BIBLIOGRAPHISCHE ANMERKUNGEN Allgemein
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BIBLIOGRAPHISCHE ANMERKUNGEN Allgemein
http://www.nomos-shop.de/14020 BIBLIOGRAPHISCHE ANMERKUNGEN Allgemein Meine wichtigsten Quellen für die Darstellung der Ereignisse, die in „Bolivien unter Evo Morales“ behandelt werden, waren neben meinen eigenen Erinnerungen und Aufzeichnungen die Veröffentlichungen der bolivianischen Presse. Dazu gehörten vor allem (Internetseite, soweit verfügbar, in Klammern) die Pazener Tageszeitungen La Razón ( www.la-razon.com ), La Prensa (www.laprensa.com.bo) und El Diario Noticias ( www.eldiario.net ). Zu diesen ist am 22. Januar 2009, dem 3. Jahrestag des Amtsantritts der Regierung Morales, Cambio (www.cambio.bo ) getreten, das regierungsnahe Standpunkte vertritt, während bei den drei erstgenannten Zeitungen eine kritische Sichtweise – nicht nur der Arbeit der Regierung Morales, sondern meist auch der Tätigkeiten der Opposition – überwiegt. Vor dem Erscheinen von Cambio hatte La Época, ein kostenloses Wochenblatt, das sich über Werbeeinnahmen finanzieren sollte, zeitweilig als Plattform für das MAS gedient, verschwand aber nach relativ kurzer Erscheinungsdauer wieder vom Markt. Seit dem 24. April 2010 ist die Zeitungslandschaft von La Paz durch einen weiteren Neuzugang bereichert worden: Página Siete ( www.paginasiete.bo ), in der viele frühere Kolumnisten von La Razón (früher unter dem Dach der Grupo Prisa, die auch El País in Madrid herausgibt, inzwischen an venezolanische Geschäftsleute verkauft) mitarbeiten. Auch in anderen Departamentshauptstädten erscheinen Tageszeitungen mit entsprechenden regionalen Schwerpunkten – wie El Deber (Santa Cruz) ( www.eldeber.com.bo ), Los Tiempos (www.lostiempos.com ) und Opinión (www.opinion.com.bo) (beide Cochabamba), die von mir allerdings nur gelegentlich konsultiert worden sind. Im Internet einsehbar sind auch die Nachrichten von Erbol (einem der katholischen Kirche nahestehender Radiosender, der in Bolivien landesweit empfangen wird; www.erbol.com.bo ) und der offiziellen Nachrichtenagentur Agencia Boliviana de Información (ABI) (www3.abi.bo); ABI scheint jedoch im Internet kein Archiv früherer Veröffentlichungen zur Verfügung zu stellen. Auch auf anderen der genannten Webseiten gibt es oft praktische Probleme, auf ältere Ausgaben der entspr. Publikationen zurückzugreifen. Nur im Internet verfügbar sind die Nachrichtenzusammenfassungen, oft Übernahmen von Artikel der Printmedien, von Bolpress (www.bolpress.com), das aber auch mit eigenen Kommentaren hervortritt. Zu wichtigen Ereignissen geben die Zeitungen häufig Beilagen heraus, oft auch mit offiziellen Texten wie Reden und Gesetzen. Die Jahresbeilagen (z. B. Edición de Fin de Año bzw. Anuario der Razón) enthalten nützliche Zusammenfassungen. Eine Einschränkung ist jedoch hinsichtlich der bolivianischen Presse im Allgemeinen zu machen: Die Berichterstattung, vor allem bei Daten, Zahlen sowie der Darstellung von Hintergründen, genügt nicht immer allen Ansprüchen an Sorgfalt und Genauigkeit; ein Abgleich von Informationen mit anderen Quellen kann, wo immer möglich, von Nutzen sein. Von den Wochenblättern ist vor allem El Pulso (www.pulsobolivia.com) zu erwähnen, das wichtige Ereignisse analysiert und ein Forum für politische, aber auch politologische und philosophische Debatten geboten hatte. Gegen Ende 2010 hat El Pulso jedoch sein Erscheinen zunächst eingestellt – mit dem Versprechen, 2011 erneut herauszukommen. Soweit feststellbar ist dies bisher (November 2011) noch nicht geschehen. Zweiwöchentlich erscheint La Nueva Crónica ( www.institutoprisma.org ). Der oft gut informierte Journalist Humberto Vacaflor gibt http://www.nomos-shop.de/14020 Siglo 21, ein wöchentliches Online-Nachrichtenbulletin, heraus, das allerdings abonniert werden muss (einige Artikel erscheinen öffentlich zugänglich unter vacaflor.oblog.com ). Eine Sammlung von Zeitungsausschnitten (Zeitraum: 22. 01. 2006 – 03. 09. 2009) nach allerdings eher subjektiven Auswahlkriterien (aufgenommen wurde offensichtlich nur, was die Regierung Morales in schlechtem Licht erscheinen lässt) ist in Bolivien in Buchform erschienen: Israel Mérida Martínez, ¿Y quieres volver? EVOlución de un Gobierno, Cochabamba, 2009. Von den internationalen Medien sind vor allem die spanische Nachrichtenagentur efe (www.efe.com), die Madrider Tageszeitung El País (www.elpais.com ) und mit Einschränkungen auch die französische Le Monde (www.lemonde.fr ) und Le Monde diplomatique (www.monde-diplomatique.fr ; sie erscheint auch in verschiedenen spanischsprachigen Versionen, darunter auch einer für Bolivien) relevant; von ihnen ist noch am ehesten zu erwarten, dass sie wichtige Meldungen über Bolivien veröffentlichen. Unter den deutschsprachigen Quellen sind von Interesse die Internet-Sammlung von Artikeln und Nachrichten Quetzal (www.quetzal-leipzig.de), herausgegeben vom Leipziger Lateinamerika Verein, und die monatlich erscheinenden Lateinamerika Nachrichten (www.lateinamerikanachrichten.de). Beide Medien decken Lateinamerika insgesamt ab. Die länderspezifische Zeitschrift Bolivia – Berichte und Analysen (www.bolivia-info.de ) stellte leider im Mai 2010 mit dem Heft Nr. 160 ihr Erscheinen ein. Von den deutschsprachigen Tageszeitungen werden sich vielleicht noch am ehesten in der Neuen Züricher Zeitung ( www.nzz.ch ) Meldungen über Bolivien finden lassen; die großen deutschen Tageszeitungen leisten sich zwar in der Regel einen Korrespondenten in Lateinamerika, der dann aber für den gesamten Halbkontinent zuständig ist. Nach einer gewissen Medienaufregung im Zusammenhang mit dem Wahlsieg von Evo Morales im Dezember 2005 beschränkt sich das Interesse an Bolivien jetzt wieder eher auf die Rubriken Curiosa und Horror. Die mit deutscher Unterstützung in Bolivien tätige Fundación Pueblo hatte eine Zeit lang regelmäßige Nachrichtenanalysen zu Bolivien herausgegeben (unter dem Titel „Schlüsselinfo“; www.fundacionpueblo.org/boletines/schluesselinfo.php?lang=de). Die letzte im Internet zugängliche Veröffentlichung stammt allerdings vom September 2009. Zwei deutschsprachige Bücher der jüngeren Zeit behandeln unterschiedliche Aspekte der Regierung Morales: Robert Lessmann, Das neue Bolivien: Evo Morales und seine demokratische Revolution, Zürich, 2010, deckt die erste Amtszeit ab, besonders ausführlich die Drogenproblematik; Tanja Ernst und Stefan Schmalz (Hrsg.), Die Neugründung Boliviens? Die Regierung Morales, Baden Baden, 2009, enthält Artikel verschiedener Autoren mit einem Schwerpunkt auf der neuen Verfassung. Die offiziellen Ergebnisse der verschiedenen Wahlen und Referenden werden von der Corte Nacional Electoral (seit August 2010 Tribunal Supremo Electoral; http://www.nomos-shop.de/14020 www.cne.org.bo) veröffentlicht. In der Gaceta Oficial de Bolivia (www.gacetaoficialdebolivia.gob.bo) erscheinen alle Gesetze und Dekrete des Zentralstaates. Im Internet ist auch eine Sammlung aller seit Gründung der Republik erlassenen Gesetze einzusehen (unter Legislación boliviana auf www.vicepresidencia.gob.bo); dazu kommt die sog. alerta legislativa, die im Rahmen eines deutsch-bolivianischen Projekts auch die neuste bol. Gesetzgebung zugänglich macht (veröffentlicht vom Centro de Documentación e Información – CEDOIN; http://cedoin-gtz.padep.org.bo/index.php?pg=/alerta ). Die Webseite der Vizepräsidentschaft enthält auch andere wichtige Informationen, darunter Reden, Aufsätze etc. von Álvaro García Linera. Die Dirección de Comunicaciones des Ministerio de la Presidencia ( www.presidencia.gob.bo ) veröffentlicht u. a. auch wichtige Reden des Präsidenten. Auch andere Ministerien unterrichten regelmäßig zu ihren Aufgabengebieten; dazu gehören in der Regel auch Jahresrechenschaftsberichte. Gleiches gilt für den Banco Central de Bolivia ( www.bcb.gob.bo ). Wichtige Beiträge zur Analyse der Entwicklungen in Bolivien leistet eine Reihe von Institutionen, teilweise aus dem NRO-Bereich, oft auch mit internationalen Verbindungen, durch Veranstaltungen und die Veröffentlichung von Studien zu bestimmten Aspekten des öffentlichen Lebens, die oft auch im Internet einsehbar sind. Dazu gehören u. a. (Webseiten in Klammern) im politischen Bereich die Fundación Boliviana para la Democracia Multipartidaria (fBDM; www.fbdm.org.bo ); das Institute for Democracy and Electoral Assistance (IDEA; www.idea.int bzw. http://www.idea.int/americas/bolivia/index.cfm ); das United Nations Development Program (UNDP; www.undp.org), das in Bolivien das Proyecto de fortalecimiento democrático de organizaciones políticas unterstützt (www.gobernabilidad.org.bo); die Fundación de Apoyo al Parlamento y a la Participación Ciudadana (FUNDAPPAC; www.fundappac.org ; siehe auch die bibl. Anmerkungen zu Kapitel 4 - 6); das Centro de Estudios Jurídicos (CEJIS; www.cejis.org ). Von den deutschen politischen Stiftungen sind in Bolivien tätig die Konrad Adenauer-Stiftung (KAS; www.kas.de bzw. www.kas.de/bolivien/) mit einer großen Bandbreite von eigenen und unterstützten Veröffentlichungen; die Friedrich Ebert-Stiftung (FES; www.fes.de bzw. http://www.fes-bolivien.org/ ), die zunächst als Instituto Latinoamericano de Investigaciones Sociales – ILDIS firmierte und für Lateinamerika die politische Zeitschrift Nueva Sociedad (http://www.nuso.org/ ) herausgibt; sowie die Hanns Seidel-Stiftung (HSS; www.hss.de bzw. http://www.hss.de/americalatina/es/bolivia.html), Herausgeberin, früher in Zusammenarbeit mit der PODEMOS nahestehenden Fundación Boliviana para la Capacitación Democrática y la Investigación (FUNDEMOS), der politischen Zeitschrift Opiniones y Análisis. Zu weiteren Institutionen, die vorwiegend im wirtschaftlichen Bereich von Bedeutung sind und Publikationen herausgeben, siehe weiter unten die bibl. Anmerkungen zu Kapitel 9. Zu den einzelnen Kapiteln: I. 1. Der geschichtliche Hintergrund: Bolivien seit dem 2. Weltkrieg http://www.nomos-shop.de/14020 Grundlegend für meine Darstellung waren zwei Werke, an denen der Historiker und Journalist Carlos Mesa (Vizepräsident von Bolivien 2002 – 03, Präsident 2003 – 05) beteiligt war: José de Mesa, Teresa Gisbert und Carlos D. Mesa Gisbert, Historia de Bolivia, La Paz, verschiedene Ausgaben; Carlos D. Mesa Gisbert, Presidentes de Bolivia: Entre Urnas y Fusiles, 4. Auflage, La Paz, 2006. Nützlich und kenntnisreich für zeitlich zurückliegende Einzelfragen: Josep M. Barnadas (Hrsg.), Diccionario histórico de Bolivia, 2 Bände, Sucre, 2002; das Nachschlagewerk leidet allerdings unter seinem Alter (einen Artikel über das MAS sucht man beispielsweise vergeblich) und darunter, dass Personen bereits gestorben sein mussten, um aufgenommen zu werden. Relativ gut dokumentiert ist die Amtszeit von Präsident Carlos Mesa: durch einen autobiographischen Bericht darüber (Carlos D. Mesa Gisbert, Presidencia sitiada, La Paz, 2008) sowie durch eine Sammlung von Artikeln ehemaliger Mitarbeiter des Ex-Präsidenten über die wichtigsten Themen dessen Präsidentschaft (Carlos D. Mesa Gisbert (Koord.), Un gobierno de ciudadanos: 2003 – 2005, La Paz, 2008). I. 2. Der Aufstieg von Evo Morales Von den Büchern, die kurz nach dem Wahlsieg von 2005 in Bolivien über Evo Morales erschienen sind, ist das meiste tendenziös, ungenau und repetitiv; auf eine Nennung verzichte ich daher. Der hier dargestellte Lebenslauf folgt weitgehend (aber nicht ausschließlich) einer vom damaligen Pressesprecher des Präsidenten, Alex Contreras, herausgegebenen Broschüre mit dem Titel Evo: una historia de dignidad. Zur Ergänzung siehe auch die Kurzbiographie im Internet unter http://www.biografiasyvidas.com/biografia/m/morales_evo.htm (abgerufen 02. 12. 2011). Informiert und detailliert, besonders auch zu dem sozio-kulturellen Rahmen, wenn auch eher unkritisch, ist Muruchi Poma, Evo Morales: Die Biografie, Leipzig, 2007, ein Werk, das mir allerdings erst nach Abschluss des Manuskripts meines Buches vorlag. Der Verfasser, der seit Jahren in Deutschland lebt, ist selbst Aymara. Interessant und gut geschrieben ist Martín Sivak, Jefazo: Retrato íntimo de Evo Morales, Santa Cruz de la Sierra, 2008, das weitgehend auf persönlichen Begegnungen und Interviews des Autors mit Evo Morales beruht. Zur Geschichte der sozialen Bewegungen und des MAS siehe auch Marta Harnecker, Federico Fuentes, MAS-IPSP: Instrumento político que surge de los movimientos sociales, Caracas, 2008; Nachdruck La Paz ebenfalls 2008; im Web unter www.americalatinasemueve.org/web/IMG/pdf/Instrumento_Politico_que_surgue_de_ los_movimientos_sociales.pdf (zuletzt abgerufen am 07. 11. 2011); es enthält einen analytischen Teil sowie Interviews, die im August 2007 in Caracas durchgeführt wurden, u. a. mit prominenten MAS-Vertretern wie Antonio Peredo und Santos Ramírez (vor dem mit dessen Namen verbundenen Skandal). Über die IndigenenBewegung schreibt kenntnisreich Xavier Albó. Ich habe mich vor allem auf das Bolivienkapitel von Movimientos y poder indígena en Bolivia, Ecuador y Perú, La Paz, 2008, gestützt. Auf Deutsch von Interesse, vor allem zu Landfragen und der Stellung der Indigenen, sind die Arbeiten von Juliana Ströbele-Gregor, zum Beispiel der Beitrag „Kampf um Land“ in dem bereits erwähnten, von Tanja Ernst und Stefan Schmalz herausgegebenen Sammelband Die Neugründung Boliviens? Die Regierung Morales, Baden-Baden, 2009. http://www.nomos-shop.de/14020 I. 3. Die Wahlen von 2005 und der Beginn der ersten Amtszeit Die Wahlergebnisse finden sich detailliert in den offiziellen Veröffentlichungen des Wahlgerichts (s. o.). Zu den zehn Punkten des Wahlprogramms des MAS siehe beispielsweise den Rechenschaftsbericht des Präsidenten über das Jahr 2006 in Presidencia de la República, Informe de gestión 2006, La Paz, 22. 01. 2007. Einige der programmatischen Reden des Präsidenten sind auch im Internet zu finden unter http://www.presidencia.gob.bo/discursos.php (abgerufen 02. 12. 2011), darunter auch die Rede vor dem Kongress bei Amtsübernahme am 22. 01. 2006. Bedauerlich ist allerdings, dass manches, das aktuell in Netz gestellt wurde, offensichtlich nach einer gewissen Zeit wieder herausgenommen wurde; ein Archiv scheint auf dieser Webseite, aber auch auf anderen Seiten der Regierung, nicht vorhanden zu sein. II. 4. - 6. Verfassungsprozess (I): die Verfassungsgebende Versammlung; Autonomien; Verfassungsprozess (II): vom nationalen Dialog zum Referendum Zur neuen Verfassung gibt es bereits eine relativ umfangreiche Literatur. Hinsichtlich des endgültigen Verfassungstextes habe ich mich auf eine Veröffentlichung des Wahlgerichts gestützt, die zur Unterrichtung der Wähler vor dem Verfassungsreferendum erschien und auch den Text der bis dahin gültigen Verfassung enthält (Corte Nacional Electoral, Constitución política del Estado vigente, Provecto de Constitución políca del Estado, La Paz, Januar 2009). Der Text der neuen Verfassung findet sich aber auch u. a. auch auf der Webseite der Vizepräsidentschaft (http://www.vicepresidencia.gob.bo/IMG/pdf/nueva_constitucion_politica_del_estado .pdf ; abgerufen 03. 12. 2011), wo auch eine Einschätzung des Vizepräsidenten zu den wichtigsten neuen Elementen der Verfassung (http://www.vicepresidencia.gob.bo/IMG/pdf/discursos_ponencias_4.pdf ; abgerufen 03. 12. 2011) sowie Betrachtungen verschiedener Aspekte der Verfassung wiedergegeben sind (http://www.vicepresidencia.gob.bo/IMG/pdf/ncpe_cepd.pdf ; abgerufen 03. 12. 2011). Von Interesse auch erste Kommentare namhafter Verfassungsrechtler zu den einzelnen Themen der Verfassung: Vicepresidencia del Estado plurinacional, Presidencia del Honorable Congreso; Universidad Mayor de San Andrés; Institute for Democracy and Electoral Assistance (Hrg.), Miradas: Nuevo texto constitucional. Mehr auf die Hintergründe bezieht sich Konrad Adenauer Stiftung (Hrg.), Reflexión crítica a la nueva constitución del Estado, La Paz, 2009. In deutscher Sprache hat sich vor allem der Jurist und Politikwissenschaftler Stefan Jost mit Fragen der bol. Verfassung befasst (z. B. „Kritische Anmerkungen zum bolivianischen Verfassungsprozess“ in Tanja Ernst und Stefan Schmalz (Hrsg.), Die Neugründung Boliviens? Die Regierung Morales, Baden-Baden, 2009, S. 33 – 45; der Band enthält noch weitere Beiträge zur neuen bol. Verfassung). Die Tätigkeit der Asamblea Constituyente (AC) ist, zum Teil auch aufgrund der technischen Unterstützung der deutschen EZ, gut dokumentiert. Was davon einmal veröffentlicht oder zumindest der Öffentlichkeit zugänglich gemacht wird, ist für mich im Moment nicht überschaubar. Eine kontinuierliche Berichterstattung über die http://www.nomos-shop.de/14020 laufende Arbeit der AC erschien seinerzeit in einem von der Fundación de Apoyo al Parlamento y a la Participación Ciudadana (FUNDAPPAC) mit Unterstützung der Adenauer-Stiftung herausgegebenen Bulletin mit dem Namen Constituyente al día. Die bis Dezember 2007 erschienenen 64 Ausgaben sind im Internet auf der Webseite der Stiftung verfügbar: http://www.fundappac.org/index1.php (abgerufen 03.12.11). Die Vorgeschichte der AC hat einer der besten Kenner der Materie zusammengefasst: Ricardo Paz Ballivián, „Asamblea Constituyente: La búsqueda del alma nacional“ in Carlos D. Mesa Gisbert, Un gobierno de ciudadanos, S. 151 – 165. Einen Vergleich zwischen der Verfassung und den Autonomiestatuten der vier departamentos der media luna hat u. a. Carlos Börth („Son compatibles los proyectos de Constitución y de estat utos autonómicos?“; in: Friedrich Ebert-Stiftung und Fundación Boliviana para la Democracia Multipartidaria (Hrsg.): Puentes para un diálogo democrático, La Paz, 2. verbesserte und aktualisierte Auflage, August 2008) vorgenommen. Als Beispiel für Letztere mögen die Statuten die von Santa Cruz dienen (http://www.eldeberservices.com/2007/Estatuto%202008.pdf ; abgerufen Dezember 2011). II. 7. - 8. Konflikte; Rechtsstaatlichkeit Diese beiden Kapitel beruhen vor allem auf der laufenden Berichterstattung der Presse. Besondere Erwähnung verdienen in diesem Zusammenhang auch die Sonderbeilagen der großen Tageszeitungen zu aktuellen Themen, in denen, in der Regel reich bebildert, Konfliktsituationen, Skandale etc. ausführlich behandelt werden. Mit der Darstellung von und dem Aufzeigen von Lösungsmöglichkeiten bei Krisen weltweit befasst sich in kompetenter Weise die International Crisis Group (www.crisisgroup.org ). Soweit feststellbar datiert der letzte ausführliche – und öffentlich zugängliche – Bericht über Bolivien vom Juni 2008; siehe unter http://www.crisisgroup.org/~/media/Files/latinamerica/boliva/b18_bolivia_rescuing_t he_new_constitution_and_democratic_stability.pdf (abgerufen 06. 12. 2011). II. 9. Wirtschaftliche Entwicklungen Grundlegende Zahlen zum Wirtschaftsgeschehen werden von der Zentralbank und dem Statistischen Amt veröffentlicht (s. o,). Außenhandelsdaten publiziert auch das Instituto boliviano de comercio exterior (IBCE) ( www.icbe.org.bo ), das ein monatliches Bulletin (Comercio exterior) herausgibt. Eine wichtige Quelle zum bolivianischen Wirtschaftsleben stellen die Veröffentlichungen der Fundación Milenio (http://www.fundacion-milenio.org/ ) dar, die regelmäßig über wirtschaftliche Entwicklungen berichtet (wöchentlich mit einem Schwerpunktthema im Boletín semanal de conyuntura, halbjährlich ausführlich und auf das gesamte Wirtschaftsgeschehen bezogen im Informe Milenio sobre la economía, letzterer mit Unterstützung der Adenauer-Stiftung). Der katholischen Kirche nahe steht die Fundación Jubileo (www.jubileobolivia.org ), die sich zunächst vor allem mit der http://www.nomos-shop.de/14020 Schuldenproblematik befasst hatte und inzwischen regelmäßige Veröffentlichungen zu Fragen der öffentlichen Finanzen herausgibt. Für internationale Vergleiche sind die Veröffentlichungen der Wirtschaftskommission der Vereinten Nationen für Lateinamerika und die Karibik (CEPAL), zum Beispiel die statistischen Jahrbücher (http://www.eclac.cl/cgibin/getProd.asp?xml=/publicaciones/xml/7/42167/P42167.xml&xsl=/deype/tpli/p9f.xsl&base=/tpl/top-bottom.xslt ; abgerufen 05. 12. 2011) oder ein Bericht über die Entwicklung der Armut auf dem Kontinent (http://www.eclac.cl/cgibin/getProd.asp?xml=/prensa/noticias/comunicados/8/45168/P45168.xml&xsl=/prens a/tpl/p6f.xsl&base=/tpl/top-bottom.xsl ; abgerufen 05. 12. 2011), von Interesse. Das Entwicklungsprogramm der Vereinten Nationen (UNDP) gibt jährlich den Bericht zur menschlichen Entwicklung heraus; seit 1998 erscheint auch eine gesonderte Veröffentlichung über Bolivien, die jeweils einem Schwerpunktthema gewidmet ist; 2010 lautete der Titel der Veröffentlichung Los cambios detrás del cambio: Desigualdades y movilidad social en Bolivia (http://hdr.undp.org/en/reports/national/latinamericathecaribbean/bolivia/NHDR_Boli via_2010.pdf ; abgerufen 05. 12. 2011). Hinsichtlich der fossilen Brennstoffe habe ich mich weitgehend auf Marwan Tahbub, Las Transnacionales no son socias: Para una política nacional de hidrocarburos, Cochabamba, ohne Jahresangabe, gestützt. Dabei handelt es sich – anders, als es der Titel vermuten lässt - aber eher um eine allgemeine Einführung in die Besonderheiten des Sektors weltweit; der nur auf Bolivien bezogene Teil ist relativ kurz (S. 209 – 281). Eine Webseite hat sowohl das Ministerium für Kohlenwasserstoffe und Energie (http://www.hidrocarburos.gob.bo/sitio/ ), die auch für den Sektor relevante Gesetze und Dekrete enthält, als auch die staatliche YPFB (www.ypfb.gob.bo ); von Interesse bei Letzterer vielleicht das Boletín estadístico (http://www.ypfb.gob.bo/documentos/2010_general/BOLETIN%20ESTADISTICO% 20ENE%20A%20SEP_2011.pdf (abgerufen 05. 12. 2011). Die Interessen des Privatsektors im Bereich fossiler Energieträger vertritt die in Santa Cruz angesiedelte Camara Boliviana de Hidrocarburos (www.cbh.org.bo ); sie gibt u. a. eine zweimonatliche Zeitschrift (Petróleo y Gas) sowie ein Nachrichtenbulletin heraus (Boletín Diario); die darin enthaltenen Artikel werden allerdings nur teilweise auch im Internet veröffentlicht. Einer der Forschungsschwerpunkte des Centro de Documentación e Información Bolivia (CEDIB), Cochabamba, sind die bol. Bodenschätze; dazu erscheint die zweimonatliche Revista Petropress (http://www.cedib.org/areas/recursos-naturales/ ). Aufschlussreich auch eine Publikation der Fundación Milenio zum Thema: Estado de situación de dos sectores productivos fundamentales: Hidrocarburos y minería (Nr. 9 der Análisis de conyuntura, La Paz, Mai 2009). Auch die einschlägigen internationalen Zeitschriften sowohl zu Gas und Erdöl als auch zu Mineralien berichten regelmäßig über wichtige Entwicklungen in Bolivien. Andere bol. NROen, die sich mit wirtschaftlichen und Landfragen befassen, sind die Fundación Tierra (www.ftierra.org ); das Centro de Estudios para el Desarollo Laboral y Agrario (CEDLA; www.cedla.org ) etc. http://www.nomos-shop.de/14020 II. 10. Drogenpolitik Das United Nations Office on Drugs and Crime (UNODC) gibt jährlich eine Zusammenfassung der Entwicklungen des Drogensektors in Bolivien heraus, die auch im Internet einsehbar ist ( www.unodc.org ). Vor allem die wichtigen Zahlen über die Anbauflächen für Kokasträucher in den Jahresberichten erscheinen zuverlässig; sie beruhen nicht nur auf Erhebungen vor Ort, sondern auch auf Überwachung aus der Luft. Der Bericht über 2010 ist im Internet abrufbar unter http://www.unodc.org/documents/crop-monitoring/Bolivia/BOLIVIA-COCASURVEY-2010-ES-WEB.pdf (abgerufen 07. 11. 2011). Eine Zusammenfassung zum Thema Drogen gibt Robert Lessmann, Das neue Bolivien, Zürich, 2010, S. 182 – 197. II. 13. Außenpolitik (II): Beziehungen zu Deutschland Für eine Zusammenfassung der deutsch-bolivianischen Beziehungen bis zum Ende des Zweiten Weltkriegs auf Spanisch siehe León E. Bieber, Alemanes en Bolivia; Alemania y Bolivia 1553 – 1945, im Internet verfügbar unter http://www.lapaz.diplo.de/contentblob/2217984/Daten/1499293/Alemanesen_DD.pdf (abgerufen 04. 11. 2011). Zu weiteren relevanten Veröffentlichungen von León Bieber, der in den letzten Jahren eine vom DAAD unterstützte Geschichtsprofessur in La Paz und Santa Cruz innehatte, siehe das ebenfalls auf dieser Webseite wiedergegebene erweiterte Literaturverzeichnis. Über die Rolle deutscher Militärs in Bolivien siehe Bieber (1994), Barnadas (1998) und Brockmann (2007). Die Literatur über die deutsche EZ ist äußerst umfangreich. Für eine Zusammenfassung siehe auf der Webseite der deutschen Botschaft in La Paz http://www.lapaz.diplo.de/Vertretung/la__paz/de/05/Wirtschaftliche__Zusammenarbeit/Wirtschaftl iche__Zusammenarbeit.html (abgerufen Dez. 2011). Dort sind auch die bisher erschienenen Ausgaben des EZ-Bulletins Juntos abrufbar. Selbstverständlich haben das BMZ und alle im Text genannten Agenturen umfangreiche Webseiten. Stimmen von Teilnehmern des Programms weltwärts in Bolivien sind veröffentlicht in Max Steiner (2010) und Judith Grümmer (Hrsg.), Mosaico Boliviano. Bolivien – Reportagen, Interviews und Momentaufnahmen; Reportajes – entrevistas y lindos momentos en trabajo social, 2010. Auch die deutsche Schulen in La Paz und Santa Cruz sind mit Webseiten vertreten: www.colalelapaz.edu.bo/ (diese Webseite scheint jedoch gegenwärtig – 22. 12. 2011 – nicht funktionsfähig); www.colegioaleman-santacruz.edu.bo . Gleiches gilt für das Goethe-Institut in La Paz: www.goethe.de/lapaz Zu den bilateralen Wirtschaftszahlen (Handel, Investitionen) siehe die Veröffentlichungen zu Bolivien von German Trade and Invest (www.gtai.de ). Die Deutsch-bolivianische Industrie- und Handelskammer (www.ahkbol.com ) gibt zusammen mit der Deutsch-peruanischen IHK eine vierteljährliche spanischsprachige Zeitschrift heraus (Made in Germany); ältere Ausgaben sind auch im Internet abrufbar. http://www.nomos-shop.de/14020 Ein interessanter Vergleich der Beziehungen der USA und Deutschlands zu Bolivien unter der Regierung von Evo Morales findet sich in Jonas Wolf, Challenges to Democracy Promotion: The Case of Bolivia. The Carnegie Papers, Democracy and Rule of Law. März 2011. http://carnegieendowment.org/files/democracy_bolivia.pdf (abgerufen 21. 12. 2011). II. 14. Außenpolitik (III): regionale multilaterale Einbindungen Alle behandelten Organisationen verfügen über Webseiten, die allerdings nicht in allen Fällen gleich gründliche Auskünfte über deren Strukturen und mit ihnen in Zusammenhang stehende Ereignisse geben: ALBA-TCP www.alianzabolivariana.org ; BID www.ladb.org ; CAF www.caf.com ; CAN www.comunidadandina.org ; CARICOM www.caricom.org ; MERCOSUR www.mercosur.int; OAS www.oas.org ; UNASUR www.pptunasur.com bzw. www.uniondenacionessuramericanas.com III. Wertung und Ausblick Natürlich sind die Leistungen der bisherigen Amtszeit Morales auch von der bol. Regierung selbst und von anderen Beobachtern der politischen Entwicklungen beurteilt worden. Das Präsidentschaftsministerium veröffentlichte 2010 eine Zusammenstellung mit dem Titel „Evo 2006 – 2009: 100 logros“ (100 Errungenschaften; http://www.presidencia.gob.bo/documentos/logros100.pdf ; abgerufen 19. 12. 2011), eine eher schlaglichtartige und unsystematische Aufzählung dessen, was die bol. Regierung als die wichtigsten Erfolge ihrer ersten Amtszeit ansieht. Naturgemäß kritischer äußert sich der Journalist und Direktor der bolivianischen Ausgabe von Le Monde diplomatique, Pablo Stefanoni, unter dem Titel „Fünf Jahre mit Evo“ in Südamerika: Der eigene Kontinent, Edition Le Monde diplomatique, Nr. 9, Berlin, 2011. Von Interesse (und im Internet abrufbar) auch eine Sammlung von Artikeln (in spanischer Sprache) mit dem Titel Evaluación de la gestión del gobierno (fBDM, 2011), die sich – wenn auch nicht ausschließlich – auf die damals knapp zwei Jahre der zweiten Amtszeit der Regierung Morales konzentrieren (http://www.fbdm.org.bo/fbdm/documento/1290176707/1316023897/21316023897.pdf ; abgerufen 07. 12. 2011). Sie enthält Beiträge des ehemaligen Vizepräsidenten Victor Hugo Cárdenas; des früheren Vizeministers der Regierung Morales und interimistischen Präfekten von Cochabamba, Rafael Puente; sowie der Professoren der Politikwissenschaften Roger Cortez Hurtado und Reymi Ferreira; auch hier überwiegen die kritischen Töne. Abschließend soll noch auf eine Studie hingewiesen werden, die in erst kürzlich einer neuen Schriftenreihe der Konrad Adenauer-Stiftung erschienen ist: Franco Gamboa Rocabado, Teorías de la democracia en pugna: Una evaluación crítica del sistema político en Bolivia; im Internet unter http://www.kas.de/bolivien/es/publications/29029/ (abgerufen 07. 12. 2011). Sie bewertet die Arbeit der Regierung Morales u. a. auch im Zusammenhang mit der Entwicklung der Demokratie in Lateinamerika der letzten Jahre.