Kursteilnehmer gaben zum Abschied ein Konzert
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Kursteilnehmer gaben zum Abschied ein Konzert
Hersbrucker Zeitung vom 16.08.2005 Erster Abschluss der Opern- und Konzertakademie Kursteilnehmer gaben zum Abschied ein Konzert Der erste Opernkurs auf Schloss Henfenfeld wurde am Sonntagabend mit einem Konzert abgeschlossen. Als Dozent hatte der Züricher Bariton Franz Lindauer die sechsköpfige Gruppe betreut. Diese profitiert nun von seiner rund fünfzigjährigen Opernerfahrung. Ziel des Kurses war, dass die Sänger ihren persönlichen Auftrittsstil finden sollten. Für die künstlerische Leitung und Korrepetition war Schlossherrin Denette Whitter zuständig. Sie zeigte sich sehr überrascht über den regen Besuch, der Rote Saal war bis auf den letzten Platz voll besetzt, sogar die Esszimmerstühle der Schlossherren mussten noch in letzter Minute geholt werden. Die Arie der Gräfin, aus Mozarts „Hochzeit des Figaro“ trug die Sopranistin Stephanie Simon vor. Beeindruckend bot sie „Ich bin verliebt“ aus Nico Dostals „Clivia“ an. Einen forschen Auftritt hatte der Tenor Wilhelm Adam, schließlich sang er auch „Mit Gewitter und Sturm“, die Arie des Steuermanns aus Richard Wagners „Der fliegende Holländer“. Am Ende erstarrte er förmlich, was für die Zuhörer derart überraschend war, dass sich keiner Beifall geben traute. Bei seinem folgenden Stück des David aus „Die Meistersänger von Nürnberg“ übernahm die Pianistin Denette Whitter auch den weiblichen Gesangspart. Mit viel Bewegung untermalte Katrin Küsswetter-Schörle (Sopran) ihren Gesang. Bei Gabriel Faurés „Notre amour“ und „Chanson d’amour“ gab die singende Ärztin jedem Zuhörer das Gefühl, für ihn persönlich zu singen. Sehenswert war auch ihr Posieren mit dem Notenständer bei Henry Purcells Rezitativ und Arie der Dido aus „Dido und Aneas“. In seinem Todesjahr schrieb Mozart zur Krönung Leopolds II. die Oper „La Clemenza di Tito“. Barbara Hensinger (Mezzosopran) sang daraus die Arie des Sesto „Parto, parto“. Der fabelhafte Vortrag brachte ihr spontane „Bravo“ Rufe ein. Anschließend begeisterte sie mit warmem Gesang bei „Spiel auf deiner Geige“, einem Walzer aus „Venus in Seide“ von Robert Stolz. Die Sopranistin Katja Woitsch lieferte mit „Vedrai, carino“ aus Mozarts „Don Giovanni“ gleichzeitig ein Schauspiel mit ihrem Kollegen Wilhelm Adam ab. Zauberhaft wurde die Arie der kleinen Liù aus Giacomo Puccinis „Turandot“ dargeboten. Stimmgewaltig präsentierte sie das Lied der Lisa „Ich möchte wieder einmal die Heimat sehen“ aus Lehárs „Land des Lächelns“. Kein Unbekannter mehr ist dem Henfenfelder Publikum der Italienisch-Schweizerische Tenor Giuseppe Jacovo seit seinem Auftritt bei der „Italienischen Nacht“ im vergangenen Herbst. Bei der Arie des Cavaradossi „E lucevan le stelle“ aus Puccinis „Tosca“ sank er theaterreif auf den Boden. Sehr stimmgewaltig führte er die typisch italienische Leichtigkeit im Gesang vor. Bei Tostis „Marechiare“ becircte er gekonnt die Damen im Publikum. Denette Whitters Spiel am Klavier war bei allen Darbietungen ein Augen- und Ohrenschmaus. Für die Akteure gab es zum Schluss lang anhaltenden Beifall. Die Künstler überreichten ein Erinnerungsbild an die Dozenten Lindauer und Whitter. Diese übergab dem Schweizer Sänger ihrerseits fränkische Spezialitäten in Form von Frankenwein und ein metzgerfrisches „Schäuferla“. Johann Dechant