Nachrichten der Kirche

Transcription

Nachrichten der Kirche
K I R C H E
J E S U
C H R I S T I
D E R
H E I L I G E N
D E R
L E T Z T E N
T A G E
•
S E P T E M B E R
2 0 0 9
Nachrichten der Kirche
Louise Parker aus Südafrika wurde für ihr Werk Eine tüchtige Frau, wer findet sie?
II. mit einer Ankaufsgarantie bedacht.
Kirche zeigt ausgewählte Exponate aus
internationalem Kunstwettbewerb
D
ie achte Ausstellung zum
internationalen Kunstwettbewerb des Historischen
Museums der Kirche wurde am
23. März 2009 im Konferenzzentrum eröffnet und läuft bis zum
11. Oktober 2009. Der Wettbewerb
steht unter dem Motto „Das wunderbare Wirken Gottes“.
In diesem Jahr wurden annähernd
1100 Beiträge von professionellen
Künstlern und Hobbykünstlern,
allesamt Mitglieder der Kirche,
eingereicht. Eine Jury hat alle Einsendungen gesichtet und 266 für die
Ausstellung ausgewählt. Laut Robert
Davis, dem Hauptverantwortlichen
für Ausstellungen des Museums,
stammt ein Drittel der ausgewählten
Stücke von außerhalb der USA, und
zwar aus insgesamt 44 Ländern.
Die Juroren interessierten sich
besonders für neue Kunstwerke, die
das Evangelium zum Thema haben
und eine breite Palette kultureller
und ästhetischer Traditionen, Stilrichtungen und Medien widerspiegeln. Im Wettbewerb
werden unter anderem
Gemälde, Zeichnungen,
Skulpturen, Näharbeiten und
Holzschnitzarbeiten gezeigt.
Bei einem der dreidimensionalen Exponate in der Ausstellung handelt es sich um einen
Bronzeguss, der zwei angeschirrte
Pferde auf dem Feld zeigt. Dort
hat ein Bischof sie, einer Eingebung folgend, zurückgelassen, um
nach einem älteren Mitglied seiner
Gemeinde zu sehen. Aus Syrien
wurde außerdem eine armenische
Klöppelarbeit in Sternform eingesandt. Der Stern steht für das
wunderbare Wirken Gottes, das
der Künstlerin durch ihre Mutter
nahegebracht wurde. Von ihr hat
sie auch die Kunst des Klöppelns
gelernt. Ein Mitglied der Kirche
aus Uruguay hat ein geschnitztes
Holzbildnis eingereicht, das die
Tempelehe und die Siegelungsvollmacht darstellt. Ein Mitglied aus
Ungarn hat ein Gemälde beigesteuert, das eine Frau zeigt, die
ihrem Kind aus der Bibel vorliest.
Als Beschreibung wurde dem
Gemälde ein Stück aus einem Lied
im Liederbuch für Kinder beigefügt.
Bruder Davis meint, dass die
eingereichten Kunstwerke trotz ihrer
Vielfalt eines gemein hätten: Sie alle
haben das Evangelium zum Thema.
Jubal Aviles Saenz aus Mexiko
erhielt für sein Gemälde Wir sehen
uns im Jenseits wieder einen Purchase Award, das heißt, die Jury
entschloss sich zum Ankauf. Das
Donna Moyer aus Kalifornien gewann
einen Sonderpreis für ihren Quilt zum
Thema Seht die Lilien.
NACHRICHTEN DER KIRCHE SEPTEMBER 2009
N1
Gemälde zeigt eine Frau, die Blumen
an ein Grab bringt und so ihrer Vorfahren gedenkt. Bruder Aviles Sohn
Leonardo vertrat seinen Vater bei
der Preisverleihung. Leonardo
erklärte, dass sein Vater eine Frau
porträtieren wollte, die einerseits
ihre Vorfahren am mexikanischen
Totengedenktag ehrt, andererseits
aber auch das Lebenswerk ihrer Vorfahren würdigen könne, indem sie
für diese die Arbeit im Tempel verrichtet.
Für sein Werk Der Geist des Betens,
das ebenfalls mit einer Ankaufsgarantie ausgezeichnet wurde, hat
Claudio Alberto Aguiar Ramires aus
Brasilien drei Bilder von Nephi
gemalt. Das erste Bild zeigt Nephi,
wie er beim Bau des Schiffes auf
Knien um Hilfe betet. Das zweite Bild
zeigt ihn dabei, wie er sich – während
eines Sturms am Schiff festgebunden
– gerade so auf den Knien halten
kann und betet. Auf dem dritten Bild
sieht man ihn, wie er bei der Ankunft
im verheißenen Land betet.
„[Nephi] war dem Herrn stets
dankbar und hat dessen Hand in
seinem Leben anerkannt“, gibt Ramires als Begründung an, warum
er die Bilder gemalt hat.
Adam Abram aus Utah, der
einen Sonderpreis für sein Gemälde
Getsemani erhielt, sagt über sein
Kunstwerk: „Dies ist kein Gemälde
über das Leiden, sondern darüber,
wie man das Leiden durchsteht.“ Er
hofft, mit seinem Gemälde dazu beizutragen, dass man angesichts der
eigenen Mühen und Prüfungen die
Gewissheit findet, dass man mit
Hilfe des Herrn den Sieg davontragen kann.
Das Museum gewährte achtzehn
Mal Ankaufsgarantien, um Kunstwerke der Sammlung hinzuzufügen.
Die Jury vergab anlässlich eines
Empfangs am Freitag, dem 20. März,
N2
Preisträger des Kunstwettbewerbs
Ankaufsgarantien
Sonderpreise
Jubal Aviles Saenz, Mexiko, Wir
sehen uns im Jenseits wieder
Cassandra Barney, Utah,
Sühnopfer
Chin Tai Cheng, Taiwan,
Viele Nationen machen
sich auf den Weg
Rose Datoc Dall, Virginia, Flucht
Ramon Ely Garcia Rivas, Ecuador,
Ich gehe, wohin du mich heißt
Filiberto Gutierrez, Texas,
Kommet zu Jesus
Michael Tom Malm, Utah,
Er sucht, was verloren war
Eréndira de Martínez Hernández,
Mexiko, Niemand ist
ausgenommen
Emily McPhie, Utah, Die
Schleusen des Himmels
Valentina Oleksejewna Musejenko,
Ukraine, Als Schwestern in
Zion
Louise Parker, Südafrika,
Eine tüchtige Frau, wer
findet sie? II.
Emmalee Rose Glauser Powell,
Utah, Joseph William Billy
Johnson: Heilig dem Herrn
Claudio Roberto Ramires,
Brasilien, Der Geist des Betens
GayLynn Lorene Ribeira,
Kalifornien, Zieht eure Kinder
in Licht und Wahrheit auf
Ai Meng Tsai, Taiwan, Lehr mich
zu wandeln im Licht
Colleen Wallace, Australien,
Das Kommen Christi
Elspeth Young, Utah,
Gerade dafür in dieser Zeit
Josephus Matheus Wilhelmus
Van Gemert, Niederlande,
Ich bin Alpha und Omega
Adam Abram, Utah, Getsemani
Ruben Alfredo Cabrera, Uruguay,
Für immer vereint
Jaimie Davis, Montana, Quilt der
Familie Schimmelbusch
Jacob Elton Dobson, Indiana,
Der zweite und der dritte
Glaubensartikel
Tracy Ann Holmes, Kalifornien,
Die drei Gärten
Irene Monson Jenkins, Utah,
Kleid für die Kindessegnung –
ein Erbstück
Lurain Lyman, Kalifornien,
Das Gartengrab
Donna Moyer, Kalifornien,
Seht die Lilien
Nnamdi Okonkwo, Nigeria, Liebe
Kathleen Bateman Peterson, Utah,
Das Kind
Walter Clair Rane, Kalifornien,
Gesegnet sind diejenigen,
die glaubenstreu sind und
ausharren
J. Kirk Richards, Utah, Der Größte
im Himmelreich
Randall Todd Stilson, Utah,
Salvador Mundi
Leroy Transfield, Neuseeland,
Josef und der Knabe Jesus
Lesa Udall, Utah, Ich höre der
Vögel Lied
Rebecca Wagstaff, Utah,
Durchgang
William Whitaker, Illinois
Sieben Generationen:
Rachel trägt schwarz
Sherri Williams, Utah,
Seht eure Kleinen
Blanche Wilson, Utah,
Ich erinnere mich
Janis Lorene Wunderlich, Ohio,
Eine Familie im Fieber
als auch bei der Herbst-Generalkonferenz ausgestellt.
Die Ausstellung befindet sich
im Grand Atrium Foyer des Konferenzzentrums, 60 West North
Temple, Salt Lake City, Utah. Eingang
15 ist für Besucher geöffnet. Öffnungszeiten sind Montag bis Samstag von 10:00 bis 19:00 Uhr und
Sonntag von 11:00 bis 19:00 Uhr.
„Es ist wunderbar, welche Ausdrucksmöglichkeiten die Menschen
finden“, meint Bruder Davis. „Kunst
ist etwas Persönliches, und ich
glaube, dass sie göttlichen Ursprungs
ist. In der Kunst zeigt sich die Einzigartigkeit des Menschen, aber sie gibt
auch auf vielfältige Weise Zeugnis
vom Evangelium.“
Im Liahona und Ensign sind
regelmäßig viele der eingereichten
Exponate abgebildet. Eine Auswahl
aus der diesjährigen Ausstellung
sowie aus vergangenen Ausstellungen ist auf der Internetseite der
Kirche unter www.lds.org/church
history/museum/competition zu
finden. ■
Kirche veröffentlicht eigene Ausgabe der
Bibel auf Spanisch
Heather Whittle, Zeitschriften der Kirche
Ruben Alfredo Cabrera aus Uruguay
gewann einen Sonderpreis für seine
Holzschnitzarbeit Für immer vereint.
für zwanzig Werke einen Sonderpreis. Weitere drei Exponate
erhalten gegen Ende der Ausstellung einen Publikumspreis.
Die Kirche richtet den weltweiten
Kunstwettbewerb seit 1987 alle drei
Jahre aus. Das Museum hatte den
Wettbewerb ursprünglich ins Leben
gerufen, um seine Kunstsammlung
zu erweitern.
„Ich war bei jeder Ausstellung mit
von der Partie, und es hat mir große
Freude gemacht“, sagt Davis. „Das
ist eine gute Sache. Ich kenne keine
vergleichbare Veranstaltung.“
In den vergangenen Jahren fand
die Ausstellung im Historischen
Museum der Kirche statt. Dieses
Jahr zog man jedoch aufgrund der
wachsenden Teilnehmerzahl beim
Kunstwettbewerb und des damit
verbundenen größeren Platzbedarfs
das Konferenzzentrum vor. Die
Kunstwerke werden sowohl bei
der Frühjahrs-Generalkonferenz
A
b 1. September ist eine von
der Kirche herausgegebene
spanische Bibel erhältlich. Zur
Einführung dieser Neuausgabe hat
die Erste Präsidentschaft die spanischsprachigen Mitglieder der
Kirche zu einer 25-minütigen
Sonderveranstaltung eingeladen.
Diese Einführung wird jeweils am
Samstag und am Sonntag zwischen
den vormittags und nachmittags
stattfindenden Versammlungen der
kommenden Herbst-Generalkonferenz per Satellit übertragen.
In der Übertragung wird auf die
Entstehungsgeschichte der von der
Kirche herausgegebenen spanischen
Bibel eingegangen und erklärt, wie
man sie am besten für sich nutzen
kann. Zudem wird eine besondere
Botschaft von Präsident Thomas S.
Monson übertragen. Die Gemeinden
und Pfähle werden darüber informiert, wie die auf Spanisch und
Englisch ausgestrahlte Einführung
empfangen werden kann. Den
Einheiten wird empfohlen, die
Übertragung aufzuzeichnen, damit
die Mitglieder auch später noch
darauf zurückgreifen können.
Mitglieder, die die Generalkonferenz nicht in einem Gemeindehaus
verfolgen, können die Einführung
auch später im Internet ansehen.
Die Neuausgabe der Bibel wird
ab September in gedruckter Form,
als Datei und in verschiedenen
Audioformaten erhältlich sein. Über
800.000 Exemplare werden in der
Druckerei der Kirche in Salt Lake
City hergestellt und an den weltweiten Versand der Kirche ausgeliefert. Die Druckausgabe ist als
Taschenbuch mit festem Einband
oder mit Ledereinband erhältlich.
Für Sehbehinderte ist die Neuausgabe auch in Brailleschrift und in
einem übergroßen Druckformat
erhältlich. Eine Vierfachkombination
gibt es derzeit noch nicht.
Der Text der Neuausgabe in
Dateiform – einschließlich der
Studienhilfen – wird unter
Escrituras.lds.org zu finden sein;
Mitglieder der Kirche mit Internetanschluss können darin auch
nach Stichwörtern suchen. Eine
gesprochene Aufnahme der Bibel
NACHRICHTEN DER KIRCHE SEPTEMBER 2009
N3
Im Versand erhältlich
Die nachfolgend aufgeführten Druck- und
Audioausgaben sind über den Versand der
Kirche erhältlich. Bitte geben Sie bei der
Bestellung die richtige Artikelnummer an.
Ein Bericht über die
von der Kirche herausgegebene
Neuausgabe der Bibel auf Spanisch
wird zwischen den Versammlungen der
Herbst-Generalkonferenz gesendet.
und der Dreifachkombination ist als
CD-Sammlung über den Versand der
Kirche oder als MP3-Datei unter
Escrituras.lds.org erhältlich.
Unter der Leitung der Ersten
Präsidentschaft und des Kollegiums
der Zwölf Apostel hat ein Team
von Übersetzern die Neuausgabe
vorbereitet und durchgesehen.
Sie erhielten Unterstützung von
Generalautoritäten, Gebietssiebzigern, Sprachwissenschaftlern
und Mitgliedern der Kirche. Der
von der Kirche herausgegebenen
spanischen Bibel liegt die 1909
erschienene Reina-Valera-Ausgabe
zugrunde – eine frühere Fassung
der Ausgabe, die die spanischsprachigen Kirchenmitglieder
bisher verwendet haben.
Die edle Ausdrucksweise der
Reina-Valera-Bibel von 1909 ist
vergleichbar mit der Sprache der
King-James-Bibel. Sie wurde behutsam modernisiert. Einige veraltete
grammatikalische Wendungen sowie
Wörter, deren Bedeutung und
Akzeptanz sich gewandelt haben,
wurden durch andere ersetzt.
Mit neuen Kapitelüberschriften,
Fußnoten, Querverweisen zu allen
Standardwerken der Kirche sowie
N4
Kartenmaterial und
anderen Studienhilfen
Taschenbuch, schwarz (36547 002)
am Buchende
Fester Einband, schwarz (36903 002)
werden die
Ledereinband, schwarz (36544 002)
heiligen Schriften
Ledereinband, burgunderrot (36546 002)
den spanischLedereinband, schwarz, mit Daumenregister (08131 002)
sprachigen MitLedereinband, burgunderrot, mit Daumenregister (08133 002)
gliedern der
Taschenbuch, schwarz, extra groß (21,6 cm x 27,9 cm) für
Kirche von noch
Sehbehinderte (36072 002)
größerem Nutzen
Brailleschrift, mehrbändig (36547 004)
sein. Die NeuausAltes Testament, Audio-CDs (50021 002)
gabe trägt den Titel:
Neues Testament, Audio-CDs (50022 002)
„Santa Biblia: ReinaValera 2009“.
„Wir rufen die Mitglieder dazu
Mitglieder gebeterfüllt aus den
auf, sich ein Exemplar dieser Neuheiligen Schriften lernen und
ausgabe der Bibel zuzulegen und es
lehren, wächst ihr Zeugnis und sie
im regelmäßigen persönlichen
bekommen mehr Führung für ihr
Schriftstudium, beim Studium mit
tägliches Leben.“
der Familie und in der Kirche zu
Näheres dazu ist in spanischer
verwenden“, heißt es in einem Brief
und englischer Sprache unter
der Ersten Präsidentschaft. „Wenn
SantaBiblia.lds.org verfügbar. ■
Offizielles Kirchenradio geht auf Sendung
Kimberley Bowen, Zeitschriften der Kirche
M
ormon Channel, der offizielle
Radiosender der Kirche, ging
im Mai 2009 zum ersten Mal über
radio.lds.org auf Sendung. Der neue
Sender am Tempelplatz in Salt Lake
City sendet sowohl neu für Mormon
Channel produziertes Material als
auch Archivmaterial der Kirche
und Programme von kirchennahen
Einrichtungen wie Deseret Book,
Bonneville International, Deseret
News, dem LDS Business College
und der Brigham-Young-Universität
mit ihren verschiedenen Standorten.
Der Radiosender, der rund um
die Uhr online auf Sendung ist, kann
auch landesweit über HD-Radio
überall dort empfangen werden, wo
Bonneville Radio vertreten ist, so
etwa in Salt Lake City, Los Angeles,
Washington D.C., Chicago, Phoenix
(Arizona) und Seattle (Washington).
Andere Verbreitungswege, darunter
Satellit oder mobile Geräte, werden
derzeit geprüft.
Das Programm ist kirchenorientiert und spricht ein vielschichtiges
Publikum aller Altersstufen an. Vorrangig wird auf Englisch gesendet,
es gibt aber auch Programme auf
Spanisch und Portugiesisch.
„Der Sender eröffnet der weltweiten Verbreitung des Evangeliums
neue Wege“, meint Rob Boshard,
einer der Programmdirektoren bei
Mormon Channel.
Das Programm umfasst zunächst
elf Sendungen, von denen einige,
etwa die Church News (Nachrichten
der Kirche), einige Male am Tag zu
hören sind. Andere, beispielsweise
Mormon Identity, werden einmal
pro Woche gesendet.
In vielen der Sendungen werden
Interviews mit Angehörigen der
Kirche geführt, unter anderem mit
führenden Amtsträgern, Künstlern
aus den Reihen der Kirche und
anderen glaubenstreuen Mitgliedern
in aller Welt.
Andere Sendungen bringen
Berichte von der Generalkonferenz,
Hörspiele über das Leben und
Wirken des Erlösers und Nacherzählungen von Geschichten aus der
heiligen Schrift speziell für Kinder.
In einer Sendung werden Evangeliumsthemen besprochen, hierzu
gibt es einem musikalischen
Rahmen.
Eine Sendung mit dem Titel History of Hymns [„Geschichte der
Kirchenlieder“] geht dem Ursprung
der Kirchenlieder auf den Grund.
Eine andere Sendung, Legacy [„Das
Vermächtnis“], bringt Erlebnisse
glaubenstreuer Kirchenmitglieder
aus der ganzen Welt, die in den
Archiven der Genealogie-Abteilung
und des Church History Depart-
ments aufgezeichnet sind. Den
ganzen Tag über wird Musik mit dem
Tabernakelchor ausgestrahlt.
Laut Boshard wird der Kanal auch
historische Tondokumente bringen,
wie etwa Aufzeichnungen von Präsident Wilford Woodruff (1807–1898)
oder Präsident Joseph F. Smith
(1838–1918), und bis 1911 zurückreichende Aufnahmen des Tabernakelchors.
Eine Programmübersicht wird
bis zu zwei Wochen im Voraus im
Internet abrufbar sein. Weitere Hinweise zum Programm von Mormon
Channel sind auf radio.lds.org zu
finden. Nach der Ausstrahlung wird
sämtliches im Besitz der Kirche
befindliche Programmmaterial als
Podcast bereitgestellt. ■
Kirche schließt
sich mit MutomboStiftung zusammen,
um ein Krankenhaus zu unterstützen
E
Mormon Channel, ein offizieller Radiosender der Kirche, ging im Mai 2009 zum
ersten Mal auf Englisch im Internet auf Sendung.
ine neue Partnerschaft zwischen
der Kirche und der DikembeMutombo-Stiftung soll dem in der
Hauptstadt der Demokratischen
Republik Kongo, Kinshasa, gelegenen
Biamba-Marie-Mutombo-Krankenhaus und seiner Forschungsstation
eine weitere Wasserquelle erschließen.
„Wir sind an diesem Projekt
beteiligt, weil das Krankenhaus
zwar anscheinend alles unternimmt,
um eine hochwertige medizinische
Versorgung sicherzustellen, aber
dennoch zusätzliche Hilfe braucht“,
erklärt Matthew Heaps, der für die
Trinkwasserprojekte der Kirche
NACHRICHTEN DER KIRCHE SEPTEMBER 2009
N5
ABDRUCK DES FOTOS MIT FREUNDLICHER GENEHMIGUNG DER
ABTEILUNG FÜR ÖFFENTLICHKEITSARBEIT DER KIRCHE
Mit schwerem Gerät gehen Arbeiter zu Werk, um im Rahmen der Partnerschaft
zwischen der Kirche und der Dikembe-Mutombo-Stiftung einen neuen Brunnen zu
bohren.
zuständig ist. „Wir leisten Hilfe
zur Selbsthilfe, indem wir die vorhandene Wasserquelle um einen
zusätzlichen Brunnen ergänzen,
damit ständig einwandfreies Wasser
vorhanden ist.“
Das im Jahr 2007 eröffnete
gemeinnützige Krankenhaus geht
auf eine Initiative von Dikembe
Mutombo zurück, der in diesem Jahr
nach 18 Jahren in der NBA seinen
Abschied als Profi-Basketballspieler
genommen hat. Die Bettenzahl
beträgt derzeit 150, soll aber auf
300 erweitert werden.
„Das Krankenhaus wurde gebaut,
damit die Menschen in meiner Heimatstadt ein gesünderes und glücklicheres Leben führen können“,
erläutert Mutombo, der das Projekt
bei einem Treffen mit führenden
Vertretern der Kirche in Salt Lake
City vorstellte. „Der Brunnen wird
die derzeit vorhandene Wasserzufuhr ergänzen und uns im Notfall
N6
wertvolles Trinkwasser liefern, wenn
einmal etwas nicht funktioniert oder
die öffentliche Wasserversorgung
versagt.“
Nach Angaben der Weltgesundheitsorganisation WHO beträgt die
durchschnittliche Lebenserwartung
im Kongo zwischen 46 und 49
Jahren. Beinahe jedes fünfte Neugeborene erlebt seinen fünften
Geburtstag nicht.
In dem Krankenhaus werden
Wasserverbrauch und Wasserqualität
überwacht. Es ist bereits ein System
zur Wasserauf- und -nachbereitung
installiert. Die öffentliche Versorgung erfolgt jedoch mit niedriger Durchflussmenge, sodass die
Wasserbehälter auf dem Krankenhausgelände niemals voll werden
können. Durch das Projekt wird
die ständige Versorgung mit Trinkwasser sichergestellt.
Wenn der Brunnen fertig ist,
wird er etwa 90 Meter tief sein. Das
Wasser wird in einen 50 Kubikmeter
fassenden Hochbehälter gepumpt.
Durch die Schwerkraft wird das
Krankenhaus so rund um die Uhr
mit Frischwasser versorgt.
Mutombo zufolge ermöglicht die
Lösung des Wasserproblems dem
Krankenhaus, weitere Spezialversorgungen anzubieten.
„In Kinshasa gibt es nur ein
Dialysezentrum, das völlig überlastet ist und der Nachfrage nicht
gerecht werden kann“, sagt er.
„Die zusätzliche Wasserquelle ist
der erste Schritt zum Aufbau einer
Dialysestation mit zehn Betten, die
mehreren hundert Patienten im
Jahr zugute käme.“
„Wir haben gesehen, dass die
Dikembe-Mutombo-Stiftung sich in
aller Welt aufrichtig um Menschen
in Not kümmert“, berichtet Heaps.
„Darum helfen wir dem BiambaMarie-Mutombo-Krankenhaus gern,
seine Mission zu erfüllen.“
Das Krankenhaus hat mit seinen
450 Mitarbeitern im vergangenen
Jahr 22.000 Patienten medizinisch
versorgt. Das Projekt soll in drei
Monaten abgeschlossen sein. ■
AUS DEN NACHRICHTEN
Buch Mormon
auf Guarani
veröffentlicht
A
m 29. April 2009 gab die Erste Präsidentschaft die Veröffentlichung
des Buches Mormon auf Guarani
bekannt, einem Dialekt, der hauptsächlich in Paraguay gesprochen wird.
In einem Brief an die Mitglieder
in Paraguay hielt die Erste Präsidentschaft sie an, sich ihr eigenes Exemplar der heiligen Schriften zuzulegen und sie in ihrem regelmäßigen
persönlichen Studium sowie beim
Studium in der Familie, in den Versammlungen der Kirche und bei
Aufträgen zu verwenden.
Die vollständige Übersetzung
des Buches Mormon tritt an die
Stelle der Ausgabe mit ausgewählten
Kapiteln aus dem Buch Mormon, die
es seit 1982 gibt. Das vollständige
Buch Mormon gibt es derzeit in 82
Sprachen. Ausgewählte Kapitel aus
dem Buch Mormon sind in 25 weiteren Sprachen erhältlich.
Es gibt etwa 22.800 Mitglieder
der Kirche, die Guarani sprechen,
und 79 Einheiten, in denen Guarani
gesprochen wird. Insgesamt wird
diese Sprache von über sechs
Millionen Menschen gesprochen.
Guarani, eine vor allem mündlich
überlieferte Sprache, ist hauptsächlich
in Paraguay verbreitet, wo es noch viele
Analphabeten gibt. Die Kirche arbeitet
derzeit an einer Hörbuchfassung des
Buches Mormon in Guarani. Sie wird
2010 veröffentlicht werden. ■
Tongaische heilige Schriften
in neuem Format erhältlich
S
eit April 2009 ist die tongaische
Ausgabe der Dreifachkombination, die das Buch Mormon, das
Buch Lehre und Bündnisse und die
Köstliche Perle umfasst, im Internet
unter scriptures.lds.org/to zu finden.
Die Druckausgabe der tongaischen
Dreifachkombination gibt es erst seit
zwei Jahren. Sie wird von etwa 80.000
Tongaisch sprechenden Mitgliedern
der Kirche verwendet und auch von
vielen, für die Tongaisch eine Zweitsprache ist.
Die Internetausgabe der Dreifachkombination auf Tongaisch enthält
Fußnoten, Kartenmaterial sowie
Fotos und ermöglicht es dem Leser,
seine heiligen Schriften zu markieren
und nach Schlagwörtern zu suchen.
Tongaisch ist die dreizehnte
Sprache, in der die heiligen Schriften
auf der Internetseite der Kirche zur
Verfügung stehen.
Weitere Sprachen werden derzeit
für die Veröffentlichung im Internet
vorbereitet. ■
Kirche hilft bei Aufräumarbeiten
nach Hochwasser in Florida
D
ie Kirche hat in Zusammenarbeit
mit dem Amerikanischen Roten
Kreuz in Pensacola und Live Oak
in Florida Putzmaterial verteilt. Das
Hochwasser hatte zwei Menschenleben gefordert, 125 Häuser zerstört und über 500 Wohnungen
beschädigt. 336 Straßen und 25
Brücken mussten gesperrt werden.
Eine Reihe von Stürmen ließ
Flüsse im Norden Floridas über
die Ufer treten, was zu dem
Hochwasser führte. Nach den
ersten Überschwemmungen
wurden die Rettungsarbeiten
durch das anhaltend schlechte
Wetter behindert.
In 16 Landkreisen in Florida hinterließ das Hochwasser zerstörte
Häuser. Sechs Landkreise wurden
auf Anordnung der Behörden
evakuiert: Calhoun, Columbia,
Hamilton, Madison, Suwannee und
Walton. Alle Missionare waren in
Sicherheit, und unter den Verletzten
oder Todesopfern befand sich
kein Mitglied der Kirche. Von den
Evakuierungsmaßnahmen waren
einige Mitgliederfamilien betroffen.
Sie fanden Unterschlupf bei Verwandten oder anderen Mitgliedern.
Mindestens 100 der vom
Hochwasser betroffenen Häuser
wurden schwer beschädigt, doch
waren darunter weder Häuser von
Mitgliedern noch Gebäude der
Kirche. ■
Mitglieder der
Kirche packen
nach Tornado in
Arkansas mit an
A
nnähernd 50 Mitglieder der
Kirche aus dem Pfahl Fort Smith
halfen bei Aufräumarbeiten nach
einem Tornado, der den Ort Mena
in Arkansas heimgesucht und drei
Tote und 30 Verletzte gefordert
hatte. Sämtliche Mitglieder und Missionare blieben jedoch unversehrt;
auch kamen keine Gebäude der
Kirche zu Schaden.
Der Tornado, der in der
Nacht vom 9. April 2009 zuschlug,
beschädigte 600 Häuser – davon
zehn Häuser von Mitgliedern der
Kirche – und zwang viele dazu, sich
nach einer anderen Bleibe für die
Nacht umzusehen.
Erste Untersuchungen ergaben,
dass der Tornado eine Windgeschwindigkeit von bis zu 219 km/h
hatte, was der Kategorie drei von
fünf auf der verbesserten FujitaSkala entspricht.
Die Priestertumsführer bemühten
sich, den Mitgliedern zu helfen, die
ihre Bleibe verloren hatten. ■
NACHRICHTEN DER KIRCHE SEPTEMBER 2009
N7
DAS MITEINANDER
Zusätzliche
Anregungen
für das Miteinander,
September 2009
Hier finden Sie zusätzliche
Anregungen für das Miteinander. Die PV-Führungskräfte können sie zusätzlich zu dem
Material verwenden, das in dieser
Ausgabe des Liahonas abgedruckt ist.
Das entsprechende Thema und die
dazugehörigen Anleitungen und
Aktivitäten finden Sie unter „Die
Propheten sagen mir, wie ich meine
Familie stärken kann“ auf Seite KL8
und KL9 im Kleinen Liahona.
1. Die Propheten aus der Bibel
sagen mir, wie ich meine Familie
stärken kann. Erklären Sie, dass Gott
zu allen Zeiten Propheten berufen hat,
um seine Kinder zu lehren und zu
führen. Erzählungen über die ersten
Propheten auf der Erde sind in der
Bibel zu finden. Rufen Sie sich mit
den Kindern einige der biblischen
Propheten ins Gedächtnis, indem Sie
die ersten acht Strophen des Liedes
„Folg dem Propheten!“ ohne den
Refrain singen (Liederbuch für Kinder,
Seite 58f.). Sie können einige Kinder
bitten, den jeweiligen Propheten mit
einem Namensschild oder einem einfachen Gegenstand darzustellen.
Machen Sie den Kindern bewusst,
dass die Lehren der biblischen Propheten, obwohl diese vor so langer
§
N8
Zeit gelebt haben, uns auch heute
noch helfen können. Schreiben Sie auf
je einen Zettel den Namen eines biblischen Propheten und eine Schriftstelle zu einer seiner Lehren. Beispiele:
Jesaja – Jesaja 54:13 (Kinder im Herrn
unterweisen); Maleachi – Maleachi
3:10 (den Zehnten zahlen); Henoch –
Mose 6:33 (dem Herrn dienen);
Jakobus – Jakobus 1:5 (Gott fragen).
Verteilen Sie die Zettel im Zimmer.
Verbinden Sie einem Kind die
Augen. Die anderen Kinder sollen es
dann zu einem der Zettel führen und
dabei den Refrain von „Folg dem Propheten!“ singen. Sagen Sie ihnen, dass
sie lauter singen sollen, wenn das
Kind dem Zettel näherkommt, und
leiser, wenn es sich davon entfernt.
Wenn das Kind einen der Zettel
findet, sollen die Kinder die Schriftstelle nachschlagen und sie gemeinsam lesen. Fragen Sie die Kinder,
wie diese Lehre sie und ihre Familie
stärken kann. Fahren Sie fort, bis alle
Zettel gefunden worden sind. Geben
Sie Zeugnis davon, wie die Lehre eines
biblischen Propheten Sie gestärkt hat.
2. Ich höre die Worte der Propheten, wenn ich mir die Generalkonferenz anhöre. Erzählen Sie den
Kindern das Gleichnis vom Edelmann,
der seinen Knechten auftrug, Ölbäume
in seinem Weingarten zu pflanzen und
„einen Turm [zu bauen], damit einer,
der der Wächter auf dem Turm sein
soll, das Land ringsum überblicke“
(siehe LuB 101:44,45).
Erklären Sie, dass der Wächter
auf dem Turm einen besseren Überblick hat und weit in die Ferne
sehen kann. Er kann zum Schutz
der anderen beitragen, indem er
sie vor nahenden Gefahren warnt.
Vermitteln Sie den Kindern, dass
Propheten und Apostel unsere
Wächter auf dem Turm sind. Sie
sind vom Herrn berufen, um
über uns zu wachen und uns zu
beschützen. Singen Sie die neunte
Strophe von „Folg dem Propheten!“
(Liederbuch für Kinder, Seite 58f.).
Bereiten Sie die Kinder auf die
kommende Generalkonferenz vor,
indem Sie ihnen dabei helfen, sich
die Namen und Gesichter der Mitglieder der Ersten Präsidentschaft und
des Kollegiums der Zwölf Apostel zu
merken. Spielen Sie ein Erkennungsspiel mit Bildern, auf denen die Brüder
einzeln abgebildet sind. Die Kinder
sollen die Bilder betrachten und die
Namen nennen. (Bilder werden in der
Mai- und November-Ausgabe des
Liahonas veröffentlicht.)
Schreiben Sie die Namen der Mitglieder der Ersten Präsidentschaft und
des Kollegiums der Zwölf Apostel auf
eine Seite der Tafel. Heften Sie die
Bilder in zufälliger Reihenfolge an
die andere Tafelseite. Die Kinder
sollen sich bei der Zuordnung der
Bilder zu den Namen abwechseln.
Erklären Sie, dass wir den lebenden
Propheten vertrauen können, und
geben Sie davon Zeugnis. Wenn wir
auf sie hören und ihren Worten
folgen, sind wir sicher. ■
REGIONALE UMSCHAU DEUTSCHLAND – ÖSTERREICH – SCHWEIZ
BOTSCHAFT IM AUFTRAG DER GEBIETSPRÄSIDENTSCHAFT EUROPA
Nach oben und hinausblicken
Elder Patrick Kearon, England
Gebietssiebziger
D
ie Blätter an den Bäumen
färben sich rot, braun und
gelb: Eine neue Jahreszeit
ist angebrochen. Unter anderem
läutet diese Jahreszeit auch den
Beginn eines neuen akademischen
Jahres ein. Für diejenigen, die in
eine neue Klasse kommen oder die
Schule wechseln, die ihr Studium
beginnen oder ihre erste Arbeitsstelle antreten, kann dies eine
beunruhigende Zeit sein. Auch
Eltern sind in dieser Zeit besorgt.
Wurde die richtige Entscheidung
getroffen, was die Schule oder Universität betrifft? Hat das Kind einen
geeigneten Beruf gewählt? Manch
einer hat Schwierigkeiten, Arbeit zu
finden.
Es ist eine Zeit intensiver Gebete, eine Zeit, in der Väter um einen
Segen gebeten werden. Familien
machen sich mit dem Gedanken
vertraut, vom Kind getrennt zu sein,
seien es ein paar Stunden, wenn der
erste Schultag naht, oder mehrere
Wochen, wenn es zur Universität
geht. Viele gehen neue Wege, und
manchmal fühlen wir uns unsicher
und haben sogar Angst vor dem,
was die Zukunft bringen mag.
Doch denken wir daran, was
Präsident Henry B. Eyring gesagt
hat: „Der Herr lässt uns diese
Prüfung nicht nur durchlaufen, um
uns eine Note zu geben. Er tut es,
weil wir uns bei dem Vorgang auch
verändern.“ („Waiting Upon the
Lord“, BYU Speeches, 30. September
1990.) Welchem Vorgang müssen wir
uns unterziehen, wenn wir uns den
neuen Erfahrungen stellen, die diese
Zeit im Jahr für viele mit sich bringt?
Präsident Packer hat uns gesagt,
dass nicht das, was wir besitzen,
uns stark macht, sondern das, was
wir wissen (siehe „A Defense and
a Refuge“, Ensign, November 2006).
Wenn wir das anwenden, was wir
über die Liebe des Herrn und den
Plan, den er für jeden von uns hat,
wissen, dann brauchen wir uns
nicht zu fürchten. In einer Zeit, in
der vieles unsicher ist, müssen wir
nach oben blicken und uns von
unserem Glauben und unserem
Zeugnis festigen und im Himmel
verankern lassen. Wir werden
jedoch feststellen, dass wir uns
beständig darauf besinnen müssen,
dass Gott alles unter sich hat, da
wir ja dazu neigen, in unsere alten
Ängste zurückzufallen.
In Zeiten der Veränderung oder
des Umbruchs ist ein Großteil
unserer Aufmerksamkeit auf uns
selbst und unser Umfeld gerichtet,
und auch dieser Fokus kann hinderlich sein. Wir sorgen uns zu
sehr und blicken zu wenig über uns
selbst hinaus. Es kann hilfreich sein,
hinauszublicken und zu überlegen,
wer sonst noch eine solche Veränderung durchlebt, und zu fragen,
ob wir etwas tun können, um die
Ängste des Betreffenden zu lindern.
Haben wir vielleicht schon etwas
erlebt, was die Sorgen eines
anderen mildern könnte? Sind wir
auf jemanden zugegangen, der
bedürftiger ist als wir? Haben wir
unseren Kindern beigebracht,
dass wir, wenn wir uns um andere
kümmern, von uns selbst abgelenkt
werden und feststellen, dass wir
nicht nur die Last eines anderen
leichter gemacht haben, sondern
dass auch unsere Last auf wunder-
Elder Patrick Kearon
bare Weise von uns genommen
wurde? Wir erkennen, dass wir nicht
allein sind. Unsere Kinder können
sogar herausfinden, dass viele ihrer
Freunde dieselben Ängste haben wie
sie. Wenn wir dies erkennen und
dann jemand anders helfen, ist das
ein hervorragendes Gegenmittel
gegen unsere eigenen Sorgen.
Präsident Boyd K. Packer hat
gesagt: „Manch einer macht sich
unaufhörlich Sorgen wegen einer
Mission, die nicht erfüllt wurde,
wegen einer Ehe, die nicht zustande
kam, wegen eines Babys, das nicht
geboren wurde, wegen Kindern, die
verloren scheinen, wegen Träumen,
die sich nicht erfüllt haben, oder
weil das Alter ihm Grenzen setzt.
Ich glaube nicht, dass es dem
Herrn gefällt, wenn wir uns Sorgen
machen, weil wir meinen, niemals
genug zu tun oder das, was wir tun,
nie gut genug zu tun.“ (Liahona,
November 2004, Seite 87.)
Bei der diesjährigen FrühjahrsGeneralkonferenz hat uns Präsident
Monson daran erinnert, dass die
NACHRICHTEN DER KIRCHE SEPTEMBER 2009
N9
Zukunft so hoffnungsvoll ist wie
unser Glaube. Wenn wir dieser
neuen Jahreszeit und den Veränderungen, die anstehen, entgegensehen, so werden wir Kraft,
Hoffnung und Frieden darin finden,
dass wir nach oben und hinausblicken. Folgen wir unserem Propheten, indem wir beschließen,
glaubenstreuer zu sein und anderen
zu helfen, dies ebenfalls zu sein. ■
Ich sah ihn
und dachte,
ich renne weg
Ulrich Rückauer, Pfahl Stuttgart
Hannover (RS) – Bruder Michael
Schulze feiert am 9. September 2009
das fünfzigjährige Jubiläum seiner
Mitgliedschaft in der Kirche des
Herrn. Für ihn, als ein im letzten
Jahr des großen Krieges auf der
Flucht aus Schlesien in Österreich
geborenes Kind, geht es ein Leben
lang um Zuflucht, Asyl, Bleibe,
Raum, Teilnahme und Geborgensein.
Ihm werden sichere Kenntnis und
Begleitung, Klarheit und Geleit,
Bewahrung und Gewissheit in
frühen Jahren bedeutsam.
Die Mutter lernt die Kirche noch
im Flüchtlingslager kennen, besucht
in einer kleinen Gastwirtschaft im
Fränkischen die ersten Gottesdienste. Frühzeitig stößt Günter Metzig in
Hannover zu der Familie, die vom
eigenen Vater verlassen ist, und
führt mit Michael häufig Erziehungsgespräche. Für einen pubertierenden
Jugendlichen sind auch sie, obschon
der Partner nicht zur Familie gehört,
nicht immer helle Freude.
Was Wunder, dass Michael, als er
Günter Metzig vom Balkon aus mit
Michaels Bruder sprechen sieht,
eines Tages die Flucht ergreift. Der
N10
Michael Schulze
väterliche Freund erwischt Michael
jedoch im nächsten Stockwerk und
lädt ihn zum Gespräch ins Wohnzimmer ein. Michael ist interessiert
zu erfahren, was geschieht, wenn
Christus wiederkommt. Während sein
Mentor die Ereignisse in der Endzeit
schildert, ergeht wie mit einer inneren
Stimme an Michael die Aufforderung:
Du musst dich taufen lassen.
Es ist nicht der bloße Gedanke.
Diese Stimme in Michael erhält die
seltene Chance, auf ihn einzuwirken.
Er lernt, ihre Botschaft zu entziffern.
Etwas längst Vergessenes klingt in
seinem Inneren wieder an, lässt
ihn finden, was das Leben auch in
materieller Not reich und lebenswert
macht. Wie gut es tut, die eigene
Einzigartigkeit wiederzuentdecken.
Wie schön es ist, sich bewusst zu
werden, ein Sohn Gottes zu sein.
Michael teilt Günter Metzig
sofort seine Einsicht mit. Dieser ist
erstaunt, Michael etwas erschrocken.
Das anschließende gemeinsame
Beten ist eine große Hilfe. Sie beten
nacheinander. Als Michael betet,
wird der neue Weg für ihn zur
sicheren Gewissheit. Ein warmes
Gefühl breitet sich nachhaltig in
ihm aus und erfasst ihn ganz. Er
weiß, dass der Herr, der ihn kennt
und liebt, lebt und ist froh, diese
Glaubensüberzeugung mit dem
Freund zu teilen. Kurz danach wird
Michael getauft und konfirmiert.
„Ich gehe nie wieder weg von
dieser Kirche“, verspricht sich der
Jugendliche nach der Tauffeier
noch auf dem Nachhauseweg mit
dem Fahrrad. Jetzt weiß er, dass
er beten und auf seine Fragen Antwort erhalten kann. Die Antwort
des Kämmerers der äthiopischen
Kandake an Philippus – „Wie kann
ich, wenn mich nicht jemand
anleitet?“ – wird für Michael kurze
Zeit später zur Lebensaufgabe.
Fortan sieht er sich, zunächst im Missionsfeld, dann in der Familie und
im beruflichen Wirken, erst säkular,
dann ein Leben lang, als Lehrer.
Michael Schulze diente viele Jahre
in verschiedenen Berufungen in der
Kirche, unter anderem als Siegeler
im Tempel, und arbeitet als Koordinator für Seminar & Institut. ■
Wir sind für Sie da:
der FamilySearchSupport
Elke Heselschwerdt
Deutschland/Österreich
/Schweiz (RS): Wir beantworten
Telefonanfragen und E-Mails von Nichtmitgliedern und Mitgliedern in Sachen
Genealogie und bieten die dazugehörige technische Unterstützung.
Gebührenfreie Telefonnummer
für Deutschland und die Schweiz:
00800 1830 1830; für Österreich:
0800 29 28 46. Mo-Fr 8:00–17:00 Uhr
oder: support@familysearch.org
FOTO VON KLAUS HESELSCHWERDT
Offizielle Internetseiten der Kirche
www.kirche-jesu-christi.org
www.hlt.at
www.kirche-jesu-christi.ch
Die Mitarbeiter im FamilySearch-Support; sitzend: Hannelore Stohrer, Ursula
Schlotz, Margaret Langer, Ingrid Frost; stehend: Elke Heselschwerdt, Klaus
Heselschwerdt, Eberhard Stohrer, Torsten Kux, Theresia Andruchowitz, Reinhold
Schlotz, Barbara Kainzbauer, Eberhard Frost, Monika Dahnken, Erwin Dahnken
Um unseren Dienst zu erweitern,
suchen wir Mitarbeiterinnen und
Mitarbeiter, die wie wir eine Mission
im Kirchendienst erfüllen möchten.
PC-Kenntnisse sind Voraussetzung,
weiteres Wissen bringen wir Ihnen
bei.
Melden Sie sich bei Ihrem
Bischof. Oder rufen Sie uns an.
Wir freuen uns auf Verstärkung in
unserer sehr netten Gruppe. ■
Einfluss ausüben
Österreich (RS): Schwester
Barbara Boll hatte als Schülerin in
den Siebzigerjahren ihr politisches
Aha-Erlebnis, als die Diskussionen
um Frauen- und Minderheitenrechte
und die Anti-Atom-Bewegung losbrachen. Nach Zwischenstationen
bei Amnesty International und in
der Standespolitik als Musikerin
entschloss sie sich schließlich,
parteipolitisch tätig zu werden.
Seit mehr als zehn Jahren übt sie
mit Leidenschaft das Amt einer
Bezirksrätin in Wien aus, wo ihr
besonderes Interesse der Stadtund Verkehrsplanung gilt. Sie ist
Mitglied der Gemeinde Wien II.
Auf ihr Engagement angesprochen,
antwortete sie folgendermaßen:
Immer wieder ergeht an uns der
Auftrag, uns nicht nur um uns selbst,
unsere Familien, Freunde, Arbeitskollegen und weitere Bekanntschaften zu kümmern, sondern
uns auch im Gemeinwesen einzubringen.
Durch die Glaubenserklärung
vom 17.8.1835 (LuB 134) wissen
wir, dass Staaten und Regierungen
zum Nutzen der Menschen eingerichtet wurden, um Gewissensund Religionsfreiheit, Recht auf
Eigentum, Persönlichkeit und Leben,
Gleichheit vor dem Gesetz, Schutz
von Unschuldigen und Bestrafung
von Schuldigen zu gewährleisten.
Seither scheint sich allerdings in
der Öffentlichkeit (und auch in
der Kirche!) ein Bild von Politik
als schmutziges Geschäft und
Politikerinnen und Politikern als
verdorbenen Charakteren festgesetzt zu haben.
Natürlich sind nicht alle
Regierungen der Welt gottgefällig,
aber wollen wir Heiligen sie wirklich nur den anderen überlassen?
Immerhin können wir uns an
Joseph Smith ein Beispiel nehmen,
der für das Präsidentenamt der USA
kandidierte.
Politik ist ohnehin nicht auf die
Ausübung eines öffentlichen Mandats beschränkt, sondern betrifft jegliches Handeln, das einen Einfluss
auf die Gesellschaft, die „Polis“,
nimmt. Dazu möchte ich einige Beispiele anführen, wie sich jeder von
uns in unterschiedlichem Ausmaß
politisch engagieren kann:
1.) Schreiben Sie Briefe und
melden Sie sich bei Bürgerversammlungen zu Wort. Politikerinnen und
Politiker werden oft von verhaltensauffälligen Personen bedrängt,
sodass sie für ein Feedback von
ernst zu nehmenden Personen
sehr dankbar sind.
2.) Finden Sie über das Internet
heraus, wo und wann sich in Ihrer
Nähe Gruppen zu Bürgerbeteiligungsverfahren treffen (z. B. im
Rahmen der „Lokalen Agenda“
der EU), und gehen Sie zu einem
Treffen, dessen Thema Sie interessiert.
3.) Gründen Sie mit anderen
Leuten eine Bürgerinitiative. Diese
haben oft Parteienstellung bei Baugenehmigungen oder Umweltverträglichkeitsprüfungen. Das Knowhow dazu und Kontakte finden sich
relativ leicht über das Internet.
4.) Unterstützen Sie „NGO“
(nichtstaatliche Organisationen) wie
Umweltschutz-, Antiglobalisierungsoder Menschenrechtsorganisationen.
Tragen Sie sich in Mailinglisten für
Petitionen ein, spenden Sie Geld,
arbeiten Sie aktiv in Gruppen mit
oder leisten Sie wissenschaftlichen
und rechtlichen Beistand. Vor allem
NACHRICHTEN DER KIRCHE SEPTEMBER 2009 N11
N12
kennengelernt. Dadurch konnte
ich wieder anderen Menschen
helfen oder Ziele erreichen, die
ich mir gesetzt hatte.
Vor allem im Umgang mit den
Vertretern einer von mir zutiefst
verabscheuten Partei lernte ich,
was es heißt, auch in einem Feind
den Bruder zu erkennen, der
einst mit mir den großen Kampf
im Himmel geschlagen hat. Denn
schließlich habe ich den Ehrgeiz,
nicht nur mein Lebensumfeld mitzugestalten, sondern auch meinen
Einfluss als Heilige der Letzten
Tage auszuüben. ■
Elder Görts spricht vor evangelischen
Weltanschauungsbeauftragten
Ralf Grünke, Redakteur der Regionalen Umschau
Hofgeismar, Deutschland: Elder
Frerich Görts, Gebietssiebziger und
Sprecher der Kirche in Deutschland,
gehörte zu den geladenen Referenten
bei der Jahrestagung für evangelische
landeskirchliche Beauftragte für Weltanschauungsfragen und Referenten
der Kirchenleitungen vom 4. bis 6.
Mai 2009 in Hofgeismar. Das Thema
der Tagung lautete „Praxis und Verständnis der Taufe in religiösen
Gemeinschaften“. Soweit er dies
beurteilen könne, handele es sich
um die erste Begegnung auf dieser
Ebene, stellte Elder Görts zu Beginn
seines Referats fest.
Der Veranstalter, die Evangelische Zentralstelle für Weltanschauungsfragen (EZW) in Berlin,
hatte Referenten von vier Konfessionen eingeladen, über ihr Taufverständnis zu referieren und sich
einer anschließenden Diskussion
zu stellen. Neben Elder Görts waren
Vertreter des Bundes Freikirchlicher
Pfingstgemeinden, der Neuapostolischen Kirche sowie der Christengemeinschaft anwesend. Für den
Vortrag von Elder Görts und die
anschließende, lebendig geführte
Diskussion standen insgesamt 90
Minuten zur Verfügung.
GENEHMIGT VON DER EVANGELISCHEN AKADEMIE HOFGEISMAR
Jugendliche mit ihrem ausgeprägten
Gerechtigkeitssinn sind bei NGO
meist am richtigen Ort.
5.) Engagieren Sie sich in Parteien
und Standesvertretungen.
6.) Richten Sie Ihr Konsum- und
Reiseverhalten nach ethischen und
ökologischen Gesichtspunkten aus.
Überlegen Sie sich, welcher Lohn
einer indonesischen Fabrikarbeiterin
übrig bleiben kann, wenn ein von ihr
genähtes T-Shirt bei uns 5 Euro
kostet. Oder ob Sie wirklich per
Flugzeug importiertes Obst vom
anderen Ende der Welt brauchen,
beispielsweise Weintrauben aus Südamerika, wenn bei uns Frühjahr ist.
7.) Gehen Sie wählen. Treffen Sie
Ihre Wahl sorgfältig und hinterfragen
Sie die Wahlslogans. „Familien fördern“ ist oft eine beschönigende
Formulierung für die Verdrängung
von Frauen vom Arbeitsmarkt,
„Bürokratieabbau“ für den Abbau von
Arbeitnehmerrechten und so weiter.
8.) Legen Sie Zivilcourage an den
Tag. Melden Sie sich zu Wort.
9.) Beten Sie. Für Ihr Land,
für Frieden und Gerechtigkeit, für
Menschen in Bedrängnis – und für
Ihre Feinde. Tun Sie es mit Inspiration
und wahrer Nächstenliebe für Ihre
Gegner. Beten Sie nicht, dass Ihr
Gegner Ihnen zustimmt, sondern
um das, was Ihnen der Geist eingibt.
Der Herr wird Sie überraschen und
Ihre Schlachten schlagen.
Wenn ich meine Erfahrungen in
der Lokalpolitik resümiere, dann
kann ich sagen: Sie bringt mir viel
Ärger, aber auch großen Spaß. Ich
liebe die Auseinandersetzung mit
politischen Gegnern, besonders
wenn man nachher trotzdem mit
ihnen ausgehen kann. Ich habe mich
in neue Sachgebiete eingearbeitet,
habe Kampagnen führen und Pressearbeit gelernt, mich besser vernetzt
und viele verschiedene Menschen
Im Schlösschen Schönburg referierte Elder Frerich Görts vor evangelischen
Weltanschauungsbeauftragten über Taufpraxis und Taufverständnis der Kirche
Hofgeismar befindet sich etwa 25
Kilometer nördlich von Kassel. Die
Evangelische Kirche Kurhessen-Waldeck unterhält dort eine idyllisch
gelegene Akademie, die sich als Ort
des Dialogs versteht und Raum für
Tagungen, Seminare, Fachgespräche
und Diskussionsforen bietet. ■
Im Dienst für die Kommune
„Mormon Helping Hands“ im Einsatz
Brigitte Höpfner, Beauftragte für Öffentlichkeitsarbeit, Pfahl Dortmund
Gelsenkirchen (MD): Als
Projekt der „Mormon Helping
Hands“ haben sich auch in diesem
Jahr Mitglieder der Gemeinde
Gelsenkirchen am 28. März 2009 an
der jährlichen Aktion „GE-putzt“ der
Stadt Gelsenkirchen beteiligt. Sie
gehören zu den 3.499 Teilnehmern,
die die Stadtlandschaft von 22,9
Tonnen Abfall befreit haben. Trotz
schlechten Wetters hat die Aktion
allen Beteiligten viel Freude bereitet.
Einen Filmbeitrag hierzu hat
die Stadt Gelsenkirchen auf ihrer
offiziellen Internetpräsenz veröffentlicht: http://www.gelsenkirchen.de/
Leben_in_GE/GE_putzt_2009/Geput
zt_2009.asp. ■
Neue
Präsidentschaft
für den Pfahl
Neumünster
FOTO VON BRIGITTE HÖPFNER
Erika Heymann, Pfahl-Liahona-Reporterin
FOTO VON BRIGITTE HÖPFNER
Nach getaner Arbeit werden hier stolz die gefüllten Säcke präsentiert
Auch das schlechte Wetter konnte die „Helping Hands“ nicht abhalten zu helfen
Neumünster (MD): Auf der
Pfahlkonferenz am Sonntag, dem
31.5.2009, wurde Hendrik Jensen
von Elder Erich W. Kopischke, Mitglied des Ersten Kollegiums der
Siebziger, und Elder Christiaan H.
Kleijweg, Gebietssiebziger, als neuer
Präsident des Pfahles Neumünster
eingesetzt. Seine Ratgeber sind
Rainer Müller (Zweig Elmshorn)
und Bernhard Cziesla (Gemeinde
Neumünster).
Präsident Jensen ist verheiratet
und hat drei Kinder. Seine Ratgeber
sind ebenfalls Familienväter.
Gleichzeitig wurden HansWerner Stank und seine Ratgeber,
die bisherige Pfahlpräsidentschaft,
mit Dank entlassen. Wir sind diesen
Brüdern von Herzen dankbar für
ihre großartige Arbeit.
In seinem Zeugnis machte Präsident Jensen deutlich, dass die
neue Pfahlpräsidentschaft auf
die Einigkeit und Geistigkeit der
scheidenden Pfahlpräsidentschaft
aufbauen möchte. Er lud die
Anwesenden ein, nicht für sich
selbst zu leben (vgl. Römer 15:1).
NACHRICHTEN DER KIRCHE SEPTEMBER 2009 N13
FOTO VON MARCO SCHILDKNECHT
Ohne meinen Mann
Marianne Dannenberg, Redakteurin der
Regionalen Umschau
Neue Pfahlpräsidentschaft Neumünster: Präsident Hendrik Jensen (Mitte),
Präsident Rainer Müller (links) und Präsident Bernhard Cziesla (rechts)
Wir wünschen der neuen Präsidentschaft in ihrer verantwortungs-
vollen Aufgabe die Führung und den
Segen des Herrn. ■
Der KKV Dortmund e. V. zu Gast
im Pfahlzentrum Dortmund
Brigitte Höpfner, Beauftragte für Öffentlichkeitsarbeit im Pfahl Dortmund
Die 32 interessierten Besucher
informierten sich ausgiebig und
wurden durch das Gemeindebeziehungsweise Pfahlhaus,
das Institutszentrum und die
Genealogie-Forschungsstelle
geführt. Nachdem viele Fragen
beantwortet waren, klang der
Abend mit Erfrischungen und
Smalltalk aus. ■
FOTO VON BRIGITTE HÖPFNER
Dortmund: (MD) Die Mitglieder
des KKV Dortmund treffen sich regelmäßig zu Vorträgen, Diskussionen,
Besichtigungen, religiösen und geselligen Veranstaltungen. Es ist die
„Gemeinschaft der Katholiken in
Wirtschaft und Verwaltung e. V.“
So stand auch der Besuch des
Pfahlzentrums in Dortmund am 6.
März 2009 in ihrem Jahreskalender.
Smalltalk am Ende der Veranstaltung zwischen (v.l.) dem Zweiten Ratgeber in der
Pfahlpräsidentschaft, Bruder Torsten Bruckmann, Hans-Dieter Eikert, 2. Vorsitzender
des KKV Dortmund, und Heinz-Otto Siebelhoff, einem Mitglied des KKV.
N14
Hamburg: Unter dem Motto
„Ohne meine Mann“ hatte die FHVLeiterin des Pfahles Hamburg, Angela
Diener, die verwitweten Schwestern
zum 9. Mai 2009 eingeladen. Sie wollte, dass diese Schwestern einmal die
Gelegenheit hatten, miteinander zu
sprechen, sich Mut zu machen und
voneinander zu lernen.
Schwester Diener hatte für dieses
Treffen ihr Zuhause gewählt, damit
es nicht in einem unpersönlichen
Klassenzimmer stattfinden musste.
Während des Zusammenseins
wurde über die unterschiedlichen
Erlebnisse, die das Abschiednehmen
begleiteten, gesprochen. Eine Teilnehmerin sagte, dass man zwar eine
liebe Schwester zur Seite habe, aber
der Mann stürbe doch immer zu
früh.
Die Schwestern erkannten, dass
es in vielen Punkten Gemeinsamkeiten gibt, aber auf der anderen
Seite doch sehr unterschiedliche
Erfahrungen gemacht werden.
Während einige mit der Einsamkeit
kämpfen und sich nach Streicheleinheiten sehnen, sind andere wieder
sehr dankbar für die Selbständigkeit,
die sie erreicht haben. Sie können
sich ihre Zeit einteilen und vieles
selbst bestimmen. Viele sind dankbar, dass der Partner nicht mehr
zu leiden braucht und dass sie das
Sterben begleiten konnten.
Aber das Leben geht weiter,
und mit Zitaten von Propheten
und Schriftstellern und Zeitungsausschnitten wurde darüber
gesprochen, was man nun daraus
machen kann und was vor allem
tröstet. Es ist wichtig, dass aus
eigener Erfahrung geschöpft wird,
FOTO VON MARIANNE DANNENBERG
Die verwitweten Schwestern im Heim ihrer Pfahl-FHV-Leiterin Angela Diener
um selbst andere besser trösten zu
können. Es ist wichtig, gute Freunde
zu haben, mit denen man sich auch
mal zu einem Spiel treffen kann, um
der Seele etwas Gutes zu tun. Es gibt
immer wieder einen neuen Anfang,
in dem ein besonderer Zauber
wohnt, der uns beschützt und der
uns hilft, zu leben (H. Hesse).
Die Schwestern waren dankbar für
die gute Idee dieser Einladung. Könnte man eigentlich wiederholen! ■
„Der Wolf und die sieben Geißlein“
lockt Kindergärten an
Eva-Maria Bartsch, Redakteurin der Regionalen Umschau
Mittweida: Während der Winterferien im Februar 2009 erfreuten
talentierte Mitglieder der Gemeinde
Mittweida, Pfahl Dresden, die Kinder
der umliegenden Kindergärten, des
Hortes sowie der Gemeinde mit
dem Märchen „Der Wolf und die
sieben Geißlein“. Seit mehreren
Jahren wird diese Aktivität mit
einem neuen Märchenstück für
die Öffentlichkeit durchgeführt,
wobei sich dann der hintere Teil
der Kapelle in eine Bühne verwandelt.
Die Inszenierung in diesem
Jahr hatte eine Besonderheit: Alle
Stimmen wurden vorher von einem
Experten für Musik- und Tontechnik
aufgenommen und teilweise bearbeitet. Dazu produzierte er auch
eine „Hintergrundmusik“. Mit dieser
Vorbereitung konnten sich die Darsteller besser auf die schauspielerische Gestaltung konzentrieren.
Textpannen waren ausgeschlossen.
Die größte Anspannung ergab sich
in der Maske: Schwester Will Borny
verwandelte die Mimen professionell
in den Wolf und die Ziegen. So geschminkt, durften sie sich nicht
mehr ins Gesicht fassen, was bei
dem Lampenfieber nicht einfach war.
Jede der insgesamt vier Vorstellungen war gut besucht, sodass fast
300 Gäste die Aufführungen sahen.
Vergessen waren Mühen und Ängste,
als die Darsteller mit Beifall und
strahlenden Kinderaugen belohnt
wurden. Eine Familie mit vielen
Kindern bedankte sich freudig, weil
sie als Hartz-IV-Empfänger keine
Möglichkeit hat, in eine Theatervorstellung zu gehen. Aber diese war
kostenfrei.
Die „Freie Presse Mittweida“
berichtete darüber am 19.2.2009
unter der Überschrift: „Geißlein
muss viermal in den Uhrenkasten –
Märchenspiel im Gemeindeheim
der Mormonen kommt bei den Mittweidaer Kindern sehr gut an“. ■
FOTO VON MICHAELA KUX
Die Kirche
in den Medien
„Mormonensiedlung“ abgerissen
Die Mittweidaer Theatergruppe nach der erfolgreichen Aufführung von „Der Wolf
und die sieben Geißlein“
Frankfurt am Main (RG) –
Über den Abriss der sogenannten
„Mormonensiedlung“ im Tannenweg
NACHRICHTEN DER KIRCHE SEPTEMBER 2009 N15
Impressum Regionale Umschau
Deutschland – Österreich –
Schweiz
in Bad Vilbel berichtet die „Frankfurter Rundschau“ am 16. April 2009.
Die neun Gebäude, die früher von
Mitarbeitern der Kirchenverwaltung
bewohnt wurden, seien inzwischen
baufällig. ■
Suche nach Vorfahren „emotional sehr
bewegend“
Forst (RG) – Die „Lausitzer Rundschau“ stellt am 16. April 2009 die
Arbeit der Genealogie-Forschungsstelle in Forst vor. Es sei „emotional
sehr bewegend, wenn Suchende ihre
Wurzeln um eine weitere Generation
zurückverfolgen können“, so Birgit
Haase, die Leiterin der Forschungsstelle. ■
Kirche am Frankfurter Rat der
Religionen beteiligt
Frankfurt am Main (RG) – Nach
der ersten offiziellen Pressekonferenz des neu gegründeten „Rates
der Religionen“ in Frankfurt findet
die Beteiligung der Kirche am
Gremium tags darauf, am 7. April
2009, Erwähnung in der „Frankfurter Allgemeinen Zeitung“, der
„Frankfurter Rundschau“, „BILD
Frankfurt“ sowie im „Hessischen
Rundfunk“. ■
Missionare
Aus dem deutschen Sprachraum wurden folgende Mitglieder auf Mission
berufen:
Leitender Redakteur:
Reinhard Staubach (RS)
Chefin vom Dienst:
Françoise Schwendener (FS)
Zentralredaktion:
Ralf Grünke (RG)
Redaktion Deutschland Nord:
Marianne Dannenberg (MD),
Hindenburgdamm 70, 25421 Pinneberg,
Deutschland; md@tohuus.de; zuständig
für die Pfähle Berlin, Dortmund, Düsseldorf, Hamburg, Hannover, Neumünster
und die Distrikte Neubrandenburg,
Oldenburg
Redaktion Deutschland Süd
und Schweiz:
Eva-Maria Bartsch (EB), Pirnaer Landstr.
316, 01259 Dresden, Deutschland;
evamariabartsch@aol.com; zuständig
für die Pfähle Bern, Dresden, Frankfurt,
Heidelberg, Leipzig, München, Nürnberg,
St. Gallen, Stuttgart, Zürich und den
Distrikt Erfurt
Redaktion Österreich:
Judith Hansen (JH), Am Wiesenhof
3/27, A-4813 Altmünster, Österreich;
judith.hansen@gmail.com; zuständig
für die Pfähle Salzburg, Wien
Ihre Beiträge für die Regionale Umschau
sind uns stets willkommen. Die Redaktion behält sich vor, die Artikel zu kürzen
oder anzupassen. Die Veröffentlichung
der Texte und Fotos hängt von deren
Qualität, Angemessenheit und dem
verfügbaren Platz ab. ■
Jachen Duschletta,
Zweig Ebnat-Kappel,
Pfahl St. Gallen:
England-Mission
London Nord
Mathias Hofbauer
Gemeinde Wien 3,
Pfahl Wien:
Deutschland-Mission
Frankfurt
N16
Matej Grahovac
Gemeinde Ellwangen,
Pfahl Stuttgart:
Slowenisch-Kroatische
Mission
Gabriel Knapp
Gemeinde Graz,
Pfahl Wien:
Arizona-Mission
Phoenix
Jonathan Happel
Gemeinde Stuttgart,
Pfahl Stuttgart:
Australien-Mission Perth
Matthias Weng
Gemeinde Esslingen,
Pfahl Stuttgart:
Deutschland-Mission
Frankfurt
Deutschland (RS): Am 16.
September 1938 – ein Jahr vor Ausbruch des Zweiten Weltkriegs –
verfügt die Erste Präsidentschaft
der Kirche, dass sämtliche Vollzeitmissionare wegen der Sudetenland-Krise aus Deutschland
evakuiert und neutralen Staaten
zugeführt werden. Die Missionare
kehren kurzzeitig zurück, werden
jedoch erneut am 24. August 1939
aus dem Gebiet des Deutschen
Reiches ausgeflogen. Die ersten
Nachkriegsmissionare des Jahres
1947 finden ein geteiltes Land vor.
Ulrich Rückauer ■
EUROPE AREA (GERMAN)
Aus der Geschichte der Kirche
Simon Bertuleit
Gemeinde Esslingen,
Pfahl Stuttgart:
Deutschland-Mission
Hamburg