Schauen Sie selbst - agro
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Das Magazin für den professionellen Pflanzenbau Nr. 3 Technik, die begeistert! 2 Agritechnica 2013 Impressionen von der Agritechnica 2013… …mehr darüber in der nächsten Ausgabe LEMKEN live! Editorial und Inhalt editorial Liebe Leserinnen und liebe Leser, Top-Qualität zu fairen Preisen – das dürfen Landwirte von einem erfolgreichen Landtechnik-Hersteller wie LEMKEN erwarten. Diesen Anspruch können wir dank eines kompetenten Mitarbeiterteams erfüllen. Weltweit arbeiten bei LEMKEN inzwischen mehr als 1.000 Vertriebs- und Servicespezialisten, Berater, Entwicklungsingenieure und Facharbeiter daran, die Trends im Pflanzenbau und innovative technische Entwicklungen aufzuspüren, diese in leistungsfähige Technik umzusetzen und LEMKEN zu einem zuverlässigen Partner für professionelle Pflanzenbauer weiterzuentwickeln. Einige dieser Menschen stellen wir auch in der nun vorliegenden aktuellen Ausgabe von LEMKEN live wieder vor. So beispielsweise Gottfried Giesen, der als Chef-Entwickler die Geschicke des Unternehmens bereits seit fast drei Jahrzehnten begleitet, oder auch Heinrich Grande, der die Marke LEMKEN nach der Wiedervereinigung in den neuen Bundesländern maßgeblich mit aufgebaut hat. Aber auch unsere Auszubildenden Raphael Angenendt, Andreas Bröcheler und Michael Janßen, die mit ihrem „Krötenpflug“ LEMKEN würdig beim Wettbewerb „Jugend forscht“ vertreten haben, oder Max Wilmsen-Schreuder, stellvertretend für unsere vielen Vorführfahrer, die im engen Kontakt mit den Landwirten die LEMKEN Technik in die Praxis einführen. Die Personalstruktur bei LEMKEN ist sehr gesund. Die nachstrebende junge Generation ist bestens ausgebildet und profitiert gleichzeitig von den Erfahrungen der „alten Hasen“. Und egal ob in den Büros, in den Werkshallen oder draußen auf dem Acker: Alle Mitarbeiter verbindet die Motivation, den Landwirten praxisgerechte Lösungen anzubieten und damit auch das eigene Unternehmen voranzubringen. Kein anderer aber hat die Geschicke von LEMKEN über viele Jahre hinweg so nachhaltig geprägt wie Dr. Franz-Georg von Busse. Er war 22 Jahre lang Geschäftsführer bei LEMKEN. Darüber hinaus gehört er zu den markanten und besonders engagierten Persönlichkeiten der Landtechnikbranche. Wir danken Dr. Franz-Georg von Busse für die sehr erfolgreiche Arbeit! Ihre Ihr Nicola Lemken Gesellschafterin Anthony van der Ley Geschäftsführer inhalt Impressionen Agritechnica 2013 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 2 Editorial und Inhalt . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 3 Zerspanung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 4 Porträt – Heinrich Grande. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 5 Interview – Gottfried Giesen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 8 LEMKEN AgroTraining . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 9 Der neue Rubin 12. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 11 Vorführfahrer . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 12 Karriere bei LEMKEN . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 27 reportagen und berichte Belgien – Pascal Wauters . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 6 Frankreich – Maschinenringe . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 13 Frankreich – Pascal Moine . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 14 Russland – OAO WLMK . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 15 Russland – Bison-Track-Show 2013 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 16 Tschechien – Brüder Růžička . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 18 England – M.H. Poskitt Ltd . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 20 Kanada – Morris Feduk . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 22 Niederlande – Jaco Burgers . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 24 Deutschland – Dittmar Bähr . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 26 en sind sie an weiteren und künftig ressiert? inte live Ausgaben des LeMkeN lemken.com Dann schreiben Sie uns unter live@ lar aus rmu aktfo Kont r unse Sie n oder fülle unter www.live.lemken.com impressum herausgeber: LEMKEN GmbH & Co. KG Weseler Straße 5 • 46519 Alpen • Tel.: +49 2802 81-0 • Fax: +49 2802 81 220 E-Mail: lemken@lemken.com • Web: www.lemken.com Verantwortlich i.s.d.P.: Anthony van der Ley, Geschäftsführer konzept und realisation: agro-kontakt GmbH Druckerei: Görres-Druckerei LEMKEN live ist urheberrechtlich geschützt. Eine Verwertung von Beiträgen mit Einverständnis des Herausgebers ist zulässig. Der Inhalt von LEMKEN live wird mit größter journalistischer Sorgfalt erstellt; es wird jedoch keine Gewähr übernommen. 3 4 Zerspanung Zerspanung – Millimeterarbeit im großen Stil Drehen, Bohren, Fräsen – das sind die klassischen Tätigkeiten bei der Werkstückherstellung. In der modernen Fertigung wird dies in dem Arbeitsbereich Zerspanung zusammengefasst. „Sitzt, passt, wackelt und hat Luft“, sagt der Handwerker, wenn sein Werk gelungen ist oder gelungen scheint. Das sprichwörtliche Handwerkermotto hat in der industriellen Fertigung jedoch längst ausgedient. Das beweist auch ein Blick in die LEMKEN Produktionshallen. Hier produzieren 46 Facharbeiter mit hochmodernen, computergesteuerten Spezialmaschinen Werkstücke in höchster Präzision. Neben Härten und Vergüten (siehe dazu LEMKEN live, Ausgabe 2) zählt der Bereich Zerspanung zu den Kernkompetenzen des Unternehmens. „Alles, was besonders präzise sein muss, fertigen wir in unserem Werk selbst, nur wenig wird ausgesourct“, erläutert Gerald Günther, der als Programmierer CNC die Verarbeitungsabläufe fest im Blick hat. Hinter dem Begriff Zerspanung verbergen sich die typischen Arbeitsschritte der Metallverarbeitung. Zur Zerspanung zählen alle mechanischen Bearbeitungsverfahren, bei denen das Material in die gewünschte Form gebracht wird, indem überflüssiges Material in Form von Spänen abgetragen wird. In der Zerspanung erhalten die Einzelteile aus hochvergüteten Stäh- len durch fräsende, drehende oder bohrende Bearbeitung ihre endgültige Form. Höchste Präzision im hundertstel Millimeterbereich ist erforderlich. Deshalb werden große computergesteuerte Werkzeugmaschinen und Spezialbohrer, die das vergütete Metall exakt und schonend bearbeiten können, eingesetzt. Auf bis zu sieben Meter langen Arbeitstischen lassen sich mehrere Teile gleichzeitig bearbeiten. Neben Qualität ist somit auch die Schnelligkeit bei der Fertigung gewährleistet. Das Ziel der Bearbeitung: Langlebige verschleißfeste Werkzeuge wie beispielsweise Pflugkörper. und 2 Die Aufträge gelangen, entsprechend aufbereitet, zum ersten Arbeitsplatz der Fertigung. Dort wird die Spanvorrichtung eingerichtet. 1 1 4 2 5 3 ie Bearbeitungszentren D sind bis zu sieben Meter lang, sodass mehrere Werkstücke gleichzeitig bearbeitet werden können. 4 usspindeln der A Kreiseleggenwanne 3 6 5 Technische Zeichnung, Spanplan. 6 Vor dem Serienstart erfolgt eine umfangreiche Qualitätsprüfung des Werkstückes. Auch dafür stehen moderne Messmittel zur Verfügung. Porträt – Heinrich Grande Der LEMKEN Pionier im Osten Deutschlands Die blaue Farbe mit dem weißen Schriftzug war in der ehemaligen DDR unbekannt. Heinrich Grande ist es nach der Wende gelungen, in nur wenigen Jahren den Markt für die LEMKEN Produkte zu erschließen. denen die Felder mehrfach überfahren wurden. Die Arbeitsergebnisse, vor allem die Rückverfestigung des Saatbettes, waren nicht zufriedenstellend. Die heimische Landtechnikproduktion hatte dazu aber keine Alternativen zu bieten.“ Somit sollte der Weg eigentlich frei sein. Fast ein Vierteljahrhundert gehört Heinrich Grande nun schon zum festen Mitarbeiterstab von LEMKEN. Und auch davor war der gelernte Landmaschinenschlosser und Dipl.-Ing. (FH) Landtechnik schon jahrelang in der landwirtschaftlichen und landtechnischen Branche zu Hause. Als Technischer Leiter einer 7.000 Hektar großen LPG hat er die Anforderungen der ostdeutschen Landwirtschaft en détail kennengelernt. Doch so einfach war es nicht, auf dem Markt Fuß zu fassen. „Ich bewegte mich in einer Landmaschinenhandelswüste, es fehlte eine funktionierende Infrastruktur und ein Händlernetz, das bereit war, sich auf die neue LEMKEN Technik einzulassen. Ein wichtiger Grundstein war im Juli 1991 die Eröffnung einer Niederlassung im Verkaufsgebiet und die Einstellung der Kundendienstmitarbeiter Norbert Pape und Dietmar Koch. Mit unzähligen Feldvorführungen und Be- ratungsgesprächen habe ich mich langsam an die Klientel herangearbeitet.“ Mit großem Erfolg. Bei Pflügen ist LEMKEN im Verkaufsgebiet von Heinrich Grande Marktführer. „Und auch bei den Kurzscheibeneggen“, meint der Vertriebsprofi. Bei allen anderen Geräten gehört LEMKEN zumindest zu den großen Drei. Heinrich Grande setzte im letzten Jahr rund 5 Millionen Euro um. Das ist für die großflächigen Ostbetriebe ein sehr akzeptables Ergebnis. „Und der Pflug erlebt bei uns gerade eine Renaissance“, weiß Grande zu berichten. „Je besser die Getreidepreise, desto besser ist das für den Pflug. Weil es sich lohnt, in die mechanische Bekämpfung von Unkräutern und Krankheiten zu investieren. Am 31.12.2013 geht Heinrich Grande in den wohlverdienten Vorruhestand. Seine Frau macht das auch – und die beiden wollen dann ihre Freizeit gemeinsam so richtig genießen. Nach der Wende kam es zu ersten Kontakten von LEMKEN. 1990 besuchte Grande auf Einladung das Unternehmen in Alpen, 1991 brachte man alles unter Dach und Fach. Als Gebietsverkaufsleiter für SachsenAnhalt, Südwest-Brandenburg und Mitte Thüringen leistete Grande echte Pionierarbeit. Als Türöffner bezeichnet er den Scheibengrubber Smaragd und die Saatbettkombination Kompaktor, mit denen nicht nur neue Geräte, sondern auch eine komplett neue Arbeitsweise in den Pflanzenbaubetrieben Einzug hielt. „Zu DDR-Zeiten nutzte man Scheibeneggen und Feingrubber, mit Dank des unermüdlichen Einsatzes von Heinrich Grande gehört LEMKEN heute zu den führenden in Ostdeutschland. 5 6 Pascal Wauters favorisiert die neue Sirius 10 auch für die Abschlussbehandlung in Getreide. „Hier kommt nichts anderes hin“ Beste Böden, kluge Fruchtfolgen und eine exzellente technische Ausstattung sind für den Belgier Pascal Wauters, der einen 175 Hektar-Betrieb bewirtschaftet, die Erfolgsgaranten, LEMKEN ist ein wichtiger Partner bei der Betriebsbewirtschaftung. „Und hier kommt nichts anderes hin“, betont Pascal Wauters. Damit ist eigentlich schon alles gesagt. Zumindest was seinen Maschinenpark betrifft. Reportage Belgien – Pascal Wauters Vater und Sohn – ein erfolgreiches Gespann. Der Familienbetrieb ist in Landen, einem Ort in der Region Vlaams-Brabant zu Hause, einem begünstigten Ackerbaustandort, auf dem Zuckerrüben, Kartoffeln und alle anderen lukrativen Marktfrüchte prächtig gedeihen und beste Erträge bringen. Eine Besonderheit im Anbaukonzept ist der Flachs, der in der Fruchtfolge des Betriebes neben den Ackerbohnen eine wichtige Aufgabe übernimmt. Langjähriger Fruchtfolge-Rhythmus Flachs steht nur alle sechs Jahre auf demselben Standort. Wauters pflügt zum Winter, im Februar düngt er die Flächen. Nach der Saatbettvorbereitung wird der Flachs mit einer Aussaatstärke von 120 kg/ha etwa Mitte März ausgesät. Die Pflanzenschutzmaßnahmen beim Flachs sind überschaubar. Sehr früh, wenn der Flachs etwa zwei bis drei Zentimeter hoch ist, spritzt Wauters gegen den Flachskäfer und gegen Blattläuse, etwa zwei Wochen später setzt er noch einmal ein Herbizid ein. Fungizidspritzungen sind nur unregelmäßig und nach Bedarf erforderlich. Danach heißt es warten bis zur Ernte. Bestände, die für die industrielle Fasernutzung vorgesehen sind, lässt Wauters komplett mit Wurzel ernten. Für die Saatgutvermehrung wird der Flachs gedroschen. „Die Kultur wertet meine Fruchtfolge in vielerlei Hinsicht auf“, erläutert Wauters. „Der Flachs hinterlässt eine gute Bodenstruktur im August. Die Vorfruchtwirkung für Winterweizen ist sehr gut. Aber auch der Flachs selbst bringt aufgrund fester Abnahmeverträge gute Deckungsbeiträge.“ In der Maschinenhalle überwiegt die Farbe Blau. 365-Tage LEMKEN Für die gesamte Bodenbearbeitung inklusive Pflügen sowie für die Aussaat nutzt der Betriebsleiter auf seinem Betrieb ausschließlich, und schon seit vielen Jahren LEMKEN Technik. In der Maschinenhalle stehen unter anderem eine Sämaschine Saphir, eine Kreiselegge Zirkon 10 und die Saatbettkombination Korund. Seit diesem Frühjahr ist Pascal Wauters auch Besitzer der neuen Sirius 10. Die Spritze war eine der ersten, die in der LEMKEN Montagehalle in Föhren vom Band gelaufen ist (siehe auch LEMKEN live, Ausgabe 2). Neben der Sirius arbeitet der Betriebsleiter bereits seit 2010 mit der Anhängespritze Albatros 5000. Überdimensioniert ist diese Ausstattung für ihn nicht. „Zwei Spritzen helfen mir, meine Pflanzenschutzmaßnahmen nach meinen Vorstellungen durchzuführen, sie machen die Arbeiten sicherer, exakter und flexibler“, erläutert Wauters sein Konzept. So führt er beispielsweise den Pflanzenschutz auf Versuchsflächen der Der Flachs ist ein wichtiges Glied der Fruchtfolge. Zuckerfabrik durch. Früher musste die Spritze deshalb sehr häufig gereinigt werden, um unerwünschte Spritzreste zu vermeiden. „Die häufige Spritzenreinigung war immer auch ein Zeitproblem“, erinnert sich Wauters. Noch schwieriger war es für ihn, in Zuckerrüben und Getreide den jeweils optimalen Spritzzeitpunkt nutzen zu können. „Die Rüben vertragen die Behandlungen in den Morgen- und Abendstunden einfach besser, Getreide kann man sehr gut auch am Tage behandeln. Mit den beiden Spritzen kann ich jetzt den richtigen Moment viel besser nutzen – und das ohne zeitaufwändige Spritzenreinigung.“ „In diesem Jahr habe ich die Sirius überwiegend in den Rüben und im Mais eingesetzt“, beschreibt Wauters weiter den Arbeitsablauf. „Auch für die Abschlussbehandlung im Getreide ist sie für mich die bessere Alternative.“ Nach den guten Erfahrungen mit den LEMKEN Klassikern für die Bodenbearbeitung und die Aussaat hat Wauters mit der Pflanzenschutztechnik Neuland betreten. Das erste Einsatzjahr für die neue Sirius hat Pascal Wauters darin bestätigt, die richtige Wahl getroffen zu haben. „Ich bin sehr zufrieden. LEMKEN ist der Devise treu geblieben, einfache Lösungen für komplexe Zusammenhänge zu finden.“ „Ein gutes Beispiel ist dafür das System QuickConnect oder die Ecospray-Software. Auch Qualität, Zuverlässigkeit und Service stimmen“, urteilt Pascal Wauters. 100 Tage Bewährung gibt es für Politiker im neuen Amt, 150 Hektar hatte die Sirius. Sie darf bleiben. 7 8 Interview – Gottfried Giesen Leistung, Effizienz, Komfort Fachbegriffe wie aktive Bodenbearbeitung oder Parallelogramm geführtes Doppel scheibenschar mit Druckrolle fallen bei LEMKEN gern in einem Atemzug mit dem Namen Gottfried Giesen. Die Entwicklungen sind vor allem auch seine „Babys“. technik, die nun sehr viel stärker mit der Bodenbearbeitung verknüpft ist als vorher. Doch auch schon andere Hersteller waren diesen Weg gegangen. In dieser Phase war es deshalb wichtig, für die LEMKEN Maschinen Alleinstellungsmerkmale auf dem Markt zu finden. Ein gutes Beispiel sind die Getriebe betriebenen Werkzeuge. Bei LEMKEN ist der Getriebekasten aus einem Guss gefertigt und das Getriebesystem weist Traktoren-vergleichbare Qualitäten auf. L l: Gibt es solch ein Alleinstellungsmerkmal auch bei der Drilltechnik? Gottfried Giesen, Chief Technical Officer Gottfried Giesen begleitet seit fast drei Jahrzehnten die Geschicke des Unternehmens und hat ihm als Chief Technical Officer mit geschäftsleitender Funktion seinen Stempel aufgedrückt. LEMKEN live sprach mit Gottfried Giesen über Bodenbearbeitung, Aussaat und über das neue LEMKEN Geschäftsfeld – den Pflanzenschutz. L l: Herr Giesen, was genau macht ein Chief Technical Officer? Giesen: Auf Deutsch übersetzt heißt das, dass ich für den Bereich Produkt entwicklung Systemtechnik verantwortlich bin. Ich mache das bereits seit 1991. In meiner Anfangszeit standen die Bodenbearbeitungs- und später die Drilltechnik im Vordergrund. Bei LEMKEN habe ich den Übergang von der passiven zur aktiven Bodenbearbeitung und hin zur konservierenden Bodenbearbeitung begleitet. Die logische Konsequenz war die Erweiterung der Geschäftsaktivitäten auf die Drill- Giesen: Unbedingt. Bei den Drillmaschinen sind wir den Weg der flexiblen Kombinierbarkeit mit der eigenen Bodenbearbeitungstechnik gegangen. Zielvorgaben für uns Entwickler waren Eigenschaften wie exakte Tiefenführung, verstopfungsfreies Arbeiten und Zudecken des Saatgutes. Das Parallelogramm geführte Doppelscheibenschar mit Druckrolle erfüllte diese Anforderungen perfekt und hat sich durchgesetzt. L l: Seit 2005 produziert LEMKEN auch Pflanzenschutzspritzen. Wie gewagt war diese Entscheidung, in einen doch eigentlich gut versorgten Markt einzusteigen? Giesen: Dieser Schritt war eine logische Konsequenz aus unserem Selbstverständnis heraus. Der Pflanzenschutz nimmt beim Ackerbau eine Schlüsselrolle ein. Mit unserem Portfolio schließen wir so die Produktpalette für den professionellen Ackerbau. Auch hier haben wir konsequent nach unverwechselbaren Merkmalen gesucht auf der Basis des in der Praxis gut etablierten Jacoby und RTS Knowhows. L l: Welche Details sind LEMKEN Spezialitäten? Giesen: Dazu zählt sicherlich das QuickConnect-System, mit dem sich die Anbauspritzen sehr viel komfortabler an den Traktor anbauen lassen. Sehr speziell ist auch die Einzeldüsenschaltung bzw. -überwachung, mit der jede Düse über eine Ringleitung ab- oder zugeschaltet werden kann. Die Teilbreiten lassen sich sehr einfach über Schaltventile steuern. Und schließlich sind die unverwechsel baren Gestänge und die einfache Handhabung erwähnenswert. L l: Welche Philosophie steht hinter Ihrer Arbeit? Giesen: Egal was wir tun, immer steht die Frage „Was erwartet der Landwirt“ im Fokus. Wir denken, das sind vor allem die Arbeitsqualität und im Pflanzenschutz die Applikationsgenauigkeit. Der Anspruch an die Genauigkeit wird meiner Meinung nach sogar noch weiter steigen. Das berücksichtigen wir in unserer Arbeit. Nicht der größere Tank ist deshalb wichtig, sondern der Weg, den die Spritzbrühe von dort aus aufs Feld nimmt. Hier sehen wir eindeutig unsere Stärken. Von Arbeitsfeldern, in denen wir nicht von Beginn an Möglichkeiten einer Alleinstellung sehen, lassen wir die Finger. Potenzial sehen wir jedoch noch bei den Anhängefeldspritzen. Eine Vorserie der Vega, einer von LEMKEN komplett entwickelten Feldspritze, wurde auf der Agritechnica ausgestellt. Die Markteinführung ist für 2015 geplant. LEMKEN AgroTraining Gerste runter, Kurzscheibeneggen drauf – das AgroTraining läuft unter echten Praxisbedingungen. Train the Trainer Die Abteilung AgroTraining im Hause LEMKEN ist zuständig für die Aus- und Weiterbildung der nationalen und internationalen Vertriebs- und Servicepartner. In den Schulungen vermittelt das AgroTraining Argumente für den Verkauf sowie technisches Know-how für die tägliche Arbeit mit dem gesamten Produktprogramm. So weit, so gut. Doch hinter diesen sachlichen Beschreibungen steckt weit mehr. Faszination Landtechnik, Begeisterungs fähigkeit und je nach Wetterlage auch viel Schweiß „und den Teamspirit gibt‘s on top noch oben drauf“, meint Peter Baumgärtner, Leiter der Abteilung AgroTraining. Der jedoch sieht sich weniger als der Mann an der Spitze, sondern als Partner in einem gleichberechtigten Team, in dem von fünf Experten die vier Produktgruppen Pflüge, Grubber und Kurzscheibeneggen sowie Drillmaschinen und Feldspritzen vertreten werden. Seit 2008 kommen einmal im Jahr Mitarbeiter, Importeure und Vertreter der Tochtergesellschaften aus der ganzen Welt in Deutschland beim AgroTraining zusammen. In diesem Jahr standen die Kurzscheibeneggen auf dem Programm, 2012 waren es die Pflüge und in den Jahren davor Grubber und Universaldrillmaschinen. Juli 2013 Die Gerste auf den Flächen der Agrargenossenschaft Göhra nahe Dresden war gerade noch rechtzeitig geerntet worden, sodass dem Großeinsatz der Scheibeneggen nichts mehr im Wege stand. Insgesamt mussten sich einschließlich der LEMKEN Geräte 7 Fabrikate miteinander messen. „Es geht aber nicht darum, die Konkurrenz schlecht zu machen“, erläutert Peter Baumgärtner den Ansatz des AgroTrainings. „Vielmehr werden wir mit unseren Gästen versuchen, sehr objektiv Vor- und Nachteile der Geräte herauszuarbeiten.“ Das Gleiche machen vor dem AgroTraining auch die Entwicklungsingenieure auf der Suche nach Optimierungspo- 9 10 live tenzial der eigenen Maschinen. Als Referenzgeräte standen in diesem Jahr die LEMKEN Kurzscheibeneggen Heliodor und Rubin 9 und der neue Rubin 12 im Mittelpunkt. Intensive Dialoge Insgesamt kamen 200 Mitarbeiter gruppenweise zum Feldcamp nach Sachsen. Ein Lehrgang dauert einen halben Nachmittag und einen halben Vormittag, dann ist Bettenwechsel. In überschaubaren Gruppen informieren die AgroTrainer über den Aufbau der LEMKEN- und der Konkurrenzgeräte sowie über die Handhabung und Bedie- nerfreundlichkeit. Anschließend sind die Kurzscheibeneggen im praktischen Einsatz zu sehen, sodass die Arbeitsqualität auf dem Feld bewertet werden kann. Vom Verkäufer zum Systemberater „Unsere Leute müssen auch wissen, was die Geräte anderer Hersteller unter welchen Bedingungen leisten, und sie sollen natürlich nach Abschluss des Trainings alle Vorzüge unserer Technik kennen“, meint Baumgärtner. „Wir wollen auf diesem Weg Systemberater ausbilden, die in der Lage sind, mit einem umfangreichen Wissen langfris- Die Einstellfunktionen werden erläutert und die Arbeitsergebnisse unmittelbar auf dem Feld geprüft. BU BU Die Stoppelbearbeitung mit dem Rubin 12 stand im Mittelpunkt des Interesses. tige Kundenbindungen aufzubauen“, ergänzt er. „Und sie sollen natürlich das Neuerworbene mit nach Hause nehmen und dort weitergeben.“ Mit der Ausweitung der LEMKEN Exportmärkte und der wachsenden Produktpalette nimmt die Bedeutung des AgroTrainings beständig zu. „Wir sind inzwischen in mehr als 55 Ländern vertreten“, so Baumgärtner, „zunehmend auch in Schwellenländern, die gerade erst den Schritt zur großflächigen Mechanisierung in der Landwirtschaft machen. Da hat eine intensive Beratungsarbeit allerhöchste Priorität.“ Kurzscheibenegge Rubin 12 11 Tiefer, schneller, intensiver – der neue Rubin 12 Mit dem Rubin 12 ergänzt LEMKEN jetzt sein Kurzscheibeneggenprogramm aus Heliodor 8 und Rubin 9 um eine neue Baureihe, die bis zu 20 Zentimeter tief arbeiten kann. Damit erschließt die neue Kurzscheibenegge auf allen Böden Arbeitsbereiche, die bisher nur Grubbern vorbehalten waren. Im modernen Ackerbau werden die Erhaltung der Bodenstruktur, das Strohmanagement sowie die frühzeitige mechanische Unkrautbekämpfung – Stichwort „Resistenzmanagement“ – immer wichtiger. Beim Aufbau kräftiger und gesunder Bestände spielen Faktoren wie Feldaufgang, Wurzelbildung, Erosionsvermeidung oder effiziente Wassernutzung eine entscheidende Rolle. Bei der Stoppelbearbeitung geht es darum, die positiven Effekte des Strohs zu fördern und seine negativen Einflüsse zu minimieren. Der neue Rubin 12 spielt hier seine ganze Stärke aus. Wesentlich verantwortlich dafür sind die speziell angeordneten großen Hohlscheiben, mit denen große Mengen an Ernterückständen hervorragend eingearbeitet werden können. Hohlscheiben weisen neben der sehr guten Mischintensität einige weitere Vorteile gegenüber Zinken auf. Hervorzuheben sind der geringere Zugkraftbedarf, hohe Fahrgeschwindigkeiten und die damit verbundene höhere Flächenleistung bei gleichzeitig reduziertem Kraftstoffbedarf. Die gezackten Hohlscheiben des Rubin 12 stellen mit einem Durchmesser von 736 mm und einer Materialstärke von sechs mm eine neue Leistungsklasse unter den Kurzscheibeneggen dar. Ihre symmetrische Anordnung in jeder Reihe sorgt selbst bei Fahrten am Hang für einen präzisen Geradeauslauf ohne Seitenzug. Die Werkzeuge sind einzeln an einem hochvergüteten Holm angebracht. Dessen spezielle Form sorgt für maximalen Freiraum zwischen den Scheiben. Die Scheiben sind um 20 Grad zum Boden und um 16 Grad zur Fahrtrichtung schräg gestellt. Das sorgt für einen optimalen Einzug und ermöglicht die ganzflächige Arbeit. Auf diese DEr Rubin 12 auf einen Blick Universelle Kurzscheibenegge für hohe Flächenleistung auch in großen Arbeitstiefen Konzipiert für die Einarbeitung von großen Mengen an Ernterückständen In Arbeitsbreiten von drei bis sechs Metern Arbeitstiefe von drei bis 20 Zentimeter 736 mm Scheibendurchmesser Symmetrische Scheibenanordnung Jede Scheibe ist einzeln über ein Federpaket gegen Überlast gesichert Verschiedene Walzen für unterschiedliche Bodenverhältnisse und Einsatzbedingungen Ganzflächige Bodenbearbeitung ab sieben Zentimeter Arbeitstiefe Bei einer Bearbeitungstiefe von 20 Zentimetern werden circa 30 Tonnen Erde pro Hektar bewegt, bei acht Zentimetern sind es beispielsweise „nur“ 12 Tonnen. Art wird ein optimales Misch- und Krümelergebnis erzielt. Verstopfungen sind nahezu ausgeschlossen. Das gute Arbeitsergebnis wird durch den Prallstriegel, der hinter der 1. Reihe Hohlscheiben läuft, weiter verbessert. Er sorgt für eine intensive Mischung und Krümelung des Bodens, der folgende Nivellierstriegel hinter der zweiten Scheibenreihe hinterlässt eine ebene Oberfläche. Verschiedene Walzen aus dem umfangreichen LEMKEN Walzenprogramm sorgen ebenfalls für eine optimale Krümelung, Rückverfestigung und Einebnung sowie für eine exakte Tiefenführung bei unterschiedlichen Bodenverhältnissen und Einsatzbedingungen. 12 Vorführfahrer Max Wilmsen-Schreuder (li. und Bild re. oben) ist in den Semesterferien für die Firma LEMKEN unterwegs. Zusammen mit Maik Peppler (rechtes Bild von li.) und dem Servicetechniker vor Ort, Bernhard Wild, bilden sie für einige Wochen das Hessen-Team. Die ganzen Semesterferien blau Landwirtschaft ist ansteckend. Max Wilmsen-Schreuder wurde bereits im zarten Alter von neun Jahren auf dem landwirtschaftlichen Betrieb seines Onkels vom Agrar-Virus erfasst. Heute studiert er Agribusiness an der Hochschule Rhein-Waal, in den Semesterferien ist er als LEMKEN Vorführfahrer unterwegs Max Wilmsen-Schreuder ist 25 Jahre alt, studiert im 5. Semester und hat seinen Wohnsitz in den Herbst-Semesterferien 2013 für einige Wochen nach Hessen verlegt. Die Bücher hat er zu Hause gelassen, denn als Vorführfahrer am LEMKEN Stützpunkt Eberstadt bleibt für Theorie keine Zeit. Die Liste der interessierten Landwirte ist lang. Jeden Tag spannt der Student deshalb „seinen“ Fendt vor eines der Vorführgeräte und macht sich auf den Weg zu potenziellen Kunden. „Ich treffe meist auf Landwirte, die ein großes Interesse an technischen Details haben“, sagt Wilmsen-Schreuder. „Andere wollen die Maschine im Extremeinsatz sehen. Auf jeden Fall sind die Erwartungen hoch, sobald der Name LEMKEN ins Spiel kommt.“ Ohne eine fundierte landwirtschaftliche Ausbildung und praktische Erfahrungen ist den Ansprüchen nicht gerecht zu werden. „Es ist mehr als nur ein einfacher Semesterjob“, weiß auch WilmsenSchreuder. Er muss auf die unterschiedlichsten Kundencharaktere und Betriebsverhältnisse reagieren. Seine landwirtschaftliche Lehre, seine Zeit als Betriebshelfer und seine Auslandsaufenthalte helfen ihm dabei. „Am wichtigsten ist es jedoch, voll und ganz hinter dem Produkt zu stehen, das man präsentiert.“ Für Maik Peppler, dem Gebietsverkaufsleiter Hessen, ist der Vorführfahrer eine ganz wichtige Schnittstelle zwischen Hersteller und Kunden. „Bo- denbearbeitung wird auf dem Acker verkauft!“, zitiert er ein LEMKEN Credo. „Max und seine elf Kollegen, die in ganz Deutschland für LEMKEN im Einsatz sind, tragen deshalb eine sehr große Verantwortung. Entsprechend sorgsam müssen die jungen Leute aufgebaut und bei den Landwirten eingeführt werden. Bei Max WilmsenSchreuder ist das hervorragend gelungen. LEMKEN sucht ständig geeignete Studenten für diese Vorführtätigkeit, die auch Einsätze bei Feldtagen und großen Maschinenvorführungen mit einschließt. Die intensive Phase für die Bodenbearbeitungs- und Sätechnik beginnt unmittelbar nach der Getreideernte. In diesem Sommer standen die Geräte Heliodor, Rubin und Karat im Mittelpunkt. Reportage Frankreich – Maschinenringe Ein gemeinsamer Grubber mit privaten Verschleißteilen „Sieben Mitglieder des Maschinenrings (MR) von Rouclavard und noch einmal fünf des MR Tourdan (im Südosten Frankreichs) haben sich zusammengeschlossen, um gemeinsam in einen drei Meter breiten Grubber des Typs Karat 9 ohne Schare und mit pneumatischem Zwischenfruchtsägerät zu investieren“, berichtet Eric Aubert vom MR Rouclavard. Das Konzept ist originell, die Scharfüße (einschließlich Schare und Flügel) sind Privatbesitz. „Jedes Mitglied bezahlt und nutzt seinen eigenen Verschleißteilsatz.“ Vor zwei Jahren haben die zwölf Landwirte aus dem Umland von Revel-Tourdan (Département Isère) diesen Beschluss gefasst. Bei einer gemeinsamen Anschaffung werden ansonsten zwar die Kosten geteilt, jedoch kann das Problem entstehen, dass Mitglieder ungerecht abgerechnet werden, denn unterschiedlicher Gebrauch und verschiedene Nutzungsbedingungen verursachen auch verschiedene Anteile an den Verschleißteilkosten. Fairness in jeder Hinsicht So wird schon rein technisch vermieden, dass man ein Arbeitsgerät mit von anderen abgenutzten Werkzeugen bekommt. Auch aus wirtschaftlicher Sicht ist das System fair, weil jeder für seine eigenen realen Verschleißkosten aufkommt, die durch die Flächengröße, die Bodenverhältnisse und die Werkzeugeinstellungen beeinflusst werden. Alle MR-Mitglieder haben die gleichen breiten und schmalen Schare, die je nach Bedarf mit Flügeln ausgestattet werden. „Aus Gründen der Vielseitigkeit haben wir uns für einen dreibalkigen Grubber mit einer Scheibenreihe entschieden. Wir benutzen das Gerät nach dem Pflügen, für die Stoppelbearbeitung und zur Zwischenfruchtaussaat z. B. von Raps.“ Untergebracht ist der Grubber bei Eric Aubert – jedoch ohne Schare. Wird der Karat gebraucht, rufen die Landwirte bei ihm an und reservieren die Maschine. Dann fährt man hin, baut den Grubber an und rüstet ihn mit den eigenen Scharen aus. Der Karat 9 des Maschinenrings verfügt über ein Schnellwechselsystem. „Die elf Schare anzubauen, dauert nicht mehr als 10 bis 15 Minuten“, versichert Eric Aubert, „der Abbau 10 Minuten.“ Das LEMKEN Schnellwechselsystem ist die Schlüsselstelle für diese Art, ein Gerät zu teilen. Die Kombination aus Scharfuß und Schar ist leicht zu handhaben. Das Maximalgewicht mit angebauten Flügeln beträgt 11,5 Kilogramm. Die Hülse des Verschleißteils wird auf den Zinken gesteckt und mit Bolzen und dem Klappstift gesichert; dabei muss ein kleiner Hebel umgelegt werden. Für den Abbau wird die Sicherung mit einem Spezialhaken geöffnet und das Teil rutscht herunter. Ein Grubber für 580 Hektar Der Grubber wurde für den Einsatz auf 580 Hektar mit den unterschiedlichsten Kulturen angeschafft. Wegen der variierenden Bodenverhältnisse ist es möglich, die Reservierungen über mehrere Wochen zu staffeln. Die Investition belief sich auf 32.000 Euro, Dank des Schnellwechselsystems dauert es nur zehn bis 15 Minuten, um die eigenen Schare am gemeinsam erworbenen Grubber anzubauen. davon 13.000 für den Grubberrahmen und 4.000 für das Zwischenfruchtsägerät. Die übrigen Kosten entfielen auf die verschiedenen Scharsätze, die der Maschinenring seinen Mitgliedern in Rechnung stellt. „Ein Satz mit elf aufgepanzerten Scharen kostet 348 Euro (ohne MwSt.) und reicht für etwa 60 bis 80 Hektar“, rechnet Aubert vor. Quelle: „La France Agricole“, Nr. 3455, S. 69. 13 14 Reportage Frankreich – Pascal Moine Wenn die Geräte miteinander kommunizieren Die Isobus-Kommunikation zwischen Gerät und Traktor entwickelt sich zunehmend zu einem unverzichtbaren Part der Landbewirtschaftung. Vor allem das Arbeiten auf großen Flächen wird mit einer intelligenten Maschinenkommunikation wesentlich einfacher und effizienter. Der landwirtschaftliche Betrieb von Pascal Moine (Cissé, Vienne) umfasst 130 Hektar. Darüber hinaus führt er auf weiteren 1.000 Hektar in den unterschiedlichsten Kulturen – beispielsweise Weizen, Gerste, Raps oder Sonnenblumen – Arbeiten im Auftrag anderer Landwirte durch. Ebenfalls betreut er rund 100 Hektar Maisfläche mit Beregnung. Diese Konstellation stellt höchste Ansprüche an die Betriebsorganisation. „Straffe Arbeitsabläufe sowie die Nutzung von Isobus als Kommunikationsmittel für die Steuerung der Werkzeuge innerhalb der Mechanisierungskette erlauben es uns, die Arbeiten präzise und komfortabel auszuführen“, erläutern Moine und seine Mitarbeiter einstimmig. Die Bodenbearbeitung auf den KalkLehm-Böden des Betriebes erledigt Moine mit dem Grubber Karat. Anschließend überfährt er die Fläche mit der Kurzscheibenegge Rubin. Diese Egge wird auch in Kombination mit einer Solitair für die Rapsaussaat eingesetzt. „Beim Getreidedrillen machen wir einen zusätzlichen Durchgang mit dem Karat, lassen dann aber die Flügelschare weg. Die Schnellwechseleinrichtung Der Maschinentausch läuft problemlos. Der Maschinentausch unter den Kollegen ist jetzt wesentlich einfacher geworden. erlaubt den einfachen und werkzeuglosen Wechsel auf Gänsefußschare mit schmalerer Spitze“, ergänzt Moine. ielseitigkeit mit weniger V Terminals Verwendung findet darüber hinaus eine Zirkon-Kreiselegge mit sechs Metern Arbeitsbreite in Kombination mit einer Sämaschine. Die Kombination passt sehr gut nach der Pflugfurche, um in einem Durchgang zu säen. „Die Kombination kommt auch manchmal bei der Mulchsaat mit einem Zinkengrubber oder einer Scheibenegge zum Einsatz“, ergänzt Moine. Moine schätzt sehr, dass er jedes Gerät einzeln oder in Kombination einsetzen kann. „Es erleichtert auch den Maschinentausch unter den Kollegen“, sagt er. So nutzt er bei Bedarf beispielsweise problemlos eine weitere LEMKEN Solitair eines Freundes. Beide Sämaschinen sind mit dem Isobus-System ausgestattet. „Dadurch sind sie untereinander kompatibel“, erläutert Moine. „Das 2011 angeschaffte Isobus-Terminal Isagri kommuniziert auch mit dem Steuergerät des Schleppers und erfasst zunächst die ausgeführten Arbeiten. Demnächst wollen wir die Daten der Sämaschine auslesen.“ Präzise Steuerung und Nachverfolgung der Ressourcen Isobus findet auch bei der Düngung der Flächen Verwendung. Über die Dokumentationssoftware ist die exakte Erfassung der ausgebrachten Mengen möglich, die Ausbringung erfolgt nun wesentlich genauer. „Geräte, die mit Isobus arbeiten, liegen voll im Trend und helfen uns bei der Modernisierung unserer Betriebe“, unterstreicht der Betriebsleiter. Der Einsatz moderner, präziser und effizient arbeitender Geräte war die Voraus setzung für eine Betriebszertifizierung, die das Ausbringen von Betriebsstoffen wie Düngern oder Pflanzenschutzmitteln ermöglicht. Auch die Möglichkeit der Nachverfolgung beurteilt Moine als zusätzlichen Pluspunkt. „Isobus ist aber auch einfach aus technischer Sicht nützlich und macht viele Arbeitsabläufe einfacher und sicherer.“ Reportage Russland – OAO WLMK 15 Auf Innovationskurs Die LEMKEN RUS geht davon aus, dass in den nächsten Jahren die technische Ausstattung der Aktiengesellschaft „Welikolukski mjassokombinat“, des größten Erzeugers von Schweinefleisch im Nordwesten Russlands, vollständig erneuert und dass sie daran entscheidend beteiligt sein wird. In diesem Wirtschaftsjahr lieferte LEMKEN RUS der Holding bereits 35 Geräte – mit schon sichtlich spürbaren wirtschaftlichen Effekten. Der Druck des Marktes 2013 stand auch die Gesellschaft „Welikolukski swinowodtscheski komplex“, eine Gesellschaft der Unternehmensgruppe „Welikolukski mjassokombinat“ (OAO WLMK), vor dem Problem, dass neue Geräte angeschafft werden mussten. Das Unternehmen ist auf die Aufzucht und Mast von Vieh spezialisiert, hat eigene Anbauflächen und verfügt über ein gut ausgebautes Netz firmeneigener Läden. In den nächsten zwei Jahren möchte das Unternehmen die Zahl seiner Schweine von 670.000 auf eine Million aufstocken. Diese ehrgeizigen Pläne erfordern die Ausweitung der eigenen Futtermittelflächen, um auf den Zukauf teuren Viehfutters verzichten zu können. Das größte Hindernis war allerdings der schlechte Zustand der landwirtschaftlichen Nutzflächen. Obwohl die Holding einer der größten Landbesitzer im Gebiet Pskow ist, wurden große Teile der Anbauflächen bisher nicht genutzt. Die ersten Schritte Die Leitung der OAO WLMK beschloss deshalb, auf leistungsfähige technische Partner zu setzen, und suchte nach einem zuverlässigen Lieferanten für Maschinen und einem Händler für den Kundendienst und die Ersatzteillieferung. Es wurden die Produkte bekannter Hersteller aus der ganzen Welt geprüft, die Geräte auf dem Feld miteinander verglichen. LEMKEN RUS schlug passende technische Lösungspakete für die konkreten betrieblichen Anforderungen vor. Auf der Liste standen: acht Pflüge Juwel 8T 5+1 DuraMaxx W40, fünf Pflüge EurOpal 7 Hydrix 3+1 B40, sieben Sämaschinen Compact-Solitair 9/400 H, drei Kurzscheibeneggen Rubin 9/450 KU, sieben Rubin 9/450 KUA und fünf Anhängespritzen Primus 35/24. Nach der ersten Auswahletappe fiel die Wahl auf zwei Gesamtpakete, eines davon bestand aus Claas-Schleppern und LEMKEN Anhängegeräten. LEMKEN RUS schlug für Probeeinsätze den neuen Pflug Diamant 11T 5+1 mit automatischer Überlastsicherung Hydromatic und Pflugkörper DuraMaxx W40 vor. Der Diamant 11 bewährte sich auf den schweren Böden sehr gut und machte das Rennen. Nach der Auswertung aller Angebote fiel die Wahl der Holding auf Geräte von LEMKEN. Anfang Dezember letzten Jahres wurde der Liefervertrag unterschrieben und der Auftrag vergeben. Gemeinsame Arbeit Die Umsetzung des Projekts startete mit einer Schulung auf dem Stützpunkt von LEMKEN RUS. Auch wurden Seminare für Kundendiensttechniker des Händlers durchgeführt. Größte Aufmerksamkeit galt dabei den neuen Modellen der Reihen Juwel und Compact-Solitair. Nach der Auslieferung erfolgte noch einmal eine Schulung der Mitarbeiter von OAO WLMK. Der Einsatz der Maschinen auf dem Feld wird von den Servicetechnikern des Händlers begleitet. Die Einsatzbedingungen sind für die Geräte außerordentlich anspruchsvoll: schwere Böden, Altbrache, Steine, kleine, ungünstig geschnittene Felder. Mit der LEMKEN Technik konnten die Stillstandszeiten deutlich gesenkt werden. Jetzt plant die OAO WLMK eine erneute Ausweitung ihrer Anbauflächen. Das Projekt dient auch als Referenz. Dutzende von Spezialisten kommen aus benachbarten Kreisen und sogar LEMKEN RUS ist Partner eines der größten Kombinate der Region. Moderne Pflanzenschutztechnik sichert die Erträge. Schulungen sind ein wesentlicher Baustein der Zusammenarbeit. entfernteren Gebieten, um sich die neuen Maschinen anzusehen. Viele sind bereits entschlossen, diesen erfolgreichen Versuch auf ihren eigenen Feldern zu wiederholen. Auch für LEMKEN RUS war die Zusammenarbeit mit der Holding eine gute und wichtige Erfahrung. Das Unternehmen ist nun bestrebt, im ganzen Land Fuß zu fassen. 16 Alle auf den Traktor! In Rostow am Don fand das XI. Traktor-Turnier „Bison-Track-Show 2013“ statt. Am einzigen Traktorrennen in Russland nahmen 33 Fahrer teil. LEMKEN RUS unterstützte die Wettkampfidee und war aktiv in die Vorbereitung dieses einmaligen Sportfests für Beschäftigte in der Landwirtschaft eingebunden. Russland – Bison-Track-Show 2013 Jedes Land hat seinen Nationalsport, der die Besonderheiten des jeweiligen Volkes widerspiegelt. In Russland sind die Traktorenrennen der „Bison-TrackShow“ die Verkörperung der endlosen Weiten, des ungezügelten russischen Charakters und der bekannten Leidenschaft für hohe Geschwindig keiten. In 11 Jahren hat sich der Wettkampf aus einer Volksbelustigung zu einem echten Sport mit eigenen Regeln und Traditionen entwickelt. Und auch wenn die Traktoren nicht die Geschwindigkeit der Formel 1-Boliden erreichen, so sind diese Rennen doch bezüglich ihres Unterhaltungswertes und der Unvorhersehbarkeit des Ausgangs unerreicht. Traktor-Zweikämpfe dieser Art werden im Gebiet Rostow seit 2002 abgehalten. Der Wettbewerb wurde ins Leben gerufen, um den Beruf des Fahrers landwirtschaftlicher Maschinen beliebter zu machen, der landwirtschaftlichen Arbeit größere Wertschätzung entgegenzubringen und Jugendliche für die Agrarindustrie zu interessieren. Jedes Jahr kommen mehr als dreißig Traktorfahrer und Zehntausende von Zuschauern an die Strecke der Bison-Track-Show. Nach Aussage des Generaldirektors der Firma „Bison“, Sergei Suchowenko, ist dies das einzige Ereignis in der russischen Geschichte, bei dem Städter mit der Landbevölkerung mitfiebern. „Es ist gut, wenn die Städter sehen, wer sie jeden Tag mit Lebensmitteln versorgt, wer dafür arbeitet, dass bei ihnen Brot, Gemüse und Obst auf den Tisch kommen“, so der Erfinder des TraktorMehrkampfs. „Für die Teilnehmer sind die Rennen eine Möglichkeit, etwas über sich selbst auszusagen, den Wirtschaftsbetrieb vorzustellen, aus dem sie kommen, zu zeigen, dass auch die Sportsgeist haben, die von morgens bis abends auf dem Feld arbeiten.“ Am 2. Juni stellten die Traktorrennen einen neuen Rekord auf: Noch nie wies eine Strecke so viele extreme Schwierigkeiten auf. Die Maschinen versanken im Schlammbad, überwanden feurige Hindernisse, wurden bis aufs Äußerste beansprucht und erreichten ihre Höchstgeschwindigkeit. Zum ersten Mal waren auf dem Weg zum Sieg neun Etappen anstelle von sieben und 11.795 Meter anstelle von 5.000 Metern zu absolvieren. Besonders schwer war die Strecke durch Schanzen, steile Abhänge und Anstiege, Dämme und Abschnitte, bei denen hohe Geschwindigkeiten riskant waren. Der Kampf gegen die Uhr bei den Zweier-Wettkämpfen machte die Rennen noch unterhaltsamer und extremer. Auch in gefährlichen Kurven verringerten die Fahrer ihre Geschwindigkeit praktisch nicht, kühn durchfuhren sie Furten von mehr als einem Meter Tiefe. Auch wenn zum ersten Mal weltweit eine Frau an einem Traktorrennen teilnahm, war der Wettkampf doch eine Konfrontation der Männer. Olga Stebichowa aus dem Gebiet Pskow musste sich vor den zum Ziel jagenden Bisons in Sicherheit bringen. Die Höchstgeschwindigkeit auf der kurvenreichen unbefestigten Piste betrug 75 km/h. Am spannendsten war das Superfinale. Den ersten und zweiten Platz über die Distanz von 870 Metern belegten die Favoriten – der dreimalige Champion der Bison-Track-Show Anatoli Bobrowski (Geschlossene Aktiengesellschaft „Korowski konny sawod“) und Roman Struk (Geschlossene Aktiengesellschaft „Kochos Sowetinski“). Beide Fahrer nahmen bereits zum 9. Mal an den Wettbewerben teil. Das lautstarke Anfeuern von der Tribüne übertönte häufig sogar das Heulen der Motoren. Nach vier Durchgängen errang der berühmteste Traktor-Rennfahrer Russlands sicher den Sieg mit 3:1 Punkten. Die drei Finalisten erhielten für ihre Leistung von der Regierung des Gebiets Rostow je einen modernen landwirtschaftlichen Traktor. Für den Sieger Anatoli Bobrowski ist das schon der fünfte Traktor, den er als Siegprämie bekam. Kühn, aber nicht leichtsinnig Bei den Rennen der Bison-Track-Show sind Traktoren mit einem Hubraum bis fünf Liter zugelassen. Alle Fahrzeuge sind mit Überrollbügeln und Sicherheitsgurten versehen. Inspektoren der staatlichen technischen Überwachung prüfen, ob die Traktoren für die schwierigen Prüfungen in ordnungsgemäßem Zustand sind. 17 18 Mit geeigneter Technologie zu hohen Erträgen In der südböhmischen Gemeinde Sviny bewirtschaften die Brüder Růžička einen privaten Pflanzenbaubetrieb. Das Bodenbearbeitungssystem ist daran ausgerichtet, mit akzeptablem Zeit- und Arbeitsaufwand hohe Erträge zu erzielen. Die Růžičkas haben deshalb nach Maschinen gesucht, mit denen sie die 307 Hektar in vier Arbeitsschritten bestellen und Erntegut in ausreichender Qualität ernten können. LEMKEN erfüllt alle Anforderungen des Betriebes Růžička. Vor der Drillmaschine Solitair 9/300 trafen sich der Vertriebsmitarbeiter der Firma U+M Servis Ing. Vladislav Kos, Jiří Růžička und Ing. Miloš Novák, Vertreter der Firma Lemken (v. li.). Der Betrieb ist spezialisiert auf Winterraps, Winterweizen und Mohn. Das Wort „spezialisiert“ ist dabei wortwörtlich zu verstehen – die Fruchtfolge sowie die Anbautechnik der Kulturen sind bis ins Detail durchdacht, um auf den schweren Lehmböden beste Bedingungen für das Pflanzenwachstum zu schaffen. Entscheidend ist die Qualität des Saatbetts Die Betriebsleiter legen größten Wert auf ein optimales Saatbett, um die rechtzeitige Aussaat des Winterrapses gewährleisten zu können – und das mit einem Minimum an Überfahrten bei maximaler Leistungsfähigkeit. Dabei ist der Pflug eine Schlüsselmaschine. Auf dem Betrieb hat man sich für den LEMKEN Kompaktor entschieden, der speziell für die Bodenvorbereitung vor der Raps- und Rübenaussaat entwickelt wurde. „Der Kompaktor schafft es, den schweren Boden perfekt zu ebnen und ein geeignetes Saatbett mit optimaler Krümelung ohne Fahrspuren zu schaffen“, urteilen die Růžičkas. Die gute Arbeit des Kompaktors hat der Marke Lemken auf dem Betrieb zu einem guten Ruf verholfen. Es ist auch sein Verdienst, dass man jetzt im Sommer nach der Weizenernte das Pflügen der Felder, die Bearbeitung der tiefen Furche sowie die Vorbereitung des Saatbetts in nur einer Überfahrt schafft und innerhalb von 24 Stunden den nächsten Winterraps aussäen kann. Der Boden ist innerhalb dieser Zeit noch ausreichend feucht, sodass er sich leicht bearbeiten lässt. er Rubin ist durch nichts D zu stoppen Darüber hinaus haben sich die Růžičkas die Kurzscheibenegge Rubin 9/300 U in angebauter Ausführung mit einer Arbeitsbreite von drei Metern angeschafft. „Die Stoppelbearbeitung ist für uns ein sehr wichtiger Arbeitsgang“, sagen die Betriebsleiter. „Der Rubin schafft das in hervorragender Weise und in ausreichender Schnelligkeit.“ Schwere Böden oder große Strohmengen auf der Stoppel sind für den Rubin kein Problem. Dies ist den effizient arbeitenden Scheiben zu verdanken, die die Stoppel ganzflächig bearbeiten, das Stroh häckseln und es gleichzeitig mit dem Boden vermischen. Die gleichmäßige Stroheinarbeitung sowie die Bodenkrümelung hat die Betriebsleiter so überzeugt, dass sie jetzt auch über eine teilweise pfluglose Bodenbearbeitung nachdenken. er LEMKEN Pflug überzeugte D auf ganzer Linie Dennoch bleibt Pflügen das Grundprinzip. Nicht nur aus Überzeugung, sondern weil in Tschechien gut gepflügte Äcker die Visitenkarte der Privatbetriebe sind. Für viele ist das Pflügen geradezu ein Hobby, dem sie sich mit Leidenschaft widmen. Die Růžičkas haben deshalb 2007 noch in einen aufgesattelten Pflug Vari-Diamant 10 X 5+1 L 100 investiert. „Wir waren sofort vom geringen Energieverbrauch und von der Qualität der Pflugkörper überzeugt“, so die Betriebsleiter. „Die Streifenkörper krümeln den Boden besser und haben einen geringeren Zugwiderstand als Streichbleche.“ Nach sechs Jahren Ein- Reportage Tschechien – Brüder Růžička satz auf Lehmböden schätzen sie auch den sehr niedrigen Verschleiß – bisher musste man kein einziges Streichblech wechseln. Erwähnenswert ist die Nonstop-Federsicherung aller Körper. Jiří Růžička bestätigt dies: „Auf steinigen Äckern kann ich mit diesem Pflug sorglos fahren.“ Volle Ausstattung bitte! LEMKEN hat für den Betrieb auch die Drilltechnik geliefert. Die Solitair 9 mit pneumatischer Saatgutverteilung stellt in angebauter Ausführung in Kombination mit der Kreiselegge Zirkon 10 eine ideale Lösung für den Betrieb dar. Jiří Růžička bestätigt: „Die Aussaatstärke während der Fahrt ändern zu können, schätzen wir sehr. Per Knopfdruck auf dem Terminal lässt sich die Aussaatstärke um 10 oder 20 Prozent verändern, was wir häufig auf den Vorgewenden nutzen.“ Lemken Kristall in der Hauptrolle Nach dem Winterraps bearbeiten die Betriebsleiter den Boden mit dem Kompaktgrubber Kristall (Arbeitsbreite drei Meter). Damit wird der Ausfallraps gut erfasst und der Boden ist optimal für den Winterweizen vorbereitet. Die Kompakt-Grubber sind zwar nur zweibalkig, doch in der Intensität, mit der sie den Boden mit Stroh vermischen, stehen sie den mehrbalkigen Geräten in nichts nach. Die Růžičkas verwenden den Grubber (unüblicherweise) mit einer Arbeitstiefe von 20 Zentimetern, sodass auf der Ackeroberfläche nur ein Minimum der Strohmasse liegen bleibt. Danach folgt die Saatbettbereitung mit den Kreisel Der Betrieb ist auf Raps spezialisiert. Pflügen, Saatbettbereitung und Aussaat müssen so schnell wie möglich erledigt werden. eggen Zirkon, die die restlichen Klumpen krümeln und ein gleichmäßiges Saatbett vorbereiten. er Albatros hat das D Auswahlverfahren gewonnen Die Růžičkas sind inzwischen auch Besitzer einer LEMKEN Spritze Albatros. Beide Brüder sind mit der Arbeitsqualität der Maschine zufrieden, sie schätzen nützliche Funktionen wie den Umlauf der Spritzflüssigkeit im Gestänge, wodurch das Spritzen sofort nach dem Start jeder Überfahrt möglich ist. Dem Boden zuliebe Als modern denkende Landwirte wollen die Růžičkas auch das Problem der Bodenverdichtung angehen. Deshalb haben sie bei Lemken den Fahrgassenlockerer Labrador gekauft, der auch als Aufbrecher eingesetzt werden kann. Und es soll eine Kurzscheibenegge Rubin 9/500 KA in aufgesattelter Der Scharengrubber Kristall arbeitet so gründlich, dass teilweise auf das Pflügen verzichtet werden kann. Der Pflug Vari-Diamant 10 ist mit einer Nonstop-Federsicherung der Pflugkörper und mit Streifenstreichblechen ausgestattet. Nach sechs Jahren Einsatz auf Lehmböden musste noch kein einziges Streichblech ausgewechselt werden. Ausführung mit einer Arbeitsbreite von fünf Metern folgen. „In Zukunft werden wir in Sachen Bodenbearbeitung ausschließlich auf LEMKEN Technik setzen“, ist das einhellige Urteil. 19 20 live Kosteneffektives Pflügen Die M.H. Poskitt Ltd. ist ein Familienbetrieb, der seit über 40 Jahren besteht. Heute baut der Betrieb verschiedene Marktfrüchte inklusive Gemüse auf 2.000 Hektar im Norden Englands an. Der größte Teil des Gemüses wird im eigenen Verpackungsbetrieb des Hofs verarbeitet und verpackt, bevor es an Supermärkte, die Lebensmittelindustrie und den Großhandel geliefert wird. Angebaut werden Winterweizen, Winter- und Sommergerste, Zuckerrüben, Kohlrüben, Raps, Karotten, Pastinaken, Kartoffeln, Kürbisse und Erdbeeren. Hinzu kommt die Graswirtschaft. Der Anbau erfolgt auf eigenem und gepachtetem Land in einem Radius von 100 Kilometern um den Standort. Daher werden die Maschinen über große Entfernungen auf der Straße transportiert. Richard Watson ist der Manager für Pflanzenbau. Er ist 1995 als Student zum Unternehmen gekommen und nach und nach in seine heutige Position aufgestiegen. In dieser Funktion ist er für die Vorbereitung der Äcker für alle angebauten Produkte und das gesamte Management der landwirtschaftlichen Kulturpflanzen zuständig. Weitere Manager kümmern sich um das Pflanzen, das Management sowie die Ernte des Gemüses und der Hackfrüchte. „Unsere Kunden erwarten, dass wir die korrekte Produktqualität zur richtigen Zeit liefern. Da bleibt kein Raum für Fehler. Alle Arbeiten auf den Feldern müssen rechtzeitig und nach hohen Standards ausgeführt werden“, so Watson. „Wir arbeiten hart, um unsere Mitarbeiter zu schulen und zu motivieren, und brauchen zuverlässige Lieferanten für Maschinen und Material.“ In der Maschinenhalle stehen moderne Geräte der führenden europäischen Marken. Die sechs Haupttraktoren für den Bereich landwirtschaftliche Kulturpflanzen stammen von New Holland, John Deere, Challenger und Fendt. Für leichtere Aufgaben werden selbstständige Fahrer mit ihren eigenen kleineren Traktoren eingesetzt. Das macht flexibel. Die Erntemaschinen stammen von Grimme, Amac, Asalift und Claas. Für den Pflanzenschutz stehen zwei selbstfahrende Househam 24 m-Spritzen zur Verfügung. Eines der ältesten Geräte in der Maschinenhalle ist ein sechsfurchiger Pflug LEMKEN EurOpal 8 mit Streichblechen. „Der Pflug ist 2002 neu gekauft worden und hat uns niemals im Stich gelassen“, lobt Watson. Er hat eine Scherbolzensicherung und eine Rahmenhöhe von 85 Zentimetern. „Wir decken Karotten im Winter mit bis zu 110 Tonnen Stroh pro Hektar ab. Nach der Ernte mischen wir das Stroh mit einem Rotavator und pflügen es mit dem LEMKEN Pflug unter. Einige Pflüge hätten Probleme mit einem derart hohen Anteil an organischem Material, aber der EurOpal kommt sehr gut damit zurecht. Er ist einfach im Gebrauch und wir bekommen jederzeit Ersatzteile.“ „Als der Betrieb 2012 einen weiteren Pflug benötigte, war LEMKEN die offensichtliche Wahl.“ „Für unseren Anbau benötigen wir Böden, in denen das Wasser gut versickert. Daher ist ein sandiger, abrasiver Reportage England – M.H. Poskitt Ltd. Richard Watson (links) und Matthew Williams. Boden bei uns die Norm. Wir verwenden grundsätzlich Original-Verschleißteile, denn sie passen unserer Meinung nach besser als Nachbauteile. Wir behalten die Kosten unserer Verschleißteile jedoch genau im Auge.“ Nach reichlicher Prüfung hat sich der Betrieb für einen sechsfurchigen OFPflug Juwel 8 VT mit DuraMaxx Streifenkörpern entschieden. Dieser Pflug unterscheidet sich in der Spezifikation sehr vom EurOpal, d. h. der Betrieb verfügt nun für jede Aufgabe über Der Juwel 8 in Aktion auf dem Feld. den richtigen Pflug. ‘OF’ ermöglicht es, dass der Pflug hinter dem Raupentraktor eingesetzt werden kann. Dank der Überlastsicherung HydroMatic kann der Juwel auch auf steinigen Feldern verwendet werden. Die variable Breite stellt für den Betrieb einen echten Mehrwert dar und die Kombination aus einem Pflug mit Streichblech und einem mit Streifenkörper sorgt für zusätzliche Flexibilität. Seit der Auslieferung hat der Juwel 1.200 Hektar gepflügt. Die Aussage, Geschäftsführer Guy Poskitt erläutert seine Firmenphilosophie Ständiges Streben nach überragender Qualität mithilfe engagierter Mitarbeiter, modernster Technologie und besten Kundenbeziehungen. Unermüdliches Streben nach Verbesserung unter sich ändernden Bedingungen. Niedrigste Betriebskosten. die DuraMaxx-Teile hätten eine höhere Lebensdauer, hat sich bewahrheitet. Der EurOpal hat sich in seinem 11-jährigen Einsatz als sehr kosteneffizienter Pflug bewährt. Nach den ersten 18 Monaten, in denen der Juwel parallel eingesetzt wurde, zeigte sich, dass mit DuraMaxx weitere Kosteneinsparungen möglich sind. Ihre längere Lebensdauer gleicht den etwas höheren Preis mehr als aus, und es gibt erhebliche Einsparungen bei den Lohnkosten, die ebenfalls zu berücksichtigen sind. Fakten zum Betrieb Name: M.H. Poskitt Ltd. Ort: Yorkshire, England Fläche: > 2.000 Hektar (>5.000 Acres) Angestellte: 200 Aktivität: Produktion verschiedener Marktfrüchte inklusive Gemüse. Verpackung von Gemüse vor Ort. Markt: Supermärkte, Lebensmittelindustrie, Großhandel 21 22 Eine „tiefschürfende“ Erfahrung bei zehn Meilen pro Stunde Die Serie der LEMKEN Hochgeschwindigkeits-Kurzscheibeneggen umfasst die Modelle Rubin für intensive Arbeit in größerer Tiefe und Heliodor für die flache Bodenbearbeitung. Beide sind für Geschwindigkeiten von 15 km/h oder mehr ausgelegt. Fotos: Rubin und Heliodor. Die Suche nach den besseren Kurzscheibeneggen brachte die Erkenntnis, dass einige Scheiben tiefer und gründlicher arbeiten als andere. Es ist Ende Juni und der Termin für die Ernteversicherung ist abgelaufen. Auf 8.000 Acres durchnässtem Ackerboden muss noch Raps gesät werden. Die Traktoren können fahren, aber die Drillmaschinen und Geräte sinken ein. Vor elf Monaten war Morris Feduk aus Melville, Sask, genau mit dieser Situation konfrontiert. Feduk aber ist nie um eine Idee verlegen. In diesem Fall hieß die Antwort: Eine Mischung aus Düngemittel und fünf Pounds Rapssamen pro Acre ausbringen. Die Crew spannte die Traktoren vor vier LEMKEN Heliodor Kurzscheibeneggen und begann damit, Saatgut und Dünger mit Geschwindigkeiten von knapp neun Meilen pro Stunde in den Boden einzuarbeiten. „Wir hatten den 20. Juni – was hätte ich tun sollen?“ meint Feduk. Sind fünf Pounds Saatgut unter diesen Bedingungen wirklich genug? Und kann man Kurzscheibeneggen überhaupt bei diesen Geschwindigkeiten einsetzen? Das waren die spannenden Fragen. „Es heißt, die übliche Saatgutmenge von fünf Pounds lässt reichlich Reserve. Ich denke, es ist sogar reichlich, wenn man sie so wie wir mit der Kurzscheibenegge einarbeitet“, lautet Feducks Antwort. „Manchmal, wenn es zu nass ist, wird der Raps einfach zu dicht gesät. Aber hier war das gar nicht der Fall, auch nicht bei den höheren Geschwindigkeiten mit den Kurzscheibeneggen. Man darf nicht vergessen, dass das Saatgut nicht so tief abgelegt wird wie die Werkzeuge arbeiten, sondern nur ungefähr halb so tief. Wir arbeiten nur flach mit diesen Kurzscheibeneggen, und das hat recht gut funktioniert. Das Saatgut wird gerade eben vom feuchten Boden bedeckt.“ „Die LEMKEN Kurzscheibeneggen haben 19 Walzenoptionen“, erklärt LEMKEN Händler Kellen Huber von Tri-Star Farm Services, „aber auf diesen Prärieflächen kann man nur sechs davon einsetzen.“ Einer der Heliodor-Kurzscheibeneggen auf Feduks Farm hat eine große einzelne Walze und drei andere die Doppelwalzen. Nach Feduks Meinung haben die Doppelwalzen das Saatgut am besten eingearbeitet. „Die Erträge waren zwar nicht berau- Reportage Kanada – Morris Feduk schend“, beurteilt er die Ergebnisse. „Aber was kann man erwarten, wenn man mit der Aussaat erst am 20. Juni anfängt. Der Ertrag war ok, rund 30 Bushels pro Acre. Und nichts unter 20. Einige unserer Felder sehen auch in diesem Jahr wieder ziemlich nass aus. Auch hier warte ich. Wenn wir trotzdem noch einmal einarbeiten müssen, dann werden wir genau das tun. Wir wissen ja, dass es geht.“ Huber sagt, LEMKEN habe zwei Hochgeschwindigkeits-Kurzscheibeneggen in Westkanada eingeführt. Die bei Feduk eingesetzten Heliodor-Maschinen sind für leicht unregelmäßige Oberflächen vorgesehen. Es handelt sich um leichte Maschinen mit gezackten 18-Zoll-Scheiben mit einer maximalen Arbeitstiefe von nur drei Zoll. Laut Huber ist sie ideal für das Einbringen von Breitband-Raps auf 3/4 Zoll Tiefe mit einer hohen Fahrgeschwindigkeit von 9 bis 10,5 Meilen pro Stunde. von Hybridmais nicht. Die konkaven gezackten Scheiben reißen sie jedoch aus dem Boden und zerschneiden/zerkleinern sie anschließend. Die Scheiben sind sechs Millimeter dick. Jede Scheibe ist einzeln aufgehängt und wird von einer Feder nach unten gedrückt. „So werden die Maisstoppeln nach der Ernte in Stücke von sechs oder sieben Zoll Länge zerhackt und verrotten anschließend auf der Erdoberfläche. “ Der Aufbau der Rubin- und Heliodor-Kurzscheibeneggen mit doppelreihigen Axial-Schrägkugellagern ermöglicht lange Wartungsintervalle. Durch die innenliegende SechsfachLabyrinthdichtung müssen die Lager nicht gewartet oder geschmiert werden. Die einzigartige Geometrie der MAsse uND geschWiNDigkeiTeN 1 MeiLe = 1,6 Kilometer 1 POuND = 0,45 Kilogramm 1 Acre = 0,4 Hektar 1 ZOLL = 2,54 Zentimeter 1 busheL rAPs = 27,7 Kilogramm Raps Lagerung bei LEMKEN überträgt die Kräfte in die Mitte des Lagers, also an den stärksten Punkt. Für weitere Informationen wenden Sie sich an Kellen Huber unter 306-586-1603 oder besuchen Sie www.tristarfarms.com. Dieser Artikel von Ron Lyseng ist in der Zeitschrift „Western Producer“ erschienen. LeMkeN kurzscheibenegge Scheibe LEMKEN verwendet gezackte Scheiben. Untersuchungen haben nämlich gezeigt, dass Rundscheiben nach einer gewissen Zeit abflachen oder eine Eiform annehmen und sich dann nicht mehr drehen. Eine gezackte Scheibe dreht sich jedoch trotz Verschleiß. Die andere LEMKEN Kurzscheibenegge ist der Rubin für die tiefere Arbeit. Laut Huber hat sie gezackte Scheiben mit 24 Zoll Durchmesser und arbeitet in Tiefen bis sechs Zoll mit einer empfohlenen Fahrgeschwindigkeit von rund 9,5 Meilen pro Stunde. Lagerring Lager Nach Angaben von Huber ist der Rubin kein vertikal arbeitendes Gerät. „Vertikale Bodenbearbeitung ist ein irreführender Begriff. Viele Leute glauben, es handele sich nur um eine Scheibe, die sich auf und ab bewegt. Tatsächlich bezieht sich das ,vertikal‘ auf die Möglichkeit, auf der gesamten Arbeitsbreite circa 1,5 Zoll tief zu arbeiten. Deshalb ist der Rubin kein vertikal arbeitendes Gerät. Der Rubin ist dazu da, harte Böden und mit Unkraut bewachsene Bereiche zu schneiden, Mais- und Bohnen einzuarbeiten, und Grasnarben, Gen-Maisstoppeln sowie Wurzelballen aufzubrechen und zu zerkleinern.“ Seinen Angaben nach zerstört der Rubin Wurzelballen Gummidichtung Achse Bei den konkaven Scheiben werden Axial-Schrägkugellager eingesetzt. Sie ermöglichen einen wartungsfreien Betrieb ohne Abschmieren oder Nachjustieren. Aufgeschraubte Lagerdeckel und eine innenliegende Sechsfach-LabyrinthDichtung sorgen für optimalen Schutz gegen Staub und Feuchtigkeit. Die Lager befinden sich auf der Rückseite der Scheibe, sodass sich Pflanzenteile nicht aufwickeln können und sie vor Verschleiß durch den Boden geschützt sind. 23 24 Bio im ganz großen Stil Im niederländischen Flevoland, fünf Meter unter dem Meeresspiegel, ist der größte Biobetrieb der Niederlande zu Hause. Für den ERF-Direktor Jaco Burgers ist es eine Landbewirtschaftung auf Zeit. Die Polderflächen sind Landeseigentum und können jederzeit zur Stadterweiterung oder zu Naturschutzzwecken entzogen werden. „Wir betreiben hier auf rund 1.800 Hektar ökologische Landwirtschaft“, erläutert Jaco Burgers. „Unser Slogan lautet: van bioland tot stadsrand. Das umschreibt sehr gut, was wir hier tun.“ Fläche in den Niederlanden ist knapp und so wirtschaften die Betriebe im ganzen Land in sehr enger Nachbarschaft zu dicht besiedelten Gebieten. Die verantwortlichen Politiker wissen: Bio und Stadt passen gut zusammen, weil eine ökologische Wirtschaftsweise bei den Verbrauchern eine hohe Akzeptanz besitzt. In Flevoland funktioniert diese Koexistenz gut. Die Böden in der Provinz, die erst vor wenigen Jahrzehnten dem Meer ab- gerungen wurden, sind sehr fruchtbar. Mit einem Humusgehalt von vier Prozent gehören sie zu den besten im ganzen Land. Von Erbtraditionen unbelastet sind die Flächen auch großzügig arrondiert, die Schlaggröße beträgt durchschnittlich 50 Hektar. Das sind ideale Bedingungen für eine hochtechnisierte Landbewirtschaftung. Hightech und Bio sind für Jaco Burgers kein Widerspruch. Im Gegenteil, er nutzt modernste Technik, um seine Böden nachhaltig gesund zu erhalten, so wie es der ökologische Anbau verlangt. Nach Ansicht von Burgers erfüllt die LEMKEN Technik die Anforderungen der Polderböden in besonderem Maße. Er erläutert sein Bodenbearbeitungskonzept: 90 Prozent der schweren Tonböden werden im Herbst, die leichteren Böden im Januar/Februar bis zu einer Tiefe von 23 Zentimetern gepflügt. Dafür stehen dem Betrieb ein fünffurchiger Juwel 8 V, ein siebenfurchiger VariTansanit und der 9-furchige Diamant 12 V zur Verfügung. „Wenn es für den Pflug zu nass ist, arbeiten wir auch mit einer Spatenmaschine, vor allem nach der Karottenernte“, führt Burgers weiter aus. Der Winterweizen wird mit einer Compact-Solitair ausgesät. Die Saatbettbereitung für die Sommerfrüchte beginnt im Winter mit der Einebnung der Pflugfurche. Dazu Reportage Niederlande – Jaco Burgers setzt der Betrieb einen Grubber Karat KA oder die Kurzscheibenegge Rubin 9/600 KUA ein. Dieser Bearbeitungsgang hält auch das Unkraut in Schach. Im Frühjahr folgt ein Bearbeitungsgang mit dem Kompaktor, der ein feinkrümeliges Saatbett für das Gemüse schafft. Je nach Unkrautdruck werden Gammazinken oder Gänsefußschare verwendet. Die anschließende Aussaat erfolgt dann mit einer Kombination aus Frontpacker Vario Pack und Compact-Solitair 9/600 KK. Rund 20 verschiedene Kulturen mit unterschiedlichsten Ansprüchen wachsen auf den ERF-Flächen. Das verlangt ein hohes Maß an Flexibilität. Eine typische Fruchtfolge sieht beispielsweise so aus: Spinat, Erbsen, Saatkartoffeln und Bohnen/Weizen. Nach der Getreideernte erfolgt grundsätzlich eine Stoppelbearbeitung mit dem Grubber Karat oder der Kurzscheibenegge Rubin. Insgesamt sind diese beiden Maschinen jeweils bis zu 2.000 Hektar pro Jahr im Einsatz. Auf 1.000 Hektar bringt es die Compact-Solitair, auf 2.000 Hektar der Kompaktor. „Wir schätzen die Zuverlässigkeit der LEMKEN Technik sehr“, urteilt Jaco Burgers. „Und die Anpassungsfähigkeit der Technik an unsere besonderen Verhältnisse. Vor allem beim Pflügen gibt es für mich keine Alternative. LEMKEN Pflüge kommen mit unseren Böden am besten zurecht. Nach unserer Erfahrung dreht kein anderer Pflug die Erde besser. Natürlich nutzen wir auch die speziellen Polderpflug körper.“ Der Biobetrieb besitzt acht Schlepper, einen Caterpillar und zwei Geräteträger, die alle mit GPS ausgerüstet sind. Ein Großteil der Maschinen wie Hack-, Häufel- oder Einzelkornsämaschine verfügt darüber hinaus über eine Maschinenlenkung. „Das ermöglicht ein schnelles und langes Fahren und auch das Arbeiten in der Nacht“, erläutert der Betriebsleiter. So ausgestattet sind für die Außenwirtschaft nur zwei Betriebsleiter, sechs festangestellte Mitarbeiter und vier Schlepperfahrer erforderlich. Jaco Burgers setzt bei der Saattechnik ebenso wie beim Pflügen auf LEMKEN. Mit der LEMKEN Compact Solitair schafft der Betrieb 1.000 Hektar im Jahr. Burgers und sein Mitarbeiter prüfen die Ablage der Erbsen. Flevoland ist die zwölfte und jüngste Provinz der Niederlande. Sie wurde am 1. Januar 1986 gegründet. Die Entscheidung, die Zuiderzee in einen See umzuwandeln und Land für die Lebensmittelproduktion zu gewinnen, wurde nach der Flut von 1916 getroffen. Diese hatte zu einer Lebensmittelknappheit geführt, die sich aufgrund des Ersten Weltkriegs nicht durch Importe kompensieren ließ. Das Projekt dauerte ein halbes Jahrhundert lang und brachte den dicht besiedelten Niederlanden neuen Raum für eine großflächige Landwirtschaft und moderne Städte wie Lelystad, Almere, Dronten und Zeewolde. Die Provinz liegt im Durchschnitt fünf Meter unter dem Meeresspiegel. Typisch im Mai sind die kilometerlangen und vielfarbig blühenden Tulpenfelder. 25 26 Reportage Deutschland – Dittmar Bähr Bä(h)renstark im Nebenerwerb Schmuckes Fachwerk, Blumenschmuck und ein blitzblanker Hof – alles auf dem Bährenhof spiegelt die Liebe zur Landwirtschaft wider. Aber auch das, was sich hinter dem Scheunentor verbirgt, ist nicht von schlechten Eltern. Drei Generationen der Familie Bähr – sie arbeiten zusammen und leben unter einem Dach. Auf dem Bährenhof im hessischen Calbach bei Büdingen wird schon seit dem 18. Jahrhundert Landwirtschaft betrieben, bis Mitte der sechziger Jahre im Haupterwerb, heute im Nebenerwerb. Betriebsleiter Dittmar Bähr ist gelernter Maschinenbauer und Forst wirt mit sehr viel „Bauerngenen“ im Blut. „Die bäuerliche Lebensweise ist für uns so wichtig wie die Luft zum Atmen“, meint der 57-jährige Betriebsleiter. Dazu gehört für ihn auch das Wohnen in einem Mehrgenerationenhaus zusammen mit Ehefrau Gabriele, Sohn Joachim, Schwiegertochter Yvonne und den Enkeln Lara Marie und Jan Felix. die Stickstoffversorgung der Böden bis in 90 Zentimeter Tiefe. Daraus leitet sich die bedarfsgerechte N-Düngung ab. Dittmar und Joachim Bähr bewirtschaf ten knapp 35 Hektar, davon 19 Hektar Ackerland, die allesamt im Wasserschutzgebiet liegen. Die gewässerschonende Landbewirtschaftung ist für Dittmar Bähr Verpflichtung und Herausforderung zugleich. „Unsere 6085er Ackerböden bekommen von uns alles, was sie brauchen“, erläutert Bähr senior. Außer den üblichen Bodenuntersuchungen liefern zwei Dauer-Nminbeprobte Schläge ständige Daten über „Mit dieser Kombination erzielen wir allerbeste Ergebnisse“, meint Joachim Bähr. „Sie bietet flexible Einstellmöglichkeiten, eine sehr exakte Saatgutablage und eine ideale Rückverfestigung. Selbst im Auswinterungsjahr 2012 standen unsere Bestände so gut, dass wir am Ende sehr gute Erträge einfahren konnten.“ „Die Technik muss einfach perfekt arbeiten“, ergänzt Dittmar Bähr. „Deshalb haben wir uns auch beim Pflanzenschutz für LEMKEN ent- Sorgfalt im Umgang mit den natürlichen Ressourcen hat oberste Priorität. Ausgewogene Fruchtfolgen, der Anbau von Zwischenfrüchten oder die nichtwendende Bodenbearbeitung sind für Bähr geeignete Instrumente. „Deshalb regiert auf unserem Betrieb seit einigen Jahren die Farbe Blau. Denn LEMKEN ist einfach gut für den Boden“, schwärmt Bähr senior. Er grubbert die Flächen mit einem Smaragd (Arbeitsbreite 3 m), gesät wird mit einer Kombination aus Saphir 7/Kreiselegge Zirkon 7. schieden. Seit 2011 steht bei uns eine Sirius 7 auf dem Hof.“ Die Bährs wissen natürlich, dass sie sich mit der Arbeitsplanung auf der kleinen Fläche im zeitlichen Optimum bewegen können. „Unsere Arbeiten erledigen wir immer auf den Punkt“, meinen die Bährs. „Wenn alles immer größer wird, bleibt häufig die Qualität auf der Strecke“, kritisiert Dittmar Bähr, „das erlebe ich beispielsweise auch bei meiner Arbeit im Wald.“ Die Nebenerwerbslandwirtschaft ist deshalb für die Familie Bähr nicht nur Hobby, sondern ein vernünftiges, zukunftsfähiges Konzept. „Die Familien erwirtschaften einerseits durch ihre außerlandwirtschaftliche Tätigkeit einen hohen Mehrwert für die Region. Die Verbundenheit mit der Landwirtschaft verhindert andererseits, dass die junge Generation in die Städte abwandert“, meint Dittmar Bähr. „Aber auch wir benötigen hochwertige und bezahlbare Produktionsmittel. In der Landtechnik sind das beispielsweise angepasste Arbeitsbreiten und hochwertige Maschinenausstattungen. Bei LEMKEN findet man das noch.“ Karriere bei LEMKEN 27 Die blaue „Kröte“ konnte überzeugen Raphael Angenendt, Andreas Bröcheler und Michael Janßen siegten in diesem Jahr beim Regionalwettbewerb „Jugend forscht“ mit ihrem Krötenpflug, schafften damit den Sprung in den Landeswettbewerb und belegten dort in der Kategorie Umweltschutz den dritten Platz. Raphael Angenendt, Andreas Bröcheler und Michael Janßen. Der „Krötenpflug“ macht mühsame Handarbeit überflüssig. Die „Kröte“ erspart den Umweltschützern, die alljährlich entlang der Straßen Krötenzäune errichten, jede Menge schweißtreibender Handarbeit. schützer unter Beweis stellen. Die drei Auszubildenden haben die Pflugvariante eigenständig entwickelt, gebaut und im typischen LEMKEN Blau lackiert. Traktor und Krötenpflug erledigen dies in wenigen Minuten – das konnten die drei LEMKEN Tüftler in diesem Frühjahr unter den kritischen Augen der Natur- In den letzten Jahren konnten „LEMKEN Azubis“ immer wieder erfolgreich an diesem Wettbewerb teilnehmen. Das zeigt, wie vielfältig und interessant Sie möchten auch dazu gehören? Ergänzen Sie unser LEMKEN Team. Schauen Sie sich regelmäßig auf unserer Karriereseite unter www.lemken.com um. Unsere Stellenangebote werden dort laufend aktualisiert. eine Ausbildung bei LEMKEN sein kann. Neben den Ausbildungsinhalten erhalten die Auszubildenden immer wieder die Möglichkeit, ihre Kreativität unter Beweis zu stellen. Eigenschaften wie Teamgeist und Motivation sowie Spaß an den eigenen Projekten sind dabei gefragt. 175 10753 deutsch BLAU WIRKT Erfahren Sie hier, wie Blau wirkt. www.blau-wirkt.com www.lemken.com