Textildiscounter KiK will in Zukunft mehr Transparenz
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Textildiscounter KiK will in Zukunft mehr Transparenz
TEXTINATION NEWSLINE 16.11.2010 Textildiscounter KiK will in Zukunft mehr Transparenz zeigen – weiter auf Expansionskurs Die im nordrhein-westfälischen Bönen ansässige KiK Textilien und Non-Food GmbH (www.kiktextilien.com) will in Zukunft mehr Transparenz in einzelne Produktionsprozesse bringen. Das Produktportfolio von KIK umfasst Damen-, Herren-, Kinder- und Babybekleidung, Wäsche- und Strumpfartikel sowie Geschenkartikel, Spielwaren, Beauty-Produkte, Accessoires und Heimtextilien „in guter Qualität zum vergleichbar günstigsten Preis“. Der Kunde soll künftig einen besseren Einblick in die Arbeit des Unternehmens erhalten und auch das Geschäftsmodell besser erklärt bekommen, sagte Pressesprecherin Beatrice Volkenandt gegenüber Textination. „Denn wir können nur aufgrund optimaler Prozessabläufe – und das fängt beim Einkauf an, erstreckt sich weiter über die Logistik bis hin zur Präsentation in der Filiale – so günstige Preise anbieten. Wir suchen regelmäßig das Gespräch mit Kunden – auch mit der Kampagne für Saubere Kleidung (www.SaubereKleidung.de), mit der wir uns bereits seit März 2008 in unregelmäßigen Abständen im Dialog befinden. Wir stellen uns also den Ansprüchen der uns kritisch begleitenden Akteure und versuchen gemeinsam, Lösungswege zu finden“. KIK plant als erster Textildiscounter in Deutschland die Gesamtheit seiner © Textination GmbH Transparenzmaßnahmen in einer Dokumentation detailliert und sachgerecht darzustellen. Zum 1. August 2010 wurde Dr. Michael Arretz zum verantwortlichen Geschäftsführer für Nachhaltigkeitsmanagement und Unternehmenskommunikation bestellt. „Seine Berufung ist ein Signal dafür, dass sich der internationale Textildiscounter im Bereich der Qualitätssicherung, durch eine verstärkte soziale und ökologische Verantwortung sowie durch eine offenere Kommunikation nach außen besser positionieren will“. Arretz war zuletzt alleiniger Geschäftsführer der Systain Consulting GmbH (www.systain.de), Hamburg, einer Tochter der Otto Group. KiK („Kunde ist König“) beschäftigt europaweit 18.000 Mitarbeiter. Der Gesamtumsatz lag 2009 bei 1,63 Mrd Euro. Im deutschen Textilhandel rangiert das Unternehmen unter den Top Ten mit seinem Mehrheitsinhaber Tengelmann. Ziel für die nächsten fünf Jahre ist der globale Ausbau auf 5.000 Ladenlokale. Derzeit ist die Firma in Deutschland, Österreich, Slowenien, Tschechien, Ungarn, Slowakei präsent. Ende 2010 werden es europaweit über 3.000 Shops sein. 2009 wurde die Strumpfmarke „Ergee“ von der Vatter Gruppe übernommen, die als Eigenmarke verstärkt ausgebaut wird. –1– In der Verwaltungszentrale in Bönen sind alle zentral gesteuerten Abteilungen vom Einkauf über das Controlling bis hin zum Marketing angesiedelt. Hier befindet sich auch das Europalager. In Zusammenarbeit u.a. mit der Wirtschaftsförderungsgesellschaft Unna konnten seit der Ansiedlung in Bönen 2001 rund 1.000 Arbeitsplätze gewonnen werden. Das Zentrallager besteht aus zwei Hochregallagern mit 63.000 Palettenstellplätzen sowie einem Flachlager mit 65.000 qm. KiK bietet 17 Ausbildungsberufe an. Pro Jahr werden rund 1.000 Auszubildende aufgenommen, die nach Lehrabschluss überwiegend übernommen werden. Laut Aussage des Hauptverbandes des Deutschen Einzelhandels (HDE) sind durchschnittlich rund 30% der aktuell im Einzelhandel beschäftigten Mitarbeiter geringfügig Beschäftigte. KiK liegt mit rund 16,5% deutlich darunter, wurde betont. Seit dem 1. Oktober 2010 erhalten alle Beschäftigten mindestens 7,50 EUR Stundenlohn. Produziert wird überwiegend in Asien, besonders in China und Bangladesh, aber auch in Osteuropa. Bereits 2006 wurde ein Verhaltenskodex „Code of Conduct“ etabliert. Dieser legt fest, dass ein Arbeiter mindestens den ge© Textination GmbH setzlich vorgeschriebenen Mindestlohn verdienen muss. In Bangladesh betrug der Mindestlohn 1.662,50 Taka monatlich. Eine Erhöhung auf 3.000 Taka (etwa 30 Euro) wurde von der Regierung beschlossen und ist ab 1. November in Kraft getreten. Die Umsetzung dieses neuen Mindestlohns bei seinen Herstellern wird lückenlos von KiK überwacht. In China und Indien gibt es beim Mindestlohn regionale Unterschiede, hieß es. Die Anforderungen des Code of Conduct orientieren sich am Standard SA 8000 (www.sa-intl.org) der Multistakeholderinitiative Social Accountability International/SAI. Man arbeitet hauptsächlich mit der Auditgesellschaft Specialized Technology Resources/STR (www.strquality.com) zusammen. KiK-Mitarbeiter des Bereichs CSR - Corporate Social Responsibility - sowie die Firmeneinkäufer führen mehrmals jährlich angekündigte und unangekündigte Fabrikbesuche durch. Auch das jeweilige Beratungsunternehmen vor Ort führt Fabrikinspektionen ähnlicher Art durch. Erstmals wurden im Dezember 2009 Biobaumwoll-Textilien verkauft, die nächste Aktion erscheint im Prospekt zum 6. Dezember. Derzeit betreibt KiK keinen OnlineShop – lediglich das Trikotset für 99,99 Euro kann über den Trikot-Shop www.kik-shop24.com bestellt werden, das Thema online wird aber in den kommenden Jahren auch für den Discount an Bedeutung gewinnen. Für das Unternehmen ist es in erster Linie wichtig, dass sowohl Stamm- als auch Neukunden KiK als textilen Grundversorger wahrnehmen. Dass jeder Kunde König ist, entspricht dem Service- –2– Gedanken der Firma – denn nur der zufriedene Konsument kommt wieder. Somit hält man eine Reihe von Serviceangeboten bereit. Jeder Käufer kann ohne Angabe von Gründen einen Artikel umtauschen und bekommt sein Geld erstattet. Es gibt einen Gutscheinkalender und positiv wird von den Kunden auch gesehen, dass KiK im Vergleich zu anderen Textildiscountern seine Artikel mit dem Herkunftsland der Produktion markiert. Gert Krockert © Textination GmbH –3–