rührend, tragisch, authentisch, versponnen erzählt „Wasserkind“ die Geschichte eines Jungen,
der nicht erwachsen werden will.
JEAN DEBEFVE
Jean Debefve wurde 1951 in Schaerbeek in Belgien geboren. Er absolvierte eine Ausbildung als Musiker
(Klavier, Klarinette, Posaune sowie Gesang) und spielte in verschiedenen Rock- und Folkbands. Von 1969
bis 1974 arbeitete er als Schauspieler und Musiker beim Théâtre des Rues und dem Théâtre les Jours in
Brüssel. Anschließend war er am Théâtre des jeunes de la ville de Bruxelles tätig. 1978 hat er das Théâtre
de Galafronie in Brüssel gegründet, das er mit Marianne Hansé und Didier De Neck leitet.
Jean Debefve
AMAZONEN
(Amazone)
aus dem Französischen von Conny Frühauf
3 D, 1 H
Empfohlene Altersgruppe: 7+
publiziert in: Théâtre pour la jeunesse, Lansman Editeur, B-Carnières, 2002
UA: 2002, Théâtre de Galafronie, B-Brüssel; R: F. Artaud;
J. Debefve; 2002, Prix et récompenses, B-Huy; 15.10.03, Theaterfest B-St. Vith; 03/2004, Gastspiel in
E-Madrid DSE: 02.10.04, schnawwl am NT, Mannheim;
R: A. Gronemeyer 21.11.04, ReibeKuchenTheater,
Duisburg; R: Ensemble; 2005, Kaas & Kappes, Duisburg ÖE/ SE - frei J. Debefve * 1951 in B-Schaerbeek; lebt in B-Feluy
Die Amazonen im antiken Mythos haben die Emanzipation, lange bevor sie so hieß, auf die Spitze getrieben:
Ganz ohne Männer lebt der kriegerische Frauenstaat.
Allein zur kollektiven Befruchtung gehen die Amazonen
33
einmal im Jahr auf Männerjagd und töten ihre Liebhaber
nach dem Samenraub. Männliche Nachkommen werden
beseitigt. Das funktioniert. Meistens jedenfalls. Solange
sich keine der Amazonen verliebt.
Jean Debefve hat ein Stück um Geheimnisse und den
Ausbruch aus einem vor- und fremdbestimmten Leben
aus dem antiken Mythos gemacht. Was passiert, wenn
eine Amazone ihren männlichen Nachwuchs nicht aussetzen will? Wenn sie lieber eine Prinzessin sein will als
eine Kriegerin? Wenn sie davon träumt, von einem Prinzen geküsst zu werden, und keine Lust hat, ihm anschließend einen Pfeil ins Herz zu schießen?
„Dem Autor Jean Debefve gelingt es mit seiner Geschichte über drei Amazonen zugleich viele weitere Themen
abzuhandeln: die Entdeckung der Sexualität, die Angst
der Eltern, ihre Kinder in die weite Welt zu entlassen, die
Begegnung zwischen Jungen und Mädchen und die Notwendigkeit, sich eines schönen Tages in die Fluten stürzen zu müssen, die vielleicht gar nicht so nass sind, wie
sie aussehen.“ (Le Soir, 19.08.02)
„Ein messerscharfer, ungewöhnlicher Text voll subtiler
Metaphorik. [...] Es gibt viel zu lachen, man verliebt sich
augenblicklich in dieses einfallsreiche Universum und
schließt die etwas verrückten Figuren schnell ins Herz.
Unbedingt sehenswert!“ (Le Ligueur, 18.09.02)
„Eine heitere Episode über das Entstehen von Gewaltbereitschaft, das Infragestellen von vorgefertigten Feindbildern und die kleinen und großen Schwierigkeiten des
Erwachsenwerdens.“ (Rhein-Neckar-Zeitung, 05.10.04)
Jean Debefve
Staatstheater Braunschweig, theaterspielplatz; R: S.
Mazotti 21.10.06, LTT Tübingen; R: K. Eppler
ÖE/ SE - frei -
LIEBESKUMMER
– EINE TRENNUNGSGESCHICHTE
(Chagrin d’amour)
aus dem Französischen von Conny Frühauf
2 D, 2 H oder 1 D, 1 H und 2 Marionetten
Empfohlene Altersgruppe: 6 oder 7+
publiziert in: Spielplatz 14, Verlag der Autoren, Ffm.,
2001
publiziert in: Théâtre pour la jeunesse, Lansman Editeur, B-Carnières, 2002
übersetzt ins Holländische von Martine Bom, ins Englische von Norma Laidlaw und Jean Debefve, ins Portugiesische von Clovis Salvador und ins Italienische von Roberta Lipparini
2004, Prix Charles Plisnier
2009, the favourite’s press award, „Rencontres de BHuy“
UA: 15.04.98, Co-Produktion u. a. Théâtre de Galafronie,
B-Brüssel; R: M. Jennes; J. Debefve 2009, Théâtre
de Galafronie, B-Brüssel/ La Grande Ourse, Théâtre et
Scène Conventionnée Jeunes Publics, F-Villeneuve Lès
Maguelone; R: S. Museur; 07.11.09, BRONKS
FESTIVAL18, B-Beursschouwburg DSE: 19.09.03,
Fannys Eltern leben getrennt. Fanny wohnt bei der Mutter
und hat Schwierigkeiten, sich mit der neuen Frau des
Vaters abzufinden. Eines Abends fühlt sie sich dreifach
verlassen: Der Vater hat sie – wegen seiner neuen Frau –
früher zur Mutter zurückgeschickt als geplant; die Mutter
wiederum ist mit einem Freund im Restaurant, und der
Babysitter sitzt vor dem Fernseher und isst Chips. Die
einzig treuen Gefährten sind ihre Puppe Melba und ihr
Teddybär. Debefve hat diese Spielgefährten mit wichtigen
Rollen versehen: Aus ihrer Perspektive wird Fannys
schwierige Situation erzählt.
Ein zartes, poetisches und enorm einfühlsames Stück,
das von Liebeskummer, Trennungsschmerz und Alleinsein erzählt.
„’Liebeskummer’ – lohnt sich das, my darling? Nun, eigentlich ist die Frage schon im ersten Augenblick beantwortet. […] Man kann sich von Beginn an kaum satt sehen an der in mattem Glanz schimmernden, stimmig
schön ausgestatteten Bühne des Theaterspielplatzes. [...]
’Liebeskummer’ lohnt sich doch, my darling!“
(Braunschweiger Zeitung, 23.09.03)
GERDA DENDOOVEN
Gerda Dendooven, 1962 in Gent geboren, stammt aus einer bekannten belgischen Illustratorenfamilie. Sie
setzte die Familientradition fort und studierte an der Akademie der Schönen Künste in Gent. Gerda Dendooven ist als Autorin und Journalistin tätig. Daneben unterrichtet sie das Fach Illustration an der Hochschule
für Wissenschaft und Kunst in Gent. Für ihre Illustrationen und literarischen Werke wurde Gerda Dendooven
mit mehreren angesehenen Preisen ausgezeichnet, zuletzt 2004 mit dem Österreichischen Kinder- und Jugendbuchpreis und 2005 dem Flämischen Staatspreis für Jugendliteratur.
Gerda Dendooven
SUPPENKINDER
(Soepkinders)
aus dem Niederländischen von Barbara Buri
3 D, 2 H
Empfohlene Altersgruppe: 6+
Übersetzung gefördert vom Vlaams Fonds voor de
Letteren
UA: 10.03.05, Laika/ Hetpaleis, B-Antwerpen; R: J. Roets;
G. v. Nueten 03.03.06, Theater an der Parkaue,
Lesung mit „lebendigen Illustrationen“ im Rahmen von
„Westwind – Ein Flandern Wochenende“
DSE - frei G. Dendooven * 1962 in B-Gent; lebt in B-Gentbrugge
Zwei Mädchen irren durch den Wald. Sie suchen eine
Mutter. Eine, die sie in die Arme nimmt. Eine, an die sie
sich klammern können. Schnell bietet sich ein lässiger
Riese an: „No problèmas, I come from Barcelona und ich
werde eure Mutter.“ Das klingt gut, ist es aber nicht. Der
Riese kann sich die Mädchen zwar lecker als Suppeneinlage vorstellen, das Muttersein dagegen liegt ihm weniger. Die nächsten beiden Mutter-Anwärter schummeln
beim Spielen, die Zwiebelzenzi mag keine Schwindler –
und in der Großfamilie müssen die beiden nur Kartoffeln
schälen. Und als die Mädchen nach all diesen Fehlschlägen der perfekten Mutter begegnen, erkennen sie sie erst
gar nicht: Sie hat fettige Haare, dicke Beine und stinkt.
Aber sie kocht leckere Erbsensuppe und macht den Mädchen ein kuscheliges Bett zurecht.
„Suppenkinder“ wäre eine sehr traurige Geschichte, würde Gerda Dendooven sie nicht in einmalig skurrile Bilder
34
verpacken. Es wäre die Geschichte von zwei Kindern,
deren Mutter im wahrsten Sinne des Wortes von der Erde
verschluckt wurde. Was Dendooven aber aus dieser
Ausgangssituation macht, begegnet dem Ernst der Situation mit so viel lebensfroher Verrücktheit, dass für Ver-
zweiflung einfach kein Platz bleibt. Und: Am Ende finden
die beiden Geborgenheit bei ihrer neuen Mutter, die so
gar nicht ihren anfänglichen Vorstellungen entspricht,
aber eigentlich viel besser ist als eine stinknormale Mutter.
JEAN-PAUL DENIZON (UND CO-AUTOREN)
Jean-Paul Denzion wurde am 21. Juni 1949 im französischen Aÿ-Champagne geboren. Nach dem Besuch des
Conservatoire national supérieur d’art dramatique in Paris traf er 1979 auf Peter Brook, mit dem er lange
Jahre als Assistent und Schauspieler in Produktionen wie „Der Kirschgarten“, „Die Tragödie der Carmena“,
„Die Mahabharata“ und „Der Sturm“ zusammenarbeitete. Seit 1985 leitet Jean Paul Denzion WeiterbildungsWorkshops für professionelle Schauspieler im Auftrag der AFDAS (Fonds d’assurance formation des secteurs de la culture, de la communication et des loisirs) Von 1993 bis 1995 war er künstlerischer Leiter des
Jeune Theatre Européen in Luxemburg. Seit 1991 ist er selbst als Regisseur in Frankreich und Italien tätig
und übersetzt italienische Stücke ins Französische. Darüber hinaus ist er Gastdozent an der Universität La
Sapienza in Rom.
Jean-Paul Denizon/ Michael Schramm/
Sabine Zieser
SALTO UND MORTALE
ein Zirkusmärchen
1 D, 1 H oder 2 H (und ggf. 3 live-MusikerInnen)
Empfohlene Altersgruppe: 6+
2002, Aufzeichnung des Bayerisches Fernsehens
(Bayerischer Theaterpreis)
UA: 23.11.00, Theater Mummpitz, Nürnberg; R: J.-P.
Denizon; H. Kawohl; 2001, 19. Bayerische Theatertage, Ingolstadt: 2001, KiJuThPreis; 19.01.02,
Panoptikum, Nürnberg; 08.-10.05.02, Intern. Theaterfestival für KiJuTh, H-Kaposvar (auf Einladung der ASSITEJ Ungarn) 2002, Bayerischer Theaterpreis ÖE:
10.12.02, Theater die Kiste, A-Tulfes; R: R. Parton SE:
05.04.03, Co-Produktion mit Theater Tuchlaube, CHAarau; R: A. Meyer 04/2003, Theater und Orchester
GmbH Neubrandenburg; R: A. Wöhlert 19.02.04 LB
Niedersachsen Nord, Wilhelmshaven; R: A. Khuon-Siefert
05.08.06, Schauspielkollektiv Lüneburg; R: T. Flocken
27.09.08, Amateurtheater „Schnick-Schnack“, Sprockhövel; R: D. Wiese 05.12.08, AlarmTheater, Bielefeld
J.-P. Denizon * 1949 in F-Aÿ-Champagne; lebt in F-Paris
M. Schramm * 1962 in Tirschenreuth; lebt in Nürnberg
S. Zieser * 1960 in Göttingen; lebt in Nürnberg
„Da tut einer einen Seufzer, unbedacht. ’Ich wünschte, ich
wäre tot!’, jammert der Clown, der keinen mehr zum Lachen bringt – und prompt erscheint der Sensenmann. Wie
den Tod wieder loswerden? Ihn gar nicht ernst nehmen?
Lässt sich nicht durchhalten. Ihn anbetteln? Nutzt nix. Mit
Dynamit in die Luft sprengen? Geht schief. Die einzige
Chance also: Ihm das zu geben, was er wirklich will im
Austausch für das eigene Leben. ’Bring mich zum Lachen!’, fordert die schwarze Gestalt todernst und stellt
den Clown damit vor eine schier unlösbare Aufgabe.“
(Donau Kurier, 02.06.01)
Aus dieser Ausgangssituation entwickelt sich ein packendes Wechselbad der Gefühle, ein Spiel um Leben und
Tod, in dem sich die Rollen nach und nach vertauschen
und der Tod schließlich den Clown zum Lachen bringen
will.
„Was als Zirkusmärchen für die ganze Familie daherkommt, ist ein schweres Thema, federleicht verpackt in
spielerische
Szenen,
getragen
von
sphärischzupackender Musik. Der ewige Kreislauf des Scheiterns,
der heiter und tief zugleich ist, löst viel lebensklugen
Humor aus. [...] Der Clown entdeckt den Tod als Geizhals
und der Tod rügt den Clown als Verschwender seiner
Lebenszeit. Der ewige Kreislauf von Geburt und Tod
gerät in den Blick – und mit ihm so etwas wie der Sinn
des Lebens. Es zu genießen, in vollen Zügen, sich zu
verschenken an die ganze Welt, das hat der Clown am
Ende gelernt.” (Theaterkurier, Juni 2003)
Inèz Derksen (UND CO-AUTOREN)
Inèz Derksen wurde 1967 im niederländischen Nijmegen geboren. Von 1990-93 studierte sie Regie an der
Amsterdanse Hogeschool voor de Kunsten. Seit 1995 inszeniert sie hauptsächlich in den Niederlanden und
Deutschland Familienstücke für ein Publikum ab acht Jahren. Gemeinsam mit Bas Zuyderland und Silvia
Andringa leitet sie das niederländische KiJuTheater Het Laagland.
Inèz Derksen
KING A
– EINE ODE AN JEDES RITTERHERZ
eine Familienvorstellung
Konzept: Inèz Derksen; im Auftrag von Het Laagland
geschrieben von mehreren Theaterautoren
aus dem Niederländischen von Eva Maria Pieper
1 D, 4 H
Empfohlene Altersgruppe: 8+
2006 im Stückepool von Kaas & Kappes
übersetzt ins Englische von Peter Haacke (King A) ins
Kroatische von Maja Orsic-Magdic (Kralj A)
Taube, Gerd (Hrsg.): 55 Monologe für KiJuTh, Henschel Verlag, Berlin, 2008
Inhaltsangabe im Jugendtheaterführer hg. von Henning
Fangauf
UA: 12.10.02, Het Laaglandtheater, NL-Sittard; Konzept/
R: I. Derksen; sehr viele (int.) Gastspiele u. a. im
deutschspr. Raum: Blickfelder 2004, CH-Zürich/ Bern;
Schaexpir Festival 2004, A-Linz; Schöne Aussicht 2004,
Stuttgart; Int. Children’s Theatre Festival, GB-Edinburgh;
Mai 2005, New Victory Theatre, USA-New York DSE:
15.10.05, schnawwl am NT, Mannheim; R: M. Diaz; 2006, Theater sehen – Theater spielen, 11. Hessische
35
KiJuThWoche, Marburg: 2. Platz; 17.05.06, Schöne
Aussicht, Stuttgart; 27./28.06.06, Schaexpir Festival,
A-Linz 18.11.06, JES, Stuttgart; R: I. Derksen; 05/07, Augenblickmal! Berlin; 2007, Brüder-GrimmPreis des Landes Berlin 24.02.07, Theater im Werftpark, Kiel; R: C. Zart 12.04.07, Junges Staatstheater
Braunschweig; R: U. Jäckle 14.04.07, Oldenburgisches
Staatstheater; R: I. Putz; Reinhard Wengierek „Die
Welt” nennt Ingo Putz im Jahrbuch Theaterheute 2007 als
Besten Nachwuchskünstler 09.09.07, Junges Staatstheater, Wiesbaden; R: S. Schletter Kroat. EA:
18.09.07, Theatre Mala Scena, HR-Zagreb; R: I. Simic ÖE: 15.05.08, Dschungel Wien; R: K. Dahlem 16.02.08, DT, Göttingen; R: J. Brandis 15.11.08, moks
am Theater Bremen; R: T. Papaconstantinou 26.06.09,
Theater Pforzheim; R: M. Schwartengräber 04.09.09,
LB Niedersachsen Nord, Wilhelmshaven; R: N. Kalmbach
04.12.09, Theater Oberhausen, Malersaal; R: C.
Sommerhäuser 06.02.10, Theater Ulm; R: A. Thoms 07.02.10, RLT Neuss 09.05.10, Staatstheater Kassel,
tif; R: A. Hohlfeld SE - frei I. Derksen * 1967 in NL-Nijmegen; lebt in Limburg
www.hetlaagland.nl
„Ritter sein: Keine Ängste kennen und keine Mühen
scheuen, für das Gute, für Recht und Ehre kämpfen, von
Freunden und Bewunderern umgeben und frei von dem
Zwang, es noch irgendjemandem beweisen zu müssen …
Wer kennt nicht den Traum vom Heldentum zwischen
Marlboro-Man und Herzensbrecher, Welterlöser und
Terminator? Ausgehend von ihrem ganz persönlichen
Rittertraum spinnen fünf abenteuerwütige Spieler und
Helden in spe die berühmte Legende um König Artus
neu: Ein Land, das einen König braucht. Artus ist der
einzige, der das Schwert aus dem Stein ziehen kann und
damit die Prüfung zum neuen Herrscher bestanden hat.
Sonderlich erpicht ist er nicht auf den Posten, doch seine
Mitspieler reden ihm zu, und er fügt sich in seine neue
Rolle. Anders aber als seine Kollegen das wünschen,
entwickelt er eigene Visionen: den Traum von einer besseren Welt, in der Friede und Gerechtigkeit herrschen
und kein Platz mehr ist für Egoismus und Korruption. Und
so setzt er die verblüfften Ritter an den ersten runden
Tisch der Welt und gründet die Tafelrunde, in der kein
Platz besser ist als der andere und alle gemeinschaftlich
regieren sollen. [...] König Artus als Begründer der Demokratie: Ist die Utopie von einer besseren Welt wirklich
immer zum Scheitern verurteilt?“
(Ankündigungstext, schnawwl, Mannheim)
„Nicht nur das pur Heldische steht im Zentrum des Spiels,
[...] sondern das Demokratische, also die Schwierigkeiten,
an einem runden Tisch zu einem Interessensausgleich zu
kommen. Darüber hinaus wird das Heldische auch noch
von einer pazifistischen Perspektive aus betrachtet, die
dem Zuschauer freilich nicht aufgezwungen wird: Was in
’King A’ gelingt, ist auf höchst unterhaltsame Weise komödiantisch.” (Stuttgarter Zeitung, 27.10.05)
BRIGITTE DETHIER UND CO-AUTOREN
Brigitte Dethier wurde 1959 in Haslach im Kinzigtal geboren. Sie studierte Germanistik, Theaterwissenschaft
und Psychologie an der Johann Wolfgang Goethe Universität in Frankfurt am Main und absolvierte parallel
eine Schauspielausbildung in Heidelberg. Ihre Theaterlaufbahn begann sie an der Schauburg in München.
Von 1989 bis 1993 leitete sie das Kinder- und Jugendtheater an der Württembergischen Landesbühne Esslingen, von 1993 bis 1995 das Kinder- und Jugendtheater am Landestheater Württemberg-Hohenzollern in
Tübingen. Von 1996 bis 2002 übernahm sie die Direktion des Schnawwl, des Kinder- und Jugendtheaters am
Nationaltheater Mannheim. Seit 2002 ist Brigitte Dethier Intendantin des Jungen Ensembles Stuttgart. Seit
Mai 2006 ist sie zudem im Vorstand des Deutschen Bühnenvereins (Landesverband Baden-Württemberg).
2009 erhielt sie zusammen mit Ives Thuwis den Faust in der Kategorie Regie im Kinder- und Jugendtheater.
Brigitte Dethier/ JES-Ensemble
Das Stück wurde [...] entwickelt für Kinder von vier Jahren
an – und es ist mindestens genauso sehenswert für Erwachsene, weil darin die Mühen des ehelichen Zusammenseins auf köstlich komische Weise vorgeführt werden.“ (Stuttgarter Zeitung, 23.04.07)
„In vielen Situationen wird mit den Rollenmustern von
Müttern und Vätern, von Mädchen und Jungen gespielt
und durch den Rollentausch ad absurdum geführt. Dabei
kommt das Stück fast ohne Worte aus, die Geschichte
wird vor allem durch viel Bewegung, Aktion und Musik
und mit Mimik und Gestik zum ’choreographierten Alltag’
und sprüht vor Lebendigkeit. Die kleinen und großen
Zuschauer hatten ihr Vergnügen daran und kamen aus
dem Lachen kaum heraus. So kann man dem JES nur
gratulieren, dass es wieder einmal gelungen ist, anspruchsvolles und gleichzeitig vergnügliches Theater zu
präsentieren.“ (Luftballon, 06.07)
MAMA SALZ UND PAPA PFEFFER
ein Stück choreographierter Alltag
1 D, 1 H
Empfohlene Altersgruppe: 4+
UA: 21.04.07, JES, Stuttgart; R: B. Dethier
B. Dethier * 1959 in Haslach; lebt bei Stuttgart
„Typisch Mann! Papa will Kaffee kochen, aber wo ist das
verdammte Pulver? Papa will den Tisch decken, aber wo
ist überhaupt der Tisch? Er meint es gut, will Mama verwöhnen, aber es liegt wohl an den Genen – Papa bekommt es einfach nicht hin. ’Mama Salz und Papa Pfeffer’
heißt das neue Stück im Jungen Ensemble Stuttgart, das
mit einer Hand voll Worte auskommt, dabei aber viel über
die Unterschiede zwischen Mann und Frau erzählt und
sich manches Klischee komödiantisch zu Nutze macht.
René Schack wurde 1961 in Hamburg geboren. Nach dem Abitur besuchte er die Ècole de mimodrame de
Marcel Marceau und das Conservatoire de Danse in Paris. Nach einigen Arbeiten als Pantomime und Schauspieler u.a. in Frankreich, Italien und Belgien vervollständigte er seine Studien an der Hochschule für Musik und Theater
Hannover. Während dieser Zeit erhielt Rene Schack den Förderpreis für Schauspielstudenten des Bundesministeriums für Bildung und Wissenschaft für eine eigene Tanztheater-Produktion. Es folgten Engagements an den Staats36
theatern Hannover, Braunschweig, am Schnawwl, dem Kinder- und Jugendtheater des Nationaltheaters Mannheim
und dem Saarländischen Staatstheater. Seit der Spielzeit 2006/07 ist Rene Schack Mitglied des Schauspielensembles am Oldenburgischen Staatstheater.
Brigitte Dethier/ René Schack
DIE KLEINE ZOOGESCHICHTE
B. Dethier * 1959 in Haslach; lebt bei Stuttgart
R. Schack * 1965 in Hamburg; lebt in Saarbrücken
ein tierisches Stück
1 H oder mehrere D/ H
Empfohlene Altersgruppe: 4+
Schack, René/ Bannwart, Patrick (Illustr.): Die kleine
Zoogeschichte, Isensee Verlag, Oldenburg, 2006
UA: 17.05.97, schnawwl am NT, Mannheim; R: B. Dethier; B. Rinnert; 11/97, Internationales Festival
„Telón Abierto“, MEX-Mexiko City 29.11.98, Wolfgang
Borchert Theater, Münster 08.10.00, Junges Theater
Augsburg; R: C. Bründler 02.03.06, WLT, CastropRauxel; R: M. Schmidt 23.11.06, Oldenburgisches
Staatstheater [Übernahme der UA-Inszenierung]; R: B.
Dethier; 22.-23.07.07, Milyang Performing Arts Festival
und 27.-29.07.07, Seoul Performing Arts Festival for
Young Audiences in Korea; 02.-09.03.08, Visioni di
Futuro, Visioni di Teatro, I-Bologna 12.03.07, HLT,
Marburg; R: C. Reinhardt; 12.03.07, Theater sehen –
Theater spielen, 12. Hess. KiJuThWoche in Marburg; 22.-30.06.07, Hessische Theatertage, Darmstadt; Preis für die „sympathischste Einzelleistung“ (Spiel: Regina Leitner) 17.03.07, Wuppertaler KiJuTheater; R:
Laurentiu Tuturuga ÖE/ SE - frei -
Als Zoowärter hat man einiges zu tun: Elefanten füttern,
entlaufene Pinguine anlocken, Vogelkäfige putzen und
fegen.
„Schade, dass nach einer Stunde Schluss war, Giuseppe
den Zoo wieder absperrte und die Besucher laut applaudierend nach Hause schickte. Egal ob es Alfredo der
Elefant, Jenny der Seehund oder Pavarotti der singende
Pfau ist, Giuseppe liebt seine Tiere. [...] Will ein Kinderstück gelingen und die kleinen Zuschauer eine Stunde bei
Stange halten und begeistern, müssen sehr viele Faktoren übereinstimmen. Man braucht eine spannende Textvorlage. Die haben die Autoren Brigitte Dethier und René
Schack in jedem Fall geliefert, bietet das Stück doch
Mitspielmöglichkeiten und präsentiert eine einfache klare
Handlung.“ (Abendzeitung, 05.10.00)
„Es gibt viel Komik, aber keinen Klamauk. Spielsituationen, Märchenhaftes, Verrücktes – wie Kinder es in ihrer
Welt als zugehörig empfinden – und immer wieder der
Hinweis aufs Theater. Theater als Ort der Verwandlung,
des lustvollen Spiels, der Einbeziehung des Publikums.”
(Theater der Zeit, 7-8/98)
CHARLES DICKENS
Charles Dickens wurde am 7. Februar 1811 in Landport bei Portsmouth geboren. Nach unregelmäßigem
Schulbesuch wurde er 1826 Anwaltsgehilfe und arbeitete als Parlamentsstenograph. Seine literarische Laufbahn begann er unter dem Pseudonym Boz mit scharf beobachteten und witzigen Skizzen aus dem Londoner
Leben. Seine Romane „Oliver Twist“ (1838), „Nicholas Nickleby“ (1839), „Der Raritätenladen“ (1841) sowie
seine jährlichen Weihnachtsgeschichten machten ihn zu einem der gefeiertsten Schriftsteller seiner Zeit.
Charles Dickens starb am 9. Juni 1870 im Alter von 58 Jahren.
Charles Dickens
OLIVER TWIST
Bearbeitung von Andreas Gruhn und Bettina Zobel
4 D, 9 H (bei Mehrfachbesetzung)
Empfohlene Altersgruppe: 7+
UA: 24.11.05, Theater Dortmund; R: A. Gruhn; G.
Müller 14.11.08, Erftkultur.info, Erftstadt; R: I. Brückner
ÖE/ SE - frei C. Dickens (1812-1870)
A. Gruhn * 1959 in Berlin; lebt in Dortmund
B. Zobel * 1962 in Bremen; lebt in Dortmund
Der Waisenjunge Oliver Twist wächst in einem Armenhaus in England Mitte des 19. Jahrhunderts ohne Wissen
um seine Herkunft auf. Die schlechte Behandlung und der
Hunger treiben ihn dazu, allein und mittellos nach London
zu fliehen. Dort gerät er in die Hände von Fagin, der kleine Kinder zu Verbrechern ausbildet. Oliver kann Fagins
Bande nach vielen spannenden Abenteuern mit Hilfe des
gütigen Mr. Brownlow entkommen. In seinem Haus erfährt er Mitgefühl und Nächstenliebe.
„Der Regisseur des weihnachtlichen Bühnenstückes für
Kinder und Erwachsene hat sich bewusst für den starken
Stoff entschieden: Weil der Klassiker an Klasse nichts
verloren hat, trotz seines Alters hochaktuell ist.“
(Westfälische Rundschau, 19.11.05)
„Kinder ab sieben Jahren macht das Märchen sensibel für
die Not anderer und schenkt ihnen eine schöne Weihnachtsbotschaft: Es erzählt vom Glück, eine Familie zu
haben, und dass das Gute und die Menschlichkeit siegen.“ (Ruhr Nachrichten, 26.11.05)
DORIS DÖRRIE
Doris Dörrie wurde 1955 in Hannover geboren. Nach dem Abitur absolvierte sie ein Schauspiel- und Filmstudium am Drama Department der University of the Pacific in Stockton (Kalifornien) und studierte anschließend an der New School of Social Research in New York. Nach ihrer Rückkehr begann sie 1975 das Studium
an der Hochschule für Fernsehen und Film (HFF) in München. Ihr Abschlussfilm „Der erste Walzer“ lief erfolgreich auf Festivals in Hof und Lübeck. Ihren Durchbruch als Regisseurin schaffte sie 1985 mit der Komödie „Männer“. Bis heute arbeitet sie als Regisseurin von Opern, Spiel- und Dokumentarfilmen und hat sich
nebenbei auch einen Namen als Schriftstellerin gemacht. So bezeichnete Die Zeit sie als eine der besten
37
Erzählerinnen der deutschen Gegenwartsliteratur. Doris Dörrie arbeitet auch als Dozentin an der HFF
(Hochschule für Fernsehen und Film) in München.
Doris Dörrie
LOTTE WILL PRINZESSIN SEIN
ein musikalisches Theaterstück nach dem gleichnamigen
Bilderbuch, illustriert von Julia Kaergel
Stückfassung des Theater Karo Acht (Liedtexte: Katja
Heiser)
2 D, 1 Musiker-Schauspieler/ Animateur
Empfohlene Altersgruppe: 4+
Dörrie, Doris/ Kaergel, Julia: Lotte will Prinzessin sein,
Ravensburger Buchverlag, Ravensburg, 1998
UA: 04.07.04, Theater Karo Acht, Hildesheim; im theo
des Stadttheaters; R: R. Kassner 04.12.05, Zimmertheater Rottweil; R: T. Kleinknecht 30.05.09, Horizont
Theater, Köln; R: I. Langmajer ÖE/ SE - frei D. Dörrie * 1955 in Hannover, lebt in München
Lotte will Prinzessin sein. Doch ihre Mutter will das nicht:
Sie will, dass Lotte aufsteht, frühstücken kommt und sich
den roten Rock und den blauen Pullover anzieht. Lotte
aber spielt lieber mit Stoffpuppe Hai und Holzkrokodil
Bernadette Hofstaat: Prinzanwärter und Diener kommen
und halten sie davon ab zu tun, was ihre Mutter sagt.
Immer wieder steckt die Mutter den Kopf zur Tür herein,
versucht Lotte zu motivieren, damit sie gehen können.
Doch nach und nach lässt sie sich in das Spiel hineinziehen, bis schließlich beide in prächtigen Kleidern auf dem
Balkon stehen und dem „Volk“ zuwinken: eine Prinzessin
und eine Königin. Sie malen sich eine Welt aus, in der
alles so ist, wie sie es wollen. Und am Ende ist es Lotte,
die ihre Mutter zum Aufbruch in die Realität – zur Arbeit
und in den Kindergarten – drängt.
Ein tolles Stück über ein Mädchen, das seine Mutter von
der Kraft und der Schönheit seiner Spiele überzeugt und
sie daran erinnert, dass die Welt doch schöner ist, wenn
man sich ein Leben lang ein Stück Kindheit bewahrt.
„Das Stück hat deutlichen Bezug zu einem zuweilen beklemmenden und brisanten Alltag. Die Autorin macht
jedoch schnell den Schritt in eine fantasievolle Welt der
Freiheit, die mit ihrer Fülle an rasch getakteten pfiffigen
Einfällen, netten Details und humorvollen Wendungen
nicht nur Kindern gefallen dürfte.“
(Neue Rottweiler Zeitung, 09.12.05)
PHILIPPE DORIN
Philippe Dorin wurde 1956 geboren. Von 1980 bis 1990 arbeitete er als Schauspieler und Autor am Théâtre
Jeune Public (T.J.P.) in Straßburg, wo auch viele seiner Stücke zur Uraufführung kamen. 1994 errichtete er
gemeinsam mit Sylviane Fortuny ein Atelier für Bildende Kunst und Kreatives Schreiben und die Compagnie
Pour Ainsi Dire, für die er regelmäßig Texte schreibt und inszeniert. Die dort zuletzt entstandene Inszenierung L’HIVER, QUATRE CHIEN MORDENT MES PIEDS ET MES MAINS erhielt den Preis Molière du spectacle jeune public
2008. Seit 1999 arbeitet Philippe Dorin auch als Regisseur für andere Gruppen und schreibt ebenso Texte
für Erwachsene sowie das Marionettentheater.
Philippe Dorin
EINMAL UM DIE GANZE WELT
(En attendant le Petit Poucet)
aus dem Französischen von Conny Frühauf
1 D, 1 H oder 2 D
Empfohlene Altersgruppe: 5+
publiziert bei: l’école des loisirs, F-Paris, 2001
UA: 26.03.99, Compagnie „Pour ainsi dire”, F-Gif sur
Yvette; R: S. Fortuny DSE: 12.10.07, Theater MiniArt,
Bedburg-Hau; R: R. Knobel; 09.05.08, 24. KiJuTheaterTreffen NRW, Duisburg: Publikumspreis; 01.10.08, 16. Werkstatt-Tage in Leipzig 06.12.08,
Crischa Ohler nennt „Einmal um die ganze Welt” als ihr
Lieblingsstück beim 20. Ffm. Autorenforum für KiJuTh
ÖE/ SE - frei P. Dorin * 1956 in F-Cluny; lebt in F-Paris
Zwei Kinder, eins groß, eins klein, auf ihrem Weg durch
die Welt, von den Eltern verlassen (oder getrennt?), aus
ihrer Heimat vertrieben (durch Krieg? durch eine Katastrophe?). Sie suchen ein kleines Stückchen Erde, wo sie
sich niederlassen, wo sie ihre Schuhe ausziehen und die
Füße ausstrecken können. Sie streuen Kieselsteine auf
ihren Weg und pflücken Sterne. Sie laufen einmal um die
ganze Erde, ohne einen Platz zu finden. Sie sterben in
einem Straßengraben, falten ihre Körper ordentlich zusammen und fliegen als Engel weiter. Aber da kommt ein
kleiner Kieselstein, holt sie ins Leben zurück und zeigt
ihnen ein Haus und einen Platz, den sie fortan einnehmen
dürfen: Den Platz in einem Buch, an dem ein Dichter
schreibt.
So sehr man auch auf den kleinen Däumeling wartet: Er
kommt nicht. Genauso wenig wie Godot. Wie ihre großen
Verwandten sind diese zwei Kinder von aller Welt verlassen und flüchten sich in die Unendlichkeit der Imagination. Sie spielen mit Steinen, sie spielen mit Wörtern und
erfinden sich die Welt in jedem Augenblick neu. Dorins
Stück ist meisterhaft in der Einfachheit der formalen und
der sprachlichen Mittel und besitzt gerade dadurch eine
Poesie, die sich den ganz großen Themen widmet.
„Die Themen des Stücks sind so vielfältig wie das Leben
selbst. [...] Gerade kleine Kinder denken nicht linear wie
Erwachsene und sind deshalb fasziniert von dieser Art
Theater.“ (Neue-Rhein-Zeitung, 06.10.07)
„’Einmal um die ganze Welt’ spricht die emotionale Ebene
der Zuschauer an. Sehr assoziativ gehalten geht es weniger um das konkrete Verständnis, als um das emotionale.“ (Rheinische Post, 17.10.07)
38
Philippe Dorin
DER SCHRANK DER KLEINEN DAME
(Le monde, point à la ligne)
aus dem Französischen von Conny Frühauf
2D
Empfohlene Altersgruppe: 5+
übersetzt ins Polnische: Świat i juŜ
publiziert in Nowe Sztuku, Zeszyt 13, dla Dzieci i
MłodzieŜy; www.cacpoznan.sylaba.pl
UA: 25.02.97, Théâtre Paul Eluard, F-Choisy-le-Roi; R: S.
Fortuny; Juni 2007, Biennale mondiale des théâtres
jeunes publics, F-Lyon DSE/ SE: 03.02.01, Die Theaterei, CH-Bern; R: U. Blum DE: ~ 05/08, Theater hintenlinks, Krefeld; R: P. Gutowski ÖE - frei Am Anfang war die Welt in einem Schrank verräumt, der
nach frischem Wachs roch. Er gehörte einer kleinen Dame, die ihr Haus hübsch ordentlich hielt. Ganz hinten
Philippe Dorin
VILLA ESSELING
(Villa Esseling Monde)
aus dem Französischen von Conny Frühauf
2-3 D, 3 H in 13 Rollen
Empfohlene Altersgruppe: 8+
12/97, 9. Ffm. Autorenforum für KiJuTh
Dorin, Philippe: Visites a la villa Esseling Monde,
Éditions La Fontaine, F-Lille, 1999
übersetzt ins Polnische: Willa Esselingów
publiziert in Nowe Sztuku, Zeszyt 6, dla Dzieci i MłodzieŜy; www.cacpoznan.sylaba.pl
UA: 07.02.89, Théâtre la Fontaine/ Centre dramatique
National pour l’Enfance et la Jeunesse, F-Lille; R: E.
Leroy DSE: 11.04.99, Theater Überzwerg, Saarbrücken; R: U. Milde ÖE: 21.04.99, Theater des Kindes, ALinz; R: G. Rainer SE - frei „Manchmal abends, wenn es gerade noch so hell ist, um
den Stuhl vorm Bett zu erkennen, wird das T-Shirt, das
lagen die Meere als Laken zusammengefaltet, die Flüsse
als Servietten oben drauf, und die Bäche waren kleine
bestickte Taschentücher. Die Berge lagen zusammengedrückt als Kopfkissen auf der Hutablage. Drunter hingen
ordentlich alle Blauschattierungen des Himmels als
frischgebügelte Kleider. In einer Schublade schlummerte
friedlich ein Sonnenstrahl.
Zwei junge Frauen erzählen diese Geschichte. Zunächst
beginnt alles wie in einem Märchen. Doch dann verliert
eine der beiden die Sprache und schläft ein. Die andere
verwandelt sich in eine Fee. Die Geschichte wird zu einem Traum. Ein kleiner Junge kommt weinend zur kleinen Dame und öffnet den Schrank, weil er ein Taschentuch sucht.
„Ob Traum oder Lüge, drei Weltentstehungsvarianten
werden hier spielerisch verhandelt, in Worten und Bildern,
die von unerhörter und ungewöhnlicher Poesie sind.”
(Le monde, Aden, Februar 1998)
über der Lehne hängt, lebendig. Ehrlich: Es hat sich bewegt! Zugegeben, je älter man wird, desto seltener klappt
das mit dem T-Shirt. Doch wer mal an seine Kindertage
zurückdenkt, der kann sich bestimmt daran erinnern. Und
hauste damals nicht auch dieses Monster im Keller, das
einen jedesmal bibbern ließ, wenn man Kartoffeln holen
sollte? Aber geglaubt haben einem die Eltern die Sache
mit dem Ungeheuer natürlich nicht. In Dorins Stück [...]
geht es um genau diese Kinderängste. Auch der neunjährige ’Engel’ plagt sich damit. Doch mit seinen Eltern kann
er nicht darüber reden. Die hocken immer nur vor der
Glotze. Soll sich der Junior doch alleine beschäftigen.
Und das macht er auch und spielt genau da, wo es ihm
seine Eltern strikt verboten haben: Vor der ’Villa Esseling’.“ (Saarland Kulturell, 18.04.99)
„Geheimnisvoll, phantastisch und manchmal auch ein
wenig absurd.“ (Saarbrücker Zeitung, 09.04.99)
„Eine Geschichte im Spannungsfeld zwischen Träumen,
Ängsten und deren Überwindung.”
(Neue Kronen Zeitung, 17.04.99)
IMME DROS
Imme Dros wurde am 26. September 1936 auf der niederländischen Insel Texel geboren. Seit 1972 veröffentlicht sie Kinderbücher, für die sie in ihrem Heimatland bereits mehrfach ausgezeichnet wurde. Einige
ihrer Titel sind auch in deutscher Sprache erschienen. Sie lebt heute mit ihrer Familie in Hilversum.
Imme Dros
DIE REISEN DES LISTIGEN MANNES
(De reizen van de slimme man)
aus dem Niederländischen von Mirjam Pressler
6 D/ H
Empfohlene Altersgruppe: 10+
Dros, Imme: Die Reisen des listigen Mannes (Roman),
dtv junior, München, 1993
UA: 1994, Konservatorium, NL-Weesp DSE - frei I. Dros * 1936 in NL-Texel; lebt in NL-Hilversum
www.mirjampressler.de
Solange Niels sich erinnern kann, hat ihm der alte Herr
Frank von den Reisen des listigen Mannes erzählt. Diese
Geschichten lassen den Jungen nicht mehr los. Als er
merkt, wer der listige Mann ist, beginnt er Homers
Odyssee zu lesen und träumt sich in die Welt des antiken
Helden: Auf dem Surfbrett liegend ist er selbst Odysseus,
den das tosende Meer irgendwo an Land spült.
Der Reiz des Stückes besteht in der Verflechtung von
Früher und Heute. Ein lebendiges Stück über die
Faszination der Erinnerung an die Kindheit unter dem
Einfluss antiker Erzählungen.
2004 erhielt Mirjam Pressler, Kinder- und Jugendbuchautorin sowie Übersetzerin aus dem Hebräischen
und Niederländischen den Deutschen Bücherpreis für ihr Lebenswerk.
2008 erhält Mirjam Pressler den Jane Scatcherd Preis für ihre Übersetzungen bedeutender hebräischer
Werke.
2009 erhält Mirjam Pressler den internationalen Buchpreis Corine für NATHAN UND SEINE KINDER
39
Imme Dros
DER MOND UND DER MÄUSEKÖNIG
(De Maan en de muizenkoning)
ein Stück mit Musik
aus dem Niederländischen von Mirjam Pressler
3 D, 2 H oder 2 D, 3 H (bei Mehrfachbesetzung)
Empfohlene Altersgruppe: 5+
Dros, Imme: Annetje Lie in der Tiefe der Nacht
(Bilderbuchvorlage des Stücks), Zeichnungen: Margriet
Heymans, Dressler, Hamburg, 1989
Ursendung der Hörspielfassung von Marei Opladen
nach „Annetje Lie in der Tiefe der Nacht”: 1990, Radio
Bremen
UA: 03/91, Teater Teneeter, NL-Nijmegen; R: A. Fiege DSE: 23.11.94, KiJuTh des LTT Tübingen; R: B. Dethier;
M. Kessler 13.09.96, Städtische Bühnen Münster;
R: A. Robertz März 2007, Ul Kannertheateratelier, LWalferdange ÖE/ SE - frei „Auf den ersten Blick eine traurige Geschichte: Das kleine
Mädchen Annetje Lie liegt krank bei ihrer Oma und weiß
auch nicht, wo ihre Eltern abgeblieben sind oder wann sie
wiederkommen. Was also passiert? Sie flüchtet sich in
ihre Träume. [...] Die Autorin will mit dieser Geschichte
zeigen, wie ein Kind mit Hilfe seiner Träume und
Phantasien die rauhe Wirklichkeit ertragen kann. Die
märchenhafte Reise mit vielen Liedern und zahlreichen
sowohl komischen als auch bedrohlichen Gestalten soll
positive und lebensbejahende Wege in die Zukunft
weisen.“ (Westfälische Nachrichten, 13.09.96)
„Mirjam Pressler brachte den Text in klares, klischeefreies
Deutsch, abseits von modischen Floskeln, wodurch das
Märchenhafte des Stückes unterstrichen wird – aber alles
andere als altbacken, denn es behandelt ein aktuelles
Problem, dem heutzutage immer häufiger Kinder
ausgesetzt sind: Angst vor dem Verlust der Eltern, wenn
diese sich trennen. [...] Das Besondere an dem Stück
liegt in der Verschränkung von Wirklichkeit und
Vorstellungswelt, wobei sich kindliche Gefühle und
mythische Bilder verbinden.” (Reutlinger GeneralAnzeiger, 25.11.94)
„Eine phantasiereiche und tiefenwirkende Theaterfabel.”
(Schwäbisches Tagblatt, 24.11.94)
NORBERT EBEL
Norbert Ebel wurde 1958 in Gelsenkirchen-Buer geboren. Er studierte Theaterwissenschaft, Romanistik und
vergleichende Literaturwissenschaften an der Freien Universität in Berlin. Während des Studium arbeitete er
als freier Lektor beim S. Fischer Theaterverlag sowie als Regieassistent an der Vaganten Bühne in Berlin.
Seit 1988 ist er als Regisseur und Dramaturg an verschiedenen Häusern tätig. Für seine Dramen wurden
Norbert Ebel zahlreiche Auszeichnungen und Preise verliehen, u. a. ist er zweifacher Preisträger des
Niederländisch-Deutschen-Jugendtheaterpreises Kaas & Kappes.
Norbert Ebel
ERBS UND BOHN DUELL
2D
Empfohlene Altersgruppe: 6+
2004, 2. Preis: Niederländisch-Deutscher KiJuThPreis Kaas & Kappes
14.11.07, Lesung im Rahmen des Festivals „Theater
im Klassenzimmer“ in Dresden UA: 17.08.08,
Aktionstheater Kassel; R: H. Zülch; 14.06.09,
Hessische KiJuThWoche, Marburg ÖE/ SE - frei N. Ebel * 1958 in Gelsenkirchen; lebt in Düsseldorf
ERBSE
BOHNE
ERBSE
BOHNE
ERBSE
BOHNE
ERBSE
Machst’n da?
Tropfen zählen.
Haste nix Besseres zum Tun?
Nö, was’n.
Wenn‘s draußen so richtig scheußlich ist.
So richtig nasskalt und sturmwindig und
patschig und matschig und hagelig.
Bleibt man besser zu Hause.
Erbse und Bohne bleiben also daheim und machen sich
Gedanken. Wie lang wohl ein Kurzschluss ist und ob die
Funken extra kosten, und warum Prinzessinnen blöder
sind als Kamele und ein verarmtes Bauernmädchen von
der Schwäbischen Alb den Erbsen-Prinzessinnen-Test
vermasselt.
Ein Rededuell zwischen einer Bohne und einer Erbse, die
Ebel selbst als „garantiert zweckfreie Spielvorlage“
bezeichnet. Zweckfrei wohl, nicht aber witzfrei: Von einem
sinnentleerten Thema kommen die beiden Hülsenfrüchte
zum nächsten, und dabei geht Ebel so kreativ und
hemmungslos mit der Sprache und ihren Klischees um,
dass es eine Freude ist. Nicht mehr, aber auch nicht
weniger.
„Guter Nonsens besteht darin, dass bewusst
Sinnverweigerung betrieben wird, um aus dieser
Verweigerung der alltäglichen Abläufe in Sprache und
Handeln hinaus Komik, Distanzierung und eine neue
Sicht auf die Welt zu gewinnen. Gut, wenn dies am
Theater, wunderbar wenn dies auch für kleine Kinder
gelingt – denn die Gefahr ist groß, dass Albernheit oder
blöde Infantilität, Dummheit und Schenkelklopfen
aufkommt. Diesen Gefahren jedoch weiß Norbert Ebel
durch intelligentes Schreiben und geschickte Konstruktion
auszuweichen.“ (Begründung der kaas & kappes-Jury/
Laudatio von Ralph Förg)
„Dass gutes Kindertheater auch irgendeine Botschaft haben muss, steht für Ebel fest. Theater ist eine
moralische Anstalt, aber der Zeigefinger darf nicht dick sein. Es muss Mut machen. ’Mit Witz, am allerbesten
mit Aberwitz.’“ (Express, Marburger Stadtmagazin, 14.03.03)
Norbert Ebel
WESTINDISCHE FRÜCHTE
Monolog eines Schiffkochs
1H
Empfohlene Altersgruppe: 6+
UA: 16.03.03 Hessisches LT Marburg; R: R. O. Staples ÖE: 23.01.04, Theater des Kindes, A-Linz; R: A.
Baumgartner 27.11.04, Coccodrillo Theater!,
Regensburg; R: T. Rickert 03.07.09, Theater
Regensburg/ Theater Regenbogen SE - frei 40
„Ist die Welt so rund wie eine Tomate oder so flach wie
ein Backblech? Schiffskoch Stoffel ist sich da nicht sicher,
und
überhaupt
ist
sein
Weltgefüge
ziemlich
durcheinander geraten. Denn sein Reich ist die Kombüse
des Schiffes, mit dem Entdecker Christoph Kolumbus
unterwegs zu neuen Welten ist – und was auf dieser
Reise so alles passiert, das bringt Stoffel gehörig
durcheinander. [...] Autor Ebel [...] hat sich ein ganz schön
kompliziertes Thema vorgenommen – die Entdeckung der
Neuen Welt. Aber weil er das Thema aus der naivverspielten Sicht des Schiffskochs betrachtet, kann er es
seinem
jungen
Publikum
mit
einfachen
und
einleuchtenden Mitteln nahe bringen. So zieht Stoffel zur
Norbert Ebel
OX & ESEL
eine Art Krippenspiel
2H
Empfohlene Altersgruppe: 4+
1999,
3.
Preis:
Niederländisch-Deutscher
KiJuThPreis Kaas & Kappes
übersetzt ins Norwegische von Carl Morten Amundsen
(Okse og Esel) und ins Dänische von Riri Lanke Firing
(Okse
og
Æsel),
Subvertrieb
Skandinavien:
www.nordiska.dk, ins Portugiesische von Christine Röhrig
(Boi e burro, www.goethe.de/theaterbibliothek) und ins
Französische von Ludovic Bourdais (Bovise et asine)
Ursendung der szen. Lesung: 24.12.06, BR,
Kinderfunk, München; R: A. Scheifinger
UA: 15.11.98, Hessisches LT Marburg, R: F. Graeve 12.12.99, ReibeKuchenTheater, Duisburg; R: Ensemble
1999, Hörspielfassung (Ausschnitt), Deutsche
Schauspielakademie, München 05.11.00, Horizont
Theater, Köln; R: V. Hein 25.11.00, KiJuTh Speyer, R:
M. Folz 24.11.01, schnawwl am NT, Mannheim; R: U.
Neumann 17.12.01, Figurentheater „Kreontour”,
Ravensburg; R: J. Fröhlich 20.11.02, Theater und
Orchester GmbH Neubrandenburg/ Neustrelitz 07.12.02, Staatstheater Kassel/ Frizz 16.11.03,
Studiobühne Bayreuth; R: W. Hildenbrand 04.12.03,
Theater Mummpitz, Nürnberg; R: A. Erl 06.12.03,
Theatrium, KiJuTheater „großstadtKinder e.V.”, Leipzig;
R: D. Voigt 28.11.04, Theater Überzwerg,
Saarbrücken; R: D. Desgranges 04.12.04, Junges
Theater Konstanz; R: T. Papaconstantinou 25.11.05,
Theater Kiel, KiJuTh im Werftpark; R: G. Frericks 27.11.05, Theater an der Parkaue, Berlin; R: P. Briegann
27.11.05, Chapeau Claque, Bamberg Norweg. EA:
08.12.05, Teatret Vårt, N-Molde, AS Regionteatret i Møre
og Romsdal; R: R. Walderhaug 03.12.05,
Kulturwerkstatt Kaufbeuren 05.11.06, Badische LB,
Bruchsal; R: K. Morschett 16.11.06, LB, Hannover; R:
M. L. Kuzia Brasilian. EA: 17.11.06, Paidéia
Associação Cultural, BR-São Paulo; R: A. Falseti 18.11.06,
Theater
mini-art,
Bedburg-Hau/
FFT,
Düsseldorf/ Theater Leeuwenhart, NL-Amsterdam; R: R.
Knobel Dän. EA: 23.11.06, Himmerlands Teater, DKHobro; R: L. Hermann 25.11.06, DeichArt, Kiel; R: M.
Brockhues ÖE: 18.11.06, taka-tuka theater, ASalzburg; R: C. Richards 29.11.07, Kleine Komödie
Weinheim, im Schlosskeller; R: T. Koch 30.11.07,
Schlosstheater Celle; R: L. Wernecke 02.12.07,
theaterkompanie Leipzig; R: H.-G. Pachmann 20.11.08, Den Nationale Scene, N-Bergen; R: R.
Erörterung der astronomischen Probleme Gemüse zu
Rate und lässt die Tomate um den Maiskolben kreisen.“
(Marburger Neue Zeitung, 17.03.03)
„Lehrreich, nie belehrend, lustig, nie albern, wird hier
Weltgeschichte schmackhaft – zuweilen auch kritisch –
auf- und zubereitet.“ (Gießener Allgemeine Zeitung,
18.03.03)
„So
spannend
kann
Geschichtsunterricht
sein!
’Westindische Früchte’ sollte zum Pflichtseminar für Lehrer
erhoben werden, die sich über mangelnde Ausdauer ihrer
Schüler beklagen.“ (Oberösterreichische Nachrichten,
24.01.04)
Walderhaug
22.11.08,
Theater
Metronom,
Visselhövede; R: R. Pape 28.11.08, Projekttheater
THESPIS, Wiesbaden 29.11.08, Theater Melandre im
Gade, CH-Büttikon, R: M. Albertin 06.12.08, Staatsgut
Schwaiganger, Ohlstadt bei Murnau; R: H. Schorlemmer
14.12.08, next liberty Jugendtheater GmbH, A-Graz; R:
M. Moser 06.11.09, THEATERuntendrunter; Buckow –
Märkische Schweiz; R: A. Linke 21.11.09,
Theatergruppe Echzell, Hanau; R: S. Betz 25.11.09,
Fr. Theaterproduktion, im Theater Heppel & Ettlich,
München; R: C. Neuberger 29.11.09, Staatstheater
Braunschweig; R: J. Wiechers 05.12.09, Theater
Regensburg; R: C. Ghanipour 05.12.09, Die
Bühnenlöwen, Bayreuth/ Kulmbach; R: M. Zollfrank 06.12.09, Figurentheater Chemnitz 06.12.09, Bad
Arolsen Company BAC; R: J. Guske 11/10, LT
Franken-Schwaben Dinkelsbühl; R: P. Cahn 2010/11,
Option, Theateratwork, A-Linz; R: H. Leutgöb
SE - frei Ox kommt nach Hause in seinen Stall – und da liegt doch
tatsächlich ein kleines Häufchen Mensch in seiner Krippe.
Das ist ja wohl die Höhe. Esel muss her, aber der ist eh
nie da, wenn man ihn braucht. Und als er endlich kommt,
wissen beide nicht, was und wohin mit dem kleinen
„Matthias”, der draußen von Soldaten und drei komischen
Männern gesucht wird. Ein Soldat wird in die Flucht
geschlagen, und die beiden liebenswerten Tiere
übernehmen die Elternschaft, bis die wahren Eltern, Josef
und Mechthild – oder so – vom Shoppen zurück sind.
„Ein feines Duo. Ein komisches sowieso. Mit ungestümer
Freude genießen sie ihren Heidenspaß an dieser Version
der christlichen Geschichte, ohne die Figuren lächerlich
zu machen. Und wenn Ochs und Esel am Ende das
Kleine im Heu adoptieren, lieben nicht nur Kinder diese
hinreißenden, großherzigen Tiere. Das Stück ist so gut,
dass es Weihnachten überdauert.”
(Neue Rhein Zeitung, 17.12.99)
„Ein urkomischer und bisweilen rührender Spaß und eine
gar
nicht
respektlose
Clowneske
der
Weihnachtsgeschichte.“
(Westdeutsche
Zeitung,
17.12.02)
„Eine ganz besondere Weihnachtsgeschichte [...]
Hinreißend komisch und anrührend.“ (Westdeutsche
Allgemeine Zeitung, 25.11.06)
„Eine
ganz
andere
und
sehr
anrührende
Weihnachtsgeschichte bietet sich den Zuschauern.“
(Rotenburger Rundschau, 26.11.08)
„Witzig und wunderschön über die Liebe zu unseren
Mitmenschen.“ (Bergens Tidende, 27.11.08)
41
WOLF ERLBRUCH/ GIANLUIGI GHERZI
Wolf Erlbruch, geboren 1948 in Wuppertal, studierte Grafik-Design an der Folkwang Hochschule für
Gestaltung in Essen. 1990 wurde er als Professor für Illustration an die Düsseldorfer Fachhochschule
berufen, seit 1997 ist er als Professor im Fachbereich Architektur-Design-Kunst an der Bergischen
Universität Wuppertal tätig. Seit 1974 arbeitete Erlbruch als Illustrator in der internationalen Werbebranche.
Mit dem Illustrieren und Schreiben von Kinderbüchern begann er in den 80er Jahren. Heute ist Wolf Erlbruch
einer der eigenwilligsten und wichtigsten deutschen Buchkünstler. Für sein Werk wurde er mit zahlreichen
Preisen ausgezeichnet, u. a. erhielt er 1993 und 2003 Deutschen Jugendliteraturpreis und im Jahr 2006 den
Hans-Christian-Andersen-Preis. Wolf Erlbruch lebt in Wuppertal.
Gianluigi Gherzi, 1955 in Mailand geboren, ist Autor und Theaterregisseur. Seine Theaterlaufbahn begann er
1977 als Schauspieler am Teatro del Sole in Mailand. Danach folgten freiberufliche Kooperationen als Autor
und Regisseur mit zahlreichen italienischen Kinder- und Jugendtheatern, u. a. mit dem Teatro La Ribalta,
dem Assemblea Teatro und dem Pandemonium Teatro. Gianluigi Gherzi arbeitet wie die meisten italienischen
Theatermacher nicht nur mit professionellen Schauspielern, sondern ebenso mit Laien, Jugendlichen in
Jugendhäusern und mit Strafgefangenen. Er hat für einige der wichtigsten italienischen Gruppen sowohl
Stücke geschrieben, als auch Regie geführt. Sein Roman Tuani-I re della strade (Tuani-I König der Straße)
wurde vom vom Verlagshaus Sensibili alle foglie veröffentlicht. Gianluigi Gherzi ist Gewinner der Preise Eti
Scenario und Eti Stregagatto.
http://www.teatrofondamentanuove.it/gherzi.htm
Wolf Erlbruch
DIE FÜRCHTERLICHEN FÜNF
Bearbeitung von Gianluigi Gherzi
aus dem Italienischen von Michael Zirk
2 D, 2 H
Empfohlene Altersgruppe: 6+
Erlbruch, Wolf: Die fürchterlichen Fünf, Peter Hammer
Verlag, Wuppertal, 1995
UA: 11.10.96, Theater Mummpitz/ Tafelhalle, Nürnberg;
R: G. Gherzi 30.11.97, KiJuTh Speyer; R: M. Folz 12.08.00, Thalia Theater, Halle, R: I. Fischer 07.11.08,
LB Sachsen, Radebeul ÖE/ SE - frei W. Erlbruch * 1948 in Wuppertal; lebt auch dort
G. Gherzi * 1955 in I-Mailand; lebt auch dort
„Eine depressive Kröte, eine liebesgeschädigte Ratte und
eine invalide Fledermaus hadern auf und unter einer alten
Brücke mit ihrem Schicksal, weder zu den Schönen noch
zu den Erfolgreichen zu gehören. Erst der Hyäne aus
New York gelingt es mit Gags, Musik und Tanz, sie aus
Selbstmitleid und Lethargie zu reißen. [...] Der mehrfach
preisgekrönte italienische Schauspieler, Autor und
Regisseur Gianluigi Gherzi hat ein aktionsreiches,
phantasievolles und wunderbar witziges Mutmachtheater
geschaffen, bei dem die Mimik und Gestik der Figuren bis
ins Detail ausgefeilt sind.” (Nürnberger Zeitung, 14.10.96)
„Ein Spaß für Kinder und Erwachsene. [...] Das zu
versäumen, wäre fürchterlich.” (Abendzeitung, 14.10.96)
CLAUDIA FEDERSPIELER/ ANDRI BEYELER
|NEUE KOMPONISTIN|
Claudia Federspieler, geboren 1966 im italienischen Brixen/ Südtirol, gewann bereits in jungen Jahren Preise
bei Jugendliteratur- und Gedichtewettbewerben. Im Alter von neun Jahren begann sie ihre musikalische
Ausbildung als Geigerin, die sie nach Trient, Würzburg und Wien führte. Sämtliche Studien schloss Claudia
Federspieler mit Auszeichnung ab und errang Preise bei internationalen Wettbewerben. 1990 erhielt sie den
Kulturförderungspreis der Tiroler Sparkassen, 1995 kam sie als Primgeigerin zum Bruckner Orchester Linz.
Sie veröffentlichte fünf Kinderbücher sowie eine CD mit Eigenkompsotionen (2006). Im Jahr 2007 erhielt sie
den Auftrag des Linzer Landestheaters, die Kinderoper DIE KUH ROSMARIE zu komponieren. Claudia
Federspieler lebt in Linz.
Andri Beyeler wurde 1976 in Schaffhausen in der Schweiz geboren. 2002 wurde er zu den
Autorentheatertagen am Thalia Theater Hamburg eingeladen. In der Spielzeit 2002/03 war er Hausautor am
Nationaltheater Mannheim, 2003/04 nahm er am Autorenprojekt „Dichter ans Theater“ vom Staatstheater
Stuttgart teil. 2004 wurde Beyeler außerdem zum Forum Junger Autoren Europas in Wiesbaden und zu den
Autoren-Werkstatttagen am Burgtheater in Wien eingeladen. Für seine Theaterstücke erhielt er zahlreiche
Preise, u. a. den Deutschen Jugendtheaterpreis 2004 und den Brüder Grimm Preis des Landes Berlin 2005.
2007 war er Jury-Mitglied beim 23. Kinder- und Jugendtheatertreffen NRW. Beyeler lebt in Bern und ist
Mitglied der freien Tanz-Theater-Gruppe Kumpane (www.kumpane.ch).
Felix Losert, geboren 1968 in Berlin, publizierte nach seinem Magisterstudium in Musikwissenschaft,
Geschichte und Kunstwissenschaft – welches er in Berlin und Venedig absolvierte – Essays und
populärwissenschaftliche Beiträge unter anderem für die Staatsoper Stuttgart, die Internationale
Bachakademie Stuttgart, die Münchner Philharmoniker sowie die Staatsoper Unter den Linden Berlin.
1998/99 arbeitete Losert als Assistent der Leitung des RIAS Jugendorchesters in Berlin. Im Jahr 2001
42
arbeitete er als Autor sowie Assistent der Öffentlichkeitsarbeit für die Internationale Bachakademie.
Zwischen 1998 und 2002 schrieb Felix Losert als freier Mitarbeit bei Der Tagesspiegel. Als Dramaturg für
Musiktheater und Schauspiel arbeitete er von 2002 bis 2005 am Theater Erfurt, seit 2006 als Leitender
Dramaturg für Musiktheater am Landestheater Linz und schreibt für die Opernzeitschrift Orpheus. Felix
Losert lebt in Linz.
Claudia Federspieler/ Andri Beyeler
erobern wird. […] Federspieler ist das Kunststück
gelungen, die Geschichte von Andri Beyeler auf raffinierte
Klangfüße zu stellen, zu unterhalten, dabei subversive
Botschaften abzusetzen und dies in klar verständlichen
Operntönen!“ (Neue Kronen Zeitung, 30.11.07)
„Kinder sind ja ein besonders hellhöriges, kritisches
Publikum. Wie macht man für sie da ausgerechnet eine
Oper? Am Zustandekommen dieses Projektes mischten
jedenfalls etliche Könner mit: Andri Beyeler, der nach
dem Bilderbuch ’Die Kuh Rosalinde’ (umgetauft in
’Rosmarie’) von Frauke Nahrgang und Winfried
Opgenoorth textete [...] und last but not least Komponistin
Claudia Federspieler, aus deren Feder schon [...]
manches auf das Notenpapier floss, was das
unterrepräsentierte Genre Kinderoper bereicherte.“
(Neues Volksblatt, 30.11.07)
„Ein Zweiakter, der mit Komik und schöner Musik nicht
nur die kleinen Zuschauer begeisterte.“ (Österreich,
30.11.07)
„Sie weiß alles besser und sagt allen, was zu tun ist: die
Kuh Rosmarie. Die sangesfreudige Kuh treibt auf einem
Bauernhof ihr Unwesen. Rosmarie trällert ihre Weisheit in
die Welt hinaus – und das meistens im Duett mit ihrem
Gesangspartner. [...] Mit komödiantischem Talent,
einfallsreicher musikalischer Gestaltung und einer
lustigen Geschichte gelingt es, die Zuhörer/innen im
Festsaal fast 50 Minuten bei der Stange zu halten.
’Kinder sind streng: Wenn es ihnen nicht gefällt, dann
sind sie weg’, ist auch VS-Direktor Herbert Helfrich von
der spannenden Aufführung angetan. [...] Und was sagt
das Premierenpublikum nach der Uraufführung? ’Die
Rosmarie war ganz schön zickig, die hat ja alle beleidigt.
Der Löwe hat mir am besten gefallen’, erzählt Christoph
aus der 4b, [...]. Lena fühlte sich bei Rosmarie an einen
Zahnarzt, Lehrer und an einen ’Chef’ erinnert. ’Es kommt
nicht so oft vor, dass eine Oper lustig und spannend ist’,
ist sie voll des Lobes und kann sich auch vorstellen,
wieder einmal einer Oper zu lauschen. Wie Lena waren
einige überrascht, dass ’Opern gar nicht so traurig sind’.“
(KirchenZeitung Diözese Linz, 06.12.07)
DIE KUH ROSMARIE
KINDEROPER
Dramatisierung: Andri Beyeler
Librettofassung: Felix Losert
Komposition: Claudia Federspieler
frei nach dem Bilderbuch „Die Kuh Rosalinde“ von Frauke
Nahrgang und Winfrid Opgenroorth
aus dem Schweizerdeutschen von Juliane Schwerdtner
1 D, 1 H (+ 4 Instrumentalisten)
Empfohlene Altersgruppe: 5+
UA/ ÖE: 11.10.08, Landestheater Linz; Inszenierung:
Tobias Ribitzki, Musikalische Leitung: Sigurd Hennemann
DE/ SE - frei A. Beyeler * 1976 in CH-Schaffhausen; lebt in CH-Bern
C. Federspieler * 1966 in I-Brixen/Südtirol; lebt in A-Linz
F. Losert * 1968 in Berlin; lebt in A-Linz
„Auf dem Hof des Bauern lebt die Kuh Rosmarie
zusammen mit anderen Tieren. Eines Morgens
beobachtet der Bauer, wie Rosmarie das Schwein
beschimpft, weil es sich im Schlamm wälzt. Rosmarie
greift auch den Hund lautstark an, weil er unmanierlich
frisst, dann das Huhn, weil es beim Eierlegen so laut
gackert. Die Kuh Rosmarie sudert, meckert und hat für
jeden eine neunmalkluge Strafpredigt parat. Schließlich
raubt sie dem Bauern den letzten Nerv. Er schleift die
Kuh zum Flughafen und schickt sie mit dem nächstbesten
Flugzeug fort – es fliegt nach Afrika! Einige Tage später
geschieht etwas Seltsames: Auf dem Bauernhof tauchen
verzweifelte Tiere aus Afrika auf und bitten um Hilfe. Zu
Hause gefällt es ihnen nicht mehr, seit dort eine
besserwisserische Kuh ihr Unwesen treibt. Da hat der
Bauer eine Idee …
Zu dem erfolgreichen Kinderstück Die Kuh Rosmarie hat
das Landestheater Linz eine klein besetzte Kinderoper in
Auftrag gegeben. Sie soll Kindern die TheaterAusdrucksform Oper nahe bringen und sie zum Singen
und Musizieren anregen.“ (Ankündigungstext LT Linz)
„Der Komponistin Claudia Federspieler ist ein wirklicher
Wurf gelungen, der kleine und große Menschen im Sturm
FRANZ JOSEF FENDT/ RALF KIEKHÖFER
Franz Josef Fendt, 1959 in Worms geboren, studierte Erziehungswissenschaft mit dem Schwerpunkt
Kindertheater in Heidelberg. Nach seinem Abschluß zum Magister Artium absolvierte er von 1985 - 87 an
der École Jacques Lecoq in Paris eine Schauspielausbildung und lernte in Ergänzung dazu bei verschiedenen
Lehrern u. a. Buthotanz, Maskenbau- und Spiel, Erzählkunst sowie Contact-Dance. Von 1982 bis 1991
arbeitete er als Schauspieler am Ensemble Klac in Frankfurt, das er 1982 mitbegründet hatte. Seit 1987 ist
Franz Josef Fendt als freischaffender Schauspieler, Regisseur, Theaterlehrer, Autor und Musiker tätig. Seine
Stücke schreibt er bevorzugt im Prozess der Inszenierung zusammen mit den Schauspielern und auf Basis
des Feedbacks durch sein Publikum. Improvisation ist dabei die primäre Inspiration für die Kreation seiner
Dialoge. Franz Josef Fendt lebt in Bremen.
Ralf Kiekhöfer wurde 1961 in Recklinghausen geboren. Er spielt und inszeniert seit 1982 Theater für Kinder.
1984 gründete er das Theater Töfte, ein professionelles Tourneetheater, in dem er als Regisseur,
Figurenbauer, Texter und Komponist arbeitet.
43
Franz Josef Fendt/ Ralf Kiekhöfer
ENGEL MIT NUR EINEM FLÜGEL
1 H (2 Figuren)
Empfohlene Altersgruppe: 8+
UA: 1999, Theater Töfte, Datteln; R: F. J. Fendt; 01/2001 Kindertheater des Monats; 09/2001,
Spielarten, Köln; 11.-17.05.03, 19. KiJuThTreffen
NRW, Rheinisches LT, Neuss: NRW-Preis 04.03.06, WLB, Esslingen; R: T. Esche 03.11.08,
Theater Plauen-Zwickau (Puppentheater); R: D. Plath
ÖE/ SE - frei F. J. Fendt * 1958 in Worms; lebt in Bremen
www.franzfendt.de
R. Kiekhöfer * 1961 in Recklinghausen; lebt in Datteln
„Wir sind Engel mit nur einem Flügel/ Wir können nur
fliegen/ Wenn wir einander umarmen.“
Dieses Lied von Konrad Beikircher handelt von der
Deportation eines jüdischen Vaters und seines Sohnes,
der auf überraschende Weise gerettet wird. Es inspirierte
die Autoren zu dem Stück, in dem Robert Goldstein von
seiner Kindheit und Jugend berichtet, von den
wunderbaren und auch von den schrecklichen
Ereignissen, die er als jüdischer Junge in Deutschland
und Frankreich miterlebt hat. Mit großer Sensibilität wird
der schwierige Stoff auch Kindern zugänglich gemacht.
„Dankbar
nutzten
die
Zuschauer
kleine
Verschnaufpausen in Form von Slapstickeinlagen, um
den Kloß im Hals ein wenig weiter hinunterzuschlucken.
So unklar für Robert der Grund seiner Ausgrenzung ist
(’Warum darf ich nicht mehr mit Anna spielen?’), so klar
wird dem Publikum, dass dieser Teil der Geschichte sich
niemals wiederholen darf.” (Harler Zeitung, 01.12.99)
„Das Schicksal eines jüdischen Kindes während der NaziDiktatur – das zu erzählen, ist ein schwieriges, riskantes
Unterfangen. Ralf Kiekhöfer meistert es erstaunlich sicher
ohne falsche Töne. Er täuscht nichts vor, spielt mit den
Objekten auf offener Bühne – so effektiv, dass die
Zuschauer nebenbei viel über Theater erfahren. Die
Geschichte auch heute immer wieder zu erzählen, ist
wichtig. [...] Die schönste Aufführung dieses insgesamt
anregenden Festivals.“ (Begründung der Jury des 19.
KiJuThTreffens NRW, 2003)
„’Engel mit nur einem Flügel’ meistert ein enormes
Wagnis: den Terror der Nazis gegen die Juden für ein
heutiges Publikum ab acht Jahren anschaulich zu
machen. [...] Felix von Sassen zaubert mit seiner
wunderbar leichten, aber nicht leichtgewichtigen
Komödiantik die Stimmung von Roberto Benignis ’Das
Leben ist schön’ ins unschöne Leben, das die Nazis
Aaron und Robert Goldstein bereiten.“ (Esslinger Zeitung,
07.03.06)
JÜRGEN FLÜGGE (UND CO-AUTOREN)
Jürgen Flügge wurde 1944 in Darmstadt geboren. Von 1967 bis 1971 studierte er Theaterwissenschaft an
der LMU in München. Anschließend arbeitete er als Dramaturg und Regieassistent an den Münchner
Kammerspielen, am Staatstheater Stuttgart (unter der Intendanz von Claus Peymann) und am Theater am
Turm in Frankfurt am Main. Von 1977 bis 1980 war er als freier Theaterregisseur tätig. „1980 übernahm
Jürgen Flügge die Intendanz des Münchner Theaters der Jugend, das er bis 1989 erfolgreich leitete. Durch
die Organisation dreier internationaler KiJuThTreffen, durch anspruchsvolle Produktionen und häufige
Zusammenarbeit mit Theatermachern aus anderen Ländern verhalf Flügge dem TdJ zu überregionalem
Ansehen. Dem politisch-emanzipatorischen Zeigefingertheater des Berliner Grips-Theaters setzte er ein
’Theater der Phantasie’ entgegen.“ (C. Bernd Sucher, Theaterlexikon. Personen, dtv, München, 1995) 1989
bis 1993 war Flügge Intendant der Württembergischen Landesbühne Esslingen, 1993 bis 1995
Generalintendant des Staatstheater Braunschweig und 2003 bis 2006 Intendant der Schlossfestspiele
Ettlingen. Jürgen Flügge arbeitet als Regisseur, Autor und Schauspiellehrer und lebt im Odenwald, wo er das
Hof-Theater-Tromm und den Trommer Sommer leitet.
Jürgen Flügge
ICH BIN NICHT SIEGFRIED
ein Nibelungenlied
1H
Empfohlene Altersgruppe: 8+
UA: 20.02.99, Theater Micro-Macro, Tromm/ Odenwald;
R: J. Flügge; 15./17.02.04, Nibelungen-Ausstellung im
Bad. Landesmuseum, Karlsruhe; 05.-12.03.05:
Theater sehen – Theater spielen: 10. Hessische
KiJuThWoche in Marburg; 18.-23.10.05, 18.
Internationales TheaterFest der Deutschsprachigen
Gemeinschaft Belgiens in Sankt Vith; 11.-16.02.07,
Traffo-Festival, Europ. Kulturhauptstadt Luxemburg; 04.10.07, Festival „volkstheater 2.7“, Steiermark; 08.13.02.08, Festival „spleen“, A-Graz 15.03.03, Junges
Theater Konstanz, in der Reihe „Erzähltheater”
unterwegs; R: C. Frieben Übernahme der Konstanzer
Produktion: Verein Theaterachse, A-Salzburg 01.04.08, Theater Trier; R: I. Rautenberg ÖE - frei J. Flügge * 1944 in Darmstadt; lebt in Grasellenbach
Ich bin nicht Siegfried, sagt Josef, der uns die Geschichte
seines Helden aus dem Nibelungenlied vorspielt. Und
doch ist ihm diese Figur ganz nah. Josef spielt alle
Abenteuer und Kämpfe, die Siegfried zu bestehen hat,
und berichtet vom Kampf mit dem Drachen, vom
Zwergenkönig Alberich, Siegfrieds Liebe zu Kriemhild –
und lässt uns mitträumen von seiner ersten zarten Liebe
zum Mädchen aus dem Bäckerladen gegenüber.
Die Helden aus der Legende sind in Josefs Fantasie
lebendig geworden. Er lässt die Zuschauer teilnehmen an
seiner Reise zu Sagengestalten, die ihm so viel für sein
eigenes Leben bedeuten: Freud und Leid Siegfrieds wird
von Josef wie das eigene empfunden.
„Der junge Schauspieler verwandelt sich vor den Augen
seines Publikums in einen Schüler, für den die Wollmütze
zur Tarnkappe oder zum stählernen Schutzhelm wird, der
einen Stuhl zum wellenbrechenden Kriegsschiff
umfunktioniert, mit dem er die Wogen des Nordmeers
durchkreuzt.” (Odenwälder Zeitung, 24.02.99)
„Er ist nicht Siegfried; er ist einer von uns, der Siegfried
einmal gesehen hat, im Fernsehen, gespielt von dem
Schauspieler Gerhard, der auch noch kommen soll. Aber
Warten ist ja langweilig. Deswegen fängt Josef an zu
erzählen. Mit dem Mund. Mit dem Gesicht. Mit den
Händen. Mit den Füßen. Und plötzlich ist er eben doch
44
Siegfried und steht in der Werkstatt seines Mentors Mime
(den er auch mimt), der ihn in der Schwertschmiederei
unterrichtet. [...] Für Kinder ab acht sei dieser Abend
gedacht. Man möchte anhängen: Für Erwachsene
ebenso.“ (Südkurier, 18.03.03)
Jürgen Flügge/ Frederic Hormuth/ Dietmar Sachser
da, wo man ihn vermutet. Ein phantastischer Prahlhans,
der immer weiß, wo es langgeht und selbst in den
schwierigsten Situationen den Clown markiert oder noch
einen Zaubertrick auf Lager hat. Daneben Wendelins
anderer Freund Max Möglich, der klar kalkulierende
Zweifler, der sich die Welt ganz genau abmisst und nur
ungern bereit ist, die abenteuerliche Tour über Berge und
durch Wüstentäler mitzugehen. Doch aus den
unmöglichsten Begegnungen entwickeln sich oft die
besten Beziehungen. „Zusammen und frei, das gibt’s
doch gar nicht”, sagt Max einmal, aber gerade das ist
Flügges Essenz zum Thema Freundschaft.
„’Das ist das beste Theaterstück, das ich je gesehen
habe’, meinten viele Kinder begeistert. [...] Für jede
Altersstufe war etwas geboten.”
(Memminger Kurier, 17.06.99)
EINE ZAUBERHAFTE REISE HINTERS LICHT
– W AHRLICH UND MÖGLICH
2 H, davon ein Zauberer
Empfohlene Altersgruppe: 5+
UA: 06.03.99, LT Schwaben, Memmingen; R: H. Seitz; 1999, 1. Preis: Autorenwettbewerb für eine mobile
KiJuTh-Produktion 23.06.06, Schlossfestspiele
Ettlingen; R: J. Flügge ÖE/ SE - frei F. Hormuth * 1968 in Mannheim; lebt auch dort
D. Sachser * 1974 in Weinheim; lebt in Hamburg
Wendelin Wahrlich ist auf der Suche nach seinem
Stofftier und besten Freund Walter. Über den wird ständig
gesprochen, er ist schnell wie der Blitz, kann Nachrichten
an den entlegensten Stellen hinterlassen und ist doch nie
ANN-CHRISTIN FOCKE
Ann-Christin Focke wurde 1983 in Konstanz geboren. Nach dem Abitur 2002 begann sie ihr Studium der
Dramaturgie an der Bayerischen Theaterakademie in München, das sie bereits im Juli 2006 erfolgreich
abschloss. Sie nahm an zahlreichen Schreibwerkstätten für junge Dramatiker teil. Ann-Christin Focke ist
Stipendiatin des Cusanus Werks. Sie promoviert derzeit im Fach Theaterwissenschaft und absolviert einen
Masterstudiengang Politikwissenschaft in Frankfurt/ Main.
Ann-Christin Focke
BIS ZUM HORIZONT
Eine Geschichte von Neoptolemos und Philoktet
3 H (oder 2 H bei Doppelbesetzung)
Empfohlene Altersgruppe: 6+
UA - frei Wie weit geht die Freundschaft? So weit, einen anderen
in eine Falle zu locken, nur weil der etwas hat, das der
vermeintliche Freund haben will? Was aber, wenn der
Schwächling, das Weich-Ei, das in die Falle soll,
eigentlich viel netter ist als der coole Freund? Ist es
wichtiger, einen Draufgänger zum Freund zu haben, vor
dem alle Angst haben – oder eben einen richtigen
Freund? Um diese Fragen kreist diese sehr freie
Bearbeitung der Tragödie „Philoktet“ des Sophokles. Den
Fokus richtet die Autorin auf die Situation des
Neoptolemos, sein Hin-und-Her-Gerissensein zwischen
der sich langsam entwickelnden Freundschaft zu
Philoktet und seiner Angst vor Odysseus, seinem alten
Freund.
Ann-Christin Focke verwandelt die Vorgänge am Rande
des Trojanischen Krieges in eine schöne Geschichte über
Freundschaft und Erwachsenwerden – Neoptolemos
entwickelt sich vom unsicheren Mitläufer zum echten
Freund, der weiß, worauf es im Leben ankommt und
dafür auch Risiken eingeht. Odysseus, Neoptolemos und
Philoktet verwandelt die Autorin in Vögel und eröffnet
damit schöne Spielsituationen und eine poetische Lösung
des Konflikts.
„Die Übertragung der Philoktet-Geschichte in die Welt der
Vögel ist wunderbar. Die Autorin trifft sowohl, was die
Geschichte, als auch, was die Sprache betrifft, die
Rezeptionsvoraussetzungen eines kindlichen Publikums.
Darüber hinaus erzielt Ann-Christin Focke durch genaue
Formulierungen eine poetische Atmosphäre: Kurz: Sie
zeigt in diesem Text eine literarische Begabung.“
(M. Jahnke, 07.05.04)
ROBERTO FRABETTI (UND CO-AUTOREN)
Roberto Frabetti wurde 1954 in Bologna geboren. 1976 gründete er gemeinsam mit seiner Schwester Valeria
die Gruppe La Baracca, eine Produktionsgemeinschaft auf dem Gebiet des Kinder- und Jugendtheaters, für
die er als Autor, Schauspieler und Regisseur arbeitet. Seit 1987 engagiert er sich für Theaterformen speziell
für Kinder von ein bis drei Jahren. Daraus ist auch seine Stücksammlung DAS THEATER UND DIE KINDERKRIPPE
entstanden. Seit 1997 leitet er Kurse für Fachkräfte theatraler Erziehung an der Fakultät für
Erziehungswissenschaften an der Universität in Bologna.
Valeria Frabetti, 1948 in Bologna geboren, studierte Medizin und machte ihre Facharztausbildung im Bereich
Herz- und Kreislauferkrankungen. Anschließend absolvierte sie ein Schauspielstudium bei Gianfranco
Rimondi. Seit 1976 arbeitet sie als Schauspielerin, Regisseurin und Dramaturgin für La Baracca. Seit 1993 ist
sie als künstlerische Leiterin verantwortlich für das Centro Teatro e Arte per l’infanzia e la gioventù Testoni Ragazzi (Theater- und Kunstzentrum für Kindheit und Jugend).
Bruno Cappagli, geboren 1964 in Genua, studierte Theater am DAMS in Bologna. Er gründete die kulturelle
Vereinigung Euterpe, die sich mit Kabaret und Musik beschäftigt, arbeitete in verschiedenen Tournee45
Produktionen in ganz Italien u. a. mit Marco Baliani und verschiedenen anderen Gruppen. 1986 stieg er als
Schauspieler bei La Baracca ein. Derzeit ist er einer der Gesellschafter und Ko-Künstlerischer Leiter.
Am 15. Mai 2008 wurde Valeria und Roberto Frabetti (La Baracca) während des 16. Weltkongresses der
ASSITEJ in AUS-Adelaide der Preis der Internationalen ASSITEJ verliehen.
Roberto Frabetti/ Valeria Frabetti/
Bruno Cappagli
DER BARON VON MÜNCHHAUSEN
(Il barone di Münchhausen)
aus dem Italienischen von Brigitte Korn-Wimmer
1 D, 3 H
Empfohlene Altersgruppe: 5+
UA: 11/96, La Baracca, I-Bologna; R: V. Frabetti; Wiederaufnahme: 15.02.04 DSE - frei R. Frabetti * 1954 in I-Bologna; lebt auch dort
V. Frabetti * 1948 in I-Bologna; lebt auch dort
B. Cappagli * 1964 in I-Genua; lebt bei I-Bologna
„Ich habe Dinge gesehen, die ihr euch nicht vorstellen
könnt [...] ich bin wie kein anderer herumgekommen!
Vorbei am Mittelpunkt der Erde habe ich Angriffen von
Roberto Frabetti/ Valeria Frabetti/
Bruno Cappagli
ROBIN HOOD
aus dem Italienischen von Brigitte Korn-Wimmer
1 D, 4 H
Empfohlene Altersgruppe: 5+
UA: 1998, La Baracca, I-Bologna; R: V. Frabetti; G.
Duma DSE/ ÖE: 10.10.00, u\hof: am LT, A-Linz; R: C.
Hempel DE: 08.05.01, Wupper Theater, Wuppertal; R:
E. Schafheutle SE - frei Sherwood Forest im Jahr 1213, das Abenteuer kann
beginnen – die Geschichte von Robin Hood, dem Meister
der Diebe und Herrn des Waldes. Zu jener Zeit
gestatteten die großen Herrschaften dem armen Volk,
den Sommeranfang zu feiern. Drei Tage lang wurde
getanzt, gespielt, gelacht – und das Volk erkor zwei junge
Menschen zum König und zur Königin des Sommers. In
jenem Jahr krönt man Robin Hood. Die ausgelassene
Menge ist bereit, das Maifest wie noch nie zu feiern, denn
endlich triumphieren Gerechtigkeit und Liebe, wenn auch
nur für kurze Zeit: Die liebreizende Marian trifft ihren
Valeria Frabetti
DÄUMLING
(Pollicino)
Erzähltheater frei nach Perraults „Le petit poucet”
aus dem Italienischen von Brigitte Korn-Wimmer
3 D/ H
Empfohlene Altersgruppe: 6+
UA: 12/93, La Baracca, I-Bologna; R: M. Maglietta DSE: 06.10.96, Hans Otto Theater, Potsdam; R: R. Bertschi ÖE/ SE - frei Der letzte von sieben Brüdern war, als er geboren wurde,
nicht viel größer als ein Daumen. Um ihn Schlafen zu
legen, bedurfte es keiner Wiege, denn er passte bequem
in jeden Schlupfwinkel. Deshalb wurde er Däumling
genannt. Doch seine schlauen und listigen Taten können
sich sehen lassen, denn schließlich besiegt er mit den
flugtüchtigen
„Siebenmeilenstiefeln”
den
riesigen
Kinderfresser, gelangt an dessen Gold – und folgt den
Graugänsen in die Ferne.
46
Löwen, Bären und Krokodilen standgehalten und sie
verjagt. Wunderschöne Frauen haben mich geliebt: auch
die Zarin von Russland! Aber das alles ist schon lange
her, zu viel Zeit ist seither vergangen: Nun ist es an der
Zeit zu schlafen.” Und er besteigt sein Pferd und nickt ein.
Doch an Schlaf ist nicht lange zu denken, schon betreten
zwei alte Freunde die Szene und verlangen nach neuen
Erzählungen von unglaublichen Abenteuern. Und wieder
einmal ist Münchhausen hellwach und seine Fantasie
bereit zu neuen Taten.
„Glaubt’s nur, ihr gravität’schen Herrn/ gescheite Leute
narrieren gern.” (Bürger/ Raspe, Münchhausen)
Das „Narrieren“ kommt in dieser Fassung nicht zu kurz.
Der Text bietet „Schauspielfutter“ pur, erzeugt große
Spielfreude und fordert die Macher mit seiner
Komödiantik heraus.
Robin wieder, Bruder Tuck kann sein Bierfass leeren, und
es wird eine reiche Ernte geben.
Robin Hood ist eine Legende, ein Traum, eine Utopie des
Spiels, der Gerechtigkeit und der Liebe. Jeder trägt einen
kleinen Robin Hood in seinem Herzen und vielleicht auch
einen kleinen, bösartigen Sheriff, der sich ab und zu in
einem düsteren Winkel unserer Seele offenbart. Na ja,
und „den Bösen” in einer Geschichte und auf dem
Theater zu spielen, macht viel mehr Spaß als „den
Guten”.
„Das
kleine,
etwa
einstündige
Dramolett
hat
singspielhafte Züge, denn es wird, mitsamt seinen
balladesken
Gesangseinlagen,
in
einem
der
mittelalterlichen Volks- und Tanzmusik angenäherten Stil
von Laute und Spinett recht stimmungsvoll begleitet. [...]
Natürlichkeit, Sinn für Situationskomik und auch
sprachliches Ausloten der Rollen ist dem kleinen
Ensemble zuzubilligen.” (OÖ Kulturbericht, 11/2000)
„Die bekannten Figuren aus ’Robin Hood’ gewinnen
Konturen, ohne im darstellerischen Halbrelief stecken zu
bleiben und ohne zu Karikaturen zu werden.”
(Westdeutsche Zeitung, 16.05.01)
„Frabetti und Maglietta geht es um die Darstellung des
Andersseins. Der Däumling kann das hören und sehen,
was für die normalen Menschen unmöglich ist, er
schleicht sich an Orten ein, die für andere unzugänglich
sind. Die Figur dient als Metapher, ein anderer Blick von
unten nach oben in einer Zeit der Kindheit, als es
mühsam war, die Regeln des Erwachsenenseins zu
verstehen. Die Rollen werden auf der Bühne im
fliegenden Wechsel getauscht, es wird mehr erzählt als
gezeigt, und doch glaubt man, all die Figuren gesehen zu
haben.“
(W. Schneider, KiJuTh in Italien, Ffm. 1996)
„Es ist dies die deutschsprachige Erstaufführung
basierend auf dem frühen und sehr archaischen CharlesPerrault-’Däumling’ aus dem 16. Jahrhundert. [...] ’Wir
bringen Erzähltheater, nicht die totale Illusion auf die
Bühne, versuchen in dieser Sinnenreise Dinge wichtig
werden zu lassen, die vielleicht ansonsten als
nebensächlich abgetan werden’, so Regisseur Bertschi.“
(Potsdamer Neueste Nachrichten, 04.10.96)
ROBERTO FRABETTI
Das Theater ist nicht alles. Das ist es wirklich nicht.
Aber das Theater erzählt von den Schönheiten des Lebens.
(Roberto Frabetti)
Roberto Frabetti
DAS THEATER UND DIE
KINDERKRIPPE
(Il Teatro e il Nido)
Drei Sammelbände mit Erzähltheater für die Allerkleinsten
aus dem Italienischen von Brigitte Korn-Wimmer
1 bis 2 D/ H
Frabetti, Roberto/ Manferrari, Marina/ Marchesi, Franca/ Vassuri, Paola (Hrsg.): il nido e il teatro, adulto
e bambino: un rapporto da soggetto a soggetto, Collana Icaro, Edizioni Pendragon, I-Bologna, 2000
zahlreiche weitere Bücher in italienischer Sprache publiziert
12/95, Roberto Frabetti stellt sein Projekt DAS THEATER UND DIE KINDERKRIPPE auf dem 7. Ffm.
Autorenforum für KiJuTh vor 2001, Workshop im KiJuThZentrum Ffm.: Visuelles Erzähltheater für die
Allerkleinsten
Uraufführungen:
Uraufführungen seit 1987, La Baracca, I-Bologna; R: Valeria oder Roberto Frabetti
Mehr als ein Dutzend phantasievolle Geschichten in drei Sammelbänden zusammengefasst. Jedes Stück
dauert ca. 30 bis 40 Minuten. In Italien wird dieses Langzeit-Projekt seit 1987 mit großem Erfolg
hauptsächlich vor ein- bis dreijährigen Kindern gespielt. Die Reihe wird jährlich fortgesetzt.
„Das Bedürfnis, Theater zu sehen, zu sitzen, zuzuschauen, sich viele Minuten zu konzentrieren, muss
entwickelt werden. [...] Aber wenn der Lehrer Roberto Frabetti heißt und wie er ein einfühlsamer Künstler
ist, der etwas zu erzählen weiß, Ernsthaftes unterhaltsam verhandelt, dann ist das Interesse schnell
hergestellt, dann hält die Aufmerksamkeit an, dann wollen auch die Allerkleinsten Theater nicht missen.”
(Wolfgang Schneider: Nehmt die Kinder ernst!; Die Deutsche Bühne, 09/98)
Roberto Frabetti/ Bruno Frabetti
ATOME
(Atomi)
UA: 27.01.04 DSE - frei Die beiden Atome Frok und Fruz sind wirklich winzig
klein, doch trotz ihrer geringen Größe traut man ihnen zu,
richtig wichtige, fast unlösbare Aufgaben zu erledigen.
Deshalb müssen sich die beiden Bewohner der
unterirdischen Stadt Atomar auf den Weg zur Erde
machen, denn sie haben die knifflige Pflicht, total
knallrote Gummistiefel zu finden. Die hat sich nämlich ein
kleiner Erdenbewohner gewünscht. Also schwingen sich
Frok und Fruz in ihre mini kleinen Beobachteranzüge und
Roberto Frabetti/ Bruno Frabetti
GESPENSTERZUG
(Treno Fantasma)
UA: 2003 DSE - frei Der Gespensterzug ist ein ganz besonderer Zug. Er hat
keine Gleise, fährt keine festgelegten Routen, hält an
keinem Bahnhof – er taucht einfach auf und verschwindet
wieder. Er zeigt sich, um sich einen Augenblick später zu
verstecken. Wie Kinder, die Verstecken spielen. Der
Gespensterzug hält sich an keinen Fahrplan, er kommt,
wann er will. Er ist der schnellste und der langsamste
Zug, den es je gegeben hat. Er kann sich grenzenlos in
Raum und Zeit bewegen – so kann er auch plötzlich in
47
nehmen den Würmerweg zur Erde, um dort nach den
passenden Stiefeln zu suchen. Auf der Erde
angekommen, scheint dummerweise überall die Sonne,
da braucht doch kein Mensch Gummistiefel, wenn es
nicht einmal passende Pfützen gibt. Das wird doch eine
schwierigere Aufgabe, als die beiden Winzlinge sich das
anfangs gedacht haben. Aber am Ende zeigen sie, zu
welch Großem auch – oder erst recht – die ganz Kleinen
Geschaffen sind!
Frabetti zeigt mit seiner Geschichte, dass klein nicht
einfach nur klein ist. oder weniger zählt als groß.
Immerhin war, wer jetzt groß ist, schließlich vorher auch
mal klein. Und Kleine werden irgendwann mal zu den
Großen gehören.
einer Schule oder einem Theater ankommen. Er kann
groß wie ein Berg werden, aber er zieht es vor, sich klein
zu machen wie ein Krümel. Denn so kann er sich besser
in der Welt bewegen und in jeder Ritze herumschnüffeln.
Der Gespensterzug hat die Form eines Zuges, aber er
kann sich auch in ein Tier oder eine Pflanze verwandeln.
Oder in einen Superhelden. Und wenn er in
Schwierigkeiten gerät, pfeift er um Hilfe. Denn der
Gespensterzug pfeift gerne. Nicht nur um Hilfe. Auch, um
seine Ankunft anzukündigen oder einen Freund zu finden.
So hört man manchmal einen Pfiff aus dem Nichts. Dann
muss man keine Angst haben – es ist nur der
Gespensterzug ...
Roberto Frabetti
ABENTEUER IM KÜHLSCHRANK
(Avventure in frigorifero)
UA: 2002 DSE: 16.11.06, Stadttheater Gießen, TiL –
Studiobühne; R: J. U. Kortmann 29.09.07, KiJuTheater
Speyer; R: M. Folz ÖE/ SE - frei Es gibt Träume, Tagträume und Träume, die man besser
Wünsche nennen sollte. Nichtsdestotrotz gehören diese
Wünsche zur Welt der Träume ... und Träume sind
Schäume und daher manchmal sehr seltsam.
Ein Mann ist alleine zu Hause, hämmert am
Küchenschrank herum und bekommt plötzlich Hunger. Er
deckt zuversichtlich den Tisch, bereitet alles vor, zündet
bereits den Herd an, um sich „Maccheroni mit Ragout und
Käse” zuzubereiten, öffnet den Kühlschrank: Gähnende
Leere. Nur ein Eis und eine stinkende Hühnerkeule. Er
hat vergessen einzukaufen. Hungrig, wie er ist, beschließt
Roberto Frabetti
DAS KROKODIL UND DER ELEFANT
(Il coccodrillo e l’elefante)
UA: 2001 DSE: 06/2007, KiJuTheater Speyer
ÖE/ SE - frei Die Schöpfungsgeschichte einmal anders, gestaltet von
den Kindern von Zeit und Licht, den vier GeschwisterElementen Wasser, Luft, Erde und Feuer.
In einem fernen Land zu einer fernen Zeit, da war die
Erde noch vollständig leer. Es gab keine Bäume, keine
Tiere und keine Menschen. Nur Steine, worüber sich Luft,
die jüngste Schwester, beschwerte. Da kam Mama Licht
mit einem großen Pinsel und stellte ihre Farben zur
Verfügung. Papa Zeit steuerte die Bewegung bei. Sie
malten ein Krokodil mit langen Beinen und riesigem Maul
Roberto Frabetti
DER LUFTBALLONVERKÄUFER
(Il venditore di palloncini)
UA: 2000 DSE: 17.01.03, Theater des Kindes, A-Linz
DE: 27.04.03, Theater Wrede, Oldenburg; R: E. Bode
22.10.06, Junges Schauspielhaus Bochum; R: M. van
Boxen; 13.05.07, 23. KiJuThTreffen NRW,
Oberhausen, Publikumspreis 04.11.09, LB
Niedersachsen Nord, Wilhelmshaven; R: B. Klein
ÖE/ SE - frei Der Titel trügt nicht, denn in dieser Geschichte geht es
um Luftballons, und es wird der großen Frage
nachgegangen: Was geschieht mit den Luftballons, die
wegfliegen? Und warum fliegen sie weg? Wollen sie
wegfliegen? Oder können sie es nicht lassen
wegzufliegen? Entwischen sie? Oder gehen sie einfach
Roberto Frabetti
GUT KUNTERBUNT
(Muro colorato)
UA: 1999 DSE: 28.10.04, Junges Theater, LB
Niedersachsen Nord; R: F. Fuhrmann ÖE: 01.12.08,
Jugendtheater „Die Kiste“, A-Tulfes; R: R. Parton
SE - frei „Gut Kunterbunt” ist der Name eines Bauernhofes, auf
dem sehr viele Tiere hausen: Ziegen, Hühner, Kaninchen,
Schweine, Kühe, Pferde, ein Hund und eine Katze.
48
er, wenigstens das Eis zu essen. Da klingelt etwas wie
ein Telefon. Doch woher kommt das Klingeln?
So seltsam das klingt, aber es klingelt der Kühlschrank
und der fängt dann auch noch an zu sprechen: „Jemand
braucht Hilfe! Los gehen wir! Das Volk der Tiere hat das
Volk der Möbel um Hilfe gebeten!”
Und der Mann geht mitsamt seinen Möbeln auf eine
abenteuerliche Reise zum Südpol, ins ewige Eis, um
einem Feuervogelbaby seinen Kühlschrank zu leihen, bis
dieser wieder von seiner Mama zur Sonne zurückgeholt
wird, damit der Südpol dem Pinguin und dem Eisbär nicht
unter dem Popo wegschmilzt.
„Es sprüht nur so vor verrückten Ideen und Einfällen.
Gefragt ist die Fantasie jedes einzelnen Besuchers. [...]
Ein echter Spaß! Und darum: Gar nicht merkwürdig.
Sondern einfach nur schön. Im besten Sinne des Wortes.“
(Evangelischer Rundfunk, Wetzlar, Calando – Kultur und
Charaktere, 16.11.06)
und einen Elefanten mit großer Nase. Und schon wurde
gehüpft und gesprungen und platsch – der Elefant
rutschte auf den Bananenschalen aus, die das Krokodil
immer herumliegen ließ, und stürzte auf das Krokodil, das
fortan lang und plattgedrückt auf der Erde herumkriechen
sollte. Und die Nase des Elefanten, die wie in einem
Schraubstock
eingeklemmt
war,
wurde
beim
Herausziehen lang und länger. So verändert sahen sie
sich gegenseitig an und mussten nun alle herzhaft
lachen, was wiederum die Elemente erfreute, die also
weitere Tiere malten. Obwohl der Tag bereits zu Ende
ging, wollte Luft, die kleine Schwester, noch ein letztes
Bild malen: Ein seltsames Tier ... klein, sehr klein ... Es
waren Menschenbabys – eine neue Tierart. So war das,
als die Menschen anfingen, auf der Erde herumzuhüpfen.
verloren? Was für eine Geschichte hat ein Luftballon?
Und warum trennen sie sich von den Kindern? Vielleicht
weil sie es leid sind, angebunden zu sein? Vielleicht weil
sie Angst davor haben, von einer Minute zur anderen zu
platzen? Oder vielleicht weil sie einen wichtigen Auftrag
zu erfüllen haben, nämlich den, die Kinder in den Himmel
schauen zu lassen, um die Sonne und die Wolken
kennen zu lernen?
„Ein tröstliches Stück darüber, dass alles, was weggeht,
noch da ist. Und davon, dass alle ebenso frei sind wie ein
Luftballon und hinschweben, wo sie wollen. Und ein
Stück, das zeigt, wie gutes Kindertheater gelingt: Indem
keine dollen Geschichten inszeniert, sondern mit
einfachen Mitteln die magischen Kanäle kindlicher
Phantasie durchflogen werden. Denn da ist ein Stein
eben kein Stein: Er kann singen und mindestens
träumen.“ (die tageszeitung, 29.04.03)
Natürlich gibt es auch eine Menge Grünschnäbel:
Zicklein, Küken, Ferkel, kleine Kaninchen, Fohlen, Kälber
und viele, viele Truthähne. „Gut Kunterbunt” ist ein
ruhiger Ort. Am Morgen stehen alle auf, machen Pipi,
putzen sich die Zähne und frühstücken. Anschließend
gehen die Großen zur Arbeit, während die Kleinen den
Kindergarten besuchen. Eines Tages aber hört eine Kuh
plötzlich ein Zischen. Sie dreht sich mit einem Ruck um
und sieht eine heimtückische Schlange, die durchs Gras
auf „Gut Kunterbunt” zukriecht. Die Tiere wissen, dass
man Schlangen nicht trauen kann. Und tatsächlich hebt
die Schlange den Kopf und zischt: „Sssshhhh ... nehmt
euch in Acht ... denn ... ssshhhh ... von morgen an wird
das hier nicht länger euer Bauernhof sein, sondern nur
meiner und ... ssshhhh ... der meiner Brüder und
Schwestern ... ssshhhh!!!” Es droht Gefahr. Niemand
kann die Schlangen leiden, und so bereiten sich alle Tiere
auf dem Bauernhof darauf vor, gegen die Schlangen
anzutreten, um „Gut Kunterbunt” zu verteidigen.
„Sehr gut gemachtes Kindertheater [...]. Bauer Bruno zielt
auf die kindliche, dem Absurden naheliegende Phantasie
ab, um seinen Bauernhof zu beleben: Die
Fahrradtaschenlampe
wird
zum
Pferd,
die
Espressomaschine zur Kuh, der Pantoffel zum Esel.“
(Wilhelmshavener Zeitung, 29.10.03)
Roberto Frabetti
und sprechende Tiere. Ein theatralisches Spiel, um
weiterhin mit großer Lust den Kindern im Krippenalter
Geschichten zu erzählen.
„Teletubbies ade! Jetzt ist endlich Action, frecher Mut und
Köpfchen angesagt. Der Schweinchenritter nimmt
gemeinsam mit seinem Polsterschwein Hein den Kampf
mit dem wilden, schrecklichen Traumfresser im
Kapuzenkleid auf.” (Neue Kronenzeitung, 14.04.00)
„Ein
40-minütiges
abenteuerlich-komisches
Theatervergnügen aus Slapstick, Clownerie und
Puppenspiel, wilden Verfolgungsjagden und actionreichen
Schwertkämpfen.“ (Donaukurier, 26.01.04)
„Tollkühne Verfolgungsjagden und wildes Kampfgebrüll,
schneidige
Karottenfechtkämpfe
und
zierliches
Elefantengetrippel: [...] Für die kleinen Zuschauer
unüberhörbar
ein
großes
Vergnügen.“
(Kieler
Nachrichten, 09.10.06)
DER SCHWEINCHENRITTER
(Il cavalier porcello)
UA: 1997 DSE/ ÖE: 14.04.01, Theater des Kindes, ALinz; R: H. Leutgöb DE: 12.02.01, Theater der Altmark,
Stendal; R: C. Göbel 24.01.04, Stadttheater Ingolstadt;
R: F. Ritter; 30.06.04, Bayer. Theatertage, Regensburg
08.10.06, Theater im Werftpark, Kiel; R: N. Aust 04.02.06, Fundus Theater, Hamburg; R: C. Richers 27.09.09, Staatstheater Kassel, tif; R: D. Klinge 05.10.09, Burghofbühne Dinslaken; R: S. Ey SE - frei Ein Stück über die Angst vor dem Einschlafen, über die
Angst vor hässlichen Träumen. Eine Mantel- und DegenGeschichte. Ein Guter, der Schweinchenritter, und ein
Böser, der heimtückische Traumfresser. Ermittlungen,
Reitkünste und Duelle, geklaute Karotten, Rennschweine
Roberto Frabetti/ Maria Ellero
DER ZUG UND DER REGENBOGEN
(Il treno e l’arcobaleno)
publiziert in: Spielplatz 13. Sieben Theaterstücke für
die Allerkleinsten, Verlag der Autoren, Ffm., 2000
UA: 1996 DSE/ ÖE: 12.02.01, WLT, Castrop-Rauxel;
R: T. Kreilos ÖE: 01.12.06, Jugendtheater „Die Kiste“,
A-Tulfes; R: R. Parton SE - frei Am Anfang der Zeit war die Welt grau. Alles war grau. Die
Wölfe waren grau, die Blumen waren grau, und auch die
Wolken waren grau. Dann kamen die Farben – alle
Farben der Welt. Aber nicht jedes Tier war zufrieden mit
der Farbe, die es bekommen hatte. Der Elefant z. B. war
Roberto Frabetti/ Bruno Cappagli/
Laura Draghetti
ALS DIE WALE SICH DIE SCHUHE AUSGEZOGEN
HABEN
oder W ALFISCHE
(Quando le ballene si tolsero le scarpe o Ballene)
UA: 1995 DSE: 11.07.99 LB Niedersachsen Nord,
Wilhelmshaven; R: F. Fuhrmann 04.06.99, Theater
Micro-Macro, Odenwald; R: J. Flügge 08/2001, Kresch,
Krefeld 22.02.04, Theater am Strom, Hamburg; R: C.
Richers ÖE: 12.12.07, Jugendtheater „Die Kiste“, ATulfes; R: R. Parton 06.03.08, freie Theaterproduktion,
Trier; R: S. Martin 28.06.09, Theater Überzwerg,
Saarbrücken; R: B. Ziegenbalg SE - frei Ein Theaterstück über das größte Säugetier der Erde. Es
handelt von der geheimnisvollen Welt des Meeres, von
Kapitänen, Matrosen, Schiffen, von rettenden Delphinen
überhaupt nicht zufrieden damit, rot zu sein. Aber zum
Glück gibt es Wasser, und wenn es regnet, wenn es
wirklich regnet und regnet und regnet, wäscht Wasser
alles weg. Auch die Farben, alle Farben der Erde. Doch
so ist es auch nicht gut. Die Farben sind schön, man
muss sie retten, wiederfinden und zurück in den Himmel
bringen. Aber wie kommt man dorthin? Mit einem Zug!
Ein Zug, der fährt und nur einen Augenblick anhält – wie
der Regenbogen.
„Mit einfachsten Mitteln wurden wirkungsvoll große Bilder
gemalt, die der kindlichen Vorstellungswelt gerecht
werden und auch die anwesenden Erwachsenen
schmunzeln ließen.” (Westdeutsche Zeitung, 16.02.01)
und eitlen Pinguinen. Biki ist ein rosaroter Walfisch, der
aussieht wie Himbeereis. Er ist jung und unbeschwert und
hat ein so verführerisches Lächeln, dass der Kapitän
eines Walfischfängers seine Harpune zu schleudern
vergisst. Diese und viele andere Geschichten erzählt eine
Käseverkäuferin, die nicht nur Kuh-, Ziegen- und
Schafskäse verkauft, sondern ab und zu mit Flossen und
Taucherbrille in die Tiefen des Meeres vorstößt, um dort
die Walfische zu melken. Aus der dickflüssigen, sahnigen
Walfischmilch stellt sie dann den geschmackvollen
Walfischkäse her, der in der heutigen Zeit leider nur noch
selten zu genießen ist.
„Eine traumhafte Reise in die Welt der Fantasie.“
(Odenwalder Zeitung, 07.06.99)
„Eine filigrane Aufforderung an alle Sinne, der Phantasie
so gut wie der Natur Platz im Leben einzuräumen.“
(Die Tageszeitung, 25.02.04)
UA: 1994 DSE: 17.11.96, KiJuTh im Werftpark, Kiel; R:
Schumacher/ Fuhrmeister 03.12.00, Kresch, Krefeld 04.10.03, Junges Staatstheater Wiesbaden; R: S.
Schletter 05.10.03, KiJuTh im Werftpark, Kiel; R: N.
Aust 22.10.04, schnawwl am NT, Mannheim; R: A.
Roberto Frabetti
DIE REISE EINER WOLKE
oder W OLKEN
(Il viaggio di una nuvola o Nuvole)
Theater Regensburg, 2005
49
Weber; 21.-24.04.05, Starke Stücke, Ffm.; 28./29.04.05, Augenblick mal!, Berlin; 18.-23.10.05,
Agora-Festival, B-St.Vith; 15.-23.01.06, ASSITEJFestival, KO-Seoul; 11.05.06, ASSITEJ-Festival, LTKleipeda;
27.05.-03.06.06,
Imaginate-Festival,
Schottland; 05.-09.06.06, „Ciao!“ Festival for children
and youth, England; 17.-21.10.06, Barboró,
International Arts Festival for children, IRL-Galway; 14.-16.06.07, Draiocht-Festival, IRL-Dublin; 21.29.07.07, Festival, J-Okinawa; 10.-18.08.07, Festival,
IRL-Kilkenny 01.07.05, Theater Regensburg; R: M.
Bleiziffer 18.09.05, ReibeKuchenTheater, Duisburg 23.09.05, Staatstheater Braunschweig/ theaterspielplatz;
R: H. Fahrenholz 04.11.07, Theater Continental,
München; R: A. Ziegler-Weispfennig 01.09.09,
Stadttheater Gießen, TIL; R: J.-U. Kortmann 25.10.09,
JET Erlangen; R: H. Fahrenholz
„Die Wüste, der Nordpol, das Meer – ein kleiner Junge,
der mit einer Wolke auf Reisen geht, lernt die ganze Welt
Roberto Frabetti
GESCHICHTE EINES SCHRANKES
oder DINOSAURIER
(Storia di un armadio o Dinosauri)
UA: 1993 DSE: 08.10.98, Theater Erfurt; R: J. Böse 28.04.99, Thalia Theater Halle; R: M. Peter 26.02.00,
Junges Staatstheater Wiesbaden; R: D. Froese 21.03.04, Kresch, Krefeld; R: F. Mestre ÖE/ SE - frei „Auf Matten sitzen die Windelpakete und ihre
Erzieherinnen. Frabetti begrüßt sie individuell und formiert
auf diese Art und Weise ein kleines Zuschauerrund. Dann
erzählt er von einer Reise zu einem großen Baum im
Wald und seinen kleinen Vögeln und anderen Kleintieren.
Die Tiere, denen er begegnet, werden größer, ebenso
sein Wunsch nach einem ganz großen Tier. Auf den
Elefanten folgt ein Dinosaurier. Eine einfache Geschichte,
eine Geschichte über Großes und Kleines, und über
Veränderungen. Im Schrank befinden sich die
Geheimnisse des imaginierten Waldes, die der Erzähler
nach und nach lüftet. Ein Studio der Laubsägearbeiten,
Sonne, Berge, Wolken, Häuser, Bäume, zwei Papageien,
Roberto Frabetti
DIE STERNE VON SAN LORENZO
oder STERNE
(Le stelle di San Lorenzo o Stelle)
UA: 1993; 06/97, HundsTage des italienischen
Theaters in Halle/ Saale DSE: 28.01.01, Zeno Theater,
Köln; R: A. Ferraris 16.04.02, Theater am Strom,
Hamburg; R: C. Richers; A-Wien; viele weitere
Gastspiele u. a.; 12.-15.10.03, Takeoff Festival, GBNewcastle (in englischer Übersetzung); 01/2004,
Kindertheater des Monats in Schleswig-Holstein
ÖE/ SE - frei „Auf Zehenspitzen betraten die Kinder das Theater, wo
’die ganz kleinen Kinder’ schlafen, so hat es ihnen die
Schauspielerin erzählt: In vier mondsichelförmigen
Roberto Frabetti
DER WOLF UND DER MOND
oder W ÜNSCHE
(Il lupo e la luna o Desideri)
UA: 1991 DSE/ ÖE: 20.09.98, szene bunte wähne, AWien; R: J. Flügge; WA (in neuer Besetzung): 22.02.07,
50
und ihre Tiere kennen. Und diese ’Reise einer Wolke’
wusste die kleinen Zuschauer zu fesseln. Was umso
erstaunlicher ist, da die Geschichte des seltsamen
Gespanns ohne Abenteuer auskommt.”
(Kieler Nachrichten, 26.11.96)
„Einfach wunderschön und völlig frei von Lehrmeisterei.
[...] Eine bunte Weltreise über alle Kontinente mit
unendlich vielen Tieren als Einpersonenstück. [...] Wieder
ein großer Wurf.“ (Kieler Nachrichten, 07.10.03)
„Reisen bildet, sagt man. Eine fremde Kultur oder
Landschaft erweitern den Horizont des Betrachters und
gestatten eine neue Sicht auf die Welt. Einen solchen
Perspektivwechsel eröffnet in spielerischer Weise auch
’Die Reise einer Wolke’; denn erzählt wird aus dem
Blickwinkel der Wolke. Das ist gerade für die kleinen
Kinder interessant, die die Welt der ’Großen’
normalerweise aus der Froschperspektive erleben.“
(Geesche Wartemann, Kuratorin für Kindertheater, beim
8. Deutschen KiJuThTreffen 2005)
ein Wurm, eine Schnecke, eine Libelle. Immer wieder
klappt Frabetti ein Schrankelement um und gewährt
Einblick in sein Figurenarsenal. Als sich schließlich alles
offenbart, dreht er den Schrank um, und siehe da, da
steht es, groß und mächtig, das Tier aus der Urzeit.
Gefunden und zurück. Nach 35 Minuten klappt Frabetti
wieder alles zusammen, nimmt seinen Koffer und
verabschiedet sich.“ (W. Schneider, KiJuTh in Italien,
Ffm. 1996)
„Kunst für die Jüngsten also, auf sie zugeschnitten, aber
ohne kindische Plattheiten.”
(Mitteldeutsche Zeitung, 29.04.99)
„Eine phantasievolle Geschichte von einem, der mit
offenen Augen durch die Welt geht. Die Welt ist voller
großer und kleiner Dinge, und das Faszinierendste daran
ist, dass sich die Dinge verändern.” (Wiesbadener
Tagblatt, 28.02.00)
„Ein zartes Gespinst von Roberto Frabetti, einem Meister
poetischer Kleinsterzählung. Reisen, Wachsen, Staunen
und Lachen sind die Lebensfelder, die Frabetti feinfühlig
beschreibt.“ (Westdeutsche Zeitung, 22.03.04)
Wiegen, die auch kleine Segelboote sein könnten, sollen
die Kleinen schlafen. Valeria Frabetti und der Musikant
Bruno Cappagli erzählen eine ’große Geschichte’, die bis
zu den Sternen geht. Denn jedes Kind hat einen Stern,
von dem es ein Geschenk erhält. Und die vier Kinder
bekommen nicht irgendwelche Geschenke, sie erhalten
Wasser, Erde, Luft und Feuer.” (Mitteldeutsche Zeitung,
18.06.97)
„Da gibt es sanfte Liedchen, schwirrenden Sound von
Klangschüsseln, Fiepen vom atemschlauchbetriebenen
Akkordeon und Schrummeln vom einsaitigen Kistenbass.
Und sanftes Erzählen. Doch akustisches Schmeicheln
heißt nicht Anbiedern. Auch körperlich bleibt die Distanz
gewahrt. Keine Kuschelallüren, kein Mitmachgeplärre. Es
gibt eine zarte Geschichte zum höchst eigenen
Mitträumen und -fühlen.” (die tageszeitung, 18.04.02)
10. Tanzfestivals, szene bunte wähne, im Dschungel
Wien
DE:
15.03.09,
Hof-Theater
Tromm,
Grasellenbach/ SETanztheater Nürnberg; R: J. Flügge;
Choreographie: S. Eilers; 08.06.09, Hessische
KiJuThWoche, Marburg; 3. Preis, Marburger
KiJuThPreis 2009; 09.-14.02.10,
Nürnberg/ Augsburg SE - frei -
panoptikum,
Ein Erzähler und eine Tänzerin, die alle anderen Rollen
übernimmt. Die Bühne besteht aus einem großen Puzzle.
Es geht um einen grauen Wolf, der Kinder liebt, jedoch
nicht singen kann. Dafür schämt er sich. Nun verliebt er
sich im Traum ausgerechnet in eine schwarze Wölfin, die
wie er den Mond ansingt, nur sehr wohltönend. Er
verspürt große Sehnsucht nach ihr, und da er sie am
Mond vermutet, begibt er sich auf die Suche nach dem
Mond.
Ein poetisches Tanzstück mit einer berührenden
Liebesgeschichte, das zum Träumen verführt und durch
ruhige, ausdrucksstarke Bilder in eine märchenhafte Welt
entführt.
„Während des Spiels entfernt sich Frabetti nie von den Kindern. Er ist oft zwischen ihnen; denn sie sind das
Theater. Der Schlüssel zum Erfolg ist, Aufmerksamkeit zu erreichen. Das Theater gibt etwas, das Publikum
nimmt es sich. Das fordert vom Erzähler eine ungeheure Präsenz. Frabetti reagiert auf die kleinsten
Regungen der Kleinen. Unter ihnen die ganz Aktiven, die Faulen, die Schüchternen oder die leicht
Abzulenkenden. Da kommt es auf die Stimmlage ebenso an wie auf den freundlichen, aber bestimmten Blick.“
(W. Schneider, KiJuTh in Italien, Ffm. 1996)
Roberto Frabetti
DER BÄR UND DER NEBEL
oder ERDE
(L’orso e la nebbia o Terra)
UA: 1990 DSE - frei „Hallo, Nebel, wir haben schon auf dich gewartet, stimmt
irgendwas nicht? Lass uns ein wenig unterhalten, ich hab
Lust, dich zu hören. Wie? Du schämst dich? Aber das
Roberto Frabetti
DIE FARBEN DES FEUERS
oder FEUER
(I colori del fuoco o Fuoco)
UA: 1989 DSE: April 10, Junges Schauspielhaus
Düsseldorf; R/Chg.: M. Grolle ÖE/ SE - frei -
sind meine Freunde, oder ist es wieder die alte
Geschichte, dass dich keiner mag? Du weißt doch, dass
du schön bist, du bringst einen zum Träumen ... grau, ja
sicher! Deine Farbe ist grau, aber es ist ein schönes
Grau. ... außerdem ist es schön, mit dir zu spielen, du
siehst und du siehst nicht ... etwas, das vorher da war, ist
nicht mehr da, und dann ist es wieder da, um es kurz zu
sagen, man hat seinen Spaß mit dir ...“
Einem Koch geht beim Backen einer Torte das Feuer
aus. Er schickt seine Köchin auf die Suche nach allen
Farben des Feuers. Sie findet das gelbe Feuer in der
Wüste, das grüne Feuer im Wald, das blaue Feuer im
Meer, das orange Feuer in der Sonne und das rote Feuer
im Vulkan. Dann kehrt sie zurück, und sie backen die
Torte fertig. Diese wird am Ende dem jungen Publikum
serviert.
Ein Mann im Schlafanzug, der auf einem roten Ball
eingeschlafen
ist,
erzählt
mittels
aufblasbarer
Gegenstände einen Traum, in dem ihm eine Maus, ein
Affe, ein Krokodil, eine Giraffe, eine Schildkröte, ein
Fisch, ein Flugzeug und viele andere begegneten.
Roberto Frabetti
LUFTIGER TRAUM
oder LUFT
(Un sogno d’aria o Aria)
UA: 1988 DSE - frei -
Ein Installateur soll einen kaputten Wasserhahn
reparieren. Dabei begibt sich ein Wassertropfen auf eine
kleine Reise, entdeckt sozusagen eine andere Welt, kehrt
schließlich aber mit Hilfe des Installateurs wieder in den
(reparierten) Hahn zurück.
Roberto Frabetti
WASSER
(Acqua)
UA: 1987 DSE - frei -
„Roberto Frabetti betont: ’Wir haben nichts zu unterrichten während einer Aufführung.’ Es ginge nicht darum,
ein Gefühl zu geben, das der andere dann empfängt. Seine Compagnie suche in ihren Inszenierungen eine
emphatische Situation, in der es möglich ist, emotionale Level auszutauschen. Das sei für ihn ein Theater der
Emotionen. Für ihn sei der Augenkontakt ein Weg, um einen Kontakt mit den Kindern herzustellen. Das sei
aber keine konkrete Spielanweisung für den Darsteller, die zum sicheren Erfolg führe. Letztendlich sei der
Wille des Schauspielers grundlegend, sich in eine Situation mit kleinen Kindern zu bringen und mit sich
selbst arbeiten zu wollen. Im Spiel müsse er die Balance finden zwischen ’sich total hingeben’ und ’nie die
Kontrolle verlieren’.“ (XYZ, 02.2008, Gabi van Droste)
51
THEO FRANSZ
Theo Fransz wurde 1958 in Vleuten de Meern in Holland geboren. Er studierte Schauspiel an der
Theaterschule in Amsterdam und war anschließend als Theater- und Filmschauspieler tätig. Gemeinsam mit
Jan-Willem van Kruyssen gründete er 1984 das MUZtheater, ein Theater für Kinder und Jugendliche, für das
er als Schauspieler, Regisseur und Autor arbeitete. 2001 verließ Theo Fransz das MUZtheater. Seitdem
arbeitet er als freier Regisseur und inszeniert zunehmend in Deutschland, u. a. am Deutschen Schauspielhaus
in Hamburg.
Theo Fransz
DU, DU & ICH
aus dem Niederländischen von Monika The
2 D, 1 H
Empfohlene Altersgruppe: 10+
UA: 11.11.06, Junges Schauspielhaus Hamburg
(Auftragsarbeit); R: T. Fransz ÖE: 09.06.08,
Schauspielhaus Salzburg; R: R. Frey 09.01.09,
Schauburg/ Theater der Jugend, München; R: J. Ronstedt
21.01.09, LB Niedersachsen Nord, Wilhelmshaven; R:
D. Trapp 07.11.09, moks am Theater Bremen
SE - frei T. Fransz * 1958 in NL-Vleuten de Meern; lebt in NLZaandam
„Die Eltern haben sich im Zirkus kennen gelernt. Der
Vater war ein großer Trapezkünstler. Und eines Abends
ist er der Mutter direkt in den Schoß gefallen. Sie hat ihm
das Leben gerettet. Dann sind sie zusammen am
Flussufer spazieren gegangen, haben sich im silbernen
Mondlicht lange in die Augen gesehen und einander süße
Worte gesagt. ’Brummelbärchen’ nannte die Mutter den
Vater. Das war einmal. Jetzt gibt es ’Zoffgeschrei und so’.
Die Eltern wollen sich trennen. Und die Tochter? Sie soll
sich entscheiden? Unmöglich. Das Stück lässt die Liebe
der Eltern, das einstige Familienglück, noch ein Mal
Theo Fransz
HIRTE & SCHAF
(Herder & Schaap)
Theater für überall
aus dem Niederländischen von Monika The
2H
Empfohlene Altersgruppe: 6+
UA: 18.12.1994, Rosa Sonnevanck, Zelt auf dem
Jacobusplein, NL-Enschede; R: F. Verbrugge
DSE/ SE: Nov. 2009, jetzt & co, CH-Zürich; R: E.
Beeler DE/ SE - frei „Und Neugier nur beflügelt jeden Schritt.“
(Johann Wolfgang von Goethe, Faust I, Vorspiel auf dem
Theater)
„’Hirte & Schaf’ wurde als Mini-Weihnachtsstück oder als
eine Einführung/ ein Appetithappen für ein nachfolgendes
Stück geschrieben, um die Aufmerksamkeit der
Zuschauer in einer Art Prolog zu gewinnen. In Holland
spielten die Schauspieler der ’Rosa Sonnevanck’Theatergruppe das Stück auf der Straße. Sie luden Leute
ein, zu einem bestimmten Platz im Stadtzentrum zu
Theo Fransz
SCHWESTERN
(Zus en Mathilde)
aus dem Niederländischen von Monika The
2D
Empfohlene Altersgruppe: 8+
Revue passieren. Was ist schief gelaufen? Was ist
verloren gegangen? Die Tochter schaut zu, spielt mit,
spielt nach, um vielleicht verstehen zu können, ’dass
große Menschen nun mal nicht immer zusammen
bleiben’. Das klingt traurig, aber am Ende steht die Liebe
außer Frage: ’Du, Du & Ich’, das bleibt.“
(Schauspielhaus Salzburg, Ankündigungstext)
„So sind sie, die Erwachsenen: Sagen, sie hätten was
verloren, suchen aber gar nicht erst danach. Also muss
sich das Kind aufmachen, damit die Familie wieder
funktioniert. ’Du, Du und Ich’ ist die Geschichte einer
typischen Kleinfamilie inklusive bevorstehender Trennung
der Eltern. [...] Friederike bastelt sich ihre heile
Fantasiewelt, in der die Eltern noch glücklich sind, sich
nicht streiten und alle gemeinsam singen. Doch sie ahnt
schon, dass diese Sorte Welt nur in Märchen oder Filmen
Bestand hat. Zur großen Verzweiflung der Eltern reagiert
sie mit Verschlossenheit und Schweigen auf die
zunehmende Zerrüttung. Doch weder ihre Flucht in die
Vergangenheit noch der Versuch, die Eltern durch ihren
erträumten Tod wieder zusammenzubringen, haben
Erfolg. Es sei halt etwas kaputt, sagen die Großen. Nun,
dann muss man es eben reparieren. Oder eher
operieren? [...] Gute Umsetzung eines schwierigen
Themas.“ (Hamburger Morgenpost, 13.11.06)
kommen und zu schauen. Die Leute waren immer
überrascht, dass diese Herumtreiber in Wirklichkeit
Schauspieler waren.
Für mich wurde diese kleine Geschichte zu einem
Gedanken über das Leben. Warum sind wir hier? Um
Schaf oder Schäfer zu sein? Kann man wirklich einen
Sinn des Lebens finden oder wiederfinden?
Vor den ersten Zeilen des Stückes gibt es viel nonverbale Handlung. Wir sehen die beiden Vagabunden,
wie sie versuchen, einen neuen Platz zum Campen oder
einfach zum Verweilen zu finden. Gerade als sie denken,
dass sie sich festgelegt haben, ist da plötzlich der Schrei
eines neugeborenen Kindes. Dieser Laut löst eine kleine
Philosophie der beiden über Erwartungen, Betrug und
Hoffnung aus.
Dieses Stück liegt mir sehr am Herzen, weil es mich
daran erinnert, meine Neugier dem Leben gegenüber in
Ehre zu halten und zu versuchen, mich nicht von meinen
Fehlschlägen oder den Erwartungen der ’Anderen’
frustrieren zu lassen und ein strickendes Schaf zu
werden, das will, dass alles bleibt wie es ist.“ (Theo
Fransz)
aus dem Deutschen übersetzt ins Englische von Paul
Harman (Matty and Sis)
Taube, Gerd (Hrsg.): 55 Monologe für KiJuTh,
Henschel Verlag, Berlin, 2008
UA: 08.02.04, Kalebas Produkties; R: T. Fransz DSE:
28.02.04, carrousel Theater, Berlin; R: T. Fransz (jetzt als
52
freie Produktion: BUZ theatre connection, Berlin); 28./
29.06.06, Schäxpir, A-Linz und Steyr Engl. EA:
10.10.04, CTC Theatre, GB-Darlington; im Rahmen des
Take Off Festivals; R: N. Hajiyianni SE: 25.05.05,
Theater an der Sihl, CH-Zürich; R: E. Beeler 03.02.06,
Junges
Theater,
LB
Niedersachsen
Nord,
Wilhelmshaven; R: D. Trapp ÖE: 07.11.06, TaO! –
Theater am Ortweinplatz, A-Graz; R: M. Weissensteiner;
Preisträger des STELLA 2007 in der Nebenkategorie
„Herausragendste Nachwuchsleistung“ (Constanze und
Theresa Winkler); nominiert für den „best off styria
Preis“ Sept. 2007, Theaterscheune Teutleben; R: S.
Beer 12.10.07,Comedia Club A-Pregarten; R: M.
Zeindlinger 23.02.08, Theater der Jungen Welt Leipzig
25.04.08, LT Detmold/ Theaterjugendclub; R: M. Kohl
13.06.08, AKKU Kulturzentrum, A-Steyr; R: C.
Seigmann 18.10.08, Schauspielschule Siegburg 31.10.08, Theater Ansbach/ Kultur am Schloss; 18.06.09, Bayer. Theatertage, Coburg 08.01.09,
Mittelsächsisches Theater Freiberg und Döbeln 20.03.09, Verein Staatstheater, A-Innsbruck; R: C.
Richards 02.05.09, Junges Schauspielhaus Hamburg;
R: T. Fransz 06.10.09, Westfälische Kammerspiele,
Paderborn 21.02.10, Staatstheater Wiesbaden, Studio
„Es gibt Dinge, die man sich gar nicht vorstellen will. Und
doch geschehen sie. Dass jemand stirbt: Die eigene
Schwester, die für Mathilde die beste Freundin und
einfallsreichste Spielkameradin war. Mit der man streiten
und lachen, Quatsch machen und weinen konnte. Um das
Unabänderliche annehmen zu können, braucht es Zeit.
Nacht für Nacht wird Mathilde von ihrer toten Schwester
besucht, sie spielen die alten Spiele, reden und trösten
einander. Erst wenn aus Mathildes Verzweiflung Trauer
geworden ist, und die Erinnerung auch schöne Momente
birgt, kann die Tote beruhigt gehen.“ (Spielplanheft
carrousel Theater an der Parkaue, Berlin, 08-11/2003)
„’Schwestern’ ist ein im Grunde alterloses Stück, das auf
ernsthaft komische Weise das Grauen der Einsamkeit
und die Machtlosigkeit gegenüber dem Schicksal
beschwört. [...] Die kindlichen Spielereien legen umso
mehr Bedeutung auf die sparsam gehaltenen Sekunden
des Schweigens, der Sprachlosigkeit. Dann ist für einen
nachdenklichen, beklemmenden Moment Ruhe im
Karton, während sich die subtile Essenz des kindlichen
Redeschwalls ihren Weg zum Hinterkopf des jungen
Theaterbesuchers bahnt.“ (taz, Berlin, 04.03.04)
ASAYA FUJITA
Asaya Fujita wurde 1934 in Tokyo geboren. Er begann seine Karriere als Bühnenschriftsteller mit dem Stück
„Fuji-Sanroku” (Am Fuße des Fuji-Berges) als er am drama department der Waseda-University studierte.
1965 wurde er Hausautor und künstlerischer Leiter der Sanjuninkal-Theatergruppe. Nach 1973 arbeitete er
als freier Autor und schrieb Stücke für viele Theatergruppen. Gleichzeitig schrieb und inszenierte er viele
Stücke für Kinder- und Jugendtheatergruppen, ebenso für Musical-Bühnen. Asaya Fujita ist Generalsekretär
der japanischen Theatervereinigung, Mitglied der Direktionsbehörde der Vereinigung japanischer
Theatergruppen und Mitglied der Japanischen Schauspielerorganisation Geidankyo. 1993 stellte er DER
TEUFEL BEKKANKO auf dem 5. Autorenforum Frankfurt am Main für KiJuTh vor.
Asaya Fujita
DER TEUFEL BEKKANKO
(Bekkanko-Oni)
ein Märchen mit Musik nach Akira Saneto
aus dem Japanischen von Keiko Oshima-Gerisch und
Hedi Rothkegel
2 D, 2 H, Chor
Empfohlene Altersgruppe: 6+
übersetzt ins Englische, Chinesische, Russische,
Ungarische und Polnische (Pechowy diabel)
publiziert in Nowe Sztuku, Zeszyt 11, dla Dzieci i
MłodzieŜy; www.cacpoznan.sylaba.pl
ZDF-Aufzeichnung der DSE (Traumspiele-Preis),
Erstsendung:
15.10.98,
ZDF);
03.-30.08.07,
Wiederholung im ZDF Theaterkanal
12/93, 5. Ffm. Autorenforum für KiJuTh
UA: 1979, Theater Eremu, J-Tokyo; R: A. Fujita 1981,
Auszeichnung
des
japanischen
WohlfahrtsMinisteriums DSE: 17.06.95, TJG, Dresden; R: G.
Gluth; 1996, Traumspiele-Festival, NRW: Traumspiele-Preis 20.09.96, Bremer Theater/
Türkisches Theater Hamburg; R: I. Paulis 25.03.98,
Teatrium Leipzig; R: T. Esche 10/99, Comedia/
Schauspiel Köln; R: A. Gronemeyer; 12.-19.05.00, 16.
KiJuThTreffen NRW, Krefeld: NRW-Preis ÖE:
18.01.03, u\hof: am LT, A-Linz SE: 23.03.06, Theater
an der Sihl, CH-Zürich; R: M. Diaz; 29./ 30.06.06,
Schäxpir, A-Linz Ungarische EA: 2007/08, Kolibri
Színház, H-Budapest; R: J. Novák
A. Fujita * 1934 in J-Tokyo; lebt in J-Kawasaki
Was geschieht, wenn man den Vorstellungen und
Rollenklischees der anderen nicht entspricht? So wie ein
Teufel, der den Menschen nichts Böses will und sie zum
Lachen bringt. Er wird verstoßen. Und damit verändert
sich sein Leben: Er begegnet dem schönen, aber blinden
Mädchen Yuki und findet etwas, um das er kämpfen
kann. Aber kann ein Teufel mit einem Menschen
zusammenleben?
„’Der Teufel Bekkanko’ bot ganz viel von dem, was Spaß
macht am Theater: Ohne aufwendige Ausstattung zeigte
ein
prächtig
aufgelegtes
Ensemble
genau
choreographiertes Bewegungs-Spiel und steigerte mit
rhythmischer Musik die Spannung einer schon ungeheuer
spannenden Geschichte. Die Kinder im Publikum waren
gebannt. Wann immer zwischen den Szenen die Bühne
für Sekunden dunkel war, hörte man sie förmlich die Luft
anhalten. […] Die so klare wie poetische Sprache hebt
wortspielerisch
leicht
das
Märchen
übers
Melodramatische hinaus.“ (Westdeutsche Allgemeine
Zeitung, 23.03.00)
„Ein Märchen von Gut und Böse, Bosheit und
Herzenswärme – ohne Feen-Kitsch und Prinzenrolle. Zart
und geheimnisvoll, dennoch fröhlich und sehr sinnlich
inszeniert.” (Hamburger Abendblatt, 09/96)
„In mythischen Urbildern schildert dieses Märchen
Probleme menschlicher Entwicklung und Selbstfindung.
Können Kinder das verkraften? Das Publikum saß ganz
konzentriert, schaute fast atemlos gespannt zu. Es war
offensichtlich: Dieser ’Tiefgang’ wurde angenommen,
dieses ganz andere Märchen hatte Bannkraft.”
(Weser Kurier, 30.10.96)
53
„Die so klare wie poetische Sprache hebt das Märchen
wortspielerisch leicht übers Melodramatische hinaus.“
(Westdeutsche Allgemeine Zeitung, 23.03.00)
CORNELIA FUNKE
|NEUE AUTORIN|
Cornelia Funke, 1958 geboren im westfälischen Dorsten, absolvierte nach ihrem Abitur zunächst eine
Ausbildung zur Diplompädagogin und arbeitete im Anschluss drei Jahre als Erzieherin auf einem
Bauspielplatz. Parallel dazu studierte sie Illustration an der Fachhochschule für Gestaltung in Hamburg und
war nach ihrem Studium als Illustratorin für Kinderbüchern tätig. Seit ihrem 28. Lebensjahr ist Cornelia
Funke freie Autorin und Illustratorin. Mittlerweile hat sie über 40 Bücher veröffentlicht, sowohl Bilder-, als
auch Kinder-, Jugend-, Hör- und Drehbücher. Sie erhielt zahlreiche Preise, u. a. den Literaturpreis des
Bundes Deutscher Schriftsteller (2004), das Bundesverdienstkreuz am Bande (2008) sowie den BAMBI in
der Kategorie Kultur (2008). Cornelia Funke lebt mit ihren beiden Kindern in Los Angeles.
Cornelia Funke
GESPENSTERJÄGER AUF EISIGER SPUR
NEU
Bühnenbearbeitung von John Y. Hammer
2 D, 3 H oder 3 D, 2 H
Empfohlene Altersgruppe: 5+
Cornelia Funke: Gespensterjäger auf eisiger Spur,
Loewe-Verlag
UA: 16.02.09, Theater auf Tour, Stadthalle Singen; R: K.
Chatziioannidis
C. Funke * 1958 in Dorsten; lebt in USA-Los Angeles
www.corneliafunke.de
J. Y. Hammer * 1979 in Leopoldstal/Obb.; lebt in
Pheasant Park / Lower Hahilinga
Ein schleimiges Gespenst sitzt im Keller. Der schüchterne
Tom will nur noch eines, als er den ungebetenen Gast
entdeckt: flüchten! Doch dann bietet ihm die erfahrene
und unerschrockene Frau Kümmelsaft ihre Hilfe an. Als
die beiden das mittelmäßig unheimliche Gespenst Hugo
kennen lernen, muss auch Tom einsehen, dass es gar
nicht so furchterregend ist wie erwartet. Gemeinsam
bilden Tom, Hugo und Hedwig Kümmelsaft von nun an
ein
unschlagbares
Gespensterjäger-Team
und
übernehmen bald ihren ersten Auftrag. Sie verfolgen eine
eisige Spur und nehmen es mit dem gefährlichsten aller
existierenden Gespenster auf, einem UEG (unglaublich
ekelhaftes Gespenst). Ab sofort gilt es, immer etwas
Friedhofserde in der Tasche zu haben und kräftiges
Schielen zu üben. Denn beides kann lebensrettend sein
bei der Begegnung mit einem UEG.
John Y. Hammer hat mit seiner Bearbeitung von Cornelia
Funkes erfolgreichem Roman „Gespensterjäger auf
eisiger Spur“ eine spannende und schaurig-schöne
Geschichte für die Bühne geschaffen.
„Das ’Theater auf Tour’ hatte Cornelia Funkes Kinderbuch
’Gespensterjäger auf eisiger Spur’ auf die Bühne
gebracht und sich erneut und in gelungener Weise einer
modernen Geschichte gewidmet. [...] Unter den
begeisterten Zuschauern saßen auch eine ganze Reihe
’Gespenster-Experten’, nämlich Schülerinnen und Schüler
der Klasse 4a der Ottersweierer Maria-Victoria-Schule.
Sie hatten vor einigen Wochen das Buch als
Unterrichtslektüre behandelt und wussten über die
Geschichte genau Bescheid. [...] Die 20 Mädchen und
Jungen waren nach dem Theaterstück begeistert von der
Umsetzung des Stoffes und teilten die Meinung der
anderen Theaterbesucher, die sich mit Applaus für die
Vorstellung bedankten.“ (Acher- und Bühler Bote,
20.03.09)
GEERT GENBRUGGE
Geert Genbrugge, 1965 im flämischen Teil Belgiens geboren, absolvierte zunächst eine zweijährige
Schauspielausbildung am Antwerpener Konservatorium, an dem er u. a. von Dora Van der Groen und Luk
Perceval Unterricht bekam. Anschließend studierte er angewandte Kommunikation am PHICOM-Institut in
Antwerpen und machte ein Studium an der Filmhochschule NARAFI in Brüssel. Später arbeitete er für das
belgische Fernsehn u. a. als Kameramann und erhielt einen Lehrauftrag an der NARAFI. Von 2001 bis 2002
absolvierte er am Antwerpener Jugendtheater Hetpaleis eine Ausbildung in dramatischem Schreiben bei
Suzanne van Lohuizen, in deren Rahmen sein Stück KOFFER AUF REISEN entstand.
Geert Genbrugge
KOFFER AUF REISEN
(Koffers op reis)
aus dem Niederländischen von Eva Maria Pieper
1 D, 1 H
Empfohlene Altersgruppe: 8+
UA: 2002, Het Paleis, B-Antwerpen; R: P. Mol 200?,
Het Laagland & Theater De Citadel; R: I. Derksen; 14.05.07, 5. Deutsch-Niederländisches KiJuTh-Festival,
Emden DSE: 23.02.06, Theater Grüne Soße, Ffm.; R:
I. Derksen; 07./08.03.07, NL-Sittard und Amsterdam;
14.03.07, Theater sehen – Theater spielen, 12. Hess.
KiJuThWoche in Marburg; 3. Platz, Marburger
KiJuThPreis 2007 13.10.06, zwinger3, Heidelberger
KiJuTheater; R: K. Link 06.02.08, LB Niedersachsen
Nord, Wilhelmshaven; R: A. Ingenhaag 05.04.08, TJG,
Dresden; R: E. Socorro 23.10.09, AktionsTheater
Kassel; R: H. Zülch 05./10.11.09, Theater Plauen
Zwickau; R: E. Socorro 04.12.09, Theater mini-art,
Bedburg-Hau; R: R. Knobel ÖE/ SE - frei G. Genbrugge * 1965; lebt in B-Antwerpen
Manchmal geht man auf Reisen. Manchmal hat man
einen Koffer dabei, manchmal auch zwei. Staphylae
Colchica und Flor Papel sind eigentlich immer auf Reisen.
54
Weil sie noch nirgendwo angekommen sind. Und jeder
von ihnen hat über 80 Koffer dabei. Weil sie alles dabei
haben, was ihnen gehört.
Eines Tages kreuzen sich ihre Wege und ihre Leben, die
sie in ihre Koffer verpackt haben. Schließlich ist es nicht
gerade leicht, mit so vielen Koffern aneinander vorbei zu
kommen. Bald weiß keiner der beiden mehr, welcher
Koffer eigentlich wem gehört und was denn bloß in
welchem Koffer drin ist. Die beiden geraten also
aneinander – und zumindest Herrn Papel ist ziemlich
schnell klar: Er will gar nicht mehr an Frau Colchica
vorbei kommen. Im Gegenteil. Er will mit ihr den Inhalt
seiner Koffer teilen, also: sein Leben.
„Koffer auf Reisen“ ist ein vergnügliches Stück über das
Reisen, das Leben – und das Ankommen.
„Das Zusammentreffen lässt sich auch als moderne
Parabel auf jene ersten Augenblicke jeder großen Liebe
lesen: All das Gepäck, das sich im Lauf des Lebens
ansammelt, das man mitschleppt auf dem Weg nach
Irgendwo, auf der Suche nach jemandem. All die Zweifel,
verpatzten Chancen und Ungerechtigkeiten, die man
austeilt und bedauert. Und dann doch der Zauber, der all
dem innewohnt.“ (Frankfurter Rundschau, 28.02.06)
GIANLUIGI GHERZI (UND CO-AUTOREN)
Gianluigi Gherzi wurde 1955 in Mailand geboren. Seine Theaterlaufbahn begann er 1977 als Schauspieler am
Teatro del Sole in Mailand. Danach folgten freiberufliche Zusammenarbeiten als Autor und Regisseur mit
zahlreichen italienischen Kinder- und Jugendtheatern, u. a. mit dem Teatro La Ribalta, dem Assemblea
Teatro und dem Pandemonium Teatro. Gianluigi Gherzi arbeitet wie viele italienische Theatermacher nicht
nur mit professionellen Schauspielern, sondern ebenso mit Laien. Außerdem erarbeitet er Theaterprojekte
mit Jugendlichen in Jugendhäusern und mit Strafgefangenen. 1998 erhielt er für sein Stück MUÑECA den
italienischen KiJuThPreis Premio Stregagatto. Gianluigi Gherzi lebt in Mailand.
Roberto Corona wurde 1959 in Rom geboren. Er ist Autor, Schauspieler und Regisseur und arbeitet seit 1981
im KiJuTheater. Zuerst mit dem Teatro del Sole, dann mit der Compagnia Corona Gherzi Mattioli und derzeit
mit der Compagnia Teatrale Corona. Er erhielt mehrfach den begehrten Preis Premio Stregagatto, zuletzt
2004 als bester Schauspieler. Seit seinen ersten Produktionen zieht er soziale Themen vor, die mit der Welt
der Kindheit und junger Menschen zu tun haben. Er möchte sich über ein Theater mitteilen, das alle erreicht:
unmittelbar, komisch und poetisch. Roberto Corona lebt in Monticelli Pavese.
Monica Mattioli arbeitet seit 1986 als Schauspielerin, Regisseurin und Autorin im Theater, zuerst im
TicoTeatro und u. a. im Teatro del Sole in Mailand. 1992 gründete sie zusammen mit Roberto Corona und
Gianluigi Gherzi die compagnia teatrale Corona Gherzi. Monica Mattioli arbeitet derzeit als Compagnia teatrale Mattioli und lebt in Limbiate bei Mailand.
Gianluigi Gherzi/ Roberto Corona/
Monica Mattioli
MUÑECA
frei nach Beaumonts „Die Schöne und das Biest” und
E.T.A. Hoffmanns „Der Sandmann”
aus dem Italienischen von Brigitte Korn-Wimmer
1 D, 1 H
Empfohlene Altersgruppe: 11+
1998, Premio Stregagatto
UA: 1998, Compagnia Corona-Gherzi-Mattioli, I-Milano;
R: G. Gherzi; 25./26.06.98, 1. Internationales
KiJuThTreffen, Stuttgart DSE: 13.01.00, Junges
Forum, Ulm; R: J. Flügge 19.01.01, Theater
Oberhausen;
R: F. Felbeck 06.09.01, KiJuTh
Dortmund; R: A. Dörfling 13.06.03, Schloss-Festspiele
Ettlingen, Rittersaal; R: J. Flügge 18.11.09, Deutsches
NT Weimar; R: S. Stefan Golser ÖE/ SE - frei G. Gherzi * 1955 in I-Mailand; lebt auch dort
M. Mattioli lebt in Limbiate bei I-Mailand
http://www.compagniamattioli.com
R. Corona * 1959 in I-Rom; lebt in I-Monticelli Pavese
http://www.coronateatro.it
Beide irren sie herum auf der Suche nach Liebe: Bella
und Biest. Sie kennen einander nicht – noch nicht. Denn
auf ihrer Reise durch die Einsamkeit begegnen sich ihre
Seelen. Zunächst abgeschreckt von der Kälte des Biests,
verliert sich Bella nach und nach in dessen Welt. Einer
Welt voller Puppen, die sich das Biest als Ersatz für eine
echte Geliebte geschaffen hat. Auch das Biest fühlt
immer mehr Zuneigung zu Bella, muss aber zugleich die
Erfahrung machen, dass eine lebendige Frau einem im
Gegensatz zu den Puppen auch Schmerz zufügen kann.
„‘Muñeca’, die von Gherzi, Mattioli und Corona
entwickelte Paraphrase, setzt auf Strenge und Vertiefung,
etwa
durch
hochromantische
Panik-Motive
wie
Maschinenhaftigkeit und Selbstentfremdung Marke E.T.A
Hoffmann. Keine schlechte Methode, diesem Stück
Disney wieder einen Puls zu geben. Einer, der das Herz
nicht nur gefühlig schwellen, sondern menschlich pochen
lässt. Wie die Puppen sich mit Bellas Erscheinen peu à
peu von Projektionsflächen in Schutzobjekte und
schließlich verzichtbare Werkzeuge der Annäherung
verwandeln, das verrät Feinarbeit und psychologische
Finesse. Wie hier Vertrauen entsteht, Nähe, Intimität, wie
Bellas Rosen-Klau die gezähmte Bestie fast vernichtet,
das ist weitgehend mit Spannung gespielt und mit Gefühl
für Rhythmus musikalisch sinnig gestützt.” (Schwäbische
Zeitung, 15.01.00)
„Nicht aufdringlich, aber klar die Botschaft: Was Leute
über (fremde) Menschen erzählen, sollte man erst
glauben – oder eben nicht – wenn man den Menschen
kennen gelernt hat.“ (Westdeutsche Allgemeine Zeitung,
08.09.01)
55
ROB DE GRAAF
Rob de Graaf, 1952 in Amsterdam geboren, zählt zu den Begründern der Theatergruppe Niew-West, für die
er auch Stücke schreibt. Daneben arbeitet er in der Redaktion der Zeitschrift Toneel Teatraal und
unterrichtet an der Schauspielschule in Amsterdam. Für sein (Erwachsenen-)Stück 2SKIN erhielt Rob de
Graaf den niederländischen Theaterautoren–Preis Taalunie Toneelschrijfprijs.
Rob de Graaf
OEDIPUS ROYAL BABY
(Oidipous Royal Baby)
aus dem Niederländischen von Uwe Dethier
3 D, 3 H
Empfohlene Altersgruppe: 10+
publiziert in: Toneelteksten voor Jeugdtheater,
International Theatre & Film Books/ Nederlands Theater
Instituut, Amsterdam, 1991
UA: 1990, teater teneeter, NL-Nijmegen; R: Y. Bertsch DSE: 17.09.94, KiJuTh des LTT Tübingen; R: D. von
Gunten ÖE/ SE - frei R. de Graaf * 1952 in NL-Amsterdam; lebt auch dort
Die Großfamilie im Griechenland-Urlaub. Da gibt es
Streitereien zwischen den Töchtern und den Söhnen, das
Problem mit dem alten, gebrechlichen, noch dazu blinden
Vater, der allen auf die Nerven geht und eine
aufdringliche und drängelnde Wirtin, die mit der Familie
ihr Geschäft machen will. Gerade in dieser Situation
durchbricht der Vater die Tyrannei der Kinder, wandelt
sich vom abgestellten Requisit zum Hauptdarsteller einer
Geschichte der Vergangenheit. Er, Oedipus, beginnt das
Erzählen einer alten, spannenden, aber umso
unheilvolleren Geschichte, in der jeder der Anwesenden
seine Rolle zu spielen beginnt. Die Fragen der Söhne und
Töchter schaffen eine Atmosphäre des Zuhörens, in dem
der Respekt vor dem Vater wieder möglich wird. Der
berichtet von sich als dem „unzustellbaren Postpaket”
Oedipus, das durch einen Mord und eine Heirat zum
Mann oder doch nur zum Royal Baby wird und schließlich
sein Unglück in der Blindheit besiegelt sieht. Am Ende
wird der Tod zum Thema. Die Ebenen vermischen sich,
das Kalkulieren beginnt: Wie sieht das Testament des
Vaters aus? Wo lässt sich ein Vorteil aus der Situation
schlagen? Wo bleibt das wahre Mitgefühl und die wahre
Trauer? Ist der Tod letztlich die Errettung aus den
Quälereien innerhalb einer unglücklichen Familie?
Fragen, die ein neues Licht auf einen alten Stoff werfen,
der immer wieder fesselt und beschäftigt.
„Der Holländer Rob de Graaf versucht in seiner OedipusVersion [...] aus dem alten griechischen Mythos eine
unterhaltsame Abenteuergeschichte zu machen. Es wird
daraus ein Spiel im Spiel, mit einem Funken
Improvisationstheater,
ja
fast schon eine Art
Theatersport.“ (Reutlinger General-Anzeiger, 19.09.94)
GEBRÜDER GRIMM
Jakob Ludwig Karl Grimm wurde am 4. Januar 1785, sein Bruder Wilhelm Karl Grimm am 24. Februar 1786
in Hanau geboren. Der Vater war Jurist. Die Kinder besuchten das Lyzeum in Kassel. 1802 begann zunächst
Jacob Grimm, im Jahr darauf auch sein Bruder Wilhelm mit einem Jurastudium in Marburg. Friedrich Carl von
Savigny, einer ihrer Professoren, machte die Brüder Grimm mit der Literatur der Romantik bekannt. Clemens
von Brentano und Achim von Arnim brachten sie mit dem Heidelberger Kreis zusammen, dessen Mitglieder
dafür eintraten, sich auf die Kultur des Volkes zu besinnen. Die Brüder Grimm waren beide Professoren in
Kassel. Aufgrund ihrer Teilnahme am Protest der Göttinger Sieben wurden sie des Landes verwiesen. Seit
etwa 1840 lebten beide in Berlin. Wilhelm Grimm starb am 16. Dezember 1859, sein Bruder am 20.
September 1863 in Berlin. Ihre Märchen wurden 2005 zum Weltdokumenterbe erklärt.
Gebrüder Grimm
VON EINEM, DER AUSZOG,
DAS FÜRCHTEN ZU LERNEN
(Pro togo, kotoryj chodil strachu ucit’fja)
Bearbeitung von Michail Bartenjew und Jutta Schubert
aus dem Russischen von Birgit Klein und Olga Rudakowa
1 D, 4 H
Empfohlene Altersgruppe: 7+
UA: 06/1994, RUS-Omsk; R: J. Schubert DSE:
01.11.95, Theater Überzwerg, Saarbrücken; R: I. Beyer 27.04.96, Comedia, Köln; R: B. Bosse 29.11.96, NT
Mannheim; R: C. Biermeier 28.04.01, carrousel Theater
an der Parkaue, Berlin; R: Y. Yolcu 14.03.03, Theater
Dortmund, KiJuTh Sckellstraße; R: J. Weißert 03.12.06,
Theater Erlangen; R: C. Gottwald ÖE/ SE - frei J. L. K. Grimm (1785-1863)
W. K. Grimm (1786-1859)
M. Bartenjew * 1953 in RUS-Moskau; lebt auch dort
J. Schubert * 1959 in Wiesbaden; lebt auch dort
Die Geschichte von dem, der sich nicht fürchten kann. So
macht er sich auf die Suche nach dem verlorenen Teil
seines Selbst, der erst in der Vertrautheit mit einem
anderen Menschen gefunden werden kann.
„Wir brauchen die Angst. Wer sich den Anschein des
Unverletzlichen zugelegt hat, wird darüber staunen. Ein
witziges und nie moralinsaures Stück nach dem Motto
‘Wer die Furcht nicht kennt, kennt auch kein Glück’.”
(Saarbrückener Zeitung, 03.11.95)
„Sorge um die Geliebte setzt bei dem furchtlosen
(Helden) eine Entwicklung in Gang. Am Ende weicht der
Zauber von dem Schloss, und die Liebe siegt. Michail
Bartenjew und Jutta Schubert ist mit diesem Ausgang der
Geschichte eine aktuelle wie zeitlose Fassung gelungen.
Das Motto ’Wer keine Furcht kennt, kennt auch kein
Glück’ wirft ein anderes Licht auf das Heldentum, als man
es sonst heutzutage sieht. Die Angst ist eben ein
unbestreitbarer Charakterzug des Menschen, der auch
sein Gutes hat.“ (Berliner Abendblatt Lichtenberg,
25.05.01)
56
Gebrüder Grimm
RUMPELSTILZCHEN VON HUMPELBEIN
(Repelsteel)
Bearbeitung von Imme Dros
aus dem Niederländischen von Mirjam Pressler
1 D, 3 H, Chor
Empfohlene Altersgruppe: 6+
UA: 11/94, Teater Teneeter, NL-Nijmegen; R: A. Fiege/
R. Knobel; 1995, Gastspiele u. a. Den Bosch-Festival
DSE - frei I. Dros * 1936 in NL-Texel; lebt in NL-Hilversum
Gebrüder Grimm
DORNRÖSCHEN
Bearbeitung mit Musik von Helga Koren
frei nach den Gebrüdern Grimm
4 D, 3 H (bei Mehrfachbesetzung)
Empfohlene Altersgruppe: 5+
UA - frei H. Koren * 1943 in Steinhöring; lebt in Berlin
„So alt wie das Märchen von Dornröschen ist, hält es
doch für unsere heutige Jugend in mancherlei Hinsicht
Gebrüder Grimm
DIE BREMER STADTMUSIKANTEN
Bearbeitung mit Musik und Liedern von Helga Koren
frei nach den Gebrüdern Grimm
2 D, 5 H
Empfohlene Altersgruppe: 5+
UA: 09.11.97, Thalia Theater, Halle; R: A. Wöhlert
ÖE/ SE - frei Eine Neufassung des Märchens von den vier Haustieren,
die sich zusammen auf Wanderschaft begeben, weil
ihnen zu Hause der Tod droht. Koren ist mehr gelungen,
als nur das alte Märchen neu zu erzählen: Eine
Gebrüder Grimm
DER FROSCHKÖNIG
Bearbeitung von Susanne Czepl und Jürg Schlachter
1 D, 1 H
Empfohlene Altersgruppe: 6+
UA: 1991, Theater der Stadt Aalen; R: U. Schoen 12/93, Burghofbühne Dinslaken 28.01.95, AvantiTheater Aachen; R: G. Feuerstein ÖE: 03.10.95,
Arena/ Werkraum für Theaterarbeit, Graz; R: F.
Blauensteiner 05/98, Die Grenzgänger, Offenbach; R:
U. Happel/ T. Werner 10.10.99, Junges Theater
Augsburg; R: P. Cahn Ital. EA: 25.04.00, Theater im
Hof (Cortile), I-Bozen (in dt. Sprache) 26.06.04,
Schlossfestspiele Ettlingen 21.10.04, Mundwerk, im
Kulturzentrum bei den Minoriten, A-Graz; R: M. Horn 10/2005, Theater Perpedes, Düsseldorf; R: T. Meller SE: 12.11.06, Theater für den Kanton Bern; R: H. P.
Incondi
S. Czepl * 1959 in A-Salzburg; lebt dort und in München
J. Schlachter * 1957 in CH-Schaffhausen; lebt in
München
Anders als im Märchen lernen sich König und
Müllerstochter im Dorf kennen und verlieben sich in
einander. Als sie behauptet, sie könne Stroh zu Gold
spinnen, nur um länger in seiner Nähe bleiben zu können,
weiß er, dass das nicht stimmt. Weil er sie aber heiraten
will, verkleidet er sich als Rumpelstilzchen und tauscht
selbst das Stroh gegen Gold. Nun aber misstraut der
König seiner Frau, da sie ihm nicht die Wahrheit gesagt
hat, sie wiederum hat Angst, ihr erstes Kind an den Gnom
zu verlieren. Kann das gutgehen?
Eine Rumpelstilzchen-Variante mit Betonung der
Schwierigkeit, einander zu lieben, wenn am Beginn der
Beziehung eine Lüge steht.
eine wichtigere Botschaft bereit als viele andere
Geschichten. Heutzutage haben viele junge Leute und
ihre Eltern Angst vor einem ruhigen Heranwachsen, bei
dem sich nichts Besonderes zu ereignen scheint, weil
allgemein angenommen wird, dass man nur etwas
erreicht, wenn man Dinge tut, die nach außen in
Erscheinung treten. ‘Dornröschen’ zeigt uns, dass eine
lange Periode der Ruhe, der Kontemplation und
Konzentration auf sich selbst oft zu höchsten Leistungen
führt.” (Bettelheim, Kinder brauchen Märchen, 1977)
Geschichte von Vieren, die nicht mehr gebraucht werden,
und die sich gemeinsam auf den Weg machen, um einen
neuen Sinn für ihr Leben zu finden. Dabei werden die
stärkeren, wilden, mächtigen Räuber getäuscht, so wie
Zwerge Riesen überlisten.
„Was
die
sieben
starken
und
eindrucksvoll
herausgeputzten Schauspieler – unterstützt von zwei
wunderbaren, auch mit agierenden Musikern – vorführten,
war schon fast eine Revue. Sie illustrierte stimmungsvoll
eine Geschichte, die scheinbar als bekannt vorausgesetzt
wurde. [...] Das Stück endete, wie es über lange Strecken
gelaufen war: mit Szenen voller Gemütlichkeit und
Freundschaft.” (Mitteldeutsche Zeitung, 19.11.97)
Jeder kennt das Grimmsche Märchen des Froschkönigs,
das von der goldenen Kugel, dem Brunnen, der schönen
Prinzessin und der Verwandlung des Frosches in einen
Prinzen erzählt. In diesem Stück ist alles ein bisschen
anders. Das Ehepaar Fröschl – eigentlich Zuschauer aus
dem Publikum – übernimmt, nachdem die Schauspieler
nicht auftauchen, spontan die zu spielenden Rollen.
Dabei gelingt es ihnen nicht nur, das Grimmsche
Märchen auf die Bühne zu bringen. Nebenbei entdecken
sie ihre Liebe neu.
„Ein Superstück. Eines, an dem die Kinder ihren Spaß
haben. Eines, nach dem die Erwachsenen sich so richtig
die Köpfe heiß diskutieren. Eines, in dem man
unbeschwert lachen kann. Eines mit intelligenten Gags
und eines, über das sich auch das Nachdenken lohnt.”
(Aalener Volkszeitung, 21.09.91)
„Das Ehepaar Fröschl schlüpft in die verschiedensten
Rollen des Märchens – einfach köstlich. Ideen und Humor
begeistern da nicht nur die Kleinen.“
(Kronen Zeitung, 24.10.04)
57
ANDREA GRONEMEYER (UND CO-AUTOREN)
Andrea Gronemeyer, 1962 im niedersächsischen Sögel geboren, studierte Theater-, Film- und
Fernsehwissenschaften sowie Romanistik und Germanistik. Sie war 17 Jahre an dem freien Theater Comedia
Colonia in Köln beschäftigt, unter anderem als Regisseurin und Dramaturgin. Seit 1992 leitete sie dort das
Kinder- und Jugendtheater Ömmes & Oimel. Andrea Gronemeyer rief das Wanderfestival Spielarten in NRW
ins Leben. Als Autorin liegen von ihr die Bücher SCHNELLKURS THEATER und SCHNELLKURS FILM vor. Seit
der Spielzeit 2002/03 leitet sie das Schnawwl, das KiJuTheater am Nationaltheater Mannheim, an dem sie
auch selbst inszeniert.
Der Schauspieler, Regisseur und Autor Franco Melis, 1962 im niedersächsischen Sögel geboren, hatte
Engagements u. a. am Theater Kefka in Köln, dem Rheinischen Landestheater in Neuss, dem Theater
Dortmund und der Comedia in Köln. Er erhielt als Schauspieler und Autor zahlreiche Auszeichnungen.
Susanne Sieben, 1968 im nordrhein-westfälischen Geldern geboren, war als Schauspielerin u. a. an der
Comedia Colonia in Köln engagiert, erhielt verschiedene Preise auf Theaterfestivals in NRW und war
Stipendiatin an der École de mimodrame Marcel Marceau in Paris. Seit 1997 arbeitet sie als Phonetikcoach
bei zahlreichen Musicals wie z. B. LES MISÉRABLES und STARLIGHT EXPRESS.
Andrea Gronemeyer/ Franco Melis/ Susanne Sieben
DIE SCHÖNE UND DAS BIEST
oder DIE GESCHICHTE EINES KUSSES
frei nach Madame Leprince de Beaumont
1 D, 1 H
Empfohlene Altersgruppe: 6+
UA: 21.11.98, Comedia, Köln; R: A. Gronemeyer; 05/99,
15. KiJuThTreffen NRW, Dortmund: NRWAutorenpreis; 2000, Theaterzwang, Dortmund: Theaterzwang-Preis 03.03.01, Theater der Jungen
Welt, Leipzig; R: M. Firlus 06/2001, KiJuTh Speyer; R:
H. Schnaibel 06.09.01, Städtische Bühnen Osnabrück;
R: T. Holländer 14.12.01, DT, Göttingen 03.11.02,
Theater Überzwerg, Saarbrücken 09.11.02, schnawwl
am NT, Mannheim [Übernahme aus Osnabrück]; R: T.
Holländer 14.09.03, Horizont Theater, Köln; R: V. Hein
ÖE: 12.03.04, Theater des Kindes, A-Linz; R: J.
Rathke 04.09.04, Theater an der Linde, Weinstadt; R:
B. Nolte-Michel 13.01.05, Junges Theater, LB
Niedersachsen Nord, Wilhelmshaven; R: F. P. Huhn 25.09.05, Junges Schauspielhaus, Hamburg; R: T.
Fransz; 12.11.06, Prager Theaterfestival; 15.03.07,
Schauburg, München 07.06.08, Schlossfestspiele
Ettlingen; R: S. Bahnsen 07.09.08, Consoltheater
Gelsenkirchen; R: A. Kramer 15.05.09, Theater Feuer
und Flamme, Braunschweig; R: H. Fiegen
ÖE/ SE - frei Mme de Beaumont (1711-1780)
A. Gronemeyer * 1962 in Sögel; lebt in Köln u. Mannheim
F. Melis * 1962 in Moers; lebt in Köln
S. Sieben * 1968 in Geldern; lebt in Dormagen
Zwei komische Figuren, ein Mann und eine Frau, wollen
eine Geschichte erzählen. Die schönste Geschichte, die
sie kennen. Eine Geschichte von Liebe soll es sein, eine
Geschichte vom Guten und vom Bösen. Eine Geschichte
voll Verwandlung und spannender Wendungen. Welche
Geschichte ist schauriger und wunderbarer als die von
dem schönen Mädchen, das sich, um das Leben ihres
Vaters zu retten, in die Hände eines Biests begibt. Denn
das liebe Kind gruselt sich vor dem scheußlichen
Monster, es denkt, es soll gefressen werden. Aber das
Biest ist kein gewöhnliches Monster. Es hat ein großes
Geheimnis: unter der hässlichen Oberfläche verbirgt sich
nicht nur ein guter Charakter, sondern sogar ein
wunderschöner Prinz. Und das Mädchen? Vielleicht ist es
gar nicht so lieb und schön, wie alle meinen. Vielleicht ist
auch das Mädchen ein Biest. Auch dieses Geheimnis
muss noch jemand entdecken. Diese neue Fassade des
alten Märchens geht auf spielerische Weise mit unseren
Träumen und Illusionen um, ohne diese zu zerstören.
„Den Autoren ist es gelungen, ein Theaterstück zu finden,
das große Kraft hat. [...] Sie haben den langen,
beschwerlichen Weg zu ihrem ersten Kuss erzählt, und in
der Umarmung der beiden Liebenden wurde das Stück zu
einer großen Umarmung für die Zuschauer.”
(Begründung der Jury, NRW, 1999)
„Ein zauberhaftes Stück. Natürlich geht es um die Liebe.
Und um die Angst davor. Um die Angst vor den eigenen
Gefühlen und das Zurückweichen vor zuviel Nähe. Ein
ziemlich modernes Stück also.”
(Saarbrücker Zeitung, 05.11.02)
„Sie und er. Sechs, 16 oder 46 Jahre alt? Egal, alles ab
sechs ist möglich, darüber spielt das Alter keine Rolle. Sie
ist schön. Er ist hässlich. Er will sie küssen, sie findet
Küsse scheußlich. Er liebt. Sie liebt nicht. Er gibt
irgendwann auf, sich nach ihrer Liebe zu sehnen, singt
und plötzlich ist er in ihren Augen schön. Finden er und
sie zueinander? [...] Das Stück entflammte Kinder wie
Erwachsene.“ (Die Welt, 27.09.05)
PHILIPP HARPAIN
Philipp Harpain wurde 1966 in Kiel geboren. Er studierte Musik und Germanistik an der Universität in
Oldenburg und absolvierte eine theaterpädagogische Ausbildung zum Spielleiter bei Ingo Scheller. 1992 bis
1996 studierte er Theater- und Darstellpädagogik an der Theaterakademie in Ulm. Anschließend war er als
Schauspieler, Regieassistent und Theaterpädagoge an verschiedenen Theaterhäusern engagiert. Philipp
Harpain lebt in Berlin.
58
Philipp Harpain
SCHAUKELPFERD UND MUNDHARMONIKA
2H
Empfohlene Altersgruppe: 4+
UA: 13.04.00, Theater Oberhausen; R: M. Jezierny 11.03.01, Horizont theater, Köln; R: V. Hein
ÖE/ SE - frei P. Harpain * 1966 in Kiel; lebt in Berlin
Ein schönes, aber nicht beschönigendes Stück über
Obdachlosigkeit und Freundschaft. Hans und Gregor
leben auf der Straße. Mit Hilfe einer Suppe, die
Zauberkraft zu haben scheint, und Kraft ihrer Phantasie
schaffen es die beiden, einen Zirkus auf die Bühne zu
zaubern, der sie von ihrem tristen Leben ablenkt. In
diesem Zirkus kommen auch Hans’ Schaukelpferd
Fridolin und Gregors Mundharmonika voll zum Einsatz.
Als sich die beiden, die sich zuvor eigentlich gar nicht
leiden konnten, am Abend nebeneinander schlafen legen,
ist eine schöne Zirkuswelt Realität geworden.
„Hans hält seinen Fridolin für ein Zirkuspferd, Gregor
kennt angeblich Zaubersprüche, beide tun ein wenig groß
– und das ist der Anfang einer wunderbaren Freundschaft
zweier Trauerklöße, die im Spiel miteinander die Welt um
sich her vergessen lernen. […] Kindertheater ohne
Märchenschleier – ein gelungenes Experiment!”
(Kölner Stadtanzeiger, 13.03.01)
WILHELM HAUFF
Der vielseitige Erzähler Wilhelm Hauff wurde am 29. November 1802 in Stuttgart geboren. Er studierte
zunächst Theologie und Philosophie in Tübingen, arbeitete dann als Hauslehrer und schließlich als Redakteur
für das Cotta’sche Morgenblatt. Seinen größten literarischen Erfolg erzielte Hauff mit dem Buch
LICHTENSTEIN (1826), mit dem er den historischen Roman in Deutschland begründete. Wirklich bekannt aber
wurde er durch seine Märchen, die in drei Almanachen 1826, 1827 und 1828 erschienen, sowie durch seine
Lieder, die sich zu Volksliedern entwickelten. In seinen Erzählungen verbindet Hauff romantischphantastische Elemente mit realistischen, zeitkritischen und satirischen Zügen. Es ging ihm allerdings nicht
nur darum, seine Zeit kritisch zu beleuchten, er wollte seine Leser auch unterhalten. Der Dichter starb am
18. November 1827, elf Tage vor seinem 25. Geburtstag, in seiner Heimatstadt.
Philipp März (Pseudonym für Manuel Boecker), Jahrgang 1973, lebt als freier Autor und Schauspieler in
München. Neben Theaterstücken schreibt er journalistische Texte und Kolumnen. Nach seiner
Schauspielausbildung an der Neuen Münchner Schauspielschule war er viele Jahre an verschiedenen
deutschen Bühnen engagiert, u. a. am Nationaltheater Mannheim und am Südostbayerischen Städtetheater in
Landshut. In den letzten Jahren arbeitete er als Schauspieler an Theatern in Ingolstadt, Nürnberg und
Südtirol, sowie für Film- und Fernsehproduktionen. Bisher wurden drei seiner Theaterstücke für Kinder und
Jugendliche uraufgeführt.
Wilhelm Hauff
DER FALSCHE PRINZ
Bearbeitung von Philipp März
(Originaltitel von W. Hauff: „Das Märchen vom falschen
Prinzen“)
2 D, 2 H (bei Mehrfachbesetzung)
Empfohlene Altersgruppe: 5+
UA:
13.11.04,
Südostbayerisches
Städtetheater,
Landshut; R: T. Danner
W. Hauff (1802-1827)
P. März * 1973 in Hagen; lebt in München
Der fern von seiner Heimat aufgewachsene Marim trifft
auf seiner Rückreise den Schneiderlehrling Labakan, dem
er verrät, dass er ein Prinz ist. Der junge, in seinem
Handwerk durchaus begabte Labakan will sich mit
seinem Schneiderdasein nicht zufrieden geben. Sein
Traum, ein Prinz, einfach ein anderer, zu sein, ist plötzlich
greifbar nah. Er nutzt die Gunst der Stunde und raubt
Marim den Dolch, an dem er als Prinz erkannt werden
soll. Am Hof angekommen, hält Labakan um die Hand
von Prinzessin Jolina an. Jolina zweifelt jedoch an der
Identität des Bräutigams. Der wahre Prinz hat sich
mittlerweile auch auf den Weg gemacht, um Labakan des
Betruges zu überführen. Die Prinzessin erkennt in Marim
ihren wahren Verlobten. Nur ihre Mutter lässt sich noch
von Labakan täuschen. Das Chaos ist perfekt.
„Das Märchen von Wilhelm Hauff ist eine Parabel über
die Macht des Schicksals und die Macht der Liebe.“
(Ankündigungstext, Südostbayerisches Städtetheater)
Marco Süß, geboren 1972 in Zschopau, Erzgebirge, ist seit der Spielzeit 2004/5 als Leiter der Jungen
Württembergischen Landesbühne, der Kinder- und Jugendsparte des WLB in Esslingen engagiert. Er ist
Autor und Regisseur.
Katrin Enders, geboren 1968 in Zwickau, studierte Theaterwissenschaft in Leipzig. Danach arbeitete sie als
Regieassistentin und Dramaturgin am Deutschen Nationaltheater Weimar sowie am Theater Chemnitz. Dort
betreute Sie als Studioleiterin auch die Schauspielstudenten der Hochschule für Musik und Theater Leipzig.
Seit 2004 ist Katrin Enders Chefdramaturgin und Regisseurin an der Württembergischen Landesbühne
Esslingen.
59
Wilhelm Hauff
ZWERG NASE
Bearbeitung von Marco Süß (Mitarbeit: Katrin Enders)
3 D, 3 H oder 2 D, 4 H (bei Mehrfachbesetzung)
Empfohlene Altersgruppe: 6+
UA: 17.11.02, Schauspiel Chemnitz; R: M. Süß; S.
Herzfeld/ R. Siedhoff 30.11.08, Theater Magdeburg; R:
A. Rehschuh 08.11.09, Mecklenburgisches LT,
Parchim; R: M. Bandt 26.11.09, LB Sachsen-Anhalt,
Lutherstadt Eisleben ÖE/ SE - frei M. Süß * 1972 in Zschopau; lebt in Esslingen
K. Enders * 1968 in Zwickau; lebt in Esslingen
Ein Stück über einen Jungen, der plötzlich zum
verstoßenen Außenseiter wird und schließlich couragiert
das Beste aus seiner Situation zu machen weiß. Über
Äußerlichkeiten, die wenig über die innere Beschaffenheit
eines Menschen sagen, und über kleine Ursachen, die
schließlich doch Großes bewirken.
„Es geschieht an einem helllichten Markttag. [...] Eine
bucklige Alte macht die Ware der Gemüse-Hanne
schlecht. Bis deren Söhnchen Jakob zwischen Mut und
Angst Paroli bietet. Der Knabe erntet dafür sieben Jahre
Gefangenschaft im Palast der Fee Kräuterweis, die ihn
schließlich als langnasigen Zwerg mit vorzüglichen
Kochkünsten entlässt. Doch was für eine Enttäuschung:
Die eigenen Eltern erkennen ihren Jungen nicht wieder.
Seine Tapferkeit hat Jakob nicht verloren. Was geht
andere seine Nase an? Und siehe da, bis zur Hochzeit
mit Prinzessin Mimi wird alles wieder gut.“
(Chemnitzer Morgenpost, 19.11.02)
Irmgard Paulis wurde 1943 in der CSSR geboren. Sie absoliverte eine Schauspielausbildung und studierte
Theaterwissenschaft in Wien. Anschließend führten sie Engagements nach Zürich, Frankfurt, Kiel, Bremen,
ans Grips Theater Berlin und LTT Tübingen. Seit 1988 arbeitet sie als freiberufliche Regisseurin und
Autorin für das Kinder- und Jugendtheater. Neben theaterpädagogischen Inszenierungsprojekten erlangte sie
1996 eine Zusatzqualifikation in Dramatherapie. Irmgard Paulis lebt heute in Bremen.
Sabine Altenburger, geboren 1963 in Stuttgart, arbeitet als Dramaturgin, Autorin für Theater und Rundfunk
und als PR-Referentin für verschiedene Kultureinrichtugen. Außerdem doziert sie an der Internationalen
Theaterschule Puck und der Landesarbeitsgemeinschaft TheaterPädagogik Baden-Württemberg. Sabine
Altenburger lebt in Stuttgart.
Wilhelm Hauff
I. Paulis * 1943 in SK-Kremnica; lebt in Bremen
Bearbeitung von Irmgard Paulis und Sabine
Altenburger
2 D, 4 H
Empfohlene Altersgruppe: 8+
UA: 1992, KiJuTh des LTT Tübingen; R: I. Paulis 16.11.95, Westfälische Kammerspiele, Paderborn; R: L.
Ihlenfeld 07.09.97, Westdeutsches Tourneetheater
Remscheid; R: J. Jaschinski 31.10.04, Bremer Theater;
R: I. Paulis 10.05.10, Theater-AG, Gymnasium am
Hoptbühl, Villingen-Schwenningen; R: U. Merkle
ÖE/ SE - frei S. Altenburger * 1963 in Stuttgart; lebt auch dort
Der arme Kohlenbrenner Peter Munk sehnt sich nach
Reichtum und Ansehen. Das „Glasmännlein” gewährt
dem Sonntagskind drei Wünsche, doch der törichte Peter
geht allzu sorglos mit ihnen um und setzt sogar sein Herz
aufs Spiel. Mit einem steinernen Herzen aber lebt es sich
nicht leicht.
„Der Märchenstoff ist plastisch und zugleich einfach
angelegt.” (Schwarzwälder Bote, 26.11.92)
„Irmgard Paulis und Sabine Altenburger haben Hauffs
Erzählung in eine zügig vorantreibende DialogDramaturgie umgeschrieben.“
(Reutlinger Anzeiger, 23.11.92)
DAS KALTE HERZ
WOLFGANG HEYDER
Wolfgang Heyder, geboren 1954 in Ratingen, lebt als Dramaturg und freier Autor in Berlin. Neben Arbeiten
für Theater und Film veröffentlichte er mehrere Prosa- und Gedichtbände. Er erhielt 1993 das AlfredDöblin-Stipendium der Akademie der Künste in Berlin.
Wolfgang Heyder
ihre Sachen benutzt. Das ist immerhin ihr Revier. Deshalb
entscheiden Max und Jan, sich gegen den Eindringling zu
wehren.
Heyder zeigt, wie schnell „Fremdenfeindlichkeit” schon im
Kleinen passiert und Mitläufer sich schuldig machen. Das
Spiel soll ein Kennenlernen und Aufeinanderzugehen
ermöglichen.
BAUPLATZ SCHUTT UND ASCHE
2 D, 3 H
Empfohlene Altersgruppe: 10+
UA - frei W. Heyder * 1954 in Ratingen; lebt in Berlin
Jedrzej ist neu in der Stadt – und anders. Er spricht eine
fremde Sprache, trägt Zeitungen aus nie gehörten
Ländern bei sich und ist irgendwie komisch. Das finden
zumindest Max und Jan. Während Thisbe und Tanja sich
gleich mit dem Fremden anfreunden, wollen die beiden
Kumpels nicht, dass er auf ihrem Spielplatz ist und sogar
JAN
MAX
JAN
MAX
60
Sind das deine Zeitungen? Gehören die dir?
Wo hast du die gestohlen?
Kannst du die etwa alle lesen?
Au ja. Der soll uns was vorlesen. Das möchte ich
hören, wie so eine Affensprache klingt.
FRANK HÖRNER/ CHRISTIAN SCHÖNFELDER/ SABINE ZEININGER
|NEUE AUTOREN|
Frank Hörner, 1966 in Düsseldorf geboren, leitet seit 2005 das Theater Kohlenpott in Herne. Nach einer
Schauspielausbildung am Hamburgischen Schauspielstudio folgten Engagements in Hamburg, Lübeck,
Parchim, Mainz, Brandenburg und Bochum. Seine erste Regiearbeit absolviert er 1995 am Prinz Regent
Theater Bochum. Danach folgten Regiearbeiten unter anderem am Düsseldorfer Schauspielhaus, am Forum
Freies Theater in Düsseldorf und am Schauspielhaus Bochum. Er arbeitet regelmäßig als Regisseur auf Malta
für actinghouse productions und am Jungen Ensemble Stuttgart (JES), dem Stuttgarter KiJuTheater. Frank
Hörner lebt in Bochum.
Christian Schönfelder wurde 1967 in Darmstadt geboren und studierte nach einem Volontariat bei der
Goslarschen Zeitung an der Spielstatt Ulm/ Akademie für darstellende Kunst (adk) Dramaturgie. Er arbeitete
zunächst als Dramaturg am zwinger 3 (Kinder- und Jugendtheataer der Stadt Heidelberg), ab 1999 am
Schnawwl (Kinder- und Jugendtheater am Nationaltheater Mannheim) und ging 2002 als PR-Dramaturg an
das Nationaltheater Mannheim. Christian Schönfelder arbeitet heute als Dramaturg am Jungen Ensemble
Stuttgart.
Sabine Zeininger, geboren 1959 in Blaubeuren, Schauspielausbildung an der Hochschule für Musik und
Theater Hannover, Gesangs- und Tanzunterricht in Berlin und Paris. Engagements u.a. an der Schauburg
München. Sie arbeitet als freie Schauspielerin für Theater, Film und Fernsehen sowie als Schauspiellehrerin
und Dozentin (u.a. für Theaterpädagogik an der adk Ulm). Sabine Zeininger lebt in München.
Frank Hörner/ Christian Schönfelder/
Sabine Zeininger
Ein Kinderstück über Kindheit im Deutschland der 1940er
Jahre. Eine Geschichte über die heutige GroßelternGeneration, die erzählt über den Verlust von Sicherheit
und Heimat, über Abschied und Neuanfang, über
Lebensmut und die Kraft der Phantasie, die Welten
verändern kann. Und über ein altes Karussell mit seinen
Pferden und Figuren, das sich dreht und dreht, immer
weiter dreht.
„Ein großes Thema behandelt auch ’Das Karussell’, das
am Sonntag im Jungen Ensemble Stuttgart uraufgeführt
wurde. Die Inszenierung von Frank Hörner kommt mit nur
einer Darstellerin und einer Holzkiste als Bühnenbild aus.
Wer glaubt, dies wäre zu wenig, kennt die Kiste nicht,
welche die Erzählerin (Sabine Zeininger) im Keller ihres
Vaters Paul gefunden hat. Denn das Ding erweist sich als
Wunderkiste. Nicht nur ist sie sehr wandelbar – mal
Verkaufsbude, mal Kuhstall, mal Wohnstube –, sondern
auch voller Tiere, Musik und Erinnerungen. Die Erzählerin
ist mindestens so vielseitig wie ihre Kiste, im
Handumdrehen tauscht sie die Rollen. Gerade noch Paul,
der in einer Schaustellerfamilie aufwuchs, ist sie im
Moment darauf dessen Vater, Mutter oder seine Freundin
Sarah.“ (Stuttgarter Zeitung, 16.12.08)
„Das JES wagt eine Zeitreise: Mitten hinein in eine Szene
kindlicher Ausgelassenheit dröhnt Sirenengeheul. Für
viele Kinder im Zweiten Weltkrieg war dieses Geräusch
der tägliche Auftakt des Schreckens, wenn Bomben der
Alliierten die Städte in Trümmerwüsten verwandelten.
Viele der inzwischen Erwachsenen können über das
Trauma ihrer verlorenen Kindheit bis heute nicht
sprechen. Kindern jener Zeit auf der Bühne eine Stimme
zu geben mit einer leichten wie poetischen Aufführung ist
ein besonderes Verdienst des JES.“
(Stuttgarter Nachrichten, 17.12.08)
NEU
DAS KARUSSELL
1 D, 1 Techniker
Auch als mobile Klassenzimmerproduktion denkbar
Empfohlene Altersgruppe: 7+
2009 im Stückepool von Kaas & Kappes
UA: 14.12.08, JES, Stuttgart in Kooperation mit dem
theaterkohlenpott, Herne; R: F. Hörner; 17.-22.05.09:
25. KiJuThTreffen NRW am WLT Castrop-Rauxel, Motto:
QUERgeschaut! ÖE/ SE - frei F. Hörner * 1966 in Düsseldorf; lebt in Bochum
C. Schönfelder * 1967 in Darmstadt; lebt in Stuttgart
S. Zeininger * 1959 in Blaubeuren; lebt in München
Paul ist ein Kind der bunten Welt des Jahrmarkts. Mit
seinem Vater und dessen Karussell zieht er jeden
Sommer über die Volksfeste. Manchmal besucht ihn dort
Sarah, ein Kind aus der Nachbarschaft. Zusammen
drehen sie auf dem Karussell ihre Runden, er im
Feuerwehrauto, sie auf einem der schönen wilden Pferde.
Doch dann gerät alles ins Stocken, es gibt keinen
Jahrmarkt mehr, das Karussell wird eingemottet, der
Vater muss in den Krieg, auch Sarah ist eines Tages
plötzlich verschwunden und Pauls Mutter hört auf einmal
auf, morgens zu singen. Paul muss viele Nächte im Keller
mit seiner Mutter und den ganzen Nachbarn verbringen,
während oben die Erde bebt. Tagsüber schaut er nach
dem Karussell und träumt von abenteuerlichen Ausritten
an der Seite von Sarah – bis irgendwann auch das
Karussell zerstört wird, wie so viele Häuser der Stadt. Nur
ein weißes Pferd, das Schönste von allen, bleibt
unversehrt, und Paul ist überzeugt, dass dieses seinen
Vater aus dem Krieg holen wird, wenn der in Gefahr ist.
Auch ein Krieg kann nicht ewig dauern.
JEAN-PIERRE HUBERT
Jean Pierre Hubert wurde 1941 in Strasbourg geboren. Er hat zahlreiche Novellen, Romane und
Theaterstücke geschrieben, die in Frankreich mit zahlreichen Preisen, wie 1982 dem Grand Prix de la
Science Fiction Francaise, ausgezeichnet wurden. Daneben schrieb er mehrere Drehbücher. Jean-Pierre
Hubert starb am 1. Mai 2006.
61
Jean-Pierre Hubert
SCHLAMM
Phantastische Komödie für vier Personen und einen
„Pott”
aus dem Französischen von Johannes Westenfelder
1 D, 4 H oder 2 D, 3 H
Empfohlene Altersgruppe: 9+
UA: 1995, TJP Strasbourg; R: J.-L. Heckel DSE - frei J.-P. Hubert (1941-2006)
Niemand will der Pott sein. Denn Pott sein heißt
gehänselt werden, ausgeschlossen sein und in der
ungemütlichen Schlammecke leben zu müssen. Aber das
sind sie nunmal, die Spielregeln von „Bäumchen-wechseldich“. Doch einmal Pott heißt ja nicht gleich immer Pott.
Deswegen schnappt der Pott Nummer Eins sich die Ecke
von der Tochter der Luft und wird zum Herzblatt
umbenannt. Plötzlich akzeptieren ihn die anderen. Dafür
muss das Mädchen ihre Ecke freigeben, in die Pottecke
umziehen und wird von den anderen nun abfällig Puppe
genannt. Raus aus der Gemeinschaft ist also, wer sich in
der falschen Ecke befindet. Die Persönlichkeit spielt dabei
keine Rolle. Das erkennen auch Herzblatt und Puppe und
verbünden sich, um die anderen gemeinsam
auszutricksen.
„Man betritt einen universalen Mülleimer, in den JeanPierre Hubert fünf Personen stellt, die sich mit Passion
dem ’Bäumchen-wechsel-dich-Spiel’ hingeben. Der ’Pott’
in der Mitte kriecht im Schlamm, einer viskosen,
undefinierbaren und omnipräsenten Masse, und die
Reichen, bequem in ihren Ecken, amüsieren sich, indem
sie dem Pott herausfordernd vor der Nase herumtanzen
oder unerbittliche Theorien über die ’Schlammitude’ zum
Besten geben.” (Dernières Nouvelles d'Alsace, 03.02.95)
„Eine philosophische, drollige und ätzende Geschichte.”
(Hebdoscope, 22.02.95)
GERD IMBSWEILER (UND CO-AUTOREN)
Gerd Imbsweiler wurde 1941 in Offenbach/ Main geboren. Er arbeitete von 1968 bis 1975 als Schauspieler
an den Basler Theatern. 1974 gründete Gerd Imbsweiler zusammen mit Ruth Oswalt das Vorstadttheaters
Basel (früher Theater Spilkischte), wo er bis zum Jahr 2007 als Co-Leiter, Schauspieler sowie Hausautor
fungierte. Mit dem Theater wurde er 1987 zum Kunstpreisträger der Stadt Basel ernannt. 1999 erhielt er
zusammen mit seiner Frau Ruth Oswalt den Hans Reinhart-Ring, die höchste Theaterauszeichnung der
Schweiz und den Preis der internationalen ASSITEJ (Weltverband der Theater für ein junges Publikum). Er
veröffentlichte bisher Kurzgeschichten, Theaterstücke und Lyrik. Gerd Imbsweiler lebt als freier
Schauspieler und Autor in der Schweiz.
Sibylle Burkart/ Gerd Imbsweiler
Antonia Brix/ Beat Fäh
GUTE FRAGE – NÄCHSTE FRAGE + Zwei mobile Stücke (einzeln spielbar) für Theater im Klassenzimmer
1 D, 1 H
Empfohlene Altersgruppe: 10+
G. Imbsweiler * 1941 in Offenbach; lebt in CH-Basel/ A. Brix * 1968 in Frankfurt/ Main; lebt in München
S. Burkart * 1968 in CH-Luzern; lebt in CH-Basel/ J. Griesenberg * 1972 in Hamburg; lebt in CH-Basel
R. Oswalt * 1946 in CH-Zürich; lebt in CH-Basel/ B. Fäh * 1952 in CH-Zürich; lebt in Bonn
„Die beiden Stücke beschäftigen sich mit dem Versuch, das Leben durch das Verfolgen von Regeln in den
Griff zu bekommen, und mit dem Scheitern daran. In beiden Stücken bemüht sich ein jeweils junger Lehrer
bzw. eine Lehrerin, eine Schulstunde anhand einer vorgefertigten Unterrichtskonzeption zu halten. Daran
werden sie durch das unerwartete Auftauchen zweier Schulinspektoren gehindert, die alle Pläne
durcheinander bringen und die Lehrer in absurde Situationen verwickeln. Im Verlauf eines, vor allem aber in
der Konstellation beider Stücke zeigt sich, dass alle Unterrichtsformen ihre Grenzen haben und auch gute
Vorbereitung, solide Planung und sinnvolle Regeln flexibles Handeln und spontanes Anpassen an aktuelle
Situationen nicht ersetzen können.“ (Ulrike Leßmann; in: Schneider/ Loewe (Hrsg.): Theater im
Klassenzimmer. Wenn die Schule zur Bühne wird, Schneider Verlag Hohengehren, Baltmannsweiler, 2006)
„Das Phantastische wächst hier aus dem Dialog heraus und holt seine Kraft aus der Konstellation: der
Spannung zwischen den Generationen einerseits, und andererseits aus den je unterschiedlichen Träumen und
Sehnsüchten. [...] Was den Abend durchgehend trägt, sind Wortwitz und Spiellust, die aufwendige
Genauigkeit der Gesten, der Tonlagen und der Pausen [...] und die Komik mancher Einfälle.“ (Baseler
Zeitung, 03.02.03)
Sibylle Burkart/ Gerd Imbsweiler
Antonia Brix/ Beat Fäh
GUTE FRAGE – NÄCHSTE FRAGE
UA/ SE: 31.01.03, Vorstadttheater Basel; R: A. Brix; viele Gastspiele u. a. 02.-04.10.03, szene bunte wähne,
u. a. A-Horn, A-Krems, A-Zwettl, CZ-Jindřichův Hradec;
16./ 17.03.05, 2. Festival Theater im Klassenzimmer,
Dresden DE: 28.09.06, Theater der Jungen Welt,
Leipzig; R: Jakob Jensen; 17.04.08, 5. Sächsisches
Theatertreffen „Bruder Nachbar“ in Plauen-Zwickau
ÖE - frei Eine junge Lehrerin, begeistert von ihrem Fach, aber
chaotisch im Umgang mit ihren Lehrmaterialien. Ein
62
älterer Schulinspektor, der sie prüft und provoziert. Ein
spannungsgeladenes Zusammentreffen.
„Er konfrontiert sie mit brennenden Fragen, auf die sie mit
ihrer Wissenschaft keine Antwort weiß: Welche Farbe
haben die Schmetterlinge im Bauch, wie kommen die
Flausen in den Kopf, wie heißt der kleine Mann im Ohr,
soll ich ein Sofa kaufen oder doch lieber eine Kommode?
Will sagen: Was fühlt der Mensch? Spätestens jetzt ist
allen Kindern klar, dass das keine normale
Unterrichtsstunde sein kann, sondern reines Theater.
’Gute Frage – Nächste Frage’ ist ein urkomisches und
glänzend gespieltes Stück über den unauflöslichen
Widerspruch zwischen Bedürfnissen und Erwartungen, in
dem die Schüler sich selbst spielen.“
(Leipziger Volkszeitung, 30.09./01.10.06)
Julius Griesenberg/ Ruth Oswalt
Antonia Brix/ Beat Fäh
16./ 17.03.05, 2. Festival Theater im Klassenzimmer,
Dresden
DE/ ÖE - frei -
GUTE FRAGE – NÄCHSTE FRAGE
UA/ SE: 31.01.03, Vorstadttheater Basel; R: A. Brix; viele Gastspiele u. a. 02.-04.10.03, szene bunte wähne,
u. a. A-Horn, A-Krems, A-Zwettl, CZ-Jindřichův Hradec;
Gerd Imbsweiler/ Antonia Brix/
Sibylle Burkart/ Julius Griesenberg/ Ruth Oswalt
KNIGGES ERBEN
eine Familiengeschichte
2 D, 2 H
Empfohlene Altersgruppe: 10+
UA/ SE: 29.01.00, Vorstadttheater, CH-Basel; R: A. Brix;
26.-28.03.00, Blickfelder, CH-Zürich; 18.05.00,
KiJuThFestival NRW, Krefeld; 07.07.00, Schöne
Aussicht, Stuttgart; 19-24.03.01, Theater sehen –
Theater spielen, Marburg: 2. Platz: Marburger
KiJuThPreis; 16.-20.05.01, Spot Festival, CH-Baden
DE/ ÖE - frei Kennen Sie Knigge? Jenen unbestrittenen Wächter über
menschliche Verhaltensformen in jedweder Lebenslage?
Doch was ist, wenn ein Mann seine neben dem Tisch
Ein junger Lehrer, zwar dynamisch, aber auch
pedantisch. Eine ältere Schulinspektorin, misstrauisch
und nervend, die ihn attackiert. Ein Verlust der
Souveränität und ein Gewinn an Gefühl.
gestürzte Frau nicht beachtet und später behauptet, ihre
Hilferufe hätten dem Tischbein gegolten? Ein kleines
Büchlein über Anstandsformen in den 50er Jahren und
eine Zeitungsnotiz aus den 90ern über das bereits
erwähnte
Paar
standen
am
Beginn
dieser
Ensembleproduktion. Entstanden ist eine Zeitreise durch
knirschende Träume, uneingestandene Wünsche und
familiäre Verwerfungen: Eine assoziative Familienchronik
der letzten fünf Jahrzehnte.
„Scharf, boshaft und unentschieden ist das Stück, [...] bei
aller Schärfe strahlt es aber eine große Wärme aus und
die
Boshaftigkeit
ist
nicht
zynisch,
sondern
herzergreifend.“
(Frankfurter
Allgemeine
Zeitung,
15.02.00)
„’Knigges Erben’ [...] ist der Anwärter auf den Oscar, der
innerhalb des Theaterfestivals Blickfelder zu lancieren
wäre.” (Neue Zürcher Zeitung, 03/2000)
ERNST JANDL
Ernst Jandl, 1925 in Wien geboren, zählt zu den bedeutendsten Lyrikern unserer Zeit. Unter dem Einfluss der
konkreten Poesie und des Dadaismus wandte er sich der „experimentellen Dichtung“ zu. Dabei bestand seine
Kunst nicht nur im Verfassen, sondern auch im Vortrag seiner Gedichte. Er erhielt neben zahlreichen
anderen wichtigen Literaturpreisen 1984 den Georg-Büchner-Preis. Sein Gesamtwerk erscheint im
Luchterhand Literaturverlag. Ernst Jandl starb am 09. Juni 2000 in Wien.
„Er hat Pathos wieder möglich gemacht, gerade auch indem er es durch die von ihm erfundene,
verfremdende ’heruntergekommene Sprache’ brach und erträglich machte und das Groteske alles bemüht
’feinen‘ Sprechens höhnisch abservierte. Das war nicht einfach ’Gastarbeiterdeutsch’, wie es oft hilflos
vereinfachend heißt, sondern die Vorführung dessen, wohin es mit dem Pathos gekommen war, das doch
gerettet werden muss, um menschlichen Schmerz angemessen ausdrücken zu können.“
(Jörg Drews, Süddeutsche Zeitung, 13.06.00)
Ernst Jandl
FÜNFTER SEIN
Bearbeitung von Anna Wenzel
ein Theaterstück mit Musik und Liedern frei nach dem
gleichnamigen Bilderbuch von Ernst Jandl und Norman
Junge
5 D/ H
Empfohlene Altersgruppe: 4+
Jandl/ Junge: fünfter sein, Beltz Verlag, Weinheim/
Basel, 1997, 1999 (Kleinformat)
UA:
07.02.03,
Theater
Dortmund,
KiJuTheater
Sckellstraße; R: A. Siebers; B. Rinnert; 2004,
KiJuThTreffen NRW, Gelsenkirchen: NRW-Preis
ÖE/ SE - frei -
E. Jandl (1925-2000)
N. Junge * 1938 in Kiel; lebt in Köln
A. Wenzel * 1959 in Oberbayern; lebt in München
Warten. Warten. Warten. So ist das doch dauernd: Nase
zerbrochen, Flügel geknickt, Fuß abgefallen, Herz
zerschnitten, Arm verrutscht, Seele zerrissen, Auge
abgegangen, Bein abgerissen, Hand verloren, Mensch
kaputt. Und kein Schwein guckt. Keiner hilft einem. Keine
Tür öffnet sich, keiner erbarmt sich und schraubt alles
wieder zusammen. Ein heiler Arm, ein geflicktes Herz,
eine frisch zusammengeklebte Seele, eine reparierte
Hand, ein wieder angeleimter Fuß – schöne Sache,
kommt im Leben aber praktisch nicht vor. Hier sitzen sie
nun alle fünf auf ihren Stühlchen: preußisches Einerlei,
hartes Gestühl, Deckenlampe, Glühbirne, Tür, Stille,
63
Leere, Nichts. Nur Warten. Warten. Warten. Kommt man
hier noch lebend raus? Ist das schon alles, das Leben mit
schmerzenden Gliedern und Verletzungen. Die Tür zu.
Das Ende? Jeder schaut ausdruckslos vor sich hin, nur
der Pinguin blickt zur Arztzimmertür.
Unter der Türritze, Mamma mia, ein warmes Licht. Doch
nichts geschieht. Da beginnt das Patientenkollektiv sich
gegenseitig verwundert zu betrachten, und Pingu fängt an
zu erzählen, wie er seine beiden Flügel verloren hat. Er
muss etwas gegen seine Angst vor dem, was da kommen
mag, unternehmen.
„Das Verblüffendste am Stück und der rundum
geglückten Aufführung: Der Kern von Jandls Gedicht wird
nicht nur erhalten, er wird sprachvirtuos und durch
genaue, liebevolle Personenführung, die jede noch so
kleine Geste wichtig macht, herausgeschält, sicht- und
fühlbar. Erst einmal ist dies: Warten. Kinder kennen das:
Warten auf den Papa die Mama, das Essen; dass das
Telefon klingelt oder eben beim Arzt im Wartezimmer. [...]
Ein bisschen erinnern die fünf an Estragon und Wladimir,
die auf Godot warten. Und wie die beiden Landstreicher
(und wie Kinder auch!) vertreiben sie sich spielend die
Zeit. Aber im Gegensatz zu den Beckett’schen Figuren
wird ihre Hoffnungslosigkeit nicht größer, weil sie sehen,
dass die anderen Patienten heil und fröhlich aus dem
Sprechzimmer herauskommen. [...] Ernst Jandl, würde er
noch leben, hätte auf all das vermutlich mit einem seiner
Gedichte geantwortet: ’zauber die haft ganz/ zauber die
haft’.“ (Theater der Zeit, April 2003)
FÜNFTER SEIN wurde als Film unter der Regie von Alexandra Schatz für die Sendung mit der Maus vom
Südwestfunk Baden-Baden konzipiert. Das Bilderbuch entstand unter der Verwendung der für den Film
gezeichneten Bilder und wurde für den Deutschen Jugendliteraturpreis nominiert, mit dem Premio Bologna
Ragazzi ausgezeichnet und 1997 von Luchs 129, der Jury von Zeit und Radio Bremen (u. a. Doris Dörrie,
Mirjam Pressler) vorgestellt.
ALMA JONGERIUS
Alma Jongerius wurde 1959 in Utrecht geboren. Von 1976 bis 1981 absolvierte sie eine musikpädagogische
Ausbildung an der Pädagogischen Hochschule in Amsterdam und arbeitete anschließend in diversen
Amsterdamer Quartierzentren. 1984 bis 1988 besuchte sie die Theaterschool in Amsterdam und machte
berufsbegleitend eine Ausbildung zur Dramadozentin und Regisseurin. 1985 gründete sie das Peutertheater
Pompoen. Zur Zeit arbeitet Alma Jongerius als freischaffende Theaterpädagogin, Regisseurin und
Schauspielerin in Baden in der Schweiz.
Dik Prins wurde am 26. Oktober 1948 im niederländischen Zaandam geboren. Zunächst arbeitete er als
Opernsänger, dann war er lange Jahre Schauspieler und Regisseur im Bereich Kinder- und Jugendtheater.
Zur Zeit lebt er in Amsterdam und arbeitet als Pfleger in einem Altersheim.
Alma Jongerius
MÜLLMAUS
1 D/ H
Empfohlene Altersgruppe: 3+
publiziert in: Spielplatz 13, Verlag der Autoren, Ffm.,
2000
übersetzt ins Slowenische (Smetiščna Miš) von Samo
Strelec
UA/ SE: 03.02.93, Peutertheater Pompoen/ Rote Fabrik,
CH-Zürich; R: D. Prins DE: 16.10.94, Theater im
Werftpark, Kiel; R: N. Aust 18.10.98, fakstheater,
Augsburg 25.04.99, ReibeKuchenTheater, Duisburg;
R: V. Koopmans 19.04.01, Thalia Theater Halle 10.10.04, in bocca lupo e. V, Köln; R: E. Sebaa 01.11.05, Junges Theater, LB Niedersachsen Nord,
Wilhelmshaven; R: F. Fuhrmann 21.05.06, theater
hintenlinks, Krefeld 25.11.06, schnawwl am NT,
Mannheim; R: A. Michaelis; 13.05.07, BadenWürttembergisches KiJuThFestival, Konstanz; 05.11.06.08, São Paulo; 02./04.09.09, Bangalore, Indien
14.06.08, Horizont Theater, Köln Slowenische EA:
14.11.09, Lutkovno Gledališče (Puppentheater) SLOMaribor; R: S. Strelec ÖE - frei A. Jongerius * 1959 in NL-Utrecht; lebt in CH-Baden
Alma Jongerius
GUTE NACHT, MEIN BÄR
1 D/ H
Empfohlene Altersgruppe: 3+
Ein kaputter Staubsauger, ein Regenschirm mit Löchern,
Küchenabfälle, altes Spielzeug, ein Stapel Zeitungen, ein
großer Abfallsack und eine freche Müllmaus. Aus dem
Küchenschränkchen vertrieben, flüchtet die obdachlose
Maus in einen Müllhaufen. Die Neugier ist stärker als die
Angst. Das Publikum wird Partner auf der Suche nach
Kuchen und Käse.
„Müllmaus” spielt mit Inhalten und Formen, die für
Kleinkinder erkennbar sind, aber nicht der Realität
entsprechen. So werden Haushaltsgegenstände auf
ungewöhnliche Art benutzt, und Spielsachen verwandeln
sich in Mäusekinder. Die Geschichte ermöglicht den
Zuschauern, selber eine Verbindung zur Realität
herzustellen. Das Stück lebt vor allem vom Spiel, den
Bewegungen, der Musik und dem Austausch mit dem
Publikum.
„Die ’Müllmaus’, ein Stück, das den Gefühlen, der Freude
und den Ängsten, abseits der Märchenklischees,
Artikulationsraum gibt.” (Neu-Ulmer Zeitung, 07.06.94)
„Ein poetisches, interaktives Theater, das ideal auf ein
junges Publikum abzielt – mit dem Appell:
Gemeinsamkeit macht gerade bei Kleinen stark! Und:
Angst hat mal jede(r) – natürlich auch eine mutige Maus.
Aber es gibt Chancen, diese zu überwinden.“
(Westdeutscher Allgemeiner Anzeiger, 11.05.05)
UA: 27.03.88, Peutertheater Pompoen, NL-Amsterdam;
R: D. Prins DSE/ SE: 01.06.89, Peutertheater
Pompoen; Rote Fabrik CH-Zürich; 1991, DRSAufzeichnung DE: 07.11.92, FaksTheater, Augsburg;
R: K. Andrä 23.05.93, Spielraum, Kassel; R: J.
Damaschke 22.10.93, Theater im Werftpark, Kiel; R: N.
64
Aust 05.03.95, ReibeKuchenTheater, Duisburg; R: U.
Frisch 25.08.96, Theater Bilitz, Münchwilen; R: U.
Beeler 01.12.96, KiJuTheater des LTT, Tübingen; R: C.
Richers Franz. EA: 10/98, Théâtre de la Vallée, FSaint Brice sous Forêt; Ü/ R: G. Schumann 26.10.04,
LB Niedersachsen Nord, Wilhelmshaven; R: F. Fuhrmann
05.06.05, KiJuTheater Speyer, im Zelt und mobil; R:
M. Folz 07.02.06, Schauspielkollektiv Lüneburg; R: F.
Fuhrmann 25.10.06, Theater Radelrutsch, Donnbronn/
Heilbronn; R: B. Wilbs 12.10.08, theater hintenlinks,
Krefeld ÖE - frei -
„Auf klare, unverschnörkelte Weise wurde vorgeführt, was
für Kinder nachvollziehbar und verständlich ist: Die
zwischen zärtlicher Liebe und jäher Ablehnung pendelnde
Beziehung vom Mädchen Pom und ihrem ’Prinz Bär’, die
sprühenden Ideen eines Kindes, das eigentlich im Bett
liegen sollte und schlafen. Schlichte Lieder, die im Stück
wieder und wieder gesungen wurden.”
(Schwäbische Zeitung, 08.11.93)
„Das Stück ist trotz seiner Schlichtheit wundersam
poetisch.” (Reutlinger Generalanzeiger, 21.01.97)
„Eine lustvolle Spielwiese mit Gefühl für leise, humorvolle
Vorgänge.” (Stuttgarter Zeitung, 22.04.02)
Pom und ihr Bär sollten schlafen gehen. Stattdessen
machen die beiden eine Flugreise, verjagen Gespenster,
streiten und versöhnen sich.
Alma Jongerius/ Dik Prins
KLEINE RAUPE
1D
Empfohlene Altersgruppe: 3+
1990, DRS-Fernseh-Aufzeichnung (Spielhaus) der UA
UA: 28.02.90, Peutertheater Pompoen, NL-Amsterdam;
R: D. Prins DSE/ SE: 25.03.90, Peutertheater
Pompoen; Rote Fabrik, CH-Zürich; R: D. Prins DE:
1990, Rrrabatzzz Theater Hainburg; R/ : T. Waldkircher
05.09.93, FaksTheater Augsburg; R: A. Jongerius 12.02.95, ReibeKuchenTheater Duisburg; R: R. Frisch ÖE: 07.05.99, Theater des Kindes, A-Linz; R: H. Leutgöb
30.10.99, Horizont Theater, Köln; R: V. Hein 13.10.02, KiJuTheater Speyer; R: H. Heinstein 24.09.06, Theater Osnabrück; R: S. Frense
D. Prins * 1948 in NL-Zaandam; lebt in NL-Amsterdam
Groß und schön wird sie einmal werden, die kleine grüne
Raupe, mit der Sophie in ihrem Sandkasten Freundschaft
geschlossen hat. Sophie versorgt sie mit Essen, bis sie
immer dicker und dicker wird. Eines Tages erhebt sich ein
wunderschöner Schmetterling und fliegt davon.
„Die Aufführung kann alle Kulturpäpste, die skeptisch
sind, ob Kindertheater denn auch Kunst sei, von ihren
Zweifeln befreien. Aber was viel wichtiger ist: sie macht
den Kindern Spaß.“ (Abendzeitung, 07.09.93)
„Eine leise, sehr poetische Geschichte! Nicht wilde und
laute Aktionen, sondern rasch wechselnde Emotionen
machen den Reiz dieses Stücks aus. Zwar zeigt die
kleine Sophie der Raupe ihre Schätze, baut ihr aus einem
Zollstock eine schwindelerregende Brücke oder übt mit ihr
Zirkusnummern auf einem Bein ein, aber das steht bei
diesem Spiel im Kinderzimmer gar nicht so sehr im
Vordergrund. Zusammen mit Sophie erleben die jungen
Zuschauer, warum Sophie sich freut, wütend wird, vor
Freude in die Luft springt oder traurig ist, weil sie von
ihrer kleinen Freundin Abschied nehmen muss.“
(Hildesheimer Allgemeine, 27.02.97)
XENIA KALOJEROPOULOU
Xenia Kalojeropoulou wurde 1936 in Athen geboren. Sie studierte an der Royal Academy of Dramatic Art in
London. Anschließend kehrte sie zurück in ihre Heimat, wo sie als Schauspielerin zu arbeiten begann. 1972
gründete sie die Theatergruppe Mikri Porta (Die kleine Tür), mit der sie für Kinder und Jugendliche spielt
und für die sie selbst Stücke verfasst. Mikri Porta gehört inzwischen zu den führenden Theatertruppen
Griechenlands. Daneben schreibt Xenia Kalojeropoulou auch Stücke für Erwachsenen und arbeitet als
Übersetzerin.
Xenia Kalojeropoulou
ODYSSINDBAD
(Odyssevach)
Stück mit Musik in zwei Akten
aus dem Griechischen von Gaby Wurster
1 D, 6 H, ggf. MusikerInnen
Empfohlene Altersgruppe: 6+
übersetzt in acht Sprachen und mehr als 15 mal im
Ausland nachgespielt
UA:
1981,
Athina-Theater,
GR-Athen;
R:
X.
Kalogeropoulou 1984, Staatstheater, CY-Levkosia Israel. EA: 1985, Staatliches Kindertheater, IL-Tel Aviv Engl. EA: 1986, Merseyside Young People's Theatre,
GB-Liverpool 1986, Unicorn Theatre for Children, GBLondon 1986, Kommunaltheater, GR-Kalamata 1986, Kinderbühne Porta-Theater, GR-Athen 1988,
Kinderbühne, GR-Athen 1989, Kommunaltheater, GRLarissa 1989, Staatstheater, TR-Istanbul 1990,
Kommunaltheater,
GR-Komotini
1990,
Kommunaltheater,
GR-Agrinion
1991,
Kommunaltheater, GR-Rhodos Staatstheater, RO-Arad
1994/95, Stadttheater, GR-Patras 04/1995, NT,
Caracas 05/2001, Théâtre des Treize Vents, FMontpellier DSE - frei X. Kalojeropoulou * 1936 in GR-Athen; lebt auch dort
Ein Held muss mal ein wildes Tier bezwingen, mal die
schöne Prinzessin erobern oder die Weltmeere
durchqueren und dabei zahlreiche Seeungeheuer
bekämpfen. Doch auch ein Held sehnt sich irgendwann
nach ein bisschen Ruhe. Und so macht sich
Odyssindbad, der vielen Kriege müde, auf den Weg in
seine Heimat. Doch bevor er diese erreicht, wollen noch
viele Abenteuer von ihm erlebt werden. Und dann kommt
zu allem Überfluss auch noch die Liebe ins Spiel.
Prinzessinnen sind aber auch immer zu schön. Ob er das
Geheimnis des Zyklolotogorgozirzibum löst und seine
Heimat wieder sehen darf, bleibt abzuwarten. Aber
schließlich ist Odyssindbad ein Held, und Helden geben
nicht auf halber Strecke auf.
Eine dramaturgisch sehr geschickte Bearbeitung aus
Elementen der „Odyssee”, den „Geschichten aus 1001
Nacht”, Volksmärchen und Sagen verschiedener Länder.
Odyssindbad trifft auf seiner Heimreise auf Zyklopen,
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Gorgonen,
Lotophagen,
Zauberinnen,
Piraten,
Prinzessinnen und Könige. Er muss ungeahnte
Abenteuer bestehen, die manchmal gefährlich, manchmal
amüsant sind. Er fährt auf Meeren, wo die Fische
Eulenköpfe haben, leidet Hunger und Durst, er wird in ein
Tier verwandelt, löst Rätsel, er bekommt Flaschenpost,
verliebt sich, und ihm bricht fast das Herz. Erst, als er
seine Heimat Ithagdad erreicht, versteht er, was es mit
dem Zyklolotogorgozirzibum auf sich hat.
SOPHIE KASSIES
Sophie Kassies, 1958 in Amsterdam geboren, studierte Regie an der Theaterschool in Amsterdam. Seitdem
arbeitet sie als Dramaturgin und Regisseurin, in den letzten Jahren jedoch hauptsächlich als Schriftstellerin.
Sie schreibt für Erwachsene und Kinder. Ihre Laufbahn ist durch lange Arbeitsverbindungen mit
verschiedenen Regisseuren gekennzeichnet. Ihre Zusammenarbeit mit Flora Vergrugge begann 1992 am
Jeugdtheater Sonnevanck in Enschede, für das sie insgesamt neun Theaterstücke verfassten – wie zum
Beispiel 2004 das Kinderstück Schaf – in denen die Musik eine immer wichtigere Rolle spielt.
Sophie Kassies
DAS KIND DER SEEHUNDFRAU
(Oroek)
Musiktheaterstück nach einem Konzept von Flora
Verbrugge
aus dem Niederländischen von Eva Maria Pieper
1 D (auch Sängerin), 1 H, 3 Live-Musiker
Empfohlene Altersgruppe: 8+
2006, im Stückepool von Kaas & Kappes
UA: 26.02.06, Jeugdtheater Sonnevanck, NL-Enschede;
R: F. Verbrugge; Ocobar UA/ DSE (mit neuer
Komposition): 24.02.08, Staatstheater Oldenburg; R: A.
Gronemeyer; R. Schulkowsky 06.04.08, schnawwl
am NT/ Junge Oper, Mannheim; R: A. Gronemeyer; R.
Schulkowsky; 31.10./01.11.09, Dschungel, A-Wien 23.10.10, Theater Pfütze, Nürnberg; R: C. Gottwald
ÖE/ SE - frei S. Kassies * 1958 in NL-Amsterdam; lebt auch dort
„Hoch oben im Norden, wo es im Sommer nie richtig
dunkel und im Winter nie richtig hell wird, lebt Oruk mit
seinen Eltern in einer kleinen gemütlichen Hütte.
Manchmal fährt er mit seinem Vater im Hundeschlitten
über das krachende Eis zum Fischen und abends, wenn
draußen der Wind den Schnee vor sich hertreibt und die
Wellen des Eismeeres gegen die Klippen in der Bucht
schlagen, liegt er in seinem warmen Bett und freut sich
am Lachen seiner Eltern. Doch dann wird seine Mutter
krank und sein Vater kommt nur noch selten nach Hause.
Oruk muss hilflos mitansehen, wie es seiner Mutter immer
Sophie Kassies
SCHAF
(Schaap)
(Konzept: Flora Verbrugge)
Musiktheater mit Werken von Henry Purcell, Georg
Friedrich Händel und Claudio Monteverdi
aus dem Niederländischen von Eva Maria Pieper
1 D, 1 H, 2 Sängerinnen, 2 Live-Musiker
Empfohlene Altersgruppe: 6+
2007 im Stückepool von Kaas & Kappes
UA: 30.01.05, Jeugdtheater Sonnevanck, NL-Enschede;
R: F. Verbrugge; 28.10.05, Städtische Bühnen
Münster, im Rahmen des Symposions „Kinderoper und
populäre Kinderkultur um 1900“ DSE: 15.10.06,
schnawwl am NT/ Junge Oper, Mannheim; R: A.
Gronemeyer; 20.05.07, Baden-Württembergisches
KiJuThFestival, Konstanz; 03./04.11.07, Festival
Modern, Dschungel Wien; 09.03.08, Theater sehen –
Theater spielen: 13. Hess. KiJuThWoche in Marburg; 13.-19.10.08, Baboró – International Arts Festival for
Children; 04.12.08, fünf Musikstücke im Rahmen der
schlechter geht. Eines Nachts, nachdem die Eltern heftig
miteinander gestritten haben, hört er draußen eine
Stimme, die seinen Namen ruft. Oruk folgt dem Ruf, der
ihn die Küste entlang zu einem Felsen führt. Dort liegt in
einer Spalte ein altes Seehundfell und Oruk spürt, dass er
es seiner Mutter bringen muss. Als er sie Zuhause damit
zudeckt, verschwinden ihre kranken Gesichtszüge und
Falten. Ihre Augen beginnen zu leuchten, ihr Körper
glänzt und nach und nach verwandelt sie sich in einen
Seehund. Von seinem Vater erfährt Oruk dann die ganze
Geschichte: Wie er vor vielen Jahren einem
wunderschönen Seehundmädchen das Fell gestohlen
hatte, wie dieses Mädchen mit ihm gegangen ist, wie sie
sich geliebt haben und glücklich waren. Nun hat sich
vieles verändert.“ (Ankündigungstext, Nationaltheater
Mannheim)
„Auf sehr saftige und sinnliche Art und Weise wird in
diesem Stück einem alten Inuit-Märchen neues Leben
eingehaucht. Der Junge Oruk entdeckt ein großes
Geheimnis in Bezug auf seinen Vater, seine Mutter und
sich selbst. Oruk scheint das Wunschkind einer
unmöglichen, aber leidenschaftlichen Liebe zwischen
einem rohen, einsamen Mann und einer wunderschönen
Seehundfrau zu sein.
Die Autorin Sophie Kassies hat das Märchen bearbeitet
und daraus eine gut komponierte, musikalische
Theatererzählung, mit viel Raum für Spiel, Kommentar
und schönen Liedtexten geschaffen: Über Liebe und
Loslassen.“ (Stückepool 2006, Kaas & Kappes)
Preisverleihung des Deutschen KiJuThPreises im
Kaisersaal des Ffm. Römers 21.09.07, Junges
Staatstheater Braunschweig, Haus 3; R: C. Däuper Luxemburg. EA: 29.11.07, Théâtre National du
Luxembourg; R: J. Posing-Van Dyck 08.03.08,
Duisburger
KiJuTheater,
ReibekuchenTheater
im
KOMM’MA; R: R. Frisch SE: 06.12.08, Theater Basel;
R: M. Frank 18.10.09, Niedersächsische Staatstheater
Hannover, Ballhof zwei, R: F. Karig 14.02.10,
Anhaltisches Theater Dessau; R: W. Jagodzinski 26.02.10, Theater Freiburg; R: A-C. Carstens
ÖE - frei F. Verbrugge * 1956 in NL-Amsterdam; lebt in NLEnschede
Ein Schaf liegt mit den anderen Schafen auf der Wiese,
schläft, frisst – kurz: tut, was ein Schaf eben so tut, also
nicht sehr viel. Eines Tages aber kommt ein Prinz auf die
Wiese, der kein Prinz sein will. Er hat Angst, nicht die
richtigen Sachen zu beschließen und die Menschen arm
und unglücklich zu machen. Darum will er seine Krone
66
verschwinden lassen – als das Schaf ihm verspricht, ihn
nicht zu verraten, sagt er: „Schaf, du bist mein Freund.“
Und damit fängt die Geschichte erst so richtig an, denn:
Ein Freund braucht einen Namen, damit man ihn rufen
kann, wenn man ihn braucht, damit man ihn zwischen
den anderen (Schafen) findet. Das Schaf aber hat keinen
Namen, es heißt einfach „Schaf“. Wie alle anderen
Schafe auch. Jetzt, wo es einen Freund hat, will es „nicht
mehr ein Schaf unter Schafen“ sein, sondern „ein
spezieller Jemand“. Einer, der einen Namen hat. Schaf
zieht also los, einen Namen zu finden – und erlebt
allerhand merkwürdige und aufregende Dinge. Am Ende
bekommt es eine Schachtel mit einem Namen darin. Die
anderen Schafe protestieren: „Wir heißen Schaf. Wir
heißen alle Schaf, und das ist gut so.“ Das Schaf fragt
sich plötzlich, was es ist, wenn es kein Schaf mehr ist.
Und findet heraus, dass das Leben auch lohnt, wenn man
nichts Besonderes ist.
Eine sehr schöne Geschichte über ein Schaf, das eine
Identität sucht und sich selbst findet, eingebettet in die
wunderbaren Kompositionen von Purcell, Händel und
Monteverdi.
„Ein Schäferspiel ohne Schäfer und Schäferin ist das
also, und man folgt Schaf gern auf seiner Namenssuche,
vor allem weil sich Regie und Ensemble immer wieder
herrliche Scherze erlauben. Keine abgeschmackten,
sondern sehr feine. Da wird mit allem gespielt, was nicht
nagelfest ist, ein Baumstumpf wird zum Thron, läppische
Läppchen werden zu Schafsohren, Friedhofskreuze zu
Selbstwertsymbolen.“ (Bergsträßer Anzeiger, 17.10.06)
IRMGARD KEUN
Irmgard Keun wurde am 6. Februar 1905 als Tochter des Kaufmanns Eduard Ferdinand Keun in BerlinCharlottenburg geboren. Sie wuchs in einem liberalen Elternhaus in Berlin und Köln auf. Nach dem Besuch
des Lindenthaler Mädchen-Lyzeums arbeitete Irmgard Keun zunächst als Stenotypistin und belegte
gleichzeitig Bühnenkurse an der Kölner Schauspielschule. Engagements führten die junge Schauspielerin
über das Greifswalder Stadttheater bis zum Thalia Theater Hamburg. 1929 begann sie zu schreiben, wobei
sie von Alfred Döblin und Kurt Tucholski gefördert wurde. 1933 wurden ihre Bücher von der SS
beschlagnahmt und verboten. 1936 ging sie ins Exil, zunächst nach Belgien und später nach Holland. In
dieser Zeit entstand auch der Roman KIND ALLER LÄNDER. Irmgard Keun verstarb am 5. Mai 1982 in Köln.
Irmgard Keun
macht Erfahrungen, die teuer bezahlt werden müssen.
Sie lernt sehr bald, dass wer keinen Pass besitzt, auch
keine Daseinsberechtigung hat, zumindest für die
Behörden. Und sie spürt, ohne Geld ist der Mensch, so
gut er auch sein mag, nur die Hälfte wert. Im Exil, gerade
noch geduldet, werden die drei einen Begleiter nie los: die
Angst.
KIND ALLER LÄNDER
Bearbeitung von Ina Bleiweiß
2 D, 1 H
Empfohlene Altersgruppe: 9+
UA - frei I. Keun (1905-1982)
I. Bleiweiß * 1968 in Halle/ Saale; lebt in München
Kully, das Kind aller Länder, kennt Kummer zunächst
kaum, obwohl die Verhältnisse alles andere als geordnet
sind. Die Zehnjährige fühlt sich auch in der Fremde zu
Hause, ihre Heimat ist die Welt: heute Wien und morgen
Warschau, Nizza entdecken und über den großen Teich
nach New York, mal in Paris sein und dann wieder in
Prag: das Ganze ein Abenteuer mit ungewissem
Ausgang, immer auf der Flucht vor den Nazis, die Kullys
Vater, einen berühmten Romancier, samt Familie in die
Emigration getrieben haben. Kully, naseweis und altklug,
KULLY Ein Pass ist ein kleines Heft mit Stempeln und
der Beweis, dass man lebt. Wenn man den Pass
verliert, ist man für die Welt gestorben. Man darf
dann in kein Land mehr. Aus einem Land muss
man raus, aber in das andere darf man nicht
rein. Doch der liebe Gott hat gemacht, dass
Menschen nur auf dem Land leben können. Jetzt
bete ich jeden Abend heimlich, dass er macht,
dass
Menschen
jahrelang
im
Wasser
schwimmen können oder in der Luft fliegen.
RUDYARD KIPLING/ RÜDIGER PAPE
Rudyard Kipling wurde 1865 in Bombay geboren. Im Alter von sechs Jahren kam er nach England, wo er bei
Pflegeeltern lebte und die Schule besuchte. 1882 kehrte Kipling nach Indien zurück, unternahm ausgedehnte
Reisen, arbeitete als Journalist und Autor. Zu seinen bekanntesten Werken gehört DAS DSCHUNGELBUCH.
Kipling erhielt 1907 den Nobelpreis für Literatur. Er starb 1936 in London.
Rüdiger Pape, 1960 in Salzgitter geboren, war nach seinem Studium der angewandten Kulturwissenschaften
an der Hochschule Hildesheim Regieassistent an den Stadttheatern in Heidelberg, Konstanz und am
Staatstheater Hannover tätig. Von 1993-96 leitete er als Direktor das Carl-Maria–von-Weber-Theater in
Bernburg an der Saale, danach arbeitete er zwei Jahre als Hausregisseur und Programmdirektor der
Freilichtspielstätte am Thalia Theater Halle. Seit 1998 inszeniert Rüdiger Pape als freier Regisseur unter
anderem in Bregenz, Bremen, Halle, Heidelberg, Köln, Konstanz und Mannheim.
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Rudyard Kipling
DAS DSCHUNGELBUCH
ein Theaterstück mit Musik
Bearbeitung von Rüdiger Pape
2 D, 5 H
Empfohlene Altersgruppe: 5+
UA: 18.11.06, Staatstheater Oldenburg; R: R. Pape; G.
Greszik 18.04.08, Theater Somehuus (Laien, daher
nicht SE), CH-Sursee (in Schweizer Mundart); R: B.
Schürmann ÖE/ SE - frei R. Kipling (1865-1936)
R. Pape * 1960 in Salzgitter; lebt in Köln
„’Das Dschungelbuch’ ist die bildreich erzählte
Geschichte vom klassischen Kampf des Guten gegen das
Böse.
Seit
über
100
Jahren
sind
die
Dschungelgeschichten des englischen Nobelpreisträgers
Rudyard
Kipling
aus
dem
Repertoire
der
Kinderbuchliteratur nicht mehr wegzudenken. Spätestens
mit der legendären Walt-Disney-Verfilmung in den 60er
Jahren hat das Dschungelbuch Weltruhm erlangt.“
(Ankündigungstext, Staatstheater Oldenburg)
„So erfrischend flott, temporeich und zeitgemäß wie die
Aufführung des Oldenburgischen Staatstheaters kannte
man ’Das Dschungelbuch’ bisher nicht.
Unter der Regie von Rüdiger Pape ist ein rasantes
Bühnenstück voller Esprit und Humor entstanden, bei
dem die Zeit wie im Fluge vergeht. Pape wurde vor
kurzem für den deutschen Theaterpreis in der Kategorie
’Beste Regie Kinder- und Jugendtheater’ nominiert und
hat seinem Oldenburger Ensemble eine ’Dschungelbuch’Version auf den Leib geschrieben, in der die Darsteller all
ihr schauspielerisches Können unter Beweis stellen
können. [...] Einen großen Anteil an der feurigen
Umsetzung hat auch die Musik von Gitarrist Gunnar
Greszik. Er gibt dem Dschungelbuch ein rockig-poppiges
Fundament und untermalt mit seiner dreiköpfigen ’GeierBand’ das gesamte Szenario stimmungsvoll und
handwerklich beeindruckend.
Das Beste am ’Dschungelbuch’ des Staatstheaters ist
aber die gelungene Modernisierung des klassischen
Themas. Dabei haben Kinder und auch Erwachsene ihren
uneingeschränkten Spaß.“ (Nordwest Zeitung, 20.11.06)
PAMELA KOEVOETS
|NEUE AUTORIN|
1946 in Vlissingen in den Niederlanden geboren, begann Pamela Koevoets bereits mit 18 Jahren als Tänzerin
und Schauspielerin zu arbeiten. Als zweite Hälfte des Stand-up Duos The Bamsisters bereiste sie in den
80er Jahren ganz Europa. In den letzten zwanzig Jahren schrieb und veröffentlichte sie acht Bücher, leitete
zahlreiche Theaterworkshops in England, den Niederlanden, den USA und in Deutschland. Als
Filmschauspielerin arbeitete sie unter anderem mit dem Regisseur Adriaan Ditvoorst zusammen. Pamela
Koevoets lebt heute im Norden der Niederlande, in Bergen.
Pamela Koevoets
wird als einfacher Publikumsreißer, verpackt in fastfoodfertige Brocken, dann ist es das Märchen.
Was für eine Überraschung und was für ein Aufatmen,
nun einen Text zu finden, in dem ein überaus bekanntes
Märchen als schlichte, aber bildreiche Erzählung auf eine
Art und Weise dargeboten und vertieft wird, dass seine
Sprache wirklich bereichernd wirkt und der ursprüngliche
Inhalt wieder seinen Wert erhält.
Die Autorin zwingt uns mit ihrer wundervollen und
poetischen Sprache sanft, aber unentrinnlich zum Kern
der Geschichte: zum Schmerz, die Mutter vermissen zu
müssen, und zum Verlust der Aufmerksamkeit des in
Trauer verstrickten Vaters, hin zu der Sehnsucht, wirklich
gesehen zu werden und – wieder – zu jemandem zu
gehören.
Die stimmungsvolle, philosophische Sprache bleibt klar,
erdig und lebensecht nachfühlbar.
Märchen sind zeitlos und von heute. Gerade das gibt
Pamela Koevoets uns zurück. Und damit erhält sie als
Preisträgerin wohlverdient den Kaas & Kappes Preis.“
(Begründung der Jury, Kaas & Kappes-Preis 2006)
ASCHENPUTTEL
(Assepoes)
aus dem Niederländischen von Monika The
1D
Empfohlene Altersgruppe: 9+
2006, Kaas & Kappes Preis
Koevoets, Pamela: Assepoes: Een lied van
vertrouwen, Bezige Bij, 2000
Zwei Fassungen: eine davon als mobiles Stück für
Theater im Klassenzimmer
UA: 20.01.06, Jeugdtheater Sonnevanck R: F. Verbrugge
DSE: 05.06.10, schnawwl am NT Mannheim
ÖE/ SE - frei P. Koevoets * 1946 in NL-Vlissingen; lebt in NL-Bergen
„Wenn es ein Genre gibt, das im Kindertheater sehr oft
benutzt wird, dann ist es wohl das Märchen. Und wenn es
ein Genre gibt, das oft missverstanden oder missbraucht
HELGA KOREN
Helga Koren, geboren am 20. März 1943 in Steinhöring, studierte Schauspiel in Berlin und war anschließend
an verschiedenen Häusern engagiert. 1987 begann sie, Theaterstücke und Kurzgeschichten für Kinder und
Erwachsene zu schreiben.
Helga Koren
IRGENDWAS
oder W ELCHE FARBE HAT DER W IND?
1 D, 1 H, 1 Musiker
Empfohlene Altersgruppe: 5+
Ursendung der Hörspielfassung: 06.06.99, BR,
B2Radio, München; R: M. Everding
68
UA/ ÖE: 07.11.01, Jugendtheater Die Kiste (Rolf Parton),
A-Tulfes; R: R. Parton DE/ SE - frei H. Koren * 1943 in Steinhöring; lebt in Berlin
Die kleine Marie sitzt unter einem Baum, bläst
Seifenblasen und langweilt sich. Bis plötzlich irgendwas
im Baum raschelt. Dann fällt ein riesiger Schuh auf den
Boden, und eine Stimme fängt an zu reden. Redet über
Helga Koren
TRAUMKÖNIG
ein Märchen mit Musik und einem Tänzerpaar
3 D, 3 H, 1 Tänzerpaar
Empfohlene Altersgruppe:
UA - frei Eine umgedrehte Aschenbrödel-Handlung, in der ein
Mädchen gerade durch übertriebene Mutterliebe in die
Isolation gerät: Maria ist stumm auf die Welt gekommen.
alles und nichts und stellt sich als ein Kerl namens
IRGENDWAS vor. Endlich passiert etwas, doch Marie
findet IRGENDWAS lästig, weil man ihn nicht sehen
kann, nur hören. IRGENDWAS fordert Marie auf, ihm
seinen besten Freund – die Posaune Toni – aus dem
Schuh zu holen. Und dann fangen IRGENDWAS und
Toni an, Geschichten zu erzählen.
Ihre Mutter starb früh, und so lebt Maria bei ihrem Vater,
einem Kanzler des Königs, zusammen mit seiner neuen
Frau und deren Tochter Anne. Die Stiefmutter und Anne
lieben Maria, mögen ihre aufgeschlossene Art, ihre
Fröhlichkeit. Jeden Wunsch wollen sie ihr von den Augen
ablesen, und doch missverstehen sie Marias Bedürfnis, in
die Welt zu gehen. Die Stiefmutter möchte das junge
Mädchen vor Kränkung und Spott bewahren, indem sie
es von der Welt fernhält. Und so erträumt Maria sich ihre
eigene Welt, erfindet sich ihren Traumkönig.
VINCENT LAGASSE
Vincent Lagasse wurde 1962 in Malo les Bains in Belgien geboren. Er absolviert eine Theaterausbildung an
der École d’animation en arts du spectacle in Brüssel und arbeitet seitdem als Schauspieler. 1987 hat er das
Jugendtheater Mme Ripouette gegründet, 1998 das Theaterkollektiv L’étrange Salon, das ebenfalls für
junges Publikum spielt. Vincent Lagasse lebt heute im belgischen Chaudfontaine und tourt mit seinem
Ensemble durch Europa.
Vincent Lagasse
DAS VERRÜCKTE WOHNZIMMER
(L’étrange salon)
aus dem Französischen von Christina Weber
1 D, 1 H
Empfohlene Altersgruppe: 4+
UA: 18.08.00, Festival Jeune Public, B-Huy; 14.03.02,
7. Hessische KiJuThWoche, Marburg DSE: 12.05.06,
HLT, Hessisches Landestheater Marburg; R: U Eisold
ÖE/ SE - frei V. Lagasse * 1962 in B-Malo les Bains; lebt in BChaudfontaine
Madame Lucie lebt zurückgezogen wie eine Auster,
umgeben von staubigen Erinnerungen. Niemanden lässt
sie zu sich herein, erst recht nicht Monsieur Anatol, den
aufdringlichen Nachbarn, der Gott weiß was von ihr will.
Da geschehen plötzlich unheimliche Dinge im vertrauten
Heim – es ist wie verhext! Wer steckt bloß hinter dem
geheimnisvollen Spuk?
Ein herrlicher Spaß über eine liebenswert-schrullige alte
Dame, die nach dem Tod ihres Mannes den Kontakt zur
Außenwelt zu verlieren droht.
„Man nehme zwei sehr sympathische Schauspieler, ein
gut geschriebenes
Stück und einfache, aber
wirkungsvolle Effekte – schon erhält man ’Das verrückte
Wohnzimmer’, gutes Theater für Kinder.“ (Vers l’avenir,
09.01.02)
„Ein Kindertheater, wie es sein sollte: kurzweilig, witzig
und charmant.“ (Marburger Neue Zeitung, 16.03.02)
SJIEF VAN DER LINDEN/ CRISCHA OHLER
Sjief van der Linden, 1951 im niederländischen Nijmegen geboren, studierte an der Theaterschool Arnheim
und der Akademie voor Expressie door Woord en Gebaar in Utrecht. Von 1981 bis 1989 dozierte er an der
Theaterschool in Utrecht, von 1987 bis 1989 an der Rotterdamse Dansacademie. Im Bereich Kinder- und
Jugendtheater ist er seit 1972 tätig.
Crisha Ohler wurde 1950 in Bielefeld geboren. Sie studierte Germanistik in Göttingen und Kassel und machte
eine Theaterausbildung in Bochum. Seit 1980 arbeitet sie in Bochum mit dem Schwerpunkt Kinder- und
Jugendtheater als Schauspielerin, Regisseurin und Szenografin. Seit 1994 leitet sie gemeinsam mit Sjief van
der Linden das Kinder- und Jugendtheaters mini-art.
Sjief van der Linden/ Crischa Ohler
KiJuThTreffen, Berlin 11/2001, Kindertheater des
Monats (NRW) ÖE/ SE - frei -
WER AUF DEM KOPF GEHT,
HAT DEN HIMMEL UNTER SICH
1 D, 1 H
Empfohlene Altersgruppe: 10+
UA: 27.02.00, Theater mini-art, Bedburg-Hau; R: R.
Knobel; 05/2000, 16. KiJuThTreffen NRW, Krefeld: NRW-Preis 07/2000 Schöne Aussicht – KiJuThTreffen,
Stuttgart;
05/2001,
6.
Deutsches
Was, wenn man einfach aus der Welt fällt? Ohne zu
stolpern, ohne zu wissen warum. Ein freier Fall, keine
Angst, ganz viel Schwarz. Und dann der harte Aufprall im
Irgendwo, der ankündigt, wie schwer der nächste Schritt
wird. Ein Platz, der genug Abstand zum eigenen Leben
und die Möglichkeit bietet, den bisherigen Lebensweg zu
reflektieren.
69
„Wer auf dem Kopf geht, hat den Himmel unter sich“ ist
ein Theaterstück über die Sehnsucht nach Glück, über
einen Vater, der auf der Suche nach seiner Tochter sich
selbst begegnet. Eine poetisch streitlustige Geschichte
über das Wagnis, anders zu sein. Über zwei
Generationen und das, was sie voneinander wissen oder
nicht wissen, über ihre verschiedenen und oft so
ähnlichen Wünsche, Ängste und Hoffnungen.
„Konzentriertes Spiel, Slapstick und Videoinstallation
verbinden sich hier zu einem dichten poetischen Spiel.”
(Deutsche Bühne, 12/2000)
„Das Thema der verlorenen Kinder und Eltern wird in
einem komplexen Gesamtereignis aus eigenen Texten,
Raum, Musik, Spiel und Bewegung umschrieben. Die
Vielfalt der eingesetzten Mittel, vom Video bis zur
Choreographie, ist sorgfältig, aber wie mit leichter Hand in
die assoziativ künstlerische Erzählung eingebunden, die
so ein wunderbares Gleichgewicht von Genauigkeit und
Geheimnis erhält.” (Jury, KiJuThTreffen NRW, 2000)
TIZIANA LUCATTINI
Tiziana Lucattini wurde 1952 in Rom geboren., wo sie Philosophie studierte. Von 1984 bis 1986 absolvierte
sie eine Schauspielausbildung am Actors Studio in New York. Seit 1991 ist sie künstlerische Leiterin der
Theatergruppe Ruotalibera in Rom. Neben ihrer Tätigkeit als Schauspielerin, Regisseurin und Autorin ist sie
als Theaterpädagogin tätig.
Tiziana Lucattini
Ka Pe A
(Ci Pi Ci)
aus dem Italienischen von B. Korn-Wimmer/ A. Testini
1 D, 1 H
Empfohlene Altersgruppe: 4+
UA: 07/99, Ruotalibera Teatro, I-Rom; R: T. Lucattini
DSE - frei T. Lucattini * 1952 in I-Rom; lebt auch dort
„Ka Pe A“ erzählt von einem besonderen Tag im Leben
von Andreas und Franziska, dem Tag einer
bevorstehenden Schultheateraufführung. „Spielen wir,
dass ...“, so halten die beiden, versteckt hinter einer
Kulisse, Ausschau nach der Ankunft ihrer Eltern im
Publikum und erwarten gespannt den Augenblick, in dem
sie
sich
verwandeln
können.
Mithilfe
ihrer
Vorstellungskraft schaffen sich die Geschwister eine
Tiziana Lucattini
KLEINE MÄNNER
(Piccoli Uomini)
aus dem Italienischen von Brigitte Korn-Wimmer
3H
Empfohlene Altersgruppe: 9+
UA: 07/94, Ruotalibera Teatro, Rom; R: T. Lucattini DSE: 20.05.01, Theater Wrede, Oldenburg; 2001,
Theaterfestival Domino, Göttingen: Förderpreis
ÖE/ SE - frei „Kleine Männer” ist die Geschichte von zwei
Klassenkameraden, die in einem Dorf leben. Pietros
Vater ist Bauer, Guidos Grundbesitzer. Ein armer und ein
reicher Junge teilen die Schulbank, der eine mit
schmutzigen Fingern vom Orangenschälen, der andere
weinerlich, wenn er seine stumpfen Stifte spitzen muss.
Jahre später stehen sie sich wieder gegenüber, wieder in
ihrem Dorf, und sofort bereit, in die Rollen der alten
Rivalen zu schlüpfen.
Tiziana Lucattini
ROTE SCHUHE
(Scarpette Rosse)
aus dem Italienischen von Brigitte Korn-Wimmer
2D
Empfohlene Altersgruppe: 8+
1992, Premio Stregagatto
eigene Wunderwelt, in der es von Hexen, Prinzessinnen
und Prinzen nur so wimmelt. Dabei bedarf es keinerlei
großen Aufwandes, die beiden schlüpfen mit der
einzigartigen
Begabung
des
Kindes
in diese
verschiedenen Rollen. Doch bei aller Spiellust stellen sich
die beiden in ihren diversen Rollen auch den ernsthaften
Themen des Lebens, wie der Scheidung der Eltern und
sogar dem Tod, der aber Gott sei Dank in einer
dramatischen Prügelszene besiegt werden kann. „Ka Pe
A“ schlängelt sich durch Ängste und Wünsche von
Kindern, die sich in der Märchenhandlung und den
magischen Schlupflöchern des Theaters begegnen. Dort
kann man auch Dinge sagen, wie Kacke, Pisse oder
Arsch, die man normalerweise nicht sagt und Dinge tun,
die man normalerweise nicht tut. So zeigt Lucattini trotz
ernster Anklänge, was Kinder Erwachsenen voraus
haben: Sich einfach mal von der eigenen Phantasie
forttragen lassen und zu „spielen, dass ...“
Durch diese Geschichte führt ein dritter kleiner Mann,
Passarillo genannt. Er starb als Kind, als Opfer
menschlicher Gewalt und als Opfer der dummen Rivalität
der beiden. „Passarillo” ist ein Elf, der alles von oben
verfolgt und die Geschichte, ohne zu verurteilen,
kommentiert. Im Grunde sind alle drei „kleine Männer”.
Passarillo, weil er nicht die Möglichkeit hatte, groß zu
werden. Die anderen beiden, weil sie über die Jahre zwar
groß wurden, aber nicht erwachsen. Lucattini zeigt all das
in einer dramatischen und epischen Bildhaftigkeit, die an
die frühen Schwarzweiß-Filme von Pasolini erinnert.
„Dieses Stück ist wirklich ein kleiner Glücksfall, denn es
verwebt die Phantasien der Jungs derart mit den
Erinnerungen der Erwachsenen, dass im Spiel keinerlei
Brüche entstehen, so emotional logisch fügt sich die
Vorstellungswelt der Kinder über ihre Erinnerung an die
eigenen Väter zu ihrem späteren Erwachsenenleben: Wie
der Vater so der Sohn. [...] Wie gesagt: ein Glücksfall.”
(die tageszeitung, 25.05.01)
übersetzt ins Französische von Bernard Tesla
(Souliers rouges); publiziert bei: l’école des loisirs, FParis, 1996 ÖE - frei ZDF-Aufzeichnung
(Traumspiele-Preis),
Erstsendung: 22.10.98, ZDF Wh. 02.-28.05.07 und ab
04.01.09 im ZDFtheaterkanal
UA: 12/91, Ruotalibera Teatro, I-Roma; R: T. Lucattini DSE: 03/94, carrousel-Theater, Berlin; R: M. Diaz; 1996, Traumspiele-Festival, NRW: Traumspiele-Preis
70
21.05.95, Zeno Theater, Köln; R: G. van Boxen 24.02.96,
Junges
Theater,
Hannover;
R:
B.
Schifferdecker 11.04.96, TJG, Dresden; R: E. Soccoro
Belg. EA: 17.05.96, Koninklijk Jeugdtheater, BAntwerpen; R: D. De Batist Franz. EA: 1996, Grand
Bleu, Centre Dramatique National, F-Lille 14.02.97,
Thalia Theater, Halle; R: A. Geller 09.10.97, Theater
Oberhausen; R: U. Grave 20.02.98, KiJuTheater
Heidelberg; R: H. Fahrenholz 03.10.98, Sandkorn
Theater, Karlsruhe 04.03.00, Volkstheater Rostock; R:
A. Quintana 12.03.00, Das Rheinische LT, Neuss; R:
D. Schüler Frühjahr 2001, Theatergruppe Luftikuss
Terminuss, A-Feldkirch 13.10.02, Kleine Bühne,
Stuttgart; R: D. Marstboom SE: 18.10.02, Mo Moll
Theater, CH-Schaffhausen; R: J. Schneckenburger 14.03.07, Theater Nordhausen; R: R. Winter 17.04.08,
Theater Verlängertes Wohnzimmer, Berlin; R: K.
Quintana Steinke
Zwei Straßenmädchen brechen auf gen Süden:
Mammalena will nach dem Tod ihrer Mutter deren Heimat
kennenlernen. Stelluna begleitet sie, um Mammalenas
rote Schuhe zu bekommen, die sie ihr als Belohnung
versprochen hat. An diesem alten paar Schuhe
offenbaren sich die Sehnsüchte, Wünsche und Träume
der beiden Mädchen. Sie helfen ihnen, in der brutalen
Realität nicht aufzugeben, geben ihnen einen Anreiz,
weiter zu kämpfen. Allein, erretten können sie die beiden
nicht …
„Die ’Roten Schuhe’ könnte man als poetisches AgitpropTheater bezeichnen: Das Werk erreicht seine Aussagen
über Umwege, über Spannung, Komik, Musik, Rhythmen.
Das Stück zeigt nicht das für uns unvorstellbare Elend der
lateinamerikanischen Großstadtkinder – wie könnte es
auch –, sondern schildert die Kraft und Energie zweier
junger Menschen, die sich bemühen, aus dieser Situation
auszubrechen.” (Berner Zeitung, 16.04.98)
„Ein Stück, das unter die Haut geht und hoffentlich so
manchen nicht nur sein altes Paar Schuhe anders
betrachten lässt.” (Westfälische Zeitung, 14.03.00)
„Ein spannendes Stück mit einem überraschenden Ende,
das Raum für eigene Interpretationen lässt.”
(Schaffhauser Nachrichten, 24.10.02)
MARIA MAGLIETTA
Maria Maglietta wurde 1952 im italienischen Laurenzana geboren. Gemeinsam mit ihrem Mann Marco Baliani
gründete sie 1975 das Theater Ruotalibera in Rom, das beide bis 1990 leiteten. Anschließend haben sie
gemeinsam das Trickster Teatro in Parma gegründet, das sie bis heute führen. Dieses Theater hat sich der
mündlichen Überlieferung und der Erzähltradition gewidmet. Daneben nimmt Maria Maglietta seit 1996 als
Schauspielerin an diversen internationalen Theaterprojekten teil, die vom ETI - Associazione Ente Teatrale
Italiano subventioniert werden, und arbeitet als Hörfunksprecherin. Sie lebt als Autorin, Schauspielerin und
Regisseurin in Parma. 1997 erhielt sie den Premio Stregagatto, die höchste Auszeichnung im italienischen
KiJuTheater, für ihr Theaterstück BAMBINE. Zur Zeit arbeitet Maria Magietta in Nairobi, Kenia mit
Straßenkindern.
Maria Maglietta
BAMBINE
aus dem Italienischen von B. Korn-Wimmer/ A. Testini
2D
Empfohlene Altersgruppe: 8+
1997, Premio E.T.I. Stregagatto
UA: 1995, Reggio Emilia, Compagnia Eduardo; R: M.
Maglietta DSE - frei M. Maglietta * 1952 in I-Laurenzana; lebt in I-Parma
Das Telefon läutet. Giacinta, eine junge Frau, nimmt ab.
Am anderen Ende der Leitung ist Grazia, ihre beste
Schulfreundin, die sie seit jenen Tagen nie wieder
gesehen hat. Jetzt ist sie hier und will sie besuchen.
Giacinta hält inne, ungläubig, und vor ihren Augen laufen
plötzlich Bilder ab, die sie vergessen glaubte. Sie sieht
die Klasse wieder, die Bänke, das Fenster, das auf die
naheliegenden Felder ging, sie sieht sich in der vierten
Klasse, und nun sitzt da wirklich das Kind Grazia auf der
Bank. Und die Vergangenheit wird zur Gegenwart.
Die ersten Schultage kehren wieder, der schwierige
Beginn einer Freundschaft, die sich um ein Geheimnis
dreht, das die Kinder scheinbar unzertrennlich werden
lässt. Gemeinsam gestalten sie ihre Träume, bereiten sie
sich darauf vor, erwachsen zu werden, tauschen
Erfahrungen aus, bis zu dem Moment, wo ihre
Freundschaft einen tiefen Riss erleidet und in die Brüche
geht. Fast zwanzig Jahre haben sie sich aus den Augen
verloren.
Im schnellen Aufblitzen der Erinnerung scheint die Zeit
stillzustehen – doch Grazia und Giacinta gelingt es, ihre
Geschichte zu Ende zu führen.
LINDA MARSHALL GRIFFITHS
Linda Marshall Griffith wuirde 1967 in London geboren. Sie studierte Kreatives Schreiben an der University
of Leeds. Neben Tätigkeiten als Regisseurin und Dramaturgin, lehrte sie auch am St. John University College
in York. Ihre Stücke wurden mit zahlreichen Preisen ausgezeichnet, zuletzt erhielt sie 2006 den Pearson
Playwright Award für POMEGRANATE.
Linda Marshall Griffiths
UNTER DER WELT
(Mine)
aus dem Englischen von Anke Ehlers
2 D, 2 H
Empfohlene Altersgruppe: 8+
UA: 07.11.00, M6Theatre company, GB-Rochdale; R: J.
Sumsion DSE - frei L. Marshall Griffiths * 1967 in GB-London; lebt in GBWest Yorkshire
„Unter der Welt“ haben sie ihr Lager. Die fast schon
erwachsene Flitze, der clevere Bastler Pfuscher und die
71
raffinierte Müllverwerterin Assel fristen ihr Dasein auf
einer unterirdischen Müllhalde. Flitze ist die Seele dieser
eigenen Welt. Die selbsternannte Chefin residiert in
einem kaputten Lehnsessel mitten auf dem Mülllager und
kann sich nicht recht rühren, denn ihre Beine sind zu oft
mit dem giftigen Schlamm in Berührung gekommen, der
sich aus den Abfällen gebildet hat.
Eines Tages rutscht der kleine Kappe durch den
Müllschacht, weil er von seiner Umwelt übersehen und
buchstäblich zum Müll geworfen wurde. Nun sind sie zu
viert und müssen in neuer Gruppenzusammensetzung
versuchen, ihr Leben so erträglich wie möglich zu
gestalten. Sie bauen sich Spielzeug aus dem, was sie im
Müll so finden, machen Musik, müssen aber andererseits
auch Essbares aus den Abfällen sammeln, um nicht zu
verhungern. Und sie geraten manchmal in gefährliche
Situationen, z. B. als Pfuscher fast im Giftschlamm zu
versinken droht. Der Autorin gelingt es, in der eigentlich
desolaten Situation der Kinder immer wieder Momente
des Glücks aufblitzen zu lassen, die dem Stück
letztendlich einen optimistischen Tenor verleihen.
“May I congratulate M6 for one of the most intelligent,
artistic and moving plays about our profligate use of the
world's resources that I have ever seen.”
(Executive Director, Mersey Basin Trust)
HENRY MASON
Henry Mason wurde 1974 in London geboren. Von 1993-97 studierte er Theaterpraxis und Germanistik mit
Auszeichnung an der Universität in GB-Exeter. Seit 1997 Unterrichtstätigkeit u. a. am Drama Department
der Universität Exeter, am Anton Brucker Konservatoriums Linz (Schauspiel- und Opernschulen) und an der
Royal Scottish Academy für Music and Drama (RSAMD) in Glasgow. Seit 1996 ist er auch als Regisseur tätig.
Daneben arbeitet er als Schauspieler und schreibt Theaterstücke. Zu Masons Auszeichnungen gehören u. a.
1998 der Oberösterreichische Landeskulturpreis für Bühnenkunst. Henry Mason lebt in Wien.
Henry Mason
JÄZZ & JÄZZICA
ein Jazzical für alle ab 7 Jahren
3 D, 2 H und Jazztrio, Jazzduo oder Jazzpianist
Empfohlene Altersgruppe: 7+
UA: 31.10.03, u\hof: am LT, A-Linz; R: H. Mason
DE - frei http://www.hmplayers.net/henrymason/
H. Mason * 1974 in GB-London; lebt in A-Wien
Eines Morgens bekommt der lebenslustige kleine Jäzz
überraschend Post von einer mysteriösen Jäzzica und
macht sich sofort auf den Weg, um mit ihr zu frühstücken.
Denn immer alles nur alleine machen – vor allem Musik! –
damit muss Schluss sein. Doch die Suche nach Jäzzica
ist gar nicht so leicht.
Weder die eitlen Ziegen, für die Schönheit über alles
geht, noch die coolen Fitnesstiger, die immer die Besten
sein müssen, können dem armen Jäzz weiterhelfen,
geschweige denn die habgierigen Kaufhausratten mit
ihrem Shoppingtick. Im Gegenteil: Sie lachen ihn aus – so
einer will Freunde finden?
Wenn ich nur auch so schön, stark und „in“ wäre wie die
anderen Tiere! denkt Jäzz. Aber dazu muss er sich
krumm biegen und klein machen, bis nicht mehr viel von
ihm übrig ist. Und als schließlich die geheimnisvolle
Jäzzica wider Erwarten auftaucht, um Jäzz aus der
schrecklichen grauen Tretmühle zu retten, ist es fast
schon zu spät ...
Eine schräg-bunte Geschichte mit viel, viel Musik über
Freundschaft, Anpassung, Man-Selber-Sein-Dürfen – and
all that jazz.
„Ein buntes, schwingendes und verrücktes Jazzical.“
(Kronen Zeitung, 03.11.03)
„Sei frei, der zu sein, der du bist. Das ist die Aussage des
schwungvollen, melodienreichen Jäzzicals.“
(Oberösterreichische Nachrichten, 03.11.03)
TONI MATHEIS/ RAYMUND HUBER/ ANNA WENZEL
Toni Matheis, 1951 in Brannenburg geboren, absolvierte ein Musikstudium am Mozarteum in Salzburg und
den Musikhochschulen in Berlin und München. Anschließend begab er sich auf Wanderjahre als
Orchestermusiker. Fünf Jahre lang war er Posaunist bei Konstantin Wecker. Seit 1986 arbeitet Toni Matheis
als Theaterkomponist und musikalischer Leiter an der Schauburg in München.
Raymund Huber, Jahrgang 1952, absolvierte eine Klavier- und Orgelausbildung. Er gehört zu den
Gründungsmitgliedern des Team Musikon, der Band von Konstantin Wecker. Raymund Huber lebt als
Komponist und Arrangeur in München.
Toni Matheis/ Raymund Huber/ Anna Wenzel
DES TEUFELS RUSSIGER BRUDER
EIN HÖLLISCHES STÜCK MUSIKTHEATER
frei nach den Gebrüdern Grimm
Komposition: Toni Matheis und Raymund Huber
Libretto: Anna Wenzel
1 D, 3 H oder 2 D, 2 H
Empfohlene Altersgruppe: 8+
UA - frei T. Matheis * 1951 in Brannenburg; lebt in München
R. Huber * 1952 in Burgrain; lebt in München
A. Wenzel * 1959 in Oberbayern; lebt in München
Hans, ein abgedankter Soldat mit leeren Taschen,
begegnet dem Teufel – nicht nur Verkörperung des
Bösen, sondern ein schlaues Männlein – und vermietet
sich ihm für sieben Jahre. Dafür soll er einen guten Lohn
bekommen. Einzige Bedingung: Er darf sich weder
waschen noch kämmen noch die Nägel schneiden. Tut er
es doch, fliegt er raus. Hans geht auf das Geschäft ein,
schließlich hat er nichts mehr zu verlieren. Diese
Knechtschaft soll sich für ihn als sehr lohnenswert
erweisen. Denn in der Hölle darf er das Feuer unter den
Kesseln schüren, in denen seine ehemaligen
72
militärischen Vorgesetzten schmoren. Und Rache ist
bekanntermaßen süß ... Auf einmal sitzt der
sympathische Versager am längeren Hebel – und kriegt
letztendlich sogar die Königstochter ab.
„Der Komponist Toni Matheis versteht es, sich sensibel
auf Stückvorlagen einzulassen, in sie hineinzuhorchen
und dabei die Musik als eine ganz eigenständige
Komponente in die Aufführung einzubringen. Man könnte
auch sagen, er ist ein eminent dramaturgisch denkender
Musiker, denn bei aller Eigenständigkeit seiner
Kompositionen unterstützt seine Musik auch die
Handlung, öffnet die Stimmungsräume, welche die
Schauspieler zur Realisierung ihres Spiels brauchen,
wobei er die Fähigkeiten, die das Ensemble mitbringt –
Singstimmen und beherrschte Instrumente – stets in
seiner Praxis zum Ausgangspunkt seiner Kompositionen
macht: ein idealer Theatermusiker also.“ (Fundevogel,
03/98)
WERNER MEIER/ MARGIT SARHOLZ
Werner Meier, geboren am 1953 in Reichertsheim, ist als bayerischer Kabarettist, Wortjongleur und
Liedermacher bekannt für seinen hintersinnigen kabarettistischen Humor wie für seine Kinderlieder.
Margit Sarholz, geboren am 1959 in Nassau an der Lahn, schreibt als freischaffende Künstlerin mit großem
Erfolg Theaterstücke, Geschichten, Hörspiele, satirische Texte und vor allem Lieder für Kinder.
Mit Sternschnuppe, ihrem 1997 gegründeten Kinderliederverlag, haben die beiden sich in kurzer Zeit im
Bereich Kindermusik etabliert. Ihre CDs wurden vielfach ausgezeichnet, und einige ihrer Lieder wurden
inzwischen regelrechte Kinderzimmer-Klassiker.
Werner Meier/ Margit Sarholz
’Sternschnuppe’
Schauspieler
krank
sind,
übernehmen
die
Theatermitarbeiter alle Rollen. So wird dem Publikum mit
viel Spaß vor Augen geführt, wie Theater funktioniert, wie
improvisiert und geschuftet wird, um die Geschichte zu
einem positiven Ende zu bringen. Da werden logistische
Krater mit guten Ideen umschifft und die Geschichte
immer wieder in Gang gebracht, wenn sie an
irgendwelchen Hindernissen zu scheitern droht. Wie
frisch und unbefangen das Mysterium Theater hier
angegangen wird, ist charmant und befreiend komisch.
Dass nebenbei die schräge Kuh mit ihren Träumen ans
Ziel kommt, ist ein netter Mut-Mach-Nebeneffekt, der sich
aber nie moralinsauer in den Vordergrund drängt.
„Zum Niederknieen, mit welch dadaistischem Vergnügen
das
Sternschnuppe-Team
die
Kindertheater-Welt
aufmischt. [...] Kurzum: Mit dem Musical ’Die Kuh, die
wollt ins Kino gehen’ wurde ein hinreißendes neues
Kindertheaterstück aus der Taufe gehoben.“ (Kulturkanal,
15.10.06)
„Für alle Altersgruppen ein wahres Theatervergnügen.
Nach 60 Minuten gab es tosenden Applaus und nicht
enden wollende Muh-Rufe.“ (Donaukurier, 16.10.06)
„60 Minuten pure Freude, Klamauk und Humor. Die
Lieder haben allesamt Ohrwurmcharakter. [...] Eine
wirklich gelungene Uraufführung eines Musicals.“
(Neuburger Rundschau, 16.10.07)
DIE KUH, DIE WOLLT INS KINO GEHN
4 D, 3 H
Empfohlene Altersgruppe: 4+
Meier, Werner/ Berchtold, Stefan: Die Kuh, die wollt
ins Kino gehn, Sternschnuppe Verlag, Ottenhofen, 2006
Meier, Werner/ Sarholz, Margit: Die Kuh, die wollt ins
Kino gehn, Sternschnuppe Verlag, Ottenhofen, 2006
UA: 13.10.06, Theater Ingolstadt (Auftragsarbeit); R: J.
Schlachter 40 Vorstellungen 08.11.06, Lustspielhaus
München; R: R.-C. Lederle bis 11/09 120
Vorstellungen
14.11.09,
Münsterländische
Freilichtbühne Greven, mobil in Schulen
M. Sarholz * 1959 in Nassau/Lahn / W. Meier * 1953 in
Reichertsheim; beide leben in Ottenhofen
www.sternschnuppe.de
Die Kuh, die wollt ins Kino gehn. Immer nur auf der
Weide rumstehen, muhen und Milch geben, dass ist ihr
auf Dauer zu fad. Die anderen Kühe lachen sie zwar aus
und auch sonst stößt sie auf allerlei Widersacher, aber
von ihrem Plan lässt sie sich nicht so leicht abbringen.
Meier und Sarholz haben sich eine Geschichte voll
abstruser und irre komischer Ideen ausgedacht und
präsentieren diese als raffiniertes Spiel im Spiel: Da die
HERMAN MELVILLE/ ERIK SCHÄFFLER (UND CO-AUTOREN)
Herman Melville wurde am 01.08.1819 in New York geboren. Er stammt aus einer zunächst wohlhabenden, dann
durch Bankrott und Tod seines Vaters verarmten Kaufmannsfamilie. Seit 1839 war er Matrose, unter anderem
auf Walfangschiffen; dabei kam er bis in die Südsee. Er kehrte 1844 auf einem Kriegsschiff in die USA zurück.
Dort arbeitete er als freier Schriftsteller. Auf Reisen besuchte er England, das Mittelmeer und Palästina. Seit
1863 lebte er in New York, wo er am 28.09.1891 starb.
Erik Schäffler wurde 1961 in Schwäbisch Gmünd geboren. Seit 1991 lebt er in Hamburg. Zuvor war er als
Schauspieler u. a. am Landestheater Tübingen, am Theater Rote Grütze in Berlin und am JAK/ Kampnagel
Hamburg engagiert. Seit 1994 spielt er die Rolle des Teufels im HAMBURGER JEDERMANN von Michael Batz.
1995 begann er zusätzlich, am Hamburger Theater Triebwerk als Schauspieler, Autor und Regisseur zu
arbeiten. 2006 und 2007 sang er am St. Pauli Theater Hamburg in fünf Rollen in dem Liederabend LUST von
Franz Wittenbrink.
Uwe Schade wurde 1960 in Neuss geboren. Er studierte Cello bei Tadao Kataoka, Gudrun Buchmann und Karl
Hermann Jellinek. Seit 1986 arbeitet er als freischaffender Musiker und Komponist in Hamburg. Zu seinen
Werken zählen Arbeiten für Sprech-, Tanz- und Musiktheater. 1995 war er Mitbegründer der
73
Erzähltheatergruppe Theater Brekkekekex. Seit 1996 arbeitet er für das Theater Triebwerk in Hamburg als
Musiker, Schauspieler und Komponist.
Heino Sellhorn wurde 1962 in Hamburg geboren. Der studierte Kulturwissenschaftler arbeitet seit 1990 als
freiberuflicher Theatermusiker, Komponist und Darsteller. 1994 war er Mitbegründer der Filmmusikband Die
Paramounts. Seit 1999 ist Heino Sellhorn Mitglied des Theater Triebwerk.
Thomas Bammer, 1957 in Toronto geboren, arbeitete als freier Schauspieler und Regisseur in Hamburg. 1995
gründete er dort zusammen mit Schauspielern, Musikern und Bühnenbildnern die Kampnagel Kulturfabrik. Die
Theaterproduktionen, die dort entstehen, führten ihn schon zu Gastspielen in Europa, aber auch in die
Vereinigten Staaten und nach Asien. Seit 2006 ist Thomas Bammer fest engagierter Schauspieler am
Landestheater Linz.
Herman Melville
MOBY DICK
Bearbeitung von Erik Schäffler, Uwe Schade, Heino
Sellhorn und Thomas Bammer
3H
Empfohlene Altersgruppe: 10+
übersetzt ins Englische von Karen Waloschek (Moby
Dick)
1998, ZDF-Aufzeichnung (Traumspiele-Preis); 2000,
Aufzeichnung des Bayerischen Rundfunks (Bayerischer
Theaterpreis)
UA: 08.04.99, Theater Triebwerk, Hamburg; R: E.
Schäffler; U. Schade/H. Sellhorn; 12/99, 11. Ffm.
Autorenforum für KiJuTh; 2000, Traumspiele-Festival,
NRW: Traumspiele-Preis; 2000, blickfelder
theaterfestival; 2000, Bayerischer Theaterpreis ÖE: 22.09.00, Theater des Kindes, A-Linz; R: G.
Staudacher 16.06.01, KiJuTh am LTT, Tübingen; 07.10.01, Junges Theater Konstanz; 08.02.02, Junges
Theater, LB Niedersachsen Nord, Wilhelmshaven; 31.01.03, Stadttheater Bremerhaven; R: S. Karasch 28.09.03, Das Rheinische LT, Neuss; R: J. Eick 28.01.04, Pfalztheater Kaiserslautern; R: S. Neugebauer
28.02.04, Comedia, Köln; R: R. Pape; R. Conrad 04.09.04, Hessisches LT Marburg; R: R. O. Staples 01.10.05, Staatstheater Braunschweig; R: M. Portmann 21.10.05, Theater Pfütze, Nürnberg; R: K. Eppler; 26.30.03.07, Gastspielreihe in Südtirol; 30.05.08: 26.
Bayerische Theatertage, Ingolstadt; Preis für die
beste
Jugendtheaterproduktion
06.06.07,
Schleswig-Holsteinisches LT; R: M. Wegner; W.
Kuschmierz 03.07.08, Theater Osnabrück; R: C. Zilm
24.04.09, Theater Waidspeicher, Erfurt; R: M. Thieme
22.07.10, JET Erlangen; R: M. Portmann ÖE - frei H. Melville (1819-1891)
E. Schäffler * 1961 in Schwäbisch Gmünd; lebt in
Hamburg
www.erikschaeffler.de
U. Schade * 1960 in Neuss; lebt in Hamburg
H. Sellhorn * 1962 in Hamburg; lebt in Hannover
T. Bammer * 1957 in CDN-Toronto; lebt in A-Linz
„Was Ismael, der junge Walfänger auf dem Schiff von
Ahab erlebt, was geschieht, als sie nach langer Suche auf
Moby Dick, den größten und furchterregendsten aller
Wale, stoßen – das alles zeigt das Stück in rund achtzig
Minuten, die spannender als Harry Potter, witziger als das
Sams sind; Kindertheater vom Allerfeinsten, absolut
sehenswert.“ (Rheinische Post, 29.09.03)
„Der Kampf des vermeintlich Guten mit dem vermeintlich
Bösen – hochaktuelles Thema und zugleich ein
regelrechter Evergreen in der Menschheitsgeschichte. [...]
Bei der Darbietung wird es um sehr viel mehr als um das
bloße Erzählen einer Geschichte gehen, definiert
Dramaturg Erpho Bell die Zielsetzung. Also kein
Kindertheater wie es die junge Klientel vielleicht aus
Kasperle-und-Co-Stücken kennt, sondern raus aus der
seichten Nische hin zum KiJuTh mit Anspruch. Was nicht
bedeutet, dass die ’Moby Dick’-Version nur Intellektuelle
im ’Miniformat’ ansprechen soll.“ (Bremerhavener
Sonntagsjournal der Nordsee-Zeitung, 26.01.03)
„Es ist die gelungene Mischung aus Erzählkunst,
schnellem Wechselspiel und dem sich Wiederfinden in
eigenen Alltagsmomenten, die hier die Zuschauer in ihren
Bann zieht. Und dazu lernen sie ganz nebenbei noch jede
Menge über den Wal an sich, und wissen, nun, dass einst
ohne das Fett des Dicken die Lichter ausblieben und wie
gefährlich die Jagd nach ihm war.“ (Westdeutsche
Zeitung, 30.09.03)
Es wird über das Meer, die unendlichen Fluten
philosophiert, von zwei grimmig ins Publikum starrenden
Seeleuten. Maritimer Bierernst? Keineswegs. Spätestens
als der Fischvorhang fällt, heißt es Leinen los für ein
rasantes Bühnentreiben.“ (Der Standard, 10.11.09)
„’Moby Dick’ ist eine abenteuerliche, zeitlose
Seemannsgeschichte, die an Spannung kaum zu
überbieten
ist.
Gleichermaßen
transportiert
sie
jahrhundertealte Sehnsüchte wie Fern- und Heimweh
oder auch Ängste vor Tod und Ungewissheit und
hinterfragt die romantische Sicht auf die Seefahrt.“
(Kurier, 18.11.09)
„Melville ist einer der amerikanischen Literatengötter, ähnlich wie Ernest Hemingway. Was mich an dem Stoff
[„Moby Dick“] am meisten fesselte, war, dass er 1851 die Globalisierung der Jahrtausendwende um über 150
Jahre vorwegnahm! Der weiße Pottwal wird vom einbeinigen Kapitän Ahab um die ganze Erdkugel gejagt. Auf
diese Weise konnte Melville alle, wirklich alle Regionen, Kulturen, Philosophien und Themen des gesamten
Kosmos einschließen.“ (Frank Stella, Süddeutsche Zeitung, 08./09.08.09)
74
MAX MOHR/ BARRY L. GOLDMAN/ WALTER KIESBAUER
Max Mohr wurde am 17. Oktober 1891 in Würzburg geboren, wo er später Medizin studierte. Als
Schriftsteller trat er erstmals mit dem im Jahr 1929 erschienenen Roman „Frau Maries Gast“ hervor.
Bekannt wurde er jedoch in erster Linie als Dramatiker: Mit seinen 12 Theaterstücken zählt Mohr zu den
erfolgreichsten Autoren der Weimarer Republik. Geprägt waren seine Werke vom Zwiespalt zwischen
Technik und Natur und von einer kritischen Distanz zu seiner Zeit, die er als materialistisch und
oberflächlich empfand. Zu Beginn des Dritten Reiches emigrierte Max Mohr 1934 nach Shanghai, wo er im
Alter von 46 Jahren an einem Herzversagen verstarb. Die Monacensia in München ehrte den Schriftsteller
von 08.10.97-20.02.98 mit der Ausstellung „Lieber keinen Kompass als einen falschen. Der Schriftsteller
Max Mohr”. Das gleichnamige Begleitbuch erschien 1997 im A1 Verlag in München.
Barry Goldman absolvierte eine Schauspielausbildung in den USA, Großbritannien sowie bei Jaques Lecoq in
Frankreich. Von 1982-85 leitete er die Children`s Theatre Company (USA) und führte dort auch Regie. Er
war zehn Jahre lang Leiter und Regisseur am Théâtre Marcadet in Paris und inszenierte bei der American
Drama Group. Seit 2006 arbeitet er auch am Theatre in Trust und dem Tour de Force Theatre in London.
Walter Kiesbauer studierte Pädagogik und Psychologie in München. Darauf folgte ein Studium der
Komposition und Musiktheorie in München und Wien. Seit 1986 komponiert Walter Kiesbauer Musik für
Orchester und Schauspiel. Er war 1992 Träger des Musikförderpreises der Stadt München und gewann 1993
den Fredric Mompou-Kompositionswettbewerb in Barcelona. Nach Stationen als Musikalischer Leiter am
Thalia Theater Halle und dem Rheinischen Landestheater Neuss, ist er seit 2004 der Musikalische Leiter des
Theater Ingolstadt.
Max Mohr/ Barry L. Goldman/ Walter Kiesbauer
HANSEN UND JANSEN
oder DIE NORDPOLFLIEGER
1 D, 5 H oder 2 D, 4 H
Empfohlene Altersgruppe: 5+
Ursendung der Hörspielfassung („Pimpus and Caxa”):
12/192?, Rundfunk, GB-London
DSE: 1924, Dresden, Pressefest 05.11.00, Das
Rheinische LT, Neuss; R: B. L. Goldman W. Kiesbauer
M. Mohr (1891-1937) ÖE/ SE - frei B. Goldman * 1957 in USA-Minneapolis; lebt in München
W. Kiesbauer * 1958 in Regensburg; lebt in Ingolstadt
„Eisbären, Schneeberge und Schlittenfahrt – besser
konnte die Einstimmung auf die Winterzeit [...] nicht sein.
Der amerikanische Gastregisseur Barry L. Goldman zeigt
jetzt einmal mehr, dass er Kinder zu begeistern weiß.
Jung und Alt genossen die einstündige Reise in den
kalten Norden, wo Wunschträume und viel Witz das Eis
brechen ließen.
Erzählt wird die Geschichte zweier Nordpolflieger, die auf
ihrer Heimreise im Städtchen Nordberg Zwischenstation
machen sollen. Der ganze Ort steht Kopf, allen voran der
Bürgermeister mit seinen beiden Ratsherren Knill und
Knoll sowie Ehefrau Rosa. Seit Tagen warten sie
vergebens. Die Gauner Hansen und Fritz nutzen ihre
Chance und geben sich als die Flieger aus, was auch
bestens klappt, bis leider die echten Nordpolflieger
auftauchen. [...]
Spannend und spaßig bis zuletzt bleibt diese
märchenhafte Phantasiegeschichte, der die Musik Walter
Kiesbauers die besondere Note gibt. Gesang und Texte
in Reimform, mal im Trio, mal als Duett, dazu reichlich
Bewegung und eine üppig theatralische Ausstattung
machen dieses kurze, knappe Stück zu einer gelungenen
Mixtur aus Musical und Operette. Reizvoll tiefe Momente
wechseln sich mit prallem Spaß und großer Spannung
ab. [...] Barry L. Goldmans Botschaft kommt rüber: Was
wäre das Leben ohne Träume? Einfach ist es eben nicht.”
(Westdeutsche Zeitung, 07.11.00)
ALAIN DE NECK (UND CO-AUTOREN)
Alain de Neck lebt und arbeitet als Schauspieler in Brüssel. Seine Stücke für Kinder vertrauen auf eine
einfache, phantasievolle Spielweise und lassen im Kopf des Betrachters bunte, fremde Welten entstehen.
Didier de Neck studierte zunächst Rechtswissenschaften und Kriminalistik, wechselte danach aber ans
Theater. Neben Auftritten als Schauspieler arbeitete er als Co-Autor an verschiedenen Drehbüchern mit. Er
selbst sieht den wichtigsten Bereich seiner Arbeit jedoch in der Mitbegründung des Théâtre de Galafronie,
an dem er seit 1978 arbeitet.
Daniel Plasschaert studierte Bildhauerei an der Pädagogischen Hochschule Charles Buls und unterrichtete in
der Folge an verschiedenen Schulen in Brüssel, bevor er als Regisseur und Autor zum Théâtre de Galafronie
kam. Zur Zeit beschäftigt er sich mit der Malerei und dem Verfassen kurzer poetischer Texte.
Alain De Neck/ Didier De Neck
KEIN SONNTAG WIE JEDER ANDERE
oder JULIE UND DER JUNIOR RIESE
(Désordres)
aus dem Französischen von Conny Frühauf
1 D/ H
Empfohlene Altersgruppe: 4+
publiziert in: Théâtre pour la jeunesse, Lansman Editeur, B-Carnières, 1991
UA: 1990, Théâtre de Galafronie, B-Brüssel; R: D. De
Neck DSE: 04/95, Comedia; R: A. Gronemeyer; 1998, Kindertheater des Monats März; 1998, 14. Ki75
JuThTreffen NRW, Oberhausen: NRW-Preis 04/95,
Theater Triebwerk, Hamburg; R: T. Bammer SE: 04/95,
Théâtre de la Grenouille, CH-Biel/ Bienne; R: C. Huldi 20.10.96, Spielküche/ Junges Theater Augsburg 15.04.97, Städtische Bühnen Münster; R: J. Senger 15.11.97, KiJuTheater Speyer 12.09.98, Theater
Überzwerg, Saarbrücken; R: B. Ziegenbalg 10.10.98,
Theater im Zentrum, Stuttgart; R: B. Hensel 09.12.99,
carrousel Theater an der Parkaue, Berlin; R: H. Geffke 17.06.00, Theater Patati Patata, Reutlingen 30.09.00,
Theater der Jungen Welt, Leipzig; R: M. Firlus 11.03.01, Theater Wrede, Oldenburg; R: P. Henze ÖE:
28.04.01, u\hof: am LT, A-Linz; R: G. Pigor 22.03.02,
Stadttheater Bremerhaven; R: D. Trapp 06.12.02, LB
Niedersachsen Nord, Wilhelmshaven 01.02. 04, Klexs
Theater, Augsburg; R: S. Wisser 24.09.05, Inbocca’Lupo, im Casamax-Theater, Köln 23.09.07,
schnawwl am NT Mannheim; R: J. Kracht 16.09.09,
TJG, Dresden; R: A. Michaelis
A. De Neck * 1953; lebt in B-Brüssel
D. De Neck * 1950; lebt in B-Brüssel
Sonntagmorgen, der Wecker klingelt. Die kleine Julie
steht auf und öffnet das Fenster. Es regnet in Strömen,
nichts zieht sie nach draußen. Oder doch: Eine dicke,
weiße Wolke hängt am Himmel und ruft. Leise packt Julie
ihren Koffer und macht sich auf die Reise.
„Großes Theater für kleine Leute: Es geht einfach nur um
phantasievolles Umherschweifen in den ’großen’ Dingen
dieser Welt.” (Tagespiegel Speyer, 17.12.97)
„Bei diesem Kinderstück der Belgier Alain und Didier De
Neck kehren sie alle wieder – die Momente, die Kindern
so vertraut sind: die gähnende Langeweile am
Sonntagmorgen, wenn alles noch schläft, oder die großen
Brüder, die die kleineren Geschwister nerven. So
entschließt sich die kleine Julie kurzerhand, aus dem
Haus zu schleichen und ’bis zur Wolke zu laufen’. [...] Die
Fantasie bekommt in dieser Geschichte Flügel. Es
verbinden sich Spannung, Absurdität und liebenswürdige
Poesie. [...] Es ist ein Stück, das die guten wie die bösen
Kinderträume ernst nimmt und Wege zeigt, letztere
hoffnungsfroh und spielerisch zu überwinden.“
(Augsburger Allgemeine, 05.02.04)
Alain De Neck/ Daniel Plasschaert
D. Plasschaert * 1951; lebt in B-Brüssel
(L’ornithorynque)
aus dem Französischen von Conny Frühauf
1 H oder D
Empfohlene Altersgruppe: 5+
publiziert in: Théâtre pour la jeunesse, Lansman Editeur, B-Carnières, 1991
1988, Prix Pierre Tonon
UA: 1988, Théâtre de Galafronie, B-Brüssel; R: D. Plasschaert/ D. De Neck Ital. EA: Teatro delle Briciole, IParma DSE: 17.06.08, WLT Castrop-Rauxel
An einem kalten Wintertag ist der kleine Jonny zu Besuch
bei seinem Großvater. Der aber ist eingeschlafen, und
Jonny langweilt sich. Angelockt von einer Stimme, die
vom Dachboden ruft, entdeckt Jonny eine Truhe mit
seltsamem Inhalt – und nicht nur das: Eine Zaubertür tut
sich vor ihm auf und gewährt ihm den Eintritt in eine
phantasievolle Welt. Dort geht er mit einer Ente auf
Fischfang, hilft einem Biber beim Bäumefällen und
schließt dicke Freundschaft mit einem alten Uhu.
DAS SCHNABELTIER
BENEDIKT NEUSTEIN/ CLAUS OVERKAMP/ CHRISTIAN SCHIDLOWSKY
Benedikt Neustein wurde 1977 in Linz geboren. Von 2001 bis 2003 absolvierte er eine Ausbildung zur
Fachkraft für Veranstaltungstechnik und arbeitet seit 2003 als freischaffender Lichttechniker und
Schauspieler in Bonn, u. a. für das Theater Marabu, dessen technische Leitung er übernommen hat.
Claus Overkamp, 1963 in Essen geboren, studierte bis 1992 Sozialwissenschaften und absolvierte parallel
dazu eine Ausbildung zum Theaterpädagogen an der Akademie Remscheid. 1993 gründete er das freie
Kinder- und Jugendtheater Marabu, an dem er als künstlerischer Leiter, Regisseur und Schauspieler tätig ist.
Daneben arbeitet er als Theaterpädagoge u. a. für die Junge Bühne Bonn.
Christian Schidlowsky wurde 1965 in Dinslaken am Niederrhein geboren. Nach einer Ausbildung zum
Schauspieler und Sprecher studierte er Theaterwissenschaften und Pädagogik in Erlangen. In Nürnberg
gründete er das Theater Pfütze, welches er 14 Jahre lang als Hausregisseur und Autor künstlerisch leitete.
Benedikt Neustein/ Claus Overkamp/
Christian Schidlowsky
C. Overkamp * 1963 in Essen; lebt in Bonn
C. Schidlowsky * 1965 in Dinslaken; lebt in Nürnberg
2H
Empfohlene Altersgruppe: 7+
UA: 16.09.05, Theater Marabu, Bonn; R: C. Schidlowsky;
07.03.06, Theaterzwang, 12. Festival freier Theater
NRW, Dortmund: Förderpreis; 01.06.06,
Spurensuche 8, Freies Kinder Theater Treffen, Bonn; 10.09.-30.10.06, „Spielarten“, NRW; 22.05.07,
KinderStücke 07, im Rahmen der diesjährigen Mülheimer
Theatertage NRW; 08.11.07, Penguin Days, Moers: Sonderpreis; 10.03.08, Theater sehen – Theater
spielen: 13. Hess. KiJuThWoche in Marburg 09.04.08,
Theater Baden-Baden; R: M.-E. Hackbarth; 05.06.08,
„Schöne Aussicht“, Stuttgart
B. Neustein * 1977 in Linz/ Rhein; lebt in Bonn
Ein Irrgarten. Darin: Ein Vater mit seinem Sohn. Der
quengelt, will keinen Ausgang suchen, will auch mal
vorausgehen, eine Pause machen oder ins Freibad
gehen. Und das Labyrinth, das sein Vater gebaut hat,
findet er einfach nur blöd. Er will lieber eine richtige
Familie, mit einer Mama und einem Zuhause. Wie das
halt so ist mit alleinerziehenden Vätern und ihren Söhnen:
Dädalus kann Irrgärten bauen und falsche Kühe, aber wie
man mit einem Kind umgeht, hat ihm keiner beigebracht.
„’Um Himmels willen, Ikarus!’ erzählt die Geschichte von
Vater und Sohn als alltäglichen Konflikt. Der Sohn will
vom Vater nicht nur wissen, wo es lang geht (im wahrsten
Sinne des Wortes), sondern er fordert auch Antworten:
’Wer hat uns hier eingesperrt?’ und: ’Warum hast du das
Labyrinth gebaut?’ So muss Dädalus erzählen: Vom
UM HIMMELS WILLEN, IKARUS!
76
Tyrannen Minos und dessen Frau, die sich in einen Stier
verliebt und vom Erfinder Dädalus fordert, ihr zu helfen.“
(Bonner Rundschau, 19.09.05)
„’Um
Himmels
willen,
Ikarus!’
ist
kraftvolles,
leidenschaftliches Theater, voller Spielfreude und
Intensität. In einer wunderbaren Beschränkung auf die
Präsenz der Akteure, auf wenige Requisiten und eine
pointiert eingesetzte Musik vermag das Stück die
Phantasie seiner Zuschauer wachzurufen. [...] Das
Theater Marabu [...] spielt so präzise, dass diese
Geschichte zwischen den Zuschauern, als Teil ihrer Welt,
lebendig wird und zutiefst berührt.“
(Begründung der Jury des Festivals Theaterzwang)
Bouke Oldenhof
verbringt Lieschen, zusammen mit ihrem Opa, den Tag.
Sie kümmert sich um Frühstück, Mittag-, und
Abendessen. Pake, von Beruf Uhrmacher und Zauberer,
ist einfach nur da. Dann aber streiten sich die Zeiger so
sehr, dass die Zeit durcheinander gerät. Auch Opa Pake
gerät durcheinander. Er macht sogar in die Hose.
Lieschen weiß selbst genau, wie das ist, aber so für Opa
sorgen zu müssen, ist von Lieschen ein bisschen viel
verlangt. Und schließlich ist es soweit: Opa zeigt seinen
großen Verschwinde-Trick.
„Du tickst nicht richtig“ ist ein Theaterstück über Zeit und
Solidarität zwischen Opa und Enkelkind.
„Das stärkste Motiv des Stücks ist die Relevanz des
unergründbaren Phänomens ’Zeit’. Eindrucksvoll und mit
viel Witz gelingt es dem Scintilla-Ensemble, ernste
Themen wie Vergänglichkeit und Tod in einer
kindergerechten Form darzubieten.“
(Westfälische Nachrichten, 13.11.00)
DU TICKST NICHT RICHTIG
(Pake yn de kast)
aus dem Friesischen von Gudrun Beckmann
2 D, 2 H
Empfohlene Altersguppe: 4+
UA: 1997/98, Tryater, NL-Leeuwarden; R: H. Mulder DSE: 11/2000, Theater Scintilla, im Pumpenhaus,
Münster; R: H. Mulder
Der kleine und der große Zeiger streiten sich. Einer wirft
dem anderen vor, nicht richtig zu ticken. Trotzdem
beginnt der Tag. Lieschen wird wach und verrät dem
Publikum, dass sie ein Geheimnis hat. Sie hat ihren Opa
Pake in einer Standuhr versteckt, weil er sonst ins
Altersheim muss. Und das wollen beide nicht, obwohl alte
Menschen nörgeln, stinken und in die Hose machen.
Während die Zeiger die Zeit weiter laufen lassen,
RÜDIGER PAPE/ CATHARINA FILLERS
Rüdiger Pape, 1960 in Salzgitter geboren, war nach seinem Studium der angewandten Kulturwissenschaften
an der Hochschule Hildesheim Regieassistent an den Stadttheatern in Heidelberg, Konstanz und am
Staatstheater Hannover tätig. Von 1993-96 leitete er als Direktor das Carl-Maria–von-Weber-Theater in
Bernburg an der Saale, danach arbeitete er zwei Jahre als Hausregisseur und Programmdirektor der
Freilichtspielstätte am Thalia Theater Halle. Seit 1998 inszeniert Rüdiger Pape als freier Regisseur unter
anderem in Bregenz, Bremen, Halle, Heidelberg, Köln, Konstanz und Mannheim.
Catharina Fillers wurde 1970 in Karlsruhe geboren. Sie studierte Regie und Schauspiel an der
Theaterakademie Ulm. Anschließend inszenierte sie am Theater Junge Generation in Dresden und
produzierte frei unter dem Namen Theater F. Von 2002 bis 2007 leitete sie das Kindertheater Ömmes &
Oimel in Köln, von wo aus sie seit 2008 wieder als freie Regisseurin und Dramaturgin unterwegs ist und an
verschiedenen Theatern, sowohl im Kindertheaterbereich als auch für Erwachsene, arbeitet.
Rüdiger Pape/ Catharina Fillers
DIE NIBELUNGEN
2 D, 3 H
Empfohlene Altersgruppe: 10+
UA: 04.03.06, Comedia, Köln; R: R. Pape; A. Arnold;
29.04.-05.05.06, 22. KiJuThTreffen NRW, Düsseldorf:
NRW-Preis; 10.09.-30.10.06, Spielarten NRW; 2006, nominiert für den Deutschen Theaterpreis „Der
Faust“; 14.05.07, 5. Deutsch-Niederländisches KiJuThFestival, Emden 15.04.09, Kulturzentrum Schlachthof
e. V., Bremen; R: T. Wilrodt ÖE/ SE - frei C. Fillers * 1970 in Karlsruhe; lebt in Köln
R. Pape * 1960 in Salzgitter; lebt in Köln
„Ein Heldenepos? Ein Liebesdrama? Ein Ritterspektakel
oder eine Geschichte um Freundschaft und Verrat? Unter
der Regie von Rüdiger Pape ist ein rasantes Spiel um die
Recken Siegfried, König Gunther, Hagen von Tronje
sowie Prinzessin Kriemhild und Königin Brunhild von
Island entstanden, das den Zuschauer atemlos
zurücklässt. Das Ensemble spielt sich durch die gesamte
Geschichte und wirbelt dabei Begriffe wie Heldenmut,
Treue, Stolz und Freundschaft auf, die sich am Ende wie
verbrannte Asche auf die Bühne herabsenken.
So gelingt es Rüdiger Pape, zum einen mit viel Humor
und Spannung die abenteuerliche Geschichte der
Nibelungen zu erzählen, zum anderen aber auch zu
hinterfragen, was die Nibelungen uns und unserem
jungen Publikum heute zu erzählen vermögen.“
(Ankündigungstext, Comedia)
„Es gelingt dem Ensemble, die Geschichten um Siegfried,
Gunther, Hagen, Kriemhild und Brunhild in ihrer
Fremdheit und Wildheit zu belassen und trotzdem junge
Zuschauer mitzunehmen. Die Inszenierung (...) ist ein
gelungenes Beispiel für ein Kindertheater, das sich der
großen Stoffe der Weltliteratur annimmt und sie einem
jungen Publikum adäquat, mit großer Ernsthaftigkeit und
Lust anbietet.“ (Begründung der Jury, 22. KiJuThTreffen
NRW)
„Höchste Zeit, dass Siegfried auftaucht! Am Hof des
Burgunderkönigs Gunther herrscht gepflegte Langeweile.
Die Königinmutter löst Kreuzworträtsel, Kriemhild strickt
ihre berüchtigten Endlosstrümpfe, Hagen und seine
Recken setzen Fett an. Erst der Drachentöter aus
Xanten, blond sein Scheitel, unbezwingbar sein
Schwertarm, bringt Leben an den Burgunderhof. Und am
Ende, nach einer endlosen Verkettung höfischer Intrige,
weiblicher Zwietracht und männlicher Großspurigkeit,
bringt er allen: den Tod.“ (Kölner Stadtanzeiger, 07.03.06)
77
Nominierung „Der Faust“ – Beste Regie KiJuTheater
„Der
Der Ernst der Leichtigkeit
Die ’Nibelungen’-Inszenierung am Kölner Theater Ömmes & Oimel in der COMEDIA (R: Rüdiger Pape)
Die Bearbeitung und Inszenierung erzählt die tief pessimistische Geschichte mit einfachen Bühnenmitteln
eindringlich und zugleich leicht. Die Schauspieler nehmen behende neue Rollen an, die sie keineswegs
oberflächlich charakterisieren, und können mit wenigen Requisiten ganze Königreiche erschaffen. Diese
’Nibelungen’ zeigen zugleich die Untiefen der menschlichen Natur wie die Möglichkeiten der phantasievollen
Auseinandersetzung mit dieser Welt durch die Kunst. Das Erfolgsrezept der Inszenierung liegt wohl darin,
dass sie in ihrer gelungenen Mischung aus humorvollem Erzähltheater, verzehrender Liebesgeschichte und
kritischem Kriegsspiel die jungen Zuschauer ernst nimmt.“ (Die Deutsche Bühne, Detlev Baur, 11/2006)
NATHALIE PAPIN
Nathalie Papin wurde 1960 im französischen Roussay geboren. Nach einer Ausbildung zur
Bewegungsschauspielerin am Centre des Arts et techniques du cirque wandte sie sich dem Schreiben zu.
Neben einem Gedichtband und einer Erzählung veröffentlichte sie zahlreiche Theaterstücke. Ihr Stück LE
PAYS DE RIEN wurde 2002 mit dem 1. Preis beim Autorenwettbewerb projet pilote der französischsprachigen
Schweiz ausgezeichnet.
Nathalie Papin
FRISS MICH
(Mange-moi)
aus dem Französischen von Birgit Leib
4 D/ H
Empfohlene Altersgruppe: 6+
publiziert bei: Édition „l’école des loisirs“, F-Paris,
1999
2004, deutsch-französisches Übersetzerstipendium
„Theater Transfer“
UA: 2000, Très Tôt Théâtre, F-Quimper; R: D. Lurcel
DSE - frei N. Papin * 1960 in F-Roussay; lebt in F-Plérin
Alia ist dick. Drum mögen die anderen sie nicht. Drum
läuft Alia eines Tages einfach davon. Auf ihrer Reise
begegnet sie einem abgemagerten Menschenfresser. Der
hat keine Lust mehr, Kinder zu verspeisen. Das ist nicht
normal, fanden die anderen Menschenfresser und wollten
nichts mehr mit ihm zu tun haben. Weil er aber
niemanden mehr frisst, hat auch keiner Angst vor ihm.
Und das ist für einen Menschenfresser tödlich. Alia will
Nathalie Papin
IM LANDE NICHTS
(Le Pays de Rien)
aus dem Französischen von Roger Lille
1 D, 2 H
Empfohlene Altersgruppe: 6+
publiziert bei: Édition „l’école des loisirs“, F-Paris,
2002
2002, 1. Preis beim Autorenwettbewerb projet
pilote der französischsprachigen Schweiz
UA: 28.01.03, Co-Produktion: Petit Théâtre Lausanne/
Theater Am Stram Gram, CH-Genf; R: C. Suter; 21.05.03, Spot, CH-Bern 22.05.03, Szenische
Präsentation (in Auszügen), Theater Hochschule Zürich;
R: P. Fischer DSE - frei -
ihm helfen und macht sich auf die Suche nach einem
Heilmittel für ihren neuen Freund.
Unterwegs begegnet sie vielen seltsamen Gesellen wie
dem Gedächtnisfresser, der Zeitschluckerin, einem
kleinen Männchen und der Bücherschluckerin. Die Form
des Mondes deutet auf das Vergehen der Zeit hin – und
darauf,
wie
eilig
Alias
Vorhaben
ist.
Die
Bücherschluckerin schenkt ihr schließlich ein leeres Buch,
das nicht essbar ist (weil nichts drin steht) – dahinein soll
der Menschenfresser schreiben, wer er gerne wäre, denn
Menschenfresser ist er nicht gerne. Doch er fürchtet, dass
Alia ihn nicht mehr mag, wenn er ein anderer ist – und
möchte einfach verschwinden. Am Ende stellen beide
fest, dass sie sich durch ihre Freundschaft verändert
haben: Beide sind fröhlich. Und ganz nebenbei ist Alia
vom vielen Herumlaufen dünn geworden.
Die Geschichte ist sehr poetisch und philosophisch in
ihrem Nachdenken über die Zeit, die Erinnerung und die
Freundschaft. Ein wenig erinnern die Wanderung der Alia
und ihre seltsamen Begegnungen an den „Kleinen
Prinzen“.
Im Lande Nichts lebt ein einsamer König. Seine Tochter
ist ihm die einzige Gesellschaft. Stille, Farblosigkeit und
Leere zeichnen sein Reich aus, da er alle anderen Völker
samt ihren kulturellen Errungenschaften unterworfen und
sein Reich des Nichts ausgebreitet hat. Seine Tochter
lebt in der größtmöglichen Beschränkung. Seufzen,
schreien oder gar singen ist untersagt, und entwischt der
Tochter dennoch ein Geräusch, muss sie es auf Befehl
ihres despotischen Vaters in einen Käfig sperren. Obwohl
die Tochter unter diesen Lebensbedingungen leidet,
vermag sie sich nicht gegen ihren Vater aufzulehnen. Bis
eines Tages ein geheimnisvoller Junge aus einer anderen
Welt auftaucht und sich und die Königstochter großer
Gefahr aussetzt.
Ein schönes, stilles Stück über die Unmöglichkeit, ohne
positive sinnliche Lebens- bzw. Welterfahrung zu
existieren.
78
GERTRUD PIGOR (UND CO-AUTOREN)
Gertrud Pigor, geboren 1958 in Bad Neustadt/ Saale studierte Philosophie und Bildende Kunst, spezialisierte
sich zunächst auf Figuren- und Objekttheater und kam über Regieassistenzen am Stadsteater Stockholm und
am Staatstheater Braunschweig zum Kinder- und Jugendtheater. Seit 1996 arbeitet sie als freie Regisseurin
und Autorin. Zuletzt war sie am Schauspielhaus Hamburg und an den Theatern Kiel, Saarbrücken und Linz
tätig. Pigor lebt in Hamburg.
Gertrud Pigor
SPUT & NIK – ACHT PFOTEN IM WELTALL
NEU
2 D, 1 H (bei der UA) oder 3 H oder 3D/ H
Empfohlene Altersgruppe: 4+
UA: 27.09.09, Stadttheater Konstanz (Auftragsarbeit); R:
G. Pigor
G. Pigor * 1958 in Bad Neustadt; lebt in Hamburg
Wenn zwei Hunde mit großem Appetit auf der Suche
nach Fressbarem im Garten des Nachbarn etwas finden,
das so galaktisch gut schmeckt, dass es nur vom Himmel
gefallen sein kann, und wenn diese beiden Hunde auch
noch Sput und Nik heißen, dann befinden wir uns mitten
in einem aufregenden Weltraumabenteuer. Der Nachbar
möchte in Ruhe seine Gartenparty vorbereiten, doch Sput
und Nik sind fest entschlossen, sich weitere Leckerbissen
zu angeln. Als sie dann auch noch im Garten etwas
Gertrud Pigor
DIE FAULSTE KATZE DER WELT
NEU
nach dem Bilderbuch DER FAULE KATER JOSEF von
Franziska Biermann, erschienen im Residenz Verlag im
Niederösterreichischen
Pressehaus
Druckund
Verlagsgesmbh, St. Pölten, Salzburg
2 D, 1 H
Empfohlene Altersgruppe: 5+
Biermann: Der faule Kater Josef, Residenz Verlag,
2008 ÖE/ SE - frei UA: 28.11.09, Junges Schauspielhaus, Hamburg; R: G.
Pigor; J. Fritsch
F. Biermann * 1970 in Bielefeld; lebt in Hamburg
„Die faule Josefine ist eine sehr beschäftigte Katze. Sie
hat von morgens um Zehnuhrzwei bis nachts um
Nulluhrsechzehn
einen
perfekt
ausgearbeiteten
Tagesplan. Um sich nicht völlig zu verausgaben, erledigt
Josefine alle Tätigkeiten von ihrer geliebten Couch aus.
Ihre kuschelige Liegemulde verlässt sie nur, wenn sie
ihren Luxuskörper zum Katzenklo bewegt, das sich fast
am Ende der Welt, also im entferntesten Teil des Gartens
hinter dem Haus, befindet. Denn auf Hygiene ist Josefine
sehr bedacht. Eine echte Zumutung für die gemütliche,
meditative Ruhe ist Störenfried Rudi, der Fußball
spielende
Nachbarshund.
Jeden
Tag
von
Elfuhrfünfunddreißig bis Zwölfuhrzwanzig rennt er wie ein
Verrückter durch den Garten. Das Gekläffe und Gekicke
dieses blöden Köters verdirbt Josefine regelmäßig das
Frühstück und schlägt ihr total auf den Magen. Und
genau dieser doch so empfindliche Magen gerät eines
Gertrud Pigor
HERR FUCHS MAG BÜCHER
ein musikalischer Krimi für alle Bücherfresser
frei nach dem gleichnamigen Bilderbuch von Franziska
Biermann
1 D, 2 H
Empfohlene Altersgruppe: 4+
entdecken, das schwer nach Raumschiff aussieht, sind
sie nicht mehr zu bremsen. Die Reise geht los, zu Mars
und Mond, zu Sonne und Milchstraße - nur eigenartig,
dass auf allen Planeten jemand auftaucht, der dem
Nachbarn verdächtig ähnlich sieht, und der will doch nicht
etwa
sein
Raumschiff
wiederhaben?
–
Ein
Weltraumabenteuer mit Musik und Tanz für Kinder ab 4
Jahren. (Gertrud Pigor)
„Sehr viele komische und bezaubernde Ideen hat Gertrud
Pigor ihren zwei Astronauten auf den Leib geschrieben.
[…] Das komische Paar hat das Zeug zum Verlieben. […]
Ein kleines Gesamtkunstwerk. Am Anfang ist […] das
Wort, das Gertrud Pigor mit ihrem für das Theater
Konstanz geschriebenen Kinderstück für die ab
Vierjährigen für viele kleine Ideen nutzt.“ (Südkurier/
Konstanz, 29.09.09)
Tages so unter Druck, dass Josefine mitten in Rudis
Fußballspiel den Gang zur Toilette auf sich nehmen
muss. Entsetzlich! Gerade als Josefine voller Verachtung
am Fußballfeld entlangstolziert, passiert es: Durch einen
leicht unpräzisen Hechtkopfball aus der Bahn geworfen,
knallt Rudi gegen Josefine. Sie gibt dem Provinzkicker
eine gepfefferte Ohrfeige. Doch Rudi hat sich, ohne es zu
wissen, bitter an Josefine gerächt. Als die dicke Katze
sich in der Sofamulde wieder erschöpft einrollt und schon
fast eingeschlafen ist, bemerkt sie ein Zwicken und
Zwacken im Bein – vielleicht doch eine Zerrung? Bald
erkennt Josefine die ganze Katastrophe. Ein Floh ist beim
Zusammenprall mit Rudi von ihm direkt zu ihr
herübergehüpft. Wie unappetitlich! Genau davor hatte
ihre Mutter sie immer gewarnt. Nichts bringt das bissige,
unverschämte Vieh aus dem Fell. Jetzt bloß nicht panisch
werden. Durch ihr Bildungsprogramm im Fernsehen hat
Josefine erfahren, dass ein Floh gerne den Wirt wechselt,
also auf andere Tiere überspringt. Unter hektischem
Gekratze und ohne Rücksicht auf die Tagesordnung
stürzt sie wutschnaubend aus dem Haus. Ob nun als
Meerschweinchenfrisörin,
Gesangslehrerin
oder
Fußballtrainerin, die Katze Josefine ist wild entschlossen,
so schnell wie möglich wieder flohlos zu leben. Das
herrlich schadenfrohe Kinderbuch, geschrieben und
gezeichnet von Franziska Biermann, erzählt, dass, wenn
man in die Welt hinauszieht, neue Erfahrungen und
Freunde das eigene Leben bereichern und verändern.
Wie der Floh nun aussieht, der uns zwickt, ist egal. Am
Ende kann man ihm dankbar sein.“ (Ankündigungstext
Junges Schauspielhaus, Hamburg)
Biermann: Herr Fuchs mag Bücher, Rowohlt
Taschenbuch Verlag, Reinbek bei Hamburg, 2001
UA: 18.11.07, Bühnen der LH Kiel, KiJuTh im Werftpark;
R: G. Pigor; J. Fritsch 13.09.08 Comedia, Köln; R:
G. Pigor ÖE/ SE - frei „Der kleine Herr Fuchs ist ein echter Bücherfresser. Er
verschlingt Bücher – im wahrsten Sinne des Wortes:
79
Wenn er ein Buch zu Ende gelesen hat, bestreut er es mit
Salz und Pfeffer und frisst es dann auf. Aber er ist
wählerisch, nur gute Literatur verschlingt er. Sein Appetit
wird immer größer und mit knurrendem Magen entdeckt
er schließlich das reinste Schlaraffenland für jeden
Bücherfresser: Die Bücherei. Von oben bis unten Regale
voller Bücher! Die man zudem völlig umsonst mitnehmen
darf! Der kleine Herr Fuchs kann sein Glück kaum fassen
und wird in kürzester Zeit der beste Kunde der Bücherei.
Aber der Bücherfresser wird von der Bibliothekarin auf
frischer Tat ertappt und bekommt Hausverbot. In seiner
Verzweiflung greift er zum letzten Mittel und überfällt die
Buchhandlung an der Ecke. Natürlich wird er sofort
erkannt und die Sache hat ernste Konsequenzen ...
Wie sich der kleine Herr Fuchs aus seiner misslichen
Lage befreit, und was er sich alles einfallen lässt, um
seinen buchstäblichen Lesehunger zu stillen, davon
erzählt dieses Stück.“ (Ankündigungstext, Theater Kiel)
„Eine wunderbar komische und hintersinnige Geschichte,
ein Augenschmaus für Bücherfreunde jeden Alters.“
(Klappentext Bilderbuch)
„’Ich fand die Idee witzig, dass einer Bücher so sehr liebt,
dass er sie tatsächlich verschlingt’, sagt Gertrud Pigor, ’im
übertragenen Sinne geht es in dem Stück um die
Sinnlichkeit des Lesens, darum, wie Bücher uns in ihren
Bann ziehen.’“ (Kieler Nachrichten, Beate Jänicke,
15.11.07)
„Die Handlung, die [...] Gertrud Pigor für das Theater
leicht abgewandelt hat, ist so amüsant wie kurzweilig“
(Kieler Nachrichten, Caroline Neider, 19.11.07)
Franziska Biermann, geboren 1970 in Bielefeld, studierte an der Hamburger Fachhochschule für Gestaltung
bei Professor Rüdiger Stoye. Zusammen mit zwölf anderen Künstlern gründeten sie 1995 die
Ateliergemeinschaft Freudenhammer, die sich mittlerweile zu einem vielfältigen Mix diverser kreativer
Disziplinen, Illustration, Fotografie, Musik & Ton, Grafikdesign und Internet gemausert hat.
„Eine schnörkellose Sprache in zurückhaltender, aber akzentsetzender Typografie – das alles macht den
farbigen Charme eines Buches aus, das verspielt zeigt, wie qualvoll Lesehunger ist. Jeder Bücherfuchs muss
ihm erliegen. (Die ZEIT)
Gertrud Pigor
MOTTE & CO
Ein Theaterstück mit Musik
5 D/ H
Empfohlene Altersgruppe: 6+
UA/ ÖE: 13.10.06 (Auftragsarbeit), u\hof: am LT, A-Linz;
R: H. Leutgöb; J. Fritsch DE: 13.11.08, Westfälische
Kammerspiele, Paderborn; R: S. Jänsch; G.G. Gemke,
www.gerhardgemke.de 16.11.08, Bühnen der LH Kiel,
Theater im Werftpark; R: N. Aust 19.11.09,
Stadttheater Gießen; R: A. M. Kunze 20.11.09,
Stadttheater Bremerhaven; R: P. Grisebach 03.12.09,
HOT Potsdam; R: M. Erxleben SE - frei Als Motte und die Brüder Holzwurm vom großen
Wettbewerb, der Wahl zum „Tier des Jahres“ erfahren,
bricht im Kleiderschrank wahres Wettkampffieber aus.
Eine Bewerbung wird losgeschickt, und gespannt warten
Motte & Co auf das Ergebnis. Von ihren einmaligen
Talenten als Pullover- und Schrankfresser sind sie
überzeugt und träumen vom Sieg. Doch – the winner is:
Gertrud Pigor
FRÜHSTÜCK MIT WOLF
– DREI KLEINE SCHWEINCHEN AHNEN NICHTS BÖSES
frei nach Motiven des englischen Volksmärchens “The
three little pigs“
4 D/ H
Empfohlene Altersgruppe: 4+
UA: 25.09.05, KiJuTheater im Werftpark, Kiel; R: G.
Pigor; J. Fritsch 26.04.08, Horizont Theater, Köln; R:
C. Nicopoulos 27.09.08, moks am Theater Bremen; R:
F.-T. Schütz 16.10.08, Landesbühnen Sachsen,
Radebeul 15.11.08, Hessisches Landestheater,
Marburg; R: J. Nowak 23.02.10, Figurentheater
Chemnitz ÖE/ SE - frei „Drei kleine Schweinchen können es nicht lassen: wohin
sie auch kommen, müssen sie Häuschen bauen. Eine
grüne Wiese wird schnurstracks zum Bauplatz für die
drei. Und der große böse Wolf kann es auch nicht lassen:
Wenn er Häuschen sieht, muss er pusten. Zum Glück für
der wunderschöne Marienkäfer. Ausgerechnet dieser
Angeber, der sich auf seine Rolle als Glücksbringer so
viel einbildet, gewinnt als ’Sieger nach Punkten’. Auf
seiner Tournee durch die Provinz kommt der Marienkäfer
auch am Kleiderschrank vorbei und lässt keine
Gelegenheit aus, sich mit seinen angeblichen
Heldentaten hervorzutun. Doch als sich eine Katastrophe
anbahnt, entpuppt er sich als Feigling, Motte & Co aber
wachsen über sich hinaus und zeigen, was sie können …
Ein Stück über Rivalität und Freundschaft, über große
Bluffs und wahre kleine Heldentaten.
„Selten traf die bei Kinderstücken gern gebrauchte
Formulierung ’für alle ab sechs Jahren’ so zu wie hier.
Geriet dieses Auftragswerk des Landestheaters mit
seinen witzigen, eingängigen Songs, in der flotten Regie
von Heidelinde Leutgöb und der liebevollen Ausstattung
von Jan Hax Halama doch zur tierischen Revue für alle
Altersgruppen. Wären Pferde nicht vom Wettbewerb
ausgeschlossen gewesen, müsste man sagen: Zum
Wiehern!“ (Neues Volksblatt, 16.10.06)
die Schweinchen ist eines der Häuschen stabil genug.
Aber es ist zu klein für die drei! Das findet zumindest
Borste, die das Haus für sich allein gebaut hat. Fässchen
und Schmalz sehen das anders und nisten sich bei
Borste ein. Am liebsten würde Borste die zwei
rausschmeißen! Aber bringt ein kleines Schweinchen so
was übers Herz? Darf und kann ein kleines Schwein so
gemein sein?
Eine kleine Geschichte über den großen Spaß an der
Macht und über diese kleine diebische Freude, die darin
liegt, einen überlegenen Gegner mit Einfallsreichtum,
Witz und einer gewissen Schweinchenschläue zu
schlagen.“ (www.theater-kiel.de)
„Erfrischend frech und frei geht Gertrud Pigor mit dem
englischen Volksmärchen um [...]. Pointiert sind die
Dialoge, deren vielschichtiger Witz sowohl kleine als
auch große Zuschauer aufs Trefflichste bedient.“
(Kieler Nachrichten, 27.09.05)
80
Jan Fritsch, geboren 1970 in Bremen, ist gelernter Klarinettist und Saxophonist mit dem Schwerpunkt Jazz.
Mittlerweile arbeitet er hauptsächlich als multiinstrumentaler Bühnenmusiker in Theatern und freien
Projekten, so zum Beispiel seit 2003 häufig zusammen mit Gertrud Pigor im Bereich Kindertheater. Als
Komponist ist er als musikalischer Leiter sowie Musiker an diversen Kinder- und Jugendtheatern in
Deutschland tätig, u. a. in Bremen, Kiel, Hannover, Braunschweig, Oldenburg, Konstanz, Hamburg,
Saarbrücken und Linz.
Thomas Pigor, geboren 1956 in Alzey, arbeitet als Musikkabarettist, Buchautor und Komponist. Seit Ende
der 1970er Jahre ist er mit verschiedenen Bühnenprogrammen unterwegs. Seine Texte haben häufig einen
satirischen Ansatz. Pigor schreibt zudem Texte für andere Künstler, u. a. für die Missfits, Ina Müller, Tim
Fischer und Walter Moers. Außerdem ist er Autor verschiedener Musicals und Kindermusicals. Für seine
Chansonprogramme, Volumen 1-6, mit dem Duo „Pigor singt, Benedikt Eichhorn muss begleiten“ hat er
zahlreiche Auszeichnungen erhalten.
Gertrud Pigor/ Thomas Pigor/ Jan Fritsch
ANTON
– DAS MÄUSEMUSICAL
2 D, 3 H oder 3 D, 2 H
Empfohlene Altersgruppe: 6+
www.pigor.de/anton
Stadttheater Konstanz, 2003
UA: 28.11.04, Stadttheater Konstanz; R: G. Pigor 07.10.05, Theater Ingolstadt; R: N. Kalmbach 12.11.06,
Saarländisches Staatstheater, Saarbrücken; R: G. Pigor
11.11.07, Theater Hof; R: R. Hocke 23.11.07,
Stadttheater Bremerhaven; R: A. Kloos 19.11.08,
Theater für Niedersachsen, Hildesheim 30.11.08,
KiJuTheater Speyer ÖE: 02.12.08, Theater der
Jugend, A-Wien; R: M. Felkel 2009/10, Theater für
Niedersachsen, Hannover
T. Pigor * 1956 in Alzey; lebt in Berlin
J. Fritsch * 1970 in Bremen; lebt auch dort
Im Wohnzimmer steht ein Sofa. Ein Sofa, das es in sich
hat, denn, was die Familie, die hier wohnt, nicht weiß:
Unter dem Sofa haben sich Franz, Willi und Anton, die
Mäusebrüder, eingenistet, gut bewacht von ihrer
Freundin, der Spinne. Hier lebt es sich vortrefflich: Es ist
genug Platz und Zeit für jede Lieblingsbeschäftigung, die
eine Maus so haben kann. Für Franz ist es wichtig, ein
tägliches Training zu absolvieren. Sein Bruder Willi
hingegen ist mehr für eine ausgewogene MäuseErnährung zu haben. Er weiß immer Mittel und Wege, an
Leckerbissen heranzukommen. Anton schließlich ist das
musikalische Wunderkind der Familie und übt
unermüdlich auf seiner Geige. Täglich lässt er seine
Brüder an diesem Hörvergnügen teilhaben.
Doch auch im Leben einer Hausmaus ist der Wechsel der
Jahreszeiten erkennbar, und die Weihnachtszeit ist mit
Abstand der Höhepunkt des Mäusejahres. Für Anton ist
es das erste Mal, dass er Tannen- und Plätzchenduft
schnuppern darf. Die Vorfreude der Mäuse auf den
weihnachtlichen Festschmaus wird jedoch empfindlich
getrübt, als sie den Wunschzettel des Kindes der Familie
finden: „Liebes Christkind! Ich wünsche mir nichts
sehnlicher als eine Katze!“ Die Mäuse sind ratlos. Und als
plötzlich auch noch ihre Tante Lizzy mit gepackten
Koffern vor der Tür steht, scheint das Weihnachtsfest auf
eine Katastrophe hinzulaufen ...
„Ein Weihnachtsspaß, der sein Zielpublikum ernst nimmt.“
(Südkurier Konstanz, 30.11.04)
„Ein wunderschönes Weihnachtstheaterstück, das die
’Zeit der Ruhe und Besinnung’ einmal anders beleuchtet.“
(Neuburger Rundschau, 13.10.05)
Mario Göpfert, geboren 1957 ist ein Dresdner Kinderbuchautor. Er ist gelernter Schriftsetzer und Absolvent
des Literaturinstitutes in Leipzig. Seit 1985 arbeitet er als freiberuflicher Autor. Er hat zahlreiche Hörspiele
verfasst.
Gertrud Pigor
LÖWE SEIN IST WUNDERBAR
ein Stück rund um den Zirkus
frei nach dem gleichnamigen Bilderbuch von Mario
Göpfert und Henrike Wilson
1 D, 2 H oder 3 H
Empfohlene Altersgruppe: 4+
Göpfert/ Wilson: Löwe sein ist wunderbar,
Middelhauve Verlag, München, 2000
UA: 06.10.02, Bühnen der LH Kiel, KiJuTh im Werftpark;
R: G. Pigor; H. Klotz 22.11.03, Junges Theater
Konstanz; R: G. Pigor; H. Klotz 13.06.04, Horizont
Theater, Köln; R: N. Ayukhanova; H. P. Katzenburg
M. Göpfert * 1957 in Dresden; lebt auch dort
H. Wilson * 1961 in Köln; lebt im Taunus
„Wenn in der Zirkusmanege Löwe und Dompteur
einander gegenüberstehen, ist klar, wer das Sagen hat.
Der Dompteur schwingt die Peitsche, der Löwe muss
springen, von Podest zu Podest oder durch brennende
Reifen. Was aber, wenn der Löwe den Spieß plötzlich
umdreht? [...] Da ist der Dompteur, der mit seiner
Dressurnummer groß rauskommen will, hier der
lammfromme Löwe. Beim Blick in den Spiegel merkt er
eines Tages, wie stark er ist. So schnappt er sich die
Peitsche und zeigt dem Dompteur, wie es ist, nach der
Pfeife eines anderen zu tanzen. ’Der Löwe ist das
kindliche Element und die Identifikationsfigur im Stück. Er
hat Spaß an der Umkehrung der Machtverhältnisse.’
(Pigor). [...] Am Ende werden die Theaterzuschauer zwei
Freunde sehen, deren Lust an der Macht sich ausgespielt
hat. Und der Löwe will wieder Löwe sein. Denn Löwe sein
ist schließlich wunderbar.“ (Kieler Nachrichten, 05.10.02)
„Eine Stunde ununterbrochenen Lachens.“
(Eselsohr, Juli 2003)
81
„Gertrud Pigor ist mittlerweile so etwas wie ein Geheimtipp auf dem Gebiet der Dramatisierung von
Bilderbüchern.“ (Eselsohr, 07/2003)
12/2002, Beim 14. Ffm. Autorenforum für KiJuTh (Sonderthema: Was macht ein Bild dramatisch?) sprach
Gertrud Pigor mit Thomas Lang über „Das Theatrale im Bilderbuch“.
Thomas Winding, geboren 1937, gehörte in Dänemark zu den erfolgreichsten Verfassern von Kinderbüchern
und Kinderfilmen. Sein Buch „Mein kleiner Hund Mister und andere Tiere“ wurde u. a. mit dem Luchs der
ZEIT und Radio Bremen ausgezeichnet. Thomas Winding starb 2008 im Alter von 71 Jahren.
Gertrud Pigor
DER DIENER UND SEIN PRINZ
– VOM GLÜCK GEBRAUCHT ZU WERDEN
frei nach einer Erzählung von Thomas Winding
1 D, 2 H
Empfohlene Altersgruppe: 5+
Winding/ Erlbruch: „Mein kleiner Hund Mister in der
Nacht“, Rowohlt, Reinbek bei Hamburg, 2000
UA: 16.11.02, Moks am Bremer Theater; R: G. Pigor; M. Krummheuer; 2003, Traumspiele-Festival, NRW 22.11.03, KiJuTheater im Werftpark, Kiel; R: U. Luig; H. Klotz ÖE: 08.10.04, u\hof: am LT, A-Linz; R: K.
Eppler SE - frei T. Winding * 1936 in DK-Kogenhagen; 2008 in DKSøby Ærø
W. Erlbruch * 1948 in Wuppertal; lebt auch dort
Ein Prinz entlässt sein gesamtes Personal bis auf einen
Diener. Ohne diesen würde dem Prinzen wohl auch die
Decke auf den Kopf fallen. Und nicht nur eine Decke,
sondern sehr viele, denn der Prinz besitzt allerhand
Zimmer. Der Prinz ist außerdem recht froh, dass er nicht
allein ist, denn ohne einen Diener kommt er nicht zurecht.
Und dieser braucht den Prinzen, denn ein Diener ist
schließlich zum Bedienen da. So wandern Diener und
Prinz tagtäglich von einem Zimmer ins andere. Als
Zeitvertreib richten sie ein Gähn-Zimmer, ein
Marmeladen-Zimmer, ein Schmoll-Zimmer und ein
Zähneputz-Zimmer ein. Doch eines Tages wird eine
Diener-Maschine geliefert und der Diener einfach
wegrationalisiert.
Der Diener lässt den Kopf jedoch nicht hängen, sondern
packt die Gelegenheit beim Schopfe und zieht in die Welt
hinaus. Mit vielen Plänen und Ideen kehrt er nach einiger
Zeit zu dem inzwischen sehr einsamen Prinzen zurück.
„Alles ist wie aus einem Guss, und das wahre Kunststück
liegt darin, dass es von Kindern ab fünf verstanden
werden kann, Erwachsene sich dennoch nie unterfordert
fühlen müssen. [...] Auf welch einem hohen Niveau
gespielt wird, merkt man kaum – so leicht, ideenreich und
übermütig wirkt die ganze Vorführung.“
(taz Bremen, 18.11.02)
Hiawyn Oram, 1946 in ZA-Johannesburg geboren, studierte zunächst Englisch und Theater und arbeitete
anschließend als Schauspielerin, bevor sie nach England auswanderte. Dort ging sie zunächst einer
Beschäftigung als Werbetexterin nach, mittlerweile jedoch schreibt sie seit mehr als 20 Jahren
Kinderbücher, von denen über 60 bereits veröffentlicht wurden, darunter Bilderbücher, Gedichte,
Theaterstücke, Romane, Kurzgeschichten und Texte für Musicals. Ihre Bücher wurden außerdem in
zahlreiche Sprachen übersetzt, u.a. Japanisch, Koreanisch und Katalanisch. Oram entwickelte außerdem
einige Serien für das englische Kinderfernsehen. Sie ist Preisträgerin zahlreicher Auszeichnungen. Für ihr
Buch The Second Princess erhielt sie eine Nominierung des UK Smarties Prize. Hiawyn Oram lebt in GBLondon.
Gertrud Pigor
DIE ZWEITE PRINZESSIN
frei nach dem Bilderbuch ”The Second Princess“ von
Hiawyn Oram und Tony Ross
1D
Empfohlene Altersgruppe: 4+
1994, Oram/ Ross: The Second Princess, Andersen
Press, London
UA: 25.05.03, KiJuTheater im Werftpark, Kiel; R: G.
Pigor; J. Fritsch 24.09.04, Puppentheater Erfurt; R:
B. Peiker 17.11.05, Stadttheater Gießen; R: A.-M.
Kunze 07.03.06, KiJuTheater Speyer; R: M. Folz; 16.03.07, Theater sehen – Theater spielen, 12. Hess.
KiJuThWoche in Marburg 09.09.06, Bremer Theater;
R: H. Fahrenholz 24.09.06, Junges Schauspielhaus
Hamburg; R: G. Pigor 26.11.06, Die Bühne – Theater
aus Ulm; R: M. Romes 15.04.07, Consoltheater
Gelsenkirchen; R: A. Kramer; 10.09.-24.10.07,
Spielarten NRW; 11/08, Kindertheater des Monats
NRW 01.07.07, Theater Heilbronn; R: A. Y. Hindi Attar
ÖE: 15.02.08, Zimmertheater Waltraud Starck, A-Linz;
R: W. Starck 04.04.08, TIG7, Mannheim; R: M. Lex;
Spiel: E. Müller Meyer (Luzern) 10.05.08, TPZ/
Theaterpädagogisches Zentrum, Köln; R: A. Pohlert-
Klein; Kölner KiJuThPreis 2008 01.06.08, KlecksTheater, Hannover 12.08.08, Theatergruppe Tusdoch,
Berlin; spielen in Boltenhagen an der Ostsee; R: S.
Kemper/ B. Gierga 08.11.09, Tufa Trier e. V.; R: F.
Burg ÖE/ SE - frei H. Oram * 1946 in ZA-Johannesburg; lebt in GB-London
T. Ross * 1938 in GB-London; lebt in GB-Cheshire
Es waren einmal zwei Prinzessinnen, die erste und die
zweite. Die erste Prinzessin findet es prima, die Erste zu
sein, aber der zweiten gefällt es überhaupt nicht, die
Zweite zu sein. Das muss sich ändern, sagt sie zu sich
und ist in der Wahl der Mittel nicht gerade zimperlich.
Was sich die kleine Prinzessin alles einfallen lässt, wie
sie dabei schwer in die Bredouille kommt und wie sich am
Ende doch noch eine Lösung findet, davon erzählt dieses
Theaterstück über kleine Gemeinheiten und große
Versöhnungen.
„’Zweite sein ist so was von undankbar’, mault die kleine
Prinzessin inmitten ihrer Spielsachen. Und sie hat ja
Recht. Im Sport, in der Schule, in der Familie: Zweiter
sein ist so wie ’Knapp daneben ist auch vorbei’. Die große
Schwester darf länger fernsehen, ohne Aufsicht spielen
und bei den Großen am Tisch sitzen. Das ist bei Königs
82
auch nicht anders als im richtigen Leben. Und Geburtstag
hat sie auch noch [...] So entwickelt sich die Fabel von
der kleinen Prinzessin, die fortan allerlei märchenfiese
Visionen entwirft, sich ihrer Schwester zu entledigen.”
(Kieler Nachrichten, 23.05.03)
1987, Deutscher Jugendliteraturpreis für das Bilderbuch TWO MONSTERS (Du hast angefangen. Nein du) von
David McKee: „Die Geschichte präsentiert sich dem Betrachter wie ein Schauspiel auf einer Doppelbühne: Er
hat den Vorteil, zu sehen, wie die Aussage des einen Bildes durch die auf der gegenüberliegenden Seite
relativiert und gewertet wird.“ (aus der Begründung der Jury)
David McKee (* 1935 in Devon) ist ein englischer Kinderbuchautor und Illustrator. Schon während des
Studiums am Plymouth College of Art and Design begann er Cartoons zu zeichnen und arbeitete für Punch,
Reader’s Digest und die Times, bevor er als freischaffender Maler und Bilderbuchkünstler bekannt wurde.
Sein erstes Buch TWO CAN TOUCAN wurde 1964 publiziert. Seine zahlreichen Bilderbücher für Kinder und
seine Buchserien sind international erfolgreich und werden in über 20 Ländern veröffentlicht. Für die BBC
entwickelte er zahlreiche Filmprojekte.
Gertrud Pigor
ZWEI MONSTER
frei nach d. Bilderbuch „Two Monsters” v. David McKee
1 D, 2 H
Empfohlene Altersgruppe: 4+
McKee, David: Du hast angefangen. Nein du, Verlag
Sauerländer, Ffm., 1986; 13. Auflage im Jahr 2000
McKee, David: Du hast angefangen! Nein du!, AudioCD (gesprochen von Katja Riemann), Patmos,
Düsseldorf, 2006
28.09.08, Live-Hörspiel (Hörspielbearbeitung von Ulla
Illerhaus) am 28.09.08 als öffentliche Vorführung im
Rahmen des WDR-Kinderhörspieltags in Köln im Klausvon Bismarck-Saal, zeitgleiche Ausstrahlung auf WDR 5
um 14:05
UA: 08.10.00, KiJuTheater im Werftpark, Kiel; R: G.
Pigor; 14./15.05.10, 25-jähriges Jubiläum der
Städtepartnerschaft (Kieler Kulturtage) in PL-Gdynia 22.09.01, Moks am Bremer Theater; R: K. Schumacher;
H. Klotz 07.09.02, Comedia, Köln; R: C. Fillers; M. Reyhani; 01./02.02.04, Festival di teatro e cultura
per la prima infanzia, I-Bologna 15.09.02, Theater
Überzwerg, Saarbrücken; R: B. Ziegenbalg; C.
Mudrich ÖE: 29.01.04, Zimmertheater Waltraud Starck,
Linz; R: I. Toma; S. Auinger 26.11.05, Junges
Theater Konstanz; R: T. Papaconstantinou; 16.05.06,
„Schöne Aussicht“, Stuttgart SE: 07.05.06,
Figurentheater Doris Weiller, Basel; R: T. Stauffer 30.09.07, Badische LB, Bruchsal; R: A. Schilling; 03.06.08, „Schöne Aussicht“, Stuttgart 28.09.07, Szene
Bunte Wähne, A-Horn; R: Y Zahn 16.02.08,
KiJuTheater Dortmund; R: H. E. Kurdi 20.04.08,
Theater Bilitz, CH-Frauenfeld; R: A. Caduff 13.08.08,
Burghofbühne Dinslaken; R: S. Ey
Zwei Kerle und zwischen ihnen ein hoher Berg. Der eine
Kerl sieht morgens die Sonne auf-, und der andere sieht
sie abends untergehen. Jeder lebt zufrieden auf seiner
Seite des Berges. Sie können sich nicht sehen, doch
manchmal reden die beiden miteinander, durch ein Loch
im Berg, und erzählen sich vom Sonnenuntergang und
wie schön es ist, wenn am Abend der Tag geht. –
„Moment mal, der Tag geht? Abends kommt die Nacht,
das weiß doch jeder, erzähl kein Quatsch, Du
Erbsenhirn!” Das lässt sich kein Kerl gefallen: Und schon
streiten die beiden, dass die Felsbrocken fliegen. Bis
schließlich der ganze Berg in Stücke geschlagen ist und
sie sich zum ersten Mal gegenüberstehen. Ein Stück vom
Rechthaben und Spaß am Streiten.
„Wortwitz ist Trumpf, wenn ’Zwei Monster’ streiten.
Theater für Kinder kann ja so schön sein. Auch für
Erwachsene. Hier kamen alle Altersgruppen auf ihre
Kosten. Einträchtig amüsierte man sich bei der Premiere
von ’Zwei Monster’. Pigor hat sie mit leichter Hand und
viel Fantasie bestens in Szene gesetzt.” (Kieler
Nachrichten, 10.10.00)
„Ein dolles Spektakel, das gottlob nicht pädagogisch
verworfen wird, sondern als lustvoller Spaß daherkommt
und vom kleinen Publikum ordentlich angefacht wird.”
(taz bremen, 22.09.01)
Claude Boujon, geboren 1930 in Paris, war bis 1972 Chefredakteur des Magazins Pif. Der französischer
Kinderbuchautor und -illustrator starb 1995.
Gertrud Pigor
NICKEL, DER MIT DEM FUCHS TANZT
frei nach dem Bilderbuch „On a volé Jeannot Lapin“ von
Claude Boujon
1 D, 3 H oder 2 D, 2 H
Empfohlene Altersgruppe: 4+
Boujon, Claude: Nickel, der mit dem Fuchs tanzt;
Ellermann Verlag, München, 1994
Theater Überzwerg, Saarbrücken, 2005
UA: 06.12.95, Staatstheater Braunschweig; R: G. Pigor;
A. Rebers 08.11.98, KiJuTheater im Werftpark, Kiel;
R: G. Pigor 28.10.00, KiJuTh am LTT Tübingen; R/
H. Kondschak SE: 19.01.02, Théâtre de la Grenouille,
CH-Biel/ Bienne; R: C. Huldi 30.10.05, Theater
Überzwerg, Saarbrücken; R: B. Ziegenbalg; 23.03.06,
Theater sehen – Theater spielen: 11. Hessische
KiJuThWoche in Marburg 20.01.07, Zeno Theater,
Köln; R: M. v. d. Berk 02.12.07, Theater der Altstadt,
Stuttgart; R: S. Holzhäuser ÖE/ SE - frei Claude Boujon (1930-1995)
Um seinem Sohn endlich das Kaninchenfangen
beizubringen, hat Vater Fuchs in dunkler Nacht den
jungen Nickel geraubt. Ab sofort wird geübt. Während
Mama Hase verzweifelt ihren Nickel sucht, zeigt Papa
Fuchs seinem Sohnemann, wie man sich richtig
anschleicht und wie man einen Hasenbraten delikat
zubereitet. Allerdings hat er mit einem nicht gerechnet:
Fuchs und Has’ freunden sich an.
„Die Welt scheint sich einzuteilen in Starke und
Schwache, in Sieger und Verlierer, in Jäger und Gejagte.
In der freien Natur führt diese Hackordnung zum
unabänderlichen Sterben des Schwächeren. ’Nickel, der
mit dem Fuchs tanzt’ nimmt das Thema auf und setzt ein
83
Fragezeichen dahinter: Was wäre, wenn aus natürlichen
Feinden Freunde würden?“ (Bieler Tageblatt, 21.01.03)
ANNA MARIA POGGI
Anna Maria Poggi wurde 1933 in Rom geboren. Sie absolvierte eine pädagogische Ausbildung mit dem
Schwerpunkt der Lehre für Sehbehinderte an der Universität in Rom. Daneben belegte sie zahlreiche
Seminare zum dramatischen Schreiben und Theaterworkshops. Anschließend war sie als Grundschullehrerin
in Rom tätig und arbeitete am Staatlichen Institut für Blinde Augusto Romagnoli sowie an der
Integrationsschule in Rom, wo sie Sehbehinderten Theaterkurse gab. Für ihre Theaterstücke erhielt Anna
Maria Poggi diverse Preise wie 1975 den Nationalen Theaterpreis und 1983 den Alberto Parisi Preis.
Anna Maria Poggi
AUF DEM RÜCKEN DER STERNE
(A cavallo delle stelle)
ein Märchen
aus dem Italienischen von Renate Groß
1 D, 3 H (bei Mehrfachbesetzung)
Empfohlene Altersgruppe: 6+
UA/ DSE - frei A. M. Poggi * 1933 in I-Rom; lebt auch dort
In einer kleinen Stadt wird ein Alptraum Realität: Aus
heiterem Himmel öffnet sich der Asphalt, und reihenweise
purzeln die verdutzten Einwohner in die schwarzen
Abgründe! Der Ältestenrat schreibt einen Wettbewerb zur
Rettung der Stadt aus. Da erscheint ein junger Fremder,
der vorgibt, die Ursachen dieses Phänomens zu kennen.
Während der Ältestenrat dem Fremden misstraut,
forschen der Wirt und seine Frau gemeinsam mit ihm
nach dem Geheimnis der seltsamen Löcher. Bald
machen sie eine schreckliche Entdeckung: Im Untergrund
arbeiten Roboter an der Zerstörung der Stadt. Mit Hilfe
eines kleinen, intelligenten „Blechmenschen” kann die
Katastrophe im letzten Moment verhindert werden. Dank
seines „Herzens” wird der kleine Roboter fast zum
Menschen.
GUUS PONSIOEN/ TOM SIJTSMA/ HERMAN MELVILLE
Guus Ponsioen, geboren 1951 in Alphen in den Niederlanden, arbeitete nach seiner Theaterausbildung in
Amsterdam einige Jahre als Sänger und Komponist für das Kabarett. Er vertonte Gedichte und Texte
zahlreicher holländischer Autoren. In den letzten zwanzig Jahren spezialisierte sich Guus Ponsioen auf
Musiktheater für Kinder und Jugendliche und arbeitet u. a. als Hauptkomponist für die bekannte
Theatergruppe Wederzijds. In Deutschland hat er v. a. für die Schauburg in München und das Freiburger
Kinder- und Jugendtheater komponiert. Guus Ponsioen gehört zu den bekannteste Komponisten des
niederländischen Kinder- und Jugendtheaters.
Ponsioen, Guus: Vom Schmachten nach dem Unfasslichen. Wie ich für das Kindertheater komponiere; in:
Schneider, Wolfgang (Hrsg.): KiJuTheater in den Niederlanden, DIPA, Ffm., 1991
Guus Ponsioen/ Tom Sijtsma
MOBY DICK
(Moby Dick)
ein musikalisches Abenteuer frei nach Herman Melville
aus dem Niederländischen von Uwe Dethier
1 H, 1 Musiker-Schauspieler
Empfohlene Altersgruppe: 8+
2005/06, ID Theater, NL-Amsterdam
UA: 08.11.96, ID Theater, NL-Amsterdam; R: L.
Roothaan; 04/97, Den Bosch Festival DSE:
10.06.98, schnawwl am NT, Mannheim; R: H. Demmer 21.10.99, Burghofbühne Dinslaken; R: S. Bahnsen 13.04.00, Thalia Theater Halle; R: S. Loew 17.09.00,
Neue Bühne Senftenberg 11.05.02, Badisches
Staatstheater Karlsruhe, Die Insel; R: S. Wimmer 18.06.03, Theater Vorpommern, Klosterruine Eldena,
Greifswald/ ab 26.06.03, mobil in Schulen in Stralsund
18.06.05, Staatstheater Kassel, tif; R: J. Wyssotski Mitte Juni 2007, Schlossfestspiele Ettlingen; R: S.
Bahnsen 27.09.08, Theater Min Ko, Neustadt/
Weinstraße; R: A. Hess 25.10.08, Theater
Nordhausen, TuD ÖE: 30.10.09, u\hof: am LT Linz/
Dschungel Wien; R: K. Dahlem SE - frei G. Ponsioen * 1951 NL-Alphen; lebt in NL-Warmond
www.guusponsioen.nl
T. Sijtsma * 1959 in NL-Hallum; lebt in NL-Amsterdam
www.tomsijtsma.nl
H. Melville (1819-1891)
Melvilles „Moby Dick” gehört zu den Büchern der
Weltliteratur, die die Tradition des Geschichtenerzählens
hochhalten und von Generation zu Generation
ungestüme Phantasien, Sehnsüchte, Erwartungen und
Vorstellungen wachwerden lassen. Die thematischen
Elemente, die in dem Buch durch dramatische verstärkt
werden, haben Tom Sijtsma und Guus Ponsioen bewegt,
den Stoff in episch-musikalischer Form auf die Bühne zu
bringen. Grell beleuchtete, bühnenmäßige Szenen,
Monologe und eine Sprache, die in ihrer Theatralik nicht
selten dicht an die Schwelle zur unfreiwilligen Komik
gerät, machen das kleine Stück zu einem großen Fest
des Theaters. Tatsächliches und geistiges Abenteuer
werden in der Konfrontation mit dem Leben und der Natur
ineinander verflochten und metaphorisch gleichgesetzt.
„Nach diesen Seemannsliedern wird man süchtig. Solche
wurden zwar gewiss nicht auf den großen Schiffen
gesungen, mit denen Herman Melville Mitte des vorigen
Jahrhunderts über die Weltmeere segelte, aber in ihnen
liegt die düstere Gefahr, die Lebensintensität und
Schicksalsergebenheit, die den Leser des ’Moby Dick’
wie eine gewaltige Gischtwelle trifft. [...] Ponsioens Musik
zieht die Zuhörer von Anfang an mit Schifferklavier,
Shantieklängen und viel Moll und Melancholie in die
große Geschichte um den alten Mann und den weißen
Wal hinein. [...] Das ist alles wirklich gut gemacht,
kurzweilig und putzmunter. [...] Der Schluss [...] kommt
84
mit leichtem Lachen, mit ein bisschen jugendlicher
Angeberei, mit einem kitschig beleuchteten Segelschiff
aus plattgedrückten Bierdosen, und er ist tief wie das
Meer.” (FAZ, 12.06.98)
„Ein Tausend-Seiten-Roman in 75 Minuten als
Bühnenfassung? Nichts ist unmöglich. [...] Die Fahrt der
’Pequod’ in die Walfanggründe bis hin zum schrecklichen
Ende findet statt in den Köpfen der Zuschauer. Geboten
wird
pralles,
lebensvolles,
spannendes,
emotionsgeladenes Theater. Die mit hübschen Songs
(Guus Ponsioen) angereicherte Fassung von Tom
Sijtsma frei nach Melville ist zauberhaft.“ (Göttinger
Tageblatt, 02.07.05)
„Die Vereinfachung der Musik bedeutet eine große Unterschätzung von dem, was ein Kind begreifen kann.
[...] Ein Kind schmachtet nach dem Unfasslichen, weil es erfassen will. Das ist das Schöne an Kindern und
an Schwämmen. Ein Schwamm nimmt nicht mehr Wasser auf, als er fassen kann. Je kleiner der Schwamm, je
weniger nimmt er auf. Aber es muss immer mehr Wasser geben, als er aufnehmen kann, sonst wird der
Schwamm nicht gesättigt. Und jetzt kann man daran gehen zu berechnen, wie viel ein Schwamm tatsächlich
erfassen kann. Aber jeder Schwamm ist anders. So wie der eine Schwamm dann ausreichend hat, kommt der
andere Schwamm zu kurz. So ist es auch mit meiner Musik. Lieber mehr als zu wenig gebe ich dem Kind. Im
vollsten Vertrauen, dass ein Kind nicht mehr zu sich nimmt, als es im Moment aufnehmen kann. Es muss sich
laben können. War genügend da, dann kommt es wieder, es will wiederkommen. Gab es zu wenig, warum
sollte es dann? So betrachte ich natürlich nicht jede Theatermusik, aber alles, was im Theater für Kinder,
und, wenn es gut ist, auch für Erwachsene gemacht wird. Eigentlich habe ich eine schreckliche Abscheu vor
allen Kunstformen, die vereinfacht werden, um sie für Kinder zugänglich zu machen. Denn dann sieht man
ein paar hundert ausgetrocknete Schwämme voll Langeweile. Ein ausgezogenes Studio ist kein Studio mehr,
entkleidete Kunst ist keine Kunst, allzu zugängliches Theater ist noch fader als Fernsehen.“ (Guus Ponsioen,
in: KiJuTh in den Niederlanden)
BENOÎT RICHTER
Benoît Richter wurde 1972 in Tunis geboren. 1987 begann er seine Arbeit am Theater als Schauspieler und
war in diesem Bereich bis 1994 aktiv. Seit 1990 ist er auch als Regisseur in den Sparten Schauspiel, Oper
und Puppentheater tätig und inszeniert vorwiegend in Frankreich. Daneben schreibt er eigene
Theaterstücke, Gedichte und Erzählungen. Benoît Richter lebt in Paris.
Benoît Richter
DIE GESCHICHTE DES JUNGEN MIT
ELEFANTENKOPF
(Histoire du garçon à tête d’éléphant)
aus dem Französischen von Christina Weber
1 D, 4 H oder 1 H
Empfohlene Altersgruppe: 8+
UA: 31.10.03, Centre Culturel de Chatou, F-Île-deFrance; R: S. Muller DSE - frei B. Richter * 1972 in TN-Tunis; lebt in F-Paris
Oskar ist sieben und hat einen Elefantenkopf. Seine
Mitmenschen haben Angst vor ihm, deshalb träumt Oskar
davon, auszusehen wie alle anderen und sich nicht mehr
hinter einer Maske verstecken zu müssen. Er flieht aus
dem Zirkus, in dem er als Attraktion präsentiert wird, und
vertraut sich einem Arzt an, der ihm Hilfe verspricht, ihn
Benoît Richter
WAS IST IN DER KISTE DES KAPITÄNS?
(Qu’y a-t-il dans la malle du capitaine?)
aus dem Französischen von Christina Weber
1 D, 2 H
Empfohlene Altersgruppe: 4+
UA: 26.10.98, Théâtre Clavel, F-Paris; R: B. Richter; 2000, 7. Internationales Festival der Marionetten, FCannes: Publikumspreis; 01/2002, Panoptikum,
Nürnberg/ Augsburg DSE: 26.04.03, Comedia, Köln; R:
R. Hüve ÖE/ SE - frei Was steckt denn bloß in der großen Kiste, die schon so
lange in der Stube des Kapitäns steht? Heute, an seinem
siebten Geburtstag, will Nino endlich das Geheimnis
seines Großvaters erfahren. Der lässt sich nicht so leicht
stattdessen aber zu Forschungszwecken missbraucht.
Die Tochter des Arztes jedoch hilft Oskar auf ihre Art: Sie
nimmt ihm die Angst vor seinem entstellten Gesicht, weil
sie keine Angst vor ihm hat und ihm die Geschichte des
indischen Gottes Ganesh erzählt. Der hat wie Oskar
einen Elefantenkopf und wird als Gott verehrt. Am Ende
macht sich Oskar selbst auf den Weg nach Indien,
schwimmt einfach los, in die Richtung seiner Hoffnung.
Richter hat ein mutiges Stück über einen Jungen
geschrieben, der anders ist und mit seiner Andersartigkeit
leben muss. Er zeigt, wie Oskar immer wieder
Hoffnungen gemacht werden, die keine sind, wie er
immer neue Enttäuschungen und Verletzungen erleben
muss, bis er sein Schicksal am Ende in die Hand nimmt.
Und beginnt, sich selbst zu akzeptieren.
„Eine Hymne an die Toleranz.“
(Le Courrier des Yvelines, 05.11.03)
aus der Reserve locken und versucht, Nino mit
abenteuerlichem Seemannsgarn abzulenken. Doch der
lässt nicht locker und erfährt schließlich das Geheimnis
vom Ende des Horizonts und von der letzten Reise im
Leben alter Seemänner.
Ein poetisches Stück, welches das Thema Tod auf
einfühlsame Weise behandelt und Kindern Antwort auf
wichtige Fragen gibt.
„Die Geschichte vom Kapitän und seiner geheimnisvollen
Kiste löst die Grenzen zwischen Puppen-, Objekt- und
Schauspielertheater gekonnt auf. Der alte Kapitän und
sein Enkel Nino tänzeln als schlichte Stoffpuppen daher,
plaudern aber immer wieder mit ihren drei menschlichen
Genossen. Meeresabenteuer und die Karikatur eines
schrulligen Großvaters vereinigen die Franzosen zum
witzigen Spektakel mit melancholischer Pointe.“
85
(Nürnberger Nachrichten, 23.01.02)
„Theater voller Poesie [...] Das souveräne Agieren auf
verschiedenen Ebenen, die verschmelzenden lauten und
leisen Momente verleihen dem Stück Dichte und Tiefe.“
(Augsburger Allgemeine, 25.01.02)
PETER RINDERKNECHT
Peter Rinderknecht wurde 1953 in Zürich geboren. Er absolvierte von 1975 bis 1977 das Lehrerseminar und
besuchte anschließend die Schauspielakademie in Zürich. Seit 1983 reist er mit eigenen Kinder- und
Jugendtheaterproduktionen durch die Schweiz und das Ausland. Peter Rinderknecht ist einer der wichtigsten
Vertreter der Schweizer Theaterszene für ein junges Publikum. Fast alle seiner Inszenierungen sind
Eigenproduktionen. In seiner offenen Form des Geschichten-Erzählens erzeugt er Theaterwelten, in denen
sich Realität und Phantasie untrennbar miteinander verknüpfen. Peter Rinderknecht ist Schweizer Delegierter
im Weltverband der ASSITEJ.
Peter Rinderknecht
LENOX
– EIN AUSFLUG MIT DREI FLÜGELN
1 H, 1 Pianist
Empfohlene Altersgruppe: 9+
publiziert in: ASTEJ (Hrsg.): Theatervisionen, Lenos
Verlag, CH-Basel, 1988
UA/ SE: 04/88, Theaterproduktion Peter Rinderknecht, in
CH-Bern DE: 01.12.95, Theater Waidspeicher, Erfurt/
Puppentheater am Meininger Theater; R: A. Günther, L.
Frank, E. Noell 19.10.02, Kleine Bühne Naumburg; R:
S. Tröster ÖE - frei P. Rinderknecht * 1953 in CH-Zürich; lebt in CH-Horgen
www.peterrinderknecht.ch
Ein seltsamer Mann, der in den Abfallkübeln nach
Brauchbarem sucht, meint, auf einer vergessenen Wiese,
auf der ein Konzertflügel steht, seinen alten Traum
verwirklichen zu können. Wie die Zugvögel zieht es ihn in
den Süden, wo er sich ein bisschen Wärme, ein bisschen
Unbeschwertheit erhofft. Und so baut er den Flügel mit
allerlei Altmaterial in eine Flugmaschine um – und stürzt
ab. Er hat wohl einen Denkfehler gemacht. Doch an
Aufgeben will er gar nicht denken.
„Ein modernes Märchen voller Poesie und Traurigkeit. [...]
So traurig der Hintergrund der Geschichte aber auch sein
mag, die großen und kleinen Zuschauer haben viel zu
lachen und zu staunen. [...] Alles in allem: Eine
vorzügliche Ensembleleistung und eine Aufführung, die in
dieser Zeit mehr denn je ihr großes und kleines Publikum
verdient.“ (Erfurter Wochenblatt, 07.12.95)
„Er ist der Meister des Nonsens im Kindertheater. Seine Produktion beginnt er mit den Worten: ’Ich möchte
euch ein bisschen über uns Könige erzählen.’ Und er versichert sich gleich darauf des Interesses seiner ganz
jungen Zuschauer. ’Ihr habt doch ein wenig Zeit?’ Peter Rinderknecht erzählt. [...] Ist was passiert? Kaum
etwas und doch so viel! Allein die Kommunikation mit den jungen Zuschauern ist bemerkenswert. Peter
Rinderknecht weiß zu dialogisieren ohne Anbiederung, mit einer solchen Herzlichkeit, dass Peinlichkeit erst
gar nicht aufkommt. Die Kinder werden nicht benutzt, sie sind Partner der Inszenierung. Sie wissen sehr
wohl mit einem König umzugehen; denn im Grunde genommen ist er ein armer Wicht, der typische
Außenseiter einer Gesellschaft. Aber mit der Kraft der Phantasie, die ihn nährt.“
(Wolfgang Schneider: Beiträge zum Jugendtheater, Juni 1995)
Peter Rinderknecht/ Beat Fäh
GUANO & ELYSIUM
2H
Empfohlene Altersgruppe: 10+
UA/ SE: 1987, Theater im Schulhaus, CH-Bern; R: B. Fäh
ÖE: 21.04.95, Theater der Jugend, A-Wien
DE - frei B. Fäh * 1952 in CH-Zürich; lebt in Bonn
Eigentlich wollte der griechische Dichter Aristophanes ja
in einem Café ein Stück über Odysseus und seine
Begegnung mit der Sirene schreiben. Als zwei Vögel ein
paar Brösel von seiner Apfeltorte picken, entscheidet er
sich aber um und nutzt die Inspiration für eine neue
Geschichte:
Zwei Männer verlassen bei Nacht und Nebel die Stadt,
weil sie es nicht mehr ertragen, in einer Gesellschaft voll
von Lug, Trug und Heuchelei zu leben. Sie finden
Zuflucht bei den Vögeln und gründen mit ihnen eine neue
Stadt, die aber schon bald die Züge der menschlichen
annimmt. Zwei Vögel wiederum fühlen sich in dem
angeblichen Vogelparadies überhaupt nicht wohl und
fliehen, um an einem anderen Ort ein Leben in Ruhe und
Frieden zu beginnen …
„Zwei lustige Vögel sind’s. Vögel mit Durchblick und
einem unbestechlichen Sinn für Veränderungen. Geistiger
Tiefgang ist ebenso gefragt wie Bemühungen um
friedfertige Auseinandersetzungen. ’Guano und Elysium’
zeigt sowohl die individuellen als auch gesellschaftlichen
Grenzen auf, an die der einzelne immer wieder stößt.
Dies in einer durchaus undogmatischen, selbstkritischen
und witzigen Art. Theater, das Spaß macht und die
Gehirnzellen anzuregen vermag, in dem auch Freiräume
für die Phantasie angeboten werden.“ (Basler Zeitung,
23.02.87)
„Ein Stück über das Scheitern von gesellschaftlichen
Visionen. [...] Basis war die Werkgeschichte der ’Vögel’
des Aristophanes. Fäh und Rinderknecht haben dem
Ganzen allerdings noch eine gehörige Portion
Surrealismus beigemischt. [...] Die beiden Vögel wirken
da manches mal wie die Brüder der Beckettschen
Originale
Vladimir
und
Estragon.“
(Salzburger
Nachrichten, 26.04.95)
86
Schmidt, Dagmar: Die Kunst, einen Furz an die Wand zu nageln. Beat Fäh; in: Stück-Werk 2.
Deutschsprachige Autoren des Kinder- und Jugendtheaters, Theater der Zeit, Berlin, 1998
Peter Rinderknecht/ Stephan Lichtensteiger
PLATZ FÜR DEN KÖNIG
1H
Empfohlene Altersgruppe: 5+
UA/ SE: 1992, Rote Fabrik, CH-Zürich; R: S.
Lichtensteiger DE: 06/95, KiJuTh im Werftpark, Kiel; R:
N. Aust 21.02.96, Teatrotz (D. Zambra), Münster 17.10.99, Sternschnuppen Theater, Dortmund 15.04.05, JES Stuttgart/ Theater en gros et en détail, CHZürich; R: S. Lichtensteiger ÖE: 20.03.09, Theater des
Kindes, A-Linz (im Rahmen von Linz 09 –
Kulturhauptstadt)
S. Lichtensteiger * 1958 in CH-Glarus; lebt in CH-Aarau
„Peter Rinderknecht erzählt von einem König ohne
Diener, Palast und Volk. Und trotzdem ist des Königs
Regentschaft über das schöne blaue Meer keine leichte.
Bis er wirklich regieren kann, bedarf es schwerwiegender
Vorbereitungen. Der Bart muss sitzen, der Mantel will
angelegt sein, und vor allem ist er des sorgsamen
Arrangements mit der Krone verpflichtet. Und bis das
Grammophon seine Runden drehen kann ... Aber jetzt!“
(W. Schneider, KiJuTh in der Schweiz,1994)
„Mit seinem Boot geht er auf die Reise, erlebt Sturm und
Sonnenschein und setzt selbst alte Theaterhasen in
Peter Rinderknecht/ Theater ond-drom
TRIO BREMEN
eine Bremer Stadtmusikanten-Variation
Empfohlene Altersgruppe: 7+
1 D, 2 H oder 3 D/ H
UA/ SE: 09/1988 Theater ond-drom, CH-Luzern; R: P.
Rinderknecht DE: 1994, KiJuTh Speyer; R: M. Folz 04.11.95, Freies Theaterhaus, Ffm.; R: B. Bosse 26.12.04, Theater für den Kanton, CH-Bern; R: J. Krauer
ÖE - frei „Der eitle Gockel, der freche Hund und die extravagante
Katze sind traurig. Der Esel ist weggelaufen, und die
verzweifelte Suche der anderen bleibt erfolglos. Im neuen
Stück im Theaterhaus (Frankfurt) wird die Geschichte der
Bremer Stadtmusikanten teils heiter, teils nachdenklich
weitererzählt. [...] Die Fortsetzungs-Geschichte lebt von
ihren Dialogen und den kontroversen Charakteren der
Figuren. Es werden vielfältige Gefühle beschrieben.
Enttäuschung, Trennungsschmerz und das Vermissen
des geliebten Weggefährten sind ebenso Themen wie
Verzweiflung, Angst und die Hoffnung, vielleicht doch
Erstaunen ob der technischen Einfälle, die das ganze
geschickt in der Schwebe halten. Noch lange danach
spürt man: Eigentlich können wir alle Könige sein, wenn
wir uns nur selber ein wenig ernster nehmen würden.”
(H. Kilian)
„’Platz für den König’ ist ein feines und subtil präsentiertes
Ein-Mann-Theaterstück des Schweizer Schauspielers,
Regisseurs und Autors Peter Rinderknecht. Er spielt
einen König – einen echten, mit Krone und purpurnem
Samtumhang. Aber ist das wirklich ein König? Da könnte
ja jeder kommen und behaupten, er sei einer. Als richtiger
König wird man doch geboren, das kann man nicht
’einfach so’ werden, oder? Eben. Und dann hätte so ein
’Richtiger’ wohl auch ein Schloss, ein Volk, einen Minister
und einen Rolls-Royce. Dieser ist aber ganz allein und
hat nur ein schönes Holzruderboot und einen großen,
alten Plattenspieler à la ’His Master’s Voice’.
Rinderknechts König ist ein Kauz, ein Clochard-SpinnerUnikum, wie ihn Herr Bünzli benennen könnte; einer der
seltenen Exemplare des Homo sapiens, der tatsächlich
das echte Königtum, das Sich-Freuen-Können an kleinen
Dingen und die ewige Entdeckungslust der Kinder noch
nicht verloren hat.“ (Berliner Zeitung, 22.09.92)
„Fazit: fünfzig Minuten fulminantes Theater.“
(Stuttgarter Zeitung, 19.04.05)
noch eine Spur vom Esel zu finden. Jeder der drei
Musikanten sucht nach einem eigenen Weg, den Verlust
des Freundes zu verarbeiten.“ (Frankfurter Neue Presse,
11.11.95)
„Das
Grimmsche
Märchen
von
den
’Bremer
Stadtmusikanten’, das nicht den Warngeschichten oder
den mythischen Stoffen zuzurechnen ist, sondern mit
einer unbeschwerten Posse unterhält, wird [...] nicht
einfach aktualisiert und ein bisschen auf Schulhofklamauk
umgeschrieben. Hier wurde eine gründliche Auflösung
von Form und Inhalt betrieben, auch wenn die einzelnen
Bestandteile irgendwo noch zu erkennen sind.
Herausgekommen ist ein wiederum unbeschwertes Stück
absurdes Theater, bei dem man die Absurdität in jeder
Figur vorfindet und sich einen Reim auf die real
existierenden Vorbilder machen kann.“
(Frankfurter Allgemeine Zeitung, 07.11.95)
„Peter Rinderknechts [...] Fortsetzungsgeschichte um die
Bremer
Rest-Stadtmusikanten
unterstreicht,
dass
Märchen nicht immer mit ’Ende gut, alles gut’ aufhören
müssen.“ (Solothurner Zeitung, 28.12.04)
JULE RONSTEDT
Jule Ronstedt absolvierte nach ihrem Abitur 1990 eine Schauspielausbildung an der Neuen Münchner
Schauspielschule. Es folgten diverse TV- Film- und Theaterrollen. An den Münchner Kammerspielen hatte
sie ab 1996 ein festes Engagement. Sie verfasste außerdem Stücke und Drehbücher, bei denen sie zum Teil
selber Regie führte. Jule Ronstedt lebt heute in München, wo sie auch geboren wurde. 2006 spielte sie in
dem Erfolgsfilm WER FRÜHER STIRBT IST LÄNGER TOT von Marcus H. Rosenmüller.
2008 im Stückepool von Kaas & Kappes
UA: 08.06.07, Schauburg, Theater der Jugend am
Elisabethplatz, München; R: J. Ronstedt 13.06.08,
Theater Sommerhaus, Sommerhausen; R: M. Hanns 22.05.09, Fränkischer Theatersommer – Landesbühne
Oberfranken; R: H. Kiss ÖE/ SE - frei -
Jule Ronstedt
SÜDSEEKELLER
Ein Familienurlaub mit Musik
2 D, 2 H, 2 Musiker
Empfohlene Altersgruppe: 10+
87
Kellertreppenabsatz, Papa soll sich doch bitte beeilen,
das Taxi warte. Und der: Familie pleite, Ferien diesmal
hier im Keller. Dann merken es die Nachbarn nicht.
Wie da die Gattin ehefraulich ihre Enttäuschung, ihre
Scham – Vertrauensbruch! Versager! Immer schon
gewusst! – explodieren lässt, wie die Tochter in aggressiv
wippendem Petticoat ihre Teenie-Wut dem Vater
entgegenkrächzt und der bedripst, aber doch
standhaltend,
Schlafmatten
und
Minikühlschrank
ranschleppt – das ist emotional hinreißendes Theater mit
sprachlichem Original-Ton direkt aus dem Zentrum der
Familienkrise.“ (Münchner Merkur, 11.06.07)
„Das Ereignis selbst ist so tragisch wie seine theatrale
Umsetzung leicht und vergnüglich ist.“ (Süddeutsche
Zeitung, 11.06.07)
J. Ronstedt * 1971 in München; lebt auch dort
Alles sollte perfekt sein: Südseeurlaub, Familienidyll,
neidische Nachbarn und Freunde. Doch dann kommt
alles anders: Der Vater verliert seinen Job. Die
Luxuswünsche von Frau und Tochter kann er nicht mehr
erfüllen. Aber: Wie macht man keinen Südseeurlaub und
steht trotzdem noch gut da vor den Bekannten? Ganz
einfach: Man versteckt sich einen Urlaub lang im Keller
und tut so, als wär man in der Südsee.
Mit viel Musik erzählt Jule Ronstedt ihre groteske
Geschichte, die nie zu ernst wird, nie in die Betroffenheit
abrutscht: Es wird vielmehr deutlich, dass diese
Geschichte jedem passieren könnte. Jedem, dem die
Außenwirkung wichtiger ist als die eigene Lebenszeit.
„In der Schauburg stehen nun Mutter und Tochter in
schicker Reisemontur mit fetten Koffern oben am
EDMOND ROSTAND/ JO ROETS/ GREET VISSERS
Edmond Rostand, 1868 in Marseille geboren, studierte Philosophie und Geschichte in Paris. 1884
veröffentlichte er seine ersten Gedichte und wurde 1901 als Mitglied in die Académie Française
aufgenommen. Er galt als bedeutender Vertreter des romantischen Versdramas. International bekannt wurde
er mit dem Stück „Cyrano de Bergerac“ (1897). Edmond Rostand starb am 2. Dezember 1918 in Paris.
Jo Roets und Greet Vissers arbeiteten von 1992 bis 2001 zusammen als künstlerischer Kern des
Antwerpener Theater Blauw Vier. 2001 trennten sich ihre Wege und das Theater Blauw Vier wurde in Laika
umbenannt. Jo Roets erhielt die Leitung. Vor zwei Jahren kam es jedoch zu einer erneuten Zusammenarbeit.
Jo Roets und Greet Vissers erhielten für ihre Arbeit verschiedene flämische und niederländische
Theaterpreise sowie zahlreiche Nominierungen, darunter der renommierte Signaalprijs, der Hans-SnoeckPrijs und der Océprijs. Greet Vissers arbeitet seit 2001 als freie Regisseurin. Zwei ihrer Inszenierungen
wurden zum Theatertreffen der Jugend eingeladen.
Edmond Rostand/ Jo Roets
(unter Mitarbeit von Greet Vissers)
NAPOLEJONG
– DAS WAHRLICH KURZE LEBEN VON NAPOLEONS SOHN
(Napolejong)
inspiriert durch: „L’Aiglon” von Edmond Rostand
aus dem Niederländischen von Uwe Dethier
3 D, 2 H oder 2 D, 3 H
Empfohlene Altersgruppe: 11+
publiziert bei: International Theatre & Film Books, NLAmsterdam, 1999
UA: 14.03.97, Teater Blauw Vier, B-Antwerpen; R: J.
Roets; 04/97, Den Bosch Festival; 09/97 De BronFestival, NL-Utrecht; 10/98, szene bunte wähne DSE: 14.06.05, Theater Dortmund, KiJuTheater
Sckellstraße; R: J. Weißert 06.05.09, Jugendgruppe
Realgymnasium I-Brixen ÖE/ SE - frei E. Rostand (1868-1918)
J. Roets * 1961 in B-Sint-Niklaas; lebt in B-Berchem
G. Vissers * 1958 in B-Hoogstraten; lebt in B-Antwerpen
Ein spektakuläres Stück über die Angst vor dem
Versagen, über die Probleme des Erwachsenwerdens,
über Intrigen und Liebe. Die Geschichte vom Sohn eines
Helden, der selber kein Held war.
Napoleon ist tot und begraben. Fürst Metternich hat
Europa aufgeteilt und die Landesgrenzen fixiert. Der
Edmond Rostand/ Jo Roets/ Greet Vissers
CANTECLEIR
– EIN LIED FÜR DIE SONNE
(Chantécler)
eine Bearbeitung von Rostands „Chantecler“
aus dem Niederländischen von Uwe Dethier
Sohn von Napoleon wächst in einem Schloss in
Österreich heran. Als er 15 Jahre alt wird, erwacht in ihm
der Traum, in Frankreich – seinem Vater folgend – den
Thron zu besteigen.
Was widerfährt einem Jugendlichen, wenn das feste
Gefüge, in dem er aufgewachsen ist, und seine Identität
zu bröckeln beginnen? Wenn alte Werte nicht mehr
gelten? Forderungen gestellt werden? Und wenn dies
alles auch noch mit seiner ersten Liebe zusammenfällt,
die ihn in die unergründlichen Welten der Pubertät führt?
„Literarisches Vorbild dieser Bühnengestalt ist Hamlet,
wie ihn die Romantiker sahen: ein in seiner inneren
Unsicherheit befangener großer Träumer.”
(Kindlers Literaturlexikon, 1974)
„Das Stück ’Napolejong’ von Jo Roets und Greet Vissers
[...] ist mehr als Geschichtsunterricht. Es ist auch ein
Stück übers Erwachsenwerden unter schwierigen
Bedingungen. Kennt doch jedes Kind den Namen
Napoleon. Dass er einen Sohn hatte, ist längst
vergessen. Das Stück malt aus heutiger Sicht aus, wie es
diesem Franz ergangen, was er empfunden haben
könnte. Die Zeiten, da Adelssprösslinge ganz
selbstverständlich dynastischen Interessen zu dienen
hatten, sind vorbei. Aber dass Kinder ihre Väter nicht
kennen oder zu Spielbällen etwa in Scheidungskriegen
werden, liegt keineswegs fern.“ (Westdeutsche
Allgemeine Zeitung, 20.06.05)
2 D, 3 H
Empfohlene Altersgruppe: 5+
publiziert bei: International Theatre & Film Books, NLAmsterdam, 1999
UA: 20.02.98, Teater Blauw Vier, B-Antwerpen; R: J.
Roets/ G. Vissers; J. G. Coleman DSE: 23.03.02,
88
WLB Esslingen; R: B. Lanz; J. G. Coleman; 01.07.02, Schöne Aussicht, Stuttgart ÖE/ SE - frei „Der Hahn Cantecleir meint, ohne sein Krähen würde die
Sonne nicht aufgehen. Das frühmorgendliche Krähen des
alten Angebers raubt den Nachttieren auf dem Hof den
letzten Nerv. So beschließen sie: Der Hahn muss weg.
Sie schicken ihn zu einem aussichtslosen Zweikampf mit
Van Kemp, dem stärksten Kampfhahn weit und breit.
Währenddessen taucht eine Fasanendame auf dem Hof
auf, die sich aus Angst vor den Jägern verstecken will.
Cantecleir beschützt sie und verliebt sich unsterblich in
sie, die – ohne es zu ahnen – von den Nachttieren für ihre
Intrige missbraucht wird. Obwohl er sogar den Zweikampf
überraschend gewinnt, verlässt Cantecleir anschließend
den Hof: von allen verraten und unglücklich verliebt. Doch
die Fasanendame folgt ihm aus Sehnsucht, und ihre
Liebe besiegt seine Eitelkeit. Und Cantecleir darf wieder
krähen ...
Aus Edmond Rostands Vorlage „Chantécler“ haben Jo
Roets und Greet Vissers ein temporeiches Stück für
junge Zuschauer geschaffen. Mit der Musik von John
Gilbert Colman und fünf Schauspielern in wechselnden
Rollen geht auf dem Hühnerhof die Post ab.
Die beiden Künstler vom Antwerpener Theater ’Blauw
Vier’ haben für ihre ungezwungene Textbehandlung und
für die erfinderische und visuelle Kraft vieler ihrer
Inszenierungen niederländische und flämische Preise
gewonnen.“ (www.schoene-aussicht.org)
PETER RUMNEY
Peter Rumney wurde 1958 in London geboren. Von 1977 bis 1980 studierte er Anglistik an der Cambridge
University und absolvierte im Anschluss daran eine Schauspielausbildung an der Old Vic Theatre School in
Bristol. Anschließend arbeitete er als Schauspieler an verschiedenen Theatern und Kompanien wie der Royal
Shakespeare Company, der Scottish Opera und dem Kick-Theatre. Außerdem arbeitet er als Regisseur und
inszeniert u. a. am Contact Theatre und am Hijinx Theatre. 2004 war Peter Rumney als Vertreter der
britischen ASSITEJ Autoren-Gast bei den Festivals Triangel in Konstanz und Schöne Aussicht in Stuttgart.
Peter Rumney
DRACHENWUT
(Dragon Breath)
aus dem Englischen von Anke Ehlers
1 D, 3 H oder 2 D, 2 H
Empfohlene Altersgruppe: 6+
UA: 15.03.04, Waverly Studio Theatre, GB-Nottingham;
R: R. Hutt DSE - frei P. Rumney * 1958 in GB-London; lebt in GB-Nottingham
Der König hat das Baby des Großen Drachen in seine
Gewalt gebracht. Deshalb zerstört dieser in seiner Wut
einen der zwei Türme der Stadt. Für die Prinzessin Jana,
den letzten überlebenden Ritter Stuart und den Diener
Alberto beginnt jetzt ein großes Abenteuer, aus dem alle
drei verändert hervorgehen. Geholfen wird ihnen von dem
Spaßmacher, der ihre Wege lenkt und ihnen mit seinen
Rätseln und Späßen immer wieder den rechten Weg
weist. Diese märchenhafte Ritterposse steckt voller
Peter Rumney
SCHATTENFANGEN
(Jumping on my shadow)
aus dem Englischen von Anke Ehlers
2 D, 2 H
Empfohlene Altersgruppe: 8+
UA: 05/2001, Half Moon Theatre, GB-London; R: R. Hutt;
H. Malcomson; 2002, John Whiting Award for
best produced play in England DSE - frei Josip, ein „Junge von nirgendwo“, soll abgeschoben
werden. Anna versteht das nicht, obwohl sie ein bisschen
sauer auf Josip ist, weil er die letzten Kirschen aus der
Marmelade gefischt hat und ihre Großmutter den fremden
Jungen bevorzugt. Wahrscheinlich, weil Josip die alte
Frau an ihr eigenes Schicksal als Exilantin erinnert. Anna
kann sich nicht länger unterordnen und läuft weg, durch
einen Spiegel in eine andere Zeit. In der Vergangenheit
trifft sie Josips Freund, Mr. Miah, der in einer Backstube
arbeitet. Und so wird Anna auf einmal selbst zu einer
Fremden, wie ihre Großmutter, wie Josip und wie auch
Wortwitz und Rätselspaß, spielt mit diversen Sagen- und
Legendenmotiven, aber auch mit der Realität des 11.
September. Rumney verzichtet jedoch auf den
moralischen Fingerzeig und gibt dem Stück eine tiefer
gehende Dimension: Vom Motiv der zerstörten Türme
ausgehend, schafft er eine wundervoll nachdenkliche und
gleichzeitig komische Geschichte, in der er die Folgen
einer Katastrophe thematisiert. Es geht um die
Rachegelüste der Betroffenen, blindwütiges Vorgehen
und die daraus folgenden Pauschalisierungen. Peter
Rumney zeigt, dass eine vereinfachende Schwarz-WeißZeichnung der Realität nie gerecht wird, dass die simple
Unterscheidung zwischen Opfern und Tätern nicht
funktioniert und dass die Schuldzuweisung nie so einfach
ist, wie die Menschen es gerne hätten.
„’Dragon Breath’ entspricht genau unseren Vorstellungen
von einem guten Bühnenstück für die ganze Familie.“
(Evening Post, 19.03.04)
Mr. Miah, der ihr Josips Lage erklärt: „Sie glauben, er hat
seine Geschichte einfach erfunden. Sie begreifen nicht,
dass er in Gefahr ist und entsprechend Angst hat. Die
denken, er will nur die ’Marmelade’, Anna.“ Am Ende ist
nicht nur Anna um eine wichtige Erfahrung reicher: Vier
Schatten haben sich „gefangen“, die in der Backstube
gemeinsam warmes duftendes Brot essen. Doch dann
kommen die Soldaten und wollen Josip holen.
Peter Rumney erzählt von der Flucht aus Kriegs- und
Krisengebieten,
vom
Fremdsein
und
von
Integrationsversuchen. Er stellt dar, wie Freundschaften
entstehen, die den Menschen eine neue Heimat sein
können. Das Stück spielt „in einer Stadt am Fluss nicht
weit vom Meer“, genauer in einer kleinen Backstube, die
überall sein könnte.
th
‘Jumping on my Shadow‘, hat 2002 den 36 John Whiting
Award for the best play produced in England erhalten.
Dieser alljährlich vom Arts Council of Great Britain
verliehene Preis gilt Theaterstücken, die den folgenden
drei
Kriterien
entsprechen:
„Sie
sollen
eine
unverwechselbare sprachliche Qualität aufweisen,
89
relevante und wichtige Themen der Gegenwart aufgreifen
und innovativen Wert für das Theater haben.” (Kriterien
der Juroren)
ERIK SCHÄFFLER (UND CO-AUTOREN)
Erik Schäffler wurde 1961 in Schwäbisch Gmünd geboren. Seit 1991 lebt er in Hamburg. Zuvor war er als
Schauspieler u. a. am Landestheater Tübingen, am Theater Rote Grütze in Berlin und am JAK/ Kampnagel
Hamburg engagiert. Seit 1994 spielt er die Rolle des Teufels im HAMBURGER JEDERMANN von Michael Batz.
1995 begann er zusätzlich, am Hamburger Theater Triebwerk als Schauspieler, Autor und Regisseur zu
arbeiten. 2006 und 2007 sang er am St. Pauli Theater Hamburg in fünf Rollen in dem Liederabend LUST von
Franz Wittenbrink.
Erik Schäffler
DER BARFUSSKÖNIG
1 D, 2 H
Empfohlene Altersgruppe: 8+
UA: 10.06.06, KiJuTh am LTT Tübingen (Auftragsarbeit);
R: B. Mikeska 23.09.07, Hans Otto Theater, Potsdam;
R: S. Wirnitzer ÖE/ SE - frei E. Schäffler * 1961 in Schwäbisch Gmünd; lebt in
Hamburg
„Im westlichen Afrika, im Süden des Senegal, gibt es
einen König. Er ’herrscht’ über mehrere kleine Dörfer.
Aber er ist keiner der Könige, wie wir sie aus Europa
kennen: reiche und berühmte Leute, die in Schlössern
leben, Empfänge geben und in der Welt herumreisen. Die
afrikanische Tradition erlegt ihm ganz andere Pflichten
auf: So darf er etwa, sobald er sein Amt angetreten hat,
keine Schuhe mehr tragen – deshalb wird er auch
Barfußkönig genannt. Er darf auch immer nur auf einem –
seinem – Hocker sitzen und er muss mehrere Frauen
heiraten, selbst wenn er das gar nicht will. Seine Aufgabe
ist es, seine Untertanen zu einem friedlichen
Zusammenleben anzuhalten und im Streitfall der Richter
Erik Schäffler
DIE GESCHICHTENVERSCHWÖRUNG
– VON INDISCHEN PRINZEN, GÖTTERN UND DÄMONEN
1 D, 2 H
Empfohlene Altersgruppe: 8+
übersetzt ins Englische von Karen Waloschek (A
Conspiracy of Stories)
UA: 18.09.03, Theater Triebwerk, Hamburg; R: M. van
Boxen; U. Schade; 11/2003, Gastspiel in Indien im
Rahmen von „Culture in motion“, Gemeinschafts-Initiative
Goethe-Institut/ DaimlerChrysler AG 30.05.05, Theater
Ravensburg; R: A. Trümper ÖE/ SE - frei Ein Bauer, der einst mit seinen Geschichten das Dorf
begeistert hat, ist im Alter griesgrämig geworden und
lässt niemanden mehr an seiner Gabe teilhaben. Darüber
erbosen sich seine Geschichten so sehr, dass sie
beschließen, ihn auf dreierlei Arten zu töten. Der Knecht
Erik Schäffler/ Uwe Schade
EIN FREUND FÜR LÖWE BOLTAN
frei nach dem Bilderbuch von Klaus Kordon und Pieter
Kunstreich
1 H, 1 Musiker-Schauspieler
Empfohlene Altersgruppe: 5+
übersetzt ins Englische von Karen Waloschek (A
Friend for Boltan the Lion) und ins Schwedische von
Marina Meinander (Lejonet Boltan)
Kunstreich/ Kordon: Ein Freund für Löwe Boltan,
Ravensburger Verlag, Ravensburg, 1994
zu sein. Dabei verdient er kein Geld, hat kein festes
Einkommen, lebt von dem, was man ihm schenkt, und
muss damit seine große Familie durchbringen.
Der Barfußkönig hat es nicht leicht, und doch würde er
mit niemandem tauschen. Wer Rat sucht, erhält von ihm
die Weisheit der Ahnen in Form alter afrikanischer
Geschichten.
Diese
Geschichten
von ’wahrem’
Pflichtgefühl und geheimnisvollem Schamanismus hat
Erik Schäffler in ein leichtes und lebensfrohes
Theaterstück verwandelt, das über das schillernde Leben
eines senegalesischen Königs Einblick gibt in die reiche,
uns so unbekannte afrikanische Kultur, in der mit viel
Phantasie, Musikalität und Bewegung gelebt und erzählt
wird.“ (Ankündigungstext Landestheater Tübingen)
„Eine Collage aus Erzählung, Spiel und Spiel im Spiel –
vielschichtig und rätselhaft wie afrikanische Märchen. [...]
Immer wieder fallen die Schauspieler aus ihren Rollen
und werden mit eindrucksvollen Fabeln aus dem Senegal
zu Weiterspielen verführt. Sie stellen die Tradition der
Mehrehe in Frage und wissen am Ende: Ein Barfußkönig,
der streitende Hausfrauen und Nachbarn versöhnt, hat
keine politische Bedeutung, ist aber besser als ein
Gewaltherrscher.“ (Reutlinger Generalanzeiger, 12.06.06)
des alten Bauern wird Zeuge dieser Verschwörung und
versucht nun mit allen Mitteln, seinen schlecht gelaunten
Herrn zum Erzählen zu bringen, ohne ihm dabei den
Grund sagen zu dürfen: Verrät der Knecht nämlich sein
Geheimnis, wird er zu Stein erstarren. Der Knecht erreicht
sein Ziel auf recht turbulente Weise: Drei wundersame
Geschichten entfalten sich, deren Grundthema die Frage
ist, ob man seine Umstände und sein persönliches
Schicksal
ändern
kann
oder
nicht.
„Die
Geschichtenverschwörung“ ist gleichsam ein Lobgesang
auf die Kraft des Erzählens. Ohne die Fähigkeit,
Geschichten zu erzählen oder zu erleben und ohne die
Bereitschaft, sie mitzuteilen oder zu hören, zerfällt jede
Gemeinschaft in Einzelkämpfer.
„Das Trio entwickelt aus einem Märchen mehrere
Erzählfäden, und es entsteht ein zauberhaftes Spiel mit
Zwischentönen von Cello und Saxophon über Schicksal
und Freiheit.“ (Hamburger Abendblatt, 15.12.03)
ZDF-Aufzeichnung (Traumspiele-Preis), Erstsendung:
20.02.99, ZDF
UA: 03.04.96, Theater Triebwerk auf kampnagel,
Hamburg; 1998, Traumspiele-Festival, NRW: Traumspiele-Preis; 06/98, Int. KiJuTh-Festival,
Stuttgart; 01/2001 Indien-Festival-Reise, GoetheInstitut (Tournee in engl. Sprache) 26.09.99, Theater
Morgenstern, Berlin; 11.03.01 Das Rheinische LT
Neuss; R: T. Wartenberg Finn. EA (in schwedischer
Sprache): 30.09.05, Svenska Teatern, FIN-Helsingfors; R:
A. Müller-Liebenau 14.10.06, Theater Mummpitz; R.
90
A.M. Erl; 15.05.07, 5. Deutsch-Niederländisches
KiJuTh-Festival „vis-à-vis“, Emden ÖE/ SE - frei Eine musikalische „Parabel über Freundschaft mit
Andersartigen. [...] Boltan ist ein Löwe und langweilt sich
in seiner Oase. Wer käme auch schon aus der Wüste und
träte unter seine unduldsamen Augen? Murat, das Kamel!
Nicht etwa weil Murat so mutig wäre, nein, die Höcker
hängen ihm schon ganz schlaff vom Rücken, er muss
einfach an Boltans Quelle trinken. Der Löwe gewährt’s
und bekommt zum Dank viele Geschichten erzählt. Schön
ist das und endlich nicht mehr langweilig. Wir wollen
Freunde sein! Aber, ’pass nur auf, Kamel! Glaubst du
wirklich, ein Löwe und ein Kamel können Freunde sein?’,
flüstert Abdul, der neidische Wüstenfuchs und verspottet
den weichgewordenen Boltan. Da wallt das stolze Blut im
Löwen, und Murat kann nur noch um sein Leben rennen.
Tief in der Wüste geraten die Erschöpften in ein großes
Abenteuer.” (taz Hamburg, 06.08.97)
„In der Kargheit der Mittel und dem Wechselspiel
zwischen Text und Musik liegt der erzählerische Reiz, mit
der extremen Präsenz der Spieler öffnen sich
Phantasieräume: Die Wüste lebt, und wie!”
(Theater der Zeit, Mai/ Juni 1998)
JÜRG SCHLACHTER
Jürg Schlachter wurde 1957 in Schaffhausen in der Schweiz geboren. Von 1975 bis 1978 absolvierte er eine
Banklehre und machte anschließend eine Ausbildung zum Schauspieler an der Schauspielakademie in Zürich.
Im Anschluss daran arbeitete er als Schauspieler an der Schauburg in München sowie am Staatstheater
Darmstadt. Seit 1988 ist Jürg Schlachter freischaffender Schauspieler, Regisseur und Autor und lebt in
München.
Jürg Schlachter
CLOWN PHANTASIE UND DER LANGE LACKEL
ein Stück für einen weiblichen Clown und einen
Schauspieler
1 D, 1 H
Empfohlene Altersgruppe: 5+
UA: 15.04.97, Schlossplatztheater, Berlin; R: A. Quintana
14.11.97, Volkstheater Rostock; R: C. Wagner 2000, Lesung, 7. Bayerisches KiJuThFestival, Junges
Theater Augsburg 06.04.03, Theater Belacqua,
Wasserburg; R: S. Hecker 07.06.08, Kulturring e. V.,
Magdeburg; R: A. Steinke ÖE/ SE - frei J.Schlachter * 1957 in CH-Schaffhausen; lebt in München
„Die Wohnungstür springt auf und herein stürzt [...] Herr
Müller. Seine Arbeit ist vorbei, jetzt kommt das Abenteuer
Feierabend. [...] Der heitere Teil des Abends kann
beginnen, erhellt vom Lichte der verschiedenen
Programme im Fernseher bis ..., was ist das ...,
Entsetzen, Panik ..., das Gerät seinen Geist aufgibt. In
seiner Verzweiflung schlägt er darauf ein und befreit ein
Wesen, das sich als Clown Phantasie vorstellt. Wie sich
aus ängstlicher Ablehnung eine tiefe Beziehung
entwickelt, wie er Geschmack am wirklichen Leben lernt
und das vertrocknete Selbstvertrauen aufblüht, wird
herrlich komisch und poetisch leise erzählt.” (Der
Köpenicker, 05/97)
„Eine Aufführung, die auch den weitesten Weg lohnt. Eine
Entdeckung.“ (die tageszeitung, 10.06.97)
MICHAEL SCHRAMM
Michael Schramm wurde 1962 in Tirschenreuth in der Oberpfalz geboren. 1982 gründete er die freie
Theatergruppe Sas pe haj nas pe, deren Schwerpunkt auf dem Körpertheater lag. 1989 war er zu Gast in
Paris, um mit Jean-Paul Denizon (Schauspieler und Mitarbeiter von Peter Brook) an WAS IHR WOLLT zu
arbeiten. Seit 1990 ist er Ensemblemitglied des Theater Mummpitz in Nürnberg.
Michael Schramm
DAS KLEINE NACHTGESPENST
2 H oder 2 D oder 1 D, 1 H (davon ein/e Musiker/in)
Empfohlene Altersgruppe: 4+
übersetzt ins Französische von Eva Pflug und
Françoise Bernard (Le petit fantôme du minuit)
UA: 22.09.04, Theater Mummpitz, Nürnberg; R: A. M. Erl;
J. Schwarzer; 05.07.05, KiJuThWoche am Theater
Regensburg; 23.11.06, FL-Schaan, TaK/ Theater am
Kirchplatz 01.10.06, KiJuTh Speyer; R: M. Folz 07.09.07, KiJuTheater Dortmund; R: A. Siebers
M. Schramm * 1962 in Tirschenreuth; lebt in Nürnberg
Das kleine Nachtgespenst erscheint den Leuten im
Traum, um sie zu erschrecken. Dann bekommen die
Leute Angst. Und die gefällt dem kleinen Nachtgespenst:
Die Angst kann es nämlich essen. Eines Nachts kommt
es zu Herrn Schmitt, dem Flötenspieler. Herr Schmitt
schläft selig. Na ja, Herr Schmitt will selig schlafen, was
ihm aber nicht gelingt: Er hat Angst, weil er am nächsten
Tag ein wichtiges Konzert hat. Vielleicht das wichtigste
Konzert überhaupt. Diese Angst riecht das kleine
Nachtgespenst und lässt sie sich schmecken. Doch dann
muss Herr Schmitt niesen – und vor Schreck verwandelt
sich das Gespenst in einen Menschen. Herr Schmitt
erlebt also seinen ersten Tag mit einem kleinen Mensch
gewordenen Nachtgespenst. Und das Nachtgespenst
erlebt seinen ersten Tag überhaupt, sieht all das, was es
in der Nacht nicht zu sehen gibt. Am Abend muss Herr
Schmitt trotzdem zu seinem wichtigsten Konzert. Aber
Herr Schmitt hat immer noch Angst ...
„Wenn Kinder applaudieren und dann auch noch mit den
Füßen trampeln, ist das eine hohe Auszeichnung für ein
Theaterstück – vergleichbar mit den Standing Ovations
der Großen. Die Premiere von ’Das kleine
Nachtgespenst’, die das Kindertheater Mummpitz
präsentiert hat, wurde von seinen jüngsten Besuchern mit
dieser Ehre bedacht.“ (Nürnberger Zeitung, 27.09.04)
91
JUTTA SCHUBERT
Jutta Schubert, 1959 in Wiesbaden geboren, studierte Literaturgeschichte und Theaterwissenschaft an den
Universitäten in Erlangen und Frankfurt am Main. Anschließend arbeitete sie als Regieassistentin im
Bochumer Ensemble, bei den Salzburger Festspielen und am Burgtheater in Wien. Seit 1987 ist sie als
Regisseurin und Dramaturgin tätig und veröffentlicht Theaterstücke, Prosa und Lyrik. Für ihre
schriftstellerische Tätigkeit erhielt sie zahlreiche Preise, zuletzt das Paul-Maar-Stipendium 2006.
Jutta Schubert
HIMMEL UND HÖLLE
– EIN WEIHNACHTLICHES SZENARIUM DER ANDEREN ART
1 D, 3 H
Empfohlene Altersgruppe: 11+
UA: 04.12.92, Theater im Zentrum, Stuttgart; R: A.
Baesler ÖE/ SE - frei J. Schubert * 1959 in Wiesbaden; lebt auch dort
www.schubert-jutta.de
„Auf die Straße zieht es drei Jugendliche an Heiligabend.
Treffpunkt ist ein stillgelegtes Bahngleis. Ihre Flucht vor
dem süßlichen Weihnachtsbaumidyll der Eltern führt sie
zusammen. Inmitten von Lametta und Truthahnduft ist für
die Probleme dieser Generation kein Platz. [...] Schubert
ist nicht völlig vom Genre des guten, alten
Weihnachtsmärchens abgewichen. Lustvoll spielt die
Autorin mit dessen Klischees. Ein Engel landet mit seiner
zum Raumschiff gestylten Ente auf der im Chaos
versunkenen Welt. Und sein keineswegs leichter Auftrag
ist es, die Menschen zu retten. [...] Die vier Darsteller
erspielen sich am Weihnachtsabend ein Stück
Menschlichkeit, die in der Welt ihrer Eltern längst
untergegangen ist. [...] Mit ihrem experimentellen Stil
eröffnet die Autorin dem Jugendtheater aufregende
Perspektiven. Eine moderne Ästhetik, die an den Punkten
innehält, wo das Mediengeflimmer die Identität der
Heranwachsenden aufzulösen beginnt.”
(Esslinger Zeitung, 17.12.92)
WILLIAM SHAKESPEARE/ MAGRIT BISCHOF/ WERNER BODINEK/ UELI BLUM
Magrit Bischof wurde 1943 in Luzern geboren. Von 1966 bis 1973 war sie Mitglied bei den Luzerner
Spielleuten und arbeitete bei diversen Sommertheatern mit. Daneben war sie beim Teatro del Sole in Milano,
und beim Kleintheater in Luzern engagiert. Seit 1980 ist sie Mitglied der Bobibifax Companie. 1981 gründete
sie das Theater ond-drom in Luzern mit, wo sie kontinuierlich arbeitet. Seit 1986 ist Margit Bischof im
Vorstand der ASTEJ (Association Suisse du théâtre pour l`enfance et la jeunesse).
Werner Bodinek wurde 1948 in Neuwied am Rhein geboren. Er ist seit 1979 in der freien Schweizer
Theaterszene, vorwiegend im Aargau, tätig. Seine Arbeit im Aargau reicht vom Gründungsmitglied des
Theaters momo über Mitarbeit im Theater M.A.R.I.A. bis zu einer Vielzahl von Eigenproduktionen. Er ist
nicht nur Schauspieler, sondern auch Theatermusiker und Mitautor verschiedenster Stücke. Daneben hat er
einen Lehrauftrag an der Schule für Gestaltung in Zürich. Werner Bodinek ist seit 1983 Mitglied der ASTEJ.
Ueli Blum wurde 1961 in Luzern geboren. Er arbeitet als freier Regisseur und Schauspieler. Neben seiner
Tätigkeit an unterschiedlichen Theatern im deutschsprachigen Raum arbeitete er auch beim Film und
Fernsehen. Ueli Blum unterrichtete an der Schauspielakademie Zürich die Fächer Improvisation und
Rollenstudium. Er ist Stiftungsratsmitglied bei der Jürg George Bürki Stiftung, im Vorstand des
Schweizerischen Kinder- und Jugendtheaterverbandes ASTEJ (Association Suisse du théâtre pour l`enfance
et la jeunesse), sowie im Kuratorium Solothurn.
William Shakespeare
zusammenkommen dürfen, weil ihre Familien verfeindet
sind. [...] Die Darsteller sind sowohl Erzählende wie
Spielende. Fortlaufend schlüpfen sie in neue Rollen. Sie
sind nicht nur Romeo und Julia, sie sind auch deren
Eltern, die miteinander streiten, oder die Verkäufer auf
dem Markt, die lautstark ihre Waren feilbieten. [...]
Trotz Verdichtung und Reduktion wird die Geschichte
lebendig. Ein feiner Schalk sorgt dafür, dass selbst die
rauen und tragischen Situationen eine Leichtigkeit
behalten und die Liebe und ihre Begehren adäquaten
Ausdruck finden.“ (Neue Luzerner Zeitung, 18.09.06)
„In schlichten Worten, bewegt und bewegend erzählt,
nähern die Autoren die Geschichte der Gegenwart an,
zeigen auf, dass sich die liebesfeindlichen Querelen auch
heutzutage abspielen, die Capulets und Montagues auch
Müller und Meier heißen könnten. Weil es in unserer so
genannt freien Gesellschaft noch immer unsinnige
Vorschriften und Vorurteile gibt.“
(Neue Luzerner Zeitung, 15.09.06)
ROMEO UND JULIA
eine Theaterkreation von Magrit Bischof, Werner Bodinek
und Ueli Blum
aus dem Schweizerdeutschen von Werner Bodinek
1 D, 1 H, 1 Musiker
Empfohlene Altersgruppe: 6+
UA/ SE: 13.09.06, Theater Ond-Drom, CH-Luzern (im
Kleintheater Luzern); R: U. Blum; H.-R. Zeder
DE: 28.02.09, Comedia, Köln; R: R. Pape); 13.09.23.11.09, Spielarten NRW 09 ÖE - frei W. Shakespeare (1564-1616)
M. Bischof * 1943 in CH-Luzern; lebt in CH-Hochdorf
W. Bodinek * 1948 in Neuwied; lebt in CH-Oberrohrdorf
U. Blum * 1961 in Luzern; lebt in CH-Bätterkinden
www.bodinek.ch
„Die italienische Stadt Verona vor rund 500 Jahren. Hier
spielt die Geschichte der zwei Liebenden, die nicht
92
TOM SIJTSMA
Tom Sijtsma wurde 1959 im niederländischen Hallum geboren. Er studierte Schauspiel an der
Toneelacademie in Maastricht und der Schauspielschule in Arnheim. Seit 1986 arbeitet Tom Sijtsma als
Theaterregisseur und schreibt Geschichten, Hörspiele, Sketche und Songtexte für den niederländischen
Rundfunk.
Tom Sijtsma
ERIK ODER DAS KLEINE INSEKTENBUCH
(Erik of het klein Insectenboek)
frei nach Godfried Bomans
aus dem Niederländischen von Uwe Dethier
1 H (oder mehrere D/ H)
Empfohlene Altersgruppe: 8+
Bomans, Godfried: Erik of het klein insectenboek, Het
Spectrum, NL-Utrecht/ B-Antwerpen, 1972
übersetzt ins Englische von Tom Sijtsma (Erik in the
Land of the Insects)
UA: 10/92, Utrecht, De Paarden Kathedraal; R: H. van
Ulsen; 2000, Gastspiel in Kanada (in engl. Sprache) DSE: 20.02.97, Junges Theater/ Städt. Bühnen Nürnberg;
R: C. Sieler 13.11.99, freie Theaterproduktion, Mainz;
R: J. Senger 29.01.00, schnawwl am NT, Mannheim;
R: B. Dethier ÖE/ SE - frei Godfried Bomans (1913-1971)
T. Sijtsma * 1959 in NL-Hallum; lebt in NL-Amsterdam
www.tomsijtsma.nl
Am Abend vor einer schwierigen Prüfung in der Schule zu
„Solms Kleinem Insektenbuch” liegt Erik im Bett und
betrachtet sein Lieblingsbild „Die Wollwiese”, das über
seinem Bett hängt. Während er sich vorstellt, wie
wunderbar es wäre, dort wohnen zu dürfen, gerät das Bild
in Bewegung und wird lebendig. Im selben Moment wird
Erik ganz klein und mit einem Riesenschwung ins Gras
des Bildes befördert.
Eine traumhafte Reportage von Eriks Reise durch das
Insektenland, bei der die Kleintiere mit ihren jeweiligen
Angewohnheiten beschrieben werden.
„In den Niederlanden genießt er eine ähnliche Popularität
wie hierzulande Erich Kästner: Godfried Bomans, dessen
1941 erschienener und in vielen Sprachen aufgelegter
Roman ’Erik oder Das kleine Insektenbuch’ von Tom
Sijtsma Anfang der 90er Jahre in ein Erzähltheaterstück
verwandelt wurde.“ (Rhein-Neckar-Zeitung, 31.01.00)
„Hinreißend komisch und ein bisschen gruselig sind Eriks
Abenteuer mit den Insekten.” (Die Rheinpfalz, 31.01.00)
GERTRUDE STEIN
Gertrude Stein wurde 1874 in Allegheny, Pennsylvania, in einer Familie deutsch-jüdischer Herkunft geboren.
Sie studierte Biologie und Philosophie am Radcliff-College. Anschließend begann sie ein Studium der
Psychologie und Medizin an der Johns Hopkins Medical School in Baltimore. 1902 siedelte sie nach Paris
über, wo sie einen Salon eröffnete, der sich zu einem Zentrum der Avantgarde entwickelte. Hier gastierten u.
a. Picasso, Matisse, Jarry und Apollinaire. Mit ihrem Werk und ihrer Philosophie der Komposition, die auf
den ästhetischen Theorien von William James und dem Zeitkonzept von Bergson beruhten, hatte sie
entscheidenenden Einfluss auf die avantgardistische Literatur. Als ihr Hauptwerk gelten THREE LIVES (1909)
und THE MAKING OF AMERICANS (1925). Daneben veröffentlichte sie zahlreiche Essays sowie ihre
Autobiographie unter dem Titel THE AUTOBIOGRAPHY OF ALICE B. TOKLAS (1933). Gertrude Stein starb am 27.
Juli 1946 in Paris.
Gertrude Stein
DIE WELT IST RUND
(The World Is Round)
Bearbeitung von Anna Wenzel
frei nach der gleichnamigen Erzählung v. Gertrude Stein
2 D, 1 H (oder 1 D, 2 H)
Empfohlene Altersgruppe: 6+ (mit Kürzungen) oder 9+
Stein, Gertrude: The World Is Round, Little Barefoot
Books, GB-Boston, 1993
19.07.00, Lesung, Abraxas Augsburg
UA - frei G. Stein (1874-1946)
Eine fast alles offen lassende Geschichte von der
vorsichtig tastenden Welterfahrung und Welterkundung
eines kleinen Mädchens: eine Parabel über die
Selbstfindung des Menschen.
Die sensible, oft weinerliche Rose macht in der
Geschichte durch Begegnungen und Erlebnisse mit ihrem
selbstbewussten Freund Willie, mit einem Löwen, zwei
Hunden namens Love und Pépé sowie einem blauen
Gartenstuhl erste Schritte auf dem beschwerlichen Weg
zum Erwachsenwerden. Das Mädchen muss dabei
verschiedene Hindernisse bewältigen und Widrigkeiten
überwinden, bis sie endlich zufriedenstellende Antworten
auf ihre vielen Fragen gefunden hat.
„Die Welt Ist Rund“ handelt spielerisch von unseren
Vorstellungen von Personen und Orten, Realität und
Identität. Das geschieht in einer faszinierenden und
überraschenden Weise. Gertrude Steins Schreibstil ist
bekannt für seine Wiederholungen, syntaktischen
Unregelmäßigkeiten, willkürlichen Sequenzen und
Assoziationen
von
Geräuschen
und
Sinneswahrnehmungen. In „Die Welt Ist Rund“ benutzt sie die
meisten dieser Erfindungen mit der scheinbaren
„Stümperhaftigkeit” und Genialität dreijähriger Kindern,
wenn diese ihre eigenen Geschichten erzählen.
PAUL STEINMANN
Paul Steinmann wurde 1956 in Villmergen in der Schweiz geboren. Seit 1977 spielt und inszeniert er für und
mit Laien, aber auch professionellen Theaterschaffenden. Das Theater für junges Publikum bildet einen
Schwerpunkt in seinem Schaffen. Von 1990 bis 1995 war er Präsident der ASTEJ (Association Suisse du
théâtre pour l`enfance et la jeunesse). Paul Steinmann lebt in Winterthur und ist als Autor, Übersetzer,
Schauspieler und Regisseur tätig. Für seine schriftstellerische Arbeit erhielt er zahlreiche Preise und
Stipendien, wie 2002 das Stipendium des Kuratoriums des Kantons Aargau. 1996 wurde er als bester
Nachwuchskünstler (Autor und Regie) von der Theaterzeitschrift Theaterheute genannt.
Paul Steinmann/ Karin Eppler
MEIN PARZIVAL
Ein Klassenzimmerstück
1D
Empfohlene Altersgruppe: 10+
UA/
ÖE:
14.03.04,
Vorarlberger
LT Bregenz
(Auftragsarbeit); R: K. Eppler DE: 24.06.04,
Studiobühne Bayreuth; R: M. Müller Juni 2008, HLT
Marburg SE - frei P. Steinmann * 1956 in CH-Villmergen; lebt in CH-Tikon
im Tösstal
K. Eppler * 1970 in Heidelberg, lebt in Tübingen
Wo sind Gurnemanz, Gachmuret, Anfortas und die
anderen geblieben? In dieser „Parzival“-Fassung tritt nur
eine Frau auf, Mutter eines Halbwüchsigen, und erzählt
die Geschichte von Parzival. Eine Geschichte vom
Loslassen und den Abenteuern, die ein junger Mensch zu
bestehen hat. Auch ihr Sohn hat sich aufgemacht, sein
Zuhause zu verlassen, genau wie Parzival, den
Herzeloyde nicht davon abhalten konnte, seines Weges
zu ziehen. Parzival erlebt während seiner Reise so
manches Abenteuer, er lernt kämpfen, ritterliches
Gebahren und Frauen verführen. Häufig wird er gebeten
zu bleiben, doch immer wieder zieht es ihn fort, das
Abenteuer zu suchen. Im entscheidenden Moment
schließlich will er nur noch Ritter sein und vergisst dabei
seine Menschlichkeit. Der Gralskönig Anfortas wird nicht
von seinem Leiden befreit. Aber die Geschichte ist ja
noch nicht zu Ende, und die Frau erzählt, wie Parzival
den Gralskönig letztendlich doch erlöst, denn schließlich
kann man aus Fehlern lernen.
„Heldenhaft gut, dieses Theater Bregenz. Parzival für
Kinder, funktioniert das? Es funktioniert. Und wer es nicht
glaubt, der lasse sich am Vorarlberger Landestheater
davon überzeugen. Dort fand am Sonntagnachmittag die
Uraufführung des Stücks ’Parzival’ von Paul Steinmann
statt. Der nahm im Auftrag des Theaters das Epos von
Wolfram von Eschenbach, schüttelte die rund 25.000
Verse ordentlich durch und mixte daraus ein
Erzähltheater für eine Schauspielerin. Steinmanns
Verdienst ist es, die immer noch gültige Geschichte vom
(alten) Helden Parzival, der ungestüm in die Welt hinaus
will und dabei einiges zu lernen hat, mit viel Witz
anzureichern und dabei so verständlich zu bleiben, dass
Menschen ab zehn Jahren dem Geschehen gut folgen
können.“ (Vorarlberger Nachrichten, 15.03.04)
08.05.06, Diskussion über MEIN PARZIVAL beim Stückeforum Nr. 9 in Frankfurt, KiJuThZentrum in der
BRD, im Rahmen des Rhein-Main-Festivals „Starke Stücke“.
Paul Steinmann/ Jörg Bohn
STROMBOLI
– EIN STÜCK ERINNERN
aus dem Schweizerdeutschen von Wiebke Vogel
2H
Empfohlene Altersgruppe: 10+
UA/ SE: 11.10.03, Theater Tuchlaube, CH-Aarau
(Koproduktion mit J. Bohn); R: P. Steinmann DE - frei J. Bohn * 1958 in CH-Olten; lebt in CH-Boswil
ÖE - frei Franz Wiederkehr liebt Vulkane, Raketen, Mörser,
Feuersterne. Als Pyrotechniker reist er durch halb Europa
und erfreut mit seinen ausgetüftelten Feuerwerken die
Menschen auf Festen und Feiern. Natürlich darf auch die
passende Musik nicht fehlen. Sein Alltagsleben verläuft
allerdings alles andere als explosiv, ohne Ausbrüche,
Farborgien und Applaus: Franz Wiederkehr lebt alleine.
Und manchmal überkommt ihn die Einsamkeit. Dann
erinnert er sich an seine Kindheit, seine Jugend. Es
kommt ihm vor, als säße er noch immer in seinem
Kinderzimmer und müsse Hausaufgaben lösen. Dabei
hätte er damals viel lieber den Vulkan Stromboli
erklommen. Doch eines Tages nehmen Franz
Wiederkehrs Erinnerungen plötzlich Gestalt an. Er
bekommt Besuch.
„’Stromboli’ ist eine Begegnung mit sich selbst, mit der
Erinnerung; ein Zusammentreffen von Zeit und Raum. Es
ist eine gleichermaßen spielerisch leichte wie ernsthaft
schwere Auseinandersetzung mit der persönlichen
Gegenwart und Vergangenheit.“ (Aarauer Zeitung,
09.10.03)
„’Die Erinnerung ist das einzige Paradies, aus welchem
wir nicht vertrieben werden können’, schrieb der deutsche
Dichter Jean Paul. Diese Wahrheit wurde von Paul
Steinmann und Jörg Bohn in ’Stromboli – ein Stück
Erinnern’ eindrücklich und prägnant umgesetzt.“
(o.A., 06.04.03)
„Ein feinfühliges kleines Wunderwerk.“
(Aarauer Zeitung, 14.10.03)
94
Paul Steinmann
DAS SCHOKOLADENMÄDCHEN
1 D, 2 H
Empfohlene Altersgruppe: 10+
UA: 01.03.02, Theater Konstanz; R: F. T. Schütz ÖE:
28.01.05, Theater des Kindes, A-Linz; R: G. Rainer; N.
Krulanovic SE - frei Das Dienstmädchen Nandl hat eine verantwortungsvolle
und ehrenhafte Aufgabe: Jeden Morgen muss sie dem
berühmten Maler Liotard eine köstliche heiße Schokolade
zubereiten. Und das ist im Jahre 1744 gar nicht so leicht.
Schließlich gilt es, die Milch sorgfältig zu erhitzen, das
Kakaopulver geschickt einzurühren und das Ganze
schmackhaft zu süßen! Nandl aber beherrscht diese
Kunst wie keine andere, woraufhin sich Liotard mit einem
wunderschönen Portrait und einer abenteuerlichen
Geschichte über die Entdeckung der Schokolade
erkenntlich zeigt. Doch so viel Harmonie kann
Haushofmeister Dietrich natürlich nicht dulden.
Schließlich ist er es, der schon ein Auge auf Nandl
geworfen hat. Und Nandl? Wem wird sie in Zukunft ihre
erlesene Schokolade kredenzen?
„Nun sind die Schweizer zwar bis heute Weltmeister im
Schokoladenkonsum, doch dass der Eidgenosse und
bekennende Schokoladenliebhaber Paul Steinmann das
Schokoladenmädchen aus dem Rahmen schnitt und auf
die Bühne stellte, hat andere Ursachen. Das Thema
’Schokolade’ brachte Jutta Staerk auf, Leiterin des
Jungen Theaters Konstanz, als es um eine mögliche
Auftragsarbeit ging. [...] Das Happy End hat Paul
Steinmann
seinem
Schokoladenmädchen
nicht
vorenthalten.
Und
dass
er
ein
wenig
das
’Mutmachertheater’ liebt, auch immer mit Astrid Lindgrens
Pipi Langstrumpf geliebäugelt hat, bleibt nicht verborgen
[...]. Wenn Paul Steimann während der Uraufführung
mitlacht, so hat das nichts mit Höflichkeit oder gar
Selbstgefälligkeit zu tun, sondern nur mit dieser
Aufführung, die in der Tat ’für Genießer jeden Alters’
geeignet
ist
–
Schokoladengenießer
und
Theatergenießer.“ (Südkurier, 05.03.02)
„Paul Steinmann ist der meistgespielte lebende Schweizer Autor. Ähnliche Zahlen erreichen nur Dürrenmatt
und Frisch selig.“ (D. Sinniger, Stück-Werk 4. Deutschschweizer Dramatik, TdZ, 2005)
Sinniger, Dieter: Ein Menschenfreund. Paul Steinmann, in: Stück-Werk 4, Deutschschweizer Dramatik,
Theater der Zeit, Berlin, 2005
Mittelstädt, Eckhard: Lachen, Staunen, Aufschreiben – Schreiben. Paul Steinmann, in: Stück-Werk 2.
Deutschsprachige Autoren des Kinder- und Jugendtheaters, Theater der Zeit, Berlin, 1998
Paul Steinmann (Mitarbeit: Tandem Tinta Blu)
09.06.09, Hessische KiJuThWoche, Marburg 15.06.08,
Theater Konstanz; R: P. Pointet
TORTUGA
– PIRATENGESCHICHTEN UND SEEMANNSGARN
ein Stück Erzähltheater mit viel Musik
1 D, 1 H
Empfohlene Altersgruppe: 8+
1999, “outstanding play for young audiences“
(amerikanische
ASSITEJ)
1995,
Schweizer
Jugendmedienpreis „Die rote Zora”
UA/ SE: 23.09.94; Chössitheater, CH-Wattwil/ Tandem
Tinta Blu, CH-Borgnone; R: P. Steinmann ÖE:
17.10.98, u\hof: am LT, A-Linz; R: M. Huber DE:
03.10.00, WLB, Esslingen; R: B. Hensel 16.09.00,
Theater im Werftpark, Kiel; R: N. Aust 21.09.01,
Staatstheater Oldenburg; R: T. Bammer 18.09.04, LT
Salzburg; R: B. Hensel 07.04.05, LB Niedersachsen
Nord, Wilhelmshaven; R: A. Khuon-Siefert 11.08.06,
Horizont Theater, Köln; R: N. Ayukhanova 14.07.07,
Berliner Tournee, Freilicht im Theatergarten Boltenhagen
14.09.07, Stadttheater Gießen; R: A-M. Kunze; Paul Steinmann
DER GROSSE MEISTER DAEDALUS
ein Irrspiel
2H
Empfohlene Altersgruppe: 9+
12/94, 6. Ffm. Autorenforum für KiJuTh
UA/ SE: 1992, Theater Marie, CH-Aarau; R: S.
Lichtensteiger DE: 13.09.96, Neue Bühne Senftenberg;
R: K. Zschiedrich 10.11.96, Theater Zeitsprung, Ulm;
R: J. Schenter ÖE - frei „Steinmann gelingt es mit einem klugen Schachzug,
Spannung in dieses Spiel zu bringen. Er lässt Daedalus
doppelt auftreten: Daedalus, den Denkenden, und
Eine turbulente Piratengeschichte über ein Mädchen, das
weiß, was es will, und es auch erreicht. Jeanne und
Konrad erzählen die Geschichte von Mary-Anne
O’Malley, der Piratin, die „doppelt schlau als ein Mann”
war – und das inmitten einer Welt richtiger Männer.
Natürlich muss sie sich im 16. Jahrhundert zunächst als
Junge verkleiden, um zu überleben, zur See zu fahren
und schließlich ihr größtes Ziel zu erreichen: ein Schiff
führen und die sieben Weltmeere unsicher machen.
„Ganz gegen den Zeitgeist gebürstet, der immerzu nach
Action verlangt, lässt sich dieses Stück Zeit und geht
durch seinen erzählerischen Rahmen immer wieder auf
Distanz. Was es den beiden bewundernswert vielseitig
agierenden Schauspielern ermöglicht, auch in einem
Stück für Kinder schwarzen Humor zu zeigen, wenn sie
etwa einfach das verstorbene Brüderchen von Mary Anne
am Ende einer Szene pietätlos in die Ecke befördern.“
(Kieler Nachrichten, 18.09.00)
Daedalus, den Handelnden. So nehmen wir an einem
inneren Dialog, an einem Denkprozess teil, den das
Genie mit dem Menschen führt. Genialität und
menschliche Größe, das sind zwei Sachen, die hier auch
Jugendlichen sehr schnell klar werden.” (Aargauer
Tagblatt, 26.10.92)
„Der Autor Paul Steinmann hat ein phantastisches
Zweipersonenstück geschrieben, das durch sein
dramatisches Konzept, die hintergründigen Dialoge und
die absurde Logik ebenso überzeugt wie durch die
phantasievolle Ausstattung. Der Autor benutzt den
Mythos als Ausgangspunkt für ein Irrspiel mit zwei
Figuren, die im Grunde eine einzige sind. Daedalus als
Verkörperung von Kopf und Hand, Genie und Muse,
Intellekt und Intuition.“
95
(Der Bund, Bern, 29.03.93)
„In Paul Steinmanns Schubladen verstauben keine fertigen Werke, seine Stücke werden gespielt. [...] er
erzählt gerne Geschichten, die nahe beim Alltag angesiedelt sind. Durchgängig sichtbar ist sein freundlich
gesinntes Menschenbild, sein Werk ist durchzogen von großer Fröhlichkeit und Heiterkeit.“
(D. Sinniger, Theater der Zeit, 2005)
Paul Steinmann
(in Zusammenarbeit mit dem Theater ond-drom)
OHNE SCHUH
Historienstück für Kinder
aus dem Schweizerdeutschen von Wiebke Vogel
3D
Empfohlene Altersgruppe: 7+
1992, Schweizer Jugendmedienpreis „Die rote
Zora”
UA/ SE: 1991, theater ond-drom, CH-Luzern; R: P.
Steinmann; 04/93, Augenblick mal!, Berlin DE:
04.09.98, Junges Theater, LB Niedersachsen Nord,
Wilhelmshaven; R: U. Blum ÖE: 29.04.00, u\hof: am
LT, A-Linz; R: I. Paulis
Paul Steinmann
GNÖM
oder LEO UND DIE KOBOLDE
2 D, 2 H
Empfohlene Altersgruppe: 6+
1986, Anerkennungspreis der „Jules G. Stiftung”
publiziert in: ASTEJ (Hrsg.): Stück für Stück, Lenos
Verlag, CH-Basel, 1986
UA/ SE: 29.09.86, theater ond-drom, CH-St. Gallen; R: P.
Steinmann DE: 01.12.91, KiJuTh im Werftpark, Kiel; R:
M. Leßmann 09.05.98, Theaterzirkus Wunderplunder,
CH-Burgdorf ÖE - frei Der Schuhkartonbemaler Leo wird eines Nachts ins Reich
der Kobolde entführt. Dort erfährt er, dass die Welt der
Menschen und das Reich der Kobolde gar nicht so
verschieden sind: „Zwar hat der Koboldfürst Koloris die
größte Sammlung bunter Schachteln und einen
Die drei Schwestern Rosa, Bianca und Marie-Louise
betreiben eine Wäscherei. Als Krieg ausbricht, schließt
Marie-Louises Verlobter sich Napoleons Armee an. Sie
folgt ihm und erlebt im Windschatten der Feldzüge
Vernichtung und Tod, Hilfsbereitschaft und tiefe
Freundschaften.
„’Ohne Schuh’ ist ein Stück über Leben und Tod, eine
packende Geschichte, die mit anregenden Bildern und
viel Feingefühl das Thema Krieg in einer Art behandelt,
die Achtjährige genauso fesselt wie Erwachsene. [...] Es
ist ein leises, ernstes Stück, das von Aufbruch und
Heimkehr, von Angst, Abenteuer und Bewährung, von
Liebe und Enttäuschung, von Hoffnung und Hass
handelt.” (Rüdiger Stephan, Dramaturg)
„Die tragische Handlung wird immer wieder unterbrochen
von witzigen und clownesken Momenten und Szenen.”
(Jeversches Wochenblatt, 03.09.98)
wunderschönen farbigen Umhang, aber unzufrieden ist er
trotzdem. Auch unter den Gnomen gibt es Chefs,
Polizisten und Spitzel. Auch Kobolde wollen unterhalten,
bedauert und geliebt werden. Und manche wollen sogar
Walzer tanzen, wie die Koboldin Bistecca, die Leo und die
giftgrünen Tanzschuhe mag. – Kobolde sind halt auch nur
Menschen. [...] Farbe allein macht nicht glücklich, weiß
Leo zum Schluss, man muss schon selber etwas daraus
machen.“” (Kieler Nachrichten, 02.12.91)
„’Gnöm’, das Stück der Luzerner Bühne, gehört zum
besten, was die heute so vielfältige schweizerische
Kindertheaterszene zu bieten hat.“ (Badener Tagblatt,
17.01.96)
„’Gnöm’ ist nicht am Reißbrett entstanden, hier steckt ein
Theatermacher dahinter, der auf das kreative Potenzial
einer Gruppe baut und den kollektiven Ideenreichtum zu
einer zwingenden Dramaturgie verdichten kann.“
(D. Sinniger, Theater der Zeit, 2005)
FRANZISKA STEIOF
Franziska Steiof, 1962 in Offenbach geboren, arbeitet als Regisseurin und Autorin u. a. für das Theater im
Werftpark in Kiel, das Grips-Theater in Berlin und das Moks am Bremer Theater. Mit der freien Gruppe
Triebwerk führt sie Koproduktionen mit dem Deutschen Schauspielhaus Hamburg, dem Theater Kampnagel
in Hamburg sowie dem Staatstheater Oldenburg durch. Franziska Steiof doziert an der Schauspielschule
Frese in Hamburg.
Franziska Steiof
NOAH UND DER GROSSE REGEN
ein kleines Erzähltheater über eine große Geschichte
1 D, 1 H
Empfohlene Altersgruppe: 4+
UA: 02.09.01, Bühnen der LH Kiel, KiJuTh im Werftpark;
R: F. Steiof; H. Klotz 03.09.03, Stückeforum,
öffentl. Gespräch am KiJuThZentrum in der BRD, Ffm. 03.10.03, Kindertheater „die Stromer”, Darmstadt 03.12.03, KiJuTh am Düsseldorfer Schauspielhaus; R: R.
Schubert; Th. Zaufke 13.10.04, LiteraTouring,
Ingolstadt; R: I. Schachtschnabel-Langer SE: 19.10.04,
luki*ju theater luzern; R: A. Meyer 07.11.04, KiJuTh
Speyer; R: D. Batzler 20.11.04, Heilbronner
KiJuTheater Radelrutsch; R: B. Wilbs 17.04.05,
Theater am Strom, Hamburg; R: C. Richers; 01.20.03.08, Kindertheater des Monats in SchleswigHolstein 02.03.06, LT Burghofbühne, Dinslaken; R: B.
Gidde 15.01.09, Theater der Altmark, Stendal; R: B.
Schlenkrich ÖE - frei F. Steiof * 1962 in Offenbach; lebt in Hamburg
„Sein großes Faible für Nächstenliebe hat Gott
bekanntlich erst im Neuen Testament entdeckt, zu Zeiten
Noahs war eine Sintflut zur Tilgung der verpfuschten
menschlichen Rasse vom Antlitz der Erde durchaus noch
drin. Diese grausame biblische Geschichte liefert den
Hintergrund für ein höchst gelungenes Stück
Erzähltheater im Werftpark.
96
Sie und er wollen die Geschichte von Noah und seiner
Frau erzählen und schlüpfen dabei abwechselnd in die
Rolle Gottes. [...] Noah und seine Frau werden von
höchster Stelle zur Arterhaltung des Menschen
auserkoren und werden außerdem damit beauftragt, von
jeder Tierart ein Paar auf ihrem zu bauenden Schiff zu
retten. Warum die Quilks ausgestorben sind, vor welcher
Tiergattung Noah Angst hatte und wie es seine Frau
geschafft hat, mehr süße Häschen aufs Schiff zu
bekommen als ursprünglich vorgesehen, wird ein Besuch
im Werftparktheater zeigen. Auf höchst vergnügliche Art
und mit vielen schönen Details wird den kleinen und
großen Zuschauern ein Stück religiösen Kulturguts nahe
gebracht.” (viva 24, 13.05.02)
„Kurzweilig, spannend und mit viel Musik wurde die
Geschichte der Arche Noah in Szene gesetzt. [...] Einer
der großen biblischen Mythen ist spielerisch für die
Kleinsten aufbereitet worden. Dabei werden Probleme der
Gegenwart gestreift und Anregung zum Nachdenken über
Krieg und Frieden, über Natur- und Umweltschutz
gegeben.“ (Speyerer Morgenpost, 09.11.04)
Bender, Ruth: Geschichten erzählen. Die Regisseurin Franziska Steiof; in: Die Deutsche Bühne, 03/2002
SUSANNE STERZENBACH
Susanne Sterzenbach wurde 1957 in Stuttgart geboren und studierte in Heidelberg, Paris, Avignon und
Valencia. Sie erwarb einen Abschluss als Diplomübersetzerin in Französisch und Spanisch. 1980 begann sie
eine Ausbildung beim ZDF und arbeitet seit 1982 als freie Journalistin, Reporterin und Regisseurin beim
Südwestfunk.
Susanne Sterzenbach
DER TÜTENDRACHE
1 D, 1 H
Empfohlene Altersgruppe: 4+
UA: 27.01.00, Theater der Altmark, Stendal; R: B.
Eckenweber 09.11.08, Kruscheltunner – Das
Kindertheater im Studio Theater Stuttgart; R: N. Klante
ÖE/ SE - frei S. Sterzenbach * 1957 in Stuttgart; lebt in Baden-Baden
und Marokko
Babette räumt den Wald auf und trifft dabei auf einen
verzauberten Drachen. Weil er einen Zauberer geärgert
hat, muss er sich von Plastiktüten und anderem Müll, den
er im Wald findet, ernähren. Babette will ihn erlösen, aber
die üblichen Mittel wie Küssen schlagen fehl. Erst wenn
niemand mehr Abfall im Wald liegen lässt, und der
Drache über seine eigene Hässlichkeit so erschrickt, dass
ihm der Appetit auf Tüten vergeht, sind die Bedingungen
des Zauberers erfüllt.
„Autorin Susanne Sterzenbach hat das lehrreiche Stück
sehr schön märchenhaft geschrieben in einer einfachen,
aber niemals vereinfachenden Sprache.”
(Stendaler Volksstimme, 28.01.00)
ROBERT LOUIS STEVENSON
Robert Louis Stevenson wurde 1850 als Sohn eines Leuchtturmmeisters in Edinburgh geboren. Eigentlich
wollte er den Beruf seines Vaters ergreifen, sein Lungenleiden machte das jedoch unmöglich. Er studierte
also Jura, übte jedoch den Rechtsanwaltsberuf nie aus. Stattdessen arbeitete er als freier Schriftsteller und
war sein Leben lang vergeblich auf der Suche nach einem Klima, das sein Lungenleiden heilen könnte. Er
starb 1894 im Haus Vailima bei Apia (Westsamoa). Zu seinen berühmtesten Werken zählen DIE SCHATZINSEL
(1882), DER SELTSAME FALL DES DR. JEKILL UND HERRN HYDE (1886) und SÜDSEEGESCHICHTEN (1893).
Andreas Gruhn, 1959 in Berlin geboren, studierte Schauspiel an der Hochschule der Künste in Berlin. Nach
seinem Studium war er in Ulm und Tübingen engagiert. Ab 1990 arbeitete er als freischaffender
Schauspieler sowie als Regisseur. Seit 1999 ist er künstlerischer Leiter des Kinder- und Jugendtheaters
Dortmund.
Robert Louis Stevenson
DIE SCHATZINSEL
Bearbeitung von Andreas Gruhn
4H
Empfohlene Altersgruppe: 8+
UA: 08.05.02, Theater Dortmund, KiJuTh Sckellstraße,
Freilicht; R: A. Gruhn; B. Rinnert 18.09.04, Neue
Bühne Senftenberg; R: S. Pietsch 24.02.07,
Wuppertaler KiJuTh; R: L. Tuturuga ÖE/ SE - frei R. L. Stevenson (1850-1894)
A. Gruhn * 1959 in Berlin; lebt in Dortmund
kleinen Dorf irgendwo an der englischen Küste. Eines
Tages
taucht ein alter Seemann mit einer
geheimnisvollen Kiste auf. Als er stirbt, gerät die
Schatzkarte des berühmten Käpt’n Flint in Jims Hände.
Kurze Zeit später geht er als Schiffsjunge an Bord der
Hispaniola auf die Suche nach dem Schatz. In der
geheimnisvollen, von Gefahren umwitterten Weite der
Südsee trifft er auf Piraten und edle Landsleute. Bis er
unversehrt und mit den Taschen voller Geld wieder in
England ankommt, hat er viele Gefahren zu überstehen.
„Ein sehr schönes, leises und geheimnisvolles Stück, das
ohne Gewalt auskommt.”(Ruhr Nachrichten, 11.05.02)
Der Junge Jim Hawkins führt ein ruhiges Leben in einem
97
BRUNO STORI
Bruno Stori wurde 1955 in Bologna geboren, wo er als Dramatiker, Schauspieler und Regisseur arbeitet.
Stori hat in der italienischen KiJuTheaterlandschaft ein Autorentheater geschaffen, das vor allem auch
wesentliche Themen aus der Weltliteratur durch einfache und poetische Mittel für heutige Kinder und
Jugendliche erfahrbar macht.
Bruno Stori
DAS LAND DER PAPAGEIEN
(Il paese dei pappagalli)
aus dem Italienischen von Brigitte Korn-Wimmer
1D
Empfohlene Altersgruppe: 6+
UA: 1998, Teatro dell’Arca, I-Forlì; R: B. Stori; M.
Casappa; 17.03.01, Gastspiel im zwinger 3,
Heidelberg DSE/ SE: 07.12.02, Rote Fabrik, CHZürich; R: M. Lehmann DE/ ÖE - frei B. Stori * 1955 in I-Bologna; lebt dort und in I-Parma
Eine Frau lebt seit Jahren in einem Land fern ihrer
Heimat. Obwohl sie gerne dort wohnt, hat sie ihre
Wurzeln nie verloren und wird manchmal nostalgisch und
sehnsuchtsvoll. Wenn sie Musik macht, kommen durch
die Rhythmen auch die Geschichten ihrer Kindheit zurück
– und sie erzählt eine davon:
Eine brasilianische Kinderbande macht sich auf die
Suche nach einer entführten Freundin. Mit Tindico, ihrem
Anführer, laufen sie die ganze Nacht durch einen Wald,
einen Ort voller Gefahren, aber auch voller Wunder.
Immer wieder werden sie aufgehalten, doch sie wollen ihr
Ziel vor Sonnenaufgang erreichen.
Das Stück ist im besten Sinne interkulturell: Vom Dunkel
der Unkenntnis führt die Reise der Kinder in eine neue
Wirklichkeit, und das Unbekannte entpuppt sich als gar
nicht feindlich.
Groß, Renate: Dramatiker, Regisseur und Schauspieler. Ein Porträt des Theatermachers Bruno Stori; in:
Schneider, Wolfgang (Hrsg.): KiJuTheater in Italien, dipa-Verlag, Ffm., 1996
Bruno Stori
DIE GROSSE ERZÄHLUNG
– DIE ODYSSEE IN EINER STUNDE
(Il grande racconto)
nach mündlicher Überlieferung von Tonino Guerra
aus dem Italienischen von Brigitte Korn-Wimmer
1H
Empfohlene Altersgruppe: 8+
Stückauszug abgedruckt in: Dörr/ Gerhardt (Hrsg.):
Vorsprechen. 100 Rollen für junge SchauspielerInnen,
Deutscher Theaterverlag, Weinheim, 1999
Taube, Gerd (Hrsg.): 55 Monologe für KiJuTh,
Henschel Verlag, Berlin, 2008
UA: 1991, Teatro delle Briciole, I-Parma; R: B. Stori DSE: 01.12.94, Städt. Bühnen Osnabrück; R: J. Pallas 25.01.95, Thalia Theater Halle; R: K. Hemmerle 25.01.95, Thalia Theater, Halle (Saale); R: K. Hemmerle
24.02.96, Schloss-Theater, Celle; R: P. Wolko 11/1996, Theater in der Hoffnung, I-Bozen; 20.01.97,
Stadttheater Pforzheim; 25.11.97, WLT, CastropRauxel; R: A. Krönung 12.02.99, DT, Göttingen; R: U.
Czermak 25.05.99, carrousel Theater an der Parkaue,
Berlin; R: E. Socorro 01.07.99, Theater der Altmark,
Stendal; R: C. Römer 11.12.99, WLB Esslingen; ÖE:
11.02.00, Theater für Vorarlberg, A-Bregenz Theater
der Jungen Welt, Leipzig; R: H. Nietschke 28.09.01,
Theater Mummpitz, Nürnberg; R. McNeer; Panoptikum
2002; 2002, Bayerischer KiTheaterpreis 14.10.01,
Spielraum Theater Kassel; 2003, Marburger KiJuThPreis 11.05.02, Theater am Schlachthof, Neuss; R:
H. Ennen 21.09.02, TJG, Dresden; R: G. Gluth 28.09.03, Theater EigenArt, Neuhaus/ Inn 30.04.04,
Coccodrillo Theater!, Regensburg; R: T. Rickelt 22.09.04, (Burg)Theater Bautzen 13.05.05, LT Marburg, Probebühne; R: L. Brandsdörfer 28.01.06, Staatstheater Braunschweig/ theaterspielplatz; R: K. Fillmann;
02.-11.06.07, 24. Norddeutsches Theatertreffen,
Göttingen 30.05.06, Theater Continental, München; R:
R. Groß 24.05.07, WLT, Castrop-Rauxel; R: A. D.
Börner 19.09.08, BLB, Bruchsal 22.01.09, LT
Coburg; R: S. Bahnsen 22.03.09, Junges Theater
Göttingen 20.09.09, Staatstheater Wiesbaden; R: S.
Schletter 27.10.09, Stadttheater Gießen, TIL; R: C.
Lugerth 05.06.10, Schlossfestspiele Ettlingen; R: S.
Bahnsen SE - frei Rico, der Dummkopf, strahlend, verrückt und
unberechenbar, erzählt seine Version der „Odyssee”.
„Durch Rico erfährt der Zuschauer nicht nur von
Odysseus‘ Abenteuern, sondern auch, wie es einem geht,
der auf sich alleingestellt seinen Weg nach Hause finden
muss, dabei Ängste und Nöte durchlebt, aber auch immer
wieder durch Einfallsreichtum aus ihnen herausfindet.”
(Hallesches Tagblatt, 02.02.95)
„Ein Mann in drei Rollen. Große Erzählung – großes
Theater. Maxim Gorki schreibt man den Ausspruch zu:
’Zum Theaterspielen braucht man zwei Darsteller und
einen Teppich, worauf sie spielen können.’ Für ’Die große
Erzählung’ kann man leicht abgewandelt feststellen: Man
braucht einen Darsteller und eine vielseitig verwendbare
Bank, um einen hinreißenden Theaterabend entstehen zu
lassen.” (Altmark Zeitung, 03.07.99)
„Das Was der Geschichte ist weniger wichtig als das Wie,
und vor allem: Dass dieser skurrile Typ von sich erzählt.
[...] Eine nicht ausgestellte, sondern empfundene Naivität
der Figur in seiner Geschichte, die davon handelt, wie
Geschichten sich verwandeln durch die menschliche
Übertragung. Dass es sich bei dieser Geschichte
sozusagen um kollektives menschliches Erinnerungsgut
handelt, spannt einen konzeptionellen Bogen über das
Gesamtprojekt.“ (Theater der Zeit, 11/2002)
„Das Stück ist einfach nur eine Hommage ans Erzählen.
Es gibt den weltliterarischen Stoff dorthin zurück, wo er
herkommt: in die mündliche Überlieferung. Die Odyssee
ist ja zunächst über Generationen erzählt worden, bevor
einer sie aufschrieb. Also auch eine Hommage ans
Theater: Nur, was immer wieder neu erzählt wird, bleibt
lebendig. Heftiger Beifall.“ (Braunschweiger Zeitung,
30.01.06)
98
JONATHAN SWIFT
Jonathan Swift wurde 1667 in Dublin geboren. Nach einem Studium der Theologie an der Universität in
Dublin war er ab 1689 als Sekretär des englischen Staatsmannes und Schriftstellers Sir William Temple tätig.
Nach fünf Jahren kehrte er nach Irland zurück und wurde Pfarrer in Belfast. Hier veröffentlichte er seine
ersten satirischen Schriften, in denen er mit Hilfe von Allegorien aktuelle Konflikte karikierte. Seine
politischen Aktivitäten, vor allem das Eintreten für die nationalen Interessen Irlands, brachten ihn ab 1694
immer wieder in Schwierigkeiten. Weltruhm erlangte Swift mit dem vierteiligen Roman GULLIVERS REISEN, den
er zwischen 1721 und 1726 verfasste.
Dietrich Trapp wurde 1957 in Hannover geboren. Er studierte Germanistik in Berlin und absolvierte
anschließend eine Schauspielausbildung an der Schauspielschule Genzmer in Wiesbaden. Im Anschluss daran
arbeitete er als Schauspieler an verschiedenen Theaterhäusern, wie dem Staatstheater Oldenburg, dem
Nationaltheater Mannheim und dem Staatstheater Braunschweig. Seit der Spielzeit 2002/2003 ist er
künstlerischer Leiter des Jungen Theaters der Landesbühne Niedersachsen Nord in Wilhelmshaven.
Jonathan Swift
GULLIVERS REISEN
Bearbeitung von Dietrich Trapp
3 D, 4 H (bei Mehrfachbesetzung)
Empfohlene Altersgruppe: 6+
UA: 31.10.05, LB Niedersachsen Nord, Wilhelmshaven;
R: D. Trapp; U. Becker ÖE/ SE - frei J. Swift (1667-1745)
D. Trapp * 1957 in Hannover, lebt in Wilhelmshaven
„Dietrich Trapp hat sich bei der Bearbeitung des
weltberühmten
satirischen
Romans
auf
die
Rahmenhandlung in der englischen Heimat und zwei
Episoden konzentriert: Die Erlebnisse auf der Insel
Lilliput, auf der die Menschen klein sind wie Zwerge. Und
die Landung an der Küste von Brobdingnag, wo Gulliver
riesigen Lebewesen, ob Tier oder menschenähnlich,
begegnet.
Genügend Stoff, um Action sowie witzige und griffige
Dialoge zu schmieden und bunte Bilder zu zeigen. [...]
Beide Abenteuer nutzte Trapp dazu, auf plausible Art und
Weise relative Begriffe wie groß und klein in Frage zu
stellen [...]. Darüber hinaus streute er einfühlsam Spitzen
gegen verschiedene menschliche Schwächen, gegen
Intrigantentum, Speichelleckerei oder militaristische
Tendenzen, womit er Swifts ursprünglichen Absichten
bestens entsprach.“ (Wilhelmshavener Zeitung, 01.11.05)
„Gulliver ist hin- und hergerissen zwischen Fernweh und
der Sehnsucht nach seiner Mary, die daheim auf ihn
wartet. Endlich wohlbehalten zu Hause angekommen,
erfüllt Gulliver sein Versprechen: Ich komme zurück.
Doch dann, trotz familiären Glücks und Geborgenheit,
sitzt Gulliver wieder mit Reiselust am Hafen.“
(Jeversches Wochenblatt, 02.11.05)
MARK TWAIN
Mark Twain wurde 1835 in Florida (Missouri) geboren. Sein eigentlicher Name ist Samuel Langhorne
Clemens. Da sein Vater 1847 starb, musste Twain im Alter von zwölf Jahren die Schule abbrechen und
begann eine Lehre als Schriftsetzer. Mit siebzehn ging er nach New York, dann nach Philadelphia, wo seine
ersten Reiseskizzen entstanden. Von 1857 bis 1860 war er Lotse auf dem Mississippi, nahm am
Sezessionskrieg auf der Seite der Konföderierten teil und suchte 1861 in Nevada nach Silber. 1864 lebte er
in San Francisco, 1866 als Reporter auf Hawaii und 1867 als Reisender in Europa und Palästina. Er gründete
einen Verlag, musste aber 1894 Konkurs anmelden und ging auf Weltreise, um mit Vorträgen seine Schulden
abzutragen. Mark Twain starb am 21.04.1910 in Redding (Connecticut).
Andreas Gruhn, 1959 in Berlin geboren, studierte Schauspiel an der Hochschule der Künste in Berlin. Nach
seinem Studium war er in Ulm und Tübingen engagiert. Ab 1990 arbeitete er als freischaffender
Schauspieler sowie als Regisseur. Seit 1999 ist er künstlerischer Leiter des Kinder- und Jugendtheaters
Dortmund.
Mark Twain
TOM SAWYER UND HUCKLEBERRY FINN
Bearbeitung von Andreas Gruhn
4 D, 4 H
Empfohlene Altersgruppe: 7+
UA: 07.06.03, Theater Dortmund, KiJuTh Sckellstraße,
Freilicht/ Sonnensegel Westfalenpark; R: A. Gruhn
M. Twain (1835-1910) 2010: 100. Todestag
A. Gruhn * 1959 in Berlin; lebt in Dortmund
Tom Sawyer und Huckleberry Finn erleben in der Mitte
des 19. Jahrhunderts die spannendsten Abenteuer, die
die amerikanischen Südstaaten zu bieten haben: In der
Nacht gehen sie auf den Friedhof, um sich dort mittels
einer toten Katze aller Warzen zu entledigen. Stattdessen
werden sie Zeugen eines Mordes. Sollen Tom und Huck
etwas sagen? Das ist ihnen dann doch zu gefährlich. Sie
schwören sich feierlich, bis an ihr Lebensende zu
schweigen oder tot umzufallen.
„Theaterleiter Andreas Gruhn hat das recht umfangreiche
literarische Werk auf etwas mehr als eine Stunde gerafft.
Ergebnis: ein spannender, komischer, actionreicher und
auch lehrreicher Bilderbogen. [...] ’Tom Sawyer und
Huckleberry Finn’ ist ein wunderbarer ’Western’ – nicht
nur für junge Zuschauer.“
(Westdeutsche Allgemeine Zeotimg, 10.06.03)
BARBARA UNGER-WIPLINGER
Barbara Unger-Wiplinger wurde 1957 in Haslach in Österreich geboren. Sie studierte Theaterwissenschaft,
Philosophie und Germanistik in Berlin und Wien. Anschließend war sie als Dramaturgin und Regieassistentin
an verschiedenen Theatern tätig. Seit 1993 arbeitet sie auch als Schriftstellerin und Journalistin. Barbara
Unger-Wilpinger lebt und arbeitet in Wien.
Barbara Unger-Wiplinger
ONYSOS‘ KINDER
2 D, 2 H
Empfohlene Altersgruppe: 10+
UA/ ÖE: 21.06.02, u\hof: am LT, A-Linz (OÖ
KiJuThFestival Schäxpir); R: H. Leutgöb DE/ SE - frei B. Unger-Wiplinger * 1957 in A-Haslach; lebt in A-Wien
Alkoholismus in der Familie – ein heikles Thema, dessen
Bearbeitung Mut und fundiertes Hintergrundwissen
erfordert. Barbara Unger-Wiplinger greift es geschickt und
ohne Voyeurismus auf, indem sie die unschuldigsten
Leidtragenden, nämlich die Kinder, in den Mittelpunkt
stellt: Thom und Max lernen sich beim Nachsitzen eher
unfreiwillig näher kennen und stellen nach einigem
Herumdrucksen fest, dass sie beide unter der Trunksucht
eines Elternteils leiden. Durch die Verbalisierung ihrer
Ängste und Gefühle gelingt es ihnen, ihre Situation
besser zu beurteilen. Vor allem aber lernen sie, dass sie
nicht am Alkoholismus ihrer Eltern schuld sind und sich
dafür nicht verantwortlich fühlen dürfen.
Barbara Unger-Wiplingers jugendnahes Stück macht
nicht nur jungen Menschen mit viel Humor Mut, ihre
Probleme nicht aus falscher Scham zu verstecken, und
es setzt die richtigen Schwerpunkte. Hier wird kein
ästhetisiertes soziales Elend auf die Bühne gebracht,
sondern die jungen Betroffenen werden ernst genommen
und unterstützt.
„Die Problematik ist klar: Es geht um die Verdrängung
von Emotionen, mit denen Kinder von Alkoholikern oft ihr
Leben lang zu kämpfen haben. Um verdrängte
Emotionen, die diese Kinder von Suchtkranken später nur
allzu oft selber zu Suchtkranken machen. [...] Das Stück
von Barbara Unger-Wiplinger ist im Text klar
ausformuliert,
verfügt
über
abwechslungsreiche
dramaturgische Einfälle, ist durchsetzt mit humorigen
Passagen, die Figuren sind psychologisch zwingend
gezeichnet.” (Oberösterreichische Nachrichten, 24.06.02)
FLORA VERBRUGGE/ HERMAN VAN BAAR
Flore Verbrugge studierte zunächste zwei Jahre lang Soziologie, bevor sie an die Theaterschule Amsterdam
wechselte. 1982 schloss sie ihr Regiestudium ab. Schon während des Studiums gründete sie die
Jugendtheatergruppe Eerste Theaterdwarschstraat, bei der sie bis 1988 ihre ersten Kindertheaterstücke
inszenierte. Sie arbeitete im Weiteren an verschiedenen Opernhäusern als Regieassistentin und
Wiederaufnahmeregisseurin und absolvierte Workshops bei Ariana Mnouchkine und Giorgio Strehler. Seit
1990 ist sie die Künstlerische Leiterin des Jugendtheaters Sonnevanck, dass sie zusammen mit Marc-Jan
Trapman gegründet hat. Flora Vergrugge wurde 1956 in Amsterdam geboren und lebt heute in Enschede.
1957 in Purmerend in den Niederlanden geboren, studierte Herman van Baar zunächst Wirtschaft an der
Freien Universität Amsterdam und wechselte anschließend an die Toneelacademie in Maastricht, um dort ein
Schauspielstudium zu absolviern. Mittlerweile lebt er wieder in Amsterdam und arbeitet als Autor,
Schauspieler und Regisseur. Er war Mitbegründer einiger Theaterkompanien in den Niederlanden, unter
anderem zusammen mit Flora Verbrugge von Sonnevanck.
Flora Verbrugge/ Herman van Baar
KUMMER UND COURAGE
(Kommer en Courage)
Theaterstück über den Feldzug 1812 in zwölf Szenen und
sechs Märschen
aus dem Niederländischen von Monika The
2 H, 1 Musiker/in
Empfohlene Altersgruppe: 9+
UA: 16.10.06, Jeugdtheater Sonnevanck, NL-Enschede;
R: F. Verbrugge; M. Franke; 08.03.07, „Kaas &
Kappes 2007“, Duisburg DSE: 30.11.07, schnawwl am
NT Mannheim; R: A. Gronemeyer; C. Linke/ M.
Reyhani; 04.06.09, Hessische KiJuThWoche, Marburg
29.03.09, Junges Schauspielhaus Bochum; R: M. v.
Boxen ÖE/ SE - frei F. Verbrugge * 1956 in NL-Amsterdam; lebt in NLEnschede
H. v. Baar * 1957 in NL-Purmerend; lebt in NLAmsterdam
„Sommer 1812. Bepackt mit Kartoffeln und hunderten von
Kanonen rücken 600.000 Mann und 200.000 Pferde nach
Moskau vor. Sie sind Napoleons Große Armee. Unter
ihnen: Karl Kummer und Johannes Courage. Karl hat als
Kind eine Kopfverletzung erlitten, hält nichts von
Anstrengung und ist eher für die sinnenfreudigen Seiten
des Lebens. Johannes dagegen kann sich nichts
Schöneres vorstellen, als in furchtbaren Schlachten
große Heldentaten zu vollbringen. Als sie bei Borodino
eine der blutigsten Schlachten der Geschichte kämpfen,
wird ausgerechnet Karl zum unfreiwilligen Helden. 86.000
tote Soldaten und 35.000 tote Pferde: Napoleon ist
zufrieden, der Weg nach Moskau steht frei. Johannes
hofft inbrünstig auf eine zweite Chance bei ihrem Einzug
in die russische Hauptstadt. Doch die liegt verlassen da
und hat außer Wodka und Bonbons nichts zu bieten. Als
Napoleon den Rückzug befiehlt, ist der Traum vom
großen Sieg vorbei und der Kampf ums Überleben im
winterlichen Russland fängt erst an ... Vor dem
Hintergrund des napoleonischen Russlandfeldzugs
erzählen Verbrugge und van Baar in ihrem temporeichen
100
Stück für zwei Schauspieler und einen Musiker vom
alltäglichen Wahnsinn des Krieges: vom Kampf um
Wurstzipfel und der Bedeutung beschwipster Erdbeeren,
von verbrannter Erde und abgefrorenen Zehen, von
versuchter Freundschaft, irrwitzigen Hoffnungen und der
Banalität des Todes. Unsentimental zeigen sie, wie sich
Grenzen zwischen Verlierern und Gewinnern, Opfern und
Tätern verwischen, sich ein Sieg als militärisches Fiasko
entpuppt und am Ende nur eine Partei ohne Schuld
bleibt: die Pferde.“ (Spielzeitheft 2007/08 NT Mannheim)
„’Kummer und Courage’ bringt die totale Entmenschlichung durch den Krieg unmittelbar zum Ausdruck. Damit
fordert das Theaterstück von seiner jugendlichen
Zielgruppe, sich mit verschiedenen Perspektiven innerhalb eines Krieges auseinander zu setzen und die
Position ihrer ’Helden’ in den Konsolenkämpfen der
’Generation Playstation’ zu überdenken.“ (Rhein-NeckarZeitung, 04.12.07)
MATÉÏ VISNIEC
Matéï Visniec wurde 1956 im rumänischen Radauti geboren. Nach dem Studium der Geschichte und
Philosophie an der Universität Bukarest arbeitete er ab 1980 als Geschichtslehrer. 1972 debütierte er mit
seinen Gedichten. Nachdem um die 20 seiner Stücke in Rumänien verboten wurden, suchte Matéï Visniec
1987 politisches Asyl in Frankreich. 1988-89 war er als Rundfunkredakteur der BBC in London tätig. Danach
ging er endgültig nach Paris und schrieb an seiner Dissertation zum Thema „Kultureller Widerstand in OstEuropa nach 1945”. Heute arbeitet Visniec als Journalist für Radio France Internationale. 1993 erhielt er die
französische Staatsbürgerschaft. Visniec schreibt inzwischen überwiegend in französischer Sprache. In
Frankreich veröffentlichte er mehr als zehn Stücke, die in zahlreichen Theatern in Paris und anderen großen
Städten aufgeführt wurden und seit zehn Jahren regelmäßig auf dem Festival d’Avignon zu sehen sind. In
Rumänien ist er seit dem politischen Umsturz einer der meistgespielten Autoren.
Matéï Visniec
BRIEFE AN BÄUME UND WOLKEN
(Lettres aux arbres et aux nuages)
aus dem Französischen von Christina Weber
5 D/ H (bei Mehrfachbesetzung)
Empfohlene Altersgruppe: 8+
UA: 1996, La Maison du Geste et de l’Image, F-Paris [23.06.06, Jugendclub, Theater Landshut; R: M. Bartl/ E.
Richly/ M. Boecker]
DSE - frei M. Visniec * 1956 in RO-Radauti; lebt in F-Paris
Ein Mann erwacht eines Morgens und stellt fest, dass er
leer ist. So leer, dass ihm kein Arzt, kein Freund helfen
kann. Szenenwechsel: Auf der Straße steht eines Tages
ein funkelnagelneues, wunderschönes Klavier, das den
Alltag der Bewohner gehörig durcheinander bringt.
Solange, bis es ebenso sang- und klanglos wieder
abgeholt wird, wie es hergebracht wurde. Solche und
andere absurde Kurzszenen, die bisweilen an Boris Vian
erinnern, hat Visniec mit Briefen und Monologen eines
Schülers kombiniert, der in naiv-kindlicher Perspektive
über die Welt und ihre Bewohner sinniert. Entstanden
sind Texte, die sich den Gesetzen von Vernunft und
Wirklichkeit verweigern und darin der Gedankenwelt von
Kindern nicht unähnlich sind.
„Die Texte spiegeln jugendliches Lebensgefühl, suchen
nach dem Sinn des Lebens auf einem untergehenden
Planeten, hinterfragen gesellschaftliche Tendenzen, ohne
sich in aktuellen Trends zu verfangen, wirken in ihrer
Suche nach Liebe und Geborgenheit, Natur und
Schönheit philosophisch und poetisch. [...] Erzähl- und
Spielstrukturen durchbrechen Denkraster, schaffen durch
abrupte Bewegungsbilder treffsichere Parodien und
poetische Visionen.“ (Landshut Aktuell, 28.06.06)
DANIËLE WAGENAAR
Daniele Wagenaar wurde 1968 in Amsterdam geboren. 1994 schloss sie ihr Regiestudium an der Hogeschool
voor de Kunsten in Utrecht ab. Daniele Wagenaar arbeitet als Regisseurin und doziert an den Theaterschulen
in Arnhein, Utrecht und Maasrticht.
Daniëlle Wagenaar
ENGERLINGE
(Engerlingen)
aus dem Niederländischen von Jürgen Flügge
2D
Empfohlene Altersgruppe: 6+
UA: 31.10.97, Theater Rosa Sonnevanck, NL-Enschede;
R: D. Wagenaar; 1999, Holländischer Beitrag zur
ASSITEJ-Welt-Konferenz in N-Tromsø DSE: 30.03.03,
Hof-Theater-Tromm, Grasellenbach; R: J. Flügge; 06/2003, Schlossfestspiele Ettlingen ÖE/ SE - frei D. Wagenaar * 1969 in NL-Amsterdam; lebt auch dort
Zwei Schwestern, Jule und Julchen, haben sich mit dem
Fahrrad auf ihre Traumreise begeben. Jule will Abenteuer
erleben und ferne Länder sehen. Aber ihre kleine
Schwester Julchen hat Angst und sieht fürchterliche
Dinge hinter allen alltäglichen Kleinigkeiten. Jule hat die
Nase voll davon und würde ihre kleine Schwester am
liebsten loswerden. Sie versucht, heimlich zu
verschwinden, schafft es aber nicht, Julchen allein zu
lassen. Mit viel Komik und Spaß und einer deftigen
Auseinandersetzung schaffen es die beiden dann doch
noch, ihre Traumreise zu beginnen.
„Engerlinge” ist ein kleines feines Stück für zwei
Schauspielerinnen und kann im Klassenzimmer als
mobile Produktion gespielt werden.
„In dem Stück [...] geht es [...] darum, sich eingesperrt zu
fühlen, und um den Aufbruch aus einem als zu eng
empfundenen Raum. Seine Grenzen sind jedoch nur die
Grenzen der Angst vor dem Fremden, die den
notwendigen Aufbruch der beiden Schwestern zunächst
101
verhindern.“
(Theater
im
Klassenzimmer,
Hrsg.:
Schneider/Loewe, 2006)
CHARLES WAY
Charles Way wurde 1955 in Tiverton geboren. Seit 1978, damals noch als Hausautor am Leeds Playhouse,
schreibt er Stücke für das professionelle Theater (sowohl für Erwachsene als auch für Kinder). Er arbeitet
immer wieder intensiv mit verschiedenen Theatergruppen in England und Wales zusammen, die sich neuen
Themen und Ideen aufgeschlossen zeigen. Charles Way hat inzwischen über vierzig Stücke geschrieben, die
weltweit gespielt werden.
Charles Way
VERSCHWUNDEN
(Looking for Grethel / Missing)
aus dem Englischen von Anke Ehlers
2 D, 2 H
Empfohlene Altersgruppe: 10+
UA:
30.11.08,
Consol
Theater,
Gelsenkirchen
(Auftragsarbeit); R: A. Kramer; 19.05.09: 25.
KiJuThTreffen NRW am WLT Castrop-Rauxel, Motto:
QUERgeschaut!; 22.09.-02.11.09, Spielarten NRW 09
30.09.09, Theatre Iolo, GB-Cardiff (Titel: Missing); R:
K. Lewis ÖE/ SE - frei C. Way * 1955 in GB-Tiverton; lebt in GB-Abergavenny
Hans und Grete, zwei Geschwister, deren Leben sich
schlagartig änderte, als ihre Mutter starb. Zwei
Geschwister, die zusammenhalten müssen, seitdem ihre
Stiefmutter in ihr Leben trat. Hans hat gelernt, dass er
nicht mehr in die Schule gehen kann, sondern arbeiten
muss, um seiner kleinen Schwester ein bisschen mehr
Leben finanzieren zu können. Er stiehlt sogar für sie.
Grete hat gelernt zu lächeln, dauerhaft. Das hat sie sich
abgeschaut, so braucht keiner glauben, dass hinter
diesem breiten Mädchengrinsen eine kleine Seele weint.
Als eines Tages der Vater seinen Job in der Miene
verliert, sieht die Stiefmutter all ihre Hoffnungen auf ein
wohlhabenderes Leben dahin schwinden. Dumm ist sie
aber nicht, ein neuer Plan ist schnell geschmiedet: Ihr
Cousin soll Grete entführen, die Beute wird geteilt. Ein
Mädchenleben zur eigenen Bereicherung, was ist das
schon. Allerdings beobachtet Hans die Entführung, er ist
aber nicht nah genug, um den Plan zu durchkreuzen.
Polizei und Medien werden eingeschaltet. Eine Debatte
um
Armenviertel
entbrennt.
Die
Bevölkerung
sympathisiert mit der Familie und schickt Geld; der
Stiefmutterplan scheint aufzugehen. Hans schafft es
jedoch, durch einen Trick die Entführung zu beenden.
Von diesem Zeitpunkt an hat das Leben für Hans und
Grete mehr zu bieten, als Diebstahl und ein breites
Dauergrinsen. Viel mehr.
Charles Way erzählt mit „Verschwunden“ eine Geschichte
um Vernachlässigung, Gier und Überforderung, ohne
dabei im Betroffenheitsmeer zu versinken. Er schafft es,
das altbekannte Märchenmotiv um Hänsel und Gretel in
die Handlung einzuweben, primär jedoch seine eigene
Geschichte zu vermitteln.
„Way lehnt seinen Blick lose an das Märchen von Hänsel
und Gretel an und verbindet den Stoff mit dem Szenario
einer Kindesentführung vor dem Hintergrund sozialer
Verwahrlosung. […] Der Text ist geschickt konstruiert. Es
findet kaum Dialog statt, die Figuren erzählen die
Handlung
in
abwechselnden
Monologen.
Das
unterstreicht die Atmosphäre der Entfremdung und
Ausgrenzung. […] Schwerer Stoff, fesselnd umgesetzt –
diese Produktion setzt Maßstäbe.“ (WAZ Gelsenkirchen,
02.12.08)
„Aus schierer Not würden Hänsel und Gretel heute nicht
mehr im Wald ausgesetzt. Ungeliebte Kinder sind schon
daheim auf sich selbst gestellt. Diese bittere Einsicht liegt
der aktualisierten Fassung des bekannten Grimmschen
Märchens zugrunde. […] ’Looking for Gretel’ heißt die mit
großem Beifall bedachte Uraufführung von Charles Way.
Und schon in der Doppeldeutigkeit des Titels klingt an,
worum es dem englischen Autor [...] in dieser
Koproduktion mit dem walisischen Iolo Theatre geht.
Nämlich um die heutige Ausprägung der Kinderarmut, die
nicht Hunger, sondern Vernachlässigung bedeutet.
Solche Kinder sind Opfer schleichender sozialer
Verelendung. Ihre Eltern versagen ihnen Zuwendung und
Sicherheit im Alltag, weil sie selbst keinen Halt mehr
haben. […] [D]er Autor vermeidet […] penetranten
Naturalismus. Soziales Elend wird nicht breit getreten,
sondern angedeutet. […] Das Ende nach erfolgreicher
Befreiung bleibt offen. Aber Hänsel und Gretel haben
entdeckt, dass es mit Hilfe der eigenen Tatkraft, mit
Verstand und Phantasie auch in der misslichsten Lage
einen Ausweg gibt. Das lässt hoffen. Und mit dieser
Hoffnung entlässt dieses denkwürdige, anspruchsvolle
Gedankenspiel für Jugendliche ab zwölf Jahren sein
Publikum.“ (Recklinghäuser Zeitung, 02.12.08)
Charles Way
verängstigten Jungen, der sich für einen Hund hält.
Zunächst erschrecken beide vor einander, doch dann
WEIT IST DER WEG
nimmt sich die alte Frau des verstörten Kindes an und
(The Long Way Home)
bringt ihm das Sprechen bei. Gemeinsam macht sich das
aus dem Englischen von Anke Ehlers
ungleiche Paar auf den weiten Weg, der sie vorbei an
2 D, 2-3 H
traurigen Bäuerinnen und schreckhaften Räubern ans
Empfohlene Altersgruppe: 8+
UA: 03.04.04, New Perspectives Theatre Company in Meer führt.
association with Ciao! Festival 2004, South Hill Park Arts Way umspannt mit diesem Stück das ganze Leben: die
Centre, GB-Bracknell-Berkshire; R: D. Buckroyd; dann Nähe, die Fremde, die Liebe, den Schmerz, das Glück
auf Tournee 2006, English language theatre of Croatia- und die Trauer. Die Schicksale der beiden Hauptfiguren
Zagreb DSE/ SE: 12.04.07, Theater an der Sihl, CH- verweben sich zu einem Generationenbild. Als der Junge
ein Mann geworden ist und eine Frau zum Lieben
Zürich; R: E. Beeler 2007, Hijinx Theatre, GB-Wales
gefunden hat, da verabschiedet sich die alte Frau von ihm,
DE/ ÖE - frei hinterlässt ihm die Erinnerungen an ihre Odyssee und
Die Söhne sind weg. Der Mann ist tot. Die Frau will zurück das, was sie in ihrem Leben gelernt hat: „Fühl dich dort zu
in ihre Heimat, ans Meer. Im Wald begegnet sie einem Hause, wo es dir gut geht – und du wirst dich überall zu
102
Hause fühlen – mein Sohn.“ Sie nennt ihn ihren Sohn,
denn das ist er auf ihrem gemeinsamen Weg geworden.
„Diese
Vorstellung
vermischt
Schauspielkunst,
Geschichtenerzählen, Witz, live Musik und Magie in einer
verlockenden Erforschung dessen, was uns zu dem
macht, was wir sind.“ (Ankündigungstext, Ciao! Festival,
2004)
„Eine fesselnde Geschichte in einer Aufführung, die
höchst bezaubernd ist.” (The Stage, 22.04.04)
Charles Way
dieser Märchen-Adaption auch harte Verweise auf die
Kriegsrealität finden. Entstanden ist die Geschichte eines
durch den Krieg traumatisierten jungen Mädchens
unserer Zeit:
Franvera hat nichts anderes im Sinn als Tänzerin zu
werden. Wie im Märchen haben ihre roten Schuhe
magische Kräfte. Sie will einmal berühmt sein und für ihr
Land tanzen. Aber dann bricht die Kriegswirklichkeit über
sie herein, als Anna, ihre beste Freundin, eines Tages
erklärt, sie dürfe nicht mehr mit ihr spielen, geschweige
denn mit ihr befreundet sein. Freundschaftliche,
nachbarschaftliche Nähe ist jäh in Feindschaft
umgeschlagen, das Kriegsgeschehen nimmt seinen Lauf
und reißt Franvera mit. Sie muss ihr Heimatdorf
verlassen. Als sie später dorthin zurückkehrt, ist alles
zerstört, vor allem die Illusion, dass sich etwas so
Schlimmes niemals wiederholen wird.
„Charles Way benötigt keine großen Gesten, keine
pathetischen
Symbole,
um
seine
Botschaft
auszusprechen. Es geht ihm um ein Kinderschicksal in
der Brutalität des militärischen, religiösen, nationalen
Konflikts. Die gibt es überall auf der Welt. Und Kinder
leiden an der Entwurzelung, an der Flucht, an dem
(zumindest vorübergehenden) Verlust der Eltern, an der
Brutalität des Umfelds. Nichts ist mehr sicher, nichts ist
mehr, wie es war. Das muss Franvera erleben und
durchleben. Das Mädchen, irgendwo aus dem Kosovo,
aus dörflicher Idylle, will Tänzerin werden. Sie drängt zum
Theater, will berühmt werden durch Ballett. [...] Doch als
der Krieg die Normen und die Normalität zerfetzt, werden
die blutroten Tanzschuhe zum Synonym für das
Weitermachen, das Fliehen, das Sich-Behaupten, das
Leben schlechthin.“ (Westdeutsche Allgemeine Zeitung,
25.04.06)
BLUTROTE SCHUHE
(Red Red Shoes)
inspiriert von Hans Christian Andersens „Die roten
Schuhe”
aus dem Englischen von Uwe Dethier
4 D, 2-3 H
Empfohlene Altersgruppe: 9+
2003, “The Children’s Award” des “Arts council of
England” für das beste Kinderstück des Jahres
publiziert in: Plays for young people, Aurora Metro
Press, GB-London, 2001
UA: 2001, Unicorn Theatre for Children/ The Place, GBLondon; R: T. Graham; Choreographie: D. O’Neill; J.
Avery DSE: 30.04.06, Consol Theater Gelsenkirchen;
R: A. Kramer; 10.09.-30.10.06, Spielarten NRW; 12.03.07, Theater sehen – Theater spielen, 12. Hess.
KiJuThWoche
in
Marburg;
04./05.05.07,
Augenblickmal! Berlin; 16.05.07, 23. KiJuThTreffen
NRW, Oberhausen, Hauptpreis für die eindrücklichste
Inszenierung; 07.06.07, Tiba-Festival, SCG-Belgrad,
Grand Prix; 09/07, Kindertheater des Monats NRW;
03.10.07,
Warschau,
Korczak-Festival;
14./15.11.07, licht.blicke, 4. Nürnberger JuThFestival; 19.-23.11.07, in Skopje und Pristina (auf Einladung des
Goethe-Instituts) 15.06.08, Theater Ingolstadt/
Jugendclub; R: S. Römisch ÖE/ SE - frei Das Stück spielt zur Zeit des Krieges im früheren
Jugoslawien. Die Feindseligkeiten innerhalb des Landes,
Hass und Rachegelüste, aber auch der Hunger nach
Liebe, nach geordneten Familienverhältnissen und vor
allem nach einer Normalität des Alltags – das sind die
Themen, die Way zu einer Geschichte voller Poesie
verknüpft. Es kann aber nicht ausbleiben, dass sich in
Charles Way
PLAYING FROM THE HEART
Basierend auf dem Leben der Evelyn Glennie
aus dem Englischen von Uwe Dethier
2 D, 3 H
Empfohlene Altersgruppe: 8+
publiziert in: Plays for young people, Aurora Metro
Press, GB-London, 2001
nominated TMA Best Children’s Play
UA: 10/1998, Polka Theatre for Children, Wimbledon, GBLondon; R: V. Ireland; A. Dodge/ C. Vear Irische EA:
04/1999, The Ark, IRL-Dublin; R: M. Drury Neuseeländ.
EA: 06/2001, Drama Centre, NZ-Christchurch; R: R. Belton/
V. Brynes DSE: 13.01.06 schnawwl am NT, Mannheim;
R. A. Weber 09.06.07, Theater Bonn (Jugendclub); R:
Y. Schwartz 06.09.07, Horizont Theater, Köln/
Wuppertaler Bühnen; R: M. Höller ÖE/ SE - frei Evelyn Glennie, deren Geschichte Charles Way erzählt,
erfährt kurz vor Übertritt in eine weiterführende Schule,
dass die rapide Abnahme ihrer Hörfähigkeit unweigerlich
zu unheilbarer Gehörlosigkeit führt. Sie weigert sich aber,
auf eine Gehörlosenschule zu gehen und verschweigt
ihre Taubheit. Weil sie Lehrern und Mitschülern von den
Lippen ablesen kann, merken diese lange nicht, was mit
Evelyn los ist.
Hauptthema des Stücks aber ist Evelyns ungeheure
Willenskraft und Zielstrebigkeit. Alle Personen um Evelyn
herum erscheinen angesichts dieser starken jungen Frau
wie hilflos wirkende, manchmal komische Figuren: Die
Presseleute haben nur ihre griffigen Schlagzeilen im Sinn
und begegnen ihr mit stupider Fassungslosigkeit, die
Ärztin, die einen Hörtest durchführt, wird wütend, weil sie
ihren Geräten nicht glaubt, denn Evelyn kommuniziert mit
ihr wie eine Hörende. Es ist die Entschlossenheit, die aus
einem Schicksalsschlag erwächst, der mit einem „Und
dennoch!“ beantwortet wurde, die diese Figur so
spannend macht.
”An inspirational piece of children’s theatre.“ (The
Guardian)
„’Playing from the heart’ ist [...] altersunabhängiges,
packendes und anrührendes Erzähltheater über
wahrhaftiges Leben. Die Zuschauer durchleben die
gesamte Bandbreite der Emotionen von tiefer
Verzweiflung bis lauthals gebrüllter Freude. […] ’Playing
from the heart’ ist kein plattes, realistisches Abbild des
Lebens einer Tauben, sondern eine poetisch erzählte
Geschichte, deren Poesie durch Bewegung noch
verstärkt wird.“ (Mannheimer Morgen, 16.01.06)
„Die leise anrührende Inszenierung macht ohne
Paukenschlag jedem Mut, in sich hineinzuhören, auf sich
selbst zu achten, Vorurteile zu hinterfragen und auch
103
gegen
die
Meinung
anderer
den
eigenen
Willen
Charles Way
CINDERELLA
aus dem Englischen von Uwe Dethier
5 D, 3 H (bei Mehrfachbesetzung)
Empfohlene Altersgruppe: 5+
publiziert in: The Classic Fairytales, Aurora Metro
Press, GB-London, 2002
UA: 1999, The Library Theatre, GB-Manchester; W. A.
Mozart 11/2002, Polka Theatre, GB-London Amerik.
EA: 2005/06, Imagination Stage, USA-Washington DSE: 18.11.06, Theater der jungen Welt, Leipzig; R: U.
Hüni; K. Dorenkamp 02.08.09, Studiobühne
Bayreuth e. V., Freilicht im „Felsentheater“ zu Sanspareil
ÖE/ SE - frei Die Mutter ist gestorben oder abgehauen, der Vater
heiratet eine Neue – und die Kinder werden in eine
zusammengewürfelte Familie gesteckt, ohne gefragt zu
werden. Auch Cinderella steckt in so einer PatchworkFamilie, in der aus Fremden plötzlich Schwestern werden
sollen. Prinz Sebastian hat ganz andere Probleme: Sein
Charles Way
durchzusetzen.“ (Rhein-Neckar-Zeitung, 17.01.06)
Vater, König Leopold, liegt seit vier Jahren nur im Bett
und kümmert sich um gar nichts, vor allem nicht um
seinen Sohn. Erst als Sebastian von seinem Freund
Wolfgang Amadeus Mozart einen Tritt in den Hintern
bekommt, befreit er sich aus der Lethargie seines
Zuhauses – und verliebt sich in Cinderella.
Im Mantel eines Märchens aus uralter Zeit, ist Ways
„Cinderella“ eine moderne Geschichte, die mit dem
klassischen Plot bricht: Way rückt die Probleme der
Kinder ins Zentrum, wenn die Familien sich neu
konstituieren oder die Eltern sich einfach zurückziehen.
„Cinderella“ erzählt, wie schwierig es ist, sich von den
Vorstellungen und Erwartungen seiner Eltern zu befreien
und selbst über sein Leben zu bestimmen.
“This adaptation of Perils timeless version of the world’s
best loved fairytale is not to be missed. A Christmas treat
for all the family, whether one is five or 95.”
(Morning Star)
“Elegant and restrained, but sprinkled with magic.”
(Manchester Evening News, 1999)
EIN HAUCH VON KALTEM WETTER
furt/Main; R: N. Retschy 29.11.08, Theater am Turm,
Villingen; R: R. Hehn ÖE - frei -
(A Spell of Cold Weather)
aus dem Englischen von Uwe Dethier
2 D, 2 H
Empfohlene Altersgruppe: 4+
publiziert bei: Theatre Centre and Aurora Metro Press,
GB-London, 2003
übersetzt ins Berndeutsche von Beat Sterchi
(Schneeluft)
1999, “outstanding play for young audiences“
(amerikanische ASSITEJ) 1996, „Writer’s Guild
Award” für das beste Kinderstück
UA: 1995, Theatre Centre und Sherman Theatre Co.
Cardiff; R: M. Bailey, J. Hardy Amerik. EA: 1997,
Imagination Stage, Washington Kanad. EA: 1998,
Montréal, Les Coups de théâtre Montréal Griech. EA:
1998, Mporta Theatre, Athen DSE: 04.11.00, Theater
Dortmund, KiJuTh Sckellstr.; R: A. Siebers-Bender 03.03.01, Badisches Staatstheater Karlsruhe; R: G. Mohr
09/2001, Bühnen der LH Kiel, KiJuTh im Werftpark; R:
M. van Boxen 08.11.01, Thalia Theater Halle; R: M.
Joss 29.06.02, „Das Ensemble”, Paderborn (Theaterzelt); R: U. Luig 28.09.02, KiJuTh am LTT Tübingen; R:
J. Fölster 26.10.02, Comedia Colonia, Köln; R: P. Wüllenweber; M. Reyhani 13.03.03, Staatstheater
Mainz, TiC; R: A. Mach 16.11.03, Zimmertheater Rottweil; R: T. Kleinknecht SE: 18.12.03, Theater Eiger
Mönch & Jungfrau, CH-Worb; im Schlachthaus Theater,
CH-Bern; R: C. Moerikofer 18.04.04, Theater an der
Parkaue, Berlin; R: Y. Yolcu 05.09.04, Hessisches LT
Marburg; R: U. Kindermann 20.11.05, Studiobühne
Bayreuth 28.01.07, Hör- und Schaubühne Suzan Smadi, Stuttgart; R: S. Rinke 22.11.08, Volkstheater Frank-
Die kleine Holly bringt mit Hilfe des Kobolds Tomos
Trickman Schwung in das eintönige Leben ihrer
Verwandten: Holly ist zu Besuch bei ihrer Tante und
ihrem Onkel auf dem Land. Diese leben für ihre Arbeit
und sind den ganzen Tag mit ihren Tieren beschäftigt. Sie
vergessen sogar, Weihnachten zu feiern. Durch Hollys
Besuch aber kommt die Erinnerung an ihr früheres
Singen, Tanzen und Spielen zurück. Und der Hausgeist
Tomos trickst, wie es ihm gefällt, so dass am Ende sogar
die Tiere anfangen zu sprechen.
“A show that addresses children's intrinsic sense of things
unspoken and their capacity to embrace the realm of
enchantment.” (Time Out)
„Warum ’Ein Hauch von kaltem Wetter’ von Charles Way
1996 in England als ’bestes Kinderstück’ ausgezeichnet
wurde, ist nach der deutschsprachigen Erstaufführung im
Theater Sckellstraße keine Frage mehr. Way gelingt es,
ein zeitgenössisches Thema in die traditionelle
Erzählform des Märchens zu kleiden: Ein Kind bringt mit
Hilfe eines Kobolds Freude in den grauen Alltag eines
Bauernpaares. [...] Antje Siebers-Bender inszeniert das
Märchen wunderschön in lauten und leisen Tönen, in
lebhaften und stillen Bildern, poetisch und lustig.” (WAZ,
06.11.00)
„Ein Ehepaar wie Millionen andere: Viele Jahre lang hat
sich der Alltag tief eingeschliffen, Herzlichkeit und
Zärtlichkeit sind darüber verloren gegangen. Die Bauern
Betty und Bob haben ganz vergessen, dass es
Weihnachten überhaupt gibt, Betty weiß sogar nicht
mehr, ob sie überhaupt glücklich ist.” (Mainzer Rhein
Zeitung, 14.03.03)
Charles Way
übersetzt ins Walisische von Sion Eirian (Y Dilyw) und
DIE FLUT
(The Flood)
aus dem Englischen von Uwe Dethier
2 D, 2 H
Empfohlene Altersgruppe: 9+
publiziert bei: Harper Collins, USA-New York, 1992
ins Russische
UA: 04/90, Unicorn Theatre for Children, GB-London; R:
C. Wallis DSE: 02.10.09, Theater Dortmund/ KiJuTh
Sckellstraße; R: A. Siebers ÖE/ SE - frei Martha, Mutter zweier Kinder und Frau eines
aufstrebenden Geschäftsmannes, wird jede Nacht von
demselben Traum heimgesucht. Ganz real mutet er an,
104
dieser Traum: Der viele Regen, das Boot, die Angst um
ihre Familie. Und als dann wirklich eine zweite Sintflut
über die Welt hereinbricht, rettet sie gegen die Meinungen
aller anderen ihre Familie in ein Boot und damit in ein
neues Leben. Denn so schlimm diese Notsituation
anfangs scheint, sie bietet der Familie die Chance, alte
Werte und Normen über Bord zu werfen und mit den
Fluten davon schwimmen zu lassen. Auf einer Insel
gestrandet, beginnen Mutter, Vater und die zwei Kinder,
ihre Einstellung zum Leben neu zu definieren.
„Ein provozierendes und bewegendes Stück mit einer
weiblichen Noah, das grundlegende Fragen über
Lebensqualität und drohende Zerstörung der Welt
aufwirft.” (The Guardian, 1990)
„Mutter Martha hat Albträume von der Zerstörung der
Welt – und sie behält recht. Klimawandel und unsere
Wertvorstellungen thematisiert Charles Way in ’Die Flut’.
[…] Ein Theaterabend, der durch das überzeugend
intensive Spiel der Protagonisten und die fantasievollen
Ideen des Regie-Teams sicherlich zum Nachdenken
anregt.“ (Ruhrnachrichten, 05.10.09)
BETTINA WEGENAST
Bettina Wegenast wurde 1963 in Bern geboren. Von 1979 bis 1984 absolvierte sie eine Pädagogikausbildung
und war anschließend als Sonderschullehrerin tätig. Seit 1990 arbeitet sie als freie Journalistin und Autorin
und betreibt in Bern eine Comic-Buchhandlung. Für ihr schriftstellerisches Werk erhielt Bettina Wegenast
zahlreiche Preise und Stipendien, u. a. 2003 den Jugenddramatikerpreis der Stadtsparkasse München. 2002
und 2006 erhielt sie das Paul Maar Stipendium.
Bettina Wegenast
ERWIN & FROSCH
ein Theaterstück nach der Gute-Nacht-Geschichte „Ein
Bett für Erwin“ von Bettina Wegenast
1 D, 2 H oder 3 D/ H
Empfohlene Altersgruppe: 6+
Schweikart, Ralf (Hrsg.): Ich bin aber noch gar nicht
müde. Geschichten für wache Kinder, rororo Reinbek
2004 (Anthologie)
übersetzt ins Französische von Svea Winkler (Erwin &
Grenouille); publiziert bei: l’école des loisirs, F-Paris,
2005
UA/ SE: 24.09.04, Ond-drom, Luzern; R: J.
Schneckenburger (Titel: Ein Bett für Erwin) DE:
26.11.05, Trotz-Alledem-Theater, Bielefeld; R: R.
Kiekhöfer ÖE: 09.02.06, Tiroler LT, A-Innsbruck; R: D.
Happl 15.11.08, Theater Firlefanz e. V., Sehnde 28.11.09, Theaterwerkstatt Hassfurt; R: N. Lorenz Franz. EA: 31.10.09, Théâtre de l’Escabeau, F-Briare
B. Wegenast * 1963 in CH-Bern; lebt auch dort
www.bettina-wegenast.net
Das Monster Erwin hat Rückenweh. Der Frosch hält sich
für einen verzauberten Prinzen. Das trifft sich gut, denn
so kann Erwin dem Frosch helfen, zu seiner Prinzessin zu
kommen – und Erwin kriegt dafür das Prinzessinenbett.
Ein guter Plan eigentlich. Nur leider gibt es einige
Hindernisse: In der Hecke um das Schloss hängt ein
Prinz, ein Konkurrent für den Frosch, der erst im
Wettkampf besiegt werden muss. Und dann sind da auch
noch nervige Portraits und Ritterrüstungen, die sich Erwin
und Frosch in den Weg stellen ...
Hier fügt sich keiner in die Rolle, die die Märchentradition
für ihn vorgesehen hat: Der Prinz will die Prinzessin
eigentlich gar nicht erlösen – er ist nur da, weil seine
Mutter darauf besteht. Der Frosch ekelt sich vor dem
Küssen, und die Prinzessin, die verliebt sich am Ende in
Erwin, das Monster. Dieses voller Überraschungen
steckende Stück erhält seine Spannung und seinen Witz
aus dem spielerischen Umgang mit den klassischen
Märchenmotiven. Die Unvorhersehbarkeit der Handlung
und die vielen kleinen absurden Details machen seinen
Charme aus.
„Der eine ist ein Frosch. Er behauptet steif und fest, ein
verzauberter Prinz zu sein. Der andere heißt Erwin und ist
ein Monster. Oder vielleicht ein angejahrter Prinz? Er
jedenfalls behauptet, kein Bett zu brauchen. Obwohl das
Übernachten im Klavier seinen Gelenken furchtbar
schlecht bekommt. [...] Das Stück bedient sich bei
mindestens zwei Märchen der Gebrüder Grimm – beim
Froschkönig und Dornröschen. Es setzt aber die
Handlung der beiden Geschichten munter neu
zusammen. Weil nämlich die Beteiligten sich immer
wieder fragen, ob sie auch zur Rolle passen, für die das
Märchen sie ausersehen hat. So ergeben sich köstliche
Verwicklungen, angereichert mit Wortspielen und
Rätseln.“ (Neue Luzerner Zeitung, 28.09.04)
MARK WETTER (UND CO-AUTOREN)
Mark Wetter, 1951 in Bern geboren, machte zunächst eine Lehre zum Vermesser und anschließend eine
Ausbildung zum Lehrer. Im Anschluss daran studierte er an der Theaterschule Jacques Lecoq in Paris und
absolvierte eine Ausbildung am Laboratoire études de mouvement in Paris. Nach Studienabschluss reiste er
mit einem Straßentheater durch Italien. Sein erstes Engagement erhielt er als Schauspieler am BirneTheater in Berlin. Nach seiner Rückkehr in die Schweiz war er als Schauspieler beim Theater M.A.R.I.A. und
an Pazzis Wanderbühne tätig. Mark Wetter lebt heute in Lenzburg und arbeitet als Autor, Schauspieler und
Regisseur für verschiedene Schweizer Theatergruppen. Seine neueste Produktion trägt den Titel DR.
SCHLUMMER – WERKSTATT FÜR SCHLAF UND WACH. 2007 hat das Aargauer Kuratorium Mark Wetter einen
„Beitrag an das künstlerische Schaffen“ zugesprochen.
105
Mark Wetter/ Enrico Beeler
DR. SCHLUMMER
– W ERKSTATT FÜR SCHLAF UND W ACH
aus dem Schweizerdeutschen von Enrico Beeler
1H
Empfohlene Altersgruppe: 6+
UA/ SE: 16.09.06, Sternensaal, CH-Wohlen; R: E. Beeler;
Spiel: M. Wetter; T. Hägler, S. Hostettler ÖE: Mitte
Jan. 2010, Theater des Kindes, A-Linz DE - frei M. Wetter * 1951 in CH-Bern; lebt in CH-Lenzburg
E. Beeler * 1956 in CH-Zürich; lebt auch dort
Dr. Schlummer ist ein honorierter Spezialist für Schlaf und
Wach. Er ist ein Horizontarbeiter, kennt sich aus mit
Mark Wetter/ Paul Steinmann
KOHLDAMPF
– GEGESSEN WIRD, WAS AUF DIE BÜHNE KOMMT
u. a. unter Verwendung des Bilderbuchs „Une Soupe au
caillou“ (Steinsuppe) von Anaïs Vaugelade
aus dem Schweizerdeutschen von Wiebke Vogel
1H
Empfohlene Altersgruppe: 7+
UA/ SE: 08.12.01, theaterschöneswetter, CH-Lenzburg/
Theater Tuchlaube, CH-Aarau; R: T. Keijser; S.
Hostettler DE/ ÖE - frei P. Steinmann * 1956 in CH-Villmergen; lebt in CH-Tikon
im Tösstal
www.theaterschoeneswetter.ch
Rüsten, dichten, Schnabel wetzen. Es dampfen lassen,
tanzen, auftischen. Alles geschieht am laufenden Band
und immer kommt etwas dazwischen. Mark Wetter kocht
Mark Wetter/ Peter Rinderknecht/
Véronique Thievent
DAS WALDFEST
– EINE SCHWEIZER BROTZEIT
arrangiert aus d. Schweizerdeutschen von Wiebke Vogel
1 D, 2 H oder 3 D/ H
Empfohlene Altersgruppe: 9+
UA/ SE: 07.10.89, Theater am Hechtplatz, CH-Zürich; R:
Esemble + Hunziker/ Lichtensteiger/ Steinmann
DE - frei P. Rinderknecht * 1953 in CH-Zürich; lebt in CH-Horgen
V. Thiévent * 1962 in CH-Zofingen; lebt in CH-Lenzburg
„Die drei Theaterleute haben sich eine witzige und
phantasievoll-abstruse Geschichte ausgedacht, die sich
da im Wald auf einer Riesenbrotscheibe abspielt, eine
Geschichte, in der ein vom Nachtwächter zum Senfkönig
aufgestiegener Senf und eine schon leicht angegammelte
Wurst ihrer letzten Bestimmung entgegenfiebern, eben:
Mark Wetter/ Paul Steinmann/
Stephan Lichtensteiger/ Jörg Bohn
APRIKOSENZEIT
aus dem Schweizerdeutschen von Wiebke Vogel
2H
Empfohlene Altersgruppe: 6+
UA/ SE: 09.09.95 im Theater Tuchlaube, CH-Aarau; R: S.
Lichtensteiger DE: 25.09.96, Stadttheater Konstanz; R:
M. Neidhardt 13.11.96, schnawwl am NT, Mannheim;
R: T. Bammer ÖE: 06.09.97, stromboli, A-Hall; R: A.
Kratzer 15.11.98, Horizont Theater, Köln; R: V. Hein 25.03.99, Städtische Bühnen Münster; R: S. Lohmer Dämmerzuständen und fließenden Grenzen. Er hilft bei
Einschlaf- und Aufwachproblemen. In seiner Werkstatt
fabriziert er Rezepturen, erfindet Einschlaf- und
Aufwachstrategien, tüftelt und mischt Mixturen. Er verfügt
über
eine
Sammlung
verschiedenster
Wachhalteübungen,
Schlafstellungstrainings,
Traumbeeinflussungsmittel und -maßnahmen und vieles
andere mehr. Er besitzt auch ein großes Archiv mit
Schlaf- und anderen Geräuschen und hat vor allem eine
große Leidenschaft für seine Profession. Für Notfälle geht
er auch mal außer Haus.Der tägliche Wechsel vom Schlaf
ins Wachen und zurück fällt schließlich nicht allen leicht:
Aufträge und Bestellungen reißen nicht ab.
mit süßen und sauren Träumen, bitteren Erfahrungen,
Körnchen von Wahrheit, dampfenden Liedern und erzählt
Geschichten mit einem gewissen Etwas. Er spielt und
verblüfft und reiht einen Gang an den anderen zu einem
’Menue surpris théâtral’. „Kohldampf“ erzählt die
Geschichte eines Mannes, dessen Beruf einen
unglaublichen Namen hat. Sprachspielereien. Wie die
Welt entstanden ist. Als die Neugier zu einer köstlichen
Suppe führte. Ein Pflaster und seine Folgen. Das Lied
vom Glücklichsein ... „Kohldampf“ ist ein Topf voller
Geschichten mit philosophischer Würze, für jeglichen
Anflug von Hunger, im Kopf und im Herzen.
„Regisseur Ted Keijser und Schauspieler Mark Wetter
spielen in diesem ’Kohldampf’-Stück ihre ganze Erfahrung
aus. Die Szenen, Sequenzen und Sketche sind nur ganz
lose aneinandergeknüpft, bilden kleine Einheiten des
Staunens und Lachens, Augen- und Ohrenmomente
wechseln geschickt.“ (Aargauer Zeitung, 07.12.01)
aufgegessen zu werden. Doch der Weg zum Erfolg, zur
Krönung des Daseins ist mit Dornen gespickt, und es
heißt, sich in Geduld üben und mancherlei Vorkehrungen
treffen. Das gibt Senf und Wurst Gelegenheit zu
tiefschürfenden
Auseinandersetzungen
und
philosophischen Aperçus. ’Dunkel ist sowieso gleich wie
hell, nur ohne Licht’, meint der Nachtwächter-Senfkönig,
und die Wurst weiß: ’Im Paradies riecht’s immer nach
Waldfest.’ Sie hätte nicht gedacht, ’dass wir uns dich so
schön vorgestellt hätten’, doch diese Annäherung kontert
Senf mit den abweisenden Worten: ’Ich hab’s nicht so
gern, wenn man an mir herumwurstelt.’ Phantasie, das
führen Mark Wetter als Wurst und Peter Rinderknecht als
Senf auf ihrer nächtlichen Odyssee sinnfällig vor Augen
und Ohren, ist an kein Alter gebunden, und so lassen sie
ihr während einer knappen Stunde freien Lauf, spielen
assoziierend ebenso mit Worten wie mit Bildern und
erzählen dennoch eine runde, wunderschön in sich
geschlossene Geschichte.” (Tages-Anzeiger, 09.10.89)
02.06.99, Theater Iskra, A-Wien; R: N. Sommeregger 29.08.99, Theater Fata Morgana, Hildesheim 11.09.99,
Theater Dortmund; R: M. Komm 13.11.99, Theater
Mummpitz, Nürnberg; R: A. M. Erl 22.02.03, WLB,
Esslingen; R: B. Hensel 10.01.07, Jugendtheater „Die
Kiste“, A-Tulfes; R: H. Capovilla
S. Lichtensteiger * 1958 in CH-Glarus; lebt in CH-Aarau
J. Bohn * 1958 in CH-Olten; lebt in CH-Boswil
Ein echter Zwerg in seinem Gewächshaus? Der alte
Gärtner Lavalle kann es nicht glauben. Doch nach einiger
Skepsis nähern sich die beiden einander an, werden
106
Freunde. Und so hilft Lavalle dem Zwerg Conte Luigi ein
Rätsel zu lösen, das diesem vom Zwergenkönig gestellt
wurde. Als das geschafft ist, darf Conte Luigi zurück ins
Zwergenreich und dort sogar die Tochter des
Zwergenkönigs heiraten.
Das Stück lebt „von Behutsamkeit, ruhig-witzigen Dialogen
sowie den vielen Facetten menschlicher Begegnung. [...]
Annäherung, Abweisung, Zank und Streit führen zwischen
den beiden grundverschiedenen Gestalten zu einer
merkwürdig-unwirklichen Freundschaft.”
(Thurgauer Volksfreund, 27.09.96)
„Hingerissen ist das Publikum von Luigis und Lavalles
knappen Dialogen, die bald geheimnisvoll, bald
umwerfend lakonisch daherkommen. Ebenso von der
beredten Körpersprache dieser beiden exzellenten
Schauspieler, die all das auszudrücken vermag, was der
so dichte und auf den zweiten Blick manchmal gar
tiefsinnige Text unausgesprochen lässt. [...] Mit
zauberhafter Schwerelosigkeit entwickelt sich die
Handlung aus sich heraus, ohne Moral und aufgesetzter
Suche nach einem didaktischen Sinn.“ (Mannheimer
Morgen, 15.11.96)
„Ein sagenhaft verträumtes Marillenmärchen. Ein
sinnliches Traumstück ohne Erwachen. Eine zeitlose
Verzauberung unter Träumern, denen des Rätsels
Lösung nicht einfallen will, weil das gemeinschaftliche
Geschichte-Spinnen so wohl tut.“ (Der Standard,
06.06.99)
Mark Wetter
probiert hat, steigen beide in Leilas Koffer und heben ab
zu einem imaginären Flug – einem gemeinsamen Traum.
Durch diesen Traum lernt nicht nur Leila, ihre Ängste zu
aktzeptieren und mit diesen umzugehen.
„Das Theaterstück ’Platzkonzert und Kofferflug’ wagt sich
an eine schwierige Thematik: Es geht um den Tod, um
eine schrittweise Ablösung des Kindes von den Eltern,
Verlustängste und schließlich ums Erwachsenwerden. [...]
Ein dichtes Theatererlebnis, das nicht nur Kinder,
sondern auch Erwachsene in den Bann zieht.“
(TG-Tagblatt, 13.06.94)
PLATZKONZERT UND KOFFERFLUG
1 D, 1 H
Empfohlene Altersgruppe: 7+
UA/ SE: 12.06.94, Theater Bilitz, CH-Frauenfeld; R: M.
Wetter; 12/94, 6. Ffm. Autorenforum für KiJuTh ÖE:
12.10.98, Jugendtheater Die Kiste, A-Tulfes; R: R. Parton
DE - frei Trotz ihres Geburtstages ist Leila traurig. Sie hat
geträumt, dass ihr Vater sterben würde und braut deshalb
einen Unsterblichkeitstrank. Als ihr Vater von diesem
„Gutes Theater zu machen, ist mir das Wichtigste. Dinge lebendig zu machen, zu personifizieren. Dazu
gehört Bild, Musik und Sprache, sie eröffnen komplexe Ebenen. Sehr wichtig ist mir die Arbeit an den
Figuren. Ich habe in meinem Leben vielleicht vier oder fünf Figuren geschaffen, die ich liebend gern habe,
wie den SCHNEEMANN oder jetzt GRIM.“ (Mark Wetter)
Mark Wetter/ Paul Steinmann
JEDA, DER SCHNEEMANN
1H
Empfohlene Altersgruppe: 4+
publiziert in: ASTEJ (Hrsg.): Theater ohne Theater,
Lenos Verlag, CH-Basel, 1987
Teatro Baraonda, Berlin, 1998
übersetzt ins Spanische (JEDA, EL MUÑECO DE NIEVE)
von María Luisa Pellicer Brell
UA/ SE: 1986, Theater Spektakel, CH-Zürich; R: P.
Steinmann; R. Häusermann; über 300 Vorstellungen
DE: 05/88, KiJuTh im Werftpark, Kiel; R: M. Wetter Spielküche, Augsburg; R: T. Waldkircher 1988/89,
moks Theater, Bremen Theater im Pott, Oberhausen;
R: P. Adler Rrrabatzzz Theater, Hainburg; R: T.
Waldkircher Trotz-Alledem Theater, Bielefeld; R: O.
Holtzky 1995, Theater Waidspeicher, Erfurt Theater
der Altmark, Stendal Theater der LH, Magdeburg 20.09.95 Thalia Theater, Halle; R: B. Gerlach 05.12.95,
KIT’Z/Theater
Montage,
Ludwigshafen/
TAS
Theaterproduktion, Speyer; R: Horscht/ Damminger 20.04.96, Kammer- und Puppentheater, Wismar; R: J.
Ahne ÖE: 29.08.96, Jugendtheater Die Kiste, A-Tulfes
05.10.96, schnawwl am NT, Mannheim; R: A. Brix 06/97, Theater Morgenstern, Berlin 11.10.97,
Württembergische LB, Esslingen 11/97, Theater
EigenArt, Neuhaus/Inn 05/98, Mezzanin Theater, AGraz 04.10.98, Hans Otto Theater, Potsdam; R: R.
Bertschi 11.10.98, Theater der Stadt, Aalen; R: B. Lanz
27.10.98, Teatro Baraonda, Berlin 16.01.99, Theater
Radelrutsch, Heilbronn; R: B. Wilbs 02/99, WLT/
Westfälisches LT, Castrop-Rauxel; R: A.-M. Bazzanella 03.10.99, Theater Überzwerg, Saarbrücken 03/2000,
Theater am Schlachthof, Neuss; R: H. Ennen 06.12.00,
Kleines Theater, Landshut; R: J. Schmid 10.11.01,
Theater- und Orchester GmbH Neubrandenburg/
Neustrelitz 17.11.01, Theater Regensburg; R: H.
Kupich 28.02.02, Gerhart-Hauptmann-Theater, Zittau
09.03.03, Theater Erlangen; R: S. Hilpert 01.10.04,
WLB Esslingen; R: I. Prüß 01.12.04, Theater Scintilla,
Münster; R: U. Rehbein 29.09.07, Theater yby, ASalzburg Span. EA: 26.11.09, Zircó Producciones S.L.,
E-Valencia 14.11.09, Theater Wagabunt, A-Dornbirn;
R: P. Langebner 29.11.09, akademietheater ulm; R: M.
Constantine
„Einmal möchte der kugelrunde Weiße mit Karottennase
und Hut den Sommer erleben. Das ist kein Irrwitz, das ist
tragisch und komisch zugleich. Es ist die Sehnsucht nach
dem Unmöglichen, es ist mehr als Theorie, es ist der zum
Scheitern verurteilte Versuch der Verzweiflung. [...] Mark
Wetters bemitleidenswerte Figur ist voller Stolz auf seinen
Willen; insofern ist sie gleichzeitig auch bewundernswert.
Und so ist Jeda, also jeder, der Schneemann in uns
selbst. Mark Wetter lässt ihn für uns auftauen. Distanz
und Nähe lässt er uns erfahren. Ein Wechselbad der
Gefühle. ’Jeda, der Schneemann’ ist ein Erlebnis, und es
ist eine wunderbare Erfahrung, dies mit ihm durchspielen
zu dürfen.” (Dr. Wolfgang Schneider, Beiträge zum JuTh,
Juni 1995)
„Zum Dahinschmelzen: Das Saarbrücker Theater
Überzwerg zeigt das Kinderstück ’Jeda’. [...] Eine
Geschichte von der Sehnsucht und der Kraft, die eigenen
Träume zu leben. [...] Eine wunderschöne Geschichte
übers Werden und Vergehen.”(Saarbrücker Zeitung,
01.10.99)
„‘Jeda‘ klingt ein bisschen wie ’jeder’, und die Geschichte
von einem Schneemann, der sterben muss, ist ein
bisschen die Geschichte vom Menschenleben. Poetisch,
nachdenklich und philosophisch ist das Theaterstück,
107
dabei auch sehr einfach und direkt, so dass die Kinder
keine Verständnisprobleme haben. Action bietet das
Stück nämlich nicht, sondern verlangt von den kleinen
Zuschauern die Ruhe und Geduld, die der Schneemann
vorlebt. Richtiger gesagt: In seiner gemächlichen,
humorvollen Erzählweise verlangt er es nicht, sondern
verführt dazu.” (Die Rheinpfalz, 07.12.95)
„Das Stück wirkt wie ein gelungenes Gedicht, rührt an
existenzielle Fragen und ist dabei doch pure Poesie.“
(Saarbrücker Zeitung, 05.10.99)
„JEDA, DER SCHNEEMANN und JEDA, DER SOLDAT – das sind Verwandte in der Traurigkeit, Vergessene,
Übriggebliebene, die sich verändern müssen, wenn sie überleben wollen.“ (Tages-Anzeiger, 08.09.86)
„Mark Wetter und seine Crew haben den verdienten Applaus für eine präzise darstellerische Leistung, für
gekonnte Effekte und für zwei phantasievolle, nachdenklich stimmende und doch auch heitere Stücke
erhalten.“ (Der Zürcher Oberländer, 16.06.87)
Niquille, Marie-Claire: Ein Geschichtenerzähler der eigenwilligen Art. Mark Wetter, in: Stück-Werk 2.
Deutschsprachige Autoren des Kinder- und Jugendtheaters, Theater der Zeit, Berlin, 1998
|GRIM-TETRALOGIE (EINZELN SPIELBAR)|
12/94, 6. Ffm. Autorenforum für KiJuTh:
KiJuTh Vom PLATT’N’SPIELER zum PLATZKONZERT. Aus der Werkstatt von
Mark Wetter.
„JEDA war der Auftakt zu einer kontinuierlichen Zusammenarbeit der beiden Theaterschaffenden [Wetter und
Steinmann], die u. a. die Tetralogie über GRIM, die knurrig kauzige Figur eines ewig nach Liebe, Glück und
Erfüllung Suchenden hervorbrachte.“ (D. Sinniger, Stück-Werk 4 | Deutschschweizer Dramatik, TdZ, 2005)
Mark Wetter/ Paul Steinmann
PLATT’N’SPIELER
ein Tag-und-Nacht-Theaterstück mit Musik von Dr. DJ
Schlummer
1H
Empfohlene Altersgruppe: 7+
UA/ SE: 14.10.92, theaterschöneswetter, CH-Lenzburg/
Theater Tuchlaube, CH-Aarau; R: P. Steinmann DE:
30.11.97, KiJuTh im Werftpark, Kiel; R: N. Aust ÖE:
01/98, Jugendtheater Die Kiste, A-Tulfes; R: H. Capovilla
21.11.98, WLB Esslingen; R: C. Schäfer; 05/99,
„Junge Woche”, Int. Maifestspiele Wiesbaden
Grim wäre so gern ein Held aus dem Märchenbuch: Er
würde die Rolle des Wolfes übernehmen. Insgeheim hofft
er, dass seine Bötterflai das Rotkäppchen spielt. Solange
er träumt, besteht auch die Chance, dass die Träume
Wirklichkeit
werden.
Ein
überdimensionaler
Mark Wetter/ Paul Weibel
HERBSTZEITROSE
– EINE MÄRCHENFALLE
1H
Empfohlene Altersgruppe: 10+
UA/ SE: 08.02.95, theaterschöneswetter, CH-Lenzburg/
Theater Tuchlaube, CH-Aarau; R: P. Weibel DE/ ÖE frei Das Stück ist schwer nachspielbar, da es eher den
Charakter einer Performance, einer Partitur, bzw. einer
„bespielten” Installation hat. Es soll hier jedoch als zweiter
Mark Wetter/ Paul Steinmann/ Enrico Beeler
GRIMS GARTEN
aus dem Schweizerdeutschen von Wiebke Vogel
1H
Empfohlene Altersgruppe: 8+
UA/ SE: 13.11.98, theaterschöneswetter, CH-Lenzburg/
Theater Tuchlaube, CH-Aarau; R: E. Beeler
DE/ ÖE - frei E. Beeler * 1956 in CH-Zürich; lebt auch dort
Plattenspieler, der die Größe einer kleinen Drehbühne
hat, ist Plattform der Wünsche und Sehnsüchte Grims.
„Poesie zwischen Tag und Traum. [...] Es ist eine
Sprache für sich, denn hin und wieder werden Silben,
einzelne Wörter zur Darstellung einer Situation artikuliert.
[...] In diesem Traum-Platten-Spiel ist Dr. Grim ein
melancholischer Poet, ein clowniger Platten-Spieler, ein
Möchtegern-Wolf voller Dummheiten, voller Ängstlichkeit
und vor allem voller Träume. Das Spiel [...] bot eine
wunderschöne Theaterstunde. Man sollte das Geschehen
nicht durch den nüchternen Filter des Verstandes rinnen,
sondern sich ganz einfach davon einfangen lassen.”
(AT/BT/FT, 14.04.93)
„Die Inszenierung (Norbert Aust) am KiJuTheater im
Werftpark, Kiel bringt verträumte Phantasie mit Schauer
und Spaß auf die Bühne, ist voller Sprachwitz und bietet
fernsehwunden Augen und radioaktiven Ohren ein
spannendes Spektakel für Neugierige.“
(Kieler Nachrichten, 27.11.97)
Teil der „Grim-Tetralogie” in Erscheinung treten, da es für
die Weiterentwicklung der Figur von Bedeutung ist.
Der wundersame Duft einer Blume ruft Erinnerungen
wach und verleitet Grim zum Bleiben. Die Herbstzeitrose
blüht! Der verheißungsvolle, betörende Duft wirkt
inspirierend und lässt ihn einen neuen Kartoffelpuffer
kreieren. Doch die Erde bebt, das Chaos bricht aus. Kein
Zweifel, Groll de Terre, ein Freund aus alten Zeiten, hat
ihm eine Falle gestellt.
„Wetter vermischt verschiedene Märchenelemente, lässt
Phantasie und Wirklichkeit ineinanderfließen und kreiert
eine tiefgründig-heitere Geschichte voller Charme.”
(Karin Müller)
In Grims Garten wachsen scheue Blumen, forsche
Blumen, sich allzu leicht erkältende und andere. Sie alle
sind ihm ans Herz gewachsen. Umso mehr, als ein
unsichtbarer Nager den Pflanzen an die Wurzel will. Grim
weiß sich zu wehren und verfolgt das Untier mit
demselben Eifer, mit dem er auch von der gelben Kugel
erzählt. Und was es mit der gelben Kugel auf sich hat,
das muss Grim auch erst herausfinden.
„Grim hat zwar keinen Bruder (und deshalb wohl kein
zweites ‘m’), aber eine Menge kommunizierende Botanik
108
um sich herum. Wie eine Kreuzung aus Gugelhopf und
Unterwasserhelm sieht der schnarchende Hans aus, der
tief grummelt und schnaubt. Die Ungeduld mit den vielen
Fühlern nölt, das Fleisch fressende Vergissmeinnicht
pustet auf Diät und raucht, und Gertrude meint öfters, sie
sei eine Wanderblume. Hat sie sich doch über Nacht im
gelben Buch versteckt, woraus Grim, selber ein ebenso
zartes
wie
schlaues,
aber
auch
scheues
Menschenpflänzchen, das nächste Kapitel vorlesen will.“
(Tages Anzeiger, 21.08.99)
Mark Wetter/ Paul Steinmann
Der einsame Grim sehnt sich nach Bötterflai. Auf seinem
Weg durch die Zeiten und seiner Expedition nach der
gelben Kugel steht er plötzlich vor einem dicken, alles in
sich hineinfressenden Koloss, der kauend, plappernd und
speckfaltig behauptet, eben diese Bötterflai zu sein. Grim
bleibt zuerst skeptisch, doch dann explodiert die Liebe:
„Tanz im Glück“ mit Grim und Bötterflai! So geht Grims
Geschichte nach „Platt’n’spieler” mit Grim als
Hungerkünstler, „Die Herbstzeitrose” mit Grim als Maler
und Philosoph und „Grims Garten” mit Grim als Kämpfer
gegen den Friedensstör glücklich zu Ende.
TANZ IM GLÜCK
aus dem Schweizerdeutschen von Wiebke Vogel
1 D, 1 H
Empfohlene Altersgruppe: 7+
UA/ SE: 18.11.00, theaterschöneswetter, CH-Lenzburg/
Theater Tuchlaube, CH-Aarau, R: P. Steinmann; P.
Schärli DE/ ÖE - frei -
WOLFGANG WINDISCH/ PETER REIN (UND CO-AUTOREN)
Wolfgang Windisch, 1953 in München geboren, absolvierte ein Musikstudium an der Musikhochschule
München und an der Jazzschool München. Er war Schlagzeuger in diversen Bands und Orchestern, zwei
Jahre davon bei Konstantin Wecker. Er komponierte für zahlreiche Film- sowie Bühnenwerke und arbeitete
u. a. mit Ingmar Bergmann und Peter Zadek zusammen. Seit 1996 ist Wolfgang Windisch Kulturreferent der
Stadt Garching bei München.
Dieter Enderlein arbeitet auf der Bühne und im Studio. Die Begeisterung für Live-Musik und seine
musikalischen Qualitäten als mitreißender Solist und versierter Rhythmusgitarrist zeichnen ihn aus.
Peter Rein ist Regisseur und wurde am Max-Reinhardt-Seminar in Wien ausgebildet. Er hat an diversen
Schauspielen und Musiktheatern inszeniert, u. a. am Badischen Staatstheater Karlsruhe, Staatstheater
Braunschweig, Staatstheater Kassel, Staatstheater Oldenburg, Schauspiel Leipzig, Pfalztheater
Kaiserslautern u.v.a.m. Peter Rein ist derzeit Intendant am Theater Ingolstadt.
Angela Büchner, geboren 1961, studierte zunächt Forstwirtschaft an der Universität Weihenstephan,
anschließend Literatur, Sozialpsychologie und Volkskunde an der LMU München und in Wien. Sie ist Autorin
sowie Übersetzerin und lebt mit Sohn und Hund in der nördlichen Oberpfalz.
Wolfgang Windisch/ Dieter Enderlein (Komposition)
Peter Rein/ Angela Büchner (Libretto)
DAS DSCHUNGELBUCH
EIN THEATERSTÜCK MIT MUSIK FREI NACH RUDYARD KIPLING
12 D/ H
Empfohlene Altersgruppe: 7+
UA: 21.09.95, Kleist Theater, Frankfurt/ Oder; R: M.
Querndt 29.05.05, Goethe-Freilichtbühne Porta
Westfalica e.V.; R: M. Hamann 02.07.06,
Freilichtbühne Twiste; R: K.-H. Röhle 10.02.08,
Vorpommersche LB, Anklam; R: B. Lenz
ÖE/ SE - frei W. Windisch * 1953 in München; lebt in Garching
D. Enderlein * 1958 in Ffm.; lebt in Kirchstockach
P. Rein * 1962 in Donauwörth; lebt in Ingolstadt
A. Büchner * 1961 in Bärnau/ Oberpfalz; lebt in Hanbach
R. Kipling (1865-1936)
Das Inderkind Mogli wächst als Menschenjunge bei den
Wölfen auf, doch es hat einen Feind, den Tiger Shere
Khan. Er will Jagd machen auf Mogli. Den Wölfen wird
die Angelegenheit zu heiß und die Ratsversammlung
beschließt, dass Mogli nun allein in den Dschungel muss.
Auf dieses Leben wird er durch seine Freunde – den Bär
Baloo und den Panther Bagheera – vorbereitet. Er wird
von den Affen entführt und mit Hilfe der Schlange Kaa
109
wieder befreit. Mogli holt sich das Feuer von den
Menschen und verjagt den gefährlichen Tiger; gleichzeitig
merkt er aber auch, dass sein Platz nicht im Dschungel
ist, sondern im Dorf bei den Menschen.
Diese Theater-Fassung beschreibt das Verhalten der
Tier-Figuren sehr genau und ist in einer klaren Sprache
gehalten. Das Komponisten-Team wollte weg vom
kurzlebigen, immer gleich klingenden SynthesizerGedudel: Gitarre, Bass, Schlagzeug. Handgemachte
Rockmusik mit indischem Touch; kurze, prägnante
Songs, die beim Nachhausegehen in den Ohren
nachklingen.
„Es gibt Spaß für die Kleinen und Späße für die Großen,
viel Unterhaltung für alle Altersgruppen und Denkanstöße
für diejenigen, die vom Theater darüber hinaus Substanz
erwarten.
Mit
der
militärisch
geprägten
Dschungelpatrouille der Elefanten um Oberst Hathi und
den Geiern sind zwei Spaßmachertruppen eingebaut,
deren Auftritte immer wieder das Geschehen durchziehen
und für Auflockerung sorgen. Rudyard Kiplings
Originalgeschichte geht aber noch weiter und macht
deutlich, dass nicht nur die tierischen, sondern auch die
menschlichen Beziehungen zu einem ziemlichen
’Dschungel’ werden können.“ (Mindener Tageblatt,
02.06.05)
PETRA WÜLLENWEBER
Petra Wüllenweber wurde 1971 in Saarbrücken geboren. Bevor sie 1992 ihr Regiestudium an der
Theaterakademie der Spielstatt Ulm aufnahm, studierte sie zwei Semester Germanistik an der Universität
des Saarlandes. 1999 erhielt sie einen Lehrauftrag der Theaterakademie Zürich für das Rollenstudium. Nach
Engagements als Regieassistentin und Regisseurin in Ulm, Krefeld und Mönchengladbach arbeitet sie seit
2000 als freie Regisseurin und Autorin u. a. in Köln, Regensburg und Bremen. Ihre Inszenierung von
PENTHESILEA am Theater Regensburg wurde 2008 zu den Bayerischen Theatertagen nach Ingolstadt
eingeladen. Petra Wüllenweber lebt heute in Köln.
Petra Wüllenweber
AM HORIZONT
1 D, 2 H
Empfohlene Altersgruppe: 10+
2008 im Stückepool von Kaas & Kappes
UA: 24.05.09, Theater Überzwerg, Saarbrücken; R: T.
Hölzl ÖE/ SE - frei P. Wüllenweber * 1971 in Saarbrücken; lebt in Köln
www.petra-wuellenweber.de
Janek ist ein leidenschaftlicher Schwimmer. Sein Opa
trainiert ihn. Beim nächsten Wettkampf wird er zum
ersten Mal starten. Doch während Janek immer besser
schwimmt, wird Opa immer komischer. Erst zieht er bei
Janek und dessen Mutter ein, dann liest er die Zeitung
von gestern – und schließlich will er im Wohnzimmer ein
Feuer anzünden.
Petra Wüllenweber erzählt die Geschichte eines Jungen,
der miterleben muss, wie sein geliebter Opa immer
unselbständiger und unzurechnungsfähiger wird, wie er
irgendwann nicht einmal mehr sein eigenes Spiegelbild
erkennt. Denn Janeks Opa leidet unter Alzheimer.
Einfühlsam schildert „Am Horizont“ die Not der
Angehörigen, ihre Verzweiflung und ihre Überforderung.
Von einem Tag auf den anderen ist Janek derjenige, der
auf seinen Opa aufpassen muss, der seinen Zustand mit
allen Mitteln zu verbergen versucht. Weil er sich für ihn
und seine immer krasseren Aussetzer schämt. Und weil
er ihn liebt und verhindern will, dass er in ein Heim muss.
Petra Wüllenweber gelingt es, die Realität nicht zu
verharmlosen und trotzdem auch die schönen Momente
festzuhalten, die Janek mit seinem Opa teilt.
SABINE ZIESER
Sabine Zieser wurde 1960 in der Nähe von Göttingen geboren. Sie studierte zunächst Sozialpädagogik in
Nürnberg, bevor sie sich der freien Nürnberger Theaterszene widmete. Sie absolvierte zahlreiche
Workshops, machte Straßentheater und gründete die freie Theatergruppe theater ACT in Nürnberg. Zur Zeit
arbeitet Sabine Zieser als Schauspielerin und Autorin am Nürnberger Kinder- und Jugendtheater Mummpitz.
Sabine Zieser
DIE DUFTSAMMLERIN
1D
Empfohlene Altersgruppe: 6+
UA: 16.03.02, Theater Mummpitz, Nürnberg; R: M.
Schramm 31.01.04, Schlosstheater Moers; R: D. Trapp
30.04.04, KiJuTh Speyer; R: M. Folz 20.07.07,
Theater Halle 7/ inkunst e.V., München; R: D. Nelle ÖE: 09.10.07, freie Theaterproduktion, Wien; R: S.
Schimmel 19.09.07, LB Niedersachsen Nord,
Wilhelmshaven; R: D. Trapp 20.04.08, freie
Theaterproduktion, mit Bianka Heuser, Dresden; R: E.
Socorro 05.11.09, freie Theaterproduktion, mobil in
Kindergärten im Raum Pforzheim; R./Spiel: S. Lehmann
SE- frei S. Zieser * 1960 in Northeim; lebt in Nürnberg
Großmutter hat immer zu mir gesagt: „Tishina, wenn du
etwas wirklich riechen willst, steck’ deine Nase hinein und
du wirst es riechen.“ Und das habe ich getan!
Stundenlang steckte die Nase im Schnee, wollte ich doch
verstehen, warum Schneekristalle wie Diamanten funkeln.
„Na los, riech! Du sollst riechen.“, schimpfte ich. Aber die
Nase schwieg. Ich bittete und bettelte, ich bot ihr als
Tausch eine ganze Tüte frisch gebrannter Mandeln an,
aber die Nase blieb stumm und starrte nur verfroren vor
sich hin. „Eingebildete Ziege“, schimpfte ich. Prompt fing
sie zu schniefen an. Und das tagelang.
Eine Geschichte über das Riechen, wie Atem und Duft in
die Welt kamen, wie man mit Düften reisen kann, über
Großmutters Nase und mich, Tishina.
„Inmitten von auf einer langen Wäscheleine aufgehängten
Hosen, Röcken, Strümpfen, Schürzen, Seidentüchern
und Topflappen nimmt ’Die Duftsammlerin’ die Zuschauer
mit hinter die Sterne und zu den Anfängen einer ganz
besonderen Familiengeschichte, die von den Brüdern
Duft und Atem.“ (Die Rheinpfalz, 22.05.04)
110
Sekundärmaterial
CD, MC, TONTRÄGER (eine Auswahl)
-
Beyeler, Die Kuh Rosmarie, schnawwl am NT, Mannheim, 2003
Beyeler, Die Kuh Rosmarie, Theater Regensburg, 2006
Frabetti, Die Reise einer Wolke, Theater Regensburg, 2005
Meier/ Sarholz: Die Kuh, die wollt ins Kino gehn
Melville/ Sijtsma/ Ponsioen, Moby Dick, ID Theater, NL-Amsterdam, 2005/06
Pigor/ Pigor/ Fritsch, Anton – Das Mäusemusical, Stadttheater Konstanz, 2003
Pigor, Nickel, der mit dem Fuchs tanzt, Theater Überzwerg, Saarbrücken, 2005
Wetter, Jeda, der Schneemann, Teatro Baraonda, Berlin, 1998
FILM, FERNSEH- UND VIDEOAUFZEICHNUNGEN (eine Auswahl)
-
Cornelissen, Heinrich der Fünfte, Theater Triebwerk, Hamburg; Video: Goethe-Institut i.A. des KiJuThZentrums in
der BRD, Ffm., 1997
Cremer, Der kleine Rote Prinz, Agora, B-St. Vith; ZDF-Aufzeichnung (Traumspiele-Preis), Erstsendung: 26.09.04,
3Sat
Denizon/ Zieser/ Schramm, Salto und Mortale, Theater Mummpitz, Nürnberg; 2002, Aufzeichnung des
Bayerisches Fernsehens (Bayerischer Theaterpreis)
Fujita, Der Teufel Bekkanko, TJG, Dresden; ZDF-Aufzeichnung (Traumspiele-Preis), Erstsendung: 15.10.98, ZDF
Jongerius, Kleine Raupe, Peutertheater Pompoen, NL-Amsterdam; 1990 DRS-Fernsehaufzeichnung
Lucattini, Rote Schuhe, carrousel Theater, Berlin; ZDF-Aufzeichnung (Traumspiele-Preis), Erstsendung: 22.10.98,
ZDF
Melville/ Schäffler/ Schade/ Sellhorn/ Bammer Moby Dick, Theater Triebwerk, Hamburg; 1998, ZDF-Aufzeichnung
(Traumspiele-Preis); 2000, Aufzeichnung des Bayerischen Rundfunks (Bayerischer Theaterpreis)
Schäffler/ Schade (nach Kunstreich/ Kordon), Ein Freund für Löwe Boltan, Theater Triebwerk, Hamburg; ZDFAufzeichnung (Traumspiele-Preis), Erstsendung: 20.02.99, ZDF
HÖRFUNK: ORIGINALHÖRSPIELE/ SZENISCHE FEATURES
-
Andersen/ Geller/ Skupin, Die chinesische Nachtigall Ursendung der Lesung: 16.07.06, Bayerischer Rundfunk
(B2), München
Augustin, Tadesse oder Ich gehe dahin zurück, wo ich hergekommen bin Ursendung der Hörspielfassung:
03.11.91, ORF, A-Innsbruck
Dros/ Opladen, Annetje Lie in der Tiefe der Nacht (Der Mond und der Mäusekönig) 1990, Radio Bremen
Ebel, Ox & Esel Ursendung der Lesung: 24.12.06, BR, Kinderfunk, München; R: K. Frohner
Mohr/ Goldman/ Kiesbauer, Hansen und Jansen Ursendung der Hörspielfassung („Pimpus and Caxa”):
12/192?, Rundfunk London
Koren, Irgendwas oder Welche Farbe hat der Wind 1999, BR; R: M. Everding
PUBLIKATIONEN IN ANTHOLOGIEN U. BÜCHERN, BROSCHÜREN U. ZEITSCHRIFTEN (eine Auswahl)
-
Baliani, Die Erinnerung des Gefühls. Gedanken eines Geschichtenerzählers; in: Schneider, Wolfgang (Hrsg.):
KiJuTheater in Italien, dipa-Verlag, Ffm., 1996
Beissel, Inuk, Canada Press, CDN-Toronto, 2001
Beyeler, Die Kuh Rosmarie (Auszug); in: Taube, Gerd (Hrsg.): 55 Monologe für KiJuth, Henschel Verlag, Berlin,
2008
Craig, Danny, King of the Basement, Canada Press, CDN-Toronto, 2004
Craig, Agent im Spiel (Auszug); in: Taube, Gerd (Hrsg.): 55 Monologe für KiJuTh, Henschel Verlag, Berlin, 2008
Cremer, AGORA Stücke 8-16, B-St. Vith, 2009
Cremer, Des oiseaux à Hamlet, 9 pièces de Marcel Cremer, Lansman editeur, B-Carnières, 2009
Cremer, Agora Stücke 1, 2, 3, Aktuell Verlag, St. Vith, 1993
Cremer, Agora Stücke 4, 5, 6, 7, Eigenverlag Agora, St. Vith, 1998
Cremer, Der kleine rote Prinz; in: Théâtre pour la jeunesse, Lansman Editeur, B-Carnières, 2001
Debefve, Liebeskummer; in: Spielplatz 14, Verlag der Autoren, Ffm., 2001
Debefve, Chagrin d’amour; in: Théâtre pour la jeunesse, Lansman Editeur, B-Carnières, 2002
Debefve, Amazone; in: Théâtre pour la jeunesse, Lansman Editeur, B-Carnières, 2002
Derksen, King A (Auszug); in: Taube, Gerd (Hrsg.): 55 Monologe für KiJuTh, Henschel Verlag, Berlin, 2008
Frabetti, Der Zug und der Regenbogen; in: Spielplatz 13, Verlag der Autoren, Ffm., 2000
Fransz, Schwestern (Auszug); in: Taube, Gerd (Hrsg.): 55 Monologe für KiJuTh, Henschel Verlag, Berlin, 2008
Jongerius, Müllmaus; in: Spielplatz 13, Verlag der Autoren, Ffm., 2000
Lucattini, Scarpette Rosse (übersetzt ins Französische von Bernard Tesla (Souliers rouges)), l’école des loisirs, FParis, 1996
Meier/ Sarholz: Die Kuh, die wollt ins Kino gehn
de Neck, Désordres; in: Théâtre pour la jeunesse, Lansman Editeur, B-Carnières, 1991
de Neck, L’ornithorynque; in: Théâtre pour la jeunesse, Lansman Editeur, B-Carnières, 1991
Papin, Le pays de rien, Édition „l’école des loisirs“, F-Paris, 2000
Papin, Mange-moi, Édition „l’école des loisirs“, F-Paris, 1999
111
-
Ponsioen, Vom Schmachten nach dem Unfasslichen. Wie ich für das Kindertheater komponiere, in: Schneider,
Wolfgang (Hrsg): KiJuTh in den Niederlanden, dipa-Verlag, Ffm., 1992
Reichert (Hrsg.), Lieber keinen Kompass als einen falschen. Der Schriftsteller Max Mohr, Monacensia/ A1 Verlag,
München, 1997
Rinderknecht, Lenox, in: ASTEJ (Hrsg.): Theatervisionen, Lenos Verlag, CH-Basel, 1988
Schneider, Wolfgang (Hrsg.): KiJuTheater in der Schweiz, dipa-Verlag, Ffm., 1994
Steinmann, Gnöm, in: in: ASTEJ (Hrsg.): Stück für Stück, Lenos Verlag, CH-Basel, 1986
Stori, Die große Erzählung (Auszug); in: Dörr/ Gerhardt (Hrsg.): Vorsprechen. 100 Rollen für junge
SchauspielerInnen. Monologe von Anouilh bis Wolf aus Klassik, Moderne und Kindertheater, Deutscher
Theaterverlag, Weinheim, 1999
Stori, Die große Erzählung (Auszug); in: Taube, Gerd (Hrsg.): 55 Monologe für KiJuTh, Henschel Verlag, Berlin,
2008
Way, Playing from the heart; in: Plays for young people, Aurora Metro Press, GB-London, 2001
Way, Red red shoes; in: Plays for young people, Aurora Metro Press, GB-London, 2001
Way, Dead man’s hat; in: Mitchell, Brian (Hrsg.): Charles Way. Three plays, Seren Drama, GB-Bridgend, 1994
Way, A Spell of Cold Weather, Theatre Centre and Aurora Metro Press, GB-London, 2003
Way, The Flood, Harper Collins, USA-New York, 1992
Way, Cinderella; in: The Classic Fairytales, Aurora Metro Press, GB-London, 2002
Wegenast, Erwin & Frosch (übersetzt ins Französische von Svea Winkler (Erwin & Grenouille)), l’école des loisirs,
F-Paris, 2005
Wetter/ Steinmann, Jeda, der Schneemann/ Jeda, der Soldat; in: ASTEJ (Hrsg.): Theater ohne Theater, Lenos
Verlag, CH-Basel, 1987
ÜBERSETZUNGEN IN FREMDSPRACHEN
-
-
-
Baliani, Piccoli Angeli übersetzt ins Englische von Teresa Ariosto (Little Angels)
Baliani/ Maglietta, Nemici per la pelle übersetzt ins Französische von Laurence Barbasetti (Deux ennemis
inséparables) übersetzt ins Niederländische von Wim Van de Velde und Eva Maria Pieper
Beissel, Inook and the sun übersetzt ins Französische von Arlette Francière (Inook et le soleil)
Beyeler, Die Kuh Rosmarie übersetzt ins Portugiesische von Aglaia Pusch und Márcia Rodrigues (A vaca
Rosemeire), ins Englische von Anne Fritsch und Paul Harman (Rosemarie the cow), ins Niederländische von Eva
Maria Pieper (De koe Rozemarijn), ins Kroatische von Damir Madjaric (Kravica Rozmari) und ins Slowenische von
Univ. Prof. Vanda Vremsak-Rihter (Krava Rozmari) (www.goethe.de/theaterbibliothek)
Cornelissen, Hendrik de Vijfde übersetzt ins Englische von John Kitching und Uwe Dethier (Henry the fifth) und
Spanische von Isabel García Adanez (Enrique V)
Cremer, Die Haifischkatze übersetzt ins Französische von Jean Debefve und Marcel Cremer (Le Chat-Requin)
Cremer, Der kleine rote Prinz übersetzt ins Französische von Pierre Doome (Le petit prince écarlate)
Debefve, Chagrin d’amour übersetzt ins Holländische von Martine Bom, ins Englische von Norma Laidlaw und
Jean Debefve, ins Portugiesische von Clovis Salvador und ins Italienische von Roberta Lipparini
Derksen, King A übersetzt ins Englische von Peter Haacke (King A) übersetzt ins Kroatische von Maja OrsicMagdic (Kralj A)
Dorin, Villa Esseling Monde übersetzt ins Polnische von ??? (Willa Esselingów)
Dorin, Le monde, point, à la ligne übersetzt ins Polnische von ??? (Swiat i juz)
Ebel, Ox & Esel übersetzt ins Norwegische von Carl Morten Amundsen (Okse og Esel) und ins Dänische von
Riri Lanke Firing (Okse og Æsel), Subvertrieb Skandinavien (Dänemark, Island, Norwegen und Schweden):
www.nordiska.dk
übersetzt
ins
Portugiesische
von
Christine
Röhrig
(Boi
e
Burro)
(www.goethe.de/theaterbibliothek) übersetzt ins Französische von Ludovic Bourdais (Bovide et Asine)
Fransz, Zus en Mathilde aus dem Deutschen übersetzt ins Englische von Paul Harman (Matty & Sis)
Fujita, Bekkanko-Oni übersetzt ins Englische, Chinesische, Russische, Ungarische und Polnische (Pechowy
diabel)
Lucattini, Scarpette Rosse übersetzt ins Französische von Bernard Tesla (Souliers rouges); publiziert bei:
l’école des loisirs, F-Paris, 1996
Melville/ Schäffler/ Schade/ Sellhorn/ Bammer, Moby Dick übersetzt ins Englische von Karen Waloschek (Moby
Dick)
Schäffler, Die Geschichtenverschwörung übersetzt ins Englische von Karen Waloschek (A Conspiracy of
Stories)
Schäffler/ Schade, Ein Freund für Löwe Boltan übersetzt ins Englische von Karen Waloschek (A Friend for
Boltan the Lion) übersetzt ins Schwedische von Marina Meinander (Lejonet Boltan)
Schramm, Das kleine Nachtgespenst übersetzt ins Französische von Eva Pflug und Françoise Bernard (Le
petit fantôme du minuit)
Sijtsma, Erik of het klein Insectenboek übersetzt ins Englische von Tom Sijtsma (Erik in the Land of the Insects)
Way, The Flood übersetzt Walisische von Sion Eirian (Y Dilyw) und ins Russische
Way, A Spell of Cold Weather ins Berndeutsche von Beat Sterchi (Schneeluft)
Wegenast, Erwin & Frosch übersetzt ins Französische von Svea Winkler (Erwin & Grenouille), publiziert bei:
l’école des loisirs, Paris, 2005
112
Gesamtregister der AutorInnen
Seite
Abbing
Aitmatow/ Diaz
Amundsen
Andersen/ Geller/ Skupin
Andersen/ Kuhn
Andersen/ März
Andersen/ Süß
Augustin
Baccari/ Cavalli
Baliani
Bang/ Schramm/ Zieser
Bartenjew
Baumann/ Berger
Beaumont/ Flügge/ Korn
Beeler/ Gorlino/ Beraud
Beeler
Beissel
Belcher
Beljon/ Kassies/ Debefve
Beumer/ Drost
Beyeler
Bischof/ Bodinek
Bohn/ Steinmann
Bosch, van den
Buzzati/ Gogolin
Cainero
Cavalli
Collodi/ Kelting/ Schlachter
Cornelissen
Craig
Cremer
Debefve
Dendooven
Denizon/ Schramm/ Zieser
Derksen
Dethier/ JES-Ensemble
Dethier/ Schack
Dickens/ Gruhn/ Zobel
Dörrie
Dorin
Dros
Ebel
Erlbruch/ Gherzi
Federspieler/ Beyeler
Fendt/ Kiekhöfer
Flügge
Focke
Frabetti
Fransz
Fujita
Funke/ Hammer
Genbrugge
Gherzi
de Graaf
Grimm/ Bartenjew/ Schubert
Grimm/ Czepl/ Schlachter
Grimm/ Dros
Grimm/ Matheis/ Huber/ Wenzel
Gronemeyer/ Melis/ Sieben
Harpain
Hauff/ März
Hauff/ Paulis/ Altenburger
9
9
10
10
11
11
12
12
12
13
15
16
17
17
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19
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20
20
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25
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30
33
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35
36
37
37
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39
40
42
42
43
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45
45
52
53
54
54
55
56
56
57
57
57
58
58
59
60
Hauff/ Süß
Heyder
Hörner/ Schönfelder/ Zeininger
Hubert
Imbsweiler
Jandl/ Wenzel
Jongerius
Kalojeropoulou
Kassies
Keun/ Bleiweiß
Kipling/ Pape
Kipling/ Rein
Koevoets
Koren
Lagasse
van der Linden/ Ohler
Lucattini
Maglietta
Marshall Griffiths
Mason
Matheis/ Huber/ Wenzel
Meier/ Sarholz
Melville/ Schäffler/ Schade/
Sellhorn/ Bammer
Mohr/ Goldman/ Kiesbauer
De Neck/ Plasschaert
Neustein/ Overkamp/ Schidlowsky
Pape/ Fillers
Papin
Pigor
Poggi
Ponsioen/ Sijtsma
Richter
Rinderknecht
Ronstedt
Rostand/ Roets/ Vissers
Rumney
Schäffler
Schlachter
Schramm
Schubert
Shakespeare/ Bischof/
Bodinek/ Blum
Sijtsma
Stein/ Wenzel
Steinmann
Steiof
Sterzenbach
Stevenson/ Gruhn
Stori
Swift/ Trapp
Twain/ Gruhn
Unger-Wiplinger
Verbrugge/ van Baar
Visniec
Wagenaar
Way
Wegenast
Wetter
Windisch/ Enderlein/
Rein/ Büchner
Wüllenweber
Zieser
113
60
60
61
61
62
63
64
65
66
67
67
68
68
68
69
69
70
71
71
72
72
73
73
75
75
76
77
78
79
84
84
85
86
87
88
89
90
91
91
92
92
93
93
94
96
97
97
98
99
99
100
100
101
101
102
105
105
109
110
110
Musiker/ Komponisten (großes Recht)
Baumann
17
Beljon
19
Federspieler
42
Fritsch
80
Matheis/ Huber
72
Meier
73
Ponsioen
84
Windisch/ Enderlein
109
ÜbersetzerInnen (ins Deutsche)
Gudrun Beckmann – Enrico Beeler – Lilly Beerman –
Henry Beissel – Werner Bodinek – Barbara Buri – Marcel
Cremer – Uwe Dethier – Anke Ehlers – Jürgen Flügge –
Susanne Freiling – Anne Fritsch – Conny Frühauf –
Renate Groß – Gabriele Haefs – Anne Halfmann – Paul
Harman – Wolfgang Kasack – Bettina Kienlechner – Birgit
Klein – Sophia Kohl-Weise – Brigitte Korn-Wimmer –
Gotthart Kuppel – Birgit Leib – Roger Lille – Patricia
Linden – Kai Mickley – Urs Obrecht – Keiko OshimaGerisch – Eva Maria Pieper – Mirjam Pressler – Hedi
Rothkegel – Olga Rudakowa – Wolf Christian Schröder –
Alessandra Testini – Monika The – Anastacia Timasheva
– Wiebke Vogel – Christina Weber – Johannes
Westenfelder – Gaby Wurster – Michael Zirk – Bettina
Zwick
114
Register nach Stücktiteln
Abenteuer im Kühlschrank
Agent im Spiel
Als die Wale sich die Schuhe ausgezogen haben
Amazonen
Am Horizont
Anton – Das Mäusemusical
Aprikosenzeit
Aschenputtel
Atome
Auf dem Rücken der Sterne
Bärenbrüder
Bambine
Bauplatz Schutt und Asche
Bis zum Horizont
Blutrote Schuhe
Briefe an Bäume und Wolken
Bruno, der Briefträger
Bruno, der Sandkastenmann
Bück & Schlück
Cantecleir
Cinderella
Clown Phantasie und der lange Lackel
Das Dschungelbuch
Das Dschungelbuch
Das Geheimnis des Alten Waldes
Das Jagdschloss
Das kalte Herz
Das Karusell
Das Kind der Seehundfrau
Das kleine Nachtgespenst
Das Krokodil und der Elefant
Das Land der Papageien
Das Schnabeltier
Das Schokoladenmädchen
Das Theater und die Kinderkrippe (Sammeltitel)
Das verrückte Wohnzimmer
Das Waldfest
Das Wasserkind
Däumling
Der Bär und der Nebel
Der Barfußkönig
Der Baron von Münchhausen
Der Diener und sein Prinz
Der falsche Prinz
Der Froschkönig
Der große Meister Daedalus
Der Junge und die See
Der kleine rote Prinz
Der kleine und der große Klaus
Der Luftballonverkäufer
Der Mond und der Mäusekönig
Der Reisekamerad
Der Riesendäumling
Der Schrank der kleinen Dame
Der Schweinchenritter
Der stumme See
Der Teufel Bekkanko
Der Tütendrache
Der weiße Dampfer
Der Wolf und der Mond
Der Zauberspiegel
Der Zug und der Regenbogen
Des Teufels rußiger Bruder
Die Bremer Stadtmusikanten
Die chinesische Nachtigall
Die Duftsammlerin
Die Farben des Feuers
Die faulste Katze der Welt
48
30
49
33
110
81
106
68
47
84
17
71
60
45
103
101
24
24
18
88
104
91
68
109
25
29
60
61
66
91
48
96
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95
47
69
106
33
46
51
90
46
82
59
57
95
29
31
11
48
40
11
16
39
49
33
53
97
9
50
10
49
72
57
10
110
51
79
Die Flut
Die fürchterlichen Fünf
Die Geschichtenverschwörung
Die Geschichte des Jungen mit Elefantenkopf
Die grandiosen Abenteuer
der tapferen Johanna Holzschwert
Die große Erzählung
Die Haifischkatze
Die Kartoffelsuppe
Die kleine Zoogeschichte
Die Kuh, die wollt ins Kino gehen
Die Kuh Rosmarie
Die Kuh Rosmarie (Oper)
Die Nibelungen
Die Radiomänner
Die Reise einer Wolke
Die Reisen des listigen Mannes
Die Schatzinsel
Die Schneekönigin
Die Schöne und das Biest
Die Schöne und die Bestie
Die Sterne von San Lorenzo
Die Welt Ist Rund
Die Zweite Prinzessin
Donnerwätter
Dornröschen
Drachenwut
Dr. Schlummer
Du, Du & Ich
Du tickst nicht richtig
Ein Freund für Löwe Boltan
Ein Hauch von kaltem Wetter
Ein Hut, ein Stock, ein Regenschirm
Eine zauberhafte Reise hinters Licht
Einmal um die ganze Welt
Engel mit nur einem Flügel
Engerlinge
Erbs und Bohn Duell
Erik oder Das kleine Insektenbuch
Erwin & Frosch
Es schneit Eiderdaunen
Es war einmal ... Herakles
Flossenlos
Friss mich
Frühstück mit Wolf
fünfter sein
Geschichte eines Schrankes
Gespensterjäger auf eisiger Spur
Gespensterzug
Gnöm
Grims Garten
Guano & Elysium
Gullivers Reisen
Gut Kunterbunt
Gute Frage, nächste Frage
Gute Nacht, mein Bär
Hans & Gretchen
Hansen und Jansen
Heinrich der Fünfte
Herbstzeitrose
Herr Fuchs mag Bücher
Himmel und Hölle
Himmel und Meer
Hirte & Schaf
Ich bin nicht Siegfried
Im Lande nichts
Inuk
Irgendwas
Jäzz & Jäzzica
Jeda, der Schneemann
115
104
42
90
95
15
98
31
32
37
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21
42
77
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58
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77
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19
45
38
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40
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105
9
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19
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79
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12
52
44
78
18
68
72
107
Ka Pe A
Kapitän Nemo
Kein Sonntag wie jeder andere
Kind aller Länder
King A
Kleine Engel
Kleine Männer
Kleine Raupe
Knigges Erben
Koffer auf Reisen
Kohldampf
Kummer und Courage
Lenox
Liebeskummer
Löwe sein ist wunderbar
Lotte will Prinzessin sein
Luftiger Traum
Lumpenkönigin
Mama Salz und Papa Pfeffer
Mein erster Lehrer
Mein Parzival
Moby Dick
Moby Dick
Motte & Co
Müllmaus
Muñeca
Napolejong
Nickel, der mit dem Fuchs tanzt
Noah und der große Regen
Odyssinbad
Oedipus Royal Baby
Ohne Schuh
Oliver Twist
Onysos’ Kinder
Othello
Ox & Esel
Papa, Tom
Pinocchio
Platt’n’spieler
Platz für den König
Platzkonzert und Kofferflug
Playing from the heart
Poch-poch, wer da?
Prinzessin Bammel
Restmüll
Robin Hood
70
26
75
67
35
13
70
65
58
54
106
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34
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14
36
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28
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24
27
108
87
107
103
16
33
25
46
Romeo und Julia
Rosa & Celeste
Rote Schuhe
Rotkäppchen. Kein echter Grimmi
Rumpelstilzchen von Humpelbein
Salto & Mortale
Schaf
Schattenfangen
Schaukelpferd und Mundharmonika
Schlamm
Schräge Vögel
Schwestern
Spieglein, Spieglein ...
Sput & Nik
Stromboli
Südseekeller
Suppenkinder
Tadesse
Tanz im Glück
Tom Sawyer und Huckleberry Finn
Tortuga
Traumkönig
Trio Bremen
Um Himmels willen, Ikarus!
Unser Muni
Unter der Welt
Verschwunden
Via Bremen
Villa Esseling
Von einem, der auszog,
das Fürchten zu lernen
Wanja und die Räuber
Was ist in der Kiste des Kapitäns?
Wasser
Weit ist der Weg
Wer auf dem Kopf geht,
hat den Himmel unter sich
Westindische Früchte
Wie Ida einen Schatz versteckt
und Jakob keinen findet
Wintermärchen
Zwei Monster
Zwei Unzertrennliche Feinde
Zwerg Nase
116
92
14
70
26
57
35
66
89
59
62
32
52
23
79
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34
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99
95
69
87
76
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18
39
56
16
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51
102
69
40
21
28
83
13
60