ZDF-Presseheft - relevant f!lm

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ZDF-Presseheft - relevant f!lm
Pressemappe: Tod auf der Insel: ZDF Presseportal
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https://presseportal.zdf.de/pm/tod-auf-der-insel/
Tod auf der Insel
Der Fernsehfilm der Woche
ZDF
Montag, 21. September 2015, 20.15
Uhr
zdf_neo
Sonntag, 20. September 2015, 21.45
Uhr
fernsehfilm.zdf.de
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Katharina (Lisa Martinek) arbeitet auf einer Nordseeinsel
beim Seenotrettungsdienst und hat sich gerade von
ihrem Mann Nils (Kai Scheve) getrennt. Als am Strand
Copyright: ZDF / Hannes Hubach
die Leiche einer Urlauberin geborgen wird, gerät Nils
unter dringenden Mordverdacht und wird vorläufig
festgenommen. Katharina versucht seine Unschuld zu
Liebe und Verrat
beweisen. Je mehr sie sich in den Fall verstrickt, desto
Katharina Venner (Lisa Martinek) steht an einem Wendepunkt
ungläubiger muss sie die tragische Verbindung ihrer gein ihrem Leben. Frisch von ihrem Mann Nils (Kai Scheve)
samten Familie zu der Toten erkennen.
getrennt, fühlt sie sich haltlos, gibt aber nach außen die
Starke. Als Nils des Mordes an der schillernden und
attraktiven Annika verdächtigt wird, nimmt Katharina das sehr mit, und noch heftiger als zuvor stellt sich ihr die Frage,
was im Leben wirklich zählt. Sie ringt mit sich und beginnt für Nils zu kämpfen, dabei muss sie erkennen, dass ihre
Familie Tatsachen unter Verschluss gehalten hat, die ihr Leben erneut in ihren Grundfesten erschüttern werden.
Lisa Martinek verleiht ihrer Katharina Kraft und Zweifel gleichermaßen. Überzeugend charakterisiert sie die
Unausgeglichenheit einer Frau, die erst Belastendes klären muss, bevor ein Neuanfang möglich ist. Katharina erfährt
die Wahrheit über ihre Familie parallel zur Aufklärung an Annikas Tod.
Mit Kai Scheve, Ruth Reinecke, Rüdiger Vogler, Jürgen Heinrich, Annika Blendl und Andreas Guenther ist sie von
einem hochkarätigen Ensemble umgeben, in der jede Figur mit ihrer eigenen Version des Geschehenen hadert und
sich ein jeder verdächtig macht.
Regisseur Nicolai Rohde ist ein spannender Montagsfilm gelungen. Auch die Kameraarbeit von Hannes Hubach erzählt
in ihren reizvollen Inselbildern, dass die Ruhe trügerisch ist und die Wahrheit für die Figuren schmerzlich – für
Katharina jedoch ist sie befreiend.
Esther Hechenberger, HR Fernsehfilm/Serie I/Fernsehspiel I
26.08.2015 10:45
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Stab und Besetzung
Regie
Buch
Kamera
Musik
Schnitt
Szenenbild
Kostüme
Produktion
Produzentin
Producer
Produktionsleitung
Redaktion
Länge
Rollen / Darsteller
Katharina Venner
Nils Venner
Elisabeth Petersen
Hauke Petersen
Georg Bohn
Annika Bohn
Karl Hansen
Finn Hartung
Sarah Bohn
Jan Venner
Elke
und andere
Nicolai Rohde
Nikola Bock nach Motiven des Romans "Inselblut" von Bent Ohle
Hannes Hubach
Johannes Kobilke
Andreas Althoff, Melanie Schütze
Jost Brand-Hübner
Gurli Thermann
Relevant Film Produktionsges. mbH, Hamburg
Heike Wiehle-Timm
Karsten Willutzki
Peter Nawrotzki
Esther Hechenberger
88 Minuten
Lisa Martinek
Kai Scheve
Ruth Reinecke
Rüdiger Vogler
Andreas Guenther
Annika Blendl
Jürgen Heinrich
Daniel Wiemer
Jette Kantinka Jungjohann
Markus Quentin
Catherine Bode
26.08.2015 10:45
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Inhalt
Die Seenotretterin Katharina Venner (Lisa Martinek) findet eine junge Frau, Annika Bohn (Annika Blendl), ermordet im
Meer. Katharina ist schockiert, denn ihr Mann Nils (Kai Scheve) wird als Hauptverdächtiger festgenommen.
Nils war in der Todesnacht mit Annika am Strand und so betrunken, dass er sich nicht erinnern kann. Aber Mord?
Undenkbar! Katharina kennt die Tote, sie war Gast im Hotel ihrer Eltern. Da die Polizei nur gegen Nils zu ermitteln
scheint, beginnt sie nachzuforschen.
Katharina hatte die impulsive Art der jüngeren Frau imponiert. Sie war kontaktfreudig und offen, ganz anders als sie
selbst. Katharina stellt sich selbst in Frage: Zerbricht ihre Ehe mit Nils nicht gerade an ihrer Verschlossenheit?
Allerdings flirtete die attraktive Annika mit allen Männern, auch mit Nils. Katharina ist wütend auf ihren Mann. Aber sie
glaubt fest an seine Unschuld.
Was ist in der Tatnacht passiert? Schließlich begegnete Annika noch Einigen, darunter Katharinas engsten Vertrauten.
Gab es nicht einen heftigen Streit zwischen Annika und ihrem eifersüchtigen Ehemann Georg (Andreas Guenther)?
Kannte sie noch jemanden auf der Insel? Wo könnte Annika nach ihrer Begegnung mit Nils am Strand hingegangen
sein? Und schließlich reagieren auch ihre Angehörigen verschlossen auf Katharinas Fragen. Bei ihren Recherchen
kommt Katharina nicht nur dem Mörder, sondern auch einem seit vielen Jahren gehüteten Familiengeheimnis auf die
Spur.
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Drei Fragen an Lisa Martinek
Ihre Figur Katharina Venner scheint sehr zerrissen, an einem Wendepunkt in ihrem Leben. Was sind ihre
größten Ängste und Wünsche?
Katharina ist auf der Insel geboren und aufgewachsen und hat sich nie entfernt. Auch nicht von den Eltern, zu denen
sie ein sehr ambivalentes Verhältnis hat. Ihre größte Angst ist es, den Boden unter den Füssen zu verlieren, ihr größter
Wunsch ist ein Leben in einer intakten Familie.
Im Film sind Sie von einem auffälligen Familienensemble umgeben. Wie erinnern Sie sich an die
Zusammenarbeit mit Ruth Reinecke, Rüdiger Vogler, Kai Scheve und Jürgen Heinrich? War das jeweils Ihre
erste Begegnung mit diesen Kollegen?
Ich genieße es immer, wenn ich mit solchen Theatergrößen arbeiten darf. Ruth Reinecke kannte ich schon vom Gorki
Theater in Berlin. Rüdiger Vogler und Jürgen Heinrich hab' ich erst zu den Dreharbeiten kennen gelernt. Alle drei
verbindet eine langjährige Erfahrung und gleichzeitig eine unglaubliche Neugierde und Respekt dem Beruf gegenüber.
Alle drei sind auf ihre Weise speziell und herrlich eigenbrötlerisch. Und Kai Scheve und ich geben ein wunderbares
Paar ab, finden Sie nicht?
"Tod auf der Insel" besticht auch durch die Kameraarbeit von Hannes Hubach. Wie war es für Sie, auf Sylt zu
drehen?
Die Nordseeinseln sind bezaubernd durch die salzige Luft, das unglaubliche Licht und die langen Strände. Ich habe
fünf Wochen mit meinen Kindern auf der Insel gelebt, und es wurde uns nie langweilig. Ich kann schon verstehen,
warum Sylt ein solch' beliebter Urlaubsort ist. Allerdings muss man sich auskennen. Auf Sylt sind viele Leute gewillt,
viel Geld auszugeben. Wir haben in List Krabben gekauft und selbst gepult, da weiß man ein Fischbrötchen ganz
anders zu schätzen.
Die Fragen stellte Esther Hechenberger
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Drei Fragen an Drehbuchautorin Nikola Bock
Was waren die größten Hürden bei der Entwicklung des Stoffes? Es gab ja eine Romanvorlage.
Der Grundkonflikt des Romans hat mich sehr angezogen: Ein vermeintlich ausgesetztes - im Roman ja sogar nur knapp
der Ermordung entronnenes Kind - kommt als Erwachsene durch Zufall an ihren Herkunftsort zurück und zieht damit
die Schatten der vergangenen Tat ins Licht der Gegenwart. Das führt für alle Beteiligten zu einer Art
Wiederholungszwang. Die größte Hürde der Verfilmung lag für mich darin, wie viel und auf welche Weise Platz für die
Vergangenheit und die verschiedenen Perspektiven der Beteiligten auf diese Vergangenheit zu gestalten möglich war.
Hier tut sich ein Roman naturgemäß sehr viel leichter. Wenn man keine langen Rückblenden verwenden will, ist man
filmisch dazu gezwungen, die Vergangenheit innerhalb der Charaktere und ihrer heutigen Handlungen sichtbar zu
machen. Das habe ich als spannende Herausforderung empfunden. Hinzu kam die Erfindung einer neuen weiblichen
Hauptfigur - der Roman hat eine männliche - was mir sehr gefallen hat. Denn so entstand die Möglichkeit, die
dramatische Handlung in eine Schwesterngeschichte einbetten zu können.
Sie arbeiten ja seit langem auch als Producerin. Wie hilfreich war Ihnen das bei der Drehbucharbeit?
Das ist eine schwierige Frage. Auf einer bestimmten Ebene ist die Erfahrung als Producerin eher hinderlich für die
Arbeit als Autorin. Der Producer-Beruf beschäftigt sich mit der Meta-Ebene einer Geschichte und destilliert die
Botschaft. Als Autor/Autorin muss man 'rein in die Empfindungen, in die Niederungen, die Details und muss bereit sein,
sich darin zu verlieren, ohne zu wissen, was 'rauskommt. Ab einem gewissen Punkt muss man den Figuren die Führung
überlassen. Das ist ein sehr schönes und starkes Erlebnis, was aber wiederum der Producer-Stimme in meinem Kopf
nicht immer leicht gefallen ist. Wenn es dann in der Folge an die distanzierte Betrachtung des selbst Geschriebenen
geht, ist die Producer-Seite wiederum sehr hilfreich.
Hatten Sie bei der Hauptfigur Katharina eine weitere "Lieblingsfigur" in dem Projekt?
Eine meiner Lieblingsfiguren neben der Hauptfigur Katharina ist ihre als Säugling verstoßene Schwester Annika. Sie ist
für mich in der Geschichte der Schatten der Hauptfigur. Die eine ist ohne die andere nicht zu denken, was wiederum
deutlich macht, welche Gewalt beiden angetan wurde, als man sie auseinander riss. Annika ist die offene Wunde, und
so benimmt sie sich auch. Sie hat mich in ihrer tiefen Verletztheit und ihrer ungebrochenen Lebensgier sehr fasziniert.
Aber auch die drei Elternfiguren fand ich sehr spannend: Alle drei - Hauke, Elisabeth und Karl - sind Opfer ihrer
eigenen Taten geworden. Und das in einem Ausmaß, welches sie sich in ihrer Jugend niemals hätten vorstellen
können. Wir sind, was wir tun. Dieser Erkenntnis müssen sie sich stellen.
Die Fragen stellte Esther Hechenberger
26.08.2015 10:45
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Drei Fragen an Produzentin Heike Wiehle-Timm
War es sehr schwierig, die viel beschäftigten Schauspieler wie Lisa Martinek, Kai Scheve, Ruth Reinecke,
Rüdiger Vogler und Jürgen Heinrich parallel nach Sylt zu bekommen? Was bedeutete das für den Drehplan?
Wie bei jeder Produktion kann man viel möglich machen, wenn sich die Schauspieler für die Geschichte und ihre
Rollen begeistern. Lisa Martinek, die ja die Hauptrolle spielt, musste ohnehin jeden Tag verfügbar sein, und so haben
wir sie und ihre Kinder in einem idyllischen kleinen Haus auf Sylt für die komplette Drehzeit untergebracht. Die
Reiseplanung der anderen Schauspieler war in der Tat eine große Herausforderung. Rüdiger Vogler musste aufgrund
anderer Verpflichtungen mehrfach von Paris eingeflogen werden. Ruth Reinicke, die am Gorki-Theater in Berlin
Abendvorstellungen spielen musste, wurde extrem häufig hin- und hergefahren. Bei Kai Scheve und Jürgen Heinrich
war es nicht anders. Wenn man so ein hochkarätiges Ensemble zusammen bringen will, muss sich der Drehplan nach
den Sperrtagen der Schauspieler richten. Schwierig wird es, wenn man auf ungeplante Probleme – wie beispielweise
das unberechenbare Insel-Wetter – nicht mehr flexibel reagieren kann, weil die Schauspieler, die man für eine Szene
braucht, gerade nicht vor Ort sind und einen halben Tag Anreise haben. Die Logistik ist extrem gefordert, all diesen
Bedürfnissen Rechnung zu tragen, aber wir wurden am Ende mit einem starken, glaubwürdigen Ensemble belohnt.
Verraten Sie uns, warum der auf Föhr spielende Film auf Sylt produziert wurde?
Föhr ist eine nordfriesische Insel im Wattenmeer. Man kann die Insel nur per Schiff erreichen, der Fährverkehr ist von
den Gezeiten, also Ebbe und Flut abhängig. Das bedeutet für die Logistik eine Entschleunigung, die kontraproduktiv
für die Produktionsabläufe ist. Unsere Schauspieler waren häufig tagsüber am Drehort und mussten abends in Berlin
ihrer Theaterverpflichtung nachkommen. Unter den erschwerten Logistikbedingungen einer schwer zugänglichen Insel
hätten wir sie vermutlich gar nicht besetzen können. Nach Sylt gelangt man bei Wind und Wetter zuverlässig über den
Hindenburgdamm. Die Anbindung an Hamburg ist sehr gut. Sylt ist größer, und die Arbeitsbedingungen für uns waren
phantastisch. Wir konnten dort ebenso gut visuell den geschlossenen Kosmos von Föhr darstellen, ohne auf die für
Filmleute notwendige Anbindung an das Schienennetz zu verzichten. Das war eine gute Entscheidung.
Im Film besitzt die Familie ein szenisch reizvoll gelegenes Hotel. Wie haben Sie dieses schöne Motiv
gefunden?
Das Hotel-Motiv hat uns zunächst Bauchschmerzen verursacht. Ein Originalmotiv kam nicht in Frage, denn die optisch
reizvollen Hotels waren ausgebucht. Zudem wollte uns niemand im laufenden Betrieb drehen lassen. Die Gäste sollten
nicht durch Dreharbeiten gestört werden. Was tun? Zum Glück kennt sich unser Locationscout sehr gut auf Sylt aus. Er
hat dieses leerstehende, wunderschön gelegene Reetdach-Anwesen entdeckt. In der Vergangenheit war es eine
Pension, aber die betagte Besitzerin hatte den Familienbetrieb längst aufgegeben. An die zahlreichen Spekulanten, die
ihr lukrative Kaufangebote unterbreiteten, mochte sie wiederum nicht verkaufen. Somit stand das Haus seit geraumer
Zeit leer. Für uns ein Glücksfall. Wir konnten die Besitzerin für unser Vorhaben gewinnen, haben den alten Zustand
wieder hergerichtet und darin unser Familienhotel Petersen gedreht. Die Besitzerin war ganz gerührt, als sie sah, wie
liebevoll das Hotel wieder zu neuem Leben erwachte.
Die Fragen stellte Esther Hechenberger
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Bearbeitungsstand: 10.08.2015
26.08.2015 10:45