Schilddrüsenerkrankungen

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Schilddrüsenerkrankungen
Labordiagnostik
der SchilddrÄse
Labordiagnostik der SchilddrÄse
Schilddr€senerkrankungen geh•ren mit zu den h‚ufigsten endokrinen Erkrankungen. Aufgrund der
Beeinflussung nahezu aller physiologischer K•rperfunktionen durch die Schilddr€senhormone ist die
Symptomatik von Schilddr€senerkrankungen sehr unterschiedlich. Daher sollte die stufenweise
Labordiagnostik der Schilddr€se auch immer Bestandteil bei der Abkl‚rung unklarer Befunde sein.
Als Eingangsuntersuchung der Schilddr€sendiagnostik sollte die Bestimmung des TSH erfolgen.
Bei unauff‚lligen TSH-Werten ist im Regelfall keine weitere Schilddr€sen-Labordiagnostik erforderlich.
Normbereiche:
Erwachsene: 0,3 – 4,0 mlU/l,
wobei 2,5 – 4,0 mlU/l als Grenzbereich in Jodmangelgebieten gilt.
Kinder:
siehe Befundbericht
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Erniedrigte TSH-Werte
Bei erniedrigten TSH-Werten (< 0,3mIU/l) sollten die freien Schilddr€senhormone fT3 und fT4
bestimmt werden, um abzukl‚ren, ob eine latente oder manifeste Hyperthyreose vorliegt. Ein
Szintigramm und die Bestimmung des TSH-Rezeptor-AAK (fr€her TRAK) lassen eine Unterscheidung zwischen Schilddr€sen-Autonomie und Autoimmunhyperthyreose (M. Basedow) zu.
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ErhÅhte TSH-Werte
Erh•hte TSH-Werte (> 4,0 mIU/l) weisen auf eine latente oder manifeste Hypothyreose hin. Zur
weiteren Differenzierung ist die Bestimmung des fT4 ausreichend. Da die Autoimmunthyreoiditis
(Hashimoto) die h‚ufigste Ursache einer erworbenen Hypothyreose darstellt, sollten zus‚tzlich die
TPO-Autoantik•rper (fr€her MAK) bestimmt werden.

Diagnostik immunvermittelter SchilddrÄsenerkrankungen
Ein erheblicher Teil der Schilddr€senerkrankungen ist immunvermittelt. Die h‚ufigste Ursache f€r
eine Schilddr€senunterfunktion ist die Autoimmunthyreoiditis Hashimoto. Dagegen f€hrt die
Autoimmunhyperthyreose Morbus Basedow zu einer TSH-Rezeptor-Antik•rper vermittelten
„berstimulation der Schilddr€se. Die wichtigsten Antik•rper bei autoimmunen Schilddr€senerkrankungen sind:
SchilddrÄsenperoxidase-AntikÅrper (TPO-Ak), fr€her auch als mikrosomale Antik•rper (MAK)
bezeichnet, sind typisch f€r die Autoimmunthyreoiditis und sollten bei erh•hten TSH-Werten
bestimmt werden. Bei Patienten mit Hashimoto-Thyreoiditis und beim prim‚ren Myx•dem sind
TPO-Ak in 90 % der F‚lle deutlich erh•ht. M‚…ig erh•hte Konzentrationen finden sich jedoch
auch bei nicht immunogenen Schilddr€senerkrankungen wie Struma oder funktioneller Autonomie.
Thyreoglobulin-Ak (TG-Ak, TAK) sind dagegen weniger bedeutsam, da sie nur bei 60 – 70 %
der Patienten mit Hashimoto-Thyreoiditis und dem prim‚ren Myx•dem erh•ht sind, sowie bei
20 – 40 % der Patienten mit M. Basedow. Die Bestimmung der TG-Ak wird deshalb nur in den
F‚llen bei V. a. eine autoimmune Schilddr€senerkrankung empfohlen, wenn die TPO-Ak negativ
sind, sowie zur Feststellung einer gest•rten Wiederfindung des Tumormarkers Thyreoglobulin.
Die TG-Ak sind im EBM neben den TPO-Ak nicht abrechenbar.
TSH-Rezeptor-AntikÅrper (TRAK) binden an die TSH-Rezeptoren der Thyreozyten, wirken so
agonistisch und erh•hen die Schilddr€senhormonproduktion. Ihre Bestimmung dient der
Abkl‚rung einer Hyperthyreose wie endokriner Ophthalmopathie oder M. Basedow, wobei sie
mit der Aktivit‚t der Erkrankung korrelieren. Als IgG-Antik•rper werden sie in der
Schwangerschaft diaplazentar €bertragen und k•nnen zu einer Hyperthyreose des Feten f€hren.
Ansprechpartner
Passau:
Deggendorf:
Dr. med. Dr. rer. nat. Dipl. Chem. E. Schnatih Dr. med. B. Wiegel
Tel.: 0851-959300
Tel.: 0991-370950
MVZ Dr. Engelschalk, Dr. Schubach,
Dr. Wiegel und Kollegen
WÅrth 15, 94034 Passau
04/2012
www.labor-schubach.de