Markus Lanz - ZDF Presseportal

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Markus Lanz - ZDF Presseportal
Markus Lanz
ZDF Hauptabteilung Kommunikation
Redaktion: ZDF-Pressestelle
Verantwortlich: Alexander Stock
Fotos: ZDF / Erika Hauri, Markus Hertrich,
Cornelia Lehmann, Wolfgang Lehmann
presse@zdf.de | © 2013 by ZDF
Markus Lanz
19. Juni
500. Sendung
23.15 Uhr
Markus Lanz
500. Sendung
Mittwoch, 19. Juni 2013, 23.15 Uhr
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Von Bill Gates bis Wolfgang Joop –
Packender Talk bei Markus Lanz
Vorwort von Dr. Norbert Himmler
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Markus Lanz' "Talktik" des Erfolges
Statement von Oliver Fuchs
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Produktionsdaten
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Die Sendung
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Der Moderator
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Rollentausch bei Markus Lanz – Jetzt fragen die Gäste!
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Haltung, Meinung, Unterhaltung,
Aktualität und Atmosphäre
Interview mit Markus Heidemanns
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Einschaltquoten
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Biografie
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Impressum
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14. Mai 2013
Von Bill Gates bis Wolfgang Joop –
Packender Talk bei Markus Lanz
Seit 2008 bietet Markus Lanz mit emotionalen, teils explosiven Gesprächsrunden packende Fernsehunterhaltung und führt auf hohem
Niveau die Tradition erfolgreicher Talkshows fort, die im ZDF bereits
im März 1987 mit "live" aus der Alten Oper mit Trutz Beckert und
Amélie Fried begann. 500 Mal bereits talkte Markus Lanz im ZDF, zunächst an zwei, heute an drei Abenden in der Woche und wird für diese Konstanz mit der Treue der Zuschauer und regelmäßig mit überdurchschnittlichen Publikumszahlen belohnt.
Besonders bemerkenswert sind für mich die Vielfalt der Themen und
die Varianz der Konstellationen, die von großen, lebendigen Gesprächsrunden bis hin zu intensiven und persönlichen Einzeltalks reichen. Markus Lanz empfängt Persönlichkeiten von Bill Gates bis Tony
Blair, Wolfgang Joop bis Karl Lagerfeld, von Larry Hagman bis David
Hasselhoff, Thomas Gottschalk, Hape Kerkeling oder Reinhold Messner – um nur einige der auffälligsten Namen zu nennen – und schafft
es dabei immer, seine Gäste von einer bisher so noch nicht bekannten
Seite zu zeigen, ihnen besondere Geschichten zu entlocken und versteckte Gemeinsamkeiten in den buntesten Runden zu Tage zu fördern. Damit gelingt es ihm immer wieder, die Zuschauer noch am späten Abend vor dem Fernseher zu fesseln und mit seinen Talkrunden
den Nerv gesellschaftlicher Themen zu treffen.
Ich habe Hochachtung vor der Leistung Markus Lanz‘, der neben seiner abendlichen Talkshow im ZDF auch noch das "Flagschiff" der großen Showunterhaltung "Wetten, dass..?" sowie punktuell auch Dokumentationen mit Erfolg präsentiert. Das ist nur mit der außergewöhnlichen Motivation, Leistungsbereitschaft und besonderen Persönlichkeit
möglich, die Markus Lanz ausmachen. Ich freue mich auf viele weitere
Momente fesselnder Gesprächsrunden und großer TV-Unterhaltung.
Dr. Norbert Himmler,
ZDF-Programmdirektor
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14. Mai 2013
Markus Lanz' "Talktik" des Erfolges
Markus Lanz hat mir vor nicht allzu langer Zeit erzählt, dass es auch
anders hätte laufen können, als er damals einen aussichtsreichen Job
in der Werbung ausschlug, beim Radio wieder von vorne anfing, dann
rausflog, u.a. wegen eines musikalisch-politischen Statements gegen
Chiracs Atomtests, und so mehr durch Zufall zum Fernsehen kam. Es
zeigt allerdings, dass er schon immer bereit war, ein Risiko einzugehen. 400 Kilometer zu Fuß zum Südpol zu laufen, eine Talkshow mit
eigenem Namen und zuletzt die Moderation von "Wetten, dass..?" zu
übernehmen – da kann man auch scheitern. Ja, am Südpol wurde er
mit seinem Team nur Zweiter, hinter den Österreichern, ausgerechnet,
sage ich als Schweizer, 400 Kilometer zu Fuß für die Katz. Im Zweiten
sind es nun fünf Jahre und 500 Sendungen, mehr als 1,5 Millionen
Zuschauer an drei Abenden pro Woche. Das klingt nach Erfolg, nicht
nach Scheitern.
Als man vor fünf Jahren begann, war die Strategie klar. Unterhaltende
Information, informierende Unterhaltung, Talk mit Geschichten von
Menschen, die etwas zu erzählen haben. Doch so eine Sendung macht
man nicht über Nacht zu dem, was sie heute ist. Der Erfolg von heute
ist das Ergebnis dieser fünf Jahre. Das Ergebnis einer "Talktik" des
Erfolgs vielleicht.
Die Arbeit am Format: Da gab es rustikale Holztische, Servicethemen,
Tiere im Studio, einen Nacktscanner – nein, nicht für den Sicherheitscheck des Publikums. Übrig geblieben ist das Notwendige: Moderator,
Gäste und ein Gespräch. Die Arbeit am guten Ruf: Zwei Jahre, bis ein
Karl Lagerfeld sicher ist, dass der Moderator eines Einzelgesprächs
würdig ist. Ausdauernde Kontaktpflege, dass Persönlichkeiten ihre
Geschichte gern bei Markus Lanz erzählen. Und schließlich die stets
akribische Arbeit und Vorbereitung auf jeden einzelnen Gast: Mehr als
15 pro Woche.
Doch wo Markus Lanz drauf steht, ist noch mehr drin. Die Produktionsfirma heißt deshalb selbstbewusst "mhoch2", nicht nur M&M, wie
die Schokolinsen. Mhoch2 ist das Ziel, mehr zu sein als die Summe
der Einzelteile. Gemeinsam mit Markus Heidemanns und seiner starken Redaktion mit einem motivierten, präzisen und effizienten Produktionsteam und ZDF-Teamleiter "Daytime & Talk" Stefan Bayerl werden
im Jahr mehr als 120 Sendungen hergestellt. Ein großes Team, das es
versteht, Markus Lanz eine Sendung vorzubereiten, die er dann ganz
zu seiner eigenen machen kann.
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14. Mai 2013
Am Südpol angekommen, sagte Markus Lanz, dass er glaube, es ziehe Menschen zu solchen Endpunkten, weil sie dort etwas zu finden
hoffen. Für ihn sei aber das Entscheidende, auf dem Weg zu bleiben.
Am Südpol war der Weg nach 400 Kilometern geschafft. Die 500 Talksendungen, hoffe ich, waren erst eine sehr erfolgreiche Etappe und
noch viel Zeit für Markus Lanz, Markus Heidemanns und das gesamte
Team, um auf dem Weg zu bleiben.
Oliver Fuchs,
ZDF- Hauptredaktionsleiter
Show und Unterhaltung
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14. Mai 2013
Mittwoch, 19. Juni 2013, 23.15 Uhr
Markus Lanz
500. Sendung
Moderation:
Markus Lanz
Produzent:
Markus Heidemanns
ZDF-Teamleitung
"Daytime & Talk":
Stefan Bayerl
Produktion:
Auftragsproduktion der Mhoch2 TV
Produktionsgesellschaft mbH in
Zusammenarbeit mit der Fernsehmacher
GmbH & Co. KG, Markus Heidemanns,
Markus Lanz, Hamburg.
Ort:
Phoenixhof, Stahltwiete 14, Hamburg
Länge:
jeweils 75 Minuten
Sendetermine:
dienstags 22.45 Uhr, mittwochs und
donnerstags 23.15 Uhr
Thema der 500. Sendung: Das Jubiläum soll Anlass sein, den Zuschauerinnen und Zuschauern zu danken,
mit einer Sendung, in der sich Markus
Lanz bereits zum 500. Mal mit dem beschäftigt, was die Zuschauer aktuell bewegt, unterhält, fasziniert.
Die Besetzung stand bei Redaktionsschluss noch nicht fest.
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Mittwoch, 19. Juni 2013, 23.15 Uhr
Die Sendung
Prominente Gäste, packende Geschichten, aktuell und relevant. Das
ist "Markus Lanz" seit nunmehr 500 Sendungen in fünf Jahren im ZDF.
In seiner unterhaltenden Talksendung versteht es Markus Lanz, seinen Gästen die Geschichten zu entlocken, die zu besonders intensiven Momenten zwischen Gast, Moderator und schließlich den Zuschauern führen.
Manchmal ist der Grat schmal zwischen den komischen und tragischen
Momenten und Geschichten. Und doch ist es gerade die aus dieser
Verbindung entstehende Atmosphäre, die an drei Abenden in der Woche dafür sorgt, dass durchschnittlich mehr als 1,5 Millionen Zuschauer im ZDF die Nacht zum Talk machen.
Die Talkshow im Zweiten versucht mehr zu sein als eine Gesprächsrunde. Es geht um Menschen, die eine Geschichte zu erzählen haben.
Das eint die Gäste bei Markus Lanz. Und das ist es, was Markus Lanz
auch persönlich in jeder Sendung aufs Neue packt. Seine Leidenschaft
fürs Geschichtenerzählen. Die eines James Bain, der 35 Jahre unschuldig im Gefängnis saß und trotzdem eine so positive Lebensfreude vermittelt. Die Sehnsucht eines Karl Lagerfeld nach einem eigenen Sohn, den er in seiner Muse Baptiste sieht. Ein Helmut Berger
außer Rand und Band. Bis hin zur Politik. Urgesteine wie HansDietrich Genscher, Rückblickende wie Tony Blair, starke Frauen wie
Hannelore Kraft, Vizekanzler, die aus dem Nähkästchen plaudern und
Latzhosen tragende Piraten.
Als Moderator hakt Lanz nach, erlaubt sich eine eigene Meinung als
Stellvertreter der Zuschauer und nimmt sich die Zeit, tiefer in die Lebensgeschichten seiner Gesprächsgäste einzutauchen. Spannung entsteht durch die akribisch vorbereitete Gästezusammenstellung, die
ungewöhnliche Perspektivwechsel unterschiedlichster Gäste zulässt.
Nicht zuletzt ist "Markus Lanz" mit einer Themenvielfalt von Politik bis
Promitalk und Fußball bis Fetisch immer an den Geschichten dran, die
die Menschen zu Hause aktuell bewegen.
Seine Gäste wissen: Fragen, die gestellt werden müssen, kommen.
Egal wie unangenehm, solange sie für die Zuschauer relevant sind.
Und doch kommen die Gäste wieder, mehrfach, fühlen sich bei aller
Hartnäckigkeit fair behandelt und erkennen das Anliegen, intensive,
echte Momente zu schaffen für die Menschen zu Hause.
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Der Moderator
Markus Lanz kommt schon mal ein bisschen zu spät. Das sagen viele
Zuschauer übrigens auch über seine Talkshow. Meist hat Markus Lanz
dann zuvor irgendetwas anderes länger gemacht, etwas, das ihn einfach noch fasziniert hat. Und das kommt öfter mal vor. Denn wenn den
Talker, Entertainer, Moderator, Reisejournalisten, Fotografen, Autor
und auch mal Extremsportler etwas packt, dann lässt er so schnell
nicht mehr los. Ob die beste Rundenzeit beim morgendlichen Joggen
um die Hamburger Alster, die Jagd nach dem persönlichsten Portraitfoto, die K-Frage bei Hannelore Kraft oder die Lebensaufgabe eines
Bill Gates, wenn man nur noch der zweitreichste Mann der Welt ist:
Wieder der Reichste werden oder doch der Glücklichste?
Markus Lanz hat ein Ziel. Er will von seinen Gästen wissen, was sie
wirklich bewegt. Das bewegt auch meist die Zuschauer. Echte Geschichten. Die wenigsten Gäste möchten das auf Anhieb preisgeben.
Manchmal, weil diese echten Geschichten und Gefühle hinter dem
schon hundertmal Gesagten verborgen bleiben, manchmal, weil diese
echten Geschichten wehtun und von schmerzhaften Erfahrungen erzählen.
Tony Blair fürchtete diese Zielstrebigkeit vielleicht schon vor der Sendung und versuchte, Markus Lanz von seinem Ziel abzubringen, ihm
den Schneid abzukaufen. Zumindest schien Blair informiert, geradezu
instruiert. Zur Begrüßung ein "Oh, you look very young", das einem
nicht schmeicheln, sondern die Erfahrung absprechen sollte. Dann
beiläufig auf dem Weg ins Studio in anerkennendem Ton ausgesprochen, Tony Blairs Kenntnis, dass Lanz eine Kochshow habe, was vor
einem politischen Interview wirkt, als hielte er den Moderator für gerade kompetent genug, Rezepttipps auszutauschen. Und schließlich
kurz vor Gesprächsbeginn schob Tony Blair noch ein verwirrendes
Kompliment für Lanz' "very nice shoes" hinterher. Nach gelungenem
Gespräch meinte Lanz: "Habt Ihr den Film "Frost/Nixon" gesehen?"
Genauso versuchte Nixon, den Interviewer Frost zu verunsichern.
Markus Lanz hat es nicht davon abgehalten, Blair mit der Frage zu
konfrontieren, ob er denn Katholik geworden sei, um die Sache mit
dem Irak besser beichten zu können? Das Gespräch wurde keine
Beichte, Blair wollte aber auch keine Rezepttipps mehr.
Vielleicht lässt sich Markus Lanz seitdem noch ein bisschen weniger
von seinem Weg, seinem Ziel abbringen. Konsequent die besten Geschichten für seine Zuschauer erzählen. Im Gegensatz zu Blair versucht Lanz nicht, sein Gegenüber aus dem Konzept zu bringen, aber
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eben auch nicht jede erste Antwort zu glauben. Er sucht nach den
wahren Beweggründen und Ursachen, ob bei politischen Entscheidungen, persönlichen Schicksalen, privaten Tiefschlägen, aber auch den
Erfolgsgeheimnissen. Was macht sie also aus, die Gates, Blairs,
Lagerfelds und die Menschen, die man erst in der Sendung bei und
durch Markus Lanz kennen lernt? Das bewegt die Zuschauer. Und ihn
selbst. Oft noch lange nach der Sendung, wenn er die persönlichen
Gespräche mit seinen Gästen fortsetzt. Länger als geplant.
Dann kommt Markus Lanz wieder ein bisschen spät. Aber dafür lohnt
es sich ja zu warten. So oder so.
Stefan Bayerl
ZDF-Teamleiter
"Daytime & Talk"
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Mittwoch, 19. Juni 2013, 23.15 Uhr
Rollentausch bei Markus Lanz – Jetzt fragen die Gäste!
Herzlich willkommen zu unserem Interview, einem Interview, das ein
ganz besonderes zu werden verspricht. Wir sind normalerweise die
Gäste, die in den knapp bemessenen 75 Minuten nie Gelegenheit haben, dem Moderator unsere Fragen zu stellen. Zum ersten Mal wird
heute ein gewisser Markus Lanz verraten, welche Frage er Gott gern
mal stellen würde, bei welchen Promi-Antworten ihm heiß wird und
was er genau 53 Sekunden lang kann.
Dr. Heiner Geißler:
Was können Deutsche von den Südtirolern lernen?
Small ist beautiful.
Alfons Schuhbeck:
Darf ich Dich einmal in die Mongolei begleiten und mir von Dir
Restauranttipps holen?
Jederzeit, denn ich glaube, du und die Mongolei, ihr hättet euch viel zu
sagen. Die Landschaften sind wunderschön, die Menschen sehr
freundlich und liebenswert. Nur im kulinarischen Bereich gibt es eine
kleine Einschränkung: Alles, aber auch wirklich alles schmeckt nach
Hammel. Und wenn nicht nach Hammel, dann nach vergorener Stutenmilch. Einmal durfte ich sogar ein gekochtes Schafsauge essen.
Seitdem weiß ich: Stutenmilch ist schlimmer.
Gundula Gause:
Wie schaffst du es, immer so gute Laune zu haben?
Indem ich mir immer wieder klarmache, dass ich im Leben sehr viel
Glück hatte. Trotz allem. Dafür bin ich dankbar.
Wann immer ich dich sehe, strotzt du vor zupackender Energie
und geistiger Präsenz. Wie bewerkstelligst du das?
Also, wenn ich frühmorgens in der Maschine nach Hamburg sitze, spüre ich meistens nichts von alledem: weder zupackende Energie noch
geistige Präsenz... Der Spaß an der Arbeit kommt aber spätestens
dann, wenn Wolfgang Kubicki das Studio betritt.
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Sepp Maier:
Hast du Geschwister?
Ja, zwei. Meine gesamte Familie lebt nach wie vor in den Südtiroler
Bergen, ich bin der einzige, der es zu einem Migrationshintergrund
gebracht hat... (lacht). Ich war auf einer richtigen Bergschule, ziemlich
weit oben, 1300 Meter, was mir heute hilft, weil ich meine Aussetzer
auf den Sauerstoffmangel in frühester Jugend schieben kann. Wir waren fünf Jungs in der Klasse, eine stolze Zahl, die wir dadurch erreichten, dass der Direktor irgendwann zwei Klassen zusammenlegte. Die
Jungs aus meiner Klasse haben im Gegensatz zu mir alle irgendwann
eine Skilehrerprüfung geschafft. Wobei ich zu meiner Verteidigung
sagen muss: Ich hab’s auch nie versucht. Hole ich aber irgendwann
nach.
Was machst du am liebsten in deiner (sicher knapp bemessenen)
Freizeit?
Fotografieren.
Gregor Gysi:
Mich würde interessieren, wie Sie es je schafften, sich frei von
jeder Hektik zu entspannen und zu erholen?
Laufen, reisen, Badewanne.
Und ob Sie es in Ihrer Talkshow selbst als Gast aushielten?
Immer. Und am liebsten, wenn Spitzenpersonal der Linkspartei zu
Gast ist. Mit Sarah Wagenknecht kann man wunderbar streiten. Und
sie ist viel zu klug, um hinterher beleidigt zu sein.
Wolfgang Rademann:
Hat die Regie mal den Knopf im Ohr hängen lassen oder etwas
Falsches signalisiert?
Nein, wir arbeiten alle seit vielen Jahren eng zusammen und können
uns aufeinander verlassen, und ich sage immer: Das ist nicht nur
"Knopf im Ohr", sondern manchmal sogar "Kopf im Ohr". Vor allem
dann, wenn wir sehr lange arbeiten und die Konzentration irgendwann
einfach nachlässt.
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Kaya Yanar:
Lieber Markus, wie schaffst du es, dich so gut auf deine Gäste
vorzubereiten?
Die schleimige Antwort lautet: Indem ich die hervorragenden Dossiers
lese, die meine fantastische Redaktion vorbereitet. Die ehrliche Antwort lautet: Indem ich die hervorragenden Dossiers lese, die meine
fantastische Redaktion vorbereitet.
Wolfgang Joop:
Lieber Markus, nicht nur drei Fragen brennen auf meiner Zunge.
Da mir aber nur drei zum Formulieren erlaubt sind, hab ich mich
so kurz und prägnant gefasst, wie es einem fahrigen Menschen
nur möglich ist. Gerade gestern Abend sah ich wieder Deine irritierende Mischung aus Intelligenz und Male Beauty. Eigentlich
bist du in meinen Augen so perfekt, dass ich gern zwei bis drei
Vorurteile züchten würde, um mich emotional zu schützen. Mach
ich aber nicht, wäre auch zu doof! Du bist jungenhaft, dazu hast
du die "heartbreaking" grauen Schläfen – Kombi jenes blaue Auge, was dem flackernden Blick des Gegenüber sonst wohin folgt,
eine elastisch sportliche Figur, bist energetisch und humorvoll,
straight und tolerant, hocheloquent und intelligent. Und ich kenne
noch mehr Qualitäten von denen ich nur im Flüsterton im Freundeskreise höre. Kennst du drei Leute die dich einfach nicht ausstehen können?
Sehr gute Fragetechnik, finde ich: Erst eine Runde Honig um den Bart,
und dann Attacke... (lacht). Ja, da gibt es mindestens drei. Und wenn
Du mal die einschlägigen Foren liest, wirst Du merken: Wäre schön,
wenn es nur drei wären.
Markus, nicht nur allein in meinen Augen, sondern auch in denen
von Millionen bist du eine selten gelungene Mischung aus Prinz
Charming, Drahtseilakrobat, Male-Model, Groß-Inquisitor, FairPlayer, Scharfschütze! Aber auch Frauen-, Männer-, Kinder-,
Tierversteher... Und hast du einmal angebissen, lässt du von
deiner Frage wie ein tollwütiger Terrier nicht wieder los! Hast du
Backstage schon mal Dresche bekommen?
Nein, dabei hätten einige Gäste guten Grund dazu gehabt. Bushido,
zum Beispiel, der nach dem Integrations-Bambi keine Lust mehr hatte,
über seine alten Texte zu sprechen. Oder auch von Klaus Wowereit,
den ich im Zusammenhang mit dem Flughafen offenbar als Erster nach
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einem möglichen Rücktritt gefragt habe. Das war nicht angenehm für
ihn, aber ich hatte das Gefühl, dass die Frage einfach im Raum stand.
Die generelle Erfahrung ist: Die Guten haut keine Frage um. Im Gegenteil: Die wollen gefordert werden.
Wir alle, die falschen und die echten Männer, können sich vorstellen, dass viele echte und falsche Frauen aufsteigende Hitze
und temporäres Fieber im Dampf deiner Aura und bei deinem
Anblick bekommen. – Du aber rennst und läufst auf Skiern so
weit und so tief es geht in die unendlichen Weiten aus Schnee,
Eis und Kälte und trotzt der Angst vor Unglück, Kältetod und
Frostbeulen. Was suchst du an den Polen, was wir dir nicht geben und du hier nicht finden kannst? Und vor wem oder was
läufst du eventuell weg?
Ich suche da nichts, noch nicht einmal mich selbst. Mir geht es einfach
nur um ein beeindruckendes Naturerlebnis. Und noch etwas ist in den
letzten Jahren dazugekommen: Die Welt der letzten Jäger in Grönland
geht gerade unter, und zwar viel schneller, als ich dachte. Und ich
versuche, diese Welt mit meiner Fotokamera noch ein letztes Mal festzuhalten. In ein paar Jahren wird es zu spät sein.
Dr. Edmund Stoiber:
Lieber Markus Lanz, Sie sind Südtiroler. Wie haben Sie es geschafft, dass in Ihren Moderationen nicht der geringste Anflug eines Südtiroler Dialekts zu erkennen ist?
Mit 19 wollte ich ein berühmter Musikproduzent werden und hatte mir
überlegt: Für den unwahrscheinlichen Fall, dass das nicht klappt, gehe
ich eben zum Radio. Ich hatte das Gefühl, dass München dafür die
richtige Stadt sein könnte. Dann aber merkte ich, dass wir Gebirgler
uns alle viel zu ähnlich sind: Wir reden gleich, wir trinken gleich, und
wir zuzeln Weißwürste. Deshalb bin ich für den ultimativen Kulturschock dann nach Hamburg gezogen. Das war mit Blick auf die Sprache sicher die beste Entscheidung meines Lebens, mit Blick auf frische Weißwürste und süßen Senf eher weniger.
Guido Maria Kretschmer:
Woher kommt die Leidenschaft für Ihre Reisen in die Polargebiete wie z.B. die Nordpolexpedition? Ist das ein Ausgleich zum
stressigen Fernsehalltag oder kommt es daher, weil Sie als Südtiroler in den Bergen aufgewachsen sind?"
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Es gibt einen kleinen Ort in Grönland, den ich jedes Jahr einmal besuche. Auf dem Weg dahin übernachten wir immer in einem ziemlich
heruntergekommenen Hotel. Wir schimpfen also über das kaputte Klo
und die miese Dusche und über alles andere sowieso. Am nächsten
Tag geht’s dann mit dem Hundeschlitten über viele Stunden hoch auf
einen Gletscher und dann auf der anderen Seite wieder runter in ein
kleines Dorf. Dort übernachten wir in einer Hütte, die gar kein Bad hat,
keine Dusche, nicht einmal fließendes Wasser. Wenn wir dann nach
einer Woche wieder zurückkommen in das kleine Hotel, hat sich die
Perspektive plötzlich verändert: Was für eine tolle Dusche! Und wie
schön, dass warmes Wasser aus dem Hahn kommt! Es geht also darum, ab und zu mal die eigene Komfortzone zu verlassen. Das macht
zufriedener.
Meiner Meinung nach sind Sie der bestangezogene Anzugträger
mit den gepflegtesten Schuhen. Wundert es Sie nicht, dass Sie
noch nicht den "GQ Men of the year-Award" bekommen haben?
Nein, das ist völlig in Ordnung, und ich will ihn auch gar nicht haben,
weil er mir gar nicht zustünde. Susanne heißt die Frau, die sich bei
uns hinter den Kulissen seit Jahren um Kleidung kümmert. Übrigens
auch manchmal um die unserer Gäste. Dafür weiß ich genau, welche
Windjacke wasserdicht und trotzdem atmungsaktiv ist... (lacht)
Jürgen Domian:
Welche historische Persönlichkeit würdest du gerne eine Stunde
interviewen?
Das ändert sich immer wieder. Als Schüler fand ich Diogenes spannend, den Philosophen aus der Tonne. Das ist der, der Alexander dem
Großen auf die Frage, was er sich wünschen würde, angeblich sagte:
"Geh mir aus der Sonne..." Ich glaube, ein Gespräch mit dem norwegischen Polarforscher und späteren Friedensnobelpreisträger Fridtjof
Nansen wäre spannend. Er und ein Gefährte sind nach einer gescheiterten Nordpol-Expedition über Jahre durchs Eis geirrt, haben bei minus 50 Grad und vollkommener Dunkelheit die Polarnacht und Angriffe
von Eisbären überstanden. Und trotzdem hat keiner so schöne, warmherzige Bücher über die Arktis geschrieben wie er.
Wärst du gerne unsterblich?
Ja, aber nur unter einer Bedingung: Wenn wir irgendwann aufhörten
zu altern und uns die Kraft erhalten bliebe, die man braucht, um zu
reisen und zu arbeiten.
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Was würdest du Gott fragen?
Woher kamst DU?
Gustav Peter Wöhler:
Lieber Markus Lanz, wann erscheint denn Ihr Buch mit den Fotos
Ihrer Gäste ?
Vielleicht nie. Ich habe das Projekt begonnen in der Absicht, das privat
zu halten. Andererseits: Mittlerweile sind mehr als 10 000 Portraitfotos
unserer Gäste entstanden, darunter Bilder wie das von James Bain,
der 30 Jahre lang in einer Todeszelle in den USA saß – unschuldig,
wie sich herausstellte! Aber auch Bilder wie das von Larry Hagmann,
der sich nach der Sendung einen Schnurrbart ankleben ließ, um in
Ruhe und unerkannt über die Reeperbahn zu bummeln.
Lieber Markus Lanz, was müsste während der Sendung geschehen, damit Sie entnervt das Studio verlassen ?
Es ist mittlerweile eine schöne Tradition unserer Sendung, dass zwischendurch immer wieder mal ein Gast das Studio verlässt, weil ihn
seine Blase dazu drängt... (lacht). Ich glaube, das wäre auch der einzige Grund für mich, hysterisch rauszulaufen. Harndrang ist ein Teufelszeug!
Judith Rakers:
Werden wir jemals zusammen arbeiten dürfen?
Das wissen nur der liebe Gott und der Intendant des ZDF. Und auch
auf die Gefahr hin, dass ich mich unbeliebt mache: Das ist nicht das
Gleiche... (lacht)
Katrin Sass:
Welche Gäste sind dir die liebsten, die politisch korrekten oder
jene, die die Sendung "in Wallung" bringen?
Wir freuen uns immer, wenn Leben in der Bude ist, wenn leidenschaftlich diskutiert und gestritten wird. Absolut tabu dagegen ist: Hinterher
kein Bier mehr miteinander zu trinken...
Bei drei Sendungen die Woche: Ist man da noch aufgeregt,
Markus?
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Ja, vor allem nach einem längeren Urlaub! Ich frage mich dann oft:
Kann ich das überhaupt noch? Und stelle dann meistens fest: Ich kann
es tatsächlich nicht mehr – was meine alte These bestätigt: Urlaub
macht vielleicht glücklich, aber auch doof.
Franz Müntefering:
Was wünschen Sie sich, wenn Sie einen einzigen Wunsch frei
haben, der garantiert erfüllt wird?
Abgesehen von dem persönlichen Wunsch, möglichst lange einfach
nur gesund zu bleiben, weil sich nämlich alles andere regeln lässt,
habe ich beruflich einen Wunsch: Sie und Gerhard Schröder gemeinsam bei uns im Studio, 75 Minuten lang. Und dann reden wir ein bisschen über die SPD, ein bisschen über die anderen und ganz viel über
Fußball.
Wie lange können Sie mit geschlossenen Augen auf einem Bein
stehen?
Ich probiere es jetzt aus... Moment noch... 53 Sekunden.
Daniel Bahr:
Da Sie, lieber Markus Lanz, es wie kein anderer schaffen, kritische Dinge in Ihrer Sendung anzusprechen, frage ich Sie, ob Sie
"Wetten, dass..?" heute noch neu erfinden würden?
Gute Frage! (lacht) Ist ja fast so gefährlich wie eine Gesundheitsreform... Und im Übrigen auch gefährlich für die Gesundheit: für meine
eigene, aber auch für den Blutdruck der Kritiker. Sagen wir mal so: Die
Sendung neu zu erfinden, war nie der Plan, sie zu verjüngen und etwas zu entstauben, schon. Daran arbeiten wir.
Welche Frage haben Sie in einer Sendung dummerweise vergessen, einem Gast zu stellen?
Ich habe Wolfgang Kubicki beim letzten Mal nicht gefragt, wie es seinem Konto in Liechtenstein geht. Dabei hatte er sich, wie er glaubhaft
versicherte, schon darauf gefreut. Denn die Frage hat mittlerweile gute
Tradition bei uns: Ich stelle sie jedes Mal.
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14. Mai 2013
Jan Böhmermann:
Wow, lieber Markus Lanz, für mich als "ZDF-Digitalspartenberserker" sind Sie eine hochspannende Quelle herrlicher Inspiration! Fürs Protokoll: Meine Besuche bei Ihnen habe ich stets
genossen! Ihr Catering ist so gut, dass ich mir meist noch was für
Zuhause mitnehme. Noch heute denke ich mit Rührung daran,
dass Sie mir einmal vor der Show eines Ihrer privat erworbenen
Hugo-Boss-Hemden geschenkt haben, weil meines mal wieder
voller Urinflecken war. Was ich aber, wir sind ja hier unter uns,
nach 500 Sendungen wirklich mal wissen will – ich frag' nur mal
nach, ich will's nur verstehen. Was erzählt Ihnen Markus Heidemanns eigentlich auf diesem kleinen Knopf im Ohr? Gedichte?
Kochrezepte? Singt er manchmal auch was?
All das, und noch viel mehr... Und manchmal sagt er auch: Der Böhmermann spricht neuerdings wie Reinhold Beckmann. Was ist da los?
Wer schreibt Ihre Witze?
Keiner. Das haben Sie doch auch schon gemerkt, oder nicht?
Wann moderieren Sie endlich auch das "heute-journal"?
Ich höre Ihren ironischen Unterton... Aber Teil der Wahrheit ist auch:
Wenn Sie, Herr Böhmermann, nicht alles immer wieder versenken
würden, müsste ich nicht alles selber machen.
Was verdient eigentlich ein Markus Lanz, also kohlemäßig?
Wann kriege ich eigentlich mein privat erworbenes Hugo-Boss-Hemd
wieder?
Sind Sie bei Facebook?
Irgendwie schon. Zumindest tut jede Woche einer so, als wäre er ich.
Schade, dass ihm die Zeit dafür nicht zu schade ist.
Wolfgang Bosbach:
Lieber Herr Lanz, gibt es einen Gast, den Sie schon immer einmal in Ihrer Sendung haben wollten, der sich aber bislang hartnäckig und erfolgreich geweigert hat zu kommen?
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14. Mai 2013
Ja, Gerhard Schröder. Und Sigmar Gabriel auch. Dabei glaube ich,
dass die beiden einen tollen Humor haben. Müssen sie ja auch, sonst
wird man ja nicht Berufspolitiker.
Und warum ist die Kanzlerin noch nie Ihrem Charme erlegen?
Sie sagt, sie habe keine Zeit. Das kann doch nicht sein, oder? Es ist
doch kaum was los. Können Sie mal ein gutes Wort für uns einlegen?
Was haben Sie bei Ihren Expeditionen zum Nordpol und Südpol
am meisten vermisst? Und welche Erinnerungen sind Ihnen von
diesen Reisen besonders im Gedächtnis geblieben?
Am meisten vermisst habe ich eine heiße Dusche. Auch deshalb, weil
Haare, die über vier Wochen nicht gewaschen werden, irgendwann
eine komische Konsistenz annehmen und sich auf seltsame Weise mit
der Kopfhaut verbinden. Die schönste Erinnerung habe ich an einen
jungen Mann aus Wuppertal, der in der Station am Südpol überwinterte und mir zeigte, was man dort während der monatelangen Dunkelheit
am besten macht. Und dann führte er mich in ein kleines Zimmer, in
der seine DVDs standen. Es war die beeindruckendste Sammlung von
Horrorfilmen, die ich je gesehen habe.
Bitte vervollständigen Sie den Satz: Wer in seinem Leben noch
nie in Geiselsberg, Ihrem Heimatort, war…
...sollte die Gelegenheit nutzen und hinfahren. Denn wenn ich alt und
siech bin, kehre ich wieder dorthin zurück. Im Moment aber ist die Gelegenheit günstig: Ich bin selten da.
Roland Kaiser:
Bleibt dir bei deinen zahlreichen Terminen noch Zeit, deinem
Entdeckerdrang nachzugeben?
Ja, ich nehme sie mir einfach.
Wann starten wir zu unserem ersten gemeinsamen Flug?
Das ist tatsächlich ein alter Traum: Ich würde gerne mal fliegen lernen.
Und dann würde ich die Fenster und Türen ausbauen, um zu fotografieren.
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14. Mai 2013
Ingrid van Bergen:
In Ihrer Sendung wurde ich mehrmals darauf angesprochen, ob
ich einen Partner habe oder wer für mich in Frage käme. Meine
Antwort war: Die Gesellschaft würde finden, zu mir passe ein
gleichaltriger Mann und ich habe geantwortet: Dann müsste ich ja
einen Rollstuhl mit in die Beziehung einbringen. Fazit: Jeder über
40 fällt bei mir durchs Raster. Meine Frage an Sie: Ist es unangemessen, wenn ältere Frauen nur jüngere Partner haben wollen?
Liebe Ingrid van Bergen, ich arbeite zwar nicht als "Lebensberaterin
Vera Wagner" bei der Neuen Post, aber ich habe trotzdem eine Antwort für Sie: Natürlich ist das nicht unangemessen! Blacky Fuchsberger sagt: "Altwerden ist nichts für Feiglinge." Die Liebe auch nicht,
oder?
Aaron Troschke:
Markus, wann sitzt du beim Supertalent in der Jury?
Das hängt sehr davon ab, wie es demnächst für mich läuft in der ARD.
Was würdest du eher machen: 14 Tage mit Joey im Dschungel
oder 14 Tage mit Reinhold Messner Berge besteigen?
Ich würde beides machen, vorausgesetzt, der Dschungel ist nicht der
von RTL.
Ilse Aigner:
Welche Frage wollen Sie als Moderator nie gestellt bekommen?
Hätten Sie nicht Lust, nach Brüssel zu gehen? Wir hätten da was
Schönes für Sie bei der EU...
Maren Kroymann:
Werden Sie als gutaussehender Fernseh-Mann manchmal intellektuell (und damit auch professionell) unterschätzt?
Mir hat mal jemand in der Sendung gesagt: "Wer nicht aussieht wie ein
Mülleimer, macht sich der Blödheit verdächtig." Kann schon sein, dass
es so ist. Andererseits: Lieber unter- als überschätzt.
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Falls ja: Kann das auch ein Vorteil sein?
Das ist fast immer ein Vorteil.
Wie gehen Sie damit um?
Ich versuche, alles zu tun, um die lieb gewonnenen Vorurteile mir gegenüber zu bestätigen. Alles andere führt nur zur Irritation. Gerade in
Deutschland. Jemand schrieb mal: "Wir Deutschen fahren eigentlich
nur in den Urlaub, um neue Vorurteile kennenzulernen." (lacht)
Matthias Matussek:
Wie hältst du es mit dem Glauben? Gehst du zur Beichte? ("Weil
er ja gerne seinen Gästen die Beichte abnimmt")
Ich mag es lieber, wenn die Leute zu mir zur Beichte kommen...
(lacht). Im Ernst: Ich habe mich als Kind in der Beichte immer sehr
unwohl gefühlt. Wir haben ja auch mindestens dreimal gebeichtet, je
nach Schwere des Vergehens: Zuerst bei der Mutter, dann beim Vater,
und zum Schluss beim Pfarrer. Da kam einiges an Rosenkränzen zusammen.
Wann hast du das letzte Mal mitten in der Nacht den Kühlschrank
leergeräumt?
Das mache ich fast jede Nacht. Ich esse sehr, sehr gerne und oft zu
viel.
Felix Magath:
Was war die extremste Temperatur, der Sie sich jemals ausgesetzt haben?
Ich schätze irgendwas um 45 Grad minus. Ich dachte früher immer,
dass das nicht so schlimm ist, weil es ja eine sehr trockene Kälte ist.
Die Wahrheit ist: Ab minus 30 ist es einfach nur noch a...kalt.
Ist Ihnen bei einer Antwort schon mal ziemlich heiß geworden?
Ja, und zwar als Sie mir erzählten, dass Sie während Ihrer aktiven Zeit
60 Zigaretten am Tag geraucht hätten. Und auf meine Nachfrage ergänzten Sie: "Aber nur an trainingsfreien Tagen. An Trainingstagen
nur 40..."
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Dagmar Berghoff:
Welche Tricks haben Sie gegen Lampenfieber?
Ich fange an, mich mit dem Kameramann über völlig belangloses Zeug
zu unterhalten. Und zwar unmittelbar vor der Sendung. Manchmal reden wir übers Wetter, manchmal über die Fritten in der Kantine oder
das Champions-League-Finale. Und erst zwei Sekunden vor dem Start
der Sendung höre ich damit auf.
Gab es während der Sendung schon einmal eine Situation, in der
Sie sprachlos waren?
Ja, als Helmut Berger dem Entertainer Jörg Knör vor laufenden Kameras in den Schritt fasste.
Bei welchem Gast kamen Sie ( zunächst ) an Ihre Grenzen, weil
er sich nicht "knacken" ließ?
Man knackt Nüsse, nicht wahr? Aber die Gäste unserer Sendung sind
keine Nüsse, sondern Menschen, die eine besondere Geschichte haben, und wenn’s gut läuft, dann erzählen sie mir diese Geschichte. Ich
dachte das zuletzt bei Amanda Knox: Diese junge Frau erzählt mir
jetzt die wichtigste Geschichte ihres Lebens, die Geschichte, die ihr
Leben für immer verändert hat. Und fast immer gibt es ein Davor und
ein Danach. Und mich interessiert: Was war dazwischen? Was ist passiert? Wenn ich es schaffe, eine gute Atmosphäre herzustellen, ist der
Gast vielleicht bereit, mir das zu erzählen. Gleichzeitig weiß ich, dass
er mir in diesem Moment von seiner subjektiven Wahrheit berichtet. Im
Zweifel muss ich versuchen, das kritisch zu hinterfragen. Wenn ich
dabei aber zu forsch bin, wird sich mein Gesprächspartner verschließen. Die eigentliche Herausforderung ist genau diese Gratwanderung.
Welches ist Ihr Lieblingswitz? Mögen Sie überhaupt Witze?"
Die schönsten Witze schreibt das Leben selbst. Am Münchener Flughafen hat mich vor einiger Zeit ein junger Mann entdeckt. Neben ihm
lief sein türkischer Vater. Als er mich sah, drückte er dem armen Vater
sein Mobiltelefon in die Hand und rief: "Papa, Papa, schnell! Mach ein
Foto!" Der Papa sah mich an und fragte: "Warum?" Der Sohn und ich
haben uns kaputtgelacht. Ich habe die Geschichte mal in einer Sendung erzählt. Wenig später kam eine SMS von Kaya Yanar, der
schrieb: "Das hätte kein Autor schöner schreiben können."
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Ihre Frau schaut sicherlich Ihre Sendungen an. Darf sie Sie kritisieren?
Ja, natürlich. Wobei: Von meiner Frau erwarte ich schon eine gewisse
Grundbefangenheit... (lacht).
Paul Panzer:
Wann fahren wir endlich nach Kamtschatka?
Gute Frage! Ja, wann? Und warum eigentlich Kamtschatka? Ich erinnere mich: Wir fanden die Mischung aus Vulkanen und Wodka so gut.
Mario Barth:
Lieber Markus, warum ist deine Sendung nicht live, habt ihr
Angst vor einer "Kinski-Revolution"?
Am liebsten buchen wir Anarcho-Nachhilfeunterricht bei Helmut Berger
und Ingrid van Bergen und gerne auch live. Das Problem ist, dass
kaum einer bereit ist, so spät in die Sendung zu kommen. Es ist einfach sehr spät.
Rudi Cerne:
Seit mehr als zehn Jahren bin ich Moderator von XY und es hat
schon eine ganze Zeit gedauert, um in die Sendung reinzuwachsen. Wie sehr hat sich Markus Lanz von der 1. zur 500. Sendung
verändert?
Für die erste Sendung habe ich mich mit Perücke und falschem
Schnäuzer bei einer Kaffeefahrt angemeldet und wurde Zeuge, wie
eine ganze Busladung älterer Menschen in einen Landgasthof südlich
von Berlin gekarrt und dort regelrecht eingesperrt wurde. Draußen
schien die schönste Sonne, und drinnen erzählte ein undurchsichtiger
Typ mit Dauerwelle und Goldkettchen, dass wir alle bald sterben würden, wenn wir nicht seine Antikrebspillen für 400 Euro pro Schachtel
kauften. Als meine Tarnung aufflog, flog ich hochkant aus dem Saal.
Das war der Beginn unserer Sendung. Heute sind wir eingespielter
und haben eine andere Form gefunden, aber ich würde sagen: Ich habe mich dadurch persönlich nicht verändert.
Gab's einen Gast, der Dich mal so richtig hat auflaufen lassen?
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Den gibt es immer wieder, und das darf man auch keinem übelnehmen. Manchmal stimmt die Chemie einfach nicht. Oder ich stelle die
falschen Fragen. Oder der Gast hat schlecht geschlafen.
Wer wäre noch der Wunschgast Nr.1?
Martin Schulz, unser Mann in Brüssel, gemeinsam mit Silvio Berlusconi – das hätte was. Die beiden haben sich mal in einer legendären EUSitzung gezofft.
Michaela May:
Lieber Markus Lanz, als ich das letzte Mal bei Ihnen war, gab es
einige Schwierigkeiten mit dem Krawattenbinden. Martin Suter,
der berühmte Schriftsteller, hat Ihnen dann gezeigt, wie es geht,
erinnern Sie sich? Haben Sie inzwischen geübt? Sind Sie jetzt
krawattenfest?
Es stimmt: Ich mache immer so einen seltsamen Doppelknoten, weil
ich offenbar Krawatten mit den Schnürsenkeln von Wanderschuhen
verwechsle. (lacht) Aber ich übe weiter, bis ich den perfekten und unerreicht eleganten Suter-Knoten hinkriege – versprochen!
Da Sie als Multitalent so viele Aufgaben bewältigt haben: Wie
wär’s denn mal als Schauspieler? In welcher Rolle sehen Sie
sich, wie würden Sie sich besetzen?
Ich bin der schlechteste Schauspieler aller Zeiten. Als ich neu bei RTL
war, musste ich mal für "Unter uns" einen Reporter spielen. Ich wurde
in einen hautengen weißen Anzug gesteckt und bin bis heute davon
überzeugt, dass es der Anzug war, in dem Roland Kaiser Jahre zuvor
in der ZDF-Hitparade "Santa Maria" gesungen hat. Ich war eine Lachnummer mit genau fünf Sätzen Text. Doch die fünf Sätze haben ausgereicht, um mich in drei Folgen auftauchen zu lassen. Ich glaube,
Controller nennen das Kosten-Nutzen-Optimierung... (lacht)
Roger Willemsen:
Wenn du ein Doppelleben hättest, welches wäre das zweite?
Krabbenfischer in Alaska? Jäger in Nordgrönland? Playboy in Rimini?
Alles sehr schön, aber ich glaube, am allerliebsten würde ich tatsächlich als Reportage-Fotograf um die Welt ziehen.
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Reinhold Messner:
Allerorten sprechen mich Leute auf den Auftritt bei Markus Lanz
am 4.12.2012 an. Was war so intensiv in unserem Gespräch,
dass so viele Zuseher es nicht vergessen können?
Das liegt an dir. Du hast Seiten von dir gezeigt, die ich bis dahin kaum
kannte. Deinen Humor, zum Beispiel. Wir haben viel gelacht. Und am
Ende hast du Deine Verletzlichkeit gezeigt und zum ersten Mal darüber gesprochen, wie du bei deiner ersten Expedition zum Nanga Parbat fast gestorben wärst. Du hast ein Nahtod-Erlebnis geschildert und
erzähltest, wie dein Geist deinen Körper verlassen hat. Da wurde aus
dem Berghelden Reinhold Messner ein verwundbarer Mensch.
Horst Lichter:
Mit wem könnte Markus sich vorstellen, eine Woche ins Kloster
zu gehen?
Immer wieder und gerne mit Horst Lichter... Unsere Tage im Kloster,
als du mir dein wahnsinniges Leben erzählt hast, gehören bis heute
zum Schönsten, was ich beruflich je erlebt habe. In den kargen Zimmern gab es keinen Fernseher und keinen Internetanschluss, dafür
aber Anschluss nach ganz oben: Auf dem Nachttisch lag eine Bibel.
Du hattest allerdings eine andere Lektüre mitgebracht, von der ich mir
bis heute nicht sicher bin, ob sie wirklich für eine Meditationswoche im
Kloster geeignet ist: "Das Schweigen der Lämmer"... (lacht)
Udo Jürgens:
Vermindert oder fördert Empathie die journalistische Neugier und
Kreativität?
Das ist eine spannende Frage, weil unsere Arbeit oft mit diesem Konflikt einhergeht: Machst du dich gemein mit einem Menschen und seiner Geschichte? Oder bewahrst du die Distanz, die du brauchst, um
auch kritische Dinge zu besprechen? Das Interview mit Amanda Knox
steht beispielhaft für diesen Konflikt: Auf der einen Seite eine junge
Frau, die vielleicht an einem Mord beteiligt war. Auf der anderen Seite
eine junge Frau, die von eben diesem Vorwurf freigesprochen wurde.
Auf der einen Seite jemand, der in der persönlichen Begegnung höchst
sympathisch, sogar liebenswürdig ist. Auf der anderen Seite ein Interviewpartner, der geschickt zu verbergen versteht, dass er für dieses
Gespräch gezielt geschult und vorbereitet wurde. Was ist meine Rolle
dabei? Wir Journalisten sind keine Staatsanwälte. Wir dürfen uns aber
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auch nicht einlullen lassen. Ich glaube trotzdem, dass eine gewisse
Empathie – besser: Hinwendung – nicht nur hilfreich, sondern auch
angemessen ist. Denn was man gerade in einem schwierigen Gespräch niemals vergessen darf: Der Mensch, den du befragst, erzählt
dir gerade seine intimste Geschichte. Allein dafür gebührt ihm Respekt.
Atze Schröder:
Markus, was interessiert dich eigentlich nicht?
Lottozahlen, zum Beispiel. Ich habe mich schon als Kind immer geweigert, mit meinem Vater einen Lottoschein auszufüllen, weil ich nie
von irgendetwas abhängig sein wollte – auch nicht vom Glück. Später
habe ich dann gelernt: Ganz ohne Glück geht es wohl nicht.
Stimmt es, dass du auf dem Weg ins Studio immer so lange mit
jedem Gast redest, dass jede Sendung mit einer saftigen Verspätung anfängt? Verspätungen werden in deinem Team schon
in "Lanz" gemessen.15 Minuten ist gleich "1 Lanz"…
Nichts weiter als ein übles Gerücht... (lacht). Wobei: Ich habe das
auch gehört, dass es in unserem Team diese Zeiteinheit gibt, dachte
allerdings, dass es sich dabei um genau 26 Minuten handelt...
Gero von Boehm:
Welches war für dich, den Fröhlichen mit der offensichtlichen
Veranlagung zum Glücklichsein, der düsterste Moment in deinem
Leben – und was hast du daraus gelernt?
Es gibt ein Ereignis, das mich ins Mark getroffen hat, weil mir damals
die Zerbrechlichkeit der Welt, wie wir sie kennen, deutlich wurde. Ich
habe im Oktober 2000 den Chef-Fensterputzer des Word Trade Centers bei seiner Arbeit begleitet. Er hieß Rocco, ein bescheidener, feiner Mann in seinen besten Jahren, der Jahre zuvor als bettelarmer
albanischer Einwanderer nach Amerika gekommen war. Über viele
Stunden hinweg hingen wir gemeinsam in einem kleinen, engen Korb,
400 Meter über dem Boden, und putzten die Fenster. Hinter dem Glas
sahen wir die Menschen an ihren Schreibtischen sitzen, viele winkten
uns zu, während wir an ihnen vorbeischwebten, und ich spürte, dass
sie sich aufrichtig freuten, Rocco zu sehen. Und während er mir seine
Geschichte erzählte, wurde mir klar, dass für diesen einfachen Mann
aus den albanischen Bergen der amerikanische Traum wahr geworden
war: Er war stolz auf das, was er tat, er liebte seinen Job und verdien-
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te ehrliches, gutes Geld. Nur wenige Monate später gingen die Bilder
der Anschläge um die Welt, und mein erster Gedanke galt Rocco: Was
war mit ihm passiert? Ich war damals beruflich in Australien und hatte
keine Möglichkeit, Näheres in Erfahrung zu bringen. Zwei Tage später
sah ich bei CNN einen jungen Mann, der weinend vor den Trümmern
stand und ein Foto in die Kameras hielt: Rocco, der Fensterputzer. Der
junge Mann war sein Sohn, er suchte seinen Vater, doch Rocco wurde
nie gefunden. Die Ereignisse von damals haben vor allem mein Verständnis von Religion geprägt: Wenn wir nicht achtsam sind, kann Religion zu einer tödlichen Waffe werden. Das dürfen wir nicht zulassen.
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Mittwoch, 19. Juni 2013, 23.15 Uhr
Haltung, Meinung, Unterhaltung,
Aktualität und Atmosphäre
Interview mit Markus Heidemanns
Was käme dabei heraus, wenn Markus Lanz und Markus
Heidemanns die Rollen tauschen würden?
Nix Gutes! Und das läge nicht an Markus Lanz.
Welche erste Frage würden Sie sich stellen, wenn Sie zu Gast
bei "Markus Lanz" wären?
Was machst du denn hier? Solltest du nicht besser in der Regie sitzen?
Wie kam es zu (dem Namen) der gemeinsamen Produktionsfirma
"MHoch2"?
Markus und Markus – na, dämmert es? Und M&M war schon an die
Schoko-Industrie vergeben.
Was zeichnet die Talkshow "Markus Lanz" generell aus?
Haltung, Meinung, Unterhaltung, Aktualität und Atmosphäre. Oder anders gesagt: Alles kann, nichts muss!
Wie sieht die praktische Zusammenarbeit mit Markus Lanz aus?
Wie im klassischen "70er-Jahre-Bundesliga-Sturm": Die Redaktion
flankt, Markus verwandelt. Er Klaus Fischer – die Redaktion Rüdiger
Abramczik.
Wie grenzt sich "Markus Lanz" von der bestehenden TalkshowLandschaft (Konkurrenz) ab?
Die Themenvielfalt in der Sendung. Monothematisch lähmt und langweilt auf Dauer. Markus Lanz ist sicherlich der meinungsstärkste Moderator im deutschen Talk. – Und das ist auch gut so!
Ist es konzeptionelle Absicht, dass die zeitlichen Gesprächsanteile der Gäste (manchmal) unterschiedlich sind?
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Ja, denn nicht jedes Thema trägt die gleiche Zeit, da steht keiner mit
der Stopp-Uhr und sagt: "So, 15 Minuten sind um. Nächstes Thema."
Jeder Gast sollte den Raum bekommen, den er benötigt.
Hat sich der "Kampf um Gäste" in den letzten 15 Jahren verändert? Wenn ja – wie?
Es ist entspannter geworden. Das liegt natürlich immer auch am Moderator. Die Problematik stellt sich eher noch den monothematischen
Talkshows im Buhlen um Politiker und Co.
Wie hat Markus Lanz es geschafft, sich als Talkshow-Moderator
zu etablieren?
Markus kann rechts wie links. Ob Lagerfeld oder Piraten. Ob Brüderle
oder Paul Panzer. Dazu das Interesse an den Helden des Alltags, akribische Vorbereitung. Wie sagte schon Rudi Carrell: "Du kannst nur
ein Ass aus dem Ärmel ziehen, wenn Du vorher eins reingeschoben
hast."
Nach welchen Kriterien geht die Redaktion vor, um die jeweilige
Sendung zu besetzen?
Aktualität. Worüber spricht das Land, was bewegt gesellschaftspolitisch die Menschen, was bewegt uns? Wer überrascht mit seiner ganz
persönlichen Geschichte?
Wie blickt Markus Heidemanns aus Produzentensicht auf die Zukunft des Genres Talkshow und insbesondere auf "Markus
Lanz"?
So lange die Menschen – seien sie prominent oder nicht prominent –
Lust haben, über ihr Leben, das Leben zu sprechen, das Interesse an
diesen Themen beim Moderator besteht, die Zuschauer die Geschichten hören und sehen wollen, wird es Talkshows und "Markus Lanz"
noch geben.
Das Interview führte Sven Hegner, Fernsehmacher
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Einschaltquoten "Markus Lanz"
Durchschnittswerte 2008 (03.06.2008-04.09.2008):
1,32 Millionen/ 11,2 % Marktanteil
Durchschnittswerte 2009: 1,26 Millionen/ 12,1 % Marktanteil
Durchschnittswerte 2010: 1,29 Millionen/ 10,9 % Marktanteil
Durchschnittswerte 2011: 1,46 Millionen/ 12,2 % Marktanteil
Durchschnittswerte 2012: 1,52 Millionen/ 13,4 % Marktanteil
Durchschnittswerte 2013 (bis 11.04.2013):
1,52 Millionen/ 13,4 % Marktanteil
Stand: April 2013
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Markus Lanz
Moderator
16. März 1969
1988
1989 bis 1991
1991 bis 1992
1993 bis 1995
1995 bis 1997
1997 bis 1998
1998 bis 2003
2003
2003 bis 2008
seit 2008
2008
2009
2009-2010
2010
Seit Okt. 2012
in Bruneck (Südtirol) geboren
Abitur in Brixen
Moderator und Redakteur bei
Radio Holiday
Ausbildung zum Kommunikationswirt an
der BAW (Bayerische Akademie der Werbung) in München
Volontariat (Radio Hamburg)
Nachrichtenredakteur und Moderator bei
RTL Nord
Guten Abend RTL das Ländermagazin in
Schleswig-Holstein
Moderator bei RTL Köln
Dokumentation Expedition Grönland
Redaktionsleiter RTL-Magazin "Explo-siv"
ZDF-Moderator von
"Markus Lanz" und "Lanz kocht!"
"Gut zu wissen - Promi-Quizshow für die
Welthungerhilfe"
"Alles Gute, Karlheinz Böhm - Ein Leben
für Afrika"
"Ciao, Luciano Pavarotti"
"Das will ich wissen"
"Glückwunsch, Thomas Quasthoff"
"Udo Jürgens – die Geburtstagsgala"
"History – das Quiz"
"Hilfe für Pakistan"
"Wetten, dass..?"
Reportagen / Dokumentationen:
2011
"Der Wettlauf zum Südpol"
"Sehnsucht Grönland"
Veröffentlichungen:
2007
2010
"Und plötzlich guckst du bis zum lieben
Gott"
"Grönland – Meine Reise ans Ende der
Welt"
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