Das Magazin für Netze, Daten- und Telekommunikation
Transcription
Das Magazin für Netze, Daten- und Telekommunikation
DM 14,- ÖS 110,- Sfr. 14,- Nr. 4, April 2000 4 Das Magazin für Netze, Daten- und Telekommunikation www.lanline.de Converged Networks IP-Telefonie im LAN und WAN Multimediaschnittstelle TAPI 3.0 Servicequalität in IP-Netzen Das Magazin für Netze, Daten- und Telekommunikation April 2000 April 2000 Converged Networks/Server- und Cluster-Lösungen Marktübersicht CTI-Lösungen Online-Shops zur Miete Günstig, skalierbar und professionell Fernwartung via Internet Laplink 2000 im Test Schwerpunkt: Serverund Cluster-Lösungen Windows und Netware attackieren den Mainframe 04 4 398039 714002 B 30673 ISSN 0942-4172 EDITORIAL 144. AUSGABE Stefan Mutschler Chefredakteur NOCH MEHR VOIP Schlechte Nachrichten für die Betreuer von Telekommunikationsnetzen: Wenn nicht mehr die Daten auf dem Sprachnetz übertragen werden, sondern, wie sich jetzt auf breiter Front abzeichnet, die Sprache via Voice over IP (VoIP) quasi Huckepack mit den Daten geht, dann wird der Job des klassischen TK-Spezialisten – so die einfache logische Konsequenz – auf lange Sicht obsolet. In Firmennetzen beispielsweise werden fortan die (Daten-)netzadministratoren das Zepter in die Hand nehmen und dort integrierte Sprach-/Datenlösungen planen, aufbauen und managen. Vorbei die Zeiten, wo man beispielsweise zur Einrichtung neuer Nebenstellen oder zur Aktivierung bestimmter Telefon-Features den teuren und erst frühestens in einer Woche verfügbaren Experten vom Lieferanten der TK-Anlage rufen musste – in den Netzen und Anlagen der Zukunft macht das der Netz-Admin im eigenen Hause – und zwar schnell nach Bedarf und ohne hohe Zusatzkosten. Bei den ISPs, die ihr Internet-Angebot um Sprachdienste erweitern wollen, bei neuen Carriern, die ihre Multimedia-Services von vornherein auf IP-Basis anbieten und selbst bei den traditionellen Telefongesellschaften, die sich im harten Wettbewerb ebenfalls in Richtung IP bewegen müssen, werden künftig Leute gefragt sein, die nur noch Kommunikation sehen und nicht mehr “Sprache” oder “Daten”. Was immer über das Netz transportiert werden soll – für alles gibt es mittlerweile in IP die geeigneten Serviceklassen, Techniken für die Bandbreitenreservierung und Priorisierung von Datenpaketen. Wer diese Vision noch in die ferne Zukunft abgeschoben hatte, der musste spätestens auf der diesjährigen CeBIT seine Auffassung revidieren: Nahezu alle großen Player – und zwar sowohl auf Seiten der klassischen TK- als auch der Datenwelt – darüber hinaus auch zahlreiche kleinere Anbieter aus VoIPNischenmärkten – machten klar, dass die neue Ära der elektronischen Kommunikation näher ist als von den meisten erwartet. Vielleicht auch näher als den klassischen Netzwerkadministratoren lieb ist, denn auch die haben, wenn sie die Herausforderung mit der Integration der Sprachwelt nicht beherzt annehmen, über kurz oder lang ausgedient. Sie müssen viel lernen – vor allem, sich sinnvollerweise mit den Leuten aus der Sprachwelt zu arrangieren, von denen sie früher durch klar abgesteckte Territorien und Kompetenzen getrennt waren. Schließlich gilt es für die neue integrierte Welt einen Qualitätsstandard zu erreichen, der in etwa dem der Sprachwelt gleichkommt, und von dem man in der klassischen Datenwelt bislang nur träumen konnte. Das Ganze natürlich bei der Offenheit und Flexibilität der Datenwelt, die in der klassischen Sprachwelt geradezu gemieden wurden wie die Pest. Der Konvergenz auf technischer Ebene muss schnellstens ein Zusammenwachsen von Know-how und Manpower bei den Spezialisten und Administratoren folgen, sonst bleibt der erhoffte Produktivitätsschub auf der Strecke. (sm@lanline.awi.de) www.lanline.de LANline 4/2000 3 INHALT Performance auf der CeBIT: die TK-Anlage unterm Vorschlaghammer. IP-basierende Lösungen auf Seite 108. Die Etherlink 3CR990-TX-95 ist mit einem integrierten 3XP-Prozessor und 56-Bit-Verschlüsselung ausgestattet (Seite 36) netzMARKT Zugangstechnologien: XDSL auf Eroberungszug....................6 netzTECHNIK Voice over IP: Sprachqualität in IP-Netzwerken.......56 fokusTELEKOMMUNIKATION Bündelfunk attackiert GSM: Tetra im Doppelpack.........................147 Komplette TK-Anlage im Server: Voice over IP in Germany..................12 Client-Management im Netz der Zukunft: Windows 2000 und Software-Verteilung...........................60 TV von der Telefongesellschaft: Überleben dank “Content”................151 Management von E-CommerceAnwendungen: Service-Level-Agreements im Griff....64 Produkt-News....................................156 Telekom macht Internet mobil: Neue Tochter für mobiles Internet.....16 Siemens geht voll auf IP: Kernschmelze für die Zukunft...........18 Kommunikationsarchitektur: Alcatel schmiedet IP-Lösungen.........20 RUBRIKEN Editorial.................................................3 Überbrückung der letzten Meile: Per Funk zum Endanwender..............22 Windows 2000 auf der CeBIT: Der Vorhang hebt sich........................24 “Neue Carrier” als Segment: Mittelständisches “Ingenieurbüro”....25 Marktmeldungen.................................26 netzPRODUKTE/SERVICES Im Test: Groupwise-Erweiterung 5.5e: Punktgewinn für Groupwise..............30 Digital Powerline (Teil 1): Kommunikation aus der Steckdose...154 Stellenmarkt......................................157 netzTOOLBOX Im Test: Laplink 2000: Fernwartung über das Internet............68 Im Test: ERD Commander: Windows NT von Kommandozeile reparieren............................................72 Im Test: Greyware-MembershipMonitor 1.2 B: Effektive Gruppenüberwachung für NT..................................................74 Seminarführer....................................169 Com-Navigator..................................171 Inserentenverzeichnis........................176 Fax-Leser-Service.............................177 Impressum.........................................178 Vorschau............................................178 LANline Tipps & Tricks....................76 netzLÖSUNGEN Im Test: 3Com-Netzwerkkarte: Intelligenz senkt die Server-Last........36 MIETANGEBOTE FÜR SHOPPING-SYSTEME Problemlösung: Mieten statt kaufen Mit Online-Shops können klein- und mittelständische Unternehmen in wenigen Monaten Gewinne erzielen. Doch wer dazu erst ein ShoppingSystem für den E-Commerce-Bereich erstehen muss, der hat mit hohen Im Test: Konsolenumschalter: Flexibel dank Kaskadierung...............40 CeBIT-News.......................................44 Amortisationsraten zu kämpfen. netzLÖSUNGEN Mietangebote für Shopping-Systeme: Problemlösung mieten statt kaufen....82 Speichermanagement: Katastrophen-Backup für alle Plattformen..........................................88 4 L AN line 4/2000 pritzen, Kompressen oder Kanülen kauft Jürgen Zahn immer via Internet. Der Allgemeinmediziner hat allen Grund dazu. Sein Lieferant, der Stuttgarter Medizinbedarf-Anbieter Geisselmann, räumt Online-Shoppern einen Rabatt ein. “Damit kann ich jährlich bis zu 30 Prozent einsparen”, frohlockt Zahn. Über ein Schnäppchen durfte sich auch Klaus Kleine bei seiner letzten Streiftour durch die virtuelle Welt des Internets freuen. Für eine nagelneue Junghans-Uhr, Modell “Max Bill”, hat S der Ingenieur, der im kalifornischen Los Gatos wohnt und arbeitet, bei Schmuck Berger im sächsischen Chemnitz statt 600 nur 500 Mark bezahlt. “Wir müssen doch schließlich einen Mehrwert schaffen”, meint Roland Geisler, der den virtuellen Shop des alteingesessenen Geschäfts betreut. Sind die Angebote attraktiv, klingelt die Kasse. Berger erzielte im ersten Jahr einen Online-Umsatz von rund 100.000 Mark, eine Summe, die Geisselmann, seit März letzten Jahres im Internet, bereits Bild 1. Über 2000 DVD-Spielfilme können Cineasten aus dem gemieteten Online-Shop der Newsandmore Medien Handels KG abrufen 82 L AN line 4/2000 nach sieben Monaten auf dem HabenKonto verbuchen konnte. Der elektronische Handel steht vor dem Durchbruch. Während deutsche Unternehmen über die Schiene “Internet” 1998 gerade mal 400 Millionen Mark Umsatz erwirtschafteten, sollen es nach einer Schätzung der Unternehmensberatung Roland Berger im Jahr 2001 bereits annähernd 28 Milliarden Mark sein. Diese Zahlen decken sich in etwa mit einer Prognose des Eco-Verbandes der deutschen InternetWirtschaft, der Internet-Umsätze in Höhe von rund 40 Milliarden Mark für das Jahr 2003 voraussagt. “Die Freaks sind bedient, jetzt werden die Verbraucher einbezogen”, triumphiert der Berliner Medienwissenschaftler Axel Zerdick. In der Tat verspricht die steigende Zahl potentieller Käufer zunehmende Online-Bestellungen. So sollen bis zum Jahr 2001 nach Angaben des European Information Technology Observatory (EITO) annähernd 20 Millionen Menschen in Deutschland am Internet hängen (1999: 9,4 Millionen). Knut Föckler, Leiter Multimedia der Deutschen Telekom, erwartet, “dass bis zum Jahr 2003 jeder zweite Deutsche über eine Zugangsmöglichkeit zum Internet verfügt”. Bild 2. Portal-Adressen sind für Mietshop-Betreiber ein ideales MarketingTool und bieten Einkäufern eine schnelle Produktübersicht www.lanline.de 82 www.lanline.de INHALT SCHWERPUNKT CONVERGED NETWORKS Intranet- und Intra-Office-Telefonie: Migration zur IP-Telefonie.................................................92 Konvergenz für Carrier und Service-Provider: Dienstevielfalt über alle Netzgrenzen hinweg.................100 LAN-TK-Anlagen auf der CeBIT 2000: Es wächst zusammen, was zusammengehört..................108 Microsoft TAPI 3.0: Von der Telefonie- zur Multimediaschnittstelle..............112 Umfrage bei Anwendungsentwicklern zu TAPI 3.0: Schnittstelle mit großem Potenzial..................................116 WLAN-Plus-Schnurlostelefonie: Konvergenz liegt in der Luft............................................120 Marktübersicht: CTI-Software.........................................122 Anbieterübersicht..............................................................125 SCHWERPUNKT SERVER- UND CLUSTER-LÖSUNGEN Cluster mit “W2K” und Netware: Funktionale Erweiterungen..............................................126 Cluster-Variationen: Hochverfügbarkeit und Skalierbarkeit.............................134 Wintel-Mainframe Unisys ES7000: Erweitertes Clustering durch Shared Memory................138 Marktübersicht: Intel-basierende Multiprozessorsysteme.........................142 Anbieterübersicht..............................................................146 DM 14,- ÖS 110,- Sfr. 14,- Nr. 4, April 2000 Das Magazin für Netze, Daten- und Telekommunikation www.lanline.de Converged Networks IP-Telefonie im LAN und WAN Multimediaschnittstelle TAPI 3.0 Servicequalität in IP-Netzen April 2000 Das Magazin für Netze, Daten- und Telekommunikation Marktübersicht CTI-Lösungen netzTOOLBOX IM TEST: LAPLINK 2000 Fernwartung über das Internet Die Version 2000 der Filetransfer- und Remote-Control-Software Laplink ermöglicht die Fernwartung von Windows-PCs über das lokale Netz, ISDN, Modem, Infrarot sowie ein serielles oder paralleles Kabel. LANline hat die aktuelle Version auf ihre Praxistauglichkeit hin untersucht. rogramme zur Fernsteuerung von Rechnern über das LAN, Telefonnetz oder Internet erfreuen sich bei Administratoren seit langem großer Beliebtheit. Denn sie ermöglichen beispielsweise die Bedienung eines Servers, der bei einem InternetService-Provider (ISP) steht, als säße man direkt davor. Laplink 2000 von Laplink.com kam 1986 als reines DOS-Programm für den Datenaustausch zwischen PCs über ein serielles Nullmodem-Kabel auf den Markt. Heute hat die Software Laplink mit der Originalversion nur noch wenig gemeinsam. So läuft die aktuelle Version jetzt unter Windows 3.1x, 9x, NT 4.0 und 2000. Die Filetransfer-Funktionen sind zwar weiterhin Bestandteil des Produkts. Doch präsentiert sich das Programm dem Benutzer nun als vollständiges Fernwartungs-Tool, das Fernsteuerung, Dateitransfer und -synchronisation, Druckerumleitung, Remote-Access-Dienste sowie Text- und Sprach-Chat unter einer Oberfläche vereint. P Fehler wie “Computer: PII400 wants Keine Verschlüsselung encryption when connecting to computer: TUX.” Im benutzerdefinierten Setup kann der Administrator bereits während der Installation definieren, über welche Medien er auf entfernte Rechner zugreifen will. Zur Auswahl stehen der Zugriff via seriellem Kabel, parallelem Kabel (nur unter Windows 3.x und 9x), Modem, LAN, DFÜ-Netzwerk, ISDN-CAPI und Infrarot. Ein serielles und paralleles Kabel ist im Lieferumfang von Laplink enthalten. Für knapp 65 Mark kann der Benutzer zudem ein USB-Kabel erwerben, mit dem die Software jedoch nur unter Windows 98 68 L AN line 4/2000 Fernwartung via Internet Laplink 2000 im Test Schwerpunkt: Serverund Cluster-Lösungen Windows und Netware attackieren den Mainframe 04 4 398039 714002 B 30673 ISSN 0942-4172 zusammenarbeitet. Installierte Kommunikationswege erkennt die Software automatisch. So standen im Test der Zugriff via LAN (TCP/IP), DFÜ-Netzwerk, CAPI und Infrarot sofort zur Verfügung. Sowohl unter Windows 98 als auch NT forderte das Programm nach erfolgreicher Installation einen Neustart. Muss die Software auf einem Produktions-Server installiert werden, so sollte der Administrator dies berücksichtigen. Etwas lästig bei der Installation war allein die Tatsache, dass Laplink das knapp 180 Seiten starke und nur in elektronischer Form verfügbare Benutzerhandbuch nicht mit auf die Festplatte kopiert. BETRIEB Nach dem Start von Laplink unter Windows 98 zeigte der Systemmonitor eine konstante Prozessorauslastung von 100 Prozent, auch wenn noch keine Verbindung zu einem anderen PC bestand. Da der Rechner nicht spürbar langsamer wurde, ist dies wohl auf eine etwas unsaubere Programmierung zurückzuführen. Unter Windows NT 4.0 mit Service-Pack 5 hingegen wies Laplink keine sichtbare Prozessorauslastung im Ruhestand aus. Während einer Fernsteuerungssitzung über das LAN stieg auf dem Test-Server (Pentium II 400 und 128 MByte Hauptspeicher) die durchschnittliche CPU-Nut- INSTALLATION Nach dem Einlegen der CD startet automatisch das Setup-Programm, aus dem der Benutzer zwischen der Installation von Laplink 2000 und der Dreingabe Laplink-FTP wählen, SetupDisketten erstellen oder die Dokumentation ansehen kann. Zwar meldet sich der Installer als “Programme d’Installation”, doch damit ist der Ausflug in die französische Sprache beendet. Der Rest der Installation erfolgt auf Deutsch. Lediglich die Log-Datei ist noch nicht ganz sprachsicher und meldet Online-Shops zur Miete Günstig, skalierbar und professionell Laplink 2000 ermöglicht die Fernsteuerung eines Windows-NT-Rechners, wenn dort noch kein Benutzer angemeldet ist www.lanline.de www.lanline.de 68 L AN line 4/2000 5 netzMARKT ZUGANGSTECHNOLOGIEN xDSL auf Eroberungszug Alle Anzeichen sprechen dafür, dass im Jahr 2000 der ultimative Durchbruch für die zahlreichen xDSL-Varianten stattfindet. Obwohl noch fleißig weiterentwickelt wird – zum Beispiel an SHDSL und VDSL – haben sich weltweit über 200 Hersteller formiert, um den Flaschenhals im Bereich des Netzwerkzugangs kurzfristig zu beseitigen. Mit den optimistischen Einschätzungen der Experten auf den kürzlichen Veranstaltungen Comnet, Online und des Münchner Kreises befasst sich der folgende Beitrag. Die Kongressmesse Comnet in Washington D.C. war wieder einmal Treffpunkt für kommerzielle Anwender mit den führenden Herstellern im Netzwerkbereich und multinational tätigen Carriern. Ein wichtiger Bestandteil der seit 23 Jahren etablierten Veranstaltung ist die dreitägige Fachkonferenz. 40 Tutorials zu aktuellen Netzwerktechnologien, vier Keynotes, drei Hands-on-Workshops, zwei Großdebatten zum Thema Internet-Regulierung und -Kommerzialisierung, eine “SuperSession” zur Durchleuchtung von Betriebssystemen sowie 28 Seminare und Klassen sorgten für über 250 Stunden Wissensvermittlung. Die notwendigen Zutaten für den erfolgreichen Einstieg in die Breitbandnetze servierte Lili Goleniewski, The Lido Organization, mit ihrer Trendanalyse. Die Mischung reichte von 6 L AN line 4/2000 Konvergenz, über Ubiquitous Computing bis zur Evolution der Netzwerke. Die aktuellen Entwicklungen im Netzwerkbereich finden der Analyse zu Folge in sieben Sektoren statt: 1) von Schmalband zu Breitband mit Übergängen zu Multichannel und großen Bandbreiten, 2) von der Leitungsvermittlung zur Paketvermittlung mit dem besonderen Ge- wicht auf der InternetTechnologie, 3) von Daten über Sprachnetze zu Sprache über Datennetze mit dem Schwerpunkt Voice-over-IP (VoIP), 4) von der elektronischen zur photonischen Netzwerkinfrastruktur unter Einbeziehung von DWDM und photonischen Vermittlungseinrichtungen, 5) von der Singlemedia- zur Multimedia-Kommunikation, 6) von der Festnetz- zur Mobilkommunikation unter Einbeziehung der drahtlosen Netzwerkzugänge, 7) von unbeweglichen Standalone zu effektiven Wearable Computern, die wir künftig ständig mit uns herumtragen. Die künftige Infrastruktur für öffentliche Netzwerke muss für die multimediale Kommunikation vorbereitet werden. Diese MultiserviceNetzwerke basieren auf einem kombinierten ATM/IP-Kern – die Basis für flexible breitbandige Kapazitäten, geringe Laufzeiten und persönliche Interaktivität. Eine wichtige Rolle bei der Gestaltung der künftigen Netzwerke spielen breitbandige Zugangstechnologien. Speedstream 8600 ermöglicht kostengünstige integrierte Sprach-/ Datendienste für kleine Unternehmen Zur Auswahl stehen die folgenden Kandidaten: xDSL, HFC, FTTC/SDV (fiber to the curb/switched digital video), FTTH/PON (fiber to the home/passive optical network), DBS (direct broadcast satellite), MMDS und LMDS, das auch als MVDS (multipoint Video distribution system) bezeichnet wird. In seinem eintägigen Tutorial “xDSL, Kabelmodem und andere Highspeed Netzwerkzugangstechnologien” konzentrierte sich Michael F. Finneran, President von dBrn Associates, Inc. auf die kupferbasierten Varianten. Zur Einstimmung auf das Thema präsentierte er einige wichtige Statistiken. Demnach gab es Ende 1999 in den USA: 180 Millionen Telefonanschlüsse, 65 Millionen Mobilfunkteilnehmer, 45 Millionen Pager (“die zumeist vergessene Technologie), 40 Millionen Internet-Haushalte, 100 Millionen Internet-Nutzer insgesamt und zwei Millionen Kabelmodemund ADSL-Anschlüsse. Trotzdem verfügt erst rund ein Drittel der amerikanischen Haushalte über einen InternetZugang, und die Hälfte besitzen einen PC. Im Durchschnitt werden 19,95 Dollar pro Monat für den privaten uneingeschränkten Internet-Zugang ausgegeben. Die Zeiten für die Marktdurchdringung neuer Technologien werden immer kürzer. So benötigten zur Erreichung von 50 Millionen Teilnehmern der öffentliche Telefondienst 70 Jahre, die mobilen Telefondienste 15 Jahre und das Internet (WWW) fünf Jahre. Um die Anschlussleitung des Kunden für alle gewünschten Kommunikationsdienste gemeinsam zu nutzen, werden www.lanline.de netzMARKT beim Teilnehmer so genannte IADs (Integrated Access Device) installiert. Von früher schon als Sprach-/Datenmultiplexer bekannt, stellen die IADs für die anzuschliessenden Endgeräte die jeweils erforderlichen Schnittstellen bereit (PBX, Router und T1). Als aufstrebende Anwendung für xDSL-Leitungen ist die Sprachkommunikation – Voice over DSL (VoDSL) über den Diese Lösungen adressieren primär den Kundenbereich der kleinen und mittleren Unternehmen. Für diese Zielgruppe existiert ein reichhaltiges Angebot von IADs, welche Zugänge zu den folgenden Diensten ermöglichen: Sprachtelefondienste wie SDN/VPN und 800er Rufnummern, Frame Relay bis zu 1,5 MBit/s, Internet-basierte VPN-Lösungen bis zu 1,5 MBit/s, ATM-Netz- Teilnehmer PSTN 1 = R Schmalband Vermittlung a/b-Schnittstelle bzw. U-Referenzpunkt 2304 kbit/s duplex schnelle Datensignale VDSL OLT ••• ATM Mux VLT M U VDSLX Modem # SEKR TB-Schnittstellen 36 MBit/s VNT VDSLModem ••• = Splitter KVz ALT ADSLModem Splitter Internet 6 9 NTU VDSL ONU Schmalband POP 3 5 8 0 HDSL/SDSL LTU Breitband Vermittlung oder Festgesch. Leistungen 4 2 7 * Splitter Verzwei gerkabel ANT R 1 2 3 4 5 6 7 8 9 * 0 # SEKR VDSL VDSLModem Splitter <8832 kBit/s <640 kBit/s ADSL-Mux 1 = R 2 3 4 5 6 7 8 9 * 0 # SEKR ADSL Quelle: Alcatel SEL AG Aktuelle Anschlusstechnik mit xDSL Datenkanal anzusehen. Für die Sprachkommunikation wird in jedem Fall eine symmetrische Bandbreite benötigt. Diese wird im unteren Bit-Ratenbereich auch von ADSL und gegebenenfalls auch UADSL bereitgestellt – interessanter für Multiservice-Dienste sind jedoch die symmetrischen xDSL-Varianten wie HDSL, HDSL2 und SDSL. VoDSL-Dienste werden in den USA schon seit 1998 über HDSL von den Long Distance Carriern AT&T mit INC (integrated network connection), MCI/Worldcom mit Onnet und US Sprint mit ION (integrated on-demand network) offeriert. www.lanline.de dienste bis zu 1,5 MBit/s und Fractional T-1 private Line. Zu den führenden Herstellern von IADs zählen unter anderem Coppercom, Copper Mountain Networks, Jetstream Communications, Flowpoint, Lucent Technologies, Adtran, ADC Telecommunications, Carrier Access Corp., Tollbridge Technologies, Premisys und Telco Systems. Besucher der Comnet konnten sich von der Qualität der VoDSL-Systeme an Ort und Stelle überzeugen. Mit Telefongesprächen zu jedem Teilnehmer innerhalb der Vereinigten Staaten über das Netzwerk des neuen Carriers BTI. BTI L AN line 4/2000 7 netzMARKT stellte netzwerkseitig für die Demonstration T1-Verbindungen bereit, über welche die Tollbridge TB200 Voice Gateways mit einem Copperedge200-DSL-Konzentrator von Copper Mountain Networks verbunden waren. Die Telefone für die Ausstellungsbesucher waren an ein Tollbridge TB50 IAD angeschlossen. Paradyne Networks ergänzte seine mehrmals preisgekrönte Hotwire-Plattform mit einer 16-Port-ATM/SDSL-Einschubkarte, welche auch als Finalist für die Auszeichnung der besten neuen Produkte nominiert wurde und damit auch von den Besuchern zum Sieger in der Kategorie “Best New Internet/Intranet Offering” gekürt wurde. Die Karte ist mit DSL-Anschlüssen und VoDSL-Gateways anderer Hersteller interoperabel. Sie unterstützt mehrere DSLDienste auf einer Karte und hilft damit den Netzbetreibern, Geräte- und Betriebskosten einzusparen. Die unterstützten DSL-Dienste schließen mit ein: VoDSL, IP-Datendienste wie schneller Internet-Zugang und sichere VPNs sowie Frame Relay over DSL mit garantierter Dienstgüte. Bit-Rate Senden/ Empfangen Verbindung Preis (in Dollar pro Monat außer Endgerät) Dienst Internet Gesamt Endgerät Verfügbarkeit Auch bei Cisco gab es ein IAD aus der Serie 6700 MFAP (Multi-Function Access Platform) zu sehen. Diese Plattform ermöglicht es CLECs (Competitive Local Exchange Carrier), IXCs (Interexchange Carrier) und ICPs (Integrated Communications Provider) neue Dienste schnell und kostengünstig zu implementieren. Als erste Produkte wurden mit 6732 Full Access Device und 6705 IAD Einrichtungen für die Nachrüstung von Vermittlungsstellen beziehungsweise Netzabschlüssen gezeigt. Die für die Kollokation mit Class-5-Switches zertifizierten Produkte unterstützen die Integration von Sprache und Daten, TDM- und ATM-Schnittstellen, xDSL, SONET sowie digitale Querverbindungen. Speedstream 8600 von Efficient Networks wurde als NGIAD (next generation IAD) vorgestellt, mit welchem die Integration von Sprache und Daten über DSL insbesondere für kleine Unternehmen und Zweigniederlassungen realisiert werden kann. Dieses NGIAD vereinigt mehrere Funktionen in einem Gerät, wofür früher eine Reihe von Einzelgeräten wie Router, ATM-Zu- gangsmultiplexer, ChannelBank und DSL-Modem installiert werden mussten. Auf der WAN-Seite werden zahlreiche Schnittstellen wie ADSL und SDSL, T1, ATM, und HDSL2 angeboten. DEUTSCHLAND SETZT AUF XDSL Den Messereigen dieses Jahres in Deutschland eröffnete die Online. Diese Kongressmesse fand ebenfalls zum 23. Mal statt – früher in Hamburg, seit einigen Jahren in Düsseldorf. Das umfangreiche Konferenzprogramm widmete fast einen ganzen Tag dem aktuellen Thema xDSL. Die Experten trafen sich in dem von Prof. Dr.-Ing. Martin Pollakowski, Autor eines Fachbuchs mit rund 400 Seiten über xDSL, geleiteten Symposium “xDSL: neue Breitbandtechnologien der letzten Meile zur Generierung innovativer Dienste und Anwendungen”. Dr.-Ing. Andreas Bluschke, Geschäftsführer Teleconnect GmbH, stellte den Teilnehmern mit seiner druckfrischen xDSL-Fibel auf 150 Seiten eine wertvolle Orientierungshilfe zu den xDSL-Varianten vor. Die xDSL-Fibel ist seit der Online für alle weiteren Interessierten auf der Web-Sei- te von Teleconnect http:// www.teleconnect.de/publicati on/xDSL.htm frei zugänglich. Wie schnell sich derzeit die technologische Landschaft bei xDSL verändert, belegte Dr. Bluschke mit seinem umfassenden xDSL-Stammbaum, in welchem er die zahlreichen standardisierten und herstellerspezifischen Varianten nach Übertragungsmedium, Richtungstrennung, Anzahl der benötigten Kupfer-Doppeladern, Symmetrie und Asymmetrie kategorisiert. Für die letztgenannte Kategorie verwies er auf eine brandneue Entwicklung namens VDSL.lite, welche die bestehende Lücke zwischen VDSL und ADSL sinnvoll schließen soll. Eine Lanze für die symmetrischen xDSL-Varianten brach Dipl.-Ing Siegfried Schmoll, Leiter der strategischen Netzplanung bei Alcatel SEL AG. In seinem Vortrag erläuterte er die Entwicklung von HDSL zu SDSL als Wegbereiter für schnelle symmetrische Breitband-Übertragungsverfahren. Die gravierenden Verbesserungen von SDSL gegenüber HDSL fasste Schmoll in den folgenden fünf Punkten zusammen: 56k Modem ISDN (BRI) ADSL/HDSL Kabelmodem <56/33,6 kBit/s asymmetrisch/ symmetrisch Einwählen 64/128 kBit/s symmetrisch < 1,544 MBit/s asymmetrisch/ symmetrisch Always On 27 MBit/s (shared) < 19,2 kBit/s asymmetrisch asymmetrisch 25 20 45 100 100% Einwählen 50 30 80 300 70% 40-400 20-200 60-600 300 20% Always On Wireless (mobil CDPD) Always On 40 inklusive inklusive 50 inklusive 40 500 20% 50 10% Aktueller Stand in den USA, wobei die Zahlen für Preise und Verfügbarkeit gemittelt wurden, um so die relative Skala zu errechnen 8 L AN line 4/2000 www.lanline.de netzMARKT = R 1 2 3 4 5 6 7 8 9 * 0 # SEKR Telefonsystem IAD LAN 4 2 AT M / xD Fra SL me 3 5 6 7 8 9 * 0 # DSL AM SEKR Telefonsystem Hersteller: Jetstream Coppercom Tollbridge Lucent TDsoft IAD M 3 AT /OC -3 DS 1 = R Voice Gateway Kabelverzweiger ATM DS-3/OC 3 LAN 1 = 4 2 6 8 9 0 # SEKR Internet Router IAD LAN 1 R Class 5 Switch 3 5 7 * Telefonsystem = PSTN 303 T1/STS-1 Regionales Netzwerk mit Paketvermittlung R BLES (broadband loop emulation service) definiert sind. Die VoDSL-Standards werden für eine Reihe von xDSL-Varianten entwickelt, darunter ADSL, SDSL und VDSL. 2 Ortsvermittlung DSL AM 3 4 5 6 7 8 9 * 0 # SEKR Telefonsystem IAD Kabelverzweiger LAN Anwender Hersteller: RAD Jetstream Coppercom Accelerated Hersteller: Lucent Paradyne Copper Mountain Pairgain Promatory Nokia Alcatel ECI Quelle: RAD Data Communications VoDSL-Zugangsnetz 1. SDSL mit der symmetrischen Summen-Bitrate von 2,3 MBit/s benötigt nur eine Doppelader. Entsprechende Standards werden bei ETSI mit SDSL2, das sich bereits in der Abstimmungsphase befindet und bei ITU-T mit G.shdsl, dessen Verabschiedung noch in der ersten Jahreshälfte 2000 erfolgen soll, mit Hochdruck erarbeitet. 2. Mit einer komplexen Codierung – PAM16 mit fehlerkorrigierender Trellis-Codierung und Vorcodierung nach Ungerboeck – wird eine Reichweite von 2,4 Kilometern auf 0,4 Millimeter Kupferleitungen erzielt. 3. Es lassen sich mehr als ein ISDN-Basisanschluss oder drei analoge Telefonsignale gleichzeitig mit dem Datensignal übertragen. 4. Die Übertragungsgeschwindigkeiten können dynamisch vom Netzwerkmanager im Bereich zwischen 192 und 2304 10 L AN line 4/2000 kBit/s bedarfsgerecht gewählt werden. 5. Eine Pegelnachregelung (Power Back-off) während der Leitungsaktivierung sorgt für geringere Gesamtstörungen in einem Kabelbündel, sodass diese mit noch mehr SDSL-Systemen belegt werden können. Mit VoDSL wird eine Entwicklung vorangetrieben, die insbesondere für die neuen Service-Provider zugeschnitten ist. Über eine Anschlussleitung lassen sich bis zu 16 Telefonanschlüsse über IP beziehungsweise ATM realisieren. Einen Überblick über die Entwicklung von VoDSL vermittelte Guido Schreine, Senior Product Manager bei RAD Data Communications. Für die Konsolidierung der Sprach- und Datenkommunikation in Multiservice-Netzwerken werden nach seiner Auffassung IADs benötigt, welche die bekannten Multiplextechniken TDM, ATM und IP harmonisch mit xDSL-Transporttechnologien kombinieren. Für die Interoperabilität von Systemen verschiedener Hersteller sollen die derzeit erarbeiteten internationalen Standards sorgen, welche die Komponenten IAD, DSLAM mit ATM-Schnittstellen und ein Voice-Gateway einschließen. Der neue VoDSL-Standard definiert eine interoperable Ende-zu-Ende Architektur, welche die breitbandige Übertragung von Sprach- und Datendiensten über DSL-Systeme gewährleistet. Dafür werden die Sprachkanäle mit den entsprechenden DSL-Codeworten digitalisiert. Für den Transport sind zwei Typen vorgesehen, welche im OSI-Refernzmodell auf den Schichten 2 und 3 mit VoMSDN (voice over multiservice data network) und CHANCEN IM NISCHENMARKT Einen kleinen Einblick in die Erfolgsgeschichte des israelischen xDSL-Spezialisten Orckit gab Dan Arazi, Vice President Marketing and Sales der Orckit Communications anlässlich der Fachkonferenz “eCompanies – gründen, wachsen, ernten” des Münchner Kreises Anfang Februar in München. Die weltweite Nummer 1 (laut der neuesten Dataquest-Studie) für HDSL-Systeme erzielte mit mehr als 600 Mitarbeitern 1999 einen Umsatz von 90 Millionen Dollar. Der Erfolg begann mit dem Einstieg in die HDSL-Technologie mit der Coppertrunk-Familie. Dieses Basisprodukt wird zur Zeit in Richtung HDSL2 weiterentwickelt. Im weiteren Verlauf der Firmengeschichte wurden jeweils schon sehr früh Entwicklungen für ADSL, UADSL (G.lite), SDSL und VDSL in Angriff genommen. Die solide Produktphilosophie dieses Herstellers führte unter anderem dazu, dass Orckit zum Hauptlieferanten für ADSL-Systeme der Deutschen Telekom avancierte. Der andere große Partner der Telekom ist hier Siemens. Mit deren Xpresslink verfügt die Deutsche Telekom über eine Breitbandtechnik, mit der sie ihren Kunden verschiedene IP- und ATM-Dienste zur Verfügung stellen kann. (Gerhard Kafka, freier Journalist und Berater für Telekommunikation in Egling bei München/sm) www.lanline.de netzMARKT KOMPLETTE TK-ANLAGE IM SERVER VoIP made in Germany Mit einer völlig neuen Generation von Telefonanlagen und Telefonen – basierend auf Internet-Technologien – will das Dortmunder TK-Unternehmen Swyx den Telefoniemarkt aufrollen. Dabei übernehmen die unternehmensinternen Datennetze gleichzeitig den Sprachverkehr, der Anschluss an das öffentliche Telefonnetz erfolgt über ISDN. “Die Technik für die IP-Telefonie ist jetzt verfügbar”, so Swyx-Vorstand Wolfgang Schröder anlässlich des von Swyx in Dortmund veranstalteten “X over IP”Forums. “Jetzt müssen nur noch die Kunden überzeugt werden.” Womit Swyx zunächst in den Markt geht, ist eine Software, die aus einem PC eine Telefonanlage macht. PCs im Netzwerk, mit Hand- oder Headset ausgestattet, werden durch diese Lösung zu intelligenten PC-Telefonen mit weitreichender CTI-Funktionalität. Darüber hinaus will Swyx ab Mitte April auch die passenden IP-Telefone anbieten. Sie werden an das PC-Netz angeschlossen – eine separate Telefonverkabelung ist also nicht mehr erforderlich. “Wenn sich die Technik an die Vorhersagen hält, wird in wenigen Jahren zehnmal so viel Datenverkehr durch die öffentlichen Netze rauschen als Telefonie”, prophezeit Wolfgang Schröder in Dortmund. “Dieses Verhältnis drängt die Telefonnetze an den Rand, und die Telefonieaufgabe wird von den IP-Netzen quasi als Huckepack-Ser- 12 L AN line 4/2000 vice erledigt”. Die Technik der Datennetze erobert unaufhaltsam die Sprachnetze. Schätzungen sprechen von vier Milliarden Telefonminuten, die bereits in diesem Jahr über IP anfallen. In zwei Jahren sollen es bereits neun Milliarden Telefonminuten sein. Ein weiterer Wechsel zeichnet sich für die TK-Welt ab: Bisher dominierten in der Sprachtelefonie die Hardware-fixierten Lösungen, Nebenstellenanlagen, Multiplexer oder eigene Verkabelungen – alles in allem wenig flexibel und dynamisch in Bezug auf neue Entwicklungen. Obendrein waren die Systeme proprietär und installationsaufwendig, machten die Anwender herstellerabhängig und verursachten über langfristige Wartungsverträge hohe Kosten. Zur Ehrenrettung der alten Welt sei angemerkt, dass Verfügbarkeit, Ausfallsicherheit und Startverhalten einen sehr hohen Stand erreicht haben. Sprache erfordert Echtzeitverhalten im Netz, was lange Jahre den Einzug der Sprachübermittlung in Datennetze verhinderte. Zusätzlich müssen So könnte die Oberfläche eines Swyx-Telefons aussehen: Der Anwender legt mit der Maus seine persönliche Oberfläche fest. Wolfgang Schröder, Vorstand der Dortmunder Swyx AG: “Wir liefern eine H.323-kompatible Telefonielösung, die sich vor allem an kleine und mittlere Unternehmen richtet.” hohe Bandbreiten und definierte Zugriffsbedingungen vorherrschen. Das IP-Protokoll ist dafür originär nicht ausgelegt. Schröder berichtet über Erfahrungen mit eigenen IP-Telefonaten mit USA: “Morgens telefonieren Sie mit exzellenter Qualität, sechs Stunden später, wenn in den USA die Arbeitszeiten beginnen, lässt die Güte entscheidend nach.” Er verschweigt nicht, warum die Verbindungen schlechter werden: Paketverzögerungen und Paketverluste machen eine Übertragung zum Glücksspiel. Bereits fünf verlorene Pakete sorgen für schlechtere Verbindungen. Trotzdem lassen sich über IP mittlerweile Qualitäten erreichen, die besser als ISDN sind. Die Grundlagen dafür wurden von 1995 bis 1997 entwickelt. Mit H.323 steht ein Umbrella-Standard zur Verfügung, der die IP-Probleme löst: Angepasste Audio-Codecs, die Überwachung des Quality-ofService (QoS) und die Bandbreitenreservierung. Damit lassen sich Sprachverbindungen in CD-Qualität übertragen oder auch auf geringere Bandbrei- www.lanline.de netzMARKT ten anpassen. Noch zum Beispiel bei 8 kBit/s gibt es durchaus akzeptable Resultate. Eine IP-TK-Anlage mit IPVermittlungstechnik beschränkt sich nicht auf das LAN, sondern liefert eine übergreifende Konzeption und ersetzt damit die bisherige TKAnlage. Drei Endgeräte stehen dem Anwender zur Verfügung: Ethernet-Tischtelefon, PC-Telefon mit Headset beziehungsweise Handset und ein Mobiltelefon für den InhouseBereich. Die typische Konfiguration basiert auf einer strukturierten Verkabelung und soll laut Schröder bei einer Nebenstellenanlage für 300 bis 400 Mitarbeiter um den Faktor 10 preiswerter sein als eine konventionelle Lösung. In der Kalkulation sei auch berücksichtigt, dass in der IP-Variante beispielsweise ein Netzwerkadministrator für Windows 2000 die gesamte Kommunikationstechnik samt Management übernimmt. Umzüge (inhaus) ließen sich per Mausklick an der Admin-Konsole nachvollziehen. Service über entfernte Standorte läuft via Handy mit WAP-Funktion. Entscheidend sind nach Meinung von Schröder aber die Produktivitätsvorteile: Autoattendent-Funktionen, die jedem Mitarbeiter beispielsweise individuelle Ansagen zur Verfügung stellen sowie Music-on-Hold vermitteln dem Anrufer einen professionellen Eindruck. Der PC wird zum zweiten Telefon und liefert Computer-Telefonie-Integration-(CTI-)Funktionen ohne Zusatzkosten an jeden Arbeitsplatz. Web-Call-Center, Support und Customer-Relationship-Management (CRM) lassen sich einfacher integrieren. 14 L AN line 4/2000 Swyx auf der CeBIT Zur CeBIT 2000 wurden die Produkte von Swyx zum ersten Mal der Öffentlichkeit vorgestellt. Als besondere Vorteile seiner VoIP-Lösung nennt Swyx die Integration in die Microsoft-Welt, hohe Flexibilität durch individuelle PC-/Telefon-Unterstützung und ein intelligentes Management über Internet und WAP. “Swyxware” besteht derzeit aus vier Komponenten: – Die Server-Software: Swyxserver Eine Software, die aus dem Windows-Netzwerk-Server eine Telefonanlage macht. Alle Funktionen werden von dieser Anlage gemanagt. Vom Makeln über Konferenzschaltungen, Voice-Mails, Anrufbeantworter-Ansagen bis hin zu allen Administrations- und Managementfunktionen. Sie ist das Herzstück der Telefonlösung. – Der Zugang zum Telefonnetz: Swyxgate Im Gegensatz zu den traditionellen Telefonanlagen haben IPTelefonlösungen zwei Verbindungen in das öffentliche Netz: Über einen mitgelieferten und in den Server integrierten ISDNFestnetzzugang (ISDN-Gateway) werden Verbindungen in das herkömmliche ISDN oder analoge Telefonnetz hergestellt. Die zweite Verbindung ist eine IP-Verbindung in das Internet, in das IP-Netz eines Service Providers/Carriers oder in das unternehmenseigene Netz. In einem Unternehmensnetzwerk kann so standortübergreifend telefoniert werden, ohne dass zusätzliche Gebühren anfallen. Neue Dienste für die Sprach- und Datenkommunikation können so von Anfang an genutzt werden. – Das PC-Telefon: Swyxit Die Software emuliert ein physisches Telefon am PC-Bildschirm. Die PC-Bedienoberflächen sind mittels Skin-Technik frei konfigurierbar. Für die Sprachein-/ausgabe ist an den PC ein PCTelefon – entweder mit Handset oder mit Headset anzuschließen. – Das Telefon: Swyxphone Sie sehen aus wie “normale” Telefone, sind aber über einen Ethernet-Anschluss mit dem lokalen Netzwerk verbunden, erkennen automatisch wo sie sind, können durch eingebaute WebBrowser im Internet surfen, lesen die Bedienungsanleitung vor und bieten noch zahlreiche weitere Funktionen, die sich mit den Vorfahren aus der klassischen Telefonie nicht realisieren lassen. Swyxware kostet in der kleinsten Ausbaustufe für zehn User etwa 1800 Mark. Ein Komplettpaket für zehn User, bestehend aus einem Server mit integriertem Gateway, fünf IP-Telefonen, vier Handsets und einem Headset, soll ab Mitte April 2000 zu einem Komplettpreis von rund 7000 Mark erhältlich sein. (sm) Info: Swyx Communications AG Tel.: 0231/9742-0 Web: www.swyx.de Das Einloggen in das IP-Netz liefert den Zugang zur vertrauten PC-Umgebung und die gewohnten (Telefon-)Verzeichnisse. Auch branchenspezifische Lösungen lassen sich vergleichsweise einfach umset- zen, da ein IP-Telefon auf dem PC dynamisch verändert werden kann. Der Nutzer kann seine Oberfläche in Minuten an seine Bedürfnisse anpassen. Darüber hinaus bieten auch Tischtelefone mehr: Die Anzeige kann eingetroffene E- Mails signalisieren und eine Kalenderfunktion liefern, die mit Outlook gekoppelt ist. Besonders stolz ist Uwe Sauerbrey, Vice President Product Planning bei Swyx, auf eine Technologie, mit der sich die Oberfläche des PC-Telefons am Bildschirm frei gestalten lässt. Die virtuellen Tasten lassen sich mit dieser “Skin-Technik” ebenso in Lage, Aussehen und Funktion modifizieren wie das Telefondisplay im Bildschirm, das sich etwa auch auf größere Flächen ausweiten lässt. Der Anwender kann über die Maus beliebig Funktionen hinzufügen oder entfernen. In einem nächsten Schritt soll auch die Bildtelefonie mit in diese Lösung integriert werden. Um die IP-Technik am Telefonarbeitsplatz durchzusetzen, wünscht sich Sauerbrey ein schnelleres Hochfahren: Innerhalb von zwei Sekunden sollen neue Betriebssysteme startklar sein. An Leistungsmerkmalen steht den Anwendern die Rufnummernanzeige und eine ausgeklügelte Rufumleitung zur Verfügung. Für den normalen Nutzer genüge eine Umleitung, die beim Besetztton auf ein anderes Telefon umstellt. Dagegen lässt eine “Follow me”-Funktion mehrere Ziele zu, die abhängig von der Nummer des Rufenden angesteuert werden. Die Software bietet noch höhere Komplexitätsstufen: Über einen Regel-Wizard und einen grafischen ScriptEditor lassen sich die TAPIFunktionen direkt aktivieren, was besonders für Branchenpartner interessant ist, die damit spezifische Lösungen entwickeln können. (Hans-Jörg Schilder/sm) www.lanline.de netzMARKT TELEKOM MACHT INTERNET MOBIL Neue Tochter für mobiles Internet Im “Jahr des Internets” will die Deutsche Telekom insbesondere mit ihren beiden Töchtern T-Online und T-Mobil Gas geben. Während sich T-Online mit einer Reihe publikumswirksamer Maßnahmen – zum Beispiel einer Full-Flat-Rate unter 100 Mark – für den Börsengang herausputzt, soll ein neues Gemeinschaftsunternehmen den Markt des mobilen E-Commerce – auch M-Commerce genannt – erschließen. Die Telekom-Töchter T-Mobile (Europa) und T-Online verstärken ihre Zusammenarbeit auf dem Gebiet mobiler Internet-Dienste. Kai-Uwe Ricke, Vorstandsvorsitzender T-Mobile und Ralf Eck, Vorstand T-Online International AG, gaben anlässlich eines Telekom-Kolloquiums in Berlin die Gründung einer gemeinsamen Tochtergesellschaft bekannt, in deren Fokus die rasche Erschließung des europäischen M-Commerce-Markts stehen soll. T-Mobile wird 60 Prozent der Anteile an der neuen Gesellschaft halten, T-Online die übrigen 40 Prozent. Marktforscher prognostizieren für die nahe Zukunft einen jährlichen Anstieg der europäischen M-Commerce-Umsätze im dreistelligen Prozentpunktebereich. Im Jahr 2003 soll das Marktvolumen in Europa nach ihrer Einschätzung bei mehr als 20 Milliarden Euro liegen. Die neue Unternehmung soll ein europäisches Internet-Portal betreiben, das ein umfang- 16 L AN line 4/2000 reiches Produkt- und DienstePortfolio aus den Bereichen Finanztransaktionen, SicherheitsServices, Shopping, Entertainment und Informationen zur Verfügung stellen will. “Dabei werden wir auf regionalisierte Dienste ein Hauptaugenmerk legen, um die Stärken der mobilen Internet-Nutzung noch deutlicher zu machen“, sagte Ricke. So kommen in Abhängigkeit des aktuellen Aufenthaltsorts (die GSM-Ortung trifft mittlerweile auf etwa 100 Meter genau) künftig etwa Angebote des nahegelegenen TVShops oder das Mittagsmenü des China-Restaurants um die Ecke auf das Display des Handys – je nach eingestellter Interessenlage. DEUTSCHL@ND GEHT ONLINE Die Deutsche Telekom und die Bundesregierung wollen Deutschland in die Spitzengruppe der Internet-Nationen bringen. “Wir haben das Jahr 2000 zum Internet-Jahr erklärt und unter das Motto “Deutschl@nd geht online” gestellt. Wir starten eine beispiellose Angebotsoffensive mit einer Vielzahl von neuen attraktiven und zielgruppenspezifischen Online-Angeboten, mit der wir das Internet in Deutschland für Jung und Alt noch attraktiver gestalten wollen“, so Dr. Ron Sommer, Vorstandsvorsitzender der Deutschen Telekom bei der Einweihung der Hauptstadtrepräsentanz der Deutschen Telekom in Berlin.. Noch im ersten Halbjahr 2000 will die Deutsche Telekom einen Tarif anbieten, für den es bislang nur in den USA Vorbilder gibt: die Full-FlatRate für T-Online. Sie soll weniger als 100 Mark pro Monat kosten. Dafür kann man das Internet ohne jedes Zeitlimit den ganzen Monat nutzen. Telefonund Online-Entgelte sind in diesem Preis komplett enthalten. Im Laufe des Jahres soll noch ein weiteres Angebot für Vielnutzer des Internets realisiert werden: ISDN @ctive. Für knapp zehn Mark monatlich ist man via Steuerleitung (D-Kanal) im ISDN über einen schmalbandigen Kanal (16 kBit/s) ständig mit dem Internet verbunden. So besteht ein permanenter Zugriff für kleinere Datenmengen, zum Beispiel um jederzeit über den aktuellen E-Mail-Eingang informiert zu sein oder aktuelle Börsenkurse zu verfolgen. Benötigen die zu übertragenden Datenmengen eine höhere Bandbreite, werden die zwei verfügbaren Hauptleitungen (B-Kanäle) des T-ISDN-Anschlusses je nach Bedarf zugeschaltet. Für sie erfolgt die Abrechnung wie bisher zeitabhängig. Daneben fällt das normale Entgelt des Service-Providers an. Drastische Preissenkungen im Rahmen ei- nes Einführungsprogramms sollen die Durchsetzung des breitbandigen T-Online-Internet-Zugangs über das schnelle T-ISDN dsl weiter fördern. Für die ersten 100.000 Kunden wird der monatliche Grundpreis auf unter 100 Mark reduziert. Die Kosten für den ISDNAnschluss und 50 Stunden Online-Nutzung sind darin eingeschlossen. T-DSL in allen Varianten war auch eine der HighlightPräsentationen der Telekom auf der CeBIT. Dazu zählen auch die neuen Produktvarianten T-DSL via Satellit und T-DSL als Internet-Auffahrt für Firmennetze. Der Ausbau schreite zügig voran. Waren Ende 1999 in 58 Orten T-DSLAngebote möglich, sollen es bis Ende dieses Jahres rund 220 Ortsnetze entsprechend 17 Millionen privaten Haushalten und über eine Million Geschäftskundenlokationen sein. Internet-Nutzer, die bisher nicht auf T-DSL zugreifen konnten, können sich nun mit Satellitenunterstützung auf die Datenautobahn ins Internet begeben. Damit lassen sich parallel zu der ISDN-Übertragungsbandbreite von 64 kBit/s Zugriffs- und Download-Geschwindigkeiten via Satellit bis 800 kBit/s zuschalten. Nach einer Pilotphase soll das Angebot T-DSL über Satellit im Sommer in die Vermarktung gehen. Die technische Plattform dafür realisiert die hundertprozentige Telekom-Tochter Detesat. Beim drahtgebundenen T-ISDN-dslAngebot bietet die Telekom jetzt endlich den längst überfälligen Router, mit dem sich in ein LAN eingebundene Teilnehmer eines Unternehmens den Anschluss teilen können. (Stefan Mutschler) www.lanline.de netzMARKT SIEMENS GEHT VOLL AUF IP Kernschmelze für die Zukunft Hipath nennt Siemens seine neue Konvergenzarchitektur, mit der Unternehmen in die nächste Generation der IP-basierten Kommunikation einsteigen sollen. Darin eingeschlossen sind die PC-basierten Komponenten aus der Hicom-Reihe sowie eine völlig neue Produktreihe namens Hinet, aus der zur CeBIT erstmals Komponenten gezeigt wurden: Zum ersten Mal nimmt der Hersteller offenbar keine Rücksicht mehr auf seine angestammte TK-Anlagen-Welt mit proprietären Lösungen. Der Erfolg der Nebenstellenanlagen unter der Dachmarke Hicom war selbst für SiemensVerhältnisse ein dicker Brocken: Mehr als 2,5 Millionen Hicom-Kommunikations-Server und PBX-Systeme hat der Elektronikkonzern bis heute weltweit verkauft und dazu auch die insgesamt rund 70 Millionen Anschlüsse bei etwa 600.000 Kunden geliefert. Vom Systemtelefon Optiset E konnte Siemens weltweit bis dato etwa sieben Millionen Stück absetzen. Allein im vergangenen Geschäftsjahr wurden laut Siemens 200.000 Hicom-Kommunikations-Server mit sechs Millionen Anschlüssen installiert. Allerdings besteht die Hicom-Reihe nicht nur aus offenen PC-basierten Servern, sondern zu einem guten Teil eben auch noch aus PBXen der klassischen Art. Und genau diese dürften nun von der neuen Konkurrenz aus eigenem Hause ebenso betroffen sein wie 18 L AN line 4/2000 die proprietären TK-Lösungen des Mitbewerbs. Siemens hat aber offenbar erkannt, dass dieser Konflikt im eigenen Hause sicher das kleinere Übel ist im Vergleich zu den Folgen, wenn man den IP-Markt verschliefe. Der wird nämlich – darüber kann spätestens seit der CeBIT niemand mehr hinwegsehen – auch von anderen Branchengrößen wie Alcatel, Lucent, Nortel, Cisco und 3Com derzeit agressivst angegangen. Hinzu kommen zahlreiche Start-ups wie in Deutschland beispielsweise Swyx und Inno- “Hipath ist ´evolutionär´, weil es unseren Kunden ermöglicht, den Weg in die IP-Welt individuell und schrittweise zu gestalten.” Andy W. Mattes, Leiter Enterprise and Business Switching Networks im Siemens-Bereich Information and Communication Networks vaphone, die sich vehement in die Nischen des Markts drängen. Der Name Hipath, den Siemens hier ins Feld bringt, bildet die Klammer für alle Siemens-Lösungen, mit der das Unternehmen die Integration von Sprach- und Datenapplikationen weltweit und über alle Netztypen hinweg durchziehen will. So sollen Infrastrukturen auf Hipath-Basis sowohl IPbasierte als auch ISDN-, TDMund ATM-basierte Netztechnologien sowie Mischformen unterstützen. Worin sich Hipath wesentlich von den alten proprietären Ansätzen unterscheidet: Die Lösungen sollen auf offenen Industriestandards aufsetzen und verteilte Architekturen nutzen – ein bei Siemens zumindest in diesem Bereich völlig neuartiges Gebahren. Für die Anwender soll dadurch ein flexibler und effizienter Migrationsweg von separaten Netzen zu integrierten IP-basierten Sprach-/Datenapplikationen herausspringen. Dazu zählen beispielsweise Customer-Relationship-Management (CRM), Web-basierte CallCenter, E-Business, Collaboration sowie Mobile Working. Hipath will darüber hinaus Applikationen, Endgeräte und Netze aus der Sprach- und Da- tenwelt verbinden. Dabei soll Hipath den gleichen hohen Standard in puncto Verfügbarkeit, Zuverlässigkeit und Quality of Service bieten wie traditionelle Kommunikationsnetze. Auch Produkte und Lösungen anderer Hersteller sollen sich in Lösungen, die auf Hipath basieren, einbinden lassen. “Die Architektur ist ‘evolutionär’, weil sie unseren Kunden ermöglicht, den Weg in die IP-Welt individuell und schrittweise zu gestalten”, erklärt Andy W. Mattes, Leiter Enterprise and Business Switching Networks im Siemens-Bereich Information and Communication Networks. “Manche unserer Mitbewerber proklamieren hingegen einen kompletten Umbau der Infrastruktur, der hohe Investitionen erfordert und sich negativ auf die Produktivität der Anwender auswirkt.” Zur CeBIT zeigte Siemens neben Hicom- auch die ersten Hinet-Produkte, die dem Rahmen der Hipath-Architektur folgen. Dazu zählt Hinet Xpress, eine IP-basierte Kommunikations- und Applikationsplattform für Workflows mit integrierten, konvergenten Sprach-/Datenanwendungen. Weitere neue Produkte, die erstmals auf der CeBIT vorgestellt wurden, sind ein flexibles IP-Gateway, IPPhones und IP-basierte Workflow-Anwendungen. Außerdem wurde der Prototyp einer IP-basierten Kommunikationsund Applikationsplattform gezeigt, der aus der Hicom-Linie abgeleitet wurde. (Stefan Mutschler) Info: Siemens, Bereich Information and Communication Networks Tel.: 089/722-0 Web: www.hipath.com www.lanline.de netzMARKT KOMMUNIKATIONSARCHITEKTUR Alcatel schmiedet IP-Lösungen Auf seinem “Forum 2000” in Paris präsentierte Alcatel ein breit angelegtes Portfolio an Sprach-, Daten- und Anwendungslösungen. Mit “Omnisolutions for Enterprise” sollen Unternehmen von der Konvergenz von Sprach-, Daten- und Internet-Netzen profitieren. Das Produktangebot wird durch kundenspezifische professionelle Dienste und Support-Pakete unterstützt. Was sich auf der CeBIT als Megatrend bei nahezu allen großen Telekommunikationsausrüstern herausstellte, ließ Alcatel schon gut zwei Wochen vorher auf dem hauseigenen Forum 2000 in Paris deutlich werden: Auch in der Welt der Sprachübertragung ist das IP-Protokoll jetzt unangefochtener Herrscher. So geht man bei den Franzosen davon aus, dass über die nächsten vier Jahre rund 30 Prozent aller TK-Neuanschaffungen IP-basierende Systeme sein werden – und genau das reflektieren auch die Neuvorstellungen in der Seine-Metropole. Diese sind das erste sichtbare Resultat der Alcatel-Zukäufe innerhalb der letzten 18 Monate, die sich der Konzern insgesamt immerhin etwa fünf Milliarden Dollar kosten ließ. Die Technologien von Packet Engines und Xylan (Datenvermittlungstechnik), Assured Access und Internet Devices (Netz- und Anwendungstechnologien) sowie Genesys 20 L AN line 4/2000 (Kunden-Contact – Centers) finden sich jetzt in den Alcatel Omnipcx 4400- und Omnioffice-Plattformen. Laut Olivier Houssin, Alcatel Tele- Die Omnipcx 4400 bietet als zentrale Komponente sprachunterstützte PC-integrierte Arbeitsmittel, mobilen Zugang zu Sprach- und Daten-Server-Anwendungen, Web-basiertes Management von Sprach- und Dateninfrastruktur, Zugang zu Netzdiensten über IP, integrierte Server-/Directory-Anwendungen sowie Surf-and-Talk-Optionen und Sicherheit. Die TKAnlage basiert auf einer offenen Unix-gestützten, Architektur, worin Alcatel die Voraussetzung für die Konvergenz von Sprache und Daten sieht. Sie verwendet erweiterbare Produkte und Anwendungen, die mit dem steigenden Bedarf von Unternehmen wachsen sollen. Die Omnipcx besteht aus: – Omnitouch: integriertes Call Center, Alcatel übernimmt Newbridge Während der CeBIT in Hannover meldete Alcatel, mit dem ATMWAN-Spezialisten Newbridge handelseinig geworden zu sein. Für 7,1 Milliarden Dollar in Form eines Aktientausches “wandern” die Kanadier in die Carrier Data Division (CDD) der Franzosen, um dort eine neue Unterabteilung namens Carrier Internetworking Division (CID) zu bilden. Diese soll im Hauptsitz von Newbridge in Kanada installiert werden und beispielsweise “Managed Services” auf Basis von xDSL-Technologien entwickeln. “Alcatel macht einen großen Schritt in Richtung weltweiter Marktführer bei Netzwerken der nächsten Generation”, so Serge Tchuruk, Chairman und CEO von Alcatel. “Diese Netze werden das explosionsartige Wachstum des Datenverkehrs mit einem angemessenen Qualitätsservice (QoS) unterstützen. Durch den Kauf verbindet sich Alcatels führende Position beim schnellen Internet-Zugang mit Newbridges Stärken bei ATMMultiservices.” com Executive Vice-President, sei es nunmehr gelungen, “mit Omnisolutions ein voll integriertes, voll konvergenzfähiges System- und Anwendungsportfolio” zu schmieden, zu dem auch ein umfassendes Angebot für Mobilitätslösungen gehöre. – Omnidesktop: CTI-Anwendungen; Reflexes Digitalund IP-Telefone, – Omnimessage: Voice-Messaging-Anwendungen, – Omnimobility: Anwendungen und Systeme für die Mobilität am Arbeitsplatz und unterwegs, – Omnivista: integriertes Sprach- und Datennetzmanagement. “Wir haben uns für die Implementierung eines globalen Netzes mit Omnipcx 4400 von Alcatel entschieden”, so Peter Lehmann, Vice President Corporate IT der Software AG. Der prominente Alcatel-Kunde will die neue Anlage zunächst in Europa und gleich im Anschluss in den USA einführen. Die Konvergenzstrategie von Alcatel erstreckt sich nicht nur auf die Entwicklung integrierter Sprach- und Datenprodukte, sondern auch auf umfassende professionelle Dienste zur Unterstützung komplexer Sprach- und Datenkonvergenzprojekte. Diese Dienste sind Teil des All-in-One-Produktportfolios, das Alcatel bei der Firmennetzintegration für Unternehmen nutzt. Mit der Einführung des Business-Partner-Programms verstärkt Alcatel zudem sein Engagement für seine Geschäftspartner. Schulungskurse, Qualifizierungs- und Support-Programme sowie eine interaktive Web-Site sollen den Händlern und Partnern von Alcatel helfen, in puncto Knowhow, Service und Support ihr Niveau zu steigern und die Zufriedenheit der Endkunden zu garantieren. Alcatel will bis Mitte 2000 eine E-Commerce-Initiative starten, um allen autorisierten Händlern und Partnern Funktionen wie Produktbestellung, Kontenabfrage sowie Marketing-Programme und -instrumente bereitzustellen. (Stefan Mutschler) Info: Alcatel Telecom Tel: 0033-(0)1/55666990 (Frankreich) Web: www.alcatel.com. www.lanline.de netzMARKT ÜBERBRÜCKUNG DER LETZTEN MEILE Per Funk zum Endanwender Die geschäftsmäßige als auch private Nutzung des Internets wird vielfach durch die Überlastung der “drahtgebundenen Festnetzanordnungen” behindert. Vor allem die letzte Meile zum Endkunden gilt als Schwachstelle. Mittels moderner Richtfunktechnik will Star One diese Lücke schließen. Der schnelle und kostengünstige Zugang zum Internet oder zu Unternehmensnetzen ist mittlerweile für nahezu jede Organisation im Sinne der Wettbewerbsfähigkeit absolut zwingend. Als problematisch erweist sich in vielen Fällen allerdings “die letzte Meile” zum Endkunden – im Hinblick auf die begrenzten Bandbreiten sowie die relativ hohen Kosten. Um den Zugang ohne aufwendige Verkabelung, kostengünstig, schnell und flächendeckend zu realisieren, entdecken immer mehr Telekommunikationsunternehmen die moderne Funktechnologie, die den Traum vom “absolut mobilen Computing” via Satellit Wirklichkeit werden lässt. Eine Schlüsselrolle auf diesem Gebiet strebt die erst im März 1999 gegründete Star One AG an – mit dem Ziel, europaweit einen breitbandigen Zugang zu den globalen Telekommunikationsnetzen zu schaffen. Entsprechend selbstbewusst gab sich Dr. Ludwig Hoffmann (einer der Gründer und neben Christian Golaszewski und Johannes H. Lucas Vorstand des Unternehmens) 22 L AN line 4/2000 auf einer Pressekonferenz: “Wenn Sie nicht die Vision haben, etwas Großes zu schaffen, rappeln Sie sich nicht auf. Unser Ziel muss es deshalb sein, die Nummer 1 bezüglich innovativer Ideen und Kundenzufriedenheit zu werden.” Neben dem Zugang zum Multimedia-Highway bietet das Unternehmen auch für andere Telekommunikationsdienste (Sprache, Daten, Festverbindungen) eine Plattform an. Als Technik wird unter anderem drahtloser Point-toPoint-(PTP-) und Point-to- Multipoint-(PMP)-Richtfunk sowie alternative drahtgebundene Access-Technologien wie XDSL (Digital Subscriber Line), insbesondere ADSL (asynchrones DSL) und CATV-Systeme eingesetzt. 32 Unternehmen hatten sich im Spätsommer 1999 um PMP-Richtfunklizenzen für den direkten drahtlosen Kundenanschluss in Deutschland beworben. Von den 262 ausgeschriebenen Lizenzgebieten erhielt das Unternehmen 158. Diese Lizenzen ermöglichen es, die letzte Meile zum Endkunden drahtlos zu überbrücken (Wireless Local Loop) und so Sprachtelefondienste aber auch andere breitbandige IP-orientierte Services mit höheren Bit-Raten unabhängig vom drahtgebundenen Teilnehmeranschluss anzubieten. Als WLL-Anschlussbetreiber tritt das Unternehmen somit im Ortsnetz auch in den direkten Wettbewerb mit der Deutschen Telekom. Für City Carrier und ISP, immer auf der Suche nach mehr und billigerer Bandbreite, stellt dies eine überlegenswerte Alternative dar. Das vorgestellte Konzept sieht das Un- Die Anbindung an den Star-One-Backbone erfolgt “drahtlos” ternehmen als Full-ServiceProvider, der seinen Kunden über “One-Stop-Shopping” die Telekommunikationsdienste aus einer Hand anbietet. Damit will das noch junge Unternehmen den wichtigen Posten Kundenzufriedenheit abdecken. Dazu Hoffmann: “Als neuer Netzbetreiber müssen wir Dienste zur Verfügung stellen, die sich vom Markt abheben. Durch den Einsatz der Funktechnologie können wir solche Dienste zudem nicht nur schnell bereitstellen, sondern auch an die speziellen Bedürfnisse der Kunden anpassen.” Besonderes Augenmerk richtet das Unternehmen auf das Segment der kleineren und mittelgroßen Firmen, für die sich ein direkter Glasfaseranschluss (Fiber-to-the-Building) sowie Mietleitungen aus wirtschaftlichen Gründen nicht rechnen zugleich aber Bedarf an flexibler, skalierbarer Bandbreite und Diensten besteht. Die Basis für die Netzplattform bildet WLL – mit dem entscheidenden Vorteil, dass die Kundenanbindung im Gegensatz etwa zur klassischen Teilnehmeranschlussleitung über Kupfer unabhängig von einem dritten Diensteanbieter umgesetzt werden kann. Der Weg vom Netzwerk zum Kunden ist dabei relativ einfach: Netzwerkseitig ist das Star-One-eigene Backbone-Netzwerk inklusive Anschlusseinheit mit der Außenantenne einer Basisstation verbunden. Per Richtfunk erfolgt von dieser Außenantenne die Übertragung zur Außenantenne des Kunden, die wiederum mit Kundenterminal, Telefon etc. verbunden ist. Eine solche Antenne kostet etwa 9000 Mark. Die Reichweite bei PMP www.lanline.de netzMARKT Richtfunk mit den hier verwendeten Frequenzen 3,5 GHz (Flächendeckung) und 26 GHz (Versorgung von Straßenschluchten) beträgt zehn bis zwölf (3,5 GHz) beziehungsweise drei bis vier Kilometer. Bezüglich der Abhörsicherheit findet kein Frequenzsprungverfahren Verwendung wie es bei vielen militärischen Einrichtungen üblich ist, sondern ein eingebautes Kryptographieverfahren. “Neben der störungsfreien Übertragungssicherheit besteht auch hinsichtlich des Strahlungsaufkommens dieser Technik”, so Christian Golaszewski, “keine Gefahr. Denn die Antennen sind weit weg vom Menschen, Richtfunk ist gebündelt und zielgerichtet, und die Strahlungsleistung der Antennen beträgt nur etwa ein Hundertstel der eines Handys.” Bei den zwei Varianten der technischen Netzrealisierung, PTP- und PMP-Richtfunk, konzentriert sich das Unternehmen verstärkt auf letztere. Für den Netzbetreiber beispiels- www.lanline.de weise bedeutet dies relativ niedrige Start- und Entwicklungskosten. Das heißt, es kann nachfragegerecht investiert werden, und die Vorleistungen bleiben überschaubar. Nur bei besonderen Kundenanforderungen, zum Beispiel wenn große Bandbreiten bis zu 155 MBit/s benötigt oder die Anbindung von Standorten außerhalb der Star-One-Lizenzgebiete gefordert werden, bieten sich PTP-Verbindungen an. Drei Anforderungen stehen im Vordergrund: – das Modell der Zukunft, nämlich dynamische Bandbreiten, die bedarfsgerecht skalierbar sind und dem Kunden ohne Zeitverzug sowie zusätzliche Investitionen zur Verfügung stehen, – höchstmögliche Sicherheit und Zuverlässigkeit sowie – ein Bündeln von Voice-, Daten- und IP-basierten Diensten. Das hauptsächlich eingesetzte Kommunikationsprotokoll für den gemeinsamen Transport von Daten, Sprache und Dr. Christian Goloszewski, Geschäftsführer der Star Online Networks: “Die Strahlungsleistung der Richtfunkantennen beträgt nur etwa ein Hundertstel der eines Handys.” Video wird das Internet-Protokoll (IP) sein. Für die Umsetzung des angestrebten Telekommunikationsnetzes hat das Unternehmen für das Jahr 2000 einen Dreistufenplan erstellt. In der ersten Phase (im ersten Quartal 2000) werden in den elf größten Ballungsgebieten (Frankfurt, Berlin, Dresden, Leipzig, Nürnberg, München, Stuttgart, Düsseldorf, Essen, Hannover, Bremen), für die das Unternehmen Lizenzen besitzt, PMP-Basisstationen errichtet. In der zweiten Phase (zweites und drittes Quartal 2000) werden in den 100 attraktivsten Regionen PMP-Hubs aufgebaut. Gleichzeitig soll im dritten Quartal 2000 mit dem Übergang zum unabhängigen Betrieb eines bundesweiten eigenen Glasfasernetzes begonnen werden. In der dritten Phase (viertes Quartal 2000) sollen dann die übrigen Lizenzgebiete erschlossen sein, um die Vorgaben der RegTP zu erfüllen und die Lizenzen zu sichern. Dass diese Phase des physikalischen Aufbaus nicht sehr ertragreich sein wird, kalkuliert das Unternehmen mit ein. “Wir müssen allerdings aufpassen, dass wir nicht zu einem Bauunternehmen mutieren”, pointierte Dr. Ludwig Hoffmann die augenblickliche Ist-Situation. Finanziell ist das Unternehmen nach der erfolgreich abgeschlossenen Finanzierungsrunde in der Lage, diese Zeit zu überbrücken. In dieser Runde konnte die Gesellschaft Eigenkapital in Höhe von 72 Millionen Euro aufnehmen. (Ulrich Knoll/rhh) L AN line 4/2000 23 netzMARKT WINDOWS 2000 AUF DER CEBIT Der Vorhang hebt sich Die CeBIT war die Bühne und Windows 2000 der Hauptdarsteller – so lautete die Hannoversche Inszenierung des Hauses Microsoft. Zusammen mit seinen “Launch-Partnern” schlug dem “Intendanten” großes Interesse entgegen. Und am 14. März 2000 war dann das erste freudige Zwischenergebnis zu verzeichnen: weltweit bereits eine Million weltweit verkaufte Lizenzen von Windows 2000. Mit Windows 2000 hat Microsoft im Vorfeld bereits jede Menge an Kritik aber auch an Häme einstecken müssen. Die enorme Anzahl der Betatest-Versionen, die im Verlauf der Monate in den Markt gepumpt wurden, zeigte den aktuellen Entwicklungsstand der neuesten Plattform teilweise schonungslos auf. Daraus resultierten vielfältige Verzögerungen, die sich auch durch die Umbe- nennung von Windows NT 5 auf Windows 2000 nicht kaschieren ließen. Doch auf der diesjährigen CeBIT startete Microsoft den Verkauf seines neuesten Betriebssystems auch offiziell in Deutschland. Und das Interesse war enorm. Alle wichtigen HardwareHersteller gaben ihre Unterstützung für Windows 2000 bekannt – unterstrichen allerdings gleichzeitig auch ihr Commitment zu Linux. Die Windows-2000-Familie Windows 2000 kommt zunächst in Form von drei Vertretern dieser Betriebssystemfamilie auf den Markt: Windows 2000 Professional, Windows 2000 Server und Windows 2000 Advanced Server. Der vierte Vertreter, der Windows-2000- Datacenter-Server, hat noch einiges an Entwicklungsarbeit vor sich, ehe er zu den Interessenten gelangt. Vieles wurde bei Windows 2000 vollkommen neu gemacht. Aber nicht nur unter der Haube, auch in der Bedienerschnittstelle kamen deutliche Änderungen dazu. Das ist allerdings für gestandene Windows-NT-Anwender und -Administratoren zumindest in der Umstellungsphase eher ein Hindernis: Viele Dienstprogramme heißen anders, sind in anderen Menüs versteckt, und auch die bekannten Icons wurden geändert. Zuerst ist daher eine umfangreiche Neuorientierung angesagt. Bei der Variante Windows 2000 Professional handelt es sich um den Client für das neue Betriebssystem, der für den Einsatz in einem “professionellen Umfeld” optimiert wurde. Dieser Client fügt sich derzeit am besten in die neue Infrastruktur ein. 24 L AN line 4/2000 Nicht erst seit der CeBIT zeigt sich eine treibende Kraft unter der Bezeichnung “Internet” auf dem Markt – die Basistechnologie für die Bereiche E-Business und E-Commerce. Der Erfolg dieses weltumspannenden Netzwerks und die Erschließung dieses Mediums für die kommerzielle Welt führen in letzter Konsequenz zu neuen Arten von Clients: kompakter, mobiler, einfacher zu bedienen und überall zu erreichen, lauten hier die Vorgaben, die auf der CeBIT lautstark verkündet wurden. Handys und PC gehen eine Symbiose ein und – so sehen es zumindest viele Auguren der Computerindustrie – der PC wird sein Erscheinungsbild in den nächsten Jahren ändern. Diese Entwicklungen führen alle zu einem wesentlichen Punkt: Die Server und die Netzwerkinfrastruktur agieren zwar sozusagen unsichtbar für den Endanwender im Hintergrund, doch ihnen fällt die Schlüsselrolle zu. Alles was mit “E-” beginnt, kann nur dann finanziell erfolgreich funktionieren, wenn die Server “allzeit bereit” sind. Die “hohe Verfügbarkeit” verlangt nach den fünf Neunern: “99,999 Prozent Systemverfügbarkeit” lautet das Schlagwort. Zeiten für einen Neustart – etwa nach dem Installieren einer Anwendung – sind dabei nicht mehr tolerabel. Wenn keine Ausfallzeiten sich zu Millionenverlusten addieren, wenn die Systeme einen Anstieg der Zugriffszahlen von 100 auf 100.00/h binnen Sekunden schaffen, dann sind die Weichen in Richtung Erfolg gestellt. Windows 2000 scheint vor allem für reine Microsoft-Umgebungen der große Wurf zu sein. Die Integration von anderen Plattformen wird sicher verbessert – hier kommen wohl neben Microsoft noch andere Software-Hersteller zum Zug. Microsoft schottet sich in einigen Bereiche zwar noch dagegen ab, doch generell sind die Schnittstellen so gehalten, dass ein Aufsetzen machbar erscheint. Und was in der ersten Version von Windows 2000 noch fehlt, das kann der Hersteller sicher über die ServicePacks Schritt für Schritt hinzufügen. (Rainer Huttenloher) Für die “leichteste” der Server-Version, den Windows 2000 Server lauten die Systemvoraussetzungen: Als CPU sollte zumindest ein 133MHz-Pentium zum Einsatz kommen. Dabei sind 256 MByte RAM empfohlen (Minimalwert: 128 MByte, maximal 4 GByte). Bis zu vier Prozessoren können im Server stecken, die Windows 2000 Server im Sinne des “Symmetrischen Multiprozessing” (SMP) verwenden kann. Der Windows 2000 Advanced Server liegt eine Stufe höher. Er enthält alle Eigenschaften und die gesamte Funktionalität von Windows 2000 Server. Zusätzlich bietet er jedoch spezielle Eigenschaften wie sie für Mission-Critical-Server heutzutage notwendig sind. Die zusätzlichen Eigenschaften von Windows 2000 Advanced Server schließen folgendes ein: Die “Clustering Services” ermöglichen Hochverfügbarkeits-Cluster mit zwei Knoten auf normaler PC-Server-Hardware. Die Unterstützung von mehr Hauptspeicher erlaubt deutlich mehr verfügbaren Speicher für Anwendungen und damit entsprechend erhöhten Systemdurchsatz. Die Achtfach-SMP-Server-Lizenz bietet die Möglichkeit mit Windows 2000 Advanced Server auf Maschinen mit bis zu acht Prozessoren in einer SMP-Konfiguration zu arbeiten. www.lanline.de netzMARKT “NEUE CARRIER” ALS SEGMENT Mittelständisches “Ingenieurbüro” Eine Steigerung des operativen Umsatzes von 50 Prozent – diese Vorgabe will Klaus Busch allein mit dem Aufbau eines zusätzlichen Geschäftsfelds in diesem Jahr realisieren. Dabei geht es um die Planung, die Realisierung und den Aufbau der Telekommunikations-Infrastruktur für “neue Carrier”. Zu Zeiten eines massiven Mangels an Fachkräften werden Dienstleistung und Consulting – sprich die “Manpower” – zu einem kostbaren Gut. Für die Newcomer im Telekommunikationsmarkt hat das zur Folge, dass sie auf kompetente Partner setzen müssen, wenn eine moderne Infrastruktur aus dem Boden gestampft werden soll. Vor diesem Szenario hat Klaus Busch, der Geschäftsführer der Pandacom, auf der CeBIT ein zusätzliches Geschäftsfeld für sein Haus angekündigt. Man übernimmt die Planung, den Vergleich der Komponenten unterschiedlicher Hersteller und wickelt auch die Ausschreibung ab. “Wir haben dazu unsere eigene Logistik aufgebaut, damit wir die Systeme von Firmen wie Lucent, Cisco oder Nortel in unseren Labors aufgrund der jeweiligen Projektvorgaben vergleichen können, die dann zu einer Komplettlösung zusammengefasst werden sollen”, erklärt Klaus Busch. www.lanline.de “Dabei können sich dann schon Auftragsvolumen von 30 Millionen Mark aufaddieren. Wir spielen dabei zunächst die typische Rolle eines Ingenieurbüros – die Vorgaben für die Ausschreibung sind zu erstellen. Doch nachdem die Testinfrastruktur und die Logistik in unseren Labors steht, arbeiten bis zu 25 Leute an einem Projekt. Unser erster Auftrag in diesem Segment hat dies gezeigt. Für die neuen Carrier sind Techniken wie MultipunktRichtfunk, xDSL und Kabelnetzwerke interessant. Auch der Aspekt der Ausfallsicherheit genießt eine große Aufmerksamkeit. Um für künftige Expansionen gerüstet zu sein, wandelt Pandacom seine Geschäftsform von einer GmbH zu einer Aktiengesellschaft um. Dabei schließt Klaus Busch einen späteren Schritt an die Börse nicht aus. (Rainer Huttenloher) Info Pandacom Tel. 06103 / 9320 www.pandacom.de L AN line 4/2000 25 netzMARKT 3Com will bei 10 Gigabit Ethernet mitreden PERSONALKARUSSEL 3Com will sich an der Ausarbeitung des zukünftigen Standards für Ethernet mit 10 Gigabit pro Sekunde beteiligen. Das Unternehmen trat zu diesem Zweck der 10 Gigabit Ethernet Alliance bei, in der sich bereits Cisco Systems, Extreme Networks, Intel, Nortel Networks, Sun Microsystems und Worldwide Packets versammelt haben. In Zusammenarbeit mit den beteiligten Unternehmen soll der neue IEEEStandard 802.3ae für 10 Gigabit Ethernet bis zum Frühjahr 2002 ratifiziert werden. Zu den Aufgaben der Allianz zählen unter anderem die Unterstützung des Standardisierungsprozesses beim IEEE (Institute of Electrical and Electronics Engineers) durch Einbringen technologischen Wissens. Zudem soll der Firmenzusammenschluss frühzeitig eine breite Akzeptanz der Technologie in der Industrie und bei Anwendern herbeiführen. (sm) Info: 3Com Tel.: 0180/5671530 Web: www.3com.de Mobilcom: InternetZugang via ADSL Mobilcom will den Zugang zum Internet mit der ADSLBreitband-Technologie von Cisco aufpeppen. Das haben John Chambers, Chief Executive Officer und President von Cisco, und Gerhard Schmid, Vorstandsvorsitzender von Mobilcom, kürzlich bekannt gegeben. Damit ist Mobilcom neben der Deutschen Telekom der bislang einzige überregionale Anbieter in Deutschland, der seinen Kunden asymmetrische Übertragungsraten von 8 (downstream) beziehungsweise 0,8 MBit/s (upstream) anbietet. QSC baut mit SDSL derzeit bundesweit eine symmetrische PETRA HAAS ist bei PICTURETEL jetzt in die Position des Marketing Communications Manager EMEIA aufgestiegen. Hier ist sie für das gesamte Marketing in Europa, im Nahen Osten, Indien und Afrika verantwortlich. Ihr Ziel ist es insbesondere, das Verständnis für neue Technologien wie beispielsweise Videostreaming in der globalen Kommunikation zu fördern. (sm) DIPL.-WIRTSCHAFTS-ING. (FH) WALTER R. KAISER ist zum neuen Vorsitzenden der Geschäftsführung der RICHARD HIRSCHMANN GMBH & CO bestellt worden. Zusätzlich zu die- ser Aufgabe übernimmt er die Verantwortung für den Geschäftsbereich Automatisierungs- und Netzwerksysteme von HIRSCHMANN. (sm) MONIKA MAURER hat die Leitung des Unternehmensbereichs Vermittlungssysteme bei ALCATEL SEL übernommen. Zusätzlich bleibt auch ihre bisherigen Aufgabe als weltweit für die Vermittlungstechnik im Mobilfunk Verantwortliche in ihren Händen. MAURER ist die erste Frau, die bei ALCATEL SEL einen gesamten Unternehmensbereich leitet. (sm) 26 L AN line 4/2000 Variante. Durch die ADSLTechnologie von Cisco kann Mobilcom sein Glasfasernetz und die Zugänge zur Teilnehmeranschlussleitung für das Angebot neuer breitbandiger Internet-Dienste bis ins Haus nutzen. Dazu zählen neben dem Abruf von Filmen unter anderem die Übertragung von Videokonferenzen und individuelle Services mit hoher Qualitätsgarantie. (sm) sich an den bestehenden Produktpaletten nichts ändern, für gemeinsame Neuentwicklungen stehen 135 Millionen Dollar zur Verfügung. (db) Info: Mobilcom Tel.: 04331/691175 Web: www.mobilcom.de Firstmark Communications Deutschland will seine Lizenzen für den Point-to-Multipoint-Richtfunk (PMP RiFu) für Breitbanddienstleistungen im Wireless Local Loop (WLL) nutzen. Für den Aufbau eines umfassenden End-toend-Netzwerks in Deutschland in PMP-Technik hat Firstmark dem Siemens-Bereich Information and Communication Networks einen WLL-Auftrag im Wert von etwa 100 Millionen Euro erteilt. Ziel ist es, durch die drahtlose Überbrückung der “letzten Meile”, zukünftig Internet-Zugang, Internet-Dienste und Telefonie zu besonders attraktiven Preisen anbieten. Avisiert sind dabei vor allem die kleinen und mittelständischen Unternehmen. Die Richtfunktechnik in der Systemlösung von Siemens wird von dem in Israel ansässigen Unternehmen Floware Wireless Systems entwickelt und hergestellt. Das PMP Walkair von Floware kann sowohl für Frequenzen im 26 GHz- und 3,5 GHz-Spektrum eingesetzt werden. Der Ausbau der drahtlosen Richtfunkanbindung sieht Übertragungskapazitäten von 2 bis 155 MBit/s vor. (sm) Elefantenhochzeit in der Messtechnik Der amerikanische Hersteller von Messgeräten für die Netzwerk- und Kommunikationstechnik TTC und Wavetek Wandel Goltermann (WWG) fusionieren. TTC ist ein Tochterunternehmen von Dynatech und vor allem auf dem nordamerikanischen Kontinent aktiv. TTC erzielte im letzen Jahr einen Umsatz von 300 Millionen Dollar, WWG rund 500 Millionen Dollar. WWG verkaufte jedoch vor dem Merger die Bereiche Precision Measurement und TestTools. Laut Dynatech entspricht die Transaktion einem Wert von rund 600 Millionen Dollar. Das Unternehmen Clayton, Dublier & Rice, an dem Dynatech zu 70 Prozent beteiligt ist, verwaltet das künftige Unternehmen der Kommunikationsmesstechnik. Das soll mit einem Jahresumsatz von 800 Millionen Dollar die Marktführerschaft in dieser Branche erzielen. Hauptsitz des Unternehmens wird Germanville in Maryland, Eningen soll internationaler Vertriebssitz werden. Angeblich soll Info: Wavetek Wandel Goltermann Tel.: 07121/861603 Web: www.dynatech.com oder: www.power2lead.com WLL-Spezialist Firstmark setzt auf Siemens Info: Firstmark Communications Deutschland Tel.: 030/72622100 Web: www.firstmark.de www.lanline.de netzPRODUKTE/SERVICES GROUPWISE-ERWEITERUNG 5.5E IM TEST Punktgewinn für Groupwise Letzten November brachte Novell die Groupwise-Erweiterung 5.5e auf den Markt. Der Test im LANline-Lab zeigt, dass das Update zwar gelungen ist, aber nur in Kombination mit dem zugehörigen Service-Pack 1, das seit Ende Januar verfügbar ist. Der Hersteller verbesserte alle Komponenten entscheidend; besonders erwähnenswert ist hier der Web-Client Webaccess. Darüber hinaus wirkt das Groupwise-Plug-in für Outlook 98 ”friedensstiftend“. Denn die EDV-Abteilung kann jetzt unternehmensweit die Groupwise-Engine einsetzen, und die Benutzer haben trotzdem die Möglichkeit, mit Microsoft Outlook weiterzuarbeiten. ie Erweiterung ist kein zusätzliches kostenloses Support-Pack für Groupwise 5.5, sondern hat so viele neue Features, dass sie eigentlich eine neue Version verdient hätte. Eine neue Version ist es aber nicht, da der Anwender auf jeden Fall Groupwise 5.5 installiert haben muss. Da zudem sowohl bei der Vorgängerversion als auch beim Enhancement-Pack ein DLL für den Netware-Administrator fehlt, ist D auch mindestens das Service-Pack 1 für Groupwise 5.5 nötig. Problematisch ist zudem, dass der Hersteller im Moment parallel Service-Packs für die Version 5.5 und die Erweiterung auf den Markt bringt. Wer aber die Erweiterung einsetzt und versehentlich ein Service-Pack für 5.5 installiert, muss mit störenden Fehlfunktionen rechnen. Die einzelnen Komponenten der Erweiterung sind zwar abwärtskompati- bel, aber die Erweiterung arbeitet mit einem anderen Code-Pfad wie Groupwise 5.5. Um hier nicht versehentlich in Fallen zu tappen, sollte ein Anwender, bevor er sich auf die Erweiterung einlässt, das Dokument TID 2955474 von Novell (http:// support.novell. com) aufmerksam durchlesen. Wer sich für die Erweiterung entscheidet, sollte auch gleich das zugehörige Service-Pack 1 (g5e1en1.exe, 31.1.2000) mit installieren, da die Ursprungsversion vom November noch sehr viele störende Bugs enthält. Für eine problemfreie Installation von Groupwise 5.5e benötigt der Anwender somit: – Groupwise 5.5, – mindestens Service-Pack 1 für GW 5.5, – Groupwise 5.5e, – Service-Pack 1 für 5.5e. Die Gesamtinstallation von Groupwise 5.5e mit Service-Pack schaufelt annähernd 1 GByte Daten durchs Netz und dauert entsprechend lange. Was am Ende dabei herauskommt, ist allerdings erfreulich. DIE GROUPWISE-ENGINE (AGENTEN) Der Message-Transport-Agent (MTA), der Post-Office-Agent (POA) und der Internet-Agent (GWIA) sind gegenüber der Vorversion erheblich schneller geworden und unterstützen symmetrisches Multiprocessing (SMP). Die Netware-Version der Agenten läuft im Protected-Mode und unterstützt die Netware-Cluster-Services. Die Windows-NT-Versionen von MTA und POA laufen jetzt als NT-Services, eine wichtige vertrauensbildende Maßnahme und eine Erleichterung für jeden, der sich bisher immer darum kümmern musste, dass die Agenten nach Wartungsmaßnahmen auch wirklich wieder gestartet wurden. Jeder Agent horcht an seinem IP-Port auf HTTP-Anfragen und zeigt im Browser das an, was auch die Server-Konsole anzeigt, jedoch viel übersichtlicher. Auch das ist für den Netzwerkadministrator eine spürbare Verbesserung. DIE GROUPWISE-VERWALTUNG Für die Bild 1. Consoleone wird zur Verwaltungsplattform für Groupwise 30 L AN line 4/2000 Verwaltung von Groupwise gibt es ein Consoleone-Snap-in, mit dem der Administrator die Funktionalität des Programm- www.lanline.de netzPRODUKTE/SERVICES Das MAPI (Mail API) MAPI (Mail API) gehört zur so genannten WOSA (Windows Open Standards Architecture), die für eine gemeinsame, herstellerunabhängige Windows-Welt sorgen sollte. Die Schnittstelle besteht aus zwei Komponenten. Simple MAPI oder MAPI Level 0 bietet einen Satz von zwölf Funktionen an, mit denen der Anwender E-Mails verschicken, lesen und verwalten kann. Es wurde ursprünglich entwickelt, um Microsoft Mail den Zugriff auf Post-Office-Dateien zu ermöglichen und wird heute von fast allen E-Mail-Clients unter Windows unterstützt. Outlook Express beispielsweise unterstützt selbstständig POP3 und IMAP, sorgt für die Ablage der Messages und steht daher zwar als Messaging-Dienst unter (Simple) MAPI zu Verfügung, lässt aber keine Integration externer Dienste zu. Der Vorteil: Dem Anwender bleibt dafür jegliche Komplexität verborgen. MAPI Level 1 oder Extended MAPI hingegen besteht aus einem Satz interagierender COM-Komponenten, die in hohem Maße konfiguriert und zusammengestellt werden können. Dieses Extended MAPI trennt Messaging in verschiedene Dienste auf: Ein Transportdienst übermittelt Nachrichten und kapselt die zugrundeliegenden Protokolle. Beispiele wären die für Outlook vorhandene POP3- oder Exchange-Unterstützung. Ein Adressbuchdienst sorgt für die Adressierung. Hängt dieser Dienst wiederum an einem Groupware-Server, können sich verschiedene Teilnehmer ein Adressbuch teilen. Schließlich sorgt eine Datenbankschicht für die Ablage der Nachrichten in einem Message-Store. komponenten steuern kann. Er kann das neue Groupwise-Monitor-Servlet sogar ausschließlich über Consoleone installieren und verwalten. Die SNMP-Definitionen (zum Beispiel für Polling oder Alarm Thresholds) für den Groupwise-Monitor werden allesamt in der NDS (Novell Directory Services) abgelegt. Das Monitor-Servlet liefert seine Daten an einen ganz normalen Web-Browser ab. So benötigt der Anwender keine SNMPKonsole und keinen Verwaltungsrechner mehr, um über den Status des GroupwiseSystems Bescheid zu wissen. ZUGRIFF AUF GROUPWISE Der Königs- weg für den Zugriff auf die Daten in Groupwise ist nach wie vor der Win-32Client, und mit den aktuellen Verbesserungen im Windows-Client können die Benutzer zufrieden sein. Der Client unterstützt HTML-Mail und benötigt dafür auf dem Arbeitsplatzrechner Internet Explorer 4.x oder 5. Außerdem werten erweiterte und überarbeitete Druckfunktionen den 32 L AN line 4/2000 Die einzelnen Komponenten können in so genannten Profilen zusammengestellt werden, wobei das Profil auch die nötigen Einstellungen, etwa den Benutzernamen, enthält. Das macht kuriose Kombinationen möglich: Etwa den Zugriff auf POP3-Mail unter gleichzeitiger Benutzung eines Groupwise-Adressbuchs. Gerade MAPI muss in der WOSA-Combo als Sorgenkind bezeichnet werden, da es den verschiedenen Herstellern als Plattform für proprietäre Erweiterungen diente. Manche Hersteller sind dabei nicht gerade zimperlich: Der Netscape Messenger etwa ersetzt die mapi.dll kurzerhand durch eine eigene Version und sorgt damit für ernste Probleme. Auf der anderen Seite erscheinen die vielen Konfigurationsmöglichkeiten von MAPI für die meisten Benutzer als zu komplex. Da sich die Groupware-Server immer noch ungewöhnlich stark in ihrer Funktionalität unterscheiden, sind ihre Clients nicht so einfach austauschbar wie etwa ein Internet-Browser. Mächtige Anwendungen wie das Dokumentenmanagement überfordern MAPI zur Gänze. Eine zusätzliche “Client Extension“ für Outlook müsste die nötige Funktionalität bereitstellen. Solche Extensions könnten auch für eine OutlookAnbindung an die Dokumentendatenbank von Groupwise sorgen. Quellen: – MAPI, SAPI and TAPI Developer’s Guide: http://www.cs.tuiasi.ro/library/MAPI_SAPI_TAPI/ – Microsoft Outlook and Exchange Client Extensions: http://msdn.microsoft.com/library/techart/msdn_outextend.htm Client erheblich auf. Die Kalender kann der Anwender jetzt wieder getrost an die Wand hängen oder ins Filofax einheften. Darüber hinaus unterstützt der Client S/MIME-Verschlüsselung mit Zertifikaten beliebiger Distributoren; selbst mehrere Zertifikate gleichzeitig sind möglich. Der GW-5.5e-Windows-Client verwaltet beliebige POP3- und IMAP4-Accounts und kann als zentraler Mail-Client für alle Groupwise- und Internet-Mail fungieren. Ebenso können beliebige LDAP-Adressbücher angeschlossen werden. Es wäre schön gewesen, wenn Novell diese Funktionalität des universellen Mail-Clients auch auf den Server gelegt hätte. So hat der Client mit der Kommunikation zu den verschiedenen POP3- und IMAP4-Accounts gut zu tun, und die Integration dieser Funktionalität in die Webaccess-Komponente lässt noch auf sich warten. Ein weiteres Plus des Clients wird die Remote-Nutzer freuen: Denn die Verarbeitungsgeschwindigkeit für die Replikation zwischen Remote-Client und Server hat sich um den Faktor 5 bis 10 verbessert. Und der Netzwerkverwalter erhält mit der Erweiterung eine Anleitung, wie er den Windows-Client mit NAL (Novell Application Launcher) auf den Arbeitsplatzrechnern installiert und ein ACU (Automatic Client Update) konfiguriert. WEBACCESS Die mit Sicherheit auffälligs- Testumgebung Server: Betriebssystem: Clients: HP Netserver 3, 512 MByte, 450 MHz Netware 5.0d, Windows NT 4 SP4 Windows NT 4, Win 95 te und beeindruckendste Komponente des Groupwise-5.5-Enhancement-Pack ist der vollkommen überarbeitete Web-Client. Die Groupwise-Webaccess-Server-Komponenten (Webaccess und Webpublisher) sind jetzt als Servlets programmiert und arbeiten schnell und zuverlässig. Die Brow- www.lanline.de netzPRODUKTE/SERVICES ser-Komponente von Webaccess benutzt Java und Javascript. Das Ergebnis ist bemerkenswert und vermittelt einen ersten Eindruck davon, wozu Web-Clients in der Lage sind, wenn Konzept und Programmierung stimmen. Besonders positiv fallen das Java-Adressbuch und der Java-Kalender auf mit ihrem überzeugenden Lookand-Feel und erstaunlich guter Performanz. Nutzer, die kein Dokumentenmanagement brauchen, werden am Ende nie mehr auf den Windows-Client zurückkommen. Groupwise-Nutzer auf Plattformen, für die der Groupwise-Client nicht mehr weiterentwickelt wurde (Windows 3.x, Unix, Macintosh) werden Webaccess mit Freude benutzen. DAS OUTLOOK-PLUG-IN Wer sich für ei- nen Messaging-Server entschieden hat, der war bisher immer auch an den WindowsClient der Herstellerfirma (meist Microsoft, Lotus oder Novell) gebunden. Dabei hatten es die Entwickler von Windows ganz anders vorgesehen: Der MAPI-Standard sollte eigentlich dafür sorgen, dass bestimmte Dienste voneinander unabhängig kombiniert werden können. Doch MAPI (siehe Kasten auf Seite 32) ist hochkomplex, und die Hersteller haben es bisher nicht geschafft, ihre unterschiedlichen Messaging-Lösungen auch nur ansatzweise zu integrieren. Outlook wird oft zusammen mit dem Microsoft-Office-Paket installiert, und es gibt für den Benutzer, der mit E-Mail, Adressbuch, Terminen und Notizen zufrieden ist, keinen Grund, sich mit einem anderen Client auseinander zu setzen. Mit dem Outlook-Plug-in öffnet Novell seinen Messaging-Server für Microsoft Outlook, und E-Mail, Termine oder Notizen funktionieren damit fast genauso wie dort. Die Unterschiede liegen im Detail: Termine werden bereits akzeptiert, wenn der Anwender die Benachrichtigung öffnet. Das Plug-in sorgt aber dafür, dass ein Groupwise-Termin auch im Outlook als solcher erkannt wird. Sowohl Groupwise als auch Outlook legen in das Postfach eigene Ordner ab, die beim Wechseln des Clients ins Auge fallen. Gerade wenn der Anwender unterschiedliche Sprachversionen einsetzt, 34 L AN line 4/2000 Glossar ACU DLL GWIA HTML HTTP IMAP4 MAPI MTA NAL NDS ODMA POA POP3 SAPI S/MIME SMP SNMP TAPI WOSA Automatic Client Update Dynamic Link Library Groupware-Internet-Agent Hypertext Markup Language Hypertext Transfer Protocol Internet Message Access Protocol Version 4 Mail Application Program Interface Message Transport Agent Novell Application Launcher Novell Directory Services Open Document Management Application Program Interface Post Office Agent Post Office Protocol Version 3 (E-MailProtokoll) Speech Application Program Interface Secure Multipurpose Internet Mail Extension symmetrisches Multiprocessing Simple Network Management Protocol Telephony Application Program Interface Windows Open Standards Architecture kann es zu doppelten Ordnern in verschiedenen Sprachen kommen. Derzeit ist es auch noch nicht möglich, Filterregeln anzuwenden, wiederkehrende Termine zu setzen (in Groupwise Autodates genannt), nach freien Zeiträumen in den Terminkalendern der Mitarbeiter zu suchen (busy search), Vertretungen (Proxies) zu verwenden oder Verteilerlisten zu verwalten. Zudem zeichnet sich in der vorliegenden Version die erweiterte Suche vor allem durch erweiterte Laufzeiten aus. Der verwöhnte Groupwise-Benutzer wird zudem in Outlook einige Funktionen vermissen, vor allem das Dokumentenmanagement. Für die ausgefeilte Rechteverwaltung, das Ein- und Auschecken und das direkte Speichern und Laden von Dokumenten in die Anwendungsprogramme über ODMA muss er auf den Groupwise-Client zurückgreifen. Schließlich fehlt der Remote-Modus, der bei Groupwise über Komprimierung und Replikationsmechanismen für eine akzeptable Anbindung an den Server über schmalbandige Leitungen sorgt. Allerdings nutzt der durchschnittliche Outlook-Benutzer sowieso nur einen Bruchteil der möglichen Funktionen. Und die meisten Grundfunktionen sind stabil in die aktuelle Version implementiert. Nach der Installation des nur einige MByte großen Fragments kann der Anwender in den E-Mail-Einstellungen von Windows die einzelnen MAPI-Dienste auf Groupwise-Anbindung umleiten. Mit dem Öffnen von Outlook erscheint das wohlbekannte Fenster des Groupwise-Starts. Kurz darauf erscheint die Ordnerstruktur des Postfachs in Outlook. Das Plug-in kann als vielversprechender erster Schritt bezeichnet werden, der die erklärte Zielgruppe zufrieden stellen wird. Es arbeitet allerdings derzeit nur mit Outlook 98 zusammen. Die Mächtigkeit des Groupwise-Servers, seine NDS-Integration, zusammen mit der Benutzerführung des Outlook-Clients, lassen diese Konstellation aber als so verlockend erscheinen, dass man auf die nächsten Entwicklungen gespannt sein darf. ZUSAMMENFASSUNG Das Groupwise5.5-Enhancement-Pack ist ein sehr sinnvolles Update der Groupware-Lösung. Schon die neue Webaccess-Software ist Grund genug, um es zu installieren. Die ServerKomponenten der Groupwise-Engine können auf beliebig viele Server (Netware und Windows NT) verteilt werden, der Webaccess-Agent unterstützt alle wichtigen WebServer auf Solaris, Windows NT und Netware. Groupwise ist hervorragend skalierbar und für heterogene Umgebungen geeignet. Wer darüber nachdenkt, ein Groupware-Produkt zu installieren, sollte Groupwise 5.5e ernsthaft in Erwägung ziehen. (Werner Degenhardt, Clemens Marschner/db) Weitere Informationen: Novell Web: http://www.novell.com/groupwise/gw55ep/ www.lanline.de netzPRODUKTE/SERVICES 3COM-NETZWERKKARTE IM TEST Intelligenz senkt die Server-Last Aktive ISDN-Karten sind schon seit langem verbreitet. Doch Adapter für lokale Netzwerke waren bisher vorwiegend in passiver Ausführung erhältlich – das hat 3Com mit der 3CR990-TX-95 nun geändert. Die PCI-Karte besitzt einen eigenen 3XP-Prozessor und nimmt der SystemCPU Last beim Verarbeiten des TCP/IP-Stacks ab. Zudem sitzt ein Chip auf dem Adapter, der Daten verschlüsseln kann. amit läuft 3Com dem Trend entge- te Häppchen aufteilen), TCP-Prüfsumgen, Funktionen von der Hard- in men berechnen und Prioritätsklassen die preiswertere Software zu verlagern. für Ethernet-Frames nach dem Standard So gibt es beispielsweise Modems 802.1p vergeben. (auch von 3Com/U.S. Robotics) und Auch die mit Windows 2000 im VerSoundkarten mit reduzierter Elektronik. gleich zu NT 4.0 stark erweiterten Der Nachteil dieser Technik: Die CPU Funktionen zur Echtheitsbestätigung des Systems wird stärker belastet. Bei und Verschlüsselung von Daten kann Workstations mit modernen Pentium- das Betriebssystem an die NetzwerkIII- oder AMD- K7Prozessoren stellt dies kein Problem dar, doch bei Servern ist die CPU ein potentieller Flaschenhals. Momentan sind die Zusatzfunktionen der Karte lediglich unter Windows 2000 nutzbar. Dieses Betriebssystem ermöglicht es, bestimmte Aufgaben im IP-Stack an den Netzwerkadapter abzugeben – sofern er dazu in der Lage ist, diese Arbeiten auszuführen. Die 3Com-Karte kann die TCP-Segmentierung durchführen (also Daten Die Etherlink 3CR990-TX-95 ist mit einem integrierten 3XP-Prozessor in netzwerkgerech- und 56-Bit-Verschlüsselung ausgestattet D 36 L AN line 4/2000 karte abgeben, um die CPU-Last zu verringern. Trotz der Sonderfunktionen ist der Adapter nicht viel größer als andere PCI-Netzwerkkarten. Allerdings besitzt er einen zusätzlichen Chip für die Echtheitsbestätigung und Datenverschlüsselung (56 Bit gemäß DES), der deutlich mit “Crypto“ gekennzeichnet ist. Vor der Installation testen wir die Netzwerkgeschwindigkeit der beiden Windows-2000-Testrechner mit gängigen Netzwerkkarten (3Com 3C905BTX). Beide sind an einen vollduplexfähigen Switch angeschlossen. Um den Overhead möglichst gering zu halten, wählen wir für den Test die Dateiübertragung mit dem FTP-Protokoll. Dazu wird auf beiden Testsystemen der Internet-Information-Server 5.0 eingerichtet (ohne Web-Server). Um Einflüsse des Dateisystems möglichst gering zu halten, wird eine rund 10 MByte große Datei mehrfach kopiert. Der Kopiervorgang dauert im Mittel genau eine Minute. Dabei wird die CPU des Clients zu 100 Prozent belastet (offenbar hat Microsoft die Client-Seite des FTP-Protokolls nicht optimal implementiert), während der Vorgang die Server-CPU zu 27 Prozent auslastet. In einem zweiten Testdurchlauf werden die Computer mit einem Hub verbunden, an dem zusätzlich ein Rechner nebst Protokoll-Analyzer hängt. Dieser spioniert die Echtheitsbestätigung des FTP-Protokolls aus. Im Klartext sind Benutzername und Kennwort zu erkennen. Beim ersten Test wird lediglich ein Adapter in den Server eingebaut. Ohne die Verschiebung eines Teils des TCP/IP-Stacks in die Netzwerkkarte ändert sich weder an der Leistung noch an der CPU-Last etwas. Die Aktivierung der Hardware-Funktionen reduziert die CPU-Last dann deutlich von 27 auf 19 Prozent. Im zweiten Durchlauf wird die Karte auch in den Client eingebaut. Dort kann sie die CPU-Last von 100 Prozent aber nicht verringern. Anschließend betrachten wir die Datenverschlüsselung. Nach der aufwän- www.lanline.de netzPRODUKTE/SERVICES CPU nur noch zu 44 lässt sich die englische Software-VerProzent. Durch den sion installieren, die immerhin lesbare schnelleren Daten- Optionen darstellt, die aber wenig ausstrom muss aller- sagekräftig sind. So muss sich der Addings der Client ministrator für eine hexadezimal dargemehr Arbeit leisten, stellte Zahl von 0 bis F entscheiden. Ohsodass er seine CPU ne die ausschließlich englischsprachige zu 92 Prozent ausla- Dokumentation ist man hilflos. stet. Die Kontrolle Angenehm fällt auf, dass die Karte mit dem dritten weder für die Verarbeitung des TCP/IPSystem ergibt, dass Stacks noch für die Datenverschlüssedie Verschlüsse- lung paarweise eingesetzt werden muss. lung korrekt arbei- So ist es beispielsweise denkbar, ledigtet. Statt Benutzer- lich die Windows-2000-Server auszunamen und Kenn- statten, während der Administrator wort im Klartext Workstations eine höhere CPU-Last zuzeigt der Protokoll- mutet. Analyzer nun nur noch kryptische FAZIT Die neue 3Com-Netzwerkkarte Daten an, verpackt senkt die CPU-Last spürbar, sodass sie in EPS (IP Encap- für Datei-, Web- und FTP-Server unter Wenig aussagekräftig sind die Bezeichnungen der Optionen für das Security Windows 2000 eine gute Wahl darstellt. Verlagern der Systemlast auf die Netzwerkkarte in der englischen Ober- sulating fläche Für Windows-2000-Rechner, die Daten Payload)-Pakete. Auf technischem im lokalen Netzwerk verschlüsselt ausdigen Einrichtung unter Windows 2000 Niveau kann die Netzwerkkarte damit tauschen, gibt es derzeit wohl kaum eikönnen die Testrechner ausschließlich überzeugen. Leider gilt das nicht für die ne Alternative. 3Com sollte aber die Beverschlüsselt Daten austauschen, und zwar zunächst ohne Unterstützung durch die Netzwerkkarten. Besonders die Verschlüsselung der Daten auf Server-Seite kostet Rechenzeit. Die CPULast steigt von 27 auf 55 Prozent, während die Übertragung der Daten statt zuvor eine Minute jetzt 4,50 Minuten dauert. Die Prozessorbelastung des Clients sinkt hingegen, da die EntBei der FTP-Echtheitsbestätigung werden Kennwörter unverschlüsselt übertragen und können mit einem “Paketschnüffler” abgehört werden schlüsselung der Daten nicht so rechenintensiv ist und der Server die Daten deutlich langsamer sendet. Die Aktivierung der Hardware-Unterstützung Bedienung. Die Optionen im Dialog- nutzeroberfläche verbessern und eine mit dem Crypto-Chip beschleunigt den fenster werden nicht korrekt angezeigt, deutsche Version des Handbuchs auf Server deutlich. Er überträgt die Daten sodass der Administrator nicht immer die CD packen. Der Netzwerkkarte lienun in 1,13 Minuten und belastet seine sehen kann, was er auswählt. Alternativ gen Treiber für Windows NT 4.0, 95 und 98 sowie Novell Netware bei, doch diese Systeme nutzen die Fähigkeiten des 3Com-Adapters nicht aus. Die 3CR990-TX-95 kostet zirka 326 Mark. (Andreas Roeschies/mw) Die verschlüsselte Datenübertragung verhindert, dass Kennwörter abgehört werden können 38 L AN line 4/2000 Weitere Informationen: 3Com Tel.: 0180/56715-30 Web: www.3Com.com www.lanline.de netzPRODUKTE/SERVICES KONSOLENUMSCHALTER IM TEST Flexibel dank Kaskadierung Professionelle Konsolenumschalter helfen dem Administrator, im Server-Raum Platz zu sparen. Damit aber der Betrieb der einzelnen Server nicht gestört wird, müssen an das Umschalten strenge Forderungen gestellt werden, die nur mehr von elektronischen Umschaltern zu realisieren sind. Damit lassen sich selbst Videobandbreiten bis zu 200 MHz mit einem “Umschalter” auf bis zu 32 Kanälen bewältigen. ind mehrere Server auf engsten Raum zu betreiben, kommen bei der Lösung des Platzproblems die Konsolenumschalter ins Spiel. Sie erlauben den Betrieb einer Vielzahl von Servern über eine Kombination aus Monitor, Tastatur und Maus. Dabei drängt eine Vielzahl von Geräten auf den Markt, wobei im Profibereich die Vorgaben einfach zu benennen sind: Das Umschalten der einzelnen Systeme muss auf elektronischem Wege stattfinden, sodass der Server keine Unterbrechung bemerkt. Zudem werden an die Emulation von Maus S und Tastatur an den “nicht beschalteten” Ports die entsprechenden Anforderungen gestellt. Eine weitere Eigenschaft, die diese Produktgattung auszeichnen sollte, ist die Kaskadierbarkeit und somit die Skalierbarkeit der Lösung. In den großen Rechenzentren stehen die Administratoren oft vor der Aufgabe, mehrere hundert, wenn nicht sogar tausende von Servern betreiben zu müssen. Für dieses Anforderungsprofil führt das Haus Polycon das “Console Switching und 3 3 ner h c Re 6 x1 er n h c Re 6 x1 Management System” im Programm. Es bietet eine Emulation von Tastatur- und Maussteuerung für jeden Kanal und erlaubt somit Kalt- oder Warmstarts der angeschlossenen Rechner. Dieses System besteht aus mehreren Komponenten. Dabei spielen die beiden Hub-Versionen, der Polycon/S und der Polycon/XS die zentrale Rolle. Der Polycon/S ist in der Lage, bis zu 1024 Rechner im kaskadierten Modus über eine Konsole zu bedienen. Dagegen übernimmt der Polycon/XS die Rolle einer Matrixeinheit, die eine Bedienung mehrerer CPUs über verschiedene Konsolen erlaubt. Als zusätzliche Komponente dieser Produktfamilie hat Polycon noch den Polycon/RC vorgesehen, der eine “Fernbedienung” der Hauptkomponenten erlaubt. Vor allem, wenn sich der Arbeitsplatz des Netzwerkadministrators weit entfernt von den Servern befindet, spielt diese Art der Steuerung ihre Vorteile aus. Für einen Dauertest stand eine Polycon/S-Einheit und die Fernsteuerung Polycon/RC zur Verfügung. Der Polycon/SSwitch ist in Ausführungen mit 4, 8, 12, 16, 24 oder 32 Ports erhältlich. Die getestete Version des Switches besaß acht Ports für das Anschließen von Servern. Als Gehäusevarianten steht einem die Wahl offen /XS con Poly /S con Poly /S con Poly /XS con y l o P 9x -02 /LC con y l o P /S 2 con C-0 Poly n/L co Poly mit 1 PC n/BS um co -Ra r Poly e v Ser 2 um r r-Ra 40 Mete e v r ca. Se er Met 40 ca. 02 LCon/ 2 c y l C-0 Po n/L RC+ on/ lyco c o 2 y P l 0 o P C /L 02 con 3 LCPoly RC+ on/ latz c y on/ l itsp Po e b olyC r P A z2 plat eits b r A + -02 /LC /RC con con y l o P Poly 1 latz itsp e b Ar Bis zu 96 Server wurden in dieser Konfiguration auf drei Konsolen zusammengeführt (siehe Kasten Seite 42) 40 L AN line 4/2000 www.lanline.de netzPRODUKTE/SERVICES 96 Server auf drei Konsolen Die Aufgabenstellung für das Rechenzentrum der Gesellschaft für Datenverarbeitung und Rechnungswesen (GDR) in Bielefeld lautete, 96 Rechner so auf drei Konsolen zu schalten, dass jeder Arbeitsplatz auf jeden Computer Zugriff hat. Dabei sind die Server in zwei getrennten Räumen untergebracht, die rund 40 Meter voneinander entfernt liegen. Auch die Distanz zum Administrationsraum beträgt etwa 40 Meter. Zunächst galt es, die Rechner durch sechs Switching-Hubs (Polycon/XS-16/04) zu 16er-Gruppen zusammenzufassen. Jeder der Hubs bekam zu Administrationszwecken zudem eine lokale Konsole. Darauf folgt die Kaskadierung von sechs XS-Hubs mit drei Polycon/S, wobei im Server-Raum 1 eine und im Server-Raum 2 zwei Hubs platziert wurden. Auch hier wurde ein lokaler Arbeitsplatz und ein “Bus-Server-PC” mit der Polycon/SMSoftware eingerichtet. Alle Hubs waren als 19-Zoll-Geräte in die Racks des Rechenzentrums zu integrieren. Zur Überbrückung der Distanzen zwischen den Räumen fanden zwölf Polycon/LC02 Fernverbinder Verwendung. So wurden die bestehenden Kategorie-5-Leitungen zwischen den Räumen genutzt. Die Administrationsplätze selbst sind durch einen Remote-Controller mit den Switching-Hubs verbunden. (Dirk Föste/rhh) zwischen einem 19-Zoll-Rack-konformen (wie das Testgerät) oder einem DesktopGehäuse. An den Switch lassen sich PC-basierende Systeme anschließen, doch stehen auch für die Sun-, SGI- oder Apple-basierenden Server entsprechende Konsolenadapter bereit. Der Anschluss der PC-basierenden Systeme ermöglicht ein spezielles, geschirmtes 24-poliges Kabel in Kombination mit einem jeweiligen Adapterkabel. Diese Adapter erledigen die Umsetzung des 24-poligen Kabels auf VGA-, Mausund Tastaturanschlüsse. Im PC-Bereich ist zwischen DIN- und PS/2-konformen Steckern zu unterscheiden. Damit lassen sich auch so ziemlich alle üblichen Steckerkombinationen auf der Server-Seite abdecken, vor allem, wenn man noch die gängigen Umstecker für die Tastatur- und COM-Anschlüsse verwendet. Probleme für die Datenübertragung handelt man sich mit diesen Umsteckern nicht ein, denn die kritischen Signale liegen nicht auf den Tastatur- oder Mausleitungen. Das Videosignal verdient hier weitaus mehr Aufmerksamkeit. Hier zeigt sich im Test ein “verkabelungstypisches Problem”: Hochwertige Kabel sind geschirmt – und machen daher doch einige Mühe beim Verlegen – sie sind einfach zu “störrisch”. Die rein digitale Datenübertragung des Videosignals – ausgelöst durch die TFT-Displays und Grafikkarten mit rein digitalen Ausgängen ist zwar heute noch 42 L AN line 4/2000 Zukunftsmusik, doch wird sie auch dieses Problem beseitigen helfen. Zur Verkabelung ist noch anzumerken, dass mit Hilfe von 24-poligen Verlängerungskabeln sich weitere Entfernungen – in den Stufen 1, 2, 3, 5, 8, 10, 20 und 30 m – mit der Kupfertechnik überbrücken lassen. Weitere Distanzen der Signalübertra- Der Testaufbau blieb aus HardwareSicht für eine Dauer von etwa sechs Monaten konstant. Neben Linux-Systemen (mit Redhat 6.0 und später 6.1 sowie mit Suse 6.2 und später 6.3) und Windows NT 4.0 Server wurde vor allem der Betrieb an den verschiedenen Release Candidates von Windows 2000 Server (RC1 bis RC3) und der endgültigen Version getestet. In der Schlussphase arbeiteten sogar acht ServerSysteme an dem Switch. Dabei gab das System bei den geschilderten Einstellungen keinen Grund zu klagen. Allein bei der Wahl der acht Steckplätze und der zugehörigen Nummerierung sollte der Anwender vorsichtig sein. Er wähnt sich auf System XYZ und befindet sich tatschlich auf dem System ABC; dazu ein Tipp: Unbedingt den jeweiligen Server entsprechend beschriften: Name, IP-Adresse und die Anschlussnummer, die er am Polycon/S zugeteilt bekommt. Das Umschalten von einem System zu anderen ist beim auf mehrere Arten möglich. Ausser mit der “Fernbedienung” gibt es im Bedienfeld des Switches die Tasten- Mit der Fernsteuereinheit ist eine “Fernbedienung” der Hauptkomponenten machbar gung müssen allerdings über entsprechende Lichtwellenleiterumsetzer und Glasfaserkabel geführt werden. An Grafikstandards beherrscht das Gerät VGA-Videomodi mit einer Auflösung von bis zu 1280 mal 1024 Bildpunkten (bei 85 Hz Bildwiederholrate; das entspricht einer Videobandbreite von zirka 200 MHz). Diese maximale Bildwiederholraten konnten allerdings im Testumfeld nicht überprüft werden. Die Einstellungen der verschiedenen PC-basierten Server-Systeme lagen im Test alle bei 1024 mal 768 Bildpunkten (mit Wiederholraten zwischen 85 und 100 Hz – je nach verwendeter Grafikkarte). felder für “nächster Kanal” und “vorheriger Kanal”. Damit lassen sich in der Regel alle Wünsche abdecken. Andere “Spielarten” sind Scan- und Skip-Funktionen oder auch ein spezielles Funktionsmenü, die sich über entsprechende Tasten aktivieren lassen. Speziell das Überspringen von Kanälen mit nicht aktiven Anschlüssen hat im Test sehr gut gefallen. (Rainer Huttenloher) Info: Polycon Tel.: 05204 91340 Web: www.polycon.com www.lanline.de netzPRODUKTE/SERVICES INHALT CEBIT-NEWS ENDGERÄTE Endgeräte: 44 Server, Workstations, NCs, Laptops, PDAs, Drucker, Printserver, Scanner Messtechnik: 45 Kabeltester, Protokoll-Analyzer, ISDN-ATM-Tester Aktive Komponenten: 46 Bridges, Router, Hubs, Switches, Gateways, NICs, WLANs Internet/Intranet: 48 Server und Clients für Internetbasierte Dienste, Web-Server, Browser, E-Commerce, E-Business, Shop-Lösungen, HTML/XML-Editoren Management: 49 NOS, System- und Netzwerkmanagement, DBMS, Remote-Control-Software, Dokumentenmanagement, CRM Schutz/Sicherheit: 50 Firewalls, Virenschutz, KryptoProdukte, Authentisierungssysteme, PKI-Lösungen, USVs, Redundanzlösungen Messaging: 52 E-Mail, X.400, Faxlösungen,Verzeichnisdienste, Unified Messaging, EDI Verkabelung: 53 Kabel-(systeme), Stecker, Dosen, Schränke, Mediakonverter, Monitorzusammenschalter, Mobilar für Server-Räume Speichersysteme: 54 RAID, Backup-Hardware/Software, Speichersubsysteme, Festplatten, optische Speicher, SANs Host-Anbindung: 55 Terminalemulationen, Web-toHost VideokonferenzErweiterung für PC Printserver für Ethernet und Token Ring Bei der “Max i.c. Live”-Karte handelt es sich um eine Platine, die Desktop-PCs mit der nötigen Leistung für Videoconferencing erweitert. Kerntechnologie ist der InternetMedia-Prozessor, der alle Videooperationen getrennt von der CPU des Rechners steuert. Das Resultat sind Echtzeit-Videokonferenzen mit bis zu 30 Bilder/s, gemeinsame multimediale Dokumentenbearbeitung über das Intra- oder Internet und eine Hardware-gestützte DVD-Wiedergabe mit AC-3-Dolby-Surround. Die Beschleunigerkarte richtet sich bei einem Preis von 499 Dollar an private wie gewerbliche Anwender. (rhh) Zur CeBIT 2000 präsentierte Kyocera eine Palette von vier Printservern für Druckverbindungen in Fast-Ethernet-, Ethernet- und Token-Ring-Architekturen. Sie eignen sich für Info: Max Internet Communications Tel. 069/6976780 www. maxic.com 44 L AN line 4/2000 unterschiedliche Netzwerktopologien wie Twisted Pair oder auch für glasfaserbasierte Anbindung von Druckern. Der Highspeed-Printserver “SB110” ist für alle neuen Netzwerkdruckermodelle von Kyocera ab sofort verfügbar. Das Herzstück dieser PrintserverGeneration bildet der integrierte Hochleistungschip S5ASIC. Eingesetzt in den neuen ECO-Laserdruckern FS-1200, FS-1750 oder FS-3750 eröffnet die Schnittstelle Anwendern um bis zu 500 Prozent verbesserte interne Datenübertragungsraten. Weitere Highlights des SB-110 sind seine Multiprotokollfähigkeit für den Einsatz in heterogenen Netzwerkumgebungen, ein erweitertes Protokollspektrum. Die von Kyocera entwickelte Druckmanagement-Software “Kyocera Print Monitor” (KPM) gibt detailliert Auskunft über alle im Netzwerk aktiven Drucker. Dies umfasst Funktionen wie zentrale Inventarisierung und kostengünstige Verwaltung sowie Meldungen zu Wartung und Fehlerbehebung für alle installierten SNMP-fähigen Drucker. Dabei Mit dem Kyocera-Print-Monitor (KPM) sind professionelle Anwender über alle Netzwerkdrucker und deren Aktivitäten im Bilde. lassen sich die Drucker und deren Konfigurationen mit verschiedenen Steuermöglichkeiten zentral beeinflussen. Der KPM ist auf der aktuellen Treiber-CD enthalten, die unter der E-Mail dima@kee.de angefordert werden kann. (rhh) Info: Kyocera Electronics Europe Tel. 02159 / 918310 www.drucker.kyocera.de Auf dem Weg zum Mainframe Mit den drei Unix-Servern M800, M1000 und M2000 der GP7000F-Familie sorgt Fujitsu Siemens Computers für einen Leistungsschub. Der neue RISC-Prozessor “FujitsuSPARC64 GP” mit einer Taktrate von 330 MHz ist die Basis für die auf der CeBIT gezeigten 16-, 32- und 64-Wege-Server. Das 16-Way-System M800 GP7000F basiert auf bis zu 16 SPARC64-GP-Prozessoren mit 330 MHz und verfügt über einen Arbeitsspeicher von bis zu 32 GByte. Das 32-WaySystem M1000 GP7000F ist mit bis zu 32 SPARC64-GPProzessoren von 330 MHz ausgestattet, jeder mit einem Sekundär-Cache von 8 MByte, und verfügt über ein Speichersubsystem von bis zu 32 GByte. Das System unterstützt acht Partitionen, hat bis zu 48 PCI-Steckplätze und ist mit dem CrossbarSwitching-Ansatz des Unternehmens ausgestattet, das eine maximale Skalierbarkeit und Ausnutzung der Systemressourcen gewährleisten soll. (rhh) Info: Fujitsu Siemens Computers, Deutschland Tel. 06172/1886130 www.fujitsu-siemens.com www.lanline.de netzPRODUKTE/SERVICES MESSTECHNIK Modularer Netzwerktester Das NXT-Test-Tablet von Datacom Textron basiert auf Windows CE und verfügt über einen PCMCIA-II-Slot für Testmodule sowie Anwendungen wie E-Mail, Internet Explorer und Pocket Word. Das Modul XA.C.T. eignet sich für die Zertifizierung von Kategorie6-Verkabelungen bis 350 MHz sowie Glasfasernetze und entspricht dem TIA-Level-III. Zudem misst es bei MultimodeFasern simultan in beiden Richtungen die Dämpfung bei 850 und 1300 nm Wellenlänge, errechnet daraus automatisch das Dämpfungsbudget und vergleicht diesen Wert mit den Grenzwerten der jeweiligen www.lanline.de Standards. Das zweite Modul Xamine eignet sich für die Fehlersuche in Ethernet- und FastEthernet-Netzen. Es findet bis zum nächsten Hub Verdrahtungsfehler, kann Fehler orten und führt Hub- und NIC-PulseTests durch. Der Anwender kann damit die Konfigurationsdaten sammeln und die TCP/ IP-Protokolle analysieren. Zudem hat er die Möglichkeit, damit die Auslastung und Fehlerraten zu ermitteln. Das NXTTest-Tablet hat einen amerikanischem Listenpreis von rund 2300 Dollar, das XA.C.T.-Modul kostet 6600 Dollar und Xamine rund 1500 Dollar. (db) Info: Datacom Textron Tel.: 001/425/355-0590 Web: http://www.datacom. textron.com Vielseitiges Mini-OTDR Für die Installation von Glasfasernetzen entwickelte der kanadische Hersteller Exfo das modular aufgebaute Mini-OTDR (Optical Time Domain Reflectometer) FTB100. Das Gerät basiert auf Windows CE, wiegt etwas über drei Kilogramm und ist spritzwasserfest. Der Installateur bedient es über einen Touchscreen. Im Automodus definiert das Gerät automatisch alle Parameter für die Messung, und im Expertenmodus kann der Anwender Messparameter manipulieren. Diese lassen sich im Vorlagenmodus abspeichern und später wiederverwenden. Eine Referenzmessung mit einer Auflösung von 52.000 Datenpunkten soll etwa 30 Sekunden benötigen. Es gibt für das Gerät 25 verschiedene Module für Single- und MultimodeFasern. Das PCMCIA-FlashMemory bietet Speicherplatz für 160 MByte oder 6000 aufgenommene Traces. Zudem kann der integrierte Laser auch als Quelle für Lasttests oder Dämpfungsmessungen genutzt werden. Der FTB100 hat mit Ethernet- oder FastEthernet-Adapter einen amerikanischen Listenpreis von rund 10.000 Dollar und ist über den deutschen Distributor Macrotron erhältlich. (db) Info: Macrotron Tel.: 089/45111-283 Web: http://www.exfo.com L AN line 4/2000 45 netzPRODUKTE/SERVICES AKTIVE KOMPONENTEN S2- oder 4-Port Anschlussbox mit USB Switch für Workgroups Unmanaged GBit-Ethernet Stapelbares Switching-System Communi-Ports (ehemals Bressner Technology) bietet eine RS-232C-Anschlussbox mit USB-Schnittstelle. Damit lassen sich Peripheriegeräte Über 24 Ports für 10/100MBit-Ethernet-Switching verfügt der Smart-Stack ELS100-S24TX2M. Zusätzlich bietet er Uplink-Slots Die Unmanaged GBitEthernet-Switches der Reihe AT-GS900 stellen einen Backbone-Anschluss für High-Speed-Workgroups mit hohem Bandbreitenbedarf zur Verfügung. Die Produktfamilie basiert auf integrierter ASIC-Technologie, die WireSpeed Paket-Switching ermöglicht. Jeder Switch der Familie unterstützt Halb- und Vollduplex-Betrieb, AutoNegotiation gemäß IEEE 802.3u und bis zu 12K MACAdressen. Im VollduplexModus kommt jeder GBitEthernet-Port auf eine Bandbreite von bis zu 2 GBit/s. Der AT-GS903 verfügt über drei 1000Base-SX-Ports sowie einen zusätzlichen 10/100-TX-Port, der dem Anschluss an gemeinsam ge- Die Cajun P330-Produktfamilie arbeitet mit der 8- GBit/sOctaplane-Stapelarchitektur, bei der sich bis zu zehn Einheiten wie ein logischer Switch verhalten und unter einer IPAdresse verwaltet werden. Ein P330 kann mit einer Einheit 240 bis 640 10/100 MBit/s RJ45-Ports skalieren. Darüber hinaus enthält der Switch EZ2Route, eine sich selbst konfigurierende IOP-RoutingTechnologie, die laut Angaben des Herstellers das Einrichten von Multilayer-Hochleistungsnetzen erleichtert. Zusätzlich unterstützt der P330 Policy-basierte Quality of Service und ermöglicht damit eine zuverlässige Übertragung von Sprache, Video und E-CommerceAnwendungen. Die CajunP330-Familie besteht aus vier Der 2-Port-RS232C-USB-Adapter DSU-100 wie Scanner, Barcode-Leser oder Messinstrumente direkt mit dem USB-Anschluss eines Rechners verbinden. Das Desktop-Gehäuse wird wahlweise mit zwei (DSU-100) oder vier (QSU-100) RS323CPorts auf Basis von 16550UARTS mit 16 Byte FIFO angeboten. Die Anschlüsse wurden als DB-9-Stecker ausgeführt, und pro Port sind Datenraten bis zu 460,8 KBaud möglich. Über die Hot-Plug-andPlay-Funktion werden die Schnittstellen nach Anschluss der Windows-98-kompatiblen Box am USB sofort identifiziert und als Standard-COMPorts konfiguriert. Die Spannungsversorgung erfolgt dabei über das Buskabel. Optional ist die Box auch als RS422/ 485Variante erhältlich. Der Preis der DSU-100 liegt bei zirka 415 Mark, die QSU-100 kostet 827 Mark. (gg) sowie ein Feature-Set. Die Lösung lässt sich sowohl gestapelt als auch stand-alone einsetzen. Damit erhalten Unternehmen die Möglichkeit, Full-Function-Switching innerhalb von Workgroups oder EtagenverteilerUmgebungen einzusetzen. Optional integriert das Gerät zwei Slots für modulare Uplinks und/oder stackable Erweiterungsmodule. Damit lassen sich beispielsweise High-Speed-Uplink-Technologien wie GBit-Ethernet einbinden oder auch mehrere Switches stapeln. Zur weiteren Ausrüstung gehören: IGMP Snooping, SNMP und Web-basiertes Management, Support für 802.1Q VLANS, 802.1p Priority Queuing, 8000 MAC-Adress-Table und Redundante Netzteile. Der Preisrahmen beginnt bei zirka 5400 Mark. (gg) Info: Communi-Ports Tel.: 08142/472840 Web: www.communiports.de Info: Cabletron Systems Tel.: 06103/9910 Web: www.cabletron.com/ products/items/ELS100-S24TX2M/ 46 L AN line 4/2000 Unmanaged GBit-Ethernet-Switch AT-GS904SX nutzte Peripheriegeräte dient. Der AT-GS904 ist im Gegensatz dazu rein in GBit-Ethernet-Technik aufgebaut und besitzt vier 1000Base-SXPorts. Die Preise betragen 3838 Mark für den ATGS903 und 4174 Mark für den AT-GS904. (gg) Info: Allied Telesyn International Tel.: 030/4359000 Web: www.alliedtelesyn.co.uk Basismodellen, die eine 10/100-MBit/s-Ethernet-Verbindung mit entweder 24 oder 48 Ports bieten. Dazu kommen noch optional Ethernet-, FastEthernet- und ATM-Erweiterungsmodule. Ein P330-Modell mit integrierter Stromversorgung, das den Bellcore Network Building Standards (NEBS) entspricht, wird für Anwendungen mit wechseln- www.lanline.de netzPRODUKTE/SERVICES AKTIVE KOMPONENTEN den Bedürfnissen verfügbar sein. Der Preis beginnt bei 2995 Dollar. (gg) Info: Lucent Technologies Tel.: 0800/3603000 Web: www.lucent.de SDH-Multiplexer im Miniformat (acht Slots) und NI400 (vier Slots) sind modular aufgebaut und bringen eine Switching-Kapazität von maximal 256 GBit/s mit. Dabei sollen sie zuverlässig bis zu 90 Millionen Pakete pro Sekunde verarbeiten. Die Lösungen unterstützen Netzwerktechnologien von 10/100/1000 MBit/s-Ethernet bis STM-16/OC-48c mit Skalierbarkeit auf STM-64/OC192c und 10 GBit-Ethernet. Switch-Module, Managementmodule und Netzteile sind zwischen beiden Gehäusemodellen austauschbar. Beide Router verfügen darüber hinaus über erweitertes Flash-Memory, zwei PCMCIA-Typ-II-Steck- plätze, Funktionen für “Out-ofBand”-Netzwerkmanagement sowie einen Management- und Routing-Prozessor. Der Listenpreis für einen Net-Iron 400 mit vier Slots beginnt bei 33.595 Dollar. (gg) Info: Foundry Networks Tel.: 06081/686343 Web: www.foundrynet.com/ products.html Der R-STM-1 basiert auf SDH-Übertragungs-Cores (Synchronous Digital Hierarchy) für den Local Loop. Er lässt sich in Zugangsknoten als Terminal-Multiplexer oder als Add-and-Drop-Multiplexer (ADM) implementieren. Damit ermöglicht die Lösung eine Erweiterung des Local Loop auf 100 Kilometer und stellt gleichzeitig eine Übertragungsschicht bereit, die mit regionalen und nationalen Netzen kompatibel ist. Der Multiplexer unterstützt Zugangssysteme wie Remote Subscriber Units, Digital Line Carriers, Passive Optical Networks, Digital Cross Connects und ServiceMultiplexer. Darüber hinaus ist das Produkt kompatibel mit 34 MBit/s- und 45 MBit/s-PDHSignalen, SDH-MikrowellenRelais sowie der vorhandenen SDH-Infrastruktur. Der Preis beginnt bei 7000 Dollar. (gg) Info: RAD Data Communications Tel.: 069/9500220 Web: www.rad-data.de Core-Router Mit den Net-Iron-Routern 400/800 wendet sich der Hersteller vor allem an Web-Hosting-Anbieter und Internet-Service-Provider (ISPs). Die beiden Net-Iron-Modelle NI800 www.lanline.de L AN line 4/2000 47 netzPRODUKTE/SERVICES INTERNET/INTRANET WAP-Übersetzer für Web-Seiten Der zur CeBIT vorgestellte Websphere Transcoding Publisher von IBM übersetzt Web-Seiten einschließlich der dort enthaltenen Grafiken und Bilder in Formate für mobile Endgeräte. Dadurch können Unternehmen bestehende Anwendungen zukünftig auch mobil nutzen, ohne diese anpassen zu müssen. Zudem übersetzt das Programm auch Host- und XML-basierende Daten. Die Software arbeitet entweder als Proxy oder Websphere-Application-ServerServlet. Transcoder werden zudem als Java-Beans ausgeliefert, die bei der Erstellung von neuen Web-Anwendungen eingesetzt werden können. In der Standardkonfiguration ermöglicht der Transcoding-Publisher die Anpassung von HTML-Seiten und XML-Dokumenten für Windows-CE-Geräte, den 3ComPalm-Pilot und traditionelle Web-Browser. Die Software 48 L AN line 4/2000 läuft unter Windows 2000, NT, AIX, Solaris und Linux. Die Lizenzierung erfolgt nach der Zahl der Prozessoren des Servers und kostet pro CPU rund 37.000 Mark. (gh) Info: IBM Tel.: 01803/313233 Web: www.ibm.com/software/ webservers/transcoding E-Mail: halloibm@de.ibm.com Kostenlose ContentManagement-Software Pünktlich zur CeBIT stellte Mindfact Interaktive Medien ihr Content-Management-System Opencms 4.0 als Open Source-Software zum kostenlosen Download unter der Adresse http://www.opencms.com bereit. Opencms ermöglicht Unternehmen die komplette Verwaltung ihrer Website ohne spezielle HTML-Kenntnisse. Die Software ist vollständig in Java geschrieben und arbeitet auf jeder Plattform, für die eine Java Virtual Machine (JVM) verfügbar ist. Die Referenzimplementation von Opencms läuft unter Red Hat Linux 6.1 mit dem Apache-Web-Server, der Servlet Runtime Engine Jserv, der Datenbank Mysql und dem XML-Parser Xerces. Da diese Komponenten ebenfalls frei verfügbar sind, können Unternehmen ohne Lizenzgebühren mit dieser Kombination eine komplett verwaltete Website aufsetzen. Wer lieber auf kommerzielle Software setzt, kann Opencms auch unter Windows NT mit dem Internet-InformationServer und einer beliebigen Datenbank wie beispielsweise Oracle betreiben, für die ein JDBC-Treiber verfügbar ist. Die ersten drei Versionen von Opencms verkaufte Mindfact als kommerzielle Software. Jetzt konzentriert sich das Unternehmen auf Beratungsdienstleistungen rund um Opencms. (gh) Info: Mindfact Tel.: 02234/699-0 Web: www.mindfact.com E-Mail: info@mindfact.com Plattform für dot.com-Anbieter Die neue Version 5.0 des Storyserver von Vignette ermöglicht Großunternehmen und Internet-Firmen den Aufbau einer stabilen, sicheren und skalierbaren E-Business-Plattform. Die neue Version zeichnet sich laut Vignette durch eine Erhöhung des Durchsatzes und der Skalierbarkeit von 30 bis 150 Prozent aus. Zudem soll das Design jetzt auch Schutz vor internen und externen Hacker-Angriffen bieten. Der Hersteller erweiterte zudem die “Personalization Services” um den neuen “Recommendation Agent”. Mit Hilfe des Agenten lernen Web-Anwendungen die Interessen der Benutzer kennen und können die präsentierten Inhalte automatisch an die Bedürfnisse der Besucher anpassen. (gh) Info: Vignette Tel.: 0044 1628/772100 Web: www.vignette.com/CDA/ Site/0,2097, 1-1-10-1115-677 1113,FF.html E-Mail: info@vignette.com www.lanline.de netzPRODUKTE/SERVICES MANAGEMENT Verkabelungsmanagement in Echtzeit Das Verkabelungsmanagementsystem Patchview for the Enterprise von RIT Technologies ist jetzt in der Version 2.0 verfügbar. Neu in der aktuellen Version sind nach Angaben des israelischen Herstellers das Webund das so genannte P-LETInterface (P-LET: Proactive LAN Equipment Typology). Die Lösung integriert Funktionen für Asset-Tracking sowie zur Verwaltung und Dokumentation von Unternehmensnetzen. Patchview for the Enterprise 2.0 automatisiert dabei Fehlersuch-, Wartungs- und Dokumentationsvorgänge im Netz. Ferner soll das System EchtzeitNetzeinsichten von den physikalischen Anschlusskomponenten (Kabel, Dosen, Schränke und Patch-Panels) über die Netzwerkressourcen (PCs, Drucker, Switches und Router) bis hin zu arbeistsplatzspezifischen Informationen (Betriebssystem, MAC-, IP-Adressen und Servicetyp) bieten. Über das Web-Interface lassen sich aus der Ferne mit unter- www.lanline.de schiedlichen Zugriffsrechten Ansichten und Reports aus der zentralen IT-Datenbank abrufen. (pf) Info: RIT Technologies Tel.: 0201/79 87 01 85 Web: www.rittech.com Unix-Netze automatisch dokumentieren Die Software Digger von Maxpert dokumentiert automatisch die Konfigurationsdaten von Unix-Hosts und von zugehörigen eigenständigen Peripheriegeräten im Netz. Dazu zählen Informationen über die installierten Rechner, die Betriebssystemparameter bis hin zu logischen Platteneinteilungen und die Auslastung der Ressourcen im Netz. Auch Anwendungen wie die Datenbanklösung Oracle 7.4 und 8 und Omniback II 3.0 (Backup-Managementlösung unter HP Openview) lassen sich mit der Software automatisch dokumentieren. Der Administrator bedient Digger über einen zentralen Web-Server. Dieser Server erhält die Daten von verteilten Software-Agenten auf den zu dokumentierenden Systemen. Daraufhin aktualisiert und archiviert er automatisch die zugehörigen Datensätze. Dabei fasst er zum Beispiel Konfigurationsdaten von Subsystemen zusammen. Der Web-Server läuft auf HP 9000 unter HP/UX 10.x oder 11.x oder auf einer PCWorkstation unter RedhatLinux 6.x mit Glibc-Version 2 und Kernel 2.2 sowie unter Perl 5.004. Der Browser des Anwenders sollte HTML 4.0 und Javascript 1.2 unterstützen. Die Software dokumentiert automatisch in bestimmten Zeitintervallen oder auf Knopfdruck. Da die Software die einzelnen Konfigurationsversionen abspeichert, kann der Anwender die Historie der verschiedenen Konfigurationen bei einem Host nachvollziehen. Die jährliche Lizenzgebühr für den Digger-Server liegt bei 12.000 Mark; die DiggerAgenten kosten jeweils 3000 Mark jährlich. (db) Info: Maxpert Tel.: 069/50065-0 Web: http://www.maxpert.de E-Mail: Linda.Glaubitt@maxpert.de Netzwerkmanagement in IP-Netzen Die NetzwerkmanagementSoftware Managewise von Novell unterstützt in der neuen Version 2.7 reines IP. Damit entfällt insbesondere die bisherige Notwendigkeit für den Netware-IPX-Kompatibilitätsmodus. Nach Angaben des Herstellers eignet sich Managewise 2.7 zur zentralen Verwaltung von IP-Netzwerken und heterogenen NTund Netware-Umgebungen. Erweitert wurde der Lieferumfang der neuen Version: Sie enthält jetzt alle Agenten für das Management von Netware- und NT-Netzen sowie Mcafee Virusscan und Netshield. Zu den zentralen Funktionalitäten von Managewise 2.7, das auch Novell NDS Edirectory unterstützt, zählen die Bereiche Network-Protection-, Performance- sowie Remote Management. Managewise 2.7 ist zu einem Lizenzpreis von 75 Dollar pro Knoten erhältlich, Upgrades für die Vorgängerversionen werden ebenfalls angeboten. (pf) Info: Novell Tel.: 0211/5631-0 Web: www.novell.com/managewise L AN line 4/2000 49 netzPRODUKTE/SERVICES SCHUTZ/SICHERHEIT Kontrollierter Hacker-Angriff Firewall unter embedded NT Sichere Anmeldung an den NDS Netrecon 3.0 von Axent ist ein Security-Scanning-Tool, das Sicherheitslücken im Netzwerk erkennt, analysiert und dem Administrator meldet. Die Software geht bei ihren Einbruchsversuchen wie ein echtes “Tiger Team” vor, das gleichzeitig mehrere Hacker-Methoden einsetzt, um in ein Netzwerk einzudringen. Um auf dem aktuellen Stand der Schlupflöcher zu sein, kann der Benutzer Updates über das Internet herunterladen. Netrecon unterstützt TCP/IP, IPX sowie NetBEUI und erkennt automatisch alle im Netzwerk verfügbaren Ressourcen. Bei einem Angriff untersucht die Software gängige Netzkomponenten wie Unix-, Windows- und Netware-Server, Windows-PCs, MidrangeSysteme, Router, Gateways, Web-Server, Firewalls und Nameserver auf potentielle Lücken. Besonderen Wert legt der Hersteller auf die Reporting-Funktion seiner Software. So fertigt das Tool seine Berichte unter anderem in HTML, als Word- oder Excel-Dokument an. Schablonen ermöglichen Dienstleistern die branchenspezifische Anpassung der Reports. Da die Ergebnisse eines Angriffs in einer ODBC-Datenbank gespeichert werden, kann der Administrator auch auf Reporting-Werkzeuge von Drittherstellern zurückgreifen. Die Preise für Netrecon beginnen bei 1995 Dollar. Die von dem israelischen Hersteller Netguard vorgestellte Firewall Guardian Pro E-NT ist eine Plug-and-Play-Firewall-Appliance unter embedded Windows NT. Das Gerät beinhaltet Netguards Guardian Firewall-Software, einen Hacker-Schutz, Funktionen zum Bandbreitenmanagement, Network-Address-Translation (NAT) sowie eine Konsole zur Überwachung des Datenverkehrs in Echtzeit. Optional bietet der Hersteller eine VPN-Option auf Basis von Ipsec an. Der Guardian Pro E-NT erlaubt die Integration von Antivirus-Gateway-Software und ermög- Novells Modular Authentication Service (NMAS) soll die Sicherheit im Netzwerk erhöhen, indem die Software den Einsatz verschiedener Authentifizierungslösungen in die NDS (Novell Directory Services) integriert. Statt sich wie bisher mit einem Passwort bei den NDS anzumelden, können Benutzer nun stärkere Authentifizierungsmechanismen wie Smart Cards, physische Tokens oder biometrische Merkmale nutzen. NMAS unterstützen unter anderem Lösungen von Activcard, RSA Security, Keyware Technologies und Datakey. Info: Axent Tel.: 089/995490 Web: www.axent.com/Axent/Products/ E-Mail: Eweber@axent.com 50 L AN line 4/2000 Der Guardian Pro E-NT von Netguard ist eine Firewall-Komplettlösung für kleine Firmen und Unternehmensfilialen licht das Content-Checking von ausgewählten FTP- und HTTPQuellen. Updates der FirewallSoftware sowie des Betriebssystems kann der Administrator remote vornehmen. Netguard vertreibt seine Produkte in Deutschland über PSP Net und Compu-Shack. Der Guardian Pro E-NT ist ab Mitte des Jahres verfügbar und wird rund 4000 Mark kosten. (gh) Info: Netguard/PSP Net Tel.: 06430/2222 Web: www.netguard.com/ GuardianProeNT.html E-Mail: info@psp.net Den “Erkennungsdienst” von Novell gibt es in zwei Ausführungen: Das NMAS-Starter-Pack ermöglicht die zentrale Administration und unterstützt eine Methode des Anwender-Login. Die Enterprise Edition erlaubt das Hintereinanderschalten mehrerer Authentifizierungsmethoden, so dass sich Benutzer beispielsweise zunächst über einen Fingerabdruck und anschließend mit einer Smart Card identifizieren müssen. Zudem hat der Administrator die Möglichkeit, verschiedene Authentifizierungsmechanismen zu klassifizieren. Der Zugriff auf NDS-Partitionen oder Volumes kann so von einer bestimmten Authentifizierung abhängig gemacht werden. Das Starter-Pack ist kostenlos unter der Adresse www.novell.com/products/n mas erhältlich. Die Enterprise Edition kostet für einen Server und fünf Benutzer 995 Dollar. (gh) Info: Novell Tel.: 0211/5631-3131 Web: www.novell.com/products/nmas E-Mail: informationen@novell.com Desktop-Firewall für Windows Biodata stellte auf der CeBIT ihre Desktop-Firewall Sphinx für Windows 98, NT und 2000 vor. Die Software basiert auf einem NDIS-Treiber, der unterhalb der Ebene 3 des OSI-Modells arbeitet. Dadurch ist Sphinx in der Lage, alle Applikationen auf dem PC vor Angriffen aus dem Netzwerk und Internet zu schützen. Administratoren haben die Möglichkeit, den Datenverkehr auf bestimmte Protokolle wie HTTP zu beschränken. Die Software kann zudem Datenpakete der Protokolle IP, IPX und NetBEUI filtern und abfangen. In der Standardversion bietet Sphinx Schutz vor IP-Spoofing. ICMP-Blocking verhindert die Abfrage offener lokaler Ports. Der SYN-Flood-Defender soll Denial-of-ServiceAttacken durch RequestBombardements verhindern. Optional kann der Anwender seine Sphinx-Firewall mit VPN-Funktionalität versehen www.lanline.de netzPRODUKTE/SERVICES SCHUTZ/SICHERHEIT und einen verschlüsselten Tunnel zu Biodatas Firewall Bigfire Plus aufbauen. Die Software ist ab sofort für rund 140 Mark pro Arbeitsplatz erhältlich. (gh) Info: Biodata Tel.: 06454/9120-0 Web: www.biodata.com/de/ solutions/internet.de.chtml Datenkiller für Festplatten Der Dataeraser 2.0 von Ontrack ist ein selbstbootendes und betriebssystemunabhängiges Tool zum schnellen und sicheren Löschen aller Daten einer Festplattenpartition oder der gesamten Festplatte. Der Dataeraser überschreibt alle Daten einer Festplatte und macht auf diese Weise die Wiederherstellung unmöglich. Daher eignet sich das Tool für Dienstleister und Unternehmen, die sicherstellen wollen, dass sämtliche Daten auf alten PCs vor der Weitergabe wirklich entfernt wurden. Die “Professional-Version” der Software ist seit der CeBIT für 380 Mark erhältlich. (gh) Info: Ontrack Tel.: 07031/644-0 Web: www.ontrack.de/ DataEraser/index.html E-Mail: info@ontrack.de Zugangskontrolle für Extranet-Portale Domainguard Enterprise 1.0 von Hewlett-Packard ist eine Lösung für die Zugangskontrolle zu Extranet-Portalen. Die Software ermöglicht die zentrale Administration von rollenbasierenden Zugriffen und kontrollierten Einzelanmeldungen für alle WebObjekte auf mehreren Microsoft-IIS/NT-Web-Servern. Domainguard stellt Entwicklern eine COM-API zur Verfügung, über die sie die Funktionen für Zugangskontrolle und Anmeldung in neue und vorhandene Web-Applikationen integrieren können. Laut Hersteller soll sich die Lösung innerhalb von drei Stunden in die meisten Anwendungen implementieren und konfigurieren lassen. Die Skalierbarkeit der Lösung garantiert die Unterstützung von LDAP-Servern. Die Administration erfolgt durch einen beliebigen Web-Browser mit Java-Unterstützung. Domainguard Enterprise 1.0 ist ab sofort verfügbar. Der Preis richtet sich nach der jeweiligen Konfiguration. (gh) Info: Hewlett-Packard Tel.: 0180/5326222 Web: www.hp.com/security/ products/domainguard/ www.lanline.de L AN line 4/2000 51 netzPRODUKTE/SERVICES MESSAGING E-Mail-Server für Windows Der Mdaemon von Alt-NTechnologies ist ein leistungsstarker E-Mail-Server für die Windows-Plattform. Über eine Dial-up-Verbindung holt sich die Software von einem Internet-Service-Provider (ISP) sämtliche E-Mails ab, die an eine bestimmte Internet-Domain gesendet wurde. Anschließend verteilt Mdaemon die elektronische Post auf die lokalen Postfächer der Mitarbeiter im Unternehmen. Die neue Version 3.0 unterstützt neben POP3Clients nun auch IMAP4-Software und verwaltet in der ProVersion mehrere Domains. Ein Spam-Blocker lehnt WerbeMails automatisch ab und aktualisiert seine Liste der unerwünschten Absender selbstständig über Anti-Spam-Dienste wie beispielsweise ORBS (www.orbs.org). Ein weiteres Novum des Release 3.0 ist das Web-basierende E-Mail-Interface Worldclient, mit dem Benutzer ihre E-Mails in einem 52 L AN line 4/2000 beliebigen Browser verwalten können. Schließlich unterstützt Mdaemon den Versand von E-Mails an Pager und Mobiltelefone, indem die Software Nachrichten an SMS-Gateways weiterleitet. Eine 50Mailbox-Version der Software kostet rund 920 Mark, für die Pro-Version sind 1230 Mark fällig. (gh) der Hersteller, indem er dem Gerät einen RAID-5-Controller, SCSI-Festplatten, ECCSpeicher, redundante Netzteile und eine integrierte USV spen- während das Gerät wahlweise im Unternehmen oder beim ISP steht. Die kleinste Version verwaltet 300 E-Mail-Accounts und eignet sich für mit- Info: Eulink Tel.: 07031/71860 Web: www.mdaemon.de E-Mail: nord@eulink-software.de Der Internet-Messaging-Server von Mirapoint verwaltet mehr als 30.000 E-Mail-Accounts Messaging-Server für ISPs Die zur CeBIT vorgestellte neue Version 2.0 des InternetMessaging-Servers von Mirapoint ist eine Kombination aus Hard- und Software zur Abwicklung von hochvolumigen E-Mail-Verkehr. Als dedizierte “Appliance” mit eigenem Betriebssystem zeichnet sich der Server durch eine hohe Verfügbarkeit aus. Die erreicht diert. Der Server bietet dem Anwender ein Administrationsmodell, das Network Operation Center (NOC) Administratoren, Domänenadministratoren und Endanwender genau definierte Zugangsberechtigungen bietet. Diese Trennung ermöglicht Unternehmen das Outsourcing bestimmter Administrationsbereiche an Internet-Service-Provider (ISP), telständische Unternehmen. Das größte Gerät bedient über 30.000 E-Mail-Nutzer und soll regionalen ISPs E-Mail-Hosting und IMAP4-Dienste ermöglichen. Die Listenpreise für die Messaging-Server beginnen bei 115.000 Mark. (gh) Info: Mirapoint Tel.: 0044 1753/895411 Web: www.mirapoint.com/ products/servers/index.asp E-Mail: info@mirapoint.com www.lanline.de netzPRODUKTE/SERVICES VERKABELUNG Rundum symmetrische Schränke Bei dem quadratischen Schranksystem Varirack von Apra-norm kann der Anwender sämtliche Verkleidungsteile des Systems an beliebigen Seiten in die Aluminiumecksäulen stecken. So lassen sich auch Schränke mit vier Türen zusammenbauen. Das System eignet sich für metrische und 19-Zoll-Profilschienen. Dach- und Bodenbleche bestehen aus Stahl und die Säulen aus einem chromatierten Funktions- und einem lackierten Designprofil (beide Aluminium), die ineinander gerastet werden. Ein Standard-LANSchrank (zwei Meter hoch und 800 mm Kantenlänge) kostet zum Beispiel rund 1450 Mark und mit aktiver Belüftung etwa 130 Mark mehr. (db) Info: Apra-norm Tel.: 06592/204-0 Web: http://www.apra.de Mediakonverter für Gebäude-Backbones Der Mediakonverter 10/100MBit/s-SX von Transition Networks unterstützt Autonegotiation und eignet sich auf der Kupferseite für 10Base-T sowie 100 Base-TX und auf der Glasfaserseite für den 10BaseFL- sowie den 100Base-SXStandard. Das sind Übertragungen via Multimodefasern (62,5- oder 50-µm-Fasern) bis 300 Meter bei einer Wellenlänge von 850 nm. Der Konverter ist als Stand-alone-Gerät oder als Einschubkarte für das Media-Conversion-Center-Rack des Herstellers lieferbar. Beide Versionen verfügen über einen www.lanline.de RJ45-Anschluss und zwei LWL-Anschlüsse (wahlweise ST, SC oder MT-RJ). Der deutsche Distributor AMS Technologies bietet das Stand-aloneGerät für rund 450 Mark an und die Einschubkarte für etwa 420 Mark. (db) Info: AMS Technologies Computech Division Tel.: 089/89577-0 Web: http://www.transition.com/products/mediacon/etxsx02.html Preiswerte ISDN-Verkabelung Die ISDN-Verkabelung ISDN-Star 1/4 von Telegärtner kommt jetzt ohne aktive Komponenten aus, sodass der Anwender damit den ISDN-S0Bus für 60 Mark (Listenpreis für das Tischgerät) in eine physikalische Sternstruktur integrieren kann. Der ISDN-Star wird via Patch-Kabel oder Schneidklemme direkt mit dem Basisanschluss der Telekom verbunden. An das Gerät kann der Anwender dann entweder direkt bis zu vier Leitungen zu den Anschlussdosen der Teilnehmer legen oder den ISDN-Star in eine strukturierte Verkabelung integrieren. Die Kabellänge darf pro Bus inklusive der Leitung zum Basisanschluss maximal 100 Meter betragen. Bei Kategorie-5-Kabel dürfen das insgesamt maximal 400 Meter sein, bei Kategorie3-Kabel höchstens 300 Meter. Es dürfen maximal zwölf Dosen mit acht Anschlussgeräten an den ISDN-Star angeschlossen werden. Das Gerät gibt es als Tischgerät oder als 19-ZollEinschub. (db) Info: Telegärtner Tel.: 07157/125-100 Web: http://www.telegaertner.com netzPRODUKTE/SERVICES SPEICHERSYSTEME Speichersubsysteme managen Die Software-Lösungen SAN-Tricity und SAN-Share dienen zum zentralisierten Management und zur Konsolidierung von Meta-StorSpeichersubsystemen in Storage Area Networks (SANs). Über eine beliebige Konsole können Administratoren mit SAN-Tricity eine Vielzahl von Meta-Stor-Systemen verwalten und Speicherplatz nach Bedarf zuordnen, umverteilen oder erweitern. Die Lösung verfügt über eine Java-basierte grafische Oberfläche. Funktionen wie automatische Device-Erkennung, One-Button-Konfiguration sowie die Migration von Daten zwischen verschiedenen RAID-Leveln eines Systems erleichtern nach Herstellerangaben die dynamische Erweiterung oder Verminderung der Speicherressourcen. Die Array-basierte Partitionierungslösung SAN-Share teilt ein Speichersystem in bis zu acht virtuelle Systeme auf und weist die einzelnen Partitionen bestimmten Konfigurationen zu. Dadurch kann eine beliebige Zahl von Servern oder Clustern gemeinsam auf ein Array zugreifen. Jedes virtuelle System eignet sich zum Booten und unterstützt eine Vielzahl an Hosts. Anders als Hostbasiertes LUN-Masking oder Switch-basiertes Zoning ordnet SAN-Share über seine Volume-to-LUN-Funktion jedem Server oder Cluster ausschließlich eine bestimmte Partition zu. Der Datenzugriff wird über den Controller auf Storage-AreaLevel geregelt, nicht über ei- 54 L AN line 4/2000 nen Switch oder Server. Das verhindert, dass neu installierte oder nicht autorisierte Server falsche Partitionen ansteuern. SAN-Tricity kostet 4635 Dollar, der Preis für SAN-Share liegt bei 4665 Dollar. (gg) Info: Meta-Stor Storage Solutions Tel.: 089/458330 Web: www.metastor.com Autoloader-Lösung nach DDS-4-Standard Der Autoloader HP SuperStore DAT 40x6 arbeitet mit sechs Bändern mit je 40 GByte Kapazität nach dem DDS-4-Standard. Das Gerät wurde für kleine und mittle- ledigt. Zusätzlich verfügt das System über eine BetriebsSoftware, die volle oder defekte Bänder erkennt und automatisch auf die nächste Kassette umschaltet. Die so genannte “One-Button-Disaster-Recovery” (OBDR) sorgt nach Angaben des Herstellers dafür, dass alle Daten und Konfigurationen per Knopfdruck nach einem Systemabsturz wiederhergestellt werden. Der Autoloader unterstützt unter anderem Windows NT, Windows 2000, Netware 5 und Redhat Linux. Yosemite Tape-Ware gehört als Backup-Software gratis zum Lieferumfang. (gg) Info: Hewlett-Packard Tel.: 0180/5326222 Web: www.hewlett-packard.de/ massensp/dat/dlt40_6i.html Hochleistungsfestplatte HP Super-Store DAT 40X6I/E re Unternehmen konzipiert und kostet in der internen Variante zirka 8080 Mark, während die externe Version für 8900 Mark verkauft wird. Die Lösung erreicht bei einer angenommenen Komprimierungsrate von 2:1 eine Übertragungsrate von bis zu 6 MByte. Damit ist das Speichern von 40 GByte Daten in weniger als zwei Stunden er- Mit einer Spindelgeschwindigkeit von 15.000 Umdrehungen erreicht die Cheetah X15 eine durchschnittliche Suchzeit von 3,9 Millisekunden. Diese Leistung entspricht dem Lesen des Gesamtwerks von William Shakespeare in weniger als 0,15 Sekunden. Damit eignet sich diese Festplatte für Anwendungsgebiete, in denen es auf hohe Transaktionsleistung ankommt. Die Speicherkapazität des Laufwerks liegt bei 18 GByte und die Datentransferraten betragen bis zu 48 MByte/s. Darüber hinaus stehen CacheOptionen von 4 und 16 MByte sowie eine Ultra160oder Zwei-GBit-Fibre-Chan- nel-Schnittstelle zur Verfügung. Die Cheetah X15 benötigt die gleiche Energie wie die Cheetah-Modelle mit 10.000 Umdrehungen. Auch die Kühlanforderungen sind gleich. Der Preis liegt unter 1000 Dollar. (gg) Info: Seagate Technology Tel.: 089/14305000 Web: www.seagate.com/cda/newsinfo/newsroom/releases/article/0,1247, 358,00.html 30 GByte USB-Laufwerk Das Echo USB30 ist ein ADR-Wechselspeichersystem für den USB-Anschluss, das bei einer Datenkompressionsrate von 2:1 eine Kapazität von 30 GByte bereitstellt. Die Übertragungsrate liegt beim gleichen Kompressionsverhältnis bei 0,85 MByte/s. Der Hersteller wendet sich nach eigenen Angaben mit diesem Produkt vor allem an Anwender von Soho-PCs und Laptops, die ein leicht zugängliches Backup-System auf Windows 98-Basis benötigen. Die Lösung wird mit der Software Onstream Echo 3.0 für Windows ausgeliefert. Diese Backup-Software integriert den Zugriff über die Laufwerksbezeichnung mit der Bandtechnologie und macht so Zugriff auf Backup-Dateien direkt vom Windows-Explorer aus möglich. Das Laufwerk kostet rund 1020 Mark, der Stückpreis für ein 30-GByte-ADR-Medium liegt bei 105 Mark. (gg) Info: Onstream Europe Tel.: 0044/1628401705 Web: www.onstream.com/ desktop/usb30_e.html www.lanline.de netzPRODUKTE/SERVICES HOST-ANBINDUNG Metaframe 1.8 für Windows 2000 Computerlinks hat mit Metaframe 1.8 für Windows 2000 die neueste Version der Citrix-Software vorgestellt. Neu ist unter anderem die Integration des ICA-Clients in einen Standard-Web-Browser. Citrix Nfuse ist der Name dieses neuen Web-Portals, das den Zugriff auf alle Anwendungen via Internet ermöglicht. Spezielle ManagementTools sollen die Skalierbarkeit der IT-Infrastruktur erhöhen und den Support vereinfachen. Alle auf verschiedenen Servern verteilten Applikationen lassen sich von einem zentralen Punkt aus verwalten. Durch Tools wie die “Program Neighborhood” werden Programmsymbole über ein Fenster in die Oberfläche des lokalen Desktops oder in dessen Startmenü integriert. Zusätzlich kann auch der Zugriff auf jede einzelne Applikation kontrolliert werden. Die Resource-Management-Services erlauben Kontrolltests, System-Monitoring und das Erstellen von BillingReports. Die Citrix-Installation-Management-Services automatisieren den Installationsprozess von Applikationen, indem diese auf allen angegebenen Citrix-Servern eines Unternehmens repliziert werden. Zur Lastverteilung bietet Citrix die Load-Balancing-Services an, mit der sich eine Server-Farm wie ein einzelner großer Rechner verhalten und entsprechend einfach verwalten lassen soll. (mw) Der Host lernt laufen Unternehmendaten über Palm Pilot oder Windows-CEGeräte abzurufen, ermöglicht das neue Palmframe-System von Attachmate. Im Palmframe steckt die E-Vantage HostPublishing-Technologie des Herstellers. Mit ihrer Hilfe werden die Host-Informationen in HTML-Daten konvertiert, die anschließend über einen Avant-Go-Server angepasst und an das Handheld-Gerät geschickt werden. Je nach Ausführung des Palmframe-Systems lässt sich der Datenab- gleich über die Docking-Station des Palmtops oder das Internet durchführen. Das Attachmate-Palmframe-System wird für verschiedene BusinessProzesse angeboten. (mw) Info: Attachmate International Sales Tel.: 089/99351-0 Web: www.attachmate.com info Computerlinks Tel.: 089/93099-0 Web: www.computerlinks.de www.lanline.de L AN line 4/2000 55 netzTECHNIK VOICE OVER IP Sprachqualität in IP-Netzwerken Solange Telefongespräche im letzten Jahrhundert über ein eigenes Netz geführt wurden, brauchten sich Anwender wenig Gedanken über die Qualität und Zuverlässigkeit der Verbindungen zu machen, war doch das Telefonnetz eigens dafür ausgelegt. Mit dem Zusammenwachsen von Sprach- und Datennetzen hat sich dies geändert. Voraussetzung für den Einsatz von VoIP (Voice over IP) ist neben der unbestrittenen Kosteneinsparung in erster Linie die Qualität der Sprachübertragung. Ein Anwender wird sich schwerlich für VoIP begeistern können, wenn die Sprachqualität geringer ist als die der herkömmlichen Telefonie. etzwerkverantwortlichen stellt sich deshalb häufig die Frage, ob ihr bestehendes Netzwerk VoIP-tauglich ist, oder ob eine gewisse Sprachqualität erst nach einer Umstrukturierung erreicht werden kann. In traditionellen Netzwerken nahm jeder Sprachkanal eine garantierte Bandbreite ein N DELAY Im Gegensatz zu Broadcast-typi- schen Übertragungen (Rundfunk) gelten für ein Telefongespräch höhere Anforderungen an das Delay. Die meisten Nutzer einer Telefonverbindung bemerken bereits bei Überschreitung von 250 ms des Round-Trip-Delays (Hin- und Rückverzögerung) eine Verschlechterung der lacht, wenn Sie bereits das Gespräch beendet und den Raum verlassen haben. LANs und WANs sind historisch bedingt nicht dazu ausgelegt, ein bestimmtes Delay einzuhalten. Ein zusätzliches Delay von 200 ms beim Empfang einer E-Mail oder beim Aufruf einer Web-Page wird nicht registriert. In Zukunft, wenn Sprache und Daten sich das gleiche Netzwerk teilen, wird sich dieses Delay bei der Sprachübertragung bemerkbar machen. Um die Verzögerung im eigenen Netzwerk zu bestimmen, kann das RoundTrip-Delay mit einem Protokoll-Analyzer oder für eine erste Abschätzung durch Ping-ICMP-Echo-Requests gemessen werden. Von hoher Wichtigkeit ist es jedoch, nicht nur zu wissen, wie groß das Delay im Netzwerk ist, sondern an welcher Stelle die größte Verzögerung auftritt. Aufschluss darüber gibt die Latenzzeitmessung an aktiven Komponenten. Dazu wird der zu messende Switch, Router oder auch Firewall “in die Zange” genommen, das heißt, es wird die Zeit gemessen, die für die Verarbeitung eines Pakets innerhalb der aktiven Komponente vergeht. Dies macht sowohl in der Planungsphase, beim Vergleich mehrerer aktiven Komponenten als auch im laufenden Betrieb Sinn. Je nach Art und Konfiguration der aktiven Komponente kann ein Unterschied in der Sprachqualität nachgewiesen werden. JITTER Ein weiterer wichtiger Parameter, Bild1. Entstehung von Jitter (beispielsweise 64 kBit/s bei ISDN-BKanälen). In heutigen LANs kann oft keine garantierte Bandbreite zur Verfügung gestellt werden. Beim Durchlaufen von IP-Netzwerken müssen die Sprachpakete neuen Kriterien gerecht werden, die die Sprachqualität entscheidend beeinflussen. Dazu zählen die Parameter Delay, Jitter, Paketverlust und Latenzzeit, die in der Vergangenheit nie größere Bedeutung in LANs erlangt hatten. 56 L AN line 4/2000 Sprachqualität. Das typische One-WayDelay (Einwegeverzögerung) liegt bei etwa 150 ms, welches in der ITU-T-G.114 Empfehlung definiert ist. Oberhalb dieses 150-ms-One-Way-Delays bemerken Telefonierer eine gewisse Unsicherheit der Verbindung, gepaart mit gleichzeitigem Redebeginn beider Teilnehmer. Bei 500 ms Round-Trip-Delay und mehr werden Telefongespräche unbrauchbar. Dies ist meist dann der Fall, wenn Ihr Gesprächspartner erst dann über Ihren Witz der sich auf die Sprachqualität auswirkt, ist die Inter Arrival Time, die auch als Jitter bezeichnet wird. Während das Delay die Zeit beschreibt, die die Sprache im Netzwerk verbringt, so ist Jitter ein Maß für die Regelmäßigkeit der empfangenen Sprachpakete. Typische Sender generieren Sprachpakete mit einer konstanten Rate. Die Paket-zu-Paket-Verzögerung, die durch das Netzwerk eingefügt wird, ist unterschiedlich zwischen den Paketen. Das Ergebnis: Pakete, die auf der Senderseite mit gleichem Abstand generiert wurden, kommen auf der Empfängerseite in unterschiedlichen Abständen an. www.lanline.de netzTECHNIK Durch Vorschalten eines Jitter-Buffers werden die unregelmäßig ankommenden Pakete in regelmäßigen Abständen an den Empfänger weitergeleitet. Weiterhin ist der Jitter Buffer zuständig für das Ordnen der Pakete durch Überprüfen der Sequence-Nummern innerhalb des RTPProtokolls (Real Time Transport Protocol). Der Nachteil hierbei ist jedoch das Entstehen eines zusätzlichen Delays. Die Funktion des Jitter Buffers ähnelt der eines Wartezimmers. Patienten, die zu festgelegten Zeitpunkten Arzttermine haben, kommen in unregelmäßigen Zeitabständen an und werden im Wartezimmer in der richtigen Reihenfolge in möglichst festen Zeitabständen zum Arzt weitergeleitet. Dies ist erfreulich für den Arzt (Empfänger), denn sobald ein Patient (Sprachpaket) abgefertigt ist, kommt der nächste zur Tür herein. Allerdings geht dies auf Kosten der Patienten, die dafür Wartezeit in Kauf nehmen müssen. www.lanline.de Diese Vorgehensweise ist vergleichbar mit dem Empfänger, der die Pakete in regelmäßigen Zeitabständen empfängt, die aber davor im Jitter Buffer eine Verzögerung erfahren haben und somit für das Ansteigen des Delays mit verantwortlich sind. Die Kalkulation des Jitter Buffers muss also in die Berechnung des Gesamt-Delays der Übertragung mit einbezogen werden. Sie ist konfigurierbar und sollte für verschiedene Netzwerkbedingungen angepasst werden. Ausreichende Erkenntnisse über die Größe des Jitter Buffers liefert eine Messung der Inter Arrival Time. Der Jitter Buffer wird üblicherweise auf ein ganzes Vielfaches der gemessenen Inter Arrival Time gesetzt. Es ist nichts Ungewöhnliches, dass der Jitter Buffer eine Größe von 80 ms je Übertragungsrichtung beträgt. Beim Design oder Optimieren eines IP-Netzwerks ist es daher sehr hilfreich, das One-Way-Delay aus der Summe der einzelnen Delays zu berechnen. Wird ein Netzwerk auf sein Jitter-Verhalten hin untersucht, so sind nicht nur die zeitlichen Abstände der ankommenden Sprachpakete auszuwerten. Eine korrekte Messung des Jitters schließt die Beachtung von – Silence Suppression, – Paketverlust und – Out of Sequence Errors mit ein. Mit Hilfe der Silence-Suppression-Technik ist es möglich, während Gesprächspausen Datenpakete zu übertragen. Da dies bis zu 50 Prozent der Bandbreite ausmacht, ist die Erkennung des Silence-Suppression-Bits im RTPHeader für die Auswertung des Jitters von großer Bedeutung. Sprachpausen im Sekundenbereich werden ansonsten dem Jitter-Verhalten der Übertragungsstrecke angelastet. Auch Out-of-Sequence-Pakete beeinflussen die Jitter-Messung negativ, wenn L AN line 4/2000 57 netzTECHNIK sie nicht gesondert erkannt und mit in die Kalkulation einbezogen werden. Als Beispiel dient hierzu Bild 2: Paket 1 wird zum Zeitpunkt 0 gesendet und zum Zeitpunkt 100 empfangen, Paket 2 zum Zeitpunkt 20 gesendet und zum Zeitpunkt 140 empfangen und Paket 3 zum Zeitpunkt 40 gesendet und zum Zeitpunkt 120 empfangen. Die Pakete erreichen den Empfänger zu den Zeitpunkten 100, 120 und 140. Der Jitter wäre identisch 0 bei Nichtbeachtung der Sequence-Nummer. Unter Beachtung der SequenceNummer ergibt sich eine 40-ms-InterArrival-Time zwischen Paket 1 und 2 sowie 20-ms-Inter-Arrival-Time zwischen Paket 2 und 3. überlastete Verbindungen, erhöhte Anzahl an Kollisionen oder auch Layer-1-Errors sein. Dies resultiert im Endeffekt in einer Verschlechterung der Sprachqualität. PAKETVERLUST Die gleiche Problema- SPEECH QUALITY NETWORK TEST Bild 2. Jitter unter Berücksichtigung von Out-of-Sequence-Paketen tik gilt für den Paketverlust. Bereits der Netzwerkadministratoren stellt sich die Verlust eines einzelnen Pakets kann zu Frage, ob ihr Netzwerk den zukünftigen Fehlinterpretationen bei der Jitter-Mes- Anforderungen der Sprachübertragung sung führen. Werden zum Beispiel drei Pakete zu den Zeitpunkten 0, 20 und 40 ms gesendet, und das zweite Paket ging während der Übertragung verloren, so wird der Jitter unter Nichtbeachtung der PacketSequence-Nummer 40 ms betragen; sogar dann, wenn das Netzwerk keinen Jitter verursacht hat. Paketverlust ist ein durchaus normales Phänomen in Netzwerken. Dieser wird immer dann zu einem Problem, wenn der prozen- Bild 3. Messung von Paketverlust und Out-of-Sequence-Paketen tuale Anteil der verlorenen Pakete einen Schwellwert von zirka fünf Prozent entspricht. Dies kann sehr einfach überschreitet oder in so genannten durch einen Speech-Quality-NetworkPacket-Bursts ausartet. In solchen Si- Test festgestellt werden. Während eines tuationen wird der beste Codec es nicht solchen Tests werden Parameter wie Jitschaffen, den Paketverlust vor dem An- ter und Paketverlust gemessen. Dazu ist wender zu verbergen. Ursachen können es noch nicht einmal notwendig, VoIP- 58 L AN line 4/2000 Endgeräte im Einsatz zu haben, denn das notwendige Equipment wird während der Messung bereitgestellt. Ein solcher Test sollte auch das Aufzeichnen des Sprachsignals an verschiedenen Stellen im Netzwerk beinhalten, um einen eventuellen Qualitätsunterschied hörbar zu machen. Alternativ sollten an einem bestehenden IP-Netzwerk Optimierungen wie Jitter-BufferEinstellungen messtechnisch ermittelt werden. Unter Laborbedingungen ist es sogar möglich, den Einfluß von Jitter, Delay und Paketverlust auf die Sprachqualität nachzubilden. Damit können Netzwerkverantwortliche eigene firmeninterne Grenzwerte für Delay, Jitter und Paketverlust festlegen, bei denen die individuellen Applikationen noch zufriedenstellend arbeiten. Als Entscheidungsgrundlage dient hierbei die Aufzeichnung eines VoIP-Gesprächs unter Berücksichtigung der beschriebenen Parameter. Mit Hilfe eines solchen Speech-Quality-Network-Tests wird bereits heute festgestellt, ob ein Netzwerk den zukünftigen Anforderungen der Sprachübertragung entspricht. Um auch im neuen Jahrhundert die Qualität und Zuverlässigkeit, die von Telefonanlagen her bekannt ist, in IP-Netzwerken zu gewährleisten, sollten Speech-Quality-Network-Tests in der Planungsphase sowie bei Umstrukturierungen mit einbezogen werden. (Peter Gessner/mw) Dipl.-Ing. Peter Gessner (E-Mail gess ner@ghmt.de) ist Systemanalyst IT bei der GHMT mbH in Bexbach. www.lanline.de netzTECHNIK CLIENT-MANAGEMENT IM NETZ DER ZUKUNFT Windows 2000 und Software-Verteilung Das Management heterogener Welten wird auch in Zukunft die Tätigkeit des Systemadministrators bestimmen. Kürzere Software-Lebenszyklen und eine steigende Anzahl unterschiedlicher Geräte vom Server über den Laptop bis zum PDA stellen neue Anforderungen an das ClientManagement. iele Unternehmen haben gerade die Y2K-Umstellung erfolgreich bewältigt, da klopft Microsoft bereits mit einem neuen Betriebssystem an die Tür. Windows 2000 bringt für den Einsatz im Unternehmen zahlreiche Verbesserungen. Der schon länger erkennbare Trend, vormals eigenständige System-Tools und Technologien in das Betriebssystem zu integrieren, setzt sich in Windows 2000 konsequent fort. Die wichtigste Neuerung ist wohl “Active Directory”. Active Directory erweitert das frühere Domain-Konzept von Windows NT massiv. Der neue Ansatz sorgt laut Analystenmeinung für ein deutlich vereinfachtes Systemmanagement. Dafür sorgen unter anderem erste Komponenten aus Microsofts “Zero Administration Workstation” (ZAW), die sich in Windows 2000 finden. So adressiert das neue Microsoft-Betriebssystem erstmals eines der Kernprobleme der Systemadministration, die Software-Verteilung. Windows 2000 erlaubt über Active Directory im Zusammenspiel mit anderen neuen Features die Remote-Installation von Applikationen. Windows 2000 lässt sich sogar selbst Remote installieren, da Microsoft jetzt auch Abläufe, die vor der eigentlichen OS-Installation anfallen, sogenannte Pre-OSTasks sowie Aufgaben der Client-Konfiguration über die ZAW-Komponenten zur Verfügung stellt. Unter Windows 9x beziehungsweise NT 4.0 war dies selbst mit SMS unmöglich. V 60 L AN line 4/2000 SOFTWARE-LEBENSZYKLEN WERDEN IMMER KÜRZER Den Anwendern stellt sich jetzt die Frage, wann der richtige Zeitpunkt zum Umstieg auf Windows 2000 ist. Hier scheiden sich die Geister. Einige Analysten raten, zumindest das erste Service-Pack abzuwarten. Dieses Die Funktionsweise von ON Command CCM wird jedoch, bedingt durch jetzt schon bekannte Sicherheitslücken im Active Skripting und das Feedback aus der Betaphase, schon relativ kurz nach der Auslieferung von Windows 2000 erwartet. Es könnte also sinnvoll sein, noch etwas län- ger zu warten. Noch ein anderer Faktor hält die Anwender zunächst vom Umstieg ab: Durch die integrierten Management-Tools wächst die Komplexität des neuen Betriebssystems. Laut PC Week besteht Windows 2000 aus mehr als 30 Millionen LOC (Lines of Code). Bei Windows NT 4.0 waren es noch 16 Millionen, und Novells Netware 5.0 umfasst zirka zehn Millionen. Die Giga Group prognostiziert daher, es werde noch Jahre dauern, bis Windows 2000 die für den Einsatz in Unternehmen erforderliche Stabilität erreicht hat. Hinzu kommt, dass die neuen Features wie etwa die Software-Verteilung nur in einer homogenen Windows-2000-Welt funktionieren. Die Remote-Installation von Anwendungen auf anderen Client-Systemen beherrscht das systemeigene Verteilungs-Tool “Intellimirror” nicht. Außerdem muss die Software, die über Intellimirror auf Clients verteilt wird, in einem speziellen Paketformat vorliegen. Die Applikationsanbieter sind also gezwungen, neben einer Setup-Variante für Nicht-Windows2000-Systeme spezielle Routinen auf die Setup-CD zu brennen. Liegen diese nicht vor, muss der Anwender die notwendigen Packages selbst erstellen. Aufgrund dieser Einschränkungen lohnt es sich also, vorhandene System-Tools etwa für das Client-Management nicht einfach ad acta zu legen. Zum einen werden Windows-NT- und auch Windows-9x-basierte Client-Systeme nicht so schnell aus der Unternehmenslandschaft verschwinden. Zum anderen wird Windows 2000 auch in Zukunft nicht die einzige OS-Plattform im Server-Markt sein. Das Marktforschungs- www.lanline.de netzTECHNIK institut International Data Corporation (IDC) prognostiziert beispielsweise, dass Unix in den kommenden fünf Jahren den Markt im Bereich der kommerziellen Server-Systeme weiterhin dominiert. INVESTITIONEN IN DAS SYSTEMMANAGEMENT Daher müssen System- administratoren die Heterogenität in der Systemlandschaft bei ihren Investitionen Lösungen wie “ON Command CCM” setzen daher auf eine Push-Strategie, bei der die Administration den Zeitpunkt des Updates beziehungsweise der Software-Installation vorgibt. So lassen sich die Rechner je nach Netzstruktur und verfügbarer Bandbreite schrittweise umrüsten. Bei einer Wake-on-LAN-fähigen Netzkarte schaltet der ON-Command-CCM-Server den Rechner sogar von CD-ROMs mit einem Software-Depot für mobile User. Bei der Einwahl werden dann nur noch Setup-Skripte an den jeweiligen Desktop übertragen. Diese fordern den Remote-User dann zum Einlegen der richtigen CD auf. Damit entfällt der teure und zeitaufwendige Weg, Software über Online-Verbindungen zu übertragen. FAZIT Windows 2000, NT, 98 und 95 Statusüberwachung und individuelle Konfiguration beim Rollout von Windows 2000 in Administrations-Tools berücksichtigen. Das Beispiel Software-Verteilung zeigt, dass unabhängige Lösungen auch in Zukunft ihre Daseinsberechtigung nicht verlieren. Windows 2000 setzt beim Thema Software-Distribution auf eine Strategie, bei der der User sich manuell in das Netzwerk einloggen muss, bevor eine neue Software vom InstallServer auf den Client übertragen werden kann. Für die Administration kann dies in einer Katastrophe enden, da die Übertragung größerer Datenmengen auf Anwenderwunsch im LAN zu unvorhersehbaren Belastungen führt. Das morgendliche Login einer ganzen Abteilung kann beim Einspielen einer neuen Software schnell zum Kollaps im Netz führen. Wenn mehrere 100 Benutzer gleichzeitig den Download anstoßen, ist schnell das gesamte Netz gefährdet. 62 L AN line 4/2000 Remote ein und führt die Installation ohne einen Nutzereingriff vor Ort, beispielsweise über Nacht, durch. Hinzu kommt ein weiterer Trend, den Microsoft mit dem neuen Windows 2000 außer Acht lässt: Nicht nur die OSWelt bleibt heterogen, parallel steigt die Zahl der Hardware-Komponenten in der IT-Landschaft. Neben Server und PC hat sich der Laptop längst als mobiles System etabliert. Gerade mobile User bleiben beim Client-Management oft außen vor. Sowohl für sie als auch für die wachsende Zahl an Heimarbeitsplätzen gelten ganz andere Bedingungen. Ob per Handy oder ISDN, die Bandbreite bei der Firmeneinwahl ist relativ gering und erschwert eine zentral organisierte Software-Distribution. Antworten bieten auch hier externe Anbieter. So erlauben leistungsfähige Lösungen beispielsweise das Erstellen sowie Unix als dominierende ServerPlattform stellen unterschiedliche Anforderungen an das IT-Management. Die Administration muss daher auf Lösungen setzen, die mit diesen heterogenen Welten umgehen können. Flexibilität bei der Systemplanung und -wartung spielt dabei die wichtigste Rolle, denn welche Systeme und welche Software zum Einsatz kommen, sollte weiterhin in der Entscheidungskompetenz des Kunden und nicht in der des Anbieters liegen. Viele Software-Hersteller haben dies erkannt. Einzig Microsoft setzt weiterhin auf Homogenität. Fakt dabei ist, dass Microsoft mit Windows 2000 und den systemeigenen Management-Tools alles daran setzt, im Unternehmen eine homogene Welt zu schaffen. So kommen Tools wie Intellimirror oder der Systemmonitor nur in einer reinen Windows2000-Umgebung richtig zum Tragen. In Mixed-Environments sind sie praktisch wertlos. Heterogenität beherrscht die Praxis und das wird – glaubt man den einschlägigen Analysten – auch in Zukunft so bleiben. Neue Geräte wie PDAs, Handys wie der Nokia Communicator oder Embedded-Systeme bereichern die Welt der IT-Komponenten und der eingesetzten Betriebssysteme. Der “One-Size-FitsAll”-Ansatz von Windows 2000 als Desktop- und Server-System findet spätestens hier seine Grenzen. (Jörg Rensmann/gg) Info: ON Technology Europe Tel.: +49(0)8151/369-223 Web: www.ontechnology.de www.lanline.de netzTECHNIK MANAGEMENT VON E-COMMERCE-ANWENDUNGEN Service-LevelAgreements im Griff Die zunehmende strategische Bedeutung geschäftskritischer E-CommerceAnwendungen lässt die Kosten für Systemstillstände explodieren. Ein effektives Anwendungsmanagement kann helfen, Fehlern vorzubeugen und den Aufwand für die Anwendungsbetreuung drastisch zu senken. ie Verfügbarkeit und Performanz unternehmenskritischer Anwendungen wird in zunehmend komplexeren Systemumgebungen von einer Vielzahl von Faktoren beeinflusst, die nur schwer kontrolliert werden können. Aus diesem Grund gewinnt die Einrichtung und Überwachung von Service-Level-Agreements (SLA) in der modernen IT sowie die Einrichtung von Prozess-Sichten zunehmend an Bedeutung und verlangt nach geeigneten Mechanismen zur Umsetzung und Kontrolle. Die Komplexität moderner E-Commerce-Anwendungen manifestiert sich in der Heterogenität der beteiligten Systeme. Eine heutige Anwendung besteht nicht nur aus einem einfachen Server, der über eine Schnittstelle mit der Außenwelt verbunden ist, sondern setzt sich aus den unterschiedlichsten Komponenten zusammen. Zentrale Systeme in einer solchen Umgebung sind zum Beispiel Firewall-Systeme zur Abschottung des Netzzugangs, die selber wieder aus einzelnen Hard- und SoftwareKomponenten bestehen. Lastverteilungssysteme sorgen für eine bessere Performance bei hohen Zugriffsraten und können in fehlertoleranten Architekturen automatisch Switchover-Mechanismen unterstützen. Zu flexiblen und leistungsstarken E-Commerce-Systemen gehören in der Regel auch mehrere Web-Server, denen wiederum Anwendungs-Server der eigentlichen E-Commerce-Anwendung nachgelagert sind. Daneben müssen verschiedene Schnittstellen bedient werden, die Daten D 64 L AN line 4/2000 aus anderen Unternehmensanwendungen wie beispielsweise ERP-Systeme beziehen oder sie an diese weiterreichen. Einige dieser Systeme verfügen über mehr oder weniger gute ÜberwachungsTools, die sich aber meist nicht integrieren lassen und somit keine einheitliche betriebliche Gesamtsicht über den ECommerce-Prozess zulassen. So bedeuten Fehler an einer der Komponenten längere Analyseprozesse über gegebenenfalls alle am Prozess beteiligten Systeme, da die Symptome selten direkt auf die Ursache schließen lassen. Dies setzt einen hohen Wissens- und Erfahrungsstand des Betreuungspersonals und viel Zeit für die Fehlersuche voraus. AGENTEN HELFEN Benötigt wird also ein Werkzeug, das eine transparente Sicht über alle Komponenten des gesamten E-Commerce-Prozesses ermöglicht und darüber hinaus Fehlerzustände vorzeitig signalisiert (proaktives Management), um im Vorfeld Störungen zu vermeiden. Hier eignen sich besonders Anwendungsmanagementsysteme, die plattformunabhängig Zustände von Einzelkomponenten (Parameter) der Prozessumgebung sammeln und zur Überwachung an Konsolen weiterleiten. Dies sollte im Idealfall über alle Ebenen von den Netzkomponenten über HardwareKomponenten, Betriebssysteme und Dienste, Middleware und Datenbanken bis hin zur Anwendungsebene erfolgen. Die verschiedenen Parameter werden durch Agenten auf den einzelnen Systemen gesammelt und dort zur Weiterverarbeitung bereitgestellt. Ein Agent läuft als Hintergrundprozess und beschafft die notwendigen Informationen über Systemschnittstellen oder spezifische Schnittstellenprogramme wie zum Beispiel die Zustände von Hardware-Komponenten, Stati von Diensten und Fehler von Anwendungsprogrammen. Die Weiterverarbeitung der Parameter erfolgt entweder im Agenten selber (agentenzentrisch) oder in einer angeschlossenen Konsole beziehungsweise einem Management-Server (konsolenzentrisch). Weiterverarbeitung bedeutet hier die Generierung von Events, die Korrelation von Zuständen auch über mehrere Parameter verschiedener Agenten, die automatisierte Reaktion auf Zustände und die Historisierung von Zuständen. Fehler ist aber in der Regel nicht gleich Fehler, und Störungen haben unterschiedliche Auswirkungen auf ServiceLevel (SL). Es müssen also Prioritäten bei der Früherkennung und in der Störungsmeldung vergeben werden, damit die Betreuer oder auch ein automatisches System zur Fehlerbehebung (Autorecovery-Systeme) SL-spezifische Entscheidungen treffen können. Doch wer kann diese Priorisierung einschätzen, und wie wirkt sich dies auf die Überwachung der einzelnen IT-Komponenten innerhalb des Prozesses aus? Zunächst muss daher festgestellt werden, welches die Anforderungen an die Verfügbarkeit der E-Commerce-Prozesse sind. Es wird individuell festgelegt, welche Qualität für jeden Prozess erwartet wird. Im günstigen Fall existieren Service-Level, die solche Anforderungen direkt beschreiben. Ein anderer denkbarer und praktikabler Ansatz basiert auf den Ergebnissen eines Sicherheitskonzepts. Ein sehr wichtiger Teil eines Sicherheitskonzepts ist die Schutzbedarfsfeststellung. Ihre Ergebnisse können direkt in Service-Level umgesetzt werden. Während der Schutzbedarfsfeststellung werden durch die Fachverantwortlichen mögliche Schäden am Gesamtprozess eingeschätzt und eine Bewertung auch der Verfügbarkeit vorge- www.lanline.de netzTECHNIK nommen. Ergebnis ist die Einstufung unter anderem der Verfügbarkeit in Schutzbedarfskategorien wie beispielsweise niedrig, mittel, hoch und sehr hoch. Diese Kategorien können entweder direkt als Priorisierung übernommen werden oder über einen weiteren Iterationsschritt, der die konkreten Anforderungen (zum Beispiel Verfügbarkeitswerte von 90 Prozent, 95 Prozent, 99 Prozent und 99,9 Prozent) an die Verfügbarkeit widerspiegelt, weiter verfeinert werden. DIE SCHRITTE IM DETAIL Im ersten Schritt werden die Ergebnisse einer Schutzbedarfsfeststellung oder bereits verfügbarer SL(A) als Basis für die Definition entsprechender Prioritäten bei der Fehlerbehebung beziehungsweise Prophylaxe verwendet. Im zweiten Schritt werden alle SL aller Prozesse durch Parameter innerhalb der Managementumgebung beschrieben. Dazu werden in einer Matrix alle an einem Prozess beteiligten Systeme zusammengestellt und die für einen SL spezifischen Prioritäten auf die einzelnen Systeme heruntergebrochen (siehe Kasten “Beispiel für eine Prozessmatrix”). Innerhalb der Systeme werden in diesem Schritt die Parameter oder Parameterkombinationen festgelegt, die eine Aussage über den Zustand des Systems bezüglich der Verfügbarkeit zulassen. Dies können nicht nur Einzelparameter wie “Status einer Komponente”, sondern sehr oft Kombinationen von verschiedenen Parametern wie “Freier Festplattenplatz” und “Tablespace-Füllungsgrad der Datenbank” sein. Spezifiziert wird der SL durch unterschiedliche Schwellwerte der einzelnen Parameter und Kombinationen von Parametern. Dabei können verschiedene SL auch auf unterschiedlicher Kombination von gleichen Parametern beruhen. Der dritte Schritt sorgt dann für die transparente Darstellung und einfache Handhabbarkeit. Die einzelnen Parameter werden entsprechend ihrer Verknüpfung und Zugehörigkeit zu den Systemen und den SL über verschiedene Strukturierungsebenen innerhalb eines logischen Baums zusammengeführt, sodass sich www.lanline.de auf oberster Ebene eine Gesamtsicht der SL eines Prozesses ergibt. Die Strukturierungsebenen stellen wiederum Teilprozesse dar wie zum Beispiel ein Firewall-System oder ein Datenbanksystem in einem E-Commerce-Prozess. Die Zustände der Parameter werden in einem übergeordneten Knoten innerhalb der Baumstruktur konsolidiert, sodass die SL-Zustände der Parameter auf unterster Ebene nach oben weitergeleitet werden. So lässt sich auf der obersten Ebene immer der aktuelle Zustand der SL für den gesamten Prozess erkennen. Man sieht auf einen Blick, ob irgendwo innerhalb des Prozesses ein Schwellwert eines Parameters überschritten wurde und das SL gefährdet ist. Soll zur Fehleranalyse der genaue Fehlerzustand oder die Fehlermeldung ermittelt werden, kann der Betreuer innerhalb des Baums des Managementsystems den Fehler von der obersten Ebene über alle Zwischenebenen bis nach unten verfolgen. Dabei bewegt er sich innerhalb der Managementumgebung, ohne direkt auf Systemebene zugreifen zu müssen. Dies erspart mühsame Fehlersuche in heterogenen Systemlandschaften, verkürzt die Fehleranalyse und beschleunigt die Fehlerbehebung. FAZIT Diese Methode zeigt, dass Ma- nagementsysteme gezielt eingesetzt werden können, um die Verfügbarkeit zentraler Business-Prozesse, zu denen E-Commerce-Prozesse in zunehmendem Maße gehören, zu erhöhen. Letztlich profitieren die Betreuer von einer einheitlichen Managementoberfläche und einer logischen Strukturierung. Das Prozessmanagement profitiert von eindeutigen Aussagen und zurückverfolgbaren Zuständen, und der Kunde schließlich hat den Vorteil eines transparenten SL-Managements. Ein Vorteil stellt sich bei einer solchen Implementierung nach entsprechender Konzeptionsphase und einer Erstimplementierung relativ schnell ein, da der Detaillierungsgrad und der Ausbau des Systems kontinuierlich weitergeführt werden kann, das Gesamtsystem aber vom ersten Tag an ein- L AN line 4/2000 65 netzTECHNIK Beispiel für eine Prozessmatrix Im folgenden Beispiel soll die beschriebene Vorgehensweise erklärt und anhand einer Matrix der Gesamtprozess einer E-Commerce-Anwendung dargestellt werden, um den Prozess anschließend mit einem Anwendungsmanagementsystem abbilden zu können. In einer solchen Matrix werden in den Spalten alle die Komponenten aufgeführt, die an einem exemplarischen E-Commerce-Prozess beteiligt sein können (Bild 1). Jede Zeile repräsentiert einen Prozess mit entsprechendem Service-Level. Die Spalten sind in Unterkategorien zusammengefasst, welche die verschiedenen Ebenen, angefangen von den Software-Komponenten der beteiligten Anwendungen bis hin zu den Netzkomponenten, abdecken. Die Zellen der Matrix enthalten die Prioritäten der Services eines Prozess-Service-Levels. Auf diese Weise erzielt man eine wohldefinierte Strukturierung, die sich durch Übersichtlichkeit und einfache Erweiterbarkeit auszeichnet. Das nachfolgend dargestellte Beispiel erhebt keinen Anspruch auf Vollständigkeit, sondern dient dazu, die zuvor aufgezeigte Methode zu verdeutlichen. Bild 1. In einer Matrix werden in den Spalten alle die Komponenten aufgeführt, die an einem exemplarischen E-Commerce-Prozess beteiligt sein können 1. Schritt: Der Service-Level I des Prozesses “A” beschreibt in diesem Beispiel die Anforderung, dass der Prozess “A” mit einer bestimmten Qualität zur Verfügung steht, das heißt, Kunden können Bestellungen aufgeben, diese werden bearbeitet, der Zahlungsverkehr abgewickelt und das zu verkaufende Produkt versandt. Dieser Service wird im Rahmen der Analyse durch folgende logische Überwachungsparameter abgebildet: – Status der Java-Anwendung, – Status der normalen Datenbank, – Status von HTTPS, – Status des Internet-Servers (Betriebssystem und Hardware) auf dem die Java-Anwendung lokalisiert ist, – Status der notwendigen Netzinfrastrukturdienste und ihrer HardwareKomponenten. Weitere denkbare Services sind: Prozess “A” läuft performant, Prozess “A” wird proaktiv gemanagt, oder Sicherungen sind erfolgreich durchgeführt. 2. Schritt: Der Status des Internet-Servers (Betriebssystem und Hardware) lässt sich aus Parametern wie Hauptspeicherauslastung, freier Festplattenplatz und Status der CPU ermitteln. Der Zustand des Speichers ergibt sich aus den Parametern Anzahl der Page-out- beziehungsweise Page-in-Rate pro Bild 2. Mit Hilfe eines Baum-Diagramms ist die ImplemenZeiteinheit, freier Speicher etc. Ein kritischer Schwellwert für die Pagetierung des Service Levels in einer Anwendungsmanagementout-Rate bei Unix-Systemen ist oftmals 20 Prozent des Hauptspeichers pro Umgebung effizient möglicht Stunde, das heißt, für die Überprüfung der Page-out-Rate besteht eine Korrelation mit dem Parameter Größe des Hauptspeichers. 3. Schritt: Die zuvor ermittelten Parameter und deren Korrelationen untereinander werden jetzt in einem Hierarchiebaum zusammengestellt. Bild 2 zeigt einen kleinen Ausschnitt aus dem Baum, mit dessen Hilfe die Implementierung des Service-Levels in einer AnwendungsmanagementUmgebung effizient möglich ist. gesetzt wird. Es soll aber auch nicht verschwiegen werden, dass ein solches System selber Kosten verursacht, die in einem wirtschaftlichen Verhältnis zum Benefit stehen müssen. Es ist wenig sinnvoll, für jede kleine E-CommerceAnwendung ein solches System aufzubauen. Es muss im Vorfeld konkret 66 L AN line 4/2000 ermittelt werden, welcher Unternehmensumsatz über E-Commerce-Prozesse erreicht wird und welche Kosten bei Verlust der Verfügbarkeit entstehen und durch den Einsatz eines Managementsystems für integrierte E-Commerce-Anwendungen begrenzt werden können. Auch das gehört zu den Aufgaben eines Beratungshauses. (Stefan Hoesch, Markus Specht/gh) Stefan Hoesch und Markus Specht sind Project Consultants beim CSC Ploenske Competence Center Netz- und Systemmanagement in Wiesbaden. Sie erreichen die Autoren unter ccnsm@csc.com. www.lanline.de netzTOOLBOX IM TEST: LAPLINK 2000 Fernwartung über das Internet Die Version 2000 der Filetransfer- und Remote-Control-Software Laplink ermöglicht die Fernwartung von Windows-PCs über das lokale Netz, ISDN, Modem, Infrarot sowie ein serielles oder paralleles Kabel. LANline hat die aktuelle Version auf ihre Praxistauglichkeit hin untersucht. rogramme zur Fernsteuerung von Rechnern über das LAN, Telefonnetz oder Internet erfreuen sich bei Administratoren seit langem großer Beliebtheit. Denn sie ermöglichen beispielsweise die Bedienung eines Servers, der bei einem InternetService-Provider (ISP) steht, als säße man direkt davor. Laplink 2000 von Laplink.com kam 1986 als reines DOS-Programm für den Datenaustausch zwischen PCs über ein serielles Nullmodem-Kabel auf den Markt. Heute hat die Software Laplink mit der Originalversion nur noch wenig gemeinsam. So läuft die aktuelle Version jetzt unter Windows 3.1x, 9x, NT 4.0 und 2000. Die Filetransfer-Funktionen sind zwar weiterhin Bestandteil des Produkts. Doch präsentiert sich das Programm dem Benutzer nun als vollständiges Fernwartungs-Tool, das Fernsteuerung, Dateitransfer und -synchronisation, Druckerumleitung, Remote-Access-Dienste sowie Text- und Sprach-Chat unter einer Oberfläche vereint. P INSTALLATION Nach dem Einlegen der CD startet automatisch das Setup-Programm, aus dem der Benutzer zwischen der Installation von Laplink 2000 und der Dreingabe Laplink-FTP wählen, SetupDisketten erstellen oder die Dokumentation ansehen kann. Zwar meldet sich der Installer als “Programme d’Installation”, doch damit ist der Ausflug in die französische Sprache beendet. Der Rest der Installation erfolgt auf Deutsch. Lediglich die Log-Datei ist noch nicht ganz sprachsicher und meldet 68 L AN line 4/2000 Fehler wie “Computer: PII400 wants Keine Verschlüsselung encryption when connecting to computer: TUX.” Im benutzerdefinierten Setup kann der Administrator bereits während der Installation definieren, über welche Medien er auf entfernte Rechner zugreifen will. Zur Auswahl stehen der Zugriff via seriellem Kabel, parallelem Kabel (nur unter Windows 3.x und 9x), Modem, LAN, DFÜ-Netzwerk, ISDN-CAPI und Infrarot. Ein serielles und paralleles Kabel ist im Lieferumfang von Laplink enthalten. Für knapp 65 Mark kann der Benutzer zudem ein USB-Kabel erwerben, mit dem die Software jedoch nur unter Windows 98 zusammenarbeitet. Installierte Kommunikationswege erkennt die Software automatisch. So standen im Test der Zugriff via LAN (TCP/IP), DFÜ-Netzwerk, CAPI und Infrarot sofort zur Verfügung. Sowohl unter Windows 98 als auch NT forderte das Programm nach erfolgreicher Installation einen Neustart. Muss die Software auf einem Produktions-Server installiert werden, so sollte der Administrator dies berücksichtigen. Etwas lästig bei der Installation war allein die Tatsache, dass Laplink das knapp 180 Seiten starke und nur in elektronischer Form verfügbare Benutzerhandbuch nicht mit auf die Festplatte kopiert. BETRIEB Nach dem Start von Laplink unter Windows 98 zeigte der Systemmonitor eine konstante Prozessorauslastung von 100 Prozent, auch wenn noch keine Verbindung zu einem anderen PC bestand. Da der Rechner nicht spürbar langsamer wurde, ist dies wohl auf eine etwas unsaubere Programmierung zurückzuführen. Unter Windows NT 4.0 mit Service-Pack 5 hingegen wies Laplink keine sichtbare Prozessorauslastung im Ruhestand aus. Während einer Fernsteuerungssitzung über das LAN stieg auf dem Test-Server (Pentium II 400 und 128 MByte Hauptspeicher) die durchschnittliche CPU-Nut- Laplink 2000 ermöglicht die Fernsteuerung eines Windows-NT-Rechners, wenn dort noch kein Benutzer angemeldet ist www.lanline.de netzTOOLBOX zung um rund 15 Prozent an. Dateiübertragung und Chat wirkten sich hingegen nicht sichtbar auf die Systemleistung aus. Soll also in der Praxis ein Server ferngesteuert werden, so ist die Leistungseinbuße bei einer Remote-Control-Sitzung zu beachten, wenn noch andere Benutzer auf diesen Rechner zugreifen. Die Bedienung eines entfernten PCs über das Netzwerk funktionierte im Test problemlos. Der Benutzer hat hier mehrere Möglichkeiten, die Geschwindigkeit des Bildschirmaufbaus zu optimieren. So führt www.lanline.de beispielsweise das Herabsetzen der Farbtiefe auf dem ferngesteuerten Rechner (Host) zu einer deutlichen Steigerung der Übertragungsrate. Ist die Grafikauflösung des Hosts höher als die des Clients, so kann der Anwender den Host-Bildschirm automatisch auf seine Auflösung herunterrechnen. Bei zu großer Differenz leidet allerdings die Lesbarkeit erheblich. Interessant für Administratoren ist auch die Option, einen Host-Rechner während einer Sitzung neu zu starten. Nachdem der entfernte PC wieder hochgefahren ist, kann sich der Be- nutzer wieder über die Laplink-Session anmelden. Die Software startet also auf Wunsch bereits, bevor sich ein Benutzer auf einem NT-Rechner eingeloggt hat. INTERNET Für Verbindungen über das In- ternet bietet Laplink die Option, sämtliche Daten zu verschlüsseln. Dabei greift die Software auf die von Windows installierte Crypto-API zurück. Auf Wunsch kann der Administrator auch Verschlüsselungsbibliotheken anderer Hersteller verwenden. Dabei ist darauf zu achten, dass diese auf L AN line 4/2000 69 netzTOOLBOX Host und Client installiert werden. Ist der Host-PC über eine Wählverbindung mit dem Internet verbunden, so ist es meist sehr mühsam, die IP-Adresse seines Gegenüber herauszufinden. Laplink bietet hier Abhilfe, indem das Programm auf Wunsch die aktuelle IP-Adresse des HostPCs auf einem zentralen Server im Internet unter einem eindeutigen Namen registriert. Zur Verbindung genügt dann die Eingabe des Rechnernamens, die Auflösung übernimmt wiederum Laplink. Die Verbindung über das Internet funktionierte bei Wählverbindungen problemlos. Ist ein Rechner hinter einer Firewall, so muss dort der Port 1547 freigeschaltet werden. Verwendet die Firewall oder ein zwischengeschalteter Router NAT (Network Address Translation), so ist eine Laplink-Verbindung jedoch nicht möglich. Für Mitarbeiter, die gerne zu Hause auf Firmenkosten durch das Internet surfen möchten, bringt Laplink 2000 die “Linkto-net”-Funktion mit. Mit Hilfe von Link-to-net übernimmt der Host-Rechner die Funktion eines Remote-Access-Servers. Benutzer wählen sich von zu Hause oder unterwegs via Modem oder ISDN in den Host-Rechner ein, der dann dem Client sämtliche Ressourcen im LAN (wie beispielsweise Server oder Drucker) sowie die Internet-Verbindung zur Verfügung stellt. Um Außendienstmitarbeitern die Telefonkosten zu sparen, ruft Laplink auf Wunsch sogar zurück. Auch die Benutzerverwaltung von Laplink ist gut gelungen. So kann der Administrator genau festlegen, welcher Benutzer Zugriff auf die entfernten Rechner erhält. Für den Zugriff auf Dateien erlaubt das Programm die Rechtevergabe bis auf Ordnerebene. Bei Passwörtern unterscheidet Laplink ab der Version 2000 zwischen Groß- und Kleinschreibung, was die Sicherheit weiter erhöhen soll. Schließlich sperrt die Software auf Wunsch bestimmte Benutzer aus, die mehrmals hintereinander ein falsches Passwort angegeben haben. Der Administrator muss diese Anwender dann explizit wieder freischalten. Auch die weiteren Features von Laplink wussten zu überzeugen. So erreichte 70 L AN line 4/2000 veraltete Version 1.0.23. Im Internet ist inzwischen das dritte Release 2.0.1.3 verfügbar. Das Programm ist ausschließlich auf Englisch erhältlich und nervt den Benutzer zudem mit der Einblendung von Werbe-Bannern. Für das Update auf die werbefreie Version verlangt der Hersteller knapp 30 Dollar. Auch im Kurztest konnte Laplink-FTP nicht begeistern. So lies sich die Software (selbst in der neuesten Version) nicht dazu beweFür die Umleitung von Druckdaten von Host zu Client installiert Laplink gen, die 16 Verzeichauf dem Host einen virtuellen Druckeranschluss nisse und sechs Dateien im Home-Verder Filetransfer über ein 10Base-T-Netz zeichnis eines Unix-FTP-Servers anzuzeieine Übertragungsrate von 8162 kBit/s. gen, sondern begnügte sich mit vier VerSchaltet der Anwender die “Speedsync” zeichnissen und einer Datei. Für den prakgenannte Synchronisation ein, so über- tischen Einsatz – wie beispielsweise zur trägt Laplink nur die Änderungen an Da- Pflege von Web-Servern – ist Laplink-FTP teien zwischen Client und Host. Gerade daher absolut ungeeignet. Auch bietet Lapbei großen Datenbanken kann dies zu ei- link.com in Deutschland keinen telefoniner erheblichen Zeitersparnis führen. Ei- schen Support für Laplink-FTP an, sondern ne nette wenn auch nicht unbedingt not- verweist bei Problemen lapidar auf die wendige Funktion ist der so genannte amerikanische Website, die sich zu diesem Sprachdialog. Sind Client und Host mit Problem ebenfalls in Schweigen hüllt. einer Soundkarte und Mikrofon ausge- Auch eine Anfrage per E-Mail blieb nach stattet, so können sich zwei Anwender mehr als vier Wochen unbeantwortet. über das Netzwerk auch per Sprache verständigen. Im lokalen Testaufbau lag die FAZIT Laplink 2000 ist ein leistungsLatenzzeit hier bei rund einer Sekunde. starkes Programm zur Fernwartung von PCs, das auch dem Anspruch der einfaKUCKUCKSEI Zwei Zusatzprogramme chen Bedienung gerecht wird. Der Preis packt der Hersteller mit in die Schachtel von 415 Mark ist allerdings recht stattvon Laplink: den “Planer” sowie “Laplink- lich, sodass die Software eher ihren FTP”. Ersteres Programm ermöglicht den Platz auf Servern als auf Arbeitsstatiozeitgesteuerten Start beliebiger Anwendun- nen finden wird. gen. Dies ist beispielsweise sinnvoll, wenn (Georg von der Howen) Laplink automatisch nach dem Feierabend auf dem Server gestartet werden soll. LaInfo: plink-FTP hingegen ist ein grafischer FTPLaplink.com Client, der jedoch nicht überzeugen konnte. Tel.: 0130/854525 Auf der Installations-CD befand sich die Web: www.laplink.com www.lanline.de netzTOOLBOX ERD COMMANDER IM TEST Windows NT von Kommandozeile reparieren ERD Commander bootet ein minimales Windows NT, um Reparaturen am System ausführen zu können. Das Tool besticht durch vielfältige Funktionen und sollte – in der Professional-Variante – in keinem AdminWerkzeugkasten fehlen. enn ein Unix-Server nicht mehr starten will, bedeutet dies nicht unbedingt ein ernstes Problem, denn solange die Festplatte intakt und das Dateisystem nicht ernsthaft beschädigt ist, kann der Administrator in den Single-UserModus oder von CD-ROM booten und Reparaturen am System vornehmen. Unter Windows NT gibt es eine solche Möglichkeit nicht. Hier ist selbst bei relativ kleinen Problemen wie einem falschen Controller-Treiber häufig eine Neuinstallation des kompletten Betriebssystems fällig. Eine Art Single-User-Modus für Windows NT bietet Winternals mit dem Tool ERD Commander. Es bootet ein minimales NT-System, um an der Kommandozeile Reparaturen am System zu ermöglichen. Die Konsole bietet die wichtigsten Befehle, die schon zu DOSZeiten ihren Zweck erfüllten. So lassen sich Dateien auf NTFS-, FAT- und sogar FAT32-Dateisysteme kopieren, einzelne Dateien löschen und umbenennen sowie Verzeichnisse anlegen und löschen. Darüber hinaus bietet die Software mehrere NT-spezifische Befehle, beispielsweise zum Ändern der Dateizugriffsberechtigungen, zum Steuern von Diensten und Gerätetreibern sowie zum Löschen des Kennworts eines beliebigen Benutzerkontos. Auch an den Zugriff auf fehlertolerante Dateisysteme, also Stripe-Sets und Spiegel, haben die Programmierer gedacht. Zum Prüfen von Dateisystemen kann der Administrator den gewohnten CHKDSK-Befehl eingeben. W 72 L AN line 4/2000 Um unabhängig von der Festplatte zu sein, startet ERD Commander Windows NT über Disketten. Dazu muss der Anwender zunächst die Software auf einem beliebigen intakten NT-Rechner installieren. Dabei erstellt das Programm die drei normalen Windows-NT-Installationsdisketten (oder verwendet vorhandene), welche es anschließend modifiziert. Zum Abschluss der Installation legt die Software eine vierte Diskette an. Ob sich auf den Installationsdisketten NT Server oder Workstation befindet, spielt keine Rolle. Auch das zu reparierende System kann Server oder Workstation sein, ERD Commander unterscheidet nicht zwischen den beiden Betriebssystemvarianten. Anschließend kann der Administrator mit den Disketten eine Minimalversion von Windows NT starten. Zunächst durchläuft das System dabei die üblichen Schritte zur NT-Installation, lädt also die Controller-Treiber von den Disketten und führt eine erste Prüfung der Hardware durch. Erst nach dem Laden des NT-Mikro-Kernels greift ERD Commander ein und zeigt statt des gewohnten Begrüßungsbildschirms die Zuordnung der Festplattenpartitionen zu Laufwerksbuchstaben – die von der Zuordnung unter Windows NT abweichen kann – und einen blinkenden Cursor. Sodann kann der Systemverwalter auf das NT-System zugreifen. Will das Betriebssystem beispielsweise wegen eines defekten oder falschen Treibers nicht starten, genügt es, die Treiberdatei zu löschen. Alternativ kann der Sysadmin die Startart des Gerätetreibers ändern, beispielsweise auf “manuell“ oder “deaktiviert“. Dazu muss er zunächst mit einem Befehl die Registry des gewünschten Windows-NT-Systems öffnen (falls NT mehrfach auf dem Rechner installiert sein sollte, fragt ERD Commander, mit welcher Installation der Administrator arbeiten möchte). Ebenfalls praktisch ist ein Befehl, der Zugriffsberechtigungen auf Dateien und Verzeichnisse lockert. Hat ein Administrator beispielsweise die Berechtigungen auf die Betriebssystemdateien zu stark eingeschränkt, kann das Betriebssystem nicht mehr auf seine eigenen Dateien zugreifen – und damit nicht mehr starten. Der Befehl “Access” gewährt der Systemgruppe “Jeder“ den maximal möglichen Zugriff auf die angegebenen Dateien, um dieses Problem aus der Welt schaffen zu können. Natürlich muss der Administrator anschließend unter NT die korrekten Berechtigungen setzen, um kein Sicherheitsloch zu hinterlassen. Auch der Zugriff auf komprimierte Dateien der NT-Installations-CD ist möglich. Der Befehl “Expand” dekomprimiert diese Dateien (erkennbar am Unterstrich als letztes Zeichen der Dateinamenserweiterung) und kopiert sie an die gewünschte Stelle, zum Beispiel das NTSystemverzeichnis. So lassen sich Treiber von Herstellerdisketten oder der Windows-NT-CD auf das System bringen, ohne dass sie zuvor auf einem anderen Rechner dekomprimiert werden müssen. Der Einsatz eines zweiten NT-Systems ist erforderlich, wenn der Administrator die NT-Registrierungsdatei bearbeiten will. Dazu kopiert er die entsprechende Strukturdatei auf eine Diskette, um sie anschließend mit dem Registrierungseditor eines anderen NT-Rechners zu importieren, zu bearbeiten und wieder zu exportieren. Dieses Verfahren ist zwar relativ aufwändig, ermöglicht aber das Arbeiten an der Registrierung eines “toten“ NT-Systems. ERD Commander kann sogar das Kennwort für einen beliebigen Benutzer www.lanline.de netzTOOLBOX ändern. Interessant ist diese Funktion natürlich nur für den Benutzer “Administrator“. Ist der Sysadmin beispielsweise im Urlaub oder hat er die Firma verlassen, muss dies keinen Beinbruch mehr bedeuten. Der neue oder Aushilfs-Admin kann sich jederzeit den vollen Zugriff auf das System verschaffen, sofern er physischen Zugang zum Rechner besitzt und ein Ausfall des Systems für knapp zehn Minuten tolerierbar ist. Diese Tatsache unterstreicht die Wichtigkeit, Server gut wegzusperren. Im Test arbeitet ERD Commander zuverlässig. Die Installation klappt einwandfrei, und nach dem Erstellen der Disketten lassen sich alle fünf verwendeten NT-Rechner mit ihnen starten. Auf einigen Testrechnern kann ERD Commander zunächst allerdings nicht auf die Festplatten zugreifen, da die NT-Installationsdisketten nicht die Treiber für die Festplatten-Controller enthalten. Mit ein www.lanline.de wenig Handarbeit lassen sich diese Treiber aber auf die Disketten kopieren und einbinden (die Windows-Online-Hilfe beschreibt diesen Vorgang). Alle Befehle arbeiten korrekt und erfüllen ihren Zweck. Positiv überrascht, dass sogar die Konsole eine Online-Hilfe besitzt. Auch das Ändern des Kennworts für den Administrator funktioniert. Hierzu ist allerdings die Professional-Variante der Software erforderlich. Diese enthält außerdem die Funktionen zum Ändern der Startart von Diensten und Gerätetreibern, zum Prüfen von Festplatten, zum Dekomprimieren von NT-Dateien auf Disketten oder CD sowie den Zugriff auf Stripe-Sets, Datenträgersätze (Volume-Sets) und Spiegelsätze. FAZIT ERD Commander ist ein leis- tungsstarkes Tool zur Reparatur von Windows-NT-Systemen auf Intel- und Alpha-Basis, die nicht mehr hochfahren wollen. Die Professional-Variante sollte daher in keinem Admin-Werkzeugkasten fehlen. Die Standardversion hingegen bietet zu wenige Funktionen, um interessant zu sein. Die Bedienung der Software ist relativ einfach, aber das Arbeiten mit Windows NT auf der Boot-Ebene erfordert gute bis sehr gute NT-Kenntnisse. Das fehlende gedruckte Handbuch ist kein Manko. Wünschenswert wäre eine Version mit deutscher Online-Hilfe. Die Standardversion kostet 249 Dollar, der Preis für die Professional-Variante beträgt 324 Dollar. (Andreas Roeschies/mw) Info: Hersteller: Winternals Vertrieb: Didas Tel.: 089/42046-128 Web: www.didas.de www.winternals.com E-Mail: gursch@didas.de L AN line 4/2000 73 netzTOOLBOX GREYWARE-MEMBERSHIP-MONITOR 1.2B IM TEST Effektive Gruppenüberwachung für NT Mit dem Membership-Monitor von Greyware verfügen Administratoren über ein nützliches Tool zur besseren Kontrolle der Benutzergruppen unter Windows NT. Sobald Änderungen an einer überwachten Gruppe erfolgen, wird ein Eintrag in das NT-Ereignisprotokoll geschrieben oder der Administrator informiert. indows NT bietet keine ausreichenden Mittel für eine effektive Kontrolle der Benutzergruppen. Zwar lassen sich Änderungen an Benutzern und Gruppen in das NT-Ereignisprotokoll schreiben, aber diese Option lässt sich unter Windows NT nur global aktivieren, sodass das Betriebssystem entweder gar keine oder alle Änderungen protokolliert. Zudem erfordert diese Vorgehensweise, dass alle Administratoren regelmäßig in das Sicherheitsereignisprotokoll des Domänen-Controllers schauen. Eine bessere Lösung bie- tet Greyware mit dem Membership-Monitor. Er überwacht die Mitgliedschaft bestimmter Gruppen und benachrichtigt Administratoren aktiv, wenn sich etwas ändert. Für die Benachrichtigung kann die Software sowohl auf Winpopup-Nachrichten als auch auf E-Mail zugreifen. Außerdem schreibt sie Änderungen in das Systemereignisprotokoll von Windows NT. Über ein Symbol kann der Systemverwalter einstellen, welche Gruppen der Dienst überwachen soll. Für jede überwachte Gruppe lassen sich mehrere Optionen separat einstellen. Zu den wichtigsten Einstellungen gehört, welche Vorgänge der Membership-Monitor bemerken soll, also das Hinzufügen von Mitgliedern zu einer Gruppe oder das Entfernen von Mitgliedern aus einer Gruppe (oder beides). Spürt die Software einen überwachten Vorgang auf, sind für die Benachrichtigung bis zu drei Ziele definierbar. Auf Wunsch erstellt der Membership-MoniDie Software ist einfach zu bedienen, sodass die fehlende Online-Hilfe tor einen Eintrag im kein großes Manko darstellt W 74 L AN line 4/2000 NT-Ereignisprotokoll des lokalen Systems. Außerdem kann der Dienst eine E-Mail über einen SMTP-Server versenden. Da nahezu alle Mail-Systeme das im Internet gebräuchliche SMTP (Simple Mail Transfer Protocol) verwenden, dürften nur in den seltensten Fällen Kompatibilitätsprobleme auftreten. Zusätzlich kann die Software Winpopup-Nachrichten verschicken, die als Meldung auf dem Bildschirm eines Zielrechners erscheinen (falls dieser Windows 3.11 für Workgroups oder Windows 9x ausführt, muss das Programm Winpopup laufen). Als globale Option lässt sich vom Administrator festlegen, dass der NT-Rechner, der den Dienst ausführt, bei jeder überwachten Änderung einen Piepston von sich gibt. Ebenfalls zu den globalen Einstellungen gehören Name oder IP-Adresse des Mail-Servers sowie die Absenderadresse für E-Mail-Nachrichten. Alternativ kann der Dienst die Gruppenmitgliedschaften eines anderen WindowsNT-Systems überwachen. Dazu muss der Administrator den Namen des überwachten Computers eintragen und den Dienst unter einem Benutzerkonto ausführen lassen, das auf dem Zielsystem ausreichende Berechtigungen besitzt. Um die Netzwerkbelastung gering zu halten, fragt das lokale System den überwachten NT-Rechner nicht permanent ab, sondern in einstellbaren Abständen. Im Test ergeben sich keine Probleme. Die Installation verläuft reibungslos und installiert einen Windows-NT-Dienst nebst einem neuen Symbol in der Systemsteuerung. Die Bedienung der Software ist so einfach, dass die fehlende Online-Hilfe kein Manko darstellt. Die Überwachung funktioniert und arbeitet nahezu verzögerungsfrei. Unerwartet ist, dass Einträge im NT-Ereignisprotokoll in der System- statt in der Sicherheitsrubrik erscheinen. Die Einrichtung einer entfernten Überwachung ist etwas umständlich. (Andreas Roeschies/mw) Info: Hersteller: Greyware Tel.: 001/972-867-2794 Web: www.greyware.com www.lanline.de netzTOOLBOX & Tipps Tricks In der Rubrik Tipps & Tricks veröffentlicht LANline regelmäßig interessante Fragen und Antworten im Umfeld der wichtigsten Betriebssysteme und Kommunikationslösungen. Neue Treiber und Patches inklusive Bezugsquellen findet der Anwender hier ebenso wie pfiffige Tipps und Tricks. DOPPELTE EINTRÄGE BEI EXCHANGE-VERZEICHNISREPLIKATION Bei der Verzeichnis-Replikation mit dem Exchange-Server Version 5.5 und Service-Pack 2 entstehen doppelte Einträge in der Global Access List. Was kann man dagegen tun ? Eine mögliche Ursache für dieses Problem könnte das doppelte Anlegen eines Benutzerpostfachs im Exchange-Administrator sein. In einem Workaround sollten Sie die folgenden Punkte überprüfen: – Wurde ein Connector zur Verzeichnisreplikation eingerichtet? – Ist der remote Replikations-Hub mitsamt allen Diensten gestartet? – Gibt es in der Ereignisanzeige Fehlermeldungen? – Ist der lokale Replikations-Hub (mitsamt allen Exchange-Diensten) gestartet? Führen Sie unter “Standort, Konfiguration, Server-Eigenschaften” die Konsistenzanpassung durch. – Unter “Standort, Konfiguration, Verzeichnisreplikation, Registerkarte Standorte “ Jetzt anfragen “ starten. (Computer 2000 Deutschland GmbH/mw) WINDOWS 2000: ERSTES LOCH, ERSTER PATCH Kurz vor dem offiziellen deutschen Erscheinungstermin hatte Microsoft bereits die ersten Sicherheitslöcher seines neuen Betriebssystems Windows 2000 gestopft. Konkret handelt es sich um zwei Bugs, für die der Software-Konzern inzwischen Patches bereithält. Beide Probleme betreffen den Microsoft-Index-Server. Dieser war bereits ein Add-on von Windows NT 4.0 und wurde auch in den Nachfolger Windows 2000 eingebaut. Der eine Bug wurde von Microsoft selbst mit dem Namen “Malformed Hit-Highlighting Argument Vulnerability” versehen. Die Sicherheitslücke erlaube es Angreifern, gespeicherte Dateien auf dem Web-Server zu sehen und kann nach Angaben des Entdeckers David Litchfield von Cerberus Information Secu- 76 L AN line 4/2000 rity als “größere Bedrohung” angesehen werden. Im schlimmsten Fall könnte es möglich sein, dass auf dem Server gespeicherte Kreditkartennummern für Angreifer sichtbar würden. Der zweite Bug ermöglicht es, von außen Informationen über das betreffende Netzwerk anzufordern, wird aber als relativ harmlos erachtet. Der Microsoft-Manager Scott Culp erklärte, beide Bugs seien so spät entdeckt worden, dass sie vor dem Erscheinen von Windows 2000 nicht mehr beseitigt werden konnten. Betroffene Software-Versionen : – Indexing Service in Windows 2000 – Microsoft Windows NT 4.0 Workstation Unter folgenden Adressen sind die entsprechenden Patches erhältlich: – Index Server 2.0: Intel: http://www.microsoft.com/downloads/release.asp?Re leaseID=17727 Alpha: http://www.microsoft.com/downloads/release.asp? ReleaseID=17728 – Indexing Services für Windows 2000: Intel: http://www.microsoft.com/downloads/release.asp?Re leaseID=17726 Quelle: http://www.microsoft.com/security/bulletins/MS00-006.asp (R2R EDV-GmbH/mw) TROJANER “TROJ_ACID.10” Dieses Fernzugriffprogramm beinhaltet eine Server- und Client-Komponente, wobei der Server für die Verbreitung des Virus zuständig ist. Der Client ist dagegen auf dem System des Hackers positioniert. Aufgabe des Clients ist es, dem Hacker eine Konsole zu bieten. Der Servers baut eine Verbindung zum Client auf. Bei der Ausführung scheint zunächst nichts zu geschehen. Es wird keine Meldung angezeigt, obwohl sich der Trojaner bereits installiert. Dies wird verschleiert, indem eine exakte Kopie der Server-Datei in das Windows-Verzeichnis kopiert wird (Dateiname: EXPIORER.EXE, Schreibweise beachten!). Die Registry wird im Folgenden so umgeschrieben, dass beim Neustart diese Datei aufgerufen wird. Ein weiteres Problem, den Trojaner zu entdecken, besteht in seiner Fähigkeit, nicht im Task-Manager zu erscheinen. Der erwähnte Registry-Key ist: HKEY_LOCAL_MACHINE\Software\Microsoft\Windows\Cur rentVersion\Run Der Hacker kann auf dem befallenen System unter anderem Folgendes tun: Das CD-ROM-Laufwerk öffnen und schließen, CTRL+ALT+DEL inaktivieren, das System einfrieren, den Mauszeiger unabhängig vom User bewegen, den Start-Button verstecken sowie die Farben verändern. Ferner hat er Schreib- www.lanline.de netzTOOLBOX zugriff auf dem Desktop und im Notepad. Viel schwerwiegender sind allerdings die folgenden Möglichkeiten: Bildschirmeinstellungen verändern, Passwörter transferieren, FTP on/off kontrollieren, ICQ-Nummern einsehen, Verzeichnisse durchforsten, Windows beenden und Dateien löschen. Um den Virus zu entfernen, muss die EXPIORER.EXE-Datei (nochmals: Schreibweise beachten!) aus dem Verzeichnis gelöscht werden. Dies erfolgt im MS-DOS-Modus, da die Datei ein aktives Element im Windows-Umfeld ist. Trend Micro bietet für seine Produkte eine Pattern-Datei an, mit der der Virus entdeckt und entfernt werden kann. Die notwendige Funktionalität bieten alle Pattern-Dateien mit den Nummern #643 und höher. Quelle: http://www.antivirus.com Hersteller in Bezug auf ihre Produkte entzaubert werden. Light Reading bietet darüber hinaus White Papers, Interviews und einen wöchentlichen Newsletter an. (mw) FEHLER BEIM ARCHIVIEREN UNTER OUTLOOK 98 UND EXCHANGE SERVER 5.5 Beim Archivieren eines Postfachs unter Outlook 98 tritt eine Fehlermeldung bezüglich der Auto-Archivierung in folgender Umgebung auf: Windows-NT-4.0-Netzwerk, Exchange Server 5.5. Die Workstations laufen unter Windows NT 4.0 mit Service-Pack 5, darauf ist Office 97 mit SR2 installiert. Einige Elemente werden nicht dem Datum der Erstellung entsprechend archiviert. Welche Einstellungen müssen überprüft werden? (R2R EDV-GmbH/mw) WWW.LIGHTREADING.COM Zu mehr Durchblick bei optischen Netzwerkkomponenten und Technologien wie etwa DWDM (Dense Wave Division Multiplexing), DSL (Dynamic synchronous Transfer Mode), Sonet (Synchronous Optical Network) oder FDM (Frequency Division Multiplexing)verhilft Light Reading. lightreading.com informiert über optische Netze und deren Komponenten Peter Heywood und Stephen Saunders, vielen noch aus DataCommunications-Magazine-Zeiten bekannt, haben vor kurzem mit www.lightreading.com eine Website aufgesetzt, die sich fast ausschließlich mit optischen Netzen und deren Komponenten beschäftigt. Die Website informiert über Produkte und Technologien, Märkte, Unternehmen und Startups. Besonders für Techniker interessant sind Reports wie “Optical Illusions”, in denen – durchaus kritisch – Management- und Standardisierungsprobleme angepackt und vollmundige Versprechen der www.lanline.de Sie müssen zuerst die Auto-Archivierung unter Outlook aktivieren: 1. Klicken Sie im Menü “Extras” auf “Optionen”, und klicken Sie anschließend auf die Registerkarte “Weitere”. 2. Klicken Sie auf “Auto-Archivierung”. 3. Um festzulegen, dass die Auto-Archivierung mit dem Start von Outlook aktiviert wird, klicken Sie auf das Kontrollkästchen “Auto-Archivierung alle”. 4. Wenn Sie festlegen möchten, wie häufig der Auto-Archivierungsprozess erfolgen soll, geben Sie in das Feld “Tage” eine Zahl ein. 5. Wenn Sie benachrichtigt werden möchten, bevor die Elemente archiviert werden, aktivieren Sie das Kontrollkästchen “Vor der Auto-Archivierung Bestätigung einholen.” 6. Geben Sie im Feld “Standardarchivdatei” einen Namen für die Datei ein, in die die Elemente verschoben werden sollen, die Sie archivieren möchten, oder klicken Sie auf “Durchsuchen”, um eine Datei aus der Liste auszuwählen. 7. Nachdem Sie die Auto-Archivierung aktiviert haben, müssen Sie für jeden Ordner die Eigenschaften der Auto-Archivierung festlegen, um die Auto-Archivierung zu aktivieren. – Elemente, die sich möglicherweise nicht erwartungsgemäß archivieren lassen: Wenn Sie Elemente in einem Kalender-Ordner archivieren, (klicken Sie dazu im Menü “Datei” auf “Archivieren”, oder zeigen Sie im Menü “Datei” auf “Ordner” und klicken Sie erst auf “Eigenschaften” für Ordnername und anschließend auf die Registerkarte Auto-Archivierung), werden wiederkehrende Elemente (Serien) nicht archiviert, wenn nach dem Archivierungsdatum noch zur Serie gehörende Aufgaben geplant sind. Alte Aufgaben eines Serienelements in einem Kalender-Ordner werden benötigt, um für zukünftige Aufgaben nachverfolgbar zu sein. Wenn Sie einen Ordner für die Auto-Archivierung auswählen und der Ordner Elemente enthält, die Sie verschoben, gelesen oder geändert haben, werden diese Elemente ebenfalls möglicherweise nicht den Erwartungen gemäß archiviert. Der Grund hierfür ist, dass das Änderungsdatum eines Elements auf das aktuelle Datum L AN line 4/2000 77 netzTOOLBOX & Tipps Tricks OFFICE-2000-INSTALLATION MIT KLEINER BOOT-PARTITION gesetzt wird, wenn Sie ein Element verschieben, lesen oder ändern. Elemente werden auf der Grundlage des Datums archiviert, an dem sie verschoben, gelesen oder geändert wurden, und nicht auf der Grundlage des Erstellungsdatums. (Computer 2000 Deutschland GmbH/mw) ZWEITER ALIAS-NAME IM EXCHANGE SERVER 5.5 E-Mails von Firma A sollen beispielsweise an Benutzer X, Y, Z gehen, E-Mails von B sollen an Benutzer U, V, W verteilt werden. Kann ich dem Benutzer-Postfach einen zweiten Alias-Namen vergeben? Sie können dem Benutzer-Postfach nicht einen zweiten AliasNamen hinzufügen. Der Alias-Name ist einmalig und identifiziert ein Benutzer-Postfach innerhalb einer Exchange-Organisation. Sie können nur dem Postfach unter “Postfach-Eigenschaften, Adressierung” eine zweite E-Mail-Adresse hinzufügen. Verwenden Sie die Registerkarte “Adressierung”, um alternative E-Mail-Adressen für Exchange-Server-Objekte zu erstellen oder zu ändern. E-Mail-Adressen werden verwendet, um Exchange-ServerObjekte für Gateways und Connectors zu identifizieren, die Exchange Server mit anderen Messaging-Systemen verbinden. Verwenden Sie die Registerkarte “Adressierung”, um einen oder mehrere der folgenden Adresstypen zu erstellen, zu ändern oder zu entfernen: – benutzerdefinierte Adresse, – Microsoft Mail-Adresse, – Mac-Mail-Adresse, – X.400-Adresse, – Internet-Adresse, – cc:Mail-Adresse. Standardmäßig generiert Exchange für jedes Empfängerobjekt mit Hilfe der von Ihnen eingegebenen Informationen Lotus cc:Mail-, Microsoft-Mail-, X.400- oder Internet-Adressen. Wenn Sie Empfängerinformationen ändern, die zum Erstellen von E-Mail-Adressen verwendet werden (wie zum Beispiel den Vornamen, Nachnamen oder Alias eines Postfachs), werden die E-Mail-Adressen nicht automatisch aktualisiert. Bereits generierte E-Mail-Adressen müssen Sie manuell bearbeiten. Die einzige (theoretisch) mögliche Lösung für die gewünschte Einstellung ist über den Regel-Assistenten in Outlook konfigurierbar, wie etwa “ nach Erhalt einer Nachricht, die direkt an “ info@.... “ gesendet wurde diese mit einer vordefinierten Aktion bearbeiten”. Eine benutzerdefinierte Aktion ermöglicht die Auswahl der Aktion, die Sie in die Regel aufnehmen möchten. Benutzerdefinierte Aktionen sind zusätzliche Funktionen von Drittanbieterprogrammen. Im Lieferumfang von Outlook sind keine benutzerdefinierten Aktionen enthalten. (Computer 2000 Deutschland GmbH/mw) 78 L AN line 4/2000 Microsoft Office 2000 soll auf einem System mit kleiner Boot-Partition (C:\ zirka 500 MByte mit 100 MByte freiem Platz) installiert werden. Wird auf diesem Rechner Office 2000 auf D:\ (mit genug freiem Festplattenspeicher) über die benutzerdefinierte Installation aufgespielt, kommt der Fehler, dass nicht genug Platz auf C:\ zur Verfügung steht . Die Temp Dir Environment Variable wurde darüber hinaus auf D:\ umgelegt. Egal, welchen Installationsmodus Sie auswählen, Office 2000 installiert im Systemroot-Bereich immer Dateien. Es handelt sich dabei unter anderem um den “Windows Installer” (das eigentliche Office-Setup) und um die Internet-Explorer-5-Dateien. Insgesamt braucht Office 2000 im Systemroot-Bereich mindestens 130 MByte Platz. Auch wenn Sie Office 2000 komplett deinstallieren, bleiben diese 130 MByte auf der Festplatte. (Computer 2000 Deutschland GmbH/mw) OUTLOOK-REGEL AN EXTERNE ADRESSE WEITERLEITEN In Microsoft Outlook 8.0 soll eine Regel erstellt und dann an eine externe Adresse weitergeleitet werden. Sie müssen dazu einen benutzerdefinierten Empfänger im Exchange-5.5-Administrator anlegen. Danach können Sie für diesen benutzerdefinierten Empfänger eine beliebige Regel mit dem Regel-Assistenten definieren. – Benutzerdefinierte Empfänger: Ein benutzerdefinierter Empfänger ist ein Empfänger außerhalb des Messaging-Standorts, des lokalen Postoffices oder der Organisation, zum Beispiel ein Internet-Empfänger mit einer SMTP-Adresse. Wenn Sie einen benutzerdefinierten Empfänger erstellen, wird dieser im Adressbuch des Standorts angezeigt und kann Nachrichten empfangen. Sie können benutzerdefinierte Empfänger mit Hilfe des Administratorprogramms erstellen oder unter Verwendung der Verzeichnisimport-Funktion aus anderen Messaging-Systemen importieren. – Erstellen eines benutzerdefinierten Empfängers: Führen Sie zum Erstellen benutzerdefinierter Empfänger die folgenden Schritte aus. Wählen Sie im Administratorfenster “Neuer benutzerdefinierter Empfänger aus dem Menü “Datei”. Im Feld “Wählen Sie einen E-Mail-Adresstyp” spezifizieren Sie den Typ der E-Mail-Adresse, die Sie erstellen möchten und bestätigen mit OK. Zum Schluss geben Sie die E-Mail-Adresse des Benutzers ein. (Computer 2000 Deutschland GmbH/mw) www.lanline.de Online http://www.lanline.de Das Netzwerk für Netzwerk-Profis Im Fokus: Web-Kennziffern Der moderne Weg zur Produktinformation Volltextarchiv Das Internet entwickelt sich immer mehr zum unverzichtbaren Recherchemedium für EDV-Profis. Neben E-Mail ist die Suche nach aktuellen und detaillierten Produktinformationen mittlerweile einer der wichtigsten Einsatzbereiche des Internet. Unser neuer Web-Kennzifferndienst macht die gezielte Suche so komfortabel und schnell wie nie zuvor. Ihre Vorteile: Das Volltextarchiv mit Hunderten von Artikeln aus allen AWi-Zeitschriften liefert Ihnen im Handumdrehen maßgeschneidertes ProfiWissen. ❶ Sie haben eine zentrale Anlaufstelle für Ihre Recherchen und sparen sich den zeitaufwendigen Ausflug über diverse Suchmaschinen und Web-Kataloge; Marktübersichten ❷ Sie kontaktieren mit einer einzigen Anzeige beliebig viele Anbieter – eine gewaltige Zeitersparnis; Und so funktionieren die Web-Kennziffern Über 100 Markt- und Anbieterübersichten schaffen Durchblick im Produktangebot und helfen bei Ihrer Investitionsplanung. ❶ Zunächst wählen Sie aus, in welcher Ausgabe Sie recherchieren möchten. Dann kreuzen Sie eine oder mehrere Produktkategorien an. Alternativ können sie, falls Sie schon genau wissen, wofür Sie sich interessieren, direkt den Namen des Anbieters eingeben. Drücken Sie die Schaltfläche „Weiter“, um Ihre Abfrage zu starten. ❷ Das System stellt nun eine Liste aller Inserenten und redaktionellen Beiträge zusammen, die Ihren Suchkriterien entsprechen. Wenn die Firma eine eigene Web-Site besitzt, dann ist der Firmenname in der linken Spalte mit einem Hyperlink unterlegt. Wichtig für Ihre InfoAnforderung sind die letzten vier Spalten. Hier können Sie bei jeder Firma ankreuzen, ob Sie weitere Informationen per E-Mail, Post, Fax oder Telefon erhalten möchten. Selbstverständlich können Sie hier mehr als eine Firma ankreuzen. Auf diese Weise erstellen Sie ohne zusätzlichen Aufwand gleich mehrere Anfragen. Stellenmarkt Ein neuer Job gefällig? Hier haben Sie die Wahl zwischen mehreren tausend aktuellen Angeboten speziell für DV-Profis. LANline Spezial Das Wichtigste zu den heißen Themen der Netzwerk-Branche – von der Redaktion der LANline speziell aufbereitet. verlag münchen wir informieren spezialisten. Online http://www.lanline.de Das Netzwerk für Netzwerk-Profis ❸ Sie entscheiden, in welcher Form die Anbieter mit Ihnen in Kontakt treten sollen: per Post, per E-Mail, per Fax oder gar per Telefon; ❹ Sie können darauf vertrauen, daß Ihre Anfrage mit dem Siegel einer anerkannten Fachzeitschrift beim richtigen Ansprechpartner landet und nicht geradewegs im elektronischen Papierkorb; ❺ Sie sparen sich die Arbeit, in jedem Kontaktformular von neuem Ihre Daten einzugeben, denn unser Web-Kennzifferndienst merkt sich Ihre Daten; ❻ Sie erhalten eine persönliche Link-Liste, die einen hervorragenden Einstiegspunkt für eigene Recherchen im WWW darstellt. ❸ Bei der erstmaligen Benutzung drücken Sie jetzt einfach den „Weiter“Button und gelangen damit zur Eingabemaske für Ihre Kontaktinformationen. Noch schneller geht es, wenn Sie das System schon einmal benutzt haben. Dann reicht die Eingabe Ihrer EMail-Adresse aus, und ihre Daten werden automatisch ergänzt. ❹ ❺ Wenn Sie jetzt „Weiter“ drücken, gelangen Sie auf eine Bestätigungsseite und das System generiert für jeden der von Ihnen angekreuzten Anbieter eine Anfrage, die per EMail an den zuständigen Ansprechpartner verschickt wird. Dieser setzt sich mit Ihnen auf dem von Ihnen gewünschten Weg in Verbindung. Auf der Bestätigungsseite finden Sie außerdem eine kleine OnlineUmfrage, deren Ergebnisse uns dabei helfen, Sie auch weiterhin mit http://www.lanline.de/info Tips & Tricks Hier finden Sie garantiert keine Tips zu Winword – dafür aber jede Menge zu Netware, Windows NT, ISDN und anderen Netzwerk- und Kommunikationsthemen. Lexikon Man muß nicht alles wissen – aber man sollte wissen, wo man nachschlagen kann. Für alle Begriffe rund um Netzwerk und Kommunikation werden Sie hier fündig. Online-Shop Ihnen fehlt noch ein LANline Spezial, oder die AWi-Jahres-CD? Hier können Sie bequem online bestellen. Service Ein Abonnement gefällig? Sie wollen der Redaktion einmal richtig Ihre Meinung sagen? Sie sind auf der Suche nach einem spezialisierten Dienstleister in Ihrer Nähe? http://www.lanline.de ist auf jeden Fall die richtige Adresse. netzLÖSUNGEN MIETANGEBOTE FÜR SHOPPING-SYSTEME Problemlösung: Mieten statt kaufen Mit Online-Shops können klein- und mittelständische Unternehmen in wenigen Monaten Gewinne erzielen. Doch wer dazu erst ein ShoppingSystem für den E-Commerce-Bereich erstehen muss, der hat mit hohen Amortisationsraten zu kämpfen. pritzen, Kompressen oder Kanülen kauft Jürgen Zahn immer via Internet. Der Allgemeinmediziner hat allen Grund dazu. Sein Lieferant, der Stuttgarter Medizinbedarf-Anbieter Geisselmann, räumt Online-Shoppern einen Rabatt ein. “Damit kann ich jährlich bis zu 30 Prozent einsparen”, frohlockt Zahn. Über ein Schnäppchen durfte sich auch Klaus Kleine bei seiner letzten Streiftour durch die virtuelle Welt des Internets freuen. Für eine nagelneue Junghans-Uhr, Modell “Max Bill”, hat S der Ingenieur, der im kalifornischen Los Gatos wohnt und arbeitet, bei Schmuck Berger im sächsischen Chemnitz statt 600 nur 500 Mark bezahlt. “Wir müssen doch schließlich einen Mehrwert schaffen”, meint Roland Geisler, der den virtuellen Shop des alteingesessenen Geschäfts betreut. Sind die Angebote attraktiv, klingelt die Kasse. Berger erzielte im ersten Jahr einen Online-Umsatz von rund 100.000 Mark, eine Summe, die Geisselmann, seit März letzten Jahres im Internet, bereits Bild 1. Über 2000 DVD-Spielfilme können Cineasten aus dem gemieteten Online-Shop der Newsandmore Medien Handels KG abrufen 82 L AN line 4/2000 nach sieben Monaten auf dem HabenKonto verbuchen konnte. Der elektronische Handel steht vor dem Durchbruch. Während deutsche Unternehmen über die Schiene “Internet” 1998 gerade mal 400 Millionen Mark Umsatz erwirtschafteten, sollen es nach einer Schätzung der Unternehmensberatung Roland Berger im Jahr 2001 bereits annähernd 28 Milliarden Mark sein. Diese Zahlen decken sich in etwa mit einer Prognose des Eco-Verbandes der deutschen InternetWirtschaft, der Internet-Umsätze in Höhe von rund 40 Milliarden Mark für das Jahr 2003 voraussagt. “Die Freaks sind bedient, jetzt werden die Verbraucher einbezogen”, triumphiert der Berliner Medienwissenschaftler Axel Zerdick. In der Tat verspricht die steigende Zahl potentieller Käufer zunehmende Online-Bestellungen. So sollen bis zum Jahr 2001 nach Angaben des European Information Technology Observatory (EITO) annähernd 20 Millionen Menschen in Deutschland am Internet hängen (1999: 9,4 Millionen). Knut Föckler, Leiter Multimedia der Deutschen Telekom, erwartet, “dass bis zum Jahr 2003 jeder zweite Deutsche über eine Zugangsmöglichkeit zum Internet verfügt”. Bild 2. Portal-Adressen sind für Mietshop-Betreiber ein ideales MarketingTool und bieten Einkäufern eine schnelle Produktübersicht www.lanline.de netzLÖSUNGEN GUTE GRÜNDE FÜR DEN ONLINESHOP Eine zunehmende Bereitschaft zum Einkauf per PC registriert das Hamburger Marktforschungsinstitut Fittkau & Maas, einer Forsa-Umfrage zufolge will jeder vierte Internet-Nutzer künftig öfter im Internet einkaufen. Lebensmittelhändler Kaisers, der in sechs Städten einen Online-Bestellservice anbietet, kam kurz vor Weihnachten mit der Auslieferung kaum nach. Karstadt hat seit letzten Oktober die Frequenz der täglich 5000 Besucher seines Online-Kaufhauses “my-world” mehr als verdoppelt. Dies, obwohl das Angebot begrenzt ist und die Ladezeiten der Seiten der Wirkung einer Schlaftablette alle Ehre erweisen. “Wir erwarten, dass in drei bis fünf Jahren etwa fünf bis zehn Prozent des gesamten Einzelhandelsvolumens von derzeit rund 800 Milliarden Mark online abgewickelt werden”, sagt Klaus Eierhoff, Multimedia-Vorstand bei Bertelsmann. Mit E-Commerce lassen sich die Kosten beim Bestellwesen erheblich reduzieren. Ihre Rabatte kann die Firma Geisselmann unter anderem auch deshalb weitergeben, weil “der Bestellvorgang für uns natürlich viel einfacher ist”, sagt der für das E-Commerce-Geschäft zuständige Helmut Rieger. Dennoch: Gerade für den Mittelstand, der in Deutschland die meisten Arbeitsplätze schafft, kann der Einstieg in die virtuelle Geschäftswelt mit teils immensen Kosten verbunden sein. Der Kauf von Hard- und Software inklusive Installation und Programmierung ist zum Beispiel bei Hewlett-Packard (HP) kaum unter 100.000 Mark zu bekommen – ohne Support wohlgemerkt. Der kann, sagt HPSoftware-Manager Reinald Schneller, noch einmal “deutlich die 100.000-MarkGrenze überschreiten”. Zuviel Geld für Dr. Claudia MarwedeDengg. Trotzdem hat sich vor fünf Monaten die frischgebackene Versandhändlerin einen Delikatessen-Shop mit einer gemieteten Software-Lösung (rund 300 Mark pro Monat) im Internet eingerichtet, bei dem der Einkauf von Spätzle, leckerer Hausmacherwurst oder feinem Konfekt richtig Spaß macht. Von der Präsentation der Wa- www.lanline.de ren bis hin zur Bestellung ist der Shop übersichtlich und schnörkellos, aber dennoch optisch ansprechend. Ausgewählte Produkte legt der Einkäufer in den gut erkennbaren Warenkorb. Eine Tabelle zeigt blitzschnell die Gesamtsumme mit Mehrwertsteuer, Versandkosten und eventuell anfallenden Nachnahmegebühren an. Damit ungebetene Gäste die persönlichen Bestelldaten nicht einsehen können, wird das Verschlüsselungsverfahren SSL (Secure Socket Layer) aktiviert und anschließend die Zahlungsart festgelegt. Im Gegensatz zu vielen anderen Shops, wo der Einkäufer oft nicht weiß, ob er nun bestellt hat oder nicht, bekommt der Einkäufer eine Auftragsbestätigung. Einziges Manko: Bezahlung mit Kreditkarte unter Verwendung der SET-Technik (Secure Electronic Transaction) gibt es nicht. “Für SET fehlt derzeit leider die Basis, weil es nur wenige SET-zertifizierte Karten gibt”, sagt Johannes Klinger, Vorstandsvorsitzender der Websale AG in Roßtal bei Nürnberg, die die Software für den Delikatessen-Shop geliefert hat. Tatsächlich eignen sich von den 8,4 Millionen Eurocards, die in Deutschland im Einsatz sind, gerade mal rund 5000 für die SET-Technik. Websale bietet seinen Kunden daher eine Alternativlösung an, bei der die Kreditkarte auf Bonität und Plausibilität geprüft wird und der Shop-Betreiber – wie bei SET – die Kreditkartennummer nicht übermittelt bekommt. Hinsichtlich der Sicherheit für Händler und Einkäufer warnt Klinger ausdrücklich vor Shop-Systemen, die kostenlos angeboten werden. “Im professionellen Bereich ist es ein hohes Risiko, solche Lösungen einzusetzen”, weil nicht ausreichend transparent sei, woher diese Systeme genau kämen, ob eventuelle Fehler behoben würden und jemals eine Weiterentwicklung stattfinden könne. Für Michael Voigtsberger muss Risiko kalkulierbar sein, weswegen sich der Inhaber eines Geschäfts für Mobilfunkzubehör im oberbayerischen Rosenheim für eine preiswerte und sichere Miet-Shop-Software entschieden hat. “Ich wollte das unbedingt ausprobieren und gleichzeitig das finanzielle Risiko gering halten“, sagt der 23-jährige Kaufmann. Seine Hartnäckig- keit brachte den Erfolg: Bei einem Umsatz von rund 3000 Mark und 99 Mark Miete im Monat wirft der Internet-Laden “Voigtz“ Gewinn ab. Über eine Anzeige ist der Computerlaie auf den Frankfurter Shop-Anbieter Gigabell gestoßen. Nach einem vierwöchigen kostenlosen Test ließ sich der Kleinunternehmer vor einem halben Jahr die Software “mietshop.de” für eine einmalige Gebühr von 250 Mark instal- Das muss ein Shop-System leisten: Für den Betreiber Weitgehende Änderung des äußeren Erscheinungsbilds, Mietvertrag maximal ein Jahr, flexible und leichte Bedienung, Einrichtung von virtuellen Abteilungen, Zusammenarbeit mit allen gängigen Datenbanken, bequemes Einstellen der Produkte, Durchführung zeitlich begrenzter Sonderaktionen, Protokollierung und Auswertung des Kundenverhaltens, Verknüpfung mit dem bestehenden Warenwirtschaftssystem, kostenlose Updates der Shop-Software Für den Kunden Abspeichern von persönlichen Daten, mehrere Zahlungsmöglichkeiten, leichte und angenehme Bedienung, gezielte Suche nach Produkten (Iris Bunkenburg/rhh) lieren. In der Monatsmiete sind Präsentation, Gestaltung und Support enthalten, nicht aber die eigene Domain. Für diese persönliche Adresse fallen jährlich noch einmal rund 100 Mark an. Das Mietkonzept überzeugt Voigtsberger. “Ich betreibe den Shop auch im Urlaub, kann Bestellungen via E-Mail vorbereiten, Anfragen beantworten und Nachbestellungen ordern.” Soviel Flexibilität wird belohnt. Während früher die Kundschaft aus der Region kam, erreicht der Rosenheimer Anbieter heute mit seinem Miet-Shop eine bundesweite Klientel. Vor allem Norddeutsche kaufen Akkus, Ledertaschen und Freisprecheinrichtungen in dem Online-Laden. Wenn L AN line 4/2000 83 netzLÖSUNGEN das Geschäft einmal nicht so gut läuft, kann Voigtsberger seinen Online-Laden von einem Monaten auf den anderen schließen. “Ich habe gegenüber dem Anbieter keinerlei langfristige Verpflichtungen.” Einziger Wermutstropfen: Der Handy-Händler muss die elektronisch empfangenen Bestellungen per Hand in das Warenwirtschaftssystem übertragen. Wer ein Shopping-System mieten will, muss nicht nur wissen, was eine solche Software leisten sollte (siehe Kasten 83), sondern bei der Auswahl des Anbieters bereits im Vorfeld die Spreu vom Weizen trennen. Die nämlich schmücken sich nur allzu gern mit billigen Monatsmieten oder versuchen, mit einer möglichst hohen Zahl angeblich verkaufter Lizenzen Marktdominanz hervorzuzaubern. Hinter der schillernden Fassade aber bröckelt es. “Es gibt großspurige Anbieter, die kriegen nie die Kurve”, sagt Michael Strehlau, E-Commerce-Berater und Vorstandsvorsitzender der Online Shop Consulting AG, Weßling. Je jünger die Unternehmen seien, desto vollmundiger würden sie am Markt auftreten. “Es gibt eine ganze Reihe von Systemen, die für den professionellen Betrieb nicht geeignet sind, manche verhindern sogar Geschäfte”, sagt WebsaleChef Klinger, der mit seiner Software vor über drei Jahren den Markt für MietShops in Bewegung brachte. So bedeute es unweigerlich Kundenverlust, wenn ein System zum Beispiel nur mit bestimmten Browsern laufe. Davon weiß René Reiche ein Lied zu singen. Der Inhaber des Freiburger Online-Ladens “Grimas Shop” sollte erst nach Installation seiner Software feststellen, “dass einige Leute nicht in meinen Shop reingekommen sind, weil sie ältere Browser hatten”. Zu beachten ist nach Darstellung von Klinger auch, ob Shop-Systeme mit Cookies arbeiten, die viele Internet-Nutzer aus Sicherheitsgründen ablehnen und damit einen solchen Shop auch niemals zu Gesicht bekämen oder nicht richtig damit bestellen könnten. Außerdem: ShopSysteme, die keine Import-Möglichkeit hätten, zwängen den Betreiber zur Onli- 84 L AN line 4/2000 ne-Eingabe seiner Produkte per Hand und seien bestenfalls für den semiprofessionellen Bereich zu empfehlen. Künftige Shop-Betreiber übersehen auch gerne die Kosten für eventuell anfallenden Support. So sind manche Anbieter telefonisch nur über eine teure 0190er Nummer zu erreichen, andere wiederum – wie die Deutsche Telekom – kassieren für jede angefangene Viertelstunde 50 Mark. “Support ist das A und O”, sagt Ralf-Peter Wolter, Webmaster der vor einem Jahr gegründeten Potsdamer Firma Bild 3. Empfiehlt gemietete Shop-Lösungen als Alternative zu teuren Lizenzen herkömmlicher Systeme: Johannes Klinger, Vorstandsvorsitzender der Wesale AG. Kraxlhuber.de, die Zelte, Ruck- und Schlafsäcke ausschließlich via Internet verkauft. Wichtig sei, dass die Monatsmiete den Support nicht nur enthalte, sondern dass dieser auch rund um die Uhr zur Verfügung stehe. AUF TECHNIK UND MARKETING KOMMT ES AN Die meisten Shops be- herrschen zwar die gängigsten Zahlungsarten wie Nachnahme, Kreditkarte oder Lastschrift mit dem international geltenden Standard-Verschlüsselungsverfahren SSL. Ebenso bieten sie dem Einkäufer einen so genannten Warenkorb, in den er die Produkte wie im echten Supermarkt hineinlegen kann. Sobald es aber um Designbarkeit, Speicherkapazität, Schnelligkeit, Support, Anzahl der dargebote- nen Artikel und Programmierung geht, scheiden sich die Geister. “Unbedingt verschiedene Angebote reinholen und testen, testen, testen”, empfiehlt Consulter Strehlau. Am besten finde man die Anbieter über die einschlägigen Suchmaschinen. Damit der Shop nicht zum Wühltisch mutiert, muss der Betreiber seine Produkte, Preise und Kataloge möglichst unproblematisch einrichten können. Grundvoraussetzung ist, dass das Shop-Design die individuellen Änderungen im gewünschten Ausmaß zulässt. So bietet beispielsweise die Berliner Strato Medien AG zwar 30 verschiedene Design-Varianten, “aber die können Sie alle vergessen”, meint E-Commerce-Manager Rieger, dessen Firma Geisselmann die Strato-Software bisher nutzt. Ab 1000 Produkten sei der Einsatz dieser Software nicht mehr professionell, weswegen man künftig eine andere Lösung bevorzuge. Über 2000 DVD-Spielfilme hat die Newsandmore Medien Handels KG in ihrem Online-Sortiment. 300 Millionen Mark Umsatz erwirtschaftet das Münchener Unternehmen im realen Leben, ein Ende letzten Jahres für rund 3000 Mark eingerichteter Miet-Shop soll zusätzlichen Profit bringen. Pro Jahr fallen noch einmal rund 3000 Mark Mietgebühr an. “Der Shop rechnet sich schon jetzt“, sagt Firmensprecher Horst Leierer angesichts der seiner Meinung nach niedrigen Kosten. Allerdings, so Leierer, sei entsprechende Banner- und Kinowerbung für den Erfolg des virtuellen Geschäfts unumgänglich. Dem stimmt Websale-Chef Klinger zu, der auch für Newsandmore die Software geliefert hat. Als Marketingmaßnahme bietet das fränkische Unternehmen deshalb seinen Kunden die Aufnahme ihres Shops in das Portal www.clever-einkau fen.de. Der Preis dafür ist in der Monatsmiete bereits enthalten. Resultat: “Rund drei Viertel unserer Kunden arbeiten mit teils beträchtlichem Gewinn“, sagt Klinger. Websale-Shops arbeiten mit einer breiten Palette von Warenwirtschaftssystemen. Dies ist keineswegs selbstverständlich. Mit den Miet-Shops von Anbietern wie 1 & 1 Puretec, Montabaur oder Inter- www.lanline.de netzLÖSUNGEN Professionelle Miet-Shops sind rar Der Trend gehe eindeutig hin zum Miet-Shop, weil die immer leistungsfähiger würden, sagt der E-Commerce-Berater Michael Strehlau. Leistung aber kostet Geld. Künftige ShopBetreiber sollten daher scheinbar billige oder gar kostenlose Offerten doppelt prüfen. Ein niedriger Mietpreis hat meist begrenzte Leistung, enthält unter Umständen sogar versteckte Kosten. Miet-Shops lassen sich generell in zwei Sparten einteilen: Professionell und semiprofessionell. Zu Letzteren zählt das Shop-System der Firma 1&1 Puretec, Montabaur, deren Software eigenen Angaben nach auch eher “zum Selbermachen” gedacht ist. Mit der so genannten “Profiversion” können Betreiber maximal 1000 Artikel einrichten. Im Mietpreis (50 Mark) ist weder verschlüsselte Datenübertragung enthalten noch kostenloser Telefon-Support. Für den muss der Kunde pro Minute 3,63 Mark bezahlen. Nachts ist die Servicezentrale erst gar nicht besetzt. Kundenunfreundlich ist auch, dass die Monatsmiete zwar jederzeit kündbar ist, sie aber jeweils sechs Monatsmieten im voraus fällig ist. Ebenfalls den Support bezahlen lässt sich die Strato Medien AG (3,63 Mark/Minute). Allerdings, so Firmensprecher Jens Tamm, “geben wir meistens auch über die normale Hotline Auskunft”. Von Vorteil ist, dass der Online-Laden auf Servern von Strato installiert ist, weil der Berliner Anbieter gleichzeitig Provider ist. Wenngleich Artikelanzahl, Speicherplatz und Datentransfer im Monatspreis von 30 Mark unbegrenzt enthalten sind, wird dieses Shop-System ab einer Größenordnung von 1000 Artikeln nach Auskunft von Strato-Kunden professionellen Ansprüchen nicht gerecht. Wissen sollte man auch, dass das System auf der Intershop-Software “E-Page” basiert, die der Jenaer Marktführer in Sachen E-Commerce selbst als Einstiegslösung bezeichnet. Eine Zwitterrolle nehmen die Shop-Systeme “mietshop.de” und “Microshop” der Firmen Gigabell, Frankfurt, beziehungsweise Deu.Net, Berlin, ein. Mit diesen Lösungen können kleinere Händler ohne großen Aufwand ein schnelles Zusatzgeschäft machen. Zwar kommuniziert die Software von Gigabell (Mietpreis: 99 Mark) nicht mit Warenwirtschaftssystemen, dafür aber sind Programmierkenntnisse nicht notwendig. Speicherplatz ist ausreichend vorhanden, ebenso lassen sich bei beiden Systemen Tausende von Artikeln effizient verwalten. Zusätzlicher Vorteil: Die Anbieter sorgen durch Einträge in Suchmaschinen und die Integration in eine Shopping-Mall für einen werbewirksamen Auftritt. “Websale” ist ein Produkt für den professionellen Einsatz. Die Entwicklerfirma Websale, Roßtal bei Nürnberg, bringt als Internet-Service-Provider und erster Anbieter einer MietShop-Software in Deutschland entsprechende Kenntnisse und Erfahrung mit. Das System unterstützt mehrere Sprachen und Währungen, verfügt – wie die meisten anderen Lösungen auch - über die üblichen Zahlungsarten, einen Warenkorb und bietet ausreichend Speicherplatz für Artikel (bis zu zehn Milliarden). Die ersten wesentlichen Unterschiede zu anderen Anbietern zeigen sich beim Support. Der ist kostenlos, zeitunabhängig und wird von Kunden als ”sehr gut bis ausgezeichnet“ eingestuft. Die Shop-Systeme sind auf Hochleistungs-Servern (Anbindung über 124 MBit/s) installiert, wobei die Last auf drei Leitungen verteilt ist. Vorteil: Sichere Datenübertragung und schneller Seitenaufbau. In der Monatsmiete (zwischen 99 und 395 Mark) sind Domain, Log-Dateien-Auswertung, ausreichend Transfervolumen, Speicherplatz und Accounts sowie kostenloser Telefon-Support und die Aufnahme ins Portal www.clever-einkaufen.de enthalten. Die Software “Cappuccino” (Monatsmiete 260 Mark) der Weilheimer Firma Beans ist ebenfalls für den anspruchsvollen Shop-Betreiber ausgerichtet. Von Vorteil ist, dass der Anwender mit einer Basisversion kostenfrei einsteigen kann und seinen Online-Laden je nach Bedarf modular erweitern kann. Außerdem kommuniziert das System mit führenden Warenwirtschaftssystemen wie KHK oder SAP. Von Nachteil könnte sein, dass das System in Java programmiert ist und daher nicht nur die Zugriffszeiten unnötig verlängert, sondern eventuell auch bestimmte Funktionalitäten einschränkt. (Iris Bunkenburg/rhh) shop, Jena, können Händler ihre Warenwirtschaft überhaupt nicht einsetzen. Websale verzichtete bei der Entwicklung der Shop-Software gänzlich auf den Einsatz von Java, weil dabei Programme auf den PC des Nutzers geladen werden. 86 L AN line 4/2000 Dies nehme nicht nur Zeit in Anspruch, sondern führe unter Umständen je nach Browser zu unterschiedlichen Problemen. Produktbezeichnungen, Preise und Ähnliches gibt der Shop-Betreiber entweder mit einer Windows-Oberfläche ein, oder er- zeugt sie aus einer Datenbank beziehungsweise einem Warenwirtschaftssystem heraus. Da Websale gleichzeitig auch Internet-Service-Provider ist, bekommt der Kunde vor Vertragsabschluss detaillierte Auskünfte über die Schnelligkeit der Datenleitungen. Bei Websale fließen die Daten über einen 124-MBit/s-Strang, der auf drei Leitungen verteilt ist. Das bedeutet nicht nur schnellen Datendurchsatz, sondern auch zusätzliche Sicherheit beim Ausfall einer Leitung. SHOPPING-MALLS SIND KEINE ALTERNATIVE Kommen Provider-Leistung und Shop-Software nicht aus einer Hand, kann dies auch direkte Nachteile mit sich bringen. Zum Beispiel in puncto Kalkulation. “Letztlich bestimmt der Provider, der unsere Software vertreibt, die Laufzeit und die Preise”, bekennt denn auch Wolfgang Melchior, Marketingmanager der Firma Beans, die sich mit ihrer Miet-Software “Cappuccino” an Profis wendet. Seit einiger Zeit richtet das Unternehmen in mehreren Gemeinden Shopping-Malls ein. “Das läuft sehr gut, auch die Endkunden beteiligen sich rege”, sagt Unternehmenssprecher Ernst Andersch. Einige der betroffenen Gemeinden sehen das freilich skeptischer. “Viele Händler bei uns wissen nicht, was das soll”, sagt beispielsweise Elke Riebener vom Amt für Wirtschaftsförderung der Stadt Rosenheim. Wundert das? Shopping-Malls sind nicht gerade eine attraktive Lösung für einen kleinen Händler, der unabhängig seine Produkte verkaufen möchte. Denn in aller Regel kassieren Mall-Betreiber Provision am Umsatz – zusätzlich zur Miete für den zur Verfügung gestellten Raum. Diese Raummiete ist im Vergleich zur Miete einer professionellen Shop-Software hoch, und kostet beim Branchenführer Netzmarkt mindestens 500 Mark. Dafür führen die Betreiber zwar Marketingmaßnahmen durch, die aber ebenso ein Schuss nach hinten sein können. Verlässt der Shop-Betreiber eine Mall, kann er zudem seine Internet-Adresse nicht mitnehmen, einen Link auf die künftige Domain wird sich der Mall-Betreiber meist teuer bezahlen lassen. (Iris Bunkenburg/rhh) www.lanline.de netzLÖSUNGEN Der ADSM-Server wurde damals auf einem OS/390-Host eingerichtet. Mit dem Aufbau eines Unix-Rechenzentrums für die SAP-Kunden der Thyssen Krupp Information Services kamen 1994 die ersten IBM-RS/6000-SP2-Server hinzu, die via Kanalanbindung und Escon-Adapter mit dem OS/390-Server verbunden wurden. Die Datenverarbeitung avanciert zum Gedächtnis der modernen Infor“Mit den vorhandenen Erfahrungen mationsgesellschaft. Das Erfassen, Speichern und Auswerten von Daten aus dem Einsatz von ADSM und der Möglichkeit zur Weiternutzung bestenimmt einen immer größeren Stellenwert ein; der nicht rechtzeitige Zuhender Bandressourcen war es einerseits griff auf Daten oder sogar der Verlust wirkt sich fatal auf Geschäftspronur konsequent, die Speichermanagezesse und Kundenbeziehungen aus. ment-Software mit der Storage-Hardware für die Nutzung unter AIX beizubehalten”, erinnert sich Norbert Höffner, ie Thyssen Krupp Information Ser- chereinheiten von IBM eine zentrale Bereichsleiter der Thyssen Krupp Inforvices ist mit 1400 Mitarbeitern und Rolle. mation Services. zirka 450 Millionen Mark Umsatz das Die Erfahrungen der Thyssen Krupp Die Entscheidung für einen ADSMfünftgrößte herstellerunabhängige Sys- Information Services am Standort Kre- Server unter AIX war wesentlich bedingt temhaus in Deutschland. Sie bietet das feld mit ADSM reichen bis 1994 zurück. durch einen stetig wachsenden Bedarf an gesamte Leistungsspektrum eines Sys- Damals stand der IT-Dienstleister vor der Fileserver-Kapazitäten unter Windows temhauses. Es erstreckt sich von der Pla- Anforderung, verschiedene externe File- NT sowie durch eine steigende Zahl von nung, dem Bau, der Systemintegration server der Kunden in der eigenen Re- R/3-Outsourcing-Kunden. Gleichzeitig und dem Betrieb umfangreicher Informa- chenzentrumsumgebung zu konsolidie- wuchs die Größe der SAP-Datenbanken tions- und Netzwerksysteme, (Internet-/ ren. Für die Datensicherung suchten die von Release zu Release, sodass auch die Intranet-Kommunikation, Telekommu- Krefelder eine Lösung zur weitgehenden Sicherungsgeschwindigkeit und die Kanikationslösungen) über Rechnerplattfor- Automatisierung der Backup-Prozesse. pazität der Bandressourcen steigen mussten. Schließlich fiel men, Anwendungsentwicklung, Enddie Entscheidung geräte, Anpassungssysteme und das Mafür eine IBM-3494 nagement von Standard-Software. WeiBandbibliothek mit tere kundenorientierte Dienstleistungen zwei 3590-Laufsind ERP-/ERM-Services, Satellitenwerken und 210 kommunikation, multimediale Electronic Kassetten als “ErstCommerce-Lösungen, Training/Educatiausstattung”. on, Telesales bis hin zum komplexen Die AnforderunTele-Facility-Management. Moderne gen an den DatenDienstleistungen auf der Basis von Digidurchsatz lagen datal-TV-Technik runden den Leistungsbomals bei 15 GByte gen ab. Die Schwerpunkte des Engagepro Stunde und Laufments liegen in den Branchen Automotiwerk. “Bereits in erve, Steel, Industries & Engineering, Trasten Tests konnten vel & Transport, Multimedia, Health Cawir 18 GByte/h über re und Immobilien/Facility Management das Netzwerk si(40 Prozent externer Umsatz). chern”, erinnert sich Einer der wichtigsten Punkte des Höffner. Die AnbinDienstleistungsportfolios sind Katadung von R/3 erfolgstrophen-Backup-Konzepte für alle Syte über die IBMstemplattformen. Die Speichermanage3494-SAP-spezifiment-Software ADSM (Adstar Distributed Storage Manager) übernimmt da- Die R/3-Anbindung erfolgte über die IBM-3494-SAP-spezifische ADSM- sche ADSM-Schnittstelle Backint. bei zusammen mit Magstar-Bandspei- Schnittstelle Backint SPEICHERMANAGEMENT Katastrophen-Backup für alle Plattformen D 88 L AN line 4/2000 www.lanline.de netzLÖSUNGEN Derzeit werden rund 200 SAP-R/3Kundensysteme betreut, das größte Einzelsystem liegt bei rund 120 GByte. Mit dem Ausbau des zweiten Rechenzentrums-Standorts setzten Höffner und sein Team ADSM auch zur Überkreuzsicherung zwischen den Bandrobotern des AIX- und des Host-Rechenzentrums ein. SAP-R/3-BACKUP MIT KATASTROPHENSCHUTZ Heute sind acht IBM-3494- Bandbibliotheken mit bis zu acht 3590Laufwerken und 1170-Kassetten im Einsatz. Je 3590-Kassette stehen bis zu 30 GByte Kapazität bei LZ1-Komprimierung zur Verfügung. Die Server-Anbindung ist über SCSI-Interfaces realisiert. Fünf Sicherungssysteme sind in Krefeld an zwei Standorten installiert, analog dazu zwei in Dortmund, ein weiteres System steht rund 40 Kilometer entfernt in der Nähe von Duisburg. Dieses Sicherungssystem ist via Richtfunkstrecke mit 155 MBit/s angebunden. Die SAP-Installationen werden im Ping-Pong-Verfahren auf jeweils zwei der Roboter gesichert. Am Wochenende findet eine Vollsicherung auf dem Duisburger System statt, die für den Wiederanlauf nach Katastrophen vorgehalten wird. Die Mehrzahl der Backups sind Kurzzeitsicherungen mit einer Laufzeit von 30 Tagen. Derzeit werden noch keine Langzeitarchive für den Kunden unterhalten. Das R/3-Datenbank-Backup wird online über die SAP-Schnittstelle Backint und einen in ADSM enthaltenen BackintClient betrieben. Die derzeit rund 360 GByte User-Daten von den Fileservern werden zuerst auf SSA-Plattensubsystemen (Serial Storage Architecture) zwischengespeichert, bevor schließlich die Archivierung auf Bandspeichern erfolgt. In jeder Bibliothek werden drei Laufwerke für die täglichen Sicherungsarbeiten genutzt, das vierte Laufwerk steht ständig als Sicherungsreserve zur Verfügung. Die Oracle-Datenbanken der SAP-Systeme werden dabei aufgrund ihrer Größe direkt auf Bänder geschrieben, lediglich die Log-Dateien werden zunächst auf 90 L AN line 4/2000 Plattenspeichern bis zu einer Kapazität von rund 4 GByte vorgehalten. Anschließend werden diese Logs “am Stück” auf Bänder ausgelagert. Für den Kunden LTU Touristik setzt Thyssen Krupp Information Services für ein Oracle-Datenbanksystem einen zusätzlichen ADSM-Server unter AIX und eine IBM-3575-Bandbibliothek mit 60 Kassetten ein. Auch diese Installation wird zentral von Krefeld aus administriert. DATENSICHERUNG EN GROS Derzeit verfügt Thyssen Krupp Information Services über eine Gesamtsicherungskapazität von 150 TByte in den Bandbi- sehr guter Wert”, erläutert Höffner weiter. Die Sicherungen der SAP-Systeme werden zum einen bei der Verlagerung von Systemen und Release-Wechseln regelmäßig für Test- und Übungszwecke benutzt. Echte Recovery-Fälle traten bisher dreimal auf, bei denen bis zu 100 Offline-Redo-Logs nachgefahren werden mussten. Die zukünftigen Planungen sehen unter anderem vor, mit der HSM-Funktion (Hierarchical Storage Management) von ADSM auch Archivierungssysteme aufzubauen. Im Zuge der Euro-Umstellung von SAP-Systemen sieht Höffner ebenfalls gute Chancen, Lösungen zusammen mit Alternierendes Sicherungskonzept für Backup und Recovery unter ADSM mit IBM3494-Bandbibliotheken bliotheken. Die ADSM-Server-Datenbanken belegen momentan etwa 40 GByte insgesamt. 360 Clients mit den unterschiedlichsten Plattformen – unter anderem AIX, Windows 95 und NT, Sun OS, Sun Solaris, Sinix, SCO-Unix, Linux und VMS – sind über ADSM an die zentrale Datensicherung angebunden. Pro Nacht kommen so rund 3 TByte Daten in zirka 30.000 Sessions zusammen. Grundsätzlich wird bei den Produktionssystemen während der Woche online gesichert, die Vollsicherung erfolgt am Wochenende offline. “Der Komprimierungsfaktor der Datenbanken auf den Kassetten erreicht teilweise den Faktor 1:5 – aus unserer Sicht ein der SAP-eigenen Archivfunktion “Archint” zu etablieren. “Eine Euro-Umstellung auf Hauswährung im R/3 soll laut SAP recht zeitaufwendig sein. Während der Umstellungsläufe sind dann die Produktionssysteme nicht verfügbar. Gerade für Kunden, die im 24-Stunden-Betrieb arbeiten, werden daher Archivierungen, die die Größe der SAP-Datenbank reduzieren – und damit auch die Umstellungszeit – stark zum Einsatz kommen. Ein weiterer ADSM-Server ist daher bereits in der Pipeline. Dabei werden dann die neuen 3590-Laufwerke und die neuen Kassetten zum Einsatz kommen”, sieht Höffner positiv in die Zukunft. (Andreas Eiselin/mw) www.lanline.de SCHWERPUNKT: CONVERGED NETWORKS MIGRATION ZUR IP-TELEFONIE CONVERGED NETWORKS INTRANET- UND INTRA-OFFICE-TELEFONIE Der Trend im Telekommunikationsmarkt ist klar erkennbar: Das Volumen des Datenverkehrs wächst schneller als das des Sprachverkehrs. Warum also nicht die vorhandenen Datenapplikationen für die Sprachkommunikation verwenden. Die Basis für ein Zusammenwachsen von Sprache und Daten bildet die IP-Telefonie. Die Integration dieser Technologie erfolgt nicht auf einmal, sondern schrittweise. 92 L AN line 4/2000 www.lanline.de SCHWERPUNKT: CONVERGED NETWORKS Der Einsatz der IP-Telefonie lässt sich in drei Bereiche unterteilen: in das CarrierSegment für die spätere Internet-Telefonie, in den Bereich zwischen Unternehmen und Außenstellen, die zum Beispiel über Standleitungen verbunden sind, und letztlich die lokale Sphäre innerhalb eines Unternehmens im lokalen Netzwerk. Besonders bei der Integration von IP-Telefonie im Unternehmen und im lokalen Netzwerk können Telefonkosten erheblich gesenkt werden. Bild 1 zeigt die Kostenersparnis bei einem Unternehmen mit 100 Mitarbeitern, das eine Außenstelle über eine Standleitung angebunden hat. Darüber hinaus reduziert die einheitliche Infrastruktur für Sprach-, Daten- und Faxübertragung Wartungs- und Administrationsarbeiten und bietet sich an, das öffentliche Telefonnetz für die Intra-Office-Telefonie zu umgehen. Erweitert werden diese Einsatzaspekte beispielsweise durch Unified Messaging, das es ermöglicht, Voice-Mails als “Wav”Dateien in einer E-Mail-Anlage zu speichern und dem Absender eine gesprochene Antwort zusammen mit einem Office-Dokument zurückzusenden. Damit steigt die Produktivität, da der Benutzer die ursprünglich verschiedenartigen Nachrichten jetzt in einem Arbeitsgang und über eine einzige Anwendung abfragen, bearbeiten und weiterleiten kann. Die Migration zur Sprach-/Datenintegration erfolgt in definierten Schritten. Die heutige Infrastruktur im Unternehmen besteht aus zwei getrennten Netzen, dem Sprach- und dem Datennetz. Um bestehende Datenleitungen zwischen einer Außenstelle und der Zentrale für die Intra-OfficeTelefonie zu verwenden, muss im ersten Schritt die bestehende Telekommunikationsanlage (TK-Anlage) an das so genannte Daten-Gateway gekoppelt werden. Dieses Gateway (zum Beispiel geeignete Access-Server und Router) ist bei vielen Unternehmen schon heute vorhanden und sorgt dafür, dass die Mitarbeiter eine Verbindung über einen Service-Provider zum Internet erhalten beziehungsweise die Außenstellen oder Partnerunternehmen über Standleitungen oder Wählleitungen angebunden sind. MIGRATIONSSCHRITT 1 Die Ankopp- lung der TK-Anlage an den Access-Server erfolgt durch den Einsatz so genannter Sprachmodule. Bedingung dafür ist, dass der Access-Server oder Router Sprach/Daten-fähig ist. Sprachmodule für geeignete Access-Server sind beispielsweise als S0- oder S2M-Version erhältlich und unterstützen die Signalisierung der TK-Anlage über DSS1 und/oder Q.SIG. Ein derartiges Sprachmodul wird mit der zweiten Schnittstelle der TK-Anlage verbunden (falls nicht vorhanden, ist dies bei den meisten TK-Anlagen nachrüstbar). Die Q.SIG-Unterstützung ermöglicht es, gemäß diesem Standard definierte Leistungsmerkmale zwischen den angeschlossenen TK-Anlagen über die Standleitung auszutauschen: zum Beispiel Rückruf bei “besetzt” oder Anrufweiterleitung. Festgelegte Nummernprofile werden von der TK-Anlage erkannt und automa- www.lanline.de L AN line 4/2000 93 SCHWERPUNKT: CONVERGED NETWORKS tisch entsprechend der Vorgabe “intern” beziehungsweise “extern” übermittelt: Ein internes Telefonat zwischen einem Mitarbeiter in der Zentrale und einem in der Außenstelle wird zum Beispiel mit einer Neun vor der eigentlichen Rufnummer angewählt. Die TK-Anlage entscheidet aufgrund dieser Neun, den Ruf nicht über das Interface zu schicken, das mit dem öffentlichen Telefonnetz verbunden ist, sondern über das zweite Interface, das zum AccessServer führt. Letzterer konvertiert über das Sprachmodul die Sprachsignale der Nebenstellenanlage oder eines direkt angeschlossenen Telefons in digitale IP-Pakete und komprimiert diese. Die Sprache ist nun in IP-Pakete fixer Länge verpackt. Auf der Gegenseite dekomprimiert ein Voice-Gateway diese Pakete, wandelt sie in das bekannte Telefonsignal um und leitet die Signale an die jeweilige TK-Anlage und damit zum angerufenen Telefon weiter. Telefonate zu den über eine Standleitung angeschlossenen Standorten werden über die Datenleitungen geroutet. Alle anderen Telefonate laufen weiterhin über das öffentliche Netz. Somit ist die Kompatibiliät zur “alten Telefonwelt” sichergestellt. Das Sprachkomprimierungsverfahren im Voice-Gateway sorgt für einen wirtschaftlichen Mittelweg zwischen Bandbreitenanspruch und Sprachqualität. Unterschiedliche Kompressionsverfahren stellen verschiedene Qualitätsstufen für die Sprachgüte bereit. Als Indikator und Vergleichsmöglichkeit hat sich der Mean Opinion Score (MOS) bewährt. MOS basiert auf wissenschaftlich fundierten Hörtests und wird auch von der International Telecommunications Union (ITU) eingesetzt. Als MOS-Bewertungsmaßstab dienen beispielsweise Knackgeräusche und Echosignale, deren Intensität auf einer Skala von 1 (schlecht) bis 5 (sehr gut) bewertet wird. Das Grundkodierungsverfahren PCM (Pulscode Modulation) reduziert nicht den Bandbreitenbedarf der Sprache von 64 kBit/s und erreicht den MOS-Wert 4,4. Dieses Verfahren wird bei den klassischen Telefonanlagen verwendet. Sprache, die mit LD-CELP (Low Delay – Code Excited Linear Prediction Coding; ITU-Empfehlung G.728) auf 16 kBit/s komprimiert wird, er- 94 L AN line 4/2000 Bild 1. Einsparung in Unternehmen mit 100 Mitarbeitern durch die Nutzung einer Sprach-/Daten-Infrastruktur. Die größte Einsparung ergibt sich dabei durch die Integration von Unified-Messaging-Applikationen. Hier ist der Ausgangswert, dass jeder Mitarbeiter durch diese Applikationen zwei Stunden pro Woche effizienter arbeitet. Umzüge, Telefonnummernänderungen und das Einrichten von Profilen für neue Mitarbeiter werden in wenigen Minuten vom Systemadministrator übernommen und sparen dem Unternehmen somit viel Zeit und Geld. zielt nur einen Wert von 4,1. Daher spricht alles für eine Komprimierung nach dem neuen Standard CS-ACELP (Conjugate Structure – Algebraic Code Excited Linear Prediction; ITU-Empfehlung G.729). Hier wird der Sprachstrom auf 8 kBit/s verringert und dennoch der MOS-Wert 4,2 erzielt – ein Wert, der ansonsten lediglich mit dem weniger leistungsfähigen ADPCM-Algorithmus (Adaptive Delta Pulscode Modulation; ITU-Empfehlung G.726) bei einer Komprimierung auf 32 kBit/s erzielt wird. Komprimierungsverfahren wie CSACELP erreichen eine Qualität, die kaum von der PCM-Übertragung zu unterscheiden ist, bieten aber die Möglichkeit, bis zu vier Gespräche gleichzeitig über eine 64kBit/s-Verbindung zu übertragen. CSACELP-komprimierte Sprache in einem IP-Paket benötigt nur noch eine Bandbreite von 11,2 kBit/s. QUALITY OF SERVICE (QOS) Ohne eine vom Voice-Gateway vorgenommene Prioritätssteuerung zwischen Sprach- und Datenpaketen ist die Qualität der Telefonie schlecht oder es kommt sogar zum Verbindungsabbruch. Um sicherzustellen, dass die verzögerungsempfindliche Sprache für den Weg über das WAN nicht mehr als 150 Millisekunden (ITU-Empfehlung G.114) benötigt, müssen im Voice-Gateway Funktionen zur Klassifizierung und Prioritätssteuerung enthalten sein. Bei der Klassifizierung wird zunächst identifiziert oder gekennzeichnet, welche Art von Netzwerkverkehr vorliegt. Handelt es sich um Sprachpakete oder Datenpakete einer SAP-Anwendung, so kann mit Layer 3 IP Precedence (Cisco), DSCP (Differentiated Services Code Point), RTP-Stamp im IPPaket (RTP: Real-time Transport Protocol) und durch die Definition bestimmter PortBereiche eine Unterteilung der IP-Pakete vorgenommen werden. So setzt beispielsweise das Sprachmodul von Cisco-Routern oder IP-Telefonen das IP-Precedence-Field im IP-Paket automatisch auf den Level 5 (hohe Priorität). PRIORITÄTSSTEUERUNG Für die Pri- oritätssteuerung existieren zahlreiche Verfahren. Welches davon gewählt wird, hängt vom aktuellen Netzwerkverkehr und vom benutzten WAN-Medium ab. Zur Übertragung von Sprache und Daten über ein IP-WAN wird für langsame Verbindungen eine Kombination aus prioritätsgesteuertem Queuing für die Sprachübertragung und WFQ (Weighted Fair Queuing) oder CBWFQ (Class-Based Weighted Fair Queuing) für die Datenübertragung empfohlen (siehe Bild 3). Die Sprache kann dabei als eine vorhersagbare und “ordentliche” Verkehrsart in eine Prioritätswarteschlange platziert und mit geringer Verzögerung und akzeptablem Laufzeit-Jitter übertragen werden. www.lanline.de SCHWERPUNKT: CONVERGED NETWORKS Bild 2. Im ersten Migrationsschritt wird über die TK-Anlage die Sprache für die IntraOffice-Telefonie zu einer Außenstelle an den Access-Server mit integriertem Sprachmodul übergeben. Dieses komprimiert die Sprache und wandelt sie in IP-Pakete fixer Länge um. Durch die Integration wird das öffentliche Netz (PSTN) für die Telefonie zwischen Mitarbeitern umgangen. Die Sprachübertragung lässt sich als RTP-Verkehr innerhalb des Standardaudiobereichs der UDP-Ports 16383 bis 32767 (UDP: User Datagram Protocol) identifizieren. Über das CBWFQ-Protokoll kann die Datenübertragung weiter differenziert werden, um beispielsweise dem SAP-Verkehr eine andere Dienstebene zuzuweisen. Ein gesteuerter Abbruch von nicht priorisierten Daten lässt sich über Weighted Random Early Discard (WRED) erzielen, wodurch priorisierter Verkehr (Sprache) genügend Bandbreite für die Übertragung erhält. MIGRATIONSSCHRITT 2 Die Sprach- kommunikation der Mitarbeiter zwischen Außenstelle und Zentrale erfolgt inzwischen nicht mehr über das öffentliche Telefonnetz, sondern über die WAN-Leitung. Bei der Errichtung eines neuen Gebäudes oder der Erweiterung innerhalb des Unternehmens bietet es sich an, nicht mehr zwei parallele Netzwerke zu planen, sondern die Sprach- und Datenkommunikation in einem Netzwerk zu integrieren. Das Verlegen von Kupferkabeln für die traditionelle Telefonie und die Erweiterung der TK-Anlage um ein neues “Shelf” oder sogar um eine weitere TK-Einheit entfällt. Bild 3. Klassifizierung und Prioritätssteuerung stellen sicher, dass die zeitempfindlichen Sprachpakete – priorisiert durch das Voice-Gateway – ohne Verzögerung über die WAN-Leitung transportiert werden. Durch die Zuweisung in bestimmte Queues können kleinere Sprachpakete schneller als große abgearbeitet werden. www.lanline.de L AN line 4/2000 95 SCHWERPUNKT: CONVERGED NETWORKS Bild 4. An die Switches werden IP-Telefone und PCs angeschlossen. QoS-Funktionalitäten wie 802.1p auf Layer 2 stellen sicher, dass Sprache vor Daten priorisiert zum Voice-Gateway oder zu einem anderen IP-Telefon im LAN übermittelt wird. Der Call-Manager steuert dabei den Verbindungsaufbau unter den IP-Telefonen oder zum Voice-Gateway, von wo aus die Telefonie zur bestehenden TK-Anlage oder zum öffentlichen Netz erfolgt. Durch diesen Schritt muss nur noch ein Medium verwaltet und administriert werden. Dabei ist der Systemadministrator in der Lage, die Administration für die Sprachkommunikation selbst vorzunehmen. Der Systemtechniker des TK-Anlagenherstellers wird somit nicht mehr benötigt. Voraussetzung für die Sprach-/DatenIntegration ist es, die Infrastruktur auf LAN-Telefonie vorzubereiten. Switchedstatt Shared-Medien sind ein Muss für die IP-Telefonie im LAN. Engpässe zu den Backbones beziehungsweise zu den Voice-Gateways sollten vermieden werden. So lässt sich durch ein gutes Netzwerkdesign und die Nutzung von Bandbreitenmanagementfunktionen wie CGMP (Cisco Group Multicast Protocol), IGMP-Snooping (IGMP: Internet Group Multicast Protocol) und VLAN (Virtual LAN) die Integration von IP-Telefonen und PCs für kleine Unternehmen realiseren. Größere Unternehmen sollten sicherstellen, dass in den Switches auch QoS-Funktionen enthalten sind. Gerade im Layer-2Switching ist eine sehr gute Priorisierung über den IEEE-Standard 802.1p möglich, der schon in vielen Switches implementiert ist. Hier werden zwei Queues gebildet: eine High- und eine Low-Priority-Queue. Sind das IP-Telefon und der PC am glei- 96 L AN line 4/2000 chen Switch-Port angeschlossen, so kann der Switch jetzt die IP-Pakete vom IP-Telefon bevorzugt bearbeiten. Das Setzen des Bit-Musters im IP-Paket auf Layer 2 erfolgt dabei beispielsweise vom IP-Telefon im COS-(Class-of-Service-)Feld. Durch diese kostengünstige Switch-Lösung stellen kleine und mittlere Unternehmen sicher, dass Sprachpakete ohne Verzögerung zum Voice-Gateway übertragen werden. Große Unternehmen können bei der Zusammenführung aller Verbindungen im Backbone Layer-3/4-Switches in- tegrieren, die Aufgaben wie Klassifizierung, Priorisierung, Queuing und Dropping der unterschiedlichen Datenpakete vornehmen. Die IP-Telefone lassen sich nun auf der Zugangsebene entweder in Serie mit einem PC oder über dedizierte vermittelte Ports an diese Switched-Infrastruktur anschließen. Entsprechend den IP-Telefonen wird auch ein so genannter Call-Manager mit einem Switch-Port verbunden. Dieser übernimmt teilweise Funktionen aus der bekannten TK-Welt. Darüber hinaus ermöglicht der Call-Manager das Call Processing für Bereiche wie Aufbau von Verbindungen, Übertragung von Rufnummern, Weiterleitungsfunktionen, Konferenzschaltungen, zentrale Funktionen für die Rufnummernverwaltung und Verbindungshandling mit dem Voice-Gateway. Gleichzeitig fungiert der Call-Manager – direkt oder im Cluster-Verbund – als Integrationsplattform für Unified-MessagingApplikationen. Der fundamentale Unterschied zur klassischen TK-Welt ist, dass eine derartige Call-Manager-Architektur “offen” ist. Die Integration von Unified-Messaging-Applikationen erfolgt über standardisierte Schnittstellen wie TAPI (Telephony Application Programming Interface) und JTAPI (Java Telephony API). Das Unternehmen ist somit nicht mehr auf die Applikationen des jeweiligen TKHerstellers beziehungsweise des Anlagen- Bild 5. Bereits heute ist eine Infrastruktur realisierbar, die eine TK-Anlage komplett ersetzt. Die IP-Telefone kommunizieren hierbei über die Voice-Gateways mit dem öffentlichen Telefonnetz oder über bestehende Standleitungen zu Außenstellen. In Neubauten entfällt so komplett das Verlegen von Kupferkabeln für die klassische Telefonie. Die Wartung und Administration umfasst nur noch ein Medium. www.lanline.de SCHWERPUNKT: CONVERGED NETWORKS Funktionsweise der IP-Telefonie Nachdem das IP-Telefon an einen Switch-Port angeschlossen ist, sucht sich das IP-Telefon den DHCP-Server (DHCP: Dynamic Host Configuration Protocol) über einen DHCPBroadcast, um eine IP-Adresse zu erhalten. Dabei besitzt jedes IP-Telefon – wie Netzwerkkarten – eine MAC-Adresse (MAC: Media Access Control). Der DHCP-Server vergibt nach diesem Request eine IP-Adresse und teilt dem Telefon die Adresse des TFTP- und DNSServers mit (TFTP: Trivial File Transfer Protocol, DNS: Domain Name Service). Daraufhin lädt der Call-Manager entsprechend der ID des Telefons die Konfiguration vom TFTP-Server. Zuvor wurde bereits im Call-Manager der ID des Telefons die zugehörige Telefonnummer des Benutzers zugeordnet. Das Telefon kann nun eine Verbindung zu einem anderen IP-Telefon oder eine Verbindung zur klassischen TK-Anlage aber auch zum öffentlichen Telefonnetz aufbauen. Diese Umsetzung erfolgt, indem der Call-Manager die eingegebene Rufnummer empfängt, seine Nummerntabelle überprüft und den Ruf entsprechend initialisiert. Hat der Call-Manager einen Eintrag der gewählten Rufnummer in seiner Tabelle, wird ein Ruf zu dem bekannten IP-Telefon im Netzwerk aufgebaut. Ist die Rufnummer unbekannt, stellt der Call-Manager eine Verbindung zwischen dem Voice-Gateway und dem IP-Telefon her. Vom Voice-Gateway erfolgt der Ruf über die WAN-Leitung (falls die Nummer mit der Außenstelle übereinstimmt) oder er wird an die TK-Anlage übergeben, die die weitere Verbindungssteuerung übernimmt. Falls zu viele Telefonverbindungen über die WAN-Leitung mit beschränkter Bandbreite aufgebaut werden, kann der Call-Manager in Zusammenarbeit mit einem geeigneten Voice-Gateway über die Route der TK-Anlage das öffentliche Telefonnetz nutzen, um den Mitarbeiter in der Außenstelle zu erreichen. Diese als Admission Control bezeichnete Funktion steuert der Call-Manager oder ein geeigneter Gatekeeper, beispielsweise von Redvision, HewlettPackard oder Cisco. Über den Mechanismus des DHCP-Servers und die Anmeldung des IP-Telefons können Mitarbeiter bei einem Umzug innerhalb des Unternehmens ihr Telefon künftig “mitnehmen”. Das IP-Telefon wird einfach wieder in das Patch-Panel oder direkt in den Switch-Port am neuen Platz eingesteckt; somit erhalten die Anwender wieder die Zuweisung ihrer Telefonnummer und des Benutzerprofils. Durch diese Verknüpfung des IP-Telefons mit der Datenwelt werden in Zukunft elektronische Informationen direkt mit dem Telefon abrufbar sein: zum Beispiel Aktienkurse, Wetterinformationen oder sogar die Speisekarte aus der Kantine. Gesprächspartner lassen sich über das Display nach Benutzername wählen, ohne die Telefonnummer zu kennen, Voice-Mails werden auf dem Display in E-Mail-Form angezeigt. Der Mitarbeiter kann mit Hilfe dieser Technologie sofort erkennen, wer angerufen hat, ohne vorher alle Voice-Mails abzuhören. lieferanten beschränkt. Bereits heute bieten innovative Unternehmen wie Active Voice und Telekol-/Nokia Produkte an, die beispielsweise mit dem Call-Manager von Cisco zusammenarbeiten. Diese Serverbasierende Software ermöglicht es beispielsweise dem Administrator, die gesamte Telefonie über einen Browser wie Netscape Navigator zu verwalten. Rufnummern lassen sich über die HTML-Oberfläche vergeben oder ändern. Solche Aufgaben sind in Minuten durchgeführt, ohne einen Systemtechniker aus der TK-Welt rufen zu müssen. MIGRATIONSSCHRITT 3 Die LAN-Tele- fonie kann beispielsweise eine komplette 98 L AN line 4/2000 TK-Anlage ersetzen, wobei im gesamten Netzwerk IP-Telefone integriert werden. Die Kommunikation mit der Außenwelt (öffentliches Telefonnetz) erfolgt ausschließlich über das Voice-Gateway. Dazu wird im Voice-Gateway das Sprachmodul mit dem öffentlichen Netzwerk verbunden. Das Sprachmodul muss hierbei – etwa mit einem S0- oder S2M-Interface – die DSS1-Signalisierung aus dem ISDN-Bereich unterstützen, um zu den Switches im öffentlichen Netz kompatibel zu sein. Die Sprachkommunikation zwischen Außenstellen und der Zentrale erfolgt weiter über die bestehenden Datenleitungen, um Telefonkosten, verursacht durch das öffentliche Netz, einzusparen. Wächst das Unternehmen, so wird an jedem Arbeitsplatz ein IP-Telefon angeschlossen. Die Bandbreitenlimitierung ist nur noch durch das Datenaufkommen der PC-Applikationen begrenzt, was sich durch Erweiterungen der Switch-Infrastruktur in den Griff bekommen lässt. In Zukunft wird man über den Provider (falls er einen multiservicefähigen Backbone besitzt) zu anderen Unternehmen telefonieren können – und das zum Ortstarif mit einer Bandbreite, die weit unter einem Viertel der bisherigen Bandbreite von ISDN liegt. Ferngespräche gehören damit der Vergangenheit an. Die Kompatibilität zum klassischen Telefonnetz stellt dabei der Service-Provider sicher. FAZIT Die Technologie der Sprach-/Da- ten-Integration ist keine Spielwiese mehr für “Early Adapters”. Das Argument, “die Sprachqualität ist schlecht” oder “Verbindungen reißen ab”, ist nur aufgrund eines schlechten Netzwerkdesigns begründet oder dort, wo Gateways keine Funktionalitäten wie Quality of Service unterstützen. Die alte Telekommunikation, geprägt durch die Inkompatibilität der Dienste, wird abgelöst durch ein “offenes und standardisiertes Telefoniemodell”, das als Integrationsbasis neuer Applikationen dient. So werden nicht mehr die Anzahl der proprietären Dienstmerkmale dem Unternehmen einen Mehrwert bieten, sondern Unified-Messaging-Applikationen, die auf IP aufsetzen. Im Bereich E-Commerce lassen sich beispielsweise mit Co-Browsing die Web-Inhalte zwischen einem Kunden und dem Anbieter spiegeln. Über einen integrierten “Call-Button” wird zur jeweiligen Web-Seite passend eine Telefonverbindung zum Unternehmen aufgebaut. Die Frage wird nicht länger darin bestehen, was IP-Telefonie heute kann, sondern vielmehr darin, welche Chancen in Bezug auf völlig neuartige Applikationen sie den Unternehmen in der Zukunft bietet. (Carsten Queißer, Produkt Marketing Manager Cisco Systems/pf) Weitere Informationen: Cisco Systems Web: www.cisco.de www.lanline.de SCHWERPUNKT: CONVERGED NETWORKS KONVERGENZ FÜR CARRIER UND SERVICE-PROVIDER Dienstevielfalt über alle Netzgrenzen hinweg Die Zukunft der Telekommunikationsnetze wird unter dem Kürzel IP zusammengefasst. Für die weitere Entwicklung der Netze kommt es jedoch nur in zweiter Linie auf die Technik an. Wesentlich wichtiger für Netzbetreiber und Service-Provider sind die Möglichkeiten, ihren Kunden qualitativ hochwertige und zugleich kostengünstige neue Services anbieten zu können. Die Optimierung der Wertschöpfungskette steht dabei eindeutig im Vordergrund. etzbetreiber und Service-Provider sind mit einem rasanten Wandel der Anforderungen an ihre Netze konfrontiert. Markant ist das enorme Wachstum der insgesamt transportierten Datenmenge, die Bitrate steigt und steigt. Treibende Kraft dieser exponentiellen Steigerung des Datenverkehrs ist die wachsende Anzahl der Anwendungen, die auf dem Internet-Protokoll fußen. Wachstumsraten von jährlich rund 100 Prozent auf der Basis von IP sprechen eine ein- N deutige Sprache. Nach Schätzungen der International Telecommunication Union (ITU) wird das Gesamtvolumen des Datenverkehrs schon im Jahr 2000 die transportierte Bitrate von 1000 GBit/s im sprachübertragenden Telefonnetz überholt haben. Auch in der Umsatzstruktur schlägt sich dies als schwerwiegende Verschiebung nieder. Zwar wird der Umsatz der reinen Sprachdienste absolut gesehen weiter steigen, ihr Anteil am Gesamtumsatz aber von etwa 75 Prozent im Wachstum des Datenverkehrs in Sprach- und Datennetzen 100 L AN line 4/2000 Quelle: Siemens Jahr 1998 auf rund 70 Prozent im Jahr 2003 fallen. So bedeutend der Dienst Sprache als Umsatzträger auch ist, die Telefongesellschaften können sich darauf nicht ausruhen. Die Deregulierung der Märkte ebenso wie der weltweite Wettbewerb führen zu massivem Preisverfall. Daneben verstärkt sich der Druck durch den wachsenden Bedarf nach Services, die die einheitliche Verwaltung der ganzen Vielfalt von Kommunikationsinstrumenten erlauben – wie beispielsweise Unified Messaging. Traditionelle Dienste geraten demgegenüber ins Hintertreffen, ihr Anteil wird im Zeitraum von 1990 bis 2005 von 90 auf dann nur mehr 50 Prozent sinken. Anders sieht die Marktprognose für die neuen Services aus, die auf der Integration von Sprach- und Datennetzen basieren wie beispielsweise E-Mail Waiting Indication (EWI), Call Waiting on Internet Busy (CWIB), Call Completion on Internet Busy (CCIB) oder Improved Access to Voice over Internet (IVoI). Sie werden ihren Anteil am Umsatz von derzeit etwa zehn Prozent auf künftig nahezu 50 Prozent ausdehnen. Der Wandel in dieser Sphäre geht im Wesentlichen auf veränderte Bedürfnisse der geschäftlichen und privaten Anwender zurück. Für die Nutzer kommt es nämlich darauf an, auf die jeweils gewünschten Dienste jederzeit und überall kostengünstig zugreifen zu können – und zwar unabhängig von der bereits vorhandenen Netztechnologie. Konvergenz heißt das Schlagwort, das die Integration der beiden großen weltweiten Netze, des leitungsvermittelten Sprachnetzes und des paketvermittelten Datennetzes bezeichnet. Das Problem für Carrier und Internet-Service-Provider: Beide Netze sind bis heute getrennte Welten, sie bedienen sich beispielsweise vollkommen unterschiedlicher Signalisierungsprotokolle. Jedes Netz zeichnet sich durch spezielle Vorteile aus, die bei ihrer Verbindung nicht verloren gehen dürfen. Klassische Telefondienste und das analoge beziehungsweise ISDN-Telefonnetz bestechen durch ihre extreme Zuverlässigkeit auch unter hoher Belastung, Qua- www.lanline.de SCHWERPUNKT: CONVERGED NETWORKS Neuartige Anwendungen wie Voxportal bieten Sprachzugang zu Datenanwendungen Quelle: Siemens lity of Service und die Übermittlung in Echtzeit, zum Beispiel bei Telefonie und Videokonferenzen. Erweitert wird das Grundangebot durch eine Vielzahl zusätzlicher Dienstleistungen wie VPN, Centrex oder Rufnummernidentifizierung (Calling Line Identification – CLI). NETZKONSOLIDIERUNG AUF DER BASIS VON IP Die Telekommunikationsun- ternehmen haben bereits auf den sich wandelnden Markt reagiert. Von den mehr als 70 Firmen, die hierzulande um Anteile auf dem lukrativen TK-Markt konkurrieren, bieten mittlerweile die Schematischer Aufbau einer Konvergenzlösung zur Integration von Sprach- und Datennetzen Quelle: Siemens Analoge und digitale Sprachvermittlung beziehen die komplette Intelligenz aus dem Netz. Allerdings ist die Bandbreite beschränkt, und es existieren keine offenen Schnittstellen. Das IP-/ATM-Datennetz dagegen wird seinem schlechten Ruf in puncto Zuverlässigkeit immer noch gerecht. Verzögerungen und Wartezeiten in der Übertragung, die bei Überlastung der Netze auftreten, sind an der Tagesordnung. Andererseits bietet dieses Netz kostengünstige Dienste und Anwendungen wie beispielsweise E-Mail, die sich stark wachsender Nachfrage erfreuen. 102 L AN line 4/2000 meisten nicht nur herkömmliche Telefondienste an, sie sind zusätzlich als ISP im Geschäft. Auf lange Sicht wird sich wohl die Strategie auszahlen, die Strukturen hauptsächlich auf den wachsenden paketierten Datenverkehr auszulegen und darüber auch den Sprachverkehr abzuwickeln. Dem sofortigen Aufbau eines neuen konsolidierten Netzes auf der Basis von IP stehen allerdings die enormen Investitionen in konventionelle Telefondienste und -netze entgegen, die nicht vor dem Return on Investment einfach abzuschreiben sind. Die Ausnützung bestehender Ressourcen bei der Einführung www.lanline.de SCHWERPUNKT: CONVERGED NETWORKS innovativer breitbandiger und multimedialer Dienste ist folglich eine Notwendigkeit. Netzbetreiber müssen in der Lage sein, die getrennt betriebenen Infrastrukturen für Sprache und Daten in eine integrierte Diensteinfrastruktur mit gemeinsamer übergeordneter Kontrolle zu überführen. LAN durch die Standards H.323 beziehungsweise SIP für Datennetze, ISDNoder das analoge Telefonnetz dagegen durch das SS7-Signalisierungsschema unterstützt. Bei der Verbindung zwischen Telefonnetz und H.323-Nutzern muss eine Protokollwandlung ebenso wie eine Adressumsetzung vom Telekommunikationsstandard E.164 in IP vorgenommen werden. Darüber hinaus braucht der Endteilnehmer einen geeigneten Zugang. KRITERIEN FÜR EINE KONVERGENZLÖSUNG Aus den genannten Problemen lässt sich ein Anforderungskatalog erstellen, dem eine Konvergenzlösung genügen muss. Vier Hauptbestandteile gehören unbedingt dazu: Zentraler Server, Media-Ga- FLEXIBLE MEHRWERTSERVICES Sprach- netzbetreiber brauchen einen skalierbaren Migrationsweg, der das Sprachnetz interoperabel mit dem IP-/ATM-Datennetz macht, der es also ermöglicht, Sprache über paketorientierte Netze zu transportieren. Eine Lösung, die die kostengünstigeren Datennetze nur als Transportmedium nutzt und zugleich die Intelligenz der leitungsvermittelten Netze an weniger Stellen als bisher konzentriert, wäre nicht nur aus ökonomischer Sicht von Vorteil. Wenn der Zugang zum Datennetz im gesamten Sprachnetz möglich ist, dann können Carrier den Service Sprache und alle Dienste des Intelligenten Netzes über das Sprachnetz hinaus auch an Kunden im IP-Netz vermarkten, ohne dadurch die Servicevielfalt zu verringern. Service-Provider brauchen eine Lösung, die es ermöglicht, den Kunden weltweit ihre Dienstleistungen auch im Telefonnetz anzubieten. Die Übertragung der Leistungsfähigkeit und weitgehenden Störungsfreiheit des Echtzeitsprachnetzes in die Datennetze ist dabei der springende Punkt. Für eine Carrier-Class-Lösung im IP-Netz kommt es ferner darauf an, dass beim Übergang ins Datennetz keine der bewährten intelligenten Funktionalitäten des Sprachnetzes wie Makeln oder “Rückruf bei besetzt” auf der Strecke bleibt. Eine einheitliche ausreichend transparente Bereitstellung klassischer SprachFeatures wie Telefonie und neuer konvergenter Services ist heutzutage aber immer noch problematisch. Zur Illustration der auftretenden Schwierigkeiten folgender Fall: In einem LAN will sich ein PC-Benutzer mittels Telefonhörer übers Internet ins “normale” Telefonnetz einwählen. Damit das funktioniert, sind Hindernisse an verschiedenen Stellen zu überwinden. So wird beispielsweise das www.lanline.de L AN line 4/2000 103 SCHWERPUNKT: CONVERGED NETWORKS Mehrwertdienste durch Netzintegration und VoIP Die Integration von leitungs- und paketvermittelten Netzen erlaubt es Netzbetreibern, ihren Kunden einen direkten Zugang zur Datenautobahn sowie zusätzliche Mehrwertdienste zur Verfügung stellen. Im Folgenden werden einige dieser Dienste vorgestellt, die mit netzeintegrierenden Lösungen möglich sind: Call Waiting on Internet Busy (CWIB) Ein im Internet surfender Teilnehmer erhält während seiner Internet-Session die Information, dass ein Anruf für ihn ansteht. Er kann den Anruf abweisen und weiter surfen oder die Session beenden und den Anruf über sein normales Telefon annehmen. Call Completion on Internet Busy (CCIB) Verfügt der Teilnehmer über einen Multimedia-PC, kann er mit CCIB zusätzlich den Anruf am PC über das Internet annehmen und – wenn auch etwas langsamer – weiter surfen. E-Mail Waiting Indication (EWI) Eine neu eingegangene E-Mail wird dem Teilnehmer am Telefon signalisiert. Statt des Freizeichens erhält der Teilnehmer einen “Stotterton”, wenn er den Hörer abnimmt. Falls vorhanden, kann auch eine Anzeige am Telefon aktiviert (zum Beispiel via LED) beziehungsweise eine Nachricht im Display angezeigt werden (zum Beispiel Keypad-Telefone). Improved Access to Voice over Internet (IVoI) Der Teilnehmer kann entscheiden, ob er über das normale Telefonnetz oder kostengünstiger über das Internet telefonieren möchte. Dazu wählt er ein Präfix (zum Beispiel “#22”) und anschließend die normale Teilnehmerrufnummer. Es bedarf keiner Einwahl in ein Gateway oder einer Authentifizierung via PIN. Die Abrechnung wird von der Vermittlungsstelle übernommen. Always On/Dynamic ISDN Sobald ein Teilnehmer mit ISDN-Anschluss seinen PC startet, kann er sich über den ISDNDienst-(D-)Kanal mit dem Internet verbinden lassen. Über diese schmalbandige 16-kBit/s-Verbindung können eine Reihe interessanter Internet-Dienste sinnvoll genutzt werden. Beispiele sind: E-Mail, automatisches Herunterladen aktueller Börseninformationen oder wichtiger Wirtschaftsnachrichten und Internet-Surfen mit kleinerer Datenrate (zum Beispiel Suchdienste). Je nach Bedarf werden automatisch die ISDN-B-Kanäle hinzugeschaltet oder wieder weggeschaltet und damit ein schneller Zugriff auf größere Datenmengen ermöglicht. Durch diesen Mehrwertdienst ist eine sehr kostengünstige ständige Online-Anbindung (“Always On”) der Teilnehmer möglich. teways, Multi-Service-Access-Plattform und Netzwerkmanagementsystem. Zentraler Server: Den Kern bildet ein zentraler Server, mit den Funktionen Call and Feature, Signaling Gateway und Media-Gateway Control, der die Serviceintelligenz beziehungsweise die Dienstesteuerung bereitstellt. Eine auf Signalisierung und Call Processing optimierte Multiprozessorplattform ist nötig, die wenigstens voll redundant und mit Hot-Standby-Funktion ausgestattet sein sollte. Dabei darf die Qualität nicht hinter den von Sprachvermittlungssystemen wie beispielsweise EWSD erreichten Standards der Class 4 (Transitvermittlungsstelle) be- 104 L AN line 4/2000 ziehungsweise Class 5 (Ortsvermittlungsstelle) zurückfallen. Andernfalls drohen bei der Umstellung auf paketvermittelte Telefonie nicht akzeptable Einbußen an der Leistungsfähigkeit. Die Call- und Feature-Processing-Software muss sämtliche nahezu störungsfreien Dienste beherrschen, die eine Fern- oder Ortsvermittlung heute zur Verfügung stellen kann. Bewährte eingeführte Teilnehmer- und Netzdienste dürfen dabei nicht verloren gehen. Das Interworking mit eingeführten Netzkomponenten wie Intelligent Network (IN), analogen beziehungsweise ISDN-Vermittlungsstellen oder Systemen mit handvermittelten Diensten muss uneingeschränkt weiter funktionieren. Die Servicequalität darf nicht unter instabilen Systemen leiden. Der Einbau in bestehende Operation- und Service-Managementstrukturen sollte unaufwendig und uneingeschränkt möglich sein. Die wichtigsten Leistungsmerkmale, die mit der Serviceintelligenz bereitgestellt werden müssen, sind folgende Funktionen: – Signaling-Services: Weltweit existieren pro Land mehrere Varianten von Signalisierung. Je mehr davon unterstützt werden, umso leistungsfähiger ist das System. Die Funktion Signaling-Services stellt die Interfaces zu anderen Netzen, vor allem zu existierenden SS7-Netzen (ISUP, MAP, TUP, INAP, TCAP und andere) sowie zu existierenden CASund PRI-Netzen (DSS1, QSIG, MFC R2A, R2D, No5 und andere). Darüber hinaus liefert sie die Schnittstellen zu den Netzkomponenten, vor allem zu den Media-Gateways, aber auch zum Multi-Service-Access des Teilnehmers (MGCP, H.248, ACP) sowie zu IPTeilnehmern und LAN-PBXs (H.323, SIP, MGCP, Radius/Diameter). – Feature Control – Ortsebene: Diese Funktion steuert die Teilnehmerdienste für analoge und digitale Anschlüsse, für IP-Telefon- und Centrex-Anschlüsse (zum Beispiel CWIB- oder CCIBTeilnehmer). Zusätzlich steuert sie die Verwaltung, Autorisierung und Vergebührung der Teilnehmer und übernimmt das Bandbreitenmanagement bei xDSL-Teilnehmern. – Feature Control – Transitebene: Hierzu zählen beispielsweise Funktionen wie Numbering and Routing, Screening, Policing, interadministrative Vergebührung, Number Portability und Translation, Operator Position Control oder die Steuerung von Ansagen. – Call Control, Media-Gateway Control: Darunter fallen beispielsweise Basis-Rufauf- und -abbau, Basisvergebührung, Statistikerfassung oder Bearer-Steuerung über Media-Gateways. – Open-Service-Plattform: Um das System kostengünstig und nach Be- www.lanline.de SCHWERPUNKT: CONVERGED NETWORKS Wachstum und Marktanteil der Daten- und Sprachanwendungen im Bereich der Telekommunikationsdienstleistungen Quelle: Siemens darf ausbaufähig zu gestalten, muss es genügend offene Schnittstellen und Applikations-Interfaces bereitstellen. Mittels eines Media-Gateway-Controllers müssen alle Rufverbindungen, www.lanline.de die über zugeordnete Media-Gateways im paketvermittelten Netz geschaltet werden, über standardisierte Schnittstellenprotokolle wie beispielsweise Media-Gateway-Control-Protocol (MGCP) verwaltet und überwacht wer- den. Dazu ist es nötig, das SS7-Signalisierungsschema in H.323 und umgekehrt zu übersetzen. Der Controller sollte auf der Seite der Sprachwelt das SS7-Protokoll terminieren und auf der anderen Seite als Endpunkt für die Kommunikation mit H.323- und SIPTeilnehmern fungieren können. Für die Sicherheit des Systems hat ein Radius-Server zu sorgen. Er hat die Aufgabe, den Benutzer zu authentifizieren, autorisieren und Abrechnungen beim Dial-in-Zugriff via Modem, ISDN oder einen Breitbandzugang über die DSL-Palette zu ermöglichen. Zusätzlich könnte der Server folgende Applikationen unterstützen: – ISP-Roaming und Multi-ISP-Support, das heißt, Inter-ISP-Zugang mit Abrechnung und Resource-Sharing über mehrere ISPs hinweg. Das weltweite Einwählen bei befreundeten ISPs ist dann kein Problem. L AN line 4/2000 105 SCHWERPUNKT: CONVERGED NETWORKS Wichtige Protokoll-Stacks SS7 Signaling: Ein weltweit durchgesetzter Standard für die Signalisierung in Sprachnetzen. H.323: Das Standard-Superset ITU-T H.323 umfasst mehrere Subsets von Signalisierungsprotokollen, die Sprache beziehungsweise Multimediakommunikation in paketbasierenden Netzen wie zum Beispiel IP-Netzen unterstützen. Außerdem werden die für die Verbindung zum Sprachnetz nötigen Protokolle unterstützt. SIP: Beim Session Initiation Protocol handelt es sich um ein transportunabhängiges, textbasierendes VoIP-Protokoll, das von der IETF in Zusammenarbeit mit Herstellern wie AT&T entwickelt wurde. MGCP: Das Media-Gateway Control Protocol basiert auf Q.931 und ist von der IETF und ITU-T (H.248, zugehörig zum H.323-Protokoll-Set) definiert. Es unterstützt die zentrale Überwachung der Sprachübertragung über Daten-Gateways und Netzzugangs-Server. Der ITU-T-Standard stellt die Interoperabilität zwischen Produkten verschiedener Hersteller sicher. RADIUS: Der Remote Authorization Dial-in User Service ist ein standardisiertes Protokoll für die Kontrolle des Internet-Zugangs. – Teleworking, also die Unterstützung von Teleworkern mit Callback-Funktion und Dial-IP-VPN, – sichere Autorisierung und Smartcard Dienste, – Autorisierungsprofile für bestimmte Anwendergruppen. Media-Gateways: Die zweite wesentliche Komponente einer konvergenten Lösung bilden die Netzübergangs- oder Media-Gateways. Sie stellen die Verbindung zwischen dem Telefon- und dem IP-/ ATM-Netz her, und zwar in beiden Richtungen. Media-Gateways erhalten Sprachdaten aus leitungsvermittelten Netzen, paketieren sie als IP-Daten oder ATM-Zellen und leiten sie in das entsprechende Netz, um sie auf der anderen Seite wieder zu rekonvertieren. Falls sie das Media Gateway Control Protocol (MGCP) unterstützen, 106 L AN line 4/2000 stellt das die Interoperabilität zwischen Produkten verschiedener Hersteller sicher. Multi-Service-Access-Plattform: Der dritte Bestandteil einer konvergenten Produktfamilie ist für die Bereitstellung des Teilnehmerzugangs zuständig. Dabei wird eine Multi-Service-Access-Plattform benötigt, die Schnittstellen für Daten- und Sprachanwendungen umfasst. Ein solcher Access sollte außer herkömmlichen analogen und digitalen Telefonanschlüssen auch hochbitratige Datendienste (Ethernet/ATM) sowie symmetrische und asymmetrische xDSLÜbertragungstechniken unterstützen. Zusätzlich sollte er Schnittstellen für breitbandiges ATM, Frame Relay, SMDS, Mietleitungen und Circuit Emulation offerieren. Eine integrierte Access-Plattform, die die Service- und Flusskontrolle durch das Access Control Protocol (ACP) und MGCP überwachen lässt, macht die gesamte Sprachservicevielfalt verfügbar, obwohl zur Übertragung nur auf paketbasierende Infrastruktur zurückgegriffen wird. So könnten auch neuere Sprach-/Daten-kombinierende Anwendungen wie Call Waiting und Call Completion on Internet Busy oder E-Mail Waiting Indication bei analogen oder ISDN-Endgeräten unterstützt werden. Netzwerkmanagementsystem: Als letzter Baustein fehlt noch ein Netzwerkmanagementsystem, das die integrierte Verwaltung der angesprochenen Komponenten übernimmt. Getrennte Sprach- und Datennetze sollten mit seiner Hilfe als ein einheitliches Netz sichtbar sein, um beispielsweise mit einem Blick Lastspitzen zu erkennen. Über unterschiedliche ProtokollStacks können mehrere Netzwerkelemente integriert werden. Ein Basissystem sollte beispielsweise klassische Netzmanagementfunktionen wie Fehler-, Konfigurations-, Accounting-, Performance-, Sicherheits-, Test- und Tarifmanagement abdecken. Darauf können dann verschiedene Serviceapplikationen aufsetzen wie Service-Provisioning, Service-Assurance und Billing. Über offene Schnittstellen wäre es möglich, diese Funktionsebene des Systems sogar bis in das Management von Geschäftsprozessen auszudehnen. INNOVATIVE ANWENDUNGEN Ein ent- sprechendes, konvergentes Netz erlaubt die Einführung innovativer Dienstleistungen und zwar – dem englischen Analysten Ovum zufolge – in den drei strategisch besonders wichtigen Bereichen: UnifiedMessaging-, E-Merchant- und Call-Center-Services. So stellt etwa Siemens mit der Produktfamilie Surpass folgende neue Applikationen bereit: Die so genannte “Click-to-Phone”-Anwendung vereinfacht und beschleunigt mit Abkürzungen API: CIRCUITSWITCHED NETWORK: CENTREX: DSL: EWSD: IN: IETF: IP: ITU: PACKETSWITCHED NETWORK: POTS: PSTN: VPN: ApplicationProgrammingInterfaces leitungsvermitteltes Netz intelligenter Netzdienst Digital Subscriber Line Elektronisches WählSystem Digital Intelligent Network Internet Engineering Task Force Internet Protocol International Telecommunication Union paketvermitteltes Netz Plain old Telephone Service Public Switched Telephone Network Virtual Private Network Hilfe der VoIP-Technologie Kauf und Verkauf via Internet. Per Mausklick auf einen Button, der sich auf jede Web-Seite applizieren lässt, stellt ein Kunde, der über Internet eine Bestellung vornehmen möchte, sofortigen telefonischen Kontakt mit dem zuständigen Experten des Anbieters her. Der Kunde erhält damit die Möglichkeit, mit dem Verkäufer zu kommunizieren, und zwar, ohne die Internet-Sitzung www.lanline.de SCHWERPUNKT: CONVERGED NETWORKS unterbrechen zu müssen. Brief, Fax oder E-Mail werden überflüssig, und es entfällt die damit verbundene zeitliche Verzögerung. Einzige technische Voraussetzung für den Anwender ist – neben einem WebBrowser – eine VoIP-Applikation wie sie zum Beispiel mit dem Internet-Explorer von Microsoft gratis mitgeliefert wird. Das Gespräch, das der Kunde bei Nachfragen zum Produkt oder zur Bestellung führt, kostet ihn nichts: Die Gebühren für die Verbindung zahlt der Agent am anderen Ende. Der Vorteil für den Kunden liegt auf der Hand. Aber auch die Anbieter profitieren von dieser Innovation des E-Commerce. Je nach Inhalt der Web-Seite kann die passende Rufnummer des jeweiligen Experten gewählt werden. Ein Service, der dem Kunden lästiges Weiterverbinden bis zum wirklich Zuständigen erspart. Neben diesem Verfahren, das Siemens “Click-to-Phone Predefined Number” www.lanline.de nennt, wird dem Kunden die Möglichkeit geboten, parallel zu einer Internet-Sitzung jede beliebige Nummer im Telefonnetz anzurufen – “Click-to-Phone Any Number” – dann allerdings auf seine eigenen Kosten und nach vorhergehender Selbstregistrierung. Spezielle Vorkehrungen stellen sicher, dass ausschließlich der registrierte Benutzer aus dem Internet telefonieren und Kosten verursachen kann. Als weiteres Beispiel für neuartige Anwendungen lässt sich Voxportal von Siemens nennen. Die Anwendung ermöglicht den Zugriff aufs Internet über ein herkömmliches Telefon oder Handy. Die Verbindung erfolgt aus dem Sprachnetz und die Benutzerführung über Telefontasten. Voxportal sorgt dafür, dass Benutzer das Internet nicht nur sehen, sondern auch hören können. Dies funktioniert durch die Unterstützung der VXML-Programmiersprache, einer Beschreibungssprache, die spezi- ell für die Sprachumsetzung entwickelt wurde. Die Nutzanwendungen sind vielfältig. Vom E-Mail-Zugang über Telefon bis zur interaktiven Auswahl von Call-Center-Agenten. Call-CenterBetreiber können wegen der Einfachheit der VXML-Beschreibungssprache den Inhalt ihrer Web-Seiten schnell und flexibel den Kundenanforderungen und Markttrends anpassen. Um auf die gestiegenen Anforderungen der Anwender optimal eingehen zu können, benötigen Carrier und ServiceProvider ein Migrationskonzept, das den Weg von den getrennten Welten der Sprach- und Datennetze zur Konvergenz beider Netze ermöglicht. Lösungen auf der Basis einer offenen Architektur stellen heute schon die Verbindung von Sprach- und Datenwelt her und bieten damit die Chance, Dienste über Netzgrenzen hinweg bereitzustellen. (Stefanie Svoboda/pf) L AN line 4/2000 107 SCHWERPUNKT: CONVERGED NETWORKS LAN-TK-ANLAGEN AUF DER CEBIT 2000 Es wächst zusammen, was zusammengehört Konvergente Netze waren im allgemeinen E-Commerce- und WAP-Rummel zwar nicht das auffällige Top-Thema der CeBIT, aber sicherlich ein Thema, das jetzt deutlich aus dem Hintergrund tritt. Insbesondere die klassische TK-Anlage erhält Konkurrenz durch LAN- beziehungsweise IP-basierende Telefonielösungen. Unterschiedlichste Hersteller drängen mit neuen oder weiterentwickelten Produkten auf den breiten Markt. or allem die Hersteller aus der klassischen Netzwerkbranche haben die Chance entdeckt, nach der Daten- auch die Sprachkommunikation abzudecken. Beispiele hierfür sind etwa Cisco mit Callmanager (siehe auch Beitrag auf Seite 92), Nortel Networks mit Enterprise Edge oder 3Com mit ihrem Kommunikationssystem NBX 100. Siemens mit ihrer starken Stellung sowohl in der klassischen TK- als auch der Datenwelt setzt jetzt unter dem Stichwort Hipath auf volle Konvergenz. Aber auch kleinere Hersteller, speziell aus dem Software-Bereich, nutzen die Gunst der Stunde: Tedas hat mit Phoneware SBX 2.0 den TK-Anlagen den Kampf angesagt, und Swyx Communications will mit ihrer angekündigten IP-Telefonielösung Swyxware den “Dinosauriern” ein Ende bereiten (siehe auch Beitrag auf Seite 12). Ein weiteres Beispiel für das Innovationspotential dieses Markts ist beispielsweise Elink mit ihrer IP-Telefonielösung Ellanip. Doch auch die Deutsche Telekom hat die Zeichen der Zeit erkannt und will künftig IP-basierende TK-Lösungen in ihr Produktportfolio aufnehmen. Im Folgenden werden exemplarisch drei der genannten Lösungen etwas detaillierter dargestellt. V Prinzip – konkurrierende Systemfamilien aus einem Haus bargen allerdings zwangsläufig einen gewissen Erklärungsnotstand gegenüber der Kundschaft in sich und die potentielle Gefahr der Verunsicherung eines doch weitreichenden traditionellen Kundenkreises. Die Marketinglösung aus dem Hause Siemens kam jetzt zur CeBIT: Unter dem Dach der neukreierten “Konvergenzarchitektur” Hipath fasst Siemens die Hicom- und die Hinet-Welt zusammen und versucht damit einen durchgängigen Migrationsweg von getrennten zu integrierten IP-basierenden Sprach-/Datennetzen aufzuzeigen (siehe auch Beitrag auf Seite 18). SIEMENS HIPATH/HINET Schon vor gut einem Jahr hatte Siemens seiner HicomTK-Anlagenfamilie unter der Bezeichnung Hinet eine rein IP-basierende LANTK-Lösung gegenübergestellt. Zwei – im 108 L AN line 4/2000 Das NBX-100-Kommunikationssystem von 3Com im 19-Zoll-Chassis mit dem zugehörigen Ethernet-Komforttelefon Im Rahmen von Hinet werden beispielsweise die traditionellen Hicom-Systeme in Richtung IP-basierender Netze ausgerichtet. Aktuell gilt dies für Hicom 300 E und Hicom 150 E. Speziell das letztgenannte System bezeichnet Siemens als “Prototyp einer IP-vernetzten All-in-one-Kommunikationslösung mit verteilter Architektur”, das sich als Plattform insbesondere für kleine und mittlere Unternehmen, “die technische Innovationen besonders frühzeitig nutzen möchten”, eigne. Der unter Hipath vollzogene Mix aus Hicom- und Hinet-Architektur kommt vor allem auch in einer durchgängigeren Namenskonvention zum Ausdruck, die sich unter dem Schlagwort “Xpress” von der Hicom- in die Hinet-Welt hinüberzieht. So firmiert beispielsweise die Kernkomponente von Hinet, die NT-basierende Server-Software Hinet RC 3000, jetzt als Hinet Xpress Comserve. Der bisherige RC3000-PC-Client erhielt eine komplett neue Oberfläche und den schicken Namen Hinet Xpress Easycom. Zur neuen Hinet-XpressProduktlinie zählen seit der CeBIT aber beispielsweise auch das LAN-Phone Hinet Xpress LP 2100. Es handelt sich dabei um eine Einstiegsvariante des bekannten Siemens-IP-Telefons Hinet (Xpress) LP 5100, das auch von anderen VoIP-Anbietern bezüglich seiner H.323-Kompatibilität gerne als “Referenz”-Gerät zitiert wird. Sicherlich zu den strategischen Komponenten zählt das neue IP-Gateway von Siemens, Hinet Xpress RG 2500. Es ermöglicht den Sprachverkehr zwischen leitungs- und paketvermittelten Netzen. Mit der Unterstützung des Cornet-NQ-Protokolls schlägt es aber auch die Brücke zu anderen Siemens-Kommunikationssystemen wie Hicom 150 E, 300 E sowie Hinet VS 1600. Über den H.323-Standard passt es sich auch in eine Multivendor-Landschaft ein. Das Gateway ist für bis zu 200 Teilnehmer und maximal 30 Sprach- oder Faxkanäle ausgelegt. Abgerundet wird das Hipath-/HinetSzenario von Siemens durch eine Reihe IPbasierender CTI-Anwendungslösungen. Hierzu zählen beispielsweise Hinet Xpress Comcenter, eine Anrufverteilung für klei- www.lanline.de SCHWERPUNKT: CONVERGED NETWORKS nere Call-Center oder Hotlines, Hinet Xpress Workflow, eine multimediale VoIP-Anwendungslösung für das Corporate LAN oder die Unified-Messaging-Applikation Xpressions. TEDAS PHONEWARE SBX 2.0 Provokativ gab sich die Tedas AG auf der CeBIT und zertrümmerte fürs Publikum ausgediente TK-Anlagen zu Schrott. Immerhin geht der IP-Telefonie-Server Phoneware SBX des Marburger Software-Hauses mit der neuen Version 2.0 bereits in die zweite Generation. Die Windows-NT-basierende LAN-Telefonielösung setzt sich aus drei Modulen zusammen: Der Gatekeeper stellt die H.323-Vermittlung zur Verfügung und ist für die zentrale Telefonanlagenfunktion zuständig. Für Konferenzschaltungen oder die Einspielung von Wartemusik sorgt eine H.323-MCU (Multi Conference Unit). Als drittes Modul realisiert das Phoneware SBX Gateway die Verbindung zum öffentlichen Telefonnetz oder zu einer herkömmlichen TK-Anlage. Das H.323-kompatible Gateway soll nach Angaben von Tedas unter anderem für Siemens Hicom zertifiziert sein. Für einen direkten ISDNAnschluss werden vier S0-Adapter mit CAPI 2.0 oder eine S2M-Karte im Gateway unterstützt. Zentrale Neuerungen der Version 2.0 von Phoneware SBX sind nach Angaben des Herstellers die integrierte Voice-MailFunktion, die Mandantenfähigkeit der Anlage, ein Call Assistant sowie ein umfangreiches Software Development Kit. Die Arbeitsplatz-Software Phoneware SBX Workstation beinhaltet nicht nur ein Software-Telefon für den PC, sondern bietet auch den Ausgangspunkt für ComputerTelefonie-Integration (CTI). Alternativ zu Phoneware SBX 2.0 bietet Tedas auch einen komplett vorkonfigurierten und – installierten Server an. Bei der restlichen gegebenenfalls benötigten Telefonie-Hardware setzt Tedas voll auf Dritthersteller und H.323-Kompatibilität: So bietet Tedas zu Phoneware SBX beispielsweise die Siemens LAN-Telefone LP 5100 an, und – als schnurlose Etherphones – Netvison Phone von Symbol mit dem Funk-LAN Spectrum 24 (802.11). 110 L AN line 4/2000 3COM-NBX-100-KOMMUNIKATIONSSYSTEM Auch für den deutschen Markt ist seit der CeBIT das Kommunikationssystem NBX 100 von 3Com verfügbar. Die LANTelefonielösung ist in den USA bereits eingeführt, die nötigen Anpassungen an den europäischen Markt wie beispielsweise geeignete ISDN-Module haben etwas Zeit in Anspruch genommen; letztere sollen nach Angaben des Herstellers in Kürze verfügbar sein. Die NBX-Technologie von 3Com hebt sich von anderen LAN-Telefonielösungen insofern ab, als sie – trotz Unterstützung zahlreicher Standards – im Kern ein Komplettsystem darstellt, das stark auf eigene Hardware-Komponenten setzt. So verzichtet 3Com auf eine rechnerbasierende Server-Plattform mit Standardbetriebssystem, die NBX-Technologie ist vielmehr in einem 19-Zoll-Chassis in Form von Hardware-Modulen integriert. Ebenfalls proprietär sind die zum System gehörenden Ethernet-Komforttelefone. Die Welt der ansonsten verbreiteten H.323-basierenden IP-Telefonie ist lediglich über ein entsprechendes H.323-Gateway erreichbar beziehungsweise integrierbar. Entsprechend der zugrunde liegenden Konzeption bezeichnet 3Com ihr NBX 100 Kommunikationssystem präzise als “Ethernetund/oder IP-basierte Telefonanlage”. Als Vorteile dieser stark eigenständigen LAN-Telefonielösung nennt 3Com beispielsweise die hohe Verfügbarkeit des NBX-Systems von 99,99 Prozent und sehr gute Sprachqualität bei zugleich geringer Netzbelastung. Interne Rufverbindungen werden vom NBX-System lediglich vermittelt, die anschließende bidirektionale Audioverbindung läuft anschließend in einer End-to-End-Verbindung (MACAdressen) auf direktem Weg zwischen den beteiligten Ethernet-Telefonen. Das NBX-100-Kommunikationssystem unterstützt derzeit maximal 200 Telefonarbeitsplätze. Der Systempreis inklusive Telefone soll für eine Anlage mit 25 Arbeitsplätzen rund 34.000 Mark betragen. Analoge Endgeräte wie beispielsweise herkömmliche Faxgeräte lassen sich über die optionale NBX Analogue Terminal Card einbinden. Neben Funktionen wie Rufweiterleitung, -verteilung und Konferenz- schaltungen sind im Standardumfang des NBX-Systems gegenwärtig folgende Features enthalten: ein integrierter digitaler Anrufbeantworter, die freie Telefonwahl über LAN-Telefon und/oder das Web-Interface des PC, Voice-Mail, Benachrichtigung über Pager, eine Gesamtübersicht aller eingegangenen Rufe sowie die individuelle Konfiguration via Web-Interface. NBX 100 unterstützt TAPI 2.x, sodass sich auch CTI-Anwendungen von Drittanbietern einbinden lassen; ein entsprechendes Software-Development-Kit will 3Com Mitte des Jahres anbieten. Ebenso will der Hersteller die NBX-Technologie schrittweise auf die 3Com-Systemumgebung im Großkundenbereich portieren. So sollen in der zweiten Jahreshälfte die Superstack-IISwitches jeweils bis zu 750 Telefonnebenstellen unterstützen und damit eine verteilte skalierbare Gesamtarchitektur erlauben. Bis Mitte nächsten Jahres will 3Com auch die Produktfamilie Corebuilder 9000 entsprechend aufrüsten. Den Bereich WANTelefonie für Großunternehmen sieht der Hersteller bereits über seine Pathbuilderund VPN-Tunnel-Switches abgedeckt. Voice-Gateway-Services, die auf Standards wie H.323, Megaco und SIP basieren, sollen bis Ende 2000 in die NBX- und Superstack-II-Produkte sowie bis Anfang nächsten Jahres in die Corebuilder-9000Familie integriert werden. (Kurt Pfeiler) Weitere Informationen: 3Com Web: http://www.3com.de/produkte/ lan_telefonie/ Cisco Web: www.cisco.de Deutsche Telekom Web: www.telekom.de Elink AG Web: www.elink.de Nortel Networks Web: www.nortelnetworks.com Siemens Web: www.siemens.com/ic/networks/ index_d.htm Web: www.hipath.com Web: www.siemens.com/hinet Swyx Web: www.swyx.com Symbol Technologies Web: www.symbol.com Tedas Web: www.tedas.com www.lanline.de SCHWERPUNKT: CONVERGED NETWORKS MICROSOFT TAPI 3.0 Von der Telefonie- zur Multimediaschnittstelle Mit Windows 2000 steht zugleich eine neue Version der TelefonieAnwendungsschnittstelle TAPI 3.0 ins Haus. Das proprietäre Applika- Kommunikationsinfrastruktur an. TAPI 3.0 präsentiert sich mit seinen Integrationsmechanismen für herkömmliche und IP-basierende Telefonie als Schnittstelle, die die Basis für eine umfassende netzintegrierte Kommunikation bereitstellt. Die IP-Integration ermöglicht beispielsweise Kommunikationssitzungen zwischen zwei oder mehreren PCs, die Sprach-, Daten- und Videokanäle umfassen. tions-Interface von Microsoft hat sich bereits in den früheren Versionen als verbreiteter Quasistandard etabliert und wird von vielen CTI-Produkten unterstützt. Die runderneuerte TAPI 3.0 wurde deutlich in Richtung IP-Kommunikation und multimediale Konferenzen erweitert. Der folgende Beitrag nennt die wesentlichen neuen Features und gibt damit auch einen Ausblick auf künftige Produktentwicklungen. as Zusammenwachsen von Datenund Telekommunikation gestaltete sich bislang oft schwerfällig. Insbesondere gilt dies für den Bereich virtueller Konferenzen, bei denen unterschiedliche Medien wie Ton, Bild und Daten gleichzeitig gefordert sind. Die Problematik liegt vor allem in einer fehlenden standardisierten Integration der unterschiedlichen Kommunikations- und Publikationskanäle. In der heutigen Office-Um- D Medienkonvergenz von Sprache, Daten und Video 112 L AN line 4/2000 gebung existieren verschiedene Netze wie Telefonnetz, Internet, WAN, Fernseh- und Radionetz nebeneinander. Bei einigen Kommunikationssystemen kommt erschwerend hinzu, dass es sich um analoge Netze handelt. Die Microsoft Anwendungsschnittstelle TAPI (Telephony Application Programming Interface) setzt in der aktuellen Version 3.0 genau an den beschriebenen Unzulänglichkeiten der heutigen Quelle: Microsoft HAUPTMERKMALE VON TAPI 3.0 In den letzten Jahren erlangte die Computertelefonie immer größere Beliebtheit. Im Vordergrund stehen hierbei die einfache Handhabung, die Kombination von Datenbankanwendungen und Telefonie und die erweiterten Möglichkeiten durch die Telefondienstintegration in unterschiedliche Anwendungen. Eine der Hauptanforderungen besteht darin, dass neben den telefonbasierenden Dienstmerkmalen auch rechnergestützte Dienste wie die Bereitstellung von Multimediadaten während einer Telefonsitzung möglich sein sollte. TAPI 3.0 bietet hierfür einfache Methoden an, die es zwei oder mehreren Teilnehmern erlauben, PC-gestützt eine Verbindung aufzubauen. Dabei stehen innerhalb der Verbindung Telefoniedienste genauso zur Verfügung wie der Zugriff auf unterschiedliche Mediendaten wie Audio- und Video-Streams. Eines der wichtigsten Merkmale von TAPI 3.0 ist die Tatsache, dass gerade im Bereich der herkömmlichen Telekommunikationsdienstmerkmale eine weitestgehende Abstraktion geschaffen wurde. Somit ist die Möglichkeit gegeben, vollkommen unterschiedliche und inkompatible Telekommunikationsprotokolle gemeinsam über TAPI 3.0 verwenden zu können. Neben der Integration der herkömmlichen Telefonie ist der Bereich der IPTelefonie für TAPI 3.0 von zentraler Bedeutung. Der IP-Telefonie wird für die nächste Zukunft ein explosives Wachstum bescheinigt. Dies ist hauptsächlich in der einfachen Skalierbarkeit und der hohen Flexibilität begründet. Darüber hinaus bietet die IP-Telefonie nicht nur rei- www.lanline.de SCHWERPUNKT: CONVERGED NETWORKS Schematischer Aufbau der TAPI-3.0-Architektur ne Telefoniefunktionen, sondern auch Diensteunterstützung im Bereich der Multimedia-Datenübertragung. Im Folgenden werden drei wesentliche neue Aspekte der TAPI 3.0 ausführlicher betrachtet: ActiveDirectory-Integration, COM-Objekte und Media Stream Providers. NEUERUNGEN IN TAPI 3.0 Active-Directory-Integration: Die Integration von TAPI 3.0 in das Active-Directory-System bietet die Möglichkeit, Informationen über aktive Benutzer innerhalb der TAPI-3.0-Schnittstelle verfügbar zu machen. Besonders interessant ist, dass mit TAPI-basierenden Applikationen über sämtliche erreichbare Benutzer Daten bereitstehen, die sich durch LDAP-basierende Aufrufe (Lightweight Directory Access Protocol) an den Active-Directory-Service ermitteln lassen. Somit kann gewährleistet werden, dass Benutzer, an die Anrufe verteilt werden sollen, auch tatsächlich erreichbar sind. Dies ist selbst dann noch sichergestellt, wenn sich die entsprechende Person an einem anderen Arbeitsplatz befindet und dort angemeldet ist. COM-Objekte: Neben der Funktionserweiterung in Richtung IP-basierender Telefonie sind auch wichtige architektonische Änderungen innerhalb von www.lanline.de Quelle: Microsoft TAPI 3.0 vorgenommen worden. So ist TAPI 3.0 nun eine durch COM-Objekte (COM: Common Object Model) realisierte API. Dies gestattet den einfachen Zugriff auf die bereitgestellten TAPI3.0-Funktionalitäten aus unterschiedlichen Programmierumgebungen wie Java, C++ und Visual Basic. Zusätzlich wirkt sich die einfache Erweiterbarkeit der COM-basierenden Realisierung positiv auf zukünftige Anwendungsentwicklungen aus. Im Einzelnen bietet die COM-API Zugriff auf die vier funktionalen Bereiche Call-Control, MediaControl, Directory-Control und Terminal-Control. – Call-Control: Die Call-Control-Funktion ist nach wie vor über die Telephony-Service-Provider-(TSP-) Schnittstelle realisiert. Das TSP-Konzept wird bei TAPI 3.0 allerdings durch den TAPI Server Process über eine abstrakte Schnittstelle zur Verfügung gestellt. Selbst ältere TAPI-2.xkompatible Anwendungen können über den TAPI Server Process auf das darunterliegende TAPI-Server-Provider-Interface (TSPI) zugreifen. Erst dort wird differenziert, ob es sich um einen Vermittlungswunsch über herkömmliche oder IP-basierende Telefoniemechanismen handelt. L AN line 4/2000 113 SCHWERPUNKT: CONVERGED NETWORKS – Media-Control: Mit der so genannten Directshow-Schnittstelle steht ein mächtiges und flexibles Instrumentarium zur Verwaltung und Bereitstellung von Media-Streams wie Video und Audio zur Verfügung. Über die COM-Object-Schnittstelle äußert sich der Zugriff auf diesen Bereich TAPI 3.0 – die wichtigsten neuen Features: COM-Objects-Unterstützung Media-Control Directory-Control Terminal-Control Media-Streams Directshow-Unterstützung Real-Time-Protocol über TCP/IP H.323-Unterstützung Multicast-Service-Provider Quality-of-Service-Integration durch die Verwendung der MediaControl-COM-Objects. Der Zugriff auf die Directshow-Schnittstelle wird über die Media-Stream-ProviderSchnittstelle (MSPI) ermöglicht. Die Directshow-Schnittstelle koppelt direkt an das Windows-Gerätetreibermodell an, sodass entsprechende Media-Streams ohne Umwege auf Gerätetreiberebene weiterverarbeitet werden können. Diese direkte Kopplung erlaubt eine besonders effiziente Weiterleitung von Medien-Streams zwischen unterschiedlichen HardwareGeräten. – Directory-Control: Mit den DirectoryControl-COM-Objects können über geeignete Anwendungen Konferenzen innerhalb eines LANs, WANs oder sogar im Internet realisiert werden. Hierbei ist die Teilnahme von zwei oder mehreren Konferenzteilnehmern möglich. Diese sind jeweils an einem ILSDynamic-Directory-Conference-Server (ILS: Internet-Locator-Service) angemeldet. – Terminal-Control: Die Terminal-Control-COM-Objects gestatten die Verwendung von Handset, Headset, 114 L AN line 4/2000 Soundkarte, Monitor, Kamera und Dateien innerhalb einer TAPI-3.0-basierenden Kommunikationssitzung. Da es sich hierbei um einfach zu erweiternde Terminalklassen handelt, lassen sich auch zukünftige Terminalgeräte leicht einbinden. Die Terminal-ControlCOM-Objects unterstützen statische und dynamische Terminaltypen. Bei den statischen Terminaltypen handelt es sich um Hardware-basierende Terminals, während es sich bei den dynamischen Terminaltypen um “Endgeräte” handelt, die dynamisch generiert werden können. Beispiele für dynamische Terminaltypen sind Dateien oder auch Netzwerkverbindungen. Media-Stream-Provider (MSP): Um den steigenden Anforderungen im Bereich der Multimediakommunikation gerecht zu werden, wurde in TAPI 3.0 das Konzept der Media-Streams eingeführt. Diese stehen der COM-Objects-API über einen Media-Stream-Provider (MSP) zur Verfügung. Während einer Verbindung lassen sich multimediale Live- oder Archivdaten in Echtzeit an den beziehungsweise die Kommunikationspartner übermitteln. Die verwendete Transportschicht kann dabei das Netzwerk über NDIS, die Unimodem-Schnittstelle, das H.323-Protokoll oder auch eine IP-Multicast-Verbindung sein. Die darunter liegende DirectshowSchnittstelle steht direkt mit einer tieferliegenden Konvertierungsschicht in Verbindung. Dort werden Stream-Daten über das verbindungslose Real-Time- Protokoll (RTP) zur TCP/IPSchicht weitergereicht. Dank einer Quality-of-Service-(QoS-)Integration in TAPI 3.0 bestehen umfangreiche Möglichkeiten, die Übertragungskapazität des LANs, WANs oder Internets kontrolliert zu nutzen. So lässt sich zum Beispiel über eine Bandbreitenreservierung eine bestimmte Leitungskapazität sicherstellen. Weiterhin kann generell eine Datenmengenkontrolle durchgeführt werden, sodass weitere Netzanwendungen nicht durch TAPI-3.0-basierende Netzlast beeinträchtigt werden. TAPI 3.0 IM VERGLEICH ZU FRÜHEREN VERSIONEN Die bisherigen Versionen der TAPI-Schnittstelle konzentrierten sich auf Funktionen des Bereichs CallControl. In diesem Rahmen waren viele Funktionen und Varianten geboten, abgehende und eingehende Anrufe zu handhaben. Mit TAPI 3.0 wurde das Gesamtkonzept um den Funktionsbereich MediaStreams erweitert. Microsoft reagierte damit auf die Anforderungen der Anwender und unterstützt jetzt vollständige Konferenzmöglichkeiten, die sämtliche Kommunikationsbereiche mit einbeziehen. Die Anbindung der Anwendungsschicht erfolgt nun über das flexible und einfach zu erweiternde COM-Objects-Modell. Mit TAPI 3.0 sind ferner so genannte Multicast-Konferenzen möglich. Dies gestattet mehreren Benutzern, an einer Konferenz teilzunehmen. Die verschiedenen Media-Streams können dabei allen Partnern zur Verfügung gestellt werden. STELLENWERT VON TAPI 3.0 IN DER KÜNFTIGEN EDV-LANDSCHAFT Die at- traktiven Erweiterungen hinsichtlich der Konferenzmöglichkeiten sowie die Integration multimedialer Funktionalitäten über die Media-Stream-Unterstützung lassen TAPI 3.0 sicherlich als einen weiteren Schritt in Richtung einer netzweiten EDV-integrierten Kommunikationslösung erscheinen. Nicht zuletzt die einfache Anbindung der Anwendungsschicht wird dafür sorgen, dass in Zukunft viele Produkte mit TAPI-3.0-Schnittstelle auf dem Markt erscheinen werden. Letztlich entscheidet aber auch der zukünftige Verbreitungsgrad von Windows 2000 über den Stellenwert von TAPI 3.0. (Andreas Schellewald/pf) Weitere Informationen: Microsoft Web: www.microsoft.de White-Paper zu TAPI 3.0: http://www.microsoft.com/TechNet/win2000 /win2ksrv/technote/TAPI30.asp Technische Dokumente zu TAPI 3.0: http://www.microsoft.com/WINDOWS2000/ library/howitworks/communications/ telephony / default.asp www.lanline.de SCHWERPUNKT: CONVERGED NETWORKS UMFRAGE: ANWENDUNGSENTWICKLER ZU TAPI 3.0 Schnittstelle mit großem Potential Grundsätzlich herrschen in der Branche positive Meinungen über TAPI 3.0 vor – so das Ergebnis unserer Umfrage bei Software-Herstellern. Microsoft macht hier einen richtigen Schritt mit der Unterstützung akzeptierter Standards, meinen die Hersteller von Telefonielösungen. TAPI allein löst allerdings nicht alle Probleme auf dem Weg zu konvergenten Uwe Sauerbrey, CTO & Vice President Product Planning, Swyx Communications, Dortmund: “Natürlich sind wir nicht mit dem Preis der Windows-2000-Server-Lizenz zufrieden. Deshalb bringen wir in diesem Jahr noch ein Linux-Produkt auf den Markt.” Kommunikationsapplikationen. Vier Fragen zur TAPI 3.0 1. TAPI 3.0 fördert laut Microsoft die Konvergenz von IP-Telefonie und öffentlichen Netzen. Sehen Sie das auch so? 2. Microsoft setzt jetzt mit H.323 und IP-Multicast stark auf Standards. Sind das jedoch die richtigen Standards für die IP-Telefonie, nachdem die Diskussion um MGCP (Media Gateway Control Protocol), SIP (Session Initiation Protocol) und andere Protokolle erst beginnt? 3. TAPI 3.0 und CAPI existieren nebeneinander. Bleibt das in Zukunft auch so? 4. Für eine Windows-2000-Lizenz mit einigen Nebenstellen muss viel Geld bezahlt werden. Sind Sie mit dem Preis-Leistungs-Verhältnis einverstanden oder liebäugeln Sie bereits mit Linux? HERBERT FEICHTINGER, GESCHÄFTSFÜHRER MEGASOFT, WIEN: 1. Das trifft 150prozentig zu. Wir entwickeln seit Monaten für TAPI 3.0, und unsere Produkte konnten Sie auf der CeBIT sehen. 2. H.323 funktioniert und Produkte sind vorhanden. Die Hersteller testen untereinander die Kompatibilität – wo geschieht das sonst? – und die Standardfamilien H.3xx und H.4xx werden laufend erweitert (Zeitplan und Inhalt sind veröffentlicht). 3. Die Antwort spaltet sich in zwei Teile: Ja in Deutschland und nein außerhalb. Der Grund: Wozu soll sich ein Entwickler mit CAPI anfreunden, wenn er mit IP dasselbe erreicht – und IP wird von Microsoft unterstützt, CAPI nicht. Im Low-Level: CAPI und TAPI haben verschiedene Zielrichtungen und bieten unterschiedlichen Komfort. CAPI kennt die Funktionen einer Telefonanlage nicht, beispielsweise Forward Reason Codes. Das kommt dem Vergleich von Äpfel mit Birnen nahe. 116 L AN line 4/2000 4. Wo verdient man heute sein Geld? Die TK-Anlagenhersteller haben drei Jahre gebraucht, um für Windows halbwegs brauchbare TAPI-2-Treiber zu liefern. Wann werden dann erst Linux-Treiber da sein? UWE SAUERBREY, SWYX COMMUNICATIONS: 1. TAPI 3.0 fördert sicher die Erstellung und Verbreitung von Server-basiernden Telefonieapplikationen wie IVR (Interactive Voice Response), ACD (Automated Call Distribution) sowie Unified-Messaging-Systemen. Mit dem dazugehörigen H.323-Stack fördert Microsoft sicher auch die IP-Telefonie, aber die Konvergenz zwischen IP- und öffentlichem Telefonnetz braucht ein Gateway, das besser auf der CAPI aufbaut und die erheblich bessere und direktere Anbindung an ISDN über CAPI statt über TAPI nutzt. 2. Ja, Microsoft setzt auf den richtigen Standard, denn erstens ist heute H.323 der am weitesten verbreitete Standard im VoIP-Bereich, und zweitens wird H.323 als Umbrella-Standard vermutlich in den nächsten Versionen auch MGCP, SIP und andere Protokolle abdecken, die aus der Internet-Community stammen. Die Annäherung der ITU (International Telecommunication Union) und der IETF (Internet Engineering Task Force) lässt da hoffen. 3. Ja, da TAPI 3.0 in keiner Weise CAPI ersetzen kann. Es existiert eine Reihe von Implementationen für TAPI auf CAPI. Der andere Weg, CAPI auf TAPI, ist sehr aufwendig und kann keinesfalls alle CAPIFeatures über TAPI abbilden. Außerdem ist die CAPI im Gegensatz zur TAPI ein internationaler Standard, (ITU T.200 und ETSI ETS 300 838). Darüber hinaus ist sie für alle aktuellen Betriebssysteme verfügbar und nicht nur für Windows NT oder Windows 2000. 4. Nein. Natürlich ist Swyx nicht mit dem Preis von Windows 2000 Server zufrieden. Linux ist aber nicht nur aus Kostengründen ein Betriebssystem, an dem man heute im Server-Bereich nicht herumkommt. Auf dem Desktop sieht das (noch) anders aus. Swyx wird daher selbstverständlich neben Telefonie-Servern, die auf Windows 2000 aufsetzen, bis Ende 2000 Produkte für Linux anbieten. www.lanline.de ROBERT MARTENS, DIGITRONIC COMPUTERSYSTEME: 1. TAPI 3.0 birgt unter Windows 2000 ein großes Potential, da hier zum ersten Mal eine Windows-Version auf dem Markt ist, die alle grundsätzlichen Protokolle und Funktionen sowohl für computergestütztes Telefonieren als auch für Voice-over-IP enthält. Leider hat die Verwendung dieser API auch einige Hindernisse und Nachteile, vor allem für Entwickler, die bereits auf alten TAPI-Versionen (2.1) programmiert haben. Im Gegensatz zu TAPI 2.x ist 3.0 komplett komponentenorientiert, was einen erheblichen Mehraufwand beim ReDesign eines Produkts verlangt. 2. Ich denke, dass sich H.323 nachhaltig in diesem Bereich etablieren wird, da bereits eine Menge Produkte und Lösungen – sowohl Hard- als auch Software – diesen Standard unterstützt. 3. Ja, ich denke schon, da vor allem auf dem amerikanischen Markt CAPI niemals den Stellenwert einnehmen wird wie in Europa. Der Entwickler muss dann leider seine Applikation doppelt beziehungsweise Robert Martens, Entwicklungsleiter, Digitronic Computersysteme, Holm: “Mit TAPI 3.0 ist zum ersten Mal eine Windows-Version auf dem Markt, die alle grundsätzlichen Protokolle und Funktionen sowohl für computergestütztes Telefonieren als auch Voice-over-IP enthält.” flexibel designen. Langfristig wird CAPI im Windows-Sektor wohl durch TAPI ersetzt werden, da alle Funktionen hierin bereits enthalten sind. 4. Nein, hier besteht noch Änderungsbedarf. Ich denke, dass hier noch nicht das www.lanline.de L AN line 4/2000 117 SCHWERPUNKT: CONVERGED NETWORKS Dirk Kissinger, Product-Marketing-Manager, Nortel Networks, Wiesbaden: “Der Kostenaspekt für Windows-Lizenzen ist in manchen Fällen nicht relevant, da einige unserer Produkte bereits einschließlich Betriebssystem ausgeliefert werden.” letzte Wort gesprochen ist. Ungeachtet davon wird Linux in absehbarer Zeit in vielen Server-basierenden Anwendungen eine Alternative zu Windows 2000 darstellen. Applikationen verwendet werden wie beispielsweise Play/Record über Tonerkennung. 2. H.323 ist zur Zeit das am weitesten verbreitete Protokoll, wobei der Funktionsumfang beschränkt und die Komplexität hoch ist. MGCP – und jetzt H.248 sowie Megaco (IETF: Media Gateway Control) – setzt man innerhalb eines IP-Telephony-Systems zwischen Call-Server und Gateway ein. SIP wird langfristig bei Carriern und in großen IP-Telephony-Netzen präferiert werden. 3. Keine Antwort. 4. Die Hauptargumente für Windows NT sind seine Verbreitung bei unseren Kunden und die breite Entwicklerbasis, die Third-Party-Applikationen (Netzwerk-Telefonielösungen) auf unsere SoftwarePlattformen aufsetzen können. Der Kostenaspekt ist in manchen Fällen bei unseren Produkten nicht relevant, da Produkte wie beispielsweise “Enterprise Edge” (IP Telephony mit Unified Messaging, CallCenter) bereits einschließlich Windows NT ausgeliefert werden. viel mehr: Microsoft muss etwas für die Netzkonvergenz machen, und die Version 3.0 ist da vielleicht schon ein Schritt in die richtige Richtung. 2. Wir haben proprietäre Lösungen immer vermieden. Und natürlich sind wir UWE HAIM, COMON COMMUNICATION SYSTEMS: dann froh, wenn sich auch andere an Standards halten. H.323 ist natürlich nicht perfekt – aber es ist nun einmal die verfügbare Technik. Da ist mir der Spatz in der Hand lieber als die Taube auf dem Dach, Uwe Haim, Geschäftsleitung, Comon Communication Systems, Hamburg: “Mir ist mit H.323 der Spatz in der Hand lieber als die Taube auf dem Dach, und ich finde die Microsoft-Politik an diesem Punkt durchaus nachvollziehbar.” DIRK KISSINGER, NORTEL NETWORKS: 1. Das ist vielleicht etwas zuviel gesagt. Man kann TAPI 3.0 benutzen, um einen Anruf in eine IP-Kommunikation zu überführen, aber TAPI bietet keinen guten Support für Sprachdienste, die in 118 L AN line 4/2000 1. TAPI war ja ursprünglich nur als netzunabhängige Schnittstelle für Einzelplatzlösungen gedacht. Mittlerweile geht es um www.lanline.de SCHWERPUNKT: CONVERGED NETWORKS und ich finde die Microsoft-Politik an diesem Punkt durchaus nachvollziehbar. 3. Ja, zumindest in den nächsten Jahren. TAPI ist eine reine Telefonieschnittstelle, bei CAPI geht es um ISDN. Manchmal kann man allerdings schon den Eindruck gewinnen, als ob es sich bei der rein binneneuropäischen CAPI um ein Vehikel der Industrie handelt, das den Markt schützen soll. Die CAPI existiert ja eigentlich nur in Deutschland, vielleicht noch in Frankreich. Trotzdem ist diese Politik erfolgreich – und die neue Version gilt ja auch als stabil. 4. Wir liebäugeln ständig. Allerdings weniger wegen der Windows-Lizenzen als vielmehr aufgrund der Linux-Stabilität – und schlussendlich dreht es sich dann doch wieder ums Geld. DIETER VAN ACKEN, TOBIT SOFTWARE: 1. Die TAPI 3.0 stellt sicherlich eine leistungsfähige und zukunftsorientierte Schnittstelle dar. Allerdings erfordert gerade sie durch die Möglichkeiten der VoIPIntegration einen Backbone, der die teilweise extrem erhöhte Netzwerklast aufnehmen muss. Genau an dieser Stelle setzt die TAPI-Integration von David Professional an. 2. Mit H.323 baut Microsoft auf einen sehr flexiblen und anpassungsfähigen Kommunikationsstandard im LAN/ WAN-Bereich und im Internet. Hervorzuheben ist das integrierte Bandbreitenmanagement, das die Aufteilung der Netzlast erlaubt. Mit SIP ist eine besonders einfache Ankopplung an das vorhandene ISDNNetz möglich, da mit SIP der Fokus auf die Kommunikationsverbindung und die unterschiedlichen Connection-Services gelegt wird. Neben den Aufgaben, die SIP übernimmt, ist MGCP als Media Gateway konzipiert. Welche Standards sich letztendlich durchsetzen, hängt entscheidend von der Integration der herkömmlichen Kommunikationsinfrastruktur während einer Übergangsphase ab. Für David Professional spielt es keine Rolle, welche Kommunikationsendgeräte vorhanden sind, da die Kopplung problemlos über vorhandene Gateways zum ISDN-Netz realisiert werden kann. www.lanline.de Dieter van Acken, Public Relations, Tobit Software, Ahaus: “Voraussetzung für die Einführung der VoIP-Integration auf Basis von TAPI 3.0 ist ein leistungsfähiger Backbone, der die teilweise extrem erhöhte Netzwerklast trägt.” 3. Die Verbreitung und Akzeptanz bestimmter Treiberstandards hängt in hohem Maße von der Verbreitung der durch diese Treiber unterstützten realen und virtuellen Geräte ab. So wird CAPI noch lange Zeit als Standard etabliert bleiben und um weitere Dienstmerkmale des ISDN-Netzes ergänzt werden. Die weitere Zukunft wird dann zeigen, inwieweit sich die dem TAPI-3.0-Standard zugrunde liegenden Ideen als praxistauglich erweisen werden. 4. Die Preisgestaltung, die sich für neue Techniken in der Einführungsphase ergibt, differiert in den meisten Fällen vom Preisgefüge, das sich bei einer relevanten Marktdurchdringung ergibt. Es wird aber mit Sicherheit gerade der Konkurrenzdruck aus dem Bereich der offenen Betriebssysteme sein, der die endgültige Preisgestaltung nach unten drücken wird. (Hans-Jörg Schilder/pf) Info: Megasoft Web: www.megasoft.co.at Swyx Communications Web: www.swyx.de Digitronic Computersysteme Web: www.digitronic.de Nortel Networks Web: www.nortelnetworks.de Comon Communication Systems Web: www.com-on.de Tobit Software Web: www.tobit.de L AN line 4/2000 119 SCHWERPUNKT: CONVERGED NETWORKS WLAN-PLUS-SCHNURLOSTELEFONIE Konvergenz liegt in der Luft Der Com-Point Vox aus der Onair-Reihe von Artem versteht sich als Synthese aus drahtlosem LAN, ISDN-Router und schnurloser Telefonanlage. Mit diesen Funktionen adressiert er kleine und mittlere Unternehmen, um dort die unterschiedlichen Kommunikationsnetze für Sprache und Daten kostengünstig in einer einzigen Infrastruktur zu verschmelzen und die TK-Anlage komplett zu ersetzen. Zur CeBIT wurde eine Basisversion der Geräts vorgestellt, der Com-Point Vox soll im Sommer dieses Jahres in Serie gehen. as das aus der Daimler Benz Airospace hervorgegangene Unternehmen Artem (seit Ende letzten Jahres übrigens über eine Venture-Capital-Spritze der Daimler Chrysler Venture wieder indirekt mit der einstigen Mutter verbunden) mit seiner Onair-Lösung entwickelt hat, ist ein weiterer Baustein im Puzzle der immer differenzierteren Konvergenztechnologien: Wireless LAN nimmt hier via VoIP auch den Sprachverkehr Huckepack, der ansonsten entweder über eine eigene Verkabelung oder eben auch drahtlos via DECT/ GAP in einer eigenen Infrastruktur mit eigener Telefonanlage abgewickelt würde. Zentrales Element der Onair-Lösung sind die Com-Points – in der Basisversion vergleichbar mit den üblichen Access-Punkten der WLANs – nur eben standardmäßig bereits mit Ethernet-Anschluss fürs LAN. Die ISDN-Version hat darüber hinaus auch eine ISDN-Schnittstelle für die Verbindung ins öffentliche Netz sowie einen Router eingebaut, die Vox-Version kommt zusätzlich mit VoIP-Gateway/Gatekeeper und TK-Anlagen-Funktionen. Im Unterschied zum WLAN, bei dem ausschließlich Laptops und PCs über den Com-Point kommunizieren, lassen sich bei Onair eben auch IP-Telefone und -Faxgeräte in die Struktur mit einbinden. Das funktioniert auch bereits in der Com-Point- W 120 L AN line 4/2000 Basisversion, wobei man hier allerdings für ISDN-Anbindung, VoIP-Gateway und zur Realisierung komfortabler Telefoniemerkmale auf entsprechende Server im LAN zurückgreifen muss, die nicht Bestandteil der Artem-Lösung sind. Wer eine komplette, integrierte Sprach-/Datenlösung anstrebt, sollte zumindest auf die Verfügbarkeit der Com-Point-ISDN-Version warten (für April/Mai angekündigt), denn die ISDN-Funktionalität lässt sich nicht nachrüsten. Die ISDN-Version hingegen ist später per Software-Upgrade auf die Vox-Version hochrüstbar. MODULARE FUNKAUSRÜSTUNG Wäh- rend bei den gängigen Funk-LAN-Systemen die Funkschnittstelle fest in den Access-Punkt eingebaut ist, verfolgt Onair hier ein modulares Konzept. Das Geheimnis sind zwei PC-Card-Slots (Typ II), in die sich je nach Bedarf die passende Funktechnologie einstecken lässt. Derzeit bietet Artem Karten für die Standards 802.11 HR (Wi-Fi) mit Direct-Sequence-SpreadSpectrum-Übertragung und 802.11 mit Frequency-Hopping-Spread-SpectrumÜbertragung – beide im 2,4-GHz-Band sowie 10BaseRadio im 5,8-GHz-Band an. In Zukunft sollen auch Bluetooth (2,4 GHz) und Hiperlan (5,8 GHz) unterstützt werden. Ein Interface gehört bereits zum Lieferumfang. Der Clou bei dieser Sache: In ein und demselben Com-Point lassen sich die unterschiedlichen Funkstandards auch gemischt betreiben. Ein wichtiger Aspekt dieser Auslegung ist die Möglichkeit, verschiedene Dienste wie Daten und Sprache in frequenztechnisch getrennten Funkzellen, aber doch im gleichen Com-Point zu realisieren. Durch die Erweiterbarkeit mit einer zweiten Funkkarte gewinnt der ComPoint auch eine gewisse Skalierbarkeit, die allerdings durch andere Einschränkungen wieder relativiert wird: Maximal zehn gleichzeitige Anwender verträgt das Gerät und die maximale Gesamtübertragungskapazität ist auf derzeit 22 MBit/s begrenzt. Immerhin muss das Gerät nicht zum alten Eisen gehören, nur weil sich die Funk- Bildet die drahtlose Brücke nicht nur für Laptops, sondern auch für schnurlose IP-Telefone: Artem Onair Com-Point www.lanline.de SCHWERPUNKT: CONVERGED NETWORKS technologien weiterentwickeln. Und zwei unterschiedliche Funktechnologien zu mischen, kann auch aus Gründen der Anforderungen der Anwendung (Übertragungsrate, Reichweite etc.) sinnvoll sein. Mit der Wi-Fi-Karte mit 11 MBit/s beispielsweise kommt man etwa 180 Meter im Freien und rund 50 Meter im Gebäude. Für 5,8 GHz (10 MBit/s) sind 90 Meter im Freibereich und etwa 35 Meter innerhalb von Gebäuden typisch. In jedem Fall lassen sich die Reichweiten freilich durch den Anschluss externer Antennen erweitern. Um den Com-Point für LAN-Teilnehmer zur Verfügung zu stellen, ist auch ein ISDN-Router in das Gerät integriert. Er unterstützt die Protokolle PPP und MultilinkPPP und bietet Funktionen wie WANRouting, Network Address Translation (NAT), dynamisches Routen mit RIP V2 sowie DHCP Server. Damit eignet sich der Com-Point auch, um Firmenstandorte über WAN-Leitungen zu koppeln, denn durch Sprachkompression können mehrere Gespräche (etwa fünf) über nur einen ISDNKanal geführt werden. Für die Kommunikation nach außen verfügt das Gerät derzeit nur über einen S0-Anschluss. In künftigen Versionen will Artem hier noch ein zweites Basic-Rate-Interface nachlegen und auch ein S2M-Anschluss (32 S0-Anschlüsse) sei bereits in Planung. Die Verbindung ins lokale Netz erfolgt über einen 10/100BaseT-Anschluss (RJ45-Buchse; autosensing). Liegt der Com-Point abseits der Inhouse-Verkabelung, kann er auch via Funk an einen anderen Zentralknoten senden, der seinerseits via Ethernet-Kabel am LAN angeschlossen ist. Für die IP-Sprachfunktionalität hat Artem den Com-Point in der Vox-Version mit einem VoIP-Gateway im H.323-Standard samt Gatekeeper ausgestattet. Damit die Sprache bei heftiger simultaner Datenlast nicht zum fragmentierten Krächzen gerät, sorgt ein Qualitätsservice-Management (QoS) für eine Priorisierung der Voice-Informationen. Zwar wird im Funk ein CSMA/CA-Protokoll verwendet, das per se keine Service-Level zulässt, aber zeitkritische Dienste wie eben Sprache werden immer vorrangig behandelt. Auch andere wichtige Daten (Alarmsignale, Steuerda- www.lanline.de ten etc.) können höher priorisiert werden. Das QoS-Management erlaubt vier unterschiedliche Priorisierungs-Level. TK-ANLAGE INKLUSIVE Als IP-Telefonanlage unterstützt der Com-Point immerhin die elementaren Funktionen wie Rufweiterleitung, Rückfrage und Dreierkonferenz. ISDN-MSNs lassen sich darauf abbilden, und die Rufnummer des Anrufers wird durchgereicht. Weitere Funktionen lassen sich durch Nutzung der eingebauten CTI-Schnittstellen wie CAPI und TAPI realisieren. Viele Standardprogramme aus dem CTI-Bereich erlauben so beispielsweise durch Anklicken einer Eintragung im Adressbuch dessen Nummer zu wählen. Dabei ist es möglich, die Verbindung auf jedem beliebigen Telefon aufzubauen. So kann man zum Beispiel ein beliebiges VoIP-Telefon dynamisch einem bestimmten Benutzer zuordnen. Wenn ein Anruf eingeht, können weitere Dienste gestartet werden, zum Beispiel die Kundendaten inklusive Gesprächsnotizen auf den Bildschirm gebracht werden oder Weiterleitung von Voice-Mail als E-Mail. Im Sommer dieses Jahres steht in Sachen VoIP ein entscheidender Schritt bei Standardisierungen ins Haus: Der H.323Standard soll zu diesem Zeitpunkt durch ein neues Standard-Set mit der Bezeichnung H.450.x erweitert werden. Diese Normen sollen international verbindlich festlegen, wie die Funktionen einer klassischen TK-Anlage auf solche in einer IP-Umgebung umgesetzt werden. Spätestens dann werden zahlreiche Hersteller ihre bisher oft noch lückenhaft ausgerüsteten IP-TK-Anlagen und -Telefone auf einen Funktionsumfang bringen, der dem einer klassischen Anlage und klassischen Telefonen in nichts nachsteht. Auch Artem will seine Com-Points Vox entsprechend sukzessive weiter ausbauen, wobei die Hardware davon nicht tangiert werden soll. Die Auswahl zum Beispiel bei drahtlosen IP-Telefonen ist noch recht bescheiden. Derzeit gibt es solche Handys etwa bei Artem-Partner Spectralink – mit noch ziemlich gesalzenen Preisen von rund 1500 Mark. Die nächste Generation der Spectralink-Handys, die kurz nach der Veröffentlichung der H.450-Standards erwartet wird, soll bereits unter 1000 Mark kosten. Das Feature “Dreierkonferenz” soll dann bereits im Handy realisiert sein. Als weiterer Partner bei den Telefonen ist das Unternehmen Innovaphone im Gespräch, mit dem Artem bereits eine Technologiepartnerschaft bei den IP-Gateways pflegt. Der Com-Point in der aktuellen Version ist für etwa 1990 Mark zu haben. Die ISDN-Variante soll rund 300 Mark mehr kosten. Die höchste Ausbaustufe als Vox wird voraussichtlich zu 2990 Mark in den Handel kommen. (Stefan Mutschler) Info: Artem Tel.: 0731/1516-0 Web: www.artem.de L AN line 4/2000 121 LANline 4/2000 System Hersteller Produktname Adlon CTAP-Server 2.0 ● Alcatel Alcatel 4980 ● ● ● Desktop/ Client TAPI-Version(en) Server CTI-Funktionen wichtige unterstützte CTI-Schnittstellen ● ● ● ● ● ● ab 1.4 ● ● ● ● 2.1 ● ● ● ● Outbound Anwendungsgebiete Inbound Protokollierung weitere Funktionen spezielle Einsatzbereiche Datenbank Funktionen TSAPI JTAPI CSTA Callpath ECTF S.100 sonstige Einzelanwahl terminierte Einzelanwahl Listenabwahl/Powerdial Zahl Wahlwh. einstellbar Predictive Dialing Calling ID Identifizierung Called ID ACD IVR Voice-Box Voice-Mail Weiterleiten VermittMakeln lung Rückfrage alle Telefonate Dauer Verbindungsstatus Gebühren Statistikfunktionen Call-Center LösungsOffice schwerpunkt(e) Unified Messaging Adressqualifizierung Markt-, Meinungsforschung Aussendienstanbindung Terminierung Hotline Bestellannahme sonstiges Standard-Office-Software Integration/ Anbindung sonstiges Callback-Button Web-AnVOIP bindung sonstiges integriert Import-Möglichkeiten Export-Möglichkeiten Zugriffsrechte definierbar Projektverwaltung Gesprächsleitfaden Serienbrief/-E-Mail/-Fax sonstige unterstützte Betriebssysteme Mehrplatzlösung Einzelplatzlösung modularer Aufbau unabh. v. spezifischer HW First Party Call-Control Third Party Win NT Win 2000 Netware sonstige Win 9x Win NT Win 2000 MacOS sonstige Typ ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● Release 2 Alcatel CCA Alcatel + ● Comfort Dial 32 ● ● ● ● 1.3, 1.4, ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● 2.0 Mediatec Aspect ● Aspect CR ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● Portal 2000 AVT Call Xpress 5.3 ● Bit By Bit Organice 3.0 ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● Brooktrout Show N Tel ● CAE caesar ● Cisco Systems Cisco ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● alle ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● >2.0 ● ● ● 2.0+3.0 ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● CallManager Cisco-Webline Webbline 3.0 ● ● ● ● ● ● ● ● ● Comm. www.lanline.de Cycos MRS ● ● ● ● ● ● ● debis Mykene Comm. ● ● ● ● ● ● Dr. Materna Office Edition ● Ericsson Backstage ● ● ● ● ● ● ● Flintec Flintec CTI ● Grutzeck AG-Call-Center ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● 2.x ● ● ● ● ● ● ● 1.4-2.1 ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● SCHWERPUNKT: CONVERGED NETWORKS 122 Marktübersicht: CTI-Software www.lanline.de System Hersteller Grutzeck Produktname Suite 2.22 (Forts. v. S. 122) AG-Tel 2.22 ● ● ● ● ● ● ● IMA ChannelEDGE ● ● ● ● ● ● Interaktive EIC V.1.3 ● ● Intersis Voixx 2.5 ● Interstar Lightning FAX 6.5 ● ● KaMell The Box 2.0 ● ● ● KSI Biphone Lucent CentreVu Computer ● ● Desktop/ Client TAPI-Version(en) Server CTI-Funktionen wichtige unterstützte CTI-Schnittstellen 1.4-2.1 ● ● Outbound Anwendungsgebiete Inbound Protokollierung weitere Funktionen spezielle Einsatzbereiche Datenbank Funktionen TSAPI JTAPI CSTA Callpath ECTF S.100 sonstige Einzelanwahl terminierte Einzelanwahl Listenabwahl/Powerdial Zahl Wahlwh. einstellbar Predictive Dialing Calling ID Identifizierung Called ID ACD IVR Voice-Box Voice-Mail Weiterleiten VermittMakeln lung Rückfrage alle Telefonate Dauer Verbindungsstatus Gebühren Statistikfunktionen Call-Center LösungsOffice schwerpunkt(e) Unified Messaging Adressqualifizierung Markt-, Meinungsforschung Aussendienstanbindung Terminierung Hotline Bestellannahme sonstiges Standard-Office-Software Integration/ Anbindung sonstiges Callback-Button Web-AnVOIP bindung sonstiges integriert Import-Möglichkeiten Export-Möglichkeiten Zugriffsrechte definierbar Projektverwaltung Gesprächsleitfaden Serienbrief/-E-Mail/-Fax sonstige unterstützte Betriebssysteme Mehrplatzlösung Einzelplatzlösung modularer Aufbau unabh. v. spezifischer HW First Party Call-Control Third Party Win NT Win 2000 Netware sonstige Win 9x Win NT Win 2000 MacOS sonstige Typ ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● Intelligence ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● 2.1 ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● Telephony Server Megasoft Win Phone 4.8 Mioco Hello World! 1.3 ● ● ● ● ● ● ● ● ● 1.4-3.0 Network CallFlowSuite 2.1 ● ● ● ● ● 2.1 LeoPages ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● Novavox Smartphone ● N-Soft eTrog Agent Lite ● eTrog Contact ● ● ● ● ● ● ● ● ● 1.4, 2.1, ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● 3.0 ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● Programs Networks ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● Unlimited LANline 4/2000 ● ● ● 1.x/2.1 ● ● ● ● 2.0/2.1 ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● Center Opalis Opalis Robot 3.5 ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● Call Addon Ositron CTI-Single/ 123 CTI-Server ▼ ● ● 2.1/1.4 ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● SCHWERPUNKT: CONVERGED NETWORKS ● PCS-call! ● Periphonics Call Sponsor ● Philips MCC Power-Conn. powercall Quintus Quintus eContact ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● 2.1 ● ● ● ● ● ● Desktop/ Client ● ● ● TAPI-Version(en) Server CTI-Funktionen wichtige unterstützte CTI-Schnittstellen ● ● 2.1 ● ● Anwendungsgebiete Inbound ● Protokollierung ● ● ● ● ● ● ● ● Outbound weitere Funktionen spezielle Einsatzbereiche Datenbank Funktionen TSAPI JTAPI CSTA Callpath ECTF S.100 sonstige Einzelanwahl terminierte Einzelanwahl Listenabwahl/Powerdial Zahl Wahlwh. einstellbar Predictive Dialing Calling ID Identifizierung Called ID ACD IVR Voice-Box Voice-Mail Weiterleiten VermittMakeln lung Rückfrage alle Telefonate Dauer Verbindungsstatus Gebühren Statistikfunktionen Call-Center LösungsOffice schwerpunkt(e) Unified Messaging Adressqualifizierung Markt-, Meinungsforschung Aussendienstanbindung Terminierung Hotline Bestellannahme sonstiges Standard-Office-Software Integration/ Anbindung sonstiges Callback-Button Web-AnVOIP bindung sonstiges integriert Import-Möglichkeiten Export-Möglichkeiten Zugriffsrechte definierbar Projektverwaltung Gesprächsleitfaden Serienbrief/-E-Mail/-Fax sonstige Produktname PCS LANline 4/2000 Hersteller Mehrplatzlösung Einzelplatzlösung modularer Aufbau unabh. v. spezifischer HW First Party Call-Control Third Party Win NT Win 2000 Netware sonstige Win 9x Win NT Win 2000 MacOS sonstige unterstützte Betriebssysteme ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● Suite RVS RVS-COM ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● Professional 1.6 S.Punkt LAN.TALK 1.0 ● ● ● SAP SAPphone ● ● ● ● ● ● ● Sikom Voiceman CTI ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● Phoneware ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● Tedas ● ● 2.0/2.1 ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● SBX/2000 Telesnap TeleDesk ● ● ● ● ● ● ● Callcenter www.lanline.de Snapware ● Tesla Theseus 6.0 ● ● ● ● ● ● ● Tobit David Professional ● Valuesoft Isline Phone Voxtron Capibutler 3.1 ● ● Telebutler 3.1 ● ● ● ● Win Peak WinPeak CCM Comm. Center Manager ● ● ● ● ● ● ● ● 1.x, 2.x ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● 2.0 ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● SCHWERPUNKT: CONVERGED NETWORKS 124 System Typ Anbieter: CTI-Software Hersteller/Anbieter Adlon Alcatel Produkt CTAP-Server 2.0 Alcatel 4980 Relase 2 0711/821-35179 Alcatel CCA Alcatel + MediaTec/Alcatel 0711/821-35179 Comfort Dial 32 Aspect 07102/396-0 Aspect CR Portal AVT/DCT Dolphin 06227/605-605 CallXpress 5.3 AVT/Group 0721/4901-0 CallXpress Bit By Bit 030/235049-25 Organice 3.0 Brooktrout Software 001/508-229-7777 Show N Tel CAE Elektronik 02402/106-300 Caesar Cisco Systems 01803/671001 Cisco CallManager Cisco Webline Comm./ 06227/605-605 Webline 3.0 DCT Dolphin Cycos AG/Thetakom 06157/9153-17 MRS Cycos AG/Maier 0711/3060-0 MRS Debis Systemhaus 0355/7532-0 Mykene Commu. Center System Dr. Materna 0231/5599-00 Office Edition Ericsson/Comcept 02202/95520-0 Backstage Flintec 0621/33892-0 Flintec CTI Grutzeck Software 06181/9701-0 AG-Call-Center Suite 2.22 AG-Tel 2.22 IMA Software 069/66577-122 ChannelEDGE Interactive Intelligence/ 06173-9278-0 EIC V1.3 Qnet Systems Intersis/Net at Work 0800/6382896 Voixx 2.5 Interstar Technologies 001/514-766-1668 Lightning FAX 6.5 KaMell Software 0661/9673-0 The Box 2.0 KSI Kommunikation 02275/900033 Biphone Lucent Technologies 0228/243-0 CentreVu Computer Telephony Server Megasoft/MConsult 089/44229-0 WinPhone 4.8 Mioco GmbH 0421/34846-0 Hello World! 1.3 Network Programs/ 089/44229-0 CallFlow Suite 2.1 MConsult Networks Unlimited 089/60086-0 Leo.Pages Novavox 06332/791250 Smartphone N-Soft 0033/0155 041041 eTrog Agent Lite eTrog Contact Center Opalis Software 0031/79 346 2910 Opalis Robot 3.5 Call Addon Ositron 0241/9469842 CTI-Single/CTI-Server PCS AG 0212/26799-0 PCS-call! Periphonics Ltd. 0044/1276 692020 Call Sponsor Philips Business Comm. 0211/94746-511 MCC Power-Connection/ 089/60769700 Powercall Powercall Quintus/Quartess 0211/518785-44 Quintus eContact Suite RVS Datentechnik 089/35498-0 RVS-COM Professional 1.6 S.Punkt 0241/1829334 LAN.TALK 1.0 SAP AG 06227/747474 SAPphone Sikom 09103/50050100 Voice Man CTI Tedas GmbH 06421/581-200 Phoneware SBX/2000 Telesnap 0711/9066833 TeleDesk CallCenter Snapware Telesnap/Alcatel 0711/821-35179 Snapware Tesla EDV-Beratung 01805/8437387 Theseus 6.0 Tobit Software 02561/9130 David Professional Tobit Software/Comcept 02202/95520-0 David Professional Valuesoft 089/99120-153 Isline Phone Voxtron 02382/989 740 CAPIButler 3.1 TeleButler 3.1 WinPeak 07044/9313-0 WinPeak CCM www.lanline.de Telefon 0751/76070 0711/821-36205 Preis in DM ca. 20 User k.A. 20.000 29.500 4.950 k.A. k.A. k.A. 13.000 $ 4.995 k.A. $ 9.995 k.A. k.A. k.A. 50.000 k.A. 8.000 100.000 13.992 1.340 k.A. ca. 70.000 6.390 k.A. 3.000 125 k.A. 3.000 ab 3.310 50.000 k.A. 12.000 $ 4.000 $ 30.000 $ 495 ca. 2.500 59.653 k.A. k.A. k.A. 117.350 k.A. 193 k.A. ab 6.000 k.A. ca. 35.000 ca. 1.200 18.500 15.000 7.803 8.000 480 ab 299 k.A. ab 699 LANline 4/2000 125 SCHWERPUNKT: SERVER- UND CLUSTER-LÖSUNGEN CLUSTER MIT “W2K” UND NETWARE FUNKTIONALE ERWEITERUNGEN SERVER- UND CLUSTER-LÖSUNGEN Im Laufe der letzten Jahre haben Windows NT und Netware in vielen Einsatzsituationen einen unternehmenskritischen Status erhalten. Demnächst kommt Windows 2000 dazu. Das hat zur Folge, dass die Anforderungen an die Verfügbarkeit ebenso wie an die Skalierbarkeit steigen. Beide Hersteller reagieren darauf mit intensiven Anstrengungen im Bereich der Cluster-Fähigkeit, aber auch der SMPUnterstüt-zung ihrer Systeme. 126 L AN line 4/2000 www.lanline.de SCHWERPUNKT: SERVER- UND CLUSTER-LÖSUNGEN Microsoft hat mit der Enterprise Edition von Windows NT den ersten Schritt hin zur Unterstützung von Clustern gemacht. Die unter dem Codenamen “Wolfpack“ entwickelte Technologie unterstützt bei Windows NT allerdings nur Failover-Lösungen mit bis zu zwei Knoten. Solche FailoverLösungen müssen allerdings keineswegs Active-/Passive-Konfigurationen sein, in denen ein Knoten als Standby-System arbeitet und damit passiv ist, während die An- wendungen auf dem anderen Knoten ausgeführt werden. Vielmehr können einzelne Anwendungen sowohl in einer Active-/ Passive- als auch Active-/Active-Konfiguration betrieben werden. Allerdings müssen die Ressourcen-DLLs von Cluster-Anwendungen entsprechend ausgelegt sein, um den Active-/Active-Betrieb zu unterstützen. Microsoft hat hierfür eine API definiert, mit der Anwendungen auf den Einsatz im Cluster angepasst werden können. Mit Windows 2000 hat Microsoft nun eine Reihe von Erweiterungen beim Clustering vorgenommen. Teilweise handelt es sich dabei um neue Funktionalitäten, zum Teil sind es aber auch nur Optimierungen der bisherigen Implementierung. Der Funktionsumfang variiert dabei mit den Server-Versionen, die in Tabelle 1 erläutert sind. Der normale Windows-2000Server unterstützt kein Clustering. Die beiden anderen Varianten des Windows2000-Servers, der schon verfügbare Advanced-Server und der für diesen Sommer erwartete Datacenter-Server, werden dagegen sowohl den schon bei der Enterprise Edition von Windows NT zu findenden Cluster-Service – dort noch als MSCS (Microsoft-Cluster-Server) bezeichnet – als auch das Network Load Balancing (NLB) unterstützen. NLB ist als Add-on ebenfalls schon bei der Enterprise Edition von Windows NT verfügbar, dort allerdings noch unter der Bezeichnung WLBS (Windows- NT-Load-Balancing-Service). DIE FUNKTIONALEN ERWEITERUNGEN Die bisherige Cluster-Lösung von Windows NT hat einige Schwächen aufzuweisen, die mit Windows 2000 nun adressiert worden sind. Ein wichtiger Aspekt ist die Unterstützung von Fibre Channel für die Kommunikation mit Speichersubsystemen von der Systemseite. Hier war man bisher auf eigenentwickelte Treiber der verschiedenen Anbieter angewiesen. Unter dem Aspekt des Managements von Clustern spielen insbesondere die verbesserten Administrationsschnittstellen eine wichtige Rolle. Die Einrichtung des Cluster-Dienstes kann mit deutlich weniger Arbeit als bisher erfolgen. Aber auch das Snap-in für die Administration von Clustern erleichtert den Umgang mit diesen Systemen signifikant. Neu ist auch die Unterstützung des “rolling upgrade“. Damit wird es möglich, die Knoten in einem Cluster schrittweise zu aktualisieren. Das gilt sowohl für die Aktualisierung des Betriebssystems als auch für die Aktualisierung und Installation von Anwendungen. Im ersten Schritt werden dabei die Anwendungen des ersten Knotens auf den zweiten Knoten verlagert. www.lanline.de L AN line 4/2000 127 SCHWERPUNKT: SERVER- UND CLUSTER-LÖSUNGEN teilt. NLB ist als ein gearbeitet wird, kann NLB auch eingehenNetzwerktreiber im- de Requests für Terminal-Sessions auf verplementiert. Die Sys- schiedene Server verteilen. Beim Ausfall teme im Cluster ver- eines Servers können diese Sessions fügen sowohl über schnell wieder mit einem anderen Server eine eigene IP- aufgebaut werden. Adresse als auch die IP-Adresse des APPCENTER-SERVER Zusätzlich zum akClusters. Sie können tuellen Status wird Microsoft auch einen damit sowohl als Appcenter-Server auf den Markt bringen. Einheit gegenüber Für diesen gibt es noch keinen definierten externen Systemen Liefertermin. Dieser wird vor allem auf das Das Zusammenspiel von Network Load Balancing und Clusterauftreten als auch Problem des Betriebs von (Web-Based) Systemen unter Windows 2000 gezielt von internen Applications in einem Cluster fokussieren. Systemen und der Hier geht es vor allem um die Skalierung Anschließend kann die Aktualisierung des Cluster-internen Kommunikation adres- einer Anwendung über mehr als eine Maersten Knotens erfolgen. Die Anwendun- siert werden. Typischerweise wird aller- schine und das Management dieser Angen können dann auf diesen zurück verla- dings für die Kommunikation der Knoten wendung sowie um den Umgang mit komgert werden, bevor der zweite Knoten ak- in einem NLB-Cluster ein dediziertes ponentenorientierten Anwendungen, die tualisiert wird. Für die Einrichtung von Netzwerksegment verwendet. heute zum Standard werden. Windows 2000 über ein solches rolling upDazu werden Anwendungen als Satz Ein NLB-Cluster kann einfach erweitert grade ist es erforderlich, dass zumindest werden. Typischerweise wird er für das von Ressourcen behandelt, die zentral über das Service-Pack 4 der Enterprise Edition Clustering von Web-Servern verwendet, eine IIS-Metabase administriert werden von Windows NT Server 4.0 installiert ist. auf denen sich jeweils die gleichen Daten können. Mit Hilfe von ReplikationsmechaDann kann auch schon der Schritt zu Win- und Anwendungen finden. Allerdings nismen lassen sich nicht mehr nur Daten, dows 2000 in einem Cluster ohne Down- kann auch konfiguriert werden, dass be- sondern auch die Einstellungen und Restime erfolgen. stimmte Funktionen Eine weitere wichtige Erweiterung beim – wie beispielsweise Cluster-Dienst von Windows 2000 im Web-Sites – nicht Vergleich mit der NT-Version ist die brei- von allen Knoten im tere Anwendungsunterstützung. Zum ei- Cluster bereitgestellt nen gibt es mittlerweile eine Reihe von werden. Wenn ein Server-Anwendungen, die auf die Cluster- Knoten ausfällt, erAPI zurückgreifen. Dazu zählen Produkte kennen das die andewie der Microsoft SQL Server 7.0 und ren Knoten im Clusnatürlich zukünftig auch 7.5, IBMs DB2, ter dadurch, dass dieLotus Domino sowie der Microsoft- se nicht mehr an der Exchange-Server und ERP-Anwendungen C l u s t e r - i n t e r n e n beispielsweise von SAP, Baan, Peoplesoft Kommunikation teilund JD Edwards. Unterstützt werden nun nimmt. Sie überneh- Interaktion von Network Load Balancing und COM+ Load aber auch Systemdienste wie DHCP, men dann innerhalb Balancing in einer Windows-2000-Umgebung WINS, SMTP und NNTP. Diese konnten weniger Sekunden bei der Implementierung unter Windows die Funktionalität des ausgefallenen Knotens. Der Ansatz des sourcen-Dateien von Anwendungen zwiNT noch nicht eingesetzt werden. Der zweite Clustering-Ansatz bei Win- NLB ist ein statisches Load Balancing, schen den verschiedenen Systemen innerbei dem nicht mit gemeinsam genutzten halb eines solchen Clusters (Appcenter dows 2000 ist das Network Load Balancing (NLB). Dabei handelt es sich um eine Storage-Subsystemen gearbeitet wird. Single Application Image) verteilen. wesentlich einfachere Technologie als Der Reiz dieser Funktionalität liegt insDer zentrale Aspekt ist aber die Skalierbeim Cluster-Service. Über NLB könne besondere in der schnellen Erweiterbar- barkeit dieser Anwendungen, der Schritt bis zu 32 Server miteinander kombiniert keit. von der Stand-alone-Maschine zum ClusAuch für die Terminal-Dienste von Win- ter. Dazu wird es Application-Cluster gewerden. Das Clustering beim NLB erfolgt über die Verteilung von IP-Requests. Die- dows 2000 ist NLB eine interessante Op- ben, die über Assistenten vergleichsweise se werden auf die Systeme im Cluster ver- tion. Da auch hier ausschließlich über IP einfach konfiguriert werden können. In- 128 L AN line 4/2000 www.lanline.de SCHWERPUNKT: SERVER- UND CLUSTER-LÖSUNGEN nerhalb eines solchen Clusters kann zum einen eine Verteilung von eingehenden Anforderungen über NLB erfolgen. Das ist für die Skalierbarkeit im Bereich des ASP (Application Service Providing) von zentraler Bedeutung. Diese Systeme können dann aber wiederum auf KomponentenCluster zugreifen. Dabei erfolgt ein COM+ Load Balancing, mithin also die Definition eines COM+Clusters, bei dem die gleichen Anwendungen auf mehreren Systemen ausgeführt werden können und nach außen hin als ein Single-System-Image erscheinen. Integriert man diese verschiedenen Ansätze, dann lassen sich Cluster-Lösungen fast beliebiger Komplexität erstellen. Durch das COM+Load-Balancing wird dabei auch der Flaschenhals vieler derzeitiger Cluster-Lösungen adressiert, die zwar auf einem Level wie dem NLB oder auch dem Cluster-Service die Skalierbarkeit bringen, bei denen aber die komponentenbasierenden Anwendungen nicht in effizienter Weise skaliert werden können und damit letztlich von der SMP-Skalierbarkeit einzelner Server abhängen. Auch in diesem Bereich hat Microsoft mit Windows 2000 im Vergleich zu Windows NT erhebliche Fortschritte gemacht, wie Compaq unlängst mit einem neuen TPC-C-Benchmark (http://www.tpc.org) aufgezeigt hat, der mit weitem Abstand die bisher höchste Transaktionsrate erreicht hat – und das zu signifikant niedrigeren Preise pro Transaktion als bei anderen Plattformen. Compaq hat dabei auf eine Kombination eines Clusters mit SMP-Systemen gesetzt. NOVELL-CLUSTER-SERVICE Auch Novell hat in den letzten 18 Monaten eine Reihe von Entwicklungen im Bereich der Hochverfügbarkeit und Skalierbarkeit vorgestellt. Gewartet werden muss noch auf das Windows-2000-Version maximale Prozessorzahl maximaler Hauptspeicher Network Load Balancing Cluster-Service nächste Release der Netware-Server, das im Bereich der SMP-Skalierbarkeit signifikante Fortschritte bringen soll. Dagegen hat Novell im Bereich des Clustering mittlerweile durch den Netware-Cluster-Servi- Die technische Architektur des Cluster-Service von Windows 2000 ce (NCS) einen hohen Stand erreicht. Dieses Produkt ist unlängst vorgestellt worden. Novell hat damit in diesem Segment eine eigene Alternative, nachdem bisher die von Vinca entwickelten Standby-Lösungen im Vordergrund standen. Die NCS sind interessanterweise nicht auf Basis des Wolfmountain-Projekts entstanden, dass Novell eine Zeit lang propagiert hat. Mit den NCS wird das Konzept eines Active-/Active-Clusters mit Multinode-Distributed-Failover unterstützt. Hinter diesem Begriff verbirgt sich ein Konzept, bei dem bis zu acht Knoten in einem Cluster unterstützt werden. Auf allen diesen Knoten können Anwendungen ausgeführt werden, wobei nicht alle Applikationen auf allen Knoten laufen müssen. Von diesen Knoten können einer oder mehrere ausfallen. Wenn ein solcher Knoten ausfällt, kann im Cluster konfiguriert Server vier 4 GByte nein nein werden, welche der Anwendungen auf welchen anderen Knoten weiter ausgeführt werden können. Damit können die Aufgaben eines ausgefallenen Knotens auf mehrere andere Knoten verteilt werden. Voraussetzung ist allerdings, dass die Anwendungen so konfiguriert sind, dass sie auch auf den anderen Knoten ausgeführt werden können. Unterstützt wird auch die Verteilung der ausgefallenen Anwendungen beim Ausfall mehrerer Knoten. Technisch gesehen handelt es sich bei den NCS um eine Lösung für Netware 5. Die Mindestanforderung für den Einsatz dieser Lösung ist Netware 5 mit SupportPack 3. Es gibt keine Unterstützung für ältere Netware-Versionen. Die Server in einem Cluster müssen zumindest über einen lokalen Datenträger mit dem SYS-Volume verfügen. Die Daten der Anwendungen im Cluster müssen dagegen auf einem gemeinsam genutzten Datenträger liegen, der beispielsweise über Differential SCSI oder Fibre Channel angesteuert werden kann. Damit ist auch die Voraussetzung für den Einsatz mit SANs (Storage Area Networks) gegeben. Weitere Anforderungen sind, dass alle Systeme über IP arbeiten müssen und dass sich alle Knoten eines Clusters im gleichen NDS-Baum befinden müssen. Der NCS wird als zusätzlicher Dienst auf den Servern installiert. Es kann und muss dann konfiguriert werden, welche Dienste und Anwendungen von welchen Knoten im Cluster bereitgestellt werden (Active) und übernommen werden können (Passive). Dabei lassen sich mehrere Knoten für den Ausfall eines bisher aktiven Knotens definieren. Die verschiedenen Knoten müssen so konfiguriert werden, dass die Anwendungen darauf ausgeführt werden können. Das Clustering kann auch und insbesondere für Anwendungen auf Basis von Netware wie beispielsweise Advanced-Server acht 8 GByte ja, 32 Knoten ja, zwei Knoten Datacenter-Server 16, 32 in OEM-Varianten 64 GByte ja, 32 Knoten ja, vier Knoten Die Unterstützung des Clustering in den verschiedenen Versionen des Windows-2000-Servers 130 L AN line 4/2000 www.lanline.de SCHWERPUNKT: SERVER- UND CLUSTER-LÖSUNGEN wenn sie Funktionen eines anderen Knotens übernehmen. Das gemeinsame Storage-Subsystem stellt dabei faktisch einen alternativen Kommunikationspfad dar. Diese Informationen werden aber auch von den anderen Knoten reDer Ansatz des Multinode Distributed Failover beim NCS gelmäßig überprüft. Wenn nun zwei KnoWeb-Server erfolgen – hier hat Novell ten feststellen, dass es zu einer Statusändemit Netware 5.1 eine deutliche Verbrei- rung gekommen ist, erkennen sie daran, terung seiner Angebotspalette vorge- dass offensichtlich nur die Kommunikatinommen. on nicht mehr funktioniert, die anderen Die Systeme im Cluster kommunizieren Knoten aber offensichtlich aktiv sind. In zum einen über das Netzwerk miteinander diesem Fall werden dann einzelne Knoten und tauschen Statusinformationen aus. im Cluster abgeschaltet, um zu verhindern, Zum anderen wird aber auch das gemeinsam genutzte Storage-Subsystem für die Kommunikation genutzt. Das ist insbesondere in Ausfallsituationen von Bedeutung, da darüber die Split Brain Detection (SBD) erfolgt. SBD ist immer dann von Bedeutung, wenn in einem Clus- Das Konzept der Split Brain Detection beim Novell-Cluster-Service ter nicht ein Knoten, sondern nur die Kommunikationsverbindung zwischen dass Daten dadurch beschädigt werden, verschiedenen Knoten ausfällt. Da in die- dass mehrere Anwendungsinstanzen unsem Moment keine Meldungen mehr emp- koordiniert voneinander ausgeführt werfangen werden, dass die anderen Knoten den. noch aktiv sind, muss das System davon ausgehen, dass die Knoten ausgefallen NCS UND ANDERE CLUSTER-LÖSUNsind. Das führt aber zu Problemen, wenn GEN VON NOVELL Die NCS sind nicht der die Knoten noch aktiv sind. Denn dann erste Ansatz für das Clustering, den Novell werden auf einmal zwei Instanzen einer entwickelt hat. Mit SFT III wurde bereits Anwendung ausgeführt und Daten von vor etlichen Jahren ein Active-/Passivezwei Anwendungen verändert – mit der Cluster auf den Markt gebracht, bei dem alKonsequenz, dass die Daten beschädigt lerdings eines der beiden Systeme im reiwerden können. Um das zu verhindern, nen Standby-Betrieb arbeitet. SFT III wird schreiben Knoten im Cluster eine Sta- unter Netware 5 nicht mehr unterstützt. Sie tusänderung in einen definierten Bereich hat – neben der reinen Active-/Passive-Lödes gemeinsam genutzten Datenträgers, sung – den Nachteil, dass es erhebliche 132 L AN line 4/2000 Probleme mit der Anwendungskompatibilität gibt und die Lösung praktisch ausschließlich auf den File-Server-Betrieb ausgerichtet ist, während zunehmend Anwendungsdienste auch im Netware-Umfeld bedeutsam werden. Der Novell-High-Availability-Server von Netware 4.x ist wiederum eine auf zwei Knoten im Active-/Active-Betrieb eingeschränkte Lösung. Novell hat mit den NCS ein Produkt geschaffen, das für den typischen Einsatzbereich von Netware-Servern eine ebenso interessante wie effiziente Lösung darstellt. Allerdings darf die Komplexität nicht unterschätzt werden – bei File-Servern und Web-Servern sind die NCS effizient, bei Anwendungs-Servern dagegen ist die Lösung in vielen Bereichen nicht ausreichend. Man sollte aber darauf verzichten, die Ansätze von Microsoft und Novell direkt miteinander zu vergleichen. Denn beide Hersteller haben einen Fokus auf einen bestimmten Einsatzbereich. Microsoft hat aufgrund des breiten Spektrums, in dem Windows 2000 genutzt werden wird, dabei unterschiedliche Clustering-Technologien realisiert beziehungsweise arbeitet an ihrer Realisierung, während sich Novell zunächst auf einen effizienten Mechanismus für die typischen Einsatzszenarien seiner Netware-Plattform fokussiert hat. Alle Lösungen haben in dem jeweiligen Umfeld ihre Daseinsberechtigung und sind gut durchdacht. Im Bereich der File-Services, wo der direkteste Wettbewerb besteht, können beide Hersteller mit ihren Lösungen die Verfügbarkeit und Skalierbarkeit erhöhen. Novell unterstützt hier zwar mehr Knoten innerhalb eines Clusters. Dafür hat Microsoft aber zumindest derzeit die Nase bei der SMPSkalierbarkeit deutlich vorne. Bei WebServern kann Microsoft derzeit sicherlich die weitergehende Lösung bieten. Dafür hat Novell hier wiederum mit dem – allerdings auch in Verbindung mit Web-Servern von Microsoft einsetzbaren – Internet-Caching-System (ICS) eine umfassendere Lösung anzubieten. (Martin Kuppinger/mw) www.lanline.de SCHWERPUNKT: SERVER- UND CLUSTER-LÖSUNGEN CLUSTER-VARIATIONEN Hochverfügbarkeit und Skalierbarkeit Ein Cluster ist der Verbund von unabhängigen Rechnersystemen, die aber für den Benutzer als nur ein System sichtbar sind. Als wesentliche Parameter eines Clusters gelten die Steigerung der Leistung des Gesamtsystems sowie die Erhöhung der Betriebssicherheit. as wesentliche Einsatzgebiet einer Cluster-Lösung liegt in der Erhöhung der Systemverfügbarkeit. Die Mehrkosten für ein entsprechend ausgelegtes ClusterSystem können leicht nach der Wichtigkeit der Anwendungen für das Unternehmen und den damit verbundenen Kosten bei Ausfall gegengerechnet werden. Selbst für File-/Print- oder Mailserver rechnet sich oft schon die Absicherung durch eine kostengünstige Cluster-Lösung bei einem einzigen Systemstillstand. Plattformen für geschäftskritische Anwendungen (Anwendungen, deren Stillstand hohe Kosten erzeugt, das Unternehmen aber noch nicht gefährdet) sollten grundsätzlich mit Cluster-Lösungen angeboten werden. Für unternehmenskritische Anwendungen (Anwendungen, deren Stillstand das Unternehmen gefährden), muss eine maximal zulässige Ausfallzeit pro Jahr garantiert sein oder besser sogar echtes Non-Stop-Com- D 134 L AN line 4/2000 puting. Ein Non-Stop-Cluster wie beispielsweise die Compaq NSK (Non-StopKernel) Systeme, garantieren eine 7-mal24-Stunden-Lauffähigkeit ohne Unterbrechung, selbst bei Ausfall eines Prozessors. Disaster-tolerante Systeme ermöglichen zusätzlich noch den Schutz des Systems im Katastrophenfall (Brände, Überschwemmungen) durch Vollspieglung des Systems in Ausweichrechenzentren. Die Verbindung der Cluster-Knoten erfolgt dabei über Lichtwellenleitungen mit bis zu zehn Kilometern Entfernung (Fibre Channel). VOM CLUSTER ZUM SAN Cluster-Knoten können auf der Client-Seite in der Regel mit Standardprotokollen und Komponenten wie etwa TCP/IP über Ethernet problemlos verbunden werden. Ein zentraler Bestandteil eines Cluster-Systems sind aber auch die Plattensubsysteme und Backup-Laufwerke. Bei der Verbindung dieser Subsysteme gibt es keinen einheitlichen Standard, sodass trotz Standards wie SCSI nicht gewährleistet ist, dass der Plattenturm des Herstellers A auch an die Server von Hersteller B und C passen. Ebenso sind die Konfiguration und das Management der Plattensubsysteme bei jedem Hersteller unterschiedlich. Als grundlegende Verbindung werden hier FibreChannel-(FC-)Systeme eingesetzt. Ähnlich wie in einem Client-Netzwerk werden beispielsweise bei Compaq-Cluster-Systemen die Server sowie die Plattensubsysteme über einen FC-Verteiler verbunden. Limitationen durch SCSI-Kupferkabel entfallen somit. Die beteiligten Cluster-Server werden über optional redundant ausgelegte FC-Host-Controller mit dem FC-Verteiler verbunden. Die Distanz kann dabei bis zu zehn Kilometer betragen. Der eigentliche Platten-RAID-Controller steckt nicht mehr im Server, sondern im Plattenturm. Dadurch wird der Plattenturm zur aktiven Storage-Network-Komponente. Im Gegensatz zu Standard-SCSI-RAID-PlattenControllern lassen sich hiermit ClusterKonfigurationen flexibel mit weiteren Plattensubsystemen kostengünstig erweitern. Über die gleiche Verbindung können heute auch schon Bandroboter direkt mit dem Plattenturm verbunden werden. Der Datenstrom beim Sichern läuft dann nicht mehr über den Server, sondern direkt zum Bandlaufwerk, was die Sicherungszeiten erheblich verkürzt. Storage Area Networks (SANs) stellen in Zukunft die Verbindungsgrundlage für alle Cluster-Lösungen. Bei der Planung von Clustern mit Plattensubsystemen muss deshalb auf die jeweilige SAN-Strategie des Herstellers geachtet werden, um nicht mit einer allzu proprietären Lösung die spätere Migration des Systems in ein SAN zu verhindern. Die Vision eines vollständigen SANs besteht aus einer standardisierten schnellen ServerVerbindung, die den hohen Datentransfer bei skalierten Clustern gewährleistet. Dazu kommt das eigentliche Speichernetzwerk, das aus redundant ausgelegten FC-Ringen besteht. (Wolfgang Schaller/mw) Quelle: Compaq www.lanline.de SCHWERPUNKT: SERVER- UND CLUSTER-LÖSUNGEN Mainframe-Cluster mit Parallel-Sysplex-Architektur Die Cluster-Architektur für Parallel-Sysplex für S/390-Server hält nach wie vor den Rekord in Sachen Hochverfügbarkeit. Umgerechnet fünf Minuten steht ein solches Mainframe-Konglomerat nach Angaben von IBM pro Jahr unerwartet still. Mit der Parallel-Sysplex-Architektur lassen sich bis zu 32 S/390- oder S/390-kompatible Rechner im Verbund betreiben. Dem Anwender stellt sich ein solcher Computerverbund mit bis zu 16.000 MIPS (Million Instructions per Second) Rechenleistung wie ein einziges System – ein Single System Image – dar. Die einzelnen Systeme eines Parallel-Sysplex-Clusters sind über Glasfaserverbindungen, die Coupling-Links, miteinander verbunden. Die standardmäßige Maximalentfernung liegt bei drei Kilometern, mit Zwischenverstärkern sind auch größere Distanzen möglich. Besonders für Disaster-Recovery-Konzepte hat dies den Vorteil, dass die Systeme an unterschiedlichen Orten installiert werden können. Ein Sysplex-Timer sorgt für die zeitliche Synchronisation der Prozessoren innerhalb des Clusters. Zentrale Schaltstelle ist die Coupling-Facility, eine Kombination aus Hard- und Software-Funktionen. Sie gewährleistet die Integrität der Daten. Anstehende Arbeiten lassen sich damit nach Auslastungsgesichtspunkten und nicht wie herkömmlich nach Datenzuordnung verteilen. Dieser dynamische Ausgleich führt zu einer gleichmäßigeren Ausnutzung der gesamten Systemkapazität und damit zu einem höheren Nutzungsgrad. Mainframe-Clustering im Vergleich In Sachen Clustering bieten Mainframes ein so genanntes Shared-Environment, das Datenbanken zwischen einzelnen Prozessoren teilt, und in dem alle Systeme gleichberechtigten Zugriff auf alle Ressourcen haben. Daher kann jede Anwendung auf jedem Prozessor laufen und hat Zugriff auf jeden Record einer Datenbank. Workloads können somit über mehrere Prozessoren dynamisch balanciert werden, und konsequenterweise wird immer der Prozessor angesprochen, der gerade die geringste Auslastung aufweist. Im Fall eines Systemausfalls wird die Last auf die verbleibenden Prozessoren verteilt, eine fehlgeschlagene Transaktion wird automatisch zwischengespeichert und nach der Neuverteilung der Ressourcen ausgeführt. Da sich die Arbeitslast nicht nur innerhalb eines Tages, sondern auch zwischen einzelnen Tagen unterscheidet, verschieben sich auch die Anteile der einzelnen Workloads an der Prozessorauslastung. Die gesamtproduktive Nutzung – also die Auslastungsmöglichkeit ohne Performance-Einbruch – der Mainframes liegt bei nahe 100 Prozent, während Unix-Systeme Werte zwischen 50 und 60 Prozent erreichen. www.lanline.de L AN line 4/2000 135 SCHWERPUNKT: SERVER- UND CLUSTER-LÖSUNGEN Unix-Systeme beruhen dagegen auf dem Shared-Nothing-Prinzip. Dabei wird eine Datenbank physisch partitioniert, und nur jeweils ein System besitzt die Zugriffsberechtigung für jede der Datenbankpartitionen. In diesem Design arbeitet jedes System vollkommen unabhängig vom anderen auf seiner Partition, ein Ansatz, der nur dann Sinn macht, wenn der Workload ebenfalls dediziert zugeordnet werden kann. Ist die Art und die Größenordnung des Workloads dagegen nicht genau vorhersagbar, verliert ein solcher Ansatz nicht nur an Flexibilität bei der Aufteilung der Arbeitslast, sondern verursacht auch einen deutlichen Overhead für die Kommunikation zwischen den Systemen. Hardware-seitig nimmt daher die Leistungseffizienz der Prozessoren bei der Koppelung von Unix-Maschinen mit zunehmender Anzahl zudem vergleichsweise überproportional ab. Schon ab sechs geclusterten Prozessoren beträgt der Leistungsverlust in SMP-Clustern umgerechnet etwa der Leistung eines Prozessors. Gekoppelte S/390-Prozessoren verlieren dagegen mit jedem neuen Prozessor eines Clusters mit zirka fünf bis zehn Prozent immer gleich viel beziehungsweise wenig an Leistung. Zudem wird die Prozessor- und Speicherkapazität eines S/390-Systems in den allermeisten Fällen wirtschaftlicher als die der konkurrierenden Systeme genutzt. Ein Indiz dafür ist die Antwortzeit: Ein S/390-System hält die Antwortzeit selbst bei mehr als 90-prozentiger Prozessorauslastung konstant unter einer Sekunde; für ein Unix-System liegt diese Grenze zwischen 60 und 70 Prozent Auslastung. Bei den Plattenspeichern, so hat die Meta Group ermittelt, kommen S/390-Systeme durchschnittlich auf eine Nutzungsrate von über 75 Prozent, Unix-Server auf zirka 45 Prozent, NT-Server liegen noch darunter. Auch hinsichtlich der Systemverfügbarkeit zeigt sich, dass der relative Nachteil der Unix-Server sich noch verschlechtert, wenn sie geclustert werden, etwa um eine Verfügbarkeit sicherzustellen, die der eines Stand-alone-S/390-Systems vergleichbar ist. Denn das Clustern führt zu noch mehr Prozessor- und Speicher-Overhead (bei Large-Scale-OLTP-Workloads sind es üblicherweise zwischen 20 und 40 Prozent) und wirkt auch an anderen Stellen kostentreibend. Werden jedoch S/390-Systeme im Rahmen der Parallel-Sysplex-Architektur geclustert, so erreicht der Anwender eine (noch) höhere Verfügbarkeit – und dies zu einem “Overhead-Preis” von um die zehn Prozent. (Alexandra Hussong/mw) Cluster- BetriebsTyp system Skalier- Disasterbarkeit Toleranz NonStop Administration Anwendungen Merkmale 2-Node Failover Windows NT/Novell nein nein nein – Aufwand niedrig – NT- oder NovellKnow-how – NT: MCSC Clusteraware Applications, File Print, InternetERP (SAP, Baan,Siebel) – keine Skalierung – hohe Anzahl von Anwendungen – kostengünstig – Industriestandard Hardware hohe Stückzahl 8-Node Failover Unix ja nein nein – dediziertes Unix Know-how erforderlich – relativ hoher Aufwand bei Installation/Administration – geschäftskritische – Failover über mehrere Anwendungen Server verteilbar – Datenbanken – skalierbar – High-End-ERP– Anwendungen nur Lösungen (SAP, auf jeweiligem UnixBaan,Siebel) Derivat lauffähig – kundenspezifische Anwendungen n-Node Unix, VMS, OS/400 ja ja nein – dediziertes BetriebssystemKnow-how erforderlich – unternehmenskriti- – Disaster-Toleranz sche Anwendungen durch separierte – Datenbanken Cluster-Knoten – Batch-Betrieb – skalierbar – – kundenspezifische – Anwendungen nur Anwendungen auf jeweiligem Unix-/ VMS/AS400-Derivat lauffähig n-Node NSK, OS/390 ja Non-stop ja ja – dediziertes Betriebssystem Know-how erforderlich – hoher Administrativer Aufwand – unternehmenskritische Anwendungen – Datenbanken – Batchbetrieb – kundenspezifische Anwendungen – Börse, Telekommu– nikation – echtes Non-StopComputing durch parallele Prozessorverarbeitung (kein Systemstillstand auch bei Prozessorausfall) – 7-mal-24-Stunden Betriebspezielle proprietäre Anwendungen Übersicht über verschiedene Cluster-Lösungen (Quelle: Compaq) 136 www.lanline.de L AN line 4/2000 SCHWERPUNKT: SERVER- UND CLUSTER-LÖSUNGEN WINTEL-MAINFRAME UNISYS ES7000 Erweitertes Clustering durch Shared Memory Schreckensmeldungen über Web-Sites, die eine plötzliche, unvorhersehbare Flut von Anfragen nicht bewältigen können, sind in den vergangenen Monaten immer häufiger in den Medien zu finden. Oft schlagen sich diese Systemausfälle für die betroffenen Unternehmen in Umsatzeinbußen nieder. Denn die Vielfältigkeit des Web ermöglicht es dem Kunden sehr einfach – im wahrsten Sinne des Wortes per Mausklick – auf alternative Anbieter auszuweichen. Im Electronic Business sind deshalb extrem leistungsfähige, flexible und hochverfügbare Rechner gefragt. lassische Mainframes stehen in dem Ruf, die geforderten Eigenschaften am besten zu erfüllen, kommen aus Kostengründen jedoch oft nicht in die engere Wahl. Erschwerend wirkt auch, dass “Standardapplikationen” in der Regel nicht auf Mainframes “laufen”. Statt auf Mainframes setzen daher immer mehr IT-Profis auf “Wintel”-Systeme im Cluster-Verbund. Hier tauchen aber wieder im Hinblick auf Skalierbarkeit, Verfügbarkeit und Management Engpässe auf. Bis dato waren – zumindest hinsichtlich dieser Attribute – offene Wintel-Systeme den Mainframes unterlegen. Am Beispiel der Architektur des E-action-Enterprise Servers ES7000 von Unisys wird deutlich, dass Wintel-basierende Systeme heute eine adäquate Alternative darstellen können. Besonderes Augenmerk wird dabei auf die erweiterten Cluster-Möglichkeiten durch Shared Memory zwischen den einzelnen Partitionen des Servers gelegt. Bisherige High-end Windows-NTSysteme arbeiten meistens mit symmetrischer Multi-Processing-(SMP-)Technologie. Dabei kommuniziert eine Anzahl von Prozessoren über einen Systembus mit dem Hauptspeicher und den Ein-/ Ausgabegeräten. Je mehr Prozessoren im K 138 L AN line 4/2000 System arbeiten und je höher die Systemleistung wird, umso dichter wird der Verkehr auf dem Bus. Stößt der Bus bei der Verarbeitung von Daten an seinen Grenz- Die Cellular-Multiprocessing-(CMP-) Architektur wurde von Unisys entwickelt, um die gestiegenen Anforderungen an die Leistung, die Betriebssicherheit und Verfügbarkeit von unternehmenskritischen Anwendungen im E-Business zu erfüllen. Dazu sieht CMP eine ganze Reihe von Designelementen vor, die aus der Erfahrung des Unternehmens mit Mainframes resultieren. Hierzu gehören: – Crossbar-Verbindungen anstelle des Systembusses, – Level-3-Cache, – Intelligente Ein-/Ausgabe-Schnittstellen, – Maintenance-Prozessor, – Partitionierung, – Shared Memory. Auf Basis der CMP-Architektur ist der ES7000-Server entstanden. Er besteht aus bis zu acht Zellen, die über vier Crossbars mit einem gemeinsamen Hauptspeicher verbunden sind. Der Crossbar ist ein elektronischer Switch mit vier Ein- und vier Ausgängen, die CMP-Architektur der E-action ES7000 durchsatz, kann durch das Hinzufügen zusätzlicher Prozessoren die Systemleistung nicht weiter erhöht werden. Dieser Effekt tritt normalerweise bei mehr als vier Prozessoren ein. sich nicht gegenseitig blockieren können. Er ist vergleichbar mit Konstruktionen, die in Mainframes verwendet werden. Im Gegensatz zu einem Systembus verfügen die Crossbars über ei- www.lanline.de SCHWERPUNKT: SERVER- UND CLUSTER-LÖSUNGEN ne höhere Bandbreite und transportieren nur die Daten der jeweiligen Zelle. Jede Zelle ist ein Rechner mit vier Prozessoren, die durch zwei Intel-Systembusse mit einem Level-3-Cache verbunden sind. Als Prozessoren kommen derzeit Intels Pentium III Xeon zum Einsatz. Nach Verfügbarkeit der 64-Bit-Intel-Itanium-Prozessoren (voraussichtlich im dritten Quartal 2000), können die Rechner zu dieser Technologie aufgerüstet werden. Der Level-3-Cache sorgt für eine weitere Entlastung des Datenverkehrs über den Crossbar. Darüber hinaus verfügt jede Zelle (auch Sub-Pod genannt) über eine leistungsfähige Schnittstelle (DIB = Device Independent Bridge) zu Ein-/ Ausgabe-Geräten über PCI-Busse. Aus Performance-Gründen und um die IntelMultiprozessor-Spezifikationen einzuhalten, sind jeweils zwei Prozessoren mit einem Intel-Bus verbunden. Jede Zelle hat über den Crossbar Zugriff zu allen Teilen des Hauptspeichers, sodass das Bauprinzip der SMP-Architektur erhalten bleibt. VERFÜGBARKEIT DURCH SERVICEPROZESSOR UND PARTITIONIERUNG Im ES7000 sind sämtliche Systemkomponenten einschließlich der PODs, der Crossbars und der E-/A-Busse redundant ausgelegt. Alle Komponenten können bei Bedarf ausgetauscht werden, ohne den Rechner zu stoppen. Eine Schlüsselfunktion für die hohe Verfügbarkeit des Gesamtsystems liegt in der Möglichkeit, den physikalischen Rechner in Partitionen aufzuteilen. Dabei werden selektiv einzelne Elemente wie PODs, DIBs oder Hauptspeichersegmente zu einer Partition zusammengefasst. Auf jeder Partition wird eine eigene von den anderen Partitionen unabhängige Betriebssysteminstanz installiert. Die einzelnen Partitionen werden – ähnlich der Firewalls bei Internet-Servern – gegeneinander abge- SKALIERBARKEIT DURCH PROZESSOREN UND EIN-/AUSGABE-KANÄLE Der ES7000 unterstützt bis zu 32 Intel-Prozessoren und 64 GByte Hauptspeicher. Der Hauptspeicher wird auf maximal vier Speicherplatinen (Main Storage Unit = MSU) mit jeweils 16 GByte verteilt. Jede MSU ist mit jedem POD über einen Crossbar und einen Level-3-Cache verbunden. Über die DIB-Schnittstellen können bis zu 96 PCI-Steckkarten an das System angeschlossen werden. Die DIBs verfügen über eine Bandbreite von 5 GByte/s und bündeln jeweils drei separate PCI-Busse mit jeweils vier Steckplätzen. Damit können bis zu 96 PCI-Steckkarten in einem Gesamtsystem untergebracht werden. Zusätzlich werden im System intelligente Ein-/Ausgabe-Steckkarten mit I2OTechnik unterstützt, die Ein-/AusgabeOperationen von den CPUs auf die Steckkarte verlagern und somit zusätzliche Verarbeitungszyklen für die Prozessoren nutzbar machen. www.lanline.de L AN line 4/2000 139 SCHWERPUNKT: SERVER- UND CLUSTER-LÖSUNGEN schottet. Die Beeinträchtigung einer Instanz durch eine andere ist somit ausgeschlossen. Durch die vollständige Unabhängigkeit der Instanzen können auch heterogene Betriebssysteme auf unterschiedlichen Partitionen gleichzeitig im Native-Mode betrieben werden. So ist es durchaus möglich, innerhalb eines ES7000-Systems eine Partition mit Windows 4.0 zu fahren, eine zweite mit Windows 2000 und eine weitere mit cherbereich für sich selbst nutzen. Daneben besteht die Möglichkeit, Speicher als Shared Memory einzurichten. Diese Bereiche stehen wiederum allen Partitionen oder auch nur bestimmten zur Benutzung frei. Allerdings kann jede Partition nur einen Shared-Memory-Bereich adressieren. Die Größe des Shared Memory variiert zwischen 128 MByte und 2 GByte und kann von bis zu acht Partitionen gleichzeitig genutzt werden. Innerhalb Das Prinzip der Shared-Memory-Architektur SCO Unixware. Die Aufteilung der Systemressourcen wird über einen Maintenance-Prozessor vorgenommen und überwacht. In späteren Versionen der genannten Betriebssysteme wird es darüber hinaus möglich sein, Partitionen dynamisch zu verändern. Je nach Bedarf können etwa PODs einer Partition entzogen und einer anderen zugeteilt werden, ohne die jeweiligen Betriebssysteme anzuhalten oder neu zu starten. Um eine erhöhte Verfügbarkeit einer Applikation zu erreichen, kann mit Hilfe mehrerer Partitionen ein Cluster eingerichtet werden. SHARED MEMORY UND CLUSTERING Die im Managementprozessor enthaltene Middleware ermöglicht es, den Hauptspeicher des ES7000 auf unterschiedliche Art und Weise zu nutzen. So kann jede Partition ihren eigenen für andere Partitionen unzugänglichen Spei- 140 L AN line 4/2000 der CMP-Architektur lässt sich Shared Memory von den Applikationen einzelner Partitionen zur Kommunikation untereinander verwenden. Einerseits wird Shared Memory auf Anwendungsebene eingesetzt, wo Anwendungen in unterschiedlichen Partitionen gemeinsam Datenstrukturen verwenden können. Umständliche Replikationsmechanismen werden nicht gebraucht. Andererseits lässt sich Shared Memory zur Netzwerkkopplung nutzen. Dabei ist keine aufwendige Programmierung notwendig, sondern es können die konventionellen Programmierschnittstellen (APIs) genutzt werden. Eingriffe durch Programmierer in die Anwendungsprogramme entfallen. Bestes Beispiel dafür ist Clustering über Shared Memory. Dabei kommen die unveränderten Microsoft-ClusterServer-APIs zum Einsatz. Wesentlicher Vorteil ist aber, dass die Cluster-Servi- ces nicht über eine private LAN-Verbindung kommunizieren, sondern über eine wesentlich schnellere Hauptspeicherverbindung. Shared Memory wird so als Träger für den Transport von Nachrichten zwischen Partitionen genutzt. Somit nutzt die Kommunikation zwischen logischen Rechnern innerhalb eines ES7000-Systems Shared Memory, während die gleiche Kommunikation zwischen separaten physikalischen Systemen über LAN realisiert wird; gänzlich transparent für die darüber liegenden Anwendungen. Für den Netzwerkverkehr gibt es dabei zwei unterschiedliche Verfahren. Im ersten wird auf der Ebene des NDISLayers kommuniziert. Das hat den Vorteil, dass mehrere Netzwerkprotokolle wie beispielsweise TCP/IP und IPX/SPX unterstützt werden. Das zweite Verfahren setzt auf der WinsockSchnittstelle auf und liefert eine Winsock-zu-Winsock-Verbindung, die ohne den zusätzlichen Overhead des TCP/IP-Protokolls auskommt. Es werden die Standard Winsock-APIs von Microsoft unterstützt, doch gibt es keine Unterstützung für zum Beispiel UDP und RPC. Durch die Beschränkung auf Winsock-Funktionalität können erhebliche Performance-Verbesserungen erreicht werden. DER WINTEL-MAINFRAME Mit der Ent- wicklung der CMP-Technologie ist es gelungen, Elemente zweier Welten miteinander zu verknüpfen. Bauprizipien aus der Mainframe-Welt wie CrossbarVerbindungen, I2O-Processing und Partitionierung wurden mit den Vorteilen von Standardkomponenten wie Intel-Prozessoren und handelsüblichen PCI-Steckkarten verbunden. Ergebnis ist ein Intelbasierender Server mit Mainframe-Eigenschaften für den Einsatz von unternehmenskritischen Anwendungen auf aktuellen, offenen Betriebssystemen. (Gerd P. Elzenheimer/mw) Gerd P. Elzenheimer ist bei der Unisys Deutschland GmbH im Bereich Systems & Technology Marketing tätig. www.lanline.de SCHWERPUNKT: SERVER- UND CLUSTERLÖSUNGEN Marktübersicht: Intel-basierende 512 KB 1GB 32-Bi PCI (33 MHz) 64-Bit PCI (66 MHz) 0 Speicherbandbreite in GByte/s ● erweiterbar auf max. 2 Größe 2nd Level Cache 1 Typ der Erweiterungsplätze Größe des Speichers Standard 600 Art der Prozessorkopplung Bus-Takt/Breite sonstige symmetrisch asymmetrisch ● erweiterbar auf max. Xeon Pentium III Acer-Altos 1100 Standard Produktname Acer-Altos Prozessor-Taktfrequenz Hersteller Prozessoranzahl max. unterstützte »cacheable area« in MB Ausstattung Prozessortyp andere 1xISA, 1xPCI/ ● MHz ISA shared 1xAGP Acer-Altos 11000 ● 600 1 2 ● 512KB 0 2GB ● 2 4 ● 2048 512 4GB ● KB MB 2xISA MHz Acer-Altos 21000 550 ● MHz American Megaplex 500- ● Megatrends Megaplex2 512 MHz KB- MB MHz 64 Bit 2MB 500- ● MegaRUM II 66/100 512 550 ● 1 UMA 66/100 512 256 MHz KB- MB MHz 64 Bit 2MB 1 4 ● 550 300- 1 4 2 ● ● UMA UMA 800 MHz Megaplex II 9U 500 ● 4 4 ● mps 1.4 MHz 66/100 256- 256 MHz MB 512 64 Bit KB 100 bis zu 64 MHz/ 4MB GB 1xISA/PCI shared 8GB 1.0666 ● 4x 64Bit PCI-33 MHz 8GB 1.0666 ● 4x 64Bit/ -32 MHz 2GB 1.0666 2x 64Bit/ -33 MHz 4GB 1.0666 64Bit PCI 33 MHz 64Bit Megaplex II 4U 500 ● 4 4 ● mps 1.4 MHz bis zu 64 MHz/ 4MB 100 GB 2GB 1.066 64Bit PCI 33 MHz 64Bit Compaq ProLiant 8000 500- ● 1 8 512 ● 600 MHz Proliant ● ● 550 Aviion ● AV 1400 24 700 8GB 256 4GB ● 2MB 2 4 64Bit ● 1MB MHz Data General 256 KB● MB 1 2 ● MHz 256 256 KB MB 2GB 64 Bit PCI 512k 128 4GB ● 512k 512 16GB ● ● 64-Bit PCI 1MB MB (33 MHz) Rackmount Server Aviion ● 550 1 4 ● AV 3704 1MB Rockmount 4 U 2MMB Server Aviion ● AV 8900 550 1 8 ● MHz Rockmount 7 U (33 MHz). 2MB 6 Slots Server AViiOM ● AV 25000 550 4 64 ● NUMA/SCI 512k MHz NUMA System Fujitsu/Siemens Primergy 670-40 ● ● 550 LANline 4/2000 2 4 ● 100 2MB ● 64-Bit PCI (33 MHz). 2MB MHz 142 12MB 64GB 1MB 5 Slots 256 4GB ● ● 2x PCI/ISA MHz www.lanline.de SCHWERPUNKT: SERVER- UND CLUSTERLÖSUNGEN Multiprozessor-Systeme Sonstiges ● 2 Vor-Ort-Service 3,5 Zoll 5,25 Zoll 2 Einschübe Garantie (Jahre) 1 sonstige SCSI-Schnittstelle EIDE-Schnittstelle RAID-Controller PS/2 Keyboard u. Mouse-Ports erweiterbar auf max. 5x36 ● ● Zahl der USB-Ports 5 ● Zahl der seriellen Ports ● 10/100 I/O-Ports Zahl der parallelen Ports Intel 82558 sonstige Standard verwendete Netzwerkkarte DVD CD-ROM 32-fach 40-fach interne Harddisk Festplatten Hot-Swappable Netzteile Hot-Swappable redundante Lüfter redundante Netzwerkkarten redundante Controller Festplattenspiegelung Temperaturüberwachung Komponenten ● ● 3 ● ● ● ● ● GB sonstige mitgelieferte Software optional Acer Easy Build, rackmountable Advanced Server Manager Pro Intel 82557 ● 8 ● 10/100 8x36 ● ● ● 1 1 2 ● ● 3 ● ● ● ● ● GB optional Acer Easy Build, rackmountable Advanced Server Manager Pro Intel 82558 ● 8x ● 10/100 8x36 ● ● ● 2 2 2 ● ● 3 ● ● ● ● ● GB optional Acer Easy Build, rackmountable Advanced Server Manager Pro Intel Pila 8460B 3 ● ● 12 1 ● 2 2 ● 1-3 ● ● ● Server ● ● Management Intel Pila 8460B 3 ● ● 8 ● ● ● 1 2 2 ● 1-3 ● ● ● Server ● ● Management ● 1 ● 8 ● ● ● ● 1 2 2 ● 1 ● ● ● Server ● ● Management N/A ● ● ● ● 1 2 2 3 ● ● ● ● ASM (AMI Server Manager) N/A ● ● ● ● 1 2 2 3 ● ● ● ASM (AMI Server Manager) 10/100 TX ● 9,1GB ● 21x ● ● ● 1 1-2 2 ● ● ● ● ● ● ● 3 ● ● ● SmartStart, Anti- 36,4GB Virus. Backup, BackupTools Netelligent 2x ● ● 10/100 TX UTP Onboard 6x ● ● 1 2 ● 1 2 3 ● ● SmartStart 18,2GB 36GB 24x ATAPI ● 4 hot ● ● 2 ● ● ● ● ● ● ● 3 ● ● ● EMC Clariion, plug EMC Symmetrix NT o. W2000 pre Installed, DG/ManageSuite Intel Prof 10/100 24x ATAPI 9GB 9 od. ● ● ● 1 2 ● ● ● ● ● ● 3 ● ● ● EMC Clariion, 18GB EMC Symmetrix NT o. W2000 pre Installed, DG/ManageSuite Intel Prof 10/100 24x ATAPI 9GB 9 od. ● ● ● 1 2 2 ● ● ● ● ● ● ● 3 ● ● 18GB Disk Chassis, NT o. W2000 EMC Clariion, pre Installed, EMC Symmetrix DG/ManageSuite Intel Prof 10/100 1-2 32x 9GB 2x ● ● ● ● ● ● ● ● ● 1 ● ● ● EMC Clariion, ● 9GB EMC Symmetrix DG/UX Hyper Card Unix System, DG/EMP 3Com Ether ● Express Pro/100 Server PCI ● 2 8 ● ● ● 1 4 2 VGA, ● ● ● CANBus ● ● 3 ● ● 1 x 3,5"-Chip- ServerStart, kartenleser ServerView, Local View www.lanline.de ▼ RJ45 LANline 4/2000 143 SCHWERPUNKT: SERVER- UND CLUSTERLÖSUNGEN MHz 2GB ● 4GB ● KB- MB 32-Bi PCI (33 MHz) 64-Bit PCI (66 MHz) 256 512 Speicherbandbreite in GByte/s Größe 2nd Level Cache ● Bus-Takt/Breite 2 erweiterbar auf max. Enterprise 2 1 Art der Prozessorkopplung Typ der Erweiterungsplätze Größe des Speichers Standard 550 symmetrisch asymmetrisch sonstige erweiterbar auf max. Xeon Pentium III ● Standard Produktname Rackserver Prozessor-Taktfrequenz Hersteller GCT Prozessoranzahl max. unterstützte »cacheable area« in MB Ausstattung Prozessortyp andere 2MB RackServer 550 ● Enterprise 4 1 4 ● MHz 512 512 KB- MB 2MB Netfinity 8500 IBM 550 ● 1 8 ● X-Architektur MHz Incom Raid-Tower incom ● ● bis MHz 1 4 Intel Sitka 550 2048 16384 512 16384 ● ● GB 100 ● 700 Intel 100 8GB 256 8GB ● ● 512 512 ??GB ● KB- MB MHz 1 4 ● MHz 2MB Link Pro PowerSync 4.5 Server Lobster Adalgon III ● 2x 2 2 133 ● 500 512 4GB 512 4GB ● ● 512 4GB 1GB 4GB ● ● 512 4GB 256 4GB ● ● 128 2048 2 ● ● ISA MHz MHz Torveta ● 700 2 2 133 ● MHz Brialog Host ● 500 MHz 1 2 133 ● MHz Netsquare PSquare 2800r ● 500- MHz 1 2 ● 512k 1 2 ● 2 128 2048 1 ● ● ISA 1 4 ● 2 512 4096 4 ● ● ISA 1 4 ● 4GB 256 4GB 600 XSquare 2000r 500- ● 550 XSquare 4000r 500- ● 550 Peacock Peacock Procida 450- ● RrVk 512 550 KB- MHz Procom NetForce 2000 ● Source 1400 L/M SGI 500 ● 32Bit-66MHz MB 2MB 1 2 Heartbeat-NIC ● ● MHz ● ● 500- 1-8 16 512 800 alles 64MB 2GB 0,8 ● ● ISA alles 256 8GB 0,8 ● ● ISA 8GB 0,8 ● ● 20 ● ● 700 MHz Unisys e-action ES2025 ● 550 1 2 512 ● MHz KB2MB e-action ES5045 ● 550 1 4 512 ● MHz KB- MB 2MB e-action ES5085R ● 550 2 8 512 ● MHz alles KB- 512 MB 2MB e-action ES7000 144 LANline 4/2000 ● 8 32 ● CMP 20 512 GB/s KB2MB alles 1GB 64GB GB/s www.lanline.de SCHWERPUNKT: SERVER- UND CLUSTERLÖSUNGEN Sonstiges 1 2 ● Vor-Ort-Service 3,5 Zoll 5,25 Zoll ● ● ● Einschübe Garantie (Jahre) 6 sonstige Zahl der seriellen Ports 3 Zahl der USB-Ports Zahl der parallelen Ports ● SCSI-Schnittstelle EIDE-Schnittstelle RAID-Controller PS/2 Keyboard u. Mouse-Ports ● erweiterbar auf max. 3Com 3C905B-TX sonstige I/O-Ports Standard verwendete Netzwerkkarte DVD CD-ROM 32-fach 40-fach interne Harddisk Festplatten Hot-Swappable Netzteile Hot-Swappable redundante Lüfter redundante Netzwerkkarten redundante Controller Festplattenspiegelung Temperaturüberwachung Komponenten sonstige mitgelieferte Software ● ● 3 ● ● ● 6x Hot Swap ● ● ● Festpl.-Einschübe 3Com 3C905B-TX ● 3 ● 6 ● ● ● ● 1 2 ● ● 3 ● ● ● 6x Hot Swap ● ● ● Festpl.-Einschübe ● 0 ● 2 ● ● ● ● 1 2 2 ● ● ● ● ● ● ● 3 ● ● ● Service-Proz. TByte Netfinity Manag., Lotus Domino Appl.-Server beliebig ● ● Intel o. 3Com ● ● Intel Etherexp ● ● ● ● ● ● 1 2 ● ● ● ● ● ● 2 ● Cluster-Lösung 18 162 ● ● ● ● 2 1 ● ● ● ● ● 3 3x50 8x50 ● ● ● ● 1 2 ● ● ● ● ● ● 2 ● ● Tools f. Konfig. u. Administration Pro 100 Intel Etherexp 2 ● ● Kompl. SNMP- CS Care GB GB Unterstützung ● ● 2 8 ● ● ● ● 1 2 2 ● ● ● ● 2 ● ● ● CS Care ● ● 2 2 ● ● ● ● 1 2 2 ● ● ● ● 2 ● ● ● CS Care 48fach 1 5 ● ● ● 1 2 2 ● ● ● ● 3 ● ● ● 48fach 1 5 ● ● ● 1 2 2 ● ● ● ● 3 ● ● 48fach 1 6 ● ● ● 1 2 1 ● ● ● ● 3 ● ● ● 48fach 1 6 ● ● ● ● 1 2 ● ● ● ● o 1 ● ● ● ● ● 1 2 ● ● ● Pro 100 Intel Etherexp Pro 100 Intel Fast Ethernet (10/100 MB) Intel Fast Ethernet (10/100 MB) Intel Fast Ethernet (10/100 MB) 3Com & Intel ● Fast Ethernet/ 512 FDDI/Gigabit/ MB ● ● ● ● 3 ● ● ● 3 Ethernet PCI ● ● ● opt. DAT, DCT 6x ● ● ● 1 ● ● ● 18,2 4.0 o. RedHat GB wählbar ● 9GB MS Windows NT Linux/Suse 360 ● ● ● ● 1 2 2 ● ● ● ● ● ● 3 ● ● ● GB Unisys ess. Softw. CA Framework, Intel ISC wählbar ● 9GB 486 ● ● ● ● 1 2 2 ● ● ● ● ● ● ● 3 ● ● ● GB Unisys ess. Softw. CA Framework, Intel ISC wählbar ● 9GB 72GB ● 1 2 2 ● ● ● ● ● ● ● 3 ● ● ● Unisys ess. Softw. CA Framework, Intel ISC wählbar ● 0 0 ● ● ● 1 2 0 ● ● ● ● ● 3 ● ● ● Unisys ess. Softw. CA Framework, Intel ISC www.lanline.de LANline 4/2000 145 Anbieter: Serverund Clusterlösungen Hersteller/Anbieter Telefon Produkt Preis in DM Acer-Altos 06131/9732-0 Acer-Altos 1100 5.071,- Acer-Altos 11000 7.990,- American Megatrends 089/9699-9510 American Megatrends/ 089/962441-0 CPI Acer-Altos 21000 41.913,- Megaplex II 9U 3.395,- $ Megaplex II 4U 3.095,- $ Megaplex 29.200,- Megaplex2 17.500,- MegaRUM II 10.200,- Compaq/Adiva 06172/4861-0 ProLiant 8000 k.A. Compaq/CDS 02303/25009-0 Proliant 31.225,- Data General 06196/805-00 AV 1400 Rackmount a.A. Server AV 3704 Rackmount a.A. 4 U Server AV 8900 Rackmount a.A. 7 U Server AV 25000 NUMA a.A. System Fujitsu Siemens/CDS 02303/250090 Primergy 670-40 51.185,- Fujitsu Siemens/Geva 02404/5500-0 Primergy 670-40 a.A. GCT 06151/5091-0 RackServer 12.990,- Enterprise 2 RackServer 17.500,- Enterprise 4 IBM/Krauss 0511/319274 Netfinity 8500 45.000,- incom 0228/97977-0 Incom RAID-Tower a.A. Intel/Raphael Frasch 09133/7743-0 Intel Sitka 13.000,- Linkpro 001/949-833-3322 PowerSynx 4.5 Lobster 089/461189-0 k.A. Server Netsquare 02654/404-0 Adalgon k.A. Tarveta k.A. Brialog Host k.A. PSquare 2800r 4.500,- XSquare 2000r 7.500,- XSquare 4000r 12.000,- PeacockProcida a.A. Peacock 02957/1564 Procom Technology 089/741141-3981 NetForce 2000 SGI/Astro Datensysteme 08123/926-0 1400 L/M k.A. Unisys 06196/992166 e-action ES2025 a.A. e-action ES5045 a.A. e-action ES5085R a.A. e-action ES7000 a.A. RrVk k.A. Source 146 LANline 4/2000 www.lanline.de fokusTELEKOMMUNIKATION BÜNDELFUNK ATTACKIERT GSM Tetra im Doppelpack Ein Handy sowohl fürs Telefonieren als auch fürs professionelle Funken – diese Doppelfunktion ist eines der Hauptargumente für den terrestrischen Bündelfunk, der jetzt im neuen digitalen TetraStandard europaweit neu aufgelegt wird. Betreiber Dolphin Telecom kündigte auf der CeBIT an, nach England und Frankreich noch in diesem Jahr auch in Deutschland zu starten und insbesondere Geschäftskunden von GSM ins eigene Netz locken zu wollen. Wer in Tetra ausschließlich eine Getränkeverpackung sieht, wird vielleicht überrascht sein, dass man damit neuerdings auch ganz gut digital telefonieren kann. Tetra beziehungsweise Tetra 25, wie es in der Norm heißt, steht – zumindest in der Telekommunikation – für “TErrestial Trunked RAdio” und ist – als einziger europäischer Standard für den digitalen Bündelfunk – vom European Telecommunications Standard Institute (ETSI) entwickelt und freigegeben worden. Mit Tetrapol gibt es noch eine weitere (bereits betriebene) Bündelfunktechnik – diese beruht allerdings auf proprietären Ansätzen. Die TetraTechnologie bietet eine Reihe spezifischer Vorteile wie zum Beispiel Gruppenruf, schneller Verbindungsaufbau (laut Dolphin etwa so schnell wie ISDN), Prioritäts- und Notrufdienstfunktionen sowie grenzübergreifende und interne Te- www.lanline.de lefonate ohne Roaming-Prozeduren und -Kosten. Übergänge zu allen öffentlichen Festnetzund Mobilfunknetzen sind fester Bestandteil der Tetra- Start weg immerhin bereits 28,8 kBit/s. Damit sei aber laut Jochen Müller, Unternehmenssprecher bei Dolphin, noch lange nicht das Ende der Fahnenstange erreicht – an einer Verdoppelung dieser Kapazität auf 56,8 kBit/s werde bereits gearbeitet. Tetra versteht sich als universelle Systemplattform für die unterschiedlichsten Mobilfunkdienste: Funkruf, Bündelfunk, Telefonie, Fernwirken und Datenübertragung. Mit Tetra lassen sich damit Universalnetze aufbauen, über die der gesamte betriebliche Mobilfunk von Unternehmen und Behörden abgewickelt werden kann. “Unser Service wurde ganz für die Bedürfnisse von Unternehmen entworfen, im Gegensatz zu Cellular, welches eher auf den Gebrauch durch Einzelnutzer ausgerichtet ist”, so Steven Evans, Vorstandsvorsitzender von Dolphin Telecom Europa. “Unser Service wurde ganz für die Bedürfnisse von Unternehmen entworfen, im Gegensatz zu Cellular, welches eher auf den Gebrauch durch Einzelnutzer ausgerichtet ist.” Steven Evans, Vorstandsvorsitzender von Dolphin Telecom Europe Philosophie. Ebenfalls mit dabei – und das könnte angesichts der derzeitigen Verwirrung in den GSM-Netzen mit HSCSD, EDGE, GPRS und UMTS durchaus noch für eine Weile ein Bonus für Tetra sein – ist eine Datenübertragung mit vom TECHNIK-GRUNDLAGEN Der digitale Bündelfunkstandard ist als Zeitmultiplexsystem (TDMA = Time Division Multiple Access) mit vier unabhängigen Kommunikationskanälen pro Träger definiert. Der Abstand zwischen den einzelnen Trägern beträgt 25 kHz. Gegenüber dem analogen Bündelfunk im MPTStandard bedeutet das eine Verdopplung der Frequenznutzung. Gegenüber GSMNetzen, die bei 200 kHz Kanalabstand acht Kommunikationskanäle bereitstellen, bieten Tetra-Systeme die vierfache Frequenznutzung. Interessante WebAdressen zum Thema www.tetra-forum.de www.buendelfunk.de www.tetra-mobilfunk.de Die Übertragungsrate bei Tetra beträgt im Prinzip 36 kBit/s pro Funkkanal. Neben den zu übertragenden Daten wird jedoch auch hier eine beträchtliche Menge an zusätzlichen Steuersignalen sowie Codes zur Sicherung der Funkstrecke übertragen. Die NutzBit-Rate pro Kommunikationskanal reduziert sich dadurch auf 7,2 kBit/s. Sprache wird in einem speziellen TetraCodec umgesetzt. Der CodecAusgang liefert 4,8 kBit/s, die in einem Zeitschlitz einschließlich der Sicherungsinformationen mit 7,2 kBit/s übertragen werden. Der Abstand zwischen Sende- und Empfangsfrequenz beträgt 10 MHz. Für DuplexSprachübertragung (Gegensprechen) nutzt Tetra das Time-Division-Duplex Verfahren. Es vermeidet die bei GSM-Netzen erforderliche aufwendige Filtertechnik. Die Sprache wird zeitlich so komprimiert, dass kontinuierliche Zweiwegekommunikation über zwei versetzte Zeitschlitze möglich ist. L AN line 4/2000 147 fokusTELEKOMMUNIKATION LAN PDN z. B. Ethernet andere TetraNetze ISDN X.25 PSTN PCM 30/G703 analog Intersystem-Interface MSC Linienstruktur Abkürzungen: CODEC Coder Decoder DECT Digital European Cordless Telecommunication ETSI European Telecommunications Standard Institute FDMA Frequency Division Multiple Access GSM Global System for Mobile Communications ISDN Integrated Services Digital Network LAN MSC PABX PDN PDO PSTN TDMA TETRA PCM 30/G703 Verbindungsleitungen: Miet-/Wählleitung Richtfunkleitung PCM 30 oder ISDN Ringstruktur PABX DECT Hierarchische Struktur Local Area Network Mobile Switching Centre Private Automatic Branch Exchange Public Data Network Packed Data Optimized Public Switched Telephone Network Time Divison Multiple Access Trans-European Trunked Radio Struktur eines Tetra-Systems Zur Datenübertragung im Tetra-Netz können ein bis vier Zeitschlitze zusammengefasst werden. Durch die Multiplikation der Netto-Kanalkapazität von 7,2 kBit/s mit dem Faktor 4 kommt man auf den Wert von 28,8 kBit/s, den Dolphin als Übertragungsrate ausweist. Tetra verfügt über einen Direktmodus, bei dem zwei oder mehr Funkgeräte unabhängig vom Netz miteinander kommunizieren können. Auch kann ein einzelnes Funkgerät als mobile Relaisstation für andere Geräte eingesetzt werden. So erlaubt beispielsweise ein Gerät im Fahrzeug als Relais die Funkversorgung der Handfunkgeräte auf einem Areal. Während des Direktbetriebs wird ständig überwacht, ob vom Netz Verbindungen angefordert werden. 148 L AN line 4/2000 TETRA IN DEUTSCHLAND Der Aufbau des Tetra-Netzes in Deutschland erfolgt innerhalb eines europäischen Kontexts. Als Netzbetreiber tritt Dolphin Telecom (Europa) auf, die zu 77,8 Prozent zur weltweit tätigen Telesystem Gruppe aus Montreal (Kanada) gehört. In den einzelnen Ländern Europas unterhält das Unternehmen nationale Tochtergesellschaften – in Deutschland etwa die Dolphin Telecom Deutschland GmbH. Auf deutschem Boden war ein funktionsfähiges Tetra-Mobilfunknetz erstmals auf dem Messegelände der CeBIT zu sehen. Der Aufbau der Netzinfrastruktur läuft seit August letzten Jahres. Die Regulierunsbehörde für Telekommunikation und Post (RegTP) hatte hier im Juli 1999 die Einführung des Tetra- Standards auf der Basis vorhandener Lizenzen für analoge Bündelfunknetze ermöglicht. Auf die Lizenz für den digitalen Bündelfunk – sozusagen der endgültige Segen der RegTP – wartet Dolphin allerdings nach wie vor. Immerhin will das Unternehmen allein in Deutschland insgesamt über eine Milliarde Mark in den Aufbau dieses Netzes investieren. Ziel ist es, bis zum Ende des Jahres 2000 eine flächendeckende Netzversorgung mit etwa 1000 Basisstationen zu errichten. Mit dem Service starten will man allerdings schon vorher – spätestens, wenn die deutschen Ballungszentren versorgt sind. Nach dem aktuellen Plan soll dies etwa im Herbst dieses Jahres der Fall sein. In Großbritannien ist das Tetra-Netz bereits in Betrieb. Dort funken seit August 1999 rund 10.000 Teilnehmer über das Digitalnetz. In Frankreich hieß es bei Redaktionsschluss dieser Ausgabe, “der Start erfolgt in wenigen Wochen”. Spätestens im April sollten sich hier also die ersten Teilnehmer bei Tetra einbuchen können. Demnächst soll es auch in Spanien losgehen, wo kürzlich bereits die Tetra-Lizenzen vergeben wurden. Später will Dolphin außerdem noch in Portugal und Belgien seinen professionellen Mobilfunk anbieten. AUCH ANALOG IST NOCH NICHT TOT Unter dem Mar- kennamen “Chekker” entwickelt Dolphin Telecom auch das analoge professionelle Mobilfunkgeschäft seiner drei Vorgängerunternehmen Chekker Pro Regio Münster (CPR, ein Unternehmen der Deutschen Telekom-Tochter T-Mobil), Quickfunk (Frankfurt/ Main) und Regiokom (Berlin) weiter. Seit dem Sommer letzten Jahres führte Dolphin seine Zukäufe administrativ, ITsystemseitig, prozesstechnisch und technisch zusammen. Hierzu gehörte auch eine Harmonisierung des Angebots und der Vertriebskanäle sowie die schrittweise Umstellung des Corporate Designs. Bei der Harmonisierung des Angebots lehnte sich Dolphin stark an das ehemalige Telekom-CPR Portfolio und dessen Tarifstruktur an. So war auf der CeBIT auch die neue analoge Endgerätegeneration zu sehen – und Dolphin kündigte an, sein analoges Netz durch die Errichtung zusätzlicher Basisstationen weiter auszubauen. Die analogen Produkt- und Systemlösungen von Dolphin werden derzeit von etwa www.lanline.de fokusTELEKOMMUNIKATION 14.000 Unternehmen in Deutschland eingesetzt. “Ungeachtet der Tatsache, dass wir das analoge Produkt bis mindestens 2004 weiter anbieten werden, um unseren Kunden die notwendige Investionssicherheit zu geben, gehen wir davon aus, dass besonders bei den Non-Voice-Anwendungen für den digitalen professionellen Mobilfunk ein enormes Potential besteht”, so Jochen Müller. “Der Markt fragt heute drahtlose beziehungsweise mobile Datenanwendungen nach, mit denen Unternehmen wie seinerzeit die GFD ihrer Zeit voraus waren. Schon heute haben wir in unserem Netz hochinteressante Anwendungen im Bereich des Verkehrsmanagements der Wasserwirtschaft, der Produktionsüberwachung und der Sicherheitstechnik.” Mit einer Investition von 33 Millionen Dollar beteiligte sich Motorola Inc. Ende September 1999 zu 6,8 Prozent an Dolphin Telecom (Deutschland). Für diesen Preis sicherte sich Motorola den Zuschlag bei den Endgeräten und bei der Netzausrüstung für den deutschen Markt. Ein ähnliches Beteili- www.lanline.de Tetra in Kürze Professioneller Mobilfunk im Tetra-Standard bietet die integrierte Lösung für Mobilfunk, Telefonie und Datenübertragung für Behörden, Organisationen mit Sicherheitsaufgaben und kommerzielle Anwender aus allen Bereichen der Wirtschaft. Die grundlegenden Merkmale und Eigenschaften von Tetra wurden im Dezember 1995 von den 21 beteiligten Ländern Europas verabschiedet. In den folgenden Jahren stimmten die beteiligten Unternehmen Schnittstellen, Verfahren und Protokolle ab. Alle führenden Anbieter von Systemen, Geräten und Anwendungen für professionelle Funktechnik haben mit ihrer Unterschrift unter das Tetra-Memorandum of Understanding (MoU) ihr Engagement in den europäischen Standard Tetra-25 dokumentiert. Dieser Standard soll dafür sorgen, dass Anwender und Nutzer dieser Technik auf ein breites Angebot bei Funkgeräten, Konsolen und Systemlösungen zugreifen können. Zu den beteiligten Unternehmen gehören: 1. Funkgeräte: Cleartone, Detewe, Marconi Communications, Icom, Kenwood, Motorola, Nokia, OTE, Panasonic, Simoco, Tait, Teltronic, Terrafix, Uniden America Corp. 2. Basisstationen: Etelm, Marconi Communications, Motorola, Nokia, OTE, Panasonic, Rohde & Schwarz, Simoco, Uniden America Corp. 3. Konsolen: Detewe, Marconi Communications, IFR Ltd., Motorola, Nokia, OTE, Rohde & Schwarz, Frequentis, Tait Eine komplette Liste der Unterzeichner des Tetra MoU findet sich im Internet unter http://www.tetramou.com. gungsmodell verfolgt Dolphin auch in anderen Ländern – in England und Frankreich ist jeweils Nokia der Partner. TETRA IM WETTBEWERB Der digitale Bündelfunk startet nicht gerade auf unbelecktem Terrain. Vielmehr muss er sich als Neuling zum einen gegen die analoge Konkurrenz im eigenen Stall, zum anderen gegen die immer populärere GSM-Phalanx durchsetzen. Bei letzteren ist es zum erwarteten Tetra-Start im Herbst auch schon nicht mehr weit bis zur Einführung des paketorientierten General-Packet-RadioService (GPRS) Anfang 2001 und mittelfristig muss sich Tetra schließlich auch noch mit dem GSM-Nachfolger UMTS, der Multimedia-Daten mit bis zu 8 MBit/s durch die Luft jagt, vergleichen lassen. Die Abgrenzung zum analogen Bündelfunk gelingt noch vergleichsweise einfach: Während der analoge Bündelfunk ein regionales Produkt für den unternehmens- beziehungsweise nutzergruppeninternen Gebrauch ist (wobei der Übergang in die öffentlichen Netze beschwerlich ist und die Gesprächszeitbegrenzung und weitere Hürden den Nutzungskomfort einschränken) bietet Tetra ein “normales” nationales öffentliches Netz. Zur Erläuterung seines Optimismus auch im Hinblick auf GSM muss Evans etwas weiter ausholen: “Im Wettbewerb mit der technologischen Konkur- L AN line 4/2000 149 fokusTELEKOMMUNIKATION renz gehen wir von der Einschätzung aus, dass sich der aktuelle Bedarf weit über das hinaus entwickelt hat was man mit dem Begriff “Nischenmarkt” belegen sollte. Die intensive Weiterentwicklung von GSM und das Auftauchen gar einer proprietären Lösung (Tetrapol) neben dem europäischen Standard Tetra 25 spricht vielmehr dafür, dass dieser Markt deutlich größer ist als bis noch vor einigen Jahren bewertet”, so der Dolphin-Chef. “Der Erfolg Kapazitäten in ihren Netzen in den wirtschaftlichen Ballungsräumen tatsächlich in absehbarer Zukunft diese Leistungsmerkmale anbieten wollen (ein Kanal pro Gruppenrufteilnehmer). Die Vermarktung und Führung eines Profifunk-Portfolios fordere eine speziell auf dieses Kundensegment ausgerichtete Organisation, die von den Betreibern neu aufgebaut werden müsste. Bei der Datenübertragung liegt Tetra gegenüber GSM Die Reg TP und die Frequenzbänder für Tetra Im Amtsblatt 13/99 hat die Regulierungsbehörde für Telekommunikation und Post (Reg TP) mit Mitteilung 308/1999 am 30. Juli 1999 die für Bündelfunk im MPT-Standard (analog) freigegebenen Frequenzbänder zwischen 410 und 430 MHz auch für digitalen Bündelfunk freigegeben. Im Rahmen der Neuordnung des Mobilfunkmarkts wird damit zunächst die Digitalisierung für bestandsgeschützte Lizenzen der Typen A, B und C sowie für öffentliche “Grundstücksnetze” ermöglicht. Auf dieser Grundlage begann Dolphin den Aufbau eines deutschen Netzes. Eigene Tetra-Lizenzen stehen noch aus. von Dolphin wird einerseits durch unser Leistungsangebot getrieben – aber auch ganz wesentlich durch unsere umfassende inhaltliche, technische und organisatorische Ausrichtung auf die Bedienung dieses spezifischen Profimarkts – von der Netzkapazität wie sie gebraucht wird, um zum Beispiel Prioritätsrufe zuzulassen – bis hin zur spezifischen Kundenorientierung bei Standard-Services, speziellen Lösungen und der Kundenbetreuung.” Gegenüber GSM macht Tetra vor allem seine Funktionen für den Gruppenruf geltend. GSM eigne sich – wenn überhaupt – nur für den gelegentlichen Nutzer von Gruppenrufen. Es sei fraglich, ob die GSM-Betreiber im Hinblick auf die derzeit oft begrenzten 150 L AN line 4/2000 derzeit noch deutlich vorne. Eine Ausnahme bildet E-Plus mit seinem HSCSD-Service, der bis zu drei 14,4 kBit/sGSM-Kanäle bündelt und so auf bis zu 43,3 kBit/s kommt. Auch wenn Dolphin bereits 56,6 kBit/s in Aussicht gestellt hat, muss man zum gegenwärtigen Zeitpunkt von 28,8 kBit/s ausgehen. Mit dem Start von GPRS Anfang 2001 wird der Geschwindigkeitsnachteil von Tetra eklatant – zumindest theoretisch: Bis zu 170 kBit/s sind hier möglich. Die Praxis dürfte allerdings – und das bestätigen auch die GSM-Betreiber selbst – etwas anders aussehen. Der Grund liegt in der Aufwendigkeit der Fehlersicherungsmaßnahmen auf der Luftschnittstelle von GPRS. GPRS stellt hier vier verschiedene Coding Schemes (CS) zur Verfügung: CS1: 9,05 kBit/s CS2: 13,4 kBit/s CS3: 15,6 kBit/s CS4: 21,4 kBit/s Durch Bündelung der einzelnen Kanäle (bis zu acht) können bei Verwendung von Coding Scheme 4 theoretisch Bandbreiten von bis zu 171,2 kBit/s erreicht werden. In der Realität wollen die Netzbetreiber zunächst aber nur mit CS1 und CS2 an den Start gehen. Weiterhin sind die Terminals aus technischen Gründen bisher noch nicht in der Lage, mehr als drei bis vier Kanäle zu bündeln und dies auch nur in Richtung vom Netz zum Terminal. Vom Handset zum Netz wird in der Anfangsphase nur ein Kanal zur Verfügung stehen. Weiterhin erfordert die Nutzung von GPRS eine extrem hohe Kapazitätsverfügbarkeit mit Auswirkung auf Netzdesign und Zellstrukturen der Funkzellen. Was den Betrieb betrifft, so können bei Tetra die Datenprodukte über eine integrierte Struktur angeboten werden – GSM muss diese speziell ausrollen – und auch neue Endgeräte anbieten. Bei Tetra hingegen sei die Paketdatenfähigkeit über die Terminals grundsätzlich gegeben. Laut Dolphin soll die Tetra-Datenwelt und GPRS interoperabel sein. WAP-INTEGRATION Dolphin sieht laut Evans in der Integration von Mobilfunk und Internet ein absolutes Muss. Die zur CeBIT neu vorgestellten Geräte unterstützen bereits Paketdaten und das WAP-Protokoll. “Der Paketdatendienst von Dolphin basiert auf dem Inter- net-Adressierungs- und Paketierungsprotokoll”, so Evans. “Wir gehen davon aus, dass wir zum Tetra-Start in Deutschland neben WAP-fähigen Geräten bereits auch eine interessante Palette an WAPServices bieten können.” Mit UMTS hat Evans keine Berührungsängste, denn nach dem derzeitigen Stand der Standardisierung wird der GSM-Nachfolger keine Profifunk-Leistungsmerkmale abdecken. “Und die praktische Übertragungsrate – besonders im mobilen Einsatz – wollen wir uns erst einmal ansehen. Hier hat UMTS noch einen langen Weg vor sich.” Mit Tetra betritt ein Mobilfunker das Parkett, der aus dem professionellen Bündelfunk kommt. In der völlig von GSM dominierten Szene einen weiteren Standard durchsetzen zu wollen, scheint auf den ersten Blick äußerst kühn. Die Fokussierung auf den Profimarkt unter Ausschöpfung der Vorteile, die sich speziell durch den digitalen Bündelfunk ergeben, könnte dennoch ein erfolgversprechendes Rezept sein. Pluspunkte sind sicherlich die Integration mit dem Internet/ WAP, die vergleichsweise hohe Datenübertragungsrate sowie die Interoperabilität mit GPRS. Ein wichtiges Kriterium fehlt jedoch noch. Über den Preis beziehungsweise die gesamte Kostenstruktur verrät Dolphin bislang nur, dass man sich auch hier “gegenüber GSM sehr wettbewerbsfähig positionieren” (Evans) will. (Stefan Mutschler) Info: Dolphin Telecom Tel.: 0221/4900-0 Web: www.dolphin-telecom.de www.lanline.de fokusTELEKOMMUNIKATION TV VON DER TELEFONGESELLSCHAFT Überleben dank “Content” Telekommunikationsbetreiber sehen sich einem enormen Druck durch die Deregulierung und die fast täglich steigende Zahl neuer Wettbewerber ausgesetzt. Andererseits entstehen aus der Konvergenz von Kommunikation und Unterhaltung neue Geschäftsmöglichkeiten. xDSL, ergänzt um IP-Multicast, liefert die Basis für innovative Dienste. Die Telekommunikationsunternehmen, ob Ex-Monopolist oder alternativer Betreiber, sind mit dem raschen Preisverfall im Sprachbereich und den geringen Margen im InternetGeschäft konfrontiert. Um im Wettbewerb bestehen zu können, bieten sich zwei Lösungen an: Durch Optimierung der Kosten eine Preisführerschaft im eigenen Marktsegment besetzen oder die Erweiterung des Service-Portfolios etwa um den Bereich Application- und Entertainment-Services. Die nächste Welle nach der Internet-Revolution wird sich im Bereich Konvergenz von Unterhaltung und Kommunikation abspielen. Dabei geht es um die Zusammenführung von Telefon, Internet, Fernsehen, Radio und E-Commerce zu einem einheitlichen Kommunikationsmedium. Der Unterhaltungsbereich bietet hier für den Carrier eine einmalige Chance, neue Einnahmequellen zu erschließen. Um hier als FullService-Anbieter aufzutreten, müssen Carrier ihr traditionelles Angebot an Sprach- und In- www.lanline.de ternet-Diensten durch ein breites Angebot an MultimediaServices inklusive TV, Videoon-Demand, Radio und Shopping komplettieren. Jüngstes Beispiel für diesen Trend ist die Übernahme des Medienunternehmens Time Warner durch den Internet-Provider America Online. Bei der Einführung von Video-Applikationen stehen Service-Provider jedoch vor einer großen Herausforderung. Denn Video gehört in der Regel nicht zu ihren Kernkompetenzen, und die Technologie war bislang noch nicht ausgereift. Probleme für die ServiceProvider waren in erster Linie das teure Video-Head-End (Kopfstelle), die Integration der Technologie in die bestehende Netzarchitektur, das Management und die Qualität der Video-Services sowie Fernsehrechte und Filme, sprich: Content. NEUER MARKT, NEUE KONKURRENTEN Mit dem Ein- stieg in den Unterhaltungsmarkt sind die Telekommuni- kationsbetreiber neuen Wettbewerbern wie den klassischen TV-Kabelnetzbetreibern ausgesetzt, so beispielsweise in Großbritannien, den USA und der Schweiz. In Deutschland ist die Situation derzeit noch etwas anders, denn mit der Deutschen Telekom ist hier die größte Telefongesellschaft zugleich auch (noch) Besitzerin eines Löwenanteils der TVKabelinfrastruktur. Bis hier die skizzierte Wettbewerbssituation eintritt, ist es aber nur eine Frage der Zeit, denn laut Gesetz muss die Telekom ihr TVKabelnetz auf jeden Fall verkaufen. Kabelbetreiber verfügen mit dem Koaxialkabel über eine “Datenautobahn” bis ins Wohnzimmer wie auch in Deutschland schon einige regionale Nicht-Telekom-Betreiber eindrucksvoll zeigen. Durch eine Aufrüstung dieser Netze sind sie in der Lage, weitere Dienste wie Telefonie oder Internet anzubieten und somit die Telekommunikationsgesellschaft in ihrem Kernbereich anzugreifen. Für die Telefongesellschaft, die sich gegen- über dem Wettbewerb behaupten will, bleibt entweder der Kauf oder Beteiligung an einem Breitband-Kabelnetzbetreiber (wie etwa im Falle AT&T in den USA) oder aber die Aufrüstung der eigenen Infrastruktur, also der Einsatz von DSL-Technologie auf der guten alten Kupfer-Doppelader. Im Wettbewerb von Kabelnetzbetreiber und Telefongesellschaften verfügen letztere offenbar über einen Vertrauensbonus der Kunden wie beispielsweise eine Umfrage der amerikanischen “Business Communications Review” unter ihrer Leserschaft ergab. Auf die Frage, ob Breitband-Kabelanschluss mit Kabelmodem oder Kupfer-Doppeladeranschluss mit DSL-Technologie bevorzugt wird, antworteten 65 Prozent der Befragten, dass sie eher auf Kupfer mit DSL vertrauen, und nur 33 Prozent sprachen sich für Breitbandkabel mit Kabelmodem aus. Dieser Vertrauensbonus, der in eher noch etwas konservativeren Ländern wie Deutsch- ATM OC-3 ATM OC-12/OC-48 36170 Multiservices Switch 670 Routing Switch Platform 46020 Network Manager Multiservice ATM Switch Array OC-3 Video encoder ATM OC-12/OC-48 ATM OC-3/OC-12 Video servers ATM OC-12/OC-48 670 Routing Switch Platform 36170 Multiservices Switch Internet and content portals 350 IVSN POTS POTS splitter shelf LAN POTS POTS/ADSL loop POTS splitter shelf Digital head-end PSTN Switch ADSL modem TV Distribution node Customer premises equipment Verschiedene Videoquellen wie Satellitenempfangsstellen, Video-Server oder andere Quellen liefern verschiedene Signale an das Video-Networking-System. Dort werden die Signale demoduliert, demultiplext, dekodiert, kodiert und in ein MPEG-2-Ausganssignal umgewandelt. Anschließend wird dieses in IP-Pakete verpackt und mittels eines IP-Multicast-Datenstroms im Netz verteilt. L AN line 4/2000 151 fokusTELEKOMMUNIKATION land noch um einiges höher liegen dürfte, ist ein entscheidender Vorteil bei der Einführung dieser Dienste. Einer Dataquest-Untersuchung vom Juli 1999 zufolge übersteigt im Jahr 2001 die Anzahl der weltweiten DSLAnschlüsse die der Kabelmodem-Zugänge, die wegen der längeren Historie bislang noch einen Vorsprung halten. Bis zum Jahre 2003 soll es derselben Studie zufolge mit 18 Millionen Anschlüssen weltweit fast doppelt so viele DSL-Anschlüsse wie Kabelmodem-Anschlüsse geben. Zahlreiche Carrier rund um den Globus wie British Telecom oder Telefonica (Spanien) haben begonnen, DSL in großem Stil einzuführen. Insgesamt gibt es laut Gartner Consulting derzeit in Europa 24 Carrier, die auf ADSL setzen. standteil ist eine Software, die als Benutzerschnittstelle fungiert und den Betrieb des Services für den Netzbetreiber erlaubt. 3dSL präsentiert sich als Komplettlösung, um Anwender über ein ATM-basiertes Netzwerk mit skalierbaren IP-Multimedia-Services direkt zu erreichen. Ein wichtiger Punkt dabei ist die durchgängige Managebarkeit des Breitbandservices. IP-MULTICAST ALS BASISTECHNOLOGIE Eine DSL- Komplettlösung besteht also aus mehreren Teilen, angefangen von der Netzinfra- POTENZIAL ERKANNT – LÖSUNG IN SICHT? Grundsätz- lich besitzt jeder Telekommunikationsbetreiber eine Netzarchitektur, um diese Palette von Services auf Basis seiner bestehenden Netzarchitektur und Verwendung der bestehenden Kupfer-Anschlusstechnik anzubieten. Allerdings kommt dafür im Grunde nur eine DSL-basierte Lösung in Betracht. Der Netzwerkspezialist Newbridge Networks beispielsweise bietet bereits ein solches Lösungspaket an. Das unter dem Namen 3dSL zusammengefasste Paket besteht aus der Basis-Netzinfrastruktur, der BreitbandADSL-Anschlusstechnik, dem Kundenterminal und dem Head-End für die Applikationen. Ein weiterer Be- 152 L AN line 4/2000 ADSL bietet über integrative Multimedia-Lösungen für Internet-, TV-, Video- und Streaming-Video vielversprechende Zukunftsperspektiven struktur inklusive DSL-Anschlusstechnik über die Applikations-Server und die Settop-Box beim Benutzer bis hin zur Integration der Applikationen. Viele der Breitband-Multimedia-Applikationen stellen unterschiedliche Anforderungen an das Netzwerk – ob es nun ein Verteildienst ist wie klassischerweise Fernsehen oder Radio, oder ob es sich wie bei Video-on-Demand um eine individuelle Eins-zu-eins-Kommunikati- on handelt. Sollen diese Applikationen über ein traditionelles IP-Unicast-Netzwerk abgebildet werden, muss für jeden Endteilnehmer ein Kanal zwischen der Kopfstelle und dem Teilnehmer aufgebaut werden. Was bedeutet dies für das Netzwerk? Soll ein Radioprogramm mit einer Bandbreite von 14 kBit/s über das Internet an 7000 Anwender gleichzeitig übermittelt werden, wäre eine Bandbreite von 100 MBit/s erforderlich. Wird ein Videosignal mit einer Bandbreite von 3 MBit/s verteilt, könnten mit derselben Bandbreite von 100 MBit/s nur 33 Endkunden versorgt werden. Dies stellt für einen Carrier keine geeignete, skalierbare Lösung dar. IP-Multicast löst dieses Skalierungsproblem, vorausgesetzt, die Applikation, der Host und die darunterliegende Netzinfrastruktur unterstützen die Erweiterungen zum IP-Netzwerk-LevelProtokoll, welches in zahlreichen Standards dokumentiert ist. Diese Standards beschreiben den speziellen Adressierungsraum, der für IP-Multicast-Übertragungen spezifiziert ist, das Kontrollprotokoll, das von den Hosts und anderen im Übertragungsweg befindlichen Netzwerkkomponenten benutzt wird und die Methode, um IPMulticast-Verkehr über Router von einem Netzwerk zum anderen zu übertragen. Der Prozess der Bereitstellung von Verteildiensten beginnt am Head-End. Der Transport der Datenströme erfolgt mit Hilfe der Punktzu-Mehrpunkt-Technologie zu einer Vielzahl von Verteil- knoten im Netz. Als Lösung für das Video und Broadcast Head-End integriert die erwähnte 3dSL-Lösung das VDS5000-Video-Networking System von Pixstream, einem Tochterunternehmen von Newbridge. Der Pixstream nimmt komprimierte oder unkomprimierte Signale von verschiedenen Videoquellen wie Sendestationen, Satelliten-Empfangsstellen etc. Kamerasignale entgegen, adaptiert diese nach Bedarf und sendet die MPEG-2 Videosignale direkt oder in IPMulticast-Format über die ATM-Infrastruktur zum Teilnehmer. VIDEO-HEAD-END Die Synthese von Video und Kupferdraht ermöglicht jedoch nicht nur Videoübertragung, sondern auch interaktive digitale Videoservices. So liefert beispielsweise Imagic TV, ein weiteres Tochterunternehmen von Newbridge, eine eigens entwickelte Software, den so genannten DTV-Manager, als weiteren Bestandteil von 3dSL. Die End-to-End-Software-Lösung beinhaltet die Funktionen, die ein ServiceProvider für die Bereitstellung und das Management von interaktiven digitalen Video- und integrierten Internet-Services benötigt. Auch eine Benutzerschnittstelle zum Endteilnehmer wird bereitgestellt. Mittels Fernbedienung und Menüsteuerung werden die gewünschten Befehle an das Netz weitergeleitet. Als Endgerät beim Teilnehmer dient ein Fernseher oder ein PC. Beim Fernseher bildet eine Set-top-Box (STB) die Schnittstelle zum Netz und übernimmt die Kommunika- www.lanline.de fokusTELEKOMMUNIKATION tion zwischen dem Teilnehmer und der Applikation im Netz. Weiterhin hat die STB die Aufgabe, die verschiedenen Datenströme, die zum Teil MPEGkodiert sind, zu dekodieren und in Standard-TV-Signale umzuwandeln. Laut einer DataquestStudie werden bis zum Jahre 2003 mehr als 31 Millionen solcher STBs in Europa im Einsatz sein. ADSL – NICHT NUR EIN INTERNET-ZUGANG Für inter- aktive Multimedia-Applikationen (wie zum Beispiel Internet und TV) müssen mehr Informationen zum Teilnehmer hin übertragen werden als in die Gegenrichtung. ADSL unterstützt Downstream-Übertragungen von bis zu 8 MBit/s und Upstream bis zu 640 kBit/s. ADSL erlaubt somit, aus dem einfachen Medium Kupfer-Doppelader einen breitbandigen Zugang zu machen. Die DSL-Technologie hat den Vorteil, dass die bestehende Infrastruktur ohne großes Zusatzinvestment weiter verwendet werden kann. Durch die Entbündelung des Teilnehmeranschlusses ist dies besonders für alternative Betreiber interessant. Einige DSL-Angebote sind bereits auf dem Deutschen Markt verfügbar (siehe dazu auch LANline 3/2000, Schwerpunkt Zugangstechnologien), allerdings sind die Services bisher meist auf Telefonie und Internet-Zugang beschränkt. Analysten wie zum Beispiel der Gartner Group zufolge rechtfertigen solche Services allein keinen profitablen Ausbau von ADSL. Erst durch die Erweiterung des Service-Portfolios und das Angebot eines Mehrwerts seien die Endkunden www.lanline.de bereit, einen höheren Preis zu bezahlen und dadurch die Infrastrukturkosten zu finanzieren. Was sind also die so genannten Killerapplikationen? Der Schlüssel zum Erfolg liegt nach Auffassung vieler Experten in der Kombination von verschiedenen Services und der Anpassung derselben an verschiedene Zielgruppen. Folgende Servicebausteine können prinzipiell im Portfolio enthalten sein: – Integration von Internet und TV: Richtet sich in erster Linie an das Kundensegment der Verbraucher ohne PC. Internet und ein breites Angebot an E-CommerceDiensten werden über das Fernsehgerät zur Verfügung gestellt. – Fernsehen und Video-onDemand: Hier erfolgt die Substitution der klassischen Videothek durch den VideoDownload. Für solche Services kommen Partner wie Medienunternehmen, die Filmrechte anbieten, Handelsunternehmen oder Werbeagenturen in Betracht. – Videokonferenz: Videokonferenz ist nicht neu, hat aber den großen Durchbruch nicht geschafft. Ein Grund dafür war sicherlich die schmalbandige Übertragungsart der bisherigen Systeme und die dadurch bedingten Qualitätseinbußen. ADSL könnte eine solide Basis für einen Videokonferenzdienst sowohl im Business- als auch im Privatumfeld bieten. – Bildung: Applikationen wie Distant learning öffnen neue Mittel und Wege im Bildungssektor. Neben Schulen und Universitäten sind auch individuelle Weiterbildungsangebote oder betriebliche Schulungsprogramme denkbar. – Interaktive Spiele und Online-Shopping: Mehrere Spieler können unabhängig von ihrem Standort an einem Online-Spiel teilnehmen. Online-Shopping, Online-Banking und andere E-Commerce-Applikationen können durch die Verknüpfung mit dem Medium Fernseher weitere Benutzergruppen erschließen. Eine Verknüpfung von bewegten Bildern und Interaktivität – ermöglicht durch den ADSL-Zugang – sorgt für eine gesteigerte Attraktivität dieser Services. All diese Services können – zumindest technisch – schon heute bereitgestellt werden. Der Erfolg wird jedoch wesentlich von der Bündelung und Fokussierung der verschiedenen Services auf die Zielgruppen abhängen. AUSBLICK Der Wettbewerbs- druck und die neuen Geschäftsmöglichkeiten werden wesentliche Treiber für die Bereitstellung der Breitband-Entertainment- und interaktiven Dienste sein. Dabei wird sicherlich die Geschwindigkeit der Marktpräsenz entscheidend für den Erfolg oder Misserfolg der Telekommunikationsunternehmen sein. Wesentlich für den Erfolg eines Services scheint die Bereitstellung der Servicequalität für jeden der Dienste und die einfache Bedienbarkeit, sowohl für den Endkunden als auch für den Betreiber. (Frank Zwirner, Sector Marketing Manager bei Newbridge Networks/sm) L AN line 4/2000 153 fokusTELEKOMMUNIKATION DIGITAL POWERLINE (TEIL 1) Kommunikation über Stromnetze Besucher der CeBIT 2000 konnten sich im Powerline-Center davon überzeugen, dass die von einigen Experten immer noch milde belächelte Datenübertragung über das Stromnetz schon längst Realität ist. Auch wenn Fragen der Regulierung und Standardisierung weiterhin offen sind, zeichnet sich bereits heute die baldige Markteinführung ab. LANline bringt in dieser und der folgenden Ausgabe einen Überblick über aktuelle Trends bei Powerline Communications (PLC). Unter der Schirmherrschaft des Power-Line-Telecommunications Forums e.V.(PTF) www.ptf.de zeigten auf dem Gemeinschaftsstand in Halle 17 die 15 Hersteller und Diensteanbieter ihre Lösungen für die Kommunikation aus der Steckdose. Zu sehen waren Outdoor- und Inhouse Systeme für Mittel- (bis 20 kV) und Niederspannungsnetze (bis 400 V), welche einerseits in den bereits freigegebenen CENELEC-Bändern B und D (9 bis 148,5 kHz) sowie in einem erweiterten Frequenzbereich bis 30 MHz arbeiten. Die PLC-Technologie nutzt als Übertragungsmedium die bereits in jedes Haus führenden Stromkabel. Die Energieversorger in Deutschland verfügen somit über eine weitverzweigte Infrastruktur, die sich zur Überbrückung der letzten Meile anbietet. Sie sind damit in der Lage, die Teilnehmeranschlussleitun- 154 L AN line 4/2000 gen der Deutschen Telekom zu umgehen. Mit Übertragungsraten, die ISDN bis zu 20-mal übertreffen, bietet sich mit PLC eine durchaus interessante Variante für den Teilnehmerzugang an. Bis zur breiten Markteinführung müssen sich Interessenten jedoch noch etwa ein Jahr gedulden. STROMKABEL WERDEN ZU DATENNETZEN Treibende Kraft bei der PLC-Entwicklung ist das PTF mit rund 60 Mitgliedern. In England existiert mit dem International-Powerline-Communications-Forum (IPCF) http://www.mill vis.demon.co.uk/ipcf.html mit über 75 Mitgliedern noch ein weiteres weltweit aktives Gremium. Die Bestrebungen, PTF und IPCF zu einem globalen Forum zusammenzuführen, sind weit vorangeschritten. Seit Oktober 1999 ist die Projektgruppe EP PLT (ETSI Project for Powerline Telecommunications) http://www.etsi.org/ plt/plt.htm aktiv tätig. An der Normung sind ferner DKE, RegTP, ATRT (Ausschuss für technische Regulierung in der Telekommunikation), IEC, CISPR und CENELEC beteiligt. Die Vision des PTF positioniert PLC als Alternative mit zusätzlichen Alleinstellungs- Die Stromsteckdose als universelle Kommunikationsplattform (Quelle Ascom AG) merkmalen im Local Loop. Damit sollen neben der Sprachtelefonie in digitaler Qualität auch noch der schnelle Internet-Zugang mit mehr als 1 MBit/s sowie intelligente Dienste (zum Beispiel Home Automation) realisiert werden. Seine Aufgaben sieht das PTF in der Mitgestaltung der regulatorischen Rahmenbedingungen und technologischen Entwicklung sowie der Förderung der Marktentwicklung und Etablierung der PLC-Technologie. In den drei Arbeitsgruppen Technologie, Regulierung sowie Anwendung und Wirtschaftlichkeit werden die möglichen Anwendungsbereiche für PLC diskutiert. Zusätzliche Anwendungen könnte die Einführung energienaher Mehrwertdienste auf Powerline (zum Beispiel Zählerstandsübermittlung) schaffen. Nachdem Powerline im Gegensatz zum leitungsvermittelten Telefonnetz paketorientiert arbeitet, zählt die Eigenschaft “Always On” ebenfalls zu den Pluspunkten. Als bekannter Nachteil gilt, dass sich mehrere Teilnehmer die verfügbare Kapazität teilen müssen. Die relativ schlechten Übertragungseigenschaften der Stromleitungen für PLC lassen sich heute durch leistungsfähige Übertragungsverfahren ausgleichen. Die meisten Hersteller haben deshalb das Mehrträgermodulationsverfahren (DMT) modifiziert und als Kombination von OFDM (Orthogonal Frequency Division Multiplex) und QAM (Quadrature Amplitude Modulation) implementiert. Damit wird eine sehr hohe Robustheit gegen die verschiedenen Arten von www.lanline.de fokusTELEKOMMUNIKATION Störungen in der Übertragungsfunktion erreicht. Zusätzliche Sicherheit bringen die eingesetzten Maßnahmen zur Fehlerkorrektur. Mit dieser Technik werden heute Datenraten bis 3 MBit/s realisiert. Die Übertragung erfolgt jedoch mit Frequenzen, die derzeit noch nicht allgemein dafür freigegeben sind. Deshalb stehen momentan folgende mögliche Optionen für den Transport von Daten über Stromleitungen offen: – Datenübertragung innerhalb der bereits existierenden CENELEC-Richtlinien – Weiterentwicklung von PLC als Dienst mit leicht höheren Grenzwerten oder durch Zuweisen von Frequenzbereichen mit höheren zulässigen Pegeln Die Erarbeitung der erforderlichen Regulierungsrichtlinien stellt somit einen kritischen Faktor für die erfolgreiche weitreichende Markteinführung von PLC dar. Aus Kundensicht sind die derzeit auf dem Markt angebotenen proprietären Lösungen nicht befriedigend. Grund: Der breite Einsatz der PLC-Technologie wird heute weniger durch den noch frühen Entwicklungsstand als durch die nicht vorhandene Kompatibilität der Lösungen behindert. Deshalb führen seit März 1999 der Schweizer Hersteller von Telekommunikationsausrüstung Ascom und Siemens, Bereich Information and Communication Networks, gemeinsame Gespräche mit dem Ziel, marktgerechte Produkte zu entwickeln und anzubieten. Beide Firmen arbeiten gemeinsam bei der Regulierung beispielsweise an der Grenzwer- www.lanline.de tefestlegung, die für die breite Einführung der PLC-Technik von großer Bedeutung ist. Die Aktivitäten im ATRT und im PTF sind zwischen Siemens und Ascom abgestimmt. PILOTPROJEKTE BRINGEN STROM ZUM SPRECHEN Als überraschender Paukenschlag wurde auf der CeBIT 2000 die strategische Zusammenarbeit zwischen dem Veba-Konzern, der Online AG (www.oneline ag.de) und Enikia (www.eni Dienstleistungen zur Gebäudeautomatisierung. Darüber hinaus bietet die Box Möglichkeiten zur internen und externen Vernetzung von Haushalten. Jedes Haus kann damit ohne Neuverkabelung mit einem leistungsfähigen Inhouse-Netzwerk nachgerüstet werden. Mit IAN (Information Appliance Network) bringt Enikia eine Powerline-Chip-Technologie ein. Enikias erste Generation eines so genannten “HomeNetworking-Chipsets” liefert Technische Daten der Online-Box genutztes Frequenzband: Modulationsverfahren: Modulationseffizienz: 1,5 bis 30 MHz modifiziertes OFDM bis zu 5 Bit/Hz Übertragungsbandbreite auf dem Medium Stromleitung: 8 MBit/s Skalierbarkeit des Kunden-Interfaces: n x 64 kBit/s Sendeleistung: dynamisch, geregelt Schnittstellen: RS232, Ethernet, USB, a/b, S0, E1 kia.com) bekanntgegeben. Diese Zusammenarbeit konzentriert sich auf die Vermarktung und Weiterentwicklung einer durchgehend Powerlinebasierten Lösung zur Bereitstellung von Breitbanddiensten an jeder Steckdose im Haushalt des Kunden. Veba hatte nämlich bisher nicht im PTF mitgearbeitet. Basierend auf der OnlineBox – eine Powerline-Lösung, die Veba Telecom 1998 gemeinsam mit Partnern entwickelt und die Patente dafür übernommen hat – dem “Home Server” für ein umfassendes Dienstespektrum, wird dem Kunden eine integrierte Kommunikations- und ServicePlattform offeriert. Die Dienste reichen von E-Commerce bis zu Telefonie, Internet und Übertragungsraten bis zu 10 MBit/s. Als Kernprodukt für den Einbau in OEM-Produkten wurde zunächst ein Chip für den Bau von Ethernet-zu-Powerline-Brücken entwickelt. “Mit der Powerline-Technik erhalten unsere Kunden einen einfachen und kostengünstigen Alternativzugang zu bestehenden Telekommunikationsnetzen.” Mit diesen Worten schätzte Hans-Dieter Harig, Vorstandsvorsitzender der PreussenElektra AG, die wirtschaftliche Tragweite eines erfolgreich abgeschlossenen Feldversuchs ein. Seit mehr als einem Jahr wurde die Übertragung von Sprache und Daten über das Stromnetz getestet. Die Online AG will mit Hilfe nationaler Partner wie beispielsweise der Preussen Elek- tra und dem regionalen Energieversorger Avacon kurzfristig den Markt erschließen. Mit der neuen Technik sollen künftig der Internet-Zugang und Ortsnetzgespräche zu einem monatlichen Pauschalpreis (flat rate) angeboten werden, der unter den marktüblichen Preisen liegt. Spätestens bis zum Jahresende sollen etwa 400 Haushalte in Sachsen-Anhalt und Niedersachsen über den Stromversorger Avacon mit der Online-Box, dem Herzstück der neuen Technologie, ausgerüstet werden. Auf dem Messestand von Phonex Broadband www.pho nex.com wurde Phonextender gezeigt, mit dem sich innerhalb des Hauses Sprache und Daten über das Stromnetz übertragen lassen. Das in Großbritannien bereits zugelassene Produkt ist ein drahtloser Adapter, der jede Steckdose in einen Telefonanschluss verwandelt. Der Anwender kann den Phonextender in allen großen Kaufhäusern für weniger als 100 Pfund kaufen und angeblich innerhalb von zwei Minuten selbst installieren. Die Reichweite im Gebäude beträgt etwa 30 Meter. Die derzeit erzielbare Datenrate von 10 MBit/s soll künftig noch erhöht werden. Zusätzlich werden die Modemstandards V.34 und V.90 unterstützt, sodass die Steckdose auch als Internet-Zugang benutzt werden kann. Über weitere Powerline-Lösungen (darunter von Siemens und Alcatel) und -Aktivitäten berichten wir in der nächsten Ausgabe der LANline. (Gerhard Kafka, freier Journalist und Berater für Telekommunikation in Egling bei München/sm) L AN line 4/2000 155 fokusTELEKOMMUNIKATION Weltweit erster ADSL/ ISDN PCI-Controller WLL-System Breezeaccess 3.5 AVM zeigte auf der CeBIT einen High-PerformanceController, der sowohl ISDN als auch ADSL auf einer Plattform vereint. Bei der Weltneuheit handelt es sich um einen internen PC-Adapter für das 32-Bit-Bus-System PCI, der mit einem neu entwickelten VLIW-(Very Large lnstruction Word) Prozessor ausgerüstet ist. Der Controller sei in der Lage, sich auf Full Rate ADSL (bis 8 MBit/s) in Kombination mit ISDN sowie auf Reduced Full Rate (1,5 MBit/s / 768 kBit/s) per Software einzustellen. Durch die im PC beziehungsweise Server eingebauten Schnittstellen PPPOE sowie auch ATM (AAL5) ist eine universelle Nutzung am Einzelplatz und im lokalen Netzwerk (LAN) möglich. Die simultan vorhandene ISDN-Standardschnittstelle CAPI 2.0 erlaubt den flexiblen Einsatz von allen Telekommunikationsdiensten über ISDN sowie von Backup-Lösungen. Seine volle Stärke entfaltet der ADSL/ISDN-Controller durch die nahtlose Integration in das Host-Betriebssystem der Workstation oder des Servers sowie der im Lieferumfang enthaltenen Services für Internet, ADSL und ISDN. Diese beinhalten etwa einen Proxy-Server für InternetDienste wie HTTP, FTP oder News, einen Dial-Server, alle Module für die Nutzung von Short Hold Mode sowie eine Remote CAPI. (sm) Breezecom stellte auf der CeBIT seine neue Produktlinie Breezeaccess 3.5 vor. Das WLL-System wurde speziell für das lizenzierte europäische 3,5-GHz-Frequenzband entwickelt und ist Nachfolger der Produktreihe Breezeaccess 2.4, die auf dem lizenzfreien 2,4 GHz-Band eingesetzt wird. Das Zugangssystem erlaubt Carriern, Application-ServiceProvidern (ASPs) und InternetService-Providern (ISPs), ihren Kunden einen Hochgeschwindigkeits-Datenzugang inklusive Sprachübertragung zur Verfügung zu stellen. Für den Sprachbereich nutzt Breezeaccess Voice over IP-Transmission auf Basis der H.323Protokolle. Die paketorientierte Vermittlung erlaubt im Gegensatz zur konventionellen leitungsvermittelten Technik Anwender mit einer ständigen Verbindung zum Netzwerk zu versorgen. Die Datengeschwindigkeiten betragen dabei maximal 3 MBit/s. Die System-Ressourcen werden nur dann in Anspruch genom- Info: AVM Computersysteme Tel. 030/39976-0 Web: www.avm.de 156 L AN line 4/2000 men, wenn tatsächlich Informationen zu übertragen sind. Das Breezeaccess-System bietet CIR/MIR (Committed Information Rate/Maximum Information Rate)-Einstellungen, um in Stufen von 1 kBit/s alle Geschwindigkeiten für jede Teilnehmereinheit zu ermöglichen. (sm) Info: Breezecom Tel.: 00972-3/1645-6262 (Israel) Web: www.breezecom.com Sprache und Daten über Funk Das neue digitale Funksystem Fibeair 1500 von Giganet kombiniert Fast-Ethernet- und E3-Schnittstellen mit Unterstützung für Tele- und Datenkommunikationsanwendungen. Das Ganze läuft über ein einziges SDH-Funksystem, das mit einer Geschwindigkeit von 155 MBit/s arbeitet. Das neue System ist Mitglied der Produktfamilie Fibeair von Giganet, die SDH-, ATM- und IP-Nutzlasten im Wellenlängenbereich zwischen 18 und 38 GHz überträgt. Fibeair stellt ei- Das Fibeair 1500 von Giganet kombiniert in einem SDH-Funk-System Fast-Ethernet- mit E3-Schnittstellen ne One-Box-Lösung dar, die sowohl Funkübertragung als auch Zugangs-Multiplexing in ein und demselben System vereint. (sm) Info: Giganet Tel.: 00972-3/6455733 (Israel) Web: www.giganet.com MultimediaWLL-System Marconi präsentierte während der CeBIT erstmals sein mutimediafähiges Wireless Local Loop-System (WLL) auf IP-Basis, genannt Wipll. Wipll wurde für Betreiber von TK-Netzen und ISPs entwickelt, die den Kommunikationsbedarf von Städten, Vorstädten und ländlichen Regionen in Industriestaaten oder Entwicklungsländern auf effiziente und kostengünstige Weise befriedigen wollen. Das System unterstützt Sprach-, Hochgeschwindigkeits-Datenund Videodienste für Haushalte, den SOHO-Bereich und Telearbeiter sowie für kleine und mittlere Unternehmen. Die Wipll-Basisstation fasst mehrere Base Station Radio Units (BSR), das heißt funkbasierte Übertragungseinheiten, zusammen. Jede von ihnen unterstützt eine effektive Bandbreite von 3,2 MBit/s. Wie viele BSRs maximal in der Basisstation installiert werden können, hängt von den verfügbaren Sendefrequenzen ab. Die Reichweite des Wipll-Systems beträgt bis zu 20 Kilometer - ist aber von den regulatorischen und den Sendebedingungen abhängig. (sm) Info: Marconi Communications Tel.: 07191/13-0 Web: www.marconi.com. www.lanline.de Informationen schnell per Inserenten Inserent Seite ADN Adtranz Daimler Chrysler Rail Systems APC Artem Articon AVM Axis BinTec Brocade büro + system Junge CAE CAREER T.I.M.E Cisco Com2 ComMunic Compu-Shack Computer Competence ComputerLinks CompuTrain Connect Consaltix Continental CSG Dafür Dakota Danes dc Europe Deutsche Telekom Deutsche Telekom D-Link DV-Job.de DV-Markt edcom EHS 170 158 179 105 170 15 31 59 33 49 121 159 180 146 115 65 169 169 170 5 51 160/161 170 49 7 149 133 27 28/29 9 69 118 170 113 Kennz. 079 002 056 010 018 035 019 029 049 080 003 075 062 038 005 030 081 028 006 076 069 016 017 007 040 064 061 Inserent Seite Kennz. Eicon Technology Diehl F5 Networks Foundry Networks Fujitsu GEVA Hewlett Packard Huber + Suhner IBM I-Bus ID-Pro Infratec plus Innovaphone Ipswitch KaMell Kaplan Professional Klein + Stekl KPMG Consulting LAN-Technik LANworks LMC LAN Management Masterguard Matrix maxinternet communications MegaByte/Procom Megasoft Microsoft Mioco Nesis NK Networks NPI Overland Data Pan Dacom PASS IT-CONSULTING Pixelpark QS Communications 99 57 67 37 73 75 169 11 119 135 53 109 17 107 162 47 163 95 169 102 89 52 55 131 23 39 101 153 79 43 21 2 164 165 97 052 034 039 021 042 043 008 065 071 032 059 011 057 082 026 083 050 054 047 031 033 068 014 022 053 078 044 024 013 001 084 085 051 Inserent Seite RAD Data 35 RADWARE 87 RAPP Bürosysteme 91 Raritan 45 Reichle & De-Massari 13 S&N 169 Seicom 3 Senetco 137 Siemens 166/167 Sikom 107 SoftService 48 surfControl 141 sydios it-solutions 168 SyncSort 41 Tele Atlas Data 168 Telesnap 125 The Bristol Group 170 TIM 85 TIM 71 TLK 63 transtec 139 Trefz & Partner 135 Trefz & Partner 170 Trend Communications 117 UUNET 19 Wavetek Wandel Goltermann 103 Xnet 61 ZyXel 25 Kennz. 020 046 048 025 009 004 072 086 058 027 074 087 023 088 066 045 041 037 073 070 063 012 055 036 015 Beilagen und Beihefter Seicom Recherche im WEB Web: Sie suchen in unserer Online-Datenbank die für Sie interessanten Produkte. Dann entscheiden Sie, in welcher Form Sie kontaktiert werden möchten. Wir leiten Ihre Anfrage an den Ansprechpartner weiter, der Sie dann auf dem von Ihnen gewünschten Weg kontaktiert. Und so funktioniert LANline Info: Unter http://www.lanline.de/info Der Web-Kennzifferndienst LANline Info macht die gezielte Suche im WWW so komfortabel und schnell wie nie zuvor. Dieses Tool funktioniert im Prinzip wie das Leser-Info-Fax, das den LANline-Lesern ja seit Jahren vertraut ist, allerdings mit erheblich erweiterten Möglichkeiten und allen Vorteilen des World Wide wählen Sie zunächst aus, in welcher Ausgabe der LANline Sie recherchieren möchten. Dann wählen Sie eine oder mehrere Produktkategorien aus. Alternativ können sie, falls Sie schon genau wissen, wofür Sie sich interessieren, direkt den Namen des Anbieters eingeben. Zusätzlich steht Ihnen noch die Option “Alle Anzeigen und redaktionellen Beiträge” zur Verfügung. Drücken Sie die Schaltfläche “Weiter”, um Ihre Abfrage zu starten. Das System stellt nun eine Liste aller Inserenten und redaktionellen Beiträge zusammen, die Ihren Suchkriterien entsprechen. Wenn die Firma eine eigene Website besitzt, dann ist der Firmenname in der linken Spalte mit einem Hyperlink unterlegt. Damit kommen Sie direkt auf die Web-Seiten des Anbieters. Wichtig für Ihre Info-Anforderung sind die letzten vier Spalten. Hier können Sie bei jeder Firma ankreuzen, ob Sie weitere Informationen per EMail, Post, Fax oder Telefon erhalten möchten. Selbstverständlich können Sie hier mehr als eine Firma ankreuzen. Auf diese Weise können Sie ohne zusätzlichen Aufwand gleich mehrere Anfragen generieren. Bei der erstmaligen Benutzung von LANline Info drücken Sie jetzt einfach den “Weiter”Button und gelangen damit zur Eingabemaske für Ihre Kontaktinformationen. Noch schneller geht es, wenn Sie das System schon einmal benutzt haben. Dann reicht die Eingabe Ihrer EMail-Adresse aus, und ihre Daten werden automatisch ergänzt. Wenn Sie jetzt “Weiter” drücken, gelangen Sie auf eine Bestätigungsseite, und das System generiert für jeden der von Ihnen angekreuzten Anbieter eine Anfrage, die per E-Mail an den zuständigen Ansprechpartner verschickt wird. Dieser setzt sich mit Ihnen auf dem von Ihnen gewünschten Weg in Verbindung. Auf der Bestätigungsseite finden Sie außerdem eine kleine Online-Umfrage, deren Ergebnisse uns dabei helfen, die LANline auch weiterhin mit den richtigen und wichtigen Informationen für Sie zu füllen. (Frank-Martin Binder/rhh) Info-Fax oder Internet ▲ ● Tragen Sie die entsprechende Kennziffer unter www.lanline.de/info an der vorgesehenen Stelle ein und Sie gelangen direkt und ohne Umwege zu Ihren gewünschten Zusatzinformationen. ●Info-Fax # 023 ▲ ●Info-Fax ▲ Der moderne Weg zu detaillierten Informationsmaterial zu der in dieser Ausgabe veröffentlichten Anzeigen. www.lanline.de/info ▲ ● Selbstverständlich haben Sie nach wie vor die Möglichkeit, weitere Anzeigen-Produkt-Infos mit dem untenstehenden Faxformular abzurufen. Einfach ausfüllen und an die Fax-Nummer 08621/97 99 60 faxen. Zum schnellen Überblick haben wir alle inserierenden Firmen auf der gegenüberliegenden Seite aufgelistet. # 023 www.lanline.de/info An AWi-Verlag LANline-Leserservice Edith Winklmaier Herzog-Otto-Str. 42 83308 Trostberg ine l N L A 2000 4/ Meine Anschrift lautet: Ich möchte Informationsmaterial zu Anzeigen mit folgenden Kennziffern (siehe nebenstehende Übersicht): Firma Abteilung 1. 2. 3. 4. 5. 6. Vorname/Name Straße/Nummer PLZ/Ort 7. 8. 9. 10. 11. 12. Telefon Fax Meine Funktion: (bitte ankreuzen) ❑ Spezialist ❑ Gruppen-/Abteilungsleiter ❑ Einkauf ❑ Unternehmensleitung ❑ Mein Unternehmen beschäftigt: ❑ 1 bis 19 Mitarbeiter ❑ 100 bis 249 Mitarbeiter ❑ über 1000 Mitarbeiter ❑ 20 bis 49 Mitarbeiter ❑ 250 bis 499 Mitarbeiter Mein Unternehmen gehört zu folgender Branche: ❑ Elektroindustrie ❑ Maschinenbau ❑ Fahrzeughersteller und -zulieferer ❑ Chemisch pharmazeutische Industrie ❑ Transport- und Logistikbranche ❑ Geldinstitute/Bausparkassen ❑ Versicherungswesen ❑ Reise- und Touristikbranche ❑ Handel und Dienstleistungen ❑ Öffentliche Verwaltung ❑ Hochschulen und Forschungsinstitute ❑ Nahrungs- und Genußmittel ❑ 50 bis 99 Mitarbeiter ❑ 500 bis 999 Mitarbeiter Ich interessiere mich für folgende Computer- und Kommunikationssysteme: Betriebssysteme: Hardware: ❑ MS-DOS ❑ VMS/OpenVMS ❑ Windows ❑ OS/2 ❑ Windows NT ❑ Ultrix ❑ UNIX ❑ OSF/1 ❑ System 7 ❑ Windows 95 ❑ IBM ❑ DEC ❑ HP ❑ Sun ❑ Siemens ❑ Apple ❑ RISC-Systeme ❑ andere: Kommunikationssysteme/ -lösungen: ❑ DECnet ❑ Novell-NetWare ❑ Banyan Vines ❑ LAN Manager/LAN Server ❑ PC-Host-Verbindung ❑ Pathworks ❑ ISDN/WANs ❑ Windows NT Advanced Server ❑ andere: Damit Hersteller und Anbieter von Produkten, für die ich mich interessiere, meine Kennziffernanfragen so gezielt wie möglich beantworten können, bin ich damit einverstanden, daß diese Daten elektronisch gespeichert und weitergegeben werden. Ort, Datum Unterschrift VORSCHAU 5/2000 ist ab dem 28.04.2000 für Abonnenten und ab dem 08. Mai am Kiosk erhältlich DM 14,- ÖS 110,- Sfr. 14,- Nr. 5, Mai 2000 Das Magazin für Netze, Daten- und Telekommunikation SCHWERPUNKT VERKABELUNG: Geschirmtes und ungeschirmtes Kabelsystem im Vergleichstest SCHWERPUNKT OPTISCHE SPEICHERTECHNOLOGIEN: Server-, Tower- und Jukebox-Lösungen www.lanline.de netzTECHNIK Verkabelung mit Marktübersicht Dienstleister für die Verkabelung KLEINE NETZE ANS WEB: Linux-Lösung im Test netzTOOLBOX g Konfigurations-Software für Windows NT im Test MARKTÜBERSICHTEN Glasfaserkabel für schnelle Netze Dienstleister für Verkabelung, CD-ROM/DVD-Towerund -Server-Lösungen VORSCHAU auf kommende LANline-Schwerpunkte Wiederbeschreibbare CDs und DVDs für effektives Speichermanagement Ausgabe Erscheint Schwerpunktthemen am Redaktionsschluß Sonder- 10.05. heft 2000 LANline Spezial: Sicherheit 22.03. 2000 06/2000 19.05. 2000 Server-basierende Messaging-Lösungen, Host, Web und LAN 04.04. 2000 07/2000 30.06. 2000 Backup-Lösungen, Remote Access 12.05. 2000 Wenn Sie zu einem oder mehreren dieser Themen einen Beitrag schreiben möchten, rufen Sie uns einfach an: 089/456 16-101 178 L AN line 4/2000 IMPRESSUM HERAUSGEBER: Eduard Heilmayr (he) REDAKTION: Rainer Huttenloher (Chefredakteur, (rhh), Stefan Mutschler (Chefredakteur, (sm), Marco Wagner (stv. Chefredakteur, mw), Doris Behrendt (db), Dr. Götz Güttich (gg), Georg von der Howen (gh), Kurt Pfeiler (pf) AUTOREN DIESER AUSGABE: Iris Bunkenburg, Werner Degenhardt, Andreas Eiselin, Gerd P. Elzenheimer, Dirk Föste, Peter Gessner, Stefan Hoesch, Alexandra Hussong, Gerhard Kafka, Ulrich Knoll, Martin Kuppinger, Clemens Marschner, Carsten Queißer, Jörg Rensmann, Andreas Roeschies, Wolfgang Schaller, Andreas Schellewald, Hans-Jörg Schilder, Markus Specht, Stefanie Svoboda, Frank Zwirner REDAKTIONSASSISTENZ: Edith Klaas, Tel.: 089/45616-101 REDAKTIONSANSCHRIFT: Bretonischer Ring 13, 85630 Grasbrunn, Fax: 089/45616-200, http://www.lanline.de LAYOUT, GRAFIK UND PRODUKTION: Carmen Voss, Tel.: 089/45616-212, Edmund Krause (Leitung) ANZEIGENDISPOSITION: Carmen Voss, Tel.: 089/45616-212 Sandra Pablitschko, Tel.: 089/45616-108 TITELBILD: Wolfgang Traub ANZEIGENVERKAUF: Christine Endres (Leitung), Tel.: 0 89/45616-106 E-Mail: ce@lanline.awi.de Anne Kathrin Latsch, Tel.: 089/45616-102 E-Mail: la@lanline.awi.de Karin Ratte, Tel.: 089/45616-104 E-Mail: kr@lanline.awi.de ANZEIGENVERKAUFSLEITUNG AWI Cornelia Jacobi, Tel.: 089/71940003 E-Mail: cj@awigl.awi.de ANZEIGENPREISE: Es gilt die Preisliste Nr. 12 vom 1.1.2000 ANZEIGENASSISTENZ: Davorka Esegovic, Tel.: 089/45616-156 ANZEIGENVERWALTUNG: Gabriele Fischböck, Tel.: 089/45616-262, Fax: 089/45616-100 ERSCHEINUNGSWEISE: monatlich, 12 Ausgaben/Jahr zuzüglich 4 Themenhefte ABONNEMENT-BESTELL-SERVICE: Vertriebs-Service LANline, Edith Winklmaier, Herzog-Otto-Str. 42, 83308 Trostberg, Tel.: 08621/645841, Fax 08621/62786 Zahlungsmöglichkeit für Abonnenten: Bayerische Vereinsbank München BLZ 700 202 70, Konto-Nr. 32 248 594 Postgiro München BLZ 700 100 80, Konto-Nr. 537 040-801 VERTRIEB EINZELHANDEL: MZV, Moderner Zeitschriften Vertrieb, Breslauer Str. 5, 85386 Eching BEZUGSPREISE: Jahresabonnement Inland: 148,– DM Ausland: 174,– DM (Luftpost auf Anfrage) Vorzugspreise DM 110,- (Inland), DM 121,80 (Ausland) für Studenten, Schüler, Auszubildende und Wehrpflichtige – nur gegen Vorlage eines Nachweises. Sollte die Zeitschrift aus Gründen, die nicht vom Herausgeber zu vertreten sind, nicht geliefert werden können, besteht kein Anspruch auf Nachlieferung oder Erstattung vorausbezahlter Bezugsgelder. SONDERDRUCKDIENST: Alle in dieser Ausgabe erschienenen Beiträge sind in Form von Sonderdrucken erhältlich. Kontakt: Edmund Krause, Tel.: 089/45616-240, Alfred Neudert, Tel. 089/45616-146, Fax: 089/45616-250 DRUCK: Hudack Druck GmbH, Dieselstr. 22, 85748 GarchingHochbrück URHEBERRECHT: Alle in der LANline erscheinenden Beiträge sind urheberrechtlich geschützt. Alle Rechte, auch Übersetzungen, vorbehalten. Reproduktionen, gleich welcher Art, nur mit schriftlicher Genehmigung des Herausgebers. Aus der Veröffentlichung kann nicht geschlossen werden, dass die beschriebenen Lösungen oder verwendeten Bezeichnungen frei von gewerblichem Schutzrecht sind. © 2000 AWi LANline Verlagsgesellschaft mbH MANUSKRIPTEINSENDUNGEN: Manuskripte werden gerne von der Redaktion angenommen. Mit der Einsendung von Manuskripten gibt der Verfasser die Zustimmung zum Abdruck. Kürzungen der Artikel bleiben vorbehalten. Für unverlangt eingesandte Manuskripte kann keine Haftung übernommen werden. VERLAG: AWi LANline Verlagsgesellschaft mbH Ein Unternehmen der AWi Aktuelles Wissen Verlagsgesellschaft mbH, Bretonischer Ring 13, 85630 Grasbrunn Web: http://www.awi.de Geschäftsführer: Eduard Heilmayr, Cornelia Jacobi ISSN 0942-4172 i v w Mitglied der Informationsgemeinschaft zur Feststellung der Verbreitung von Werbeträgern e.V. (IVW). Bad Godesberg Mitglied der Leseranalyse Computerpresse 1999 www.lanline.de