CeBIT-GUIDE

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CeBIT-GUIDE
Halle 6 • Stand H16
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CeBIT-GUIDE
www.heise.de
Messe-Infos
After Work Locations
Big Data, Cloud und Container
Mehr Sicherheit
durch Threat Intelligence
Business-Software
von SAP bis Salesforce
Das CeBIT-Motto 2016:
d!conomy
Die allgegenwärtige Digitalisierung
h Heise
CeBIT 2016 | Editorial
Willkommen, liebe Leser,
zur CeBIT in Hannover. Auf dem Messegelände steht in diesem
Jahr erneut die d!conomy im Mittelpunkt, ergänzt hat die Messegesellschaft das Schlagwort der CeBIT 2015 um den Zusatz
„join – create – succeed“. Dadurch will die CeBIT den Menschen
und seine Rolle als Entscheider und Gestalter der digitalen
Transformation in den Mittelpunkt rücken. Sie sind dabei? Oder
überlegen Sie noch, ob sich der Weg nach Hannover lohnt?
Laut CeBIT-Chef Oliver Frese wachsen in diesem Jahr alle Stränge
der Digitalisierung zusammen. Big Data Analytics, Cloud, Mobile,
Social Business und Internet of Things, alles zusammen wirkt auf
die Wertschöpfungsketten bestehender Branchen ein und lässt
außerdem neue Geschäftsmodelle entstehen. Die Digitalisierung
macht vor keiner Branche halt, egal ob Banken und Versicherungen,
Medien, Automobil oder Gesundheit.
Auf der CeBIT erfahren Sie, wie das alles zusammenhängt. Die CeBIT
sieht sich nicht mehr als eine Computermesse, sondern als eine
Veranstaltung für die Digitalisierung von Wirtschaft und Gesellschaft –
natürlich als die weltweit führende Veranstaltung dieser Art.
Wie viele Besucher auf die CeBIT kommen oder wie viele Aussteller
auf dem Messegelände vertreten sind, ist der Messe nicht mehr
so wichtig.
März 2016
Die Themen der Messe sind relevanter, und bei den Besuchern
spielt eher die Investitionsbereitschaft eine Rolle. Die Neuausrichtung als reine Business-Veranstaltung kommt bei den meisten
Herstellern gut an: Einige Aussteller kommen wieder, andere
haben ihre Stände vergrößert.
Zudem hat die Messe AG wieder eine ganze Reihe junger Firmen
eingeladen, die beim Start-up-Wettbewerb SCALE11 auf die
etablierten Unternehmen trifft – einige spannende Beispiele einer
solchen Zusammenarbeit stellen wir hier vor.
Auch die Redaktionen von c’t und iX wachsen in diesem Jahr
zusammen, zumindest für diesen CeBIT-Beileger. Wie gewohnt
finden Sie uns auch am Stand von Heise Medien (Halle 6, H16).
Wir freuen uns auf Sie!
Lutz Labs
3
CeBIT 2016 | Inhalt
Heute und morgen
c’t-iX-CeBIT-Guide
Editorial
3
Erste Orientierung
CeBIT Hannover vom 14. bis 18. März 2016
6
Frese-Interview
CeBIT will nicht mehr Computermesse sein
8
Seite 8
Wir über uns
Heise Medien auf der Messe
12
Globale Konferenzen
Veranstaltungen auf dem Messegelände
14
Forschung und Entwicklung
Science Square: Sprechen über Wissenschaft
16
Netzwerke
Unternehmens- und Rechenzentrumsvernetzung
18
Systeme
Server, Storage und Rechenzentren
21
Virtualisierung
Container werden erwachsen
24
Aus der Wolke
Digitale Ökonomie ist ohne
Cloud-Computing kaum
realisierbar. Kein Wunder,
dass dieses Thema nahezu
allgegenwärtig ist. Anbieter
auf der CeBIT und
Interessantes aus dem
Vortragsprogramm ab
Seite 31
Gründerszene
Start-ups auf der CeBIT
28
Cloud-Computing
Alles aus der Wolke
31
Partnerland
Hightech-Land Schweiz – jenseits
von Käse und Uhren
34
Business-Software
Riesen-Schaufenster für
Unternehmensanwendungen
35
Hannover
Tipps für das Abendprogramm
39
Windows und mehr
Microsoft: Reale Lösungen für reale
Problemstellungen
42
Planet Reseller
Zentrum für Business-to-Business
43
Sicherheit
Einen Schritt voraus mit Threat Intelligence
45
Impressum
50
Inserentenverzeichnis
50
4
Auch 2020 wird es die CeBIT
noch geben. Meint jedenfalls
CeBIT-Chef Oliver Frese, den
wir zur gegenwärtigen und
künftigen Positionierung der
Messe interviewten.
Nach der Arbeit
Man muss den Abend nach
der Messe nicht vor dem
Hotelfernseher verbringen. Wir
haben für Sie eine Auswahl
interessanter Locations rund
um den Hauptbahnhof
zusammengestellt.
Seite 39
Intelligenter schützen
Wenn es um gezielte Angriffe
auf sensitive Daten geht, ist
der klassische Virenschutz
machtlos. Threat Intelligence
soll Bedrohungen selbst
erkennen und abwehren
können.
Seite 45
März 2016
CeBIT 2016 | Erste Orientierung
CeBIT Hannover vom 14. bis 18. März 2016
Mit der Lupe
Moritz Förster
Während in der IT-Welt die digitale Tranformation um
sich greift, bleibt die CeBIT ihrem neuen Konzept treu.
Professionelle IT-Nutzer und Unternehmen stehen
weiter im Fokus der Messe.
E
s wurde auch Zeit – nach fast
zehn Jahren schlechter Nachrichten, einem konstanten Erodieren der Aussteller- und Besucherzahlen gab es für die Messe
AG 2015 endlich mal wieder
etwas Wachstum zu verkünden.
Mit 221ˇ000 neugierigen IT-Nutzern schaffte es die CeBIT, immerhin etwa 13ˇ000 Besucher
mehr als im Vorjahr auf das
Gelände der weltgrößten Computermesse zu locken. Dass
gleichzeitig etwa 100 Aussteller
weniger – 3300 aus 70 Nationen –
zugegen waren, fällt da doch
gleich weit weniger ins Gewicht.
Laut Konzept sollen es vor
allem professionelle IT-Nutzer
sein, die sich in Zukunft für die
6
CeBIT interessieren (siehe dazu
auch das Interview auf Seite 8).
Wie viele der Besucher das mitbekommen haben, kann die
Messe AG hingegen nicht bestimmen. Anzugträger benötigten anscheinend auch kein freies Ticket für den Nahverkehr,
das dieses Jahr genauso eingespart blieb. Dass man im Zeitalter des allgegenwärtigen Internets sowieso nicht unbedingt
vor Ort sein musste, bewies der
Erfolg der Konferenzen – bei
Glenn Greenwald und Edward
Snowden schalteten sich immerhin 40ˇ000 um ihre Privatsphäre besorgte Zuschauer online ein. Es bleibt abzuwarten,
wie häufig die Messe ein so
glückliches und aktuelles Händchen bei der Wahl der Sprecher
beweisen kann.
Bodenständige IT
aus der Schweiz
Mit dem Gastland China habe
man 2015 die Besucher ebenfalls begeistert. Die Digitalisierung werde sich immer weiter
nach Osten verschieben, während die Volksrepublik an die ITSpitze strebe. Es scheint also nur
eine Frage der Zeit, bis das Land
seine eigene Kopie einer weltgrößten Computermesse aus
dem Hut zaubert oder das Original aus der Alten Welt einfach
aufkauft. Vielleicht muss der Gast
für das Jahr 2016 deshalb nicht
einen ganz so weiten Weg zurücklegen: Mit der Schweiz gibt
sich dieses Jahr das eher bodenständige Europa die Ehre. Die
Eidgenossen seien die perfekte
Wahl, so sei die Digitalisierung
im Versicherungs- und Finanzwesen besonders weit fortgeschritten.
Passenderweise betont die
CeBIT auch die hauseigene
Kunstschöpfung d!conomy, mit
anderen Worten: die digitale Dominanz überall, zu jeder Zeit, in
jeder Form. Gerne herausgestellt
zum Beispiel die kommende Industrie 4.0. Dass sich bei selbiger auch gleich mal Millionen
vor einem Verlust des Arbeitsplatzes fürchten und sich wundern, wozu der Mensch in Zukunft eigentlich noch gut ist,
außer das konsumierende Äffchen zu spielen, gehört zu den
unangenehmen Fragen der ITZukunft und der Messe.
Auf dem Messegelände selbst
hat sich im Vergleich zum Vorjahr nicht allzu viel geändert,
wer 2015 zu den Besuchern
zählte, sollte sich auch dieses
Jahr wieder schnell zurechtfinden. Eine Änderung ist der
DronemastersSummit, der vor
der Halle 16 anstelle der Startup-Veranstaltung Code_n stattfindet. Drohnen sorgen zwar am
Himmel für bunten Verkehr, machen jedoch auch durch fehlende Regulierungen immer wieder
auf sich aufmerksam.
Wie gewohnt ist auch die
Heise Medien GmbH in Halleˇ6
am Stand H16 vertreten. Für Entwickler lohnt sich außerdem ein
Besuch der Developer World in
Halle 11. Auf den folgenden Seiten hat die Redaktion Schwerpunkte zusammengetragen, die
den Weg zu interessanten Ausstellern weisen.
(fo)
März 2016
CeBIT 2016 | Interview
CeBIT will nicht mehr Computermesse sein
Durchdigitalisiert
Jürgen Diercks
iX befragte CeBIT-Chef Oliver Frese zur kommenden
Messe, die sich weiterhin auf eine professionelle Klientel
konzentriert.
iX:
Das Motto der diesjährigen CeBIT lautet – wie im
Vorjahr – „Digital Economy“. Geht
es darum nicht schon seit 20 Jahren? Was ist in den letzten beiden
Jahren so Bahnbrechendes dazugekommen?
Frese: Das Topthema der CeBIT
2016 lautet d!conomy und unterstreicht mit der Akzentuierung
„join, create, succeed“, dass es mit
dem rasanten Einzug der Digitalisierung in alle Bereiche von Wirtschaft und Gesellschaft nunmehr
darauf ankommt, dass Entscheider die Chancen der Digitalisierung ergreifen, um als Unternehmen oder Organisation zukünftig
wettbewerbsfähig zu sein.
Neu ist die Dynamik und das
komplette Zusammenwirken aller Stränge der Digitalisierung,
wie Big Data Analytics, Cloud,
Mobile, Social Business und Internet of Things. Traten in den
vergangenen Jahren diese Trendthemen zunächst singulär in Erscheinung, so wirkt nun alles zusammen. Ging es früher in den
Unternehmen im Wesentlichen
darum, einzelne Prozesse mithilfe digitaler Anwendungen effizienter zu machen, so ist der
Fokus nun viel breiter, denn die
Digitalisierung wirkt inzwischen
stark auf Wertschöpfungsketten
bestehender Branchen ein und
lässt außerdem neue Geschäftsmodelle entstehen. Die Digitalisierung macht vor keiner Branche halt, egal ob Banken und
Versicherungen, Medien, Automobil oder Gesundheit.
Die CeBIT versuchte lange, sowohl
End- als auch Firmenkunden zu
erreichen, 2014 gab es den Fokus
aufs Business. Gibt man dadurch
nicht die Rolle als Schaufenster der
Informationstechnologie auf?
8
Ich bin als Messemanager fest
davon überzeugt, dass eine Veranstaltung ein klares Profil und
eine eindeutige Positionierung
im Markt braucht. Aus diesem
Grund haben wir gemeinsam
mit der ausstellenden Industrie
und unseren Partnern wie dem
Bitkom nach der CeBIT 2013
entschieden, die Veranstaltung
komplett neu auszurichten. Das
bedeutet: Fokus auf Fachbesucher, Stärkung der Internationalität, klare Positionierung von
Themenfeldern, Implementierung neuer Themen wie Startups, Ausbau des Konferenzcharakters, mehr NetworkingMöglichkeiten et cetera. Vor der
CeBIT 2016 können wir heute
sagen: Dieser Schritt hat sich
ausgezahlt. Die CeBIT ist heute
die weltweit führende Veranstaltung für die Digitalisierung von
Wirtschaft und Gesellschaft. Sie
hat damit den Status als Computermesse – so wird sie ja leider
immer noch oft bezeichnet –
schon lange hinter sich gelassen.
Auch eine IT-Messe ist sie nicht
mehr, wir sind längst eine Stufe
weiter.
Immer mehr IT-Firmen sind auf
der Hannover Messe zu finden, aus
der die CeBIT ja einst entstanden
ist. Wird es 2020 noch eine eigenständige CeBIT geben, oder ist
diese dann wieder in die Hannover
Messe Industrie integriert?
Diese Frage stellt sich weder
konzeptionell noch kapazitativ.
Natürlich wird es immer einige
Aussteller geben, die ihre Branchenkompetenz in der industriellen Fertigung auf der Hannover
Messe zeigen, während sie ihre
Branchenvielfalt ausführlich auf
der CeBIT präsentieren. Umgekehrt ist es übrigens genauso,
nehmen Sie Unternehmen wie
Rittal oder Schneider Electric.
Grundsätzlich ist das inhaltliche Spektrum der CeBIT viel
breiter und deckt die Chancen
und Herausforderungen der Digitalisierung in allen Bereichen
von Wirtschaft, öffentlicher Hand
und Gesellschaft ab. Etwa den
gesamten Dienstleistungsbereich, der ja mehr als zwei Drittel
zur gesamtwirtschaftlichen Leistung beiträgt. Die Hannover
Messe legt vier Wochen später
das Brennglas auf die industriel-
CeBIT-Chef Frese: Die Digitalisierung macht vor keiner Branche
halt und wirkt jetzt schon stark auf alle Wertschöpfungsketten.
le Produktion, die sogenannte
Smart Factory.
Hinzu kommt, dass beide Messen unterschiedliche Besuchergruppen anziehen. Deshalb ist
es für den Standort Deutschland
eine große Chance, dass hier mit
der weltweit größten Industriemesse und der weltweit wichtigsten Veranstaltung für die Digitalisierung von Wirtschaft und
Gesellschaft zwei Schrittgeber in
die Zukunft etabliert sind.
Können Sie schon etwas zu Ausstellerzahlen und erwarteten Besuchern sagen? Wird die diesjährige CeBIT größer sein als die letzte?
Wissen Sie, wir steuern die CeBIT
nicht mehr nach der Zahl der
Aussteller. Das ist für uns nicht
von zentraler Bedeutung. Wir
steuern die CeBIT anhand der
marktrelevanten Themen. So
haben wir beispielsweise frühzeitig mit unseren Ausstellern
das Thema Cloud ins Programm
aufgenommen – jetzt bietet die
CeBIT 2016 den weltweit breitesten Marktüberblick über CloudAnwendungen und -Einsatzmöglichkeiten.
Zweites Beispiel: Start-ups. Die
etablierten Unternehmen sind
auf der Suche nach jungen, kreativen Firmen und ihrer Innovationskraft. Wir wollen mit unserer
Plattform SCALE11 Europas führende Veranstaltung für Start-ups
werden – und das nicht, weil wir
dort mehr als 250 Start-ups erwarten, sondern weil wir etablierte Unternehmen wie die Deutsche Bahn oder den Bankenverband gezielt mit Newcomern zusammenbringen.
Beispiel Marketing und Sales
Solutions: In den Unternehmen
entscheiden immer häufiger die
Anwender in den Fachabteilungen, welche digitalen Lösungen
eingesetzt werden. Daher ist
die CeBIT auch für Marketing-Experten ein Muss – deshalb gibt
es bei uns für diese Zielgruppe
einen eigenen Bereich samt
spannendem Forenprogramm.
Gleiches gilt für die Personaler
aus den Unternehmen. Ich könnte zahlreiche weitere Beispiele
bringen.
Gleiches gilt auch für die Besucherzahl. Eine Business-Messe
lebt nicht von der Anzahl beziehungsweise der Masse der dort
März 2016
CeBIT 2016 | Interview
Bleibt es bei den Messetagen oder
ist eine Rückkehr zum Samstag
angedacht? Gerade Angestellte
kleinerer Firmen nutzten früher
das Wochenende.
Quelle: Deutsche Bahn AG
erschienenen Gäste, sondern es
geht um die Qualität der Besucher. Und die ist nach der Neuausrichtung der CeBIT einzigartig:
Jeder dritte Besucher kommt aus
dem Top-Management. Das geplante Investitionsvolumen liegt
bei durchschnittlich 150ˇ000 Euro
je Fachbesucher.
Können Sie etwas zur Altersstruktur der Besucher sagen? Gibt es
Zahlen? Hat sich hier in den letzten Jahren etwas geändert?
Die CeBIT wird jünger – nicht zuletzt wegen unserer Aktivitäten
rund um die Start-ups. Der Anteil
der Fachbesucher aus dem Ausland steigt seit zwei Jahren wieder und liegt deutlich über 20
Prozent. Außerdem bleiben unsere Besucher länger auf der Veranstaltung. Deutliche Zuwächse
haben wir bei den Besuchern
aus mittelständischen Unternehmen, die mit ganz konkreten Fragen auf die CeBIT kommen –
deshalb bauen wir auch unseren
Campus Mittelstand weiter aus.
Der Anteil von Frauen nimmt
ebenfalls zu – auch deshalb, weil
wir spezielle Angebote entwickelt haben, zum Beispiel die
Diskussionsrunde „Women in Digital Business“ am Messe-Donnerstag.
Sie räumen Start-ups mit dem
Format SCALE11 wie schon im
letzten Jahr mit Code_n großen
Raum ein. Allerdings waren die
Start-up-Shows zu sehr über das
Messegelände verteilt. Wäre hier
eine Konzentration nicht von Vorteil für die Besucher? Und bekommen die Newcomer Sonderkonditionen?
Genau deshalb investieren wir
massiv in die Start-up-Szene und
bündeln alles in der Halle 11 bei
SCALE11. Das wird eine kreative
und spannende Sache, allein
schon vom Konzept her. Wir haben viele neue Formate entwickelt, beispielsweise Pitchings im
Boxring. Und ja: Für Start-ups
gibt es ein besonderes Beteiligungsformat. Voraussetzung ist:
Das Unternehmen darf nicht älter
als fünf Jahre sein.
Es gibt immer mehr erfolgreiche
Fachmessen, Anwenderkongresse
und Hausmessen, deren Schwer-
März 2016
Projekt des Start-ups senvisys: Sensoren erkennen umgefallene
Bäume und Personen auf den Schienen. Die Bahn, ein Vertreter
der „Old Economy“, will mit Jungunternehmern kooperieren.
punkte auf der CeBIT in den Hintergrund geraten, etwa Security
und Mobilgeräte. Und generelle ITMessen wie die it&business verlieren an Boden. Wie sehen Sie die
Rolle der CeBIT in dieser Gemengelage?
Die CeBIT schafft es, alle zentralen Entwicklungslinien an einem Ort auf einem Messegelände abzubilden. Das macht in
dieser Form keine andere Veranstaltung, die sich lediglich
ein Themenfeld heraussucht. Wir
sind zusammen mit unseren
Ausstellern und Partnern überzeugt, dass die Digitalisierung in
all ihren Facetten und anhand
konkreter Showcases umfassend
und übergreifend dargestellt
werden muss.
Viele Firmen lassen die CeBIT ganz
aus oder kommen nur auf einen
Partnerstand. Die CeBIT führt sie
trotzdem im Katalog als Aussteller.
Verfälscht das nicht ein wenig die
Ausstellerzahlen?
Ich halte von dieser Zahlendiskussion nichts. Wir befinden uns
in einem internationalen Wettbewerb – und die CeBIT ist die
einzige Messe, die sich nach
unabhängigen Kriterien prüfen
lässt, wobei die Unterscheidung
zwischen Haupt- und Mitaussteller seit Jahrzehnten existiert.
Wenn wir etwa so zählen würden, wie es Veranstaltungen in
Amerika machen, hätten wir auf
einen Streich 100ˇ000 Besucher
mehr in der Statistik. Aber wem
hilft das? Und was machen Sie
mit Unternehmen, die hohe
sechsstellige Beträge in Sponso-
ring-Formate investieren, in vier
Foren präsent sind, aber auf einen eigenen Stand verzichten?
Wenn man selbst immer mehr
Spezial-Events wie die Salesforce
World Tour oder Konferenzen auf
dem Messegelände veranstaltet:
Läuft man nicht Gefahr, die CeBIT
als Marke zu verwässern und nur
noch ein Sammelsurium verschiedener Veranstaltungen zu werden?
Diese Frage verstehe ich nicht.
Für die CeBIT ist die PremiumEvent-Partnerschaft mit der Salesforce World Tour nicht nur ein
riesiger Erfolg, sondern auch eine
große Bereicherung – vor allem
für die Besucher, aber auch die
anderen Aussteller. Es ist doch
eine großartige Bestätigung für
die Attraktivität der CeBIT, dass
sich das amerikanische Headquarter eines der innovativsten
Unternehmen der Welt für die
CeBIT entschieden hat.
CeBIT und Aussteller taten sich
immer etwas schwer damit, weiche Themen, insbesondere Beratung, zu verbildlichen. Probieren
Sie hier neue Möglichkeiten wie
Augmented Reality aus?
Das Thema Augmented Reality
ist spannend und ebenso das
Thema Virtual Reality. Wir werden das auch auf vielen Ständen
in diesem Jahr sehen können,
insbesondere in Halle 11 bei den
Start-ups. Ich denke, das Thema
VR hat eine große Zukunft. Da
bin ich schon auf 2017 gespannt,
weil sich da der Markt gerade
entwickelt und extrem dynamisch zeigt.
Unsere Erfahrung ist eine andere,
der Samstag war in der Vergangenheit nahezu ein reiner Privatbesuchertag. Denn wer sich aus
beruflichen Gründen mit den Fragen der Digitalisierung beschäftigt, kommt mit Sicherheit auch
an den fünf Werktagen zur CeBIT.
Es geht nicht um das private
Vergnügen, neue Handys oder
Selfiesticks anzusehen. Auf der
CeBIT geht es um das Geschäft.
Um Investitionen von Unternehmen in digitale Lösungen. Nein,
wir werden den Samstag nicht
wieder dazunehmen.
Bei der immer weiter voranschreitenden Vernetzung aller möglichen Geräte und Softwareprodukte – dem Thema der CeBIT –
entstehen gigantische Datenmengen, und das Verhalten der Menschen wird auf dieser Basis zu
unterschiedlichen Vermarktungszwecken immer mehr durchleuchtet. Haben Sie manchmal Angst
vor diesem kompletten Verlust von
Privatsphäre? Und sehen Sie die
durchgehende Kommerzialisierung menschlicher Aktivitäten gelegentlich mit Sorge?
Ich frage mich vielmehr: Welche
neuen Chancen entstehen?
Wenn etwa ein Arzt bei der
Suche nach der richtigen Therapie für einen Krebspatienten in
Sekundenschnelle auf Hunderttausende aktueller Studien zurückgreifen kann, hilft das dem
Menschen. Ich habe oft das Gefühl, dass wir uns – gerade in
Deutschland – zunächst mit Risiken und Einschränkungen beschäftigen, bevor wir die Chancen sehen. Wir schränken zunächst den Bewegungsrahmen
ein, bevor wir uns hinsetzen und
unsere Ideen zu Papier bringen.
Natürlich muss es einen sicheren
Rahmen geben, müssen die Privatheit und die Sicherheit von
Daten gewährleistet sein. Aber
ich denke, wir sollten sehr behutsam mit möglicher Regulierung umgehen.
(jd)
9
CeBIT 2016 | Wir über uns
Heise Medien auf der Messe
Heimspiel
Jürgen Seeger
Für einen hannoverschen ITK-Verlag ist die CeBIT nahezu
eine Pflichtveranstaltung. In diesem Jahr kann man Heise
Medien dreimal auf der Messe finden.
D
er Heise-Stand, wieder in
Halle 6 (Stand H16), war
schon immer Anlauf- und Treffpunkt für unsere Leser, Autoren,
Konferenzbesucher und -referenten. Auch dieses Jahr ist am
Stand das komplette Programm
für den ITK- und Hightech-Bereich zu finden:
–ˇc’t, das traditionsreiche, zweiwöchentlich erscheinende Magazin für Computertechnik;
–ˇiX, das Magazin für professionelle Informationstechnik (monatlich);
–ˇTechnology Review, das Monats-Magazin für zukunftsträchtige Technologien, die deutsche
Ausgabe des renommierten
M.I.T.-Magazins;
–ˇMacˇ&ˇi, ein c’t-Spin-off, der
sechsmal im Jahr alles Wichtige
aus der Apple-Welt berichtet;
–ˇc’t Digitale Fotografie, ein ebenfalls zweimonatlich erscheinender c’t-Ableger;
–ˇMake, ehemals c’t Hacks, bringt
alle zwei Monate Informationen
aus und Tipps für die MakerSzene.
Und natürlich: heise online,
heise Events, Fachbücher, Fan-
Shop und vieles andere mehr.
Wenn Sie gerne eine Redakteurin oder einen Redakteur treffen
möchten, melden Sie sich einfach am Empfang beziehungsweise am Abotresen. Wir können
zwar keine Anwesenheit garantieren, aber vielleicht haben Sie
ja Glück.
Wer ein bisschen Zeit mitbringt, kann die virtuelle Achterbahnfahrt mit der Virtual-RealityBrille Oculus Rift wagen.
Wenn Sie schon immer vorhatten, Ihre E-Mails nicht länger
für alle Welt unverschlüsselt zu
versenden – im Rahmen der
c’t-Kryptokampagne können
Sie Ihren PGP-Key zertifizieren
lassen.
Außerdem gibt es an jedem
CeBIT-Tag die heise show live
am Messestand und als Stream
im Netz auf YouTube – Philip
Banse und Jürgen Kuri sprechen
mit Kollegen und anderen Gästen über die Highlights des
Tages. Am CeBIT-Freitag zeichnet das Team des c’t uplink die
neueste Folge des „nerdigsten
Podcasts im deutschen Internet“
am Stand auf.
Heise Medien,
Halle 6, Stand H16
CeBIT Security Plaza
Developer World
Nur ein paar Schritte entfernt
vom Heise-Stand ist wie im Vorjahr die gemeinsam von der
Deutschen Messe AG und heise
Events veranstaltete CeBIT Security Plaza zu finden (H6/B16). Auf
über 800 Quadratmetern präsentieren Aussteller aus der Sicherheitsbranche ihre Produkte
und Dienstleistungen, parallel
finden auf der Forumsbühne Vorträge von Experten renommierter Branchengrößen statt. Das
detaillierte Programm finden Sie
auf Seite 26/27.
In Halle 11, Bereich D03, geht
nach dem erfolgreichen Auftakt
im letzten Jahr die Developer
World in die zweite Runde. Mit
der ebenfalls in Kooperation mit
der Deutschen Messe AG durchgeführten Veranstaltung bieten
die Kolleginnen und Kollegen
von heise Developer einen Treffpunkt für Softwareentwickler,
mit Ausstellung, Networking-Bereich und themenspezifischen
Konferenzbühnen. Das Vortragsprogramm ist auf Seite 48/49 zu
finden.
(js)
Auf einen Blick
Heise-Stand
H 6/H16
Security Plaza
H 6/B16
Zur CeBIT täglich:
die heise show,
am Stand und
auf YouTube
(Archivbild von
der CeBIT 2015)
12
Developer World
H 11/D03
heise show
https://twitter.com/
hashtag/heiseshow
März 2016
Konferenzen auf dem Messegelände
Vordenker
und Anreger
Lutz Labs
Die CeBIT ist schon lange keine Neuheitenmesse mehr,
einen großen Teil des Geschehens nehmen Konferenzen
und Kongresse ein. Top-Event sind die Global Conferences.
D
ie Halle 8 wird in diesem
Jahr erneut zum Treffpunkt
für die Vordenker der digitalen
Wirtschaft. Für den Besuch der
meisten Veranstaltungen ist ein
gesondertes Ticket erforderlich.
Lediglich die Vorträge auf der
Center Stage am Montag kann
man mit einer normalen CeBITEintrittskarte besuchen, eine Anmeldung ist allerdings notwen-
dig. Hier sprechen etwa EU-Kommissar Günther H. Oettinger und
Ericsson-Chef Hans Vestberg.
Neben der Center Stage gibt
es noch zwei weitere Bühnen.
Während sich hier das „Who’s
who“ aus Wirtschaft und Politik
trifft und die Visionen der digitalen Wirtschaft verbreitet, gibt
es auf der Expert Stage Diskussionen und Debatten, und auf
der Open Stage sind Ideen und
Innovationen zu Hause.
Top-Thema der Global Conferences in diesem Jahr ist die
digitale Transformation. Nach
Musikindustrie, Filmbranche und
Verlagswesen steht nun nach
Meinung der CeBIT vor allem
der Handel vor der Aufgabe,
seine Strategien an die digitale
Wirtschaft anzupassen und seine Geschäftsprozesse zu vernetzen. Wie die Menschen in Zukunft einkaufen könnten, demonstriert der Veranstalter in
einem Wohnzimmer – genannt
„The Loft“. Hier geht es nicht nur
um die Technik, mit der wir uns
umgeben werden, sondern auch
darum, wie wir diese erleben
werden.
Mehr als 200 Sprecher werden im Lauf der Woche auf die
Bühnen treten, darunter Johanna Wanka, Bundesministerin für
Bildung und Forschung, Thorsten Dirks, Bitkom-Präsident und
Schirmherr der Konferenz, Ruedi
Noser, Präsident des Branchenverbands ICT Switzerland und
Quelle: Silent Circle
CeBIT 2016 | Globale Konferenzen
Der Beitrag von Phil
Zimmermann, PGP-Erfinder
und Chief Scientist von Silent
Circle, wird wohl von der ITSicherheit bestimmt.
PGP-Erfinder Phil Zimmermann.
Themen sind nicht nur die d!conomy, sondern auch „The Internet of Everything“, „Security &
Privacy“ sowie „Disruptive Technologies“.
Rock the Blog
„Rock the Blog“ hatte die CeBIT
schon im vergangenen Jahr gestartet, die Veranstaltung findet
Quelle: Europäische Kommission
CeBIT 2016 | Globale Konferenzen
EU-Kommissar Günther H. Oettinger führt
in die Themen der CeBIT Global Conferences ein.
erneut am Freitag in Halle 8 statt.
Hier treffen sich Blogger sowie
Marketing- und PR-Spezialisten,
die auch nach Lösungen für Blogs
im Firmenumfeld suchen. Das eigene Blog haben bereits viele Firmen als Mittel der Außendarstellung entdeckt, um die eigenen
Produkte besser zu verkaufen,
den Kunden interne Ansichten
des Unternehmens zu liefern
oder auch einfach nur etwas
persönlicher mit den Kunden zu
kommunizieren. Neben verschiedenen Keynotes gibt es neue
Formate wie Live Hacks, Speed
Dating oder den Wettbewerb
„Germanys Next Topblogger“.
Der Eintritt kostet wie im vergangenen Jahr 70 Euro zusätzlich.
DatacenterDynamics
In Halle 12 stehen hyperkonvergente Infrastrukturen im Vordergrund. Auf zwei Bühnen richtet
DatacenterDynamics eine kostenlose fünftägige Konferenz
aus: Wie im Vorjahr gibt es auf
einer Bühne Informationen für
die geschäftskritische Infrastruk-
März 2016
tur; neu ist die Bühne zum
Thema Stacking-IT – hier soll die
Welt von OpenStack, Open Compute und The Linux Foundation
erkundet werden.
Business Security
Gleich am Montag findet die Europäische Cyber-Security-Konferenz statt. Im Forum der Nord/LB
wird der Themenkomplex ITSicherheit aus zwei Blickwinkeln
betrachtet: aus dem der Anwender und aus dem der Wirtschaft.
Die Teilnahme ist kostenlos, allerdings ist eine Anmeldung notwendig.
Am Mittwochvormittag stellt
das Bundesamt für die Sicherheit
in der Informationstechnik (BSI)
seinen neuen Anforderungskatalog für das Cloud-Computing vor.
Am Nachmittag will das BSI dann
im Convention Center eine Diskussion mit CeBIT-Besuchern führen. Ziel ist die Modernisierung
des 1993 eingeführten IT-Grundschutzes des BSI. Die Veranstaltungen sind kostenlos, eine Anmeldung ist nicht erforderlich. (ll)
CeBIT 2016 | Forschung & Entwicklung
Sprechen über Wissenschaft
Science Square
Peter-Michael Ziegler
Forschungs- und Entwicklungsthemen
konzentrieren sich in diesem Jahr
vor allem auf Halle 6, wo der Bereich
„Research & Innovation“ untergebracht ist. Neu ist der sogenannte
Science Square, eine Art Speakers’
Corner, wo im Halbstundentakt neue
Projekte und aktuelle Resultate aus
der Anwendungs- und Grundlagenforschung vorgestellt werden.
D
as „visionäre Herz“ der CeBIT 2016
schlägt nach Angaben der Messeveranstalter in Halle 6. Dort ist auf rund 6000 Quadratmetern der Themenbereich „Research &
Innovation“ angesiedelt. Präsentieren werden sich hier vor allem Universitäten und
Forschungseinrichtungen. Die Deutsche Messe AG bezeichnet den Ausstellungsbereich
als „weltweit führende Forschungsplattform
der IT-Branche und bedeutendste Schnittstelle für den Technologietransfer zwischen
Wissenschaft und Industrie“.
In der Mitte von Halle 6 (Stand C26) befindet sich der sogenannte Science Square, ein
bereits von der Hannover Messe bekanntes
Speaker-Forum, das in diesem Jahr seine
Premiere auf der CeBIT feiert. Aussteller der
Gemeinschaftsstände von Hessen, RheinlandPfalz, des Innovationsmarktes Berlin-Brandenburg und der Initiative „Forschung für
die Zukunft“ (Thüringen, Sachsen-Anhalt
und Sachsen) wollen dort im Halbstundentakt Highlights aus Forschung und Technologie präsentieren.
Flankiert wird das „Research & Innovation“-Programm vom traditionellen Konferenzforum „future talk“, dessen Bühne an
Stand B54 aufgebaut ist. Jeden Tag stehen
dort andere Forschungsbereiche im Mittelpunkt. Den Auftakt machen am 14. März die
Themen „Artificial Intelligence, Smart Services & Networked Worlds“. Am Dienstag
(15. März) geht es um das „Web of Everything, Human-Machine Interaction & Urban
Visions“.
Der Mittwoch ist „Cyber-Physical Systems,
Wearable Computing & Virtual/Augmented
Reality“ vorbehalten. Am 17. März kommen
Spiele-Interessierte bei der „Serious Games
Konferenz“ auf ihre Kosten. Der Freitag ist
für „Sonstige Themen“ reserviert. Insgesamt
sind 60 Vorträge geplant.
Innovation Award
Im Rahmen des „future talk“-Konferenzprogramms wird auch der mit 100ˇ000 Euro dotierte „CeBIT Innovation Award 2016“ verliehen. Qualifiziert haben sich dafür drei Projekte: ActiWait aus Hildesheim, ClimbTrack
aus Bremen und Cryptomator aus Bonn.
ActiWait stammt von der Urban Invention
GbR und ist ein interaktiver Taster für Fußgängerampeln mit Touchscreen und WLANHot-Spot. Genutzt werden kann ActiWait
beispielsweise für kleine Spielchen mit anderen Passanten, die auf der gegenüberliegenden Straßenseite ebenfalls auf Grün
warten. Laut den Entwicklern lässt sich das
System auch als Basis für eine Verkehrserziehungs-App entlang von Schulwegen nutzen
oder als Anzeigefläche für Lokalnachrichten
und Werbung.
ClimbTrack ist eine Augmented-RealityAnwendung für Indoor-Klettersportler, die
von Nachwuchswissenschaftlern des Deutschen Forschungszentrums für Künstliche
Intelligenz (DFKI) entwickelt wurde. Das System besteht aus einer 3D-Kamera, einem
ActiWait ist ein
interaktiver Taster
mit Touchscreen und
WLAN-Hot-Spot, der
Passanten die Zeit
beim Warten an Fußgängerampeln vertreiben soll. Das System kann auch zur
Verkehrserziehung
oder als Anzeigefläche für Lokalnachrichten und Werbung
genutzt werden.
März 2016
CeBIT 2016 | Forschung & Entwicklung
Das heißwassergekühlte „64-Bit MicroData-Center“ (μDC) von
IBM Research enthält
mehrere Mini-Server
auf PowerPC-Basis, die
jeweils so klein wie ein
Smartphone sind.
Projektor sowie einem Verarbeitungsrechner
und lässt sich unter anderem für die Analyse
und Dokumentation von Trainingsfortschritten an Kletterwänden verwenden. Kletterhallenbetreiber könnten damit zum Beispiel
nachverfolgen, welche Strecken am häufigsten ausgewählt werden, und so weniger beliebte Routen durch neue, attraktivere Strecken ersetzen, erklären die Entwickler.
Der Cryptomator wurde von zwei Informatikstudenten der Hochschule BonnRhein-Sieg entwickelt. Dabei handelt es sich
um eine clientseitige Open-Source-Anwendung zur Verschlüsselung und Speicherung
von Daten in Cloud-Diensten oder bei Bedarf auf einer Speicherkarte. Ausschlaggebend für die Nominierung waren laut Jury
der Innovationsgrad, die gestalterische Leistung sowie die Praxistauglichkeit der Anwendung im Alltag. Der Nutzer verschlüsselt
dabei selbst seine Daten und legt sie auf der
eigenen Festplatte in definierten Speicherräumen ab. Die verschlüsselten Daten werden anschließend mit Cloud-Diensten synchronisiert.
Alle drei für den „CeBIT Innovation Award
2016“ nominierten Projekte sind am Stand
des Bundesministeriums für Bildung und
Forschung (BMBF) in Halle 6 (Stand A34)
ausgestellt. Am 15. März werden Bundesforschungsministerin Johanna Wanka, CeBITVorstand Oliver Frese sowie Gesche Joost,
Jury-Vorsitzende und Design-Professorin an
der Universität der Künste Berlin, die endgültigen Platzierungen bekannt geben.
Rechenzentrum
für die Reisetasche
Ein Stückchen weiter, in Halle 2, präsentiert
sich „IBM Research – Zürich“. Das europäische Forschungszentrum des US-amerikanischen IT-Konzerns IBM beschäftigt mehr
als 350 Wissenschaftler aus 45 Nationen und
ist seit 1963 in Rüschlikon am Zürichsee angesiedelt. In Hannover stellt IBM Research
März 2016
Sebastian Stenzel und Tobias Hagemann
von der Hochschule Bonn-Rhein-Sieg sind
für den diesjährigen CeBIT Innovation
Award nominiert. Sie haben Cryptomator
entwickelt, eine einfach zu bedienende
Open-Source-Verschlüsselung für
Cloud-Daten.
unter anderem das aktuelle Forschungsprojekt „Redox flow electrochemistry for power
delivery and cooling“ (REPCOOL) vor. Dabei
werden 3D-Chiparchitekturen über ein integriertes Mikrokanalsystem in Kombination
mit einer elektrochemischen Flussbatterie
gleichzeitig gekühlt und mit Energie versorgt.
Schön anzuschauen ist auch das heißwassergekühlte „64-Bit Micro-Data-Center“
(μDC), das IBM Research gemeinsam mit
dem Astronomischen Institut der Niederlande (ASTRON) entwickelt. Ziel ist der Bau
eines Rechenzentrums in PC-Größe. Dazu
will man mehr als 100 einzelne Micro-Server
auf PowerPC-Basis zusammenpacken, die jeweils so klein wie ein Smartphone sind. Das
Mikro-Rechenzentrum soll später Daten des
Square Kilometre Array (SKA) verarbeiten, eines mehrere Tausend Antennen umfassenden Radioteleskops, das in den kommenden
Jahren in Australien und Südafrika entsteht.
Drei μServer-Prototypen sind laut IBM Research seit Ende 2015 in den Niederlanden
im Einsatz. Auch die Universität Oxford will
das System im Rahmen einer wissenschaftlichen Nutzerplattform testen. Darüber hinaus
sucht das Entwickler-Team Lizenzpartner zur
Herstellung der Micro-Server. Zu finden ist
IBM Research auf der CeBIT 2016 in Halle 2
(Stand A10).
(ll)
CeBIT 2016 | Netzwerke
Unternehmens- und Rechenzentrumsvernetzung
Anschlussfragen
Achim Born
Netze sollen vor allen Dingen eins: immer schneller werden. Unverdrossen
arbeiten die einschlägigen Gremien und Gruppen im IEEE an laufend neuen
Standards für Kabel und Funk. Nicht nur für die Rechenzentren vergrößert
das die Zahl der Optionen.
Digitalisierung der Märkte, Big Data, Cloud,
Internet der Dinge – die Megatrends der ITWelt sind auf der CeBIT omnipräsent. Dabei
gerät fast in Vergessenheit, dass hinter, genauer gesagt unter den Hypes altbekannte
Hardware ihre Dienste verrichtet, die vornehmlich in der Netzwerk-Halle 13 ihr Stelldichein gibt. Denn die Umsetzung der digitalen Träume bleibt ohne eine leistungsstarke,
schnelle Kommunikationsinfrastruktur buchstäblich stecken. Da trifft es sich gut, dass der
Ingenieurberufsverband IEEE und die Ethernet Alliance die Zahl der Ethernet-Standards
zügig erhöhen.
Verkabelung im Fokus
Dieser Ausbau führt nicht immer zu einer
Temposteigerung. Neben dem Aspekt des
schieren Durchsatzes steht ebenso die Frage der Physik, also der Verkabelung, im Fokus der Standardisierer. Um die Top-Werte
40 GBit/s und 100 GBit/s zu erzielen, bündeln
sie einfach 10 GBit/s respektive 25 GBit/s
schnelle Single-Mode-Glasfasern. Noch im
Jahr 2016 sollen die Arbeiten an 40GBASE-T,
25GBASE-T (802.3bq) und 25 GE (802.3by)
für Glasfaser oder Twinax-Verkabelung im
Rack beendet sein, mit 50 GE im Gefolge.
Die schnellen GBASE-T-Varianten setzen „nur“
Kupferkabel voraus. Es müssen allerdings
solche der Kategorieˇ8 sein und es gilt eine
Längenbeschränkung auf 30ˇm. Mit den
üblichen Kabeln der Kategorie 5 und 6 begnügen sich hingegen die vergleichsweise
langsamen Standards für 2,5 und 5 GBit/s
(802.3.bz), mit deren endgültiger Spezifikation gleichfalls noch 2016 zu rechnen ist. Der
Vollständigkeit halber sei das kommende
400-GBit/s-Ethernet (802.3bs) erwähnt, für
das acht Lichtwellenleiter à 50 GBit/s zusammenzuschalten sind.
Die neuen Standards sollen den zunehmenden Leistungshunger in den Rechenzentren für unterschiedliche Szenarien stillen.
Sie haben allerdings zur Folge, dass mehrere
Upgrade-Pfade für mehr Durchsatz zur Wahl
stehen. Statt 10GE – 40GE – 100GE strahlt die
Alternative 10G – 25GE/50GE – 100GE aus
mathematischer Perspektive deutlich mehr
Harmonie aus. Für letztere Variante spricht
auch, dass in gewöhnlichen RZ meist 10GBit-Ethernet über Glasfaser (102.3ae) installiert ist. 100 GBit/s gibt die Verkabelung nicht
her. Ein Aufstieg in die 100-GE-Klasse hätte
zwangsläufig eine Neuverkabelung zur Folge. Im Unterschied dazu lässt sich die vorhandene Kabeltopologie für den 25-GE-Betrieb weiterverwenden. Die dort erwarteten
SFP28-Transceiver sind mit den SFP+-Modulen für 10 GE kompatibel. Ein Unternehmen kann folglich den Sprung von 10 auf
25 GBit/s wagen und vom 2,5-fachen Übertragungstempo profitieren, ohne seine Vernetzung grundlegend erneuern zu müssen.
Mehr noch: Glaubt man den Versprechen
von Herstellern wie HPE, fällt für die mehr als
doppelt so schnelle Hardware nur der 1,5fache Preis an.
Marktforschungsunternehmen sind daher
überzeugt, dass die Zahl der 25-GE-Ports innerhalb weniger Jahre rasch zulegen wird.
CeBIT-Veranstaltungen zu Rechenzentren
Veraltete Infrastrukturen in den Rechenzentren können sich für Unternehmen schnell zu
einem Sorgenfall entwickeln. Die Messegesellschaft stellt daher gemeinsam mit DatacenterDynamics (DCD) auch diesmal in Halle 12 eine Sondershow nebst Kongressprogramm
zum „Rechenzentrum der Zukunft“ auf die Beine. Wer sich für fertige (Container-)Rechenzentren, intelligente Stromversorgungen, Verkabelungstechnik oder Cloud-basierte IT-Services interessiert, sollte dort vorbeischauen. Schließlich ist der Konferenzteil anders als im
Vorjahr für CeBIT-Besucher heuer kostenfrei zugänglich. Das gilt ebenso für den Konferenzbereich „Open Source/Open Compute“.
März 2016
Kabeloptionen für Multi-GBit-Ethernet
Kabeltyp
Fast Ethernet
1G
2.5G
5G
Cat5e
v
v
v
100 m
–
Cat6
v
v
v
v
55 m
Cat6a
v
v
v
v
100 m
IHS Infonetics prognostiziert, dass 2019 rund
9ˇ% aller Ports der Infrastrukturen für Speichernetze (SAN) oder Rechenzentren auf Basis vorkonfigurierter Systeme in diese Leistungsklasse fallen. Das Argument der Analysten: Mit einer höheren Übertragungskapazität bietet eine 25/100-GE-Topologie für
größere Firmen und Cloud-Service-Anbieter
einfach eine attraktive Option, von 10 GE in
der Vernetzung auf 100 GE für Switch-Systeme und 25 GE für Server zu migrieren. Für
diese Entwicklung spricht auch die aus Anwendersicht erfreuliche Preistendenz. Im
100-GE-Geschäft führte beispielsweise Mellanox’ neuer ASIC Spectrum, den der israelische Netzwerkspezialist auch in eigenen
Switch-Modellen verbaut, regelrecht zu einem Preissturz. Damit kommt die bis vor
Kurzem noch illusorisch erscheinende Marke
von 1000 US-Dollar pro Port bereits in Reichweite, wie ein Blick auf die Preise der neuen
Nexus-Systeme (Basis: Broadcoms Tomahawk-Chipset) von Cisco offenbart.
Diese Trends stellen die Zukunft von
40GBASE-T infrage. Für den Standard-Kompagnon 25GBASE-T gestaltet sich die Situation ein wenig freundlicher. Er kann in virtualisierten Rechenzentren zur Serververnetzung dienen, falls das TOR-Konzept (Top of
Rack) als Architekturprinzip ausfällt und die
dort gewöhnlich am Switch realisierte Direktvernetzung „Direct Attach Copper“ (DAC)
aufgrund der Längenbegrenzung von 3ˇbis
5ˇm nicht infrage kommt.
Auf dem angestammten Ethernet-Terrain,
den Gefilden der Haus- und Firmennetze
Mellanox’ Switch-IC „Spectrum“ für bis
zu 32 Ports mit 40/56/100 GE respektive
64 Ports mit 10/25/50 GE
10G
jenseits des Rechenzentrums, war bei IEEE für
längere Zeit kaum nennenswertes Engagement erkennbar. Im Gefolge der Herstellerinitiativen NBASE-T Alliance sowie MGBASE-T
Alliance sah man sich bemüßigt, selbst aktiv zu werden, um 2,5 respektive 5 GBit/s
über Standardverkabelung durchzuschleusen (siehe Tabelle). Seit knapp einem Jahr
sitzt nun auch die Arbeitsgruppe 802.3bz
der IEEE daran, dem Ganzen die offiziellen
Standardweihen zu verleihen.
Die Standardisierung der vergleichsweise
bescheidenen Übertragungsraten hängt mit
steigenden Ansprüchen an drahtlose Netze
zusammen. Im Zuge der MIMO-Verfahren
(Multiple Input, Multiple Output) steigt die
Übertragungsgeschwindigkeit von 802.11ac
mit jeder Produktgeneration erheblich. Nachdem die erste Welle die Gigabit-Hürde nahm,
erreicht „Waveˇ2“ bis zu 3,4 GBit/s, indem sie
die Zahl der Kanäle von 3 auf 4 und die
Bandbreite von 80 MHZ auf 160 MHz hochschraubt. Entsprechende Produkte gibt es
inzwischen zur Genüge. Damit nicht genug:
Nun klopft bereits die dritte Welle kräftig an
der Tür. Mit acht MIMO-Datenströmen sind
hier bis zu 10 GBit/s möglich. Und Quantenna hat mit dem im Herbst vorgestellten
QRS10G-Prozessor deutlich gemacht, dass
Wave-3-Produkte keine theoretische Fingerübung sind, wenngleich die angenommenen Durchsatzwerte im Wesentlichen theoretischer Natur sind.
Derart schnelle Access Points benötigen
jedenfalls wiederum einen ausreichend
schnellen Ethernet-Anschluss. Die gewohnte GBit-Ethernet-Schnittstelle wirkt angesichts des Potenzials heute schmalbrüstig.
Die Bündelung der Datenströme zweier
Schnittstellen bietet sich ebenso wenig als
Lösung an. Die Möglichkeit, 2,5 oder 5 GBit/s
über vorhandene Cat5/Cat6-Verkabelungen
zu übertragen, könnte den Investitionsbedarf daher ein wenig entzerren. Zeit- und
kostenschonend aus Herstellerperspektive
wirkt dabei, dass die Implementierung auch
auf Grundlage der bekannten 10-GE-Chipsets mit verringerter Signalrate möglich ist.
Jetzt müssen nur noch Produkte für die
„langsamen“ Ethernet-Schnittstellen auf den
Markt kommen.
(un)
Huawei: Halle 2, Stand B54
Hewlett Packard Enterprise: Halle 4, Stand B04
Juniper (bei indevis): Halle 6, Stand H18
Mellanox: Halle 12, Stand B74
Alcatel-Lucent Enterprise: Halle 13, Stand D28
März 2016
Quelle: Cisco
CeBIT 2016 | Netzwerke
CeBIT 2016 | Systeme
Server, Storage und Rechenzentren
Offen, fest
und in der Wolke
Lutz Labs, Christof Windeck
Viele Hersteller aus dem Server- und Storage-Bereich
nutzen die CeBIT auch in diesem Jahr wieder, um neue
Produkte zu präsentieren oder auch nur für ihre Kunden
ansprechbar zu sein. Leider fehlen Fujitsu und Samsung.
W
ie in den vergangenen Jahren verteilen sich die Aussteller zu den Themen Server,
Storage und Rechenzentren auf
mehrere Messehallen. In Halle 2
findet man den riesigen IBMStand an gewohnter Stelle A10.
Gleich daneben schlägt Prozessor-Krösus Intel den Stand B30
auf, allerdings kommen die sonst
allgegenwärtigen Xeons in IBMServern ja nicht mehr zum Einsatz, weil Lenovo die x86-Sparte
von IBM gekauft hat. Doch mit
Huawei breitet sich auch ein
wichtiger Intel-Kunde in Halle 2
aus, nämlich großflächig auf
Stand B54. Huawei bietet auch
einen guten Überblick über die
aktuelle Server-Landschaft, vom
klassischen Rack-Server über
dicht gepackte Modulsysteme
bis hin zu hyperkonvergenten
Maschinen – sie vereinen Server
und Storage – ist alles dabei. IBM
und Huawei liefern außerdem
auch Storage-Systeme.
Know-how für
das Rechenzentrum
In der Halle 12 bietet das britische Unternehmen DatacenterDynamics (DCD) ein Konferenzprogramm zum Thema Rechenzentren an. In diesem Jahr dürfen
CeBIT-Besucher kostenlos den
Vorträgen lauschen, darunter einige von Rechenzentrumsexperten namhafter Firmen wie Amazon, Google, Huawei und Telekom. Die Präsentationen laufen
an den zwei Ständen B04 und
B81. Letzterer ist unter dem
Motto „Stacking IT“ Themen wie
OpenStack und Open Compute
Project vorbehalten.
Mehrere Vorträge drehen
sich darum, wie sich die Konzepte der gigantischen CloudDienstleister auf die Bedürfnisse
kleinerer Firmen herunterbrechen lassen, wo beispielsweise
noch alte Standardanwendungen laufen. Dank der integrier-
CeBIT 2016 | Systeme
ten 10GbE SFP+ LAN-Ports bietet der Quad-Core-Synology NAS
eine superschnelle Netzwerkverbindung, die ideal für kleine
und mittelgroße Unternehmen
ist. Eine solche Leistung wurde
früher nur von teuren Servern
für Unternehmen geboten, also
kann die Produktivität einer
Firma jetzt drastisch gesteigert
werden.
IBM ist ebenfalls in Halle 12
bei DCD vertreten, und zwar mit
dem OpenPower-Projekt: Zusammen mit Kooperationspartnern wie Google, NVIDIA, dem
Serverhersteller Tyan und dem
Netzwerkspezialisten Mellanox
will IBM Linux-Maschinen mit
einer offenen Version der mächtigen Power-Prozessoren auf
den Weg bringen. Calista Redmond und David Turek von der
OpenPower Foundation berichten über den Stand der Entwicklung.
Synology DiskStation
DS2015xs: Unternehmens-NAS
mit bis zu 64 TByte
ARM statt Intel
Von den anderen kommenden
Intel-Konkurrenten, den ServerChips mit 64-Bit-ARM-Rechenwerken, ist auf der CeBIT wohl
wenig zu sehen. Noch immer ist
bloß die erste Chip-Generation
mit Cortex-A57 im Rennen, in
Form des APM X-Gene und des
Cavium ThunderX, die bisher in
engen Nischen dämmern. Der
AMD Opteron A1100 soll nun
mit günstigen Preisen angreifen. Vielleicht ist ja bei den NASHerstellern wie QNAP und Synology schon ein Gerät mit der 64Bit-Version des Alpine-SoC der
Amazon-Tochterfirma Annapurna Labs aufgetaucht. Bisher setzen QNAP und Synology AlpineSoCs mit 32-bittigen CortexA15-Kernen ein. Deren teurere
Versionen bringen gleich 10-Gigabit-Ethernet-Controller mit, genau wie der erwähnte Opteron
A1100 und Intels Xeon-D-1500Chips. Letzteren setzt Supermicro auf kompakte Mainboards,
die sich auch für Storage-Systeme eignen.
Die Storage-Elefanten EMC
und NetApp sind nur indirekt
vertreten, etwa über PM Computer Services (PMCS) in Halle 2.
Die bereits erwähnten IBM und
Huawei offerieren ebenfalls Storage-Systeme. Außer den etab-
Digittrade bringt mit der HS256
eine besonders sichere externe
Festplatte mit.
Supermicro SYS-1028U-TR4+:
Storage-Speicher mit Intel Xeon,
10 2,5-Zoll-Laufwerksschächten und
1,5 TByte DRAM
März 2016
CeBIT 2016 | Systeme
lierten SAN-Maschinen liegen
die erweiterbaren Scale-outKonzepte im Trend, oft auch
in reinen Flash-Versionen wie
EMC XtremIO. IBM und EMC
haben auch flexibler nutzbare
Storage-Systeme wie IBM Elastic Storage Server und EMC
Elastic Cloud Storage (ECS) im
Angebot. Diese unterstützen beispielsweise das Hadoop File System (HDFS) für Big-Data-Anwendungen. Wichtiges Buzzword ist
auch das Internet of Things (IoT):
Zentraler Speicher für Tausende
oder gar Millionen verteilter Sensoren.
Außer den Branchenriesen
kommen auch jüngere Firmen
wie Nimble Storage auf die
CeBIT. Nimble empfiehlt ihre
Flash-Systeme für Server-Farmen, auf denen beispielsweise
virtuelle Desktops laufen (Virtual
Desktop Infrastructure, VDI). Wie
NetApp mit FlexPod hat auch
Nimble vorkonfigurierte Lösun-
gen im Angebot, die zu ServerRacks von Cisco passen.
Festplatten und SSDs
Die SSD-Hersteller halten sich
von der CeBIT fern, nicht ein einziger hat einen eigenen Stand.
OCZ und Plextor waren 2015
noch da, und selbst Marktführer
Samsung fehlt – im vergangenen Jahr hatte das Unternehmen noch einen großen Auftritt,
auf dem nicht nur SSDs, sondern
auch DRAM und sogar Smartphones präsentiert wurden. In
diesem Jahr hingegen will Samsung seine Kunden über eine eigene Roadshow erreichen.
Von den Festplattenherstellern ist immerhin Western Digital mit einem eigenen Stand
vertreten, vielleicht sieht man
dort schon Ergebnisse aus der
jüngst verkündeten Übernahme
des Flash-Spezialisten SanDisk.
Festplatten von HGST, Seagate
und Toshiba findet man am
Stand des Distributors starline.
Dort aber gibt es sicher Informationen zu den neuen Heliumgefüllten Server-Festplatten von
Seagate – HGST stellt solche
Platten bereits in der dritten Generation her. Auch Shingled
Magnetic Recording wird sicher
ein Thema sein.
Externe Laufwerke
mit Smartcard und Pin
Eine externe Festplatte mit besonders sicherer Verschlüsselung stellt Digittrade vor. Die
HS256S wurde laut Unternehmensangaben nach den aktuellen Anforderungen des BSI (Bundesamt für Sicherheit in der
Informationstechnik) an mobile
Speichermedien entwickelt; sie
soll aufgrund ihrer Zertifizierung
durch das ULD (Unabhängiges
Landeszentrum für Datenschutz
Schleswig-Holstein) zur Speiche-
rung personenbezogener Daten
bei Behörden und öffentlichen
Stellen zugelassen sein. Die per
2-Faktor-Authentifizierung mittels Smartcard und Pin geschützte Festplatte ist auch als SSDVersion erhältlich und mit bis zu
einem TByte Speicherkapazität
erhältlich.
(ll)
DatacenterDynamics: Halle 12,
Stand B04/B81
Digittrade: Halle 6, Stand H06
Huawei: Halle 2, Stand B54
IBM: Halle 2, Stand A10
Intel: Halle 2, Stand B30
Nimble Storage: Halle 2,
Stand A47
PM Computer Services (PMCS):
Halle 2, Stand B51
QNAP: Halle 12, Stand B75
starline: Halle 2, Stand B53
Supermicro: Halle 12,
Stand A68/B67
Synology: Halle 12, Stand B59
Western Digital: Halle 15,
Stand H61
CeBIT 2016 | Virtualisierung
Container werden erwachsen
Lagerbildung
Erkan Yanar
Im letzten Jahr führte der Hype um Docker zu einem Run
auf Anwendungscontainer. Dem liegt das Versprechen
und auch die Hoffnung zugrunde, damit die IT zu
revolutionieren.
E
ine übliche Umschreibung
für Container lautet „Chroot
on Steroids“. Denn grundsätzlich
handelt es sich bei Containern
um ein chroot in das Dateisystem
eines unabhängigen Betriebssystems, um dort eine eigene
isolierte Betriebssysteminstanz
zu starten. Container sind genau
genommen ein alter Hut. Schon
seit 2005 gibt es mit OpenVZ
eine Containertechnik für Linux.
Die „Steroids“ von OpenVZ liegen in einem eigenen Kernelpatch, der es jedoch nie in die
Hauptentwicklungslinie geschafft
hat. Seit 2005 hat sich – auch
mithilfe der Entwickler von
OpenVZ – im Kernel viel geändert. Immer mehr dieser Steroids
bietet er direkt an: Namespaces,
Capabilities, Cgroups und Seccomp. Diese nutzen jetzt – im
Gegensatz zu OpenVZ – Containertechniken wie Docker, LXC
und systemd-nspawn.
Linux im virtuellen
Sandkasten
Linux-Container (LXC) verstehen
sich als klassische Containerimplementierung. Sie sind als Ersatz für virtuelle Maschinen gedacht und können die Aufgaben
vieler VMware-, Xen- oder KVMInstanzen übernehmen. Betriebssystem-Container von LXC stellen
vollständige Linux-Instanzen dar.
Docker Hub
Discovery
Docker Host 1
24
Dadurch können Verwaltungstools mit ihnen arbeiten wie
zuvor mit den VMs – wobei sich
Host und Gast den Kernel teilen
und daher die Container keine
Module nach- oder entladen können. Ebenso starten Windows
oder Mac OS nicht als Linux-Container. Der Linux Container Daemon (LXD) baut auf LXC auf und
wurde entwickelt, um Letzteres
zu vereinfachen und an aktuelle
Anforderungen anzupassen. LXD
hat eine integrierte REST-Schnittstelle – das kann als Reaktion auf
den Hype um Docker verstanden
werden. Die Schnittstelle vereinfacht die Administration von
mehreren LXC-„Hypervisoren“.
Mit LXD kann man zum Beispiel
Container statt virtueller Maschinen in OpenStack verwenden
und dafür auf die normale Nova
API zurückgreifen.
Robust, verschachtelt,
informativ
Ein Aspekt macht LXD robuster
als Docker. Der Daemon verwaltet die Container lediglich und
startet sie als eigene Prozesse.
Startet man den Docker-Daemon neu, beendet man alle Instanzen, bei LXD verhält sich das
nicht so. Es bietet außerdem Migration von Containern, verschachtelte Container und kann
unter einem normalen Account
Swarm Master
Docker Host 2
laufen. Dadurch kann jeder Nutzer seine eigenen Instanzen verwalten. Mit LXCFS bietet LXD die
Möglichkeit, im Container die
zugewiesenen Ressourcen (etwa
Arbeitsspeicher) des Containers
und nicht die des Hosts zu sehen – diese Funktion ist bisher
noch einzigartig. Sonst sehen
Container immer die Uptime,
CPUs und Memory des Hosts,
selbst wenn die Ressourcen via
Cgroups eingeschränkt wurden.
LXCFS überschreibt diese Informationen in /proc durch solche
aus den Cgroups. Damit zeigt ein
top in einem LXC/LXD-Container
nur den Speicher und die Prozessoren, die dem Container zugewiesen wurden. Obwohl sich
LXD anschickt, die eigentliche
Containerimplementierung für
OpenStacks Nova Compute zu
werden, fehlt noch eine einfache Orchestrierungsmöglichkeit
für ein Multihostsetup – ähnlich
wie Docker Swarm, ovirt oder
Proxmox.
Systemd ist
Standardinit
Systemd hat sich zum Standardinit in Linux entwickelt und ist
nahezu überall vorhanden.
Damit ist die Containerimplementierung systemd-nspawn als
Bestandteil von systemd ebenfalls schon nahezu überall verfügbar. Wie bei LXC liegt der
Schwerpunkt auf BetriebssystemContainern. Das Alleinstellungsmerkmal von systemd-nspawn
stellt die Verzahnung in systemd
dar. So können Administratoren
mit systemctl sowohl die Services des Hosts als auch die der
Container verwalten. Voraussetzung sind Container mit systemd
und dbus – vollständige Betriebssysteme eben.
Darauf baut CoreOS, ein abgespecktes Linux speziell für die
Virtualisierung mit Containern,
mit seiner Anwendungscon-
Docker Client
Docker Host 3
Der schematische Aufbau eines
Swarm-Clusters
tainertechnik Rocket auf – einer
Adaption von systemd-nspawn.
Rocket wurde im gleichen Zeitraum wie Docker Swarm angekündigt und soll nach dem Willen seiner Entwickler Docker ersetzen. Bisher verwendet CoreOS
meist Docker zur Virtualisierung
der Applikationen. Zum Verwalten seiner Cluster setzt das MiniLinux auf die Fähigkeiten von
systemd. Um auf alle Hosts zugreifen zu können, entwickelten
die Macher von CoreOS Fleetctl.
Dieses greift auf alle Host-systemd-Instanzen zu und orchestriert die Services. Was laufen
soll, speichert Fleetctl in etcd (ein
hochverfügbarer hierarchischer
Key-Value-Store).
Schwergewicht
mit Bildergalerie
Docker verfolgt einen eigenen
Ansatz. Es zielt darauf, Applikationen zu containerisieren – das Dateisystem dient lediglich einem
einzigen Programm. Dieses Ziel
kombiniert es mit einem simplen Kommandozeilenbefehlssatz
und einer zentralen Registry,
die über 100ˇ000 AnwendungsImages zum einfachen Download
zur Verfügung stellt. So irritierend
das bezüglich der Sicherheitsaspekte ist, schlug es vor allem
bei Entwicklern ein und führte
neue Gruppen der Containertechnik zu: Docker ist der Shootingstar unter den Containern.
Um dem wachsenden Anwenderkreis Rechnung zu tragen,
muss sein Entwicklerteam Funktionen nachrüsten, wie UserNamespaces, womit Nutzer eines
Containers – allen voran root –
auf unprivilegierte Accounts des
Hosts gemappt werden. Docker
1.10, veröffentlicht im Februar
2016, erklärt dieses „Steroid“ für
stabil und integriert außerdem
das Seccomp.
Stetig wachsendes
Ökosystem
Weil sich Docker nicht um Infrastruktur kümmerte, entstanden
entsprechende Projekte in seinem Umfeld. Red Hat etwa realisierte schnell, dass sie mit OpenShift ein Produkt im Portfolio
hatten, das eine passende Infrastruktur bereitstellen kann. Gera-
März 2016
CeBIT 2016 | Virtualisierung
de die Verwaltung von Netzwerk,
Storage und die Orchestrierung
sind und waren zu lösende Probleme. Docker selbst ist dies seit
Kurzem mit Network, Swarm und
Volume angegangen. Network
ermöglicht, Container über Hosts
hinweg in ein gemeinsames Netz
zu stecken, sodass sie sich gegenseitig sehen und ohne NATing
bidirektional kommunizieren
können. Dank API können auch
andere Projekte, wie weave oder
calico, ihr Software-defined Network via Network zur Verfügung
stellen. Analog funktioniert Volume. Da Docker-Container flüchtig sind, sollten sie keinen
Zustand speichern. Volumes anzubinden, ermöglicht Daten
persistent zu schreiben. Durch
das Volume-Plug-in ist man nicht
mehr darauf beschränkt, vorhandene Dateisysteme vom Host zu
mounten. EMC etwa bietet ein
passendes Plug-in an. Mit Docker
Swarm existiert eine Implementierung zum Verwalten mehrerer
Hosts. Im experimentellen Entwicklungszweig stellt es auch
Cluster-Funktionen bereit und
startet Container von ausgefallenen Nodes auf anderen Nodes
neu. Compose schließlich ermöglicht, eine zusammenhängende
Gruppe von Containern zu definieren, die (via Swarm) ausgerollt
werden können.
Standards führen
alles zusammen
Um Docker herum existieren
mehrere Werkzeuge zur Orchestrierung: Kubernetes von Google,
das in Kombination mit CoreOS
zu Tectonic wird. Auch Red Hats
OpenShift basiert ab der Versionˇ3 auf Kubernetes. Mit Swarm
hat sich Docker jetzt als Konkurrenz zu CoreOS/Kubernetes positioniert. Mesos (Mesosphere) ist
eine weitere Alternative.
Vor diesem Hintergrund ist es
interessant, dass Kubernetes bekannt gab, Dockers Network
nicht zu unterstützen und eine
eigene Netzwerkstrategie zu verfolgen. Gleichzeitig wird Rocket
als Alternative gegen das nahezu
allgegenwärtige Docker (zur
Anwendungsvirtualisierung) in
Stellung gebracht. Die Bedeutung von Containern wächst, sodass sich unter der Schirmherr-
März 2016
schaft der Linux Foundation mit
der Open Container Initiative
(OCI) ein Projekt gebildet hat,
das einen Standard etablieren
will. Vertreten sind neben Docker Firmen wie Google, Amazon, IBM, Red Hat und VMware.
Ziel ist es, eine Laufzeitumgebung zu definieren, die portabel
ist und jedem Marktteilnehmer
erlaubt, es zu erweitern. Die derzeitige Implementierung runC ist
quasi die Runtime von Docker.
Weiterhin prägt hohe Vitalität
die Containerwelt. Der Hype um
Docker und Anwendungscontainer ist noch immer ungebrochen
und man wird dem Projekt auch
dieses Jahr wieder auf der CeBIT
begegnen (zum Beispiel auf der
heise Developer World). Besonders das Angebot zur Orchestrierung wächst immens. Alle Containerimplementierungen profitieren außerdem von der Weiterentwicklung des Kernels.
Mit LXC und systemd-nspawn
bieten sich Container als Alternativen zu virtuellen Maschinen
an. Diese können einfacher in
bestehende Infrastrukturen eingebunden werden, da sie vollständige Betriebssysteme darstellen. Gerade LXC/LXD bietet
sich dank der Möglichkeit zur
Migration der Container und
LXCFS für Hoster (auch außerhalb von OpenStack) als gute
Option.
(jab)
CeBIT 2016 | Gründerszene
Start-ups auf der CeBIT
An den Start!
Jo Bager
Die CeBIT soll attraktiver für Start-ups werden. Mehr als
350 junge Unternehmen will man nach Hannover locken.
Das scheint zu gelingen, obwohl die Start-up-Plattform
„Code_n“ in diesem Jahr nicht mehr stattfindet.
I
n Halle 11 hat die Messe AG
zum zweiten Mal einen eigenen Platz für Start-ups eingerichtet: SCALE11. Günstige
Standpreise von 2011 Euro, Investoren-Pitches, Workshops sowie die Aussicht, mit großen
Unternehmen in Kontakt zu
kommen, sollen junge Unternehmen von einem Messeauftritt
überzeugen. Nachdem SCALE11
2015 etwa 100 Start-ups anziehen konnte, sollen dort in diesem
Jahr rund 250 Firmen ausstellen.
Auf der gesamten CeBIT rechnet
die Messegesellschaft mit etwa
350 Jungunternehmen.
Ganz nach dem Motto „Startups treffen Weltkonzerne, Kreativität trifft auf Know-how“ soll
SCALE11 wohl auch ein wenig
frischen Wind auf die mitunter
ein wenig angestaubte CeBIT
bringen. Und das scheint nach
einem Blick auf die Ausstellerliste zu gelingen.
Beim Luxemburgischen Unternehmen Airboxlab etwa kann
man das mit dem frischen Wind
sogar fast wörtlich nehmen. Das
Unternehmen hat Foobot entwickelt, ein schick gestaltetes Gerät,
das kontinuierlich die Luftqualität in Innenräumen überwacht. Es
misst die Pollen- und Feinstaubbelastung sowie Temperatur und
Luftfeuchtigkeit. Verschlechtert
sich die Luft, schlägt es per Android- oder iOS-App Alarm.
Raumluftüberwacher
und Bitcoin-Börse
Das französische Unternehmen
Ledger hat eine Hardware-Geldbörse für Bitcoins entwickelt:
Ledger Wallets. Hardwareseitig
besteht ein Wallet aus einem
USB-Stick oder einer NFC-Karte,
auf der die Bitcoins verschlüsselt
gespeichert werden. Eine Software, die für Google Chrome,
Android oder iOS erhältlich ist,
verwaltet die Bitcoins auf dem
Stick oder der Karte und übernimmt die Kommunikation mit
dem Bitcoin-Netzwerk. Über einen USB-OTG-Adapter lässt sich
Die App von Ledger Wallet
das Ledger Wallet auch an Android-Smartphones nutzen.
Logcom aus Herzogenrath
stellt sein Pick-by-Vision-Kommissioniersystem Picavi vor. Da-
CeBIT 2016 | Gründerszene
bei trägt der Kommissionierer
eine Datenbrille und hat beide
Hände frei für seine eigentliche
Tätigkeit. Auch um einen Artikel
zu scannen, ist kein zusätzlicher
Handgriff notwendig, denn ein
Scanner ist in die Brille integriert.
Das Handling des Systems soll
auch für Anfänger leicht erlernbar sein.
Personal MedSystems stammt
aus Berlin und hat mit CardioSecur Active ein kompaktes EKGGerät entwickelt, das seine Ergebnisse auf einem Smartphone darstellt. Da es sich auch an medizinische Laien richtet, präsentiert
es seine Messergebnisse nicht als
schwer zu deutende Linien, sondern sagt klar: „Keine Veränderung“, „Arztbesuch planen“ oder
„Sofort zum Arzt“.
Alles in allem decken die Startups auf der SCALE11 das gesamte Produktspektrum ab, das man
auch auf der restlichen CeBIT
findet – Webdienstleistungen,
Social Media, Office-Lösungen,
Rechnungserstellung, Internet of
Things und vieles mehr.
Mal unterwegs
das Herz checken:
Das Handy-EKG
CardioSecur Active.
Foobot überwacht die Raumluft und informiert,
wenn mal wieder gelüftet werden sollte.
Neben neuen Ideen findet
man auch etliche Produkte, die
man so oder so ähnlich bereits
gesehen hat. Um dem Besucher
ein wenig Orientierung zu
geben, werden die jungen Unternehmen auf 15 „Themeninseln“ verteilt, etwa Finanz-IT,
E-Commerce, Big Data oder das
sogenannte Internet der Dinge.
Wer in den letzten Jahren für
den Code_n-Wettbewerb zur
Halle 16 pilgerte, kann sich 2016
diesen Weg sparen. Nach vier
Jahren auf der CeBIT ist Schluss
damit. Code_n lebt aber in anderer Form weiter, als globales
„Innovations-Ökosystem“. Im November hat der Organisator GFT
in Stuttgart den Campus CODE_n
SPACES eröffnet, der jungen Unternehmen für kleines Geld eine
erste Heimat bietet.
(jo)
SCALE11: Halle 11
Airboxlab: Halle 11, Stand D65 (2)
Ledger: Halle 11, Stand D47
Logcom: Halle 11, Stand D48 (1)
Personal MedSystems: Halle 11,
Stand D33 (8)
CeBIT 2016 | Cloud-Computing
Alles aus der Wolke
Integriert
Barbara Lange
Die Cloud zieht sich durch die ganze Messe. Große
Anbieter wie die Deutsche Telekom, IBM, Amazon oder
erstmals Salesforce werden ebenso wie viele kleinere
Aussteller darüber informieren, welche Systeme aus der
Cloud für Unternehmen sinnvoll sind.
D
ie Messe AG will das Thema
Cloud in diesem Jahr so prominent wie noch nie präsentieren. Das Angebot ist groß, sodass man sich über das gesamte
Cloud-Spektrum im Unternehmenseinsatz informieren kann:
Rechenleistung, Plattformen und
Speicher – oder gleich das komplette Enterprise Content Management (ECM) aus der Wolke.
In den Hallenˇ2, 4 und 5 konzentrieren sich die Aussteller, aber
letztlich findet man wolkige Angebote über das ganze Messegelände verteilt. Gleich die komplette Halle 23 füllt Salesforce
mit seiner Salesforce World Tour.
Wer dort am Vortragsprogramm
teilnehmen will, sollte sich anmelden, um ein kostenloses KombiTicket für die Salesforce World
Tour und die CeBIT zu bekommen (siehe „Alle Links“).
Für T-Systems ist die Cloud
das „Getriebe der Digitalisierung“, das leicht zugänglich sein
soll, wie man dem Motto „Digitalisierung. Einfach. Machen.“
entnehmen kann. Leisten soll
das zum Beispiel die Neuvorstellung „Open Telekom Cloud“,
in der Nutzer skalierbare Server
und Speicher aus einem Telekom-Rechenzentrum in Deutschland kaufen können.
Watson weiß Bescheid
In der Cloud sammeln sich viele
Daten an. Richtig verarbeitet,
können sie zu neuen Erkenntnissen verhelfen – zumindest verspricht das Watson, ein Projekt
von IBM aus dem Bereich der
künstlichen Intelligenz. Watson
kann unstrukturierte Daten aller
Art auswerten. IBM zeigt insgesamt 28 APIs, mit denen Unternehmen kognitive Technologien
in neue Applikationen, Produkte
und Prozesse integrieren können,
samt Anwendungsbeispielen.
Auch in Sachen Standards
und Zertifikate tut sich etwas. Sie
versuchen, etwas Struktur in das
so heterogene Cloud-Umfeld zu
bringen und Unternehmen bei
der Auswahl geeigneter Angebote zu unterstützen.
Das vom Bundeswirtschaftsministerium initiierte „Trusted Cloud
Kompetenznetzwerk“ startet zur
CeBIT einen neuen, anbieterneutralen Marktplatz namens „Plattform Trusted Cloud“. Provider, die
an diesem Marktplatz teilnehmen
wollen, müssen definierte Mindestanforderungen erfüllen, zum
Beispiel muss der Standort des
Rechenzentrums klar ersichtlich
sein. Alternativ können sie ein
Zertifikat wie den EuroCloud Star
Audit vorweisen. Dann erhalten
sie außerdem das neue Label
„Trusted Cloud“.
Hervorgegangen ist das Kompetenznetzwerk aus dem im August 2015 abgeschlossenen Forschungsprojekt „Trusted Cloud“.
Besucher können noch weitere
Forschungsprojekte finden: So
entwickelt das Projekt Broker@
Cloud ein Framework speziell für
Betreiber von Marktplätzen, auf
denen verschiedene Cloud-Provider ihre Angebote listen. Die
Technische Universität Darmstadt hat eine Plattform namens
CLOUDSCALE – IaaS Brokerage
entwickelt, die anbieterneutrale
Preisvergleiche bei zurzeit 17
Providern erlaubt.
Schon auf dem Client
verschlüsseln
Ein Gegenmittel gegen ungewollte Mitleser von Daten auf Onlinespeichern bietet Verschlüsselung. Die Open-Source-Software
Cryptomator soll das leisten und
noch dazu komfortabel sein.
Cryptomator verschlüsselt noch
vor dem Hochladen auf dem
Client, unterstützt mehrere
Cloud-Speicher und kann außerdem Daten auf USB-Sticks kodieren. Die beiden Informatikstudenten Tobias Hagemann und
Sebastian Stenzel aus Bonn gehören mit diesem Projekt zu den Finalisten des vom BMBF und der
Messe AG verliehenen „CeBIT Innovation Award 2016“ und können es daher am Stand des Bundesministeriums für Bildung und
Forschung (BMBF) in Halleˇ6 zeigen. Mit Verschlüsselung und
Backup beschäftigt sich auch das
Projekt „OmniCloud“ des Fraunhofer-Instituts FIT.
Vorträge satt
Zu sehr vielen Bereichen des
Cloud-Spektrums sind außerdem Vorträge angekündigt. So
beschäftigen sich das „Virtualisation, Security & Storage Forum goes CLOUD“ (VSS-Forum)
in Halleˇ2 wieder mit dem Aufbau und Betrieb von Cloud-Infrastrukturen. Zu den Ausstellern
gehören etwa 15 Unternehmen,
darunter Arrow ECS GmbH, DataCore Software, IGEL und VMware.
Die Cloud besteht nicht nur
aus Wolken, sondern die Basis
bilden physische Rechenzentren.
Wie man die am besten ausstattet, ist wieder Thema des Events
DatacenterDynamics in Halle 12.
In diesem Jahr kommt eine zweite Bühne hinzu, die „Stacking IT
Stage“, die zum ersten Mal auch
über OpenStack im Unternehmenseinsatz informiert.
(jab)
www.ix.de/ix1613031
CeBIT 2016 | Cloud-Computing
Cloud-Anbieter auf der CeBIT und Interessantes aus dem Vortragsprogramm
Convention Center
Bundesamt für Sicherheit in
der Informationstechnik (BSI)
Tagung: Cloud-Computing –
Neuer Anforderungskatalog des
BSI und Cloud Security Label
Saal 104, 16.03., 11:00–13:00 Uhr
Freigelände
Amazon Web Services
aws.amazon.com/de
Stand N18
Produkt: Amazon Web Services
Halleˇ2
Arrow ECS GmbH
www.arrowecs.de
Stand A38
Produkt: VSS – Forum goes
CLOUD (www.vss-forum.com)
Eperi GmbH
www.eperi.de
Stand A10 (Partner von IBM)
Produkt: eperi Gateway
IBM Deutschland GmbH
www.ibm.com/de
Stand A10
Produkt: APIs für Watson;
Cloud-Marktplatz, Video-Content-Management-Dienste
NovaStor GmbH
www.novastor.com/de
Stand A41
Produkt: NovaBackup
Unitrends GmbH
www.unitrends.com
Stand A29
Produkt: Unitrends Cloud
Halleˇ3
Amagno GmbH
www.amagno.de
Stand B17
Produkt: ECM aus der Cloud
GRAU DATA
www.graudata.com/DataSpace
Stand D35 (Open Source Park)
Produkt: DataSpace 2.0
d.velop AG
www.d-velop.de
Stand H20
Produkt: foxdox (ECM)
Matrix 42 AG
www.matrix42.com/de/
Stand E18
Produkt: Matrix 42,
MyWorkSpace
OwnCloud GmbH
www.owncloud.com/de
Stand D36 (Open Source Park)
Halleˇ4
CAS Software
www.broker-cloud.eu
Stand A28
Produkt: Broker@Cloud
GEDYS IntraWare
www.gedys-intraware.de
Stand A38
Microsoft GmbH
www.microsoft.com/de-de
Stand C31
SAP
events.sap.com/cebit-de
Stand C04
CeBIT 2016 | Cloud-Computing
Scopevisio
www.scopevisio.com
Stand C57
Software AG Cloud
www.softwareag.com/de
Stand C11
Produkt: ARIS, Alfabet
T-Systems
www.t-systems.de
Stand C38
Produkt: Open Telekom Cloud
Halleˇ5
Halleˇ6
Bitdefender GmbH
www.bitdefender.de
Stand D06
Produkt: GravityZone
Cryptomator
cryptomator.org
Stand A34 (beim BMBF)
DTS Systeme GmbH
www.dts.de
Stand E16
Campus Mittelstand
Stand D36
Vorträge
Fraunhofer-Institut SIT
www.sit.fraunhofer.de
Stand B36
Produkt: OmniCloud
ERP-Park und ERP-Forum
www.erp-park.com
Stand E04, F04
Ausstellung und Forum
Trusted Cloud Kompetenznetzwerk e. V.
www.trusted-cloud.de
Stand C38 (beim BMWi)
TU Darmstadt
www.cloudsale.de
Stand C18
Produkt: CLOUDSALE
Halleˇ13
Halleˇ7
LeaseWeb Deutschland GmbH
www.leaseweb.com/de
Stand D37
Vitero GmbH
www.vitero.de
Stand C14
Produkt: virtual team room
Halleˇ8
Global Conferences
Keynotes, Workshops und
Expertenrunden (kostenpflichtig, Anmeldung erforderlich)
Halleˇ12
DatacenterDynamics
Stand B04 und B81
Ausstellungen und Foren
Industrial Users Forum
Stand E48
Vorträge
Protonet GmbH
protonet.info/de
Stand C75
Produkt: SOUL
Halleˇ19/20/23
Salesforce
www.salesforce.de
Produkt: Salesforce World Tour
@ˇCeBIT 2016; Keynote 16.03.
(Halle 19/20); Vortragsprogramm Halle 23; Anmeldung
erforderlich
CeBIT 2016 | Partnerland
Das Partnerland Schweiz
Swissness
in Hannover
Peter-Michael Ziegler
Die Schweiz ist erstmals Partnerland der CeBIT.
In Hannover präsentieren sich rund 70 Schweizer Aussteller,
darunter zahlreiche Start-ups. Die meisten dieser Firmen
sind im Swiss-Partnerland-Pavillon in Halle 6 anzutreffen.
P
rodukte „made in Switzerland“ wie Uhren, Taschenmesser und Maschinen genießen
weltweit einen ausgezeichneten
Ruf. Als Markenzeichen für „typisch schweizerische Attribute“
wie Qualität, Präzision und Zuverlässigkeit hat sich in der Eidgenossenschaft außerdem der Begriff „Swissness“ eingebürgert –
und dieser Begriff soll künftig
auch in der globalen IKT-Branche
bekannt werden.
„Als Partnerland der weltweit
wichtigsten Messe der digitalen
Wirtschaft präsentiert sich die
Schweiz als bedeutender Player
im globalen Wettbewerb und
festigt damit ihr Image als innovationsstarker Forschungs- und
Wirtschaftspartner“, heißt es bei
ICTswitzerland, dem Dachverband der schweizerischen Informations- und Kommunikationstechnik-Branche (IKT).
Swiss-PartnerlandPavillon
Im Swiss-Partnerland-Pavillon in
Halle 6 präsentieren sich etwa
60 Aussteller, darunter zahlreiche
Start-ups sowie Großunternehmen wie die Schweizerische Post,
die Schweizerischen Bundesbahnen (SBB), der Telekommunikationsanbieter Swisscom und der
Rüstungskonzern RUAG.
Der Finanzsektor ist unter anderem mit der SIX Group (betreibt die Schweizer Börse) sowie
dem FinTech-Start-up Monetas
vertreten, das Blockchain-Technologien für mobile Finanztrans-
34
aktionen verwendet. In Tunesien
hat Monetas Ende 2015 mit Genehmigung der Zentralbank in
Tunis den eDinar eingeführt, eine Kryptowährung, die Geldüberweisungen auch ohne eigenes
Bankkonto ermöglicht.
Auch namhafte Schweizer Bildungseinrichtungen wie die ETH
Zürich (aktuell auf Platz 9 der
weltweit besten Universitäten)
und die EPFL (Platz 31) mit Sitz
in Lausanne präsentieren sich auf
der CeBIT. Beide Unis sind sogenannte „Eidgenössische Technische Hochschulen“ mit starker
Informatik-Ausrichtung, die vom
Bund finanziert werden.
Zu ihrem ersten großen Auftritt außerhalb der Schweiz
kommt in Hannover die Initiative
„Digital Zurich 2025“. Ziel des
Projekts ist es, den Großraum Zürich, mit über 1,5 Millionen Einwohnern das wirtschaftliche und
kulturelle Zentrum der Schweiz,
in den kommenden Jahren zu
einem der führenden europäischen Standorte für IT-Start-ups
zu machen.
Start-ups
Interessante Produkte aus dem
„Digital Zurich 2025“-Umfeld zeigen auf der Messe unter anderem die Unternehmen Learn
Technologies, Inno-Motion sowie
Wingtra. Learn Technologies hat
sich auf die Entwicklung von 3DLernumgebungen spezialisiert,
die Schüler und Studenten nutzen können, um vom PC oder
Notebook aus BiotechnologieExperimente in virtuellen Laboratorien durchzuführen.
Unternehmensangaben zufolge wird Labster bereits von mehreren renommierten Universitäten wie dem Massachusetts Institute of Technology (MIT), der Harvard Medical School und der ETH
Zürich eingesetzt. Für ihre virtuellen Laboratorien, die zu mehr
als zwei Dutzend verschiedenen
Themenbereichen (z.ˇB. Proteinsynthese, Tiergenetik, Meeresbiologie) erhältlich sind, bietet
die Firma auch eine VR-BrillenUnterstützung an.
Wer den Schweizer Mediziner, Erfinder und Gründer der
Inno-Motion AG, Patrik Künzler,
auf der CeBIT trifft, wird von ihm
höchstwahrscheinlich zum Sit-
zen eingeladen. Platz nehmen
Gäste allerdings nicht auf dem
Sofa oder in einem kuscheligen
Ohrensessel – sondern auf dem
sogenannten Limbic-Chair. Das
aus zwei beweglichen CarbonSchalen bestehende HightechGerät ist laut Künzler der weltweit erste Stuhl, der Erkenntnisse aus der Hirnforschung mit der
Ergonomie des Sitzens kombiniert.
Abgeleitet ist der Produktname vom limbischen System, einer
mit dem Nervensystem des Rückens verbundenen Funktionseinheit des Gehirns, die unter anderem für die Verarbeitung von
Emotionen zuständig ist. „Auf
dem Limbic-Chair sitzt man automatisch gerade, da der menschliche Körper eine Art Auto-Balance-Funktion integriert hat“, erklärt Künzler das Wirkprinzip seines Stuhls. „Wer den Limbic-Chair
nutzt, führt immer kleine intuitive
Bewegungen durch, die zudem
entspannen und für Wohlbefinden sorgen.“
In Hannover wird sich auch
das Drohnen-Start-up Wingtra
präsentieren. Dieses Spin-off der
ETH Zürich hat einen hybriden
Flugroboter entwickelt, der wie
ein Helikopter starten und wie
ein Flugzeug vorwärtsfliegen
kann. Die aktuelle Version des
Flugroboters soll autonom bis
zu 60 Kilometer weit und bis zu
100 km/h schnell fliegen. Alle
drei Start-ups sind im SwissPartnerland-Pavillon in Halle 6
zu finden.
(ll)
Das Zürcher Start-up
Wingtra hat einen hybriden
Flugroboter entwickelt,
der wie ein Helikopter
startet und wie ein Flugzeug
geradeaus fliegt.
Mit Labster könnten
Schüler und Studenten
vom PC oder Notebook
aus BiotechnologieExperimente in virtuellen
3D-Laboratorien
durchführen.
März 2016
CeBIT 2016 | Business-Software
Riesen-Schaufenster für Unternehmensanwendungen
Software macht
„Bizzzz“
Hans-Peter Schüler
Die CeBIT ist die maßgebliche Messe für IT im Unternehmenseinsatz.
Deren Aufgaben – CRM, Finanzbuchhaltung, Auftragsbearbeitung, Warenwirtschaft, Projektmanagement – wachsen mehr und mehr zusammen,
und das spiegelt sich auch in den ausgestellten Programmpaketen und
Cloud-Anwendungen wider.
A
uch wenn die CeBIT schon seit vielen Jahren den Schwerpunkt Unternehmenssoftware aufweist, kristallisiert sich jetzt immer deutlicher heraus, welche Arten von
Ausstellern man in den Arealen des Messegeländes erwarten kann: Um die großflächi-
gen Stände der Marktriesen IBM, SAP, Telekom, Microsoft und heuer auch Salesforce
zu finden, genügt meist schon eine Hallennummer. Diese Aussteller glänzen vielfach
mit strategischen Informationen und bauen
für konkrete Produktinformationen auf indi-
viduelle Kundengespräche. Direkter und unverbindlicher kann man sich in der Regel auf
den Ständen der nicht ganz so prominenten
Anbieter informieren, ob diese nun mit eigenen Nummern in den Hallen 2, 3, 4, 5 oder
6 angesiedelt sind, sich an einem Gemeinschaftsstand wie dem ERP-Park, dem BI
Forum oder dem Business Center beteiligt
haben oder „nur“ einen Infopunkt bei IBM,
Microsoft, Salesforce und Co. belegen. Anbieter von Einstiegsprodukten wie Lexware,
Sage und Buhl haben sich weitgehend von
der CeBIT zurückgezogen und sind nur noch
über Vertriebspartner vertreten.
Microsoft baut auf Cloud
Microsofts Messestand untermauert, wie konsequent sich das Redmonder Softwarehaus
auf die Vermarktung von Cloud-Diensten
konzentriert. Breiten Raum nehmen Demonstrationen zur Azure-Infrastruktur und zu Office 365 ein – sowohl hinsichtlich Microsofts
eigener Komponenten von Word, Excel und
Co. bis zu SharePoint, Lync und Exchange als
auch unter Mitwirkung zahlreicher Ausstellungspartner, die ihre Zusatzanwendungen
CeBIT 2016 | Business-Software
und Erweiterungen dazu vorstellen. Besonderes Interesse verdient auch die im Herbst
verkündete Kooperation mit T-Systems als
Hoster für eine sogenannte deutsche Cloud.
Darin tritt die Telekom-Tochter als Datentreuhänder auf, um Anwendungsdaten vor
unberechtigten Zugriffen aus dem Ausland
abzuschirmen.
Eine weitere Einsatzvariante zu MS Office
365 präsentiert die Firma DTS zusammen mit
dem Ausstellungspartner Eperi. Kern der Offerte ist ein Datenbank-Gateway, das schutzbedürftige Anwendungsinhalte wie Dokumentattribute und Suchindizes vor dem
Hochladen in die Cloud verschlüsselt.
IBM kognitiv
Wie gewohnt deckt IBM auf der CeBIT einen
breiten Themenbereich ab, diesmal zusam-
mengefasst unter dem Motto „cognitive era“.
Als Vorreiter der kognitiven Ära steht das
KI-System Watson im Rampenlicht. Außer einer Palette von Watson-Apps und -Anwendungsbeispielen für Finanzwesen, Telekommunikation und Einzelhandel bringt IBM
auch Experten mit, die man im Demobereich
über die APIs und Einsatzmöglichkeiten von
Watson ausfragen kann.
Im Rahmen eines weiteren Messe-Schwerpunkts legt sich Big Blue für ein Driving Security Model ins Zeug: In einem Fahrsimulator erfahren Besucher, was der Hersteller für
die sichere Datenübermittlung von Auto zu
Auto vorschlägt und wie er damit Kosten
und Risiken im Zusammenhang mit autonomen Fahrzeugen reduzieren will. Thematisch
damit verwandt sind Techniken, mit denen
Geräte selbstständig Fehlerursachen erkennen und mit vorausschauender Wartung
IBM forscht, um
das Autofahren
zum Beispiel
durch den Datenaustausch unter
Fahrzeugen
sicherer zu
gestalten.
entschärfen können. Darauf baut der Konzern mit Anregungen zur Industrie 4.0 – live
zu verfolgen auf Demo-Bildschirmen, die
Sensordaten und davon ausgelöste Aktivitäten anzeigen.
Start-up-Unternehmen spendiert IBM sogenannte Cloud Credits für jeweils bis zu
120ˇ000 US-Dollar. Diese finanzieren den
Einstieg in IBMs Cloud-Software Softlayer
oder Werkzeuge zur Entwicklung von BigData- und Internet-der-Dinge-Anwendungen. Start-up-Partner präsentieren einige
so geförderte Beispiele auf eigenen Demopunkten in der Entrepreneur-Zone.
Auftritt mit Macht: Salesforce
Der Webdienstanbieter Salesforce hat 2016
gleich drei komplette Messehallen gemietet.
In den Hallen 19 und 20 zelebriert der Konzern seine Salesforce World Tour mit groß
angekündigten Vorträgen und abendlichem
Überraschungskonzert am 16. März sowie
mit der Vorstellung von Branchenlösungen,
Live-Demos und Hands-on-Workshops für
Entwickler von Webdiensten. Vermutlich
können sich Besucher auch einen ersten Eindruck von der für August angekündigten Bedienoberfläche Lightning verschaffen. Spätestens zum August wird darin die jüngst
eingekaufte Vertriebsunterstützung Steelbrick CPQ und die Telefonanbindung über
Lightning Voice eingebettet sein.
Halle 23 beheimatet die sogenannte Cloud
Expo. Sie dient als Ausstellung für die Webdienste von Salesforce selbst und von zahlreichen Partnerunternehmen. Eine auf der
CeBIT neu vorgestellte Assessment-Anwendung gibt Unternehmen Aufschluss darüber, bei welchen Aufgaben sie ihre Effizienz
CeBIT 2016 | Business-Software
durch den Umstieg auf digitale Abläufe noch
verbessern können.
Mit der Software von AugmenteDev kann
man jedes Produkt aus dem Katalog eines
Lampendesigners mit Augmented Reality ins
aktuelle Sucherbild seines Smartphones oder
Tablets einblenden. Der LeadInspector von
Comselect soll Unternehmensdaten und Entscheiderkontakte für Surfer ermitteln, die sich
auf einer Firmenwebseite über bestimmte
Themen informiert haben. Auch Softwareintegratoren wie Arvato und Entero sind auf
der Cloud Expo vertreten.
Salesforce zeigt
unter der
kommenden
Bedienoberfläche
Lightning auch
Zusammenfassungen über
offene und
abgeschlossene
Kundenakquisen.
Live Business bei SAP
Der Walldorfer Software-Riese SAP trommelt
auch 2016 wieder für seine In-Memory-Datenbank HANA, und zwar diesmal konkret
mit Live-Szenarien für die Anwendungssuite
S/4HANA. Die darin enthaltenen ERP-Anwendungen nutzen HANA als DatenbankBackend sowohl für Transaktionen als auch
für Business Intelligence. Während sich die
Analyse von Geschäftszahlen in anderen Systemen typischerweise auf eine gesonderte
Datenbank mit aufwendig gespiegelten Datenbeständen stützt, soll S/4HANA Auftragsund Kontodaten in Echtzeit für Entscheidungshilfen bereitstellen. Auf dem Messestand zeigt der Hersteller Ideen, wie man mit
seiner Software und über vernetzte Geräte
direkte Kontakte zu Besuchern einer Veranstaltungsstätte ermöglichen will, etwa
über Echtzeit-Verkehrsinformationen und
Angaben über Ticketverkauf und Wetterprognosen.
Außerdem fährt der Konzern zwischen
dem Forum der Nord/LB und Halle 18 mit
einem Demo-Lastzug vor, in dessen Innerem
zehn interaktive Showcases Anwendungsbeispiele für HANA sowie für haptische
Schnittstellen und Virtual Reality im Industrieeinsatz liefern.
ERP vor Ort und in der Cloud
Viele Aussteller präsentieren ganzheitliche
Ansätze zum Enterprise Resource Planning
auch für kleinere und mittelständische Unternehmen. Als Premiere demonstriert Abas,
wie Version 2016 der hauseigenen Anwendungen in Echtzeit mit Industrierobotern zusammenspielt und Anforderungen des Konzepts Industrie 4.0 gerecht wird. Außerdem
enthält die Software jetzt ein System zur
Business Intelligence, das Chancen und Risiken unter anderem in fotorealistischen Filmen aufzeigt.
Die GUS-Group zeigt ERP-Software vor
allem für Verarbeitungs- und Logistikunternehmen, und zwar in der neuen Version 6.0
mit überarbeiteter Bedienoberfläche samt
interaktiven Regiezentren für rollenspezifi-
sche Ansichten und mit dem neu eingeführten Workflow Designer.
Godesys stellt erstmals Version 5.6 seines
integralen ERP-Systems vor. Dessen Neuigkeiten umfassen einen grafischen Prozessdesigner und Erweiterungen, mit denen
sich Prozesse besser automatisieren lassen
sollen.
Scopevisio legt den Schwerpunkt auf
die innige Verzahnung seiner Webdienste
für Buchhaltung, Dokumentenmanagement,
CRM und Projektbetreuung. Dazu gehört
auch die im Herbst umgesetzte Verbindung
zu DATEV-Steuerberatern über DATEVconnect online. Die zusammen mit der DATEV
und den Softwarehäusern Lexware und
Exact entwickelte Schnittstelle kann man
auch bei letzterem Aussteller als Bestandteil
von dessen Cloud-Anwendung Exact Online
begutachten.
Freilich stellt die Steuerberatergenossenschaft an zahlreichen Infopunkten ihres
Messestands auch eigene Dienste vor, mit
denen Unternehmen ihre Buchhaltung und
CeBIT 2016 | Business-Software
Steigt der Wert
einer Immobilie,
könnte sugarCRM
dem Versicherungsmakler ihres
Besitzers eine
Verhandlung über
höhere Versicherungssummen
empfehlen.
Steuerangelegenheiten voranbringen können. In allen Varianten sollen Geschäftsvorfälle und Umsatzdaten zeitnah – also
ohne Verzögerung durch den monatlichen
Austausch einer Pendelmappe – beim Steuerberater sichtbar werden, sodass dieser
auch kurzfristig bei der Finanzplanung mithelfen kann.
Apropos Planungshilfen. Eine ganze Plattform von Business-Intelligence-Anwendungen und -Konnektoren kann man bei Qlik
im BI Forum besichtigen. Dort sind auch andere Aussteller wie Tableau, Jedox und Xax
vertreten.
CRM! Kunden machen Umsatz
Customer Relationship Management gewinnt
seit Jahren kontinuierlich an Bedeutung –
das merkt man auch am Produktangebot.
Außer dem Vorreiter Salesforce präsentieren
zahlreiche Anbieter ihre etablierten Anwendungen und Neuerscheinungen. So zeigt
Microsoft, wie sich das im November erschienene hauseigene Dynamics CRM 2016 mit
dem Wissensmanagement-Netzwerk Delve
verzahnt. Außerdem kann man die neu hinzugekommenen Aufgabenbereiche „Self Service“, „Assisted Service“ und „Field Service“
begutachten, in denen Kunden sowie Servicemitarbeiter des Innen- und Außendiensts Hilfestellung zu verkauften Produkten erhalten.
CAS Software hat seinem Flaggschiff genesisWorld die überarbeitete Suchroutine
SmartSearch 3.0 eingepflanzt und feiert den
Auftritt eines ganz neuen, in Deutschland
gehosteten Webdiensts namens SmartWe
Starter. Er soll Betrieben mit bis zu zehn Vertriebsmitarbeitern zur Hand gehen und je
Nutzer etwa zehn Euro monatlich kosten.
CAS demonstriert auch, wie CRM-Software
mit Auskunftsdiensten wie dem selbst entwickelten Portal Unternehmensverzeichnis.org sowie mit Anwendungen zur individuellen Konfektionierung von Produkten
kooperieren kann, etwa dem Produktkonfiguator Merlin.
SugarCRM baut auf Werkzeuge, mit denen
jeder Anwender unabhängig von seinem momentanen Standort oder dem verwendeten
Gerät individuellen Kontakt mit einem Kunden aufnehmen kann. Passend zum Akronym i2i (Individual to Individual) soll die Software außerdem alle verfügbaren persönlichen Informationen eines Kunden für Vertriebler sichtbar machen.
DMS statt Papierkrieg
Eine Premiere in Sachen Dokumentenmanagement präsentiert ELO mit dem Einstiegsprodukt ELOoffice 10.5. Dessen Neuerungen
reichen von der Funktion QuickScan, die Dokumente direkt von einer Smartphone-Kamera aus erfasst, bis zum Modul Print&Archive.
Damit kann man Dokumente aus dem DMS
heraus über mehrere Kanäle verschicken
oder veröffentlichen. Windream teilt seinen
Messestand mit einer Reihe von Vertriebsund Integrationspartnern, außerdem mit
dem Visualisierungs-Start-up NotionCube.
DocuWare hat die zu seinem DMS passende
Mobil-App überarbeitet, sodass damit jetzt
auch Arbeitsabläufe vom Mobilgerät aus gestartet werden können.
(ll)
Abas: Halle 5, C18
BI Forum: Halle 5, B36
Business Center: Halle 3, Tagungsräume
CAS Software: Halle 4, A28
DATEV: Halle 2, A54
DocuWare: Halle 3, G20
DTS: Halle 6, E16
ELO: Halle 3, F30
Eperi: Halle 6, E16 (bei DTS)
ERP-Park: Halle 5, E04
Exact Software: Halle 2, B52
Godesys: Halle 5, E04 (ERP-Park)
GUS Group: Halle 5, E04 (ERP-Park)
IBM: Halle 2, A10
Jedox: Halle 5, B36 (BI Forum)
Microsoft: Halle 4, C31
NotionCube: Halle 3, J20 (bei Windream)
Qlik: Halle 5, B36 (BI Forum)
Salesforce: Halle 23, A01
SAP: Halle 4, C04
Scopevisio: Halle 4, C57
sugarCRM: Halle 4, C63
Tableau: Halle 5, B36
Windream: Halle 3, J20
Xax: Halle 5, B36 (BI Forum)
März 2016
CeBIT 2016 | Hannover
Tipps für das Abendprogramm
neben dem Messegelände, in
der Ulmer Straße 2, findet sich
etwa das Luftfahrtmuseum, das
die Zeitgeschichte der Luftfahrt
von 1783 bis 1965 dokumentiert.
Einen Überblick über die hannoversche Geschichte gibt das Historische Museum am Hohen Ufer.
Weitere überregional bekannte
Museen sind das Wilhelm-BuschMuseum sowie das SprengelMuseum und die Kestner-Gesellschaft. Eine nach Interessengebieten sortierte Übersicht über
Kulturtermine bieten die Seiten
von www.hannover.de.
Messestadt Hannover
Lutz Labs
Viele Messebesucher sehen
außer ihrem Hotel und dem
Messegelände nur wenig
von Hannover – die Stadt
hat jedoch mehr zu bieten.
M
it 520ˇ000 Einwohnern gehört Hannover zu den 15
größten Städten Deutschlands.
Die niedersächsische Landeshauptstadt ist nicht nur über die
Autobahnen A2 und A7 gut erreichbar, sondern auch per Bahn
oder Flugzeug. Vom Flughafen
Langenhagen fährt die S-Bahn
bis zum Messebahnhof Laatzen,
die Fahrt dauert gerade einmal
23 Minuten. Viele Fernzüge halten in der Messezeit auch dort,
aber auch vom Hauptbahnhof
aus dauert es mit der Stadtbahn
zum Messegelände nicht einmal
20 Minuten. Achtung: CeBITTickets gelten anders als in den
vergangenen Jahren nicht mehr
als Fahrkarte für den öffentlichen Nahverkehr.
des Mittelalters sind der Beginenturm am Historischen Museum, welcher der Stadtbefestigung diente; aus dem 14. Jahrhundert stammen der Pferdeturm, der Turm auf dem Lindener
Berg und der Döhrener Turm (der
vielen Messegästen auf der Fahrt
vom Bahnhof zum Messegelände
begegnet).
Vom Klassizismus des 19. Jahrhunderts zeugen unter anderem
das Opernhaus und das Leineschloss am Hohen Ufer. Hier
stehen die Nanas, Skulpturen der
hannoverschen Ehrenbürgerin
Niki de Saint Phalle. Auch moderne Architektur gibt es in Hanno-
ver: Dazu gehört unter anderem
der Gehry-Tower des Architekten Frank O. Gehry und der Verwaltungsbau der Norddeutschen
Landesbank am Aegi.
Innerstädtische Naherholungsgebiete sind der künstlich angelegte Maschsee und der hannoversche Zoo sowie die Herrenhäuser Gärten mit dem Neubau
des im Zweiten Weltkrieg zerstörten Schlosses Herrenhausen.
Nachtleben
Kultur
Hannovers Museen bieten einen
guten Mix aus Kunst, regionaler
Geschichte und Technik. Direkt
In der Innenstadt sind die Marktkirche und das alte Rathaus Zeugen der norddeutschen Backsteingotik. Das älteste Fachwerkhaus Hannovers steht in der Burgstraße 12, es wurde zwischen
1564 und 1566 erbaut. Zeugen
Bild: Peter König
Sehenswürdigkeiten
Der Blick über den Maschsee auf das neue Rathaus
Nach einem heißen Messetag
gehört ein kühles Bier in einem
hannoverschen Restaurant zum
Standard-Programm. Wer Lust
auf Trubel außerhalb des Messegeländes hat, findet im Internet
kompetente Führer durch Hannovers Bars, Diskotheken und
Klubs sowie das aktuelle Kinound Bühnenprogramm. Weitere
Szeneinfos gibts bei den Stadtmagazinen Schädelspalter und
Stadtkind Hannover. Die HAZ bietet ebenfalls einen Veranstaltungskalender.
Auf den folgenden Seiten finden Sie eine Auswahl von Kneipen, Bars und Diskotheken rund
um den Hauptbahnhof – entweder für einen gemütlichen
Absacker nach dem anstrengenden Messetag oder zum Durchtanzen der ganzen Nacht. Wer
seine Kollegen verloren hat,
trifft sich am einfachsten vor
dem Hauptbahnhof – und zwar
„unterm Schwanz“ des ErnstAugust-Denkmals wieder.
(ll)
CeBIT 2016 | Hannover
Hugo’s, Ernst-August-Platz 10 / Bar
Direkt im Ernst-August-Carree
1 neben dem Hauptbahnhof liegt
das Hugo’s – eigentlich nicht
nur eine Bar, sondern mehr eine Kombination aus Restaurant, Bar und
Lounge. Auf der Speisekarte herrschen
italienische Gerichte vor, aber auch
Steaks sind im Angebot. Im großen Innenhof kann man auch bei schlechtem
Wetter draußen sitzen.
Jack the Rippers, Georgstr. 26 / Bar
Hannovers erste englische Taver2 ne trägt nicht nur den Namen
des berühmt-berüchtigten Mörders. Schummrige Laternen und ein
Ambiente im Stil des späten 19. Jahrhunderts schaffen in dem historischen
Kellergewölbe tatsächlich eine schaurigschöne Stimmung. Neben sechs internationalen Biersorten werden spezielle
Cocktails und eine große Auswahl an
Single-Malt-Whiskys angeboten.
Phoenix Club,
Goseriede 4 / Tiedthof / Bar
The World of Lifestyle: Drink &
3 Dance – all das bietet das Phoenix. Der Tiedthof ist dabei eine
passende Location, bestehend aus zwei
Klubbereichen: im Untergeschoss Popund Loungeklänge, im oberen Bereich
elektronische Musik. Der Mix aus Bar,
Lounge und Klub hat das hannoversche
Nachtleben aufgemischt.
minibar, Thielenplatz 2 / Bar
Die minibar hat sich als szeniger
4 Treffpunkt der trendigen Gastronomie in Hannover etabliert.
Tagsüber werden hochwertige IllyKaffeesorten sowie leckere Muffins und
Bagels angeboten. Abwechslungsreiche
Animationen auf dem Flatscreen lassen
den Gast entspannen. Abends werden
exotische Cocktails zu rhythmischer Musik
gemixt.
Bel Air Karaoke Bar,
Roscherstr. 7 / Bar
Mehr als 28ˇ000 nationale und
5 internationale Songs locken Fans
der Karaokekultur in die Roscherstraße. Zum Repertoire zählen Lieder in
15 verschiedenen Sprachen. Das Ambiente ist schick: Schwarzer Granitsteinboden, ein Bartresen in Klavierlack und
weinrote Bestuhlung erzeugen Exklusivität. Die Bilder von Frank Sinatra,
Dean Martin, Julio Iglesias und natürlich Elvis Presley geben dazu ein gutes
Omen für klangvolle Nächte.
40
Lucky 7, Raschplatz 5 / Bar
Das Lucky 7 bildet einen zentralen
6 Bereich der Spielbank Hannover.
Neben fein gemixten Cocktails
haben es auch ungewöhnliche Spirituosen-Spezialitäten ins Angebot geschafft,
etwa der bayrische Vodka Bavarka und
der ebenfalls bayrische Single-Malt-Whisky Slyrs. Barfood-Gerichte – beispielsweise Currywurst und Burger – werden
exklusiv in der Küche des Noosou zubereitet. Specials wie ausgesuchte Tastings
und besondere Events lohnen den Besuch
in diesem exklusiven Ambiente.
Kneipen, Bars und Diskotheken
Mezzo, Lister Meile 4 (Pavillon) / Bistro
Urbane Atmosphäre und ein un7 erreichter Blick durch die Panoramafenster auf das bunte Treiben
der Lister Meile. Nachtschwärmer, Frühstücksfans und entspannte Tagesgäste
machen das hohe Niveau des frisch renovierten Mezzo als den Klassiker für
Tag und Nacht in Hannover aus. Für das
leibliche Wohl sorgt die engagierte Küchenmannschaft, die alle Speisen der
Stammkarte mit hochwertigen Zutaten
zubereitet.
Osho-Disco,
Raschplatz 7L / Diskothek
Seit den 80er-Jahren drängeln
8 sich lange Schlangen gestylter
Partypeople vor der Baggi. Trotz
eines zwischenzeitlichen Komplett-Umbaus ist die Baggi ihrem Stil stets treu
geblieben. Das weiße dezente Farbkonzept wird durch intelligente Licht-Technik in viele verschiedene Farbwelten
getaucht, sodass immer eine stimmungsvolle Atmosphäre den Dancefloor
zum Kochen bringt. Mittwoch „Forever
Young“, freier Eintritt für alle über 30.
Palo Palo, Raschplatz 8a / Diskothek
Ohne das Palo Palo ist Hanno9 vers Nachtleben eigentlich nicht
vorstellbar. Zu späterer Stunde
beben die Fundamente; alles, was in
der Musikszene einen Ruf erworben hat,
taucht auf, um zu schwülen Grooves
durch den Raum zu schweben. Gelegentlich schaut Star-Produzent und
Freund des Hauses Mousse T. vorbei und
lässt spontan die Scheiben kreisen. An
den Wochenenden gibts vornehmlich
Black Music – Funk, Soul & House.
Zaza, Hamburger Allee 4a / Diskothek
„Cocktails & Party“ ist das Motto
10 im berühmt-berüchtigten Glastempel Zaza. Wenn andere Klubs
und Diskotheken längst Feierabend
haben, geht es hier noch munter wei-
März 2016
CeBIT 2016 | Hannover
ter – solange die Stimmung gut ist.
Frühschoppen zu Feiertagen. Mittwoch
bis Samstag ab 22 Uhr mixen die DJs
Hits, House und R&B und die Barkeeper
Cocktails und Getränke aller Art. Allabendlich Getränke-Aktionen.
rund um den Hauptbahnhof
Eve Klub & Lounge,
Reuterstr. 3–4 / Diskothek
Bei Funk, Soul und Swing-Klassi11 kern genießt das angenehm gemischte Publikum im plüschigen
Ambiente ein Stück Kiez-Flair. Das Glas
Prosecco bekommt man supergünstig;
donnerstags ist es für Mädels sogar
gratis. Auch die kleine Cocktailkarte,
auf der Caipirinha natürlich nicht fehlt,
ist einen Blick wert. Livemusik-Abende.
Der Eve Garden und die Eve-Lounge
bieten Platz für Raucher.
DAX Bierbörse,
Hamburger Allee 4 / Diskothek
Ein Trinkparadies für Spekulan12 ten. Das Preisprinzip in Hannovers erster Bierbörse funktioniert
nach einfachen Marktgesetzen: Bei großer Nachfrage steigen die Preise, bei geringer Nachfrage fallen sie. Ein Computer erfasst ständig die aktuelle Verkaufssituation und errechnet neue Kurse.
Am Donnerstag ist Vollmond-Party mit
Oldies.
Bildrechte: Openstreetmap, www.openstretmap.org/copyright
Heartbreak Hotel,
Reuterstr. 5 / Diskothek
Das wie eine Kiez-Institution an13 mutende Heartbreak Hotel birgt
nicht nur Hannovers kleinste Livebühne, sondern auch Hannovers engste
Tanzfläche und Hannovers einzig wahres
Trash-Ambiente. Der Rock’n’Roll- und
Party-Klub beschallt mit Klängen der
50er und 60er, Disco der 70er, Rock,
Soul, Schlagermusik und zelebriert bunte
Liederabende.
März 2016
Ambulance Station,
Scholvinstr. 9 / Diskothek
Die Ambulance Station am han14 noverschen Steintor hat sich
schnell als ein Szenetreff etabliert. Das Konzept basiert auf einer Mischung aus attraktivem Servicepersonal,
extravaganter Einrichtung und einem
ausgewogenen Getränkeangebot zu moderaten Preisen. In der Ambulance Station legen DJs auf, außerdem gibt es regelmäßig Livemusik-Tage..
Alexander, Prinzenstr. 10 / Kneipe
Das zentral gelegene Alexander
15 ist für all jene optimal, die nach
einer langen Nacht noch etwas
Warmes essen möchten. Der Szene-Treff
für Nachtschattengewächse bietet eine
große Auswahl an bezahlbaren Leckereien. Hier trifft man gelegentlich auch
c’t-Redakteure in geselliger Runde.
Oscar’s, Georgstr. 54 / Bar
Ambitionierte Classic-Bar mit
16 Metropolenflair. Die Barmänner
überzeugen mit Profil, Wissen
und einem Händchen für unwiderstehliche Cocktails. Der Tresen des Oscar’s
zählt laut dem Feinschmecker-Magazin
zu den sechs besten Whisky-Tresen der
Nation. Exquisite Tastings mit Gästen
aus den schottischen Destillen.
Irish Pub, Brüderstr. 4 / Pub
Von einer irischen Zeitung und
17 der Guiness-Brauerei wurde der
Irish Pub in der Brüderstraße zum
besten Irish Pub in Deutschland erklärt.
Das war zwar schon 1999, aber seitdem
hat sich hier nicht viel verändert. Neben
den wöchentlichen Liveauftritten (freitags) finden bei Gelegenheit auch Sportübertragungen statt.
Dublin Inn, Am Markte 13 / Pub
Betty Runge hat mit dem Dublin
18 Inn ein echtes Stück Dublin nach
Hannover geholt. Eingeteilt in
drei unterschiedlich gestaltete Bereiche,
bietet der gemütliche Pub für jeden
Geschmack etwas. Ob in der Lounge mit
vielen Spiegeln und edlem MahagoniHolz, der Galerie mit vielen Bildern und
altem Holz oder dem rustikalen hinteren Teil, hier fühlt man sich wohl.
Café Konrad,
Knochenhauerstr. 34 / Café
In diesem urgemütlichen Alt19 stadtcafé fühlt sich nicht nur die
Schwulen- und Lesbenszene gut
aufgehoben. Die leckeren, wöchentlich
wechselnden Gerichte und das stilvolle
Ambiente machen das Café Konrad zu
einem Ort, an dem Mann und Frau
gemütlich sitzen und dinieren können.
Hausgemachte Kuchen und Torten, wechselnde Bilderausstellungen.
heimW, Theaterstr. 6 / Café
Wohlfühlen ist heimW-Prinzip.
20 Bunt gemischt sitzen hier Lebenskünstler neben Bankern, HipHop-Kids und der gepflegten Mittfünfzigerin. Die Einrichtung: puristische Sitzmöbel gemixt mit Original-Tapete aus
den 70ern. Geschätzt werden das tolle
Frühstück, die eigene Kaffeemischung
und abends die Cocktails als Starter für
die Nachtschwärmer.
41
CeBIT 2016 | Windows und mehr
Microsoft: Reale Lösungen für reale Problemstellungen
Wirtschaftswundermacher
Jan Schüßler
Microsoft sieht die CeBIT 2016 unter dem Stichwort
„digitales Wirtschaftswunder“ – und meint damit die
Digitalisierung in der Praxis.
A
uf seinem rund 2000 Quadratmeter großen Stand in
Halle 4 will der Konzern zeigen,
wie Unternehmen den digitalen
Wandel nicht bloß notgedrungen mitmachen, sondern ihn in
konkreten Szenarien aktiv vorantreiben können – und dafür Microsofts Cloud-Lösungen einsetzen. Dementsprechend liegt der
Fokus im Vergleich zum Vorjahr
weniger auf bestimmten Marken
wie Windows oder Lumia, sondern stärker auf konkreten Lösungen für ganz reale Probleme.
Dazu hat Microsoft „Wirtschaftswundermacher“ eingeladen – Unternehmen, Bildungsund Verwaltungseinrichtungen
sowie NGOs, die mit MicrosoftLösungen erfolgreich ihre Pro-
zesse digitalisieren und modernisieren. Passend zum diesjährigen
CeBIT-Partnerland Schweiz präsentiert ein prominenter Schweizer Industriekonzern sein Beispielprojekt: Der Zürcher Energie- und Automatisierungsriese
ABB zeigt, wie er zusammen mit
Microsoft eine Servicing-Plattform für Elektroauto-Schnellladestationen entwickelt und implementiert hat.
Die Ladestationen zur Analyse
und Überwachung via Azure zu
vernetzen, bietet aus der Sicht
von ABB die nötige Skalierbarkeit, um der stetig wachsenden
Nachfrage nach E-Mobilität gerecht zu werden – und sich eben
keine Sorgen um einen künftigen
Ausbau der Serviceinfrastruktur
Zahnrad, Schloss, Herzchen:
Microsoft trommelt auf der
CeBIT 2016 für ein digitales
Wirtschaftswunder.
machen zu müssen. Und die
dürfte dringend nötig werden:
Nach Untersuchungen der Marktforscher von Navigant Research
sollen sich die Umsätze an Ladestationen für Elektroautos von
2015 bis 2023 rund verzwanzigfachen.
Weitere Beispiele gib es nicht
nur bei Microsoft. So finden sich
auf dem Stand des Verbands Organisations- und Informationssysteme (VOI) in Halle 3 Beispiele
zum Praxiseinsatz von Microsofts
SharePoint-Infrastruktur. In Halle
13 zeigen weitere Partner Lösungen, die sich schwerpunktmäßig
um das Internet der Dinge, Unified Communication & Collaboration (UCC) und Skype for Business drehen.
Trotz des etwas anderen Konzeptes von Microsofts CeBIT-Auftritt in diesem Jahr dürfte das
nach wie vor heiße Thema Windows 10 auch eine Rolle spielen.
Die Verbreitung wächst trotz einiger Kritik am neuen Betriebssystem rasant, bereits zum Jahreswechsel hat Microsoft über
200 Millionen aktive Windows10-Installationen gemeldet – das
ist immerhin ein Fünftel des
selbstgesteckten Ziels von einer
Milliarde Installationen innerhalb
von zwei bis drei Jahren. Wenige
Wochen später hatte Windows
10 nicht nur den Marktanteil der
Vorversion 8.1 überholt, sondern
auch den von Windows XP. (ll)
CeBIT 2016 | Planet Reseller
Planet Reseller: Zentrum für Business-to-Business
Treffpunkt
Handel
Matthias Parbel
Zum 14. Mal öffnet das Fachhandelszentrum „Planet
Reseller“ auf der CeBIT die Pforten für Hersteller, Händler
und Distributoren. In „geschlossener Gesellschaft“ werden
die neusten Trends diskutiert – und Geschäfte gemacht.
U
nter dem Motto „Handeln
Sie erfolgreich!“ treffen sich
auch 2016 wieder Vertreter von
Systemhäusern, klassische Wiederverkäufer mit Ladengeschäft
und Onlinehändler, um sich
über die aktuellen Trends, neue
Lösungen und Produkte auszutauschen. Neben absatzträchtigen Hardware-, Software- und
Zubehörneuheiten stehen diesmal auch Trendthemen wie
Cloud, Mobility, Unified Communication & Collaboration
(UCC), Smart Building/Lighting
im Fokus.
Wie in den vergangenen Jahren erstreckt sich der Planet Reseller auf gut 13ˇ000 Quadratmetern Ausstellungsfläche in
Halle 14/15 – rund 140 Aussteller meldet die Messegesellschaft.
Zugang erhalten Fachbesucher
jedoch nur nach erfolgreicher
Registrierung. Die Onlineanmel-
dung ist seit Mitte Februar über
das Registrierungsportal der Messegesellschaft möglich. Drinnen
erwartet die Besucher dann eine
bunte Mischung aus informativen Ständen, einem breit gefächerten Präsentations- und Vortragsprogramm sowie vielfältigen Gelegenheiten zur Kontaktpflege.
Geschäfte machen
Im ITK-Großhandel genießt der
Planet Reseller seit Langem den
Ruf, die ideale Plattform für die
direkte Kundenansprache zum
Jahresauftakt zu sein. Distributoren wie die Aachener api Computerhandels GmbH oder die zu
ElectronicPartner gehörende Systemhaus-Verbundgruppe comTeam nutzen den Planet Reseller
alljährlich erfolgreich, um dort
gezielt eine große Zahl von Fach-
Seit Jahren Anziehungspunkt für den Handel: Planet Reseller
März 2016
handelsvertretern anzusprechen
und sie als Neukunden für ihr
aktuelles Produkt- und Serviceportfolio zu gewinnen. Trotz
verschiedener eigener Veranstaltungen und einer großen Hausmesse ist die CeBIT für comTeamGeschäftsführer Sven Glatter ein
unverzichtbarer Termin: „Hier
trifft sich der Channel und wir …
können optimal Kontakt zu Interessenten knüpfen und Ideen
persönlich vorstellen.“
Kontakte knüpfen
und pflegen
Hersteller nutzen den Planet Reseller ebenfalls, um das persönliche Gespräch mit dem Fachhandel zu suchen. Die meisten verzichten dafür aber auf eigene
Stände. Das Gros begnügt sich
mit der Rolle eines Unterausstellers auf den großen Ständen der
Distributoren. So bietet etwa der
api-Stand an zentraler Position
im Planet Reseller als größte Einzelfläche Platz für zahlreiche Hersteller – darunter beispielsweise
die PC-Produzenten Acer und
ASUS oder auch Komponentenund Peripherieanbieter wie Gigabyte oder iiyama.
Ebenso wie die meisten Hersteller verzichten traditionell
auch die größten deutschen Distributoren – Also Deutschland,
Ingram Micro und Tech Data –
auf eine Ausstellerpräsenz im Planet Reseller. Die Großhändler
konzentrieren sich lieber auf ihre
eigenen Hausmessen, sind aber
dennoch als Besucher auf der
CeBIT unterwegs, um den (direkten) Kontakt zum Fachhandelspublikum zu pflegen.
Ein Fixpunkt im Planet Reseller ist seit vielen Jahren die
von Global-Fairs-TT-Messe-Geschäftsführer Jan Nintemann organisierte Sonderausstellungsfläche International Communication Park „ICP@CeBIT“ (Halle 14,
Stand H76). Neben den klassischen Themenschwerpunkten
Telekommunikation, Mobile und
Consumer IT/Electronics finden
Fachbesucher hier vor allem auch
die neuesten Informationen zu
Trends wie Smart Building und
Lighting. Neben Herstellern wie
D-Link, HP und Protonet sowie
den Grossisten ENO Telecom
und KOMSA sind für die Sonder-
CeBIT 2016 | Planet Reseller
Die Atmosphäre im Planet Reseller ist zwar geschäftig, Hektik ist hier jedoch selten.
fläche unter anderem die auf
Smart-Home-Anwendungen spezialisierten Anbieter Phicomm
Europe und SELECTRIC Nachrichten-Systeme angekündigt. Handelsvertreter finden hier die
passenden Ansprechpartner, um
ihre individuellen Einkaufs- und
Beschaffungsbedürfnisse zu diskutieren.
Sehen und
Gesehenwerden
Auch wenn im Planet Reseller der
professionelle Informationsaustausch und die Kontaktpflege im
Vordergrund stehen, spielt Sehen
und Gesehenwerden eine ebenso gewichtige Rolle. Die Prominenz der IT-Branche gibt sich ein
Stelldichein zum Interview im TVStudio von Medienpartner CRN.
Geschäftsführer, Vertriebsleiter
und Evangelisten von Herstellern, Distributoren und anderen
Handelsunternehmen stellen sich
dort an den fünf Messetagen den
Fragen der Fachhandelspresse.
Diskutiert werden hier neue
Trends, Technologien und Vertriebskonzepte aus Sicht des ITKFachhandels. Im Fokus stehen
dieses Jahr Themen wie Cloud-
basierte IT-Betriebsmodelle und
Managed Services sowie IT-Security-Konzepte.
Nach getaner Arbeit darf dann
zum Ausklang des Tages auch ein
bisschen gefeiert werden. Zahlreiche Aussteller laden gegen
Abend zur Happy Hour. Aber
auch die eine oder andere größere Party steht auf der Agenda.
Traditionell heiß her geht es beim
Distributor api. In den vergangenen Jahren traf sich die Szene
jeweils zum Messe-Bergfest auf
dem api-Stand – zu Livemusik
und kühlen Getränken.
(ll)
Acer: Halle 15, D20
ASUS: Halle 15, D20
api Computerhandels GmbH:
Halle 15, D20
comTeam: Halle 15, F75
D-Link: Halle 14, H76
ENO Telecom: Halle 14, H76
Gigabyte: Halle 15, D20
HP: Halle 14, H76
iiyama: Halle 15, D20
International Communication
Park „ICP@CeBIT“: Halle 14, H76
KOMSA: Halle 14, H76
Phicomm Europe: Halle 14, H76
Protonet: Halle 14, H76
SELECTRIC Nachrichten-Systeme:
Halle 14, H76
März 2016
CeBIT 2016 | Sicherheit
Einen Schritt voraus mit Threat Intelligence
Hase und Igel
Susanne Franke
Die Verteidigung gegen gezielte Angriffe braucht neue
Ansätze, die über signaturbasierte Schutzmaßnahmen
hinausgehen. Sogenannte Threat Intelligence soll mithilfe
fortschrittlicher Techniken zum Erkennen, Kategorisieren
und Vergleichen von Bedrohungen dabei helfen, Angriffe
zeitnah zu entdecken und einzudämmen.
O
b Erpressungssoftware (Ransomware), Zero-Day-Exploits
oder andere gezielte Angriffe, für
Cyberbedrohungen gilt: Veränderung ist die einzige Konstante.
Und die letzten Jahre haben gezeigt, dass die Weiterentwicklung
von Verteidigungsmaßnahmen
mit dem Tempo, in dem Angreifer ihre Techniken und Strategien
ändern, nicht mithalten kann.
Laut Sicherheitsexperten gibt
es einige Trends, die die ein gesetzten Techniken bei Angriffen beeinflussen. Einerseits ist
Schadsoftware zur Ware geworden, die in Untergrundforen für
jedermann verfügbar ist – zusammen mit Angriffs-Kits oder
anderen Komponenten für die
Attacken. Andererseits passen
die Angreifer ihre Taktik und die
verwendete Malware für jedes
Ziel neu an, denn so können sie
die herkömmlichen signaturbasierten Netzwerk- und EndpointSchutzmaßnahmen wie Next-Generation Firewalls (NGFW), Intrusion Detection and Prevention
Systems (IDS/IPS) oder auch Antivirussoftware umgehen.
Statt die gut gesicherten Server direkt anzugreifen, versuchen sie, die einfacher zu erreichenden Endpunkte zu kompromittieren und von dort aus die
für sie interessanten Ziele anzugreifen. Soziale Medien wie
Facebook oder LinkedIn spielen
zudem den Kriminellen in die
Hände, denn hier können sie
sich Informationen etwa zu Mitarbeitern eines Unternehmens
ihrer Wahl holen und diesen
dann personalisierte Mails mit
infizierten Anhängen schicken.
Der Absender ist angeblich jemand, dem der Empfänger vertraut. Die Folge: Der bösartige
Anhang wird eher geöffnet oder
der eingebettete Link angeklickt.
Schließlich bringen die vielen
privat und geschäftlich genutzten Mobilgeräte, über die Mitarbeiter auf Unternehmensnetzwerke, Anwendungen und vertrauliche Daten zugreifen, neue
Angriffsflächen mit sich.
Diese Vorgehensweisen zeigen aber auch, dass der Schutz
der Außengrenzen des Unternehmens die gezielten Angriffe
nicht verhindern kann. Angreifer bedienen sich in den meisten
Fällen einer Kombination aus
mehreren Taktiken. Dazu gehören „Klassiker“ wie der Einsatz
von Würmern, Trojanern oder
Viren, Spyware, Botnets sowie
Phishing. Darüber hinaus kommen ausgeklügelte Angriffsvarianten hinzu, die mit herkömmlichen signaturbasierten Schutzsystemen nicht zu entdecken
sind: auf einen Angriff zugeschnittene Schadsoftware, Driveby Downloads, Spear-Phishing
oder Zero-Day-Exploits.
Gezielte Angriffe laufen in
mehreren Phasen ab: Informationsbeschaffung über Einzelpersonen und Zugangspunkte
für ein Zielunternehmen, Eindringen ins Netzwerk und Kompromittierung über einen Trojaner, Remote Administration
Tools (RAT) oder eine Backdoor,
Kommunikation mit dem Command-&-Control-Server der Angreifer, Ausbreiten im Netzwerk
und Suche nach wertvollen Daten und schließlich Exfiltrieren
dieser Daten (siehe Abb. im Kasten „Ablauf eines …“).
Es klingt fast schon wie eine
Binsenweisheit, dass es nur eine
Frage der Zeit ist, wann ein Unternehmen Opfer eines solchen
Angriffs wird. Natürlich bemühen sich Sicherheitsverantwortliche, das zu verhindern, aber
zunehmend wichtiger wird es
auch, Vorbereitungen zu treffen, um im Fall eines Angriffs so
schnell wie möglich reagieren
und den Schaden möglichst gering halten zu können.
Im Rahmen einer solchen
Strategie sind Einzellösungen
der falsche Ansatz. Gefragt sind
zusätzliche Schutzschichten, die
die vorhandenen PerimeterSicherheitsmechanismen ergänzen. Alle Komponenten des Sicherheitssystems müssen ineinandergreifen und zusammenarbeiten, um Anzeichen von Angriffen und Kompromittierung
(Indicators of Compromise) in
den Systemen frühzeitig zu erkennen und auch schnell darauf
reagieren zu können.
Wissensaufbau
als Verteidigung
Man spricht in diesem Zusammenhang vom Aufbau von
Threat Intelligence (auch von
Security Intelligence). Informationen über die Angreifer, ihre
Motive, Ziele, Werkzeuge und
typische Vorgehensweisen zu
erhalten, ist Sinn und Zweck dieser mehrschichtigen Sicherheitssysteme. Bedrohungswissen entsteht erst durch den Vergleich,
die Korrelation sowie Kategorisierung der gesammelten Informationen und die Rückführung
der gewonnenen umsetzbaren
Erkenntnisse zu den Bedrohungen und Angriffen in die Sicherheitslösungen und -prozesse.
Eine der essenziellen Informationsquellen entsteht durch
das Monitoring des Netzwerkverkehrs, um zuerst die bekannten
Bedrohungen aus dem ankommenden Verkehr zu erkennen
und zu entfernen. Ein wichtiger
Bestandteil aber sind die Analysefunktionen für diejenigen Bedrohungen, die dem signaturbasierten Schutz entgehen. Hierzu
gehören Fähigkeiten wie FlowData- und Netzwerkmetadatenanalyse, Packet Capture nebst
Analyse sowie forensische Untersuchungen. Verschiedene Metho-
CeBIT 2016 | Sicherheit
Der Ablauf eines typischen zielgerichteten Angriffs
Eintrittspunkt: Der erste Angriff erfolgt normalerweise durch Zero-Day-Malware mithilfe von
Social-Engineering-Techniken (E-Mail, Instant
Messaging oder Drive-By-Download). Sie öffnet
eine Backdoor, über die das Netzwerk infiltriert werden kann. (Alternativ hierzu kann auch ein HackerAngriff über eine Website oder direkt über das Netzwerk erfolgen.)
die relevanten Server und Services zu identifizieren, auf denen interessante Daten gespeichert
sind.
Herausfiltern von Daten: Sobald die vertraulichen Daten erfasst sind, werden sie an einen internen Staging-Server geleitet, wo sie in einzelne
Chunks zerlegt, komprimiert und häufig für die
Übertragung an externe Stellen unter der Kontrolle des Angreifers verschlüsselt werden.
Command-&-Control-Kommunikation: Typischerweise findet eine
C&C-Kommunikation während der
gesamten Dauer des Angriffs statt.
Sie ermöglicht dem Angreifer, die
betroffenen Computer und die verwendete Malware für alle folgenden Angriffsphasen zu instruieren
und zu überwachen.
Quelle: Trend Micro
Informationsbeschaffung: Der Angreifer oder
die angreifende Gruppe identifiziert einzelne Personen über öffentliche Quellen (LinkedIn, Facebook et cetera) und spioniert sie aus, um einen
gezielten, individuellen Angriff vorzubereiten.
Laterale Ausbreitung: Nachdem es
den Cyberkriminellen gelungen ist,
das Netzwerk zu infiltrieren, greifen
sie weitere Computer an, um Anmeldedaten auszuspionieren, Berechtigungen auszuweiten und kontinuierliche Kontrolle zu erlangen.
Erkennen von Werten/Daten: Angreifer verwenden verschiedene
Techniken (z.ˇB. Port Scanning), um
den der Mustererkennung, Verhaltensanalyse und das Maschinenlernen bringen neue Einsichten in die Bedrohungen und ihre Gemeinsamkeiten, ohne dass
Signaturen erforderlich sind. Aus
diesen Analysen lassen sich die
Zwischen der ersten Informationsbeschaffung über das Opfer
eines komplexen Angriffes und dem Erbeuten interessanter
Informationen liegen üblicherweise mehrere Schritte.
von Angreifern verwendeten IPAdressen, Ports, Domänen oder
Protokolle und C&C-Server herauslesen. Viele Angriffe, etwa
durch Insider oder über gestohlene Zugangsinformationen, kann
man lediglich dann erkennen,
wenn man sie im Kontext dessen
betrachtet, was in dem betreffenden Netzwerk normal ist.
Eine weitere Informationsquelle bilden die Sandboxes, in
denen verdächtige Binaries ohne
Schaden für die Produktivsyste-
me ausgeführt werden können.
Allerdings haben viele MalwareAutoren mittlerweile Methoden
entwickelt, um zu erkennen, ob
ihre „Werke“ in einer solchen abgeschotteten virtuellen Umgebung laufen, und deren Ausführung zu unterbrechen. Auch hier
helfen dann die Netzwerkanalysen, die verdächtigen Verkehr
etwa zu einem Command-&Control-Server erkennen.
Ebenso kann der Schutz vor
gezielten Mail-Angriffen über
Spear-Phishing in eine Threat-Intelligence-Plattform einbezogen
sein. Hier geht es um verdächtige
Anhänge oder Links, die mithilfe
von Sandboxes, heuristischen
Methoden sowie Reputationsdiensten geprüft, kategorisiert
und bewertet werden und somit
ins Bedrohungswissen einfließen.
In einem nächsten Schritt hin
zur Threat Intelligence müssen
die gesammelten Informationen
aus den verschiedenen Quellen
zu potenziellen Bedrohungen
miteinander in Verbindung gebracht und in den entsprechenden Kontext eingebunden werden. Es geht dabei um das Anreichern von Hinweisen wie IP-,
Mailadressen, Dateien, MD5-Signaturen, Indicators of Compromise, Domänennamen und URLs.
Bereits eines dieser Elemente
könnte entscheidend dafür sein,
alle vorhandenen Informationen
miteinander zu verknüpfen, um
das Bild der vorhandenen Bedrohung zu vervollständigen.
Hinzu kommen weitere interne
sowie externe Informationen
aus schon bekannten Angriffen
oder verdächtigen Aktivitäten.
Dank der Weiterentwicklung
datenwissenschaftlicher, lernfä-
CeBIT 2016 | Sicherheit
higer Modelle lassen sich Bedrohungen auf Gemeinsamkeiten untersuchen. Eine solche Korrelation soll Fragen wie folgende
beantworten: Ist eine bestimmte
Quelle bereits früher durch verdächtiges Verhalten aufgefallen, oder gehört eine bestimmte
Aktivität zu einer Serie separater Angriffe oder zu einer koordinierten Kampagne? Diese Einschätzung ist sehr wichtig für die
Sicherheit, denn noch nicht bekannte Bedrohungen lassen sich
als solche erkennen, einfach aufgrund der gemeinsamen Merkmale mit früheren Angriffen. Die
Visualisierung von Bedrohungen
mit allen Attributen und aus
verschiedenen Perspektiven kann
die Analysen unterstützen, indem
sie Beziehungen darstellt.
Threat-Intelligence-Systeme
lösen im Allgemeinen nicht automatisch eine Aktion aus. Manche unterstützen aber Push-Benachrichtigungen oder generieren Berichte für die Verantwortlichen. Doch in einer entsprechend
verbundenen Sicherheitslösung
werden die gewonnenen Erkenntnisse sinnvollerweise auch
wieder an die verschiedenen
Kontrollmechanismen im Sicherheits-Ökosystem weitergegeben, seien es Intrusion-Detectionoder -Prevention-Systeme, Webanwendungs- oder NG-Firewalls
oder Mail- beziehungsweise
Web-Gateways. Ebenso gehen
die Informationen an forensische
Tools oder SIEM-Systeme (Security Information and Event Management).
Viele Sicherheitsanbieter haben ihre Security-Lösungen mit
Tools ausgestattet, um ihren
Kunden mit den von den Sicher-
Threat Intelligence als Service liefert unter anderem ein genaues Bild der Beziehungen zwischen
IP-Adressen, Domänen und weiteren Informationen, damit man etwa einen Infektionsweg nachvollziehen kann.
heitsmechanismen gesammelten
Informationen das benötigte Bedrohungswissen zur Verfügung
stellen zu können. Die meisten
haben auch ein eigenes weltweites sogenanntes Threat-Intelligence-Netzwerk geschaffen.
Hier kommen die Informationen
zu Schwachstellen, Angriffen,
verdächtigen IPs, Domänen, Signaturen und so weiter aus allen
verfügbaren Kunden-, aber auch
aus öffentlichen Quellen zusammen. Weitere Informationen liefert dann die eigene Forschung,
eigene Bewertungen und Pene-
trationstests. Reputationsdatenbanken sollen zudem klassifizierte Erkenntnisse liefern und
damit die Analysen anreichern
und verbessern.
Rund um das Thema Threat
Intelligence ist außerdem ein eigener Markt entstanden. Es gibt
Anbieter, die eigene Threat-Intelligence-Plattformen betreiben
und häufig ihr Wissen als Service
anbieten. Interessierte finden
CeBIT-Aussteller zu diesem Thema am Artikelende. Des Weiteren gibt es auf der Sonderfläche
„Security Plaza“ (Halle 6, Stand
B16) zahlreiche Vorträge zu fortgeschrittenen Angriffen und Erkennungsmethoden.
(ur)
Cisco: Halle 6, Stand H18
Dell: Halle 6, Stand H27
FireEye: Halle 6, Stand B16
F5 Networks: Halle 6, Stand 18
IBM: Halle 2, Stand A10
Intel: Halle 2, Stand G30
Juniper: Halle 2, Stand A10
Kaspersky Labs: Halle 6, Stand F18
Palo Alto Networks: Halle 6,
Stand H18
Symantec: Halle 2, Stand B51
Trend Micro: Halle 6, Stand B16
CeBIT 2016 | Impressum
Impressum
Redaktionen
Verlag
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Karl-Wiechert-Allee 10, 30625 Hannover
Telefon c't: 0511 5352-300
Telefon iX: 0511 5352-387
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Karl-Wiechert-Allee 10, 30625 Hannover
Telefon: 0511 5352-0
Telefax: 0511 5352-129
Internet: www.heise.de
Leitung: Johannes Endres (je@ct.de), Lutz Labs (ll), Jürgen Seeger (js@ix.de,
verantwortlich für den Textteil)
Redaktion: Jo Bager, Dr. Jan Bundesmann, Jürgen Diercks, Moritz Förster,
Hans-Peter Schüler, Jan Schüßler, Christoph Windeck, Peter-Michael Ziegler
Autoren dieser Ausgabe: Achim Born, Susanne Franke, Barbara Lange,
Matthias Parbel, Erkan Yanar
DTP-Produktion: Enrico Eisert, Matthias Timm, Hinstorff Verlag, Rostock
Korrektorat: Barbara Gückel; Kathleen Tiede, Hinstorff Verlag, Rostock
Layout-Konzeption: Hea-Kyoung Kim
Fotografie: Martin Klauss
Herausgeber: Christian Heise, Ansgar Heise
Geschäftsführer: Ansgar Heise, Dr. Alfons Schräder
Mitglieder der Geschäftsleitung: Beate Gerold, Jörg Mühle
Verlagsleiter: Dr. Alfons Schräder
Anzeigenleitung: Michael Hanke (-167)
(verantwortlich für den Anzeigenteil), www.heise.de/mediadaten
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ISSN 0724-8679
AWA ACTA
Inserentenverzeichnis
Airbus Defence and Space CyberSecurity, Halle 6, Stand G28 ................................................. 15
ATIX AG, Halle 3, Stand E29 ....................................................................................................................... 18
B1 Systems GmbH, Halle 3, Stand D36 (410) ........................................................................................ 1
Bundesagentur für Arbeit, Halle 11, Stand A33............................................................................... 43
Bundesdruckerei GmbH, Halle 7, Stand C18 ..................................................................................... 35
c.a.p.e. IT GmbH, Halle 3, Stand D35 (110) .......................................................................................... 22
DGI Deutsche Gesellschaft für Informationssicherheit AG, kein Messestand .................. 50
E.ON Business Services Berlin GmbH, Halle 11, Stand B30......................................................... 28
EUROstor GmbH, Halle 12, Stand A68 (5) ............................................................................................ 16
Ferrari electronic AG, kein Messestand ............................................................................................... 38
FH OÖ Studienbetriebs GmbH, Halle 6, Stand A47 ........................................................................ 46
Fraunhofer Academy, Halle 6, Stand B36 ........................................................................................... 33
Hewlett-Packard GmbH, Halle 4, Stand B04 ...................................................................................... 52
IGEL Technology GmbH, Halle 2, Stand A38...................................................................................... 37
Intec Gesellschaft für Informationstechnik mbH, Halle 5, Stand A05................................... 47
Kaspersky Labs GmbH, Halle 6, Stand F18 ......................................................................................... 21
Keymile, Halle 4, Stand B72 ....................................................................................................................... 42
LeaseWeb Deutschland GmbH, Halle 13, Stand D37..................................................................... 44
Listan GmbH & Co. KG, Halle 15, Stand D20 ...................................................................................... 23
Microsoft Deutschland GmbH, Halle 4, Stand C31 .................................................................. 10, 11
NürnbergMesse GmbH, kein Messestand .......................................................................................... 14
QualityHosting AG, kein Messestand ................................................................................................... 25
Scopevisio AG, Halle 4, Stand C57 ............................................................................................................ 5
secunet Security Networks AG, Halle 6, Stand G30........................................................................ 29
Secusmart GmbH, Halle 6, Stand G44................................................................................................... 36
SEH Computertechnik GmbH, Halle 3, Stand F06........................................................................... 45
SVA System Vertrieb Alexander GmbH, Halle 2, Stand A10......................................................... 7
TOPIX Business Software AG, Halle 5, Stand E04 (1)...................................................................... 17
TP-LINK Deutschland GmbH, Halle 15, Stand E71 .......................................................................... 20
Uniscon universal identity control GmbH, Halle 7, Stand B62 ................................................. 31
WebhostOne GmbH, kein Messestand ................................................................................................ 39
März 2016