Zottel 2008
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Zottel 2008
2 zottel Vorwort 3 Keine Kategorie Trotz Glutenfrei in der Kantine essen? 4 Kantine & Mensa Glutenfrei in der Schulkantine - ein Erfahrungsbericht 5 Keine Kategorie Glutenfrei in der Firma - ein Erfahrungsbericht 6 Keine Kategorie Tipps & Tricks für Deine Kantine 7 Keine Kategorie Aktuelle Projekte des Jugendausschusses 8 Jugendausschuss Freizeiten 2008 Events 2008 DZG Freizeiten - Rückblick und Vorschau 11 Vorschau 11 Keine Kategorie 12 Freizeiten Zölis auf See - unsere Ijsselmeertour 13 Keine Kategorie Zölis machen Würzburg und Umgebung unsicher 14 Keine Kategorie Berlin lädt ein ... ein Wochenende unter Zölis 15 Keine Kategorie Wittfeitzen die Dritte - aktiv und glutenfrei!!! 17 Keine Kategorie Meeting in Maribor Glutenfrei Leben - Das ist doch kein Problem Jugendherbergsführer - ein kleiner Statusbericht Sprachreisen - wie sichere ich meine Verpflegung? 18 Coeliac Youth of Europe 21 Leben mit Zöliakie 22 Zölis on Tour 23 Keine Kategorie zottel 3 Vorwort Hallo Zöli, nur für junge Zölis für jugendliche Zölis und Erwachsene wie geht es Dir? Mir geht es gerade sehr gut, denn ich habe mich in den letzten Wochen mit vielen Freunden getroffen und die sind auch Zölis. Wir haben uns über viele Themen unterhalten. Wir haben uns besonders über unser Essen in der Schulpause, im Landheim und in der Jugendherberge unterhalten. Was mich besonders interessiert hat ist, warum ist es eigentlich so schwierig, in der Schule glutenfreies Essen zu bekommen? Geht es Dir vielleicht ähnlich? Melissa und Tine erzählen Dir ab Seite 5 ihre Erfahrungen und geben Dir Tipps für Deinen nächsten Schulausflug. Viele meiner Freunde waren im letzten Jahr auf einer Jugendfreizeit mit dabei. Sie haben viele tolle Dinge erlebt und wollen Dir ab Seite 13 gerne davon berichten. Auf Seite 11 findest Du die Termine für unsere Freizeiten und Veranstaltungen 2008. nach dem großen Erfolg im letzten Jahr gehen wir jetzt in die zweite Runde. Dieses Jahr widmen wir unsere Jugendzeitschrift Zottel dem Thema „Gruppenverpflegung“. Wir haben uns schlau gemacht über Essen in Mensen und Kantinen. Auf der nächsten Seite findest Du Erfahrungsberichte und Tipps und Tricks beim Umgang mit Deiner Mensa oder Kantine. Jung, glutenfrei, glücklich! Ist unser neues Motto, mit dem wir seit März 2007 auf Welt-Zöliakie-Tagen, Info- und Erlebnistagen unterwegs sind. Wir wollen zeigen, dass jeder mit glutenfreier Diät trotzdem glücklich durch’s Leben gehen kann. Und dafür setzen wir uns ein. Auf Seite 8 findest Du eine kleine Beschreibung unserer aktuellen Projekte. Ich habe mich auch mit ein paar Zölis vom Jugendausschuss unterhalten. Ab Seite 8 berichten Sie, was sie im letzten Jahr gemacht haben. Gemeinsam sind wir stark! Sagen kann das jeder. Aber wir leben es. So erfreuen sich unsere Zölifreizeiten immer größerer Beliebtheit. Über 100 Zölis, so viele wie nie zuvor, haben alleine letztes Jahr eine sorgenlose und erlebnisreiche Urlaubs-/ Ferienwoche mit uns verbracht. Viel Spaß beim Lesen wünscht Euch Viel Spaß beim Lesen wünscht Euch Euer Zottel Impressum Herausgeber und Verleger: Deutsche Zöliakie Gesellschaft e.V. Filderhauptstraße 61 70599 Stuttgart Tel. 0711/45 99 81-0 Fax 0711/45 99 81-50 ja@dzg-online.de www.dzg-jugend.de Eine Sonderausgabe der Vereinszeitschrift DZG Aktuell für Jugendliche und junge Erwachsene [mh] Michaela Hahn [dm] Dirk Meyer [ab] Annemarie Bleschke [tu] Tine Urban [mt] Melissa Teickner [ev] Elena Volmar Layout und Redaktion Tine Urban Dirk Meyer weitere Beiträge von [ss] Sandra Schmolz [mw] Miriam Werny [sb] Sofia Beisel [bm] Brigitte Misera Auflage: 8.000 Exemplare Ausgabedatum: 01. März 2008 Urheberrecht Alle in Zottel erschienen Beiträge sind urheberrechtlich geschützt. Alle Rechte auch Übersetzungen und Zweitverwertung vorbehalten. Reproduktion gleich welcher Art ob Fotokopien, Mikrofilm oder Erfassungen in Datenverarbeitungsanlagen nur mit schriftlicher Genehmigung der DZG. zottel Kantine und Mensa 4 Trotz Glutenfrei in der Kantine essen? Kennzeichnung lose abgegebener Ware Vielen von uns, ob Schüler in der Ganztagsschule, Student in der Uni oder Azubi, Praktikant oder Arbeitnehmer in der Firma ist es nicht möglich, zum Mittagessen nach Hause zu gehen/fahren. Um so wichtiger ist es, auch in Kantine oder Mensa glutenfreies Essen zu bekommen. Aber gerade in diesem Bereich ist es vielen Zölis oftmals nicht möglich, sicher glutenfreie Speisen auszuwählen. Während die Kennzeichnung verpackter Waren in der EU eindeutig geregelt ist und Gluten im Rahmen der sogenannten Allergenkennzeichnung lückenlos zu deklarieren ist, fehlt eine vergleichende Verpflichtung für lose abgegebene Ware. Da bleibt nur die Alternative: Nachfragen! Eine Situation die gerade in Großküchen, bei Cateringbetrieben oder an der Ladentheke oftmals ergebnislos abläuft und zum Verzicht führt. Viele Zölis fragen schon lieber gar nicht mehr nach. Eine Kennzeichnungspflicht für lose abgegebene Waren würde uns viel helfen, da die Essensausgabe in der Kantine, ebenso wie das Essen im Restaurant oder der Snack an der Würstchenbude, zu dem Komplex lose abgegebener Ware zählt. Wir, die DZG als Selbsthilfegruppe, fordern seit Jahren, dass die Allergenkennzeichnung dem berechtigten Informationsbedürfnis der betroffenen Verbraucher entspricht und insofern auch lose abgegebene Waren entsprechend gekennzeichnet werden müssen. Im Zuge der Einführung der Kennzeichnungspflicht für abgepackte Waren konnte sich diese Forderung nicht durchsetzen. Erst im Herbst 2007, auf Initiative des Ministers für Ernährung, Landwirtschaft und Verbraucherschutz, Dr. Horst Seehofer, wurde die Allergenkennzeichnung bei lose abgegebener Ware erneut zur Diskussion gestellt und nach Lösungsansätzen gesucht. Die Mehrheit der Beteiligten (Handel, DeHoGa...) sprach sich allerdings für eine Regelung auf freiwilliger Basis aus, während die Verbraucher- und Betroffenenverbände für eine gesetzliche Regelung plädierten. Wir sind der Auffassung, dass gesetzliche Vorgaben nicht nur eine schnellere Umsetzung bewirken würden, sondern auch zu klaren einheitlichen Kennzeichnungsregeln führen würden, mit mehr Transparenz für uns als Verbraucher. Von besonderem Interesse ist für uns daher der von der EU im Januar 2008 vorgelegte Entwurf für ein Verbraucherinformationsgesetz. Hier geht es darum, dass alle bisher geltenden Einzelrichtlinien vereint werden sollen, um eine größtmögliche Verbraucherinformation sicherzustellen. Der EU-Entwurf fordert die Mitgliedsstaaten nachdrücklich auf, die fehlende Transparenz bei lose abgegebener Ware ebenfalls einer verpflichtenden Regelung zuzuführen. Wir werden als Gesellschaft am Ball bleiben und uns weiterhin mit Nachdruck dafür einsetzen, dass glutenfreie Speisen in Kantinen und Mensen nicht länger eine Glückssache sind. [sb] Die Fotos für die Artikel zum Thema Mensa & Kantine wurden mit freundlicher Unterstützung der proBeruf gGmbH aufgenommen. Vielen Dank. (www.pro-beruf.de/ausb_gastro.html) zottel 5 Glutenfrei in der Grundschule Schulkantine in der Grundschule Die Grundschulzeit ist eine der schönsten Zeiten im Leben eines Kindes, doch mit Zöliakie ist das leider nicht immer der Fall. Raus aus der oft behüteten Zeit zu hause oder aus dem gewohnten Kindergarten rein in die neue Welt des Wissens. Meine Zeit in der kleinen Grundschule auf dem Dorf war sehr behütet und unkompliziert. Mit nur 120 Kindern und 6 Lehrern kannte jeder jeden und schnell wussten viele andere Kinder, dass ich irgendwie kein „Mehl“ essen durfte. Das Lernen hat mir früh viel Freude gemacht, nach dem Unterricht besuchte ich den Hort und verbrachte viele unvergesslichen Stunden mit Spielen, Basteln und Toben. Für gutes und effektives Lernen sind eine ausgewogene Ernährung und vor allem ein warmes Mittagessen unverzichtbar. Doch wie kann man das in der Grundschule umsetzen, die extern das Essen für die anderen Kinder angeliefert bekommt und eine „Extraportion“ nicht möglich ist? Oft freute ich mich, dass ich etwas anderes essen konnte. Wie oft gab es für die anderen Kinder Kohlsuppe. Schon wenn man den Essenssaal betrat, roch man den kräftigen Geruch des Kohls. Und ich, ich freute mich auf mein eigenes selbstgekochtes Essen. Dann schmeckte es gleich noch viel besser. Doch für eine berufstätige Frau mit zwei Kindern ist es nicht immer einfach, jeden Tag in den frühen Morgenstunden in kurzer Zeit abwechslungsreiches Essen vorzukochen. So bekam ich, leider zu oft für meinen Geschmack, Eierkuchen - für die nicht in der Umgebung von Berlin Aufgewachsenen unter Euch - auch Pfannkuchen genannt. Wieder hatte ich Glück: meine Mutter arbeitete im Hort der Grundschule und war hier u.a. dafür zuständig, die Kinder mittags in den etwas abseits gelegenen Essensraum zu begleiten und zu beaufsichtigen. Dabei hatte sie auch immer eine vorgekochte Mahlzeit für mich dabei. Die kleine Pfanne brachte sie jeden Tag in den Hinterraum der Essensausgabe und übergab diese der Angestellten, die mittags das Essen an die Kinder verteilte. Hier wurde die Pfanne auf dem hier extra aufgestellten Ein-Platten-Kocher erwärmt. Mehrmals während des Essens stahl ich mich in den kleinen Raum und schaute nach, ob das Essen mittlerweile warm war. Dann aß ich zwischen den anderen Kindern im gleichen Raum, nur etwas anderes. Die Essensfrau, wie wir sie liebevoll nannten, wusch zusammen mit den vielen Tellern auch die Pfanne, die meine Mutter mitgebracht hatte, mit ab. Für sie war es selbstverständlich und das machte vieles leichter. Und was soll ich sagen, mehr als 10 Jahre nach Ende der sechsjährigen Grundschule, mag ich immer noch keine Eier- oder Pfandkuchen. Ich kann sie einfach nicht riechen. Leider habe ich erfahren, dass das nicht bei allen kleinen Zölis so einfach lief. Deshalb bin ich sehr dankbar, dass ich so als ganz normales Kind in den Essensraum mit den anderen Kindern gehen konnte und dabei ein warmes Essen bekam. [mt] 6 zottel Glutenfrei in der Firma Glutenfrei in der Kantine Mein persönlicher Erfahrungsbericht Essen wie bei Muttern wissen sicherlich die meisten zu schätzen und genießen das auch so lange wie nur möglich. Doch was tun, wenn man mittags auf eine Kantine angewiesen ist? Wie geht man als Zöli mit dieser Situation um? Als ich nach dem Abitur meine Ausbildung anfing, war ich anfangs aufgeregt, wie die unternehmensinterne Kantine mit glutenfreiem Essen umgeht. Aus Vorsicht bin ich daher jeden Mittag zielsicher ans Salatbuffet gestürmt und habe mich bei dressingfreiem Salat bedient, während meine Kollegen an diversen Marktständen kräftig zugegriffen haben. Innerhalb weniger Wochen war mir mein täglicher Salat aber nicht mehr abwechslungsreich genug und es musste eine andere Lösung her. Also habe ich mit dem Küchenchef gesprochen. war die Zeit im Unternehmen gerettet und ich habe mich wieder auf das Mittagessen mit meinen Kollegen gefreut. Nach Beendigung meiner Ausbildung habe ich einen Job in einer deutlich größeren Niederlassung gefunden. Anfangs war ich wieder etwas nervös wegen der neuen Kantine. Wie schon in der ersten Kantine habe mich auf den Weg zum dortigen Küchenchef gemacht. Auch dieser Küchenchef war sehr hilfsbereit. Nach meiner Aufklärung rund um Zöliakie kamen wir gemeinsam zum Entschluss, dass ich immer an den einzelnen Marktständen nachfrage. Die Köche, die das Essen ausgeben, sind auch für deren Zubereitung zuständig und daher über die genaue Zusammensetzung informiert. Gesagt, getan - allerdings nicht immer mit dem größten Erfolg. In meiner ersten Niederlassung hat die Absprache mit der Großküche problemlos geklappt. Der Küchenchef hatte vor seiner Zeit in unserer Kantine, in der Küche eines Krankenhauses gearbeitet und kannte sich deswegen mit Lebensmittelunverträglichkeiten aus. Jeden Freitag lag der Menüplan für die nächste Woche vor, so dass wir freitags die Gerichte der folgenden Woche besprechen konnten. Wenn das Gericht glutenfrei war, konnte ich es ohne jeglichen Aufwand für die Küche genießen. Sollte es glutenhaltig sein, änderte der Küchenchef eine Portion des Gerichtes so ab, dass es für mich glutenfrei war. War dies nicht möglich, hatte ich immer als Alternative die Möglichkeit am Wok-Stand ein chinesisches Gericht zu essen. Hier wurde der entsprechende Koch soweit aufgeklärt, dass er für mich immer einen neuen Wok verwendete und die Sojasoßen, Würzmittel oder eingelegten Fleischstückchen durch glutenfreie Zutaten ersetzte. Somit Teilweise waren die Köche und die Mitarbeiter hinter mir in der Schlage etwas genervt, wenn ich in der Stoßzeit um 12 Uhr eine genaue Beschreibung der Zutaten wollte. Daher handhabe ich es in der Regel doch so, dass ich nur am Salatbuffet wie auch bei den Beilagen (Reis, Dampfkartoffeln, Bratkartoffeln, Gemüse) zugreife. Sollte ich erst gegen 13 Uhr zu Mittag essen, hat mir der Küchenchef angeboten, dass er mir eine extra Portion speziell nach meinen Wünschen zubereiten kann. Dann nehme ich dieses Angebot natürlich gerne an. [tu] zottel 7 Tipps & Tricks für Deine Kantine Mirkowellen und heißes Wasser Suche Gleichgesinnte In vielen Mensen und großen Kantinen gibt es Mikrowellen, bring Dir doch ein Fertigessen oder etwas Vorgekochtes mit. Heißes Wasser lässt sich für Tee oder eine Tütensuppe verwenden. Wie viele Stundenten/Schüler seit Ihr? Wenn jeder 200te oder 300te Zöliakie hat, müsste doch noch wer anders dabei sein. Nutze das schwarze Brett oder www.StudiVz.net um Gleichgesinnte zu finden. Geht gemeinsam auf den Koch zu. Je mehr es sind, um so eher geht die Küche auf Euch ein. Seid Ihr genug, wechselt die Küche vielleicht auch das eine oder andere Lebensmittel auf eine glutenfreie Alternative. Den Koch ansprechen Viele Köche sind Sonderwünschen gegenüber aufgeschlossen. Frag’ doch einfach mal nach, welche Probleme er sieht und überlege mit ihm, wie man ihnen entgegen wirken kann. Findet gemeinsam Lebensmittelgruppen, die täglich glutenfrei sind, z.B. Gemüse ohne Soße. Glutenfreie Beilagen Gibt es in Deiner Kantine auch einzelne Beilagen? Stell Dir doch einmal ein Menü aus Beilagen zusammen. Gemüse und Kartoffeln schmecken auch ohne Soße und Fleisch ganz gut. Aber erkundige Dich zunächst, ob die Küche Zusatzstoffe an die Beilagen gibt. Nutze Nebenzeiten Wenn draußen die Leute Schlange stehen, muss es in der Küche schnell und rund laufen. In den Zeiten, in denen nur wenige auf Essen warten, ist auch der Koch/die Köchin entspannter und geht häufig gerne auf Anfragen und Sonderwünsche ein. Nutze Deine Lebensmittelliste Große Kantinen nutzen oft Zusatzstoffe, die das Essen länger frisch und appetitlich aussehen lassen. Diese können auch Gemüse und Stärkebeilagen beigegeben werden. Schlage mit dem Küchenpersonal die Zusatzstoffe und Gewürze in der Lebensmittelaufstellung nach. Häufig weckt man damit erst das Bewusstsein für glutenfreie Lebensmittel. Vergiß nicht, Zutaten können sich ändern. Deshalb belasse es nicht bei einem Besuch. Die Lebensmittelaufstellung gibt’s ja auch jährlich neu. Schaue frühzeitig auf den Speiseplan Hängt Deine Kantine einen Speiseplan aus? Dann schaue rechtzeitig drauf. Wenn Du im Vorfeld schon eine Idee hast, was es zu essen gibt, kannst Du vielleicht vorweg bereits anfragen, was davon glutenfrei ist. Salatbar Gibt es bei Euch eine Salatbar? Da hast Du eine gesunde Alternative, wenn es sonst nichts Genießbares gibt. Mit ein wenig Salz und Pfeffer, Essig und Öl lässt sich auch aus Grünzeug einiges Zaubern. Wenn Du morgens ein Brötchen mehr aufbackst und einsteckst, hast Du zum Salat eine sättigende Beilage dazu. Wechsle Beilagen Gibt es bei Dir fertige Menüs? Wenn die Lebensmittel in der Kantine zusammengelegt werden, lässt sich da oft auch dran drehen. Statt dem Rindfleisch mit Wurzelgemüse und Westernpotatos mit Soße, könnte die Küchenhilfe Dir vielleicht Kartoffeln oder Pommes und Ketchup dazu geben. Bleib Freundlich Egal, was Du machst, behalte im Hinterkopf, dass es für den Koch oder den Ausgebenden immer ein Sonderwunsch ist und Du etwas Besonderes von ihm willst, während Dein Gegenüber vielleicht gerade unter Stress steht. Deshalb bleib’ höflich und hab’ Nachsicht, wenn es mal nicht auf Anhieb klappt. Gehe lieber in einer ruhigen Minute noch einmal auf die Person zu und erkläre, warum Du einen Sonderwunsch hast. Meistens wird den Leuten Deine Situation dann erst bewusst und sie kommen Dir beim nächsten Mal bereitwillig entgegen. Habe ein Reserveessen in der Hinterhand Im Küchenalltag kann immer mal etwas schief gehen. Dumm ist, wenn es Dich trifft und Du hungern musst. Wenn Du dagegen ein Reserveessen dabei hast, kannst Du das gelassen sehen. Ein eingeschweißtes Brötchen, eine Tütensuppe, ein Mikrowellenessen, glutenfreie Mandelhörnchen oder ähnliches kann schon mal ein Mittagessen ersetzen und muss nicht am Abend weggeworfen werden. [mt] & [dm] zottel Jugendausschuss 8 Projekte des Jugendausschusses Was macht der Jugendausschuss eigentlich so? Eine Frage, die uns oft gestellt wird. Die Antwort fällt nicht immer leicht. Um Dir einen Einblick in unsere Arbeit zu geben, hier ein kleiner Überblick über unsere Projekte. Der Jugendherbergsführer ist auf unserer Homepage für jedermann einsehbar. Mit Hilfe der Aufstellung soll Dir die Planung einer glutenfreien Klassenreise oder anderer Ausflüge erleichtert werden. Doch bis zur Onlinestellung ist es ein langer Weg. Zunächst wird über den Dachverband jeder deutschen Jugendherberge ein ausführlicher Fragebogen zugesandt. Die ausgefüllten Bögen werden dann einzeln mit den bereits vorhandenen Angaben überprüft und ergänzt. Um einen möglichst aktuellen Jugendherbergsführer zu gewährleisten, gleichzeitig den Arbeitsaufwand für die Jugendherbergen und auch für uns in Grenzen zu halten, werden die Fragebögen alle zwei Jahre versandt. Die Kontaktpersonen sind innerhalb der DZG auch für den JA wichtige Ansprechpartner. Für eine gute Zusammenarbeit ist auf jedem Kontaktpersonenoder Zöliakieberatertreffen auch ein Mitglied vom JA dabei. Aber auch zwischen den Treffen unterstützt der JA aktiv die Arbeit der zuständigen Mitglieder in Vorstand und Mitgliederausschuss u.a. bei der Erstellung der Kontaktpersonenbriefe. Die Organisation und Durchführung von Freizeiten für Jugendliche und junge Erwachsene sind eine Hauptaufgabe des JA. Hinter jeder Freizeit steht ein enormer Arbeits- und Zeitaufwand. Alle Mitglieder des JA sind in Ausbildung, Studium oder Beruf tätig. Daneben eine Freizeit zu organisieren d.h. Unterkünfte suchen, die glutenfreie Ernährung abzusprechen, ein Programm zusammenzustellen, Anschreiben verfassen, Finanzen planen, Fragen beantworten und vieles mehr, erfordert viel Engagement. Mit nur sechs Mitgliedern im JA ist eine Betreuung vor Ort jedoch nicht immer zu gewährleisten. Wir zottel 9 Jugendausschuss können dann auf eine Liste von Freiwilligen zurückgreifen, die gerne als Betreuer auf Freizeiten mitfahren. Neben dieser Liste sammelt der JA ebenfalls mögliche Unterkünfte für glutenfreie Gruppenreisen und andere wichtige Daten für eine gute Freizeitenkoordination. Koordinierung und Zusammenarbeit ist auch im internationalen Bereich sehr wichtig. Michaela Hahn vertritt den JA als Projektmanagerin im CYE (Coeliac Youth of Europe). Auch auf den jährlichen europäischen Treffen mit den anderen Jugendzöliakievertretungen ist der JA immer dabei. Hier werden Ideen und Erfahrungen ausgetauscht. Eine weitere wichtige Aufgabe ist die Stärkung des Zusammengehörigkeitsgefühls junger Zölis. Auf Freizeiten, verschiedenen DZG-Veranstaltungen, über das Internet und im täglichen Leben bringen wir junge Zölis zusammen. Der Austausch untereinander ist oft so viel wichtiger als Gespräche mit Eltern oder Freunden. Uns erreichen zahlreiche Erstanfragen über Au-pair-Stellen, Kontaktanfragen, Freizeiten und alltägliche Probleme im Umgang mit der glutenfreien Diät. In der DZG Aktuell informieren wir über unsere Aktionen und halten Dich über alles Wichtige auf dem Laufenden. Dafür müssen immer wieder neue Themen gefunden, Artikel und Anzeigen verfasst und ins richtige Layout gebracht werden. Auf unserer Homepage (www.dzg-jugend.de) bekommst Du alle wichtigen Informationen über den JA. Für die Pflege unserer Seiten sind wir selbst verantwortlich und zuständig. Darüber hinaus informieren wir Dich über die Newsletter per E-Mail und SMS über alles Aktuelle. Hast Du schon unseren neuen JA-Stand auf dem Welt-Zöliakietag in Hamburg gesehen? Unter dem Motto „jung – glutenfrei – glücklich“ haben wir uns das Layout auf einer Sitzungen selbst überlegt. Viermal im Jahr treffen wir uns zu unseren Sitzungen, meist in Frankfurt/Main, an einem Samstag und diskutieren oft bis in den Abend über Planung und Stand alter und neuer Projekte, Freizeitenorganisation und Vorgänge in den anderen Gremien der DZG. Bei den Sitzungen von Vorstand und Mitgliederausschuss ist auch immer ein Mitglied vom JA dabei, ebenso sind wir alle bei den gemeinsamen Gremiensitzungen anwesend. Die Mitglieder des JA sind in ganz Deutschland verstreut. Von Stuttgart über Potsdam, nach Braunschweig, Frankfurt und Kiel reisen wir oft quer durch das ganze Land um zu den verschiedenen Veranstaltungen zu gelangen. Die Ausgaben für Reise- und Tagungskosten, Materialien und sonstiges gehen zu Lasten unseres jährlichen Budgets. Davon bezahlen wir auch Treffen mit Jugendvertretungen anderer Selbsthilfegruppen, so etwa Morbus Crohn Betroffene. Ein weiteres wichtiges Projekt hältst Du gerade in Deinen Händen. Zottel erscheint in der zweiten Ausgabe. Dieser Artikel wie auch alle anderen wurden vom JA verfasst, Korrektur gelesen und ins fertige Layout gebracht. Hinter all unseren Projekten steckt viel Arbeit, Zeit und vor allem Engagement. Wir machen das wie alle Ehrenamtlichen in der DZG in unserer Freizeit und bekommen kein Geld dafür. Das Wichtigste jedoch ist, das wir es sehr gerne machen. Wir haben Spaß dabei, neue Erfahrungen rund um die Zöliakie zu machen. Und lernen so viele verschiedene Zölis kennen, wie sonst kaum jemand. Doch auch unsere Zeit ist begrenzt und unsere Arbeit sehr vielfältig. Wenn also an der einen oder anderen Stelle Dein Interesse geweckt wurde, melde Dich bei uns. Wir freuen uns über Deine Hilfe. [mt] 10 zottel Leere Seite Leer zottel 11 Vorschau Freizeiten: Internationale Freizeiten: Skifreizeit in Slowenien Wer: Zölis von 16 bis 28 Jahre Wann: 15. bis 22. März 2008 Wo: Kransjka Gora in Slowenien Preis: ca. 225,- € Kontakt: Dirk.Meyer@dzg-jugend.de Summercamp Finnland Wer: Zölis von 18 bis 30 Jahren Wann: 04. bis 11. August 2008 Wo: Tampere in Finnland Preis: 350,- € Kontakt: finnischer Jugendausschuss www.kekiakianuoret.fi Wanderfreizeit in St. Englmar Wer: Zölis von 9 bis 14 Jahre Wann: 19. bis 24. Mai 2008 Wo: Bauernhof in Sankt Englmar Preis: ca. 225,- € Kontakt: Sandra Schmolz s.schmolz@zoeliakie-suedbayern.de Tel. 08157/ 90 05 42 Sommercamp Prebelow Wer: Zölis von 11 1/2 bis 15 Jahre Wann: 26. Juli bis 03. August 2008 Wo: Prebelow (Mecklenb. Seenplatte) Preis: ca. 240,- € Kontakt: Dirk.Meyer@dzg-jugend.de Tel. 0163/ 44 52 275 Triff den Jugendausschuss: Welt-Zöliakietag - Erlebnistag in Magdeburg Wer: alle Zölis Wann: 17. Mai 2008 Wo: Magdeburg Preis: ca. 10,- € Kontakt: info@dzg-online.de Infoveranstaltung in Bremen Wer: alle Zölis Wann: 05. Juli 2008 Wo: Bremen (verschoben von Feb. 2008) Kontakt: info@dzg-online.de Zölis on Tour Wer: Zölis von 16 bis 28 Jahre Wann: 03. bis 05. Oktober 2008 Wo: Regensburg Kontakt: Melissa.Teickner@dzg-jugend.de Infoveranstaltung in Nürnberg oder Erlangen Wer: alle Zölis Wann: 18. Oktober 2008 Wo: Nürnberg / Erlangen Kontakt: info@dzg-online.de 1. glutenfreies Fussballcamp Wer: Zölis von 10 bis 14 Jahre Wann: 25. bis 29. August 2008 Wo: Fränkisches Seenland Kontakt: Karin.Wolf@dzg-online.de Arzt-Patienten-Seminar Wer: alle Zölis Wann: 14. Juni 2008 Wo: Köln Kontakt: info@dzg-online.de zottel Freizeiten 12 DZG Freizeiten - Rückblick und Vorschau Das Jahr 2007 haben wir zwar längst hinter uns gelassen, doch an dieser Stelle nehmen wir uns noch einmal Zeit für einen kurzen Rückblick. 2007 war ein Jahr voller Freizeiten und wir haben einen neuen Rekord mit 106 Teilnehmern an glutenfreien Freizeiten innerhalb eines Jahres aufstellt. Insgesamt wurden fünf Freizeiten der Deutschen Zöliakie Gesellschaft angeboten. Hinzu kam noch das internationale Summercamp der Coeliac Youth of Europe in Schweden. Gestartet hat das Freizeitenjahr im Mai 2007 mit der Kletterfreizeit von Sandra Schmolz im Püttlachtal bei Pottstein. Insgesamt waren 17 Teilnehmer im Alter von 8 bis 14 Jahren bei diesem Abenteuer dabei. Das nächste Highlight für die jüngere Generation war unser großes Summercamp im Juli / August. Hier verbrachten insgesamt 45 Teilnehmer von 10 bis 16 Jahren eine unvergessliche Zeit in Schaippach. Betreut wurde diese Freizeit von Dirk Meyer und Annemarie Bleschke. Für 18 Teilnehmer im Alter von 16 bis 26 organisierten Michaela Hahn und Tine Urban eine Segelfreizeit auf dem holländischen Ijsselmeer im August 2007. Erstmals gab es neben dem Freizeiten ein Stadtwochenende. Dieses wurde im Oktober von Annemarie Bleschke, Elena Volmar und Dirk Meyer in Berlin organisiert und fand ebenfalls für 16 bis 28 Jährige statt. Den Abschluss des Freizeitenjahrs 2007 machten Dirk Meyer und Brigitte Misera mit der Wittfeitzenfreizeit im November. An dieser Freizeit nahmen 23 Kinder im Alter von 9 bis 12 Jahren teil. An dieser Stelle gilt mein herzlicher Dank allen Organisatoren und Betreuern der Freizeiten von 2007! Ihr habt Tolles vollbracht, unvergessliche Momente geschaffen und für viel Spass gesorgt! Nachdem 2007 so erfolgreich war, sind die Ziele für 2008 entsprechend hoch gesteckt und wir planen seit mehreren Wochen an diversen Freizeiten für unterschiedliche Reiseziele und Altersgruppen im Jahr 2008. Die erste Freizeit lockt mit viel Schnee und Sonne und wird im März 2008 stattfinden. Dirk Meyer hat eine Skifreizeit in Slowenien für 16- bis 28-Jährige organisiert. Kurz danach geht es sportlich weiter. Sandra Schmolz wird nach der Kletterfreizeit 2007 im Mai diesen Jahres eine Wanderfreizeit in St. Englmar für 9- bis 14-Jährige betreuen. Für alle 9- bis 14- Jährigen, die ihren Sommerurlaub noch nicht verplant haben, steht ein großes Sommercamp in Prebelow an der Mecklenburgischen Seenplatte in den Startlöchern. Außerdem planen wir noch ein Fussballcamp: Fussballtrainer Jürgen Stemmer wird nach der Fussball EM in unseren Nachbarländern Österreich und Schweiz den Fussballnachwuchs in Deutschland fördern und eine Woche lang für Spannung auf dem Fussballfeld sorgen. Für junge Erwachsene im Alter von 16 bis 28 Jahren wird es wieder ein Stadtwochenende geben. Dieses organisiert Melissa Teickner für den Herbst in Heidelberg. Wir freuen uns auf euch! [tu] zottel 13 Segelfreizeit Zölis auf See - unsere Ijsselmeertour Bei Sonne und Wind kamen wir am 18. August 2007 im niederländischen Hoorn an. Bei sonnigen 18 Grad, verstauten wir Gepäck und Lebensmittel auf der „Alexandra“ - einem ehemaligen Frachtschiff. Das Wetter schlug allerdings überraschend um und wir hatten innerhalb weniger Minuten viel Wind und Regen. Also blieben wir den Samstag in Hoorn und erhielten eine kurze Einführung in Knotenkunde und Segeln durch unseren Skipper Focco und Matrosen Wilko. Hungrig von der Anreise und den ersten aufregenden Stunden an Bord wurden wir mit selbstgemachten Hamburgern von den Organisatorinnen Michi und Tine überrascht. Am Sonntag segelten wir bei einer angenehmen Brise und mit Sonne im Gepäck nach Medemblijk. Währendessen waren wir mit dem Segel hoch- und runterziehen und ausgiebigen Sonnenbaden beschäftigt. Nach einem langen Tag auf See trafen wir in dem wunderschönen Hafen ein. Gestärkt von einem leckeren Abendessen erkundeten wir nach der Führung von Wilko das Örtchen Medemblijk. Weiter ging es bei gutem Wind Richtung Lemmer. Unterwegs genossen einige das kühle Nass im Ijsselmeer. Dort angekommen erkundigten einige nach dem Abendessen die Stadt. Am nächsten Tag brachte uns der Wind weiter nach Kampen; ein kleines, feines Städtchen am Fluss Ijssel. Am Hafen angekommen, war es leider schon sehr spät, da alle Läden bereits geschlossen hatten. Also verbrachten wir den Abend an Bord. Am nächsten Morgen verhinderter ein gerissenes Seil am Großsegel unsere Weiterfahrt. Bis das repariert war, hatte sich ein Sturm der Windstärke 8 entwickelt, so dass wir den Tag in Kampen mit Einkaufen und einem Schwimmbadbesuch verbrachten. Donnerstag fuhren wir nach Enkhuizen. Dort zauberte der Küchendienst abends ein hervorragendes Abschlussbuffet, das wir bei einem unvergesslichen Sonnenuntergang an Deck genossen. Danach gingen wir gemeinsam ins Fischerstädtchen und ließen den Abend an Bord mit Keksen und Kuchen ausklingen. Ein paar Jungs schliefen die letzte Nacht lieber unter freiem Himmel als in der kleinen Kajüte. Unsere letzte Fahrt führte mit mangels Wind mit Motorkraft zurück nach Hoorn. Dort angekommen schruppten einige von uns das Deck während der Rest unter Deck aufräumte. Zusammenfassend war es eine wunderschöne Woche mit netten Leuten auf einem tollem Schiff. Wir bedanken uns ganz herzlich bei Michi und Tine. Wir hoffen, unsere Kontakte aufrecht zu halten und uns an Bord eines Segelschiffes wiederzusehen. [lk] 14 zottel Zölifreizeit in Schaippach Zölis machen Würzburg und Umgebung unsicher Vom 29.07.2007 bis 05.08.2007 fand die diesjährige Zölifreizeit in Schaippach statt. Mit 45 Teilnehmern, zwischen 10 und 16 Jahren, und 6 Betreuern hatten wir dort viel Spaß! Und weil wir so viele waren, haben wir uns nach unserem Alter für einige Aktionen in zwei Gruppen aufgeteilt. Einen Artikel, was die „Großen“ gemacht haben, findest Du in der DZG Aktuell 04/2007 oder im Internet unter www.dzg-jugend.de. Wir reisten am Sonntagnachmittag an und begannen mit ein paar Spielen zum Kennen Lernen (Spinnennetz, Ich heiße ... und wie heißt Du?) Richtig los ging es dann am Montag morgen. Nach einem frühen Frühstück so gegen 9 Uhr erkundeten wir in Form einer Rallye das Örtchen Schaippach. Nach dem gemeinsamen Mittagessen veranstalteten wir eine Sportolympiade. Mit den „Großen“ bildeten Das nächste Frühstück viel entsprechend verschlafen aus. Danach behandelten wir das Thema Zöliakie. Mit einer Mischung aus Quiz und einem Frage- und Antwortspiel prüften wir unser Wissen in Bezug auf glutenfreies Essen, was in mir passiert, wenn ich Gluten esse und was die DZG so ist und macht. Nachmittags bauten wir ein Floss oder machten eine Kutschfahrt. Anschließend genossen wir das warme Wetter, gingen in die Sinn zum Schwimmen oder nutzten das Ruderboot für einen Ausflug. Obwohl das Floss noch nicht fertig war, liessen Rijan und Dirk es schon einmal zu Wasser. wir Teams und traten gegeneinander zum Schokoladeessen, Bällepusten und Sitzball an. Das war ein riesiger Spaß, auch für die unter uns, die sportlich nicht so geschickt waren. Abends versuchten Antje und Martina, zwei unserer Betreuer, mit uns einen Leseabend zu gestalten. Aber nicht alle hatten darauf Lust. Das machte nichts, denn wir hatten ja noch Brettspiele, Comics und außerdem waren unten noch die „Großen“ mit ihrer ZöliNight zugange. Wenn man sich aus dem Zimmer herausstahl, konnte man da prima mitlauschen. Der Dienstag fing mit gutem warmem Wetter an. Das motivierte uns Jungs, gleich morgens um zwei Uhr zum Fussballspielen rauszugehen. Aber psst! Lasst das unsere Betreuer nicht hören, die denken doch, wir schlafen. Naja, nachdem Rijan wach geworden war und uns draußen gesehen hatte, mussten wir wieder ins Bett. Mittwoch, wieder früh aufstehen! Eine Schnitzeljagd, eine Wanderung über einen Barfusspfad und das Fertigstellen des Flosses stand auf dem Programm. Nach unserem Mittagessen - Pfannkuchen mit Apfelmus - waren wir bereit für ein paar Spiele. Wild ging es zu, als wir das Küchenpersonal nach dem Alter fragten oder die Zutatenliste von Keksen aus dem Italienischen übersetzten. Am Donnerstag konnten wir endlich mal länger schlafen. Das war auch dringend nötig, nachdem wir am Abend zuvor eine Nachtwanderung gemacht zottel 15 Berlinfreizeit hatten. Rijan und Martina hatten uns dabei viel über die Sterne und die Geräusche nachts im Wald gezeigt. Heute stand der Besuch im Schwimmbad an - in Würzburg. Einen besonderen Spaß hatten einige von uns, die nicht schwimmen wollten und stattdessen mit dem Camcorder durch Würzburg zogen. Sie interviewten Leute und fragten Sie nach „Haarwuchsmittel Gluten“, „Glutenstrahlung in Handys“ und ließen im Kaufhaus den zwölfjährigen „Gluten Zöliakie“ ausrufen. Ein riesen Spaß, weil die wenigsten Interviewten Ahnung hatten, wovon wir sprachen. Eine Schifffahrt ist lustig, fanden wir und machten uns mit zwölf Kanus auf zum Paddeln. Nur einige wenige waren zurückgeblieben um eine kleine Überraschungsparty für unsere beiden Geburtstagskinder Annemarie und Marcella vorzubereiten. Unser letzter Tag vor der Abreise begann sonnig. Eigentlich schade, dass wir den in einem Museum in Aschaffenburg verbringen sollten. Doch dann kam der Zug nicht und wir entschieden uns zu Hause zu bleiben, nur einige führen nach Gemünden, um noch ein wenig einkaufen zu gehen. Ups, wer hat denn den Camcorder wieder eingesteckt, na der will genutzt werden. Und so mussten auch in Gemünden einige Passanten und Ladenbesitzer dran glauben. Abends feierten wir unsere Abschiedsparty. Wir tauschten Adressen aus, beschrifteten T-Shirts, schrieben uns Sprüche in unsere Freundschaftsbücher und machten es uns am Lagerfeuer gemütlich. Stockbrotbraten unter Zölis, ist schon etwas ganz besonderes. Hoffentlich wird es im nächsten Jahr auch wieder so schön. [dm] Berlin lädt ein ... ein Wochenende unter Zölis Unser Berlinwochenende 2007 fand vom 05. bis 07. Oktober statt. Wir waren dieses Mal mit einer sehr kleinen Teilnehmerzahl unterwegs. Lediglich drei Teilnehmer hatten sich zu der Freizeit angemeldet. Dazu kam ich, Dirk, als Organisator. Ein paar Bekannte hatten sich uns noch angeschlossen, damit wir die Mindestteilnehmerzahl einer Gruppe zusammenbekamen. So machten wir uns mit einer Hand voll Leute auf den Weg, Berlin unsicher zu machen. Aber wie genau? Am Freitag gegen 17 Uhr fanden wir uns im St. Michaelisheim in Berlin ein. Nachdem wir die Zimmer bezogen und uns ein wenig vorgestellt hatten, zogen wir los ins Restaurant „Volckswirtschaft“ zum glutenfreien Abendessen. Dort entwickelten wir bei Pasta und Putte einen „Schlachtplan“. Eigentlich war jeder schon einmal in Berlin gewesen und jeder hatte mindestens einmal den Alex, die Siegessäule, den Potsdamer Platz etc. gesehen. zottel Berlinfreizeit 16 Warum nicht etwas anderes machen. Mit unseren 3-Tageskarten waren wir ja unabhängig. Eintrittskarten waren eh noch nicht gekauft. Also guckten wir uns die ‚Liste der Attraktionen Berlins“ mal an und suchten uns ein paar interessante Anlaufpunkte heraus. Diesen ersten Abend ließen wir bei den Hackeschen Märkten bei einem Cocktail gemütlich ausklingen. Samstag war unser großer Ausflugstag. Nach einem reichen glutenfreien Müslifrühstück machten wir uns auf den Weg zum DDR-Museum – unserem ersten Anlaufpunkt. In dem Museum mit seinen vielen Relikten aus der ehemaligen DDR, einem echten Wartburg und diversen Bildern und Texten verbrachten wir quasi den ganzen Vormittag. Danach genossen wir ein paar Sandwichs, gesponsert von der Diätbäckerei Poensgen, PRO GUSTO COLONIA und Querfood an Picknicktischen im Sonnenschein. Das „Spreetaxi“ war unser nächster Anlaufpunkt. Mit einem kleinen Ausflugskahn fuhren wir die Spree auf und ab und ließen uns die Geschichte Berlins anhand der vielen Brücken näher bringen. Danach lösten wir unsere Gruppe für ein paar Stunden auf. Um 17 Uhr fanden wir uns wieder im „Diafana“ zusammen. Dies ist eine Kombination aus Verkaufsladen für glutenfreie Lebensmittel und einem Café. Bei Latte Matchiatto und Buchweizentorte tauschten wir unsere Erlebnisse und Eindrücke aus und entschieden, wie es weiter gehen sollte. Ein Besuch beim Asiaten stand für das Abendessen auf dem Programm. Die Kellnerin bot uns ihren Raum für besondere Gäste an. So aßen wir ein leckeres Essen in echtem asiatischem Ambiente; im Schneidersitz auf dem Boden. Diesen Abend zogen wir durch mehrere Berliner Kneipen. Gegen halb zwei Uhr morgens gingen wir zur Nationalgalerie, die nur noch dieses Wochenende eine Sonderausstellung aus der New Yorker Nationalgalerie zeigte. Da tagsüber die Wartezeiten mehrere Stunden betrugen und die Galerie die gesamte Nacht auf hatte, hofften wir jetzt auf mehr Erfolg. Leider hätte auch hier die Wartezeit noch mehrere Stunden gedauert. So dass wir diesen Plan aufgaben und stattdessen unsere Betten im Michaelisheim aufsuchten. Am Sonntag erklärten wir die Freizeit nach dem Frühstück für beendet. Danach machten wir uns erneut auf, einige Stellen in Berlin zu erkunden. Wir besichtigten die Siegessäule und den Tiergarten. Gegen Mittag, nach einem Eis auf dem Alexanderplatz, verabschiedeten wir uns und jeder machte sich auf, seinen Zug gen Heimat zu erwischen. Bleibt nur noch zu sagen, bis zum nächsten Mal, wenn es wieder heißt: Zölis on Tour. [dm] zottel 17 Wittfeitzenfreizeit Abendessen antreten. Da in der gesamten Woche eine zweite Gruppe in Wittfeitzen zu Gast war, wurde unser Essen getrennt im hinteren Teil des Speiseraums serviert. Am Abend haben wir uns bei Spielen in der Gruppe kennen gelernt und viel darüber erfahren, wo die einzelnen Teilnehmer herkommen und welche Hobbys und Vorlieben sie haben. Auch der erste Vormittag verging mit Spielen in der Gruppe und einem Geländerundgang, bis uns nach dem (frühen) Mittagessen der Bus erwartete, der uns ins Archäologische Zentrum nach Hitzacker bringen sollte. Wittfeitzen die Dritte - aktiv und glutenfrei!!! Bereits zum dritten Mal haben wir vom 29.10.07 bis zum 03.11.07 mit 23 Kindern und Jugendlichen im Alter von 9 bis 14 Jahren und 3 Betreuern im Aktivzentrum Wittfeitzen ein paar gluten- und elternfreie Tage verbracht. Das Aktivzentrum Wittfeitzen präsentierte sich unter der Leitung des neuen Betreiberehepaars Christiane und Christian Westermann mit einem Kreativprogramm und viel Verständnis und Engagement für die Besonderheiten der glutenfreien Ernährung, vielen Dank dafür. Nach einer gemütlichen, längeren Fahrt hielten wir vor dem Heimatmuseum Jübeln und der Fahrer erklärte uns strahlend: So, da wären wir! .... Ja, jetzt mussten wir schnell mal überlegen, was da falsch gelaufen war, um dann mit fliegenden Fahnen noch umgehend nach Hitzacker zu fahren, wo eine Da die Familie Westermann vor Ort wohnt, konnten wir uns unbeschwert unserem Programm widmen und fanden jederzeit Ansprechpartner. So vermittelten sie uns die liebe Sonja, nachdem eine Betreuerin, Andrea, wegen ihres erkrankten Kindes abreisen musste. Los ging’s am 29.10 ab 16 Uhr - mit Verabschiedung der Eltern und anschließender Vorstellungsrunde. Einige wenige kannten sich vom letzten Jahr und dann gab es ja noch die wichtige Frage der Zimmerverteilung zu klären. Als alle ihr Plätzchen gefunden hatten, konnten wir zum ersten gemeinsamen Pädagogin des Archäologischen Zentrums schon ungeduldig auf uns wartete. Drei Stunden lang bekamen wir einen Einblick und ein Gefühl für das Leben in der Bronzezeit. Zum Schluss tranken wir noch heißen Kräutertee, der überraschend lecker schmeckte (mit originalen Bronzezeitkräutern) und waren uns darüber einig, dass wir doch das gemütlichere Zeitalter erwischt haben. Am Mittwoch hat uns der Förster auf einen anschaulichen und lehrreichen (und etwas kühlen) Waldspaziergang mitgenommen. Wir haben viel über das Leben der Tiere und Pflanzen in der Lebensgemeinschaft Wald gelernt. Er hatte auch Spiele und ein Quiz vorbereitet, z.B. sollten die Mädchen, etwas abseits der Jungs, drei Minuten lang aufmalen was sie hörten. Der Förster meinte, das Spiel würde nur mit Mädchen funktionieren. Die Jungs sind währenddessen auf die erstbesten Bäume geklettert. 18 zottel Nach dem Abendessen gingen alle entweder ins Zimmer oder in den Gemeinschaftsraum. Während fast alle Mädchen „Germany’s next Topmodel“ spielten, hastete ab und zu ein Junge ins Mädchenhaus und sollte irgendwas holen, weil ein Zimmer so was wie „Wahrheit, Pflicht oder Prozente“ spielte. Der nächste Tag begann damit, dass die Gruppe in zwei Teile geteilt wurde: die eine ging zum Speckstein bearbeiten, die anderen zum Bogenschießen. Während draußen versucht wurde ins Schwarze zu treffen (was auch einige hinbekamen), wurde drinnen geschmirgelt, gesägt und geölt. Einigen, besonders den Jungs, gefiel das Bogenschießen am Besten. Aber auch der Speckstein war ein Renner und es kamen tolle Figuren heraus. Allerdings dauerte es eine Weile, wenn man den Stein schön haben wollte. Am nächsten Tag wurden die Gruppen gewechselt, die Bogenschützen bearbeiteten den Speckstein und die anderen versuchten sich mit Pfeil und Bogen. Da jetzt hauptsächlich die Jungs beim Bogenschießen waren, wurde öfter als gestern ins Schwarze getroffen. Anschließend haben wir bis zum Einbruch der Dunkelheit im Wald „Zerstört das X“ gespielt. Trotz einiger Blessuren hat es großen Spaß gemacht. Aber am allerbesten war der Abend: Mit Cola, Fanta und Chips war es der gelungenste Abschiedsabend weit und breit. Allerdings fragten sich einige, wo die Betreuer die ganzen Sachen her hatten, denn in der näheren Umgebung des Aktivzentrums gibt es keinen Laden!!! Oder hatten die das Zeug etwa vom Kiosk vor dem Gemeinschaftsraum??? Egal, das hat keinen interessiert! Denn dieses Jahr gab es sogar eine richtige Diskoanlage! Und Spiele und Luftballons gab es auch. Insgesamt also eine abwechslungsreiche, spaßige Woche mit netten Leuten und hervorragender Verpflegung. Hier geht unser Dank neben Familie Westermann auch an die Firmen Dr. Schär und Hammermühle, die uns mit vielen Lebensmitteln unterstützten. [bm] Meeting in Maribor Die 21. AOECS-Konferenz war dieses Mal in Maribor, Slowenien, zu Gast. Vom 13. bis 16. September 2007 trafen sich 22 jugendliche Delegierte aus Belgien, Dänemark, Deutschland, Finnland, Frankreich, Holland, Italien, Norwegen, Schweden, Spanien, Slowenien und Ungarn. Deutschland war wieder durch Michaela Hahn und Dirk Meyer vertreten. Zum ersten Mal mit dabei war eine Delegierte aus Polen, deren Zöliakiegesellschaft in der Hauptversammlung als neues Mitglied in die AOECS aufgenommen wurde. Dieses Jahr war es die erste Konferenz für das im letzten Jahr neu gewählte Youth Committee. In Stuttgart waren 2006 Ivana Losa (Italien) als General Coordinator, Michaela Hahn (Deutschland) als Project Manager und Simen Wefald (Norwegen) als Financial Manager gewählt worden. Die Vorbereitung „unserer“ ersten Konferenz war zwar sehr zeitintensiv, aber auch ziemlich spannend und interessant. Persönlich kann ich sagen, dass mir das erste Jahr im Youth Committee sehr viel Spaß gemacht hat und zottel 19 Coeliac Youth of Europe ich mich schon sehr auf die vor uns liegende „2. Halbzeit“ freue. Die Konferenz selbst verlief trotz des eng gelegten Zeitplans sehr gut, besonders gut kam die diesjährige Vorstellungsrunde der einzelnen Länder an (wie ist die Zöliakiegesellschaft organisiert, welche Aktionen werden angeboten, wo erhalte ich glutenfreie Produkte, gibt es staatliche Unterstützung usw.). Es ist sehr interessant, welche Unterschiede es doch zwischen den einzelnen Ländern gibt. Nachdem im letzten Jahr das alte Arbeitsmodell mit verschiedenen Projektgruppen durch das Knowledge Champion Model abgelöst wurde, bestand auch dieses Jahr der intensive Wunsch, sich weiterzuentwickeln und so wurde viel um eine weitergehende Änderung des Modells diskutiert. In Zukunft wird jedes Jahr ein neues Thema vergeben, das nicht mehr von Einzelnen, sondern von allen Mitgliedern intensiv bearbeitet wird. Die Konferenz selbst wird zweigeteilt sein. Einen Tag werden u.a. die Ergebnisse der Arbeit des vergangenen Jahres vorgestellt und am nächsten Tag beginnen die Vorbereitungen für das Thema des Folgejahres. Dadurch soll eine intensive Bearbeitung der einzelnen Themen gewährleistet werden. Für 2007/ 2008 haben wir das Thema „Travel Net“ gewählt, d.h. jedes Land wird Informationen für Reisewillige zusammenstellen bzw. bestehende aktualisieren und wir werden diese auf unserer Homepage www.cyeweb.eu zur Verfügung stellen. Wie jedes Jahr wurde auch der Golden Cookie Award 2007 verliehen. Eine Auszeichnung für die erfolgreichste Projektarbeit, die das Youth Committee dieses Mal an die Projektgruppe „Internet Group“ verliehen hat. Für die Homepage ernteten Anita van Schieveen (Holland) und Dirk Meyer (Deutschland) bereits letztes Jahr ein dickes Lob für die tolle Arbeit. Auch das Rahmenprogramm bei überwiegend schönem Wetter rundete die 21. Konferenz in Maribor u.a. mit einem Abendessen auf der Burg Ptuj, in der ältesten Stadt Sloweniens, beim Galadinner in Maribor und einer Kurzvorstellung von König der Löwen der ansässigen Musikhochschule im Nationaltheater ab. [mh] zottel 20 zottel 21 Leben mit Zöliakie Zöliakie hat viele Gesichter - ich bin eins davon Mein Leben mit Zöliakie begann sehr früh. Nach längerer Krankheit wurde kurz nach meinem ersten Geburtstag die Diagnose gestellt. Von da an war ich ein ganz normales Kleinkind, das sogar lachen konnte. Ich besuchte Kinderkarten, Schule und jetzt auch die Universität in Kiel. Ein ganz normales Leben eben. Ich bin ein sehr neugieriger Mensch. Der Spruch: ‚Du kannst zwar alles essen, aber nicht alles wissen’, gilt für mich gerade nicht und das ist auch gut so. Aber ich will mehr wissen und entdecken; ob die afrikanische Steppe oder ein 4000 m hoher Berg. Sicherlich bedürfen solche Reisen genauer Vorbereitung, um eine glutenfreie Diät zu garantieren. Aber nicht immer ist es so einfach wie zu hause in der gewohnten Umgebung. Da fällt das Essen dann schon mal eher einseitig aus oder ich verzichte darauf, die Spezialitäten vor Ort zu probieren. Gerne lasse ich mir dann beschreiben, wie etwas schmeckt. Und falls mal etwas nicht so appetitlich aussieht, hilft auch einfach die Aussage: “Ach, ich weiß nicht, ob ich das essen darf?“ Ich erlebe oft, dass meine Umgebung sich vielmehr Gedanken über meine Zöliakie macht als ich selbst. Doch ich kann das einfach nicht essen und es ändert sich auch nichts daran, dass ich nun lange darüber nachdenke und trauere. Essen ist wichtig und gerade wir Zölis müssen besonders darauf achten. Aber für mich ist es nicht alles. Jedenfalls kein Grund, mich besonders stark im Alltag einzuschränken. Natürlich ist das Leben mit einer strengen glutenfreien Diät nicht immer zum Lachen und so kommen manchmal, aber wirklich nur ganz manchmal, auch traurige Gedanken: „Warum muss gerade ich Zöliakie haben? Ach, ich würde auch gerne in das Stück Kuchen reinbeißen.“ Aber dann sehe ich das kleine traurige Mädchen vor mir, das ich vor der Diagnose war. Gesund und mit einem Lächeln auf den Lippen ist das Leben einfach viel schöner. Dank der Unterstützung meiner Familie fiel mir die Einhaltung meiner Diät nie schwer. Früh war ich selbstständig und erklärte den anderen Kindern im Kindergarten, was ich nicht essen konnte. Deshalb kann ich auf die immer wiederkehrende Frage: „Schmeckt das denn anders als normales Brot?“, nie antworten. Das hat den Vorteil, dass ich mich nie umgewöhnen musste, wie es oft später Diagnostizierten schwer fällt. Ich weiß nicht, was besser schmeckt. Aber ich weiß ganz genau, dass sich die Produktvielfalt in den letzten zehn Jahren sehr verbessert hat. An glutenfreies Bier war Anfang der 90-iger Jahre nicht zu denken. Auch die Qualität und Auswahl von Brot und Brötchen hat sehr zugenommen. Das mit dem Bier ist als Student manchmal gar nicht so einfach. Mit einer Weinschorle gegen große Bierkrüge anzustoßen sieht schon etwas komisch aus. Aber das ist mir egal und meinen Freunden auch. Die Zöliakie gehört nun mal zu mir, genauso wie meine braunen Augen und mein sturer Kopf. Und das kann ich ja auch nicht ändern. Aber was ich ändern kann, ist mit der DZG mehr Menschen dieses Lächeln trotz Zöliakie auf die Lippen zu zaubern. Deshalb habe ich mich 2005 entschlossen, im Jugendausschuss aktiv unsere Lebenssituation zu verbessern. Kinder und Jugendliche, die gemeinsam bei einer Freizeit unbeschwerte glutenfreie Tage erleben und weinend vor Glück auseinander gehen, ist ein tolles Geschenk. Dieses möchte ich auch in Zukunft an andere Zölis weitergeben. Zöliakie hat viele Gesichter, ich bin eins davon, ein lächelndes. [mt] zottel Zölis auf Reisen 22 Jugendherbergsführer - ein kleiner Statusbericht Seit 2001 befasst sich der Jugendausschuss verstärkt mit dem Thema „glutenfreie Gruppenverpflegung“. Dazu wurde 2001 erstmals ein Jugendherbergsführer mit Hilfe des Dachverbandes der Deutschen Jugendherbergen erstellt. Aus dem Jugendherbergsführer kann man ersehen, welche Jugendherberge in Deutschland auf glutenfreie Nahrung eingestellt ist und welche gar Brot oder Brötchen besorgen kann. Leider konnten wir bisher nicht von allen Jugendherbergen erfahren, in welchem Umfang sie glutenfreies Essen anbieten können. Das ist darauf zurückzuführen, dass jede Jugendherberge für sich selbst arbeitet und somit eigenständig entscheiden kann, ob sie Rücksicht auf Allergiker nimmt oder nicht. Die Angaben der Jugendherbergen haben demnach auch keine rechtliche Verbindlichkeit und sollten immer vor Reiseantritt per Telefonanruf oder Email überprüft werden. Neben dem Jugendherbergsführer haben wir auch vor eine Liste mit Schullandheimen und Universitätsmensen zu erstellen, die glutenfreies Essen anbieten. Dies gestaltet sich jedoch etwas schwieriger, da viele Landheime privat oder von städtischen Schulbehörden verwaltet werden und es somit keinen Dachverband gibt, bei dem alle existierenden Schullandheime registriert sind. In diesem Jahr werden wir uns daher zunächst einmal verstärkt mit der Verpflegung in den Mensen beschäftigen. Unser Ziel ist dabei u. a., dass die Zubereitung in den Großküchen der Universitäten qualitativ verbessert wird, d.h. besser auf Zöliakiebetroffene abgestimmt wird. Ein weiteres Ziel ist, dass die Mensen ihre angebotenen Gerichte als glutenfrei oder nicht glutenfrei kennzeichnen. Wir sind gespannt, was wir in den nächsten Monaten erreichen können und hoffen natürlich etwas Positives bewirken zu können. [ev] zottel 23 Sprachreisen Sprachreisen - wie sichere ich meine Ernährung? Ein Jahr ins Ausland, ein unerreichbarer Traum? Sprachreisen, egal ob als Arbeitspraktikum, Praxissemester oder Schuljahr erfreuen sich immer größerer Beliebtheit. Im Gegenteil zum Sommerurlaub, kann man hierfür jedoch nicht genügend Lebensmittel ins Reisegepäck packen, um vor Ort unabhängig zu sein. Kannst Du als Zöli überhaupt an einer Sprachreise teilnehmen? Die Antwort lautet: Ja. Aber es bedeutet mehr Vorbereitung, als eine einfache Klassenfahrt. Entscheidend ist die Frage, in welches Land Du möchtest. In vielen Ländern ist die glutenfreie Ernährung nicht schwerer, manchmal sogar einfacher als in Deutschland. So sind Zöliakie und unsere Diät in Ländern wie Großbritannien und Kanada viel bekannter. Supermärkte haben bereits seit Jahren glutenfreie Waren Thema Verpflegung einzugehen. Ob und wie die Verpflegung gesichert werden kann, sollte ein wesentlicher Faktor bei der Auswahl des Reiseunternehmens sein. Je eher Du an ein Reiseunternehmen herantrittst, umso größer ist die Chance, dass Du in einer Gastfamilie unterkommen kannst, die auf Deine Diät eingeht. Alternative hierzu ist die Selbstversorgerunterkunft, die z.B. in einer WG sein kann. Unabhängig des Reiseveranstalters solltest Du Dich vorab umfangreich informieren. Was wird üblicherweise im Gastland gegessen? Wo sind die Stolperfallen? Welche Gerichte solltest Du generell meiden, welche sind traditionell glutenfrei? Helfen tut Dir hier unsere umfangreiche Sammlung an Reiseberichten, die Du in der Geschäftstelle (info@dzg-online.de) anfordern kannst. im Regal. Im Restaurant trifft man nicht nur vereinzelt auf Wissende. Größere Ketten bieten durchaus auch glutenfreie Pizza oder, wie in Schweden, Hamburger an. In Kanada wird lose abgegebene Ware (siehe auch Seite 4) gekennzeichnet und Kellner sind gut informiert. In den Ländern der europäischen Union gilt, wie auch in den USA und anderen Ländern der Welt, die Allergenkennzeichnung wie wir sie seit 2005 haben. Die Unterkunft und Verpflegung während einer Sprachreise kann unterschiedlich aussehen. So bieten die meisten Unternehmen abhängig Deines Alters „Gastfamilien“, „Selbstversorger“ und „Pension/Hotel“ an. In der Regel lässt sich zwischen Übernachtung / Frühstück, Voll- und Halbpension wählen. Wichtig ist, mit der Planung der Sprachreise rechtzeitig zu beginnen und von Anfang an auf das Die Coeliac Youth of Europe unterstützt Dich darüber hinaus auf unserer Homepage www.cyeweb.eu mit ihren Travel Guides und Links zu den Zöliakiegesellschaften von rund 40 Ländern. Die ‚Bitte an den Koch’ solltest Du in der Landessprache im Reisegepäck dabei haben. Insbesondere, wenn Du nur wenig Erfahrung mit der Sprache hast oder im Gastland noch andere Sprachen gesprochen werden. Gerne hilft Dir auch der Jugendausschuss weiter. [dm] 24 zottel Leere Seite Leer