VERLAGSPROGRAMM Kindertheater
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VERLAGSPROGRAMM Kindertheater
VERLAGSPROGRAMM Kindertheater 2009 / 2010 THEATERSTÜCKVERLAG · BRIGITTE KORN-WIMMER & FRANZ WIMMER (GbR) MAINZER STR. 5, 80804 MÜNCHEN · TEL. +49/ (0)89/ 36101947 · FAX +49/ (0)89/ 36104881 Email: info@theaterstueckverlag.de · Homepage: www.theaterstueckverlag.de USt-IdNr.: DE170559109 „Courage ist die Mutter der Kunst. Auch der Theaterkunst. Die Kunst der Courage ist, die Courage nicht zu verlieren. Immer wieder anrennen. Immer im Widerstand. Gegen den Wind. Gegenströmung. Immer das Gegengewicht machen. Immer wach bleiben, dass die Waage im Gleichgewicht bleibt. Courage im Theater ist nicht nur eine Frage des Spielplans. Courage ist eine Lebensweise.“ (Marcel Cremer) Liebe Theatermacher, als wir 1993 unseren Verlag gründeten, warnten uns Kenner der Branche, die es gut mit uns meinten, vor einem derartigen Vorhaben und sagten sein baldiges Scheitern voraus. Aber der Theaterstückverlag existiert immer noch, immer noch arbeiten wir daran, gute Stücke zu verlegen und einen untrüglichen Instinkt für die richtigen Themen zur richtigen Zeit zu haben. Wir versuchen in diesen Krisenzeiten in unserem mittleren Unternehmen querzudenken. Wir behaupten unsere Liebe zum Wort, wollen erster Leser und engster Vertrauter unserer Autoren und Übersetzer und entschlossener Handelspartner im Bunde wie im Schlagabtausch mit der Zeit sein. Die Arbeit in den Verlagen bzw. Theater- und Medienagenturen hat sich unter den Bedingungen der Marketing-Gesellschaft verändert. Denn Verleger sind nicht zuletzt Agenten des Zeitgeistes. Sie sind immer auch Opportunisten, die den Theatermachern, bzw. dem Publikum liefern, was sie/es lesen bzw. sehen wollen/will. Zuweilen sicher auch Missionare, welche die Theatermacher bedrängen, das zu lesen, was sie lesen sollen. In diesem Widerspruch lavieren wir. Zwischen diesen pragmatischen Zwängen und unseren künstlerischen Visionen bewegen wir uns mit der gnadenlosen Subjektivität der Lektoren, die ihrer Arbeit streng, geschmackssicher und leidenschaftlich nachgehen. „Kleine Verlagshäuser hält seit langem nur noch Leidenschaft zusammen oder der ganz private Wahnsinn, mittlere ihr Profil und ihre Backlist. Der Rest ist längst Konzernmasse.“ So schrieb Verena Auffermann in der Süddeutschen Zeitung. Als mittleres Verlagshaus wären wir damit wieder beim Profil und unserer Backlist. Mit Mut und Neugier verlegen wir neben unserem Hauptprogramm – der zeitgenössischen deutschsprachigen und internationalen Dramatik – auch Klassikerbearbeitungen des Welttheaters, adaptierte Romane und Filmstoffe für die Bühne und begleiten gerne Auftragsarbeiten von der ersten Stückfassung an. Das Theater ist in all seinen unterschiedlichen Ansätzen noch immer ein Spiegel der Gesellschaft, in der es entsteht. Und wird das hoffentlich auch bleiben. Wir verlegen Stücke, die nicht mehr sein wollen, als sie sind, die nicht bluffen, sondern Geschichten unserer Zeit erzählen, ohne sich in Tagesaktualitäten oder formalen Spielereien zu erschöpfen. Unseren Autoren geht es nicht darum, um jeden Preis anders zu sein. Und doch verbergen sie (und ihre Stücke) nicht ihre ganz individuelle Sicht auf ihre Gegenwart, die auch unsere ist. In ihrer Gesamtheit ergeben diese Stücke ein Panorama der Welt, in der wir leben. Wir schätzen ein Theater, das sich auf seine ureigenen Qualitäten verlässt, das auch mal abhebt und aus einer besonderen Perspektive neue Blicke auf die Realität freigibt. Unsere Autoren benötigen für die Themen, die sie untersuchen, in der Regel keine pompöse Ausstattung. Mit einfachen Mitteln und machbarer Besetzung erzählen sie von Liebe und Hass, von Glück und Leid. Sie erzählen, was Leben ist. Und: was es sein könnte. Unser Dank gilt – wie die Jahre davor – allen Freunden, Bekannten, Dramaturgen, Autoren, ja allen Theatermachern, die uns auf interessante neue Stücke hingewiesen haben und allen Juroren, die einige unserer Stücke prämiert haben. München im November 2009 Brigitte Korn-Wimmer Sabrina Schmidt 2 Abkürzungen/ Zeichen UA DSE DE ÖE SE EA WA D/ H R KiJuTh JuTh LB NT DT 8+ Uraufführung Deutschsprachige Erstaufführung Deutsche Erstaufführung Österreichische Erstaufführung Schweizer Erstaufführung Erstaufführung Wiederaufnahme Damen/ Herren (Besetzung) Regie Kinder- und Jugendtheater Junges Theater Landesbühne Nationaltheater Deutsches Theater empfohlene Altersgruppe: ab 8 Jahren Preis/ Auszeichnung Publikationen in Büchern/ Anthologien Publikationen in Zeitschriften/ Broschüren Lesung Freilicht Gastspiel/ Tournee/ mobile Produktion Übersetzung in andere Sprachen, „Internationales Engagement“ Autorenförderung, Schreibwerkstatt, Stipendium, Autorenforum Jubiläum, Geburtstag, Gedenkjahr Film, Fernsehen Funk: Hörspiel/ Feature Hörbuch / CD Musiktheater (großes Recht), Komposition / Service Auf unserer Homepage www.theaterstueckverlag.de können Sie online in unserem Programm stöbern und Stücke bestellen. Wenn Sie auf der Suche nach einem bestimmten Titel oder Autor sind und nicht wissen, bei welchem Verlag er zu finden ist, steht Ihnen zur Recherche die Internetseite www.theatertexte.de zur Verfügung. Darüber hinaus verschicken wir regelmäßig thematisch gebundene E-Mail-Verlagsnachrichten. Einen Überblick über die bisher erschienenen finden Sie auf unserer Homepage. Wenn Sie eine Nachricht verpasst haben, können Sie diese jederzeit bei uns nachbestellen oder von unserer Homepage herunterladen. Unser Verlagsprogramm in drei Bänden (Schauspiel/ Musical, Jugendtheater und Kindertheater) mit einem Überblick über unser gesamtes Programm verschicken wir auf Anfrage gedruckt per Post oder per E-Mail als pdf-Datei. Auf den folgenden Seiten finden Sie einen ersten Überblick über Stücke zu bestimmten Themenbereichen. Auch die umfangreichsten Verlagsnachrichten und Kataloge können jedoch nicht individuell auf die Bedürfnisse einzelner Theater abgestimmt werden, darum beraten wir Sie gerne persönlich und unterstützen Sie bei Ihrer Suche nach den Linien, die einen Spielplan unverwechselbar machen. Redaktion Brigitte Korn-Wimmer, Sabrina Schmidt Layout: Sabrina Schmidt Mitarbeit: Anne Fritsch, Lisa Braner, Andrea Mair 3 Auf einen Blick – zu Ihrer inhaltlichen Orientierung (jeweils eine Auswahl) THEATER FÜR DIE ALLERKLEINSTEN Beeler, Bück & Schlück Bohn/ Steinmann, Bruno, der Sandkastenmann Cremer, Prinzessin Bammel Dethier/ Schack, Die kleine Zoogeschichte Dörrie, Lotte will Prinzessin sein Frabetti, Das Theater und die Kinderkrippe Harpain, Schaukelpferd und Mundharmonika Jongerius, Müllmaus/ Gute Nacht, mein Bär/ Kleine Raupe Lagasse, Das verrückte Wohnzimmer Oldenhof, Du tickst nicht richtig Richter, Was ist in der Kiste des Kapitäns? Steiof, Noah und der große Regen Sterzenbach, Der Tütendrache Way, Ein Hauch von kaltem Wetter Siehe auch: Bilderbuchbearbeitungen. ARMUT 17.10.10, Int. Tag zur Beseitigung der Armut – UNO-Gedenktag Baliani, Lumpenkönigin Beljon/ /Kassies/ Debefve,Hans & Gretchen Craig, Agent im Spiel Dendooven, Suppenkinder Marshall Griffiths, Unter der Welt Ronstedt, Südseekeller ARBEITSLOSIGKEIT 01.05.10, Tag der Arbeit Baliani, Kleine Engel Craig, Agent im Spiel Cremer, Schräge Vögel Harpain, Schaukelpferd und Mundharmonika BILDERBUCHBEARBEITUNGEN (Autoren und Titel der Bilderbücher) - Baumann, Mischa und seine Brüder siehe Baumann, Bärenbrüder Baumann/ Sindelar, Wie Ida einen Schatz versteckt siehe Beyeler, wie Ida einen Schatz versteckt und Jakob keinen findet Biermann, Herr Fuchs mag Bücher siehe Pigor, Herr Fuchs mag Bücher Biermann, Der faule Kater Josef siehe Pigor, Die faulste Katze der Welt Boujon, On a volé Jeannot Lapin siehe Pigor, Nickel, der mit dem Fuchs tanzt Dörrie, Lotte will Prinzessin sein Dros, Annetje Lie in der Tiefe der Nacht siehe Dros, Der Mond und der Mäusekönig Erlbruch, Die fürchterlichen Fünf siehe Erlbruch/ Gherzi Göpfert/ Wilson, Löwe sein ist wunderbar siehe Pigor Jandl/ Junge, fünfter sein siehe Jandl/ Wenzel Kordon/ Kunstreich, Ein Freund für Löwe Boltan siehe Schäffler/ Schade McKee, Two Monsters siehe Pigor, Zwei Monster Nahrgang/ Opgenoorth, Die Kuh Rosalinde siehe Beyeler, Die Kuh Rosmarie Oram/ Ross, The Second Princess siehe Pigor, Die Zweite Prinzessin Stein/ Arenson, The World Is Round siehe Stein/ Wenzel, Die Welt Ist Rund Vaugelade, Une soupe au caillou siehe Wetter, Kohldampf Winding/ Erlbruch, Mein kleiner Hund Mister in der Nacht siehe Pigor, Der Diener und sein Prinz CLOWNTHEATER - Denizon/ Schramm/ Zieser, Salto & Mortale Gronemeyer/ Melis/ Sieben, Die Schöne und das Biest oder Die Geschichte eines Kusses Pigor nach Göpfert/ Wilson, Löwe sein ist wunderbar Schlachter, Clown Phantasie und der Lange Lackel FASCHISMUS – WIDER DAS VERGESSEN/ RECHTSRADIKALISMUS 21.03.10, Int. Tag gegen Rassendiskriminierung – UNO-Gedenktag 10.12.10, Int. Tag der Menschenrechte – UNO-Gedenktag Fendt/ Kiekhöfer, Engel mit nur einem Flügel 4 - Kroesinger, Die Kindertransporte FREMDSEIN – ÜBER DAS ’FREMDE’ - Heyder, Bauplatz. Schutt und Asche Keun/ Bleiweiß, Kind aller Länder Rumney, Schattenfangen GEWALT 20.11.10, Tag der Kinderrechte – UNO-Gedenktag Aitmatow, Der weiße Dampfer Debefve, Amazonen JUBILÄEN, GEDENKJAHRE UND TAGE - Grimm, Wilhelm (1786-1859) 16.12.2009: 150. Todestag Hauff, Wilhelm (1802-1827) 29.11.2012: 210. Geburtstag Melville, Herman (1819-1891) 28.09.2011 (New York): 120. Todestag Twain, Mark (1835-1910) 21.04.2010: 100. Todestag KLASSENZIMMER ( mobil in Schulen) Aitmatov/ Diaz, Der weiße Dampfer Andersen/ Geller/ Skupin, Die chinesische Nachtigall oder Die Macht der Musik Burkart/ Imbsweiler, Gute Frage – Nächste Frage Cremer, Die Kartoffelsuppe Ebel, Westindische Früchte Flügge, Ich bin nicht Siegfried Griesenberg/ Oswald, Gute Frage – Nächste Frage Gronemeyer/ Melis/ Sieben, Die Schöne und das Biest oder Die Geschichte eines Kusses Koevoets, Aschenputtel Oldenhof, Medusa Sijtsma nach Godfried Bomans, Erik oder Das kleine Insektenbuch Steinmann/ Eppler, Mein Parzival Stori, Die große Erzählung – Die Odysse in einer Stunde Wagenaar, Engerlinge Wetter/ Steinmann, Jeda, der Schneemann Zieser, Die Duftsammlerin THEATER IM - KRIEGS- UND NACHKRIEGSGESCHICHTEN 01.09.10, Weltfriedenstag Augustin, Tadesse oder Ich gehe dahin zurück, wo ich hergekommen bin Cornelissen – nach William Shakespeare, Heinrich der Fünfte Grimm/ Matheis/ Huber/ Wenzel, Des Teufels rußiger Bruder Hörner/ Schönfelder/ Zeininger, Das Karussell Rumney, Schattenfangen Steinmann, Ohne Schuh Verbrugge/ von Baar, Kummer und Courage LEHRPLAN-STÜCKE FÜR DAS KINDERTHEATER - Rostand/ Roets, Chantecler Rostand/ Roets, Napolejong – Das wahrlich kurze Leben von Napoleons Sohn Shakespeare/ Biischof/ Bodinek/ Blum, Romeo & Julia Cornelissen/ Shakespeare, Heinrich V Cornelissen/ Shakespeare, Wintermärchen Trapp, Liebe und Krieg – Eine Liebesgeschichte in den Wirren des Krieges. Eine Bearbeitung von Shakespeares „Troilus und Cressida“ LIEBE 14.02.10, Valentinstag Debefve, Liebeskummer Flügge, Ich bin nicht Siegfried Genbrugge, Koffer auf Reisen Gronemeyer/ Melis/ Sieben, Die Schöne und das Biest oder Die Geschichte eines Kusses Mdm. Leprince de Beaumont/ Flügge/ Korn, Die Schöne und die Bestie Pape/ Fillers, Die Nibelungen Roets, Napolejong – das Wahrlich kurze Leben von Napoleons Sohn Visniec, Briefe an Bäume und Wolken Way, Weit ist der Weg 5 MIGRATION 20.06.10, Weltflüchtlingstag Augustin, Tadesse oder Ich kehre dahin zurück, wo ich hergekommen bin Keun/ Bleiweiß, Kind aller Länder Rumney, Schattenfangen Way, Blutrote Schuhe MUSIKTHEATERSTÜCKE (mit Demo-MC/ CD)/ großes Recht – Musik ist an den Text gebunden 01.10.10, Weltmusiktag Beljon/ Kassies/ Debefve, Hans & Gretchen Federspieler/ Beyeler, Die Kuh Rosmarie Kassies, Schaf (Musik: Purcell, Händel, Monteverdi) Matheis/ Huber/ Wenzel nach Grimm, Des Teufels rußiger Bruder Meier/ Sarholz (Sternschnuppe), Die Kuh, die wollt ins Kino gehn Pigor/ Pigor/ Fritsch, Anton – Das Mäusemusical Ponsioen/ Sijtsma nach Melville, Moby Dick Windisch/ Enderlein/ Rein/ Büchner nach Kipling, Das Dschungelbuch ROMANE UND NOVELLEN BEARBEITET FÜR DIE BÜHNE (OHNE BILDERBUCH- UND MÄRCHENBEARBEITUNGEN) - Aitmatow, Der weiße Dampfer Cainero, Kapitän Nemo, frei nach Motiven aus Jules Vernes Roman „20000 Meilen unter den Meeren” Dros, Die Reisen des listigen Mannes Fujita, Der Teufel Bekkanko – frei nach Akira Saneto Funke, Gespensterjäger auf eisiger Spur Gherzi/ Corona/ Mattioli, Muñeca – frei nach Motiven von Beaumonts „Die Schöne und das Biest” und Hoffmanns „Der Sandmann” Keun, Kind aller Länder Melville, Moby Dick - Bearbeitung von Erik Schäffler, Uwe Schade, Heino Sellhorn und Thomas Bammer Ponsioen/ Sijtsma, Moby Dick – frei nach Herman Melville Sijtsma – nach Godfried Bomans, Erik oder Das kleine Insektenbuch Stein, Die Welt Ist Rund Swift, Gullivers Reisen SCHEIDEN TUT WEH/ THEMA SCHEIDUNG/ ALLEINERZIEHEND - Abbing, Es schneit Eiderdaunen Bohn/ Steinmann, Papa, Tom Craig, Agent im Spiel Debefve, Liebeskummer Dros, Der Mond und der Mäusekönig Fransz, Du, Du & Ich Lucattini, Ka Pe A SCHULHOFGESCHICHTEN - Bartenjew, Kuba, meine Liebe SOLI FÜR FRAUEN (1 D) - Bischof/ Bodinek, Spieglein, Spieglein ... Cremer, Die Kartoffelsuppe De Neck/ De Neck, Kein Sonntag wie jeder andere De Neck/ Plasschaert, Das Schnabeltier Frabetti, Roberto: Das Theater und die Kinderkrippe (18 einzeln spielbare Stücke für die Allerkleinsten) Jongerius, Müllmaus/ Gute Nacht, mein Bär/ Kleine Raupe Pigor, Die Zweite Prinzessin Stori, Im Land der Papageien Zieser, Die Duftsammlerin SOLI FÜR HERREN (1 H) - Aitmatow/ Diaz, Der weiße Dampfer Belcher, Ein Hut, ein Stock, ein Regenschirm Bohn/ Steinmann, Bruno-Trilogie: Bruno, der Sandkastenmann/ Bruno, der Briefträger/ Papa, Tom Cremer, Die Kartoffelsuppe De Neck/ De Neck, Kein Sonntag wie jeder andere De Neck/ Plasschaert, Das Schnabeltier Dethier/ Schack, Die kleine Zoogeschichte 6 - Ebel, Westindische Früchte Fendt/ Kiekhöfer, Engel mit nur einem Flügel Flügge, Ich bin nicht Siegfried Frabetti, Das Theater und die Kinderkrippe (18 einzeln spielbare Stücke für die Allerkleinsten) Rinderknecht/ Lichtensteiger, Platz für den König Sijtsma – nach Godfried Bomans, Erik oder Das kleine Insektenbuch Stori, Die große Erzählung – die Odyssee in einer Stunde Wetter, Kohldampf Wetter/ Beeler, Dr. Schlummer – Werkstatt für Schlaf und Wach Wetter/ Steinmann, Jeda, der Schneemann Wetter/ Steinmann, Platt’n’spieler Wetter/ Steinmann/ Beeler, Grims Garten UNGEWÖHNLICHE SPIELORTE - Bohn/ Steinmann, Papa, Tom (Bus) SUCHT- UND DROGENPROBLEMATIK (im weiteren Sinne) 26.06.10, Int. Tag gegen Drogen- UNO-Gedenktag Unger-Wiplinger, Onysos’ Kinder STÜCKE MIT TANZ ODER TANZELEMENTEN 29.04.10, Welttanztag Baccari/ Cavalli, Himmel und Meer oder Der Tag der Geburt Cremer, Der kleine rote Prinz Dethier/ JES-Ensemble, Mama Salz und Papa Pfeffer – ein Stück choreographierter Alltag Flügge/ Korn, Die Schöne und die Bestie Frabetti, Der Wolf und der Mond oder Wünsche Frabetti, Die Farben des Feuers Gherzi/ Corona/ Mattioli, Muñeca – frei nach Motiven von Beaumonts „Die Schöne und das Biest” und Hoffmanns „Der Sandmann” Koren, Traumkönig TOD UND TRAUER 01.11.10, Allerheiligen 02.11.10, Allerseelen 21.11.10, Totensonntag Aitmatow/ Diaz, Der weiße Dampfer Denizon/ Schramm/ Zieser, Salto und Mortale Fransz, Schwestern Steinmann, Ohne Schuh Verbrugge/ van Baar, Kummer und Courage Wetter, Platzkonzert und Kofferflug Wetter/ Steinmann, Jeda, der Schneemann UMWELT(SCHUTZ) UND NATURERLEBEN ODER DER ERSCHÖPFTE PLANET 22.04.10, Welttag der Erde 05.06.10, Int. Tag der Umwelt – UNO-Gedenktag Beissel, Inuk Buzzati/ Gogolin, Das Geheimnis des Alten Waldes Frabetti, Atome Frabetti, Als die Wale sich die Schuhe ausgezogen haben Frabetti, Die Reise einer Wolke Jongerius, Müllmaus Marshall Griffiths, Unter der Welt Sijtsma/ Bomans, Erik oder Das kleine Insektenbuch Visniec, Briefe an Bäume und Wolken Way, Die Flut Wetter/ Steinmann, Jeda, der Schneemann WEIHNACHTSPOSITIONEN/ FAMILIENVORSTELLUNGEN RUND UM DIE WEIHNACHTSZEIT 24.-26.12.10, Heiliger Abend, Erster und Zweiter Weihnachtsfeiertag Amundsen, Der Zauberspiegel Andersen/ Kuhn, Der kleine und der große Klaus oder Wie viel Pferde braucht der Mensch? Andersen/ Geller/ Skupin, Die chinesische Nachtigall oder Die Macht der Musik Andersen/ März, Der Reisekamerad Andersen/ Süß/ Enders, Die Schneekönigin Baliani, Lumpenkönigin 7 Bartenjew, Der Riesendäumling Bartenjew, Poch-poch, wer da – frei nach dem Volksmärchen „Der Wolf und die sieben Geißlein” Bartenjew, Wanja und die Räuber – frei nach dem Märchen „Vom dummen Iwanuschka“ von Maxim Gorki Beaumont/ Flügge/ Korn, Die Schöne und die Bestie Beissel, Inuk und Das Geheimnis der Sonne Beljon/ Kassies/ Debefve, Hans & Gretchen Bischof/ Bodinek, Donnerwätter Buzzati/ Gogolin, Das Geheimnis des Alten Waldes Cainero, Rotkäppchen. Kein echter Grimmi Collodi/ Kelting/ Schlachter, Pinocchio Cornelissen, Das Jagdschloss Dros, Der Mond und der Mäusekönig Ebel, Ox & Esel Frabetti, Däumling – frei nach Charles Perrault „Le petit poucet” Frabetti, Die Sterne von San Lorenzo Frabetti/ Frabetti/ Cappagli, Robin Hood Frabetti/ Frabetti/ Cappagli, Der Baron von Münchhausen Fransz, Hirte & Schaf Fujita, Der Teufel Bekkanko – frei nach Akira Saneto Funke/ Hammer, Gespensterjäger auf eisiger Spur Mohr/ Goldman/ Kiesbauer, Hansen und Jansen oder Die Nordpolflieger Grimm/ Bartenjew/ Schubert, Von einem, der auszog, das Fürchten zu lernen Grimm/ Dros, Rumpelstilzchen von Humpelbein Grimm/ Koren, Die Bremer Stadtmusikanten Grimm/ Koren, Dornröschen Grimm/ Matheis/ Huber/ Wenzel, Des Teufels rußiger Bruder Gronemeyer/ Melis/ Sieben, Die Schöne und das Biest oder Die Geschichte eines Kusses Hauff/ Süß/ Enders, Zwerg Nase Hauff/ März, Der falsche Prinz Hauff/ Paulis/ Altenburger, Das kalte Herz Kalojeropoulou, Odyssindbad Kassies, Schaf Kipling/ Rein/ Büchner/ Windisch/ Enderlein, Das Dschungelbuch Koren, Traumkönig Pigor, Frühstück mit Wolf Pigor/ Pigor/ Fritsch, Anton – Das Mäusemusical Rinderknecht/ ond-drom, Trio Bremen Schubert, Himmel und Hölle Steinmann, Gnöm oder Leo und die Kobolde Stevensen/ Gruhn, Die Schatzinsel Swift/ Trapp, Gullivers Reisen Way, Ein Hauch von kaltem Wetter Way, Cinderella Wegenast, Erwin & Frosch Wetter/ Steinmann, Jeda, der Schneemann Wetter/ Steinmann/ Lichtensteiger/ Bohn, Aprikosenzeit Zum Thema Weihnachtspositionen liegt außerdem eine Verlagsnachricht vor, die wir Ihnen gerne zusenden. - 8 JORIEKE ABBING |NEUE AUTORIN| Jorieke Abbing wurde 1983 im niederländischen Leusden geboren. 2002 begann sie ihr Bachelor-Studium „Writing for Performance“ an der Hochschule der Künste in Utrecht, welches sie 2007 mit einem Bachelor abschloss. Für ihr Stück BESTE SNEEUW erhielt sie 2008 den niederländischen „Van der Vies prijs“ in der Kategorie Junges Theater sowie 2009 den niederländisch-deutschen Kinder- und Jugendtheaterpreis „Kaas & Kappes“. Jorieke Abbing lebt in Amsterdam. Jorieke Abbing ES SCHNEIT EIDERDAUNEN sieht in einer unglücklichen, erstickenden Situation: die Trennung ihrer Eltern. Ihre Mutter hat ihren Vater aus dem Haus geworfen. Er sucht sein Heil im Alkohol und wohnt vorübergehend in einer Ferienwohnung. Pomme besucht ihn regelmäßig, obwohl ihre Mutter dagegen ist. In ihrem Versuch, die Ehe ihrer Eltern zu retten, unternimmt das Kind immer gewagtere Aktionen, die aber beinah fatal für sie selbst ausgehen. Jorieke Abbing beschreibt in Es schneit Eiderdaunen die Ohnmacht des Kindes, das mit der Trennung seiner Eltern umgehen muss, beeindruckend und besinnlich. Die Sprache ist klar und einfach, höchst originell und treffend. Der Schmerz von Pomme und ihren Eltern ist spürbar und nachvollziehbar. Das Stück verlangt eine sehr schöne und schlichte Inszenierung. Aber die Einsamkeit des Mädchens ist nicht nur anrührend. Darüber hinaus ist das Stück auch sehr leicht und gefühlvoll. Es schneit Eiderdaunen ist der Theatertext einer jungen, talentierten Autorin, die jetzt schon einen eigenen Stil zeigt. Ein Theatertext, in dem schwer benennbare Gefühle in klare Worte gefasst werden. Ein wertvolles Stück, für Kinder und Erwachsene. (Begründung der Jury, Kaas & Kappes) NEU (Beste Sneeuw) aus dem Niederländischen von Monike The 2 D, 1 H Empfohlene Altersgruppe: 8+ publiziert bei Buitenkunst, Amsterdam, 2008; ISBN/EAN: 978-90-78644-09-5 Jorieke Abbing dankt der Autorin, Susanne van Lohuizen, für die Beratung und Unterstützung während des Schreibprozesses. 2007, Szenische Lesung von “Beste sneeuw”, theatergezelschap Els Inc., Maastricht 2008, Van der Vies-Preis (wird alle drei Jahre für das beste Bühnenwerk im Jungen Theater verliehen) 2009, Erster Preis (von sechs gleichwertigen Preisen): Niederl.-Deutscher KiJuTh-Preis Kaas & Kappes UA: April 2010, jeugdtheaterwerkplaats Het Lab, Utrecht; R: J. van Gestel DSE - frei J. Abbing *1983 in NL-Leusden; lebt in NL-Amsterdam ’Es schneit Eiderdaunen’ erzählt die Geschichte des achtjährigen Mädchens Pomme, die sich ‘zerquetscht’ TSCHINGIS AITMATOW/ MARCELO DIAZ Tschingis Ajtmatow wurde 1928 in dem kleinen Dorf Scheker in Nord-Kirgisistan nahe der usbekischen Grenze geboren. Seine Eltern waren dort Verwaltungsbeamte. 1937 wurde sein Vater während der stalinistischen „Säuberungen“ wegen „bürgerlichem Nationalismus“ verhaftet und hingerichtet. 1946 begann Tschingis Aitmatow ein Studium der Veterinärmedizin. Seine schriftstellerische Tätigkeit begann er 1951 mit Übersetzungen kirgisischer Prosa ins Russische, worauf die ersten eigenen Erzählungen folgten. Seit 1991 arbeitete Tschingis Ajtmatow als Botschafter bei der Europäischen Union, zuerst für die Russische Föderation, dann für Kirgisistan. 1991 erhielt er den Friedrich-Rückert-Preis, 1993 wurde er mit dem Österreichischen Staatspreis für Europäische Literatur ausgezeichnet. Nachdem der an Diabetes erkrankte Aitmatow bei Dreharbeiten im Wolgagebiet im Mai einen Schwächeanfall erlitten hatte, verstarb er am 10. Juni 2008 im Nürnberger Klinikum nach drei Wochen künstlichem Koma an den Folgen einer schweren Lungenentzündung. Marcelo Diaz, 1955 in Buenos Aires geboren, ist ausgebildeter Schauspieler und Regisseur. Sieben Jahre lang war er Künstlerischer Leiter des Theater an der Sihl in Zürich. Seit 2003 arbeitet er als freier Regisseur an verschiedenen Theaterhäusern und gibt diverse Theaterworkshops. Tschingis Aitmatow M. Diaz * 1955 in RA-Buenos Aires; lebt in E-Madrid www.marcelodiaz.net DER WEISSE DAMPFER Eine Roman-Bearbeitung von Marcelo Diaz unter Verwendung der Übersetzung aus dem Russischen von Charlotte Kossuth 1 H (oder mehrere Personen) Empfohlene Altersgruppe: 10+ Aitmatow, Tschingis: Der weiße Dampfer, Suhrkamp, Frankfurt/ Main, 2004 1976, Verfilmung von B. Shamshiyev (Russland) UA/ SE: 05.03.04, Herz und Camenzind, in der Kleinbühne Chupferturm, CH-Schwyz; R: M. Diaz DE/ ÖE - frei T. Aitmatow (1928-2008) Der kirgisische Autor Tschingis Aitmatow erzählt in seinem Roman von einem Jungen, der sehr alleine ist. Seine Eltern haben ihn zurückgelassen: Von seinem Vater weiß er nur, dass er auf einem weißen Dampfer arbeitet, seine Mutter kennt er gar nicht. Der namenlose Junge lebt in einem winzigen Dorf in den Bergen. Andere Kinder gibt es nicht, und so zieht der Junge sich in eine FantasieWelt zurück, die er mit den Mythen einer längst vergangenen regionalen Märchenwelt speist. „Die Realität ist eine Försterei, irgendwo im kaukasischen Hinterland. Keine naturromantische Idylle, sondern eine 9 kleine, verbissene Gesellschaft, dominiert von brutaler Gewalt, Hörigkeit und Unterwerfung. Dies ist die Welt, in der ein kleiner Junge aufwächst, verlassen von seinen Eltern und abgegeben bei seinen Großeltern. Die einzigen Freunde, die er hat, sind sein Großvater, eine Schultasche und einige Felsen. In dieser menschlichen Ödnis findet der Kleine Zuflucht in der Welt seiner Fantasie. Bis die Realität so unerträglich wird, dass nur noch das selbst gewordene Utopia seiner Vorstellungskraft eine Heimat für ihn sein kann, er als Fisch unter seinen ’Fischefreun- den’. Dies ist, kurz gesagt, die Handlung von Tschingis Aitmatovs Roman ’Der weiße Dampfer’. […] Marcelo Diaz hat den Roman gestrafft und die Handlung aufs Wesentliche konzentriert. Herausgekommen ist ein poetisches, verzauberndes Werk, das den Akzent besonders auf die verschiedenen Welten des Jungen legt. […] Die Mischung von Tragödie und hellen Lichtpunkten, von dunklem Schrecken und doch immer wieder positiv erscheinenden Gedanken, auch wenn das Ende einen nassen Tod für das Kind bedeutet. […] Ein sehr eindrücklicher Abend.“ (Bote der Urschweiz, 03/2004) CARL MORTEN AMUNDSEN Carl Morten Amundsen wurde am 11. Januar 1961 in Bergen geboren. Er studierte an der Universität in Bergen und arbeitete danach als Dramaturg an den Theatern Den Nationale Scene in Bergen (1987-90), Det Åpne Teater in Oslo (1990-92) und Nationaltheatret in Oslo (1993-2000). Seit 2000 leitet er das Teatret Vårt, das Theater für Møre und Romsdal. 2004 übernahm er außerdem die Leitung des norwegischen Theaterleiterforums. Daneben arbeitet Amundsen als Autor, Dramaturg und Regisseur. Carl Morten Amundsen DER ZAUBERSPIEGEL (Trollspeilet) aus dem Norwegischen von Gabriele Haefs 6 D/ H Es liegt auch eine Strichfassung vom Mittelsächsischen Theater Freiberg/ Döbeln vor für 4 H. Empfohlene Altersgruppe: 5+ UA: 1992, The National Theatre School, N-Oslo; R: B. Baardson DSE: 18.10.08, Mittelsächsische Theater Freiberg/ Döbeln; R: U.-A. Schleff 29.05.2010, TJG, Dresden, Freilicht – Puppentheater Sonnenhäusel; R: P. Schäfer ÖE/ SE - frei C. M. Amundsen * 1961 in N-Bergen; lebt in N-Molde Die drei Brüder Per, Pål und Espen machen sich auf den Weg, das Herz der Prinzessin zu gewinnen. Diese ist so klug, frech und schlagfertig, dass noch kein Mann es geschafft hat, ihr die Sprache zu verschlagen. Per und Pål sind sich ihrer Sache jedoch ganz sicher. Obwohl die Mutter ihnen aufgetragen hat, auf den Tagträumer Espen aufzupassen. Mit seiner verrückten Sammelleidenschaft und seinen Gesprächen mit Bäumen und Tieren hält dieser seine beiden großen Brüder nur auf. Am Königshof kommt jedoch alles anders, als ausgerechnet Espen mit seiner kuriosen Sammlung der Königstochter die Sprache verschlägt. Der König hat nun aber plötzlich Einwände gegen den zerzausten Taugenichts und fordert ihn auf, den legendären Zauberspiegel des Trollkönigs zum Palast zu bringen. Der verliebte Espen macht sich also auf die abenteuerlich Reise in die Welt der Trolle. „Carl Morten Amundsen hat eine Mischung aus diversen Volksmärchen erstellt. [...] Das Besondere daran ist, dass alle Figuren in einer Art Trollspiegel gesehen werden, oder – wenn man will – mit modernem ironischen Blick. [...] Das Ganze ist in gewisser Hinsicht ein Volksmärchen, gemischt und erzählt auf Dr. Freuds Sofa.“ (Dagbladet 11.10.97) „[Das] Stück [ist] an keiner Stelle langatmig, vielmehr spannend, mal rasant, mal voller Überraschungen und Wendungen. Man merkt zwar, dass gleich mehrere Märchen zu einer Geschichte verknüpft wurden, doch gerade das macht den Reiz aus. Und wenn Espen Wasser aus einem Stein drückt, der eigentlich Käse ist, dann kommt einem gleich das tapfere Schneiderlein in den Sinn. […] Ach ja – hat denn nun jedes Ding seinen Sinn? Am besten selbst herausfinden.“ (Döbelner Allgemeine Zeitung, 20.10.08) HANS CHRISTIAN ANDERSEN Hans Christian Andersen wurde am 2. April 1805 als Sohn eines Schuhmachers im dänischen Odense geboren. Seine Kindheit war von tiefer Armut geprägt. Als er 14 Jahre alt war, verließ er sein Elternhaus und floh alleine nach Kopenhagen. Hier nahm sich der Leiter des Königlichen Theaters, Jonas Collin, des Jungen an und gewährte ihm Obdach und Arbeit. 1822 ermöglichte König Friedrich VI. von Dänemark dem begabten Siebzehnjährigen den Besuch der Lateinschule in Slagelsen. In seinen literarischen Werken stellt Andersen geheime Ängste und Sehnsüchte seiner Figuren dar, die durch ihr vorbildhaftes Verhalten auch seinen erzieherischen Anspruch verraten. Der Weltruhm Andersens gründet sich auf seine insgesamt 168 Märchen. Er starb am 4. August 1875 in Kopenhagen. Hans Christian Andersen DIE CHINESISCHE NACHTIGALL oder DIE MACHT DER MUSIK Bearbeitung von Annette Geller und Gudrun Skupin 1 D oder 1 H Empfohlene Altersgruppe: 5+ Ursendung der Hörspielfassung: 16.07.06, Bayerischer Rundfunk (B2), München UA: 06.02.04, MenschObjektMusik im Deutschen Museum München, mobil, auch im Klassenzimmer; R: A. Geller 04./05.08.06, Trommer Sommer 06.07.07, Theater Regensburg ÖE: 01.02.09, Salzburger Landestheater; R: A. Linse H.C. Andersen (1805-1875) A. Geller * 1964 in München; lebt auch dort G. Skupin * 1964 in Heidenheim; lebt in München 10 Ein Keyboard anstatt eines Klaviers? Ein Computer anstelle eines Orchesters? Eine CD, wo eigentlich echter Gesang sein sollte? Auch der Kaiser von China muss erkennen, dass nicht alle technisch beeindruckenden Klänge an das Original reichen können: Nachdem er zunächst von dem Gesang der Nachtigall, die schon seit langem das ganze Reich und seine Besucher verzückt, zu Tränen gerührt ist, gerät er an eine zwar reichlich beschmückte, aber weitaus unzulänglichere Nachtigall aus Blech. Doch erst als große Trauer über das Land hereinbricht und der Kaiser dem Tod begegnet, erkennt er, welch wahren Schatz er doch in der echten Nachtigall verloren hat. Ein wunderbar musikalisches Märchen über die Bedeutung von Wahrhaftigkeit und Freiheit, die man manchmal nur erreichen kann, wenn man auch den Glauben an sie hat. „Die Geschichte einer kleinen Nachtigall, die den großen Kaiser von China mit ihrem Gesang verzaubert, zeigt akustisch und plastisch, welch starke Macht Musik entfalten kann.“ (Süddeutsche Zeitung, 05.02.04) „Hans Christian Andersens Märchen sind hohe Literatur.“ (Günter Grass) Hans Christian Andersen DER KLEINE UND DER GROSSE KLAUS oder W IE VIEL PFERDE BRAUCHT DER MENSCH? Bearbeitung von Christoph Kuhn 1 D, 2 bis 3 H Empfohlene Altersgruppe: 6+ UA - frei C. Kuhn * 1951 in Dresden; lebt in Halle/ Saale Nur ein Dorf, aber zwei Männer. Und beide heißen sie Klaus. Doch während der große Klaus vier Pferde, ein großes Haus und ein angenehmes Leben genießt, be- gnügt sich der kleine Klaus mit einem einzigen Pferd und wenig Besitztümern. Zusätzlich macht sein „großer“ Namensbruder ihm das Leben schwer. Und doch hat der kleine Klaus etwas, das dem großen fehlt: Grips. Und genau damit gelingt es ihm, den Spieß umzudrehen. Am Ende kommt der kleine Klaus ganz groß raus, während der große durch seine Dummheit komplett verarmt und alleine dasteht. Eine große Portion Witz, eine ganze Menge Phantasie und auch ein bisschen Grauen vereinen sich zu einem fabelhaften Märchen. Gier kämpft gegen Bescheidenheit, Ehrlichkeit gegen die Lüge. „In seinen Märchen konnte Andersen seine besten Gaben entfalten. Sie leben aus seiner ungemein bunten, schöpferisch waltenden Phantasie, und er vermochte in ihnen seine feingeistige Heiterkeit, seine nie verletzende Art des Spottes, aber auch seine Innigkeit und Herzenswärme zu Gebilden von oft bezaubernder Anmut und künstlerischer Gültigkeit zu gestalten.“ (Johannes Dreesen, Andersens Märchen, 1948) Philipp März (Pseudonym für Manuel Boecker), Jahrgang 1973, lebt als freier Autor und Schauspieler in München. Neben Theaterstücken schreibt er journalistische Texte und Kolumnen. Nach seiner Schauspielausbildung an der Neuen Münchner Schauspielschule war er viele Jahre an verschiedenen deutschen Bühnen engagiert, u. a. am Nationaltheater Mannheim und am Südostbayerischen Städtetheater in Landshut. In den letzten Jahren arbeitete er als Schauspieler an Theatern in Ingolstadt, Nürnberg und Südtirol, sowie für Film- und Fernsehproduktionen. Bisher wurden drei seiner Theaterstücke für Kinder und Jugendliche uraufgeführt. Hans Christian Andersen DER REISEKAMERAD Bearbeitung von Philipp März 2 D, 3 H (bei Mehrfachbesetzung) Empfohlene Altersgruppe: 5+ UA: 19.11.05, Südostbayerisches Städtetheater Landshut/ Passau: 15.01.06/ Straubing: 12.02.06; R: U. John (Titel: Die Trollprinzessin) ÖE/ SE - frei P. März * 1973 in Hagen; lebt in München Nach dem Tod seines Vaters verlässt Johannes seine Heimat und zieht in die Welt. Unterwegs trifft er Bero, der wie er selbst auf der Reise ist. Die beiden beschließen, ihr Glück ab sofort zu zweit zu suchen, und Bero stellt sich schnell als erfahrener, munterer und hilfreicher Gefährte heraus: Das gebrochene Bein einer alten Frau heilt er mit einer wundersamen Salbe, eine Handpuppe erwacht durch ihn zum Leben und erzählt die Geschichte einer wunderschönen, aber grausamen Prinzessin. Nur derjenige, der drei Rätsel lösen kann, darf sie zur Frau nehmen. Johannes fühlt sich herausgefordert – und als er die Prinzessin sieht, verliebt er sich in sie. Er will ihr Ge- heimnis lösen und ihre Liebe gewinnen. Es beginnt ein spannendes Abenteuer voller Gefahren, in dem der treue Reisegefährte sich noch einmal als erstaunlicher Helfer erweist. „Der Reisekamerad“ ist die bewegende Geschichte eines Sohnes, der seinen Vater früh verliert, aber schließlich erkennt, dass dieser ihn auch nach seinem Tod auf seinen Wegen begleitet. „Ein trauriges Märchen? Nein, denn Sohn Johannes geht auf Wanderschaft und wird belohnt. [...] Philipp März verwandelt Andersens anrührenden ’Reisekamerad’ in ein spritziges Märchenstück. Und unter der Regie von Uwe John und Markus Bartl wird ’Die Trollprinzessin’ fröhlich und spannend zugleich: Reine Freude für die Kleinen, mit ironischen Schlenkern für die Großen. [...] Alles passt zusammen und macht Spaß. Märchenhaft abrupt stürzt die hübsche Prinzessin Gwendolin ins Reich des Bösen ab. Doch der gute Johannes entzaubert die Mächte der Nacht. Die besorgte Königin darf wieder lachen. Am Schluss wird Hochzeit gefeiert.“ (Landshut aktuell, 23.11.05) 11 Hans Christian Andersen DIE SCHNEEKÖNIGIN Bearbeitung von Marco Süß (Mitarbeit: Katrin Enders) 2 D, 3 H oder 3 D, 2 H (bei Mehrfachbesetzung) Empfohlene Altersgruppe: 6+ UA: 20.11.04, WLB Esslingen; R: M. Süß 24.11.05, Uckermärkische Bühnen Schwedt; R: L. Gotter 25.11.07, KiJuTheater Speyer; R: M-R. Russi ÖE/ SE frei M. Süß * 1972 in Zschopau; lebt in Esslingen Scherben bringen nicht immer Glück: Die Schneekönigin hat den Trollen den Spiegel gestohlen und ihn hoch über den Wolken fallen lassen, so dass nun überall winzige Glaskörner herumfliegen. Kay bekommt eines davon in sein Auge, und schon ist es um ihn geschehen. Er kann nichts Schönes mehr in der Welt erkennen, sein Herz ist kalt geworden und er wird, ohne es zu wissen, von der Schneekönigin entführt. Zum Glück kann er sich auf seine Freundin Gerda verlassen, die beherzt und mutig keine Mühen und Hindernisse scheut, um ihn aus der Gefühlund Trostlosigkeit zu erretten. Ein kleiner Troll kommt mit seinem Schabernack zu Hilfe: Snipp-Snapp-SnurrePurre-Basselurre! „Die Inszenierung signalisiert deutlich: Starke Mädchen kriegen, was sie wollen, und sie kommen vor allem überall hin. [...] Das ist ein guter Ansatz in Zeiten, wo es wichtig ist, sich zu behaupten. [...] Das Stück [...] stellt immer wieder einen Bezug zur heutigen Zeit her, sei es durch Musik oder den Verweis darauf, dass Gerda und Kay in einer großen Stadt leben, wo viele Menschen einen Garten haben, der kaum größer als ein Blumentopf ist. Die Inszenierung enthält viele Botschaften, die so interpretiert auch 200 Jahre später ihre Gültigkeit haben.“ (Esslinger Zeitung, 22.11.04) HANS AUGUSTIN Hans Augustin wurde 1949 in Salzburg geboren. Nach einer Lehre für Druckformenherstellung studierte er zunächst Philosophie, Archäologie und Kunstgeschichte an der Universität in Salzburg, später auch Medizin, Spanisch und Italienisch in Innsbruck, Salamanca und Sienna. 1981 gründete er den Verlag Hand-Presse für zeitgenössische Literatur. 1985 wurde er Lehrbeauftragter des Instituts für Germanistik an der Universität Innsbruck für „Drucktechniken, Buch & Zeitungsherstellung“. Seit 1991 arbeitet er als freier Autor und Journalist, außerdem ist er Mitherausgeber der Literaturzeitschrift INN. Für sein literarisches Werk erhielt er zahlreiche Preise, u. a. den Kulturpreis der Stadt Innsbruck im Jahr 2002 und das Große Literaturstipendium des Landes Tirol 2005/2006. Hans Augustin lebt in Thaur bei Innsbruck. Hans Augustin TADESSE oder ICH GEHE DAHIN ZURÜCK, WO ICH HERGEKOMMEN BIN 3 D, 3 H (bei Mehrfachbesetzung) Empfohlene Altersgruppe: 9+ Ursendung der Hörspielfassung: 03.11.91, ORF, AInnsbruck 12/94, 6. Ffm. Autorenforum für KiJuTh UA - frei H. Augustin * 1949 in A-Salzburg; lebt in A-Thaur Krieg, Flucht, Bedrohung und Angst – vorwiegend aus der Sicht zweier Kinder, der fünfjährigen Nunu und ihres siebenjährigen Bruders Tadesse. Ihre einfachen Fragen an den jeweiligen Elternteil entlarven die Gegenseite, die bedrohliche Außenwelt. Tadesse ist die Geschichte eines Jungen in einem Krieg fern von Europa. Die Geschichte eines Einzelfalls in den Karteien der internationalen Flüchtlingsorganisationen, eine Geschichte, die nicht die Aufmerksamkeit der Medien gefunden hat. Es ist die Geschichte einer Familie aus Äthiopien, aus dem Irak, Pakistan, aus Jugoslawien, Georgien oder aus Lateinamerika. Immer ist jemand Opfer von Gier, Hass und Verblendung. Es ist auch unsere Geschichte. SUSANNA BACCARI/ VALERIA CAVALLI Susanna Baccari wurde 1964 in Mailand geboren. Nach einer Ausbildung in künstlerischer Gymnastik widmete sie sich dem modernen Tanz. Von 1982 bis 1986 arbeitete sie als Tänzerin und besuchte anschließend die Theaterschule von Qelli di Grock. Heute ist sie gemeinsam mit Valeria Cavalli und Claudio Intropido künstlerische Leiterin der gleichnamigen Theatergruppe, für die sie auch als Autorin, Regisseurin, Choreographin, Schauspielerin und Tänzerin arbeitet. Valeria Cavalli wurde 1954 in Mailand geboren. Sie studierte sowohl klassisches Ballett als auch modernen Tanz und arbeitete anschließend als Tänzerin bei verschiedenen Companien u. a. in Paris. Nach ihrer Rückkehr nach Italien trat sie der Theatergruppe Quelli di Grock als Tänzerin, Schauspielerin und Choreographin bei. Seit 1981 ist sie Vorstandsmitglied der Gruppe und gehört seit 1990 ebenfalls dem künstlerischen Leitungsteam an. Susanna Baccari/ Valeria Cavalli HIMMEL UND MEER oder DER TAG DER GEBURT (Data di Nascità) vom Tanz inspiriertes Schauspiel aus dem Italienischen von Brigitte Korn-Wimmer 2 H (oder 2 D oder 1 D, 1 H) Empfohlene Altersgruppe: 8+ UA: 1996, Quelli di Grock, I-Mailand; R: S. Baccari DSE - frei S. Baccari * 1964 in I-Mailand; lebt auch dort V. Cavalli * 1954 in I-Mailand; lebt auch dort 12 Es ist dunkel. Ein Mann kommt desorientiert auf die Bühne, dann kommt ein zweiter. Beide haben scheinbar nichts miteinander zu tun und wissen nicht, was sie hier wollen und sollen. Was wäre wohl, wenn ein Ort existierte, an dem sich alle Lebewesen träfen, bevor sie auf die Welt kommen und entscheiden könnten, wie, wo und als was sie geboren werden? Das wäre sicher ein seltsamer Ort, ein Ort, an dem man seinen Wünschen Ausdruck verleihen und phantastische Spiele anfangen kann. Dort tauchen die zwei nun auf: Einer ist überheblich, dreist und laut. Der andere ist eher zart besaitet, unbeholfen und schüchtern. Beide halten Zettel in der Hand, auf denen ein Datum und eine Uhrzeit stehen. Nach anfänglichen Schwierigkeiten schließen die beiden Freundschaft und spielen: Sie stellen sich vor, dass sie einmal Delfine werden, Bäume oder Adler. Immer seltsamer werden ihre Wünsche und Phantasien – und irgendwann stellen die anfangs so unterschiedlichen Wesen erstaunt fest, dass sie verdammt viel miteinander zu tun haben: Auf ihren Zetteln steht exakt dasselbe Datum und dieselbe Uhrzeit. Das Geheimnis dieses Stückes offenbart sich erst am Ende, wenn man vor der unmittelbar bevorstehenden Geburt der Zwillinge sanft aus dem Geschehen ausgeblendet wird. MARCO BALIANI (UND CO-AUTOREN) Marco Baliani wurde 1950 im italienischen Verbania geboren. 1975 gründete er das Theater Ruotalibera in Rom, das er bis 1990 gemeinsam mit seiner Frau Maria Maglietta leitete. Anschließend haben sie gemeinsam das Trickster Teatro in Parma gegründet, welches sie bis heute führen. Marco Baliani lebt als Autor, Theater- und Filmschauspieler sowie Regisseur in Parma. Marco Baliani/ Maria Maglietta ZWEI UNZERTRENNLICHE FEINDE (Nemici per la pelle) aus dem Italienischen von Brigitte Korn-Wimmer 2H Empfohlene Altersgruppe: 8+ übersetzt ins Französische von Laurence Barbasetti (Deux ennemis inséparables) und ins Niederländische von Wim Van de Velde und Eva Maria Pieper (Boezemvijanden) UA: 11.01.99, Trickster/ Bricconi Divini, I-Parma; R: M. Maglietta; 09.05.99, 15. KiJuThTreffen NRW, Dortmund DSE: 19.01.01, Brotfabrik; Theater Marabu, Bonn; R: M. Cremer; 13.-20.05.01, 17. KiJuThTreffen NRW, Münster 29.09.07, Akarena, Berlin; R: A. Kürten Französischspr. EA: 22.08.08, Agora, B-St. Vith, beim Festival in B-Huy; R: M. Cremer; Prix du Ministre de l’enseignement secondaire, B-Huy 2008; Coup de Cœur de la presse francophone Belge, B-Huy 2008 Belgische EA: 2008/09, Kip met kop, Theaterprodukties, B-Zwijndrecht ÖE/ SE - frei M. Maglietta * 1952 in I-Laurenzana; lebt in I-Parma M. Baliani * 1950 in I-Verbania; lebt in I-Parma www.marcobaliani.it Auf der Bühne stehen zwei junge Leute zwischen Kindheit und Erwachsensein. Sie raufen und zanken. Die ewigen Rivalen provozieren sich gegenseitig, wollen sich beweisen. Dieses Spiel, der oft surreale, unmögliche Wettstreit, offenbart jedoch die Notwendigkeit grundlegender Erfahrungen: die Zerbrechlichkeit menschlichen Wesens, das Verlangen nach Sicherheit und Liebe. Wie in allen großen Freundschaftsgeschichten braucht einer den anderen. Im unerbittlichen und ironischen Aufeinandertreffen suchen beide den wahren und aufrechten Austausch, der das Wesen jedes Einzelnen freilegt. „Um mehr Mut und Feigheit, Gewinnen und Verlieren, Gewalt und Zuneigung geht es. Sie kämpfen, dass die Fetzen fliegen und halten doch zusammen wie Pech und Schwefel. Als tapferer Friedhofsspuk, Indianer und Sheriff, Fußball-Hooligans und sportliche Gegner versuchen sie sich zu beweisen. Das geht meistens schief und tut richtig weh. Tino wird vor dem Stadion zusammengeschlagen, Rinos Hund muss dran glauben: Fairness und imaginiertes Heldentum vertragen sich halt nicht. Aber wenn’s dann endgültig tödlich zu werden droht, reicht man(n) sich doch die Hand. Diese herzliche Feindschaft ist lustig und bedrohlich zugleich – eine jugendliche Männerfreundschaft mit all ihren Tücken.” (General Anzeiger Bonn, 22.01.01) „Ein Theaterstück mit vollem Körpereinsatz und einem Schlagabtausch im Tischtennis über die ganze Zeit des Stückes.“ (Belgien, 2008) „Immer verzaubern diese Stücke, in denen bedrückende Wirklichkeit zwar nicht gemildert, aber durch das Spiel der Phantasie transzendiert wird.“ (Manfred Jahnke, Die Deutsche Bühne, 01/96) Marco Baliani KLEINE ENGEL (Piccoli Angeli) aus dem Italienischen von Brigitte Korn-Wimmer 1 D, 1 H Empfohlene Altersgruppe: 8+ 1994, Premio Stregagatto Übersetzungsförderung: European Commission, Directorate General X, Culture, B-Brüssel übersetzt ins Englische von Teresa Ariosto (Little Angels) UA: 1993, Briciole/ Trickster, Parma/ Baracca, I-Bologna; R: M. Baliani DSE: 21.09.96, Junges Theater Hannover/ UNICEF; R: B. Schifferdecker SE: 21.10.97, Schule für Schauspiel am Goetheanum, CH-Dornach; R: M. Schwarzmann 08.12.97, Zeno Theater, Köln; R: I. Beimbauer 15.01.98, Stadttheater Konstanz; R: I. Krafft 29.01.98, Städtische Bühnen Münster; R: A. Robertz 26.03.98, Wu Wei Theater, Frankfurt/ Main; R: M. Goldschmidt 16.06.98, Theaterhaus Stuttgart; R: F. Schlaich 10.10.98, Theater Pfütze Nürnberg; R: L. Shirts ÖE: 28.11.98, u\hof: am LT, A-Linz; R: M. Neidhardt 15.01.99, Theater Lichterloh, Freiburg; R: P. Huschenbeth 26.01.99, carrousel Theater an der Parkaue, Berlin; R: K. Müller 05/99, Theater Orlando, Rastede; R: B. Kruse 20.06.99, Aktions-Theater Kassel; R: H. Zülch 26.03.00, moks am Bremer Theater; R: K. Schumacher 01.04.00; TiM, Moerser KiJuTheater 01.04.00, Studio-Bühne Essen; R: J. Hentschel 09.09.00, Theater Überzwerg, Saarbrücken; R: B. Zie- 13 genbalg 19.05.01, Sternschnuppen Theater, Dortmund; R: M. Sbosny-Wollmann 30.09.01, Theater Zittau; R: R. May 15.01.03, LB Niedersachsen Nord, Wilhelmshaven 28.12.03, Theater für den Kanton Bern; R: H.-P. Incondi 15.02.04, Junges Theater Leverkusen; R: B. Vossen 19.02.04, Hans Otto Theater; R: B. Rehm Engl. EA: 17.03.04, Company of Angels and Polka Theatre, GB-London; R: J. Retallack 15.10.04, RuhrstadtTheater, im Fletch-Bizzel-Theater, Dortmund; R: B. Wieser 26.11.04, Teatro Matto, CH-Zürich; R: A. Brix 02.03.05, Theatrium „großstadtKinder e.v.“, Leipzig; R: D. Voigt 27.08.05, Horizont Theater, Köln; R: N. Ayukhanova 17.12.05, Junges Schauspielhaus Hamburg; R: K. Schumacher 13.06.07, Staatstheater Kassel; R: J. Wyssozkij 20.09.07, Junges Staatstheater Braunschweig; R: K. Blazkiewitz 18.10.07, Burghofbühne Dinslaken; R: S. Ey 06.12.08, Lars Helmer nennt „Kleine Engel” als sein Lieblingsstück beim 20. Ffm. Autorenforum für KiJuTh 27.10.07, Ulmer Theater; R: S. Kunz Es ist die letzte Straßenlaterne, ganz weit draußen, am Rande der Stadt. Dorthin hatte er sie geschickt, der Mann im dunklen Mantel. Dort soll Assunta nun von den Engeln abgeholt werden, um im Himmel endlich die Arbeit zu finden, die ihr zusteht. Doch als sie am beschriebenen Ort Marco Baliani ROSA UND CELESTE (Rosa e Celeste) aus dem Italienischen von Brigitte Korn-Wimmer 2D Empfohlene Altersgruppe: 10+ KiJuThZentrum in der BRD (Hrsg.): Reclams KiThFührer. 100 Stücke für eine junge Bühne, Stuttgart, 1994 (S. 37ff) 12/92, 4. Ffm. Autorenforum für KiJuTh UA: 1983, Ruotalibera Teatro, Rom; R: M. Baliani DSE: 27.11.92, Avanti Theater, Aachen; R: P. Schwab 14.11.93, Theater Mummpitz, Nürnberg; R: A. Erl SE: 03/94, Schauspiel Akademie Zürich; R: M. Baliani 23.03.95, KiJuTh Dortmund, Theater im Zug; R: H. Langensiepen 09/95, ReibeKuchenTheater, Duisburg; R: V. Koopmans 04/99, Zeno Theater, Köln 24.11.99, Theater Karfunkel, Stade; R: B. Ermers 16.04.03, Eduard-von-Winterstein-Theater, Annaberg-Buchholz 05.05.06, Th’Art’er asbl., L-Dudelange 18.09.08, Alarm Theater, Bielefeld; R: H. O. Schmid/ D. Budde ÖE - frei - Marco Baliani LUMPENKÖNIGIN (Reginastraccia) ein Märchen aus dem Italienischen von Brigitte Korn-Wimmer 3 D, 2 H Empfohlene Altersgruppe: 8+ UA: 1992, Il Teatro, I-Neapel; R: M. Baliani DSE: 22.09.95, Stadttheater Konstanz; R: J. Schlachter ÖE/ SE - frei Regina ist die Tochter eines Bäckers. Auf der Terrasse ihres Wohnblocks träumt sie sich inmitten aufgehängter Wäsche in eine Märchenwelt – und begegnet dabei ihrer ersten großen Liebe. ankommt, steht dort schon ein anderer, der ihr den Platz als Erste in der Reihe streitig machen will: Rocco, der Facharbeiter ohne Facharbeit. Und was das Höchste ist, dieser Rocco hat noch gar nicht begriffen, worum es hier geht! Er weiß nichts von Engeln, glaubt nicht an den Himmel und die Zukunft, die dort auf ihn wartet. Und so beginnt Assunta mit ihrer Überzeugungsarbeit, erteilt Flugstunden und erzählt, erzählt, erzählt. Zu guter Letzt entwickeln beide die Fähigkeit, an den Träumen und Wünschen des anderen teilzuhaben. Sie gewinnen daraus die Kraft, die ihnen hilft, nicht aufzugeben, Hoffnung zu schöpfen, dass ihre Sehnsucht sich doch noch erfüllen möge: einmal wirklich gebraucht zu werden. „Rocco und Assunta sind die kleinen Engel. Zumindest wollen sie es werden. Zunächst warten sie auf die Erlösung. Sie sind arbeitslos, aber nicht perspektivlos. Zufällig treffen sie sich. Im Schein einer Straßenlaterne lernen sie sich kennen, offenbaren sich ihre Träume, lassen Geschichten ihrer Geschichte Revue passieren. Und sie machen ihre ersten eigenen Flugversuche. Vergeblich? Kommt am Horizont doch noch das Rettende? Es wird in der Aufführung viel gelacht. Kleine und Große meistens an der gleichen Stelle. Ein soziales Problem und so unterhaltsam. Marco Balianis Stück scheint ein Meisterwerk zu sein.“ (W. Schneider, KiJuTh in Italien, Ffm. 1996) „Eine verblüffend genaue Skizze der Alltagslast und Isolierung zweier Menschen, ihrer Lebenslust, ihrer sorgsam gehegten Träume und Erinnerungen. Das Stück konfrontiert zwei Frauen mit dem Tod. Durch einen Kassettenrecorder, der ihnen ins Haus geschickt wird, erfahren sie, dass ihre Lebenszeit um Mitternacht endet. Nach Momenten der Ratlosigkeit beschließen Rosa und Celeste, ihr Lebensende mit einem Fest zu feiern. Dabei durchleben sie noch einmal Erinnerungen an Jugend und Liebe. Mit einfachsten Mitteln entstehen so viele zauberische Momente, die die Trauer und die Angst vor dem Tod schließlich vergessen machen.” (Nürnberger Zeitung, 23.11.93) „’Rosa und Celeste’ ist ein Stück voller verspielter Einfälle und skurriler Poesie, das in der italienischen KiJuTheaterlandschaft einen vergleichbaren Platz einnimmt wie etwa ’Robinson & Crusoe’ von d’Introna/ Ravicchio. Es behandelt das Thema Abschiednehmen mit italienischer Leichtigkeit und philosophischer Hintergründigkeit.” (Reclams Kindertheaterführer, 1994) „Eines der großen Themen der Menschheit, Vergänglichkeit und Abschied, greift der italienische Autor Marco Baliani in seinem Stück ’Rosa und Celeste’ auf. [...] Eine wunderschöne heiter-besinnliche Aufführung, in der Kinder behutsam an das Thema Tod herangeführt werden.” (Ruhr-Nachrichten, 25.03.95) „Balianis Figuren kommen aus den Armenvierteln italienischer Städte. Der Schauplatz ist nicht ein vages Nirgendwo, sondern eine südliche Dachterrasse, auf der vor allen Dingen gearbeitet und mit aller Aggressivität gezankt wird. Gleichzeitig aber ist dieses Zwischenreich zwischen Himmel und Erde ein Refugium, in dem der soziale Alltag mit seinen unabweisbaren Forderungen und Grenzsetzungen seine Verbindlichkeit verliert und in dem das Träumen als lebensverändernde Kraft ins Recht gesetzt wird. [...] Wenn Regina am Ende auf einem leeren Bündel aus Laken erwacht, statt des Prinzen nur Mehlstaub in den Händen hat, Turcacane ihr die Tanzschuhe schenkt, dann hat sie sich von einer Illusion befreit, aber einen Traum gewonnen, der sie stark macht, vom Dach herunterzusteigen und einen selbstbestimmten Weg zu suchen – ohne Illusion, aber voller Hoffnung. [...] 14 Und damit wird Balianis Geschichte zum gesellschaftlichen Gleichnis.“ (Märchenspiegel, 08/99) „Welchen Weg die ’Lumpenkönigin’ Regina zu gehen hat, das muss sie selbst herausfinden; dabei kann ihr niemand helfen. Der Weg wird für das Mädchen Regina, ausgestoßen, gehänselt, zum Symbol des Aufbruchs, einer Suche nach sich selbst. [...] Mit lang anhaltendem Beifall bedankte sich das Publikum.“ (Tagesspiegel/ Thurgauer Volksfreund, 25.09.95) „Ein Stück für Kinder und Große mit kindlichem Gemüt, eine Märchenmischung mit Motiven aus Aschenbrödel, süßem Brei, zertanzten Schuhen, Goldmarie [...]. Märchenhaft ist auch der Schluss, wenn auch nicht so simpel, dass das Gute siegt und das Böse verschwindet.” (Südkurier, 23.09.95) Baliani, Marco: Die Erinnerung des Gefühls. Gedanken eines Geschichtenerzählers (aus dem Italienischen von Brigitte Korn-Wimmer und Alessandra Testini); in: Wolfgang Schneider (Hrsg.): KiJuTheater in Italien, Dipa-Verlag, Frankfurt/ Main, 1996 MICHAEL BANG/ MICHAEL SCHRAMM/ SABINE ZIESER Michael Bang wurde 1962 in München geboren. Parallel zu seinem Studium der Erziehungswissenschaften in Erlangen arbeitete er in der freien Theaterszene in Nürnberg und wurde bereits 1984 Ensemblemitglied des dortigen Theater Mummpitz, für das er bis heute als Schauspieler, Co-Autor und Geschäftsführer tätig ist. Darüber hinaus ist er auch immer wieder als Schauspieler in freien Theater- und Filmproduktionen verschiedener Genres tätig. Michael Schramm wurde 1962 in Tirschenreuth in der Oberpfalz geboren. 1982 gründete er die freie Theatergruppe Sas pe haj nas pe, deren Schwerpunkt auf dem Körpertheater lag. 1989 war er zu Gast in Paris, um mit Jean-Paul Denizon (Schauspieler und Mitarbeiter von Peter Brook) an „Was ihr wollt“ zu arbeiten. Seit 1990 ist er Ensemblemitglied des Theater Mummpitz in Nürnberg. Sabine Zieser wurde 1960 in der Nähe von Göttingen geboren. Sie studierte zunächst Sozialpädagogik in Nürnberg, bevor sie sich der freien Nürnberger Theaterszene widmete. Sie absolvierte zahlreiche Workshops, machte Straßentheater und gründete die freie Theatergruppe theater ACT in Nürnberg. Zur Zeit arbeitet Sabine Zieser als Schauspielerin und Autorin am Nürnberger Kinder- und Jugendtheater Mummpitz. Michael Bang/ Michael Schramm/ Sabine Zieser NEU DIE GRANDIOSEN ABENTEUER DER TAPFEREN JOHANNA HOLZSCHWERT 1 D, 3 H Empfohlene Altersgruppe: 8+ 2009 im Stückepool von Kaas & Kappes UA: 25.10.09, Theater Mummpitz, Nürnberg; R: Alex Byrne; 09.-14.02.10, panoptikum, Nürnberg/ Augsburg 20.12.09, ReibeKuchenTheater, Duisburg; R: U. Hatzer ÖE/ SE - frei M. Bang * 1962 in München M. Schramm * 1962 in Tirschenreuth S. Zieser * 1960 in Northeim; alle drei leben in Nürnberg ’Holzschwert, Kopf verkehrt!’ So wird die zehnjährige Johanna von ihren Mitschülern tagein tagaus gehänselt. Und das nur wegen ihres blöden Nachnamens. Ihr brennendes Interesse für die Geschichte des Mittelalters das können die anderen Kinder erst recht nicht nachvollziehen. Deshalb geht Johanna nicht gerade gerne zur Schule. Ganz besonders fies sind drei bestimmte Mädchen, die sie ständig ärgern. Als diese Johanna auf ihrem Schulweg mal wieder auflauern, da passiert es – Johanna platzt der Kragen und sie wirft in ihrer Wut eine Fensterscheibe der Schule mit einem großen Stein kaputt. Mit einem Brief des Englischlehrers in der Tasche macht sie sich auf den Heimweg. Was nun? Denn der Brief, den muss Johanna am nächsten Tag von ihren Eltern unterschrieben dem Lehrer zurück bringen. Johanna traut sich nicht nach Hause und flüchtet wie so oft in den Zoo. Hier prophezeien ihr ausgerechnet die Erdmännchen, dass sie auserwählt sei, Frankreich zu retten und dem König zur Krone zu verhelfen. Est wenn sie das alles erledigt habe, dann würden sich auch ihre Probleme zu Hause lösen. Johanna nimmt die Prophezeiung ernst, leiht sich Schwert, Helm sowie Schild von ihrem Bruder und träumt davon, stark zu sein wie ihre Namensschwester Johanna von Orleans. Sie macht sich auf ihrem galoppierenden Wildpferd auf den Weg nach Frankreich und gewinnt dort das Vertrauen des ungekrönten Königs sowie die Schlacht von Orleans. Der König jedoch zeigt sich undankbar, er löst nicht Johannas Problem mit dem Schulbrief an die Eltern und so bleibt ihr keine andere Wahl: Sie muss zurück kehren und sich dem großen Abenteuer stellen, welches ihr nun zu Hause bevor steht – sie muss offen und ehrlich mit den Eltern reden. “Jugendtheater at it’s best!“ (Monatsmagazin Plärrer, Jochen Schmoldt, Dezember 08) „Schiller? Nee, alles Mummpitz: Die quietschlebendige Version des gleichnamigen Nürnberger Kindertheaters sehr frei nach des Dichters ’Jungfrau von Orleans’ ist satte Unterhaltung. […] Viele kleine Details sind es, die das Stück für Kinder ab acht Jahren (und auf für Erwachsene!) zum Riesenspaß machen.“ (Nürnberger Nachrichten, 27.10.08) „Holzschwert, sehenswert.“ (Abendzeitung Nürnberg, 27.10.08) 15 MICHAIL BARTENJEW Michail Bartenjew studierte am Moskauer Institut Architektur und war über zehn Jahre als Architekt tätig. 1986 schrieb er sein erstes Stück, WANJA UND DIE RÄUBER, seither arbeitet er als freischaffender Autor. Im Oktober 1996 wurde Michail Bartenjew während des 12. Weltkongresses der ASSITEJ in Rostov on Don der Preis der Ehrenpräsidenten (Honorary Presidents Award) verliehen. Michail Bartenjew DER RIESENDÄUMLING (Mal’cik s pal’cik i ego roditeli) ein Märchen aus dem Russischen von Birgit Klein 2 D, 2 H Empfohlene Altersgruppe: 5+ UA: 12/97, RUS-Wologda; R: A.Paweljew/ B.Granatow DSE: 03.12.00, Theater Erlangen; R: K. Müller 06.10.01, schnawwl am NT, Mannheim; R: K. Koller ÖE/ SE - frei - Ein Mann und eine Frau. Ehemann und Ehefrau. Kinderlos und ständig am Zanken. Doch unter ihrem Teppich lebt ein Heimchen. In Bartenjews DaumesdickBearbeitung wird die eigentliche Hauptfigur, der Riesendäumling, zum Beiwerk. Durch ihn, kaum mit ihm, ändern sich die streitsüchtigen und egoistischen Eltern. Ein Plädoyer an die Hoffnung, dass es nie zu spät ist, aus eingefahrenen Strukturen auszubrechen und sein Leben ein wenig angenehmer zu machen. „Bartenjews Vorlage macht es leicht, ein frohgemutes Männleinlaufen mit allen möglichen typenkomischen Effekten zu inszenieren. [...] Kinder-Poesie auf der Höhe der Zeit, kunterbunt und quicklebendig.” (Nürnberger Nachrichten, 05.12.00) „Bartenjew ist zweifellos der beste zeitgenössische russische Dramatiker, der für Kinder schreibt. Nicht ohne Grund findet man im Repertoire vieler KiJuTh die Titel seiner Stücke. [...] In den Stücken gibt es viele Ebenen. Deshalb sind sie auch für verschiedene Zuschauer gedacht: ein guter Dramatiker, ebenso für Erwachsene wie für Kinder.”(Marina Timaschowa, Theaterkritikerin, Moskau) Michail Bartenjew ES WAR EINMAL ... HERAKLES (Zil-byl Gerakl ...) ein Stück in vier Heldentaten und zwölf Bildern aus dem Russischen von Birgit Klein 1 D, 3 H (bei Mehrfachbesetzung) Empfohlene Altersgruppe: 8+ UA: 1990, RUS-Tomsk; R: R. Winderman 03.03.06, Werkstattaufführung einzelner Szenen: herkules@work, schauspielfrankfurt; R: P.-G. Dittrich; C. Brandt DSE: 15.06.07, Puppen-Theater Plauen-Zwickau; R: D. Plath ÖE/ SE - frei Auf dem Olymp wetten Zeus und Hera in ihrem Häuschen, was denn wohl einmal aus dem kleinen Herakles Michail Bartenjew POCH-POCH, WER DA? (Tuk-tuk, kto tam?) aus dem Russischen von Birgit Klein frei nach „Der Wolf und die sieben Geißlein” Empfohlene Altersgruppe: 5+ 3 D, 4 H (bei Mehrfachbesetzung) UA: 1993, RUS-Brjansk; R: J. Mer DSE - frei Dass ein Wolf kein Geißbock ist, das ist eigentlich nichts Besonderes. Und für die Mehrheit der Wölfe ist diese Michail Bartenjew WANJA UND DIE RÄUBER (Pro Ivanusku-duracka) Theaterstück in zwei Akten und zwölf Bildern nach dem Märchen „Vom dummen Iwanuschka“ von Maxim Gorki aus dem Russischen von Wolfgang Kasack 1 D, 4 H (bei Mehrfachbesetzung) Empfohlene Altersgruppe: 7+ 12/93, 5. Ffm. Autorenforum für KiJuTh wird: ein König oder ein Sklave? Jahre später scheint die Antwort klar, denn Herakles ist seinem Bruder, König Eurystheus, unteran. Lediglich wenn er es schafft, zwölf scheinbar unerfüllbare Aufgaben zu lösen, darf er sich ’frei’ nennen. Acht Aufgaben hat er schon gelöst, bleiben noch vier, von denen Bartenjew mit viel Phantasie und Spannung erzählt. Selbst eine List von Hera, um ihre Wette doch noch zu gewinnen, schlägt fehl. Und am Ende darf Herakles endlich verkünden: „Frei bin i-iiich!“ „Mit Michail Bartenjews Herakles bringt das Theater eines der wenigen guten Stücke fürs Puppentheater auf die Bühne, die nicht überfrachtet, sondern mit ironischem Abstand und Leichtigkeit erzählt sind.“ (Freie Presse Chemnitz, Lokalausgabe Zwickau, 27.06.07) Tatsache kein Grund zur Trauer. Für die Mehrheit der Wölfe, nicht aber für unseren Helden. Hat er sich doch Hals über Kopf in eine Geiß verliebt. Gerade in die, deren Kinder er fressen soll, weil es sich so gehört. Er selbst verspürt eigentlich keinerlei Wunsch danach, irgend jemanden zu fressen. Doch die Meinung der anderen ist eine ernste Sache. Und sie zwingt den einsamen, ruhelosen und alles in allem guten Wolf letztlich, mit den bedrohlichsten Absichten zum Haus seiner liebsten Geiß zu gehen. UA: 1988, RUS-Moskau; R: S. Rozow DSE: 1993, Theater im Zentrum, Stuttgart; R: S. Rozow 25.11.94, Thalia Theater Halle; R: E. Pieper 16.09.05, Theater Dortmund, KJT Sckellstraße; R: J. Weißert ÖE/ SE - frei Wanja ist ein Dummkopf, aber ein gutherziger. Er findet im Wald die Schatztruhe eines reichen Kaufmanns und bringt diesem seinen Schatz zurück, auf den es bereits 16 zwei Räuber abgesehen haben. Durch seine tollpatschigen, gut gemeinten Taten durchkreuzt Wanja ständig die Pläne seiner Mitmenschen. Als eine Hetzjagd auf den Schatz beginnt, erweist sich Wanja unbeabsichtigt als der Retter des Geldes. Im Besitz des Schatzes beschließt Wanja, diesen seinem Freund, dem Bären, zu schenken, denn in der Menschenwelt „bringt er nur Schaden”. „Eine Geschichte mit vielen, unglaublich komischen Verwicklungen, bei der ganz unvordergründig ein Stück Le- bensweisheit vermittelt wird.” (Hallesches Tageblatt, 24.11.94) „Wanja ist ein ganz ungewöhnlicher Mensch. Mit seiner entwaffnenden Ehrlichkeit und seinem grundanständigen Charakter macht er nicht nur Menschen fassungslos. [...] Johanna Weißerts lustige, spannende Inszenierung vermittelt ohne jeden Anflug von Kitsch eine moralische Botschaft: Freundschaft und Zuversicht sind wichtiger als Geld.“ (Westdeutsche Allgemeine Zeitung, 19.09.05) HANS BAUMANN Hans Baumann, geboren 1914 in Amberg, zählt zu den renommiertesten deutschen Kinder- und Jugendbuchautoren. Daneben trat er auch als Lyriker und Übersetzer hervor. Seine Bücher erschienen in vielen Sprachen und wurden im In- und Ausland preisgekrönt, u. a. mit dem Friedrich-Gerstäcker-Preis (1956), dem Preis der New York Herald Tribune für das beste Jugendbuch (1968) und dem Mildred L. Batchelder Award (1972). Hans Baumann starb am 7. November 1988 in Murnau. „Hans Baumann hat die seltene Gabe, Bild, Lehre und Vergnügen in der Waage zu halten; jedes ist verständlich und zuweilen von seltener Anmut.“ (Hans-Joachim Gelberg) Hans Baumann BÄRENBRÜDER Eine Bearbeitung von Tristan Berger frei nach dem Bilderbuch von Hans Baumann 1 D, 2 H Empfohlene Altersgruppe: 5+ 3. Preis des Troisdorfer Bilderbuchpreises für die Illustration von „Mischa und seine Brüder“ für Reinhard Michl UA - frei H. Baumann (1914-1988) 2008: 20. Todestag T. Berger * 1959 in Bad Reichenhall; lebt in München Im Wald ist der Bär los, als Mischa, der vor langer Zeit in die Welt hinauszog, zurückkehrt. So richtige Freude über das Wiedersehen will bei seinen Bärenbrüdern jedoch nicht aufkommen, denn irgendwie hat Mischa sich ziemlich verändert: Er scheint kein richtiger Bär mehr zu sein, so wie Du und Ich. Aus der Erzählung „Der Bär und seine Brüder" von Hans Baumann hat Tristan Berger ein poetisches Theaterstück der leisen, nachdenklichen Töne gemacht, das zugleich voller Witz und Übermut steckt. Ohne Rücksicht auf moderne Zeiten geht es zurück ins Bärenzeitalter, als die Bären noch Menschen waren, oder zumindest so aussahen und sprachen. Wie diese Märchenwelt durcheinander gerät, wenn einer aus der Reihe tanzt, weil er sich von einem Mädchen und einem alten Mann mit Melodika und Akkordeon aus dem Wald locken ließ. Der Mann erkennt schnell, dass der Bär von großen Nutzen ist. Er bringt ihm das Tanzen bei, nennt ihn Mischa und führt ihn als Attraktion auf den Jahrmärkten vor. Mischa macht mit, weil es endlich genug zu essen gibt und weil das Mädchen mit dem roten Blumenkleid so schön ist. Doch als er an die Kette gelegt wird, bricht Mischa aus und kehrt zurück in den Wald. Aber ist ein Bär, der einen Namen hat, der sich anketten und als Tanzbär vorführen ließ, noch ein richtiger Bär? „Hans Baumanns Bärengeschichte erzählt von Befindlichkeiten und Gefühlen: von Zuneigung und Fürsorge, von List und Misstrauen, von Neid und Liebe, von Abenteuerlust und Heimat. Es ist eine klassische Abenteuergeschichte von einem, der auszog, das Leben kennen zu lernen.“ (Dr. Barbara Scharioth, Direktorin der Int. Ju.bibliothek, München; in: JuLit) MADAME LEPRINCE DE BEAUMONT Jeanne-Marie Leprince de Beaumont lebte von 1711 bis 1780. Sie hinterließ ein Werk von über 70 Büchern, von denen besonders die jugendliterarischen und pädagogischen Werke sie weit über die Grenzen Frankreichs hinaus bekannt gemacht haben. Zu den erfolgreichsten und oft adaptierten Märchen der Französin gehört „La belle et la bete“ – „Die Schöne und das Biest“. Madame Leprince de Beaumont DIE SCHÖNE UND DIE BESTIE ein Märchen mit Musik und Tanz Bearbeitung von Jürgen Flügge und Brigitte Korn 3 D, 4 H (bei Mehrfachbesetzung) Empfohlene Altersgruppe: 6+ UA: 08.10.87, Schauburg/ Theater der Jugend, München; R: J. Flügge; W. Windisch; Choreographie: G. Holzgang 02.12.04, Hans Otto Theater, Potsdam/ Brandenburger Theater, Brandenburg; R: B. Rehm ÖE/ SE - frei Mme de Beaumont (1711-1780) J. Flügge * 1944 in Darmstadt; lebt in Grasellenbach B. Korn * 1959 in Neumarkt St-Veit; lebt in München Es war einmal vor langer Zeit, da schrieb Madame Leprince de Beaumont das zeitlose Märchen über die wahre Schönheit – die Schönheit des Herzens. Es ist die Geschichte der Tochter eines verarmten Kaufmanns, die bereit ist, ihr Leben für ihren Vater zu opfern. Um seine Schuld zu begleichen, zieht sie in das Schloss einer Bestie – halb Mensch, halb Tier. Schon bald erkennt sie, dass die Bestie eigentlich sehr gutmütig ist, die Menschen dagegen sehr grausam sein können. „Begeisterter Jubel zur Saisoneröffnung im Theater der Jugend [...] eine bildmächtige Mischung aus Slapstick, Alltagsstory und neoexpressionistischer Märchenmagie. [...] Kraft und Phantasie der Bilder nehmen einen bis zum Hollywood-Happy-End unterm Rosenregen gefangen.” (Abendzeitung München, 10./ 11.10.87) 17 „Was dem Stück über die Zeiten erhalten blieb, ist die Sehnsucht der Menschen nach Verwandlung, Erlösung und Unsterblichkeit. ’Die Schöne und die Bestie’ ist eine Geschichte über die Angst vor dem Unbekannten und vermeintlich Hässlichen. Über den Mut, sich dem Fremden anzunähern und das Glück, dabei Neues zu entdecken.“ (Potsdamer Neueste Nachrichten, 01.12.04) ENRICO BEELER (UND CO-AUTOREN) Enrico Beeler, geboren 1956 in Zürich, absolvierte eine Schauspielausbildung an der Schauspielakademie in Zürich. Anschließend bekam er ein Engagement am Theater Claque in Baden. Seit 1988 arbeitet er als freischaffender Schauspieler und Regisseur. Zudem ist Enrico Beeler seit 1998 Vorstandsmitglied der ASTEJ (Association Suisse du théâtre pour l`enfance et la jeunesse). Enrico Beeler/ Patricia Gorlino/ Frida Leon Beraud Auf dem Bahnhof, dem Ort des Wartens und Abschiednehmens, treffen die obdachlose Clota und die sich als Putzfrau durchschlagende Aurélia aufeinander. Während Clota sich den Bahnhof als Schlafplatz ausgesucht hat, hofft Aurélia, dass sie der Zug nach Bremen in ein anderes Leben führen wird. Doch der Mann, der ihr die Fahrkarte besorgen wollte, kommt nicht. Über so viel Naivität kann Clota zunächst nur lachen, dann aber erkennt sie, dass die beiden ihr Leben am ehesten zusammen meistern können. Gemeinsam schaffen sich die beiden Außenseiterinnen Fantasieräume, die ihnen Geborgenheit geben. So entstehen kurze, aber intensive Momente des Glücks, in denen die Zeit stehen zu bleiben scheint. VIA BREMEN 2D Empfohlene Altersgruppe: 8+ UA/ SE: 02.03.01, Rote Fabrik, CH-Zürich; R: E. Beeler DE/ ÖE - frei E. Beeler * 1956 in CH-Zürich; lebt auch dort F. L. Beraud * 1970 in RCH-Pucon; lebt in CH-Zürich P. Gorlino * 1963 in RA-La Plata; lebt in E-Madrid URS BEELER Urs Beeler, Jahrgang 1958, studierte Turn- und Sportlehramt an der ETH in Zürich. Seit 1981 besuchte er zahlreiche Seminare zur Schauspielkunst. 1982 gründete er das Theater Sgaramusch, ein professionelles Theater für Kinder und Erwachsene, das er bis 1996 leitete. Urs Beeler lebt als freischaffender Schauspieler, Regisseur und Theaterpädagoge in Zürich. Urs Beeler BÜCK & SCHLÜCK 1 H, 1 Pianist Empfohlene Altersgruppe: 4+ UA/ SE: 09.05.99, Theater Bilitz, CH-Frauenfeld; R: U. Beeler; W. Häne DE/ ÖE - frei U. Beeler * 1958 in CH-Zürich; lebt auch dort Herr Bück wohnt in einem Haus auf Stelzen – also in keinem normalen Haus, sondern in einem „Piano-Haus”. Dort lebt er mit ein paar Salatköpfen, einem Briefkasten ohne Post und seinem Erzfeind, dem Wind. Er ist einsam, flüchtet sich in das Schreiben fiktiver Briefe an sich selbst und die Stereotypen des Alltags. Die Endlosschleife der alltäglichen Rituale wird durchbrochen von der verfressenen Raupe Schlück. Die frisst ihm zwar sämtliche Salatköpfe weg, zugleich wird ihr überraschender Besuch aber der Beginn einer außergewöhnlichen Freundschaft. Immer begleitet von Musik, die hier gleich mehrere Rollen übernimmt, entdeckt Herr Bück das Geheimnis seines Freundes. So wie die Raupe zu einem Schmetterling wird, bekommt auch sein Leben Flügel. „Einsam ist er, der ordentliche Herr Bück, hungrig sie, die kleine Raupe. ’Bück & Schlück’ ist eine liebevoll erzähltgespielte Geschichte um eine außergewöhnliche Freundschaft.“ (Thurgauer Tagblatt Weinfeldern, 02.06.99) HENRY BEISSEL Der kanadische Dichter, Schriftsteller, Übersetzer und Verleger Henry Beissel ist durch sein Stück INUK UND DAS GEHEIMNIS DER SONNE international bekannt geworden. Der Kritiker Thomas Willis (Chicago Tribune) sah in Beissels Stück gar Ähnlichkeiten mit Homers Werk und stellte ferner Vergleiche mit Shakespeare und Gogol an. Henry Beissel war neben Lehraufträgen in Kanada oder den West Indies auch an der LudwigMaximilians-Universität in München tätig. Informationen zu Henry Beissel finden Sie auch auf der Homepage der kanadischen Botschaft www.kanada.de. Henry Beissel Beissel, Henry: Inuk, Canada Press, CDN-Toronto, 2001 übersetzt ins Französische von Arlette Francière (Inook et le soleil) UA: 1973, CDN-Stratford DSE (in der Übersetzung von Henry Beissel) 11.01.03, TJG, Dresden; R: S. Weil ÖE/ SE - frei H. Beissel * 1929 in Köln; lebt in CDN-Ontario INUK und DAS GEHEIMNIS DER SONNE (Inook and the sun) aus dem Englischen von Henry Beissel 5 D/ H Empfohlene Altersgruppe: 6+ 18 Die Sonne ist fort. Im tiefsten Winter macht sich der Eskimojunge Inuk auf die Suche nach ihr. Geister und Fabelwesen begleiten seinen abenteuerlichen Weg. Schließlich befreit er den Himmelskörper aus der Gefangenschaft des Eisgeistes. Inuk „will sich mit der Not nicht abfinden, will die Sonne jagen, um sie für immer in seine Heimat zu bringen. Am Ende der Geschichte ist nicht nur aus dem Jungen ein Mann geworden, er erfuhr auch, dass das Leben ein ewiges Zusammenspiel von Natur und Mensch ist. Dass alles seine Bestimmung hat. Eine gute Botschaft, gerade in unserer Zeit, in der wir Menschen oft glauben, dass wir uns über die Natur erheben, ja, dass wir sie beherrschen können.“ (Süddeutsche Zeitung, 13.01.03) “The tale is a timeless one, of a boy who rebels at the natural order, answers riddles, does a brave deed, survives his father’s death, and is awarded, for half of each year, anyway, the sun as his bride.” (Chicago Tribune, 22.08.73) PETE BELCHER Pete Belcher wurde 1962 im englischen Stroud geboren und lebt seit 1988 als freier Theatermacher und Musiker in Niederösterreich. Seit 1999 ist er außerdem als „Dr. Bewölkt“ beim Clowndoktorverein Rote Nasen in Wien aktiv. Pete Belcher EIN HUT, EIN STOCK, EIN REGENSCHIRM 1H Empfohlene Altersgruppe: 8+ UA/ ÖE: 10/97, szene bunte wähne, A-Krems; R: H. Brugat DE/ SE: 25.10.03, Theater Regensburg, mobil; R: H. Kiss P. Belcher * 1962 in GB-Stroud; lebt in A-Hausleiten Ein Mann fällt vom Himmel und landet in der Wüste. Als er nicht mehr kann, fällt er in Ohnmacht, wird aber im letzten Moment von einem unwahrscheinlichen Re- gensturm wieder zum Leben erweckt. Belcher schafft die Grundlage für ein phantasievolles und einfallsreiches Theatererlebnis, das mit wenig Material viele Ideen und Bilder entstehen lässt. Da wirkt die Sprache, die stark an Kinder- und Abzählreime angelehnt ist, wie eine musikalische Struktur, und die wenigen Requisiten öffnen den Zugang zu einer ganz eigenen, unvergesslichen Welt. „Pete Belcher macht Lust, in die weite Welt hinauszugehen. Er hat das Kindertheater mit einem zeitlosen Kleinod bereichert.“ (Marlene Schneider, Mitbegründerin der ASSITEJ Austria) GERARD BELJON/ SOPHIE KASSIES/ JEAN DEBEFVE Gerard Beljon wurde 1952 in Utrecht geboren. Er studierte Laute und Gitarre an den Konservatorien in Utrecht und Den Haag. Anschließend absolvierte er ein Studium der Komposition bei Carlos Michàns und am Konservatorium in Amsterdam. Er komponiert u. a. für The Nederlands Kamerkoor, für The Amsterdam Quintet und den Pianisten Ralph van Raat. Außerdem schreibt er Theatermusik. Seine Werke werden in Holland, Deutschland, Österreich und den USA erfolgreich aufgeführt. Sophie Kassies, 1958 in Amsterdam geboren, studierte Regie an der Theaterschool in Amsterdam. Seitdem arbeitet sie als Dramaturgin und Regisseurin, in den letzten Jahren jedoch hauptsächlich als Schriftstellerin. Sie schreibt für Erwachsene und Kinder. Ihre Laufbahn ist durch lange Arbeitsverbindungen mit verschiedenen Regisseuren gekennzeichnet. Ihre Zusammenarbeit mit Flora Vergrugge begann 1992 am Jeugdtheater Sonnevanck in Enschede, für das sie insgesamt neun Theaterstücke verfassten – wie zum Beispiel 2004 das Kinderstück Schaf – in denen die Musik eine immer wichtigere Rolle spielt. Jean Debefve wurde 1951 in Schaerbeek in Belgien geboren. Er absolvierte eine Ausbildung als Musiker (Klavier, Klarinette, Posaune sowie Gesang) und spielte in verschiedenen Rock- und Folkbands. Von 1969 bis 1974 arbeitete er als Schauspieler und Musiker beim Théâtre des Rues und dem Théâtre les Jours in Brüssel. Anschließend war er am Théâtre des jeunes de la ville de Bruxelles tätig. 1978 hat er das Théâtre de Galafronie in Brüssel gegründet, das er zusammen mit Marianne Hansé und Didier De Neck leitet. Gerard Beljon/ Sophie Kassies/ Jean Debefve HANS & GRETCHEN (Hans en Grietje) (Konzept: Flora Verbrugge) Neues Musiktheater nach den Gebrüdern Grimm aus dem Niederländischen von Eva Maria Pieper 1 D, 1 H, 1 Sängerin, 3 Live-Musiker Empfohlene Altersgruppe: 6+ UA: 17.11.01, Jeugdtheater Sonnevanck, NL-Enschede; R: F. Verbrugge; 21.-30.03.03, Traumspiele-Festival, NRW; 2003, Kaas & Kappes, Duisburg DSE: 09.04.05, Junge Oper/ schnawwl am NT Mannheim; R: F. Verbrugge 18.02.07, Staatstheater Oldenburg; R: A. Gronemeyer ÖE/ SE - frei - G. Beljon * 1952 in NL-Utrecht; lebt in NL-Heemstede home.tiscali.nl/gbeljon/ S. Kassies * 1958 in NL-Amsterdam; lebt auch dort J. Debefve * 1951 in B-Schaerbeek; lebt in B-Feluy „’Lasst die Kinder friedlich schlafen, lasst süß sie träumen ein besseres Morgen, Papa und Mama werden dafür sorgen’, beginnt ein sanfter Chor die wohlbekannte Geschichte von Hänsel und Gretel. ’Aber da wohnt gar keine Mama in diesem Haus/ Da wohnt Papas neue Frau!’, stört plötzlich die singende Erzählerin den scheinbaren Frieden. Und schon entfaltet sich das klassische Märchen, das wie kaum ein anderes aus der Grimmschen Sammlung die Urängste heranwachsender Menschen thematisiert, von den Eltern oder anderen Bezugspersonen ver- 19 lassen zu werden und auf sich allein gestellt, eigenverantwortlich den Weg ins Leben antreten zu müssen. Diese Ängste nehmen bildhaft Gestalt an in der Figur einer bösen Hexe, die die Kinder braten und fressen will. Sie muss listenreich überwunden und verbrannt werden, wie alle Ängste, die unsere Entwicklung begleiten und hemmen. [...] Die neue und humorvolle Fassung des bekannten Märchens lotet dessen tiefenpsychologische Bedeutung aus, ohne sie oberflächlich zu illustrieren. Zwei Schauspieler und eine Sängerin übernehmen in fliegendem Wechsel die Rollen von egoistischen Eltern und ohnmächtigen Kindern, von freundlicher Erzählerin und grausamer Hexe, von selbstverantwortlich handelnden Jugendlichen und im Alter belohnten Rentnern. So entsteht ein humorvolles Vexierspiel, das nur zu deutlich macht, wie Menschen im Laufe ihres Lebens dasselbe aus unterschiedlichen Perspektiven wahrnehmen und verstehen lernen und dass oft nur ein winziger Schritt das Wahre vom Falschen trennt. Gerard Beljon hat dazu eine Musik komponiert, die aus einer produktiven Reibung zwischen wohllautenden Harmonien und abstrakten Klängen eine emotionsgeladene und mitreißende Atmosphäre erschafft.“ (Ankündigungstext, schnawwl, Mannheim) „’Hans und Gretchen’ ist kein sentimentales Hausmärchen mit Musik, sondern ein neues Musiktheater mit starken Gefühlen und sarkastischem Humor. Das Zusammenspiel von Text und Musik, von zwei Schauspielern, einer Sängerin und drei Musikern ist vollendet; die Balance zwischen den Wundern des Märchentopos, einer stimmigen Psychologie und satirischer Übertreibung hat Charme.“ (Rheinpfalz, 12.04.05) „Die Musik ist eine Zaubersprache, machtvoll und verführerisch. Wenn die Kinder dieses Prinzip unbewusst in sich aufnehmen, haben sie schon sehr viel von der Oper ’an sich’ verstanden.“ (Die Deutsche Bühne, 04/07) LOEK BEUMER/ PETER DROST Loek Beumer wurde 1947 in Amsterdam geboren. Er studierte Schauspiel an der Theaterschool in Amsterdam und wirkte anschließend in verschiedenen Theatertruppen, wie Caroussel und Maccus, mit. Außerdem arbeitete er als Film- und Fernsehschauspieler. Peter Drost, geboren 1958 in Utrecht, studierte Schauspiel an der Toneelschool in Maastricht und in Arnhem. Anschließend spielte er bei den Theatergruppen Wederzijds und De Paardenkathedraal und wirkte in verschiedenen Fernsehserien mit. Daneben arbeitete er für diverse Radiostationen. Seit 1997 leiten Peter Drost und Loek Beumer gemeinsam das Theater B&D in Amsterdam. Loek Beumer/ Peter Drost DIE RADIOMÄNNER (De mannetjes van de radio) aus dem Niederländischen von Eva Maria Pieper 2H Empfohlene Altersgruppe: 8+ UA: 07.10.95, De Paardenkathedraal, Utrecht; R: T. Keijser; Fay Lovsky; Gastspiele u. a. Den BoschFestival 1996, Blickfelder Zürich 1996, Österreich, Lichtenstein, England, Schottland und USA DSE: 07.04.06, Theater Dortmund, KiJuTh Sckellstraße; R: P. Kirschke; C. Piasetzki ÖE/ SE - frei L. Beumer * 1947 in NL-Amsterdam; lebt auch dort P. Drost * 1958 in NL-Utrecht; lebt in NL-Amsterdam www.beumerendrost.nl Wie selbstverständlich eröffnet ein Weltempfänger ganze Universen – nur manchmal fragt man sich: Wer spricht denn da? Ausgehend von der plastischen Vorstellung vom Mann im Radio entwickeln Beumer und Drost ein Spiel um zwei Männer, die im Radio arbeiten: Mit dem Fahrrad kommen sie zu ihrer Arbeitsstelle, dem Inneren eines Weltempfängers. Sie leben uns ihren Alltag vor, arbeiten mit allerlei Krimskrams als Geräuschemacher, entlocken jedem Requisit einen Ton und verwandeln Alltagsgegenstände in ein Sprachrohr, mit dem sie die ganze Welt erreichen. Wenn das Radio ausgeschaltet wird, machen sie Pause, kochen und essen. Es ist verrückt, aber es ist ein ganz normaler Arbeitstag für die beiden – und der Zuschauer macht mit. Bis sie am Abend ihre Kittel ausziehen und heimgehen. „Was steckt eigentlich in den Radiokästen und was machen die Moderatoren, wenn die Musik läuft? Wie bereiten sie sich auf die Sendung vor, woher kommen die Geräusche beim Hörspiel, und kann es sein, dass auch bei Radiomännern bei der Wettervorhersage das Betriebsklima schlecht ist? [...] Wenn Radio und TV immer so fantasievoll wäre, könnte es dem Theater viel mehr Konkurrenz machen.“ (Dortmunder Kultur, 10.04.06) „Hinter Lautsprecher und ’Auge’ machen die Herren (in korrekten Anzügen) Tag für Tag Programm – und spielen dabei ihr alltägliches Ich-Ärger-Dich-Spiel. Der wichtigtuerische, etwas schlauere ’Mr. Schadenfroh’ Wagner liebt es, seinen ängstlichen, ernsthaften, nicht ganz so schlauen Kollegen Bregen zu triezen bei dieser Reise durch die verschiedenen Sendungen. Und da die beiden außerdem von ganz unterschiedlichem Humor sind, gibt jeder Programmpunkt reichlich Gelegenheit für komische Nummern. [...] Jede Spielszene wird ausgekostet, eine witziger als die andere.“ (Westdeutsche Allgemeine Zeitung, 10.04.06) ANDRI BEYELER Andri Beyeler wurde 1976 in Schaffhausen in der Schweiz geboren. 2002 wurde er zu den Autorentheatertagen am Thalia Theater Hamburg eingeladen. In der Spielzeit 2002/03 war er Hausautor am Nationaltheater Mannheim, 2003/04 nahm er am Autorenprojekt „Dichter ans Theater“ vom Staatstheater Stuttgart teil. 2004 wurde Beyeler außerdem zum Forum Junger Autoren Europas in Wiesbaden und zu den AutorenWerkstatttagen am Burgtheater in Wien eingeladen. Für seine Theaterstücke erhielt er zahlreiche Preise, u. a. den Deutschen Jugendtheaterpreis 2004 und den Brüder Grimm Preis des Landes Berlin 2005. 2007 war 20 er Jury-Mitglied beim 23. Kinder- und Jugendtheatertreffen NRW. Beyeler lebt in Bern und ist Mitglied der freien Tanz-Theater-Gruppe Kumpane (www.kumpane.ch). „Andri Beyeler ist ein unkonventioneller Geschichtenerzähler, der durch die Vielfältigkeit seiner Erzählweisen immer wieder Staunen macht. Seine Stücke, DIE KUH ROSMARIE, KICK & RUSH, THE KILLER IN ME IS THE KILLER IN YOU MY LOVE und andere, sind geprägt von einer sorgfältig komponierten literarischen Sprache, die dem Leben abgeschaut und doch nicht nur die Sprache des Alltags ist. Vermeintlich alltägliche Situationen spitzt er poetisch zu und überrascht den Zuschauer mit merkwürdigen und zugleich sympathischen Figuren. Wie selbstverständlich lässt er den Zuschauer an seinen Geschichten teilhaben, darin besteht seine große Kunst als Theaterautor.“ (Brüder-Grimm-Preis, Begründung des Preisgerichts) Andri Beyeler WIE IDA EINEN SCHATZ VERSTECKT UND JAKOB KEINEN FINDET frei nach dem Bilderbuch „Wie Ida einen Schatz versteckt“ von Simone Baumann und Barblin Sindelar aus dem Schweizerdeutschen von Juliane Schwerdtner 2 D (oder 2 H oder 1 D, 1 H) Empfohlene Altersgruppe: 6+ 26.10.03, Szen. Lesung, Theater am Neumarkt, CHZürich/ UAT Berlin; Szen. Einrichtung: D. Bösch 06.12.03, Lesung beim 15. Ffm. Autorenforum für KiJuTh 2004 im Stückepool von Kaas & Kappes UA: 22.11.04, schnawwl am NT, Mannheim; R: T. Holländer 08.09.05, Theater Dortmund, KiJuTh Sckellstraße; R: A. Siebers 15.10.05, Comedia, Köln; R: C. Fillers 16.11.06, Theaterhaus Jena; R: J. Wesemüller 15.04.07, Junges Theater Augsburg; R: J. Schlachter 20.01.08, Theater und Bühnen der Stadt Bielefeld; R: P. Kirschke 15.11.09, Deutsches Theater in Göttingen; R: K.-H. Ahlers 15.04.10, Theater Baden-Baden, TIK ÖE/ SE - frei A. Beyeler * 1976 in CH-Schaffhausen; lebt in CH-Bern Jakob sitzt im Wohnzimmer und blickt in den Garten. Draußen spielen andere Kinder Fußball oder Indianer, aber Jakob möchte weder ein Fußballer noch ein Indianer sein. „Eigentlich möchte ich gerade überhaupt nichts sein – ich würde lieber etwas machen”, denkt Jakob und es kommt ihm in den Sinn, heute einen Schatz zu finden. Und Ida sitzt lieber alleine im Gras als sich den anderen Kindern anzuschließen. So beschließt Ida, heute einen Schatz zu verstecken. Beider Tun ist gleichermaßen „unsinnig“, denn Ida hat gar keinen Schatz mitgenommen, sucht nur das geeignete Versteck, und Jakob hat seinen Plan gemacht, ohne zu wissen, ob überhaupt ein Schatz versteckt wurde. Obwohl sie nichts „Vorzeigbares“ erlebt, nichts für Erwachsene Einsichtiges getan haben, sind beide, als sie abends im Bett liegen, mit ihrer Zeit total zufrieden. Ein herrlich verrücktes Stück, das in seiner sprachlichen Lakonik begeistern wird. „Eine hintergründige Erzählung für Kinder und andere Philosophen über Wünsche und Erfüllungen, Pläne und Ziele.“ (Neue Zürcher Zeitung, 28.10.03) „In Beyelers Kinderstücken klingt eine ungeahnte Zärtlichkeit an. Seine Figuren sind fehlbar und gerade deshalb liebenswert. Sie geraten in Konflikte und finden schließlich Glück, weil sie akzeptieren, dass Konflikte dazugehören.“ (Süddeutsche Zeitung, 14.12.04) Michael Börgerding: Lyrics für das Theater. Andri Beyeler, in: Stück-Werk 4, Deutschschweizer Dramatik, Theater der Zeit, Berlin, 2005 Andri Beyeler und das Frankfurter Autorenforum für KiJuTheater: 03.12.05, Der Brüder-Grimm-Preis-Träger Andri Beyeler liest aus bisher unveröffentlichtem Material 03.12.04, DIE KUH ROSMARIE, Gastspiel TJG Dresden im Rahmen der Preisverleihung des Deutschen KiJuTheaterpreises 06.12.03, DIE KUH ROSMARIE, Gastspiel des schnawwl am NT, Mannheim 06.12.03, WIE IDA EINEN SCHATZ VERSTECKT UND JAKOB KEINEN FINDET, Lesung 02.12.00, KICK & RUSH, Lesung und Podiumsdiskussion Andri Beyeler DIE KUH ROSMARIE frei nach dem Bilderbuch „Die Kuh Rosalinde” von Frauke Nahrgang und Winfrid Opgenoorth aus dem Schweizerdeutschen von Juliane Schwerdtner 2 D (oder 2 H oder 1 D, 1 H) Empfohlene Altersgruppe: 5+ 2004, nominiert für den Deutschen Kindertheaterpreis schnawwl am NT, Mannheim, 2003/ Theater Regensburg, 2006 übersetzt ins Englische von Paul Harman und Anne Fritsch (Rosemarie the cow), ins Portugiesische von Aglaia Pusch und Márcia Rodrigues (A vaca Rosemeire), ins Slowenische von Univ.Prof. Vanda Vremsak-Rihter (Krava Rozmari), ins Niederländische von Eva Maria Pieper (De Koe Rozemarijn), ins Kroatische von Damir Madjaric (Krava Ružica) und ins Rumänische von Victor Scoradet (Vaca Rosmarie) (www.goethe.de/theaterbibliothek) Taube, Gerd (Hrsg.): 55 Monologe für KiJuTh, Henschel Verlag, Berlin, 2008 UA/ SE: 27.06.02, Theater Tabula Rasa, CH-Luzern; R: J. Schneckenburger DE: 10.05.03, Trotz-AlledemTheater, Bielefeld; R: T. Sellin 04.10.03, schnawwl am NT, Mannheim; R: T. Hollaender, M. D. Reyhani ( Mini-CD verfügbar); 06.12.03, Gastspiel beim 15. Ffm. Autorenforum für KiJuTh; 10.02.07: 175. Vorstellung 14.11.03, JES, Stuttgart; R: K. Hemmerle, F. Kuruc; 09.04.07: 100. Vorstellung 12.02.04, Theater der Altmark Stendal 05.06.04, Comedia, Köln; R: G. Gluth 17.09.04, Staatstheater Oldenburg; R: T. Weidner 19.09.04, Theater Ingolstadt; R: J. Schlachter 13.11.04, TJG, Dresden; R: M. Diaz; 29.03.07, 10. KiJuthTage im Kulturraum Mittelsachsen (Freiberg, Döbeln) ÖE: 01.12.04, Jugendtheater Die Kiste, A-Tulfes; R: R. Parton 12.12.04, Junges Theater Göttingen; R: M. Moiteaux 15.01.05, theaterspielplatz/ Staatstheater 21 Braunschweig; R: K. Koller 12.02.05, „Die Wolkenschieber“, München; R: R. Groß 13.02.05, Theater Überzwerg, Saarbrücken; R: I. Fromm 17.02.05, Stadttheater Gießen; R: T. Kreilos 02.03.05, Städtische Bühnen Münster; R: M. Kopf Ital. EA (in deutscher Sprache): 05.04.05, Cortile, Theater im Hof, I-Bozen Regie? 07.04.05, Theater Mundwerk, A-Graz; R: M. Horn 08.09.05, Hans Otto Theater, Potsdam; R: A. Steudtner 01.10.05, Salzburger LT, Kammerspiele; R: B. Hensel Brasil. EA: 28.10.05, Cia. Paidéia de Teatro, BR-São Paulo; R: A. Falseti 29.10.05, Staatstheater Kassel, tif; R: D. Klinge 17.11.05, DT, Berlin; R: S. Behrendt 21.11.05, Westfälische Kammerspiele Paderborn; R: S. Jänsch 01.12.05, Theater der Stadt Aalen; R: M. Million 21.01.06, Stadttheater Bremerhaven, im Pferdestall; R: A. Kloos 25.01.06, LT Eisenach; R: A. Horst 20.02.06, Lesung/ reading, Nottingham Playhouse; R: R. Savage 18.03.06, Theater und Orchester GmbH Neubrandenburg/ Neustrelitz 21.05.06, Puppentheater Magdeburg/ Dessau; R: P. Schäfer 11.06.06, Klecks-Theater Hannover e.V./ Hannoversche Kammerspiele; R: H. Schandry 07.07.06, Theater Regensburg 09/2006, Theater St. Gallen 21.10.06, Boberger Dorftheater, im monsun-theater, Hamburg; R: J. Hübner 29.10.06, Theater Heilbronn; R: A. Y. Hindi Attar 14.02.07, Theater Pforzheim; R: V. Wojdacki 09.03.07, Tiroler LT, A-Innsbruck; R: D. Happl 23.03.07, Theater Erfurt; R: K.-H. Krause 03.05.07, Thüringer LT Rudolstadt 06.05.07, piccolo Theater, Cottbus; R: K. Gündel 27.07.07, Theaderfreinsheim (Freilicht); R: A. Kleinhans 02.09.07, Studio-Bühne, Essen; R: S. Anklam 25.11./ CH-Solothurn und 02.12.07/ CH-Biel, Theater Biel Solothurn; R: M. Fabian UA/Oper: 29.11.07, Oper LT Linz; R: T. Ribitzki; Claudia Federspieler 03.04.08, ReibeKuchenTheater, im KOM’MA, Duisburg; R: A. Niewöhner 27.04.08, Wuppertaler KiJuTheater; R: L. Emrich/ K. Heimann 08.05.08, Pfalztheater Kaiserslautern; R: Ch. Frieben Slowenische EA: 21.12.08, KiJuTh, SLO-Ljubljana; R: B. Bezeljak 07.-10.07.08, workshop, performance studies, QUT, Australien; Leitung: K. Plummer 28.09.08 Theater Spessartgrotte, Gemünden; R: H. Hartmann 29.11.08, LT Franken-Schwaben, Dinkelsbühl 08.02.09, LT Coburg; R: S. Behrendt 16.06.09, Freie Theaterproduktion in Kooperation mit der Stadtbibliothek Ulm; R: A. Bußmann Holl. EA: 14.09.09, Stichting Theater Split, NL-Goes; R: F. van Dorst Kroatische EA: 07.09.09, Mala Scena, HR-Zagreb; R: I. Simic 15.10.09, Theater Pfütze, Nürnberg; R: C. Gottwald Bauernhofidylle, Alpenklänge, grüne Wiesen. Alles in Butter. Wäre da nicht die Kuh Rosmarie. Mit ihrer Besserwisserei bringt sie Unruhe und Missstimmung auf den Bauernhof: „du führst dich auf/ wie ein Schwein/ aber haargenau/ wie ein Schwein/ doch ich weiß/ du bist/ auch eines/ klar/ aber ein Grund/ sich so aufzuführen/ wie du dich aufführst/ ist das nicht“. Da schreitet der Bauer ein und schickt Rosmarie per Flugzeug nach Afrika. Zwei Spieler/innen erzählen und besingen das Leben auf dem Bauernhof. Im Nu wird da verwandelt: der Bauernhof zum Flughafen, der Goldfischteich zur afrikanischen Wüste und der König der Tiere zum Schoßhündchen. Nur die Kuh bleibt Kuh – oder? „Ein starkes Stück, das Mut macht, man selbst zu sein.“ (Neue Luzerner Zeitung, 29.06.02) „Eine einfach erzählte Geschichte, knackige Dialoge, komische Situationen, pralle Tier- und Menschenfiguren – das macht kleinen Leuten Theaterlaune.“ (Die Rheinpfalz, 07.10.03) „Es ist ein Gleichnis von einem Spießer in Gestalt einer dummen Kuh, die durch ihre festgefahrenen Konventionen von Anstand und gutem Benehmen ihre Umwelt nervt und intolerant ihre Mitbewohner nicht so sein lässt, wie sie sind, und nicht das machen lässt, was ihnen Spaß macht. [...] ’Die Kuh Rosmarie’ ist ein Stück, das Menschen ab fünf Jahren von Anfang bis Ende Spaß macht. Neben den nachdenklichen Passagen der Geschichte ist es [...] urkomisch und lustig.“ (Sonntagsgruß, 27.02.05) „Diese rhythmisch-melodische Sprache, dieser Jelinekbernhardfosse-Verschnitt ist es, der aus der Bilderbuchbearbeitung des Autors Andri Beyeler literarischen Mehrwert, auch für Erwachsene, macht.“ (Süddeutsche Zeitung, 22.02.05) DIE KUH ROSMARIE - Begründung der Jury zur Nominierung für den Deutschen Kindertheaterpreis 2004 2004: „Rosmarie, die Hauptfigur, lebt mit einem Bauern und anderen Tieren zusammen. Mit ihrer Meckerei und Besserwisserei treibt sie ihre Mitbewohner zur Verzweiflung, bis der Bauer sie schließlich in ein Flugzeug nach Afrika setzt. Damit ist das Problem aber nicht gelöst. Erst als er die Verantwortung für sie übernimmt und sie zurückholt, deutet sich eine Verbesserung an. Der Autor benutzt auf eine sehr originelle Weise Versatzstücke aus der Realität und setzt sich im nächsten Augenblick über diese Realität hinweg, so wie Kinder oder Märchen sich über reale Zwänge hinwegsetzen. Und kaum hat man ein Klischee als solches erkannt, wird es auch schon gebrochen. Seine Sprache ist poetisch und gewinnt durch sehr bewusst eingesetzte Wiederholungen einen unverwechselbaren Rhythmus und anrührende Kraft. Das Stück ist ein Plädoyer für Toleranz im Umgang mit Individualisten und ihren Schwächen und Stärken.“ MAGRIT BISCHOF/ WERNER BODINEK Magrit Bischof wurde 1943 in Luzern geboren. Von 1966 bis 1973 war sie Spielerin in acht Produktionen der Luzerner Spielleute. Seit 1981 leitet sie das Theater ond-dorm Luzern, ein professionelles Theater für ein junges Publikum. Sie ist in 16 Produktionen beteiligt als Spielerin, Mitautorin und Bühnenbildnerin. Von 1986 bis 1994 war Magrit Bischof im Vorstand der ASTEJ (Association Suisse du theatre pur l’enfance et la jeunesse). Werner Bodinek wurde 1948 in Neuwied am Rhein geboren. Er ist seit 1979 in der freien Schweizer Theaterszene, vorwiegend im Aargau, tätig. Seine Arbeit im Aargau reicht vom Gründungsmitglied des Theaters momo über Mitarbeit im Theater M.A.R.I.A. bis zu einer Vielzahl von Eigenproduktionen. Er ist nicht nur 22 Schauspieler, sondern auch Theatermusiker und Mitautor verschiedenster Stücke. Daneben hat er einen Lehrauftrag an der Schule für Gestaltung in Zürich. Werner Bodinek ist seit 1983 Mitglied der ASTEJ. Magrit Bischof/ Werner Bodinek SPIEGLEIN, SPIEGLEIN ... aus dem Schweizerdeutschen von Werner Bodinek 1D Empfohlene Altersgruppe: 5+ UA/ SE: 05/2002, Theater ond-drom, CH-Luzern; R: W. Bodinek DE/ ÖE - frei M. Bischof * 1943 in CH-Luzern; lebt in CH-Hochdorf W. Bodinek * 1948 in Neuwied; lebt in CH-Oberrohrdorf www.bodinek.ch Vor langer, langer Zeit war Schneewittli eine süße kleine Prinzessin. Sie wuchs zu einer jungen, hübschen Frau heran und lebte bei den sieben Zwergen. Dann wurde sie eine wunderschöne Königin – die schönste im ganzen Land. Aber auch Schneewittli wird alt – bei ihrem letzten runden Geburtstag hat der Spiegel seinen berühmten Magrit Bischof/ Werner Bodinek/ Enrico Beeler DONNERWÄTTER Ein Stück Himmel für Kinder aus dem Schweizerdeutschen von Enrico Beeler 1 D, 1 H Empfohlene Altersgruppe: 5+ 1999, “outstanding play for young audiences“ (amerikanische ASSITEJ) UA/ SE: 20.09.95, Theater ond-drom, CH-Luzern; R: E. Beeler; 1999, Spot, CH-Luzern: Silberner Luzerner Löwe DE: 14.05.00, Das Meininger Theater – Südthüringisches Staatstheater; R: S. Rinke 12.09.00, Westfälische Kammerspiele, Paderborn; R: B. Gidde 03.12.00, Theater Wrede, Oldenburg ÖE: 01.02.02, Theater des Kindes, A-Linz; R: S. Kartusch 17.10.03, Theater Pfütze, Nürnberg; R: C. Gottwald 05.12.03, AlarmTheater, Bielefeld; R: D. Budde, H. O. Schmidt 25.09.04, Theater Patati Patata, Reutlingen; R: A. Sedlmeier 26.11.06, KiJuTh Speyer; R: S. Staehle 30.03.08, Studiobühne Bayreuth; R: S. Kern 23.11.08, Junges Theater Augsburg; R: S. Reng 07.12.08, Projektgruppe New Limes – Zukunft2013, Schwäbisch Gmünd; R: G. M. Müller 26.09.09, Theater Kopfüber, Ansbach E. Beeler * 1956 in CH-Zürich; lebt auch dort Magrit Bischof/ Werner Bodinek UNSER MUNI (Euse Muni) ein Familienstück aus dem Schweizerdeutschen von Werner Bodinek 1 D, 2 H Empfohlene Altersgruppe: 5+ UA/ SE: 24.09.97, Theater ond-drom, CH-Luzern DE/ ÖE: 09.03.08, Das Rheinische LT, Neuss; R: J. Schmid Was soll nur aus ihm werden? Die Mutter, eine Kuh, und der Vater, ein Stier, schauen besorgt auf ihren kleinen Muni, der nie ein Held sein wird. Oder doch? „Euse Muni” ist ein Jungstier, der mit seinem Vater, einem alternden Wettkampfstier, und seiner Mutterkuh auf der Alm aufwächst und sich – von der Mutter unterstützt – erfolgreich gegen das Ansinnen des Vaters wehrt, in dessen Fußstapfen als Kampfstier zu treten. Ond-drom Satz nur noch ganz leise geflüstert. Und jetzt beim Siebzigsten: Was wird der Spiegel antworten? Nur die sieben Zwerge können da noch helfen. „Der Stoff ist clever, die Handlung ist unspektakulär, der Inhalt ist existenziell. Ein minimal-barocker Bühnenbau, ein paar schöne Requisiten, ein paar gut platzierte Gimmicks, leiser Humor und Platz für eine Protagonistin, die ganz und gar da ist. [...] ’Spieglein, Spieglein’ ist beileibe nicht nur ein erheiterndes Stück, und auch kein oberflächliches. Es setzt Gefühle von Wehmut frei, zumindest untergründig, kippt aber nicht ins Weinerliche und nicht ins Philosophische. Auf Metaphorik und Schabernack wird verzichtet. Dargestellt wird ein Ausschnitt unverhohlener Realität für viele, ein Leben im Vergessen-Werden, das Alter einer einsamen Frau – dargestellt für Kinder. Es ist daher auch ein mutiges Stück.“ (Neue Luzerner Zeitung, 25.05.02) Engel Officiels beschauliches Dasein auf seiner Schönwetterwolke findet ein abruptes Ende: Durch einen Wolkenbruch heimatlos geworden, sucht Engel Agricola bei ihm Zuflucht. Aber es will nicht so recht klappen mit der Harmonie hoch oben im Himmel. Wieder beweisen die Schweizer, dass poetisches Kindertheater ganz oben steht. „Und nun zeigte das wunderbar feinfühlige Theater ’onddrom’ so vergnüglich wie kerngenau den ganzen Prozess des Aufweichens seiner Verknöcherung, zeigte die Umwege, die ersten Versuche des Entschuldigens, das behutsame Ertasten der Menschlichkeit, den Rückfall in Machtgehabe, Streit, Gefahr und Versöhnung nach dem Stress.” (Schaffhauser Nachrichten, 1995) „Diese himmlischen Wesen, die so unendlich irdischmenschlich handeln, sind Identifikationsfiguren nicht nur für kleine Besucher.” (Stadt St. Gallen) „Am schönsten wäre, eines dieser beiden liebenswerten Himmelswesen gleich mitzunehmen, denn solch nette Schutzengel könnte wohl jeder von uns gut gebrauchen. ’Ein Stück Himmel’, eine wahrlich poetische und auch sehr menschliche Geschichte über zwei Schutzengel.“ (Oberösterreichische Nachrichten, 02.02.02) hat ein echtes Familienstück entwickelt: Midlife-crisis, Männlichkeitswahn, übertriebene Mutterliebe, der Wunsch, Kind bleiben zu können, und manch anderes wird hier höchst amüsant auf der Bühne verhandelt. „Ond-drom zeigt auf heiterste Weise ein ernstzunehmendes Stück, das sich dem Erwachsenenblick ebenso widmet wie der Offenheit kindlicher Erfahrungszusammenhänge.” (Tatr, 12/98) „Eine wunderschöne kleine Geschichte über das Großwerden, das Woher und Wohin des Lebens, ist ’Unser Muni’, ein Stück für Menschen ab fünf Jahren, [...] das jungen Zuschauern viel zu hören und zu sehen, vor allem aber eine Menge Spaß bietet.“ (Neuß-Grevenbroicher Zeitung, 11.03.08) Spielerisch werden die Probleme eines aufwachsenden Kindes vorgeführt, fröhliches Miteinander wechselt mit ernsten Auseinandersetzungen, die durch ihre Komik nie tragisch werden.“ (Westdeutsche Zeitung, 13.03.08) 23 JÖRG BOHN/ PAUL STEINMANN Jörg Bohn wurde 1958 in Küttingen geboren. Er studierte Theaterpädagogik an der Hochschule für Musik und Theater in Zürich. Seit 1987 ist er freischaffender Schauspieler, Autor und Regisseur mit dem Schwerpunkt im Theater für Kinder. Daneben hat er zahlreiche Lehraufträge im Bereich der Theaterpädagogik inne. Paul Steinmann wurde 1956 in Villmergen in der Schweiz geboren. Seit 1977 ist er als Autor, Schauspieler und Regisseur tätig, wobei das Theater für junges Publikum einen Schwerpunkt in seinem Schaffen bildet. Von 1990 bis 1995 war er Präsident der ASTEJ (Association Suisse du théâtre pour l`enfance et la jeunesse). Für seine schriftstellerische Arbeit erhielt er zahlreiche Preise und Stipendien, wie 2002 das Stipendium des Kuratoriums des Kantons Aargau. 1996 wurde er in der Theaterzeitschrift Theaterheute als bester Nachwuchskünstler (Autor und Regie) genannt. |BRUNO-TETRALOGIE (EINZELN SPIELBAR)| Jörg Bohn/ Paul Steinmann BRUNO, DER SANDKASTENMANN eine Theateranimation aus dem Schweizerdeutschen von Wiebke Vogel 1H Empfohlene Altersgruppe: 4+ UA/ SE: 1994, Theater Tuchlaube, CH-Aarau; R: P. Steinmann/ J. Bohn; Spiel: J. Bohn ÖE: 08.04.05, Theater des Kindes, A-Linz DE - frei J. Bohn * 1958 in CH-Olten; lebt in CH-Boswil www.joergbohn.ch P. Steinmann * 1956 in CH-Villmergen; lebt in CH-Tikon im Tösstal Bruno ist seit 25 Jahren zuständig für die Ordnung auf Spielplätzen und macht täglich seine Tour mit dem Putzwagen. Heute Abend soll es so weit sein: Er wird befördert. Er muss nur noch diesen letzten Spielplatz säubern, Jörg Bohn/ Paul Steinmann BRUNO, DER BRIEFTRÄGER aus dem Schweizerdeutschen von Wiebke Vogel 1H Empfohlene Altersgruppe: 7+ UA/ SE: 13.11.99, Theater Tuchlaube, CH-Aarau; R: P. Steinmann; Spiel: J. Bohn; bisher über 100 Vorstellungen DE/ ÖE - frei Bruno ist mit Leib und Seele Briefträger. Die Post geht Jörg Bohn/ Paul Steinmann PAPA, TOM aus dem Schweizerdeutschen von Wiebke Vogel 1H Empfohlene Altersgruppe: 8+ UA/ SE: 03.11.01, Theater Tuchlaube, CH-Aarau; R: A. Meyer; S. Hostettler; Spiel: J. Bohn DE: 04.09.04, Theater der Jungen Welt, Leipzig (im Bus vor der Moritzbastei); 22./23.03.07, Buchmesse Leipzig 08.10.08, Westfälische Kammerspiele Paderborn (im Bus); R: D. Simeoni ÖE - frei Bruno ist Busfahrer. Er kennt seinen Bus und die Stadt wie seine Hosentasche oder seinen Znünitisch, an dem er dann geht es ab zur großen Feier. Aber: Bruno zögert, die Sandburgen platt zu stampfen. Und als er beim Aufräumen allerlei Spielsachen und Holzreste findet, spielt ihm auch noch seine Liebe zum Zirkus einen Streich. Er baut sich eine Zirkusarena und lädt die Kinder zum Mitspielen ein. Und die Beförderung? „Bruno, der Sandkastenmann, ist verantwortlich für Sauberkeit auf den Spielplätzen. Er macht seine Aufgabe sehr gewissenhaft und soll deshalb von Sandkastenmann zwei zur Nummer eins befördert werden. Doch als ihn kurz vor Dienstschluss eine Kinderschar besucht, offenbart er ihnen sein Geheimnis: Seine wirkliche Leidenschaft gilt dem Zirkus. Er kommt zu spät zu seiner Ehrung und bleibt weiter Sandkastenmann Nummer zwei. Aber das ist Bruno letztlich wurscht. Begibt er sich doch viel lieber mit den Kindern in die Traumwelt des Zirkus.“ (Neues Volksblatt, 23.04.05) ihm über alles. Und gerade deswegen erlebt er immer wieder die verrücktesten Abenteuer. „Da wohnt also der Briefträger Bruno in einem Haus, das gleichzeitig ein riesiges Paket ist. Und es lassen sich überall Türen und Fensterchen öffnen, und hinter jedem Türchen ist wie beim Weihnachtskalender eine neue Überraschung. [...] Wieder ein allerliebstes Theatererlebnis für Kinder, die am Schluss Brunos Zauber-PäckliHuus unter die Lupe nehmen dürfen. Schon das ist ein Erlebnis.” (Aargauer Zeitung, 13.11.99) seine Pausen verbringt, mal mit Susanne, mal mit Hans, manchmal auch alleine. Bruno liebt seine Fahrgäste und ihre Geschichten. Seit zwei Jahren fährt auch der Drittklässler Tom mit der Linie 9 zur Schule. Gerne steigt er vorne ein und stellt sich neben Bruno. Dann erzählt ihm Tom von seinem Papa, der nicht mehr zu Hause wohnt, von Mama, die jetzt mehr arbeiten muss, und von den endlosen Mittwochnachmittagen, an denen er sich nach seinem Papa sehnt. Bis er sich an einem solchen Nachmittag auf die Suche macht. So beginnt eine abenteuerliche Reise quer durch die Stadt, auf der auch Bruno von seinem Kurs abkommt und Tom tatsächlich seinen Papa wiederfindet. 24 KO VAN DEN BOSCH Ko van den Bosch – 1958 in Utrecht geboren – studierte Kunstgeschichte und Archäologie an der Universität von Amsterdam sowie bildende Künste an der Rietveld-Akademie. 1984 gründete er die Theatergruppe Alex d’Electrique, innerhalb derer er seit 2005 – neben seinen Tätigkeiten als Schauspieler, Bühnenbildner und Hausautor – auch als Künstlerischer Leiter fungiert. Daneben schreibt van den Bosch regelmäßig auch für andere Auftraggeber, wie Noord Nederlands Tonell oder das Ro Theater. Ko van den Bosch auch wiederwillig – in sein schwieriges Schicksal, mit einem Mal die komplette Verantwortung für seinen Bruder zu übernehmen. Obwohl er selbst noch ein Kind ist. Obwohl er ihn manchmal so unglaublich dumm findet, den Boris. Aber so ist ihr Leben jetzt nun mal; bis sie eines Tages nacheinander in das Innere ihres Sofas gesogen werden und auf einen extrem merkwürdigen Typen stoßen, der sich dort häuslich eingerichtet hat. Dieser Typ, so stellt sich bald raus, ist ihr Vater. Nachdem die Mutter ums Leben gekommen ist, hat er sich ins Sofa verkrochen. Weil er nicht wusste, wohin mit all dem Schmerz, der Wut, der Trauer. Er hat sich all die Jahre versteckt, aus Angst vor Überforderung und vor der Welt im Allgemeinen. Auch ein Vater ist eben nur ein Mensch, der manchmal einfach nicht weiter weiß. Letztendlich können Gustav und Boris ihren Vater aber davon überzeugen, dass ein Leben in der Realität mit all den Problemen trotzdem einem einsamen Schattendasein im Zufluchtsort Sofa vorzuziehen ist. „Typisch für van den Bosch sind der krude Realismus und der absurde Humor in Sprache, Bild und Dramaturgie.“ (Oldenburgisches Staatstheater) RESTMÜLL (Huisvuil) aus dem Niederländischen von Eva M. Pieper und Alexandra Schmiedebach 3H Empfohlene Altersgruppe: 6+ UA: 06.10.07, Huis aan de Amstel, NL-Amsterdam; R: E. Whien 27.04.08, Oldenburgisches Staatstheater, im Rahmen des Festivals „Go West – Neue Dramatik aus Flandern und den Niederlanden“; Einrichtung: J. Brandis DSE - frei K. v. d. Bosch * 1958 in NL-Utrecht; lebt in NLAmsterdam Gustav und Boris wachen eines Tages auf und sind allein. Ihre Eltern? Einfach verschwunden, spurlos. Die beiden Brüder sind übrig geblieben, der letzte Rest einer Familie. Plötzlich müssen sie alleine zurecht kommen, ohne zu erfahren, was mit ihren Eltern geschehen ist. Der kleinere der beiden Brüder, Boris, beginnt daraufhin, täglich im Müll der Umgebung zu wühlen. Er sucht nach einer Spur, die ihn zu seinen Eltern führt. Gustav hingegen hat die Hoffnung aufgegeben Er fügt sich – wenn DINO BUZZATI/ PETER H. GOGOLIN Dino Buzzati wurde am 16. Oktober 1906 im italienischen San Pellegrino geboren. Auf Wunsch seines Vaters absolvierte er ein Jurastudium. Nach seiner Promotion und anschließendem Militärdienst mit Besuch einer Offiziersschule, trat er 1928 als Mitarbeiter in die Redaktion der Mailänder Tageszeitung Corriere della sera ein, der er, unterbrochen durch den 2. Weltkrieg, bis zu seinem Tode - auch als Chefredakteur - angehörte. Während des Krieges war er als Marineoffizier und Kriegsberichterstatter in Nordafrika und auf Sizilien. Neben seinem schriftstellerischen Wirken trat er auch als Maler, Zeichner und Bildhauer in Erscheinung. Buzzatis Werke gelten als entscheidend von Franz Kafka beeinflusst und werden dem Surrealismus zugerechnet. Dino Buzzati starb am 24. Januar 1972 in Mailand. Peter Gogolin studierte Humanmedizin und Psychoanalyse. Seit 1978 arbeitet er als freier Schriftsteller und Journalist sowie als Coach für Autoren in seinem eigenen Literaturbüro. Er veröffentlicht Romane, Erzählungen, Theatertexte und schreibt Drehbücher. Für seine schriftstellerische Arbeit erhielt er zahlreiche Preise und Stipendien wie das Arbeitsstipendium des Deutschen Literaturfonds, den Preis der Deutschen Akademie Rom (Villa Massimo) und den Wolfgang-A.-Windecker-Lyrikpreis im Jahr 2005. ger KiJuThPreis; 27.04.-02.05.05, Augenblick mal!, Berlin ÖE/ SE - frei D. Buzzati (1906-1972) P. H. Gogolin * 1950 in Holstendorf; lebt in Wiesbaden www.literaturbuero-gogolin.de Dino Buzzati DAS GEHEIMNIS DES ALTEN WALDES ein Märchen mit Musik Bearbeitung von Peter H. Gogolin (unter Verwendung der Übersetzung von Bettina Kienlechner) 2 D, 3 H Empfohlene Altersgruppe: 8+ Dino Buzzati, Das Geheimnis des Alten Waldes, Fischer TB, Ffm., 1989 UA: 05.12.97, Staatsschauspiel Dresden; R: J. Starczewski 01.05.03, Neue Bühne Senftenberg; R: A. Siebers; S. Mock 14.06.03, Puppentheater Halle; R: C. Werner; 07.03.05: Theater sehen – Theater spielen 2005. 10. Hessische KJTWoche in Marburg: Marbur- Der pensionierte Oberst Sebastian Procolo hat von seinem Onkel Morro einen alten Wald geerbt – und mit ihm einen wunderlichen Diener sowie den sechsjährigen Benvenuto. Als er seinen neuen Besitz besichtigen und nutzbringend verwerten will, lernt er zudem einen gealterten Wind, eine unzuverlässige Wach-Elster und die Baumgeister kennen. Durch diese seltsamen Begegnungen setzt sich ein Erkenntnisprozess in Gang, der den 25 Oberst allmählich läutert – und ihn einiges an Lebenskraft kostet. „Am Ende siegt das Edle. Der Oberst hat wegen seiner Bosheit gar den eigenen Schatten verloren. Aber er kommt zur Besinnung und stirbt erlöst von seinen Sünden. Die Phantasien können Purzelbäume schlagen wie der tanzende Wind, die Geister des alten Waldes werden weiterleben, wie im Märchen, und das junge Publikum hat eine Idee mehr davon, wie es sein könnte, wenn Erde und Mensch, Baum und Wiese, Eidechse und Schmetterling als etwas Göttliches begriffen würden.“ (Lausitzer Rundschau, 07.05.03) „Im Kern geht es um all jene Fragen, die sich größere Kinder und Erwachsene ohnehin immer stellen: Wo bleibt das Kind in uns, wenn man in jene Jahre kommt? Der ewige Kampf zwischen Groß und Klein, Identität und Alterität. [...] Wer sein Auge am Erwachsenentheater geschult hat, darf hier vor allem staunen, wie unverkrampft sich gewichtige Themen verhandeln lassen. Es stimmt nicht, dass aufklärerische Absichten und spielerische Leichtigkeit unvereinbar wären.“ (Theater der Zeit, Juni 2005) FERRUCCIO CAINERO Ferruccio Cainero wurde 1953 in Udine in Italien geboren. Er lebt als Autor, Regisseur sowie Clown und Schauspieler in der Schweiz. Im Mai 2003 wurde er mit dem internationalen Radio-Kabarettpreis Salzburger Stier ausgezeichnet. 2006 erhielt er den internationalen Erzählkunstpreis The golden ear of Graz. Ferruccio Cainero ROTKÄPPCHEN. KEIN ECHTER GRIMMI (Cappucetto Rosso) aus dem Italienischen von Michael Zirk 2 D/ H, ein(e) MusikerIn Empfohlene Altersgruppe: 6+ UA: 28.11.98, Theater Mummpitz, Nürnberg; R: F. Cainero ÖE/ SE - frei F. Cainero * 1953 in I-Udine; lebt in CH-Meride www.ferrucciocainero.ch Rotkäppchen hüpft nicht nur pfeifend und mit prall gefülltem Körbchen durch den Wald, sie kann auch Leben retten – zumindest sieht dies Dr. Wolf so. Er trifft auf einen Patienten mit Gedächtnisverlust und beschließt, ihn das Leben des kleinen Mädchens mit der roten Mütze nacherleben zu lassen. Vielleicht erinnert dieser sich ja dann wieder an sein eigenes Leben, an Emotionen, die auch er schon empfunden hat? Diese Märchenadaption im Irrenhausmilieu zeigt auf skurrile Art, wie ein märchenhafter Blickwinkel auf das Leben die eigene Unzufriedenheit fast ganz verschwinden lassen kann. „Der Autor und Regisseur Ferruccio Cainero hat ein wunderbar skurriles Stück geschaffen, das auf der Grundlage des bekannten Märchens eine Geschichte über den Beginn einer Freundschaft und über die Kraft der Phantasie erzählt.” (Nürnberger Zeitung, 30.11.98) „Ein beschwipster Märchenkrimi der Gegenwart.” (Nürnberger Nachrichten, 30.11.98) „In dieser Gesellschaft von Selbstdarstellung wächst in mir immer mehr das Bedürfnis nach Echtheit, die Lust, auf die Bühne zu gehen und einfach nur Geschichten zu erzählen, reale und irreale, traurige und heitere, unerwartete und geheimnisvolle, komische und tragische wie das Leben und eben deswegen so schön.“ (Ferruccio Cainero) Ferruccio Cainero KAPITÄN NEMO frei nach Motiven aus Jules Vernes Roman „20000 Meilen unter den Meeren” aus dem Italienischen von Michael Zirk 2 D, 2 H Empfohlene Altersgruppe: 7+ UA/ SE: 26.11.97, Junges Theater, CH-Zürich; R: F. Cainero Ital. EA (in dt. Sprache): 09.12.99, Studio Neues Stadttheater, I-Bozen; R: F. Cainero DE: 18.11.07, Theater Lakritz, im Theater Moller Haus, Darmstadt; R: K. Büttner ÖE - frei Ein alter Mann verschanzt sich in einem Möbellager und „baut” sich ein hochtechnisiertes U-Boot, die Nautilus. Seine Tochter, ihr Freund und die Eigentümerin des Möbellagers versuchen, ihn zur Vernunft zu bringen, schließ- lich ist ein Möbellager ein Möbellager und kein Aquarium. Einfach haben sie es aber nicht, denn bei Kapitän Nemo gilt die Devise: Wer nicht mitmacht, fliegt raus! So tauchen die drei gezwungenermaßen in Nemos abenteuerliche Geschichte ein, versinken in seine Phantasiewelt, sehen der Kompassqualle in die Augen und lernen das Lächeln des Pottwals kennen. „Eine Hommage an Jules Verne als eine Art Komödie mit tieferer Bedeutung.” (Neue Züricher Zeitung, 28.11.97) „Ferruccio Cainero lässt sich von Jules Vernes Abenteuergeschichte inspirieren und erzählt auf seine Weise eine neue phantastisch-realistische Geschichte. Phantastisch ist die Unterwasserwelt, realistisch die Geschichte des einsamen, verbitterten alten Mannes, der ’verrückt’ spielt, um ein wenig Aufmerksamkeit von seiner Umwelt zu erhalten. Doch schließlich steckt er mit seinem Spiel alle an.” (Dolomite, 14.12.99) VALERIA CAVALLI Valeria Cavalli wurde 1954 in Mailand geboren. Sie studierte sowohl klassisches Ballett als auch modernen Tanz und arbeitete anschließend als Tänzerin bei verschiedenen Companien u. a. in Paris. Nach ihrer Rückkehr nach Italien trat sie der Mailänder Theatergruppe Quelli di Grock als Tänzerin, Schauspielerin und Choreographin bei. Seit 1981 ist sie Vorstandsmitglied der Gruppe und gehört seit 1990 dem künstlerischen Leitungsteam an. 26 Valeria Cavalli FLOSSENLOS (Senzacoda) eine Geschichte über das Anderssein – frei nach Motiven von Hans Christian Andersens „Die kleine Meerjungfrau“ aus dem Italienischen von Brigitte Korn-Wimmer 1 D, 1 H Empfohlene Altersgruppe: 8+ Premio „L’Uccellino Azzurro“ 2007 UA: 07/2005, Quelli di Grock, I-Mailand; R: C. Intropido; G. Gurrado; 2006, Biblofestival, I-Dalmine; 2006, Segnali, I-Pavia DSE - frei V. Cavalli * 1954 in I-Mailand; lebt auch dort Meerjungfrauen sind seelenlose oder verdammte Wesen, die nur durch die Liebe eines Menschen von ihrem Schicksal befreit werden können. – Der alte Crick hat viele Geschichten über versunkene Schiffe, Schätze und Meerjungfrauen zu erzählen. Und Antonio liebt es, ihm zuzuhören. Eines Tages trifft er bei einem Fahrradausflug ans Meer ein geheimnisvolles Mädchen, das in einer Art Kabine auf einem verlassenen Strandstück zu leben scheint. Antonio glaubt, eine Meerjungfrau vor sich zu haben: Debora ist bezaubernd und wunderschön, sie spricht zunächst in einer ihm unbekannten Sprache und singt seltsame Lieder über das Meer. Außerdem sieht man immer nur ihren Oberkörper. Zwischen den beiden entwickelt sich nach ersten misstrauischen und ängstlichen Annäherungsversuchen eine Freundschaft. Antonio beginnt, eine Geschichte über eine Meerjungfrau zu schreiben, die er dann Tag für Tag seiner neuen Freundin erzählt. Doch allmählich wachsen in ihm Zweifel, ob das Mädchen tatsächlich ein Wesen des Meeres ist. Schließlich verrät sie ihm ihr Geheimnis: Sie versteckt sich in der Kabine, um die traurige Wahrheit zu verbergen. Denn sie ist keine Meerjungfrau und hat auch keinen schillernden Fischschwanz, sondern nur zwei durch einen Unfall im Meer gelähmte Beine. Nach dieser Enthüllung scheint sich alles zu zerschlagen, die Freundschaft für immer verloren. Die magischen Augenblicke sind dahin, bis der Junge beschließt, zu ihr zurückzukehren, um sie nie wieder zu verlassen. Er wird sie nicht von ihrem Schicksal befreien können, aber das seine mit ihr teilen. CARLO COLLODI Carlo Collodi wurde 1826 als Carlo Lorenzini in Florenz geboren. Mit zwanzig Jahren begann er, Rezensionen für den Katalog einer bedeutenden Florentinischen Buchhandlung zu verfassen und schrieb bald darauf Artikel für L`Italia Musicale. Als Journalist erwarb er sich innerhalb weniger Jahre einen bedeutenden Ruf und wirkte an unterschiedlichen Zeitschriften in ganz Italien mit, wobei einige dieser Zeitschriften von ihm selbst gegründet und geleitet wurden. In den 50er Jahren begann er neben seiner journalistischen Tätigkeit als Dramaturg und Schriftsteller zu arbeiten, wobei sein Interesse besonders dem lyrischen Theater und der Prosa galt. Im Jahre 1856 schrieb er das erste Mal unter dem Pseudonym Carlo Collodi, das er erst später endgültig für die Veröffentlichung seiner Bücher der 70er und 80er Jahre annahm. Den größten Erfolg erzielte er mit dem Roman Die Abenteuer des Pinocchio. Carlo Collodi verstarb 1890 in Florenz. Carlo Collodi PINOCCHIO Bearbeitung von Peter-Jakob Kelting und Jürg Schlachter (Mitarbeit: Annette Pach) 1 D, 3 H, 3 MusikerInnen Empfohlene Altersgruppe: 5+ UA: 30.11.95, Stadtheater Konstanz; R: J. Schlachter 07.11.97, Stadttheater Ingolstadt; R: D. Gackstetter 26.11.97, Schauspiel Leipzig; R: M. Brenner 09.09.99, Theater Erfurt; R: A. Windorf 13.11.99, Komödie im Marquardt, Stuttgart 04.12.99, Theater in der Mühle, Bad Segeberg; R: C. Richers 29.10.00, Junges Theater Augsburg; R: P. Cahn 09.11.00, DT Göttingen; R: J. Schlachter 13.11.00, Metropol Theater, München; R: P. Priegann 27.11.02, Freie Kammerspiele Magdeburg; R: M. Thieme 14.11.03, Staatstheater Cottbus; R: S. Wolfram 26.11.05, TJG, Dresden; R: G. Gluth 24.05.06, Burgfestspiele Mayen; R: M.-R. Russi 03.11.06, Stadttheater Gießen; R: R. Kirck 20.11.08, Theater und Orchester Neubrandenburg/ Neustrelitz SE: 23.11.08, Theater Kanton Bern; R: B. Rauch ÖE - frei C. Collodi (1826-1890) P.-J. Kelting * 1959 in Itzehoe; lebt in CH-Basel J. Schlachter * 1957 in CH-Schaffhausen; lebt in München „’Pinocchio’, die Geschichte vom aus Holz geschnitzten Knaben mit der langen (Lügen)Nase, der, statt in die Schule zu gehen, Abenteuer erlebt und Prüfungen besteht, ist natürlich bestens geeignet als bekannter Stoff fürs Kinderstück – wenn es so von aller Droh-Pädagogik befreit ist wie in dieser Fassung. In einer erfrischend modernen Sprache erzählen Kelting und Schlachter die erlebnisreichen Stationen von Pinocchios Gang in die Welt.” (Kulturkanal, 07.11.97) „Entstanden ist ein Theaterkleinod für die Kleinen ab 5 Jahren, aber auch eines für die viel, viel größeren. [...] Wenn Pinocchio zum Schluss seinen Vater Gepetto im Magen des Hais wiederfindet, hat er viel erlebt und manches gelernt. Wir Zuschauer aber auch. Und was das Tollste ist: wir haben dabei viel Spaß gehabt. So kann, so soll Theater sein. So einfach und so wundervoll.“ (Lausitzer Rundschau, 17.11.03) 27 IGNACE CORNELISSEN Ignace Cornelissen wurde 1960 in Turnhout in Belgien geboren. Er studierte ein Jahr an der Regieschule in Brüssel und schloss 1983 sein Schauspielstudium am Brüssler Konservatorium ab. Er hat zahlreiche Stücke geschrieben und viele Klassiker – vor allem für Kinder und Jugendliche – bearbeitet. Als Gründer und Leiter der Theatergruppe Het Gevolg in Turnhout war er oft der Uraufführungsregisseur seiner Stücke. Ignace Cornelissen wurde für seine Arbeit mehrfach in Belgien, den Niederlanden und Deutschland ausgezeichnet. Ignace Cornelissen OTHELLO frei nach William Shakespeare aus dem Niederländischen von Uwe Dethier 5 D/ H Empfohlene Altersgruppe: 8+ UA: 29.09.01, Het Gevolg, B-Turnhout; R: I. Cornelissen; 21.-24.06.02, Schäxpir-Festival, A-Linz/ Wels DSE: 20.01.05, Theaterhaus Ffm., R: R. Vriens ÖE/ SE - frei I. Cornelissen * 1960 in B-Turnhout; lebt auch dort www.hetgevolg.be „Wer hätte gedacht, dass Othello so swingen kann? Bei seinen Kumpels in der Disco scheint der General ein ganzer Kerl zu sein, aber wenn er auf Andringen von Jago und Cassio seine Versuche startet, Desdemona zu erobern, stammelt er wie ein verlegener Teenager. Schöne Worte zwitschern ist nicht die Sache dieses stolzen Angebers. Othello mag es lieber simpel. ’Klippfisch, Klippfisch’, lautet seine Liebeserklärung an die Tochter des Dogen. ’Das klingt fast genauso wie, ich lieb dich, aber ich finde es leichter auszusprechen.’ [...] Als erstes Ken- Ignace Cornelissen WINTERMÄRCHEN (Wintersprookje) frei nach William Shakespeares ”The Winter’s Tale” aus dem Niederländischen von Uwe Dethier 2 D, 2 H Empfohlene Altersgruppe: 8+ UA: 19.01.92, Het Gevolg, B-Turnhout; R: I. Cornelissen Ital. EA: 1994, I-Moirano di Acqui Terme DSE: 13.11.97, Theater Gruene Soße, Ffm.; R: S. Andringa; 90 Vorstellungen ÖE/ SE - frei - Ignace Cornelissen HEINRICH DER FÜNFTE (Hendrik de Vijfde) frei nach Motiven von William Shakespeare aus dem Niederländischen von Patricia Linden 1 D, 3 H Empfohlene Altersgruppe: 8+ 1993, Hans Snoekprijs übersetzt ins Englische von John Kitching und Uwe Dethier (Henry the fifth) und Spanische von Isabel García Adanez (Enrique 5) publiziert in: Klein Magazijn. Teksten voor jeugdtheater, B-Antwerpen, 1996 Theater Triebwerk, Hamburg; Video: Goethe-Institut i. A. des KiJuThZentrums in der BRD, Ffm., 1997 12/96, 8. Ffm. Autorenforum für KiJuTh UA: 24.10.92, Het Gevolg, B-Turnhout, R: I. Cornelissen DSE: 13.04.96, Theater Gruene Soße, Ffm.; R: I. nenlernen mit einem Klassiker der Weltliteratur ist dieser ’Othello’ eine prima Wahl.“ (Utrechtse Nieuwsblad, 16.10.01) „So haben Sie den ’Othello’ noch nie gesehen! Das belgische Theater Het Gevolg brachte in den Kammerspielen eine schmissige, kurzweilige Version des Spiels von Liebe und Eifersucht zur deutschsprachigen Erstaufführung [...]. In rasanten 80 Minuten wird die Geschichte – ziemlich frei nach Shakespeare – erzählt. [...] Ein halbes Dutzend Darsteller, ein paar Lämpchen und einen Tisch braucht es, um die Tragödie abzuspulen. Am Anfang dominiert der Witz, hören sich die abenteuerlichen Geschichten des Generals fast ein bisschen wie die von Münchhausen an. [...] Mit Charme und Tempo wird da eine Generation von (zukünftigen) Theatergehern umgarnt, die bald nicht mehr wissen werden, dass der Begriff ’Klassik’ einst als ziemlich langweilig beleumundet war.“ (Kronenzeitung, 22.06.02) „Der Text ist seiner alten Form entkleidet, arbeitet mit moderner Sprache und gibt der Inszenierung mit komischen Pointen Tempo und Leichtigkeit. Was für Kinder kurzweilig ist, spielt für erwachsene Ohren humorvoll mit dem allzu bekannten Inhalt des Stücks.“ (Frankfurter Allgemeine Zeitung, 24.01.05) Überzeugt davon, dass seine Frau ihn mit seinem besten Freund betrügt, schlägt der König von Böhmen blind vor Eifersucht um sich – und bleibt schließlich einsam und allein zurück. Cornelissens Shakespeare-Bearbeitung ist eine tragische Komödie, in der sich Theater und Realität auf vergnügliche und brutale Weise vermischen. „Die neue Generation zieht Zärtlichkeiten dem Obrigkeitsdenken vor. Das junge Prinzenpaar pfeift auf Etikette und Vermögen, zischt schmusend auf dem Motorrad ab. Schauspieler Freddy bekommt die rote Karte von Rita: Wer sich immer in den Mittelpunkt spielt, ist längst nicht der attraktivste Mann. Aus dem ShakespeareGefühlsreigen ist ein herrlich anarchistisches Jugendstück geworden.” (Frankfurter Neue Presse, 15.11.97) Derksen; 03/98, Kindertheater des Monats (NRW); bisher 200 Vorstellungen; 33 Gastspiele im Ausland, zuletzt 2005 in GB-Aberystwyth, 2006 in CDN-Toronto und CDN-Edmonton, 08.-21.10.07 in GB-Wales und 09.05.-01.06.08, Canada SE: 20.09.96, Junges Theater Zürich; R: M. Diaz 04.03.97, Theater Triebwerk auf kampnagel; R: F. Steiof; 04/97, 4. Deutsches KiJuThTreffen, Berlin; 01/01, Indien-Festival-Reise, Goethe-Institut (Tournee in engl. Sprache) 22.06.97, Kresch, Krefeld; R: H. Wenderoth 15.08.97, Thalia Theater Halle (Freilicht); R: R. Pape 12.02.98, Theater Dortmund, KiJuTh Sckellstraße; R: M. Komm 27.03.98, Theater Waidspeicher, Erfurt; R: E. Soccoro 19.04.98, DT Göttingen; R: R. Hüve 19.04.98, LB Niedersachsen Nord, Wilhelmshaven; R: A. Roos 25.09.98, AktionsTheater Kassel; R: H. Zülch 27.04.99, Neue Bühne Senftenberg 13.08.99, Wuppertaler KiJuTheater; R: H. Mark 22.08.99, Düsseldorfer Schauspielhaus; R: R. 28 Hüve 16.10.99, Moks am Bremer Theater; R: S. Becker 03.11.99, Theater Nordhausen; R: S. v. Parys 09.11.99, Schlossplatztheater Berlin; R: S. Thiemann 01/2000, Théâtre de la Grenouillle, CH-Biel/Bienne; R: C. Huldi 19.10.00, Staatstheater Mainz; R: A. Mach 01.02.01, Theater Gera/Kleines Theater im Zentrum; R: A. Stange 31.03.01, Stadttheater Konstanz; R: N. Presta 06.06.01, Theater Erfurt; R: G. Lautenbach ÖE: 12.10.01, u\hof: am LT, A-Linz; R: H. Leutgöb 05.05.02, Theater Oberhausen 12.09.02, Horizont Theater, Köln; R: N. Ayukhanova; 2002, Kölner KiJuThPreis 12.10.02, LB Sachsen, Radebeul; R: E. Socorro 2003 Kroat. EA: Theater Mala Scena, HRZagreb; R: I. Simic 14.11.04, WLT, Castrop-Rauxel; R: K. Aissen 05.05.06, Theater Überzwerg, Saarbrücken; R: E. Ehrhardt 24.08.06, Span. EA: Achiperre Cooperativa de Teatro, E-Zamora; R: M. Diaz; 2006, Premio al mejor espectáculo infantil (im Rahmen des 9. Festivals von Ciudad Rodrigo) „Inselherrscher Heinrich und der kontinentale Konkurrent dürfen nach allen Regeln ihrer Kunst um die sehr reale Prinzessin ringen: Rhythmisch gegliederte Wort-Gefechte und stumme Duell-Posen gipfeln in der finalen Zerstörung der Bühne, bei der die selbstvergessenen Regenten vorsätzlich den roten Faden ihres Streites verlieren. So fängt sich das Spiel im Zirkelschluss, die doppelbödige Konzeption erreicht ihren konsequenten Höhepunkt. Ignace Cornelissen DER JUNGE UND DIE SEE (De Jongen van Zee) aus dem Niederländischen von Uwe Dethier 2H Empfohlene Altersgruppe: 8+ UA: 1988, Het Gevolg, B-Turnhout, R: I. Cornelissen DSE: 30.11.96, schnawwl am NT, Mannheim; R: G. Brandt 15.05.97, Theater Gruene Soße, Ffm.; R: H. Fahrenholz 16.10.97, Thalia Theater Halle; R: G. Kuppel 15.05.01, TJG, Dresden; R: T. Dannemann ÖE/ SE - frei 1925. Theofil van Zee, ein erfolgreicher, aber gestresster Geschäftsmann, der das Toilettenpapier erfunden hat, will aus seinem Sohn Otto einen berühmten Konzertpianisten machen. Er ist streng und hat nur Ottos Karriere im Sinn. Ottos Mutter ist schon seit einem Jahr in einem Sanatorium an der See – wegen ihres Sprunges aus dem Fenster. Alle sagen, sie sei verrückt. Aber das glaubt Otto nicht und macht sich eines Tages mit seinem Konzertflügelboot Ignace Cornelissen DAS JAGDSCHLOSS (Het Jachthuis) aus dem Niederländischen von Uwe Dethier 2 D, 1 H Empfohlene Altersgruppe: 8+ UA: 1994, Het Gevolg, B-Turnhout; R: I. Cornelissen DSE - frei Und wenn sie nicht gestorben sind, dann leben sie noch heute – glücklich und zufrieden! So klingt er eigentlich, der typische Abschlusssatz für ein typisches Märchen. Doch was genau passiert, wenn die Schlosstüren nach Denn neben der eigenen Kunstwelt demontiert das durch den Erzähler ergänzte Quartett auch die Verabredungen des Theaters: Schon die Rollenverteilung per Volkszählung ist ein Angriff auf die Lachmuskeln und auf die normalerweise als selbstverständlich akzeptierte Einheit von Darsteller und Figur. Die späteren Sprach- und Identitätswirren glücken ebenso intelligent wie komisch, ein filmisches Western-Klischee wird im Rückwärtsgang gar zum szenischen Kabinettstückchen veredelt. [...] So gelingt der Spagat zwischen knapper Inhaltsangabe und der ausschweifenden Reflexion, die zweifellos den eigentlichen Spaß des Abends ausmacht: Die Lustlosigkeit der Figuren, die gegen den allwissenden Erzähler und seine unvermeidlichen Anweisungen rebellieren, provoziert Lacherfolge beim Publikum, das Tragische feiert seine Wiedergeburt im Clownesken. Cornelissen wird im Kindertheater als aufgehender Stern gehandelt [...] die begeisterte Reaktion des Publikums ist Lohn eines leichtfüßigen Drahtseilaktes.” (Mitteldeutsche Zeitung, 18.08.97) „Das Stück hält dem Vergleich mit dem Original und seiner bemerkenswerten Verfilmung von und mit Kenneth Branagh (von 1989) durchaus stand. [...] Cornelissen hat sich die lobenswerte Mühe gemacht, Heinrichs Motivation für seinen Krieg gegen Frankreich neu zu untersuchen, und ist dabei zu bemerkenswerten Erkenntnissen gekommen [...] Weltpolitik als Sandkastenspiel! Das nenne ich Einfallsreichtum und Witz!“ (Norddeutsche Neueste Nachrichten, 15.05.04) auf den Weg, den Fluss hinab. Und da Wasser zur See fließt, wird Otto dort auch ankommen. Ein bedrückendes und gleichzeitig humorvolles Stück, dessen dichte Atmosphäre den Betrachter in die Traumwelt eines Jungen zieht, der es auf seine stille Art und Weise versteht, seinen Willen durchzusetzen. „Das Stück zeichnet eine beunruhigend komplexe VaterSohn-Beziehung in halb realistischen, halb absurden Bildern. Es geschieht immer das Unerwartete; manchmal ist es das Gewöhnliche, auf das man gerade nicht gefasst ist; öfter ist es das ganz Andere, das belustigt und verstört. [...] Was wie das Rollenklischee vom autoritären Vater und verängstigten, unterdrückten Sohn aussieht, entwickelt sich irritierend vieldeutig. Der Sohn liebt den Vater, und der Vater liebt den Sohn; darin verbindet sie eine geheimnisvolle Angst, die mit der abwesenden Mutter zu tun hat. Der Ausbruch dieser Liebe ist so märchenhaft, dass sich das Klavier in ein Schiff verwandelt mit dem Reiseziel Sehnsucht.“ (Die Rheinpfalz, 2.12.96) der Hochzeit zufallen und der Alltag in das Prinzessinnenleben einkehrt? Zu einem neuen Leben gehört natürlich auch ein neuer Name, und so wird aus Aschenputtel Grace. Diese muss sich allerdings bald anhören, dass sie nicht fein genug ist für den Königspalast. Doch Grace will gar kein anderer Mensch werden und zieht sich für eine Weile aus dieser neuen Welt zurück, um aus einem anderen Blickwinkel über ihr Leben nachzudenken. Zu lange sollte sie jedoch nicht fort bleiben. Denn ganz schnell klopfen andere Mädchen an die Tür des Jagschlosses vom Prinzen, um ihm seine Trauer um Grace ein wenig leichter zu gestalten. 29 DAVID S. CRAIG David S. Craig schreibt Theaterstücke für junge Menschen, ist Schauspieler, Regisseur und künstlerischer Leiter des Roseneath Theatre, eines Theaters für Kinder und Jugendliche in Toronto. Das kanadische NOW Magazine bezeichnete David S. Craig in der Theatersaison 2001/02 als “one of Canada’s top 20 playwrights”. Sein Stück „Agent im Spiel“ wurde für den Deutschen Kindertheaterpreis 2004 nominiert. Informationen zu den Theaterstücken von David S. Craig in deutscher Übersetzung finden Sie auch auf der Homepage der kanadischen Botschaft www.kanada.de. Robert Morgan ist Schauspieler, Regisseur und Dramatiker. Außerdem ist er künstlerischer Leiter des Children’s Peace Theatre in Toronto. AGENT IM SPIEL - Begründung der Jury zur Nominierung für den Deutschen Kindertheaterpreis 2004 2004:: „Daniel geht als Geheimagent durch seinen Alltag, den er durch dieses Spiel besser erträgt. Damit hat er aber auch eine interessante und zugleich unkonventionelle Methode erfunden, in einer fremden Umgebung schnell neue Freunde zu finden. Dieses Well-Made-Play zeigt Kinder als Persönlichkeiten, die ihr durch soziale Kälte und zunehmende Differenzierung in Arm und Reich geprägtes Leben zu bewältigen haben, was ihnen nur durch die ihnen eigene Kindersolidarität in fast schon Kästnerschem Gestus gelingt. So ist das Stück auch ein Sozialmärchen, das aber soziales Außenseitertum nicht verklärt, sondern zeigt, dass Armut und soziale Kälte wehtun.“ David S. Craig AGENT IM SPIEL (Danny, King of the Basement) aus dem Englischen von Anke Ehlers 2 D, 2 H Empfohlene Altersgruppe: 8+ publiziert bei: Canada Press, CDN-Toronto, 2004 2002, Dora Mavor Moore Award für “Outstanding Production for Young Audiences” und Canada Council TYA Prize 2004, nominiert für den Deutschen Kindertheaterpeis Taube, Gerd (Hrsg.): 55 Monologe für KiJuTh, Henschel Verlag, Berlin, 2008 UA: 04.11.01, Toronto, Kanada, Roseneath Theatre; R: R. Greenblatt; R. M. Sacks Engl. EA: 25.01.05, Sheffield Theatres, in assoc. with M6 Theatre Company, Rochdale; R: R. Baskerville; 10.-12.10.07: Takeoff 2007: Festival of Theatre for Children and Young People, Darlington Arts Centre DSE: 29.10.05, Oldenburgisches Staatstheater; R: I. Putz 30.10.05, Hans Otto Theater, Potsdam; R: Y. Yolcu ÖE: 30.10.05, u\hof: am LT, A-Linz; R: M. Mezgolich 06.11.05, zwinger3, Theater Heidelberg; R: A. Gregersen; 18.05.06, „Schöne Aussicht“, Stuttgart 16.02.06, Theater an der Parkaue, Berlin; R: T. Pitoll 17.02.06, Theater Magdeburg; R: S. Beer 22.03.06, Theater Baden-Baden; R: M.-E. Hackbarth 05.04.06, Thalia Theater Halle; R: H. Falkenberg 29.04.06, TJG Dresden; R: M.T. Wagner 14.10.06, Theater der Jugend, Wien; R: F. Panhans 21.09.07, Die Badische LB, Bruchsal; R: P. Derks 14.11.07, Thüringer Landestheater Rudolstadt; R: T. Krug 20.02.10, Schleswig-Holsteinisches LT; R: A. Salzmann SE - frei - Nicht alle 12-jährigen Jungen heißen Harry Potter und können mit Zaubertricks ihren öden Alltag hinter sich lassen. Dani beispielsweise ist kein Schüler der Hogwarts-Schule, sondern muss sich in seiner Fantasie eine Welt erschaffen, die besser und erträglicher ist als die reale. Denn Dani ist ein „Umzugskönig“: Immer wenn bei seiner Mutter eine Beziehung in die Brüche geht, lässt sie alles liegen und stehen, und Dani muss sich an ein neues Zuhause gewöhnen. Noch dazu kann seine Mutter nicht mit Geld umgehen – und das ist nicht gerade hilfreich, weil die beiden sehr wenig Geld haben. Doch Dani wäre kein „Agent im Spiel“, wenn er nicht mit seinen neuen Freunden Mehmet und Melanie in seine Fantasiewelten eintauchen könnte. Außerhalb des Spiels ist das Leben kaum auszuhalten: Mehmets arbeitsloser Vater brüllt, einem Dinosaurier gleich, seinen Sohn an, und Melanie muss als Schiedsrichter zwischen ihren geschiedenen Eltern vermitteln. „Das preisgekrönte Stück aus Kanada könnte überall spielen. [...] David S. Craig hat mit ’Agent im Spiel’ so etwas wie die Quadratur des Kreises geschaffen – ein Stück, das Kinder und Erwachsene gleichermaßen anspricht, mit einem Plot zwischen Realität und Fantasie, rasant und rührend, gesellschaftlich relevant, doch nicht agitatorisch. Probleme werden spielerisch aufgezeigt, nicht zerredet. Das Stück stammt zwar aus Kanada, doch Hartz ist überall. Hartz und die Welt der Erwachsenen, die gestresst sind, solange sie einen Job haben, und unerträglich, sobald sie ihn nicht mehr haben. Auch Armut gibt es überall. Armut und das Leid der Kinder, die als Schwächste am stärksten deformiert werden.“ (Nordwest Zeitung, 31.10.05) MARCEL CREMER (UND CO-AUTOREN) Marcel Cremer wurde 1955 in Crombach bei St.Vith in Belgien geboren. Er studierte Germanistik, Niederlandistik und Theaterwissenschaft an der Université de l’Etat in Lüttich. 1980 gründete er das Agora, das Theater der Deutschsprachigen Gemeinschaft Belgiens, in dem er als künstlerischer Leiter, Regisseur und Autor tätig ist. Marcel Cremer arbeitet zudem als Gastregisseur in Deutschland, Österreich, Frankreich und Belgien. 30 Marcel Cremer MEIN ERSTER LEHRER 2D Empfohlene Altersgruppe: 9+ übersetzt ins Französische von Pierre Doome (Mon premier instituteur) publiziert in: AGORA Stücke 8-16, B-St. Vith, 2009 publiziert in: Des oiseaux à Hamlet, 9 pièces de Marcel Cremer, Lansman Editeur, B-Carnìeres, 2009, B-St. Vith, 2009 UA: 04/2004, Agora, B-St. Vith; R: M. Cremer; 2004, 13. Domino-Theaterfest, Göttingen: Preis DE/ ÖE/ SE - frei M. Cremer * 1955 in B-Crombach; lebt in B-St. Vith „Der Wind hat zwei Frauen, Veronika und Katharina, nach Jahren in ihre alte Dorfschule zurückgeweht. In ihrem alten Klassenzimmer, vor einer großen Bücherwand, erinnern sich die heutige Krankenschwester und die Lehrerin nicht nur, wo ihre Mitschüler früher die Süßigkeiten oder die Popel aus der Nase versteckten, sondern vor allem an jemanden, der sie sehr geprägt hat und ihr Leben auch im Erwachsenenalter noch beeinflusst: ihren ersten Lehrer. [...] ’Meister Lampe’ haben die Kinder den Pädagogen genannt – und dies ist die Brücke zu der Fabel, die Marcel Cremer geschrieben und diesem Stück zu Grunde gelegt hat. ’Meister Lampe’ wird gejagt: Noch heute schrecken Veronika und Katharina und auch das Publikum zurück, wenn das Geheul der Hunde ertönt. Und dass die Jagd nicht nur lustig ist, wie es eine gleichnamige Liedzeile glauben machen will, das wird dem Zuschauer schnell deutlich. [...] Nach einem Schulfest, bei dem die Kinder ein verbotenes Lied singen, wird ihr Lehrer Hals über Kopf entlassen. Mit seiner Nachfolgerin, Fräulein Kaninchen, singt die Klasse wieder nette Liedchen wie den ’Bi-Ba-Butzemann’. Der Kontakt mit dem Abtrünnigen, der immer mehr aus der Dorfgemeinschaft ausgestoßen wird, wird den Kindern von ihren Eltern untersagt. Die Jagd ist eröffnet, wenn auch in anderer Form.“ (Grenz-Echo, 20.04.05) „Seit langem schon ist das belgische Agora-Theater aus St. Vith ein Garant für gutes Kindertheater. Für ’Mein erster Lehrer’ hat das Ensemble [...] beim Theaterfestival in Göttingen zu Recht den ersten Preis erhalten. Ein sicherlich auch für Erwachsene sehenswertes, sehr wertvolles Stück über Rückgrat, Charakterstärke und Verantwortung.“ (Kölner Stadt-Anzeiger, 07.10.04) „Es macht nicht immer glücklich. Aber es hilft beim Überleben. Theater.“ ( Marcel Cremer, Der unsichtbare Zuschauer, B-St. Vith, 2006) Marcel Cremer DIE HAIFISCHKATZE 1 D, 1 H Empfohlene Altersgruppe: 5+ übersetzt ins Französische von Jean Debefve und Marcel Cremer (Le Chat-Requin); (www.goethe.de/theaterbibliothek) publiziert in: AGORA Stücke 8-16, B-St. Vith, 2009 publiziert in: Des oiseaux à Hamlet, 9 pièces de Marcel Cremer, Lansman Editeur, B-Carnìeres, 2009, B-St. Vith, 2009 UA: 01/2005, Theater Marabu, Bonn; R: M. Cremer; 12.05.05, 21. KiJuThTreffen NRW, Kresch, Krefeld 13.09.05, vorgestellt und diskutiert beim Stückeforum des KiJuThZentrum in der BRD am Theater der Jungen Welt, Leipzig Belg. EA: 26.12.06, Compagnie ’Agnès, Alphonse et moi’, Franz. Gem. Belgiens; R: Ensemble; 20.10.07, 20. Int. Theaterfest, B-St. Vith ÖE/ SE - frei Jeden Abend das gleiche Spiel. Ein kleines Kind kann nicht schlafen. Die Eltern aber auch nicht. Zu viele Fragen Marcel Cremer DER KLEINE ROTE PRINZ 3 D, 2 H Empfohlene Altersgruppe: 8+ übersetzt ins Französische von Pierre Doome (Le petit prince écarlate) publiziert (auf Französisch) in: Théâtre pour la jeunesse, Lansman Editeur, B-Carnières, 2001 und in Des oiseaux à Hamlet, 9 pièces de Marcel Cremer, Lansman Editeur, B-Carnìeres, 2009, B-St. Vith, 2009 publiziert in: AGORA Stücke 8-16, B-St. Vith, 2009 2000, Coup de foudre (Hauptpreis) der Presse, verliehen von den größten belgischen Tageszeitungen 2000, Preis der Festival-Jury, B-Huy 2000, Preis der Stadt, B-Huy schweben durch die Köpfe: Haben wir die Videokassette „Der weiße Hai“ auf dem Fernseher vergessen? Hat das Kind deswegen Alpträume? Braucht es eine neue Brille oder kann es wirklich nicht lesen? Wird es wieder schreien? Sollte man vorsichtshalber lieber beten? Und nicht zuletzt: Wie heißt das Kind eigentlich? Letztendlich scheint es für all diese Sorgen und Nöte wohl nur eine Lösung zu geben. Eine Haifischkatze muss her, um die Familie zu beschützen! Marcel Cremer gibt in diesem Stück den Kleinen den Blick ins elterliche Schlafzimmer frei, der zeigt, wie kindisch und schrullig Erwachsene sind, wenn sie sich unbeobachtet glauben. Dem Autor gelingt es durch seine genauen Beobachtungen, mit diesen Szenen einer Ehe Kinder wie Erwachsene gleichzeitig anzusprechen. „Für so wundervolle Einsichten in die Psychologie der Ehe haben wir ’Die Haifischkatze’ gleich richtig ins Herz geschlossen, . [...]. Wenn Szenen einer Ehe, dann also die, die wir uns wünschen und natürlich auch mit Kissenschlacht und allem Drum und Dran.“ (Bonner Rundschau, 24.01.05) ZDF-Aufzeichnung (Traumspiele-Preis), Erstsendung: 26.09.04, 3Sat; 03.-30.07.07, Wiederholung im ZDFtheaterkanal UA: 05/2000, Agora, B-St. Vith; R: M. Cremer; 2000, Kaas & Kappes, Duisburg; 2003, Traumspiele-Festival, NRW: Traumspiele-Preis DE: 07.05.02, Thalia Theater, Halle; R: F. Ritter ÖE/ SE - frei Einige Jahre sind nach der Hochzeit ins Land gezogen. Aschenputtel war nun die neue Königin. Deshalb musste sie nie mehr zu Fuß gehen. Und weil sie die meiste Zeit im Bett verbrachte, schwollen ihre Füße an: Ihre Schuhe passten nicht mehr. Und weil sie nicht mehr passten, erkannte sie auch der König nicht wieder und ließ sie im ganzen Reich suchen. Und eines Tages war er fort. Seitdem lebt Aschenputtel mit ihrem Sohn, den Schwestern und dem Hofnarr im Schloss. Wie gehen diese fünf Men- 31 schen miteinander um? Kann die Zeit die Wunden heilen, die das Märchen geschlagen hat? Können sie das Gegeneinander im Märchen in ein Miteinander verwandeln? Ist am Ende wieder Blut im Schuh? „Am Ende jedes klassischen Märchens steht derselbe Satz: Und sie lebten glücklich bis an ihr Ende. Bei Aschenputtel sieht das nicht anders aus – sie heiratet, wird Königin und dann ist Schluss. Ist Glück aber konservierbar? Eher geht wohl das ganz normale Leben weiter. [...] Schnell wird das Publikum damit vertraut gemacht, dass das reale und bisweilen hässliche Leben nach dem Ab- klingen des Happy End Einzug gehalten hat. Die Liebe ist erkaltet, die Mutter ist nicht mehr die ideale Frau, der Vater, einst schöner Prinz, hat sich aus dem Staub gemacht. Die einstige Lebensfreude ist dahin. Obwohl das entworfene Familienbild wie aus dem Leben gegriffen wirkt, ist durch die Überzeichnung der Lebenswelt und der Charaktere klar, dass es sich um ein Gedankenspiel handelt. Aus dem es jedoch einen Ausweg geben könnte. [...] Freude und Schmerz, Lachen und Leid stehen dicht beieinander, ohne dass eine der Gefühlsregungen überwiegt.” (Mitteldeutsche Zeitung, 09.05.02) Marcel Cremer/ Helga Schaus schenkte ihr jemand ein kleines Schwein, das sie groß ziehen durfte. Lene und das Schwein Frieda wurden Freunde. Dann brach der Krieg in das Land ein und eine große Hungersnot war die Folge. Wenn die Suppe fertig ist, hört die Köchin auf zu erzählen, obwohl die Geschichte noch nicht zu Ende ist, und isst sie gemeinsam mit den Zuschauern. „Helga Schaus ist nicht nur eine gute Köchin, sondern auch eine Plaudertasche durch und durch. Und so erfahren die Zuschauer, während ihnen der Duft von Sellerie, Kartoffeln, Möhren und Kohlrabi um die Nase streicht, vom Leben ihrer Großmutter in harten Kriegsjahren. Schaus liefert [...] den leckeren Beweis, dass Theater keine brotlose sondern durchaus eine kartoffelsuppige Kunst sein kann.“ (Ostthüringer Zeitung, 20.09.03) „’Die Kartoffelsuppe’ bot jetzt rund 50 Kindern ab sechs Jahren in spielerischer Form lukullische Freuden und Grundwissen über gesunde Ernährung. [...] Zwischen den einzelnen Kochabschnitten wurden lustige und ernste Geschichten mit symbolischer Hintergründigkeit erzählt.“ (Neue Rhein Zeitung, 09.05.06) DIE KARTOFFELSUPPE 1 D oder 1 H Empfohlene Altersgruppe: 7+ publiziert in: AGORA Stücke 8-16, B-St. Vith, 2009 UA: 2000, Agora, B-St. Vith; R: M. Cremer DE: 07.05.06, Reibekuchen Theater, Duisburg; R: U. FrischNiewöhner 04.02.07, Theater EigenArt, Neuhaus/ Inn; R: J. Berlinger; 15.06.07, Bayer. Theatertage, Fürth; 16./17.10.07, 20. Int. Theaterfest, B-St. Vith 19.09.07, Theater Grüne Soße, Frankfurt/ Main; R: D. Köhler; 11.03.08, Theater sehen – Theater spielen: 13. Hess. KiJuThWoche in Marburg ÖE/ SE - frei H. Schaus * 1951 in B-St. Vith; lebt in B-Amel Fräulein Daniela ist im Auftrag des Unterrichts- und Gesundheitsministeriums unterwegs in den Schulen. Sie erzählt über gesundes Essen und kocht dabei eine Kartoffelsuppe. Immer wieder fällt ihr die Geschichte ihrer Mutter Lene ein: Lene wuchs auf dem Land bei den Eltern und der Großmutter auf. Als sie sieben Jahre alt war, Marcel Cremer SCHRÄGE VÖGEL 2H Empfohlene Altersgruppe: 6+ übersetzt ins Französische von Pierre Doome (Drôles d’oiseaux) publiziert in: Des oiseaux à Hamlet, 9 pièces de Marcel Cremer, Lansman Editeur, B-Carnìeres, 2009, B-St. Vith, 2009 Agora (Hrsg.): Agora Stücke 1, 2, 3, Aktuell Verlag, BSt. Vith, 1993 UA: 01.12.90, Agora, B-St. Vith; R: M. Cremer DE: 05.10.97, rambaff-theater, Hannover; R: G. Wagner 19.02.00, KiJuTh Sckellstraße, Dortmund; R: R. Montoto 28.03.07, Theater Mobile, Zwingenberg; R: B. Lehn ÖE/ SE - frei „Diese beiden Burschen [...] hat man schon mal irgendwo gesehen. Sind es Wladimir und Estragon aus Becketts ’Warten auf Godot’? Sind es Dick und Doof? Irgendwo dazwischen bewegen sich ’Kuckuck’ und ’Mantel’ [...]. Die beiden leben mitten im Gerümpel in einem Container. Sie streiten und vertragen sich, tanzen, essen Baguette mit Ketchup oder angeln in einem Ölfass nach Fischen. Wie Wladimir und Estragon warten Mantel und Kuckuck auf etwas, das ihrem Tag, ihrem Leben einen Sinn geben könnte. [...] Kuckuck und Mantel merken im Gegensatz zu Becketts Figuren, dass es nicht glücklich macht, auf ’es’ zu warten, und entfliehen ihrem Container. Zunächst in der Fantasie, indem sie – ein Höhepunkt des Stücks – aus Müllcontainer, Schuh und Regenschirm einen Flieger basteln und weit davonfliegen, dann ganz real. Raus aus dem Container. ’Wir sind Schwalben, keine Spatzen’, rufen sie zum Abschied. Denn Schwalben ziehen umher. Sie setzen sich nicht – wie der Spatz in der Geschichte, die Mantel erzählt – in ein gemachtes Schwalbennest, um irgendwann zu fett zu sein, um nicht wieder herauszukommen. Der Spatz in der Geschichte ist zugrunde gegangen, verhungert und erstickt. Das wird Mantel und Kuckuck nicht passieren.” (Westfälische Rundschau, 22.02.00) „Kinderleicht spielt das Stück mit den Ansätzen postdramatischen Theaters, in dem eine völlig andere ästhetische Struktur herrscht: Neben der Sprache teilt sich die Story in Objekten, Geschichten und Spielszenen mit. Die Figuren reiben sich an den Widersetzlichkeiten des Lebens, das nicht als jeweilige Einheit von Ort, Zeit und Handlung existiert, sondern die kleinen, persönlichen Probleme im Kontext der großen Sinnfragen beleuchtet: Schicksal, Tragik und Zukunft als unmittelbare Erfahrung, die sich verändern lässt.“ (Bergsträßer Anzeiger 28.04.07) Hoffmann, Christel: Es gibt keinen Führerschein für das Theater. Marcel Cremer; in: Stück-Werk 2. Deutschsprachige Autoren des Kinder- und Jugendtheaters, Theater der Zeit, Berlin, 1998 32 Marcel Cremer DER STUMME SEE nach einer Idee von „Ateliers de la Colline” 3 D, 2 H Empfohlene Altersgruppe: 6+ Agora (Hrsg.): Agora Stücke 4, 5, 6, 7, Eigenverlag Agora, B-St. Vith, 1998 UA: 12.09.92, Agora, B-St.Vith, R: M. Cremer DE/ ÖE/ SE - frei Sie könnten unterschiedlicher nicht sein, die fünf Menschen in Marcel Cremers Stück. Nicht einmal dieselbe Sprache sprechen sie. Trotzdem finden sie an diesem magischen Ort zusammen, an den es sie zufällig alle Marcel Cremer PRINZESSIN BAMMEL 1 D, 2 H Empfohlene Altersgruppe: 3+ Agora (Hrsg.): Agora Stücke 4, 5, 6, 7, Eigenverlag Agora, B-St. Vith, 1998 UA: 18.04.97, Agora, B-St. Vith; R: M. Cremer; 09/97, Spielarten Aachen; 09/97, Spielarten Köln; 09/97, Spielarten Bonn; 03/98, IV internationales Festival, Böblingen; 05/98, Fidena, Bochum; 09/98, Luaga & Losna, Bludenz, Österreich; 03/99, Kinderstück des Monats; 22.10.99, Starke Stücke, 6. Internationales KiJuThFestival Rhein-Main DE/ ÖE/ SE - frei - Marcel Cremer/ Tina Jücker/ Claus Overkamp zieht: Den stummen See. Durch ihre neu gefundene Ausdrucksweise über ihre Musikinstrumente, ihre eigene Sprache, durch Farben und Licht erschaffen sie ein individuelles Feuerwerk der unterschiedlichsten Effekte. „Sehens- und bemerkenswert, weil märchen- und zauberhaft, urkomisch und gleichzeitig ernst. Die Bühne ist eine weiße Landschaft. Ein alter Mann malt einen See darauf. Viele Menschen zieht es an seine Ufer. Alle hinterlassen bunte Spuren. Alle machen Lärm. Nur der See bleibt stumm. Keiner hört ihm zu. Als eine Frau beinahe in ihm ertrinkt, beginnt er plötzlich, zu sprechen und seine Geheimnisse preiszugeben.” (Kölner Stadtanzeiger, 09.02.96) Auf der Bühne herrscht ein kreatives Chaos aus Kissen, Kreiseln, einem Spülbürstenwald, einem KuhKronleuchter und Kabelbergen. Mittendrin steht Bammel, das ängstliche Mädchen, das eigentlich Prinzessin sein möchte. Doch weder ihr Freund Koffer, der in einem Radio wohnt, noch der verrückte Kabel, Bewohner des Telefons, trauen ihr den Prinzessinnenjob zu. Deshalb begibt sich Bammel auf den Weg durch ihre verrückte Phantasiewelt, um allen ihre Fähigkeiten unter Beweis zu stellen. Ihre Freunde, wie der Stabpuppenhinkehund Rolf, begleiten sie dabei. Ein wunderbar poetisches Schau- und Puppenspiel. BAMMEL Keine Prinzessin nicht? Kann nicht sein, nein! Wartet’s ab, werdet’s sehn! Heiße Bammel, bin Prinzessin! T. Jücker * 1962 in Piesport; lebt in Bad Honnef C. Overkamp * 1963 in Essen; lebt in Bonn DAS WASSERKIND 1 D, 1 H Empfohlene Altersgruppe: 6+ UA: 1997, Bonn, Theater Marabu [nominiert für Theaterzwang 1998]; 10. Internationales Theaterfestival St. Vith (Belgien); 1998, 14. KiJuThTreffen NRW; 1999, Kindertheater des Monats November in NRW; 1998, Sonderpreis des Intendanten Klaus Weise (Stadttheater Oberhausen); 38. Internationales Kinderfestival in Sibenik (Kroatien); KiJuThFestival „Spielarten 1998” NRW; 1998, Starke Stücke, Ffm.; 1998, KiJuThFestival, Mainz; 1999, 5. Deutsches KiJuThTreffen Berlin; 1999, Umwelttheaterfestival Bonn ÖE/ SE - frei - Jakob ist an der Mosel aufgewachsen, sein Elternhaus steht „so nah am Fluss, dass man aus dem Küchenfenster ins Wasser spucken kann”. Das Wasser ist Jakobs Freund und Spielgefährte. Schon als Kind hat er davon geträumt, als Kapitän zur See zu fahren. Doch sein Leben verläuft anders. Seine Sehnsucht nach dem Meer aber ist ihm geblieben. Eines Nachts verlässt der Fluss sein Bett, er steigt über die Ufer und macht sich auf den Weg zu Jakob. Komisch, rührend, tragisch, authentisch, versponnen erzählt „Wasserkind“ die Geschichte eines Jungen, der nicht erwachsen werden will. JEAN DEBEFVE Jean Debefve wurde 1951 in Schaerbeek in Belgien geboren. Er absolvierte eine Ausbildung als Musiker (Klavier, Klarinette, Posaune sowie Gesang) und spielte in verschiedenen Rock- und Folkbands. Von 1969 bis 1974 arbeitete er als Schauspieler und Musiker beim Théâtre des Rues und dem Théâtre les Jours in Brüssel. Anschließend war er am Théâtre des jeunes de la ville de Bruxelles tätig. 1978 hat er das Théâtre de Galafronie in Brüssel gegründet, das er mit Marianne Hansé und Didier De Neck leitet. Jean Debefve AMAZONEN (Amazone) aus dem Französischen von Conny Frühauf 3 D, 1 H Empfohlene Altersgruppe: 7+ publiziert in: Théâtre pour la jeunesse, Lansman Editeur, B-Carnières, 2002 UA: 2002, Théâtre de Galafronie, B-Brüssel; R: F. Artaud; J. Debefve; 2002, Prix et récompenses, B-Huy; 15.10.03, Theaterfest B-St. Vith; 03/2004, Gastspiel in E-Madrid DSE: 02.10.04, schnawwl am NT, Mannheim; R: A. Gronemeyer 21.11.04, ReibeKuchenTheater, Duisburg; R: Ensemble; 2005, Kaas & Kappes, Duisburg ÖE/ SE - frei J. Debefve * 1951 in B-Schaerbeek; lebt in B-Feluy Die Amazonen im antiken Mythos haben die Emanzipation, lange bevor sie so hieß, auf die Spitze getrieben: Ganz ohne Männer lebt der kriegerische Frauenstaat. Allein zur kollektiven Befruchtung gehen die Amazonen 33 einmal im Jahr auf Männerjagd und töten ihre Liebhaber nach dem Samenraub. Männliche Nachkommen werden beseitigt. Das funktioniert. Meistens jedenfalls. Solange sich keine der Amazonen verliebt. Jean Debefve hat ein Stück um Geheimnisse und den Ausbruch aus einem vor- und fremdbestimmten Leben aus dem antiken Mythos gemacht. Was passiert, wenn eine Amazone ihren männlichen Nachwuchs nicht aussetzen will? Wenn sie lieber eine Prinzessin sein will als eine Kriegerin? Wenn sie davon träumt, von einem Prinzen geküsst zu werden, und keine Lust hat, ihm anschließend einen Pfeil ins Herz zu schießen? „Dem Autor Jean Debefve gelingt es mit seiner Geschichte über drei Amazonen zugleich viele weitere Themen abzuhandeln: die Entdeckung der Sexualität, die Angst der Eltern, ihre Kinder in die weite Welt zu entlassen, die Begegnung zwischen Jungen und Mädchen und die Notwendigkeit, sich eines schönen Tages in die Fluten stürzen zu müssen, die vielleicht gar nicht so nass sind, wie sie aussehen.“ (Le Soir, 19.08.02) „Ein messerscharfer, ungewöhnlicher Text voll subtiler Metaphorik. [...] Es gibt viel zu lachen, man verliebt sich augenblicklich in dieses einfallsreiche Universum und schließt die etwas verrückten Figuren schnell ins Herz. Unbedingt sehenswert!“ (Le Ligueur, 18.09.02) „Eine heitere Episode über das Entstehen von Gewaltbereitschaft, das Infragestellen von vorgefertigten Feindbildern und die kleinen und großen Schwierigkeiten des Erwachsenwerdens.“ (Rhein-Neckar-Zeitung, 05.10.04) Jean Debefve Staatstheater Braunschweig, theaterspielplatz; R: S. Mazotti 21.10.06, LTT Tübingen; R: K. Eppler ÖE/ SE - frei - LIEBESKUMMER – EINE TRENNUNGSGESCHICHTE (Chagrin d’amour) aus dem Französischen von Conny Frühauf 2 D, 2 H oder 1 D, 1 H und 2 Marionetten Empfohlene Altersgruppe: 6 oder 7+ publiziert in: Spielplatz 14, Verlag der Autoren, Ffm., 2001 publiziert in: Théâtre pour la jeunesse, Lansman Editeur, B-Carnières, 2002 übersetzt ins Holländische von Martine Bom, ins Englische von Norma Laidlaw und Jean Debefve, ins Portugiesische von Clovis Salvador und ins Italienische von Roberta Lipparini 2004, Prix Charles Plisnier 2009, the favourite’s press award, „Rencontres de BHuy“ UA: 15.04.98, Co-Produktion u. a. Théâtre de Galafronie, B-Brüssel; R: M. Jennes; J. Debefve 2009, Théâtre de Galafronie, B-Brüssel/ La Grande Ourse, Théâtre et Scène Conventionnée Jeunes Publics, F-Villeneuve Lès Maguelone; R: S. Museur; 07.11.09, BRONKS FESTIVAL18, B-Beursschouwburg DSE: 19.09.03, Fannys Eltern leben getrennt. Fanny wohnt bei der Mutter und hat Schwierigkeiten, sich mit der neuen Frau des Vaters abzufinden. Eines Abends fühlt sie sich dreifach verlassen: Der Vater hat sie – wegen seiner neuen Frau – früher zur Mutter zurückgeschickt als geplant; die Mutter wiederum ist mit einem Freund im Restaurant, und der Babysitter sitzt vor dem Fernseher und isst Chips. Die einzig treuen Gefährten sind ihre Puppe Melba und ihr Teddybär. Debefve hat diese Spielgefährten mit wichtigen Rollen versehen: Aus ihrer Perspektive wird Fannys schwierige Situation erzählt. Ein zartes, poetisches und enorm einfühlsames Stück, das von Liebeskummer, Trennungsschmerz und Alleinsein erzählt. „’Liebeskummer’ – lohnt sich das, my darling? Nun, eigentlich ist die Frage schon im ersten Augenblick beantwortet. […] Man kann sich von Beginn an kaum satt sehen an der in mattem Glanz schimmernden, stimmig schön ausgestatteten Bühne des Theaterspielplatzes. [...] ’Liebeskummer’ lohnt sich doch, my darling!“ (Braunschweiger Zeitung, 23.09.03) GERDA DENDOOVEN Gerda Dendooven, 1962 in Gent geboren, stammt aus einer bekannten belgischen Illustratorenfamilie. Sie setzte die Familientradition fort und studierte an der Akademie der Schönen Künste in Gent. Gerda Dendooven ist als Autorin und Journalistin tätig. Daneben unterrichtet sie das Fach Illustration an der Hochschule für Wissenschaft und Kunst in Gent. Für ihre Illustrationen und literarischen Werke wurde Gerda Dendooven mit mehreren angesehenen Preisen ausgezeichnet, zuletzt 2004 mit dem Österreichischen Kinder- und Jugendbuchpreis und 2005 dem Flämischen Staatspreis für Jugendliteratur. Gerda Dendooven SUPPENKINDER (Soepkinders) aus dem Niederländischen von Barbara Buri 3 D, 2 H Empfohlene Altersgruppe: 6+ Übersetzung gefördert vom Vlaams Fonds voor de Letteren UA: 10.03.05, Laika/ Hetpaleis, B-Antwerpen; R: J. Roets; G. v. Nueten 03.03.06, Theater an der Parkaue, Lesung mit „lebendigen Illustrationen“ im Rahmen von „Westwind – Ein Flandern Wochenende“ DSE - frei G. Dendooven * 1962 in B-Gent; lebt in B-Gentbrugge Zwei Mädchen irren durch den Wald. Sie suchen eine Mutter. Eine, die sie in die Arme nimmt. Eine, an die sie sich klammern können. Schnell bietet sich ein lässiger Riese an: „No problèmas, I come from Barcelona und ich werde eure Mutter.“ Das klingt gut, ist es aber nicht. Der Riese kann sich die Mädchen zwar lecker als Suppeneinlage vorstellen, das Muttersein dagegen liegt ihm weniger. Die nächsten beiden Mutter-Anwärter schummeln beim Spielen, die Zwiebelzenzi mag keine Schwindler – und in der Großfamilie müssen die beiden nur Kartoffeln schälen. Und als die Mädchen nach all diesen Fehlschlägen der perfekten Mutter begegnen, erkennen sie sie erst gar nicht: Sie hat fettige Haare, dicke Beine und stinkt. Aber sie kocht leckere Erbsensuppe und macht den Mädchen ein kuscheliges Bett zurecht. „Suppenkinder“ wäre eine sehr traurige Geschichte, würde Gerda Dendooven sie nicht in einmalig skurrile Bilder 34 verpacken. Es wäre die Geschichte von zwei Kindern, deren Mutter im wahrsten Sinne des Wortes von der Erde verschluckt wurde. Was Dendooven aber aus dieser Ausgangssituation macht, begegnet dem Ernst der Situation mit so viel lebensfroher Verrücktheit, dass für Ver- zweiflung einfach kein Platz bleibt. Und: Am Ende finden die beiden Geborgenheit bei ihrer neuen Mutter, die so gar nicht ihren anfänglichen Vorstellungen entspricht, aber eigentlich viel besser ist als eine stinknormale Mutter. JEAN-PAUL DENIZON (UND CO-AUTOREN) Jean-Paul Denzion wurde am 21. Juni 1949 im französischen Aÿ-Champagne geboren. Nach dem Besuch des Conservatoire national supérieur d’art dramatique in Paris traf er 1979 auf Peter Brook, mit dem er lange Jahre als Assistent und Schauspieler in Produktionen wie „Der Kirschgarten“, „Die Tragödie der Carmena“, „Die Mahabharata“ und „Der Sturm“ zusammenarbeitete. Seit 1985 leitet Jean Paul Denzion WeiterbildungsWorkshops für professionelle Schauspieler im Auftrag der AFDAS (Fonds d’assurance formation des secteurs de la culture, de la communication et des loisirs) Von 1993 bis 1995 war er künstlerischer Leiter des Jeune Theatre Européen in Luxemburg. Seit 1991 ist er selbst als Regisseur in Frankreich und Italien tätig und übersetzt italienische Stücke ins Französische. Darüber hinaus ist er Gastdozent an der Universität La Sapienza in Rom. Jean-Paul Denizon/ Michael Schramm/ Sabine Zieser SALTO UND MORTALE ein Zirkusmärchen 1 D, 1 H oder 2 H (und ggf. 3 live-MusikerInnen) Empfohlene Altersgruppe: 6+ 2002, Aufzeichnung des Bayerisches Fernsehens (Bayerischer Theaterpreis) UA: 23.11.00, Theater Mummpitz, Nürnberg; R: J.-P. Denizon; H. Kawohl; 2001, 19. Bayerische Theatertage, Ingolstadt: 2001, KiJuThPreis; 19.01.02, Panoptikum, Nürnberg; 08.-10.05.02, Intern. Theaterfestival für KiJuTh, H-Kaposvar (auf Einladung der ASSITEJ Ungarn) 2002, Bayerischer Theaterpreis ÖE: 10.12.02, Theater die Kiste, A-Tulfes; R: R. Parton SE: 05.04.03, Co-Produktion mit Theater Tuchlaube, CHAarau; R: A. Meyer 04/2003, Theater und Orchester GmbH Neubrandenburg; R: A. Wöhlert 19.02.04 LB Niedersachsen Nord, Wilhelmshaven; R: A. Khuon-Siefert 05.08.06, Schauspielkollektiv Lüneburg; R: T. Flocken 27.09.08, Amateurtheater „Schnick-Schnack“, Sprockhövel; R: D. Wiese 05.12.08, AlarmTheater, Bielefeld J.-P. Denizon * 1949 in F-Aÿ-Champagne; lebt in F-Paris M. Schramm * 1962 in Tirschenreuth; lebt in Nürnberg S. Zieser * 1960 in Göttingen; lebt in Nürnberg „Da tut einer einen Seufzer, unbedacht. ’Ich wünschte, ich wäre tot!’, jammert der Clown, der keinen mehr zum Lachen bringt – und prompt erscheint der Sensenmann. Wie den Tod wieder loswerden? Ihn gar nicht ernst nehmen? Lässt sich nicht durchhalten. Ihn anbetteln? Nutzt nix. Mit Dynamit in die Luft sprengen? Geht schief. Die einzige Chance also: Ihm das zu geben, was er wirklich will im Austausch für das eigene Leben. ’Bring mich zum Lachen!’, fordert die schwarze Gestalt todernst und stellt den Clown damit vor eine schier unlösbare Aufgabe.“ (Donau Kurier, 02.06.01) Aus dieser Ausgangssituation entwickelt sich ein packendes Wechselbad der Gefühle, ein Spiel um Leben und Tod, in dem sich die Rollen nach und nach vertauschen und der Tod schließlich den Clown zum Lachen bringen will. „Was als Zirkusmärchen für die ganze Familie daherkommt, ist ein schweres Thema, federleicht verpackt in spielerische Szenen, getragen von sphärischzupackender Musik. Der ewige Kreislauf des Scheiterns, der heiter und tief zugleich ist, löst viel lebensklugen Humor aus. [...] Der Clown entdeckt den Tod als Geizhals und der Tod rügt den Clown als Verschwender seiner Lebenszeit. Der ewige Kreislauf von Geburt und Tod gerät in den Blick – und mit ihm so etwas wie der Sinn des Lebens. Es zu genießen, in vollen Zügen, sich zu verschenken an die ganze Welt, das hat der Clown am Ende gelernt.” (Theaterkurier, Juni 2003) Inèz Derksen (UND CO-AUTOREN) Inèz Derksen wurde 1967 im niederländischen Nijmegen geboren. Von 1990-93 studierte sie Regie an der Amsterdanse Hogeschool voor de Kunsten. Seit 1995 inszeniert sie hauptsächlich in den Niederlanden und Deutschland Familienstücke für ein Publikum ab acht Jahren. Gemeinsam mit Bas Zuyderland und Silvia Andringa leitet sie das niederländische KiJuTheater Het Laagland. Inèz Derksen KING A – EINE ODE AN JEDES RITTERHERZ eine Familienvorstellung Konzept: Inèz Derksen; im Auftrag von Het Laagland geschrieben von mehreren Theaterautoren aus dem Niederländischen von Eva Maria Pieper 1 D, 4 H Empfohlene Altersgruppe: 8+ 2006 im Stückepool von Kaas & Kappes übersetzt ins Englische von Peter Haacke (King A) ins Kroatische von Maja Orsic-Magdic (Kralj A) Taube, Gerd (Hrsg.): 55 Monologe für KiJuTh, Henschel Verlag, Berlin, 2008 Inhaltsangabe im Jugendtheaterführer hg. von Henning Fangauf UA: 12.10.02, Het Laaglandtheater, NL-Sittard; Konzept/ R: I. Derksen; sehr viele (int.) Gastspiele u. a. im deutschspr. Raum: Blickfelder 2004, CH-Zürich/ Bern; Schaexpir Festival 2004, A-Linz; Schöne Aussicht 2004, Stuttgart; Int. Children’s Theatre Festival, GB-Edinburgh; Mai 2005, New Victory Theatre, USA-New York DSE: 15.10.05, schnawwl am NT, Mannheim; R: M. Diaz; 2006, Theater sehen – Theater spielen, 11. Hessische 35 KiJuThWoche, Marburg: 2. Platz; 17.05.06, Schöne Aussicht, Stuttgart; 27./28.06.06, Schaexpir Festival, A-Linz 18.11.06, JES, Stuttgart; R: I. Derksen; 05/07, Augenblickmal! Berlin; 2007, Brüder-GrimmPreis des Landes Berlin 24.02.07, Theater im Werftpark, Kiel; R: C. Zart 12.04.07, Junges Staatstheater Braunschweig; R: U. Jäckle 14.04.07, Oldenburgisches Staatstheater; R: I. Putz; Reinhard Wengierek „Die Welt” nennt Ingo Putz im Jahrbuch Theaterheute 2007 als Besten Nachwuchskünstler 09.09.07, Junges Staatstheater, Wiesbaden; R: S. Schletter Kroat. EA: 18.09.07, Theatre Mala Scena, HR-Zagreb; R: I. Simic ÖE: 15.05.08, Dschungel Wien; R: K. Dahlem 16.02.08, DT, Göttingen; R: J. Brandis 15.11.08, moks am Theater Bremen; R: T. Papaconstantinou 26.06.09, Theater Pforzheim; R: M. Schwartengräber 04.09.09, LB Niedersachsen Nord, Wilhelmshaven; R: N. Kalmbach 04.12.09, Theater Oberhausen, Malersaal; R: C. Sommerhäuser 06.02.10, Theater Ulm; R: A. Thoms 07.02.10, RLT Neuss 09.05.10, Staatstheater Kassel, tif; R: A. Hohlfeld SE - frei I. Derksen * 1967 in NL-Nijmegen; lebt in Limburg www.hetlaagland.nl „Ritter sein: Keine Ängste kennen und keine Mühen scheuen, für das Gute, für Recht und Ehre kämpfen, von Freunden und Bewunderern umgeben und frei von dem Zwang, es noch irgendjemandem beweisen zu müssen … Wer kennt nicht den Traum vom Heldentum zwischen Marlboro-Man und Herzensbrecher, Welterlöser und Terminator? Ausgehend von ihrem ganz persönlichen Rittertraum spinnen fünf abenteuerwütige Spieler und Helden in spe die berühmte Legende um König Artus neu: Ein Land, das einen König braucht. Artus ist der einzige, der das Schwert aus dem Stein ziehen kann und damit die Prüfung zum neuen Herrscher bestanden hat. Sonderlich erpicht ist er nicht auf den Posten, doch seine Mitspieler reden ihm zu, und er fügt sich in seine neue Rolle. Anders aber als seine Kollegen das wünschen, entwickelt er eigene Visionen: den Traum von einer besseren Welt, in der Friede und Gerechtigkeit herrschen und kein Platz mehr ist für Egoismus und Korruption. Und so setzt er die verblüfften Ritter an den ersten runden Tisch der Welt und gründet die Tafelrunde, in der kein Platz besser ist als der andere und alle gemeinschaftlich regieren sollen. [...] König Artus als Begründer der Demokratie: Ist die Utopie von einer besseren Welt wirklich immer zum Scheitern verurteilt?“ (Ankündigungstext, schnawwl, Mannheim) „Nicht nur das pur Heldische steht im Zentrum des Spiels, [...] sondern das Demokratische, also die Schwierigkeiten, an einem runden Tisch zu einem Interessensausgleich zu kommen. Darüber hinaus wird das Heldische auch noch von einer pazifistischen Perspektive aus betrachtet, die dem Zuschauer freilich nicht aufgezwungen wird: Was in ’King A’ gelingt, ist auf höchst unterhaltsame Weise komödiantisch.” (Stuttgarter Zeitung, 27.10.05) BRIGITTE DETHIER UND CO-AUTOREN Brigitte Dethier wurde 1959 in Haslach im Kinzigtal geboren. Sie studierte Germanistik, Theaterwissenschaft und Psychologie an der Johann Wolfgang Goethe Universität in Frankfurt am Main und absolvierte parallel eine Schauspielausbildung in Heidelberg. Ihre Theaterlaufbahn begann sie an der Schauburg in München. Von 1989 bis 1993 leitete sie das Kinder- und Jugendtheater an der Württembergischen Landesbühne Esslingen, von 1993 bis 1995 das Kinder- und Jugendtheater am Landestheater Württemberg-Hohenzollern in Tübingen. Von 1996 bis 2002 übernahm sie die Direktion des Schnawwl, des Kinder- und Jugendtheaters am Nationaltheater Mannheim. Seit 2002 ist Brigitte Dethier Intendantin des Jungen Ensembles Stuttgart. Seit Mai 2006 ist sie zudem im Vorstand des Deutschen Bühnenvereins (Landesverband Baden-Württemberg). 2009 erhielt sie zusammen mit Ives Thuwis den Faust in der Kategorie Regie im Kinder- und Jugendtheater. Brigitte Dethier/ JES-Ensemble Das Stück wurde [...] entwickelt für Kinder von vier Jahren an – und es ist mindestens genauso sehenswert für Erwachsene, weil darin die Mühen des ehelichen Zusammenseins auf köstlich komische Weise vorgeführt werden.“ (Stuttgarter Zeitung, 23.04.07) „In vielen Situationen wird mit den Rollenmustern von Müttern und Vätern, von Mädchen und Jungen gespielt und durch den Rollentausch ad absurdum geführt. Dabei kommt das Stück fast ohne Worte aus, die Geschichte wird vor allem durch viel Bewegung, Aktion und Musik und mit Mimik und Gestik zum ’choreographierten Alltag’ und sprüht vor Lebendigkeit. Die kleinen und großen Zuschauer hatten ihr Vergnügen daran und kamen aus dem Lachen kaum heraus. So kann man dem JES nur gratulieren, dass es wieder einmal gelungen ist, anspruchsvolles und gleichzeitig vergnügliches Theater zu präsentieren.“ (Luftballon, 06.07) MAMA SALZ UND PAPA PFEFFER ein Stück choreographierter Alltag 1 D, 1 H Empfohlene Altersgruppe: 4+ UA: 21.04.07, JES, Stuttgart; R: B. Dethier B. Dethier * 1959 in Haslach; lebt bei Stuttgart „Typisch Mann! Papa will Kaffee kochen, aber wo ist das verdammte Pulver? Papa will den Tisch decken, aber wo ist überhaupt der Tisch? Er meint es gut, will Mama verwöhnen, aber es liegt wohl an den Genen – Papa bekommt es einfach nicht hin. ’Mama Salz und Papa Pfeffer’ heißt das neue Stück im Jungen Ensemble Stuttgart, das mit einer Hand voll Worte auskommt, dabei aber viel über die Unterschiede zwischen Mann und Frau erzählt und sich manches Klischee komödiantisch zu Nutze macht. René Schack wurde 1961 in Hamburg geboren. Nach dem Abitur besuchte er die Ècole de mimodrame de Marcel Marceau und das Conservatoire de Danse in Paris. Nach einigen Arbeiten als Pantomime und Schauspieler u.a. in Frankreich, Italien und Belgien vervollständigte er seine Studien an der Hochschule für Musik und Theater Hannover. Während dieser Zeit erhielt Rene Schack den Förderpreis für Schauspielstudenten des Bundesministeriums für Bildung und Wissenschaft für eine eigene Tanztheater-Produktion. Es folgten Engagements an den Staats36 theatern Hannover, Braunschweig, am Schnawwl, dem Kinder- und Jugendtheater des Nationaltheaters Mannheim und dem Saarländischen Staatstheater. Seit der Spielzeit 2006/07 ist Rene Schack Mitglied des Schauspielensembles am Oldenburgischen Staatstheater. Brigitte Dethier/ René Schack DIE KLEINE ZOOGESCHICHTE B. Dethier * 1959 in Haslach; lebt bei Stuttgart R. Schack * 1965 in Hamburg; lebt in Saarbrücken ein tierisches Stück 1 H oder mehrere D/ H Empfohlene Altersgruppe: 4+ Schack, René/ Bannwart, Patrick (Illustr.): Die kleine Zoogeschichte, Isensee Verlag, Oldenburg, 2006 UA: 17.05.97, schnawwl am NT, Mannheim; R: B. Dethier; B. Rinnert; 11/97, Internationales Festival „Telón Abierto“, MEX-Mexiko City 29.11.98, Wolfgang Borchert Theater, Münster 08.10.00, Junges Theater Augsburg; R: C. Bründler 02.03.06, WLT, CastropRauxel; R: M. Schmidt 23.11.06, Oldenburgisches Staatstheater [Übernahme der UA-Inszenierung]; R: B. Dethier; 22.-23.07.07, Milyang Performing Arts Festival und 27.-29.07.07, Seoul Performing Arts Festival for Young Audiences in Korea; 02.-09.03.08, Visioni di Futuro, Visioni di Teatro, I-Bologna 12.03.07, HLT, Marburg; R: C. Reinhardt; 12.03.07, Theater sehen – Theater spielen, 12. Hess. KiJuThWoche in Marburg; 22.-30.06.07, Hessische Theatertage, Darmstadt; Preis für die „sympathischste Einzelleistung“ (Spiel: Regina Leitner) 17.03.07, Wuppertaler KiJuTheater; R: Laurentiu Tuturuga ÖE/ SE - frei - Als Zoowärter hat man einiges zu tun: Elefanten füttern, entlaufene Pinguine anlocken, Vogelkäfige putzen und fegen. „Schade, dass nach einer Stunde Schluss war, Giuseppe den Zoo wieder absperrte und die Besucher laut applaudierend nach Hause schickte. Egal ob es Alfredo der Elefant, Jenny der Seehund oder Pavarotti der singende Pfau ist, Giuseppe liebt seine Tiere. [...] Will ein Kinderstück gelingen und die kleinen Zuschauer eine Stunde bei Stange halten und begeistern, müssen sehr viele Faktoren übereinstimmen. Man braucht eine spannende Textvorlage. Die haben die Autoren Brigitte Dethier und René Schack in jedem Fall geliefert, bietet das Stück doch Mitspielmöglichkeiten und präsentiert eine einfache klare Handlung.“ (Abendzeitung, 05.10.00) „Es gibt viel Komik, aber keinen Klamauk. Spielsituationen, Märchenhaftes, Verrücktes – wie Kinder es in ihrer Welt als zugehörig empfinden – und immer wieder der Hinweis aufs Theater. Theater als Ort der Verwandlung, des lustvollen Spiels, der Einbeziehung des Publikums.” (Theater der Zeit, 7-8/98) CHARLES DICKENS Charles Dickens wurde am 7. Februar 1811 in Landport bei Portsmouth geboren. Nach unregelmäßigem Schulbesuch wurde er 1826 Anwaltsgehilfe und arbeitete als Parlamentsstenograph. Seine literarische Laufbahn begann er unter dem Pseudonym Boz mit scharf beobachteten und witzigen Skizzen aus dem Londoner Leben. Seine Romane „Oliver Twist“ (1838), „Nicholas Nickleby“ (1839), „Der Raritätenladen“ (1841) sowie seine jährlichen Weihnachtsgeschichten machten ihn zu einem der gefeiertsten Schriftsteller seiner Zeit. Charles Dickens starb am 9. Juni 1870 im Alter von 58 Jahren. Charles Dickens OLIVER TWIST Bearbeitung von Andreas Gruhn und Bettina Zobel 4 D, 9 H (bei Mehrfachbesetzung) Empfohlene Altersgruppe: 7+ UA: 24.11.05, Theater Dortmund; R: A. Gruhn; G. Müller 14.11.08, Erftkultur.info, Erftstadt; R: I. Brückner ÖE/ SE - frei C. Dickens (1812-1870) A. Gruhn * 1959 in Berlin; lebt in Dortmund B. Zobel * 1962 in Bremen; lebt in Dortmund Der Waisenjunge Oliver Twist wächst in einem Armenhaus in England Mitte des 19. Jahrhunderts ohne Wissen um seine Herkunft auf. Die schlechte Behandlung und der Hunger treiben ihn dazu, allein und mittellos nach London zu fliehen. Dort gerät er in die Hände von Fagin, der kleine Kinder zu Verbrechern ausbildet. Oliver kann Fagins Bande nach vielen spannenden Abenteuern mit Hilfe des gütigen Mr. Brownlow entkommen. In seinem Haus erfährt er Mitgefühl und Nächstenliebe. „Der Regisseur des weihnachtlichen Bühnenstückes für Kinder und Erwachsene hat sich bewusst für den starken Stoff entschieden: Weil der Klassiker an Klasse nichts verloren hat, trotz seines Alters hochaktuell ist.“ (Westfälische Rundschau, 19.11.05) „Kinder ab sieben Jahren macht das Märchen sensibel für die Not anderer und schenkt ihnen eine schöne Weihnachtsbotschaft: Es erzählt vom Glück, eine Familie zu haben, und dass das Gute und die Menschlichkeit siegen.“ (Ruhr Nachrichten, 26.11.05) DORIS DÖRRIE Doris Dörrie wurde 1955 in Hannover geboren. Nach dem Abitur absolvierte sie ein Schauspiel- und Filmstudium am Drama Department der University of the Pacific in Stockton (Kalifornien) und studierte anschließend an der New School of Social Research in New York. Nach ihrer Rückkehr begann sie 1975 das Studium an der Hochschule für Fernsehen und Film (HFF) in München. Ihr Abschlussfilm „Der erste Walzer“ lief erfolgreich auf Festivals in Hof und Lübeck. Ihren Durchbruch als Regisseurin schaffte sie 1985 mit der Komödie „Männer“. Bis heute arbeitet sie als Regisseurin von Opern, Spiel- und Dokumentarfilmen und hat sich nebenbei auch einen Namen als Schriftstellerin gemacht. So bezeichnete Die Zeit sie als eine der besten 37 Erzählerinnen der deutschen Gegenwartsliteratur. Doris Dörrie arbeitet auch als Dozentin an der HFF (Hochschule für Fernsehen und Film) in München. Doris Dörrie LOTTE WILL PRINZESSIN SEIN ein musikalisches Theaterstück nach dem gleichnamigen Bilderbuch, illustriert von Julia Kaergel Stückfassung des Theater Karo Acht (Liedtexte: Katja Heiser) 2 D, 1 Musiker-Schauspieler/ Animateur Empfohlene Altersgruppe: 4+ Dörrie, Doris/ Kaergel, Julia: Lotte will Prinzessin sein, Ravensburger Buchverlag, Ravensburg, 1998 UA: 04.07.04, Theater Karo Acht, Hildesheim; im theo des Stadttheaters; R: R. Kassner 04.12.05, Zimmertheater Rottweil; R: T. Kleinknecht 30.05.09, Horizont Theater, Köln; R: I. Langmajer ÖE/ SE - frei D. Dörrie * 1955 in Hannover, lebt in München Lotte will Prinzessin sein. Doch ihre Mutter will das nicht: Sie will, dass Lotte aufsteht, frühstücken kommt und sich den roten Rock und den blauen Pullover anzieht. Lotte aber spielt lieber mit Stoffpuppe Hai und Holzkrokodil Bernadette Hofstaat: Prinzanwärter und Diener kommen und halten sie davon ab zu tun, was ihre Mutter sagt. Immer wieder steckt die Mutter den Kopf zur Tür herein, versucht Lotte zu motivieren, damit sie gehen können. Doch nach und nach lässt sie sich in das Spiel hineinziehen, bis schließlich beide in prächtigen Kleidern auf dem Balkon stehen und dem „Volk“ zuwinken: eine Prinzessin und eine Königin. Sie malen sich eine Welt aus, in der alles so ist, wie sie es wollen. Und am Ende ist es Lotte, die ihre Mutter zum Aufbruch in die Realität – zur Arbeit und in den Kindergarten – drängt. Ein tolles Stück über ein Mädchen, das seine Mutter von der Kraft und der Schönheit seiner Spiele überzeugt und sie daran erinnert, dass die Welt doch schöner ist, wenn man sich ein Leben lang ein Stück Kindheit bewahrt. „Das Stück hat deutlichen Bezug zu einem zuweilen beklemmenden und brisanten Alltag. Die Autorin macht jedoch schnell den Schritt in eine fantasievolle Welt der Freiheit, die mit ihrer Fülle an rasch getakteten pfiffigen Einfällen, netten Details und humorvollen Wendungen nicht nur Kindern gefallen dürfte.“ (Neue Rottweiler Zeitung, 09.12.05) PHILIPPE DORIN Philippe Dorin wurde 1956 geboren. Von 1980 bis 1990 arbeitete er als Schauspieler und Autor am Théâtre Jeune Public (T.J.P.) in Straßburg, wo auch viele seiner Stücke zur Uraufführung kamen. 1994 errichtete er gemeinsam mit Sylviane Fortuny ein Atelier für Bildende Kunst und Kreatives Schreiben und die Compagnie Pour Ainsi Dire, für die er regelmäßig Texte schreibt und inszeniert. Die dort zuletzt entstandene Inszenierung L’HIVER, QUATRE CHIEN MORDENT MES PIEDS ET MES MAINS erhielt den Preis Molière du spectacle jeune public 2008. Seit 1999 arbeitet Philippe Dorin auch als Regisseur für andere Gruppen und schreibt ebenso Texte für Erwachsene sowie das Marionettentheater. Philippe Dorin EINMAL UM DIE GANZE WELT (En attendant le Petit Poucet) aus dem Französischen von Conny Frühauf 1 D, 1 H oder 2 D Empfohlene Altersgruppe: 5+ publiziert bei: l’école des loisirs, F-Paris, 2001 UA: 26.03.99, Compagnie „Pour ainsi dire”, F-Gif sur Yvette; R: S. Fortuny DSE: 12.10.07, Theater MiniArt, Bedburg-Hau; R: R. Knobel; 09.05.08, 24. KiJuTheaterTreffen NRW, Duisburg: Publikumspreis; 01.10.08, 16. Werkstatt-Tage in Leipzig 06.12.08, Crischa Ohler nennt „Einmal um die ganze Welt” als ihr Lieblingsstück beim 20. Ffm. Autorenforum für KiJuTh ÖE/ SE - frei P. Dorin * 1956 in F-Cluny; lebt in F-Paris Zwei Kinder, eins groß, eins klein, auf ihrem Weg durch die Welt, von den Eltern verlassen (oder getrennt?), aus ihrer Heimat vertrieben (durch Krieg? durch eine Katastrophe?). Sie suchen ein kleines Stückchen Erde, wo sie sich niederlassen, wo sie ihre Schuhe ausziehen und die Füße ausstrecken können. Sie streuen Kieselsteine auf ihren Weg und pflücken Sterne. Sie laufen einmal um die ganze Erde, ohne einen Platz zu finden. Sie sterben in einem Straßengraben, falten ihre Körper ordentlich zusammen und fliegen als Engel weiter. Aber da kommt ein kleiner Kieselstein, holt sie ins Leben zurück und zeigt ihnen ein Haus und einen Platz, den sie fortan einnehmen dürfen: Den Platz in einem Buch, an dem ein Dichter schreibt. So sehr man auch auf den kleinen Däumeling wartet: Er kommt nicht. Genauso wenig wie Godot. Wie ihre großen Verwandten sind diese zwei Kinder von aller Welt verlassen und flüchten sich in die Unendlichkeit der Imagination. Sie spielen mit Steinen, sie spielen mit Wörtern und erfinden sich die Welt in jedem Augenblick neu. Dorins Stück ist meisterhaft in der Einfachheit der formalen und der sprachlichen Mittel und besitzt gerade dadurch eine Poesie, die sich den ganz großen Themen widmet. „Die Themen des Stücks sind so vielfältig wie das Leben selbst. [...] Gerade kleine Kinder denken nicht linear wie Erwachsene und sind deshalb fasziniert von dieser Art Theater.“ (Neue-Rhein-Zeitung, 06.10.07) „’Einmal um die ganze Welt’ spricht die emotionale Ebene der Zuschauer an. Sehr assoziativ gehalten geht es weniger um das konkrete Verständnis, als um das emotionale.“ (Rheinische Post, 17.10.07) 38 Philippe Dorin DER SCHRANK DER KLEINEN DAME (Le monde, point à la ligne) aus dem Französischen von Conny Frühauf 2D Empfohlene Altersgruppe: 5+ übersetzt ins Polnische: Świat i juŜ publiziert in Nowe Sztuku, Zeszyt 13, dla Dzieci i MłodzieŜy; www.cacpoznan.sylaba.pl UA: 25.02.97, Théâtre Paul Eluard, F-Choisy-le-Roi; R: S. Fortuny; Juni 2007, Biennale mondiale des théâtres jeunes publics, F-Lyon DSE/ SE: 03.02.01, Die Theaterei, CH-Bern; R: U. Blum DE: ~ 05/08, Theater hintenlinks, Krefeld; R: P. Gutowski ÖE - frei Am Anfang war die Welt in einem Schrank verräumt, der nach frischem Wachs roch. Er gehörte einer kleinen Dame, die ihr Haus hübsch ordentlich hielt. Ganz hinten Philippe Dorin VILLA ESSELING (Villa Esseling Monde) aus dem Französischen von Conny Frühauf 2-3 D, 3 H in 13 Rollen Empfohlene Altersgruppe: 8+ 12/97, 9. Ffm. Autorenforum für KiJuTh Dorin, Philippe: Visites a la villa Esseling Monde, Éditions La Fontaine, F-Lille, 1999 übersetzt ins Polnische: Willa Esselingów publiziert in Nowe Sztuku, Zeszyt 6, dla Dzieci i MłodzieŜy; www.cacpoznan.sylaba.pl UA: 07.02.89, Théâtre la Fontaine/ Centre dramatique National pour l’Enfance et la Jeunesse, F-Lille; R: E. Leroy DSE: 11.04.99, Theater Überzwerg, Saarbrücken; R: U. Milde ÖE: 21.04.99, Theater des Kindes, ALinz; R: G. Rainer SE - frei „Manchmal abends, wenn es gerade noch so hell ist, um den Stuhl vorm Bett zu erkennen, wird das T-Shirt, das lagen die Meere als Laken zusammengefaltet, die Flüsse als Servietten oben drauf, und die Bäche waren kleine bestickte Taschentücher. Die Berge lagen zusammengedrückt als Kopfkissen auf der Hutablage. Drunter hingen ordentlich alle Blauschattierungen des Himmels als frischgebügelte Kleider. In einer Schublade schlummerte friedlich ein Sonnenstrahl. Zwei junge Frauen erzählen diese Geschichte. Zunächst beginnt alles wie in einem Märchen. Doch dann verliert eine der beiden die Sprache und schläft ein. Die andere verwandelt sich in eine Fee. Die Geschichte wird zu einem Traum. Ein kleiner Junge kommt weinend zur kleinen Dame und öffnet den Schrank, weil er ein Taschentuch sucht. „Ob Traum oder Lüge, drei Weltentstehungsvarianten werden hier spielerisch verhandelt, in Worten und Bildern, die von unerhörter und ungewöhnlicher Poesie sind.” (Le monde, Aden, Februar 1998) über der Lehne hängt, lebendig. Ehrlich: Es hat sich bewegt! Zugegeben, je älter man wird, desto seltener klappt das mit dem T-Shirt. Doch wer mal an seine Kindertage zurückdenkt, der kann sich bestimmt daran erinnern. Und hauste damals nicht auch dieses Monster im Keller, das einen jedesmal bibbern ließ, wenn man Kartoffeln holen sollte? Aber geglaubt haben einem die Eltern die Sache mit dem Ungeheuer natürlich nicht. In Dorins Stück [...] geht es um genau diese Kinderängste. Auch der neunjährige ’Engel’ plagt sich damit. Doch mit seinen Eltern kann er nicht darüber reden. Die hocken immer nur vor der Glotze. Soll sich der Junior doch alleine beschäftigen. Und das macht er auch und spielt genau da, wo es ihm seine Eltern strikt verboten haben: Vor der ’Villa Esseling’.“ (Saarland Kulturell, 18.04.99) „Geheimnisvoll, phantastisch und manchmal auch ein wenig absurd.“ (Saarbrücker Zeitung, 09.04.99) „Eine Geschichte im Spannungsfeld zwischen Träumen, Ängsten und deren Überwindung.” (Neue Kronen Zeitung, 17.04.99) IMME DROS Imme Dros wurde am 26. September 1936 auf der niederländischen Insel Texel geboren. Seit 1972 veröffentlicht sie Kinderbücher, für die sie in ihrem Heimatland bereits mehrfach ausgezeichnet wurde. Einige ihrer Titel sind auch in deutscher Sprache erschienen. Sie lebt heute mit ihrer Familie in Hilversum. Imme Dros DIE REISEN DES LISTIGEN MANNES (De reizen van de slimme man) aus dem Niederländischen von Mirjam Pressler 6 D/ H Empfohlene Altersgruppe: 10+ Dros, Imme: Die Reisen des listigen Mannes (Roman), dtv junior, München, 1993 UA: 1994, Konservatorium, NL-Weesp DSE - frei I. Dros * 1936 in NL-Texel; lebt in NL-Hilversum www.mirjampressler.de Solange Niels sich erinnern kann, hat ihm der alte Herr Frank von den Reisen des listigen Mannes erzählt. Diese Geschichten lassen den Jungen nicht mehr los. Als er merkt, wer der listige Mann ist, beginnt er Homers Odyssee zu lesen und träumt sich in die Welt des antiken Helden: Auf dem Surfbrett liegend ist er selbst Odysseus, den das tosende Meer irgendwo an Land spült. Der Reiz des Stückes besteht in der Verflechtung von Früher und Heute. Ein lebendiges Stück über die Faszination der Erinnerung an die Kindheit unter dem Einfluss antiker Erzählungen. 2004 erhielt Mirjam Pressler, Kinder- und Jugendbuchautorin sowie Übersetzerin aus dem Hebräischen und Niederländischen den Deutschen Bücherpreis für ihr Lebenswerk. 2008 erhält Mirjam Pressler den Jane Scatcherd Preis für ihre Übersetzungen bedeutender hebräischer Werke. 2009 erhält Mirjam Pressler den internationalen Buchpreis Corine für NATHAN UND SEINE KINDER 39 Imme Dros DER MOND UND DER MÄUSEKÖNIG (De Maan en de muizenkoning) ein Stück mit Musik aus dem Niederländischen von Mirjam Pressler 3 D, 2 H oder 2 D, 3 H (bei Mehrfachbesetzung) Empfohlene Altersgruppe: 5+ Dros, Imme: Annetje Lie in der Tiefe der Nacht (Bilderbuchvorlage des Stücks), Zeichnungen: Margriet Heymans, Dressler, Hamburg, 1989 Ursendung der Hörspielfassung von Marei Opladen nach „Annetje Lie in der Tiefe der Nacht”: 1990, Radio Bremen UA: 03/91, Teater Teneeter, NL-Nijmegen; R: A. Fiege DSE: 23.11.94, KiJuTh des LTT Tübingen; R: B. Dethier; M. Kessler 13.09.96, Städtische Bühnen Münster; R: A. Robertz März 2007, Ul Kannertheateratelier, LWalferdange ÖE/ SE - frei „Auf den ersten Blick eine traurige Geschichte: Das kleine Mädchen Annetje Lie liegt krank bei ihrer Oma und weiß auch nicht, wo ihre Eltern abgeblieben sind oder wann sie wiederkommen. Was also passiert? Sie flüchtet sich in ihre Träume. [...] Die Autorin will mit dieser Geschichte zeigen, wie ein Kind mit Hilfe seiner Träume und Phantasien die rauhe Wirklichkeit ertragen kann. Die märchenhafte Reise mit vielen Liedern und zahlreichen sowohl komischen als auch bedrohlichen Gestalten soll positive und lebensbejahende Wege in die Zukunft weisen.“ (Westfälische Nachrichten, 13.09.96) „Mirjam Pressler brachte den Text in klares, klischeefreies Deutsch, abseits von modischen Floskeln, wodurch das Märchenhafte des Stückes unterstrichen wird – aber alles andere als altbacken, denn es behandelt ein aktuelles Problem, dem heutzutage immer häufiger Kinder ausgesetzt sind: Angst vor dem Verlust der Eltern, wenn diese sich trennen. [...] Das Besondere an dem Stück liegt in der Verschränkung von Wirklichkeit und Vorstellungswelt, wobei sich kindliche Gefühle und mythische Bilder verbinden.” (Reutlinger GeneralAnzeiger, 25.11.94) „Eine phantasiereiche und tiefenwirkende Theaterfabel.” (Schwäbisches Tagblatt, 24.11.94) NORBERT EBEL Norbert Ebel wurde 1958 in Gelsenkirchen-Buer geboren. Er studierte Theaterwissenschaft, Romanistik und vergleichende Literaturwissenschaften an der Freien Universität in Berlin. Während des Studium arbeitete er als freier Lektor beim S. Fischer Theaterverlag sowie als Regieassistent an der Vaganten Bühne in Berlin. Seit 1988 ist er als Regisseur und Dramaturg an verschiedenen Häusern tätig. Für seine Dramen wurden Norbert Ebel zahlreiche Auszeichnungen und Preise verliehen, u. a. ist er zweifacher Preisträger des Niederländisch-Deutschen-Jugendtheaterpreises Kaas & Kappes. Norbert Ebel ERBS UND BOHN DUELL 2D Empfohlene Altersgruppe: 6+ 2004, 2. Preis: Niederländisch-Deutscher KiJuThPreis Kaas & Kappes 14.11.07, Lesung im Rahmen des Festivals „Theater im Klassenzimmer“ in Dresden UA: 17.08.08, Aktionstheater Kassel; R: H. Zülch; 14.06.09, Hessische KiJuThWoche, Marburg ÖE/ SE - frei N. Ebel * 1958 in Gelsenkirchen; lebt in Düsseldorf ERBSE BOHNE ERBSE BOHNE ERBSE BOHNE ERBSE Machst’n da? Tropfen zählen. Haste nix Besseres zum Tun? Nö, was’n. Wenn‘s draußen so richtig scheußlich ist. So richtig nasskalt und sturmwindig und patschig und matschig und hagelig. Bleibt man besser zu Hause. Erbse und Bohne bleiben also daheim und machen sich Gedanken. Wie lang wohl ein Kurzschluss ist und ob die Funken extra kosten, und warum Prinzessinnen blöder sind als Kamele und ein verarmtes Bauernmädchen von der Schwäbischen Alb den Erbsen-Prinzessinnen-Test vermasselt. Ein Rededuell zwischen einer Bohne und einer Erbse, die Ebel selbst als „garantiert zweckfreie Spielvorlage“ bezeichnet. Zweckfrei wohl, nicht aber witzfrei: Von einem sinnentleerten Thema kommen die beiden Hülsenfrüchte zum nächsten, und dabei geht Ebel so kreativ und hemmungslos mit der Sprache und ihren Klischees um, dass es eine Freude ist. Nicht mehr, aber auch nicht weniger. „Guter Nonsens besteht darin, dass bewusst Sinnverweigerung betrieben wird, um aus dieser Verweigerung der alltäglichen Abläufe in Sprache und Handeln hinaus Komik, Distanzierung und eine neue Sicht auf die Welt zu gewinnen. Gut, wenn dies am Theater, wunderbar wenn dies auch für kleine Kinder gelingt – denn die Gefahr ist groß, dass Albernheit oder blöde Infantilität, Dummheit und Schenkelklopfen aufkommt. Diesen Gefahren jedoch weiß Norbert Ebel durch intelligentes Schreiben und geschickte Konstruktion auszuweichen.“ (Begründung der kaas & kappes-Jury/ Laudatio von Ralph Förg) „Dass gutes Kindertheater auch irgendeine Botschaft haben muss, steht für Ebel fest. Theater ist eine moralische Anstalt, aber der Zeigefinger darf nicht dick sein. Es muss Mut machen. ’Mit Witz, am allerbesten mit Aberwitz.’“ (Express, Marburger Stadtmagazin, 14.03.03) Norbert Ebel WESTINDISCHE FRÜCHTE Monolog eines Schiffkochs 1H Empfohlene Altersgruppe: 6+ UA: 16.03.03 Hessisches LT Marburg; R: R. O. Staples ÖE: 23.01.04, Theater des Kindes, A-Linz; R: A. Baumgartner 27.11.04, Coccodrillo Theater!, Regensburg; R: T. Rickert 03.07.09, Theater Regensburg/ Theater Regenbogen SE - frei 40 „Ist die Welt so rund wie eine Tomate oder so flach wie ein Backblech? Schiffskoch Stoffel ist sich da nicht sicher, und überhaupt ist sein Weltgefüge ziemlich durcheinander geraten. Denn sein Reich ist die Kombüse des Schiffes, mit dem Entdecker Christoph Kolumbus unterwegs zu neuen Welten ist – und was auf dieser Reise so alles passiert, das bringt Stoffel gehörig durcheinander. [...] Autor Ebel [...] hat sich ein ganz schön kompliziertes Thema vorgenommen – die Entdeckung der Neuen Welt. Aber weil er das Thema aus der naivverspielten Sicht des Schiffskochs betrachtet, kann er es seinem jungen Publikum mit einfachen und einleuchtenden Mitteln nahe bringen. So zieht Stoffel zur Norbert Ebel OX & ESEL eine Art Krippenspiel 2H Empfohlene Altersgruppe: 4+ 1999, 3. Preis: Niederländisch-Deutscher KiJuThPreis Kaas & Kappes übersetzt ins Norwegische von Carl Morten Amundsen (Okse og Esel) und ins Dänische von Riri Lanke Firing (Okse og Æsel), Subvertrieb Skandinavien: www.nordiska.dk, ins Portugiesische von Christine Röhrig (Boi e burro, www.goethe.de/theaterbibliothek) und ins Französische von Ludovic Bourdais (Bovise et asine) Ursendung der szen. Lesung: 24.12.06, BR, Kinderfunk, München; R: A. Scheifinger UA: 15.11.98, Hessisches LT Marburg, R: F. Graeve 12.12.99, ReibeKuchenTheater, Duisburg; R: Ensemble 1999, Hörspielfassung (Ausschnitt), Deutsche Schauspielakademie, München 05.11.00, Horizont Theater, Köln; R: V. Hein 25.11.00, KiJuTh Speyer, R: M. Folz 24.11.01, schnawwl am NT, Mannheim; R: U. Neumann 17.12.01, Figurentheater „Kreontour”, Ravensburg; R: J. Fröhlich 20.11.02, Theater und Orchester GmbH Neubrandenburg/ Neustrelitz 07.12.02, Staatstheater Kassel/ Frizz 16.11.03, Studiobühne Bayreuth; R: W. Hildenbrand 04.12.03, Theater Mummpitz, Nürnberg; R: A. Erl 06.12.03, Theatrium, KiJuTheater „großstadtKinder e.V.”, Leipzig; R: D. Voigt 28.11.04, Theater Überzwerg, Saarbrücken; R: D. Desgranges 04.12.04, Junges Theater Konstanz; R: T. Papaconstantinou 25.11.05, Theater Kiel, KiJuTh im Werftpark; R: G. Frericks 27.11.05, Theater an der Parkaue, Berlin; R: P. Briegann 27.11.05, Chapeau Claque, Bamberg Norweg. EA: 08.12.05, Teatret Vårt, N-Molde, AS Regionteatret i Møre og Romsdal; R: R. Walderhaug 03.12.05, Kulturwerkstatt Kaufbeuren 05.11.06, Badische LB, Bruchsal; R: K. Morschett 16.11.06, LB, Hannover; R: M. L. Kuzia Brasilian. EA: 17.11.06, Paidéia Associação Cultural, BR-São Paulo; R: A. Falseti 18.11.06, Theater mini-art, Bedburg-Hau/ FFT, Düsseldorf/ Theater Leeuwenhart, NL-Amsterdam; R: R. Knobel Dän. EA: 23.11.06, Himmerlands Teater, DKHobro; R: L. Hermann 25.11.06, DeichArt, Kiel; R: M. Brockhues ÖE: 18.11.06, taka-tuka theater, ASalzburg; R: C. Richards 29.11.07, Kleine Komödie Weinheim, im Schlosskeller; R: T. Koch 30.11.07, Schlosstheater Celle; R: L. Wernecke 02.12.07, theaterkompanie Leipzig; R: H.-G. Pachmann 20.11.08, Den Nationale Scene, N-Bergen; R: R. Erörterung der astronomischen Probleme Gemüse zu Rate und lässt die Tomate um den Maiskolben kreisen.“ (Marburger Neue Zeitung, 17.03.03) „Lehrreich, nie belehrend, lustig, nie albern, wird hier Weltgeschichte schmackhaft – zuweilen auch kritisch – auf- und zubereitet.“ (Gießener Allgemeine Zeitung, 18.03.03) „So spannend kann Geschichtsunterricht sein! ’Westindische Früchte’ sollte zum Pflichtseminar für Lehrer erhoben werden, die sich über mangelnde Ausdauer ihrer Schüler beklagen.“ (Oberösterreichische Nachrichten, 24.01.04) Walderhaug 22.11.08, Theater Metronom, Visselhövede; R: R. Pape 28.11.08, Projekttheater THESPIS, Wiesbaden 29.11.08, Theater Melandre im Gade, CH-Büttikon, R: M. Albertin 06.12.08, Staatsgut Schwaiganger, Ohlstadt bei Murnau; R: H. Schorlemmer 14.12.08, next liberty Jugendtheater GmbH, A-Graz; R: M. Moser 06.11.09, THEATERuntendrunter; Buckow – Märkische Schweiz; R: A. Linke 21.11.09, Theatergruppe Echzell, Hanau; R: S. Betz 25.11.09, Fr. Theaterproduktion, im Theater Heppel & Ettlich, München; R: C. Neuberger 29.11.09, Staatstheater Braunschweig; R: J. Wiechers 05.12.09, Theater Regensburg; R: C. Ghanipour 05.12.09, Die Bühnenlöwen, Bayreuth/ Kulmbach; R: M. Zollfrank 06.12.09, Figurentheater Chemnitz 06.12.09, Bad Arolsen Company BAC; R: J. Guske 11/10, LT Franken-Schwaben Dinkelsbühl; R: P. Cahn 2010/11, Option, Theateratwork, A-Linz; R: H. Leutgöb SE - frei Ox kommt nach Hause in seinen Stall – und da liegt doch tatsächlich ein kleines Häufchen Mensch in seiner Krippe. Das ist ja wohl die Höhe. Esel muss her, aber der ist eh nie da, wenn man ihn braucht. Und als er endlich kommt, wissen beide nicht, was und wohin mit dem kleinen „Matthias”, der draußen von Soldaten und drei komischen Männern gesucht wird. Ein Soldat wird in die Flucht geschlagen, und die beiden liebenswerten Tiere übernehmen die Elternschaft, bis die wahren Eltern, Josef und Mechthild – oder so – vom Shoppen zurück sind. „Ein feines Duo. Ein komisches sowieso. Mit ungestümer Freude genießen sie ihren Heidenspaß an dieser Version der christlichen Geschichte, ohne die Figuren lächerlich zu machen. Und wenn Ochs und Esel am Ende das Kleine im Heu adoptieren, lieben nicht nur Kinder diese hinreißenden, großherzigen Tiere. Das Stück ist so gut, dass es Weihnachten überdauert.” (Neue Rhein Zeitung, 17.12.99) „Ein urkomischer und bisweilen rührender Spaß und eine gar nicht respektlose Clowneske der Weihnachtsgeschichte.“ (Westdeutsche Zeitung, 17.12.02) „Eine ganz besondere Weihnachtsgeschichte [...] Hinreißend komisch und anrührend.“ (Westdeutsche Allgemeine Zeitung, 25.11.06) „Eine ganz andere und sehr anrührende Weihnachtsgeschichte bietet sich den Zuschauern.“ (Rotenburger Rundschau, 26.11.08) „Witzig und wunderschön über die Liebe zu unseren Mitmenschen.“ (Bergens Tidende, 27.11.08) 41 WOLF ERLBRUCH/ GIANLUIGI GHERZI Wolf Erlbruch, geboren 1948 in Wuppertal, studierte Grafik-Design an der Folkwang Hochschule für Gestaltung in Essen. 1990 wurde er als Professor für Illustration an die Düsseldorfer Fachhochschule berufen, seit 1997 ist er als Professor im Fachbereich Architektur-Design-Kunst an der Bergischen Universität Wuppertal tätig. Seit 1974 arbeitete Erlbruch als Illustrator in der internationalen Werbebranche. Mit dem Illustrieren und Schreiben von Kinderbüchern begann er in den 80er Jahren. Heute ist Wolf Erlbruch einer der eigenwilligsten und wichtigsten deutschen Buchkünstler. Für sein Werk wurde er mit zahlreichen Preisen ausgezeichnet, u. a. erhielt er 1993 und 2003 Deutschen Jugendliteraturpreis und im Jahr 2006 den Hans-Christian-Andersen-Preis. Wolf Erlbruch lebt in Wuppertal. Gianluigi Gherzi, 1955 in Mailand geboren, ist Autor und Theaterregisseur. Seine Theaterlaufbahn begann er 1977 als Schauspieler am Teatro del Sole in Mailand. Danach folgten freiberufliche Kooperationen als Autor und Regisseur mit zahlreichen italienischen Kinder- und Jugendtheatern, u. a. mit dem Teatro La Ribalta, dem Assemblea Teatro und dem Pandemonium Teatro. Gianluigi Gherzi arbeitet wie die meisten italienischen Theatermacher nicht nur mit professionellen Schauspielern, sondern ebenso mit Laien, Jugendlichen in Jugendhäusern und mit Strafgefangenen. Er hat für einige der wichtigsten italienischen Gruppen sowohl Stücke geschrieben, als auch Regie geführt. Sein Roman Tuani-I re della strade (Tuani-I König der Straße) wurde vom vom Verlagshaus Sensibili alle foglie veröffentlicht. Gianluigi Gherzi ist Gewinner der Preise Eti Scenario und Eti Stregagatto. http://www.teatrofondamentanuove.it/gherzi.htm Wolf Erlbruch DIE FÜRCHTERLICHEN FÜNF Bearbeitung von Gianluigi Gherzi aus dem Italienischen von Michael Zirk 2 D, 2 H Empfohlene Altersgruppe: 6+ Erlbruch, Wolf: Die fürchterlichen Fünf, Peter Hammer Verlag, Wuppertal, 1995 UA: 11.10.96, Theater Mummpitz/ Tafelhalle, Nürnberg; R: G. Gherzi 30.11.97, KiJuTh Speyer; R: M. Folz 12.08.00, Thalia Theater, Halle, R: I. Fischer 07.11.08, LB Sachsen, Radebeul ÖE/ SE - frei W. Erlbruch * 1948 in Wuppertal; lebt auch dort G. Gherzi * 1955 in I-Mailand; lebt auch dort „Eine depressive Kröte, eine liebesgeschädigte Ratte und eine invalide Fledermaus hadern auf und unter einer alten Brücke mit ihrem Schicksal, weder zu den Schönen noch zu den Erfolgreichen zu gehören. Erst der Hyäne aus New York gelingt es mit Gags, Musik und Tanz, sie aus Selbstmitleid und Lethargie zu reißen. [...] Der mehrfach preisgekrönte italienische Schauspieler, Autor und Regisseur Gianluigi Gherzi hat ein aktionsreiches, phantasievolles und wunderbar witziges Mutmachtheater geschaffen, bei dem die Mimik und Gestik der Figuren bis ins Detail ausgefeilt sind.” (Nürnberger Zeitung, 14.10.96) „Ein Spaß für Kinder und Erwachsene. [...] Das zu versäumen, wäre fürchterlich.” (Abendzeitung, 14.10.96) CLAUDIA FEDERSPIELER/ ANDRI BEYELER |NEUE KOMPONISTIN| Claudia Federspieler, geboren 1966 im italienischen Brixen/ Südtirol, gewann bereits in jungen Jahren Preise bei Jugendliteratur- und Gedichtewettbewerben. Im Alter von neun Jahren begann sie ihre musikalische Ausbildung als Geigerin, die sie nach Trient, Würzburg und Wien führte. Sämtliche Studien schloss Claudia Federspieler mit Auszeichnung ab und errang Preise bei internationalen Wettbewerben. 1990 erhielt sie den Kulturförderungspreis der Tiroler Sparkassen, 1995 kam sie als Primgeigerin zum Bruckner Orchester Linz. Sie veröffentlichte fünf Kinderbücher sowie eine CD mit Eigenkompsotionen (2006). Im Jahr 2007 erhielt sie den Auftrag des Linzer Landestheaters, die Kinderoper DIE KUH ROSMARIE zu komponieren. Claudia Federspieler lebt in Linz. Andri Beyeler wurde 1976 in Schaffhausen in der Schweiz geboren. 2002 wurde er zu den Autorentheatertagen am Thalia Theater Hamburg eingeladen. In der Spielzeit 2002/03 war er Hausautor am Nationaltheater Mannheim, 2003/04 nahm er am Autorenprojekt „Dichter ans Theater“ vom Staatstheater Stuttgart teil. 2004 wurde Beyeler außerdem zum Forum Junger Autoren Europas in Wiesbaden und zu den Autoren-Werkstatttagen am Burgtheater in Wien eingeladen. Für seine Theaterstücke erhielt er zahlreiche Preise, u. a. den Deutschen Jugendtheaterpreis 2004 und den Brüder Grimm Preis des Landes Berlin 2005. 2007 war er Jury-Mitglied beim 23. Kinder- und Jugendtheatertreffen NRW. Beyeler lebt in Bern und ist Mitglied der freien Tanz-Theater-Gruppe Kumpane (www.kumpane.ch). Felix Losert, geboren 1968 in Berlin, publizierte nach seinem Magisterstudium in Musikwissenschaft, Geschichte und Kunstwissenschaft – welches er in Berlin und Venedig absolvierte – Essays und populärwissenschaftliche Beiträge unter anderem für die Staatsoper Stuttgart, die Internationale Bachakademie Stuttgart, die Münchner Philharmoniker sowie die Staatsoper Unter den Linden Berlin. 1998/99 arbeitete Losert als Assistent der Leitung des RIAS Jugendorchesters in Berlin. Im Jahr 2001 42 arbeitete er als Autor sowie Assistent der Öffentlichkeitsarbeit für die Internationale Bachakademie. Zwischen 1998 und 2002 schrieb Felix Losert als freier Mitarbeit bei Der Tagesspiegel. Als Dramaturg für Musiktheater und Schauspiel arbeitete er von 2002 bis 2005 am Theater Erfurt, seit 2006 als Leitender Dramaturg für Musiktheater am Landestheater Linz und schreibt für die Opernzeitschrift Orpheus. Felix Losert lebt in Linz. Claudia Federspieler/ Andri Beyeler erobern wird. […] Federspieler ist das Kunststück gelungen, die Geschichte von Andri Beyeler auf raffinierte Klangfüße zu stellen, zu unterhalten, dabei subversive Botschaften abzusetzen und dies in klar verständlichen Operntönen!“ (Neue Kronen Zeitung, 30.11.07) „Kinder sind ja ein besonders hellhöriges, kritisches Publikum. Wie macht man für sie da ausgerechnet eine Oper? Am Zustandekommen dieses Projektes mischten jedenfalls etliche Könner mit: Andri Beyeler, der nach dem Bilderbuch ’Die Kuh Rosalinde’ (umgetauft in ’Rosmarie’) von Frauke Nahrgang und Winfried Opgenoorth textete [...] und last but not least Komponistin Claudia Federspieler, aus deren Feder schon [...] manches auf das Notenpapier floss, was das unterrepräsentierte Genre Kinderoper bereicherte.“ (Neues Volksblatt, 30.11.07) „Ein Zweiakter, der mit Komik und schöner Musik nicht nur die kleinen Zuschauer begeisterte.“ (Österreich, 30.11.07) „Sie weiß alles besser und sagt allen, was zu tun ist: die Kuh Rosmarie. Die sangesfreudige Kuh treibt auf einem Bauernhof ihr Unwesen. Rosmarie trällert ihre Weisheit in die Welt hinaus – und das meistens im Duett mit ihrem Gesangspartner. [...] Mit komödiantischem Talent, einfallsreicher musikalischer Gestaltung und einer lustigen Geschichte gelingt es, die Zuhörer/innen im Festsaal fast 50 Minuten bei der Stange zu halten. ’Kinder sind streng: Wenn es ihnen nicht gefällt, dann sind sie weg’, ist auch VS-Direktor Herbert Helfrich von der spannenden Aufführung angetan. [...] Und was sagt das Premierenpublikum nach der Uraufführung? ’Die Rosmarie war ganz schön zickig, die hat ja alle beleidigt. Der Löwe hat mir am besten gefallen’, erzählt Christoph aus der 4b, [...]. Lena fühlte sich bei Rosmarie an einen Zahnarzt, Lehrer und an einen ’Chef’ erinnert. ’Es kommt nicht so oft vor, dass eine Oper lustig und spannend ist’, ist sie voll des Lobes und kann sich auch vorstellen, wieder einmal einer Oper zu lauschen. Wie Lena waren einige überrascht, dass ’Opern gar nicht so traurig sind’.“ (KirchenZeitung Diözese Linz, 06.12.07) DIE KUH ROSMARIE KINDEROPER Dramatisierung: Andri Beyeler Librettofassung: Felix Losert Komposition: Claudia Federspieler frei nach dem Bilderbuch „Die Kuh Rosalinde“ von Frauke Nahrgang und Winfrid Opgenroorth aus dem Schweizerdeutschen von Juliane Schwerdtner 1 D, 1 H (+ 4 Instrumentalisten) Empfohlene Altersgruppe: 5+ UA/ ÖE: 11.10.08, Landestheater Linz; Inszenierung: Tobias Ribitzki, Musikalische Leitung: Sigurd Hennemann DE/ SE - frei A. Beyeler * 1976 in CH-Schaffhausen; lebt in CH-Bern C. Federspieler * 1966 in I-Brixen/Südtirol; lebt in A-Linz F. Losert * 1968 in Berlin; lebt in A-Linz „Auf dem Hof des Bauern lebt die Kuh Rosmarie zusammen mit anderen Tieren. Eines Morgens beobachtet der Bauer, wie Rosmarie das Schwein beschimpft, weil es sich im Schlamm wälzt. Rosmarie greift auch den Hund lautstark an, weil er unmanierlich frisst, dann das Huhn, weil es beim Eierlegen so laut gackert. Die Kuh Rosmarie sudert, meckert und hat für jeden eine neunmalkluge Strafpredigt parat. Schließlich raubt sie dem Bauern den letzten Nerv. Er schleift die Kuh zum Flughafen und schickt sie mit dem nächstbesten Flugzeug fort – es fliegt nach Afrika! Einige Tage später geschieht etwas Seltsames: Auf dem Bauernhof tauchen verzweifelte Tiere aus Afrika auf und bitten um Hilfe. Zu Hause gefällt es ihnen nicht mehr, seit dort eine besserwisserische Kuh ihr Unwesen treibt. Da hat der Bauer eine Idee … Zu dem erfolgreichen Kinderstück Die Kuh Rosmarie hat das Landestheater Linz eine klein besetzte Kinderoper in Auftrag gegeben. Sie soll Kindern die TheaterAusdrucksform Oper nahe bringen und sie zum Singen und Musizieren anregen.“ (Ankündigungstext LT Linz) „Der Komponistin Claudia Federspieler ist ein wirklicher Wurf gelungen, der kleine und große Menschen im Sturm FRANZ JOSEF FENDT/ RALF KIEKHÖFER Franz Josef Fendt, 1959 in Worms geboren, studierte Erziehungswissenschaft mit dem Schwerpunkt Kindertheater in Heidelberg. Nach seinem Abschluß zum Magister Artium absolvierte er von 1985 - 87 an der École Jacques Lecoq in Paris eine Schauspielausbildung und lernte in Ergänzung dazu bei verschiedenen Lehrern u. a. Buthotanz, Maskenbau- und Spiel, Erzählkunst sowie Contact-Dance. Von 1982 bis 1991 arbeitete er als Schauspieler am Ensemble Klac in Frankfurt, das er 1982 mitbegründet hatte. Seit 1987 ist Franz Josef Fendt als freischaffender Schauspieler, Regisseur, Theaterlehrer, Autor und Musiker tätig. Seine Stücke schreibt er bevorzugt im Prozess der Inszenierung zusammen mit den Schauspielern und auf Basis des Feedbacks durch sein Publikum. Improvisation ist dabei die primäre Inspiration für die Kreation seiner Dialoge. Franz Josef Fendt lebt in Bremen. Ralf Kiekhöfer wurde 1961 in Recklinghausen geboren. Er spielt und inszeniert seit 1982 Theater für Kinder. 1984 gründete er das Theater Töfte, ein professionelles Tourneetheater, in dem er als Regisseur, Figurenbauer, Texter und Komponist arbeitet. 43 Franz Josef Fendt/ Ralf Kiekhöfer ENGEL MIT NUR EINEM FLÜGEL 1 H (2 Figuren) Empfohlene Altersgruppe: 8+ UA: 1999, Theater Töfte, Datteln; R: F. J. Fendt; 01/2001 Kindertheater des Monats; 09/2001, Spielarten, Köln; 11.-17.05.03, 19. KiJuThTreffen NRW, Rheinisches LT, Neuss: NRW-Preis 04.03.06, WLB, Esslingen; R: T. Esche 03.11.08, Theater Plauen-Zwickau (Puppentheater); R: D. Plath ÖE/ SE - frei F. J. Fendt * 1958 in Worms; lebt in Bremen www.franzfendt.de R. Kiekhöfer * 1961 in Recklinghausen; lebt in Datteln „Wir sind Engel mit nur einem Flügel/ Wir können nur fliegen/ Wenn wir einander umarmen.“ Dieses Lied von Konrad Beikircher handelt von der Deportation eines jüdischen Vaters und seines Sohnes, der auf überraschende Weise gerettet wird. Es inspirierte die Autoren zu dem Stück, in dem Robert Goldstein von seiner Kindheit und Jugend berichtet, von den wunderbaren und auch von den schrecklichen Ereignissen, die er als jüdischer Junge in Deutschland und Frankreich miterlebt hat. Mit großer Sensibilität wird der schwierige Stoff auch Kindern zugänglich gemacht. „Dankbar nutzten die Zuschauer kleine Verschnaufpausen in Form von Slapstickeinlagen, um den Kloß im Hals ein wenig weiter hinunterzuschlucken. So unklar für Robert der Grund seiner Ausgrenzung ist (’Warum darf ich nicht mehr mit Anna spielen?’), so klar wird dem Publikum, dass dieser Teil der Geschichte sich niemals wiederholen darf.” (Harler Zeitung, 01.12.99) „Das Schicksal eines jüdischen Kindes während der NaziDiktatur – das zu erzählen, ist ein schwieriges, riskantes Unterfangen. Ralf Kiekhöfer meistert es erstaunlich sicher ohne falsche Töne. Er täuscht nichts vor, spielt mit den Objekten auf offener Bühne – so effektiv, dass die Zuschauer nebenbei viel über Theater erfahren. Die Geschichte auch heute immer wieder zu erzählen, ist wichtig. [...] Die schönste Aufführung dieses insgesamt anregenden Festivals.“ (Begründung der Jury des 19. KiJuThTreffens NRW, 2003) „’Engel mit nur einem Flügel’ meistert ein enormes Wagnis: den Terror der Nazis gegen die Juden für ein heutiges Publikum ab acht Jahren anschaulich zu machen. [...] Felix von Sassen zaubert mit seiner wunderbar leichten, aber nicht leichtgewichtigen Komödiantik die Stimmung von Roberto Benignis ’Das Leben ist schön’ ins unschöne Leben, das die Nazis Aaron und Robert Goldstein bereiten.“ (Esslinger Zeitung, 07.03.06) JÜRGEN FLÜGGE (UND CO-AUTOREN) Jürgen Flügge wurde 1944 in Darmstadt geboren. Von 1967 bis 1971 studierte er Theaterwissenschaft an der LMU in München. Anschließend arbeitete er als Dramaturg und Regieassistent an den Münchner Kammerspielen, am Staatstheater Stuttgart (unter der Intendanz von Claus Peymann) und am Theater am Turm in Frankfurt am Main. Von 1977 bis 1980 war er als freier Theaterregisseur tätig. „1980 übernahm Jürgen Flügge die Intendanz des Münchner Theaters der Jugend, das er bis 1989 erfolgreich leitete. Durch die Organisation dreier internationaler KiJuThTreffen, durch anspruchsvolle Produktionen und häufige Zusammenarbeit mit Theatermachern aus anderen Ländern verhalf Flügge dem TdJ zu überregionalem Ansehen. Dem politisch-emanzipatorischen Zeigefingertheater des Berliner Grips-Theaters setzte er ein ’Theater der Phantasie’ entgegen.“ (C. Bernd Sucher, Theaterlexikon. Personen, dtv, München, 1995) 1989 bis 1993 war Flügge Intendant der Württembergischen Landesbühne Esslingen, 1993 bis 1995 Generalintendant des Staatstheater Braunschweig und 2003 bis 2006 Intendant der Schlossfestspiele Ettlingen. Jürgen Flügge arbeitet als Regisseur, Autor und Schauspiellehrer und lebt im Odenwald, wo er das Hof-Theater-Tromm und den Trommer Sommer leitet. Jürgen Flügge ICH BIN NICHT SIEGFRIED ein Nibelungenlied 1H Empfohlene Altersgruppe: 8+ UA: 20.02.99, Theater Micro-Macro, Tromm/ Odenwald; R: J. Flügge; 15./17.02.04, Nibelungen-Ausstellung im Bad. Landesmuseum, Karlsruhe; 05.-12.03.05: Theater sehen – Theater spielen: 10. Hessische KiJuThWoche in Marburg; 18.-23.10.05, 18. Internationales TheaterFest der Deutschsprachigen Gemeinschaft Belgiens in Sankt Vith; 11.-16.02.07, Traffo-Festival, Europ. Kulturhauptstadt Luxemburg; 04.10.07, Festival „volkstheater 2.7“, Steiermark; 08.13.02.08, Festival „spleen“, A-Graz 15.03.03, Junges Theater Konstanz, in der Reihe „Erzähltheater” unterwegs; R: C. Frieben Übernahme der Konstanzer Produktion: Verein Theaterachse, A-Salzburg 01.04.08, Theater Trier; R: I. Rautenberg ÖE - frei J. Flügge * 1944 in Darmstadt; lebt in Grasellenbach Ich bin nicht Siegfried, sagt Josef, der uns die Geschichte seines Helden aus dem Nibelungenlied vorspielt. Und doch ist ihm diese Figur ganz nah. Josef spielt alle Abenteuer und Kämpfe, die Siegfried zu bestehen hat, und berichtet vom Kampf mit dem Drachen, vom Zwergenkönig Alberich, Siegfrieds Liebe zu Kriemhild – und lässt uns mitträumen von seiner ersten zarten Liebe zum Mädchen aus dem Bäckerladen gegenüber. Die Helden aus der Legende sind in Josefs Fantasie lebendig geworden. Er lässt die Zuschauer teilnehmen an seiner Reise zu Sagengestalten, die ihm so viel für sein eigenes Leben bedeuten: Freud und Leid Siegfrieds wird von Josef wie das eigene empfunden. „Der junge Schauspieler verwandelt sich vor den Augen seines Publikums in einen Schüler, für den die Wollmütze zur Tarnkappe oder zum stählernen Schutzhelm wird, der einen Stuhl zum wellenbrechenden Kriegsschiff umfunktioniert, mit dem er die Wogen des Nordmeers durchkreuzt.” (Odenwälder Zeitung, 24.02.99) „Er ist nicht Siegfried; er ist einer von uns, der Siegfried einmal gesehen hat, im Fernsehen, gespielt von dem Schauspieler Gerhard, der auch noch kommen soll. Aber Warten ist ja langweilig. Deswegen fängt Josef an zu erzählen. Mit dem Mund. Mit dem Gesicht. Mit den Händen. Mit den Füßen. Und plötzlich ist er eben doch 44 Siegfried und steht in der Werkstatt seines Mentors Mime (den er auch mimt), der ihn in der Schwertschmiederei unterrichtet. [...] Für Kinder ab acht sei dieser Abend gedacht. Man möchte anhängen: Für Erwachsene ebenso.“ (Südkurier, 18.03.03) Jürgen Flügge/ Frederic Hormuth/ Dietmar Sachser da, wo man ihn vermutet. Ein phantastischer Prahlhans, der immer weiß, wo es langgeht und selbst in den schwierigsten Situationen den Clown markiert oder noch einen Zaubertrick auf Lager hat. Daneben Wendelins anderer Freund Max Möglich, der klar kalkulierende Zweifler, der sich die Welt ganz genau abmisst und nur ungern bereit ist, die abenteuerliche Tour über Berge und durch Wüstentäler mitzugehen. Doch aus den unmöglichsten Begegnungen entwickeln sich oft die besten Beziehungen. „Zusammen und frei, das gibt’s doch gar nicht”, sagt Max einmal, aber gerade das ist Flügges Essenz zum Thema Freundschaft. „’Das ist das beste Theaterstück, das ich je gesehen habe’, meinten viele Kinder begeistert. [...] Für jede Altersstufe war etwas geboten.” (Memminger Kurier, 17.06.99) EINE ZAUBERHAFTE REISE HINTERS LICHT – W AHRLICH UND MÖGLICH 2 H, davon ein Zauberer Empfohlene Altersgruppe: 5+ UA: 06.03.99, LT Schwaben, Memmingen; R: H. Seitz; 1999, 1. Preis: Autorenwettbewerb für eine mobile KiJuTh-Produktion 23.06.06, Schlossfestspiele Ettlingen; R: J. Flügge ÖE/ SE - frei F. Hormuth * 1968 in Mannheim; lebt auch dort D. Sachser * 1974 in Weinheim; lebt in Hamburg Wendelin Wahrlich ist auf der Suche nach seinem Stofftier und besten Freund Walter. Über den wird ständig gesprochen, er ist schnell wie der Blitz, kann Nachrichten an den entlegensten Stellen hinterlassen und ist doch nie ANN-CHRISTIN FOCKE Ann-Christin Focke wurde 1983 in Konstanz geboren. Nach dem Abitur 2002 begann sie ihr Studium der Dramaturgie an der Bayerischen Theaterakademie in München, das sie bereits im Juli 2006 erfolgreich abschloss. Sie nahm an zahlreichen Schreibwerkstätten für junge Dramatiker teil. Ann-Christin Focke ist Stipendiatin des Cusanus Werks. Sie promoviert derzeit im Fach Theaterwissenschaft und absolviert einen Masterstudiengang Politikwissenschaft in Frankfurt/ Main. Ann-Christin Focke BIS ZUM HORIZONT Eine Geschichte von Neoptolemos und Philoktet 3 H (oder 2 H bei Doppelbesetzung) Empfohlene Altersgruppe: 6+ UA - frei Wie weit geht die Freundschaft? So weit, einen anderen in eine Falle zu locken, nur weil der etwas hat, das der vermeintliche Freund haben will? Was aber, wenn der Schwächling, das Weich-Ei, das in die Falle soll, eigentlich viel netter ist als der coole Freund? Ist es wichtiger, einen Draufgänger zum Freund zu haben, vor dem alle Angst haben – oder eben einen richtigen Freund? Um diese Fragen kreist diese sehr freie Bearbeitung der Tragödie „Philoktet“ des Sophokles. Den Fokus richtet die Autorin auf die Situation des Neoptolemos, sein Hin-und-Her-Gerissensein zwischen der sich langsam entwickelnden Freundschaft zu Philoktet und seiner Angst vor Odysseus, seinem alten Freund. Ann-Christin Focke verwandelt die Vorgänge am Rande des Trojanischen Krieges in eine schöne Geschichte über Freundschaft und Erwachsenwerden – Neoptolemos entwickelt sich vom unsicheren Mitläufer zum echten Freund, der weiß, worauf es im Leben ankommt und dafür auch Risiken eingeht. Odysseus, Neoptolemos und Philoktet verwandelt die Autorin in Vögel und eröffnet damit schöne Spielsituationen und eine poetische Lösung des Konflikts. „Die Übertragung der Philoktet-Geschichte in die Welt der Vögel ist wunderbar. Die Autorin trifft sowohl, was die Geschichte, als auch, was die Sprache betrifft, die Rezeptionsvoraussetzungen eines kindlichen Publikums. Darüber hinaus erzielt Ann-Christin Focke durch genaue Formulierungen eine poetische Atmosphäre: Kurz: Sie zeigt in diesem Text eine literarische Begabung.“ (M. Jahnke, 07.05.04) ROBERTO FRABETTI (UND CO-AUTOREN) Roberto Frabetti wurde 1954 in Bologna geboren. 1976 gründete er gemeinsam mit seiner Schwester Valeria die Gruppe La Baracca, eine Produktionsgemeinschaft auf dem Gebiet des Kinder- und Jugendtheaters, für die er als Autor, Schauspieler und Regisseur arbeitet. Seit 1987 engagiert er sich für Theaterformen speziell für Kinder von ein bis drei Jahren. Daraus ist auch seine Stücksammlung DAS THEATER UND DIE KINDERKRIPPE entstanden. Seit 1997 leitet er Kurse für Fachkräfte theatraler Erziehung an der Fakultät für Erziehungswissenschaften an der Universität in Bologna. Valeria Frabetti, 1948 in Bologna geboren, studierte Medizin und machte ihre Facharztausbildung im Bereich Herz- und Kreislauferkrankungen. Anschließend absolvierte sie ein Schauspielstudium bei Gianfranco Rimondi. Seit 1976 arbeitet sie als Schauspielerin, Regisseurin und Dramaturgin für La Baracca. Seit 1993 ist sie als künstlerische Leiterin verantwortlich für das Centro Teatro e Arte per l’infanzia e la gioventù Testoni Ragazzi (Theater- und Kunstzentrum für Kindheit und Jugend). Bruno Cappagli, geboren 1964 in Genua, studierte Theater am DAMS in Bologna. Er gründete die kulturelle Vereinigung Euterpe, die sich mit Kabaret und Musik beschäftigt, arbeitete in verschiedenen Tournee45 Produktionen in ganz Italien u. a. mit Marco Baliani und verschiedenen anderen Gruppen. 1986 stieg er als Schauspieler bei La Baracca ein. Derzeit ist er einer der Gesellschafter und Ko-Künstlerischer Leiter. Am 15. Mai 2008 wurde Valeria und Roberto Frabetti (La Baracca) während des 16. Weltkongresses der ASSITEJ in AUS-Adelaide der Preis der Internationalen ASSITEJ verliehen. Roberto Frabetti/ Valeria Frabetti/ Bruno Cappagli DER BARON VON MÜNCHHAUSEN (Il barone di Münchhausen) aus dem Italienischen von Brigitte Korn-Wimmer 1 D, 3 H Empfohlene Altersgruppe: 5+ UA: 11/96, La Baracca, I-Bologna; R: V. Frabetti; Wiederaufnahme: 15.02.04 DSE - frei R. Frabetti * 1954 in I-Bologna; lebt auch dort V. Frabetti * 1948 in I-Bologna; lebt auch dort B. Cappagli * 1964 in I-Genua; lebt bei I-Bologna „Ich habe Dinge gesehen, die ihr euch nicht vorstellen könnt [...] ich bin wie kein anderer herumgekommen! Vorbei am Mittelpunkt der Erde habe ich Angriffen von Roberto Frabetti/ Valeria Frabetti/ Bruno Cappagli ROBIN HOOD aus dem Italienischen von Brigitte Korn-Wimmer 1 D, 4 H Empfohlene Altersgruppe: 5+ UA: 1998, La Baracca, I-Bologna; R: V. Frabetti; G. Duma DSE/ ÖE: 10.10.00, u\hof: am LT, A-Linz; R: C. Hempel DE: 08.05.01, Wupper Theater, Wuppertal; R: E. Schafheutle SE - frei Sherwood Forest im Jahr 1213, das Abenteuer kann beginnen – die Geschichte von Robin Hood, dem Meister der Diebe und Herrn des Waldes. Zu jener Zeit gestatteten die großen Herrschaften dem armen Volk, den Sommeranfang zu feiern. Drei Tage lang wurde getanzt, gespielt, gelacht – und das Volk erkor zwei junge Menschen zum König und zur Königin des Sommers. In jenem Jahr krönt man Robin Hood. Die ausgelassene Menge ist bereit, das Maifest wie noch nie zu feiern, denn endlich triumphieren Gerechtigkeit und Liebe, wenn auch nur für kurze Zeit: Die liebreizende Marian trifft ihren Valeria Frabetti DÄUMLING (Pollicino) Erzähltheater frei nach Perraults „Le petit poucet” aus dem Italienischen von Brigitte Korn-Wimmer 3 D/ H Empfohlene Altersgruppe: 6+ UA: 12/93, La Baracca, I-Bologna; R: M. Maglietta DSE: 06.10.96, Hans Otto Theater, Potsdam; R: R. Bertschi ÖE/ SE - frei Der letzte von sieben Brüdern war, als er geboren wurde, nicht viel größer als ein Daumen. Um ihn Schlafen zu legen, bedurfte es keiner Wiege, denn er passte bequem in jeden Schlupfwinkel. Deshalb wurde er Däumling genannt. Doch seine schlauen und listigen Taten können sich sehen lassen, denn schließlich besiegt er mit den flugtüchtigen „Siebenmeilenstiefeln” den riesigen Kinderfresser, gelangt an dessen Gold – und folgt den Graugänsen in die Ferne. 46 Löwen, Bären und Krokodilen standgehalten und sie verjagt. Wunderschöne Frauen haben mich geliebt: auch die Zarin von Russland! Aber das alles ist schon lange her, zu viel Zeit ist seither vergangen: Nun ist es an der Zeit zu schlafen.” Und er besteigt sein Pferd und nickt ein. Doch an Schlaf ist nicht lange zu denken, schon betreten zwei alte Freunde die Szene und verlangen nach neuen Erzählungen von unglaublichen Abenteuern. Und wieder einmal ist Münchhausen hellwach und seine Fantasie bereit zu neuen Taten. „Glaubt’s nur, ihr gravität’schen Herrn/ gescheite Leute narrieren gern.” (Bürger/ Raspe, Münchhausen) Das „Narrieren“ kommt in dieser Fassung nicht zu kurz. Der Text bietet „Schauspielfutter“ pur, erzeugt große Spielfreude und fordert die Macher mit seiner Komödiantik heraus. Robin wieder, Bruder Tuck kann sein Bierfass leeren, und es wird eine reiche Ernte geben. Robin Hood ist eine Legende, ein Traum, eine Utopie des Spiels, der Gerechtigkeit und der Liebe. Jeder trägt einen kleinen Robin Hood in seinem Herzen und vielleicht auch einen kleinen, bösartigen Sheriff, der sich ab und zu in einem düsteren Winkel unserer Seele offenbart. Na ja, und „den Bösen” in einer Geschichte und auf dem Theater zu spielen, macht viel mehr Spaß als „den Guten”. „Das kleine, etwa einstündige Dramolett hat singspielhafte Züge, denn es wird, mitsamt seinen balladesken Gesangseinlagen, in einem der mittelalterlichen Volks- und Tanzmusik angenäherten Stil von Laute und Spinett recht stimmungsvoll begleitet. [...] Natürlichkeit, Sinn für Situationskomik und auch sprachliches Ausloten der Rollen ist dem kleinen Ensemble zuzubilligen.” (OÖ Kulturbericht, 11/2000) „Die bekannten Figuren aus ’Robin Hood’ gewinnen Konturen, ohne im darstellerischen Halbrelief stecken zu bleiben und ohne zu Karikaturen zu werden.” (Westdeutsche Zeitung, 16.05.01) „Frabetti und Maglietta geht es um die Darstellung des Andersseins. Der Däumling kann das hören und sehen, was für die normalen Menschen unmöglich ist, er schleicht sich an Orten ein, die für andere unzugänglich sind. Die Figur dient als Metapher, ein anderer Blick von unten nach oben in einer Zeit der Kindheit, als es mühsam war, die Regeln des Erwachsenenseins zu verstehen. Die Rollen werden auf der Bühne im fliegenden Wechsel getauscht, es wird mehr erzählt als gezeigt, und doch glaubt man, all die Figuren gesehen zu haben.“ (W. Schneider, KiJuTh in Italien, Ffm. 1996) „Es ist dies die deutschsprachige Erstaufführung basierend auf dem frühen und sehr archaischen CharlesPerrault-’Däumling’ aus dem 16. Jahrhundert. [...] ’Wir bringen Erzähltheater, nicht die totale Illusion auf die Bühne, versuchen in dieser Sinnenreise Dinge wichtig werden zu lassen, die vielleicht ansonsten als nebensächlich abgetan werden’, so Regisseur Bertschi.“ (Potsdamer Neueste Nachrichten, 04.10.96) ROBERTO FRABETTI Das Theater ist nicht alles. Das ist es wirklich nicht. Aber das Theater erzählt von den Schönheiten des Lebens. (Roberto Frabetti) Roberto Frabetti DAS THEATER UND DIE KINDERKRIPPE (Il Teatro e il Nido) Drei Sammelbände mit Erzähltheater für die Allerkleinsten aus dem Italienischen von Brigitte Korn-Wimmer 1 bis 2 D/ H Frabetti, Roberto/ Manferrari, Marina/ Marchesi, Franca/ Vassuri, Paola (Hrsg.): il nido e il teatro, adulto e bambino: un rapporto da soggetto a soggetto, Collana Icaro, Edizioni Pendragon, I-Bologna, 2000 zahlreiche weitere Bücher in italienischer Sprache publiziert 12/95, Roberto Frabetti stellt sein Projekt DAS THEATER UND DIE KINDERKRIPPE auf dem 7. Ffm. Autorenforum für KiJuTh vor 2001, Workshop im KiJuThZentrum Ffm.: Visuelles Erzähltheater für die Allerkleinsten Uraufführungen: Uraufführungen seit 1987, La Baracca, I-Bologna; R: Valeria oder Roberto Frabetti Mehr als ein Dutzend phantasievolle Geschichten in drei Sammelbänden zusammengefasst. Jedes Stück dauert ca. 30 bis 40 Minuten. In Italien wird dieses Langzeit-Projekt seit 1987 mit großem Erfolg hauptsächlich vor ein- bis dreijährigen Kindern gespielt. Die Reihe wird jährlich fortgesetzt. „Das Bedürfnis, Theater zu sehen, zu sitzen, zuzuschauen, sich viele Minuten zu konzentrieren, muss entwickelt werden. [...] Aber wenn der Lehrer Roberto Frabetti heißt und wie er ein einfühlsamer Künstler ist, der etwas zu erzählen weiß, Ernsthaftes unterhaltsam verhandelt, dann ist das Interesse schnell hergestellt, dann hält die Aufmerksamkeit an, dann wollen auch die Allerkleinsten Theater nicht missen.” (Wolfgang Schneider: Nehmt die Kinder ernst!; Die Deutsche Bühne, 09/98) Roberto Frabetti/ Bruno Frabetti ATOME (Atomi) UA: 27.01.04 DSE - frei Die beiden Atome Frok und Fruz sind wirklich winzig klein, doch trotz ihrer geringen Größe traut man ihnen zu, richtig wichtige, fast unlösbare Aufgaben zu erledigen. Deshalb müssen sich die beiden Bewohner der unterirdischen Stadt Atomar auf den Weg zur Erde machen, denn sie haben die knifflige Pflicht, total knallrote Gummistiefel zu finden. Die hat sich nämlich ein kleiner Erdenbewohner gewünscht. Also schwingen sich Frok und Fruz in ihre mini kleinen Beobachteranzüge und Roberto Frabetti/ Bruno Frabetti GESPENSTERZUG (Treno Fantasma) UA: 2003 DSE - frei Der Gespensterzug ist ein ganz besonderer Zug. Er hat keine Gleise, fährt keine festgelegten Routen, hält an keinem Bahnhof – er taucht einfach auf und verschwindet wieder. Er zeigt sich, um sich einen Augenblick später zu verstecken. Wie Kinder, die Verstecken spielen. Der Gespensterzug hält sich an keinen Fahrplan, er kommt, wann er will. Er ist der schnellste und der langsamste Zug, den es je gegeben hat. Er kann sich grenzenlos in Raum und Zeit bewegen – so kann er auch plötzlich in 47 nehmen den Würmerweg zur Erde, um dort nach den passenden Stiefeln zu suchen. Auf der Erde angekommen, scheint dummerweise überall die Sonne, da braucht doch kein Mensch Gummistiefel, wenn es nicht einmal passende Pfützen gibt. Das wird doch eine schwierigere Aufgabe, als die beiden Winzlinge sich das anfangs gedacht haben. Aber am Ende zeigen sie, zu welch Großem auch – oder erst recht – die ganz Kleinen Geschaffen sind! Frabetti zeigt mit seiner Geschichte, dass klein nicht einfach nur klein ist. oder weniger zählt als groß. Immerhin war, wer jetzt groß ist, schließlich vorher auch mal klein. Und Kleine werden irgendwann mal zu den Großen gehören. einer Schule oder einem Theater ankommen. Er kann groß wie ein Berg werden, aber er zieht es vor, sich klein zu machen wie ein Krümel. Denn so kann er sich besser in der Welt bewegen und in jeder Ritze herumschnüffeln. Der Gespensterzug hat die Form eines Zuges, aber er kann sich auch in ein Tier oder eine Pflanze verwandeln. Oder in einen Superhelden. Und wenn er in Schwierigkeiten gerät, pfeift er um Hilfe. Denn der Gespensterzug pfeift gerne. Nicht nur um Hilfe. Auch, um seine Ankunft anzukündigen oder einen Freund zu finden. So hört man manchmal einen Pfiff aus dem Nichts. Dann muss man keine Angst haben – es ist nur der Gespensterzug ... Roberto Frabetti ABENTEUER IM KÜHLSCHRANK (Avventure in frigorifero) UA: 2002 DSE: 16.11.06, Stadttheater Gießen, TiL – Studiobühne; R: J. U. Kortmann 29.09.07, KiJuTheater Speyer; R: M. Folz ÖE/ SE - frei Es gibt Träume, Tagträume und Träume, die man besser Wünsche nennen sollte. Nichtsdestotrotz gehören diese Wünsche zur Welt der Träume ... und Träume sind Schäume und daher manchmal sehr seltsam. Ein Mann ist alleine zu Hause, hämmert am Küchenschrank herum und bekommt plötzlich Hunger. Er deckt zuversichtlich den Tisch, bereitet alles vor, zündet bereits den Herd an, um sich „Maccheroni mit Ragout und Käse” zuzubereiten, öffnet den Kühlschrank: Gähnende Leere. Nur ein Eis und eine stinkende Hühnerkeule. Er hat vergessen einzukaufen. Hungrig, wie er ist, beschließt Roberto Frabetti DAS KROKODIL UND DER ELEFANT (Il coccodrillo e l’elefante) UA: 2001 DSE: 06/2007, KiJuTheater Speyer ÖE/ SE - frei Die Schöpfungsgeschichte einmal anders, gestaltet von den Kindern von Zeit und Licht, den vier GeschwisterElementen Wasser, Luft, Erde und Feuer. In einem fernen Land zu einer fernen Zeit, da war die Erde noch vollständig leer. Es gab keine Bäume, keine Tiere und keine Menschen. Nur Steine, worüber sich Luft, die jüngste Schwester, beschwerte. Da kam Mama Licht mit einem großen Pinsel und stellte ihre Farben zur Verfügung. Papa Zeit steuerte die Bewegung bei. Sie malten ein Krokodil mit langen Beinen und riesigem Maul Roberto Frabetti DER LUFTBALLONVERKÄUFER (Il venditore di palloncini) UA: 2000 DSE: 17.01.03, Theater des Kindes, A-Linz DE: 27.04.03, Theater Wrede, Oldenburg; R: E. Bode 22.10.06, Junges Schauspielhaus Bochum; R: M. van Boxen; 13.05.07, 23. KiJuThTreffen NRW, Oberhausen, Publikumspreis 04.11.09, LB Niedersachsen Nord, Wilhelmshaven; R: B. Klein ÖE/ SE - frei Der Titel trügt nicht, denn in dieser Geschichte geht es um Luftballons, und es wird der großen Frage nachgegangen: Was geschieht mit den Luftballons, die wegfliegen? Und warum fliegen sie weg? Wollen sie wegfliegen? Oder können sie es nicht lassen wegzufliegen? Entwischen sie? Oder gehen sie einfach Roberto Frabetti GUT KUNTERBUNT (Muro colorato) UA: 1999 DSE: 28.10.04, Junges Theater, LB Niedersachsen Nord; R: F. Fuhrmann ÖE: 01.12.08, Jugendtheater „Die Kiste“, A-Tulfes; R: R. Parton SE - frei „Gut Kunterbunt” ist der Name eines Bauernhofes, auf dem sehr viele Tiere hausen: Ziegen, Hühner, Kaninchen, Schweine, Kühe, Pferde, ein Hund und eine Katze. 48 er, wenigstens das Eis zu essen. Da klingelt etwas wie ein Telefon. Doch woher kommt das Klingeln? So seltsam das klingt, aber es klingelt der Kühlschrank und der fängt dann auch noch an zu sprechen: „Jemand braucht Hilfe! Los gehen wir! Das Volk der Tiere hat das Volk der Möbel um Hilfe gebeten!” Und der Mann geht mitsamt seinen Möbeln auf eine abenteuerliche Reise zum Südpol, ins ewige Eis, um einem Feuervogelbaby seinen Kühlschrank zu leihen, bis dieser wieder von seiner Mama zur Sonne zurückgeholt wird, damit der Südpol dem Pinguin und dem Eisbär nicht unter dem Popo wegschmilzt. „Es sprüht nur so vor verrückten Ideen und Einfällen. Gefragt ist die Fantasie jedes einzelnen Besuchers. [...] Ein echter Spaß! Und darum: Gar nicht merkwürdig. Sondern einfach nur schön. Im besten Sinne des Wortes.“ (Evangelischer Rundfunk, Wetzlar, Calando – Kultur und Charaktere, 16.11.06) und einen Elefanten mit großer Nase. Und schon wurde gehüpft und gesprungen und platsch – der Elefant rutschte auf den Bananenschalen aus, die das Krokodil immer herumliegen ließ, und stürzte auf das Krokodil, das fortan lang und plattgedrückt auf der Erde herumkriechen sollte. Und die Nase des Elefanten, die wie in einem Schraubstock eingeklemmt war, wurde beim Herausziehen lang und länger. So verändert sahen sie sich gegenseitig an und mussten nun alle herzhaft lachen, was wiederum die Elemente erfreute, die also weitere Tiere malten. Obwohl der Tag bereits zu Ende ging, wollte Luft, die kleine Schwester, noch ein letztes Bild malen: Ein seltsames Tier ... klein, sehr klein ... Es waren Menschenbabys – eine neue Tierart. So war das, als die Menschen anfingen, auf der Erde herumzuhüpfen. verloren? Was für eine Geschichte hat ein Luftballon? Und warum trennen sie sich von den Kindern? Vielleicht weil sie es leid sind, angebunden zu sein? Vielleicht weil sie Angst davor haben, von einer Minute zur anderen zu platzen? Oder vielleicht weil sie einen wichtigen Auftrag zu erfüllen haben, nämlich den, die Kinder in den Himmel schauen zu lassen, um die Sonne und die Wolken kennen zu lernen? „Ein tröstliches Stück darüber, dass alles, was weggeht, noch da ist. Und davon, dass alle ebenso frei sind wie ein Luftballon und hinschweben, wo sie wollen. Und ein Stück, das zeigt, wie gutes Kindertheater gelingt: Indem keine dollen Geschichten inszeniert, sondern mit einfachen Mitteln die magischen Kanäle kindlicher Phantasie durchflogen werden. Denn da ist ein Stein eben kein Stein: Er kann singen und mindestens träumen.“ (die tageszeitung, 29.04.03) Natürlich gibt es auch eine Menge Grünschnäbel: Zicklein, Küken, Ferkel, kleine Kaninchen, Fohlen, Kälber und viele, viele Truthähne. „Gut Kunterbunt” ist ein ruhiger Ort. Am Morgen stehen alle auf, machen Pipi, putzen sich die Zähne und frühstücken. Anschließend gehen die Großen zur Arbeit, während die Kleinen den Kindergarten besuchen. Eines Tages aber hört eine Kuh plötzlich ein Zischen. Sie dreht sich mit einem Ruck um und sieht eine heimtückische Schlange, die durchs Gras auf „Gut Kunterbunt” zukriecht. Die Tiere wissen, dass man Schlangen nicht trauen kann. Und tatsächlich hebt die Schlange den Kopf und zischt: „Sssshhhh ... nehmt euch in Acht ... denn ... ssshhhh ... von morgen an wird das hier nicht länger euer Bauernhof sein, sondern nur meiner und ... ssshhhh ... der meiner Brüder und Schwestern ... ssshhhh!!!” Es droht Gefahr. Niemand kann die Schlangen leiden, und so bereiten sich alle Tiere auf dem Bauernhof darauf vor, gegen die Schlangen anzutreten, um „Gut Kunterbunt” zu verteidigen. „Sehr gut gemachtes Kindertheater [...]. Bauer Bruno zielt auf die kindliche, dem Absurden naheliegende Phantasie ab, um seinen Bauernhof zu beleben: Die Fahrradtaschenlampe wird zum Pferd, die Espressomaschine zur Kuh, der Pantoffel zum Esel.“ (Wilhelmshavener Zeitung, 29.10.03) Roberto Frabetti und sprechende Tiere. Ein theatralisches Spiel, um weiterhin mit großer Lust den Kindern im Krippenalter Geschichten zu erzählen. „Teletubbies ade! Jetzt ist endlich Action, frecher Mut und Köpfchen angesagt. Der Schweinchenritter nimmt gemeinsam mit seinem Polsterschwein Hein den Kampf mit dem wilden, schrecklichen Traumfresser im Kapuzenkleid auf.” (Neue Kronenzeitung, 14.04.00) „Ein 40-minütiges abenteuerlich-komisches Theatervergnügen aus Slapstick, Clownerie und Puppenspiel, wilden Verfolgungsjagden und actionreichen Schwertkämpfen.“ (Donaukurier, 26.01.04) „Tollkühne Verfolgungsjagden und wildes Kampfgebrüll, schneidige Karottenfechtkämpfe und zierliches Elefantengetrippel: [...] Für die kleinen Zuschauer unüberhörbar ein großes Vergnügen.“ (Kieler Nachrichten, 09.10.06) DER SCHWEINCHENRITTER (Il cavalier porcello) UA: 1997 DSE/ ÖE: 14.04.01, Theater des Kindes, ALinz; R: H. Leutgöb DE: 12.02.01, Theater der Altmark, Stendal; R: C. Göbel 24.01.04, Stadttheater Ingolstadt; R: F. Ritter; 30.06.04, Bayer. Theatertage, Regensburg 08.10.06, Theater im Werftpark, Kiel; R: N. Aust 04.02.06, Fundus Theater, Hamburg; R: C. Richers 27.09.09, Staatstheater Kassel, tif; R: D. Klinge 05.10.09, Burghofbühne Dinslaken; R: S. Ey SE - frei Ein Stück über die Angst vor dem Einschlafen, über die Angst vor hässlichen Träumen. Eine Mantel- und DegenGeschichte. Ein Guter, der Schweinchenritter, und ein Böser, der heimtückische Traumfresser. Ermittlungen, Reitkünste und Duelle, geklaute Karotten, Rennschweine Roberto Frabetti/ Maria Ellero DER ZUG UND DER REGENBOGEN (Il treno e l’arcobaleno) publiziert in: Spielplatz 13. Sieben Theaterstücke für die Allerkleinsten, Verlag der Autoren, Ffm., 2000 UA: 1996 DSE/ ÖE: 12.02.01, WLT, Castrop-Rauxel; R: T. Kreilos ÖE: 01.12.06, Jugendtheater „Die Kiste“, A-Tulfes; R: R. Parton SE - frei Am Anfang der Zeit war die Welt grau. Alles war grau. Die Wölfe waren grau, die Blumen waren grau, und auch die Wolken waren grau. Dann kamen die Farben – alle Farben der Welt. Aber nicht jedes Tier war zufrieden mit der Farbe, die es bekommen hatte. Der Elefant z. B. war Roberto Frabetti/ Bruno Cappagli/ Laura Draghetti ALS DIE WALE SICH DIE SCHUHE AUSGEZOGEN HABEN oder W ALFISCHE (Quando le ballene si tolsero le scarpe o Ballene) UA: 1995 DSE: 11.07.99 LB Niedersachsen Nord, Wilhelmshaven; R: F. Fuhrmann 04.06.99, Theater Micro-Macro, Odenwald; R: J. Flügge 08/2001, Kresch, Krefeld 22.02.04, Theater am Strom, Hamburg; R: C. Richers ÖE: 12.12.07, Jugendtheater „Die Kiste“, ATulfes; R: R. Parton 06.03.08, freie Theaterproduktion, Trier; R: S. Martin 28.06.09, Theater Überzwerg, Saarbrücken; R: B. Ziegenbalg SE - frei Ein Theaterstück über das größte Säugetier der Erde. Es handelt von der geheimnisvollen Welt des Meeres, von Kapitänen, Matrosen, Schiffen, von rettenden Delphinen überhaupt nicht zufrieden damit, rot zu sein. Aber zum Glück gibt es Wasser, und wenn es regnet, wenn es wirklich regnet und regnet und regnet, wäscht Wasser alles weg. Auch die Farben, alle Farben der Erde. Doch so ist es auch nicht gut. Die Farben sind schön, man muss sie retten, wiederfinden und zurück in den Himmel bringen. Aber wie kommt man dorthin? Mit einem Zug! Ein Zug, der fährt und nur einen Augenblick anhält – wie der Regenbogen. „Mit einfachsten Mitteln wurden wirkungsvoll große Bilder gemalt, die der kindlichen Vorstellungswelt gerecht werden und auch die anwesenden Erwachsenen schmunzeln ließen.” (Westdeutsche Zeitung, 16.02.01) und eitlen Pinguinen. Biki ist ein rosaroter Walfisch, der aussieht wie Himbeereis. Er ist jung und unbeschwert und hat ein so verführerisches Lächeln, dass der Kapitän eines Walfischfängers seine Harpune zu schleudern vergisst. Diese und viele andere Geschichten erzählt eine Käseverkäuferin, die nicht nur Kuh-, Ziegen- und Schafskäse verkauft, sondern ab und zu mit Flossen und Taucherbrille in die Tiefen des Meeres vorstößt, um dort die Walfische zu melken. Aus der dickflüssigen, sahnigen Walfischmilch stellt sie dann den geschmackvollen Walfischkäse her, der in der heutigen Zeit leider nur noch selten zu genießen ist. „Eine traumhafte Reise in die Welt der Fantasie.“ (Odenwalder Zeitung, 07.06.99) „Eine filigrane Aufforderung an alle Sinne, der Phantasie so gut wie der Natur Platz im Leben einzuräumen.“ (Die Tageszeitung, 25.02.04) UA: 1994 DSE: 17.11.96, KiJuTh im Werftpark, Kiel; R: Schumacher/ Fuhrmeister 03.12.00, Kresch, Krefeld 04.10.03, Junges Staatstheater Wiesbaden; R: S. Schletter 05.10.03, KiJuTh im Werftpark, Kiel; R: N. Aust 22.10.04, schnawwl am NT, Mannheim; R: A. Roberto Frabetti DIE REISE EINER WOLKE oder W OLKEN (Il viaggio di una nuvola o Nuvole) Theater Regensburg, 2005 49 Weber; 21.-24.04.05, Starke Stücke, Ffm.; 28./29.04.05, Augenblick mal!, Berlin; 18.-23.10.05, Agora-Festival, B-St.Vith; 15.-23.01.06, ASSITEJFestival, KO-Seoul; 11.05.06, ASSITEJ-Festival, LTKleipeda; 27.05.-03.06.06, Imaginate-Festival, Schottland; 05.-09.06.06, „Ciao!“ Festival for children and youth, England; 17.-21.10.06, Barboró, International Arts Festival for children, IRL-Galway; 14.-16.06.07, Draiocht-Festival, IRL-Dublin; 21.29.07.07, Festival, J-Okinawa; 10.-18.08.07, Festival, IRL-Kilkenny 01.07.05, Theater Regensburg; R: M. Bleiziffer 18.09.05, ReibeKuchenTheater, Duisburg 23.09.05, Staatstheater Braunschweig/ theaterspielplatz; R: H. Fahrenholz 04.11.07, Theater Continental, München; R: A. Ziegler-Weispfennig 01.09.09, Stadttheater Gießen, TIL; R: J.-U. Kortmann 25.10.09, JET Erlangen; R: H. Fahrenholz „Die Wüste, der Nordpol, das Meer – ein kleiner Junge, der mit einer Wolke auf Reisen geht, lernt die ganze Welt Roberto Frabetti GESCHICHTE EINES SCHRANKES oder DINOSAURIER (Storia di un armadio o Dinosauri) UA: 1993 DSE: 08.10.98, Theater Erfurt; R: J. Böse 28.04.99, Thalia Theater Halle; R: M. Peter 26.02.00, Junges Staatstheater Wiesbaden; R: D. Froese 21.03.04, Kresch, Krefeld; R: F. Mestre ÖE/ SE - frei „Auf Matten sitzen die Windelpakete und ihre Erzieherinnen. Frabetti begrüßt sie individuell und formiert auf diese Art und Weise ein kleines Zuschauerrund. Dann erzählt er von einer Reise zu einem großen Baum im Wald und seinen kleinen Vögeln und anderen Kleintieren. Die Tiere, denen er begegnet, werden größer, ebenso sein Wunsch nach einem ganz großen Tier. Auf den Elefanten folgt ein Dinosaurier. Eine einfache Geschichte, eine Geschichte über Großes und Kleines, und über Veränderungen. Im Schrank befinden sich die Geheimnisse des imaginierten Waldes, die der Erzähler nach und nach lüftet. Ein Studio der Laubsägearbeiten, Sonne, Berge, Wolken, Häuser, Bäume, zwei Papageien, Roberto Frabetti DIE STERNE VON SAN LORENZO oder STERNE (Le stelle di San Lorenzo o Stelle) UA: 1993; 06/97, HundsTage des italienischen Theaters in Halle/ Saale DSE: 28.01.01, Zeno Theater, Köln; R: A. Ferraris 16.04.02, Theater am Strom, Hamburg; R: C. Richers; A-Wien; viele weitere Gastspiele u. a.; 12.-15.10.03, Takeoff Festival, GBNewcastle (in englischer Übersetzung); 01/2004, Kindertheater des Monats in Schleswig-Holstein ÖE/ SE - frei „Auf Zehenspitzen betraten die Kinder das Theater, wo ’die ganz kleinen Kinder’ schlafen, so hat es ihnen die Schauspielerin erzählt: In vier mondsichelförmigen Roberto Frabetti DER WOLF UND DER MOND oder W ÜNSCHE (Il lupo e la luna o Desideri) UA: 1991 DSE/ ÖE: 20.09.98, szene bunte wähne, AWien; R: J. Flügge; WA (in neuer Besetzung): 22.02.07, 50 und ihre Tiere kennen. Und diese ’Reise einer Wolke’ wusste die kleinen Zuschauer zu fesseln. Was umso erstaunlicher ist, da die Geschichte des seltsamen Gespanns ohne Abenteuer auskommt.” (Kieler Nachrichten, 26.11.96) „Einfach wunderschön und völlig frei von Lehrmeisterei. [...] Eine bunte Weltreise über alle Kontinente mit unendlich vielen Tieren als Einpersonenstück. [...] Wieder ein großer Wurf.“ (Kieler Nachrichten, 07.10.03) „Reisen bildet, sagt man. Eine fremde Kultur oder Landschaft erweitern den Horizont des Betrachters und gestatten eine neue Sicht auf die Welt. Einen solchen Perspektivwechsel eröffnet in spielerischer Weise auch ’Die Reise einer Wolke’; denn erzählt wird aus dem Blickwinkel der Wolke. Das ist gerade für die kleinen Kinder interessant, die die Welt der ’Großen’ normalerweise aus der Froschperspektive erleben.“ (Geesche Wartemann, Kuratorin für Kindertheater, beim 8. Deutschen KiJuThTreffen 2005) ein Wurm, eine Schnecke, eine Libelle. Immer wieder klappt Frabetti ein Schrankelement um und gewährt Einblick in sein Figurenarsenal. Als sich schließlich alles offenbart, dreht er den Schrank um, und siehe da, da steht es, groß und mächtig, das Tier aus der Urzeit. Gefunden und zurück. Nach 35 Minuten klappt Frabetti wieder alles zusammen, nimmt seinen Koffer und verabschiedet sich.“ (W. Schneider, KiJuTh in Italien, Ffm. 1996) „Kunst für die Jüngsten also, auf sie zugeschnitten, aber ohne kindische Plattheiten.” (Mitteldeutsche Zeitung, 29.04.99) „Eine phantasievolle Geschichte von einem, der mit offenen Augen durch die Welt geht. Die Welt ist voller großer und kleiner Dinge, und das Faszinierendste daran ist, dass sich die Dinge verändern.” (Wiesbadener Tagblatt, 28.02.00) „Ein zartes Gespinst von Roberto Frabetti, einem Meister poetischer Kleinsterzählung. Reisen, Wachsen, Staunen und Lachen sind die Lebensfelder, die Frabetti feinfühlig beschreibt.“ (Westdeutsche Zeitung, 22.03.04) Wiegen, die auch kleine Segelboote sein könnten, sollen die Kleinen schlafen. Valeria Frabetti und der Musikant Bruno Cappagli erzählen eine ’große Geschichte’, die bis zu den Sternen geht. Denn jedes Kind hat einen Stern, von dem es ein Geschenk erhält. Und die vier Kinder bekommen nicht irgendwelche Geschenke, sie erhalten Wasser, Erde, Luft und Feuer.” (Mitteldeutsche Zeitung, 18.06.97) „Da gibt es sanfte Liedchen, schwirrenden Sound von Klangschüsseln, Fiepen vom atemschlauchbetriebenen Akkordeon und Schrummeln vom einsaitigen Kistenbass. Und sanftes Erzählen. Doch akustisches Schmeicheln heißt nicht Anbiedern. Auch körperlich bleibt die Distanz gewahrt. Keine Kuschelallüren, kein Mitmachgeplärre. Es gibt eine zarte Geschichte zum höchst eigenen Mitträumen und -fühlen.” (die tageszeitung, 18.04.02) 10. Tanzfestivals, szene bunte wähne, im Dschungel Wien DE: 15.03.09, Hof-Theater Tromm, Grasellenbach/ SETanztheater Nürnberg; R: J. Flügge; Choreographie: S. Eilers; 08.06.09, Hessische KiJuThWoche, Marburg; 3. Preis, Marburger KiJuThPreis 2009; 09.-14.02.10, Nürnberg/ Augsburg SE - frei - panoptikum, Ein Erzähler und eine Tänzerin, die alle anderen Rollen übernimmt. Die Bühne besteht aus einem großen Puzzle. Es geht um einen grauen Wolf, der Kinder liebt, jedoch nicht singen kann. Dafür schämt er sich. Nun verliebt er sich im Traum ausgerechnet in eine schwarze Wölfin, die wie er den Mond ansingt, nur sehr wohltönend. Er verspürt große Sehnsucht nach ihr, und da er sie am Mond vermutet, begibt er sich auf die Suche nach dem Mond. Ein poetisches Tanzstück mit einer berührenden Liebesgeschichte, das zum Träumen verführt und durch ruhige, ausdrucksstarke Bilder in eine märchenhafte Welt entführt. „Während des Spiels entfernt sich Frabetti nie von den Kindern. Er ist oft zwischen ihnen; denn sie sind das Theater. Der Schlüssel zum Erfolg ist, Aufmerksamkeit zu erreichen. Das Theater gibt etwas, das Publikum nimmt es sich. Das fordert vom Erzähler eine ungeheure Präsenz. Frabetti reagiert auf die kleinsten Regungen der Kleinen. Unter ihnen die ganz Aktiven, die Faulen, die Schüchternen oder die leicht Abzulenkenden. Da kommt es auf die Stimmlage ebenso an wie auf den freundlichen, aber bestimmten Blick.“ (W. Schneider, KiJuTh in Italien, Ffm. 1996) Roberto Frabetti DER BÄR UND DER NEBEL oder ERDE (L’orso e la nebbia o Terra) UA: 1990 DSE - frei „Hallo, Nebel, wir haben schon auf dich gewartet, stimmt irgendwas nicht? Lass uns ein wenig unterhalten, ich hab Lust, dich zu hören. Wie? Du schämst dich? Aber das Roberto Frabetti DIE FARBEN DES FEUERS oder FEUER (I colori del fuoco o Fuoco) UA: 1989 DSE: April 10, Junges Schauspielhaus Düsseldorf; R/Chg.: M. Grolle ÖE/ SE - frei - sind meine Freunde, oder ist es wieder die alte Geschichte, dass dich keiner mag? Du weißt doch, dass du schön bist, du bringst einen zum Träumen ... grau, ja sicher! Deine Farbe ist grau, aber es ist ein schönes Grau. ... außerdem ist es schön, mit dir zu spielen, du siehst und du siehst nicht ... etwas, das vorher da war, ist nicht mehr da, und dann ist es wieder da, um es kurz zu sagen, man hat seinen Spaß mit dir ...“ Einem Koch geht beim Backen einer Torte das Feuer aus. Er schickt seine Köchin auf die Suche nach allen Farben des Feuers. Sie findet das gelbe Feuer in der Wüste, das grüne Feuer im Wald, das blaue Feuer im Meer, das orange Feuer in der Sonne und das rote Feuer im Vulkan. Dann kehrt sie zurück, und sie backen die Torte fertig. Diese wird am Ende dem jungen Publikum serviert. Ein Mann im Schlafanzug, der auf einem roten Ball eingeschlafen ist, erzählt mittels aufblasbarer Gegenstände einen Traum, in dem ihm eine Maus, ein Affe, ein Krokodil, eine Giraffe, eine Schildkröte, ein Fisch, ein Flugzeug und viele andere begegneten. Roberto Frabetti LUFTIGER TRAUM oder LUFT (Un sogno d’aria o Aria) UA: 1988 DSE - frei - Ein Installateur soll einen kaputten Wasserhahn reparieren. Dabei begibt sich ein Wassertropfen auf eine kleine Reise, entdeckt sozusagen eine andere Welt, kehrt schließlich aber mit Hilfe des Installateurs wieder in den (reparierten) Hahn zurück. Roberto Frabetti WASSER (Acqua) UA: 1987 DSE - frei - „Roberto Frabetti betont: ’Wir haben nichts zu unterrichten während einer Aufführung.’ Es ginge nicht darum, ein Gefühl zu geben, das der andere dann empfängt. Seine Compagnie suche in ihren Inszenierungen eine emphatische Situation, in der es möglich ist, emotionale Level auszutauschen. Das sei für ihn ein Theater der Emotionen. Für ihn sei der Augenkontakt ein Weg, um einen Kontakt mit den Kindern herzustellen. Das sei aber keine konkrete Spielanweisung für den Darsteller, die zum sicheren Erfolg führe. Letztendlich sei der Wille des Schauspielers grundlegend, sich in eine Situation mit kleinen Kindern zu bringen und mit sich selbst arbeiten zu wollen. Im Spiel müsse er die Balance finden zwischen ’sich total hingeben’ und ’nie die Kontrolle verlieren’.“ (XYZ, 02.2008, Gabi van Droste) 51 THEO FRANSZ Theo Fransz wurde 1958 in Vleuten de Meern in Holland geboren. Er studierte Schauspiel an der Theaterschule in Amsterdam und war anschließend als Theater- und Filmschauspieler tätig. Gemeinsam mit Jan-Willem van Kruyssen gründete er 1984 das MUZtheater, ein Theater für Kinder und Jugendliche, für das er als Schauspieler, Regisseur und Autor arbeitete. 2001 verließ Theo Fransz das MUZtheater. Seitdem arbeitet er als freier Regisseur und inszeniert zunehmend in Deutschland, u. a. am Deutschen Schauspielhaus in Hamburg. Theo Fransz DU, DU & ICH aus dem Niederländischen von Monika The 2 D, 1 H Empfohlene Altersgruppe: 10+ UA: 11.11.06, Junges Schauspielhaus Hamburg (Auftragsarbeit); R: T. Fransz ÖE: 09.06.08, Schauspielhaus Salzburg; R: R. Frey 09.01.09, Schauburg/ Theater der Jugend, München; R: J. Ronstedt 21.01.09, LB Niedersachsen Nord, Wilhelmshaven; R: D. Trapp 07.11.09, moks am Theater Bremen SE - frei T. Fransz * 1958 in NL-Vleuten de Meern; lebt in NLZaandam „Die Eltern haben sich im Zirkus kennen gelernt. Der Vater war ein großer Trapezkünstler. Und eines Abends ist er der Mutter direkt in den Schoß gefallen. Sie hat ihm das Leben gerettet. Dann sind sie zusammen am Flussufer spazieren gegangen, haben sich im silbernen Mondlicht lange in die Augen gesehen und einander süße Worte gesagt. ’Brummelbärchen’ nannte die Mutter den Vater. Das war einmal. Jetzt gibt es ’Zoffgeschrei und so’. Die Eltern wollen sich trennen. Und die Tochter? Sie soll sich entscheiden? Unmöglich. Das Stück lässt die Liebe der Eltern, das einstige Familienglück, noch ein Mal Theo Fransz HIRTE & SCHAF (Herder & Schaap) Theater für überall aus dem Niederländischen von Monika The 2H Empfohlene Altersgruppe: 6+ UA: 18.12.1994, Rosa Sonnevanck, Zelt auf dem Jacobusplein, NL-Enschede; R: F. Verbrugge DSE/ SE: Nov. 2009, jetzt & co, CH-Zürich; R: E. Beeler DE/ SE - frei „Und Neugier nur beflügelt jeden Schritt.“ (Johann Wolfgang von Goethe, Faust I, Vorspiel auf dem Theater) „’Hirte & Schaf’ wurde als Mini-Weihnachtsstück oder als eine Einführung/ ein Appetithappen für ein nachfolgendes Stück geschrieben, um die Aufmerksamkeit der Zuschauer in einer Art Prolog zu gewinnen. In Holland spielten die Schauspieler der ’Rosa Sonnevanck’Theatergruppe das Stück auf der Straße. Sie luden Leute ein, zu einem bestimmten Platz im Stadtzentrum zu Theo Fransz SCHWESTERN (Zus en Mathilde) aus dem Niederländischen von Monika The 2D Empfohlene Altersgruppe: 8+ Revue passieren. Was ist schief gelaufen? Was ist verloren gegangen? Die Tochter schaut zu, spielt mit, spielt nach, um vielleicht verstehen zu können, ’dass große Menschen nun mal nicht immer zusammen bleiben’. Das klingt traurig, aber am Ende steht die Liebe außer Frage: ’Du, Du & Ich’, das bleibt.“ (Schauspielhaus Salzburg, Ankündigungstext) „So sind sie, die Erwachsenen: Sagen, sie hätten was verloren, suchen aber gar nicht erst danach. Also muss sich das Kind aufmachen, damit die Familie wieder funktioniert. ’Du, Du und Ich’ ist die Geschichte einer typischen Kleinfamilie inklusive bevorstehender Trennung der Eltern. [...] Friederike bastelt sich ihre heile Fantasiewelt, in der die Eltern noch glücklich sind, sich nicht streiten und alle gemeinsam singen. Doch sie ahnt schon, dass diese Sorte Welt nur in Märchen oder Filmen Bestand hat. Zur großen Verzweiflung der Eltern reagiert sie mit Verschlossenheit und Schweigen auf die zunehmende Zerrüttung. Doch weder ihre Flucht in die Vergangenheit noch der Versuch, die Eltern durch ihren erträumten Tod wieder zusammenzubringen, haben Erfolg. Es sei halt etwas kaputt, sagen die Großen. Nun, dann muss man es eben reparieren. Oder eher operieren? [...] Gute Umsetzung eines schwierigen Themas.“ (Hamburger Morgenpost, 13.11.06) kommen und zu schauen. Die Leute waren immer überrascht, dass diese Herumtreiber in Wirklichkeit Schauspieler waren. Für mich wurde diese kleine Geschichte zu einem Gedanken über das Leben. Warum sind wir hier? Um Schaf oder Schäfer zu sein? Kann man wirklich einen Sinn des Lebens finden oder wiederfinden? Vor den ersten Zeilen des Stückes gibt es viel nonverbale Handlung. Wir sehen die beiden Vagabunden, wie sie versuchen, einen neuen Platz zum Campen oder einfach zum Verweilen zu finden. Gerade als sie denken, dass sie sich festgelegt haben, ist da plötzlich der Schrei eines neugeborenen Kindes. Dieser Laut löst eine kleine Philosophie der beiden über Erwartungen, Betrug und Hoffnung aus. Dieses Stück liegt mir sehr am Herzen, weil es mich daran erinnert, meine Neugier dem Leben gegenüber in Ehre zu halten und zu versuchen, mich nicht von meinen Fehlschlägen oder den Erwartungen der ’Anderen’ frustrieren zu lassen und ein strickendes Schaf zu werden, das will, dass alles bleibt wie es ist.“ (Theo Fransz) aus dem Deutschen übersetzt ins Englische von Paul Harman (Matty and Sis) Taube, Gerd (Hrsg.): 55 Monologe für KiJuTh, Henschel Verlag, Berlin, 2008 UA: 08.02.04, Kalebas Produkties; R: T. Fransz DSE: 28.02.04, carrousel Theater, Berlin; R: T. Fransz (jetzt als 52 freie Produktion: BUZ theatre connection, Berlin); 28./ 29.06.06, Schäxpir, A-Linz und Steyr Engl. EA: 10.10.04, CTC Theatre, GB-Darlington; im Rahmen des Take Off Festivals; R: N. Hajiyianni SE: 25.05.05, Theater an der Sihl, CH-Zürich; R: E. Beeler 03.02.06, Junges Theater, LB Niedersachsen Nord, Wilhelmshaven; R: D. Trapp ÖE: 07.11.06, TaO! – Theater am Ortweinplatz, A-Graz; R: M. Weissensteiner; Preisträger des STELLA 2007 in der Nebenkategorie „Herausragendste Nachwuchsleistung“ (Constanze und Theresa Winkler); nominiert für den „best off styria Preis“ Sept. 2007, Theaterscheune Teutleben; R: S. Beer 12.10.07,Comedia Club A-Pregarten; R: M. Zeindlinger 23.02.08, Theater der Jungen Welt Leipzig 25.04.08, LT Detmold/ Theaterjugendclub; R: M. Kohl 13.06.08, AKKU Kulturzentrum, A-Steyr; R: C. Seigmann 18.10.08, Schauspielschule Siegburg 31.10.08, Theater Ansbach/ Kultur am Schloss; 18.06.09, Bayer. Theatertage, Coburg 08.01.09, Mittelsächsisches Theater Freiberg und Döbeln 20.03.09, Verein Staatstheater, A-Innsbruck; R: C. Richards 02.05.09, Junges Schauspielhaus Hamburg; R: T. Fransz 06.10.09, Westfälische Kammerspiele, Paderborn 21.02.10, Staatstheater Wiesbaden, Studio „Es gibt Dinge, die man sich gar nicht vorstellen will. Und doch geschehen sie. Dass jemand stirbt: Die eigene Schwester, die für Mathilde die beste Freundin und einfallsreichste Spielkameradin war. Mit der man streiten und lachen, Quatsch machen und weinen konnte. Um das Unabänderliche annehmen zu können, braucht es Zeit. Nacht für Nacht wird Mathilde von ihrer toten Schwester besucht, sie spielen die alten Spiele, reden und trösten einander. Erst wenn aus Mathildes Verzweiflung Trauer geworden ist, und die Erinnerung auch schöne Momente birgt, kann die Tote beruhigt gehen.“ (Spielplanheft carrousel Theater an der Parkaue, Berlin, 08-11/2003) „’Schwestern’ ist ein im Grunde alterloses Stück, das auf ernsthaft komische Weise das Grauen der Einsamkeit und die Machtlosigkeit gegenüber dem Schicksal beschwört. [...] Die kindlichen Spielereien legen umso mehr Bedeutung auf die sparsam gehaltenen Sekunden des Schweigens, der Sprachlosigkeit. Dann ist für einen nachdenklichen, beklemmenden Moment Ruhe im Karton, während sich die subtile Essenz des kindlichen Redeschwalls ihren Weg zum Hinterkopf des jungen Theaterbesuchers bahnt.“ (taz, Berlin, 04.03.04) ASAYA FUJITA Asaya Fujita wurde 1934 in Tokyo geboren. Er begann seine Karriere als Bühnenschriftsteller mit dem Stück „Fuji-Sanroku” (Am Fuße des Fuji-Berges) als er am drama department der Waseda-University studierte. 1965 wurde er Hausautor und künstlerischer Leiter der Sanjuninkal-Theatergruppe. Nach 1973 arbeitete er als freier Autor und schrieb Stücke für viele Theatergruppen. Gleichzeitig schrieb und inszenierte er viele Stücke für Kinder- und Jugendtheatergruppen, ebenso für Musical-Bühnen. Asaya Fujita ist Generalsekretär der japanischen Theatervereinigung, Mitglied der Direktionsbehörde der Vereinigung japanischer Theatergruppen und Mitglied der Japanischen Schauspielerorganisation Geidankyo. 1993 stellte er DER TEUFEL BEKKANKO auf dem 5. Autorenforum Frankfurt am Main für KiJuTh vor. Asaya Fujita DER TEUFEL BEKKANKO (Bekkanko-Oni) ein Märchen mit Musik nach Akira Saneto aus dem Japanischen von Keiko Oshima-Gerisch und Hedi Rothkegel 2 D, 2 H, Chor Empfohlene Altersgruppe: 6+ übersetzt ins Englische, Chinesische, Russische, Ungarische und Polnische (Pechowy diabel) publiziert in Nowe Sztuku, Zeszyt 11, dla Dzieci i MłodzieŜy; www.cacpoznan.sylaba.pl ZDF-Aufzeichnung der DSE (Traumspiele-Preis), Erstsendung: 15.10.98, ZDF); 03.-30.08.07, Wiederholung im ZDF Theaterkanal 12/93, 5. Ffm. Autorenforum für KiJuTh UA: 1979, Theater Eremu, J-Tokyo; R: A. Fujita 1981, Auszeichnung des japanischen WohlfahrtsMinisteriums DSE: 17.06.95, TJG, Dresden; R: G. Gluth; 1996, Traumspiele-Festival, NRW: Traumspiele-Preis 20.09.96, Bremer Theater/ Türkisches Theater Hamburg; R: I. Paulis 25.03.98, Teatrium Leipzig; R: T. Esche 10/99, Comedia/ Schauspiel Köln; R: A. Gronemeyer; 12.-19.05.00, 16. KiJuThTreffen NRW, Krefeld: NRW-Preis ÖE: 18.01.03, u\hof: am LT, A-Linz SE: 23.03.06, Theater an der Sihl, CH-Zürich; R: M. Diaz; 29./ 30.06.06, Schäxpir, A-Linz Ungarische EA: 2007/08, Kolibri Színház, H-Budapest; R: J. Novák A. Fujita * 1934 in J-Tokyo; lebt in J-Kawasaki Was geschieht, wenn man den Vorstellungen und Rollenklischees der anderen nicht entspricht? So wie ein Teufel, der den Menschen nichts Böses will und sie zum Lachen bringt. Er wird verstoßen. Und damit verändert sich sein Leben: Er begegnet dem schönen, aber blinden Mädchen Yuki und findet etwas, um das er kämpfen kann. Aber kann ein Teufel mit einem Menschen zusammenleben? „’Der Teufel Bekkanko’ bot ganz viel von dem, was Spaß macht am Theater: Ohne aufwendige Ausstattung zeigte ein prächtig aufgelegtes Ensemble genau choreographiertes Bewegungs-Spiel und steigerte mit rhythmischer Musik die Spannung einer schon ungeheuer spannenden Geschichte. Die Kinder im Publikum waren gebannt. Wann immer zwischen den Szenen die Bühne für Sekunden dunkel war, hörte man sie förmlich die Luft anhalten. […] Die so klare wie poetische Sprache hebt wortspielerisch leicht das Märchen übers Melodramatische hinaus.“ (Westdeutsche Allgemeine Zeitung, 23.03.00) „Ein Märchen von Gut und Böse, Bosheit und Herzenswärme – ohne Feen-Kitsch und Prinzenrolle. Zart und geheimnisvoll, dennoch fröhlich und sehr sinnlich inszeniert.” (Hamburger Abendblatt, 09/96) „In mythischen Urbildern schildert dieses Märchen Probleme menschlicher Entwicklung und Selbstfindung. Können Kinder das verkraften? Das Publikum saß ganz konzentriert, schaute fast atemlos gespannt zu. Es war offensichtlich: Dieser ’Tiefgang’ wurde angenommen, dieses ganz andere Märchen hatte Bannkraft.” (Weser Kurier, 30.10.96) 53 „Die so klare wie poetische Sprache hebt das Märchen wortspielerisch leicht übers Melodramatische hinaus.“ (Westdeutsche Allgemeine Zeitung, 23.03.00) CORNELIA FUNKE |NEUE AUTORIN| Cornelia Funke, 1958 geboren im westfälischen Dorsten, absolvierte nach ihrem Abitur zunächst eine Ausbildung zur Diplompädagogin und arbeitete im Anschluss drei Jahre als Erzieherin auf einem Bauspielplatz. Parallel dazu studierte sie Illustration an der Fachhochschule für Gestaltung in Hamburg und war nach ihrem Studium als Illustratorin für Kinderbüchern tätig. Seit ihrem 28. Lebensjahr ist Cornelia Funke freie Autorin und Illustratorin. Mittlerweile hat sie über 40 Bücher veröffentlicht, sowohl Bilder-, als auch Kinder-, Jugend-, Hör- und Drehbücher. Sie erhielt zahlreiche Preise, u. a. den Literaturpreis des Bundes Deutscher Schriftsteller (2004), das Bundesverdienstkreuz am Bande (2008) sowie den BAMBI in der Kategorie Kultur (2008). Cornelia Funke lebt mit ihren beiden Kindern in Los Angeles. Cornelia Funke GESPENSTERJÄGER AUF EISIGER SPUR NEU Bühnenbearbeitung von John Y. Hammer 2 D, 3 H oder 3 D, 2 H Empfohlene Altersgruppe: 5+ Cornelia Funke: Gespensterjäger auf eisiger Spur, Loewe-Verlag UA: 16.02.09, Theater auf Tour, Stadthalle Singen; R: K. Chatziioannidis C. Funke * 1958 in Dorsten; lebt in USA-Los Angeles www.corneliafunke.de J. Y. Hammer * 1979 in Leopoldstal/Obb.; lebt in Pheasant Park / Lower Hahilinga Ein schleimiges Gespenst sitzt im Keller. Der schüchterne Tom will nur noch eines, als er den ungebetenen Gast entdeckt: flüchten! Doch dann bietet ihm die erfahrene und unerschrockene Frau Kümmelsaft ihre Hilfe an. Als die beiden das mittelmäßig unheimliche Gespenst Hugo kennen lernen, muss auch Tom einsehen, dass es gar nicht so furchterregend ist wie erwartet. Gemeinsam bilden Tom, Hugo und Hedwig Kümmelsaft von nun an ein unschlagbares Gespensterjäger-Team und übernehmen bald ihren ersten Auftrag. Sie verfolgen eine eisige Spur und nehmen es mit dem gefährlichsten aller existierenden Gespenster auf, einem UEG (unglaublich ekelhaftes Gespenst). Ab sofort gilt es, immer etwas Friedhofserde in der Tasche zu haben und kräftiges Schielen zu üben. Denn beides kann lebensrettend sein bei der Begegnung mit einem UEG. John Y. Hammer hat mit seiner Bearbeitung von Cornelia Funkes erfolgreichem Roman „Gespensterjäger auf eisiger Spur“ eine spannende und schaurig-schöne Geschichte für die Bühne geschaffen. „Das ’Theater auf Tour’ hatte Cornelia Funkes Kinderbuch ’Gespensterjäger auf eisiger Spur’ auf die Bühne gebracht und sich erneut und in gelungener Weise einer modernen Geschichte gewidmet. [...] Unter den begeisterten Zuschauern saßen auch eine ganze Reihe ’Gespenster-Experten’, nämlich Schülerinnen und Schüler der Klasse 4a der Ottersweierer Maria-Victoria-Schule. Sie hatten vor einigen Wochen das Buch als Unterrichtslektüre behandelt und wussten über die Geschichte genau Bescheid. [...] Die 20 Mädchen und Jungen waren nach dem Theaterstück begeistert von der Umsetzung des Stoffes und teilten die Meinung der anderen Theaterbesucher, die sich mit Applaus für die Vorstellung bedankten.“ (Acher- und Bühler Bote, 20.03.09) GEERT GENBRUGGE Geert Genbrugge, 1965 im flämischen Teil Belgiens geboren, absolvierte zunächst eine zweijährige Schauspielausbildung am Antwerpener Konservatorium, an dem er u. a. von Dora Van der Groen und Luk Perceval Unterricht bekam. Anschließend studierte er angewandte Kommunikation am PHICOM-Institut in Antwerpen und machte ein Studium an der Filmhochschule NARAFI in Brüssel. Später arbeitete er für das belgische Fernsehn u. a. als Kameramann und erhielt einen Lehrauftrag an der NARAFI. Von 2001 bis 2002 absolvierte er am Antwerpener Jugendtheater Hetpaleis eine Ausbildung in dramatischem Schreiben bei Suzanne van Lohuizen, in deren Rahmen sein Stück KOFFER AUF REISEN entstand. Geert Genbrugge KOFFER AUF REISEN (Koffers op reis) aus dem Niederländischen von Eva Maria Pieper 1 D, 1 H Empfohlene Altersgruppe: 8+ UA: 2002, Het Paleis, B-Antwerpen; R: P. Mol 200?, Het Laagland & Theater De Citadel; R: I. Derksen; 14.05.07, 5. Deutsch-Niederländisches KiJuTh-Festival, Emden DSE: 23.02.06, Theater Grüne Soße, Ffm.; R: I. Derksen; 07./08.03.07, NL-Sittard und Amsterdam; 14.03.07, Theater sehen – Theater spielen, 12. Hess. KiJuThWoche in Marburg; 3. Platz, Marburger KiJuThPreis 2007 13.10.06, zwinger3, Heidelberger KiJuTheater; R: K. Link 06.02.08, LB Niedersachsen Nord, Wilhelmshaven; R: A. Ingenhaag 05.04.08, TJG, Dresden; R: E. Socorro 23.10.09, AktionsTheater Kassel; R: H. Zülch 05./10.11.09, Theater Plauen Zwickau; R: E. Socorro 04.12.09, Theater mini-art, Bedburg-Hau; R: R. Knobel ÖE/ SE - frei G. Genbrugge * 1965; lebt in B-Antwerpen Manchmal geht man auf Reisen. Manchmal hat man einen Koffer dabei, manchmal auch zwei. Staphylae Colchica und Flor Papel sind eigentlich immer auf Reisen. 54 Weil sie noch nirgendwo angekommen sind. Und jeder von ihnen hat über 80 Koffer dabei. Weil sie alles dabei haben, was ihnen gehört. Eines Tages kreuzen sich ihre Wege und ihre Leben, die sie in ihre Koffer verpackt haben. Schließlich ist es nicht gerade leicht, mit so vielen Koffern aneinander vorbei zu kommen. Bald weiß keiner der beiden mehr, welcher Koffer eigentlich wem gehört und was denn bloß in welchem Koffer drin ist. Die beiden geraten also aneinander – und zumindest Herrn Papel ist ziemlich schnell klar: Er will gar nicht mehr an Frau Colchica vorbei kommen. Im Gegenteil. Er will mit ihr den Inhalt seiner Koffer teilen, also: sein Leben. „Koffer auf Reisen“ ist ein vergnügliches Stück über das Reisen, das Leben – und das Ankommen. „Das Zusammentreffen lässt sich auch als moderne Parabel auf jene ersten Augenblicke jeder großen Liebe lesen: All das Gepäck, das sich im Lauf des Lebens ansammelt, das man mitschleppt auf dem Weg nach Irgendwo, auf der Suche nach jemandem. All die Zweifel, verpatzten Chancen und Ungerechtigkeiten, die man austeilt und bedauert. Und dann doch der Zauber, der all dem innewohnt.“ (Frankfurter Rundschau, 28.02.06) GIANLUIGI GHERZI (UND CO-AUTOREN) Gianluigi Gherzi wurde 1955 in Mailand geboren. Seine Theaterlaufbahn begann er 1977 als Schauspieler am Teatro del Sole in Mailand. Danach folgten freiberufliche Zusammenarbeiten als Autor und Regisseur mit zahlreichen italienischen Kinder- und Jugendtheatern, u. a. mit dem Teatro La Ribalta, dem Assemblea Teatro und dem Pandemonium Teatro. Gianluigi Gherzi arbeitet wie viele italienische Theatermacher nicht nur mit professionellen Schauspielern, sondern ebenso mit Laien. Außerdem erarbeitet er Theaterprojekte mit Jugendlichen in Jugendhäusern und mit Strafgefangenen. 1998 erhielt er für sein Stück MUÑECA den italienischen KiJuThPreis Premio Stregagatto. Gianluigi Gherzi lebt in Mailand. Roberto Corona wurde 1959 in Rom geboren. Er ist Autor, Schauspieler und Regisseur und arbeitet seit 1981 im KiJuTheater. Zuerst mit dem Teatro del Sole, dann mit der Compagnia Corona Gherzi Mattioli und derzeit mit der Compagnia Teatrale Corona. Er erhielt mehrfach den begehrten Preis Premio Stregagatto, zuletzt 2004 als bester Schauspieler. Seit seinen ersten Produktionen zieht er soziale Themen vor, die mit der Welt der Kindheit und junger Menschen zu tun haben. Er möchte sich über ein Theater mitteilen, das alle erreicht: unmittelbar, komisch und poetisch. Roberto Corona lebt in Monticelli Pavese. Monica Mattioli arbeitet seit 1986 als Schauspielerin, Regisseurin und Autorin im Theater, zuerst im TicoTeatro und u. a. im Teatro del Sole in Mailand. 1992 gründete sie zusammen mit Roberto Corona und Gianluigi Gherzi die compagnia teatrale Corona Gherzi. Monica Mattioli arbeitet derzeit als Compagnia teatrale Mattioli und lebt in Limbiate bei Mailand. Gianluigi Gherzi/ Roberto Corona/ Monica Mattioli MUÑECA frei nach Beaumonts „Die Schöne und das Biest” und E.T.A. Hoffmanns „Der Sandmann” aus dem Italienischen von Brigitte Korn-Wimmer 1 D, 1 H Empfohlene Altersgruppe: 11+ 1998, Premio Stregagatto UA: 1998, Compagnia Corona-Gherzi-Mattioli, I-Milano; R: G. Gherzi; 25./26.06.98, 1. Internationales KiJuThTreffen, Stuttgart DSE: 13.01.00, Junges Forum, Ulm; R: J. Flügge 19.01.01, Theater Oberhausen; R: F. Felbeck 06.09.01, KiJuTh Dortmund; R: A. Dörfling 13.06.03, Schloss-Festspiele Ettlingen, Rittersaal; R: J. Flügge 18.11.09, Deutsches NT Weimar; R: S. Stefan Golser ÖE/ SE - frei G. Gherzi * 1955 in I-Mailand; lebt auch dort M. Mattioli lebt in Limbiate bei I-Mailand http://www.compagniamattioli.com R. Corona * 1959 in I-Rom; lebt in I-Monticelli Pavese http://www.coronateatro.it Beide irren sie herum auf der Suche nach Liebe: Bella und Biest. Sie kennen einander nicht – noch nicht. Denn auf ihrer Reise durch die Einsamkeit begegnen sich ihre Seelen. Zunächst abgeschreckt von der Kälte des Biests, verliert sich Bella nach und nach in dessen Welt. Einer Welt voller Puppen, die sich das Biest als Ersatz für eine echte Geliebte geschaffen hat. Auch das Biest fühlt immer mehr Zuneigung zu Bella, muss aber zugleich die Erfahrung machen, dass eine lebendige Frau einem im Gegensatz zu den Puppen auch Schmerz zufügen kann. „‘Muñeca’, die von Gherzi, Mattioli und Corona entwickelte Paraphrase, setzt auf Strenge und Vertiefung, etwa durch hochromantische Panik-Motive wie Maschinenhaftigkeit und Selbstentfremdung Marke E.T.A Hoffmann. Keine schlechte Methode, diesem Stück Disney wieder einen Puls zu geben. Einer, der das Herz nicht nur gefühlig schwellen, sondern menschlich pochen lässt. Wie die Puppen sich mit Bellas Erscheinen peu à peu von Projektionsflächen in Schutzobjekte und schließlich verzichtbare Werkzeuge der Annäherung verwandeln, das verrät Feinarbeit und psychologische Finesse. Wie hier Vertrauen entsteht, Nähe, Intimität, wie Bellas Rosen-Klau die gezähmte Bestie fast vernichtet, das ist weitgehend mit Spannung gespielt und mit Gefühl für Rhythmus musikalisch sinnig gestützt.” (Schwäbische Zeitung, 15.01.00) „Nicht aufdringlich, aber klar die Botschaft: Was Leute über (fremde) Menschen erzählen, sollte man erst glauben – oder eben nicht – wenn man den Menschen kennen gelernt hat.“ (Westdeutsche Allgemeine Zeitung, 08.09.01) 55 ROB DE GRAAF Rob de Graaf, 1952 in Amsterdam geboren, zählt zu den Begründern der Theatergruppe Niew-West, für die er auch Stücke schreibt. Daneben arbeitet er in der Redaktion der Zeitschrift Toneel Teatraal und unterrichtet an der Schauspielschule in Amsterdam. Für sein (Erwachsenen-)Stück 2SKIN erhielt Rob de Graaf den niederländischen Theaterautoren–Preis Taalunie Toneelschrijfprijs. Rob de Graaf OEDIPUS ROYAL BABY (Oidipous Royal Baby) aus dem Niederländischen von Uwe Dethier 3 D, 3 H Empfohlene Altersgruppe: 10+ publiziert in: Toneelteksten voor Jeugdtheater, International Theatre & Film Books/ Nederlands Theater Instituut, Amsterdam, 1991 UA: 1990, teater teneeter, NL-Nijmegen; R: Y. Bertsch DSE: 17.09.94, KiJuTh des LTT Tübingen; R: D. von Gunten ÖE/ SE - frei R. de Graaf * 1952 in NL-Amsterdam; lebt auch dort Die Großfamilie im Griechenland-Urlaub. Da gibt es Streitereien zwischen den Töchtern und den Söhnen, das Problem mit dem alten, gebrechlichen, noch dazu blinden Vater, der allen auf die Nerven geht und eine aufdringliche und drängelnde Wirtin, die mit der Familie ihr Geschäft machen will. Gerade in dieser Situation durchbricht der Vater die Tyrannei der Kinder, wandelt sich vom abgestellten Requisit zum Hauptdarsteller einer Geschichte der Vergangenheit. Er, Oedipus, beginnt das Erzählen einer alten, spannenden, aber umso unheilvolleren Geschichte, in der jeder der Anwesenden seine Rolle zu spielen beginnt. Die Fragen der Söhne und Töchter schaffen eine Atmosphäre des Zuhörens, in dem der Respekt vor dem Vater wieder möglich wird. Der berichtet von sich als dem „unzustellbaren Postpaket” Oedipus, das durch einen Mord und eine Heirat zum Mann oder doch nur zum Royal Baby wird und schließlich sein Unglück in der Blindheit besiegelt sieht. Am Ende wird der Tod zum Thema. Die Ebenen vermischen sich, das Kalkulieren beginnt: Wie sieht das Testament des Vaters aus? Wo lässt sich ein Vorteil aus der Situation schlagen? Wo bleibt das wahre Mitgefühl und die wahre Trauer? Ist der Tod letztlich die Errettung aus den Quälereien innerhalb einer unglücklichen Familie? Fragen, die ein neues Licht auf einen alten Stoff werfen, der immer wieder fesselt und beschäftigt. „Der Holländer Rob de Graaf versucht in seiner OedipusVersion [...] aus dem alten griechischen Mythos eine unterhaltsame Abenteuergeschichte zu machen. Es wird daraus ein Spiel im Spiel, mit einem Funken Improvisationstheater, ja fast schon eine Art Theatersport.“ (Reutlinger General-Anzeiger, 19.09.94) GEBRÜDER GRIMM Jakob Ludwig Karl Grimm wurde am 4. Januar 1785, sein Bruder Wilhelm Karl Grimm am 24. Februar 1786 in Hanau geboren. Der Vater war Jurist. Die Kinder besuchten das Lyzeum in Kassel. 1802 begann zunächst Jacob Grimm, im Jahr darauf auch sein Bruder Wilhelm mit einem Jurastudium in Marburg. Friedrich Carl von Savigny, einer ihrer Professoren, machte die Brüder Grimm mit der Literatur der Romantik bekannt. Clemens von Brentano und Achim von Arnim brachten sie mit dem Heidelberger Kreis zusammen, dessen Mitglieder dafür eintraten, sich auf die Kultur des Volkes zu besinnen. Die Brüder Grimm waren beide Professoren in Kassel. Aufgrund ihrer Teilnahme am Protest der Göttinger Sieben wurden sie des Landes verwiesen. Seit etwa 1840 lebten beide in Berlin. Wilhelm Grimm starb am 16. Dezember 1859, sein Bruder am 20. September 1863 in Berlin. Ihre Märchen wurden 2005 zum Weltdokumenterbe erklärt. Gebrüder Grimm VON EINEM, DER AUSZOG, DAS FÜRCHTEN ZU LERNEN (Pro togo, kotoryj chodil strachu ucit’fja) Bearbeitung von Michail Bartenjew und Jutta Schubert aus dem Russischen von Birgit Klein und Olga Rudakowa 1 D, 4 H Empfohlene Altersgruppe: 7+ UA: 06/1994, RUS-Omsk; R: J. Schubert DSE: 01.11.95, Theater Überzwerg, Saarbrücken; R: I. Beyer 27.04.96, Comedia, Köln; R: B. Bosse 29.11.96, NT Mannheim; R: C. Biermeier 28.04.01, carrousel Theater an der Parkaue, Berlin; R: Y. Yolcu 14.03.03, Theater Dortmund, KiJuTh Sckellstraße; R: J. Weißert 03.12.06, Theater Erlangen; R: C. Gottwald ÖE/ SE - frei J. L. K. Grimm (1785-1863) W. K. Grimm (1786-1859) M. Bartenjew * 1953 in RUS-Moskau; lebt auch dort J. Schubert * 1959 in Wiesbaden; lebt auch dort Die Geschichte von dem, der sich nicht fürchten kann. So macht er sich auf die Suche nach dem verlorenen Teil seines Selbst, der erst in der Vertrautheit mit einem anderen Menschen gefunden werden kann. „Wir brauchen die Angst. Wer sich den Anschein des Unverletzlichen zugelegt hat, wird darüber staunen. Ein witziges und nie moralinsaures Stück nach dem Motto ‘Wer die Furcht nicht kennt, kennt auch kein Glück’.” (Saarbrückener Zeitung, 03.11.95) „Sorge um die Geliebte setzt bei dem furchtlosen (Helden) eine Entwicklung in Gang. Am Ende weicht der Zauber von dem Schloss, und die Liebe siegt. Michail Bartenjew und Jutta Schubert ist mit diesem Ausgang der Geschichte eine aktuelle wie zeitlose Fassung gelungen. Das Motto ’Wer keine Furcht kennt, kennt auch kein Glück’ wirft ein anderes Licht auf das Heldentum, als man es sonst heutzutage sieht. Die Angst ist eben ein unbestreitbarer Charakterzug des Menschen, der auch sein Gutes hat.“ (Berliner Abendblatt Lichtenberg, 25.05.01) 56 Gebrüder Grimm RUMPELSTILZCHEN VON HUMPELBEIN (Repelsteel) Bearbeitung von Imme Dros aus dem Niederländischen von Mirjam Pressler 1 D, 3 H, Chor Empfohlene Altersgruppe: 6+ UA: 11/94, Teater Teneeter, NL-Nijmegen; R: A. Fiege/ R. Knobel; 1995, Gastspiele u. a. Den Bosch-Festival DSE - frei I. Dros * 1936 in NL-Texel; lebt in NL-Hilversum Gebrüder Grimm DORNRÖSCHEN Bearbeitung mit Musik von Helga Koren frei nach den Gebrüdern Grimm 4 D, 3 H (bei Mehrfachbesetzung) Empfohlene Altersgruppe: 5+ UA - frei H. Koren * 1943 in Steinhöring; lebt in Berlin „So alt wie das Märchen von Dornröschen ist, hält es doch für unsere heutige Jugend in mancherlei Hinsicht Gebrüder Grimm DIE BREMER STADTMUSIKANTEN Bearbeitung mit Musik und Liedern von Helga Koren frei nach den Gebrüdern Grimm 2 D, 5 H Empfohlene Altersgruppe: 5+ UA: 09.11.97, Thalia Theater, Halle; R: A. Wöhlert ÖE/ SE - frei Eine Neufassung des Märchens von den vier Haustieren, die sich zusammen auf Wanderschaft begeben, weil ihnen zu Hause der Tod droht. Koren ist mehr gelungen, als nur das alte Märchen neu zu erzählen: Eine Gebrüder Grimm DER FROSCHKÖNIG Bearbeitung von Susanne Czepl und Jürg Schlachter 1 D, 1 H Empfohlene Altersgruppe: 6+ UA: 1991, Theater der Stadt Aalen; R: U. Schoen 12/93, Burghofbühne Dinslaken 28.01.95, AvantiTheater Aachen; R: G. Feuerstein ÖE: 03.10.95, Arena/ Werkraum für Theaterarbeit, Graz; R: F. Blauensteiner 05/98, Die Grenzgänger, Offenbach; R: U. Happel/ T. Werner 10.10.99, Junges Theater Augsburg; R: P. Cahn Ital. EA: 25.04.00, Theater im Hof (Cortile), I-Bozen (in dt. Sprache) 26.06.04, Schlossfestspiele Ettlingen 21.10.04, Mundwerk, im Kulturzentrum bei den Minoriten, A-Graz; R: M. Horn 10/2005, Theater Perpedes, Düsseldorf; R: T. Meller SE: 12.11.06, Theater für den Kanton Bern; R: H. P. Incondi S. Czepl * 1959 in A-Salzburg; lebt dort und in München J. Schlachter * 1957 in CH-Schaffhausen; lebt in München Anders als im Märchen lernen sich König und Müllerstochter im Dorf kennen und verlieben sich in einander. Als sie behauptet, sie könne Stroh zu Gold spinnen, nur um länger in seiner Nähe bleiben zu können, weiß er, dass das nicht stimmt. Weil er sie aber heiraten will, verkleidet er sich als Rumpelstilzchen und tauscht selbst das Stroh gegen Gold. Nun aber misstraut der König seiner Frau, da sie ihm nicht die Wahrheit gesagt hat, sie wiederum hat Angst, ihr erstes Kind an den Gnom zu verlieren. Kann das gutgehen? Eine Rumpelstilzchen-Variante mit Betonung der Schwierigkeit, einander zu lieben, wenn am Beginn der Beziehung eine Lüge steht. eine wichtigere Botschaft bereit als viele andere Geschichten. Heutzutage haben viele junge Leute und ihre Eltern Angst vor einem ruhigen Heranwachsen, bei dem sich nichts Besonderes zu ereignen scheint, weil allgemein angenommen wird, dass man nur etwas erreicht, wenn man Dinge tut, die nach außen in Erscheinung treten. ‘Dornröschen’ zeigt uns, dass eine lange Periode der Ruhe, der Kontemplation und Konzentration auf sich selbst oft zu höchsten Leistungen führt.” (Bettelheim, Kinder brauchen Märchen, 1977) Geschichte von Vieren, die nicht mehr gebraucht werden, und die sich gemeinsam auf den Weg machen, um einen neuen Sinn für ihr Leben zu finden. Dabei werden die stärkeren, wilden, mächtigen Räuber getäuscht, so wie Zwerge Riesen überlisten. „Was die sieben starken und eindrucksvoll herausgeputzten Schauspieler – unterstützt von zwei wunderbaren, auch mit agierenden Musikern – vorführten, war schon fast eine Revue. Sie illustrierte stimmungsvoll eine Geschichte, die scheinbar als bekannt vorausgesetzt wurde. [...] Das Stück endete, wie es über lange Strecken gelaufen war: mit Szenen voller Gemütlichkeit und Freundschaft.” (Mitteldeutsche Zeitung, 19.11.97) Jeder kennt das Grimmsche Märchen des Froschkönigs, das von der goldenen Kugel, dem Brunnen, der schönen Prinzessin und der Verwandlung des Frosches in einen Prinzen erzählt. In diesem Stück ist alles ein bisschen anders. Das Ehepaar Fröschl – eigentlich Zuschauer aus dem Publikum – übernimmt, nachdem die Schauspieler nicht auftauchen, spontan die zu spielenden Rollen. Dabei gelingt es ihnen nicht nur, das Grimmsche Märchen auf die Bühne zu bringen. Nebenbei entdecken sie ihre Liebe neu. „Ein Superstück. Eines, an dem die Kinder ihren Spaß haben. Eines, nach dem die Erwachsenen sich so richtig die Köpfe heiß diskutieren. Eines, in dem man unbeschwert lachen kann. Eines mit intelligenten Gags und eines, über das sich auch das Nachdenken lohnt.” (Aalener Volkszeitung, 21.09.91) „Das Ehepaar Fröschl schlüpft in die verschiedensten Rollen des Märchens – einfach köstlich. Ideen und Humor begeistern da nicht nur die Kleinen.“ (Kronen Zeitung, 24.10.04) 57 ANDREA GRONEMEYER (UND CO-AUTOREN) Andrea Gronemeyer, 1962 im niedersächsischen Sögel geboren, studierte Theater-, Film- und Fernsehwissenschaften sowie Romanistik und Germanistik. Sie war 17 Jahre an dem freien Theater Comedia Colonia in Köln beschäftigt, unter anderem als Regisseurin und Dramaturgin. Seit 1992 leitete sie dort das Kinder- und Jugendtheater Ömmes & Oimel. Andrea Gronemeyer rief das Wanderfestival Spielarten in NRW ins Leben. Als Autorin liegen von ihr die Bücher SCHNELLKURS THEATER und SCHNELLKURS FILM vor. Seit der Spielzeit 2002/03 leitet sie das Schnawwl, das KiJuTheater am Nationaltheater Mannheim, an dem sie auch selbst inszeniert. Der Schauspieler, Regisseur und Autor Franco Melis, 1962 im niedersächsischen Sögel geboren, hatte Engagements u. a. am Theater Kefka in Köln, dem Rheinischen Landestheater in Neuss, dem Theater Dortmund und der Comedia in Köln. Er erhielt als Schauspieler und Autor zahlreiche Auszeichnungen. Susanne Sieben, 1968 im nordrhein-westfälischen Geldern geboren, war als Schauspielerin u. a. an der Comedia Colonia in Köln engagiert, erhielt verschiedene Preise auf Theaterfestivals in NRW und war Stipendiatin an der École de mimodrame Marcel Marceau in Paris. Seit 1997 arbeitet sie als Phonetikcoach bei zahlreichen Musicals wie z. B. LES MISÉRABLES und STARLIGHT EXPRESS. Andrea Gronemeyer/ Franco Melis/ Susanne Sieben DIE SCHÖNE UND DAS BIEST oder DIE GESCHICHTE EINES KUSSES frei nach Madame Leprince de Beaumont 1 D, 1 H Empfohlene Altersgruppe: 6+ UA: 21.11.98, Comedia, Köln; R: A. Gronemeyer; 05/99, 15. KiJuThTreffen NRW, Dortmund: NRWAutorenpreis; 2000, Theaterzwang, Dortmund: Theaterzwang-Preis 03.03.01, Theater der Jungen Welt, Leipzig; R: M. Firlus 06/2001, KiJuTh Speyer; R: H. Schnaibel 06.09.01, Städtische Bühnen Osnabrück; R: T. Holländer 14.12.01, DT, Göttingen 03.11.02, Theater Überzwerg, Saarbrücken 09.11.02, schnawwl am NT, Mannheim [Übernahme aus Osnabrück]; R: T. Holländer 14.09.03, Horizont Theater, Köln; R: V. Hein ÖE: 12.03.04, Theater des Kindes, A-Linz; R: J. Rathke 04.09.04, Theater an der Linde, Weinstadt; R: B. Nolte-Michel 13.01.05, Junges Theater, LB Niedersachsen Nord, Wilhelmshaven; R: F. P. Huhn 25.09.05, Junges Schauspielhaus, Hamburg; R: T. Fransz; 12.11.06, Prager Theaterfestival; 15.03.07, Schauburg, München 07.06.08, Schlossfestspiele Ettlingen; R: S. Bahnsen 07.09.08, Consoltheater Gelsenkirchen; R: A. Kramer 15.05.09, Theater Feuer und Flamme, Braunschweig; R: H. Fiegen ÖE/ SE - frei Mme de Beaumont (1711-1780) A. Gronemeyer * 1962 in Sögel; lebt in Köln u. Mannheim F. Melis * 1962 in Moers; lebt in Köln S. Sieben * 1968 in Geldern; lebt in Dormagen Zwei komische Figuren, ein Mann und eine Frau, wollen eine Geschichte erzählen. Die schönste Geschichte, die sie kennen. Eine Geschichte von Liebe soll es sein, eine Geschichte vom Guten und vom Bösen. Eine Geschichte voll Verwandlung und spannender Wendungen. Welche Geschichte ist schauriger und wunderbarer als die von dem schönen Mädchen, das sich, um das Leben ihres Vaters zu retten, in die Hände eines Biests begibt. Denn das liebe Kind gruselt sich vor dem scheußlichen Monster, es denkt, es soll gefressen werden. Aber das Biest ist kein gewöhnliches Monster. Es hat ein großes Geheimnis: unter der hässlichen Oberfläche verbirgt sich nicht nur ein guter Charakter, sondern sogar ein wunderschöner Prinz. Und das Mädchen? Vielleicht ist es gar nicht so lieb und schön, wie alle meinen. Vielleicht ist auch das Mädchen ein Biest. Auch dieses Geheimnis muss noch jemand entdecken. Diese neue Fassade des alten Märchens geht auf spielerische Weise mit unseren Träumen und Illusionen um, ohne diese zu zerstören. „Den Autoren ist es gelungen, ein Theaterstück zu finden, das große Kraft hat. [...] Sie haben den langen, beschwerlichen Weg zu ihrem ersten Kuss erzählt, und in der Umarmung der beiden Liebenden wurde das Stück zu einer großen Umarmung für die Zuschauer.” (Begründung der Jury, NRW, 1999) „Ein zauberhaftes Stück. Natürlich geht es um die Liebe. Und um die Angst davor. Um die Angst vor den eigenen Gefühlen und das Zurückweichen vor zuviel Nähe. Ein ziemlich modernes Stück also.” (Saarbrücker Zeitung, 05.11.02) „Sie und er. Sechs, 16 oder 46 Jahre alt? Egal, alles ab sechs ist möglich, darüber spielt das Alter keine Rolle. Sie ist schön. Er ist hässlich. Er will sie küssen, sie findet Küsse scheußlich. Er liebt. Sie liebt nicht. Er gibt irgendwann auf, sich nach ihrer Liebe zu sehnen, singt und plötzlich ist er in ihren Augen schön. Finden er und sie zueinander? [...] Das Stück entflammte Kinder wie Erwachsene.“ (Die Welt, 27.09.05) PHILIPP HARPAIN Philipp Harpain wurde 1966 in Kiel geboren. Er studierte Musik und Germanistik an der Universität in Oldenburg und absolvierte eine theaterpädagogische Ausbildung zum Spielleiter bei Ingo Scheller. 1992 bis 1996 studierte er Theater- und Darstellpädagogik an der Theaterakademie in Ulm. Anschließend war er als Schauspieler, Regieassistent und Theaterpädagoge an verschiedenen Theaterhäusern engagiert. Philipp Harpain lebt in Berlin. 58 Philipp Harpain SCHAUKELPFERD UND MUNDHARMONIKA 2H Empfohlene Altersgruppe: 4+ UA: 13.04.00, Theater Oberhausen; R: M. Jezierny 11.03.01, Horizont theater, Köln; R: V. Hein ÖE/ SE - frei P. Harpain * 1966 in Kiel; lebt in Berlin Ein schönes, aber nicht beschönigendes Stück über Obdachlosigkeit und Freundschaft. Hans und Gregor leben auf der Straße. Mit Hilfe einer Suppe, die Zauberkraft zu haben scheint, und Kraft ihrer Phantasie schaffen es die beiden, einen Zirkus auf die Bühne zu zaubern, der sie von ihrem tristen Leben ablenkt. In diesem Zirkus kommen auch Hans’ Schaukelpferd Fridolin und Gregors Mundharmonika voll zum Einsatz. Als sich die beiden, die sich zuvor eigentlich gar nicht leiden konnten, am Abend nebeneinander schlafen legen, ist eine schöne Zirkuswelt Realität geworden. „Hans hält seinen Fridolin für ein Zirkuspferd, Gregor kennt angeblich Zaubersprüche, beide tun ein wenig groß – und das ist der Anfang einer wunderbaren Freundschaft zweier Trauerklöße, die im Spiel miteinander die Welt um sich her vergessen lernen. […] Kindertheater ohne Märchenschleier – ein gelungenes Experiment!” (Kölner Stadtanzeiger, 13.03.01) WILHELM HAUFF Der vielseitige Erzähler Wilhelm Hauff wurde am 29. November 1802 in Stuttgart geboren. Er studierte zunächst Theologie und Philosophie in Tübingen, arbeitete dann als Hauslehrer und schließlich als Redakteur für das Cotta’sche Morgenblatt. Seinen größten literarischen Erfolg erzielte Hauff mit dem Buch LICHTENSTEIN (1826), mit dem er den historischen Roman in Deutschland begründete. Wirklich bekannt aber wurde er durch seine Märchen, die in drei Almanachen 1826, 1827 und 1828 erschienen, sowie durch seine Lieder, die sich zu Volksliedern entwickelten. In seinen Erzählungen verbindet Hauff romantischphantastische Elemente mit realistischen, zeitkritischen und satirischen Zügen. Es ging ihm allerdings nicht nur darum, seine Zeit kritisch zu beleuchten, er wollte seine Leser auch unterhalten. Der Dichter starb am 18. November 1827, elf Tage vor seinem 25. Geburtstag, in seiner Heimatstadt. Philipp März (Pseudonym für Manuel Boecker), Jahrgang 1973, lebt als freier Autor und Schauspieler in München. Neben Theaterstücken schreibt er journalistische Texte und Kolumnen. Nach seiner Schauspielausbildung an der Neuen Münchner Schauspielschule war er viele Jahre an verschiedenen deutschen Bühnen engagiert, u. a. am Nationaltheater Mannheim und am Südostbayerischen Städtetheater in Landshut. In den letzten Jahren arbeitete er als Schauspieler an Theatern in Ingolstadt, Nürnberg und Südtirol, sowie für Film- und Fernsehproduktionen. Bisher wurden drei seiner Theaterstücke für Kinder und Jugendliche uraufgeführt. Wilhelm Hauff DER FALSCHE PRINZ Bearbeitung von Philipp März (Originaltitel von W. Hauff: „Das Märchen vom falschen Prinzen“) 2 D, 2 H (bei Mehrfachbesetzung) Empfohlene Altersgruppe: 5+ UA: 13.11.04, Südostbayerisches Städtetheater, Landshut; R: T. Danner W. Hauff (1802-1827) P. März * 1973 in Hagen; lebt in München Der fern von seiner Heimat aufgewachsene Marim trifft auf seiner Rückreise den Schneiderlehrling Labakan, dem er verrät, dass er ein Prinz ist. Der junge, in seinem Handwerk durchaus begabte Labakan will sich mit seinem Schneiderdasein nicht zufrieden geben. Sein Traum, ein Prinz, einfach ein anderer, zu sein, ist plötzlich greifbar nah. Er nutzt die Gunst der Stunde und raubt Marim den Dolch, an dem er als Prinz erkannt werden soll. Am Hof angekommen, hält Labakan um die Hand von Prinzessin Jolina an. Jolina zweifelt jedoch an der Identität des Bräutigams. Der wahre Prinz hat sich mittlerweile auch auf den Weg gemacht, um Labakan des Betruges zu überführen. Die Prinzessin erkennt in Marim ihren wahren Verlobten. Nur ihre Mutter lässt sich noch von Labakan täuschen. Das Chaos ist perfekt. „Das Märchen von Wilhelm Hauff ist eine Parabel über die Macht des Schicksals und die Macht der Liebe.“ (Ankündigungstext, Südostbayerisches Städtetheater) Marco Süß, geboren 1972 in Zschopau, Erzgebirge, ist seit der Spielzeit 2004/5 als Leiter der Jungen Württembergischen Landesbühne, der Kinder- und Jugendsparte des WLB in Esslingen engagiert. Er ist Autor und Regisseur. Katrin Enders, geboren 1968 in Zwickau, studierte Theaterwissenschaft in Leipzig. Danach arbeitete sie als Regieassistentin und Dramaturgin am Deutschen Nationaltheater Weimar sowie am Theater Chemnitz. Dort betreute Sie als Studioleiterin auch die Schauspielstudenten der Hochschule für Musik und Theater Leipzig. Seit 2004 ist Katrin Enders Chefdramaturgin und Regisseurin an der Württembergischen Landesbühne Esslingen. 59 Wilhelm Hauff ZWERG NASE Bearbeitung von Marco Süß (Mitarbeit: Katrin Enders) 3 D, 3 H oder 2 D, 4 H (bei Mehrfachbesetzung) Empfohlene Altersgruppe: 6+ UA: 17.11.02, Schauspiel Chemnitz; R: M. Süß; S. Herzfeld/ R. Siedhoff 30.11.08, Theater Magdeburg; R: A. Rehschuh 08.11.09, Mecklenburgisches LT, Parchim; R: M. Bandt 26.11.09, LB Sachsen-Anhalt, Lutherstadt Eisleben ÖE/ SE - frei M. Süß * 1972 in Zschopau; lebt in Esslingen K. Enders * 1968 in Zwickau; lebt in Esslingen Ein Stück über einen Jungen, der plötzlich zum verstoßenen Außenseiter wird und schließlich couragiert das Beste aus seiner Situation zu machen weiß. Über Äußerlichkeiten, die wenig über die innere Beschaffenheit eines Menschen sagen, und über kleine Ursachen, die schließlich doch Großes bewirken. „Es geschieht an einem helllichten Markttag. [...] Eine bucklige Alte macht die Ware der Gemüse-Hanne schlecht. Bis deren Söhnchen Jakob zwischen Mut und Angst Paroli bietet. Der Knabe erntet dafür sieben Jahre Gefangenschaft im Palast der Fee Kräuterweis, die ihn schließlich als langnasigen Zwerg mit vorzüglichen Kochkünsten entlässt. Doch was für eine Enttäuschung: Die eigenen Eltern erkennen ihren Jungen nicht wieder. Seine Tapferkeit hat Jakob nicht verloren. Was geht andere seine Nase an? Und siehe da, bis zur Hochzeit mit Prinzessin Mimi wird alles wieder gut.“ (Chemnitzer Morgenpost, 19.11.02) Irmgard Paulis wurde 1943 in der CSSR geboren. Sie absoliverte eine Schauspielausbildung und studierte Theaterwissenschaft in Wien. Anschließend führten sie Engagements nach Zürich, Frankfurt, Kiel, Bremen, ans Grips Theater Berlin und LTT Tübingen. Seit 1988 arbeitet sie als freiberufliche Regisseurin und Autorin für das Kinder- und Jugendtheater. Neben theaterpädagogischen Inszenierungsprojekten erlangte sie 1996 eine Zusatzqualifikation in Dramatherapie. Irmgard Paulis lebt heute in Bremen. Sabine Altenburger, geboren 1963 in Stuttgart, arbeitet als Dramaturgin, Autorin für Theater und Rundfunk und als PR-Referentin für verschiedene Kultureinrichtugen. Außerdem doziert sie an der Internationalen Theaterschule Puck und der Landesarbeitsgemeinschaft TheaterPädagogik Baden-Württemberg. Sabine Altenburger lebt in Stuttgart. Wilhelm Hauff I. Paulis * 1943 in SK-Kremnica; lebt in Bremen Bearbeitung von Irmgard Paulis und Sabine Altenburger 2 D, 4 H Empfohlene Altersgruppe: 8+ UA: 1992, KiJuTh des LTT Tübingen; R: I. Paulis 16.11.95, Westfälische Kammerspiele, Paderborn; R: L. Ihlenfeld 07.09.97, Westdeutsches Tourneetheater Remscheid; R: J. Jaschinski 31.10.04, Bremer Theater; R: I. Paulis 10.05.10, Theater-AG, Gymnasium am Hoptbühl, Villingen-Schwenningen; R: U. Merkle ÖE/ SE - frei S. Altenburger * 1963 in Stuttgart; lebt auch dort Der arme Kohlenbrenner Peter Munk sehnt sich nach Reichtum und Ansehen. Das „Glasmännlein” gewährt dem Sonntagskind drei Wünsche, doch der törichte Peter geht allzu sorglos mit ihnen um und setzt sogar sein Herz aufs Spiel. Mit einem steinernen Herzen aber lebt es sich nicht leicht. „Der Märchenstoff ist plastisch und zugleich einfach angelegt.” (Schwarzwälder Bote, 26.11.92) „Irmgard Paulis und Sabine Altenburger haben Hauffs Erzählung in eine zügig vorantreibende DialogDramaturgie umgeschrieben.“ (Reutlinger Anzeiger, 23.11.92) DAS KALTE HERZ WOLFGANG HEYDER Wolfgang Heyder, geboren 1954 in Ratingen, lebt als Dramaturg und freier Autor in Berlin. Neben Arbeiten für Theater und Film veröffentlichte er mehrere Prosa- und Gedichtbände. Er erhielt 1993 das AlfredDöblin-Stipendium der Akademie der Künste in Berlin. Wolfgang Heyder ihre Sachen benutzt. Das ist immerhin ihr Revier. Deshalb entscheiden Max und Jan, sich gegen den Eindringling zu wehren. Heyder zeigt, wie schnell „Fremdenfeindlichkeit” schon im Kleinen passiert und Mitläufer sich schuldig machen. Das Spiel soll ein Kennenlernen und Aufeinanderzugehen ermöglichen. BAUPLATZ SCHUTT UND ASCHE 2 D, 3 H Empfohlene Altersgruppe: 10+ UA - frei W. Heyder * 1954 in Ratingen; lebt in Berlin Jedrzej ist neu in der Stadt – und anders. Er spricht eine fremde Sprache, trägt Zeitungen aus nie gehörten Ländern bei sich und ist irgendwie komisch. Das finden zumindest Max und Jan. Während Thisbe und Tanja sich gleich mit dem Fremden anfreunden, wollen die beiden Kumpels nicht, dass er auf ihrem Spielplatz ist und sogar JAN MAX JAN MAX 60 Sind das deine Zeitungen? Gehören die dir? Wo hast du die gestohlen? Kannst du die etwa alle lesen? Au ja. Der soll uns was vorlesen. Das möchte ich hören, wie so eine Affensprache klingt. FRANK HÖRNER/ CHRISTIAN SCHÖNFELDER/ SABINE ZEININGER |NEUE AUTOREN| Frank Hörner, 1966 in Düsseldorf geboren, leitet seit 2005 das Theater Kohlenpott in Herne. Nach einer Schauspielausbildung am Hamburgischen Schauspielstudio folgten Engagements in Hamburg, Lübeck, Parchim, Mainz, Brandenburg und Bochum. Seine erste Regiearbeit absolviert er 1995 am Prinz Regent Theater Bochum. Danach folgten Regiearbeiten unter anderem am Düsseldorfer Schauspielhaus, am Forum Freies Theater in Düsseldorf und am Schauspielhaus Bochum. Er arbeitet regelmäßig als Regisseur auf Malta für actinghouse productions und am Jungen Ensemble Stuttgart (JES), dem Stuttgarter KiJuTheater. Frank Hörner lebt in Bochum. Christian Schönfelder wurde 1967 in Darmstadt geboren und studierte nach einem Volontariat bei der Goslarschen Zeitung an der Spielstatt Ulm/ Akademie für darstellende Kunst (adk) Dramaturgie. Er arbeitete zunächst als Dramaturg am zwinger 3 (Kinder- und Jugendtheataer der Stadt Heidelberg), ab 1999 am Schnawwl (Kinder- und Jugendtheater am Nationaltheater Mannheim) und ging 2002 als PR-Dramaturg an das Nationaltheater Mannheim. Christian Schönfelder arbeitet heute als Dramaturg am Jungen Ensemble Stuttgart. Sabine Zeininger, geboren 1959 in Blaubeuren, Schauspielausbildung an der Hochschule für Musik und Theater Hannover, Gesangs- und Tanzunterricht in Berlin und Paris. Engagements u.a. an der Schauburg München. Sie arbeitet als freie Schauspielerin für Theater, Film und Fernsehen sowie als Schauspiellehrerin und Dozentin (u.a. für Theaterpädagogik an der adk Ulm). Sabine Zeininger lebt in München. Frank Hörner/ Christian Schönfelder/ Sabine Zeininger Ein Kinderstück über Kindheit im Deutschland der 1940er Jahre. Eine Geschichte über die heutige GroßelternGeneration, die erzählt über den Verlust von Sicherheit und Heimat, über Abschied und Neuanfang, über Lebensmut und die Kraft der Phantasie, die Welten verändern kann. Und über ein altes Karussell mit seinen Pferden und Figuren, das sich dreht und dreht, immer weiter dreht. „Ein großes Thema behandelt auch ’Das Karussell’, das am Sonntag im Jungen Ensemble Stuttgart uraufgeführt wurde. Die Inszenierung von Frank Hörner kommt mit nur einer Darstellerin und einer Holzkiste als Bühnenbild aus. Wer glaubt, dies wäre zu wenig, kennt die Kiste nicht, welche die Erzählerin (Sabine Zeininger) im Keller ihres Vaters Paul gefunden hat. Denn das Ding erweist sich als Wunderkiste. Nicht nur ist sie sehr wandelbar – mal Verkaufsbude, mal Kuhstall, mal Wohnstube –, sondern auch voller Tiere, Musik und Erinnerungen. Die Erzählerin ist mindestens so vielseitig wie ihre Kiste, im Handumdrehen tauscht sie die Rollen. Gerade noch Paul, der in einer Schaustellerfamilie aufwuchs, ist sie im Moment darauf dessen Vater, Mutter oder seine Freundin Sarah.“ (Stuttgarter Zeitung, 16.12.08) „Das JES wagt eine Zeitreise: Mitten hinein in eine Szene kindlicher Ausgelassenheit dröhnt Sirenengeheul. Für viele Kinder im Zweiten Weltkrieg war dieses Geräusch der tägliche Auftakt des Schreckens, wenn Bomben der Alliierten die Städte in Trümmerwüsten verwandelten. Viele der inzwischen Erwachsenen können über das Trauma ihrer verlorenen Kindheit bis heute nicht sprechen. Kindern jener Zeit auf der Bühne eine Stimme zu geben mit einer leichten wie poetischen Aufführung ist ein besonderes Verdienst des JES.“ (Stuttgarter Nachrichten, 17.12.08) NEU DAS KARUSSELL 1 D, 1 Techniker Auch als mobile Klassenzimmerproduktion denkbar Empfohlene Altersgruppe: 7+ 2009 im Stückepool von Kaas & Kappes UA: 14.12.08, JES, Stuttgart in Kooperation mit dem theaterkohlenpott, Herne; R: F. Hörner; 17.-22.05.09: 25. KiJuThTreffen NRW am WLT Castrop-Rauxel, Motto: QUERgeschaut! ÖE/ SE - frei F. Hörner * 1966 in Düsseldorf; lebt in Bochum C. Schönfelder * 1967 in Darmstadt; lebt in Stuttgart S. Zeininger * 1959 in Blaubeuren; lebt in München Paul ist ein Kind der bunten Welt des Jahrmarkts. Mit seinem Vater und dessen Karussell zieht er jeden Sommer über die Volksfeste. Manchmal besucht ihn dort Sarah, ein Kind aus der Nachbarschaft. Zusammen drehen sie auf dem Karussell ihre Runden, er im Feuerwehrauto, sie auf einem der schönen wilden Pferde. Doch dann gerät alles ins Stocken, es gibt keinen Jahrmarkt mehr, das Karussell wird eingemottet, der Vater muss in den Krieg, auch Sarah ist eines Tages plötzlich verschwunden und Pauls Mutter hört auf einmal auf, morgens zu singen. Paul muss viele Nächte im Keller mit seiner Mutter und den ganzen Nachbarn verbringen, während oben die Erde bebt. Tagsüber schaut er nach dem Karussell und träumt von abenteuerlichen Ausritten an der Seite von Sarah – bis irgendwann auch das Karussell zerstört wird, wie so viele Häuser der Stadt. Nur ein weißes Pferd, das Schönste von allen, bleibt unversehrt, und Paul ist überzeugt, dass dieses seinen Vater aus dem Krieg holen wird, wenn der in Gefahr ist. Auch ein Krieg kann nicht ewig dauern. JEAN-PIERRE HUBERT Jean Pierre Hubert wurde 1941 in Strasbourg geboren. Er hat zahlreiche Novellen, Romane und Theaterstücke geschrieben, die in Frankreich mit zahlreichen Preisen, wie 1982 dem Grand Prix de la Science Fiction Francaise, ausgezeichnet wurden. Daneben schrieb er mehrere Drehbücher. Jean-Pierre Hubert starb am 1. Mai 2006. 61 Jean-Pierre Hubert SCHLAMM Phantastische Komödie für vier Personen und einen „Pott” aus dem Französischen von Johannes Westenfelder 1 D, 4 H oder 2 D, 3 H Empfohlene Altersgruppe: 9+ UA: 1995, TJP Strasbourg; R: J.-L. Heckel DSE - frei J.-P. Hubert (1941-2006) Niemand will der Pott sein. Denn Pott sein heißt gehänselt werden, ausgeschlossen sein und in der ungemütlichen Schlammecke leben zu müssen. Aber das sind sie nunmal, die Spielregeln von „Bäumchen-wechseldich“. Doch einmal Pott heißt ja nicht gleich immer Pott. Deswegen schnappt der Pott Nummer Eins sich die Ecke von der Tochter der Luft und wird zum Herzblatt umbenannt. Plötzlich akzeptieren ihn die anderen. Dafür muss das Mädchen ihre Ecke freigeben, in die Pottecke umziehen und wird von den anderen nun abfällig Puppe genannt. Raus aus der Gemeinschaft ist also, wer sich in der falschen Ecke befindet. Die Persönlichkeit spielt dabei keine Rolle. Das erkennen auch Herzblatt und Puppe und verbünden sich, um die anderen gemeinsam auszutricksen. „Man betritt einen universalen Mülleimer, in den JeanPierre Hubert fünf Personen stellt, die sich mit Passion dem ’Bäumchen-wechsel-dich-Spiel’ hingeben. Der ’Pott’ in der Mitte kriecht im Schlamm, einer viskosen, undefinierbaren und omnipräsenten Masse, und die Reichen, bequem in ihren Ecken, amüsieren sich, indem sie dem Pott herausfordernd vor der Nase herumtanzen oder unerbittliche Theorien über die ’Schlammitude’ zum Besten geben.” (Dernières Nouvelles d'Alsace, 03.02.95) „Eine philosophische, drollige und ätzende Geschichte.” (Hebdoscope, 22.02.95) GERD IMBSWEILER (UND CO-AUTOREN) Gerd Imbsweiler wurde 1941 in Offenbach/ Main geboren. Er arbeitete von 1968 bis 1975 als Schauspieler an den Basler Theatern. 1974 gründete Gerd Imbsweiler zusammen mit Ruth Oswalt das Vorstadttheaters Basel (früher Theater Spilkischte), wo er bis zum Jahr 2007 als Co-Leiter, Schauspieler sowie Hausautor fungierte. Mit dem Theater wurde er 1987 zum Kunstpreisträger der Stadt Basel ernannt. 1999 erhielt er zusammen mit seiner Frau Ruth Oswalt den Hans Reinhart-Ring, die höchste Theaterauszeichnung der Schweiz und den Preis der internationalen ASSITEJ (Weltverband der Theater für ein junges Publikum). Er veröffentlichte bisher Kurzgeschichten, Theaterstücke und Lyrik. Gerd Imbsweiler lebt als freier Schauspieler und Autor in der Schweiz. Sibylle Burkart/ Gerd Imbsweiler Antonia Brix/ Beat Fäh GUTE FRAGE – NÄCHSTE FRAGE + Zwei mobile Stücke (einzeln spielbar) für Theater im Klassenzimmer 1 D, 1 H Empfohlene Altersgruppe: 10+ G. Imbsweiler * 1941 in Offenbach; lebt in CH-Basel/ A. Brix * 1968 in Frankfurt/ Main; lebt in München S. Burkart * 1968 in CH-Luzern; lebt in CH-Basel/ J. Griesenberg * 1972 in Hamburg; lebt in CH-Basel R. Oswalt * 1946 in CH-Zürich; lebt in CH-Basel/ B. Fäh * 1952 in CH-Zürich; lebt in Bonn „Die beiden Stücke beschäftigen sich mit dem Versuch, das Leben durch das Verfolgen von Regeln in den Griff zu bekommen, und mit dem Scheitern daran. In beiden Stücken bemüht sich ein jeweils junger Lehrer bzw. eine Lehrerin, eine Schulstunde anhand einer vorgefertigten Unterrichtskonzeption zu halten. Daran werden sie durch das unerwartete Auftauchen zweier Schulinspektoren gehindert, die alle Pläne durcheinander bringen und die Lehrer in absurde Situationen verwickeln. Im Verlauf eines, vor allem aber in der Konstellation beider Stücke zeigt sich, dass alle Unterrichtsformen ihre Grenzen haben und auch gute Vorbereitung, solide Planung und sinnvolle Regeln flexibles Handeln und spontanes Anpassen an aktuelle Situationen nicht ersetzen können.“ (Ulrike Leßmann; in: Schneider/ Loewe (Hrsg.): Theater im Klassenzimmer. Wenn die Schule zur Bühne wird, Schneider Verlag Hohengehren, Baltmannsweiler, 2006) „Das Phantastische wächst hier aus dem Dialog heraus und holt seine Kraft aus der Konstellation: der Spannung zwischen den Generationen einerseits, und andererseits aus den je unterschiedlichen Träumen und Sehnsüchten. [...] Was den Abend durchgehend trägt, sind Wortwitz und Spiellust, die aufwendige Genauigkeit der Gesten, der Tonlagen und der Pausen [...] und die Komik mancher Einfälle.“ (Baseler Zeitung, 03.02.03) Sibylle Burkart/ Gerd Imbsweiler Antonia Brix/ Beat Fäh GUTE FRAGE – NÄCHSTE FRAGE UA/ SE: 31.01.03, Vorstadttheater Basel; R: A. Brix; viele Gastspiele u. a. 02.-04.10.03, szene bunte wähne, u. a. A-Horn, A-Krems, A-Zwettl, CZ-Jindřichův Hradec; 16./ 17.03.05, 2. Festival Theater im Klassenzimmer, Dresden DE: 28.09.06, Theater der Jungen Welt, Leipzig; R: Jakob Jensen; 17.04.08, 5. Sächsisches Theatertreffen „Bruder Nachbar“ in Plauen-Zwickau ÖE - frei Eine junge Lehrerin, begeistert von ihrem Fach, aber chaotisch im Umgang mit ihren Lehrmaterialien. Ein 62 älterer Schulinspektor, der sie prüft und provoziert. Ein spannungsgeladenes Zusammentreffen. „Er konfrontiert sie mit brennenden Fragen, auf die sie mit ihrer Wissenschaft keine Antwort weiß: Welche Farbe haben die Schmetterlinge im Bauch, wie kommen die Flausen in den Kopf, wie heißt der kleine Mann im Ohr, soll ich ein Sofa kaufen oder doch lieber eine Kommode? Will sagen: Was fühlt der Mensch? Spätestens jetzt ist allen Kindern klar, dass das keine normale Unterrichtsstunde sein kann, sondern reines Theater. ’Gute Frage – Nächste Frage’ ist ein urkomisches und glänzend gespieltes Stück über den unauflöslichen Widerspruch zwischen Bedürfnissen und Erwartungen, in dem die Schüler sich selbst spielen.“ (Leipziger Volkszeitung, 30.09./01.10.06) Julius Griesenberg/ Ruth Oswalt Antonia Brix/ Beat Fäh 16./ 17.03.05, 2. Festival Theater im Klassenzimmer, Dresden DE/ ÖE - frei - GUTE FRAGE – NÄCHSTE FRAGE UA/ SE: 31.01.03, Vorstadttheater Basel; R: A. Brix; viele Gastspiele u. a. 02.-04.10.03, szene bunte wähne, u. a. A-Horn, A-Krems, A-Zwettl, CZ-Jindřichův Hradec; Gerd Imbsweiler/ Antonia Brix/ Sibylle Burkart/ Julius Griesenberg/ Ruth Oswalt KNIGGES ERBEN eine Familiengeschichte 2 D, 2 H Empfohlene Altersgruppe: 10+ UA/ SE: 29.01.00, Vorstadttheater, CH-Basel; R: A. Brix; 26.-28.03.00, Blickfelder, CH-Zürich; 18.05.00, KiJuThFestival NRW, Krefeld; 07.07.00, Schöne Aussicht, Stuttgart; 19-24.03.01, Theater sehen – Theater spielen, Marburg: 2. Platz: Marburger KiJuThPreis; 16.-20.05.01, Spot Festival, CH-Baden DE/ ÖE - frei Kennen Sie Knigge? Jenen unbestrittenen Wächter über menschliche Verhaltensformen in jedweder Lebenslage? Doch was ist, wenn ein Mann seine neben dem Tisch Ein junger Lehrer, zwar dynamisch, aber auch pedantisch. Eine ältere Schulinspektorin, misstrauisch und nervend, die ihn attackiert. Ein Verlust der Souveränität und ein Gewinn an Gefühl. gestürzte Frau nicht beachtet und später behauptet, ihre Hilferufe hätten dem Tischbein gegolten? Ein kleines Büchlein über Anstandsformen in den 50er Jahren und eine Zeitungsnotiz aus den 90ern über das bereits erwähnte Paar standen am Beginn dieser Ensembleproduktion. Entstanden ist eine Zeitreise durch knirschende Träume, uneingestandene Wünsche und familiäre Verwerfungen: Eine assoziative Familienchronik der letzten fünf Jahrzehnte. „Scharf, boshaft und unentschieden ist das Stück, [...] bei aller Schärfe strahlt es aber eine große Wärme aus und die Boshaftigkeit ist nicht zynisch, sondern herzergreifend.“ (Frankfurter Allgemeine Zeitung, 15.02.00) „’Knigges Erben’ [...] ist der Anwärter auf den Oscar, der innerhalb des Theaterfestivals Blickfelder zu lancieren wäre.” (Neue Zürcher Zeitung, 03/2000) ERNST JANDL Ernst Jandl, 1925 in Wien geboren, zählt zu den bedeutendsten Lyrikern unserer Zeit. Unter dem Einfluss der konkreten Poesie und des Dadaismus wandte er sich der „experimentellen Dichtung“ zu. Dabei bestand seine Kunst nicht nur im Verfassen, sondern auch im Vortrag seiner Gedichte. Er erhielt neben zahlreichen anderen wichtigen Literaturpreisen 1984 den Georg-Büchner-Preis. Sein Gesamtwerk erscheint im Luchterhand Literaturverlag. Ernst Jandl starb am 09. Juni 2000 in Wien. „Er hat Pathos wieder möglich gemacht, gerade auch indem er es durch die von ihm erfundene, verfremdende ’heruntergekommene Sprache’ brach und erträglich machte und das Groteske alles bemüht ’feinen‘ Sprechens höhnisch abservierte. Das war nicht einfach ’Gastarbeiterdeutsch’, wie es oft hilflos vereinfachend heißt, sondern die Vorführung dessen, wohin es mit dem Pathos gekommen war, das doch gerettet werden muss, um menschlichen Schmerz angemessen ausdrücken zu können.“ (Jörg Drews, Süddeutsche Zeitung, 13.06.00) Ernst Jandl FÜNFTER SEIN Bearbeitung von Anna Wenzel ein Theaterstück mit Musik und Liedern frei nach dem gleichnamigen Bilderbuch von Ernst Jandl und Norman Junge 5 D/ H Empfohlene Altersgruppe: 4+ Jandl/ Junge: fünfter sein, Beltz Verlag, Weinheim/ Basel, 1997, 1999 (Kleinformat) UA: 07.02.03, Theater Dortmund, KiJuTheater Sckellstraße; R: A. Siebers; B. Rinnert; 2004, KiJuThTreffen NRW, Gelsenkirchen: NRW-Preis ÖE/ SE - frei - E. Jandl (1925-2000) N. Junge * 1938 in Kiel; lebt in Köln A. Wenzel * 1959 in Oberbayern; lebt in München Warten. Warten. Warten. So ist das doch dauernd: Nase zerbrochen, Flügel geknickt, Fuß abgefallen, Herz zerschnitten, Arm verrutscht, Seele zerrissen, Auge abgegangen, Bein abgerissen, Hand verloren, Mensch kaputt. Und kein Schwein guckt. Keiner hilft einem. Keine Tür öffnet sich, keiner erbarmt sich und schraubt alles wieder zusammen. Ein heiler Arm, ein geflicktes Herz, eine frisch zusammengeklebte Seele, eine reparierte Hand, ein wieder angeleimter Fuß – schöne Sache, kommt im Leben aber praktisch nicht vor. Hier sitzen sie nun alle fünf auf ihren Stühlchen: preußisches Einerlei, hartes Gestühl, Deckenlampe, Glühbirne, Tür, Stille, 63 Leere, Nichts. Nur Warten. Warten. Warten. Kommt man hier noch lebend raus? Ist das schon alles, das Leben mit schmerzenden Gliedern und Verletzungen. Die Tür zu. Das Ende? Jeder schaut ausdruckslos vor sich hin, nur der Pinguin blickt zur Arztzimmertür. Unter der Türritze, Mamma mia, ein warmes Licht. Doch nichts geschieht. Da beginnt das Patientenkollektiv sich gegenseitig verwundert zu betrachten, und Pingu fängt an zu erzählen, wie er seine beiden Flügel verloren hat. Er muss etwas gegen seine Angst vor dem, was da kommen mag, unternehmen. „Das Verblüffendste am Stück und der rundum geglückten Aufführung: Der Kern von Jandls Gedicht wird nicht nur erhalten, er wird sprachvirtuos und durch genaue, liebevolle Personenführung, die jede noch so kleine Geste wichtig macht, herausgeschält, sicht- und fühlbar. Erst einmal ist dies: Warten. Kinder kennen das: Warten auf den Papa die Mama, das Essen; dass das Telefon klingelt oder eben beim Arzt im Wartezimmer. [...] Ein bisschen erinnern die fünf an Estragon und Wladimir, die auf Godot warten. Und wie die beiden Landstreicher (und wie Kinder auch!) vertreiben sie sich spielend die Zeit. Aber im Gegensatz zu den Beckett’schen Figuren wird ihre Hoffnungslosigkeit nicht größer, weil sie sehen, dass die anderen Patienten heil und fröhlich aus dem Sprechzimmer herauskommen. [...] Ernst Jandl, würde er noch leben, hätte auf all das vermutlich mit einem seiner Gedichte geantwortet: ’zauber die haft ganz/ zauber die haft’.“ (Theater der Zeit, April 2003) FÜNFTER SEIN wurde als Film unter der Regie von Alexandra Schatz für die Sendung mit der Maus vom Südwestfunk Baden-Baden konzipiert. Das Bilderbuch entstand unter der Verwendung der für den Film gezeichneten Bilder und wurde für den Deutschen Jugendliteraturpreis nominiert, mit dem Premio Bologna Ragazzi ausgezeichnet und 1997 von Luchs 129, der Jury von Zeit und Radio Bremen (u. a. Doris Dörrie, Mirjam Pressler) vorgestellt. ALMA JONGERIUS Alma Jongerius wurde 1959 in Utrecht geboren. Von 1976 bis 1981 absolvierte sie eine musikpädagogische Ausbildung an der Pädagogischen Hochschule in Amsterdam und arbeitete anschließend in diversen Amsterdamer Quartierzentren. 1984 bis 1988 besuchte sie die Theaterschool in Amsterdam und machte berufsbegleitend eine Ausbildung zur Dramadozentin und Regisseurin. 1985 gründete sie das Peutertheater Pompoen. Zur Zeit arbeitet Alma Jongerius als freischaffende Theaterpädagogin, Regisseurin und Schauspielerin in Baden in der Schweiz. Dik Prins wurde am 26. Oktober 1948 im niederländischen Zaandam geboren. Zunächst arbeitete er als Opernsänger, dann war er lange Jahre Schauspieler und Regisseur im Bereich Kinder- und Jugendtheater. Zur Zeit lebt er in Amsterdam und arbeitet als Pfleger in einem Altersheim. Alma Jongerius MÜLLMAUS 1 D/ H Empfohlene Altersgruppe: 3+ publiziert in: Spielplatz 13, Verlag der Autoren, Ffm., 2000 übersetzt ins Slowenische (Smetiščna Miš) von Samo Strelec UA/ SE: 03.02.93, Peutertheater Pompoen/ Rote Fabrik, CH-Zürich; R: D. Prins DE: 16.10.94, Theater im Werftpark, Kiel; R: N. Aust 18.10.98, fakstheater, Augsburg 25.04.99, ReibeKuchenTheater, Duisburg; R: V. Koopmans 19.04.01, Thalia Theater Halle 10.10.04, in bocca lupo e. V, Köln; R: E. Sebaa 01.11.05, Junges Theater, LB Niedersachsen Nord, Wilhelmshaven; R: F. Fuhrmann 21.05.06, theater hintenlinks, Krefeld 25.11.06, schnawwl am NT, Mannheim; R: A. Michaelis; 13.05.07, BadenWürttembergisches KiJuThFestival, Konstanz; 05.11.06.08, São Paulo; 02./04.09.09, Bangalore, Indien 14.06.08, Horizont Theater, Köln Slowenische EA: 14.11.09, Lutkovno Gledališče (Puppentheater) SLOMaribor; R: S. Strelec ÖE - frei A. Jongerius * 1959 in NL-Utrecht; lebt in CH-Baden Alma Jongerius GUTE NACHT, MEIN BÄR 1 D/ H Empfohlene Altersgruppe: 3+ Ein kaputter Staubsauger, ein Regenschirm mit Löchern, Küchenabfälle, altes Spielzeug, ein Stapel Zeitungen, ein großer Abfallsack und eine freche Müllmaus. Aus dem Küchenschränkchen vertrieben, flüchtet die obdachlose Maus in einen Müllhaufen. Die Neugier ist stärker als die Angst. Das Publikum wird Partner auf der Suche nach Kuchen und Käse. „Müllmaus” spielt mit Inhalten und Formen, die für Kleinkinder erkennbar sind, aber nicht der Realität entsprechen. So werden Haushaltsgegenstände auf ungewöhnliche Art benutzt, und Spielsachen verwandeln sich in Mäusekinder. Die Geschichte ermöglicht den Zuschauern, selber eine Verbindung zur Realität herzustellen. Das Stück lebt vor allem vom Spiel, den Bewegungen, der Musik und dem Austausch mit dem Publikum. „Die ’Müllmaus’, ein Stück, das den Gefühlen, der Freude und den Ängsten, abseits der Märchenklischees, Artikulationsraum gibt.” (Neu-Ulmer Zeitung, 07.06.94) „Ein poetisches, interaktives Theater, das ideal auf ein junges Publikum abzielt – mit dem Appell: Gemeinsamkeit macht gerade bei Kleinen stark! Und: Angst hat mal jede(r) – natürlich auch eine mutige Maus. Aber es gibt Chancen, diese zu überwinden.“ (Westdeutscher Allgemeiner Anzeiger, 11.05.05) UA: 27.03.88, Peutertheater Pompoen, NL-Amsterdam; R: D. Prins DSE/ SE: 01.06.89, Peutertheater Pompoen; Rote Fabrik CH-Zürich; 1991, DRSAufzeichnung DE: 07.11.92, FaksTheater, Augsburg; R: K. Andrä 23.05.93, Spielraum, Kassel; R: J. Damaschke 22.10.93, Theater im Werftpark, Kiel; R: N. 64 Aust 05.03.95, ReibeKuchenTheater, Duisburg; R: U. Frisch 25.08.96, Theater Bilitz, Münchwilen; R: U. Beeler 01.12.96, KiJuTheater des LTT, Tübingen; R: C. Richers Franz. EA: 10/98, Théâtre de la Vallée, FSaint Brice sous Forêt; Ü/ R: G. Schumann 26.10.04, LB Niedersachsen Nord, Wilhelmshaven; R: F. Fuhrmann 05.06.05, KiJuTheater Speyer, im Zelt und mobil; R: M. Folz 07.02.06, Schauspielkollektiv Lüneburg; R: F. Fuhrmann 25.10.06, Theater Radelrutsch, Donnbronn/ Heilbronn; R: B. Wilbs 12.10.08, theater hintenlinks, Krefeld ÖE - frei - „Auf klare, unverschnörkelte Weise wurde vorgeführt, was für Kinder nachvollziehbar und verständlich ist: Die zwischen zärtlicher Liebe und jäher Ablehnung pendelnde Beziehung vom Mädchen Pom und ihrem ’Prinz Bär’, die sprühenden Ideen eines Kindes, das eigentlich im Bett liegen sollte und schlafen. Schlichte Lieder, die im Stück wieder und wieder gesungen wurden.” (Schwäbische Zeitung, 08.11.93) „Das Stück ist trotz seiner Schlichtheit wundersam poetisch.” (Reutlinger Generalanzeiger, 21.01.97) „Eine lustvolle Spielwiese mit Gefühl für leise, humorvolle Vorgänge.” (Stuttgarter Zeitung, 22.04.02) Pom und ihr Bär sollten schlafen gehen. Stattdessen machen die beiden eine Flugreise, verjagen Gespenster, streiten und versöhnen sich. Alma Jongerius/ Dik Prins KLEINE RAUPE 1D Empfohlene Altersgruppe: 3+ 1990, DRS-Fernseh-Aufzeichnung (Spielhaus) der UA UA: 28.02.90, Peutertheater Pompoen, NL-Amsterdam; R: D. Prins DSE/ SE: 25.03.90, Peutertheater Pompoen; Rote Fabrik, CH-Zürich; R: D. Prins DE: 1990, Rrrabatzzz Theater Hainburg; R/ : T. Waldkircher 05.09.93, FaksTheater Augsburg; R: A. Jongerius 12.02.95, ReibeKuchenTheater Duisburg; R: R. Frisch ÖE: 07.05.99, Theater des Kindes, A-Linz; R: H. Leutgöb 30.10.99, Horizont Theater, Köln; R: V. Hein 13.10.02, KiJuTheater Speyer; R: H. Heinstein 24.09.06, Theater Osnabrück; R: S. Frense D. Prins * 1948 in NL-Zaandam; lebt in NL-Amsterdam Groß und schön wird sie einmal werden, die kleine grüne Raupe, mit der Sophie in ihrem Sandkasten Freundschaft geschlossen hat. Sophie versorgt sie mit Essen, bis sie immer dicker und dicker wird. Eines Tages erhebt sich ein wunderschöner Schmetterling und fliegt davon. „Die Aufführung kann alle Kulturpäpste, die skeptisch sind, ob Kindertheater denn auch Kunst sei, von ihren Zweifeln befreien. Aber was viel wichtiger ist: sie macht den Kindern Spaß.“ (Abendzeitung, 07.09.93) „Eine leise, sehr poetische Geschichte! Nicht wilde und laute Aktionen, sondern rasch wechselnde Emotionen machen den Reiz dieses Stücks aus. Zwar zeigt die kleine Sophie der Raupe ihre Schätze, baut ihr aus einem Zollstock eine schwindelerregende Brücke oder übt mit ihr Zirkusnummern auf einem Bein ein, aber das steht bei diesem Spiel im Kinderzimmer gar nicht so sehr im Vordergrund. Zusammen mit Sophie erleben die jungen Zuschauer, warum Sophie sich freut, wütend wird, vor Freude in die Luft springt oder traurig ist, weil sie von ihrer kleinen Freundin Abschied nehmen muss.“ (Hildesheimer Allgemeine, 27.02.97) XENIA KALOJEROPOULOU Xenia Kalojeropoulou wurde 1936 in Athen geboren. Sie studierte an der Royal Academy of Dramatic Art in London. Anschließend kehrte sie zurück in ihre Heimat, wo sie als Schauspielerin zu arbeiten begann. 1972 gründete sie die Theatergruppe Mikri Porta (Die kleine Tür), mit der sie für Kinder und Jugendliche spielt und für die sie selbst Stücke verfasst. Mikri Porta gehört inzwischen zu den führenden Theatertruppen Griechenlands. Daneben schreibt Xenia Kalojeropoulou auch Stücke für Erwachsenen und arbeitet als Übersetzerin. Xenia Kalojeropoulou ODYSSINDBAD (Odyssevach) Stück mit Musik in zwei Akten aus dem Griechischen von Gaby Wurster 1 D, 6 H, ggf. MusikerInnen Empfohlene Altersgruppe: 6+ übersetzt in acht Sprachen und mehr als 15 mal im Ausland nachgespielt UA: 1981, Athina-Theater, GR-Athen; R: X. Kalogeropoulou 1984, Staatstheater, CY-Levkosia Israel. EA: 1985, Staatliches Kindertheater, IL-Tel Aviv Engl. EA: 1986, Merseyside Young People's Theatre, GB-Liverpool 1986, Unicorn Theatre for Children, GBLondon 1986, Kommunaltheater, GR-Kalamata 1986, Kinderbühne Porta-Theater, GR-Athen 1988, Kinderbühne, GR-Athen 1989, Kommunaltheater, GRLarissa 1989, Staatstheater, TR-Istanbul 1990, Kommunaltheater, GR-Komotini 1990, Kommunaltheater, GR-Agrinion 1991, Kommunaltheater, GR-Rhodos Staatstheater, RO-Arad 1994/95, Stadttheater, GR-Patras 04/1995, NT, Caracas 05/2001, Théâtre des Treize Vents, FMontpellier DSE - frei X. Kalojeropoulou * 1936 in GR-Athen; lebt auch dort Ein Held muss mal ein wildes Tier bezwingen, mal die schöne Prinzessin erobern oder die Weltmeere durchqueren und dabei zahlreiche Seeungeheuer bekämpfen. Doch auch ein Held sehnt sich irgendwann nach ein bisschen Ruhe. Und so macht sich Odyssindbad, der vielen Kriege müde, auf den Weg in seine Heimat. Doch bevor er diese erreicht, wollen noch viele Abenteuer von ihm erlebt werden. Und dann kommt zu allem Überfluss auch noch die Liebe ins Spiel. Prinzessinnen sind aber auch immer zu schön. Ob er das Geheimnis des Zyklolotogorgozirzibum löst und seine Heimat wieder sehen darf, bleibt abzuwarten. Aber schließlich ist Odyssindbad ein Held, und Helden geben nicht auf halber Strecke auf. Eine dramaturgisch sehr geschickte Bearbeitung aus Elementen der „Odyssee”, den „Geschichten aus 1001 Nacht”, Volksmärchen und Sagen verschiedener Länder. Odyssindbad trifft auf seiner Heimreise auf Zyklopen, 65 Gorgonen, Lotophagen, Zauberinnen, Piraten, Prinzessinnen und Könige. Er muss ungeahnte Abenteuer bestehen, die manchmal gefährlich, manchmal amüsant sind. Er fährt auf Meeren, wo die Fische Eulenköpfe haben, leidet Hunger und Durst, er wird in ein Tier verwandelt, löst Rätsel, er bekommt Flaschenpost, verliebt sich, und ihm bricht fast das Herz. Erst, als er seine Heimat Ithagdad erreicht, versteht er, was es mit dem Zyklolotogorgozirzibum auf sich hat. SOPHIE KASSIES Sophie Kassies, 1958 in Amsterdam geboren, studierte Regie an der Theaterschool in Amsterdam. Seitdem arbeitet sie als Dramaturgin und Regisseurin, in den letzten Jahren jedoch hauptsächlich als Schriftstellerin. Sie schreibt für Erwachsene und Kinder. Ihre Laufbahn ist durch lange Arbeitsverbindungen mit verschiedenen Regisseuren gekennzeichnet. Ihre Zusammenarbeit mit Flora Vergrugge begann 1992 am Jeugdtheater Sonnevanck in Enschede, für das sie insgesamt neun Theaterstücke verfassten – wie zum Beispiel 2004 das Kinderstück Schaf – in denen die Musik eine immer wichtigere Rolle spielt. Sophie Kassies DAS KIND DER SEEHUNDFRAU (Oroek) Musiktheaterstück nach einem Konzept von Flora Verbrugge aus dem Niederländischen von Eva Maria Pieper 1 D (auch Sängerin), 1 H, 3 Live-Musiker Empfohlene Altersgruppe: 8+ 2006, im Stückepool von Kaas & Kappes UA: 26.02.06, Jeugdtheater Sonnevanck, NL-Enschede; R: F. Verbrugge; Ocobar UA/ DSE (mit neuer Komposition): 24.02.08, Staatstheater Oldenburg; R: A. Gronemeyer; R. Schulkowsky 06.04.08, schnawwl am NT/ Junge Oper, Mannheim; R: A. Gronemeyer; R. Schulkowsky; 31.10./01.11.09, Dschungel, A-Wien 23.10.10, Theater Pfütze, Nürnberg; R: C. Gottwald ÖE/ SE - frei S. Kassies * 1958 in NL-Amsterdam; lebt auch dort „Hoch oben im Norden, wo es im Sommer nie richtig dunkel und im Winter nie richtig hell wird, lebt Oruk mit seinen Eltern in einer kleinen gemütlichen Hütte. Manchmal fährt er mit seinem Vater im Hundeschlitten über das krachende Eis zum Fischen und abends, wenn draußen der Wind den Schnee vor sich hertreibt und die Wellen des Eismeeres gegen die Klippen in der Bucht schlagen, liegt er in seinem warmen Bett und freut sich am Lachen seiner Eltern. Doch dann wird seine Mutter krank und sein Vater kommt nur noch selten nach Hause. Oruk muss hilflos mitansehen, wie es seiner Mutter immer Sophie Kassies SCHAF (Schaap) (Konzept: Flora Verbrugge) Musiktheater mit Werken von Henry Purcell, Georg Friedrich Händel und Claudio Monteverdi aus dem Niederländischen von Eva Maria Pieper 1 D, 1 H, 2 Sängerinnen, 2 Live-Musiker Empfohlene Altersgruppe: 6+ 2007 im Stückepool von Kaas & Kappes UA: 30.01.05, Jeugdtheater Sonnevanck, NL-Enschede; R: F. Verbrugge; 28.10.05, Städtische Bühnen Münster, im Rahmen des Symposions „Kinderoper und populäre Kinderkultur um 1900“ DSE: 15.10.06, schnawwl am NT/ Junge Oper, Mannheim; R: A. Gronemeyer; 20.05.07, Baden-Württembergisches KiJuThFestival, Konstanz; 03./04.11.07, Festival Modern, Dschungel Wien; 09.03.08, Theater sehen – Theater spielen: 13. Hess. KiJuThWoche in Marburg; 13.-19.10.08, Baboró – International Arts Festival for Children; 04.12.08, fünf Musikstücke im Rahmen der schlechter geht. Eines Nachts, nachdem die Eltern heftig miteinander gestritten haben, hört er draußen eine Stimme, die seinen Namen ruft. Oruk folgt dem Ruf, der ihn die Küste entlang zu einem Felsen führt. Dort liegt in einer Spalte ein altes Seehundfell und Oruk spürt, dass er es seiner Mutter bringen muss. Als er sie Zuhause damit zudeckt, verschwinden ihre kranken Gesichtszüge und Falten. Ihre Augen beginnen zu leuchten, ihr Körper glänzt und nach und nach verwandelt sie sich in einen Seehund. Von seinem Vater erfährt Oruk dann die ganze Geschichte: Wie er vor vielen Jahren einem wunderschönen Seehundmädchen das Fell gestohlen hatte, wie dieses Mädchen mit ihm gegangen ist, wie sie sich geliebt haben und glücklich waren. Nun hat sich vieles verändert.“ (Ankündigungstext, Nationaltheater Mannheim) „Auf sehr saftige und sinnliche Art und Weise wird in diesem Stück einem alten Inuit-Märchen neues Leben eingehaucht. Der Junge Oruk entdeckt ein großes Geheimnis in Bezug auf seinen Vater, seine Mutter und sich selbst. Oruk scheint das Wunschkind einer unmöglichen, aber leidenschaftlichen Liebe zwischen einem rohen, einsamen Mann und einer wunderschönen Seehundfrau zu sein. Die Autorin Sophie Kassies hat das Märchen bearbeitet und daraus eine gut komponierte, musikalische Theatererzählung, mit viel Raum für Spiel, Kommentar und schönen Liedtexten geschaffen: Über Liebe und Loslassen.“ (Stückepool 2006, Kaas & Kappes) Preisverleihung des Deutschen KiJuThPreises im Kaisersaal des Ffm. Römers 21.09.07, Junges Staatstheater Braunschweig, Haus 3; R: C. Däuper Luxemburg. EA: 29.11.07, Théâtre National du Luxembourg; R: J. Posing-Van Dyck 08.03.08, Duisburger KiJuTheater, ReibekuchenTheater im KOMM’MA; R: R. Frisch SE: 06.12.08, Theater Basel; R: M. Frank 18.10.09, Niedersächsische Staatstheater Hannover, Ballhof zwei, R: F. Karig 14.02.10, Anhaltisches Theater Dessau; R: W. Jagodzinski 26.02.10, Theater Freiburg; R: A-C. Carstens ÖE - frei F. Verbrugge * 1956 in NL-Amsterdam; lebt in NLEnschede Ein Schaf liegt mit den anderen Schafen auf der Wiese, schläft, frisst – kurz: tut, was ein Schaf eben so tut, also nicht sehr viel. Eines Tages aber kommt ein Prinz auf die Wiese, der kein Prinz sein will. Er hat Angst, nicht die richtigen Sachen zu beschließen und die Menschen arm und unglücklich zu machen. Darum will er seine Krone 66 verschwinden lassen – als das Schaf ihm verspricht, ihn nicht zu verraten, sagt er: „Schaf, du bist mein Freund.“ Und damit fängt die Geschichte erst so richtig an, denn: Ein Freund braucht einen Namen, damit man ihn rufen kann, wenn man ihn braucht, damit man ihn zwischen den anderen (Schafen) findet. Das Schaf aber hat keinen Namen, es heißt einfach „Schaf“. Wie alle anderen Schafe auch. Jetzt, wo es einen Freund hat, will es „nicht mehr ein Schaf unter Schafen“ sein, sondern „ein spezieller Jemand“. Einer, der einen Namen hat. Schaf zieht also los, einen Namen zu finden – und erlebt allerhand merkwürdige und aufregende Dinge. Am Ende bekommt es eine Schachtel mit einem Namen darin. Die anderen Schafe protestieren: „Wir heißen Schaf. Wir heißen alle Schaf, und das ist gut so.“ Das Schaf fragt sich plötzlich, was es ist, wenn es kein Schaf mehr ist. Und findet heraus, dass das Leben auch lohnt, wenn man nichts Besonderes ist. Eine sehr schöne Geschichte über ein Schaf, das eine Identität sucht und sich selbst findet, eingebettet in die wunderbaren Kompositionen von Purcell, Händel und Monteverdi. „Ein Schäferspiel ohne Schäfer und Schäferin ist das also, und man folgt Schaf gern auf seiner Namenssuche, vor allem weil sich Regie und Ensemble immer wieder herrliche Scherze erlauben. Keine abgeschmackten, sondern sehr feine. Da wird mit allem gespielt, was nicht nagelfest ist, ein Baumstumpf wird zum Thron, läppische Läppchen werden zu Schafsohren, Friedhofskreuze zu Selbstwertsymbolen.“ (Bergsträßer Anzeiger, 17.10.06) IRMGARD KEUN Irmgard Keun wurde am 6. Februar 1905 als Tochter des Kaufmanns Eduard Ferdinand Keun in BerlinCharlottenburg geboren. Sie wuchs in einem liberalen Elternhaus in Berlin und Köln auf. Nach dem Besuch des Lindenthaler Mädchen-Lyzeums arbeitete Irmgard Keun zunächst als Stenotypistin und belegte gleichzeitig Bühnenkurse an der Kölner Schauspielschule. Engagements führten die junge Schauspielerin über das Greifswalder Stadttheater bis zum Thalia Theater Hamburg. 1929 begann sie zu schreiben, wobei sie von Alfred Döblin und Kurt Tucholski gefördert wurde. 1933 wurden ihre Bücher von der SS beschlagnahmt und verboten. 1936 ging sie ins Exil, zunächst nach Belgien und später nach Holland. In dieser Zeit entstand auch der Roman KIND ALLER LÄNDER. Irmgard Keun verstarb am 5. Mai 1982 in Köln. Irmgard Keun macht Erfahrungen, die teuer bezahlt werden müssen. Sie lernt sehr bald, dass wer keinen Pass besitzt, auch keine Daseinsberechtigung hat, zumindest für die Behörden. Und sie spürt, ohne Geld ist der Mensch, so gut er auch sein mag, nur die Hälfte wert. Im Exil, gerade noch geduldet, werden die drei einen Begleiter nie los: die Angst. KIND ALLER LÄNDER Bearbeitung von Ina Bleiweiß 2 D, 1 H Empfohlene Altersgruppe: 9+ UA - frei I. Keun (1905-1982) I. Bleiweiß * 1968 in Halle/ Saale; lebt in München Kully, das Kind aller Länder, kennt Kummer zunächst kaum, obwohl die Verhältnisse alles andere als geordnet sind. Die Zehnjährige fühlt sich auch in der Fremde zu Hause, ihre Heimat ist die Welt: heute Wien und morgen Warschau, Nizza entdecken und über den großen Teich nach New York, mal in Paris sein und dann wieder in Prag: das Ganze ein Abenteuer mit ungewissem Ausgang, immer auf der Flucht vor den Nazis, die Kullys Vater, einen berühmten Romancier, samt Familie in die Emigration getrieben haben. Kully, naseweis und altklug, KULLY Ein Pass ist ein kleines Heft mit Stempeln und der Beweis, dass man lebt. Wenn man den Pass verliert, ist man für die Welt gestorben. Man darf dann in kein Land mehr. Aus einem Land muss man raus, aber in das andere darf man nicht rein. Doch der liebe Gott hat gemacht, dass Menschen nur auf dem Land leben können. Jetzt bete ich jeden Abend heimlich, dass er macht, dass Menschen jahrelang im Wasser schwimmen können oder in der Luft fliegen. RUDYARD KIPLING/ RÜDIGER PAPE Rudyard Kipling wurde 1865 in Bombay geboren. Im Alter von sechs Jahren kam er nach England, wo er bei Pflegeeltern lebte und die Schule besuchte. 1882 kehrte Kipling nach Indien zurück, unternahm ausgedehnte Reisen, arbeitete als Journalist und Autor. Zu seinen bekanntesten Werken gehört DAS DSCHUNGELBUCH. Kipling erhielt 1907 den Nobelpreis für Literatur. Er starb 1936 in London. Rüdiger Pape, 1960 in Salzgitter geboren, war nach seinem Studium der angewandten Kulturwissenschaften an der Hochschule Hildesheim Regieassistent an den Stadttheatern in Heidelberg, Konstanz und am Staatstheater Hannover tätig. Von 1993-96 leitete er als Direktor das Carl-Maria–von-Weber-Theater in Bernburg an der Saale, danach arbeitete er zwei Jahre als Hausregisseur und Programmdirektor der Freilichtspielstätte am Thalia Theater Halle. Seit 1998 inszeniert Rüdiger Pape als freier Regisseur unter anderem in Bregenz, Bremen, Halle, Heidelberg, Köln, Konstanz und Mannheim. 67 Rudyard Kipling DAS DSCHUNGELBUCH ein Theaterstück mit Musik Bearbeitung von Rüdiger Pape 2 D, 5 H Empfohlene Altersgruppe: 5+ UA: 18.11.06, Staatstheater Oldenburg; R: R. Pape; G. Greszik 18.04.08, Theater Somehuus (Laien, daher nicht SE), CH-Sursee (in Schweizer Mundart); R: B. Schürmann ÖE/ SE - frei R. Kipling (1865-1936) R. Pape * 1960 in Salzgitter; lebt in Köln „’Das Dschungelbuch’ ist die bildreich erzählte Geschichte vom klassischen Kampf des Guten gegen das Böse. Seit über 100 Jahren sind die Dschungelgeschichten des englischen Nobelpreisträgers Rudyard Kipling aus dem Repertoire der Kinderbuchliteratur nicht mehr wegzudenken. Spätestens mit der legendären Walt-Disney-Verfilmung in den 60er Jahren hat das Dschungelbuch Weltruhm erlangt.“ (Ankündigungstext, Staatstheater Oldenburg) „So erfrischend flott, temporeich und zeitgemäß wie die Aufführung des Oldenburgischen Staatstheaters kannte man ’Das Dschungelbuch’ bisher nicht. Unter der Regie von Rüdiger Pape ist ein rasantes Bühnenstück voller Esprit und Humor entstanden, bei dem die Zeit wie im Fluge vergeht. Pape wurde vor kurzem für den deutschen Theaterpreis in der Kategorie ’Beste Regie Kinder- und Jugendtheater’ nominiert und hat seinem Oldenburger Ensemble eine ’Dschungelbuch’Version auf den Leib geschrieben, in der die Darsteller all ihr schauspielerisches Können unter Beweis stellen können. [...] Einen großen Anteil an der feurigen Umsetzung hat auch die Musik von Gitarrist Gunnar Greszik. Er gibt dem Dschungelbuch ein rockig-poppiges Fundament und untermalt mit seiner dreiköpfigen ’GeierBand’ das gesamte Szenario stimmungsvoll und handwerklich beeindruckend. Das Beste am ’Dschungelbuch’ des Staatstheaters ist aber die gelungene Modernisierung des klassischen Themas. Dabei haben Kinder und auch Erwachsene ihren uneingeschränkten Spaß.“ (Nordwest Zeitung, 20.11.06) PAMELA KOEVOETS |NEUE AUTORIN| 1946 in Vlissingen in den Niederlanden geboren, begann Pamela Koevoets bereits mit 18 Jahren als Tänzerin und Schauspielerin zu arbeiten. Als zweite Hälfte des Stand-up Duos The Bamsisters bereiste sie in den 80er Jahren ganz Europa. In den letzten zwanzig Jahren schrieb und veröffentlichte sie acht Bücher, leitete zahlreiche Theaterworkshops in England, den Niederlanden, den USA und in Deutschland. Als Filmschauspielerin arbeitete sie unter anderem mit dem Regisseur Adriaan Ditvoorst zusammen. Pamela Koevoets lebt heute im Norden der Niederlande, in Bergen. Pamela Koevoets wird als einfacher Publikumsreißer, verpackt in fastfoodfertige Brocken, dann ist es das Märchen. Was für eine Überraschung und was für ein Aufatmen, nun einen Text zu finden, in dem ein überaus bekanntes Märchen als schlichte, aber bildreiche Erzählung auf eine Art und Weise dargeboten und vertieft wird, dass seine Sprache wirklich bereichernd wirkt und der ursprüngliche Inhalt wieder seinen Wert erhält. Die Autorin zwingt uns mit ihrer wundervollen und poetischen Sprache sanft, aber unentrinnlich zum Kern der Geschichte: zum Schmerz, die Mutter vermissen zu müssen, und zum Verlust der Aufmerksamkeit des in Trauer verstrickten Vaters, hin zu der Sehnsucht, wirklich gesehen zu werden und – wieder – zu jemandem zu gehören. Die stimmungsvolle, philosophische Sprache bleibt klar, erdig und lebensecht nachfühlbar. Märchen sind zeitlos und von heute. Gerade das gibt Pamela Koevoets uns zurück. Und damit erhält sie als Preisträgerin wohlverdient den Kaas & Kappes Preis.“ (Begründung der Jury, Kaas & Kappes-Preis 2006) ASCHENPUTTEL (Assepoes) aus dem Niederländischen von Monika The 1D Empfohlene Altersgruppe: 9+ 2006, Kaas & Kappes Preis Koevoets, Pamela: Assepoes: Een lied van vertrouwen, Bezige Bij, 2000 Zwei Fassungen: eine davon als mobiles Stück für Theater im Klassenzimmer UA: 20.01.06, Jeugdtheater Sonnevanck R: F. Verbrugge DSE: 05.06.10, schnawwl am NT Mannheim ÖE/ SE - frei P. Koevoets * 1946 in NL-Vlissingen; lebt in NL-Bergen „Wenn es ein Genre gibt, das im Kindertheater sehr oft benutzt wird, dann ist es wohl das Märchen. Und wenn es ein Genre gibt, das oft missverstanden oder missbraucht HELGA KOREN Helga Koren, geboren am 20. März 1943 in Steinhöring, studierte Schauspiel in Berlin und war anschließend an verschiedenen Häusern engagiert. 1987 begann sie, Theaterstücke und Kurzgeschichten für Kinder und Erwachsene zu schreiben. Helga Koren IRGENDWAS oder W ELCHE FARBE HAT DER W IND? 1 D, 1 H, 1 Musiker Empfohlene Altersgruppe: 5+ Ursendung der Hörspielfassung: 06.06.99, BR, B2Radio, München; R: M. Everding 68 UA/ ÖE: 07.11.01, Jugendtheater Die Kiste (Rolf Parton), A-Tulfes; R: R. Parton DE/ SE - frei H. Koren * 1943 in Steinhöring; lebt in Berlin Die kleine Marie sitzt unter einem Baum, bläst Seifenblasen und langweilt sich. Bis plötzlich irgendwas im Baum raschelt. Dann fällt ein riesiger Schuh auf den Boden, und eine Stimme fängt an zu reden. Redet über Helga Koren TRAUMKÖNIG ein Märchen mit Musik und einem Tänzerpaar 3 D, 3 H, 1 Tänzerpaar Empfohlene Altersgruppe: UA - frei Eine umgedrehte Aschenbrödel-Handlung, in der ein Mädchen gerade durch übertriebene Mutterliebe in die Isolation gerät: Maria ist stumm auf die Welt gekommen. alles und nichts und stellt sich als ein Kerl namens IRGENDWAS vor. Endlich passiert etwas, doch Marie findet IRGENDWAS lästig, weil man ihn nicht sehen kann, nur hören. IRGENDWAS fordert Marie auf, ihm seinen besten Freund – die Posaune Toni – aus dem Schuh zu holen. Und dann fangen IRGENDWAS und Toni an, Geschichten zu erzählen. Ihre Mutter starb früh, und so lebt Maria bei ihrem Vater, einem Kanzler des Königs, zusammen mit seiner neuen Frau und deren Tochter Anne. Die Stiefmutter und Anne lieben Maria, mögen ihre aufgeschlossene Art, ihre Fröhlichkeit. Jeden Wunsch wollen sie ihr von den Augen ablesen, und doch missverstehen sie Marias Bedürfnis, in die Welt zu gehen. Die Stiefmutter möchte das junge Mädchen vor Kränkung und Spott bewahren, indem sie es von der Welt fernhält. Und so erträumt Maria sich ihre eigene Welt, erfindet sich ihren Traumkönig. VINCENT LAGASSE Vincent Lagasse wurde 1962 in Malo les Bains in Belgien geboren. Er absolviert eine Theaterausbildung an der École d’animation en arts du spectacle in Brüssel und arbeitet seitdem als Schauspieler. 1987 hat er das Jugendtheater Mme Ripouette gegründet, 1998 das Theaterkollektiv L’étrange Salon, das ebenfalls für junges Publikum spielt. Vincent Lagasse lebt heute im belgischen Chaudfontaine und tourt mit seinem Ensemble durch Europa. Vincent Lagasse DAS VERRÜCKTE WOHNZIMMER (L’étrange salon) aus dem Französischen von Christina Weber 1 D, 1 H Empfohlene Altersgruppe: 4+ UA: 18.08.00, Festival Jeune Public, B-Huy; 14.03.02, 7. Hessische KiJuThWoche, Marburg DSE: 12.05.06, HLT, Hessisches Landestheater Marburg; R: U Eisold ÖE/ SE - frei V. Lagasse * 1962 in B-Malo les Bains; lebt in BChaudfontaine Madame Lucie lebt zurückgezogen wie eine Auster, umgeben von staubigen Erinnerungen. Niemanden lässt sie zu sich herein, erst recht nicht Monsieur Anatol, den aufdringlichen Nachbarn, der Gott weiß was von ihr will. Da geschehen plötzlich unheimliche Dinge im vertrauten Heim – es ist wie verhext! Wer steckt bloß hinter dem geheimnisvollen Spuk? Ein herrlicher Spaß über eine liebenswert-schrullige alte Dame, die nach dem Tod ihres Mannes den Kontakt zur Außenwelt zu verlieren droht. „Man nehme zwei sehr sympathische Schauspieler, ein gut geschriebenes Stück und einfache, aber wirkungsvolle Effekte – schon erhält man ’Das verrückte Wohnzimmer’, gutes Theater für Kinder.“ (Vers l’avenir, 09.01.02) „Ein Kindertheater, wie es sein sollte: kurzweilig, witzig und charmant.“ (Marburger Neue Zeitung, 16.03.02) SJIEF VAN DER LINDEN/ CRISCHA OHLER Sjief van der Linden, 1951 im niederländischen Nijmegen geboren, studierte an der Theaterschool Arnheim und der Akademie voor Expressie door Woord en Gebaar in Utrecht. Von 1981 bis 1989 dozierte er an der Theaterschool in Utrecht, von 1987 bis 1989 an der Rotterdamse Dansacademie. Im Bereich Kinder- und Jugendtheater ist er seit 1972 tätig. Crisha Ohler wurde 1950 in Bielefeld geboren. Sie studierte Germanistik in Göttingen und Kassel und machte eine Theaterausbildung in Bochum. Seit 1980 arbeitet sie in Bochum mit dem Schwerpunkt Kinder- und Jugendtheater als Schauspielerin, Regisseurin und Szenografin. Seit 1994 leitet sie gemeinsam mit Sjief van der Linden das Kinder- und Jugendtheaters mini-art. Sjief van der Linden/ Crischa Ohler KiJuThTreffen, Berlin 11/2001, Kindertheater des Monats (NRW) ÖE/ SE - frei - WER AUF DEM KOPF GEHT, HAT DEN HIMMEL UNTER SICH 1 D, 1 H Empfohlene Altersgruppe: 10+ UA: 27.02.00, Theater mini-art, Bedburg-Hau; R: R. Knobel; 05/2000, 16. KiJuThTreffen NRW, Krefeld: NRW-Preis 07/2000 Schöne Aussicht – KiJuThTreffen, Stuttgart; 05/2001, 6. Deutsches Was, wenn man einfach aus der Welt fällt? Ohne zu stolpern, ohne zu wissen warum. Ein freier Fall, keine Angst, ganz viel Schwarz. Und dann der harte Aufprall im Irgendwo, der ankündigt, wie schwer der nächste Schritt wird. Ein Platz, der genug Abstand zum eigenen Leben und die Möglichkeit bietet, den bisherigen Lebensweg zu reflektieren. 69 „Wer auf dem Kopf geht, hat den Himmel unter sich“ ist ein Theaterstück über die Sehnsucht nach Glück, über einen Vater, der auf der Suche nach seiner Tochter sich selbst begegnet. Eine poetisch streitlustige Geschichte über das Wagnis, anders zu sein. Über zwei Generationen und das, was sie voneinander wissen oder nicht wissen, über ihre verschiedenen und oft so ähnlichen Wünsche, Ängste und Hoffnungen. „Konzentriertes Spiel, Slapstick und Videoinstallation verbinden sich hier zu einem dichten poetischen Spiel.” (Deutsche Bühne, 12/2000) „Das Thema der verlorenen Kinder und Eltern wird in einem komplexen Gesamtereignis aus eigenen Texten, Raum, Musik, Spiel und Bewegung umschrieben. Die Vielfalt der eingesetzten Mittel, vom Video bis zur Choreographie, ist sorgfältig, aber wie mit leichter Hand in die assoziativ künstlerische Erzählung eingebunden, die so ein wunderbares Gleichgewicht von Genauigkeit und Geheimnis erhält.” (Jury, KiJuThTreffen NRW, 2000) TIZIANA LUCATTINI Tiziana Lucattini wurde 1952 in Rom geboren., wo sie Philosophie studierte. Von 1984 bis 1986 absolvierte sie eine Schauspielausbildung am Actors Studio in New York. Seit 1991 ist sie künstlerische Leiterin der Theatergruppe Ruotalibera in Rom. Neben ihrer Tätigkeit als Schauspielerin, Regisseurin und Autorin ist sie als Theaterpädagogin tätig. Tiziana Lucattini Ka Pe A (Ci Pi Ci) aus dem Italienischen von B. Korn-Wimmer/ A. Testini 1 D, 1 H Empfohlene Altersgruppe: 4+ UA: 07/99, Ruotalibera Teatro, I-Rom; R: T. Lucattini DSE - frei T. Lucattini * 1952 in I-Rom; lebt auch dort „Ka Pe A“ erzählt von einem besonderen Tag im Leben von Andreas und Franziska, dem Tag einer bevorstehenden Schultheateraufführung. „Spielen wir, dass ...“, so halten die beiden, versteckt hinter einer Kulisse, Ausschau nach der Ankunft ihrer Eltern im Publikum und erwarten gespannt den Augenblick, in dem sie sich verwandeln können. Mithilfe ihrer Vorstellungskraft schaffen sich die Geschwister eine Tiziana Lucattini KLEINE MÄNNER (Piccoli Uomini) aus dem Italienischen von Brigitte Korn-Wimmer 3H Empfohlene Altersgruppe: 9+ UA: 07/94, Ruotalibera Teatro, Rom; R: T. Lucattini DSE: 20.05.01, Theater Wrede, Oldenburg; 2001, Theaterfestival Domino, Göttingen: Förderpreis ÖE/ SE - frei „Kleine Männer” ist die Geschichte von zwei Klassenkameraden, die in einem Dorf leben. Pietros Vater ist Bauer, Guidos Grundbesitzer. Ein armer und ein reicher Junge teilen die Schulbank, der eine mit schmutzigen Fingern vom Orangenschälen, der andere weinerlich, wenn er seine stumpfen Stifte spitzen muss. Jahre später stehen sie sich wieder gegenüber, wieder in ihrem Dorf, und sofort bereit, in die Rollen der alten Rivalen zu schlüpfen. Tiziana Lucattini ROTE SCHUHE (Scarpette Rosse) aus dem Italienischen von Brigitte Korn-Wimmer 2D Empfohlene Altersgruppe: 8+ 1992, Premio Stregagatto eigene Wunderwelt, in der es von Hexen, Prinzessinnen und Prinzen nur so wimmelt. Dabei bedarf es keinerlei großen Aufwandes, die beiden schlüpfen mit der einzigartigen Begabung des Kindes in diese verschiedenen Rollen. Doch bei aller Spiellust stellen sich die beiden in ihren diversen Rollen auch den ernsthaften Themen des Lebens, wie der Scheidung der Eltern und sogar dem Tod, der aber Gott sei Dank in einer dramatischen Prügelszene besiegt werden kann. „Ka Pe A“ schlängelt sich durch Ängste und Wünsche von Kindern, die sich in der Märchenhandlung und den magischen Schlupflöchern des Theaters begegnen. Dort kann man auch Dinge sagen, wie Kacke, Pisse oder Arsch, die man normalerweise nicht sagt und Dinge tun, die man normalerweise nicht tut. So zeigt Lucattini trotz ernster Anklänge, was Kinder Erwachsenen voraus haben: Sich einfach mal von der eigenen Phantasie forttragen lassen und zu „spielen, dass ...“ Durch diese Geschichte führt ein dritter kleiner Mann, Passarillo genannt. Er starb als Kind, als Opfer menschlicher Gewalt und als Opfer der dummen Rivalität der beiden. „Passarillo” ist ein Elf, der alles von oben verfolgt und die Geschichte, ohne zu verurteilen, kommentiert. Im Grunde sind alle drei „kleine Männer”. Passarillo, weil er nicht die Möglichkeit hatte, groß zu werden. Die anderen beiden, weil sie über die Jahre zwar groß wurden, aber nicht erwachsen. Lucattini zeigt all das in einer dramatischen und epischen Bildhaftigkeit, die an die frühen Schwarzweiß-Filme von Pasolini erinnert. „Dieses Stück ist wirklich ein kleiner Glücksfall, denn es verwebt die Phantasien der Jungs derart mit den Erinnerungen der Erwachsenen, dass im Spiel keinerlei Brüche entstehen, so emotional logisch fügt sich die Vorstellungswelt der Kinder über ihre Erinnerung an die eigenen Väter zu ihrem späteren Erwachsenenleben: Wie der Vater so der Sohn. [...] Wie gesagt: ein Glücksfall.” (die tageszeitung, 25.05.01) übersetzt ins Französische von Bernard Tesla (Souliers rouges); publiziert bei: l’école des loisirs, FParis, 1996 ÖE - frei ZDF-Aufzeichnung (Traumspiele-Preis), Erstsendung: 22.10.98, ZDF Wh. 02.-28.05.07 und ab 04.01.09 im ZDFtheaterkanal UA: 12/91, Ruotalibera Teatro, I-Roma; R: T. Lucattini DSE: 03/94, carrousel-Theater, Berlin; R: M. Diaz; 1996, Traumspiele-Festival, NRW: Traumspiele-Preis 70 21.05.95, Zeno Theater, Köln; R: G. van Boxen 24.02.96, Junges Theater, Hannover; R: B. Schifferdecker 11.04.96, TJG, Dresden; R: E. Soccoro Belg. EA: 17.05.96, Koninklijk Jeugdtheater, BAntwerpen; R: D. De Batist Franz. EA: 1996, Grand Bleu, Centre Dramatique National, F-Lille 14.02.97, Thalia Theater, Halle; R: A. Geller 09.10.97, Theater Oberhausen; R: U. Grave 20.02.98, KiJuTheater Heidelberg; R: H. Fahrenholz 03.10.98, Sandkorn Theater, Karlsruhe 04.03.00, Volkstheater Rostock; R: A. Quintana 12.03.00, Das Rheinische LT, Neuss; R: D. Schüler Frühjahr 2001, Theatergruppe Luftikuss Terminuss, A-Feldkirch 13.10.02, Kleine Bühne, Stuttgart; R: D. Marstboom SE: 18.10.02, Mo Moll Theater, CH-Schaffhausen; R: J. Schneckenburger 14.03.07, Theater Nordhausen; R: R. Winter 17.04.08, Theater Verlängertes Wohnzimmer, Berlin; R: K. Quintana Steinke Zwei Straßenmädchen brechen auf gen Süden: Mammalena will nach dem Tod ihrer Mutter deren Heimat kennenlernen. Stelluna begleitet sie, um Mammalenas rote Schuhe zu bekommen, die sie ihr als Belohnung versprochen hat. An diesem alten paar Schuhe offenbaren sich die Sehnsüchte, Wünsche und Träume der beiden Mädchen. Sie helfen ihnen, in der brutalen Realität nicht aufzugeben, geben ihnen einen Anreiz, weiter zu kämpfen. Allein, erretten können sie die beiden nicht … „Die ’Roten Schuhe’ könnte man als poetisches AgitpropTheater bezeichnen: Das Werk erreicht seine Aussagen über Umwege, über Spannung, Komik, Musik, Rhythmen. Das Stück zeigt nicht das für uns unvorstellbare Elend der lateinamerikanischen Großstadtkinder – wie könnte es auch –, sondern schildert die Kraft und Energie zweier junger Menschen, die sich bemühen, aus dieser Situation auszubrechen.” (Berner Zeitung, 16.04.98) „Ein Stück, das unter die Haut geht und hoffentlich so manchen nicht nur sein altes Paar Schuhe anders betrachten lässt.” (Westfälische Zeitung, 14.03.00) „Ein spannendes Stück mit einem überraschenden Ende, das Raum für eigene Interpretationen lässt.” (Schaffhauser Nachrichten, 24.10.02) MARIA MAGLIETTA Maria Maglietta wurde 1952 im italienischen Laurenzana geboren. Gemeinsam mit ihrem Mann Marco Baliani gründete sie 1975 das Theater Ruotalibera in Rom, das beide bis 1990 leiteten. Anschließend haben sie gemeinsam das Trickster Teatro in Parma gegründet, das sie bis heute führen. Dieses Theater hat sich der mündlichen Überlieferung und der Erzähltradition gewidmet. Daneben nimmt Maria Maglietta seit 1996 als Schauspielerin an diversen internationalen Theaterprojekten teil, die vom ETI - Associazione Ente Teatrale Italiano subventioniert werden, und arbeitet als Hörfunksprecherin. Sie lebt als Autorin, Schauspielerin und Regisseurin in Parma. 1997 erhielt sie den Premio Stregagatto, die höchste Auszeichnung im italienischen KiJuTheater, für ihr Theaterstück BAMBINE. Zur Zeit arbeitet Maria Magietta in Nairobi, Kenia mit Straßenkindern. Maria Maglietta BAMBINE aus dem Italienischen von B. Korn-Wimmer/ A. Testini 2D Empfohlene Altersgruppe: 8+ 1997, Premio E.T.I. Stregagatto UA: 1995, Reggio Emilia, Compagnia Eduardo; R: M. Maglietta DSE - frei M. Maglietta * 1952 in I-Laurenzana; lebt in I-Parma Das Telefon läutet. Giacinta, eine junge Frau, nimmt ab. Am anderen Ende der Leitung ist Grazia, ihre beste Schulfreundin, die sie seit jenen Tagen nie wieder gesehen hat. Jetzt ist sie hier und will sie besuchen. Giacinta hält inne, ungläubig, und vor ihren Augen laufen plötzlich Bilder ab, die sie vergessen glaubte. Sie sieht die Klasse wieder, die Bänke, das Fenster, das auf die naheliegenden Felder ging, sie sieht sich in der vierten Klasse, und nun sitzt da wirklich das Kind Grazia auf der Bank. Und die Vergangenheit wird zur Gegenwart. Die ersten Schultage kehren wieder, der schwierige Beginn einer Freundschaft, die sich um ein Geheimnis dreht, das die Kinder scheinbar unzertrennlich werden lässt. Gemeinsam gestalten sie ihre Träume, bereiten sie sich darauf vor, erwachsen zu werden, tauschen Erfahrungen aus, bis zu dem Moment, wo ihre Freundschaft einen tiefen Riss erleidet und in die Brüche geht. Fast zwanzig Jahre haben sie sich aus den Augen verloren. Im schnellen Aufblitzen der Erinnerung scheint die Zeit stillzustehen – doch Grazia und Giacinta gelingt es, ihre Geschichte zu Ende zu führen. LINDA MARSHALL GRIFFITHS Linda Marshall Griffith wuirde 1967 in London geboren. Sie studierte Kreatives Schreiben an der University of Leeds. Neben Tätigkeiten als Regisseurin und Dramaturgin, lehrte sie auch am St. John University College in York. Ihre Stücke wurden mit zahlreichen Preisen ausgezeichnet, zuletzt erhielt sie 2006 den Pearson Playwright Award für POMEGRANATE. Linda Marshall Griffiths UNTER DER WELT (Mine) aus dem Englischen von Anke Ehlers 2 D, 2 H Empfohlene Altersgruppe: 8+ UA: 07.11.00, M6Theatre company, GB-Rochdale; R: J. Sumsion DSE - frei L. Marshall Griffiths * 1967 in GB-London; lebt in GBWest Yorkshire „Unter der Welt“ haben sie ihr Lager. Die fast schon erwachsene Flitze, der clevere Bastler Pfuscher und die 71 raffinierte Müllverwerterin Assel fristen ihr Dasein auf einer unterirdischen Müllhalde. Flitze ist die Seele dieser eigenen Welt. Die selbsternannte Chefin residiert in einem kaputten Lehnsessel mitten auf dem Mülllager und kann sich nicht recht rühren, denn ihre Beine sind zu oft mit dem giftigen Schlamm in Berührung gekommen, der sich aus den Abfällen gebildet hat. Eines Tages rutscht der kleine Kappe durch den Müllschacht, weil er von seiner Umwelt übersehen und buchstäblich zum Müll geworfen wurde. Nun sind sie zu viert und müssen in neuer Gruppenzusammensetzung versuchen, ihr Leben so erträglich wie möglich zu gestalten. Sie bauen sich Spielzeug aus dem, was sie im Müll so finden, machen Musik, müssen aber andererseits auch Essbares aus den Abfällen sammeln, um nicht zu verhungern. Und sie geraten manchmal in gefährliche Situationen, z. B. als Pfuscher fast im Giftschlamm zu versinken droht. Der Autorin gelingt es, in der eigentlich desolaten Situation der Kinder immer wieder Momente des Glücks aufblitzen zu lassen, die dem Stück letztendlich einen optimistischen Tenor verleihen. “May I congratulate M6 for one of the most intelligent, artistic and moving plays about our profligate use of the world's resources that I have ever seen.” (Executive Director, Mersey Basin Trust) HENRY MASON Henry Mason wurde 1974 in London geboren. Von 1993-97 studierte er Theaterpraxis und Germanistik mit Auszeichnung an der Universität in GB-Exeter. Seit 1997 Unterrichtstätigkeit u. a. am Drama Department der Universität Exeter, am Anton Brucker Konservatoriums Linz (Schauspiel- und Opernschulen) und an der Royal Scottish Academy für Music and Drama (RSAMD) in Glasgow. Seit 1996 ist er auch als Regisseur tätig. Daneben arbeitet er als Schauspieler und schreibt Theaterstücke. Zu Masons Auszeichnungen gehören u. a. 1998 der Oberösterreichische Landeskulturpreis für Bühnenkunst. Henry Mason lebt in Wien. Henry Mason JÄZZ & JÄZZICA ein Jazzical für alle ab 7 Jahren 3 D, 2 H und Jazztrio, Jazzduo oder Jazzpianist Empfohlene Altersgruppe: 7+ UA: 31.10.03, u\hof: am LT, A-Linz; R: H. Mason DE - frei http://www.hmplayers.net/henrymason/ H. Mason * 1974 in GB-London; lebt in A-Wien Eines Morgens bekommt der lebenslustige kleine Jäzz überraschend Post von einer mysteriösen Jäzzica und macht sich sofort auf den Weg, um mit ihr zu frühstücken. Denn immer alles nur alleine machen – vor allem Musik! – damit muss Schluss sein. Doch die Suche nach Jäzzica ist gar nicht so leicht. Weder die eitlen Ziegen, für die Schönheit über alles geht, noch die coolen Fitnesstiger, die immer die Besten sein müssen, können dem armen Jäzz weiterhelfen, geschweige denn die habgierigen Kaufhausratten mit ihrem Shoppingtick. Im Gegenteil: Sie lachen ihn aus – so einer will Freunde finden? Wenn ich nur auch so schön, stark und „in“ wäre wie die anderen Tiere! denkt Jäzz. Aber dazu muss er sich krumm biegen und klein machen, bis nicht mehr viel von ihm übrig ist. Und als schließlich die geheimnisvolle Jäzzica wider Erwarten auftaucht, um Jäzz aus der schrecklichen grauen Tretmühle zu retten, ist es fast schon zu spät ... Eine schräg-bunte Geschichte mit viel, viel Musik über Freundschaft, Anpassung, Man-Selber-Sein-Dürfen – and all that jazz. „Ein buntes, schwingendes und verrücktes Jazzical.“ (Kronen Zeitung, 03.11.03) „Sei frei, der zu sein, der du bist. Das ist die Aussage des schwungvollen, melodienreichen Jäzzicals.“ (Oberösterreichische Nachrichten, 03.11.03) TONI MATHEIS/ RAYMUND HUBER/ ANNA WENZEL Toni Matheis, 1951 in Brannenburg geboren, absolvierte ein Musikstudium am Mozarteum in Salzburg und den Musikhochschulen in Berlin und München. Anschließend begab er sich auf Wanderjahre als Orchestermusiker. Fünf Jahre lang war er Posaunist bei Konstantin Wecker. Seit 1986 arbeitet Toni Matheis als Theaterkomponist und musikalischer Leiter an der Schauburg in München. Raymund Huber, Jahrgang 1952, absolvierte eine Klavier- und Orgelausbildung. Er gehört zu den Gründungsmitgliedern des Team Musikon, der Band von Konstantin Wecker. Raymund Huber lebt als Komponist und Arrangeur in München. Toni Matheis/ Raymund Huber/ Anna Wenzel DES TEUFELS RUSSIGER BRUDER EIN HÖLLISCHES STÜCK MUSIKTHEATER frei nach den Gebrüdern Grimm Komposition: Toni Matheis und Raymund Huber Libretto: Anna Wenzel 1 D, 3 H oder 2 D, 2 H Empfohlene Altersgruppe: 8+ UA - frei T. Matheis * 1951 in Brannenburg; lebt in München R. Huber * 1952 in Burgrain; lebt in München A. Wenzel * 1959 in Oberbayern; lebt in München Hans, ein abgedankter Soldat mit leeren Taschen, begegnet dem Teufel – nicht nur Verkörperung des Bösen, sondern ein schlaues Männlein – und vermietet sich ihm für sieben Jahre. Dafür soll er einen guten Lohn bekommen. Einzige Bedingung: Er darf sich weder waschen noch kämmen noch die Nägel schneiden. Tut er es doch, fliegt er raus. Hans geht auf das Geschäft ein, schließlich hat er nichts mehr zu verlieren. Diese Knechtschaft soll sich für ihn als sehr lohnenswert erweisen. Denn in der Hölle darf er das Feuer unter den Kesseln schüren, in denen seine ehemaligen 72 militärischen Vorgesetzten schmoren. Und Rache ist bekanntermaßen süß ... Auf einmal sitzt der sympathische Versager am längeren Hebel – und kriegt letztendlich sogar die Königstochter ab. „Der Komponist Toni Matheis versteht es, sich sensibel auf Stückvorlagen einzulassen, in sie hineinzuhorchen und dabei die Musik als eine ganz eigenständige Komponente in die Aufführung einzubringen. Man könnte auch sagen, er ist ein eminent dramaturgisch denkender Musiker, denn bei aller Eigenständigkeit seiner Kompositionen unterstützt seine Musik auch die Handlung, öffnet die Stimmungsräume, welche die Schauspieler zur Realisierung ihres Spiels brauchen, wobei er die Fähigkeiten, die das Ensemble mitbringt – Singstimmen und beherrschte Instrumente – stets in seiner Praxis zum Ausgangspunkt seiner Kompositionen macht: ein idealer Theatermusiker also.“ (Fundevogel, 03/98) WERNER MEIER/ MARGIT SARHOLZ Werner Meier, geboren am 1953 in Reichertsheim, ist als bayerischer Kabarettist, Wortjongleur und Liedermacher bekannt für seinen hintersinnigen kabarettistischen Humor wie für seine Kinderlieder. Margit Sarholz, geboren am 1959 in Nassau an der Lahn, schreibt als freischaffende Künstlerin mit großem Erfolg Theaterstücke, Geschichten, Hörspiele, satirische Texte und vor allem Lieder für Kinder. Mit Sternschnuppe, ihrem 1997 gegründeten Kinderliederverlag, haben die beiden sich in kurzer Zeit im Bereich Kindermusik etabliert. Ihre CDs wurden vielfach ausgezeichnet, und einige ihrer Lieder wurden inzwischen regelrechte Kinderzimmer-Klassiker. Werner Meier/ Margit Sarholz ’Sternschnuppe’ Schauspieler krank sind, übernehmen die Theatermitarbeiter alle Rollen. So wird dem Publikum mit viel Spaß vor Augen geführt, wie Theater funktioniert, wie improvisiert und geschuftet wird, um die Geschichte zu einem positiven Ende zu bringen. Da werden logistische Krater mit guten Ideen umschifft und die Geschichte immer wieder in Gang gebracht, wenn sie an irgendwelchen Hindernissen zu scheitern droht. Wie frisch und unbefangen das Mysterium Theater hier angegangen wird, ist charmant und befreiend komisch. Dass nebenbei die schräge Kuh mit ihren Träumen ans Ziel kommt, ist ein netter Mut-Mach-Nebeneffekt, der sich aber nie moralinsauer in den Vordergrund drängt. „Zum Niederknieen, mit welch dadaistischem Vergnügen das Sternschnuppe-Team die Kindertheater-Welt aufmischt. [...] Kurzum: Mit dem Musical ’Die Kuh, die wollt ins Kino gehen’ wurde ein hinreißendes neues Kindertheaterstück aus der Taufe gehoben.“ (Kulturkanal, 15.10.06) „Für alle Altersgruppen ein wahres Theatervergnügen. Nach 60 Minuten gab es tosenden Applaus und nicht enden wollende Muh-Rufe.“ (Donaukurier, 16.10.06) „60 Minuten pure Freude, Klamauk und Humor. Die Lieder haben allesamt Ohrwurmcharakter. [...] Eine wirklich gelungene Uraufführung eines Musicals.“ (Neuburger Rundschau, 16.10.07) DIE KUH, DIE WOLLT INS KINO GEHN 4 D, 3 H Empfohlene Altersgruppe: 4+ Meier, Werner/ Berchtold, Stefan: Die Kuh, die wollt ins Kino gehn, Sternschnuppe Verlag, Ottenhofen, 2006 Meier, Werner/ Sarholz, Margit: Die Kuh, die wollt ins Kino gehn, Sternschnuppe Verlag, Ottenhofen, 2006 UA: 13.10.06, Theater Ingolstadt (Auftragsarbeit); R: J. Schlachter 40 Vorstellungen 08.11.06, Lustspielhaus München; R: R.-C. Lederle bis 11/09 120 Vorstellungen 14.11.09, Münsterländische Freilichtbühne Greven, mobil in Schulen M. Sarholz * 1959 in Nassau/Lahn / W. Meier * 1953 in Reichertsheim; beide leben in Ottenhofen www.sternschnuppe.de Die Kuh, die wollt ins Kino gehn. Immer nur auf der Weide rumstehen, muhen und Milch geben, dass ist ihr auf Dauer zu fad. Die anderen Kühe lachen sie zwar aus und auch sonst stößt sie auf allerlei Widersacher, aber von ihrem Plan lässt sie sich nicht so leicht abbringen. Meier und Sarholz haben sich eine Geschichte voll abstruser und irre komischer Ideen ausgedacht und präsentieren diese als raffiniertes Spiel im Spiel: Da die HERMAN MELVILLE/ ERIK SCHÄFFLER (UND CO-AUTOREN) Herman Melville wurde am 01.08.1819 in New York geboren. Er stammt aus einer zunächst wohlhabenden, dann durch Bankrott und Tod seines Vaters verarmten Kaufmannsfamilie. Seit 1839 war er Matrose, unter anderem auf Walfangschiffen; dabei kam er bis in die Südsee. Er kehrte 1844 auf einem Kriegsschiff in die USA zurück. Dort arbeitete er als freier Schriftsteller. Auf Reisen besuchte er England, das Mittelmeer und Palästina. Seit 1863 lebte er in New York, wo er am 28.09.1891 starb. Erik Schäffler wurde 1961 in Schwäbisch Gmünd geboren. Seit 1991 lebt er in Hamburg. Zuvor war er als Schauspieler u. a. am Landestheater Tübingen, am Theater Rote Grütze in Berlin und am JAK/ Kampnagel Hamburg engagiert. Seit 1994 spielt er die Rolle des Teufels im HAMBURGER JEDERMANN von Michael Batz. 1995 begann er zusätzlich, am Hamburger Theater Triebwerk als Schauspieler, Autor und Regisseur zu arbeiten. 2006 und 2007 sang er am St. Pauli Theater Hamburg in fünf Rollen in dem Liederabend LUST von Franz Wittenbrink. Uwe Schade wurde 1960 in Neuss geboren. Er studierte Cello bei Tadao Kataoka, Gudrun Buchmann und Karl Hermann Jellinek. Seit 1986 arbeitet er als freischaffender Musiker und Komponist in Hamburg. Zu seinen Werken zählen Arbeiten für Sprech-, Tanz- und Musiktheater. 1995 war er Mitbegründer der 73 Erzähltheatergruppe Theater Brekkekekex. Seit 1996 arbeitet er für das Theater Triebwerk in Hamburg als Musiker, Schauspieler und Komponist. Heino Sellhorn wurde 1962 in Hamburg geboren. Der studierte Kulturwissenschaftler arbeitet seit 1990 als freiberuflicher Theatermusiker, Komponist und Darsteller. 1994 war er Mitbegründer der Filmmusikband Die Paramounts. Seit 1999 ist Heino Sellhorn Mitglied des Theater Triebwerk. Thomas Bammer, 1957 in Toronto geboren, arbeitete als freier Schauspieler und Regisseur in Hamburg. 1995 gründete er dort zusammen mit Schauspielern, Musikern und Bühnenbildnern die Kampnagel Kulturfabrik. Die Theaterproduktionen, die dort entstehen, führten ihn schon zu Gastspielen in Europa, aber auch in die Vereinigten Staaten und nach Asien. Seit 2006 ist Thomas Bammer fest engagierter Schauspieler am Landestheater Linz. Herman Melville MOBY DICK Bearbeitung von Erik Schäffler, Uwe Schade, Heino Sellhorn und Thomas Bammer 3H Empfohlene Altersgruppe: 10+ übersetzt ins Englische von Karen Waloschek (Moby Dick) 1998, ZDF-Aufzeichnung (Traumspiele-Preis); 2000, Aufzeichnung des Bayerischen Rundfunks (Bayerischer Theaterpreis) UA: 08.04.99, Theater Triebwerk, Hamburg; R: E. Schäffler; U. Schade/H. Sellhorn; 12/99, 11. Ffm. Autorenforum für KiJuTh; 2000, Traumspiele-Festival, NRW: Traumspiele-Preis; 2000, blickfelder theaterfestival; 2000, Bayerischer Theaterpreis ÖE: 22.09.00, Theater des Kindes, A-Linz; R: G. Staudacher 16.06.01, KiJuTh am LTT, Tübingen; 07.10.01, Junges Theater Konstanz; 08.02.02, Junges Theater, LB Niedersachsen Nord, Wilhelmshaven; 31.01.03, Stadttheater Bremerhaven; R: S. Karasch 28.09.03, Das Rheinische LT, Neuss; R: J. Eick 28.01.04, Pfalztheater Kaiserslautern; R: S. Neugebauer 28.02.04, Comedia, Köln; R: R. Pape; R. Conrad 04.09.04, Hessisches LT Marburg; R: R. O. Staples 01.10.05, Staatstheater Braunschweig; R: M. Portmann 21.10.05, Theater Pfütze, Nürnberg; R: K. Eppler; 26.30.03.07, Gastspielreihe in Südtirol; 30.05.08: 26. Bayerische Theatertage, Ingolstadt; Preis für die beste Jugendtheaterproduktion 06.06.07, Schleswig-Holsteinisches LT; R: M. Wegner; W. Kuschmierz 03.07.08, Theater Osnabrück; R: C. Zilm 24.04.09, Theater Waidspeicher, Erfurt; R: M. Thieme 22.07.10, JET Erlangen; R: M. Portmann ÖE - frei H. Melville (1819-1891) E. Schäffler * 1961 in Schwäbisch Gmünd; lebt in Hamburg www.erikschaeffler.de U. Schade * 1960 in Neuss; lebt in Hamburg H. Sellhorn * 1962 in Hamburg; lebt in Hannover T. Bammer * 1957 in CDN-Toronto; lebt in A-Linz „Was Ismael, der junge Walfänger auf dem Schiff von Ahab erlebt, was geschieht, als sie nach langer Suche auf Moby Dick, den größten und furchterregendsten aller Wale, stoßen – das alles zeigt das Stück in rund achtzig Minuten, die spannender als Harry Potter, witziger als das Sams sind; Kindertheater vom Allerfeinsten, absolut sehenswert.“ (Rheinische Post, 29.09.03) „Der Kampf des vermeintlich Guten mit dem vermeintlich Bösen – hochaktuelles Thema und zugleich ein regelrechter Evergreen in der Menschheitsgeschichte. [...] Bei der Darbietung wird es um sehr viel mehr als um das bloße Erzählen einer Geschichte gehen, definiert Dramaturg Erpho Bell die Zielsetzung. Also kein Kindertheater wie es die junge Klientel vielleicht aus Kasperle-und-Co-Stücken kennt, sondern raus aus der seichten Nische hin zum KiJuTh mit Anspruch. Was nicht bedeutet, dass die ’Moby Dick’-Version nur Intellektuelle im ’Miniformat’ ansprechen soll.“ (Bremerhavener Sonntagsjournal der Nordsee-Zeitung, 26.01.03) „Es ist die gelungene Mischung aus Erzählkunst, schnellem Wechselspiel und dem sich Wiederfinden in eigenen Alltagsmomenten, die hier die Zuschauer in ihren Bann zieht. Und dazu lernen sie ganz nebenbei noch jede Menge über den Wal an sich, und wissen, nun, dass einst ohne das Fett des Dicken die Lichter ausblieben und wie gefährlich die Jagd nach ihm war.“ (Westdeutsche Zeitung, 30.09.03) Es wird über das Meer, die unendlichen Fluten philosophiert, von zwei grimmig ins Publikum starrenden Seeleuten. Maritimer Bierernst? Keineswegs. Spätestens als der Fischvorhang fällt, heißt es Leinen los für ein rasantes Bühnentreiben.“ (Der Standard, 10.11.09) „’Moby Dick’ ist eine abenteuerliche, zeitlose Seemannsgeschichte, die an Spannung kaum zu überbieten ist. Gleichermaßen transportiert sie jahrhundertealte Sehnsüchte wie Fern- und Heimweh oder auch Ängste vor Tod und Ungewissheit und hinterfragt die romantische Sicht auf die Seefahrt.“ (Kurier, 18.11.09) „Melville ist einer der amerikanischen Literatengötter, ähnlich wie Ernest Hemingway. Was mich an dem Stoff [„Moby Dick“] am meisten fesselte, war, dass er 1851 die Globalisierung der Jahrtausendwende um über 150 Jahre vorwegnahm! Der weiße Pottwal wird vom einbeinigen Kapitän Ahab um die ganze Erdkugel gejagt. Auf diese Weise konnte Melville alle, wirklich alle Regionen, Kulturen, Philosophien und Themen des gesamten Kosmos einschließen.“ (Frank Stella, Süddeutsche Zeitung, 08./09.08.09) 74 MAX MOHR/ BARRY L. GOLDMAN/ WALTER KIESBAUER Max Mohr wurde am 17. Oktober 1891 in Würzburg geboren, wo er später Medizin studierte. Als Schriftsteller trat er erstmals mit dem im Jahr 1929 erschienenen Roman „Frau Maries Gast“ hervor. Bekannt wurde er jedoch in erster Linie als Dramatiker: Mit seinen 12 Theaterstücken zählt Mohr zu den erfolgreichsten Autoren der Weimarer Republik. Geprägt waren seine Werke vom Zwiespalt zwischen Technik und Natur und von einer kritischen Distanz zu seiner Zeit, die er als materialistisch und oberflächlich empfand. Zu Beginn des Dritten Reiches emigrierte Max Mohr 1934 nach Shanghai, wo er im Alter von 46 Jahren an einem Herzversagen verstarb. Die Monacensia in München ehrte den Schriftsteller von 08.10.97-20.02.98 mit der Ausstellung „Lieber keinen Kompass als einen falschen. Der Schriftsteller Max Mohr”. Das gleichnamige Begleitbuch erschien 1997 im A1 Verlag in München. Barry Goldman absolvierte eine Schauspielausbildung in den USA, Großbritannien sowie bei Jaques Lecoq in Frankreich. Von 1982-85 leitete er die Children`s Theatre Company (USA) und führte dort auch Regie. Er war zehn Jahre lang Leiter und Regisseur am Théâtre Marcadet in Paris und inszenierte bei der American Drama Group. Seit 2006 arbeitet er auch am Theatre in Trust und dem Tour de Force Theatre in London. Walter Kiesbauer studierte Pädagogik und Psychologie in München. Darauf folgte ein Studium der Komposition und Musiktheorie in München und Wien. Seit 1986 komponiert Walter Kiesbauer Musik für Orchester und Schauspiel. Er war 1992 Träger des Musikförderpreises der Stadt München und gewann 1993 den Fredric Mompou-Kompositionswettbewerb in Barcelona. Nach Stationen als Musikalischer Leiter am Thalia Theater Halle und dem Rheinischen Landestheater Neuss, ist er seit 2004 der Musikalische Leiter des Theater Ingolstadt. Max Mohr/ Barry L. Goldman/ Walter Kiesbauer HANSEN UND JANSEN oder DIE NORDPOLFLIEGER 1 D, 5 H oder 2 D, 4 H Empfohlene Altersgruppe: 5+ Ursendung der Hörspielfassung („Pimpus and Caxa”): 12/192?, Rundfunk, GB-London DSE: 1924, Dresden, Pressefest 05.11.00, Das Rheinische LT, Neuss; R: B. L. Goldman W. Kiesbauer M. Mohr (1891-1937) ÖE/ SE - frei B. Goldman * 1957 in USA-Minneapolis; lebt in München W. Kiesbauer * 1958 in Regensburg; lebt in Ingolstadt „Eisbären, Schneeberge und Schlittenfahrt – besser konnte die Einstimmung auf die Winterzeit [...] nicht sein. Der amerikanische Gastregisseur Barry L. Goldman zeigt jetzt einmal mehr, dass er Kinder zu begeistern weiß. Jung und Alt genossen die einstündige Reise in den kalten Norden, wo Wunschträume und viel Witz das Eis brechen ließen. Erzählt wird die Geschichte zweier Nordpolflieger, die auf ihrer Heimreise im Städtchen Nordberg Zwischenstation machen sollen. Der ganze Ort steht Kopf, allen voran der Bürgermeister mit seinen beiden Ratsherren Knill und Knoll sowie Ehefrau Rosa. Seit Tagen warten sie vergebens. Die Gauner Hansen und Fritz nutzen ihre Chance und geben sich als die Flieger aus, was auch bestens klappt, bis leider die echten Nordpolflieger auftauchen. [...] Spannend und spaßig bis zuletzt bleibt diese märchenhafte Phantasiegeschichte, der die Musik Walter Kiesbauers die besondere Note gibt. Gesang und Texte in Reimform, mal im Trio, mal als Duett, dazu reichlich Bewegung und eine üppig theatralische Ausstattung machen dieses kurze, knappe Stück zu einer gelungenen Mixtur aus Musical und Operette. Reizvoll tiefe Momente wechseln sich mit prallem Spaß und großer Spannung ab. [...] Barry L. Goldmans Botschaft kommt rüber: Was wäre das Leben ohne Träume? Einfach ist es eben nicht.” (Westdeutsche Zeitung, 07.11.00) ALAIN DE NECK (UND CO-AUTOREN) Alain de Neck lebt und arbeitet als Schauspieler in Brüssel. Seine Stücke für Kinder vertrauen auf eine einfache, phantasievolle Spielweise und lassen im Kopf des Betrachters bunte, fremde Welten entstehen. Didier de Neck studierte zunächst Rechtswissenschaften und Kriminalistik, wechselte danach aber ans Theater. Neben Auftritten als Schauspieler arbeitete er als Co-Autor an verschiedenen Drehbüchern mit. Er selbst sieht den wichtigsten Bereich seiner Arbeit jedoch in der Mitbegründung des Théâtre de Galafronie, an dem er seit 1978 arbeitet. Daniel Plasschaert studierte Bildhauerei an der Pädagogischen Hochschule Charles Buls und unterrichtete in der Folge an verschiedenen Schulen in Brüssel, bevor er als Regisseur und Autor zum Théâtre de Galafronie kam. Zur Zeit beschäftigt er sich mit der Malerei und dem Verfassen kurzer poetischer Texte. Alain De Neck/ Didier De Neck KEIN SONNTAG WIE JEDER ANDERE oder JULIE UND DER JUNIOR RIESE (Désordres) aus dem Französischen von Conny Frühauf 1 D/ H Empfohlene Altersgruppe: 4+ publiziert in: Théâtre pour la jeunesse, Lansman Editeur, B-Carnières, 1991 UA: 1990, Théâtre de Galafronie, B-Brüssel; R: D. De Neck DSE: 04/95, Comedia; R: A. Gronemeyer; 1998, Kindertheater des Monats März; 1998, 14. Ki75 JuThTreffen NRW, Oberhausen: NRW-Preis 04/95, Theater Triebwerk, Hamburg; R: T. Bammer SE: 04/95, Théâtre de la Grenouille, CH-Biel/ Bienne; R: C. Huldi 20.10.96, Spielküche/ Junges Theater Augsburg 15.04.97, Städtische Bühnen Münster; R: J. Senger 15.11.97, KiJuTheater Speyer 12.09.98, Theater Überzwerg, Saarbrücken; R: B. Ziegenbalg 10.10.98, Theater im Zentrum, Stuttgart; R: B. Hensel 09.12.99, carrousel Theater an der Parkaue, Berlin; R: H. Geffke 17.06.00, Theater Patati Patata, Reutlingen 30.09.00, Theater der Jungen Welt, Leipzig; R: M. Firlus 11.03.01, Theater Wrede, Oldenburg; R: P. Henze ÖE: 28.04.01, u\hof: am LT, A-Linz; R: G. Pigor 22.03.02, Stadttheater Bremerhaven; R: D. Trapp 06.12.02, LB Niedersachsen Nord, Wilhelmshaven 01.02. 04, Klexs Theater, Augsburg; R: S. Wisser 24.09.05, Inbocca’Lupo, im Casamax-Theater, Köln 23.09.07, schnawwl am NT Mannheim; R: J. Kracht 16.09.09, TJG, Dresden; R: A. Michaelis A. De Neck * 1953; lebt in B-Brüssel D. De Neck * 1950; lebt in B-Brüssel Sonntagmorgen, der Wecker klingelt. Die kleine Julie steht auf und öffnet das Fenster. Es regnet in Strömen, nichts zieht sie nach draußen. Oder doch: Eine dicke, weiße Wolke hängt am Himmel und ruft. Leise packt Julie ihren Koffer und macht sich auf die Reise. „Großes Theater für kleine Leute: Es geht einfach nur um phantasievolles Umherschweifen in den ’großen’ Dingen dieser Welt.” (Tagespiegel Speyer, 17.12.97) „Bei diesem Kinderstück der Belgier Alain und Didier De Neck kehren sie alle wieder – die Momente, die Kindern so vertraut sind: die gähnende Langeweile am Sonntagmorgen, wenn alles noch schläft, oder die großen Brüder, die die kleineren Geschwister nerven. So entschließt sich die kleine Julie kurzerhand, aus dem Haus zu schleichen und ’bis zur Wolke zu laufen’. [...] Die Fantasie bekommt in dieser Geschichte Flügel. Es verbinden sich Spannung, Absurdität und liebenswürdige Poesie. [...] Es ist ein Stück, das die guten wie die bösen Kinderträume ernst nimmt und Wege zeigt, letztere hoffnungsfroh und spielerisch zu überwinden.“ (Augsburger Allgemeine, 05.02.04) Alain De Neck/ Daniel Plasschaert D. Plasschaert * 1951; lebt in B-Brüssel (L’ornithorynque) aus dem Französischen von Conny Frühauf 1 H oder D Empfohlene Altersgruppe: 5+ publiziert in: Théâtre pour la jeunesse, Lansman Editeur, B-Carnières, 1991 1988, Prix Pierre Tonon UA: 1988, Théâtre de Galafronie, B-Brüssel; R: D. Plasschaert/ D. De Neck Ital. EA: Teatro delle Briciole, IParma DSE: 17.06.08, WLT Castrop-Rauxel An einem kalten Wintertag ist der kleine Jonny zu Besuch bei seinem Großvater. Der aber ist eingeschlafen, und Jonny langweilt sich. Angelockt von einer Stimme, die vom Dachboden ruft, entdeckt Jonny eine Truhe mit seltsamem Inhalt – und nicht nur das: Eine Zaubertür tut sich vor ihm auf und gewährt ihm den Eintritt in eine phantasievolle Welt. Dort geht er mit einer Ente auf Fischfang, hilft einem Biber beim Bäumefällen und schließt dicke Freundschaft mit einem alten Uhu. DAS SCHNABELTIER BENEDIKT NEUSTEIN/ CLAUS OVERKAMP/ CHRISTIAN SCHIDLOWSKY Benedikt Neustein wurde 1977 in Linz geboren. Von 2001 bis 2003 absolvierte er eine Ausbildung zur Fachkraft für Veranstaltungstechnik und arbeitet seit 2003 als freischaffender Lichttechniker und Schauspieler in Bonn, u. a. für das Theater Marabu, dessen technische Leitung er übernommen hat. Claus Overkamp, 1963 in Essen geboren, studierte bis 1992 Sozialwissenschaften und absolvierte parallel dazu eine Ausbildung zum Theaterpädagogen an der Akademie Remscheid. 1993 gründete er das freie Kinder- und Jugendtheater Marabu, an dem er als künstlerischer Leiter, Regisseur und Schauspieler tätig ist. Daneben arbeitet er als Theaterpädagoge u. a. für die Junge Bühne Bonn. Christian Schidlowsky wurde 1965 in Dinslaken am Niederrhein geboren. Nach einer Ausbildung zum Schauspieler und Sprecher studierte er Theaterwissenschaften und Pädagogik in Erlangen. In Nürnberg gründete er das Theater Pfütze, welches er 14 Jahre lang als Hausregisseur und Autor künstlerisch leitete. Benedikt Neustein/ Claus Overkamp/ Christian Schidlowsky C. Overkamp * 1963 in Essen; lebt in Bonn C. Schidlowsky * 1965 in Dinslaken; lebt in Nürnberg 2H Empfohlene Altersgruppe: 7+ UA: 16.09.05, Theater Marabu, Bonn; R: C. Schidlowsky; 07.03.06, Theaterzwang, 12. Festival freier Theater NRW, Dortmund: Förderpreis; 01.06.06, Spurensuche 8, Freies Kinder Theater Treffen, Bonn; 10.09.-30.10.06, „Spielarten“, NRW; 22.05.07, KinderStücke 07, im Rahmen der diesjährigen Mülheimer Theatertage NRW; 08.11.07, Penguin Days, Moers: Sonderpreis; 10.03.08, Theater sehen – Theater spielen: 13. Hess. KiJuThWoche in Marburg 09.04.08, Theater Baden-Baden; R: M.-E. Hackbarth; 05.06.08, „Schöne Aussicht“, Stuttgart B. Neustein * 1977 in Linz/ Rhein; lebt in Bonn Ein Irrgarten. Darin: Ein Vater mit seinem Sohn. Der quengelt, will keinen Ausgang suchen, will auch mal vorausgehen, eine Pause machen oder ins Freibad gehen. Und das Labyrinth, das sein Vater gebaut hat, findet er einfach nur blöd. Er will lieber eine richtige Familie, mit einer Mama und einem Zuhause. Wie das halt so ist mit alleinerziehenden Vätern und ihren Söhnen: Dädalus kann Irrgärten bauen und falsche Kühe, aber wie man mit einem Kind umgeht, hat ihm keiner beigebracht. „’Um Himmels willen, Ikarus!’ erzählt die Geschichte von Vater und Sohn als alltäglichen Konflikt. Der Sohn will vom Vater nicht nur wissen, wo es lang geht (im wahrsten Sinne des Wortes), sondern er fordert auch Antworten: ’Wer hat uns hier eingesperrt?’ und: ’Warum hast du das Labyrinth gebaut?’ So muss Dädalus erzählen: Vom UM HIMMELS WILLEN, IKARUS! 76 Tyrannen Minos und dessen Frau, die sich in einen Stier verliebt und vom Erfinder Dädalus fordert, ihr zu helfen.“ (Bonner Rundschau, 19.09.05) „’Um Himmels willen, Ikarus!’ ist kraftvolles, leidenschaftliches Theater, voller Spielfreude und Intensität. In einer wunderbaren Beschränkung auf die Präsenz der Akteure, auf wenige Requisiten und eine pointiert eingesetzte Musik vermag das Stück die Phantasie seiner Zuschauer wachzurufen. [...] Das Theater Marabu [...] spielt so präzise, dass diese Geschichte zwischen den Zuschauern, als Teil ihrer Welt, lebendig wird und zutiefst berührt.“ (Begründung der Jury des Festivals Theaterzwang) Bouke Oldenhof verbringt Lieschen, zusammen mit ihrem Opa, den Tag. Sie kümmert sich um Frühstück, Mittag-, und Abendessen. Pake, von Beruf Uhrmacher und Zauberer, ist einfach nur da. Dann aber streiten sich die Zeiger so sehr, dass die Zeit durcheinander gerät. Auch Opa Pake gerät durcheinander. Er macht sogar in die Hose. Lieschen weiß selbst genau, wie das ist, aber so für Opa sorgen zu müssen, ist von Lieschen ein bisschen viel verlangt. Und schließlich ist es soweit: Opa zeigt seinen großen Verschwinde-Trick. „Du tickst nicht richtig“ ist ein Theaterstück über Zeit und Solidarität zwischen Opa und Enkelkind. „Das stärkste Motiv des Stücks ist die Relevanz des unergründbaren Phänomens ’Zeit’. Eindrucksvoll und mit viel Witz gelingt es dem Scintilla-Ensemble, ernste Themen wie Vergänglichkeit und Tod in einer kindergerechten Form darzubieten.“ (Westfälische Nachrichten, 13.11.00) DU TICKST NICHT RICHTIG (Pake yn de kast) aus dem Friesischen von Gudrun Beckmann 2 D, 2 H Empfohlene Altersguppe: 4+ UA: 1997/98, Tryater, NL-Leeuwarden; R: H. Mulder DSE: 11/2000, Theater Scintilla, im Pumpenhaus, Münster; R: H. Mulder Der kleine und der große Zeiger streiten sich. Einer wirft dem anderen vor, nicht richtig zu ticken. Trotzdem beginnt der Tag. Lieschen wird wach und verrät dem Publikum, dass sie ein Geheimnis hat. Sie hat ihren Opa Pake in einer Standuhr versteckt, weil er sonst ins Altersheim muss. Und das wollen beide nicht, obwohl alte Menschen nörgeln, stinken und in die Hose machen. Während die Zeiger die Zeit weiter laufen lassen, RÜDIGER PAPE/ CATHARINA FILLERS Rüdiger Pape, 1960 in Salzgitter geboren, war nach seinem Studium der angewandten Kulturwissenschaften an der Hochschule Hildesheim Regieassistent an den Stadttheatern in Heidelberg, Konstanz und am Staatstheater Hannover tätig. Von 1993-96 leitete er als Direktor das Carl-Maria–von-Weber-Theater in Bernburg an der Saale, danach arbeitete er zwei Jahre als Hausregisseur und Programmdirektor der Freilichtspielstätte am Thalia Theater Halle. Seit 1998 inszeniert Rüdiger Pape als freier Regisseur unter anderem in Bregenz, Bremen, Halle, Heidelberg, Köln, Konstanz und Mannheim. Catharina Fillers wurde 1970 in Karlsruhe geboren. Sie studierte Regie und Schauspiel an der Theaterakademie Ulm. Anschließend inszenierte sie am Theater Junge Generation in Dresden und produzierte frei unter dem Namen Theater F. Von 2002 bis 2007 leitete sie das Kindertheater Ömmes & Oimel in Köln, von wo aus sie seit 2008 wieder als freie Regisseurin und Dramaturgin unterwegs ist und an verschiedenen Theatern, sowohl im Kindertheaterbereich als auch für Erwachsene, arbeitet. Rüdiger Pape/ Catharina Fillers DIE NIBELUNGEN 2 D, 3 H Empfohlene Altersgruppe: 10+ UA: 04.03.06, Comedia, Köln; R: R. Pape; A. Arnold; 29.04.-05.05.06, 22. KiJuThTreffen NRW, Düsseldorf: NRW-Preis; 10.09.-30.10.06, Spielarten NRW; 2006, nominiert für den Deutschen Theaterpreis „Der Faust“; 14.05.07, 5. Deutsch-Niederländisches KiJuThFestival, Emden 15.04.09, Kulturzentrum Schlachthof e. V., Bremen; R: T. Wilrodt ÖE/ SE - frei C. Fillers * 1970 in Karlsruhe; lebt in Köln R. Pape * 1960 in Salzgitter; lebt in Köln „Ein Heldenepos? Ein Liebesdrama? Ein Ritterspektakel oder eine Geschichte um Freundschaft und Verrat? Unter der Regie von Rüdiger Pape ist ein rasantes Spiel um die Recken Siegfried, König Gunther, Hagen von Tronje sowie Prinzessin Kriemhild und Königin Brunhild von Island entstanden, das den Zuschauer atemlos zurücklässt. Das Ensemble spielt sich durch die gesamte Geschichte und wirbelt dabei Begriffe wie Heldenmut, Treue, Stolz und Freundschaft auf, die sich am Ende wie verbrannte Asche auf die Bühne herabsenken. So gelingt es Rüdiger Pape, zum einen mit viel Humor und Spannung die abenteuerliche Geschichte der Nibelungen zu erzählen, zum anderen aber auch zu hinterfragen, was die Nibelungen uns und unserem jungen Publikum heute zu erzählen vermögen.“ (Ankündigungstext, Comedia) „Es gelingt dem Ensemble, die Geschichten um Siegfried, Gunther, Hagen, Kriemhild und Brunhild in ihrer Fremdheit und Wildheit zu belassen und trotzdem junge Zuschauer mitzunehmen. Die Inszenierung (...) ist ein gelungenes Beispiel für ein Kindertheater, das sich der großen Stoffe der Weltliteratur annimmt und sie einem jungen Publikum adäquat, mit großer Ernsthaftigkeit und Lust anbietet.“ (Begründung der Jury, 22. KiJuThTreffen NRW) „Höchste Zeit, dass Siegfried auftaucht! Am Hof des Burgunderkönigs Gunther herrscht gepflegte Langeweile. Die Königinmutter löst Kreuzworträtsel, Kriemhild strickt ihre berüchtigten Endlosstrümpfe, Hagen und seine Recken setzen Fett an. Erst der Drachentöter aus Xanten, blond sein Scheitel, unbezwingbar sein Schwertarm, bringt Leben an den Burgunderhof. Und am Ende, nach einer endlosen Verkettung höfischer Intrige, weiblicher Zwietracht und männlicher Großspurigkeit, bringt er allen: den Tod.“ (Kölner Stadtanzeiger, 07.03.06) 77 Nominierung „Der Faust“ – Beste Regie KiJuTheater „Der Der Ernst der Leichtigkeit Die ’Nibelungen’-Inszenierung am Kölner Theater Ömmes & Oimel in der COMEDIA (R: Rüdiger Pape) Die Bearbeitung und Inszenierung erzählt die tief pessimistische Geschichte mit einfachen Bühnenmitteln eindringlich und zugleich leicht. Die Schauspieler nehmen behende neue Rollen an, die sie keineswegs oberflächlich charakterisieren, und können mit wenigen Requisiten ganze Königreiche erschaffen. Diese ’Nibelungen’ zeigen zugleich die Untiefen der menschlichen Natur wie die Möglichkeiten der phantasievollen Auseinandersetzung mit dieser Welt durch die Kunst. Das Erfolgsrezept der Inszenierung liegt wohl darin, dass sie in ihrer gelungenen Mischung aus humorvollem Erzähltheater, verzehrender Liebesgeschichte und kritischem Kriegsspiel die jungen Zuschauer ernst nimmt.“ (Die Deutsche Bühne, Detlev Baur, 11/2006) NATHALIE PAPIN Nathalie Papin wurde 1960 im französischen Roussay geboren. Nach einer Ausbildung zur Bewegungsschauspielerin am Centre des Arts et techniques du cirque wandte sie sich dem Schreiben zu. Neben einem Gedichtband und einer Erzählung veröffentlichte sie zahlreiche Theaterstücke. Ihr Stück LE PAYS DE RIEN wurde 2002 mit dem 1. Preis beim Autorenwettbewerb projet pilote der französischsprachigen Schweiz ausgezeichnet. Nathalie Papin FRISS MICH (Mange-moi) aus dem Französischen von Birgit Leib 4 D/ H Empfohlene Altersgruppe: 6+ publiziert bei: Édition „l’école des loisirs“, F-Paris, 1999 2004, deutsch-französisches Übersetzerstipendium „Theater Transfer“ UA: 2000, Très Tôt Théâtre, F-Quimper; R: D. Lurcel DSE - frei N. Papin * 1960 in F-Roussay; lebt in F-Plérin Alia ist dick. Drum mögen die anderen sie nicht. Drum läuft Alia eines Tages einfach davon. Auf ihrer Reise begegnet sie einem abgemagerten Menschenfresser. Der hat keine Lust mehr, Kinder zu verspeisen. Das ist nicht normal, fanden die anderen Menschenfresser und wollten nichts mehr mit ihm zu tun haben. Weil er aber niemanden mehr frisst, hat auch keiner Angst vor ihm. Und das ist für einen Menschenfresser tödlich. Alia will Nathalie Papin IM LANDE NICHTS (Le Pays de Rien) aus dem Französischen von Roger Lille 1 D, 2 H Empfohlene Altersgruppe: 6+ publiziert bei: Édition „l’école des loisirs“, F-Paris, 2002 2002, 1. Preis beim Autorenwettbewerb projet pilote der französischsprachigen Schweiz UA: 28.01.03, Co-Produktion: Petit Théâtre Lausanne/ Theater Am Stram Gram, CH-Genf; R: C. Suter; 21.05.03, Spot, CH-Bern 22.05.03, Szenische Präsentation (in Auszügen), Theater Hochschule Zürich; R: P. Fischer DSE - frei - ihm helfen und macht sich auf die Suche nach einem Heilmittel für ihren neuen Freund. Unterwegs begegnet sie vielen seltsamen Gesellen wie dem Gedächtnisfresser, der Zeitschluckerin, einem kleinen Männchen und der Bücherschluckerin. Die Form des Mondes deutet auf das Vergehen der Zeit hin – und darauf, wie eilig Alias Vorhaben ist. Die Bücherschluckerin schenkt ihr schließlich ein leeres Buch, das nicht essbar ist (weil nichts drin steht) – dahinein soll der Menschenfresser schreiben, wer er gerne wäre, denn Menschenfresser ist er nicht gerne. Doch er fürchtet, dass Alia ihn nicht mehr mag, wenn er ein anderer ist – und möchte einfach verschwinden. Am Ende stellen beide fest, dass sie sich durch ihre Freundschaft verändert haben: Beide sind fröhlich. Und ganz nebenbei ist Alia vom vielen Herumlaufen dünn geworden. Die Geschichte ist sehr poetisch und philosophisch in ihrem Nachdenken über die Zeit, die Erinnerung und die Freundschaft. Ein wenig erinnern die Wanderung der Alia und ihre seltsamen Begegnungen an den „Kleinen Prinzen“. Im Lande Nichts lebt ein einsamer König. Seine Tochter ist ihm die einzige Gesellschaft. Stille, Farblosigkeit und Leere zeichnen sein Reich aus, da er alle anderen Völker samt ihren kulturellen Errungenschaften unterworfen und sein Reich des Nichts ausgebreitet hat. Seine Tochter lebt in der größtmöglichen Beschränkung. Seufzen, schreien oder gar singen ist untersagt, und entwischt der Tochter dennoch ein Geräusch, muss sie es auf Befehl ihres despotischen Vaters in einen Käfig sperren. Obwohl die Tochter unter diesen Lebensbedingungen leidet, vermag sie sich nicht gegen ihren Vater aufzulehnen. Bis eines Tages ein geheimnisvoller Junge aus einer anderen Welt auftaucht und sich und die Königstochter großer Gefahr aussetzt. Ein schönes, stilles Stück über die Unmöglichkeit, ohne positive sinnliche Lebens- bzw. Welterfahrung zu existieren. 78 GERTRUD PIGOR (UND CO-AUTOREN) Gertrud Pigor, geboren 1958 in Bad Neustadt/ Saale studierte Philosophie und Bildende Kunst, spezialisierte sich zunächst auf Figuren- und Objekttheater und kam über Regieassistenzen am Stadsteater Stockholm und am Staatstheater Braunschweig zum Kinder- und Jugendtheater. Seit 1996 arbeitet sie als freie Regisseurin und Autorin. Zuletzt war sie am Schauspielhaus Hamburg und an den Theatern Kiel, Saarbrücken und Linz tätig. Pigor lebt in Hamburg. Gertrud Pigor SPUT & NIK – ACHT PFOTEN IM WELTALL NEU 2 D, 1 H (bei der UA) oder 3 H oder 3D/ H Empfohlene Altersgruppe: 4+ UA: 27.09.09, Stadttheater Konstanz (Auftragsarbeit); R: G. Pigor G. Pigor * 1958 in Bad Neustadt; lebt in Hamburg Wenn zwei Hunde mit großem Appetit auf der Suche nach Fressbarem im Garten des Nachbarn etwas finden, das so galaktisch gut schmeckt, dass es nur vom Himmel gefallen sein kann, und wenn diese beiden Hunde auch noch Sput und Nik heißen, dann befinden wir uns mitten in einem aufregenden Weltraumabenteuer. Der Nachbar möchte in Ruhe seine Gartenparty vorbereiten, doch Sput und Nik sind fest entschlossen, sich weitere Leckerbissen zu angeln. Als sie dann auch noch im Garten etwas Gertrud Pigor DIE FAULSTE KATZE DER WELT NEU nach dem Bilderbuch DER FAULE KATER JOSEF von Franziska Biermann, erschienen im Residenz Verlag im Niederösterreichischen Pressehaus Druckund Verlagsgesmbh, St. Pölten, Salzburg 2 D, 1 H Empfohlene Altersgruppe: 5+ Biermann: Der faule Kater Josef, Residenz Verlag, 2008 ÖE/ SE - frei UA: 28.11.09, Junges Schauspielhaus, Hamburg; R: G. Pigor; J. Fritsch F. Biermann * 1970 in Bielefeld; lebt in Hamburg „Die faule Josefine ist eine sehr beschäftigte Katze. Sie hat von morgens um Zehnuhrzwei bis nachts um Nulluhrsechzehn einen perfekt ausgearbeiteten Tagesplan. Um sich nicht völlig zu verausgaben, erledigt Josefine alle Tätigkeiten von ihrer geliebten Couch aus. Ihre kuschelige Liegemulde verlässt sie nur, wenn sie ihren Luxuskörper zum Katzenklo bewegt, das sich fast am Ende der Welt, also im entferntesten Teil des Gartens hinter dem Haus, befindet. Denn auf Hygiene ist Josefine sehr bedacht. Eine echte Zumutung für die gemütliche, meditative Ruhe ist Störenfried Rudi, der Fußball spielende Nachbarshund. Jeden Tag von Elfuhrfünfunddreißig bis Zwölfuhrzwanzig rennt er wie ein Verrückter durch den Garten. Das Gekläffe und Gekicke dieses blöden Köters verdirbt Josefine regelmäßig das Frühstück und schlägt ihr total auf den Magen. Und genau dieser doch so empfindliche Magen gerät eines Gertrud Pigor HERR FUCHS MAG BÜCHER ein musikalischer Krimi für alle Bücherfresser frei nach dem gleichnamigen Bilderbuch von Franziska Biermann 1 D, 2 H Empfohlene Altersgruppe: 4+ entdecken, das schwer nach Raumschiff aussieht, sind sie nicht mehr zu bremsen. Die Reise geht los, zu Mars und Mond, zu Sonne und Milchstraße - nur eigenartig, dass auf allen Planeten jemand auftaucht, der dem Nachbarn verdächtig ähnlich sieht, und der will doch nicht etwa sein Raumschiff wiederhaben? – Ein Weltraumabenteuer mit Musik und Tanz für Kinder ab 4 Jahren. (Gertrud Pigor) „Sehr viele komische und bezaubernde Ideen hat Gertrud Pigor ihren zwei Astronauten auf den Leib geschrieben. […] Das komische Paar hat das Zeug zum Verlieben. […] Ein kleines Gesamtkunstwerk. Am Anfang ist […] das Wort, das Gertrud Pigor mit ihrem für das Theater Konstanz geschriebenen Kinderstück für die ab Vierjährigen für viele kleine Ideen nutzt.“ (Südkurier/ Konstanz, 29.09.09) Tages so unter Druck, dass Josefine mitten in Rudis Fußballspiel den Gang zur Toilette auf sich nehmen muss. Entsetzlich! Gerade als Josefine voller Verachtung am Fußballfeld entlangstolziert, passiert es: Durch einen leicht unpräzisen Hechtkopfball aus der Bahn geworfen, knallt Rudi gegen Josefine. Sie gibt dem Provinzkicker eine gepfefferte Ohrfeige. Doch Rudi hat sich, ohne es zu wissen, bitter an Josefine gerächt. Als die dicke Katze sich in der Sofamulde wieder erschöpft einrollt und schon fast eingeschlafen ist, bemerkt sie ein Zwicken und Zwacken im Bein – vielleicht doch eine Zerrung? Bald erkennt Josefine die ganze Katastrophe. Ein Floh ist beim Zusammenprall mit Rudi von ihm direkt zu ihr herübergehüpft. Wie unappetitlich! Genau davor hatte ihre Mutter sie immer gewarnt. Nichts bringt das bissige, unverschämte Vieh aus dem Fell. Jetzt bloß nicht panisch werden. Durch ihr Bildungsprogramm im Fernsehen hat Josefine erfahren, dass ein Floh gerne den Wirt wechselt, also auf andere Tiere überspringt. Unter hektischem Gekratze und ohne Rücksicht auf die Tagesordnung stürzt sie wutschnaubend aus dem Haus. Ob nun als Meerschweinchenfrisörin, Gesangslehrerin oder Fußballtrainerin, die Katze Josefine ist wild entschlossen, so schnell wie möglich wieder flohlos zu leben. Das herrlich schadenfrohe Kinderbuch, geschrieben und gezeichnet von Franziska Biermann, erzählt, dass, wenn man in die Welt hinauszieht, neue Erfahrungen und Freunde das eigene Leben bereichern und verändern. Wie der Floh nun aussieht, der uns zwickt, ist egal. Am Ende kann man ihm dankbar sein.“ (Ankündigungstext Junges Schauspielhaus, Hamburg) Biermann: Herr Fuchs mag Bücher, Rowohlt Taschenbuch Verlag, Reinbek bei Hamburg, 2001 UA: 18.11.07, Bühnen der LH Kiel, KiJuTh im Werftpark; R: G. Pigor; J. Fritsch 13.09.08 Comedia, Köln; R: G. Pigor ÖE/ SE - frei „Der kleine Herr Fuchs ist ein echter Bücherfresser. Er verschlingt Bücher – im wahrsten Sinne des Wortes: 79 Wenn er ein Buch zu Ende gelesen hat, bestreut er es mit Salz und Pfeffer und frisst es dann auf. Aber er ist wählerisch, nur gute Literatur verschlingt er. Sein Appetit wird immer größer und mit knurrendem Magen entdeckt er schließlich das reinste Schlaraffenland für jeden Bücherfresser: Die Bücherei. Von oben bis unten Regale voller Bücher! Die man zudem völlig umsonst mitnehmen darf! Der kleine Herr Fuchs kann sein Glück kaum fassen und wird in kürzester Zeit der beste Kunde der Bücherei. Aber der Bücherfresser wird von der Bibliothekarin auf frischer Tat ertappt und bekommt Hausverbot. In seiner Verzweiflung greift er zum letzten Mittel und überfällt die Buchhandlung an der Ecke. Natürlich wird er sofort erkannt und die Sache hat ernste Konsequenzen ... Wie sich der kleine Herr Fuchs aus seiner misslichen Lage befreit, und was er sich alles einfallen lässt, um seinen buchstäblichen Lesehunger zu stillen, davon erzählt dieses Stück.“ (Ankündigungstext, Theater Kiel) „Eine wunderbar komische und hintersinnige Geschichte, ein Augenschmaus für Bücherfreunde jeden Alters.“ (Klappentext Bilderbuch) „’Ich fand die Idee witzig, dass einer Bücher so sehr liebt, dass er sie tatsächlich verschlingt’, sagt Gertrud Pigor, ’im übertragenen Sinne geht es in dem Stück um die Sinnlichkeit des Lesens, darum, wie Bücher uns in ihren Bann ziehen.’“ (Kieler Nachrichten, Beate Jänicke, 15.11.07) „Die Handlung, die [...] Gertrud Pigor für das Theater leicht abgewandelt hat, ist so amüsant wie kurzweilig“ (Kieler Nachrichten, Caroline Neider, 19.11.07) Franziska Biermann, geboren 1970 in Bielefeld, studierte an der Hamburger Fachhochschule für Gestaltung bei Professor Rüdiger Stoye. Zusammen mit zwölf anderen Künstlern gründeten sie 1995 die Ateliergemeinschaft Freudenhammer, die sich mittlerweile zu einem vielfältigen Mix diverser kreativer Disziplinen, Illustration, Fotografie, Musik & Ton, Grafikdesign und Internet gemausert hat. „Eine schnörkellose Sprache in zurückhaltender, aber akzentsetzender Typografie – das alles macht den farbigen Charme eines Buches aus, das verspielt zeigt, wie qualvoll Lesehunger ist. Jeder Bücherfuchs muss ihm erliegen. (Die ZEIT) Gertrud Pigor MOTTE & CO Ein Theaterstück mit Musik 5 D/ H Empfohlene Altersgruppe: 6+ UA/ ÖE: 13.10.06 (Auftragsarbeit), u\hof: am LT, A-Linz; R: H. Leutgöb; J. Fritsch DE: 13.11.08, Westfälische Kammerspiele, Paderborn; R: S. Jänsch; G.G. Gemke, www.gerhardgemke.de 16.11.08, Bühnen der LH Kiel, Theater im Werftpark; R: N. Aust 19.11.09, Stadttheater Gießen; R: A. M. Kunze 20.11.09, Stadttheater Bremerhaven; R: P. Grisebach 03.12.09, HOT Potsdam; R: M. Erxleben SE - frei Als Motte und die Brüder Holzwurm vom großen Wettbewerb, der Wahl zum „Tier des Jahres“ erfahren, bricht im Kleiderschrank wahres Wettkampffieber aus. Eine Bewerbung wird losgeschickt, und gespannt warten Motte & Co auf das Ergebnis. Von ihren einmaligen Talenten als Pullover- und Schrankfresser sind sie überzeugt und träumen vom Sieg. Doch – the winner is: Gertrud Pigor FRÜHSTÜCK MIT WOLF – DREI KLEINE SCHWEINCHEN AHNEN NICHTS BÖSES frei nach Motiven des englischen Volksmärchens “The three little pigs“ 4 D/ H Empfohlene Altersgruppe: 4+ UA: 25.09.05, KiJuTheater im Werftpark, Kiel; R: G. Pigor; J. Fritsch 26.04.08, Horizont Theater, Köln; R: C. Nicopoulos 27.09.08, moks am Theater Bremen; R: F.-T. Schütz 16.10.08, Landesbühnen Sachsen, Radebeul 15.11.08, Hessisches Landestheater, Marburg; R: J. Nowak 23.02.10, Figurentheater Chemnitz ÖE/ SE - frei „Drei kleine Schweinchen können es nicht lassen: wohin sie auch kommen, müssen sie Häuschen bauen. Eine grüne Wiese wird schnurstracks zum Bauplatz für die drei. Und der große böse Wolf kann es auch nicht lassen: Wenn er Häuschen sieht, muss er pusten. Zum Glück für der wunderschöne Marienkäfer. Ausgerechnet dieser Angeber, der sich auf seine Rolle als Glücksbringer so viel einbildet, gewinnt als ’Sieger nach Punkten’. Auf seiner Tournee durch die Provinz kommt der Marienkäfer auch am Kleiderschrank vorbei und lässt keine Gelegenheit aus, sich mit seinen angeblichen Heldentaten hervorzutun. Doch als sich eine Katastrophe anbahnt, entpuppt er sich als Feigling, Motte & Co aber wachsen über sich hinaus und zeigen, was sie können … Ein Stück über Rivalität und Freundschaft, über große Bluffs und wahre kleine Heldentaten. „Selten traf die bei Kinderstücken gern gebrauchte Formulierung ’für alle ab sechs Jahren’ so zu wie hier. Geriet dieses Auftragswerk des Landestheaters mit seinen witzigen, eingängigen Songs, in der flotten Regie von Heidelinde Leutgöb und der liebevollen Ausstattung von Jan Hax Halama doch zur tierischen Revue für alle Altersgruppen. Wären Pferde nicht vom Wettbewerb ausgeschlossen gewesen, müsste man sagen: Zum Wiehern!“ (Neues Volksblatt, 16.10.06) die Schweinchen ist eines der Häuschen stabil genug. Aber es ist zu klein für die drei! Das findet zumindest Borste, die das Haus für sich allein gebaut hat. Fässchen und Schmalz sehen das anders und nisten sich bei Borste ein. Am liebsten würde Borste die zwei rausschmeißen! Aber bringt ein kleines Schweinchen so was übers Herz? Darf und kann ein kleines Schwein so gemein sein? Eine kleine Geschichte über den großen Spaß an der Macht und über diese kleine diebische Freude, die darin liegt, einen überlegenen Gegner mit Einfallsreichtum, Witz und einer gewissen Schweinchenschläue zu schlagen.“ (www.theater-kiel.de) „Erfrischend frech und frei geht Gertrud Pigor mit dem englischen Volksmärchen um [...]. Pointiert sind die Dialoge, deren vielschichtiger Witz sowohl kleine als auch große Zuschauer aufs Trefflichste bedient.“ (Kieler Nachrichten, 27.09.05) 80 Jan Fritsch, geboren 1970 in Bremen, ist gelernter Klarinettist und Saxophonist mit dem Schwerpunkt Jazz. Mittlerweile arbeitet er hauptsächlich als multiinstrumentaler Bühnenmusiker in Theatern und freien Projekten, so zum Beispiel seit 2003 häufig zusammen mit Gertrud Pigor im Bereich Kindertheater. Als Komponist ist er als musikalischer Leiter sowie Musiker an diversen Kinder- und Jugendtheatern in Deutschland tätig, u. a. in Bremen, Kiel, Hannover, Braunschweig, Oldenburg, Konstanz, Hamburg, Saarbrücken und Linz. Thomas Pigor, geboren 1956 in Alzey, arbeitet als Musikkabarettist, Buchautor und Komponist. Seit Ende der 1970er Jahre ist er mit verschiedenen Bühnenprogrammen unterwegs. Seine Texte haben häufig einen satirischen Ansatz. Pigor schreibt zudem Texte für andere Künstler, u. a. für die Missfits, Ina Müller, Tim Fischer und Walter Moers. Außerdem ist er Autor verschiedener Musicals und Kindermusicals. Für seine Chansonprogramme, Volumen 1-6, mit dem Duo „Pigor singt, Benedikt Eichhorn muss begleiten“ hat er zahlreiche Auszeichnungen erhalten. Gertrud Pigor/ Thomas Pigor/ Jan Fritsch ANTON – DAS MÄUSEMUSICAL 2 D, 3 H oder 3 D, 2 H Empfohlene Altersgruppe: 6+ www.pigor.de/anton Stadttheater Konstanz, 2003 UA: 28.11.04, Stadttheater Konstanz; R: G. Pigor 07.10.05, Theater Ingolstadt; R: N. Kalmbach 12.11.06, Saarländisches Staatstheater, Saarbrücken; R: G. Pigor 11.11.07, Theater Hof; R: R. Hocke 23.11.07, Stadttheater Bremerhaven; R: A. Kloos 19.11.08, Theater für Niedersachsen, Hildesheim 30.11.08, KiJuTheater Speyer ÖE: 02.12.08, Theater der Jugend, A-Wien; R: M. Felkel 2009/10, Theater für Niedersachsen, Hannover T. Pigor * 1956 in Alzey; lebt in Berlin J. Fritsch * 1970 in Bremen; lebt auch dort Im Wohnzimmer steht ein Sofa. Ein Sofa, das es in sich hat, denn, was die Familie, die hier wohnt, nicht weiß: Unter dem Sofa haben sich Franz, Willi und Anton, die Mäusebrüder, eingenistet, gut bewacht von ihrer Freundin, der Spinne. Hier lebt es sich vortrefflich: Es ist genug Platz und Zeit für jede Lieblingsbeschäftigung, die eine Maus so haben kann. Für Franz ist es wichtig, ein tägliches Training zu absolvieren. Sein Bruder Willi hingegen ist mehr für eine ausgewogene MäuseErnährung zu haben. Er weiß immer Mittel und Wege, an Leckerbissen heranzukommen. Anton schließlich ist das musikalische Wunderkind der Familie und übt unermüdlich auf seiner Geige. Täglich lässt er seine Brüder an diesem Hörvergnügen teilhaben. Doch auch im Leben einer Hausmaus ist der Wechsel der Jahreszeiten erkennbar, und die Weihnachtszeit ist mit Abstand der Höhepunkt des Mäusejahres. Für Anton ist es das erste Mal, dass er Tannen- und Plätzchenduft schnuppern darf. Die Vorfreude der Mäuse auf den weihnachtlichen Festschmaus wird jedoch empfindlich getrübt, als sie den Wunschzettel des Kindes der Familie finden: „Liebes Christkind! Ich wünsche mir nichts sehnlicher als eine Katze!“ Die Mäuse sind ratlos. Und als plötzlich auch noch ihre Tante Lizzy mit gepackten Koffern vor der Tür steht, scheint das Weihnachtsfest auf eine Katastrophe hinzulaufen ... „Ein Weihnachtsspaß, der sein Zielpublikum ernst nimmt.“ (Südkurier Konstanz, 30.11.04) „Ein wunderschönes Weihnachtstheaterstück, das die ’Zeit der Ruhe und Besinnung’ einmal anders beleuchtet.“ (Neuburger Rundschau, 13.10.05) Mario Göpfert, geboren 1957 ist ein Dresdner Kinderbuchautor. Er ist gelernter Schriftsetzer und Absolvent des Literaturinstitutes in Leipzig. Seit 1985 arbeitet er als freiberuflicher Autor. Er hat zahlreiche Hörspiele verfasst. Gertrud Pigor LÖWE SEIN IST WUNDERBAR ein Stück rund um den Zirkus frei nach dem gleichnamigen Bilderbuch von Mario Göpfert und Henrike Wilson 1 D, 2 H oder 3 H Empfohlene Altersgruppe: 4+ Göpfert/ Wilson: Löwe sein ist wunderbar, Middelhauve Verlag, München, 2000 UA: 06.10.02, Bühnen der LH Kiel, KiJuTh im Werftpark; R: G. Pigor; H. Klotz 22.11.03, Junges Theater Konstanz; R: G. Pigor; H. Klotz 13.06.04, Horizont Theater, Köln; R: N. Ayukhanova; H. P. Katzenburg M. Göpfert * 1957 in Dresden; lebt auch dort H. Wilson * 1961 in Köln; lebt im Taunus „Wenn in der Zirkusmanege Löwe und Dompteur einander gegenüberstehen, ist klar, wer das Sagen hat. Der Dompteur schwingt die Peitsche, der Löwe muss springen, von Podest zu Podest oder durch brennende Reifen. Was aber, wenn der Löwe den Spieß plötzlich umdreht? [...] Da ist der Dompteur, der mit seiner Dressurnummer groß rauskommen will, hier der lammfromme Löwe. Beim Blick in den Spiegel merkt er eines Tages, wie stark er ist. So schnappt er sich die Peitsche und zeigt dem Dompteur, wie es ist, nach der Pfeife eines anderen zu tanzen. ’Der Löwe ist das kindliche Element und die Identifikationsfigur im Stück. Er hat Spaß an der Umkehrung der Machtverhältnisse.’ (Pigor). [...] Am Ende werden die Theaterzuschauer zwei Freunde sehen, deren Lust an der Macht sich ausgespielt hat. Und der Löwe will wieder Löwe sein. Denn Löwe sein ist schließlich wunderbar.“ (Kieler Nachrichten, 05.10.02) „Eine Stunde ununterbrochenen Lachens.“ (Eselsohr, Juli 2003) 81 „Gertrud Pigor ist mittlerweile so etwas wie ein Geheimtipp auf dem Gebiet der Dramatisierung von Bilderbüchern.“ (Eselsohr, 07/2003) 12/2002, Beim 14. Ffm. Autorenforum für KiJuTh (Sonderthema: Was macht ein Bild dramatisch?) sprach Gertrud Pigor mit Thomas Lang über „Das Theatrale im Bilderbuch“. Thomas Winding, geboren 1937, gehörte in Dänemark zu den erfolgreichsten Verfassern von Kinderbüchern und Kinderfilmen. Sein Buch „Mein kleiner Hund Mister und andere Tiere“ wurde u. a. mit dem Luchs der ZEIT und Radio Bremen ausgezeichnet. Thomas Winding starb 2008 im Alter von 71 Jahren. Gertrud Pigor DER DIENER UND SEIN PRINZ – VOM GLÜCK GEBRAUCHT ZU WERDEN frei nach einer Erzählung von Thomas Winding 1 D, 2 H Empfohlene Altersgruppe: 5+ Winding/ Erlbruch: „Mein kleiner Hund Mister in der Nacht“, Rowohlt, Reinbek bei Hamburg, 2000 UA: 16.11.02, Moks am Bremer Theater; R: G. Pigor; M. Krummheuer; 2003, Traumspiele-Festival, NRW 22.11.03, KiJuTheater im Werftpark, Kiel; R: U. Luig; H. Klotz ÖE: 08.10.04, u\hof: am LT, A-Linz; R: K. Eppler SE - frei T. Winding * 1936 in DK-Kogenhagen; 2008 in DKSøby Ærø W. Erlbruch * 1948 in Wuppertal; lebt auch dort Ein Prinz entlässt sein gesamtes Personal bis auf einen Diener. Ohne diesen würde dem Prinzen wohl auch die Decke auf den Kopf fallen. Und nicht nur eine Decke, sondern sehr viele, denn der Prinz besitzt allerhand Zimmer. Der Prinz ist außerdem recht froh, dass er nicht allein ist, denn ohne einen Diener kommt er nicht zurecht. Und dieser braucht den Prinzen, denn ein Diener ist schließlich zum Bedienen da. So wandern Diener und Prinz tagtäglich von einem Zimmer ins andere. Als Zeitvertreib richten sie ein Gähn-Zimmer, ein Marmeladen-Zimmer, ein Schmoll-Zimmer und ein Zähneputz-Zimmer ein. Doch eines Tages wird eine Diener-Maschine geliefert und der Diener einfach wegrationalisiert. Der Diener lässt den Kopf jedoch nicht hängen, sondern packt die Gelegenheit beim Schopfe und zieht in die Welt hinaus. Mit vielen Plänen und Ideen kehrt er nach einiger Zeit zu dem inzwischen sehr einsamen Prinzen zurück. „Alles ist wie aus einem Guss, und das wahre Kunststück liegt darin, dass es von Kindern ab fünf verstanden werden kann, Erwachsene sich dennoch nie unterfordert fühlen müssen. [...] Auf welch einem hohen Niveau gespielt wird, merkt man kaum – so leicht, ideenreich und übermütig wirkt die ganze Vorführung.“ (taz Bremen, 18.11.02) Hiawyn Oram, 1946 in ZA-Johannesburg geboren, studierte zunächst Englisch und Theater und arbeitete anschließend als Schauspielerin, bevor sie nach England auswanderte. Dort ging sie zunächst einer Beschäftigung als Werbetexterin nach, mittlerweile jedoch schreibt sie seit mehr als 20 Jahren Kinderbücher, von denen über 60 bereits veröffentlicht wurden, darunter Bilderbücher, Gedichte, Theaterstücke, Romane, Kurzgeschichten und Texte für Musicals. Ihre Bücher wurden außerdem in zahlreiche Sprachen übersetzt, u.a. Japanisch, Koreanisch und Katalanisch. Oram entwickelte außerdem einige Serien für das englische Kinderfernsehen. Sie ist Preisträgerin zahlreicher Auszeichnungen. Für ihr Buch The Second Princess erhielt sie eine Nominierung des UK Smarties Prize. Hiawyn Oram lebt in GBLondon. Gertrud Pigor DIE ZWEITE PRINZESSIN frei nach dem Bilderbuch ”The Second Princess“ von Hiawyn Oram und Tony Ross 1D Empfohlene Altersgruppe: 4+ 1994, Oram/ Ross: The Second Princess, Andersen Press, London UA: 25.05.03, KiJuTheater im Werftpark, Kiel; R: G. Pigor; J. Fritsch 24.09.04, Puppentheater Erfurt; R: B. Peiker 17.11.05, Stadttheater Gießen; R: A.-M. Kunze 07.03.06, KiJuTheater Speyer; R: M. Folz; 16.03.07, Theater sehen – Theater spielen, 12. Hess. KiJuThWoche in Marburg 09.09.06, Bremer Theater; R: H. Fahrenholz 24.09.06, Junges Schauspielhaus Hamburg; R: G. Pigor 26.11.06, Die Bühne – Theater aus Ulm; R: M. Romes 15.04.07, Consoltheater Gelsenkirchen; R: A. Kramer; 10.09.-24.10.07, Spielarten NRW; 11/08, Kindertheater des Monats NRW 01.07.07, Theater Heilbronn; R: A. Y. Hindi Attar ÖE: 15.02.08, Zimmertheater Waltraud Starck, A-Linz; R: W. Starck 04.04.08, TIG7, Mannheim; R: M. Lex; Spiel: E. Müller Meyer (Luzern) 10.05.08, TPZ/ Theaterpädagogisches Zentrum, Köln; R: A. Pohlert- Klein; Kölner KiJuThPreis 2008 01.06.08, KlecksTheater, Hannover 12.08.08, Theatergruppe Tusdoch, Berlin; spielen in Boltenhagen an der Ostsee; R: S. Kemper/ B. Gierga 08.11.09, Tufa Trier e. V.; R: F. Burg ÖE/ SE - frei H. Oram * 1946 in ZA-Johannesburg; lebt in GB-London T. Ross * 1938 in GB-London; lebt in GB-Cheshire Es waren einmal zwei Prinzessinnen, die erste und die zweite. Die erste Prinzessin findet es prima, die Erste zu sein, aber der zweiten gefällt es überhaupt nicht, die Zweite zu sein. Das muss sich ändern, sagt sie zu sich und ist in der Wahl der Mittel nicht gerade zimperlich. Was sich die kleine Prinzessin alles einfallen lässt, wie sie dabei schwer in die Bredouille kommt und wie sich am Ende doch noch eine Lösung findet, davon erzählt dieses Theaterstück über kleine Gemeinheiten und große Versöhnungen. „’Zweite sein ist so was von undankbar’, mault die kleine Prinzessin inmitten ihrer Spielsachen. Und sie hat ja Recht. Im Sport, in der Schule, in der Familie: Zweiter sein ist so wie ’Knapp daneben ist auch vorbei’. Die große Schwester darf länger fernsehen, ohne Aufsicht spielen und bei den Großen am Tisch sitzen. Das ist bei Königs 82 auch nicht anders als im richtigen Leben. Und Geburtstag hat sie auch noch [...] So entwickelt sich die Fabel von der kleinen Prinzessin, die fortan allerlei märchenfiese Visionen entwirft, sich ihrer Schwester zu entledigen.” (Kieler Nachrichten, 23.05.03) 1987, Deutscher Jugendliteraturpreis für das Bilderbuch TWO MONSTERS (Du hast angefangen. Nein du) von David McKee: „Die Geschichte präsentiert sich dem Betrachter wie ein Schauspiel auf einer Doppelbühne: Er hat den Vorteil, zu sehen, wie die Aussage des einen Bildes durch die auf der gegenüberliegenden Seite relativiert und gewertet wird.“ (aus der Begründung der Jury) David McKee (* 1935 in Devon) ist ein englischer Kinderbuchautor und Illustrator. Schon während des Studiums am Plymouth College of Art and Design begann er Cartoons zu zeichnen und arbeitete für Punch, Reader’s Digest und die Times, bevor er als freischaffender Maler und Bilderbuchkünstler bekannt wurde. Sein erstes Buch TWO CAN TOUCAN wurde 1964 publiziert. Seine zahlreichen Bilderbücher für Kinder und seine Buchserien sind international erfolgreich und werden in über 20 Ländern veröffentlicht. Für die BBC entwickelte er zahlreiche Filmprojekte. Gertrud Pigor ZWEI MONSTER frei nach d. Bilderbuch „Two Monsters” v. David McKee 1 D, 2 H Empfohlene Altersgruppe: 4+ McKee, David: Du hast angefangen. Nein du, Verlag Sauerländer, Ffm., 1986; 13. Auflage im Jahr 2000 McKee, David: Du hast angefangen! Nein du!, AudioCD (gesprochen von Katja Riemann), Patmos, Düsseldorf, 2006 28.09.08, Live-Hörspiel (Hörspielbearbeitung von Ulla Illerhaus) am 28.09.08 als öffentliche Vorführung im Rahmen des WDR-Kinderhörspieltags in Köln im Klausvon Bismarck-Saal, zeitgleiche Ausstrahlung auf WDR 5 um 14:05 UA: 08.10.00, KiJuTheater im Werftpark, Kiel; R: G. Pigor; 14./15.05.10, 25-jähriges Jubiläum der Städtepartnerschaft (Kieler Kulturtage) in PL-Gdynia 22.09.01, Moks am Bremer Theater; R: K. Schumacher; H. Klotz 07.09.02, Comedia, Köln; R: C. Fillers; M. Reyhani; 01./02.02.04, Festival di teatro e cultura per la prima infanzia, I-Bologna 15.09.02, Theater Überzwerg, Saarbrücken; R: B. Ziegenbalg; C. Mudrich ÖE: 29.01.04, Zimmertheater Waltraud Starck, Linz; R: I. Toma; S. Auinger 26.11.05, Junges Theater Konstanz; R: T. Papaconstantinou; 16.05.06, „Schöne Aussicht“, Stuttgart SE: 07.05.06, Figurentheater Doris Weiller, Basel; R: T. Stauffer 30.09.07, Badische LB, Bruchsal; R: A. Schilling; 03.06.08, „Schöne Aussicht“, Stuttgart 28.09.07, Szene Bunte Wähne, A-Horn; R: Y Zahn 16.02.08, KiJuTheater Dortmund; R: H. E. Kurdi 20.04.08, Theater Bilitz, CH-Frauenfeld; R: A. Caduff 13.08.08, Burghofbühne Dinslaken; R: S. Ey Zwei Kerle und zwischen ihnen ein hoher Berg. Der eine Kerl sieht morgens die Sonne auf-, und der andere sieht sie abends untergehen. Jeder lebt zufrieden auf seiner Seite des Berges. Sie können sich nicht sehen, doch manchmal reden die beiden miteinander, durch ein Loch im Berg, und erzählen sich vom Sonnenuntergang und wie schön es ist, wenn am Abend der Tag geht. – „Moment mal, der Tag geht? Abends kommt die Nacht, das weiß doch jeder, erzähl kein Quatsch, Du Erbsenhirn!” Das lässt sich kein Kerl gefallen: Und schon streiten die beiden, dass die Felsbrocken fliegen. Bis schließlich der ganze Berg in Stücke geschlagen ist und sie sich zum ersten Mal gegenüberstehen. Ein Stück vom Rechthaben und Spaß am Streiten. „Wortwitz ist Trumpf, wenn ’Zwei Monster’ streiten. Theater für Kinder kann ja so schön sein. Auch für Erwachsene. Hier kamen alle Altersgruppen auf ihre Kosten. Einträchtig amüsierte man sich bei der Premiere von ’Zwei Monster’. Pigor hat sie mit leichter Hand und viel Fantasie bestens in Szene gesetzt.” (Kieler Nachrichten, 10.10.00) „Ein dolles Spektakel, das gottlob nicht pädagogisch verworfen wird, sondern als lustvoller Spaß daherkommt und vom kleinen Publikum ordentlich angefacht wird.” (taz bremen, 22.09.01) Claude Boujon, geboren 1930 in Paris, war bis 1972 Chefredakteur des Magazins Pif. Der französischer Kinderbuchautor und -illustrator starb 1995. Gertrud Pigor NICKEL, DER MIT DEM FUCHS TANZT frei nach dem Bilderbuch „On a volé Jeannot Lapin“ von Claude Boujon 1 D, 3 H oder 2 D, 2 H Empfohlene Altersgruppe: 4+ Boujon, Claude: Nickel, der mit dem Fuchs tanzt; Ellermann Verlag, München, 1994 Theater Überzwerg, Saarbrücken, 2005 UA: 06.12.95, Staatstheater Braunschweig; R: G. Pigor; A. Rebers 08.11.98, KiJuTheater im Werftpark, Kiel; R: G. Pigor 28.10.00, KiJuTh am LTT Tübingen; R/ H. Kondschak SE: 19.01.02, Théâtre de la Grenouille, CH-Biel/ Bienne; R: C. Huldi 30.10.05, Theater Überzwerg, Saarbrücken; R: B. Ziegenbalg; 23.03.06, Theater sehen – Theater spielen: 11. Hessische KiJuThWoche in Marburg 20.01.07, Zeno Theater, Köln; R: M. v. d. Berk 02.12.07, Theater der Altstadt, Stuttgart; R: S. Holzhäuser ÖE/ SE - frei Claude Boujon (1930-1995) Um seinem Sohn endlich das Kaninchenfangen beizubringen, hat Vater Fuchs in dunkler Nacht den jungen Nickel geraubt. Ab sofort wird geübt. Während Mama Hase verzweifelt ihren Nickel sucht, zeigt Papa Fuchs seinem Sohnemann, wie man sich richtig anschleicht und wie man einen Hasenbraten delikat zubereitet. Allerdings hat er mit einem nicht gerechnet: Fuchs und Has’ freunden sich an. „Die Welt scheint sich einzuteilen in Starke und Schwache, in Sieger und Verlierer, in Jäger und Gejagte. In der freien Natur führt diese Hackordnung zum unabänderlichen Sterben des Schwächeren. ’Nickel, der mit dem Fuchs tanzt’ nimmt das Thema auf und setzt ein 83 Fragezeichen dahinter: Was wäre, wenn aus natürlichen Feinden Freunde würden?“ (Bieler Tageblatt, 21.01.03) ANNA MARIA POGGI Anna Maria Poggi wurde 1933 in Rom geboren. Sie absolvierte eine pädagogische Ausbildung mit dem Schwerpunkt der Lehre für Sehbehinderte an der Universität in Rom. Daneben belegte sie zahlreiche Seminare zum dramatischen Schreiben und Theaterworkshops. Anschließend war sie als Grundschullehrerin in Rom tätig und arbeitete am Staatlichen Institut für Blinde Augusto Romagnoli sowie an der Integrationsschule in Rom, wo sie Sehbehinderten Theaterkurse gab. Für ihre Theaterstücke erhielt Anna Maria Poggi diverse Preise wie 1975 den Nationalen Theaterpreis und 1983 den Alberto Parisi Preis. Anna Maria Poggi AUF DEM RÜCKEN DER STERNE (A cavallo delle stelle) ein Märchen aus dem Italienischen von Renate Groß 1 D, 3 H (bei Mehrfachbesetzung) Empfohlene Altersgruppe: 6+ UA/ DSE - frei A. M. Poggi * 1933 in I-Rom; lebt auch dort In einer kleinen Stadt wird ein Alptraum Realität: Aus heiterem Himmel öffnet sich der Asphalt, und reihenweise purzeln die verdutzten Einwohner in die schwarzen Abgründe! Der Ältestenrat schreibt einen Wettbewerb zur Rettung der Stadt aus. Da erscheint ein junger Fremder, der vorgibt, die Ursachen dieses Phänomens zu kennen. Während der Ältestenrat dem Fremden misstraut, forschen der Wirt und seine Frau gemeinsam mit ihm nach dem Geheimnis der seltsamen Löcher. Bald machen sie eine schreckliche Entdeckung: Im Untergrund arbeiten Roboter an der Zerstörung der Stadt. Mit Hilfe eines kleinen, intelligenten „Blechmenschen” kann die Katastrophe im letzten Moment verhindert werden. Dank seines „Herzens” wird der kleine Roboter fast zum Menschen. GUUS PONSIOEN/ TOM SIJTSMA/ HERMAN MELVILLE Guus Ponsioen, geboren 1951 in Alphen in den Niederlanden, arbeitete nach seiner Theaterausbildung in Amsterdam einige Jahre als Sänger und Komponist für das Kabarett. Er vertonte Gedichte und Texte zahlreicher holländischer Autoren. In den letzten zwanzig Jahren spezialisierte sich Guus Ponsioen auf Musiktheater für Kinder und Jugendliche und arbeitet u. a. als Hauptkomponist für die bekannte Theatergruppe Wederzijds. In Deutschland hat er v. a. für die Schauburg in München und das Freiburger Kinder- und Jugendtheater komponiert. Guus Ponsioen gehört zu den bekannteste Komponisten des niederländischen Kinder- und Jugendtheaters. Ponsioen, Guus: Vom Schmachten nach dem Unfasslichen. Wie ich für das Kindertheater komponiere; in: Schneider, Wolfgang (Hrsg.): KiJuTheater in den Niederlanden, DIPA, Ffm., 1991 Guus Ponsioen/ Tom Sijtsma MOBY DICK (Moby Dick) ein musikalisches Abenteuer frei nach Herman Melville aus dem Niederländischen von Uwe Dethier 1 H, 1 Musiker-Schauspieler Empfohlene Altersgruppe: 8+ 2005/06, ID Theater, NL-Amsterdam UA: 08.11.96, ID Theater, NL-Amsterdam; R: L. Roothaan; 04/97, Den Bosch Festival DSE: 10.06.98, schnawwl am NT, Mannheim; R: H. Demmer 21.10.99, Burghofbühne Dinslaken; R: S. Bahnsen 13.04.00, Thalia Theater Halle; R: S. Loew 17.09.00, Neue Bühne Senftenberg 11.05.02, Badisches Staatstheater Karlsruhe, Die Insel; R: S. Wimmer 18.06.03, Theater Vorpommern, Klosterruine Eldena, Greifswald/ ab 26.06.03, mobil in Schulen in Stralsund 18.06.05, Staatstheater Kassel, tif; R: J. Wyssotski Mitte Juni 2007, Schlossfestspiele Ettlingen; R: S. Bahnsen 27.09.08, Theater Min Ko, Neustadt/ Weinstraße; R: A. Hess 25.10.08, Theater Nordhausen, TuD ÖE: 30.10.09, u\hof: am LT Linz/ Dschungel Wien; R: K. Dahlem SE - frei G. Ponsioen * 1951 NL-Alphen; lebt in NL-Warmond www.guusponsioen.nl T. Sijtsma * 1959 in NL-Hallum; lebt in NL-Amsterdam www.tomsijtsma.nl H. Melville (1819-1891) Melvilles „Moby Dick” gehört zu den Büchern der Weltliteratur, die die Tradition des Geschichtenerzählens hochhalten und von Generation zu Generation ungestüme Phantasien, Sehnsüchte, Erwartungen und Vorstellungen wachwerden lassen. Die thematischen Elemente, die in dem Buch durch dramatische verstärkt werden, haben Tom Sijtsma und Guus Ponsioen bewegt, den Stoff in episch-musikalischer Form auf die Bühne zu bringen. Grell beleuchtete, bühnenmäßige Szenen, Monologe und eine Sprache, die in ihrer Theatralik nicht selten dicht an die Schwelle zur unfreiwilligen Komik gerät, machen das kleine Stück zu einem großen Fest des Theaters. Tatsächliches und geistiges Abenteuer werden in der Konfrontation mit dem Leben und der Natur ineinander verflochten und metaphorisch gleichgesetzt. „Nach diesen Seemannsliedern wird man süchtig. Solche wurden zwar gewiss nicht auf den großen Schiffen gesungen, mit denen Herman Melville Mitte des vorigen Jahrhunderts über die Weltmeere segelte, aber in ihnen liegt die düstere Gefahr, die Lebensintensität und Schicksalsergebenheit, die den Leser des ’Moby Dick’ wie eine gewaltige Gischtwelle trifft. [...] Ponsioens Musik zieht die Zuhörer von Anfang an mit Schifferklavier, Shantieklängen und viel Moll und Melancholie in die große Geschichte um den alten Mann und den weißen Wal hinein. [...] Das ist alles wirklich gut gemacht, kurzweilig und putzmunter. [...] Der Schluss [...] kommt 84 mit leichtem Lachen, mit ein bisschen jugendlicher Angeberei, mit einem kitschig beleuchteten Segelschiff aus plattgedrückten Bierdosen, und er ist tief wie das Meer.” (FAZ, 12.06.98) „Ein Tausend-Seiten-Roman in 75 Minuten als Bühnenfassung? Nichts ist unmöglich. [...] Die Fahrt der ’Pequod’ in die Walfanggründe bis hin zum schrecklichen Ende findet statt in den Köpfen der Zuschauer. Geboten wird pralles, lebensvolles, spannendes, emotionsgeladenes Theater. Die mit hübschen Songs (Guus Ponsioen) angereicherte Fassung von Tom Sijtsma frei nach Melville ist zauberhaft.“ (Göttinger Tageblatt, 02.07.05) „Die Vereinfachung der Musik bedeutet eine große Unterschätzung von dem, was ein Kind begreifen kann. [...] Ein Kind schmachtet nach dem Unfasslichen, weil es erfassen will. Das ist das Schöne an Kindern und an Schwämmen. Ein Schwamm nimmt nicht mehr Wasser auf, als er fassen kann. Je kleiner der Schwamm, je weniger nimmt er auf. Aber es muss immer mehr Wasser geben, als er aufnehmen kann, sonst wird der Schwamm nicht gesättigt. Und jetzt kann man daran gehen zu berechnen, wie viel ein Schwamm tatsächlich erfassen kann. Aber jeder Schwamm ist anders. So wie der eine Schwamm dann ausreichend hat, kommt der andere Schwamm zu kurz. So ist es auch mit meiner Musik. Lieber mehr als zu wenig gebe ich dem Kind. Im vollsten Vertrauen, dass ein Kind nicht mehr zu sich nimmt, als es im Moment aufnehmen kann. Es muss sich laben können. War genügend da, dann kommt es wieder, es will wiederkommen. Gab es zu wenig, warum sollte es dann? So betrachte ich natürlich nicht jede Theatermusik, aber alles, was im Theater für Kinder, und, wenn es gut ist, auch für Erwachsene gemacht wird. Eigentlich habe ich eine schreckliche Abscheu vor allen Kunstformen, die vereinfacht werden, um sie für Kinder zugänglich zu machen. Denn dann sieht man ein paar hundert ausgetrocknete Schwämme voll Langeweile. Ein ausgezogenes Studio ist kein Studio mehr, entkleidete Kunst ist keine Kunst, allzu zugängliches Theater ist noch fader als Fernsehen.“ (Guus Ponsioen, in: KiJuTh in den Niederlanden) BENOÎT RICHTER Benoît Richter wurde 1972 in Tunis geboren. 1987 begann er seine Arbeit am Theater als Schauspieler und war in diesem Bereich bis 1994 aktiv. Seit 1990 ist er auch als Regisseur in den Sparten Schauspiel, Oper und Puppentheater tätig und inszeniert vorwiegend in Frankreich. Daneben schreibt er eigene Theaterstücke, Gedichte und Erzählungen. Benoît Richter lebt in Paris. Benoît Richter DIE GESCHICHTE DES JUNGEN MIT ELEFANTENKOPF (Histoire du garçon à tête d’éléphant) aus dem Französischen von Christina Weber 1 D, 4 H oder 1 H Empfohlene Altersgruppe: 8+ UA: 31.10.03, Centre Culturel de Chatou, F-Île-deFrance; R: S. Muller DSE - frei B. Richter * 1972 in TN-Tunis; lebt in F-Paris Oskar ist sieben und hat einen Elefantenkopf. Seine Mitmenschen haben Angst vor ihm, deshalb träumt Oskar davon, auszusehen wie alle anderen und sich nicht mehr hinter einer Maske verstecken zu müssen. Er flieht aus dem Zirkus, in dem er als Attraktion präsentiert wird, und vertraut sich einem Arzt an, der ihm Hilfe verspricht, ihn Benoît Richter WAS IST IN DER KISTE DES KAPITÄNS? (Qu’y a-t-il dans la malle du capitaine?) aus dem Französischen von Christina Weber 1 D, 2 H Empfohlene Altersgruppe: 4+ UA: 26.10.98, Théâtre Clavel, F-Paris; R: B. Richter; 2000, 7. Internationales Festival der Marionetten, FCannes: Publikumspreis; 01/2002, Panoptikum, Nürnberg/ Augsburg DSE: 26.04.03, Comedia, Köln; R: R. Hüve ÖE/ SE - frei Was steckt denn bloß in der großen Kiste, die schon so lange in der Stube des Kapitäns steht? Heute, an seinem siebten Geburtstag, will Nino endlich das Geheimnis seines Großvaters erfahren. Der lässt sich nicht so leicht stattdessen aber zu Forschungszwecken missbraucht. Die Tochter des Arztes jedoch hilft Oskar auf ihre Art: Sie nimmt ihm die Angst vor seinem entstellten Gesicht, weil sie keine Angst vor ihm hat und ihm die Geschichte des indischen Gottes Ganesh erzählt. Der hat wie Oskar einen Elefantenkopf und wird als Gott verehrt. Am Ende macht sich Oskar selbst auf den Weg nach Indien, schwimmt einfach los, in die Richtung seiner Hoffnung. Richter hat ein mutiges Stück über einen Jungen geschrieben, der anders ist und mit seiner Andersartigkeit leben muss. Er zeigt, wie Oskar immer wieder Hoffnungen gemacht werden, die keine sind, wie er immer neue Enttäuschungen und Verletzungen erleben muss, bis er sein Schicksal am Ende in die Hand nimmt. Und beginnt, sich selbst zu akzeptieren. „Eine Hymne an die Toleranz.“ (Le Courrier des Yvelines, 05.11.03) aus der Reserve locken und versucht, Nino mit abenteuerlichem Seemannsgarn abzulenken. Doch der lässt nicht locker und erfährt schließlich das Geheimnis vom Ende des Horizonts und von der letzten Reise im Leben alter Seemänner. Ein poetisches Stück, welches das Thema Tod auf einfühlsame Weise behandelt und Kindern Antwort auf wichtige Fragen gibt. „Die Geschichte vom Kapitän und seiner geheimnisvollen Kiste löst die Grenzen zwischen Puppen-, Objekt- und Schauspielertheater gekonnt auf. Der alte Kapitän und sein Enkel Nino tänzeln als schlichte Stoffpuppen daher, plaudern aber immer wieder mit ihren drei menschlichen Genossen. Meeresabenteuer und die Karikatur eines schrulligen Großvaters vereinigen die Franzosen zum witzigen Spektakel mit melancholischer Pointe.“ 85 (Nürnberger Nachrichten, 23.01.02) „Theater voller Poesie [...] Das souveräne Agieren auf verschiedenen Ebenen, die verschmelzenden lauten und leisen Momente verleihen dem Stück Dichte und Tiefe.“ (Augsburger Allgemeine, 25.01.02) PETER RINDERKNECHT Peter Rinderknecht wurde 1953 in Zürich geboren. Er absolvierte von 1975 bis 1977 das Lehrerseminar und besuchte anschließend die Schauspielakademie in Zürich. Seit 1983 reist er mit eigenen Kinder- und Jugendtheaterproduktionen durch die Schweiz und das Ausland. Peter Rinderknecht ist einer der wichtigsten Vertreter der Schweizer Theaterszene für ein junges Publikum. Fast alle seiner Inszenierungen sind Eigenproduktionen. In seiner offenen Form des Geschichten-Erzählens erzeugt er Theaterwelten, in denen sich Realität und Phantasie untrennbar miteinander verknüpfen. Peter Rinderknecht ist Schweizer Delegierter im Weltverband der ASSITEJ. Peter Rinderknecht LENOX – EIN AUSFLUG MIT DREI FLÜGELN 1 H, 1 Pianist Empfohlene Altersgruppe: 9+ publiziert in: ASTEJ (Hrsg.): Theatervisionen, Lenos Verlag, CH-Basel, 1988 UA/ SE: 04/88, Theaterproduktion Peter Rinderknecht, in CH-Bern DE: 01.12.95, Theater Waidspeicher, Erfurt/ Puppentheater am Meininger Theater; R: A. Günther, L. Frank, E. Noell 19.10.02, Kleine Bühne Naumburg; R: S. Tröster ÖE - frei P. Rinderknecht * 1953 in CH-Zürich; lebt in CH-Horgen www.peterrinderknecht.ch Ein seltsamer Mann, der in den Abfallkübeln nach Brauchbarem sucht, meint, auf einer vergessenen Wiese, auf der ein Konzertflügel steht, seinen alten Traum verwirklichen zu können. Wie die Zugvögel zieht es ihn in den Süden, wo er sich ein bisschen Wärme, ein bisschen Unbeschwertheit erhofft. Und so baut er den Flügel mit allerlei Altmaterial in eine Flugmaschine um – und stürzt ab. Er hat wohl einen Denkfehler gemacht. Doch an Aufgeben will er gar nicht denken. „Ein modernes Märchen voller Poesie und Traurigkeit. [...] So traurig der Hintergrund der Geschichte aber auch sein mag, die großen und kleinen Zuschauer haben viel zu lachen und zu staunen. [...] Alles in allem: Eine vorzügliche Ensembleleistung und eine Aufführung, die in dieser Zeit mehr denn je ihr großes und kleines Publikum verdient.“ (Erfurter Wochenblatt, 07.12.95) „Er ist der Meister des Nonsens im Kindertheater. Seine Produktion beginnt er mit den Worten: ’Ich möchte euch ein bisschen über uns Könige erzählen.’ Und er versichert sich gleich darauf des Interesses seiner ganz jungen Zuschauer. ’Ihr habt doch ein wenig Zeit?’ Peter Rinderknecht erzählt. [...] Ist was passiert? Kaum etwas und doch so viel! Allein die Kommunikation mit den jungen Zuschauern ist bemerkenswert. Peter Rinderknecht weiß zu dialogisieren ohne Anbiederung, mit einer solchen Herzlichkeit, dass Peinlichkeit erst gar nicht aufkommt. Die Kinder werden nicht benutzt, sie sind Partner der Inszenierung. Sie wissen sehr wohl mit einem König umzugehen; denn im Grunde genommen ist er ein armer Wicht, der typische Außenseiter einer Gesellschaft. Aber mit der Kraft der Phantasie, die ihn nährt.“ (Wolfgang Schneider: Beiträge zum Jugendtheater, Juni 1995) Peter Rinderknecht/ Beat Fäh GUANO & ELYSIUM 2H Empfohlene Altersgruppe: 10+ UA/ SE: 1987, Theater im Schulhaus, CH-Bern; R: B. Fäh ÖE: 21.04.95, Theater der Jugend, A-Wien DE - frei B. Fäh * 1952 in CH-Zürich; lebt in Bonn Eigentlich wollte der griechische Dichter Aristophanes ja in einem Café ein Stück über Odysseus und seine Begegnung mit der Sirene schreiben. Als zwei Vögel ein paar Brösel von seiner Apfeltorte picken, entscheidet er sich aber um und nutzt die Inspiration für eine neue Geschichte: Zwei Männer verlassen bei Nacht und Nebel die Stadt, weil sie es nicht mehr ertragen, in einer Gesellschaft voll von Lug, Trug und Heuchelei zu leben. Sie finden Zuflucht bei den Vögeln und gründen mit ihnen eine neue Stadt, die aber schon bald die Züge der menschlichen annimmt. Zwei Vögel wiederum fühlen sich in dem angeblichen Vogelparadies überhaupt nicht wohl und fliehen, um an einem anderen Ort ein Leben in Ruhe und Frieden zu beginnen … „Zwei lustige Vögel sind’s. Vögel mit Durchblick und einem unbestechlichen Sinn für Veränderungen. Geistiger Tiefgang ist ebenso gefragt wie Bemühungen um friedfertige Auseinandersetzungen. ’Guano und Elysium’ zeigt sowohl die individuellen als auch gesellschaftlichen Grenzen auf, an die der einzelne immer wieder stößt. Dies in einer durchaus undogmatischen, selbstkritischen und witzigen Art. Theater, das Spaß macht und die Gehirnzellen anzuregen vermag, in dem auch Freiräume für die Phantasie angeboten werden.“ (Basler Zeitung, 23.02.87) „Ein Stück über das Scheitern von gesellschaftlichen Visionen. [...] Basis war die Werkgeschichte der ’Vögel’ des Aristophanes. Fäh und Rinderknecht haben dem Ganzen allerdings noch eine gehörige Portion Surrealismus beigemischt. [...] Die beiden Vögel wirken da manches mal wie die Brüder der Beckettschen Originale Vladimir und Estragon.“ (Salzburger Nachrichten, 26.04.95) 86 Schmidt, Dagmar: Die Kunst, einen Furz an die Wand zu nageln. Beat Fäh; in: Stück-Werk 2. Deutschsprachige Autoren des Kinder- und Jugendtheaters, Theater der Zeit, Berlin, 1998 Peter Rinderknecht/ Stephan Lichtensteiger PLATZ FÜR DEN KÖNIG 1H Empfohlene Altersgruppe: 5+ UA/ SE: 1992, Rote Fabrik, CH-Zürich; R: S. Lichtensteiger DE: 06/95, KiJuTh im Werftpark, Kiel; R: N. Aust 21.02.96, Teatrotz (D. Zambra), Münster 17.10.99, Sternschnuppen Theater, Dortmund 15.04.05, JES Stuttgart/ Theater en gros et en détail, CHZürich; R: S. Lichtensteiger ÖE: 20.03.09, Theater des Kindes, A-Linz (im Rahmen von Linz 09 – Kulturhauptstadt) S. Lichtensteiger * 1958 in CH-Glarus; lebt in CH-Aarau „Peter Rinderknecht erzählt von einem König ohne Diener, Palast und Volk. Und trotzdem ist des Königs Regentschaft über das schöne blaue Meer keine leichte. Bis er wirklich regieren kann, bedarf es schwerwiegender Vorbereitungen. Der Bart muss sitzen, der Mantel will angelegt sein, und vor allem ist er des sorgsamen Arrangements mit der Krone verpflichtet. Und bis das Grammophon seine Runden drehen kann ... Aber jetzt!“ (W. Schneider, KiJuTh in der Schweiz,1994) „Mit seinem Boot geht er auf die Reise, erlebt Sturm und Sonnenschein und setzt selbst alte Theaterhasen in Peter Rinderknecht/ Theater ond-drom TRIO BREMEN eine Bremer Stadtmusikanten-Variation Empfohlene Altersgruppe: 7+ 1 D, 2 H oder 3 D/ H UA/ SE: 09/1988 Theater ond-drom, CH-Luzern; R: P. Rinderknecht DE: 1994, KiJuTh Speyer; R: M. Folz 04.11.95, Freies Theaterhaus, Ffm.; R: B. Bosse 26.12.04, Theater für den Kanton, CH-Bern; R: J. Krauer ÖE - frei „Der eitle Gockel, der freche Hund und die extravagante Katze sind traurig. Der Esel ist weggelaufen, und die verzweifelte Suche der anderen bleibt erfolglos. Im neuen Stück im Theaterhaus (Frankfurt) wird die Geschichte der Bremer Stadtmusikanten teils heiter, teils nachdenklich weitererzählt. [...] Die Fortsetzungs-Geschichte lebt von ihren Dialogen und den kontroversen Charakteren der Figuren. Es werden vielfältige Gefühle beschrieben. Enttäuschung, Trennungsschmerz und das Vermissen des geliebten Weggefährten sind ebenso Themen wie Verzweiflung, Angst und die Hoffnung, vielleicht doch Erstaunen ob der technischen Einfälle, die das ganze geschickt in der Schwebe halten. Noch lange danach spürt man: Eigentlich können wir alle Könige sein, wenn wir uns nur selber ein wenig ernster nehmen würden.” (H. Kilian) „’Platz für den König’ ist ein feines und subtil präsentiertes Ein-Mann-Theaterstück des Schweizer Schauspielers, Regisseurs und Autors Peter Rinderknecht. Er spielt einen König – einen echten, mit Krone und purpurnem Samtumhang. Aber ist das wirklich ein König? Da könnte ja jeder kommen und behaupten, er sei einer. Als richtiger König wird man doch geboren, das kann man nicht ’einfach so’ werden, oder? Eben. Und dann hätte so ein ’Richtiger’ wohl auch ein Schloss, ein Volk, einen Minister und einen Rolls-Royce. Dieser ist aber ganz allein und hat nur ein schönes Holzruderboot und einen großen, alten Plattenspieler à la ’His Master’s Voice’. Rinderknechts König ist ein Kauz, ein Clochard-SpinnerUnikum, wie ihn Herr Bünzli benennen könnte; einer der seltenen Exemplare des Homo sapiens, der tatsächlich das echte Königtum, das Sich-Freuen-Können an kleinen Dingen und die ewige Entdeckungslust der Kinder noch nicht verloren hat.“ (Berliner Zeitung, 22.09.92) „Fazit: fünfzig Minuten fulminantes Theater.“ (Stuttgarter Zeitung, 19.04.05) noch eine Spur vom Esel zu finden. Jeder der drei Musikanten sucht nach einem eigenen Weg, den Verlust des Freundes zu verarbeiten.“ (Frankfurter Neue Presse, 11.11.95) „Das Grimmsche Märchen von den ’Bremer Stadtmusikanten’, das nicht den Warngeschichten oder den mythischen Stoffen zuzurechnen ist, sondern mit einer unbeschwerten Posse unterhält, wird [...] nicht einfach aktualisiert und ein bisschen auf Schulhofklamauk umgeschrieben. Hier wurde eine gründliche Auflösung von Form und Inhalt betrieben, auch wenn die einzelnen Bestandteile irgendwo noch zu erkennen sind. Herausgekommen ist ein wiederum unbeschwertes Stück absurdes Theater, bei dem man die Absurdität in jeder Figur vorfindet und sich einen Reim auf die real existierenden Vorbilder machen kann.“ (Frankfurter Allgemeine Zeitung, 07.11.95) „Peter Rinderknechts [...] Fortsetzungsgeschichte um die Bremer Rest-Stadtmusikanten unterstreicht, dass Märchen nicht immer mit ’Ende gut, alles gut’ aufhören müssen.“ (Solothurner Zeitung, 28.12.04) JULE RONSTEDT Jule Ronstedt absolvierte nach ihrem Abitur 1990 eine Schauspielausbildung an der Neuen Münchner Schauspielschule. Es folgten diverse TV- Film- und Theaterrollen. An den Münchner Kammerspielen hatte sie ab 1996 ein festes Engagement. Sie verfasste außerdem Stücke und Drehbücher, bei denen sie zum Teil selber Regie führte. Jule Ronstedt lebt heute in München, wo sie auch geboren wurde. 2006 spielte sie in dem Erfolgsfilm WER FRÜHER STIRBT IST LÄNGER TOT von Marcus H. Rosenmüller. 2008 im Stückepool von Kaas & Kappes UA: 08.06.07, Schauburg, Theater der Jugend am Elisabethplatz, München; R: J. Ronstedt 13.06.08, Theater Sommerhaus, Sommerhausen; R: M. Hanns 22.05.09, Fränkischer Theatersommer – Landesbühne Oberfranken; R: H. Kiss ÖE/ SE - frei - Jule Ronstedt SÜDSEEKELLER Ein Familienurlaub mit Musik 2 D, 2 H, 2 Musiker Empfohlene Altersgruppe: 10+ 87 Kellertreppenabsatz, Papa soll sich doch bitte beeilen, das Taxi warte. Und der: Familie pleite, Ferien diesmal hier im Keller. Dann merken es die Nachbarn nicht. Wie da die Gattin ehefraulich ihre Enttäuschung, ihre Scham – Vertrauensbruch! Versager! Immer schon gewusst! – explodieren lässt, wie die Tochter in aggressiv wippendem Petticoat ihre Teenie-Wut dem Vater entgegenkrächzt und der bedripst, aber doch standhaltend, Schlafmatten und Minikühlschrank ranschleppt – das ist emotional hinreißendes Theater mit sprachlichem Original-Ton direkt aus dem Zentrum der Familienkrise.“ (Münchner Merkur, 11.06.07) „Das Ereignis selbst ist so tragisch wie seine theatrale Umsetzung leicht und vergnüglich ist.“ (Süddeutsche Zeitung, 11.06.07) J. Ronstedt * 1971 in München; lebt auch dort Alles sollte perfekt sein: Südseeurlaub, Familienidyll, neidische Nachbarn und Freunde. Doch dann kommt alles anders: Der Vater verliert seinen Job. Die Luxuswünsche von Frau und Tochter kann er nicht mehr erfüllen. Aber: Wie macht man keinen Südseeurlaub und steht trotzdem noch gut da vor den Bekannten? Ganz einfach: Man versteckt sich einen Urlaub lang im Keller und tut so, als wär man in der Südsee. Mit viel Musik erzählt Jule Ronstedt ihre groteske Geschichte, die nie zu ernst wird, nie in die Betroffenheit abrutscht: Es wird vielmehr deutlich, dass diese Geschichte jedem passieren könnte. Jedem, dem die Außenwirkung wichtiger ist als die eigene Lebenszeit. „In der Schauburg stehen nun Mutter und Tochter in schicker Reisemontur mit fetten Koffern oben am EDMOND ROSTAND/ JO ROETS/ GREET VISSERS Edmond Rostand, 1868 in Marseille geboren, studierte Philosophie und Geschichte in Paris. 1884 veröffentlichte er seine ersten Gedichte und wurde 1901 als Mitglied in die Académie Française aufgenommen. Er galt als bedeutender Vertreter des romantischen Versdramas. International bekannt wurde er mit dem Stück „Cyrano de Bergerac“ (1897). Edmond Rostand starb am 2. Dezember 1918 in Paris. Jo Roets und Greet Vissers arbeiteten von 1992 bis 2001 zusammen als künstlerischer Kern des Antwerpener Theater Blauw Vier. 2001 trennten sich ihre Wege und das Theater Blauw Vier wurde in Laika umbenannt. Jo Roets erhielt die Leitung. Vor zwei Jahren kam es jedoch zu einer erneuten Zusammenarbeit. Jo Roets und Greet Vissers erhielten für ihre Arbeit verschiedene flämische und niederländische Theaterpreise sowie zahlreiche Nominierungen, darunter der renommierte Signaalprijs, der Hans-SnoeckPrijs und der Océprijs. Greet Vissers arbeitet seit 2001 als freie Regisseurin. Zwei ihrer Inszenierungen wurden zum Theatertreffen der Jugend eingeladen. Edmond Rostand/ Jo Roets (unter Mitarbeit von Greet Vissers) NAPOLEJONG – DAS WAHRLICH KURZE LEBEN VON NAPOLEONS SOHN (Napolejong) inspiriert durch: „L’Aiglon” von Edmond Rostand aus dem Niederländischen von Uwe Dethier 3 D, 2 H oder 2 D, 3 H Empfohlene Altersgruppe: 11+ publiziert bei: International Theatre & Film Books, NLAmsterdam, 1999 UA: 14.03.97, Teater Blauw Vier, B-Antwerpen; R: J. Roets; 04/97, Den Bosch Festival; 09/97 De BronFestival, NL-Utrecht; 10/98, szene bunte wähne DSE: 14.06.05, Theater Dortmund, KiJuTheater Sckellstraße; R: J. Weißert 06.05.09, Jugendgruppe Realgymnasium I-Brixen ÖE/ SE - frei E. Rostand (1868-1918) J. Roets * 1961 in B-Sint-Niklaas; lebt in B-Berchem G. Vissers * 1958 in B-Hoogstraten; lebt in B-Antwerpen Ein spektakuläres Stück über die Angst vor dem Versagen, über die Probleme des Erwachsenwerdens, über Intrigen und Liebe. Die Geschichte vom Sohn eines Helden, der selber kein Held war. Napoleon ist tot und begraben. Fürst Metternich hat Europa aufgeteilt und die Landesgrenzen fixiert. Der Edmond Rostand/ Jo Roets/ Greet Vissers CANTECLEIR – EIN LIED FÜR DIE SONNE (Chantécler) eine Bearbeitung von Rostands „Chantecler“ aus dem Niederländischen von Uwe Dethier Sohn von Napoleon wächst in einem Schloss in Österreich heran. Als er 15 Jahre alt wird, erwacht in ihm der Traum, in Frankreich – seinem Vater folgend – den Thron zu besteigen. Was widerfährt einem Jugendlichen, wenn das feste Gefüge, in dem er aufgewachsen ist, und seine Identität zu bröckeln beginnen? Wenn alte Werte nicht mehr gelten? Forderungen gestellt werden? Und wenn dies alles auch noch mit seiner ersten Liebe zusammenfällt, die ihn in die unergründlichen Welten der Pubertät führt? „Literarisches Vorbild dieser Bühnengestalt ist Hamlet, wie ihn die Romantiker sahen: ein in seiner inneren Unsicherheit befangener großer Träumer.” (Kindlers Literaturlexikon, 1974) „Das Stück ’Napolejong’ von Jo Roets und Greet Vissers [...] ist mehr als Geschichtsunterricht. Es ist auch ein Stück übers Erwachsenwerden unter schwierigen Bedingungen. Kennt doch jedes Kind den Namen Napoleon. Dass er einen Sohn hatte, ist längst vergessen. Das Stück malt aus heutiger Sicht aus, wie es diesem Franz ergangen, was er empfunden haben könnte. Die Zeiten, da Adelssprösslinge ganz selbstverständlich dynastischen Interessen zu dienen hatten, sind vorbei. Aber dass Kinder ihre Väter nicht kennen oder zu Spielbällen etwa in Scheidungskriegen werden, liegt keineswegs fern.“ (Westdeutsche Allgemeine Zeitung, 20.06.05) 2 D, 3 H Empfohlene Altersgruppe: 5+ publiziert bei: International Theatre & Film Books, NLAmsterdam, 1999 UA: 20.02.98, Teater Blauw Vier, B-Antwerpen; R: J. Roets/ G. Vissers; J. G. Coleman DSE: 23.03.02, 88 WLB Esslingen; R: B. Lanz; J. G. Coleman; 01.07.02, Schöne Aussicht, Stuttgart ÖE/ SE - frei „Der Hahn Cantecleir meint, ohne sein Krähen würde die Sonne nicht aufgehen. Das frühmorgendliche Krähen des alten Angebers raubt den Nachttieren auf dem Hof den letzten Nerv. So beschließen sie: Der Hahn muss weg. Sie schicken ihn zu einem aussichtslosen Zweikampf mit Van Kemp, dem stärksten Kampfhahn weit und breit. Währenddessen taucht eine Fasanendame auf dem Hof auf, die sich aus Angst vor den Jägern verstecken will. Cantecleir beschützt sie und verliebt sich unsterblich in sie, die – ohne es zu ahnen – von den Nachttieren für ihre Intrige missbraucht wird. Obwohl er sogar den Zweikampf überraschend gewinnt, verlässt Cantecleir anschließend den Hof: von allen verraten und unglücklich verliebt. Doch die Fasanendame folgt ihm aus Sehnsucht, und ihre Liebe besiegt seine Eitelkeit. Und Cantecleir darf wieder krähen ... Aus Edmond Rostands Vorlage „Chantécler“ haben Jo Roets und Greet Vissers ein temporeiches Stück für junge Zuschauer geschaffen. Mit der Musik von John Gilbert Colman und fünf Schauspielern in wechselnden Rollen geht auf dem Hühnerhof die Post ab. Die beiden Künstler vom Antwerpener Theater ’Blauw Vier’ haben für ihre ungezwungene Textbehandlung und für die erfinderische und visuelle Kraft vieler ihrer Inszenierungen niederländische und flämische Preise gewonnen.“ (www.schoene-aussicht.org) PETER RUMNEY Peter Rumney wurde 1958 in London geboren. Von 1977 bis 1980 studierte er Anglistik an der Cambridge University und absolvierte im Anschluss daran eine Schauspielausbildung an der Old Vic Theatre School in Bristol. Anschließend arbeitete er als Schauspieler an verschiedenen Theatern und Kompanien wie der Royal Shakespeare Company, der Scottish Opera und dem Kick-Theatre. Außerdem arbeitet er als Regisseur und inszeniert u. a. am Contact Theatre und am Hijinx Theatre. 2004 war Peter Rumney als Vertreter der britischen ASSITEJ Autoren-Gast bei den Festivals Triangel in Konstanz und Schöne Aussicht in Stuttgart. Peter Rumney DRACHENWUT (Dragon Breath) aus dem Englischen von Anke Ehlers 1 D, 3 H oder 2 D, 2 H Empfohlene Altersgruppe: 6+ UA: 15.03.04, Waverly Studio Theatre, GB-Nottingham; R: R. Hutt DSE - frei P. Rumney * 1958 in GB-London; lebt in GB-Nottingham Der König hat das Baby des Großen Drachen in seine Gewalt gebracht. Deshalb zerstört dieser in seiner Wut einen der zwei Türme der Stadt. Für die Prinzessin Jana, den letzten überlebenden Ritter Stuart und den Diener Alberto beginnt jetzt ein großes Abenteuer, aus dem alle drei verändert hervorgehen. Geholfen wird ihnen von dem Spaßmacher, der ihre Wege lenkt und ihnen mit seinen Rätseln und Späßen immer wieder den rechten Weg weist. Diese märchenhafte Ritterposse steckt voller Peter Rumney SCHATTENFANGEN (Jumping on my shadow) aus dem Englischen von Anke Ehlers 2 D, 2 H Empfohlene Altersgruppe: 8+ UA: 05/2001, Half Moon Theatre, GB-London; R: R. Hutt; H. Malcomson; 2002, John Whiting Award for best produced play in England DSE - frei Josip, ein „Junge von nirgendwo“, soll abgeschoben werden. Anna versteht das nicht, obwohl sie ein bisschen sauer auf Josip ist, weil er die letzten Kirschen aus der Marmelade gefischt hat und ihre Großmutter den fremden Jungen bevorzugt. Wahrscheinlich, weil Josip die alte Frau an ihr eigenes Schicksal als Exilantin erinnert. Anna kann sich nicht länger unterordnen und läuft weg, durch einen Spiegel in eine andere Zeit. In der Vergangenheit trifft sie Josips Freund, Mr. Miah, der in einer Backstube arbeitet. Und so wird Anna auf einmal selbst zu einer Fremden, wie ihre Großmutter, wie Josip und wie auch Wortwitz und Rätselspaß, spielt mit diversen Sagen- und Legendenmotiven, aber auch mit der Realität des 11. September. Rumney verzichtet jedoch auf den moralischen Fingerzeig und gibt dem Stück eine tiefer gehende Dimension: Vom Motiv der zerstörten Türme ausgehend, schafft er eine wundervoll nachdenkliche und gleichzeitig komische Geschichte, in der er die Folgen einer Katastrophe thematisiert. Es geht um die Rachegelüste der Betroffenen, blindwütiges Vorgehen und die daraus folgenden Pauschalisierungen. Peter Rumney zeigt, dass eine vereinfachende Schwarz-WeißZeichnung der Realität nie gerecht wird, dass die simple Unterscheidung zwischen Opfern und Tätern nicht funktioniert und dass die Schuldzuweisung nie so einfach ist, wie die Menschen es gerne hätten. „’Dragon Breath’ entspricht genau unseren Vorstellungen von einem guten Bühnenstück für die ganze Familie.“ (Evening Post, 19.03.04) Mr. Miah, der ihr Josips Lage erklärt: „Sie glauben, er hat seine Geschichte einfach erfunden. Sie begreifen nicht, dass er in Gefahr ist und entsprechend Angst hat. Die denken, er will nur die ’Marmelade’, Anna.“ Am Ende ist nicht nur Anna um eine wichtige Erfahrung reicher: Vier Schatten haben sich „gefangen“, die in der Backstube gemeinsam warmes duftendes Brot essen. Doch dann kommen die Soldaten und wollen Josip holen. Peter Rumney erzählt von der Flucht aus Kriegs- und Krisengebieten, vom Fremdsein und von Integrationsversuchen. Er stellt dar, wie Freundschaften entstehen, die den Menschen eine neue Heimat sein können. Das Stück spielt „in einer Stadt am Fluss nicht weit vom Meer“, genauer in einer kleinen Backstube, die überall sein könnte. th ‘Jumping on my Shadow‘, hat 2002 den 36 John Whiting Award for the best play produced in England erhalten. Dieser alljährlich vom Arts Council of Great Britain verliehene Preis gilt Theaterstücken, die den folgenden drei Kriterien entsprechen: „Sie sollen eine unverwechselbare sprachliche Qualität aufweisen, 89 relevante und wichtige Themen der Gegenwart aufgreifen und innovativen Wert für das Theater haben.” (Kriterien der Juroren) ERIK SCHÄFFLER (UND CO-AUTOREN) Erik Schäffler wurde 1961 in Schwäbisch Gmünd geboren. Seit 1991 lebt er in Hamburg. Zuvor war er als Schauspieler u. a. am Landestheater Tübingen, am Theater Rote Grütze in Berlin und am JAK/ Kampnagel Hamburg engagiert. Seit 1994 spielt er die Rolle des Teufels im HAMBURGER JEDERMANN von Michael Batz. 1995 begann er zusätzlich, am Hamburger Theater Triebwerk als Schauspieler, Autor und Regisseur zu arbeiten. 2006 und 2007 sang er am St. Pauli Theater Hamburg in fünf Rollen in dem Liederabend LUST von Franz Wittenbrink. Erik Schäffler DER BARFUSSKÖNIG 1 D, 2 H Empfohlene Altersgruppe: 8+ UA: 10.06.06, KiJuTh am LTT Tübingen (Auftragsarbeit); R: B. Mikeska 23.09.07, Hans Otto Theater, Potsdam; R: S. Wirnitzer ÖE/ SE - frei E. Schäffler * 1961 in Schwäbisch Gmünd; lebt in Hamburg „Im westlichen Afrika, im Süden des Senegal, gibt es einen König. Er ’herrscht’ über mehrere kleine Dörfer. Aber er ist keiner der Könige, wie wir sie aus Europa kennen: reiche und berühmte Leute, die in Schlössern leben, Empfänge geben und in der Welt herumreisen. Die afrikanische Tradition erlegt ihm ganz andere Pflichten auf: So darf er etwa, sobald er sein Amt angetreten hat, keine Schuhe mehr tragen – deshalb wird er auch Barfußkönig genannt. Er darf auch immer nur auf einem – seinem – Hocker sitzen und er muss mehrere Frauen heiraten, selbst wenn er das gar nicht will. Seine Aufgabe ist es, seine Untertanen zu einem friedlichen Zusammenleben anzuhalten und im Streitfall der Richter Erik Schäffler DIE GESCHICHTENVERSCHWÖRUNG – VON INDISCHEN PRINZEN, GÖTTERN UND DÄMONEN 1 D, 2 H Empfohlene Altersgruppe: 8+ übersetzt ins Englische von Karen Waloschek (A Conspiracy of Stories) UA: 18.09.03, Theater Triebwerk, Hamburg; R: M. van Boxen; U. Schade; 11/2003, Gastspiel in Indien im Rahmen von „Culture in motion“, Gemeinschafts-Initiative Goethe-Institut/ DaimlerChrysler AG 30.05.05, Theater Ravensburg; R: A. Trümper ÖE/ SE - frei Ein Bauer, der einst mit seinen Geschichten das Dorf begeistert hat, ist im Alter griesgrämig geworden und lässt niemanden mehr an seiner Gabe teilhaben. Darüber erbosen sich seine Geschichten so sehr, dass sie beschließen, ihn auf dreierlei Arten zu töten. Der Knecht Erik Schäffler/ Uwe Schade EIN FREUND FÜR LÖWE BOLTAN frei nach dem Bilderbuch von Klaus Kordon und Pieter Kunstreich 1 H, 1 Musiker-Schauspieler Empfohlene Altersgruppe: 5+ übersetzt ins Englische von Karen Waloschek (A Friend for Boltan the Lion) und ins Schwedische von Marina Meinander (Lejonet Boltan) Kunstreich/ Kordon: Ein Freund für Löwe Boltan, Ravensburger Verlag, Ravensburg, 1994 zu sein. Dabei verdient er kein Geld, hat kein festes Einkommen, lebt von dem, was man ihm schenkt, und muss damit seine große Familie durchbringen. Der Barfußkönig hat es nicht leicht, und doch würde er mit niemandem tauschen. Wer Rat sucht, erhält von ihm die Weisheit der Ahnen in Form alter afrikanischer Geschichten. Diese Geschichten von ’wahrem’ Pflichtgefühl und geheimnisvollem Schamanismus hat Erik Schäffler in ein leichtes und lebensfrohes Theaterstück verwandelt, das über das schillernde Leben eines senegalesischen Königs Einblick gibt in die reiche, uns so unbekannte afrikanische Kultur, in der mit viel Phantasie, Musikalität und Bewegung gelebt und erzählt wird.“ (Ankündigungstext Landestheater Tübingen) „Eine Collage aus Erzählung, Spiel und Spiel im Spiel – vielschichtig und rätselhaft wie afrikanische Märchen. [...] Immer wieder fallen die Schauspieler aus ihren Rollen und werden mit eindrucksvollen Fabeln aus dem Senegal zu Weiterspielen verführt. Sie stellen die Tradition der Mehrehe in Frage und wissen am Ende: Ein Barfußkönig, der streitende Hausfrauen und Nachbarn versöhnt, hat keine politische Bedeutung, ist aber besser als ein Gewaltherrscher.“ (Reutlinger Generalanzeiger, 12.06.06) des alten Bauern wird Zeuge dieser Verschwörung und versucht nun mit allen Mitteln, seinen schlecht gelaunten Herrn zum Erzählen zu bringen, ohne ihm dabei den Grund sagen zu dürfen: Verrät der Knecht nämlich sein Geheimnis, wird er zu Stein erstarren. Der Knecht erreicht sein Ziel auf recht turbulente Weise: Drei wundersame Geschichten entfalten sich, deren Grundthema die Frage ist, ob man seine Umstände und sein persönliches Schicksal ändern kann oder nicht. „Die Geschichtenverschwörung“ ist gleichsam ein Lobgesang auf die Kraft des Erzählens. Ohne die Fähigkeit, Geschichten zu erzählen oder zu erleben und ohne die Bereitschaft, sie mitzuteilen oder zu hören, zerfällt jede Gemeinschaft in Einzelkämpfer. „Das Trio entwickelt aus einem Märchen mehrere Erzählfäden, und es entsteht ein zauberhaftes Spiel mit Zwischentönen von Cello und Saxophon über Schicksal und Freiheit.“ (Hamburger Abendblatt, 15.12.03) ZDF-Aufzeichnung (Traumspiele-Preis), Erstsendung: 20.02.99, ZDF UA: 03.04.96, Theater Triebwerk auf kampnagel, Hamburg; 1998, Traumspiele-Festival, NRW: Traumspiele-Preis; 06/98, Int. KiJuTh-Festival, Stuttgart; 01/2001 Indien-Festival-Reise, GoetheInstitut (Tournee in engl. Sprache) 26.09.99, Theater Morgenstern, Berlin; 11.03.01 Das Rheinische LT Neuss; R: T. Wartenberg Finn. EA (in schwedischer Sprache): 30.09.05, Svenska Teatern, FIN-Helsingfors; R: A. Müller-Liebenau 14.10.06, Theater Mummpitz; R. 90 A.M. Erl; 15.05.07, 5. Deutsch-Niederländisches KiJuTh-Festival „vis-à-vis“, Emden ÖE/ SE - frei Eine musikalische „Parabel über Freundschaft mit Andersartigen. [...] Boltan ist ein Löwe und langweilt sich in seiner Oase. Wer käme auch schon aus der Wüste und träte unter seine unduldsamen Augen? Murat, das Kamel! Nicht etwa weil Murat so mutig wäre, nein, die Höcker hängen ihm schon ganz schlaff vom Rücken, er muss einfach an Boltans Quelle trinken. Der Löwe gewährt’s und bekommt zum Dank viele Geschichten erzählt. Schön ist das und endlich nicht mehr langweilig. Wir wollen Freunde sein! Aber, ’pass nur auf, Kamel! Glaubst du wirklich, ein Löwe und ein Kamel können Freunde sein?’, flüstert Abdul, der neidische Wüstenfuchs und verspottet den weichgewordenen Boltan. Da wallt das stolze Blut im Löwen, und Murat kann nur noch um sein Leben rennen. Tief in der Wüste geraten die Erschöpften in ein großes Abenteuer.” (taz Hamburg, 06.08.97) „In der Kargheit der Mittel und dem Wechselspiel zwischen Text und Musik liegt der erzählerische Reiz, mit der extremen Präsenz der Spieler öffnen sich Phantasieräume: Die Wüste lebt, und wie!” (Theater der Zeit, Mai/ Juni 1998) JÜRG SCHLACHTER Jürg Schlachter wurde 1957 in Schaffhausen in der Schweiz geboren. Von 1975 bis 1978 absolvierte er eine Banklehre und machte anschließend eine Ausbildung zum Schauspieler an der Schauspielakademie in Zürich. Im Anschluss daran arbeitete er als Schauspieler an der Schauburg in München sowie am Staatstheater Darmstadt. Seit 1988 ist Jürg Schlachter freischaffender Schauspieler, Regisseur und Autor und lebt in München. Jürg Schlachter CLOWN PHANTASIE UND DER LANGE LACKEL ein Stück für einen weiblichen Clown und einen Schauspieler 1 D, 1 H Empfohlene Altersgruppe: 5+ UA: 15.04.97, Schlossplatztheater, Berlin; R: A. Quintana 14.11.97, Volkstheater Rostock; R: C. Wagner 2000, Lesung, 7. Bayerisches KiJuThFestival, Junges Theater Augsburg 06.04.03, Theater Belacqua, Wasserburg; R: S. Hecker 07.06.08, Kulturring e. V., Magdeburg; R: A. Steinke ÖE/ SE - frei J.Schlachter * 1957 in CH-Schaffhausen; lebt in München „Die Wohnungstür springt auf und herein stürzt [...] Herr Müller. Seine Arbeit ist vorbei, jetzt kommt das Abenteuer Feierabend. [...] Der heitere Teil des Abends kann beginnen, erhellt vom Lichte der verschiedenen Programme im Fernseher bis ..., was ist das ..., Entsetzen, Panik ..., das Gerät seinen Geist aufgibt. In seiner Verzweiflung schlägt er darauf ein und befreit ein Wesen, das sich als Clown Phantasie vorstellt. Wie sich aus ängstlicher Ablehnung eine tiefe Beziehung entwickelt, wie er Geschmack am wirklichen Leben lernt und das vertrocknete Selbstvertrauen aufblüht, wird herrlich komisch und poetisch leise erzählt.” (Der Köpenicker, 05/97) „Eine Aufführung, die auch den weitesten Weg lohnt. Eine Entdeckung.“ (die tageszeitung, 10.06.97) MICHAEL SCHRAMM Michael Schramm wurde 1962 in Tirschenreuth in der Oberpfalz geboren. 1982 gründete er die freie Theatergruppe Sas pe haj nas pe, deren Schwerpunkt auf dem Körpertheater lag. 1989 war er zu Gast in Paris, um mit Jean-Paul Denizon (Schauspieler und Mitarbeiter von Peter Brook) an WAS IHR WOLLT zu arbeiten. Seit 1990 ist er Ensemblemitglied des Theater Mummpitz in Nürnberg. Michael Schramm DAS KLEINE NACHTGESPENST 2 H oder 2 D oder 1 D, 1 H (davon ein/e Musiker/in) Empfohlene Altersgruppe: 4+ übersetzt ins Französische von Eva Pflug und Françoise Bernard (Le petit fantôme du minuit) UA: 22.09.04, Theater Mummpitz, Nürnberg; R: A. M. Erl; J. Schwarzer; 05.07.05, KiJuThWoche am Theater Regensburg; 23.11.06, FL-Schaan, TaK/ Theater am Kirchplatz 01.10.06, KiJuTh Speyer; R: M. Folz 07.09.07, KiJuTheater Dortmund; R: A. Siebers M. Schramm * 1962 in Tirschenreuth; lebt in Nürnberg Das kleine Nachtgespenst erscheint den Leuten im Traum, um sie zu erschrecken. Dann bekommen die Leute Angst. Und die gefällt dem kleinen Nachtgespenst: Die Angst kann es nämlich essen. Eines Nachts kommt es zu Herrn Schmitt, dem Flötenspieler. Herr Schmitt schläft selig. Na ja, Herr Schmitt will selig schlafen, was ihm aber nicht gelingt: Er hat Angst, weil er am nächsten Tag ein wichtiges Konzert hat. Vielleicht das wichtigste Konzert überhaupt. Diese Angst riecht das kleine Nachtgespenst und lässt sie sich schmecken. Doch dann muss Herr Schmitt niesen – und vor Schreck verwandelt sich das Gespenst in einen Menschen. Herr Schmitt erlebt also seinen ersten Tag mit einem kleinen Mensch gewordenen Nachtgespenst. Und das Nachtgespenst erlebt seinen ersten Tag überhaupt, sieht all das, was es in der Nacht nicht zu sehen gibt. Am Abend muss Herr Schmitt trotzdem zu seinem wichtigsten Konzert. Aber Herr Schmitt hat immer noch Angst ... „Wenn Kinder applaudieren und dann auch noch mit den Füßen trampeln, ist das eine hohe Auszeichnung für ein Theaterstück – vergleichbar mit den Standing Ovations der Großen. Die Premiere von ’Das kleine Nachtgespenst’, die das Kindertheater Mummpitz präsentiert hat, wurde von seinen jüngsten Besuchern mit dieser Ehre bedacht.“ (Nürnberger Zeitung, 27.09.04) 91 JUTTA SCHUBERT Jutta Schubert, 1959 in Wiesbaden geboren, studierte Literaturgeschichte und Theaterwissenschaft an den Universitäten in Erlangen und Frankfurt am Main. Anschließend arbeitete sie als Regieassistentin im Bochumer Ensemble, bei den Salzburger Festspielen und am Burgtheater in Wien. Seit 1987 ist sie als Regisseurin und Dramaturgin tätig und veröffentlicht Theaterstücke, Prosa und Lyrik. Für ihre schriftstellerische Tätigkeit erhielt sie zahlreiche Preise, zuletzt das Paul-Maar-Stipendium 2006. Jutta Schubert HIMMEL UND HÖLLE – EIN WEIHNACHTLICHES SZENARIUM DER ANDEREN ART 1 D, 3 H Empfohlene Altersgruppe: 11+ UA: 04.12.92, Theater im Zentrum, Stuttgart; R: A. Baesler ÖE/ SE - frei J. Schubert * 1959 in Wiesbaden; lebt auch dort www.schubert-jutta.de „Auf die Straße zieht es drei Jugendliche an Heiligabend. Treffpunkt ist ein stillgelegtes Bahngleis. Ihre Flucht vor dem süßlichen Weihnachtsbaumidyll der Eltern führt sie zusammen. Inmitten von Lametta und Truthahnduft ist für die Probleme dieser Generation kein Platz. [...] Schubert ist nicht völlig vom Genre des guten, alten Weihnachtsmärchens abgewichen. Lustvoll spielt die Autorin mit dessen Klischees. Ein Engel landet mit seiner zum Raumschiff gestylten Ente auf der im Chaos versunkenen Welt. Und sein keineswegs leichter Auftrag ist es, die Menschen zu retten. [...] Die vier Darsteller erspielen sich am Weihnachtsabend ein Stück Menschlichkeit, die in der Welt ihrer Eltern längst untergegangen ist. [...] Mit ihrem experimentellen Stil eröffnet die Autorin dem Jugendtheater aufregende Perspektiven. Eine moderne Ästhetik, die an den Punkten innehält, wo das Mediengeflimmer die Identität der Heranwachsenden aufzulösen beginnt.” (Esslinger Zeitung, 17.12.92) WILLIAM SHAKESPEARE/ MAGRIT BISCHOF/ WERNER BODINEK/ UELI BLUM Magrit Bischof wurde 1943 in Luzern geboren. Von 1966 bis 1973 war sie Mitglied bei den Luzerner Spielleuten und arbeitete bei diversen Sommertheatern mit. Daneben war sie beim Teatro del Sole in Milano, und beim Kleintheater in Luzern engagiert. Seit 1980 ist sie Mitglied der Bobibifax Companie. 1981 gründete sie das Theater ond-drom in Luzern mit, wo sie kontinuierlich arbeitet. Seit 1986 ist Margit Bischof im Vorstand der ASTEJ (Association Suisse du théâtre pour l`enfance et la jeunesse). Werner Bodinek wurde 1948 in Neuwied am Rhein geboren. Er ist seit 1979 in der freien Schweizer Theaterszene, vorwiegend im Aargau, tätig. Seine Arbeit im Aargau reicht vom Gründungsmitglied des Theaters momo über Mitarbeit im Theater M.A.R.I.A. bis zu einer Vielzahl von Eigenproduktionen. Er ist nicht nur Schauspieler, sondern auch Theatermusiker und Mitautor verschiedenster Stücke. Daneben hat er einen Lehrauftrag an der Schule für Gestaltung in Zürich. Werner Bodinek ist seit 1983 Mitglied der ASTEJ. Ueli Blum wurde 1961 in Luzern geboren. Er arbeitet als freier Regisseur und Schauspieler. Neben seiner Tätigkeit an unterschiedlichen Theatern im deutschsprachigen Raum arbeitete er auch beim Film und Fernsehen. Ueli Blum unterrichtete an der Schauspielakademie Zürich die Fächer Improvisation und Rollenstudium. Er ist Stiftungsratsmitglied bei der Jürg George Bürki Stiftung, im Vorstand des Schweizerischen Kinder- und Jugendtheaterverbandes ASTEJ (Association Suisse du théâtre pour l`enfance et la jeunesse), sowie im Kuratorium Solothurn. William Shakespeare zusammenkommen dürfen, weil ihre Familien verfeindet sind. [...] Die Darsteller sind sowohl Erzählende wie Spielende. Fortlaufend schlüpfen sie in neue Rollen. Sie sind nicht nur Romeo und Julia, sie sind auch deren Eltern, die miteinander streiten, oder die Verkäufer auf dem Markt, die lautstark ihre Waren feilbieten. [...] Trotz Verdichtung und Reduktion wird die Geschichte lebendig. Ein feiner Schalk sorgt dafür, dass selbst die rauen und tragischen Situationen eine Leichtigkeit behalten und die Liebe und ihre Begehren adäquaten Ausdruck finden.“ (Neue Luzerner Zeitung, 18.09.06) „In schlichten Worten, bewegt und bewegend erzählt, nähern die Autoren die Geschichte der Gegenwart an, zeigen auf, dass sich die liebesfeindlichen Querelen auch heutzutage abspielen, die Capulets und Montagues auch Müller und Meier heißen könnten. Weil es in unserer so genannt freien Gesellschaft noch immer unsinnige Vorschriften und Vorurteile gibt.“ (Neue Luzerner Zeitung, 15.09.06) ROMEO UND JULIA eine Theaterkreation von Magrit Bischof, Werner Bodinek und Ueli Blum aus dem Schweizerdeutschen von Werner Bodinek 1 D, 1 H, 1 Musiker Empfohlene Altersgruppe: 6+ UA/ SE: 13.09.06, Theater Ond-Drom, CH-Luzern (im Kleintheater Luzern); R: U. Blum; H.-R. Zeder DE: 28.02.09, Comedia, Köln; R: R. Pape); 13.09.23.11.09, Spielarten NRW 09 ÖE - frei W. Shakespeare (1564-1616) M. Bischof * 1943 in CH-Luzern; lebt in CH-Hochdorf W. Bodinek * 1948 in Neuwied; lebt in CH-Oberrohrdorf U. Blum * 1961 in Luzern; lebt in CH-Bätterkinden www.bodinek.ch „Die italienische Stadt Verona vor rund 500 Jahren. Hier spielt die Geschichte der zwei Liebenden, die nicht 92 TOM SIJTSMA Tom Sijtsma wurde 1959 im niederländischen Hallum geboren. Er studierte Schauspiel an der Toneelacademie in Maastricht und der Schauspielschule in Arnheim. Seit 1986 arbeitet Tom Sijtsma als Theaterregisseur und schreibt Geschichten, Hörspiele, Sketche und Songtexte für den niederländischen Rundfunk. Tom Sijtsma ERIK ODER DAS KLEINE INSEKTENBUCH (Erik of het klein Insectenboek) frei nach Godfried Bomans aus dem Niederländischen von Uwe Dethier 1 H (oder mehrere D/ H) Empfohlene Altersgruppe: 8+ Bomans, Godfried: Erik of het klein insectenboek, Het Spectrum, NL-Utrecht/ B-Antwerpen, 1972 übersetzt ins Englische von Tom Sijtsma (Erik in the Land of the Insects) UA: 10/92, Utrecht, De Paarden Kathedraal; R: H. van Ulsen; 2000, Gastspiel in Kanada (in engl. Sprache) DSE: 20.02.97, Junges Theater/ Städt. Bühnen Nürnberg; R: C. Sieler 13.11.99, freie Theaterproduktion, Mainz; R: J. Senger 29.01.00, schnawwl am NT, Mannheim; R: B. Dethier ÖE/ SE - frei Godfried Bomans (1913-1971) T. Sijtsma * 1959 in NL-Hallum; lebt in NL-Amsterdam www.tomsijtsma.nl Am Abend vor einer schwierigen Prüfung in der Schule zu „Solms Kleinem Insektenbuch” liegt Erik im Bett und betrachtet sein Lieblingsbild „Die Wollwiese”, das über seinem Bett hängt. Während er sich vorstellt, wie wunderbar es wäre, dort wohnen zu dürfen, gerät das Bild in Bewegung und wird lebendig. Im selben Moment wird Erik ganz klein und mit einem Riesenschwung ins Gras des Bildes befördert. Eine traumhafte Reportage von Eriks Reise durch das Insektenland, bei der die Kleintiere mit ihren jeweiligen Angewohnheiten beschrieben werden. „In den Niederlanden genießt er eine ähnliche Popularität wie hierzulande Erich Kästner: Godfried Bomans, dessen 1941 erschienener und in vielen Sprachen aufgelegter Roman ’Erik oder Das kleine Insektenbuch’ von Tom Sijtsma Anfang der 90er Jahre in ein Erzähltheaterstück verwandelt wurde.“ (Rhein-Neckar-Zeitung, 31.01.00) „Hinreißend komisch und ein bisschen gruselig sind Eriks Abenteuer mit den Insekten.” (Die Rheinpfalz, 31.01.00) GERTRUDE STEIN Gertrude Stein wurde 1874 in Allegheny, Pennsylvania, in einer Familie deutsch-jüdischer Herkunft geboren. Sie studierte Biologie und Philosophie am Radcliff-College. Anschließend begann sie ein Studium der Psychologie und Medizin an der Johns Hopkins Medical School in Baltimore. 1902 siedelte sie nach Paris über, wo sie einen Salon eröffnete, der sich zu einem Zentrum der Avantgarde entwickelte. Hier gastierten u. a. Picasso, Matisse, Jarry und Apollinaire. Mit ihrem Werk und ihrer Philosophie der Komposition, die auf den ästhetischen Theorien von William James und dem Zeitkonzept von Bergson beruhten, hatte sie entscheidenenden Einfluss auf die avantgardistische Literatur. Als ihr Hauptwerk gelten THREE LIVES (1909) und THE MAKING OF AMERICANS (1925). Daneben veröffentlichte sie zahlreiche Essays sowie ihre Autobiographie unter dem Titel THE AUTOBIOGRAPHY OF ALICE B. TOKLAS (1933). Gertrude Stein starb am 27. Juli 1946 in Paris. Gertrude Stein DIE WELT IST RUND (The World Is Round) Bearbeitung von Anna Wenzel frei nach der gleichnamigen Erzählung v. Gertrude Stein 2 D, 1 H (oder 1 D, 2 H) Empfohlene Altersgruppe: 6+ (mit Kürzungen) oder 9+ Stein, Gertrude: The World Is Round, Little Barefoot Books, GB-Boston, 1993 19.07.00, Lesung, Abraxas Augsburg UA - frei G. Stein (1874-1946) Eine fast alles offen lassende Geschichte von der vorsichtig tastenden Welterfahrung und Welterkundung eines kleinen Mädchens: eine Parabel über die Selbstfindung des Menschen. Die sensible, oft weinerliche Rose macht in der Geschichte durch Begegnungen und Erlebnisse mit ihrem selbstbewussten Freund Willie, mit einem Löwen, zwei Hunden namens Love und Pépé sowie einem blauen Gartenstuhl erste Schritte auf dem beschwerlichen Weg zum Erwachsenwerden. Das Mädchen muss dabei verschiedene Hindernisse bewältigen und Widrigkeiten überwinden, bis sie endlich zufriedenstellende Antworten auf ihre vielen Fragen gefunden hat. „Die Welt Ist Rund“ handelt spielerisch von unseren Vorstellungen von Personen und Orten, Realität und Identität. Das geschieht in einer faszinierenden und überraschenden Weise. Gertrude Steins Schreibstil ist bekannt für seine Wiederholungen, syntaktischen Unregelmäßigkeiten, willkürlichen Sequenzen und Assoziationen von Geräuschen und Sinneswahrnehmungen. In „Die Welt Ist Rund“ benutzt sie die meisten dieser Erfindungen mit der scheinbaren „Stümperhaftigkeit” und Genialität dreijähriger Kindern, wenn diese ihre eigenen Geschichten erzählen. PAUL STEINMANN Paul Steinmann wurde 1956 in Villmergen in der Schweiz geboren. Seit 1977 spielt und inszeniert er für und mit Laien, aber auch professionellen Theaterschaffenden. Das Theater für junges Publikum bildet einen Schwerpunkt in seinem Schaffen. Von 1990 bis 1995 war er Präsident der ASTEJ (Association Suisse du théâtre pour l`enfance et la jeunesse). Paul Steinmann lebt in Winterthur und ist als Autor, Übersetzer, Schauspieler und Regisseur tätig. Für seine schriftstellerische Arbeit erhielt er zahlreiche Preise und Stipendien, wie 2002 das Stipendium des Kuratoriums des Kantons Aargau. 1996 wurde er als bester Nachwuchskünstler (Autor und Regie) von der Theaterzeitschrift Theaterheute genannt. Paul Steinmann/ Karin Eppler MEIN PARZIVAL Ein Klassenzimmerstück 1D Empfohlene Altersgruppe: 10+ UA/ ÖE: 14.03.04, Vorarlberger LT Bregenz (Auftragsarbeit); R: K. Eppler DE: 24.06.04, Studiobühne Bayreuth; R: M. Müller Juni 2008, HLT Marburg SE - frei P. Steinmann * 1956 in CH-Villmergen; lebt in CH-Tikon im Tösstal K. Eppler * 1970 in Heidelberg, lebt in Tübingen Wo sind Gurnemanz, Gachmuret, Anfortas und die anderen geblieben? In dieser „Parzival“-Fassung tritt nur eine Frau auf, Mutter eines Halbwüchsigen, und erzählt die Geschichte von Parzival. Eine Geschichte vom Loslassen und den Abenteuern, die ein junger Mensch zu bestehen hat. Auch ihr Sohn hat sich aufgemacht, sein Zuhause zu verlassen, genau wie Parzival, den Herzeloyde nicht davon abhalten konnte, seines Weges zu ziehen. Parzival erlebt während seiner Reise so manches Abenteuer, er lernt kämpfen, ritterliches Gebahren und Frauen verführen. Häufig wird er gebeten zu bleiben, doch immer wieder zieht es ihn fort, das Abenteuer zu suchen. Im entscheidenden Moment schließlich will er nur noch Ritter sein und vergisst dabei seine Menschlichkeit. Der Gralskönig Anfortas wird nicht von seinem Leiden befreit. Aber die Geschichte ist ja noch nicht zu Ende, und die Frau erzählt, wie Parzival den Gralskönig letztendlich doch erlöst, denn schließlich kann man aus Fehlern lernen. „Heldenhaft gut, dieses Theater Bregenz. Parzival für Kinder, funktioniert das? Es funktioniert. Und wer es nicht glaubt, der lasse sich am Vorarlberger Landestheater davon überzeugen. Dort fand am Sonntagnachmittag die Uraufführung des Stücks ’Parzival’ von Paul Steinmann statt. Der nahm im Auftrag des Theaters das Epos von Wolfram von Eschenbach, schüttelte die rund 25.000 Verse ordentlich durch und mixte daraus ein Erzähltheater für eine Schauspielerin. Steinmanns Verdienst ist es, die immer noch gültige Geschichte vom (alten) Helden Parzival, der ungestüm in die Welt hinaus will und dabei einiges zu lernen hat, mit viel Witz anzureichern und dabei so verständlich zu bleiben, dass Menschen ab zehn Jahren dem Geschehen gut folgen können.“ (Vorarlberger Nachrichten, 15.03.04) 08.05.06, Diskussion über MEIN PARZIVAL beim Stückeforum Nr. 9 in Frankfurt, KiJuThZentrum in der BRD, im Rahmen des Rhein-Main-Festivals „Starke Stücke“. Paul Steinmann/ Jörg Bohn STROMBOLI – EIN STÜCK ERINNERN aus dem Schweizerdeutschen von Wiebke Vogel 2H Empfohlene Altersgruppe: 10+ UA/ SE: 11.10.03, Theater Tuchlaube, CH-Aarau (Koproduktion mit J. Bohn); R: P. Steinmann DE - frei J. Bohn * 1958 in CH-Olten; lebt in CH-Boswil ÖE - frei Franz Wiederkehr liebt Vulkane, Raketen, Mörser, Feuersterne. Als Pyrotechniker reist er durch halb Europa und erfreut mit seinen ausgetüftelten Feuerwerken die Menschen auf Festen und Feiern. Natürlich darf auch die passende Musik nicht fehlen. Sein Alltagsleben verläuft allerdings alles andere als explosiv, ohne Ausbrüche, Farborgien und Applaus: Franz Wiederkehr lebt alleine. Und manchmal überkommt ihn die Einsamkeit. Dann erinnert er sich an seine Kindheit, seine Jugend. Es kommt ihm vor, als säße er noch immer in seinem Kinderzimmer und müsse Hausaufgaben lösen. Dabei hätte er damals viel lieber den Vulkan Stromboli erklommen. Doch eines Tages nehmen Franz Wiederkehrs Erinnerungen plötzlich Gestalt an. Er bekommt Besuch. „’Stromboli’ ist eine Begegnung mit sich selbst, mit der Erinnerung; ein Zusammentreffen von Zeit und Raum. Es ist eine gleichermaßen spielerisch leichte wie ernsthaft schwere Auseinandersetzung mit der persönlichen Gegenwart und Vergangenheit.“ (Aarauer Zeitung, 09.10.03) „’Die Erinnerung ist das einzige Paradies, aus welchem wir nicht vertrieben werden können’, schrieb der deutsche Dichter Jean Paul. Diese Wahrheit wurde von Paul Steinmann und Jörg Bohn in ’Stromboli – ein Stück Erinnern’ eindrücklich und prägnant umgesetzt.“ (o.A., 06.04.03) „Ein feinfühliges kleines Wunderwerk.“ (Aarauer Zeitung, 14.10.03) 94 Paul Steinmann DAS SCHOKOLADENMÄDCHEN 1 D, 2 H Empfohlene Altersgruppe: 10+ UA: 01.03.02, Theater Konstanz; R: F. T. Schütz ÖE: 28.01.05, Theater des Kindes, A-Linz; R: G. Rainer; N. Krulanovic SE - frei Das Dienstmädchen Nandl hat eine verantwortungsvolle und ehrenhafte Aufgabe: Jeden Morgen muss sie dem berühmten Maler Liotard eine köstliche heiße Schokolade zubereiten. Und das ist im Jahre 1744 gar nicht so leicht. Schließlich gilt es, die Milch sorgfältig zu erhitzen, das Kakaopulver geschickt einzurühren und das Ganze schmackhaft zu süßen! Nandl aber beherrscht diese Kunst wie keine andere, woraufhin sich Liotard mit einem wunderschönen Portrait und einer abenteuerlichen Geschichte über die Entdeckung der Schokolade erkenntlich zeigt. Doch so viel Harmonie kann Haushofmeister Dietrich natürlich nicht dulden. Schließlich ist er es, der schon ein Auge auf Nandl geworfen hat. Und Nandl? Wem wird sie in Zukunft ihre erlesene Schokolade kredenzen? „Nun sind die Schweizer zwar bis heute Weltmeister im Schokoladenkonsum, doch dass der Eidgenosse und bekennende Schokoladenliebhaber Paul Steinmann das Schokoladenmädchen aus dem Rahmen schnitt und auf die Bühne stellte, hat andere Ursachen. Das Thema ’Schokolade’ brachte Jutta Staerk auf, Leiterin des Jungen Theaters Konstanz, als es um eine mögliche Auftragsarbeit ging. [...] Das Happy End hat Paul Steinmann seinem Schokoladenmädchen nicht vorenthalten. Und dass er ein wenig das ’Mutmachertheater’ liebt, auch immer mit Astrid Lindgrens Pipi Langstrumpf geliebäugelt hat, bleibt nicht verborgen [...]. Wenn Paul Steimann während der Uraufführung mitlacht, so hat das nichts mit Höflichkeit oder gar Selbstgefälligkeit zu tun, sondern nur mit dieser Aufführung, die in der Tat ’für Genießer jeden Alters’ geeignet ist – Schokoladengenießer und Theatergenießer.“ (Südkurier, 05.03.02) „Paul Steinmann ist der meistgespielte lebende Schweizer Autor. Ähnliche Zahlen erreichen nur Dürrenmatt und Frisch selig.“ (D. Sinniger, Stück-Werk 4. Deutschschweizer Dramatik, TdZ, 2005) Sinniger, Dieter: Ein Menschenfreund. Paul Steinmann, in: Stück-Werk 4, Deutschschweizer Dramatik, Theater der Zeit, Berlin, 2005 Mittelstädt, Eckhard: Lachen, Staunen, Aufschreiben – Schreiben. Paul Steinmann, in: Stück-Werk 2. Deutschsprachige Autoren des Kinder- und Jugendtheaters, Theater der Zeit, Berlin, 1998 Paul Steinmann (Mitarbeit: Tandem Tinta Blu) 09.06.09, Hessische KiJuThWoche, Marburg 15.06.08, Theater Konstanz; R: P. Pointet TORTUGA – PIRATENGESCHICHTEN UND SEEMANNSGARN ein Stück Erzähltheater mit viel Musik 1 D, 1 H Empfohlene Altersgruppe: 8+ 1999, “outstanding play for young audiences“ (amerikanische ASSITEJ) 1995, Schweizer Jugendmedienpreis „Die rote Zora” UA/ SE: 23.09.94; Chössitheater, CH-Wattwil/ Tandem Tinta Blu, CH-Borgnone; R: P. Steinmann ÖE: 17.10.98, u\hof: am LT, A-Linz; R: M. Huber DE: 03.10.00, WLB, Esslingen; R: B. Hensel 16.09.00, Theater im Werftpark, Kiel; R: N. Aust 21.09.01, Staatstheater Oldenburg; R: T. Bammer 18.09.04, LT Salzburg; R: B. Hensel 07.04.05, LB Niedersachsen Nord, Wilhelmshaven; R: A. Khuon-Siefert 11.08.06, Horizont Theater, Köln; R: N. Ayukhanova 14.07.07, Berliner Tournee, Freilicht im Theatergarten Boltenhagen 14.09.07, Stadttheater Gießen; R: A-M. Kunze; Paul Steinmann DER GROSSE MEISTER DAEDALUS ein Irrspiel 2H Empfohlene Altersgruppe: 9+ 12/94, 6. Ffm. Autorenforum für KiJuTh UA/ SE: 1992, Theater Marie, CH-Aarau; R: S. Lichtensteiger DE: 13.09.96, Neue Bühne Senftenberg; R: K. Zschiedrich 10.11.96, Theater Zeitsprung, Ulm; R: J. Schenter ÖE - frei „Steinmann gelingt es mit einem klugen Schachzug, Spannung in dieses Spiel zu bringen. Er lässt Daedalus doppelt auftreten: Daedalus, den Denkenden, und Eine turbulente Piratengeschichte über ein Mädchen, das weiß, was es will, und es auch erreicht. Jeanne und Konrad erzählen die Geschichte von Mary-Anne O’Malley, der Piratin, die „doppelt schlau als ein Mann” war – und das inmitten einer Welt richtiger Männer. Natürlich muss sie sich im 16. Jahrhundert zunächst als Junge verkleiden, um zu überleben, zur See zu fahren und schließlich ihr größtes Ziel zu erreichen: ein Schiff führen und die sieben Weltmeere unsicher machen. „Ganz gegen den Zeitgeist gebürstet, der immerzu nach Action verlangt, lässt sich dieses Stück Zeit und geht durch seinen erzählerischen Rahmen immer wieder auf Distanz. Was es den beiden bewundernswert vielseitig agierenden Schauspielern ermöglicht, auch in einem Stück für Kinder schwarzen Humor zu zeigen, wenn sie etwa einfach das verstorbene Brüderchen von Mary Anne am Ende einer Szene pietätlos in die Ecke befördern.“ (Kieler Nachrichten, 18.09.00) Daedalus, den Handelnden. So nehmen wir an einem inneren Dialog, an einem Denkprozess teil, den das Genie mit dem Menschen führt. Genialität und menschliche Größe, das sind zwei Sachen, die hier auch Jugendlichen sehr schnell klar werden.” (Aargauer Tagblatt, 26.10.92) „Der Autor Paul Steinmann hat ein phantastisches Zweipersonenstück geschrieben, das durch sein dramatisches Konzept, die hintergründigen Dialoge und die absurde Logik ebenso überzeugt wie durch die phantasievolle Ausstattung. Der Autor benutzt den Mythos als Ausgangspunkt für ein Irrspiel mit zwei Figuren, die im Grunde eine einzige sind. Daedalus als Verkörperung von Kopf und Hand, Genie und Muse, Intellekt und Intuition.“ 95 (Der Bund, Bern, 29.03.93) „In Paul Steinmanns Schubladen verstauben keine fertigen Werke, seine Stücke werden gespielt. [...] er erzählt gerne Geschichten, die nahe beim Alltag angesiedelt sind. Durchgängig sichtbar ist sein freundlich gesinntes Menschenbild, sein Werk ist durchzogen von großer Fröhlichkeit und Heiterkeit.“ (D. Sinniger, Theater der Zeit, 2005) Paul Steinmann (in Zusammenarbeit mit dem Theater ond-drom) OHNE SCHUH Historienstück für Kinder aus dem Schweizerdeutschen von Wiebke Vogel 3D Empfohlene Altersgruppe: 7+ 1992, Schweizer Jugendmedienpreis „Die rote Zora” UA/ SE: 1991, theater ond-drom, CH-Luzern; R: P. Steinmann; 04/93, Augenblick mal!, Berlin DE: 04.09.98, Junges Theater, LB Niedersachsen Nord, Wilhelmshaven; R: U. Blum ÖE: 29.04.00, u\hof: am LT, A-Linz; R: I. Paulis Paul Steinmann GNÖM oder LEO UND DIE KOBOLDE 2 D, 2 H Empfohlene Altersgruppe: 6+ 1986, Anerkennungspreis der „Jules G. Stiftung” publiziert in: ASTEJ (Hrsg.): Stück für Stück, Lenos Verlag, CH-Basel, 1986 UA/ SE: 29.09.86, theater ond-drom, CH-St. Gallen; R: P. Steinmann DE: 01.12.91, KiJuTh im Werftpark, Kiel; R: M. Leßmann 09.05.98, Theaterzirkus Wunderplunder, CH-Burgdorf ÖE - frei Der Schuhkartonbemaler Leo wird eines Nachts ins Reich der Kobolde entführt. Dort erfährt er, dass die Welt der Menschen und das Reich der Kobolde gar nicht so verschieden sind: „Zwar hat der Koboldfürst Koloris die größte Sammlung bunter Schachteln und einen Die drei Schwestern Rosa, Bianca und Marie-Louise betreiben eine Wäscherei. Als Krieg ausbricht, schließt Marie-Louises Verlobter sich Napoleons Armee an. Sie folgt ihm und erlebt im Windschatten der Feldzüge Vernichtung und Tod, Hilfsbereitschaft und tiefe Freundschaften. „’Ohne Schuh’ ist ein Stück über Leben und Tod, eine packende Geschichte, die mit anregenden Bildern und viel Feingefühl das Thema Krieg in einer Art behandelt, die Achtjährige genauso fesselt wie Erwachsene. [...] Es ist ein leises, ernstes Stück, das von Aufbruch und Heimkehr, von Angst, Abenteuer und Bewährung, von Liebe und Enttäuschung, von Hoffnung und Hass handelt.” (Rüdiger Stephan, Dramaturg) „Die tragische Handlung wird immer wieder unterbrochen von witzigen und clownesken Momenten und Szenen.” (Jeversches Wochenblatt, 03.09.98) wunderschönen farbigen Umhang, aber unzufrieden ist er trotzdem. Auch unter den Gnomen gibt es Chefs, Polizisten und Spitzel. Auch Kobolde wollen unterhalten, bedauert und geliebt werden. Und manche wollen sogar Walzer tanzen, wie die Koboldin Bistecca, die Leo und die giftgrünen Tanzschuhe mag. – Kobolde sind halt auch nur Menschen. [...] Farbe allein macht nicht glücklich, weiß Leo zum Schluss, man muss schon selber etwas daraus machen.“” (Kieler Nachrichten, 02.12.91) „’Gnöm’, das Stück der Luzerner Bühne, gehört zum besten, was die heute so vielfältige schweizerische Kindertheaterszene zu bieten hat.“ (Badener Tagblatt, 17.01.96) „’Gnöm’ ist nicht am Reißbrett entstanden, hier steckt ein Theatermacher dahinter, der auf das kreative Potenzial einer Gruppe baut und den kollektiven Ideenreichtum zu einer zwingenden Dramaturgie verdichten kann.“ (D. Sinniger, Theater der Zeit, 2005) FRANZISKA STEIOF Franziska Steiof, 1962 in Offenbach geboren, arbeitet als Regisseurin und Autorin u. a. für das Theater im Werftpark in Kiel, das Grips-Theater in Berlin und das Moks am Bremer Theater. Mit der freien Gruppe Triebwerk führt sie Koproduktionen mit dem Deutschen Schauspielhaus Hamburg, dem Theater Kampnagel in Hamburg sowie dem Staatstheater Oldenburg durch. Franziska Steiof doziert an der Schauspielschule Frese in Hamburg. Franziska Steiof NOAH UND DER GROSSE REGEN ein kleines Erzähltheater über eine große Geschichte 1 D, 1 H Empfohlene Altersgruppe: 4+ UA: 02.09.01, Bühnen der LH Kiel, KiJuTh im Werftpark; R: F. Steiof; H. Klotz 03.09.03, Stückeforum, öffentl. Gespräch am KiJuThZentrum in der BRD, Ffm. 03.10.03, Kindertheater „die Stromer”, Darmstadt 03.12.03, KiJuTh am Düsseldorfer Schauspielhaus; R: R. Schubert; Th. Zaufke 13.10.04, LiteraTouring, Ingolstadt; R: I. Schachtschnabel-Langer SE: 19.10.04, luki*ju theater luzern; R: A. Meyer 07.11.04, KiJuTh Speyer; R: D. Batzler 20.11.04, Heilbronner KiJuTheater Radelrutsch; R: B. Wilbs 17.04.05, Theater am Strom, Hamburg; R: C. Richers; 01.20.03.08, Kindertheater des Monats in SchleswigHolstein 02.03.06, LT Burghofbühne, Dinslaken; R: B. Gidde 15.01.09, Theater der Altmark, Stendal; R: B. Schlenkrich ÖE - frei F. Steiof * 1962 in Offenbach; lebt in Hamburg „Sein großes Faible für Nächstenliebe hat Gott bekanntlich erst im Neuen Testament entdeckt, zu Zeiten Noahs war eine Sintflut zur Tilgung der verpfuschten menschlichen Rasse vom Antlitz der Erde durchaus noch drin. Diese grausame biblische Geschichte liefert den Hintergrund für ein höchst gelungenes Stück Erzähltheater im Werftpark. 96 Sie und er wollen die Geschichte von Noah und seiner Frau erzählen und schlüpfen dabei abwechselnd in die Rolle Gottes. [...] Noah und seine Frau werden von höchster Stelle zur Arterhaltung des Menschen auserkoren und werden außerdem damit beauftragt, von jeder Tierart ein Paar auf ihrem zu bauenden Schiff zu retten. Warum die Quilks ausgestorben sind, vor welcher Tiergattung Noah Angst hatte und wie es seine Frau geschafft hat, mehr süße Häschen aufs Schiff zu bekommen als ursprünglich vorgesehen, wird ein Besuch im Werftparktheater zeigen. Auf höchst vergnügliche Art und mit vielen schönen Details wird den kleinen und großen Zuschauern ein Stück religiösen Kulturguts nahe gebracht.” (viva 24, 13.05.02) „Kurzweilig, spannend und mit viel Musik wurde die Geschichte der Arche Noah in Szene gesetzt. [...] Einer der großen biblischen Mythen ist spielerisch für die Kleinsten aufbereitet worden. Dabei werden Probleme der Gegenwart gestreift und Anregung zum Nachdenken über Krieg und Frieden, über Natur- und Umweltschutz gegeben.“ (Speyerer Morgenpost, 09.11.04) Bender, Ruth: Geschichten erzählen. Die Regisseurin Franziska Steiof; in: Die Deutsche Bühne, 03/2002 SUSANNE STERZENBACH Susanne Sterzenbach wurde 1957 in Stuttgart geboren und studierte in Heidelberg, Paris, Avignon und Valencia. Sie erwarb einen Abschluss als Diplomübersetzerin in Französisch und Spanisch. 1980 begann sie eine Ausbildung beim ZDF und arbeitet seit 1982 als freie Journalistin, Reporterin und Regisseurin beim Südwestfunk. Susanne Sterzenbach DER TÜTENDRACHE 1 D, 1 H Empfohlene Altersgruppe: 4+ UA: 27.01.00, Theater der Altmark, Stendal; R: B. Eckenweber 09.11.08, Kruscheltunner – Das Kindertheater im Studio Theater Stuttgart; R: N. Klante ÖE/ SE - frei S. Sterzenbach * 1957 in Stuttgart; lebt in Baden-Baden und Marokko Babette räumt den Wald auf und trifft dabei auf einen verzauberten Drachen. Weil er einen Zauberer geärgert hat, muss er sich von Plastiktüten und anderem Müll, den er im Wald findet, ernähren. Babette will ihn erlösen, aber die üblichen Mittel wie Küssen schlagen fehl. Erst wenn niemand mehr Abfall im Wald liegen lässt, und der Drache über seine eigene Hässlichkeit so erschrickt, dass ihm der Appetit auf Tüten vergeht, sind die Bedingungen des Zauberers erfüllt. „Autorin Susanne Sterzenbach hat das lehrreiche Stück sehr schön märchenhaft geschrieben in einer einfachen, aber niemals vereinfachenden Sprache.” (Stendaler Volksstimme, 28.01.00) ROBERT LOUIS STEVENSON Robert Louis Stevenson wurde 1850 als Sohn eines Leuchtturmmeisters in Edinburgh geboren. Eigentlich wollte er den Beruf seines Vaters ergreifen, sein Lungenleiden machte das jedoch unmöglich. Er studierte also Jura, übte jedoch den Rechtsanwaltsberuf nie aus. Stattdessen arbeitete er als freier Schriftsteller und war sein Leben lang vergeblich auf der Suche nach einem Klima, das sein Lungenleiden heilen könnte. Er starb 1894 im Haus Vailima bei Apia (Westsamoa). Zu seinen berühmtesten Werken zählen DIE SCHATZINSEL (1882), DER SELTSAME FALL DES DR. JEKILL UND HERRN HYDE (1886) und SÜDSEEGESCHICHTEN (1893). Andreas Gruhn, 1959 in Berlin geboren, studierte Schauspiel an der Hochschule der Künste in Berlin. Nach seinem Studium war er in Ulm und Tübingen engagiert. Ab 1990 arbeitete er als freischaffender Schauspieler sowie als Regisseur. Seit 1999 ist er künstlerischer Leiter des Kinder- und Jugendtheaters Dortmund. Robert Louis Stevenson DIE SCHATZINSEL Bearbeitung von Andreas Gruhn 4H Empfohlene Altersgruppe: 8+ UA: 08.05.02, Theater Dortmund, KiJuTh Sckellstraße, Freilicht; R: A. Gruhn; B. Rinnert 18.09.04, Neue Bühne Senftenberg; R: S. Pietsch 24.02.07, Wuppertaler KiJuTh; R: L. Tuturuga ÖE/ SE - frei R. L. Stevenson (1850-1894) A. Gruhn * 1959 in Berlin; lebt in Dortmund kleinen Dorf irgendwo an der englischen Küste. Eines Tages taucht ein alter Seemann mit einer geheimnisvollen Kiste auf. Als er stirbt, gerät die Schatzkarte des berühmten Käpt’n Flint in Jims Hände. Kurze Zeit später geht er als Schiffsjunge an Bord der Hispaniola auf die Suche nach dem Schatz. In der geheimnisvollen, von Gefahren umwitterten Weite der Südsee trifft er auf Piraten und edle Landsleute. Bis er unversehrt und mit den Taschen voller Geld wieder in England ankommt, hat er viele Gefahren zu überstehen. „Ein sehr schönes, leises und geheimnisvolles Stück, das ohne Gewalt auskommt.”(Ruhr Nachrichten, 11.05.02) Der Junge Jim Hawkins führt ein ruhiges Leben in einem 97 BRUNO STORI Bruno Stori wurde 1955 in Bologna geboren, wo er als Dramatiker, Schauspieler und Regisseur arbeitet. Stori hat in der italienischen KiJuTheaterlandschaft ein Autorentheater geschaffen, das vor allem auch wesentliche Themen aus der Weltliteratur durch einfache und poetische Mittel für heutige Kinder und Jugendliche erfahrbar macht. Bruno Stori DAS LAND DER PAPAGEIEN (Il paese dei pappagalli) aus dem Italienischen von Brigitte Korn-Wimmer 1D Empfohlene Altersgruppe: 6+ UA: 1998, Teatro dell’Arca, I-Forlì; R: B. Stori; M. Casappa; 17.03.01, Gastspiel im zwinger 3, Heidelberg DSE/ SE: 07.12.02, Rote Fabrik, CHZürich; R: M. Lehmann DE/ ÖE - frei B. Stori * 1955 in I-Bologna; lebt dort und in I-Parma Eine Frau lebt seit Jahren in einem Land fern ihrer Heimat. Obwohl sie gerne dort wohnt, hat sie ihre Wurzeln nie verloren und wird manchmal nostalgisch und sehnsuchtsvoll. Wenn sie Musik macht, kommen durch die Rhythmen auch die Geschichten ihrer Kindheit zurück – und sie erzählt eine davon: Eine brasilianische Kinderbande macht sich auf die Suche nach einer entführten Freundin. Mit Tindico, ihrem Anführer, laufen sie die ganze Nacht durch einen Wald, einen Ort voller Gefahren, aber auch voller Wunder. Immer wieder werden sie aufgehalten, doch sie wollen ihr Ziel vor Sonnenaufgang erreichen. Das Stück ist im besten Sinne interkulturell: Vom Dunkel der Unkenntnis führt die Reise der Kinder in eine neue Wirklichkeit, und das Unbekannte entpuppt sich als gar nicht feindlich. Groß, Renate: Dramatiker, Regisseur und Schauspieler. Ein Porträt des Theatermachers Bruno Stori; in: Schneider, Wolfgang (Hrsg.): KiJuTheater in Italien, dipa-Verlag, Ffm., 1996 Bruno Stori DIE GROSSE ERZÄHLUNG – DIE ODYSSEE IN EINER STUNDE (Il grande racconto) nach mündlicher Überlieferung von Tonino Guerra aus dem Italienischen von Brigitte Korn-Wimmer 1H Empfohlene Altersgruppe: 8+ Stückauszug abgedruckt in: Dörr/ Gerhardt (Hrsg.): Vorsprechen. 100 Rollen für junge SchauspielerInnen, Deutscher Theaterverlag, Weinheim, 1999 Taube, Gerd (Hrsg.): 55 Monologe für KiJuTh, Henschel Verlag, Berlin, 2008 UA: 1991, Teatro delle Briciole, I-Parma; R: B. Stori DSE: 01.12.94, Städt. Bühnen Osnabrück; R: J. Pallas 25.01.95, Thalia Theater Halle; R: K. Hemmerle 25.01.95, Thalia Theater, Halle (Saale); R: K. Hemmerle 24.02.96, Schloss-Theater, Celle; R: P. Wolko 11/1996, Theater in der Hoffnung, I-Bozen; 20.01.97, Stadttheater Pforzheim; 25.11.97, WLT, CastropRauxel; R: A. Krönung 12.02.99, DT, Göttingen; R: U. Czermak 25.05.99, carrousel Theater an der Parkaue, Berlin; R: E. Socorro 01.07.99, Theater der Altmark, Stendal; R: C. Römer 11.12.99, WLB Esslingen; ÖE: 11.02.00, Theater für Vorarlberg, A-Bregenz Theater der Jungen Welt, Leipzig; R: H. Nietschke 28.09.01, Theater Mummpitz, Nürnberg; R. McNeer; Panoptikum 2002; 2002, Bayerischer KiTheaterpreis 14.10.01, Spielraum Theater Kassel; 2003, Marburger KiJuThPreis 11.05.02, Theater am Schlachthof, Neuss; R: H. Ennen 21.09.02, TJG, Dresden; R: G. Gluth 28.09.03, Theater EigenArt, Neuhaus/ Inn 30.04.04, Coccodrillo Theater!, Regensburg; R: T. Rickelt 22.09.04, (Burg)Theater Bautzen 13.05.05, LT Marburg, Probebühne; R: L. Brandsdörfer 28.01.06, Staatstheater Braunschweig/ theaterspielplatz; R: K. Fillmann; 02.-11.06.07, 24. Norddeutsches Theatertreffen, Göttingen 30.05.06, Theater Continental, München; R: R. Groß 24.05.07, WLT, Castrop-Rauxel; R: A. D. Börner 19.09.08, BLB, Bruchsal 22.01.09, LT Coburg; R: S. Bahnsen 22.03.09, Junges Theater Göttingen 20.09.09, Staatstheater Wiesbaden; R: S. Schletter 27.10.09, Stadttheater Gießen, TIL; R: C. Lugerth 05.06.10, Schlossfestspiele Ettlingen; R: S. Bahnsen SE - frei Rico, der Dummkopf, strahlend, verrückt und unberechenbar, erzählt seine Version der „Odyssee”. „Durch Rico erfährt der Zuschauer nicht nur von Odysseus‘ Abenteuern, sondern auch, wie es einem geht, der auf sich alleingestellt seinen Weg nach Hause finden muss, dabei Ängste und Nöte durchlebt, aber auch immer wieder durch Einfallsreichtum aus ihnen herausfindet.” (Hallesches Tagblatt, 02.02.95) „Ein Mann in drei Rollen. Große Erzählung – großes Theater. Maxim Gorki schreibt man den Ausspruch zu: ’Zum Theaterspielen braucht man zwei Darsteller und einen Teppich, worauf sie spielen können.’ Für ’Die große Erzählung’ kann man leicht abgewandelt feststellen: Man braucht einen Darsteller und eine vielseitig verwendbare Bank, um einen hinreißenden Theaterabend entstehen zu lassen.” (Altmark Zeitung, 03.07.99) „Das Was der Geschichte ist weniger wichtig als das Wie, und vor allem: Dass dieser skurrile Typ von sich erzählt. [...] Eine nicht ausgestellte, sondern empfundene Naivität der Figur in seiner Geschichte, die davon handelt, wie Geschichten sich verwandeln durch die menschliche Übertragung. Dass es sich bei dieser Geschichte sozusagen um kollektives menschliches Erinnerungsgut handelt, spannt einen konzeptionellen Bogen über das Gesamtprojekt.“ (Theater der Zeit, 11/2002) „Das Stück ist einfach nur eine Hommage ans Erzählen. Es gibt den weltliterarischen Stoff dorthin zurück, wo er herkommt: in die mündliche Überlieferung. Die Odyssee ist ja zunächst über Generationen erzählt worden, bevor einer sie aufschrieb. Also auch eine Hommage ans Theater: Nur, was immer wieder neu erzählt wird, bleibt lebendig. Heftiger Beifall.“ (Braunschweiger Zeitung, 30.01.06) 98 JONATHAN SWIFT Jonathan Swift wurde 1667 in Dublin geboren. Nach einem Studium der Theologie an der Universität in Dublin war er ab 1689 als Sekretär des englischen Staatsmannes und Schriftstellers Sir William Temple tätig. Nach fünf Jahren kehrte er nach Irland zurück und wurde Pfarrer in Belfast. Hier veröffentlichte er seine ersten satirischen Schriften, in denen er mit Hilfe von Allegorien aktuelle Konflikte karikierte. Seine politischen Aktivitäten, vor allem das Eintreten für die nationalen Interessen Irlands, brachten ihn ab 1694 immer wieder in Schwierigkeiten. Weltruhm erlangte Swift mit dem vierteiligen Roman GULLIVERS REISEN, den er zwischen 1721 und 1726 verfasste. Dietrich Trapp wurde 1957 in Hannover geboren. Er studierte Germanistik in Berlin und absolvierte anschließend eine Schauspielausbildung an der Schauspielschule Genzmer in Wiesbaden. Im Anschluss daran arbeitete er als Schauspieler an verschiedenen Theaterhäusern, wie dem Staatstheater Oldenburg, dem Nationaltheater Mannheim und dem Staatstheater Braunschweig. Seit der Spielzeit 2002/2003 ist er künstlerischer Leiter des Jungen Theaters der Landesbühne Niedersachsen Nord in Wilhelmshaven. Jonathan Swift GULLIVERS REISEN Bearbeitung von Dietrich Trapp 3 D, 4 H (bei Mehrfachbesetzung) Empfohlene Altersgruppe: 6+ UA: 31.10.05, LB Niedersachsen Nord, Wilhelmshaven; R: D. Trapp; U. Becker ÖE/ SE - frei J. Swift (1667-1745) D. Trapp * 1957 in Hannover, lebt in Wilhelmshaven „Dietrich Trapp hat sich bei der Bearbeitung des weltberühmten satirischen Romans auf die Rahmenhandlung in der englischen Heimat und zwei Episoden konzentriert: Die Erlebnisse auf der Insel Lilliput, auf der die Menschen klein sind wie Zwerge. Und die Landung an der Küste von Brobdingnag, wo Gulliver riesigen Lebewesen, ob Tier oder menschenähnlich, begegnet. Genügend Stoff, um Action sowie witzige und griffige Dialoge zu schmieden und bunte Bilder zu zeigen. [...] Beide Abenteuer nutzte Trapp dazu, auf plausible Art und Weise relative Begriffe wie groß und klein in Frage zu stellen [...]. Darüber hinaus streute er einfühlsam Spitzen gegen verschiedene menschliche Schwächen, gegen Intrigantentum, Speichelleckerei oder militaristische Tendenzen, womit er Swifts ursprünglichen Absichten bestens entsprach.“ (Wilhelmshavener Zeitung, 01.11.05) „Gulliver ist hin- und hergerissen zwischen Fernweh und der Sehnsucht nach seiner Mary, die daheim auf ihn wartet. Endlich wohlbehalten zu Hause angekommen, erfüllt Gulliver sein Versprechen: Ich komme zurück. Doch dann, trotz familiären Glücks und Geborgenheit, sitzt Gulliver wieder mit Reiselust am Hafen.“ (Jeversches Wochenblatt, 02.11.05) MARK TWAIN Mark Twain wurde 1835 in Florida (Missouri) geboren. Sein eigentlicher Name ist Samuel Langhorne Clemens. Da sein Vater 1847 starb, musste Twain im Alter von zwölf Jahren die Schule abbrechen und begann eine Lehre als Schriftsetzer. Mit siebzehn ging er nach New York, dann nach Philadelphia, wo seine ersten Reiseskizzen entstanden. Von 1857 bis 1860 war er Lotse auf dem Mississippi, nahm am Sezessionskrieg auf der Seite der Konföderierten teil und suchte 1861 in Nevada nach Silber. 1864 lebte er in San Francisco, 1866 als Reporter auf Hawaii und 1867 als Reisender in Europa und Palästina. Er gründete einen Verlag, musste aber 1894 Konkurs anmelden und ging auf Weltreise, um mit Vorträgen seine Schulden abzutragen. Mark Twain starb am 21.04.1910 in Redding (Connecticut). Andreas Gruhn, 1959 in Berlin geboren, studierte Schauspiel an der Hochschule der Künste in Berlin. Nach seinem Studium war er in Ulm und Tübingen engagiert. Ab 1990 arbeitete er als freischaffender Schauspieler sowie als Regisseur. Seit 1999 ist er künstlerischer Leiter des Kinder- und Jugendtheaters Dortmund. Mark Twain TOM SAWYER UND HUCKLEBERRY FINN Bearbeitung von Andreas Gruhn 4 D, 4 H Empfohlene Altersgruppe: 7+ UA: 07.06.03, Theater Dortmund, KiJuTh Sckellstraße, Freilicht/ Sonnensegel Westfalenpark; R: A. Gruhn M. Twain (1835-1910) 2010: 100. Todestag A. Gruhn * 1959 in Berlin; lebt in Dortmund Tom Sawyer und Huckleberry Finn erleben in der Mitte des 19. Jahrhunderts die spannendsten Abenteuer, die die amerikanischen Südstaaten zu bieten haben: In der Nacht gehen sie auf den Friedhof, um sich dort mittels einer toten Katze aller Warzen zu entledigen. Stattdessen werden sie Zeugen eines Mordes. Sollen Tom und Huck etwas sagen? Das ist ihnen dann doch zu gefährlich. Sie schwören sich feierlich, bis an ihr Lebensende zu schweigen oder tot umzufallen. „Theaterleiter Andreas Gruhn hat das recht umfangreiche literarische Werk auf etwas mehr als eine Stunde gerafft. Ergebnis: ein spannender, komischer, actionreicher und auch lehrreicher Bilderbogen. [...] ’Tom Sawyer und Huckleberry Finn’ ist ein wunderbarer ’Western’ – nicht nur für junge Zuschauer.“ (Westdeutsche Allgemeine Zeotimg, 10.06.03) BARBARA UNGER-WIPLINGER Barbara Unger-Wiplinger wurde 1957 in Haslach in Österreich geboren. Sie studierte Theaterwissenschaft, Philosophie und Germanistik in Berlin und Wien. Anschließend war sie als Dramaturgin und Regieassistentin an verschiedenen Theatern tätig. Seit 1993 arbeitet sie auch als Schriftstellerin und Journalistin. Barbara Unger-Wilpinger lebt und arbeitet in Wien. Barbara Unger-Wiplinger ONYSOS‘ KINDER 2 D, 2 H Empfohlene Altersgruppe: 10+ UA/ ÖE: 21.06.02, u\hof: am LT, A-Linz (OÖ KiJuThFestival Schäxpir); R: H. Leutgöb DE/ SE - frei B. Unger-Wiplinger * 1957 in A-Haslach; lebt in A-Wien Alkoholismus in der Familie – ein heikles Thema, dessen Bearbeitung Mut und fundiertes Hintergrundwissen erfordert. Barbara Unger-Wiplinger greift es geschickt und ohne Voyeurismus auf, indem sie die unschuldigsten Leidtragenden, nämlich die Kinder, in den Mittelpunkt stellt: Thom und Max lernen sich beim Nachsitzen eher unfreiwillig näher kennen und stellen nach einigem Herumdrucksen fest, dass sie beide unter der Trunksucht eines Elternteils leiden. Durch die Verbalisierung ihrer Ängste und Gefühle gelingt es ihnen, ihre Situation besser zu beurteilen. Vor allem aber lernen sie, dass sie nicht am Alkoholismus ihrer Eltern schuld sind und sich dafür nicht verantwortlich fühlen dürfen. Barbara Unger-Wiplingers jugendnahes Stück macht nicht nur jungen Menschen mit viel Humor Mut, ihre Probleme nicht aus falscher Scham zu verstecken, und es setzt die richtigen Schwerpunkte. Hier wird kein ästhetisiertes soziales Elend auf die Bühne gebracht, sondern die jungen Betroffenen werden ernst genommen und unterstützt. „Die Problematik ist klar: Es geht um die Verdrängung von Emotionen, mit denen Kinder von Alkoholikern oft ihr Leben lang zu kämpfen haben. Um verdrängte Emotionen, die diese Kinder von Suchtkranken später nur allzu oft selber zu Suchtkranken machen. [...] Das Stück von Barbara Unger-Wiplinger ist im Text klar ausformuliert, verfügt über abwechslungsreiche dramaturgische Einfälle, ist durchsetzt mit humorigen Passagen, die Figuren sind psychologisch zwingend gezeichnet.” (Oberösterreichische Nachrichten, 24.06.02) FLORA VERBRUGGE/ HERMAN VAN BAAR Flore Verbrugge studierte zunächste zwei Jahre lang Soziologie, bevor sie an die Theaterschule Amsterdam wechselte. 1982 schloss sie ihr Regiestudium ab. Schon während des Studiums gründete sie die Jugendtheatergruppe Eerste Theaterdwarschstraat, bei der sie bis 1988 ihre ersten Kindertheaterstücke inszenierte. Sie arbeitete im Weiteren an verschiedenen Opernhäusern als Regieassistentin und Wiederaufnahmeregisseurin und absolvierte Workshops bei Ariana Mnouchkine und Giorgio Strehler. Seit 1990 ist sie die Künstlerische Leiterin des Jugendtheaters Sonnevanck, dass sie zusammen mit Marc-Jan Trapman gegründet hat. Flora Vergrugge wurde 1956 in Amsterdam geboren und lebt heute in Enschede. 1957 in Purmerend in den Niederlanden geboren, studierte Herman van Baar zunächst Wirtschaft an der Freien Universität Amsterdam und wechselte anschließend an die Toneelacademie in Maastricht, um dort ein Schauspielstudium zu absolviern. Mittlerweile lebt er wieder in Amsterdam und arbeitet als Autor, Schauspieler und Regisseur. Er war Mitbegründer einiger Theaterkompanien in den Niederlanden, unter anderem zusammen mit Flora Verbrugge von Sonnevanck. Flora Verbrugge/ Herman van Baar KUMMER UND COURAGE (Kommer en Courage) Theaterstück über den Feldzug 1812 in zwölf Szenen und sechs Märschen aus dem Niederländischen von Monika The 2 H, 1 Musiker/in Empfohlene Altersgruppe: 9+ UA: 16.10.06, Jeugdtheater Sonnevanck, NL-Enschede; R: F. Verbrugge; M. Franke; 08.03.07, „Kaas & Kappes 2007“, Duisburg DSE: 30.11.07, schnawwl am NT Mannheim; R: A. Gronemeyer; C. Linke/ M. Reyhani; 04.06.09, Hessische KiJuThWoche, Marburg 29.03.09, Junges Schauspielhaus Bochum; R: M. v. Boxen ÖE/ SE - frei F. Verbrugge * 1956 in NL-Amsterdam; lebt in NLEnschede H. v. Baar * 1957 in NL-Purmerend; lebt in NLAmsterdam „Sommer 1812. Bepackt mit Kartoffeln und hunderten von Kanonen rücken 600.000 Mann und 200.000 Pferde nach Moskau vor. Sie sind Napoleons Große Armee. Unter ihnen: Karl Kummer und Johannes Courage. Karl hat als Kind eine Kopfverletzung erlitten, hält nichts von Anstrengung und ist eher für die sinnenfreudigen Seiten des Lebens. Johannes dagegen kann sich nichts Schöneres vorstellen, als in furchtbaren Schlachten große Heldentaten zu vollbringen. Als sie bei Borodino eine der blutigsten Schlachten der Geschichte kämpfen, wird ausgerechnet Karl zum unfreiwilligen Helden. 86.000 tote Soldaten und 35.000 tote Pferde: Napoleon ist zufrieden, der Weg nach Moskau steht frei. Johannes hofft inbrünstig auf eine zweite Chance bei ihrem Einzug in die russische Hauptstadt. Doch die liegt verlassen da und hat außer Wodka und Bonbons nichts zu bieten. Als Napoleon den Rückzug befiehlt, ist der Traum vom großen Sieg vorbei und der Kampf ums Überleben im winterlichen Russland fängt erst an ... Vor dem Hintergrund des napoleonischen Russlandfeldzugs erzählen Verbrugge und van Baar in ihrem temporeichen 100 Stück für zwei Schauspieler und einen Musiker vom alltäglichen Wahnsinn des Krieges: vom Kampf um Wurstzipfel und der Bedeutung beschwipster Erdbeeren, von verbrannter Erde und abgefrorenen Zehen, von versuchter Freundschaft, irrwitzigen Hoffnungen und der Banalität des Todes. Unsentimental zeigen sie, wie sich Grenzen zwischen Verlierern und Gewinnern, Opfern und Tätern verwischen, sich ein Sieg als militärisches Fiasko entpuppt und am Ende nur eine Partei ohne Schuld bleibt: die Pferde.“ (Spielzeitheft 2007/08 NT Mannheim) „’Kummer und Courage’ bringt die totale Entmenschlichung durch den Krieg unmittelbar zum Ausdruck. Damit fordert das Theaterstück von seiner jugendlichen Zielgruppe, sich mit verschiedenen Perspektiven innerhalb eines Krieges auseinander zu setzen und die Position ihrer ’Helden’ in den Konsolenkämpfen der ’Generation Playstation’ zu überdenken.“ (Rhein-NeckarZeitung, 04.12.07) MATÉÏ VISNIEC Matéï Visniec wurde 1956 im rumänischen Radauti geboren. Nach dem Studium der Geschichte und Philosophie an der Universität Bukarest arbeitete er ab 1980 als Geschichtslehrer. 1972 debütierte er mit seinen Gedichten. Nachdem um die 20 seiner Stücke in Rumänien verboten wurden, suchte Matéï Visniec 1987 politisches Asyl in Frankreich. 1988-89 war er als Rundfunkredakteur der BBC in London tätig. Danach ging er endgültig nach Paris und schrieb an seiner Dissertation zum Thema „Kultureller Widerstand in OstEuropa nach 1945”. Heute arbeitet Visniec als Journalist für Radio France Internationale. 1993 erhielt er die französische Staatsbürgerschaft. Visniec schreibt inzwischen überwiegend in französischer Sprache. In Frankreich veröffentlichte er mehr als zehn Stücke, die in zahlreichen Theatern in Paris und anderen großen Städten aufgeführt wurden und seit zehn Jahren regelmäßig auf dem Festival d’Avignon zu sehen sind. In Rumänien ist er seit dem politischen Umsturz einer der meistgespielten Autoren. Matéï Visniec BRIEFE AN BÄUME UND WOLKEN (Lettres aux arbres et aux nuages) aus dem Französischen von Christina Weber 5 D/ H (bei Mehrfachbesetzung) Empfohlene Altersgruppe: 8+ UA: 1996, La Maison du Geste et de l’Image, F-Paris [23.06.06, Jugendclub, Theater Landshut; R: M. Bartl/ E. Richly/ M. Boecker] DSE - frei M. Visniec * 1956 in RO-Radauti; lebt in F-Paris Ein Mann erwacht eines Morgens und stellt fest, dass er leer ist. So leer, dass ihm kein Arzt, kein Freund helfen kann. Szenenwechsel: Auf der Straße steht eines Tages ein funkelnagelneues, wunderschönes Klavier, das den Alltag der Bewohner gehörig durcheinander bringt. Solange, bis es ebenso sang- und klanglos wieder abgeholt wird, wie es hergebracht wurde. Solche und andere absurde Kurzszenen, die bisweilen an Boris Vian erinnern, hat Visniec mit Briefen und Monologen eines Schülers kombiniert, der in naiv-kindlicher Perspektive über die Welt und ihre Bewohner sinniert. Entstanden sind Texte, die sich den Gesetzen von Vernunft und Wirklichkeit verweigern und darin der Gedankenwelt von Kindern nicht unähnlich sind. „Die Texte spiegeln jugendliches Lebensgefühl, suchen nach dem Sinn des Lebens auf einem untergehenden Planeten, hinterfragen gesellschaftliche Tendenzen, ohne sich in aktuellen Trends zu verfangen, wirken in ihrer Suche nach Liebe und Geborgenheit, Natur und Schönheit philosophisch und poetisch. [...] Erzähl- und Spielstrukturen durchbrechen Denkraster, schaffen durch abrupte Bewegungsbilder treffsichere Parodien und poetische Visionen.“ (Landshut Aktuell, 28.06.06) DANIËLE WAGENAAR Daniele Wagenaar wurde 1968 in Amsterdam geboren. 1994 schloss sie ihr Regiestudium an der Hogeschool voor de Kunsten in Utrecht ab. Daniele Wagenaar arbeitet als Regisseurin und doziert an den Theaterschulen in Arnhein, Utrecht und Maasrticht. Daniëlle Wagenaar ENGERLINGE (Engerlingen) aus dem Niederländischen von Jürgen Flügge 2D Empfohlene Altersgruppe: 6+ UA: 31.10.97, Theater Rosa Sonnevanck, NL-Enschede; R: D. Wagenaar; 1999, Holländischer Beitrag zur ASSITEJ-Welt-Konferenz in N-Tromsø DSE: 30.03.03, Hof-Theater-Tromm, Grasellenbach; R: J. Flügge; 06/2003, Schlossfestspiele Ettlingen ÖE/ SE - frei D. Wagenaar * 1969 in NL-Amsterdam; lebt auch dort Zwei Schwestern, Jule und Julchen, haben sich mit dem Fahrrad auf ihre Traumreise begeben. Jule will Abenteuer erleben und ferne Länder sehen. Aber ihre kleine Schwester Julchen hat Angst und sieht fürchterliche Dinge hinter allen alltäglichen Kleinigkeiten. Jule hat die Nase voll davon und würde ihre kleine Schwester am liebsten loswerden. Sie versucht, heimlich zu verschwinden, schafft es aber nicht, Julchen allein zu lassen. Mit viel Komik und Spaß und einer deftigen Auseinandersetzung schaffen es die beiden dann doch noch, ihre Traumreise zu beginnen. „Engerlinge” ist ein kleines feines Stück für zwei Schauspielerinnen und kann im Klassenzimmer als mobile Produktion gespielt werden. „In dem Stück [...] geht es [...] darum, sich eingesperrt zu fühlen, und um den Aufbruch aus einem als zu eng empfundenen Raum. Seine Grenzen sind jedoch nur die Grenzen der Angst vor dem Fremden, die den notwendigen Aufbruch der beiden Schwestern zunächst 101 verhindern.“ (Theater im Klassenzimmer, Hrsg.: Schneider/Loewe, 2006) CHARLES WAY Charles Way wurde 1955 in Tiverton geboren. Seit 1978, damals noch als Hausautor am Leeds Playhouse, schreibt er Stücke für das professionelle Theater (sowohl für Erwachsene als auch für Kinder). Er arbeitet immer wieder intensiv mit verschiedenen Theatergruppen in England und Wales zusammen, die sich neuen Themen und Ideen aufgeschlossen zeigen. Charles Way hat inzwischen über vierzig Stücke geschrieben, die weltweit gespielt werden. Charles Way VERSCHWUNDEN (Looking for Grethel / Missing) aus dem Englischen von Anke Ehlers 2 D, 2 H Empfohlene Altersgruppe: 10+ UA: 30.11.08, Consol Theater, Gelsenkirchen (Auftragsarbeit); R: A. Kramer; 19.05.09: 25. KiJuThTreffen NRW am WLT Castrop-Rauxel, Motto: QUERgeschaut!; 22.09.-02.11.09, Spielarten NRW 09 30.09.09, Theatre Iolo, GB-Cardiff (Titel: Missing); R: K. Lewis ÖE/ SE - frei C. Way * 1955 in GB-Tiverton; lebt in GB-Abergavenny Hans und Grete, zwei Geschwister, deren Leben sich schlagartig änderte, als ihre Mutter starb. Zwei Geschwister, die zusammenhalten müssen, seitdem ihre Stiefmutter in ihr Leben trat. Hans hat gelernt, dass er nicht mehr in die Schule gehen kann, sondern arbeiten muss, um seiner kleinen Schwester ein bisschen mehr Leben finanzieren zu können. Er stiehlt sogar für sie. Grete hat gelernt zu lächeln, dauerhaft. Das hat sie sich abgeschaut, so braucht keiner glauben, dass hinter diesem breiten Mädchengrinsen eine kleine Seele weint. Als eines Tages der Vater seinen Job in der Miene verliert, sieht die Stiefmutter all ihre Hoffnungen auf ein wohlhabenderes Leben dahin schwinden. Dumm ist sie aber nicht, ein neuer Plan ist schnell geschmiedet: Ihr Cousin soll Grete entführen, die Beute wird geteilt. Ein Mädchenleben zur eigenen Bereicherung, was ist das schon. Allerdings beobachtet Hans die Entführung, er ist aber nicht nah genug, um den Plan zu durchkreuzen. Polizei und Medien werden eingeschaltet. Eine Debatte um Armenviertel entbrennt. Die Bevölkerung sympathisiert mit der Familie und schickt Geld; der Stiefmutterplan scheint aufzugehen. Hans schafft es jedoch, durch einen Trick die Entführung zu beenden. Von diesem Zeitpunkt an hat das Leben für Hans und Grete mehr zu bieten, als Diebstahl und ein breites Dauergrinsen. Viel mehr. Charles Way erzählt mit „Verschwunden“ eine Geschichte um Vernachlässigung, Gier und Überforderung, ohne dabei im Betroffenheitsmeer zu versinken. Er schafft es, das altbekannte Märchenmotiv um Hänsel und Gretel in die Handlung einzuweben, primär jedoch seine eigene Geschichte zu vermitteln. „Way lehnt seinen Blick lose an das Märchen von Hänsel und Gretel an und verbindet den Stoff mit dem Szenario einer Kindesentführung vor dem Hintergrund sozialer Verwahrlosung. […] Der Text ist geschickt konstruiert. Es findet kaum Dialog statt, die Figuren erzählen die Handlung in abwechselnden Monologen. Das unterstreicht die Atmosphäre der Entfremdung und Ausgrenzung. […] Schwerer Stoff, fesselnd umgesetzt – diese Produktion setzt Maßstäbe.“ (WAZ Gelsenkirchen, 02.12.08) „Aus schierer Not würden Hänsel und Gretel heute nicht mehr im Wald ausgesetzt. Ungeliebte Kinder sind schon daheim auf sich selbst gestellt. Diese bittere Einsicht liegt der aktualisierten Fassung des bekannten Grimmschen Märchens zugrunde. […] ’Looking for Gretel’ heißt die mit großem Beifall bedachte Uraufführung von Charles Way. Und schon in der Doppeldeutigkeit des Titels klingt an, worum es dem englischen Autor [...] in dieser Koproduktion mit dem walisischen Iolo Theatre geht. Nämlich um die heutige Ausprägung der Kinderarmut, die nicht Hunger, sondern Vernachlässigung bedeutet. Solche Kinder sind Opfer schleichender sozialer Verelendung. Ihre Eltern versagen ihnen Zuwendung und Sicherheit im Alltag, weil sie selbst keinen Halt mehr haben. […] [D]er Autor vermeidet […] penetranten Naturalismus. Soziales Elend wird nicht breit getreten, sondern angedeutet. […] Das Ende nach erfolgreicher Befreiung bleibt offen. Aber Hänsel und Gretel haben entdeckt, dass es mit Hilfe der eigenen Tatkraft, mit Verstand und Phantasie auch in der misslichsten Lage einen Ausweg gibt. Das lässt hoffen. Und mit dieser Hoffnung entlässt dieses denkwürdige, anspruchsvolle Gedankenspiel für Jugendliche ab zwölf Jahren sein Publikum.“ (Recklinghäuser Zeitung, 02.12.08) Charles Way verängstigten Jungen, der sich für einen Hund hält. Zunächst erschrecken beide vor einander, doch dann WEIT IST DER WEG nimmt sich die alte Frau des verstörten Kindes an und (The Long Way Home) bringt ihm das Sprechen bei. Gemeinsam macht sich das aus dem Englischen von Anke Ehlers ungleiche Paar auf den weiten Weg, der sie vorbei an 2 D, 2-3 H traurigen Bäuerinnen und schreckhaften Räubern ans Empfohlene Altersgruppe: 8+ UA: 03.04.04, New Perspectives Theatre Company in Meer führt. association with Ciao! Festival 2004, South Hill Park Arts Way umspannt mit diesem Stück das ganze Leben: die Centre, GB-Bracknell-Berkshire; R: D. Buckroyd; dann Nähe, die Fremde, die Liebe, den Schmerz, das Glück auf Tournee 2006, English language theatre of Croatia- und die Trauer. Die Schicksale der beiden Hauptfiguren Zagreb DSE/ SE: 12.04.07, Theater an der Sihl, CH- verweben sich zu einem Generationenbild. Als der Junge ein Mann geworden ist und eine Frau zum Lieben Zürich; R: E. Beeler 2007, Hijinx Theatre, GB-Wales gefunden hat, da verabschiedet sich die alte Frau von ihm, DE/ ÖE - frei hinterlässt ihm die Erinnerungen an ihre Odyssee und Die Söhne sind weg. Der Mann ist tot. Die Frau will zurück das, was sie in ihrem Leben gelernt hat: „Fühl dich dort zu in ihre Heimat, ans Meer. Im Wald begegnet sie einem Hause, wo es dir gut geht – und du wirst dich überall zu 102 Hause fühlen – mein Sohn.“ Sie nennt ihn ihren Sohn, denn das ist er auf ihrem gemeinsamen Weg geworden. „Diese Vorstellung vermischt Schauspielkunst, Geschichtenerzählen, Witz, live Musik und Magie in einer verlockenden Erforschung dessen, was uns zu dem macht, was wir sind.“ (Ankündigungstext, Ciao! Festival, 2004) „Eine fesselnde Geschichte in einer Aufführung, die höchst bezaubernd ist.” (The Stage, 22.04.04) Charles Way dieser Märchen-Adaption auch harte Verweise auf die Kriegsrealität finden. Entstanden ist die Geschichte eines durch den Krieg traumatisierten jungen Mädchens unserer Zeit: Franvera hat nichts anderes im Sinn als Tänzerin zu werden. Wie im Märchen haben ihre roten Schuhe magische Kräfte. Sie will einmal berühmt sein und für ihr Land tanzen. Aber dann bricht die Kriegswirklichkeit über sie herein, als Anna, ihre beste Freundin, eines Tages erklärt, sie dürfe nicht mehr mit ihr spielen, geschweige denn mit ihr befreundet sein. Freundschaftliche, nachbarschaftliche Nähe ist jäh in Feindschaft umgeschlagen, das Kriegsgeschehen nimmt seinen Lauf und reißt Franvera mit. Sie muss ihr Heimatdorf verlassen. Als sie später dorthin zurückkehrt, ist alles zerstört, vor allem die Illusion, dass sich etwas so Schlimmes niemals wiederholen wird. „Charles Way benötigt keine großen Gesten, keine pathetischen Symbole, um seine Botschaft auszusprechen. Es geht ihm um ein Kinderschicksal in der Brutalität des militärischen, religiösen, nationalen Konflikts. Die gibt es überall auf der Welt. Und Kinder leiden an der Entwurzelung, an der Flucht, an dem (zumindest vorübergehenden) Verlust der Eltern, an der Brutalität des Umfelds. Nichts ist mehr sicher, nichts ist mehr, wie es war. Das muss Franvera erleben und durchleben. Das Mädchen, irgendwo aus dem Kosovo, aus dörflicher Idylle, will Tänzerin werden. Sie drängt zum Theater, will berühmt werden durch Ballett. [...] Doch als der Krieg die Normen und die Normalität zerfetzt, werden die blutroten Tanzschuhe zum Synonym für das Weitermachen, das Fliehen, das Sich-Behaupten, das Leben schlechthin.“ (Westdeutsche Allgemeine Zeitung, 25.04.06) BLUTROTE SCHUHE (Red Red Shoes) inspiriert von Hans Christian Andersens „Die roten Schuhe” aus dem Englischen von Uwe Dethier 4 D, 2-3 H Empfohlene Altersgruppe: 9+ 2003, “The Children’s Award” des “Arts council of England” für das beste Kinderstück des Jahres publiziert in: Plays for young people, Aurora Metro Press, GB-London, 2001 UA: 2001, Unicorn Theatre for Children/ The Place, GBLondon; R: T. Graham; Choreographie: D. O’Neill; J. Avery DSE: 30.04.06, Consol Theater Gelsenkirchen; R: A. Kramer; 10.09.-30.10.06, Spielarten NRW; 12.03.07, Theater sehen – Theater spielen, 12. Hess. KiJuThWoche in Marburg; 04./05.05.07, Augenblickmal! Berlin; 16.05.07, 23. KiJuThTreffen NRW, Oberhausen, Hauptpreis für die eindrücklichste Inszenierung; 07.06.07, Tiba-Festival, SCG-Belgrad, Grand Prix; 09/07, Kindertheater des Monats NRW; 03.10.07, Warschau, Korczak-Festival; 14./15.11.07, licht.blicke, 4. Nürnberger JuThFestival; 19.-23.11.07, in Skopje und Pristina (auf Einladung des Goethe-Instituts) 15.06.08, Theater Ingolstadt/ Jugendclub; R: S. Römisch ÖE/ SE - frei Das Stück spielt zur Zeit des Krieges im früheren Jugoslawien. Die Feindseligkeiten innerhalb des Landes, Hass und Rachegelüste, aber auch der Hunger nach Liebe, nach geordneten Familienverhältnissen und vor allem nach einer Normalität des Alltags – das sind die Themen, die Way zu einer Geschichte voller Poesie verknüpft. Es kann aber nicht ausbleiben, dass sich in Charles Way PLAYING FROM THE HEART Basierend auf dem Leben der Evelyn Glennie aus dem Englischen von Uwe Dethier 2 D, 3 H Empfohlene Altersgruppe: 8+ publiziert in: Plays for young people, Aurora Metro Press, GB-London, 2001 nominated TMA Best Children’s Play UA: 10/1998, Polka Theatre for Children, Wimbledon, GBLondon; R: V. Ireland; A. Dodge/ C. Vear Irische EA: 04/1999, The Ark, IRL-Dublin; R: M. Drury Neuseeländ. EA: 06/2001, Drama Centre, NZ-Christchurch; R: R. Belton/ V. Brynes DSE: 13.01.06 schnawwl am NT, Mannheim; R. A. Weber 09.06.07, Theater Bonn (Jugendclub); R: Y. Schwartz 06.09.07, Horizont Theater, Köln/ Wuppertaler Bühnen; R: M. Höller ÖE/ SE - frei Evelyn Glennie, deren Geschichte Charles Way erzählt, erfährt kurz vor Übertritt in eine weiterführende Schule, dass die rapide Abnahme ihrer Hörfähigkeit unweigerlich zu unheilbarer Gehörlosigkeit führt. Sie weigert sich aber, auf eine Gehörlosenschule zu gehen und verschweigt ihre Taubheit. Weil sie Lehrern und Mitschülern von den Lippen ablesen kann, merken diese lange nicht, was mit Evelyn los ist. Hauptthema des Stücks aber ist Evelyns ungeheure Willenskraft und Zielstrebigkeit. Alle Personen um Evelyn herum erscheinen angesichts dieser starken jungen Frau wie hilflos wirkende, manchmal komische Figuren: Die Presseleute haben nur ihre griffigen Schlagzeilen im Sinn und begegnen ihr mit stupider Fassungslosigkeit, die Ärztin, die einen Hörtest durchführt, wird wütend, weil sie ihren Geräten nicht glaubt, denn Evelyn kommuniziert mit ihr wie eine Hörende. Es ist die Entschlossenheit, die aus einem Schicksalsschlag erwächst, der mit einem „Und dennoch!“ beantwortet wurde, die diese Figur so spannend macht. ”An inspirational piece of children’s theatre.“ (The Guardian) „’Playing from the heart’ ist [...] altersunabhängiges, packendes und anrührendes Erzähltheater über wahrhaftiges Leben. Die Zuschauer durchleben die gesamte Bandbreite der Emotionen von tiefer Verzweiflung bis lauthals gebrüllter Freude. […] ’Playing from the heart’ ist kein plattes, realistisches Abbild des Lebens einer Tauben, sondern eine poetisch erzählte Geschichte, deren Poesie durch Bewegung noch verstärkt wird.“ (Mannheimer Morgen, 16.01.06) „Die leise anrührende Inszenierung macht ohne Paukenschlag jedem Mut, in sich hineinzuhören, auf sich selbst zu achten, Vorurteile zu hinterfragen und auch 103 gegen die Meinung anderer den eigenen Willen Charles Way CINDERELLA aus dem Englischen von Uwe Dethier 5 D, 3 H (bei Mehrfachbesetzung) Empfohlene Altersgruppe: 5+ publiziert in: The Classic Fairytales, Aurora Metro Press, GB-London, 2002 UA: 1999, The Library Theatre, GB-Manchester; W. A. Mozart 11/2002, Polka Theatre, GB-London Amerik. EA: 2005/06, Imagination Stage, USA-Washington DSE: 18.11.06, Theater der jungen Welt, Leipzig; R: U. Hüni; K. Dorenkamp 02.08.09, Studiobühne Bayreuth e. V., Freilicht im „Felsentheater“ zu Sanspareil ÖE/ SE - frei Die Mutter ist gestorben oder abgehauen, der Vater heiratet eine Neue – und die Kinder werden in eine zusammengewürfelte Familie gesteckt, ohne gefragt zu werden. Auch Cinderella steckt in so einer PatchworkFamilie, in der aus Fremden plötzlich Schwestern werden sollen. Prinz Sebastian hat ganz andere Probleme: Sein Charles Way durchzusetzen.“ (Rhein-Neckar-Zeitung, 17.01.06) Vater, König Leopold, liegt seit vier Jahren nur im Bett und kümmert sich um gar nichts, vor allem nicht um seinen Sohn. Erst als Sebastian von seinem Freund Wolfgang Amadeus Mozart einen Tritt in den Hintern bekommt, befreit er sich aus der Lethargie seines Zuhauses – und verliebt sich in Cinderella. Im Mantel eines Märchens aus uralter Zeit, ist Ways „Cinderella“ eine moderne Geschichte, die mit dem klassischen Plot bricht: Way rückt die Probleme der Kinder ins Zentrum, wenn die Familien sich neu konstituieren oder die Eltern sich einfach zurückziehen. „Cinderella“ erzählt, wie schwierig es ist, sich von den Vorstellungen und Erwartungen seiner Eltern zu befreien und selbst über sein Leben zu bestimmen. “This adaptation of Perils timeless version of the world’s best loved fairytale is not to be missed. A Christmas treat for all the family, whether one is five or 95.” (Morning Star) “Elegant and restrained, but sprinkled with magic.” (Manchester Evening News, 1999) EIN HAUCH VON KALTEM WETTER furt/Main; R: N. Retschy 29.11.08, Theater am Turm, Villingen; R: R. Hehn ÖE - frei - (A Spell of Cold Weather) aus dem Englischen von Uwe Dethier 2 D, 2 H Empfohlene Altersgruppe: 4+ publiziert bei: Theatre Centre and Aurora Metro Press, GB-London, 2003 übersetzt ins Berndeutsche von Beat Sterchi (Schneeluft) 1999, “outstanding play for young audiences“ (amerikanische ASSITEJ) 1996, „Writer’s Guild Award” für das beste Kinderstück UA: 1995, Theatre Centre und Sherman Theatre Co. Cardiff; R: M. Bailey, J. Hardy Amerik. EA: 1997, Imagination Stage, Washington Kanad. EA: 1998, Montréal, Les Coups de théâtre Montréal Griech. EA: 1998, Mporta Theatre, Athen DSE: 04.11.00, Theater Dortmund, KiJuTh Sckellstr.; R: A. Siebers-Bender 03.03.01, Badisches Staatstheater Karlsruhe; R: G. Mohr 09/2001, Bühnen der LH Kiel, KiJuTh im Werftpark; R: M. van Boxen 08.11.01, Thalia Theater Halle; R: M. Joss 29.06.02, „Das Ensemble”, Paderborn (Theaterzelt); R: U. Luig 28.09.02, KiJuTh am LTT Tübingen; R: J. Fölster 26.10.02, Comedia Colonia, Köln; R: P. Wüllenweber; M. Reyhani 13.03.03, Staatstheater Mainz, TiC; R: A. Mach 16.11.03, Zimmertheater Rottweil; R: T. Kleinknecht SE: 18.12.03, Theater Eiger Mönch & Jungfrau, CH-Worb; im Schlachthaus Theater, CH-Bern; R: C. Moerikofer 18.04.04, Theater an der Parkaue, Berlin; R: Y. Yolcu 05.09.04, Hessisches LT Marburg; R: U. Kindermann 20.11.05, Studiobühne Bayreuth 28.01.07, Hör- und Schaubühne Suzan Smadi, Stuttgart; R: S. Rinke 22.11.08, Volkstheater Frank- Die kleine Holly bringt mit Hilfe des Kobolds Tomos Trickman Schwung in das eintönige Leben ihrer Verwandten: Holly ist zu Besuch bei ihrer Tante und ihrem Onkel auf dem Land. Diese leben für ihre Arbeit und sind den ganzen Tag mit ihren Tieren beschäftigt. Sie vergessen sogar, Weihnachten zu feiern. Durch Hollys Besuch aber kommt die Erinnerung an ihr früheres Singen, Tanzen und Spielen zurück. Und der Hausgeist Tomos trickst, wie es ihm gefällt, so dass am Ende sogar die Tiere anfangen zu sprechen. “A show that addresses children's intrinsic sense of things unspoken and their capacity to embrace the realm of enchantment.” (Time Out) „Warum ’Ein Hauch von kaltem Wetter’ von Charles Way 1996 in England als ’bestes Kinderstück’ ausgezeichnet wurde, ist nach der deutschsprachigen Erstaufführung im Theater Sckellstraße keine Frage mehr. Way gelingt es, ein zeitgenössisches Thema in die traditionelle Erzählform des Märchens zu kleiden: Ein Kind bringt mit Hilfe eines Kobolds Freude in den grauen Alltag eines Bauernpaares. [...] Antje Siebers-Bender inszeniert das Märchen wunderschön in lauten und leisen Tönen, in lebhaften und stillen Bildern, poetisch und lustig.” (WAZ, 06.11.00) „Ein Ehepaar wie Millionen andere: Viele Jahre lang hat sich der Alltag tief eingeschliffen, Herzlichkeit und Zärtlichkeit sind darüber verloren gegangen. Die Bauern Betty und Bob haben ganz vergessen, dass es Weihnachten überhaupt gibt, Betty weiß sogar nicht mehr, ob sie überhaupt glücklich ist.” (Mainzer Rhein Zeitung, 14.03.03) Charles Way übersetzt ins Walisische von Sion Eirian (Y Dilyw) und DIE FLUT (The Flood) aus dem Englischen von Uwe Dethier 2 D, 2 H Empfohlene Altersgruppe: 9+ publiziert bei: Harper Collins, USA-New York, 1992 ins Russische UA: 04/90, Unicorn Theatre for Children, GB-London; R: C. Wallis DSE: 02.10.09, Theater Dortmund/ KiJuTh Sckellstraße; R: A. Siebers ÖE/ SE - frei Martha, Mutter zweier Kinder und Frau eines aufstrebenden Geschäftsmannes, wird jede Nacht von demselben Traum heimgesucht. Ganz real mutet er an, 104 dieser Traum: Der viele Regen, das Boot, die Angst um ihre Familie. Und als dann wirklich eine zweite Sintflut über die Welt hereinbricht, rettet sie gegen die Meinungen aller anderen ihre Familie in ein Boot und damit in ein neues Leben. Denn so schlimm diese Notsituation anfangs scheint, sie bietet der Familie die Chance, alte Werte und Normen über Bord zu werfen und mit den Fluten davon schwimmen zu lassen. Auf einer Insel gestrandet, beginnen Mutter, Vater und die zwei Kinder, ihre Einstellung zum Leben neu zu definieren. „Ein provozierendes und bewegendes Stück mit einer weiblichen Noah, das grundlegende Fragen über Lebensqualität und drohende Zerstörung der Welt aufwirft.” (The Guardian, 1990) „Mutter Martha hat Albträume von der Zerstörung der Welt – und sie behält recht. Klimawandel und unsere Wertvorstellungen thematisiert Charles Way in ’Die Flut’. […] Ein Theaterabend, der durch das überzeugend intensive Spiel der Protagonisten und die fantasievollen Ideen des Regie-Teams sicherlich zum Nachdenken anregt.“ (Ruhrnachrichten, 05.10.09) BETTINA WEGENAST Bettina Wegenast wurde 1963 in Bern geboren. Von 1979 bis 1984 absolvierte sie eine Pädagogikausbildung und war anschließend als Sonderschullehrerin tätig. Seit 1990 arbeitet sie als freie Journalistin und Autorin und betreibt in Bern eine Comic-Buchhandlung. Für ihr schriftstellerisches Werk erhielt Bettina Wegenast zahlreiche Preise und Stipendien, u. a. 2003 den Jugenddramatikerpreis der Stadtsparkasse München. 2002 und 2006 erhielt sie das Paul Maar Stipendium. Bettina Wegenast ERWIN & FROSCH ein Theaterstück nach der Gute-Nacht-Geschichte „Ein Bett für Erwin“ von Bettina Wegenast 1 D, 2 H oder 3 D/ H Empfohlene Altersgruppe: 6+ Schweikart, Ralf (Hrsg.): Ich bin aber noch gar nicht müde. Geschichten für wache Kinder, rororo Reinbek 2004 (Anthologie) übersetzt ins Französische von Svea Winkler (Erwin & Grenouille); publiziert bei: l’école des loisirs, F-Paris, 2005 UA/ SE: 24.09.04, Ond-drom, Luzern; R: J. Schneckenburger (Titel: Ein Bett für Erwin) DE: 26.11.05, Trotz-Alledem-Theater, Bielefeld; R: R. Kiekhöfer ÖE: 09.02.06, Tiroler LT, A-Innsbruck; R: D. Happl 15.11.08, Theater Firlefanz e. V., Sehnde 28.11.09, Theaterwerkstatt Hassfurt; R: N. Lorenz Franz. EA: 31.10.09, Théâtre de l’Escabeau, F-Briare B. Wegenast * 1963 in CH-Bern; lebt auch dort www.bettina-wegenast.net Das Monster Erwin hat Rückenweh. Der Frosch hält sich für einen verzauberten Prinzen. Das trifft sich gut, denn so kann Erwin dem Frosch helfen, zu seiner Prinzessin zu kommen – und Erwin kriegt dafür das Prinzessinenbett. Ein guter Plan eigentlich. Nur leider gibt es einige Hindernisse: In der Hecke um das Schloss hängt ein Prinz, ein Konkurrent für den Frosch, der erst im Wettkampf besiegt werden muss. Und dann sind da auch noch nervige Portraits und Ritterrüstungen, die sich Erwin und Frosch in den Weg stellen ... Hier fügt sich keiner in die Rolle, die die Märchentradition für ihn vorgesehen hat: Der Prinz will die Prinzessin eigentlich gar nicht erlösen – er ist nur da, weil seine Mutter darauf besteht. Der Frosch ekelt sich vor dem Küssen, und die Prinzessin, die verliebt sich am Ende in Erwin, das Monster. Dieses voller Überraschungen steckende Stück erhält seine Spannung und seinen Witz aus dem spielerischen Umgang mit den klassischen Märchenmotiven. Die Unvorhersehbarkeit der Handlung und die vielen kleinen absurden Details machen seinen Charme aus. „Der eine ist ein Frosch. Er behauptet steif und fest, ein verzauberter Prinz zu sein. Der andere heißt Erwin und ist ein Monster. Oder vielleicht ein angejahrter Prinz? Er jedenfalls behauptet, kein Bett zu brauchen. Obwohl das Übernachten im Klavier seinen Gelenken furchtbar schlecht bekommt. [...] Das Stück bedient sich bei mindestens zwei Märchen der Gebrüder Grimm – beim Froschkönig und Dornröschen. Es setzt aber die Handlung der beiden Geschichten munter neu zusammen. Weil nämlich die Beteiligten sich immer wieder fragen, ob sie auch zur Rolle passen, für die das Märchen sie ausersehen hat. So ergeben sich köstliche Verwicklungen, angereichert mit Wortspielen und Rätseln.“ (Neue Luzerner Zeitung, 28.09.04) MARK WETTER (UND CO-AUTOREN) Mark Wetter, 1951 in Bern geboren, machte zunächst eine Lehre zum Vermesser und anschließend eine Ausbildung zum Lehrer. Im Anschluss daran studierte er an der Theaterschule Jacques Lecoq in Paris und absolvierte eine Ausbildung am Laboratoire études de mouvement in Paris. Nach Studienabschluss reiste er mit einem Straßentheater durch Italien. Sein erstes Engagement erhielt er als Schauspieler am BirneTheater in Berlin. Nach seiner Rückkehr in die Schweiz war er als Schauspieler beim Theater M.A.R.I.A. und an Pazzis Wanderbühne tätig. Mark Wetter lebt heute in Lenzburg und arbeitet als Autor, Schauspieler und Regisseur für verschiedene Schweizer Theatergruppen. Seine neueste Produktion trägt den Titel DR. SCHLUMMER – WERKSTATT FÜR SCHLAF UND WACH. 2007 hat das Aargauer Kuratorium Mark Wetter einen „Beitrag an das künstlerische Schaffen“ zugesprochen. 105 Mark Wetter/ Enrico Beeler DR. SCHLUMMER – W ERKSTATT FÜR SCHLAF UND W ACH aus dem Schweizerdeutschen von Enrico Beeler 1H Empfohlene Altersgruppe: 6+ UA/ SE: 16.09.06, Sternensaal, CH-Wohlen; R: E. Beeler; Spiel: M. Wetter; T. Hägler, S. Hostettler ÖE: Mitte Jan. 2010, Theater des Kindes, A-Linz DE - frei M. Wetter * 1951 in CH-Bern; lebt in CH-Lenzburg E. Beeler * 1956 in CH-Zürich; lebt auch dort Dr. Schlummer ist ein honorierter Spezialist für Schlaf und Wach. Er ist ein Horizontarbeiter, kennt sich aus mit Mark Wetter/ Paul Steinmann KOHLDAMPF – GEGESSEN WIRD, WAS AUF DIE BÜHNE KOMMT u. a. unter Verwendung des Bilderbuchs „Une Soupe au caillou“ (Steinsuppe) von Anaïs Vaugelade aus dem Schweizerdeutschen von Wiebke Vogel 1H Empfohlene Altersgruppe: 7+ UA/ SE: 08.12.01, theaterschöneswetter, CH-Lenzburg/ Theater Tuchlaube, CH-Aarau; R: T. Keijser; S. Hostettler DE/ ÖE - frei P. Steinmann * 1956 in CH-Villmergen; lebt in CH-Tikon im Tösstal www.theaterschoeneswetter.ch Rüsten, dichten, Schnabel wetzen. Es dampfen lassen, tanzen, auftischen. Alles geschieht am laufenden Band und immer kommt etwas dazwischen. Mark Wetter kocht Mark Wetter/ Peter Rinderknecht/ Véronique Thievent DAS WALDFEST – EINE SCHWEIZER BROTZEIT arrangiert aus d. Schweizerdeutschen von Wiebke Vogel 1 D, 2 H oder 3 D/ H Empfohlene Altersgruppe: 9+ UA/ SE: 07.10.89, Theater am Hechtplatz, CH-Zürich; R: Esemble + Hunziker/ Lichtensteiger/ Steinmann DE - frei P. Rinderknecht * 1953 in CH-Zürich; lebt in CH-Horgen V. Thiévent * 1962 in CH-Zofingen; lebt in CH-Lenzburg „Die drei Theaterleute haben sich eine witzige und phantasievoll-abstruse Geschichte ausgedacht, die sich da im Wald auf einer Riesenbrotscheibe abspielt, eine Geschichte, in der ein vom Nachtwächter zum Senfkönig aufgestiegener Senf und eine schon leicht angegammelte Wurst ihrer letzten Bestimmung entgegenfiebern, eben: Mark Wetter/ Paul Steinmann/ Stephan Lichtensteiger/ Jörg Bohn APRIKOSENZEIT aus dem Schweizerdeutschen von Wiebke Vogel 2H Empfohlene Altersgruppe: 6+ UA/ SE: 09.09.95 im Theater Tuchlaube, CH-Aarau; R: S. Lichtensteiger DE: 25.09.96, Stadttheater Konstanz; R: M. Neidhardt 13.11.96, schnawwl am NT, Mannheim; R: T. Bammer ÖE: 06.09.97, stromboli, A-Hall; R: A. Kratzer 15.11.98, Horizont Theater, Köln; R: V. Hein 25.03.99, Städtische Bühnen Münster; R: S. Lohmer Dämmerzuständen und fließenden Grenzen. Er hilft bei Einschlaf- und Aufwachproblemen. In seiner Werkstatt fabriziert er Rezepturen, erfindet Einschlaf- und Aufwachstrategien, tüftelt und mischt Mixturen. Er verfügt über eine Sammlung verschiedenster Wachhalteübungen, Schlafstellungstrainings, Traumbeeinflussungsmittel und -maßnahmen und vieles andere mehr. Er besitzt auch ein großes Archiv mit Schlaf- und anderen Geräuschen und hat vor allem eine große Leidenschaft für seine Profession. Für Notfälle geht er auch mal außer Haus.Der tägliche Wechsel vom Schlaf ins Wachen und zurück fällt schließlich nicht allen leicht: Aufträge und Bestellungen reißen nicht ab. mit süßen und sauren Träumen, bitteren Erfahrungen, Körnchen von Wahrheit, dampfenden Liedern und erzählt Geschichten mit einem gewissen Etwas. Er spielt und verblüfft und reiht einen Gang an den anderen zu einem ’Menue surpris théâtral’. „Kohldampf“ erzählt die Geschichte eines Mannes, dessen Beruf einen unglaublichen Namen hat. Sprachspielereien. Wie die Welt entstanden ist. Als die Neugier zu einer köstlichen Suppe führte. Ein Pflaster und seine Folgen. Das Lied vom Glücklichsein ... „Kohldampf“ ist ein Topf voller Geschichten mit philosophischer Würze, für jeglichen Anflug von Hunger, im Kopf und im Herzen. „Regisseur Ted Keijser und Schauspieler Mark Wetter spielen in diesem ’Kohldampf’-Stück ihre ganze Erfahrung aus. Die Szenen, Sequenzen und Sketche sind nur ganz lose aneinandergeknüpft, bilden kleine Einheiten des Staunens und Lachens, Augen- und Ohrenmomente wechseln geschickt.“ (Aargauer Zeitung, 07.12.01) aufgegessen zu werden. Doch der Weg zum Erfolg, zur Krönung des Daseins ist mit Dornen gespickt, und es heißt, sich in Geduld üben und mancherlei Vorkehrungen treffen. Das gibt Senf und Wurst Gelegenheit zu tiefschürfenden Auseinandersetzungen und philosophischen Aperçus. ’Dunkel ist sowieso gleich wie hell, nur ohne Licht’, meint der Nachtwächter-Senfkönig, und die Wurst weiß: ’Im Paradies riecht’s immer nach Waldfest.’ Sie hätte nicht gedacht, ’dass wir uns dich so schön vorgestellt hätten’, doch diese Annäherung kontert Senf mit den abweisenden Worten: ’Ich hab’s nicht so gern, wenn man an mir herumwurstelt.’ Phantasie, das führen Mark Wetter als Wurst und Peter Rinderknecht als Senf auf ihrer nächtlichen Odyssee sinnfällig vor Augen und Ohren, ist an kein Alter gebunden, und so lassen sie ihr während einer knappen Stunde freien Lauf, spielen assoziierend ebenso mit Worten wie mit Bildern und erzählen dennoch eine runde, wunderschön in sich geschlossene Geschichte.” (Tages-Anzeiger, 09.10.89) 02.06.99, Theater Iskra, A-Wien; R: N. Sommeregger 29.08.99, Theater Fata Morgana, Hildesheim 11.09.99, Theater Dortmund; R: M. Komm 13.11.99, Theater Mummpitz, Nürnberg; R: A. M. Erl 22.02.03, WLB, Esslingen; R: B. Hensel 10.01.07, Jugendtheater „Die Kiste“, A-Tulfes; R: H. Capovilla S. Lichtensteiger * 1958 in CH-Glarus; lebt in CH-Aarau J. Bohn * 1958 in CH-Olten; lebt in CH-Boswil Ein echter Zwerg in seinem Gewächshaus? Der alte Gärtner Lavalle kann es nicht glauben. Doch nach einiger Skepsis nähern sich die beiden einander an, werden 106 Freunde. Und so hilft Lavalle dem Zwerg Conte Luigi ein Rätsel zu lösen, das diesem vom Zwergenkönig gestellt wurde. Als das geschafft ist, darf Conte Luigi zurück ins Zwergenreich und dort sogar die Tochter des Zwergenkönigs heiraten. Das Stück lebt „von Behutsamkeit, ruhig-witzigen Dialogen sowie den vielen Facetten menschlicher Begegnung. [...] Annäherung, Abweisung, Zank und Streit führen zwischen den beiden grundverschiedenen Gestalten zu einer merkwürdig-unwirklichen Freundschaft.” (Thurgauer Volksfreund, 27.09.96) „Hingerissen ist das Publikum von Luigis und Lavalles knappen Dialogen, die bald geheimnisvoll, bald umwerfend lakonisch daherkommen. Ebenso von der beredten Körpersprache dieser beiden exzellenten Schauspieler, die all das auszudrücken vermag, was der so dichte und auf den zweiten Blick manchmal gar tiefsinnige Text unausgesprochen lässt. [...] Mit zauberhafter Schwerelosigkeit entwickelt sich die Handlung aus sich heraus, ohne Moral und aufgesetzter Suche nach einem didaktischen Sinn.“ (Mannheimer Morgen, 15.11.96) „Ein sagenhaft verträumtes Marillenmärchen. Ein sinnliches Traumstück ohne Erwachen. Eine zeitlose Verzauberung unter Träumern, denen des Rätsels Lösung nicht einfallen will, weil das gemeinschaftliche Geschichte-Spinnen so wohl tut.“ (Der Standard, 06.06.99) Mark Wetter probiert hat, steigen beide in Leilas Koffer und heben ab zu einem imaginären Flug – einem gemeinsamen Traum. Durch diesen Traum lernt nicht nur Leila, ihre Ängste zu aktzeptieren und mit diesen umzugehen. „Das Theaterstück ’Platzkonzert und Kofferflug’ wagt sich an eine schwierige Thematik: Es geht um den Tod, um eine schrittweise Ablösung des Kindes von den Eltern, Verlustängste und schließlich ums Erwachsenwerden. [...] Ein dichtes Theatererlebnis, das nicht nur Kinder, sondern auch Erwachsene in den Bann zieht.“ (TG-Tagblatt, 13.06.94) PLATZKONZERT UND KOFFERFLUG 1 D, 1 H Empfohlene Altersgruppe: 7+ UA/ SE: 12.06.94, Theater Bilitz, CH-Frauenfeld; R: M. Wetter; 12/94, 6. Ffm. Autorenforum für KiJuTh ÖE: 12.10.98, Jugendtheater Die Kiste, A-Tulfes; R: R. Parton DE - frei Trotz ihres Geburtstages ist Leila traurig. Sie hat geträumt, dass ihr Vater sterben würde und braut deshalb einen Unsterblichkeitstrank. Als ihr Vater von diesem „Gutes Theater zu machen, ist mir das Wichtigste. Dinge lebendig zu machen, zu personifizieren. Dazu gehört Bild, Musik und Sprache, sie eröffnen komplexe Ebenen. Sehr wichtig ist mir die Arbeit an den Figuren. Ich habe in meinem Leben vielleicht vier oder fünf Figuren geschaffen, die ich liebend gern habe, wie den SCHNEEMANN oder jetzt GRIM.“ (Mark Wetter) Mark Wetter/ Paul Steinmann JEDA, DER SCHNEEMANN 1H Empfohlene Altersgruppe: 4+ publiziert in: ASTEJ (Hrsg.): Theater ohne Theater, Lenos Verlag, CH-Basel, 1987 Teatro Baraonda, Berlin, 1998 übersetzt ins Spanische (JEDA, EL MUÑECO DE NIEVE) von María Luisa Pellicer Brell UA/ SE: 1986, Theater Spektakel, CH-Zürich; R: P. Steinmann; R. Häusermann; über 300 Vorstellungen DE: 05/88, KiJuTh im Werftpark, Kiel; R: M. Wetter Spielküche, Augsburg; R: T. Waldkircher 1988/89, moks Theater, Bremen Theater im Pott, Oberhausen; R: P. Adler Rrrabatzzz Theater, Hainburg; R: T. Waldkircher Trotz-Alledem Theater, Bielefeld; R: O. Holtzky 1995, Theater Waidspeicher, Erfurt Theater der Altmark, Stendal Theater der LH, Magdeburg 20.09.95 Thalia Theater, Halle; R: B. Gerlach 05.12.95, KIT’Z/Theater Montage, Ludwigshafen/ TAS Theaterproduktion, Speyer; R: Horscht/ Damminger 20.04.96, Kammer- und Puppentheater, Wismar; R: J. Ahne ÖE: 29.08.96, Jugendtheater Die Kiste, A-Tulfes 05.10.96, schnawwl am NT, Mannheim; R: A. Brix 06/97, Theater Morgenstern, Berlin 11.10.97, Württembergische LB, Esslingen 11/97, Theater EigenArt, Neuhaus/Inn 05/98, Mezzanin Theater, AGraz 04.10.98, Hans Otto Theater, Potsdam; R: R. Bertschi 11.10.98, Theater der Stadt, Aalen; R: B. Lanz 27.10.98, Teatro Baraonda, Berlin 16.01.99, Theater Radelrutsch, Heilbronn; R: B. Wilbs 02/99, WLT/ Westfälisches LT, Castrop-Rauxel; R: A.-M. Bazzanella 03.10.99, Theater Überzwerg, Saarbrücken 03/2000, Theater am Schlachthof, Neuss; R: H. Ennen 06.12.00, Kleines Theater, Landshut; R: J. Schmid 10.11.01, Theater- und Orchester GmbH Neubrandenburg/ Neustrelitz 17.11.01, Theater Regensburg; R: H. Kupich 28.02.02, Gerhart-Hauptmann-Theater, Zittau 09.03.03, Theater Erlangen; R: S. Hilpert 01.10.04, WLB Esslingen; R: I. Prüß 01.12.04, Theater Scintilla, Münster; R: U. Rehbein 29.09.07, Theater yby, ASalzburg Span. EA: 26.11.09, Zircó Producciones S.L., E-Valencia 14.11.09, Theater Wagabunt, A-Dornbirn; R: P. Langebner 29.11.09, akademietheater ulm; R: M. Constantine „Einmal möchte der kugelrunde Weiße mit Karottennase und Hut den Sommer erleben. Das ist kein Irrwitz, das ist tragisch und komisch zugleich. Es ist die Sehnsucht nach dem Unmöglichen, es ist mehr als Theorie, es ist der zum Scheitern verurteilte Versuch der Verzweiflung. [...] Mark Wetters bemitleidenswerte Figur ist voller Stolz auf seinen Willen; insofern ist sie gleichzeitig auch bewundernswert. Und so ist Jeda, also jeder, der Schneemann in uns selbst. Mark Wetter lässt ihn für uns auftauen. Distanz und Nähe lässt er uns erfahren. Ein Wechselbad der Gefühle. ’Jeda, der Schneemann’ ist ein Erlebnis, und es ist eine wunderbare Erfahrung, dies mit ihm durchspielen zu dürfen.” (Dr. Wolfgang Schneider, Beiträge zum JuTh, Juni 1995) „Zum Dahinschmelzen: Das Saarbrücker Theater Überzwerg zeigt das Kinderstück ’Jeda’. [...] Eine Geschichte von der Sehnsucht und der Kraft, die eigenen Träume zu leben. [...] Eine wunderschöne Geschichte übers Werden und Vergehen.”(Saarbrücker Zeitung, 01.10.99) „‘Jeda‘ klingt ein bisschen wie ’jeder’, und die Geschichte von einem Schneemann, der sterben muss, ist ein bisschen die Geschichte vom Menschenleben. Poetisch, nachdenklich und philosophisch ist das Theaterstück, 107 dabei auch sehr einfach und direkt, so dass die Kinder keine Verständnisprobleme haben. Action bietet das Stück nämlich nicht, sondern verlangt von den kleinen Zuschauern die Ruhe und Geduld, die der Schneemann vorlebt. Richtiger gesagt: In seiner gemächlichen, humorvollen Erzählweise verlangt er es nicht, sondern verführt dazu.” (Die Rheinpfalz, 07.12.95) „Das Stück wirkt wie ein gelungenes Gedicht, rührt an existenzielle Fragen und ist dabei doch pure Poesie.“ (Saarbrücker Zeitung, 05.10.99) „JEDA, DER SCHNEEMANN und JEDA, DER SOLDAT – das sind Verwandte in der Traurigkeit, Vergessene, Übriggebliebene, die sich verändern müssen, wenn sie überleben wollen.“ (Tages-Anzeiger, 08.09.86) „Mark Wetter und seine Crew haben den verdienten Applaus für eine präzise darstellerische Leistung, für gekonnte Effekte und für zwei phantasievolle, nachdenklich stimmende und doch auch heitere Stücke erhalten.“ (Der Zürcher Oberländer, 16.06.87) Niquille, Marie-Claire: Ein Geschichtenerzähler der eigenwilligen Art. Mark Wetter, in: Stück-Werk 2. Deutschsprachige Autoren des Kinder- und Jugendtheaters, Theater der Zeit, Berlin, 1998 |GRIM-TETRALOGIE (EINZELN SPIELBAR)| 12/94, 6. Ffm. Autorenforum für KiJuTh: KiJuTh Vom PLATT’N’SPIELER zum PLATZKONZERT. Aus der Werkstatt von Mark Wetter. „JEDA war der Auftakt zu einer kontinuierlichen Zusammenarbeit der beiden Theaterschaffenden [Wetter und Steinmann], die u. a. die Tetralogie über GRIM, die knurrig kauzige Figur eines ewig nach Liebe, Glück und Erfüllung Suchenden hervorbrachte.“ (D. Sinniger, Stück-Werk 4 | Deutschschweizer Dramatik, TdZ, 2005) Mark Wetter/ Paul Steinmann PLATT’N’SPIELER ein Tag-und-Nacht-Theaterstück mit Musik von Dr. DJ Schlummer 1H Empfohlene Altersgruppe: 7+ UA/ SE: 14.10.92, theaterschöneswetter, CH-Lenzburg/ Theater Tuchlaube, CH-Aarau; R: P. Steinmann DE: 30.11.97, KiJuTh im Werftpark, Kiel; R: N. Aust ÖE: 01/98, Jugendtheater Die Kiste, A-Tulfes; R: H. Capovilla 21.11.98, WLB Esslingen; R: C. Schäfer; 05/99, „Junge Woche”, Int. Maifestspiele Wiesbaden Grim wäre so gern ein Held aus dem Märchenbuch: Er würde die Rolle des Wolfes übernehmen. Insgeheim hofft er, dass seine Bötterflai das Rotkäppchen spielt. Solange er träumt, besteht auch die Chance, dass die Träume Wirklichkeit werden. Ein überdimensionaler Mark Wetter/ Paul Weibel HERBSTZEITROSE – EINE MÄRCHENFALLE 1H Empfohlene Altersgruppe: 10+ UA/ SE: 08.02.95, theaterschöneswetter, CH-Lenzburg/ Theater Tuchlaube, CH-Aarau; R: P. Weibel DE/ ÖE frei Das Stück ist schwer nachspielbar, da es eher den Charakter einer Performance, einer Partitur, bzw. einer „bespielten” Installation hat. Es soll hier jedoch als zweiter Mark Wetter/ Paul Steinmann/ Enrico Beeler GRIMS GARTEN aus dem Schweizerdeutschen von Wiebke Vogel 1H Empfohlene Altersgruppe: 8+ UA/ SE: 13.11.98, theaterschöneswetter, CH-Lenzburg/ Theater Tuchlaube, CH-Aarau; R: E. Beeler DE/ ÖE - frei E. Beeler * 1956 in CH-Zürich; lebt auch dort Plattenspieler, der die Größe einer kleinen Drehbühne hat, ist Plattform der Wünsche und Sehnsüchte Grims. „Poesie zwischen Tag und Traum. [...] Es ist eine Sprache für sich, denn hin und wieder werden Silben, einzelne Wörter zur Darstellung einer Situation artikuliert. [...] In diesem Traum-Platten-Spiel ist Dr. Grim ein melancholischer Poet, ein clowniger Platten-Spieler, ein Möchtegern-Wolf voller Dummheiten, voller Ängstlichkeit und vor allem voller Träume. Das Spiel [...] bot eine wunderschöne Theaterstunde. Man sollte das Geschehen nicht durch den nüchternen Filter des Verstandes rinnen, sondern sich ganz einfach davon einfangen lassen.” (AT/BT/FT, 14.04.93) „Die Inszenierung (Norbert Aust) am KiJuTheater im Werftpark, Kiel bringt verträumte Phantasie mit Schauer und Spaß auf die Bühne, ist voller Sprachwitz und bietet fernsehwunden Augen und radioaktiven Ohren ein spannendes Spektakel für Neugierige.“ (Kieler Nachrichten, 27.11.97) Teil der „Grim-Tetralogie” in Erscheinung treten, da es für die Weiterentwicklung der Figur von Bedeutung ist. Der wundersame Duft einer Blume ruft Erinnerungen wach und verleitet Grim zum Bleiben. Die Herbstzeitrose blüht! Der verheißungsvolle, betörende Duft wirkt inspirierend und lässt ihn einen neuen Kartoffelpuffer kreieren. Doch die Erde bebt, das Chaos bricht aus. Kein Zweifel, Groll de Terre, ein Freund aus alten Zeiten, hat ihm eine Falle gestellt. „Wetter vermischt verschiedene Märchenelemente, lässt Phantasie und Wirklichkeit ineinanderfließen und kreiert eine tiefgründig-heitere Geschichte voller Charme.” (Karin Müller) In Grims Garten wachsen scheue Blumen, forsche Blumen, sich allzu leicht erkältende und andere. Sie alle sind ihm ans Herz gewachsen. Umso mehr, als ein unsichtbarer Nager den Pflanzen an die Wurzel will. Grim weiß sich zu wehren und verfolgt das Untier mit demselben Eifer, mit dem er auch von der gelben Kugel erzählt. Und was es mit der gelben Kugel auf sich hat, das muss Grim auch erst herausfinden. „Grim hat zwar keinen Bruder (und deshalb wohl kein zweites ‘m’), aber eine Menge kommunizierende Botanik 108 um sich herum. Wie eine Kreuzung aus Gugelhopf und Unterwasserhelm sieht der schnarchende Hans aus, der tief grummelt und schnaubt. Die Ungeduld mit den vielen Fühlern nölt, das Fleisch fressende Vergissmeinnicht pustet auf Diät und raucht, und Gertrude meint öfters, sie sei eine Wanderblume. Hat sie sich doch über Nacht im gelben Buch versteckt, woraus Grim, selber ein ebenso zartes wie schlaues, aber auch scheues Menschenpflänzchen, das nächste Kapitel vorlesen will.“ (Tages Anzeiger, 21.08.99) Mark Wetter/ Paul Steinmann Der einsame Grim sehnt sich nach Bötterflai. Auf seinem Weg durch die Zeiten und seiner Expedition nach der gelben Kugel steht er plötzlich vor einem dicken, alles in sich hineinfressenden Koloss, der kauend, plappernd und speckfaltig behauptet, eben diese Bötterflai zu sein. Grim bleibt zuerst skeptisch, doch dann explodiert die Liebe: „Tanz im Glück“ mit Grim und Bötterflai! So geht Grims Geschichte nach „Platt’n’spieler” mit Grim als Hungerkünstler, „Die Herbstzeitrose” mit Grim als Maler und Philosoph und „Grims Garten” mit Grim als Kämpfer gegen den Friedensstör glücklich zu Ende. TANZ IM GLÜCK aus dem Schweizerdeutschen von Wiebke Vogel 1 D, 1 H Empfohlene Altersgruppe: 7+ UA/ SE: 18.11.00, theaterschöneswetter, CH-Lenzburg/ Theater Tuchlaube, CH-Aarau, R: P. Steinmann; P. Schärli DE/ ÖE - frei - WOLFGANG WINDISCH/ PETER REIN (UND CO-AUTOREN) Wolfgang Windisch, 1953 in München geboren, absolvierte ein Musikstudium an der Musikhochschule München und an der Jazzschool München. Er war Schlagzeuger in diversen Bands und Orchestern, zwei Jahre davon bei Konstantin Wecker. Er komponierte für zahlreiche Film- sowie Bühnenwerke und arbeitete u. a. mit Ingmar Bergmann und Peter Zadek zusammen. Seit 1996 ist Wolfgang Windisch Kulturreferent der Stadt Garching bei München. Dieter Enderlein arbeitet auf der Bühne und im Studio. Die Begeisterung für Live-Musik und seine musikalischen Qualitäten als mitreißender Solist und versierter Rhythmusgitarrist zeichnen ihn aus. Peter Rein ist Regisseur und wurde am Max-Reinhardt-Seminar in Wien ausgebildet. Er hat an diversen Schauspielen und Musiktheatern inszeniert, u. a. am Badischen Staatstheater Karlsruhe, Staatstheater Braunschweig, Staatstheater Kassel, Staatstheater Oldenburg, Schauspiel Leipzig, Pfalztheater Kaiserslautern u.v.a.m. Peter Rein ist derzeit Intendant am Theater Ingolstadt. Angela Büchner, geboren 1961, studierte zunächt Forstwirtschaft an der Universität Weihenstephan, anschließend Literatur, Sozialpsychologie und Volkskunde an der LMU München und in Wien. Sie ist Autorin sowie Übersetzerin und lebt mit Sohn und Hund in der nördlichen Oberpfalz. Wolfgang Windisch/ Dieter Enderlein (Komposition) Peter Rein/ Angela Büchner (Libretto) DAS DSCHUNGELBUCH EIN THEATERSTÜCK MIT MUSIK FREI NACH RUDYARD KIPLING 12 D/ H Empfohlene Altersgruppe: 7+ UA: 21.09.95, Kleist Theater, Frankfurt/ Oder; R: M. Querndt 29.05.05, Goethe-Freilichtbühne Porta Westfalica e.V.; R: M. Hamann 02.07.06, Freilichtbühne Twiste; R: K.-H. Röhle 10.02.08, Vorpommersche LB, Anklam; R: B. Lenz ÖE/ SE - frei W. Windisch * 1953 in München; lebt in Garching D. Enderlein * 1958 in Ffm.; lebt in Kirchstockach P. Rein * 1962 in Donauwörth; lebt in Ingolstadt A. Büchner * 1961 in Bärnau/ Oberpfalz; lebt in Hanbach R. Kipling (1865-1936) Das Inderkind Mogli wächst als Menschenjunge bei den Wölfen auf, doch es hat einen Feind, den Tiger Shere Khan. Er will Jagd machen auf Mogli. Den Wölfen wird die Angelegenheit zu heiß und die Ratsversammlung beschließt, dass Mogli nun allein in den Dschungel muss. Auf dieses Leben wird er durch seine Freunde – den Bär Baloo und den Panther Bagheera – vorbereitet. Er wird von den Affen entführt und mit Hilfe der Schlange Kaa 109 wieder befreit. Mogli holt sich das Feuer von den Menschen und verjagt den gefährlichen Tiger; gleichzeitig merkt er aber auch, dass sein Platz nicht im Dschungel ist, sondern im Dorf bei den Menschen. Diese Theater-Fassung beschreibt das Verhalten der Tier-Figuren sehr genau und ist in einer klaren Sprache gehalten. Das Komponisten-Team wollte weg vom kurzlebigen, immer gleich klingenden SynthesizerGedudel: Gitarre, Bass, Schlagzeug. Handgemachte Rockmusik mit indischem Touch; kurze, prägnante Songs, die beim Nachhausegehen in den Ohren nachklingen. „Es gibt Spaß für die Kleinen und Späße für die Großen, viel Unterhaltung für alle Altersgruppen und Denkanstöße für diejenigen, die vom Theater darüber hinaus Substanz erwarten. Mit der militärisch geprägten Dschungelpatrouille der Elefanten um Oberst Hathi und den Geiern sind zwei Spaßmachertruppen eingebaut, deren Auftritte immer wieder das Geschehen durchziehen und für Auflockerung sorgen. Rudyard Kiplings Originalgeschichte geht aber noch weiter und macht deutlich, dass nicht nur die tierischen, sondern auch die menschlichen Beziehungen zu einem ziemlichen ’Dschungel’ werden können.“ (Mindener Tageblatt, 02.06.05) PETRA WÜLLENWEBER Petra Wüllenweber wurde 1971 in Saarbrücken geboren. Bevor sie 1992 ihr Regiestudium an der Theaterakademie der Spielstatt Ulm aufnahm, studierte sie zwei Semester Germanistik an der Universität des Saarlandes. 1999 erhielt sie einen Lehrauftrag der Theaterakademie Zürich für das Rollenstudium. Nach Engagements als Regieassistentin und Regisseurin in Ulm, Krefeld und Mönchengladbach arbeitet sie seit 2000 als freie Regisseurin und Autorin u. a. in Köln, Regensburg und Bremen. Ihre Inszenierung von PENTHESILEA am Theater Regensburg wurde 2008 zu den Bayerischen Theatertagen nach Ingolstadt eingeladen. Petra Wüllenweber lebt heute in Köln. Petra Wüllenweber AM HORIZONT 1 D, 2 H Empfohlene Altersgruppe: 10+ 2008 im Stückepool von Kaas & Kappes UA: 24.05.09, Theater Überzwerg, Saarbrücken; R: T. Hölzl ÖE/ SE - frei P. Wüllenweber * 1971 in Saarbrücken; lebt in Köln www.petra-wuellenweber.de Janek ist ein leidenschaftlicher Schwimmer. Sein Opa trainiert ihn. Beim nächsten Wettkampf wird er zum ersten Mal starten. Doch während Janek immer besser schwimmt, wird Opa immer komischer. Erst zieht er bei Janek und dessen Mutter ein, dann liest er die Zeitung von gestern – und schließlich will er im Wohnzimmer ein Feuer anzünden. Petra Wüllenweber erzählt die Geschichte eines Jungen, der miterleben muss, wie sein geliebter Opa immer unselbständiger und unzurechnungsfähiger wird, wie er irgendwann nicht einmal mehr sein eigenes Spiegelbild erkennt. Denn Janeks Opa leidet unter Alzheimer. Einfühlsam schildert „Am Horizont“ die Not der Angehörigen, ihre Verzweiflung und ihre Überforderung. Von einem Tag auf den anderen ist Janek derjenige, der auf seinen Opa aufpassen muss, der seinen Zustand mit allen Mitteln zu verbergen versucht. Weil er sich für ihn und seine immer krasseren Aussetzer schämt. Und weil er ihn liebt und verhindern will, dass er in ein Heim muss. Petra Wüllenweber gelingt es, die Realität nicht zu verharmlosen und trotzdem auch die schönen Momente festzuhalten, die Janek mit seinem Opa teilt. SABINE ZIESER Sabine Zieser wurde 1960 in der Nähe von Göttingen geboren. Sie studierte zunächst Sozialpädagogik in Nürnberg, bevor sie sich der freien Nürnberger Theaterszene widmete. Sie absolvierte zahlreiche Workshops, machte Straßentheater und gründete die freie Theatergruppe theater ACT in Nürnberg. Zur Zeit arbeitet Sabine Zieser als Schauspielerin und Autorin am Nürnberger Kinder- und Jugendtheater Mummpitz. Sabine Zieser DIE DUFTSAMMLERIN 1D Empfohlene Altersgruppe: 6+ UA: 16.03.02, Theater Mummpitz, Nürnberg; R: M. Schramm 31.01.04, Schlosstheater Moers; R: D. Trapp 30.04.04, KiJuTh Speyer; R: M. Folz 20.07.07, Theater Halle 7/ inkunst e.V., München; R: D. Nelle ÖE: 09.10.07, freie Theaterproduktion, Wien; R: S. Schimmel 19.09.07, LB Niedersachsen Nord, Wilhelmshaven; R: D. Trapp 20.04.08, freie Theaterproduktion, mit Bianka Heuser, Dresden; R: E. Socorro 05.11.09, freie Theaterproduktion, mobil in Kindergärten im Raum Pforzheim; R./Spiel: S. Lehmann SE- frei S. Zieser * 1960 in Northeim; lebt in Nürnberg Großmutter hat immer zu mir gesagt: „Tishina, wenn du etwas wirklich riechen willst, steck’ deine Nase hinein und du wirst es riechen.“ Und das habe ich getan! Stundenlang steckte die Nase im Schnee, wollte ich doch verstehen, warum Schneekristalle wie Diamanten funkeln. „Na los, riech! Du sollst riechen.“, schimpfte ich. Aber die Nase schwieg. Ich bittete und bettelte, ich bot ihr als Tausch eine ganze Tüte frisch gebrannter Mandeln an, aber die Nase blieb stumm und starrte nur verfroren vor sich hin. „Eingebildete Ziege“, schimpfte ich. Prompt fing sie zu schniefen an. Und das tagelang. Eine Geschichte über das Riechen, wie Atem und Duft in die Welt kamen, wie man mit Düften reisen kann, über Großmutters Nase und mich, Tishina. „Inmitten von auf einer langen Wäscheleine aufgehängten Hosen, Röcken, Strümpfen, Schürzen, Seidentüchern und Topflappen nimmt ’Die Duftsammlerin’ die Zuschauer mit hinter die Sterne und zu den Anfängen einer ganz besonderen Familiengeschichte, die von den Brüdern Duft und Atem.“ (Die Rheinpfalz, 22.05.04) 110 Sekundärmaterial CD, MC, TONTRÄGER (eine Auswahl) - Beyeler, Die Kuh Rosmarie, schnawwl am NT, Mannheim, 2003 Beyeler, Die Kuh Rosmarie, Theater Regensburg, 2006 Frabetti, Die Reise einer Wolke, Theater Regensburg, 2005 Meier/ Sarholz: Die Kuh, die wollt ins Kino gehn Melville/ Sijtsma/ Ponsioen, Moby Dick, ID Theater, NL-Amsterdam, 2005/06 Pigor/ Pigor/ Fritsch, Anton – Das Mäusemusical, Stadttheater Konstanz, 2003 Pigor, Nickel, der mit dem Fuchs tanzt, Theater Überzwerg, Saarbrücken, 2005 Wetter, Jeda, der Schneemann, Teatro Baraonda, Berlin, 1998 FILM, FERNSEH- UND VIDEOAUFZEICHNUNGEN (eine Auswahl) - Cornelissen, Heinrich der Fünfte, Theater Triebwerk, Hamburg; Video: Goethe-Institut i.A. des KiJuThZentrums in der BRD, Ffm., 1997 Cremer, Der kleine Rote Prinz, Agora, B-St. Vith; ZDF-Aufzeichnung (Traumspiele-Preis), Erstsendung: 26.09.04, 3Sat Denizon/ Zieser/ Schramm, Salto und Mortale, Theater Mummpitz, Nürnberg; 2002, Aufzeichnung des Bayerisches Fernsehens (Bayerischer Theaterpreis) Fujita, Der Teufel Bekkanko, TJG, Dresden; ZDF-Aufzeichnung (Traumspiele-Preis), Erstsendung: 15.10.98, ZDF Jongerius, Kleine Raupe, Peutertheater Pompoen, NL-Amsterdam; 1990 DRS-Fernsehaufzeichnung Lucattini, Rote Schuhe, carrousel Theater, Berlin; ZDF-Aufzeichnung (Traumspiele-Preis), Erstsendung: 22.10.98, ZDF Melville/ Schäffler/ Schade/ Sellhorn/ Bammer Moby Dick, Theater Triebwerk, Hamburg; 1998, ZDF-Aufzeichnung (Traumspiele-Preis); 2000, Aufzeichnung des Bayerischen Rundfunks (Bayerischer Theaterpreis) Schäffler/ Schade (nach Kunstreich/ Kordon), Ein Freund für Löwe Boltan, Theater Triebwerk, Hamburg; ZDFAufzeichnung (Traumspiele-Preis), Erstsendung: 20.02.99, ZDF HÖRFUNK: ORIGINALHÖRSPIELE/ SZENISCHE FEATURES - Andersen/ Geller/ Skupin, Die chinesische Nachtigall Ursendung der Lesung: 16.07.06, Bayerischer Rundfunk (B2), München Augustin, Tadesse oder Ich gehe dahin zurück, wo ich hergekommen bin Ursendung der Hörspielfassung: 03.11.91, ORF, A-Innsbruck Dros/ Opladen, Annetje Lie in der Tiefe der Nacht (Der Mond und der Mäusekönig) 1990, Radio Bremen Ebel, Ox & Esel Ursendung der Lesung: 24.12.06, BR, Kinderfunk, München; R: K. Frohner Mohr/ Goldman/ Kiesbauer, Hansen und Jansen Ursendung der Hörspielfassung („Pimpus and Caxa”): 12/192?, Rundfunk London Koren, Irgendwas oder Welche Farbe hat der Wind 1999, BR; R: M. Everding PUBLIKATIONEN IN ANTHOLOGIEN U. BÜCHERN, BROSCHÜREN U. ZEITSCHRIFTEN (eine Auswahl) - Baliani, Die Erinnerung des Gefühls. Gedanken eines Geschichtenerzählers; in: Schneider, Wolfgang (Hrsg.): KiJuTheater in Italien, dipa-Verlag, Ffm., 1996 Beissel, Inuk, Canada Press, CDN-Toronto, 2001 Beyeler, Die Kuh Rosmarie (Auszug); in: Taube, Gerd (Hrsg.): 55 Monologe für KiJuth, Henschel Verlag, Berlin, 2008 Craig, Danny, King of the Basement, Canada Press, CDN-Toronto, 2004 Craig, Agent im Spiel (Auszug); in: Taube, Gerd (Hrsg.): 55 Monologe für KiJuTh, Henschel Verlag, Berlin, 2008 Cremer, AGORA Stücke 8-16, B-St. Vith, 2009 Cremer, Des oiseaux à Hamlet, 9 pièces de Marcel Cremer, Lansman editeur, B-Carnières, 2009 Cremer, Agora Stücke 1, 2, 3, Aktuell Verlag, St. Vith, 1993 Cremer, Agora Stücke 4, 5, 6, 7, Eigenverlag Agora, St. Vith, 1998 Cremer, Der kleine rote Prinz; in: Théâtre pour la jeunesse, Lansman Editeur, B-Carnières, 2001 Debefve, Liebeskummer; in: Spielplatz 14, Verlag der Autoren, Ffm., 2001 Debefve, Chagrin d’amour; in: Théâtre pour la jeunesse, Lansman Editeur, B-Carnières, 2002 Debefve, Amazone; in: Théâtre pour la jeunesse, Lansman Editeur, B-Carnières, 2002 Derksen, King A (Auszug); in: Taube, Gerd (Hrsg.): 55 Monologe für KiJuTh, Henschel Verlag, Berlin, 2008 Frabetti, Der Zug und der Regenbogen; in: Spielplatz 13, Verlag der Autoren, Ffm., 2000 Fransz, Schwestern (Auszug); in: Taube, Gerd (Hrsg.): 55 Monologe für KiJuTh, Henschel Verlag, Berlin, 2008 Jongerius, Müllmaus; in: Spielplatz 13, Verlag der Autoren, Ffm., 2000 Lucattini, Scarpette Rosse (übersetzt ins Französische von Bernard Tesla (Souliers rouges)), l’école des loisirs, FParis, 1996 Meier/ Sarholz: Die Kuh, die wollt ins Kino gehn de Neck, Désordres; in: Théâtre pour la jeunesse, Lansman Editeur, B-Carnières, 1991 de Neck, L’ornithorynque; in: Théâtre pour la jeunesse, Lansman Editeur, B-Carnières, 1991 Papin, Le pays de rien, Édition „l’école des loisirs“, F-Paris, 2000 Papin, Mange-moi, Édition „l’école des loisirs“, F-Paris, 1999 111 - Ponsioen, Vom Schmachten nach dem Unfasslichen. Wie ich für das Kindertheater komponiere, in: Schneider, Wolfgang (Hrsg): KiJuTh in den Niederlanden, dipa-Verlag, Ffm., 1992 Reichert (Hrsg.), Lieber keinen Kompass als einen falschen. Der Schriftsteller Max Mohr, Monacensia/ A1 Verlag, München, 1997 Rinderknecht, Lenox, in: ASTEJ (Hrsg.): Theatervisionen, Lenos Verlag, CH-Basel, 1988 Schneider, Wolfgang (Hrsg.): KiJuTheater in der Schweiz, dipa-Verlag, Ffm., 1994 Steinmann, Gnöm, in: in: ASTEJ (Hrsg.): Stück für Stück, Lenos Verlag, CH-Basel, 1986 Stori, Die große Erzählung (Auszug); in: Dörr/ Gerhardt (Hrsg.): Vorsprechen. 100 Rollen für junge SchauspielerInnen. Monologe von Anouilh bis Wolf aus Klassik, Moderne und Kindertheater, Deutscher Theaterverlag, Weinheim, 1999 Stori, Die große Erzählung (Auszug); in: Taube, Gerd (Hrsg.): 55 Monologe für KiJuTh, Henschel Verlag, Berlin, 2008 Way, Playing from the heart; in: Plays for young people, Aurora Metro Press, GB-London, 2001 Way, Red red shoes; in: Plays for young people, Aurora Metro Press, GB-London, 2001 Way, Dead man’s hat; in: Mitchell, Brian (Hrsg.): Charles Way. Three plays, Seren Drama, GB-Bridgend, 1994 Way, A Spell of Cold Weather, Theatre Centre and Aurora Metro Press, GB-London, 2003 Way, The Flood, Harper Collins, USA-New York, 1992 Way, Cinderella; in: The Classic Fairytales, Aurora Metro Press, GB-London, 2002 Wegenast, Erwin & Frosch (übersetzt ins Französische von Svea Winkler (Erwin & Grenouille)), l’école des loisirs, F-Paris, 2005 Wetter/ Steinmann, Jeda, der Schneemann/ Jeda, der Soldat; in: ASTEJ (Hrsg.): Theater ohne Theater, Lenos Verlag, CH-Basel, 1987 ÜBERSETZUNGEN IN FREMDSPRACHEN - - - Baliani, Piccoli Angeli übersetzt ins Englische von Teresa Ariosto (Little Angels) Baliani/ Maglietta, Nemici per la pelle übersetzt ins Französische von Laurence Barbasetti (Deux ennemis inséparables) übersetzt ins Niederländische von Wim Van de Velde und Eva Maria Pieper Beissel, Inook and the sun übersetzt ins Französische von Arlette Francière (Inook et le soleil) Beyeler, Die Kuh Rosmarie übersetzt ins Portugiesische von Aglaia Pusch und Márcia Rodrigues (A vaca Rosemeire), ins Englische von Anne Fritsch und Paul Harman (Rosemarie the cow), ins Niederländische von Eva Maria Pieper (De koe Rozemarijn), ins Kroatische von Damir Madjaric (Kravica Rozmari) und ins Slowenische von Univ. Prof. Vanda Vremsak-Rihter (Krava Rozmari) (www.goethe.de/theaterbibliothek) Cornelissen, Hendrik de Vijfde übersetzt ins Englische von John Kitching und Uwe Dethier (Henry the fifth) und Spanische von Isabel García Adanez (Enrique V) Cremer, Die Haifischkatze übersetzt ins Französische von Jean Debefve und Marcel Cremer (Le Chat-Requin) Cremer, Der kleine rote Prinz übersetzt ins Französische von Pierre Doome (Le petit prince écarlate) Debefve, Chagrin d’amour übersetzt ins Holländische von Martine Bom, ins Englische von Norma Laidlaw und Jean Debefve, ins Portugiesische von Clovis Salvador und ins Italienische von Roberta Lipparini Derksen, King A übersetzt ins Englische von Peter Haacke (King A) übersetzt ins Kroatische von Maja OrsicMagdic (Kralj A) Dorin, Villa Esseling Monde übersetzt ins Polnische von ??? (Willa Esselingów) Dorin, Le monde, point, à la ligne übersetzt ins Polnische von ??? (Swiat i juz) Ebel, Ox & Esel übersetzt ins Norwegische von Carl Morten Amundsen (Okse og Esel) und ins Dänische von Riri Lanke Firing (Okse og Æsel), Subvertrieb Skandinavien (Dänemark, Island, Norwegen und Schweden): www.nordiska.dk übersetzt ins Portugiesische von Christine Röhrig (Boi e Burro) (www.goethe.de/theaterbibliothek) übersetzt ins Französische von Ludovic Bourdais (Bovide et Asine) Fransz, Zus en Mathilde aus dem Deutschen übersetzt ins Englische von Paul Harman (Matty & Sis) Fujita, Bekkanko-Oni übersetzt ins Englische, Chinesische, Russische, Ungarische und Polnische (Pechowy diabel) Lucattini, Scarpette Rosse übersetzt ins Französische von Bernard Tesla (Souliers rouges); publiziert bei: l’école des loisirs, F-Paris, 1996 Melville/ Schäffler/ Schade/ Sellhorn/ Bammer, Moby Dick übersetzt ins Englische von Karen Waloschek (Moby Dick) Schäffler, Die Geschichtenverschwörung übersetzt ins Englische von Karen Waloschek (A Conspiracy of Stories) Schäffler/ Schade, Ein Freund für Löwe Boltan übersetzt ins Englische von Karen Waloschek (A Friend for Boltan the Lion) übersetzt ins Schwedische von Marina Meinander (Lejonet Boltan) Schramm, Das kleine Nachtgespenst übersetzt ins Französische von Eva Pflug und Françoise Bernard (Le petit fantôme du minuit) Sijtsma, Erik of het klein Insectenboek übersetzt ins Englische von Tom Sijtsma (Erik in the Land of the Insects) Way, The Flood übersetzt Walisische von Sion Eirian (Y Dilyw) und ins Russische Way, A Spell of Cold Weather ins Berndeutsche von Beat Sterchi (Schneeluft) Wegenast, Erwin & Frosch übersetzt ins Französische von Svea Winkler (Erwin & Grenouille), publiziert bei: l’école des loisirs, Paris, 2005 112 Gesamtregister der AutorInnen Seite Abbing Aitmatow/ Diaz Amundsen Andersen/ Geller/ Skupin Andersen/ Kuhn Andersen/ März Andersen/ Süß Augustin Baccari/ Cavalli Baliani Bang/ Schramm/ Zieser Bartenjew Baumann/ Berger Beaumont/ Flügge/ Korn Beeler/ Gorlino/ Beraud Beeler Beissel Belcher Beljon/ Kassies/ Debefve Beumer/ Drost Beyeler Bischof/ Bodinek Bohn/ Steinmann Bosch, van den Buzzati/ Gogolin Cainero Cavalli Collodi/ Kelting/ Schlachter Cornelissen Craig Cremer Debefve Dendooven Denizon/ Schramm/ Zieser Derksen Dethier/ JES-Ensemble Dethier/ Schack Dickens/ Gruhn/ Zobel Dörrie Dorin Dros Ebel Erlbruch/ Gherzi Federspieler/ Beyeler Fendt/ Kiekhöfer Flügge Focke Frabetti Fransz Fujita Funke/ Hammer Genbrugge Gherzi de Graaf Grimm/ Bartenjew/ Schubert Grimm/ Czepl/ Schlachter Grimm/ Dros Grimm/ Matheis/ Huber/ Wenzel Gronemeyer/ Melis/ Sieben Harpain Hauff/ März Hauff/ Paulis/ Altenburger 9 9 10 10 11 11 12 12 12 13 15 16 17 17 18 18 18 19 19 20 20 22 24 25 25 26 26 27 28 30 30 33 34 35 35 36 37 37 37 38 39 40 42 42 43 44 45 45 52 53 54 54 55 56 56 57 57 57 58 58 59 60 Hauff/ Süß Heyder Hörner/ Schönfelder/ Zeininger Hubert Imbsweiler Jandl/ Wenzel Jongerius Kalojeropoulou Kassies Keun/ Bleiweiß Kipling/ Pape Kipling/ Rein Koevoets Koren Lagasse van der Linden/ Ohler Lucattini Maglietta Marshall Griffiths Mason Matheis/ Huber/ Wenzel Meier/ Sarholz Melville/ Schäffler/ Schade/ Sellhorn/ Bammer Mohr/ Goldman/ Kiesbauer De Neck/ Plasschaert Neustein/ Overkamp/ Schidlowsky Pape/ Fillers Papin Pigor Poggi Ponsioen/ Sijtsma Richter Rinderknecht Ronstedt Rostand/ Roets/ Vissers Rumney Schäffler Schlachter Schramm Schubert Shakespeare/ Bischof/ Bodinek/ Blum Sijtsma Stein/ Wenzel Steinmann Steiof Sterzenbach Stevenson/ Gruhn Stori Swift/ Trapp Twain/ Gruhn Unger-Wiplinger Verbrugge/ van Baar Visniec Wagenaar Way Wegenast Wetter Windisch/ Enderlein/ Rein/ Büchner Wüllenweber Zieser 113 60 60 61 61 62 63 64 65 66 67 67 68 68 68 69 69 70 71 71 72 72 73 73 75 75 76 77 78 79 84 84 85 86 87 88 89 90 91 91 92 92 93 93 94 96 97 97 98 99 99 100 100 101 101 102 105 105 109 110 110 Musiker/ Komponisten (großes Recht) Baumann 17 Beljon 19 Federspieler 42 Fritsch 80 Matheis/ Huber 72 Meier 73 Ponsioen 84 Windisch/ Enderlein 109 ÜbersetzerInnen (ins Deutsche) Gudrun Beckmann – Enrico Beeler – Lilly Beerman – Henry Beissel – Werner Bodinek – Barbara Buri – Marcel Cremer – Uwe Dethier – Anke Ehlers – Jürgen Flügge – Susanne Freiling – Anne Fritsch – Conny Frühauf – Renate Groß – Gabriele Haefs – Anne Halfmann – Paul Harman – Wolfgang Kasack – Bettina Kienlechner – Birgit Klein – Sophia Kohl-Weise – Brigitte Korn-Wimmer – Gotthart Kuppel – Birgit Leib – Roger Lille – Patricia Linden – Kai Mickley – Urs Obrecht – Keiko OshimaGerisch – Eva Maria Pieper – Mirjam Pressler – Hedi Rothkegel – Olga Rudakowa – Wolf Christian Schröder – Alessandra Testini – Monika The – Anastacia Timasheva – Wiebke Vogel – Christina Weber – Johannes Westenfelder – Gaby Wurster – Michael Zirk – Bettina Zwick 114 Register nach Stücktiteln Abenteuer im Kühlschrank Agent im Spiel Als die Wale sich die Schuhe ausgezogen haben Amazonen Am Horizont Anton – Das Mäusemusical Aprikosenzeit Aschenputtel Atome Auf dem Rücken der Sterne Bärenbrüder Bambine Bauplatz Schutt und Asche Bis zum Horizont Blutrote Schuhe Briefe an Bäume und Wolken Bruno, der Briefträger Bruno, der Sandkastenmann Bück & Schlück Cantecleir Cinderella Clown Phantasie und der lange Lackel Das Dschungelbuch Das Dschungelbuch Das Geheimnis des Alten Waldes Das Jagdschloss Das kalte Herz Das Karusell Das Kind der Seehundfrau Das kleine Nachtgespenst Das Krokodil und der Elefant Das Land der Papageien Das Schnabeltier Das Schokoladenmädchen Das Theater und die Kinderkrippe (Sammeltitel) Das verrückte Wohnzimmer Das Waldfest Das Wasserkind Däumling Der Bär und der Nebel Der Barfußkönig Der Baron von Münchhausen Der Diener und sein Prinz Der falsche Prinz Der Froschkönig Der große Meister Daedalus Der Junge und die See Der kleine rote Prinz Der kleine und der große Klaus Der Luftballonverkäufer Der Mond und der Mäusekönig Der Reisekamerad Der Riesendäumling Der Schrank der kleinen Dame Der Schweinchenritter Der stumme See Der Teufel Bekkanko Der Tütendrache Der weiße Dampfer Der Wolf und der Mond Der Zauberspiegel Der Zug und der Regenbogen Des Teufels rußiger Bruder Die Bremer Stadtmusikanten Die chinesische Nachtigall Die Duftsammlerin Die Farben des Feuers Die faulste Katze der Welt 48 30 49 33 110 81 106 68 47 84 17 71 60 45 103 101 24 24 18 88 104 91 68 109 25 29 60 61 66 91 48 96 76 95 47 69 106 33 46 51 90 46 82 59 57 95 29 31 11 48 40 11 16 39 49 33 53 97 9 50 10 49 72 57 10 110 51 79 Die Flut Die fürchterlichen Fünf Die Geschichtenverschwörung Die Geschichte des Jungen mit Elefantenkopf Die grandiosen Abenteuer der tapferen Johanna Holzschwert Die große Erzählung Die Haifischkatze Die Kartoffelsuppe Die kleine Zoogeschichte Die Kuh, die wollt ins Kino gehen Die Kuh Rosmarie Die Kuh Rosmarie (Oper) Die Nibelungen Die Radiomänner Die Reise einer Wolke Die Reisen des listigen Mannes Die Schatzinsel Die Schneekönigin Die Schöne und das Biest Die Schöne und die Bestie Die Sterne von San Lorenzo Die Welt Ist Rund Die Zweite Prinzessin Donnerwätter Dornröschen Drachenwut Dr. Schlummer Du, Du & Ich Du tickst nicht richtig Ein Freund für Löwe Boltan Ein Hauch von kaltem Wetter Ein Hut, ein Stock, ein Regenschirm Eine zauberhafte Reise hinters Licht Einmal um die ganze Welt Engel mit nur einem Flügel Engerlinge Erbs und Bohn Duell Erik oder Das kleine Insektenbuch Erwin & Frosch Es schneit Eiderdaunen Es war einmal ... Herakles Flossenlos Friss mich Frühstück mit Wolf fünfter sein Geschichte eines Schrankes Gespensterjäger auf eisiger Spur Gespensterzug Gnöm Grims Garten Guano & Elysium Gullivers Reisen Gut Kunterbunt Gute Frage, nächste Frage Gute Nacht, mein Bär Hans & Gretchen Hansen und Jansen Heinrich der Fünfte Herbstzeitrose Herr Fuchs mag Bücher Himmel und Hölle Himmel und Meer Hirte & Schaf Ich bin nicht Siegfried Im Lande nichts Inuk Irgendwas Jäzz & Jäzzica Jeda, der Schneemann 115 104 42 90 95 15 98 31 32 37 73 21 42 77 20 49 39 97 12 58 17 50 93 82 23 57 89 106 52 77 90 104 19 45 38 44 101 40 93 105 9 16 27 78 80 63 50 54 47 96 108 86 99 48 62 64 19 75 28 108 79 92 12 52 44 78 18 68 72 107 Ka Pe A Kapitän Nemo Kein Sonntag wie jeder andere Kind aller Länder King A Kleine Engel Kleine Männer Kleine Raupe Knigges Erben Koffer auf Reisen Kohldampf Kummer und Courage Lenox Liebeskummer Löwe sein ist wunderbar Lotte will Prinzessin sein Luftiger Traum Lumpenkönigin Mama Salz und Papa Pfeffer Mein erster Lehrer Mein Parzival Moby Dick Moby Dick Motte & Co Müllmaus Muñeca Napolejong Nickel, der mit dem Fuchs tanzt Noah und der große Regen Odyssinbad Oedipus Royal Baby Ohne Schuh Oliver Twist Onysos’ Kinder Othello Ox & Esel Papa, Tom Pinocchio Platt’n’spieler Platz für den König Platzkonzert und Kofferflug Playing from the heart Poch-poch, wer da? Prinzessin Bammel Restmüll Robin Hood 70 26 75 67 35 13 70 65 58 54 106 100 86 34 81 38 51 14 36 31 94 74 84 80 64 55 88 83 96 65 56 96 37 100 28 41 24 27 108 87 107 103 16 33 25 46 Romeo und Julia Rosa & Celeste Rote Schuhe Rotkäppchen. Kein echter Grimmi Rumpelstilzchen von Humpelbein Salto & Mortale Schaf Schattenfangen Schaukelpferd und Mundharmonika Schlamm Schräge Vögel Schwestern Spieglein, Spieglein ... Sput & Nik Stromboli Südseekeller Suppenkinder Tadesse Tanz im Glück Tom Sawyer und Huckleberry Finn Tortuga Traumkönig Trio Bremen Um Himmels willen, Ikarus! Unser Muni Unter der Welt Verschwunden Via Bremen Villa Esseling Von einem, der auszog, das Fürchten zu lernen Wanja und die Räuber Was ist in der Kiste des Kapitäns? Wasser Weit ist der Weg Wer auf dem Kopf geht, hat den Himmel unter sich Westindische Früchte Wie Ida einen Schatz versteckt und Jakob keinen findet Wintermärchen Zwei Monster Zwei Unzertrennliche Feinde Zwerg Nase 116 92 14 70 26 57 35 66 89 59 62 32 52 23 79 94 87 34 12 109 99 95 69 87 76 23 71 102 18 39 56 16 85 51 102 69 40 21 28 83 13 60