Saisonvorschau 13_14_web_def

Transcription

Saisonvorschau 13_14_web_def
Kaserne Basel
Öffentlichkeitsarbeit
Katrin Schmidlin
Tel. +41 61 666 60 27
k.schmidlin@kaserne-basel.ch
Basel, 27. August 2013
10 Seiten
KASERNE BASEL
DIE SAISON 13/14
MUSIK
Mit jährlich über 100 Musik-Acts von internationalem und nationalem Format ist die
Kaserne Basel über die Schweizer Grenzen hinaus bekannt. Nach zwei wunderschönen
Abenden mit innovativer Live-Musik am Open Air Basel steht die Kaserne Basel kurz vor
dem Start in die neue Musiksaison, die an drei aufeinanderfolgenden Abenden eröffnet
wird.
SAISONERÖFFNUNG
Bereits 2009 verzauberten Au Revoir Sim one (US / 19.9.) mit ihrem verträumten ElectroPop die Kaserne Basel. Nun stellen die drei Ladies aus Brooklyn ihre vierte Platte «Move in
Spectrums» vor. Schon seit den 70ern hat Adrian Sherwood (UK / 20.9.) die Reggae, Dub
und Dancehall Szene als Labelgründer und Produzent von London aus mitgeprägt und
beeinflusst diese noch immer. Mit einem Live Dub Set und unerbittlichen Dancehall-Beats
wird er das Publikum direkt auf die Tanzfläche treiben. Für eine elektronische Tanznacht
der besonderen Art sorgen M atanza (CL) & Round Table Knights (CH / 21.9.). Matanza
aus Santiago de Chile vermischen traditionelle südamerikanische Klänge mit den
modernen Clubsounds der Metropolen. Ausserdem wird das international erfolgreiche
Schweizer DJ-Duo Round Table Knights mit ihren Mash-ups und Remixes ein weiteres Mal
den Rossstall beehren.
BESTÄTIGTE HIGHLIGHTS DER ERSTEN SAISONH ÄLFTE
Auch wenn das Musikprogramm der ersten Saisonhälfte zum heutigen Zeitpunkt noch
nicht komplett ist, stehen einige Highlights bereits fest.
Wir starten den Oktober mit einem Besuch der französischen Band Nouvelle Vague (F /
2.10.), die seit über einem Jahrzehnt Punk- und New-Wave-Klassiker in wunderschöne PopBalladen verwandelt. Kurz darauf wird die Reithalle von den mitreissenden Klängen der
britischen Electro-Pop-Band Sim ian M obile Disco (UK / 4.10.) erfüllt. The Stepkids (US /
1
6.10.) aus Connecticut haben auf der Grundlage von 70er Soul, Funk, Punk, Jazz, Folk,
Klassik und modernen westafrikanischen Rhythmen ihren ganz eigenen Psychedelic-Soul
entwickelt. Auch experimentell-psychedelisch, aber dennoch ganz andere Popmusik
macht der charismatische Neuseeländer Connan M ockasin (NZ / 8.10.) Der Schützling
des berühmten DJ und Produzenten Erol Alkan war bereits mit Charlotte Gainsbourg und
Radiohead auf Tour.
Seun Kuti (NG / 7.10.) ist der jüngste Sohn Fela Kutis, dem Vater des Afrobeat. Bei seinen
Bühnenshows mit rund 15 MusikerInnen zeigt der Junge die Wut seines Vaters und den
Witz eines grossen Entertainers. Mitte Oktober freuen wir uns auf den Besuch von Irie
Révoltés (D / 17.10.). Die neunköpfige Truppe aus Heidelberg begeistert mit ihrer
explosiven Mischung aus Ska, Reggae, Dancehall, HipHop und Punk. Ebenfalls keine
Genregrenzen kennt die Band !!! (ausgesprochen: CHK CHK CHK) (US / 30.10.). Mit ihrer
Kombination von Progressive Rock, Indie-Pop, Disco und Funk erreichen sie die Zuschauer
bei ihren Live-Shows bis in die dunkelsten Ecken des Clubs.
Die Erfolgskurve des jungen US-Rappers M ac M iller (US / 18.10.) zeigte in den letzten zwei
Jahren steil nach oben: Bedeutende Musikplattformen erhoben ihn bereits zum Superstar
und sein grösster Hit «Donald Trump» wurde auf Youtube schon 84 Millionen Mal
angeschaut. In der Reithalle gibt er nun seinen einzigen Schweizer Gig. HipHop-Freunde
dürfen sich in der ersten Saisonhälfte auf zahlreiche weitere Highlights freuen: Auf die
Show des deutschen Senkrechtstarters W eekend (D / 1.11.) mit seinen humorvollen und
ungeschont ironischen Texten, auf das vielseitige Rap-Talent Oddisee (US / 27.11.) mit
Live-Band, das zeitlose Boom-Bap-Duo Doppelgangaz (US / 13.12.) sowie auf das
Gipfeltreffen der vier Raphistory-Städte (16.10.).
Auch die Urban Bass-Reihe geht in dieser Saison weiter: Zunächst stehen im Oktober
Other Echoes (UK) und Syncopix (D) (12.10.) an den Plattentellern und im November
zaubern die Residents von Physicalz (BS) und die Kaserne Basel den Star-DJ der Jump Up
Drum ’n’ Bass-Szene und Meister des Turntablism DJ Hype (UK) sowie M C Daddy Earl
(UK) (15.11.) aus dem Hut.
Mit Tear Down Basylon, 1st Basel Soundsystem Gathering (25.10.) hält der erste
Soundsystem-Event in Basel Einzug. Die Reithalle wird dafür speziell hergerichtet. Flo
M ega (D / 9.11.) aus Bremen trotzt der eckigen deutschen Sprache und verknüpft seine
Lyrik geschickt mit dem stilsicheren Sound seiner Backing-Band The Ruffcats. Wer ihn im
März 2012 in der Kaserne Basel erlebt hat, kann bezeugen, dass die Combo das Publikum
mit viel Charme und tanzbarem Sound um den Finger wickelt.
Charles Bradley (US / 31.10.) wird zu Recht für seine aufrichtigen Auftritte gefeiert.
Gegen alle Widrigkeiten kämpfte er sich aus der Armut heraus und wurde schliesslich vom
renommierten Label Daptone Records entdeckt. Mit seinem zweiten Album «Victim of
Love» kommt der Soul-Star nach 2011 erneut in die Kaserne Basel. Ein Arrangement aus
feinstem Vintage Soul legt das kalifornische Duo M yron & E (US / 28.11.) vor. Mit dabei ist
auch The Soul Investigators, die Hausband des erfolgreichen Timmion Record-Labels,
die im letzten Jahr gemeinsam mit Nicole Willis in der Kaserne Basel zu Gast war. Anfang
Dezember darf man sich auf SKIP&DIE (ZA/NL / 6.12.) freuen. Dieses aussergewöhnliche
südafrikanisch-niederländische
Musikprojekt
spielt
sich
vergnügt
durch
die
2
verschiedensten Musikstile, von Dub über mexikanischen Cumbia und jamaikanischen
Reggae bis hin zu elektronisch angehauchter, zugänglicher Experimentalmusik.
Auch Schweizer Musiker finden den Weg in die Kaserne Basel: Die lokalen Rockgrössen von
The Jim m y M iller Incident (BS/ 2.11) mit ihrem Album Release, M anillio (CH / 7.12.),
einer der derzeit stärksten MCs des Landes sowie das zum Quartett gewachsene
Singer/Songwriter-Projekt Patrick Bishop (CH / 8.12.)
Kurz vor Weihnachten und den beiden legendären Partys Xm as Heat (24.12.) und
Silvester Heat (31.12.) präsentiert die Britin Victoria Hesketh alias Little Boots (UK /
14.12.) ihre neue Platte «Nocturnes», die wiederum mit unwiderstehlichen Electro-PopMelodien und einem starken Songwriting überzeugt. Ausserdem sind wir bereits auf den
Auftritt der Sportfreunde Stiller (D / 22.1.) gespannt, die im noch jungen 2014 auf ihrer
Comeback-Tour auch in der Kaserne Basel Halt machen.
KOOPERATIONEN
Der Basler Pop-Preis (13.11.) wird jährlich von einer Fachjury im Auftrag des RFV Basel
an einen aktuell herausragenden, professionell arbeitenden Musiker vergeben. Erneut
geht der festliche Anlass im Rossstall über die Bühne.
The Yellow Shark (9.11.) war das letzte und vielleicht ambitionierteste Projekt des
grossen amerikanischen Musikers, Performance-Künstlers und Querdenkers Frank
Zappa. Zu seinem 20. Todestag wird das Sinfonieorchester Basel das Werk in
Kooperation mit der Kaserne Basel erneut auferstehen lassen.
Auch im nächsten Jahr ist die Kaserne Basel wieder eine der Gastgeberinnen des
traditionsreichen Basler Clubfestivals BScene (28.3. & 1.3.). Während zwei Tagen werden
rund 60 Bands auf zahlreichen Clubbühnen der Stadt für eine weitere erfolgreiche
Ausgabe sorgen.
3
THEATER / TANZ
Die Kaserne Basel präsentiert erneut ein vielseitiges Programm lokaler, nationaler und
internationaler Theater- und Tanzproduktionen. In der Saison 2013/14 wird ein besonderer
Schwerpunkt auf unterschiedliche Formen im Bereich Tanz/Performance gelegt. Erfreulich
ist die breite Vernetzung der Basler Szene mit nationalen und internationalen
Koproduktionshäusern und Festivals. Auch die Kaserne Basel ist Teil von Netzwerken und
zeigt im Rahmen von Dance-Trip (Triptic – Kulturaustausch am Oberrhein) ausgewählte
Tanzproduktionen. Ausserdem werden performative Stadtprojekte präsentiert, die eigens
für das EU-Netzwerk 2nd cities – Performing cities entstanden sind. Das Thema
Stadtinterventionen bildet einen Programmfokus der neuen Spielzeit.
SPIELZEITERÖFFNUNG
Das Theaterprogramm startet mit der sechsten Ausgabe der Treibstoff Theatertage
Basel (28.8. – 8.9). Das Produktionsfestival für junge Theaterschaffende findet alle zwei
Jahre in der Kaserne Basel, im Theater Roxy und neu auch im jungen theater basel statt.
In der Kaserne Basel werden folgende Produktionen gezeigt: In «M ein Enkel 2072» (28. –
1.9.) wagen die BaslerInnen M oïra Gilliéron, Ariane Koch und Zino W ey durch die
Imagination ihrer drei zukünftigen Enkel einen Blick in die eigene Zukunft, um
Gegenwart, Vergangenheit und zukünftige Vergangenheit miteinander zu verknüpfen.
Dokumentarische Geschichten vermischen sich mit Science-Fiction-Szenerien und
absurder Weltall-Poetik. «Conan der Zerstörer» (28. – 31.8.) vom Giessener Kollektiv
SKART ist eine Auseinandersetzung mit Desorientierung, Kapitalismus und Aufbegehren.
Die Hauptfigur Conan flirtet mit der Ideologie des Faschismus und verspricht sich damit
ein Leben ohne Angst, Widerspruch und Sinnentzug. Für «Opa übt» (5. – 8.9.) nimmt sich
das Theaterkollektiv FUX mit seinen spezifischen Mitteln das Genre der Oper vor. Dem
grossen Opernapparat mit mehreren hundert Beteiligten stellen sie ihre dreiköpfige
Gruppe gegenüber und das prunkvolle Opernhaus weicht der Reithalle der Kaserne Basel.
Auf der Suche nach einer alternativen Opernästhetik muss FUX üben: an den
Instrumenten, an ihren Stimmen und Körpern, an der Präsenz und am neuen grossen
Ganzen.
Im Rahmen von Treibstoff werden ausserdem im Theater Roxy Birsfelden die Produktionen
«Du kannst m ich ruhig Frau Hitler nennen» (How to m ake friends), «Rede an
die M enschheit» (yuri500) und «Box Solution» (koikate) und im jungen theater
basel «Fort Yum a» (Anna Fries, M arkus Schäfer) zu sehen sein.
Weitere Informationen: www.treibstoffbasel.ch
Im Tanz startet die Kaserne Basel mit einer Premiere: Für «The Stages of Staging» (14. –
22.9.) arbeitet die in Basel und Zürich produzierende Choreografin Alexandra
Bachzetsis mit einem Ensemble von zehn internationalen TänzerInnen (Liz Santoro,
Kennis Hawkins, Kiriakos Hadjiioannou, u.a.) zusammen, die unterschiedliche
Ausbildungen und künstlerische Laufbahnen absolviert haben. In der monochromen
Szenerie eines Fitnessstudios mit blauen Turnmatten und Bällen, das gleichzeitig das
Setting für ein Videoprojekt darstellt, proben zehn PerformerInnen an einer Serie von
4
Liebesszenen. Sie erforschen ihre individuellen und kollektiven Sehnsüchte und wechseln
ständig zwischen den Videoaufnahmen und ihrem «realen» Leben. Die kulturellen
Einflüsse der Bewegungen reichen von Fassbinder-Filmen über Fotos von Jeff Wall bis hin
zu zeitgenössischen Musikvideos von Spike Jonze und Michel Gondry.
Nach den erfolgreichen Vorstellungen von «Radio Muezzin» (2010) ist Rimini Protokoll
endlich wieder in der Kaserne Basel zu Gast. In «Rem ote Basel» (18. – 28.9.) von Stefan
Kaegi (Rim ini Protokoll) begibt sich eine Zuschauergruppe mit Funkkopfhörern in die
reale Stadt. Mit einer künstlichen Stimme und Filmmusik wird sie durch Strassen, in
Parkgargen, Kirchen und Hinterhöfe geführt. Die Produktion kommt frisch vom Festival
d’Avignon und dem Zürcher Theater Spektakel nach Basel.
Im Anschluss präsentiert die Kaserne Basel den dreitägigen Schwerpunkt Perform ance
heute! (26. – 28.9.). Dieser beinhaltet einen internationalen Gastspiel-Doppelabend, das
zehnjährige Jubiläum des Performancefestivals ACT_ON sowie den Perform ancepreis
Schweiz:
Der renommierte französische Tänzer und Choreograf Xavier Le Roy hat sich intensiv mit
Strawinskys grossem Klassiker «Le Sacre du Printem ps» (26.9.) beschäftigt, dessen 100.
Aufführungsjubiläum in diesem Jahr umfassend gefeiert wird. Zur Musik von Strawinsky
entwickelte Le Roy eine eigene spektakuläre Choreografie der Gesten des Chefdirigenten
der Berliner Philharmoniker Simon Rattle. Im zweiten Teil des Doppelabends unternimmt
Ivo Dim chev mit «I-ON» (26.9.) eine performative Erkundung von Skulpturen des
österreichischen Künstlers Franz West. Der Ausnahme-Performer entwickelt Szenen, die
sich durch eine hohe Intensität und ein faszinierendes Gleichgewicht zwischen
Abstraktion, Komik und trashigen Elementen auszeichnen.
Seit
2003
findet
ACT
–
Perform ance
Plattform
der
Schweizerischen
Kunsthochschulen jährlich in verschiedenen Schweizer Städten statt. Anlässlich des
10jährigen Jubiläums zeigen acht junge KünsterInnen im Rahmen von ACT_ON (27.9.)
aktuelle Performance Positionen.
Der national ausgeschriebene Wettbewerb Perform ancepreis Schweiz (28.9.) ist eine
Initiative der Kantone Basel-Stadt, Aargau sowie der Stadt Genf zur Förderung und
Vermittlung der Schweizer Performancekunst. Die öffentliche Wettbewerbsveranstaltung
wird in diesem Jahr von der Abteilung Kultur Basel-Stadt/Kunstkredit in Zusammenarbeit
mit der Kaserne Basel veranstaltet. Ausgewählt wurden Performances von Christophe
Jaquet / Jérém ie / Guillaum e Conne (Lausanne), Nino Baum gartner (Zürich), Gilles
Furtwängler / Anne Rochat (Lausanne), Silvia Isenschm id (Luzern), Leo Hofm ann /
Nicolas Berset / Oliver Stein / Peter Färber (Bern), Ram ona Altschul / M artinaSofie W ildberger / Jeanne M acheret (Genf) und Florence Jung (Biel).
BASLER KOPRODUKTIONEN
Mit «Chris Crocker» und «M & The Acid Monks» haben Fabian Chiquet und seine Band
The bianca Story in der Kaserne Basel zwei sehr erfolgreichen Produktionen realisiert. In
«Parade!» (9. – 14.10.) widmet sich der Basler Künstler und Musiker Chiquet dem 1917
uraufgeführten Stoff von Jean Cocteau, Eric Satie und Pablo Picasso, der mit der
Verbindung von Ballet Russe, Kubismus, Dada und neoklassizistischer Musik für Tumult im
5
Premierenpublikum sorgte. In Chiquets zeitgenössischer Umsetzung soll der Status von
Castingshows als Kuriositätenkabinett unseres Zeitalters überprüft und dem Jahrmarkt des
frühen 20. Jahrhunderts gegenübergestellt werden.
Auf Anregung des Festivals Culturescapes besuchten Beatrice Fleischlin und Antje
Schupp den Kosovo und die Stadt Prishtina. In «LOVE. STATE. KOSOVO» (18. – 25.10.)
haben sie ihre Eindrücke gemeinsam mit dem kosovarischen Performer Astrit Ism aili
und dem Tänzer Labinot Rexhepi künstlerisch verarbeitet.
Vom Basler Regisseur Boris Nikitin sind in dieser Spielzeit gleich zwei Produktionen zu
sehen. In dem Stück «Sei nicht du selbst» (12. – 15.12.) eine Koproduktion mit dem
Steirischen Herbst Graz, widmet er sich einem spezifischen Bereich der Selbstdarstellung:
der
Manipulation
von
Menschen
durch
Selbsthilfegruppen,
Wahlkampfreden,
Erweckungsgemeinschaften und Glaubensgruppen. Ausserdem ist im März eine Basler
Version von «How to win friends & influence people» des Theaters Freiburg geplant.
Das Stück soll in Kooperation mit einer Basler Kirche als inszenierte Messe aufgeführt
werden.
Im Sommer 2012 fiel der letzte Vorhang der Bayreuther Inszenierung «Tristan und Isolde»
von Christoph Marthaler. In einer abenteuerlichen Aktion rettete die langjährige
Regieassistentin Anna Sophie M ahler Einzelteile von Anna Viebrocks Bühnenbild vor
der Verschrottung. Aus ihren traumhaft-traumatischen Erlebnissen auf dem grünen Hügel
hat Mahlers Theaterkollektiv CapriConnection einen Abend mit dem Titel «Tristan
oder Isolde» (13. – 15.2.) entwickelt. In der Koproduktion von Zürcher Festwochen und
Kaserne Basel wird das prosaische Leben in einer von Nostalgie geprägten Postmoderne
mit dem alten Mythos vom Liebestod konfrontiert.
«Kuhle W am pe oder W em gehört die W elt» (geplant im April) ist ein Tanzstück
nach dem gleichnamigen Film von Slatan Dudow, Bertolt Brecht, Hanns Eisler und Ernst
Busch aus dem Jahr 1932. Vor dem Hintergrund der immer wiederkehrenden Krisen und in
Anlehnung an Brechts politische Ästhetik thematisiert der in Basel wohnhafte griechische
Tänzer
und
Choreograf
Kiriakos
Hadjiioannou
Möglichkeiten
der
kollektiven
Zusammenarbeit und Solidarität.
The bianca Story um Elia Rediger und Fabian Chiquet sowie Victor M oser und
Daniel Pfluger planen nach dem erfolgreichen Gastspiel von «M & The Acid Monks» an
der Deutschen Oper nun eine Koproduktion mit der Deutschen Oper, der Kaserne Basel,
dem Theater Bern und der Gessnerallee Zürich. Mit «Gilgam esch M ust Die!» (23. – 25.4.)
widmet sich die Gruppe einem Stoff, den sie mit Pathos und dem Wunsch nach ewiger
Jugend mit ihren ganz eigenen Mitteln popkulturell aufladen.
«Ùzivo Frau Stirnim aa!», (22. – 24.5.) die musiktheatrale Farce quer durch die
«balkanisierte Schweiz» von Lorenz Nufer wird nach dem grossen Erfolg in dieser
Spielzeit wiederaufgenommen.
SCHW EIZER UND INTERN ATIONALE GASTSPIELE/KOPRODUKTION EN
«Legends & Rum ours» (3. & 4.10.) bringt drei sehr verschiedene KünstlerInnen
zusammen: Phil Hayes aus Zürich, M aria Jerez aus Madrid und Thom as Kasebacher
aus Wien. In einem ausgeklügelten Spiel fragen sie sich, was einen Moment zur Legende
werden lässt.
6
Als Tanztage Spezial 2013 zeigt die Kaserne Basel das Tanzstück «Enfant» (3. – 5.12.),
dessen Premiere 2011 beim Festival d’Avignon gefeiert wurde. Der international gefragte
Choreograf Boris Charm atz thematisiert mit drei Maschinen, neun TänzerInnen und
einer Gruppe von Kindern das Erwachen der Kindheit aus der Abhängigkeit der
Erwachsenenwelt. Fast unmerklich übernehmen die Kinder die Macht – die Macht über
sich selbst, über die Erwachsenen, die sie in Bewegung versetzen, und über die Zuschauer,
die dazu eingeladen sind, wieder zu Kindern zu werden.
In «Sm all explosions with glass and repeat echo» (18. & 19.1.) untersucht Nicole
Seiler die Relation zwischen Bewegung und Sound und erzeugt spektakuläre Klang- und
Bildlandschaften. Die Lausanner Choreografin war zuletzt im Mai beim Tanzfest mit
«Living-room dancers» in der Kaserne Basel zu Gast.
Thom Luz ist in Basel zu einer festen Regiegrösse geworden. «W hen I Die» (30.1. – 1.2.)
beschäftigt sich mit der Frage, was passieren würde, wenn verstorbene Komponisten
gegenseitig ihre Werke interpretieren und Genregrenzen über Jahrhunderte hinweg
überbrückt werden. Diese Utopie ermöglichte das 2001 verstorbene Medium Rosemary
Brown, die nicht nur eine Neukomposition von Franz Liszt eingespielt, sondern auch mit
Grössen wie Brahms, Bach, Chopin oder Beethoven in Kontakt gestanden haben soll.
Endlich gibt es auch ein Wiedersehen mit Zim m erm ann & de Perrot: In ihrer
originären Art nehmen Sie einen weiteren Anlauf, das Unerklärliche zu erklären.
Zusammen mit fünf herausragenden ZirkusartistInnen, PerformerInnen und TänzerInnen
gelangen die international gefeierten «Meister in der Kunst des Unmöglichen» (NZZ) auch
in ihrem neuen Stück « Hans was Heiri» (6. – 8.2.) dorthin, wo man sie nicht erwartet: die
Welt steht Kopf und dreht sich mit uns grandios ins Schwerelose.
Mit «Departure :: Bahnhof SBB» (19. – 23.2.) widmet sich der Regisseur Bernhard
M ikeska dem preisgekrönten Science-Fiction Klassiker «La Jetée» von Chris Marker. Ein
Zuschauer und eine Zuschauerin begegnen sich im Gebäude des Bahnhofs SBB: per
Kopfhörer werden sie an hektischen Reisenden, Billet- und SurpriseverkäuferInnen
vorbeigeleitet. Der Bahnhof selbst wird zur Kulisse eines Films im Kopf des Zuschauers.
In ihrem neuen Projekt «Das ideale Theater» (9. & 10.4.) sind Schauplatz
International und das experimentelle Architektenkollektiv Raum labor Berlin die
idealen Künstler, die das ideale Theater bauen, um später darin ideale Stücke zu spielen.
Ausgangspunkt für die Arbeit, war der Stummfilm «One Week» von Buster Keaton und die
ideale Stadt Sabbioneta, die erste autonome Stadtgründung der Renaissance.
Der Fribourger Performer M artin Schick, in der letzten Spielzeit mit «Not My Piece –
Postcapitalism for Beginners» zu den Zeitgenössischen Schweizer Tanztagen eingeladen,
beschäftigt sich in «Holiday on Stage» (27. & 29.3.) mit den Machtmechanismen in
unserer westlichen Gesellschaft. Eine kontroverse Diskussion über künftige Politik,
menschliche Ökonomie und Cyber-Feudalismus.
Nach der Produktion «Testament», in der die Performerinnen von She She Pop ihre
eigenen Väter für eine neue «King Lear»-Bearbeitung auf die Bühne geholt haben,
beschäftigt sich das Frauenkollektiv in «Frühlingsopfer» (26. – 28.6.) nun mit den
Müttern und der Frage nach dem weiblichen Opfer in der Familie und in der Gesellschaft.
Im Zentrum steht dabei Strawinskys Komposition «Le Sacre du Printemps», die den Ablauf
der
Auseinandersetzung
strukturiert.
Zuletzt
war
die
erfolgreiche
Frauen7
Performancegruppe mit ihrem Stück «Schubladen» bei den Basler Dokumentartagen 13 zu
sehen.
KOOPERATIONEN & FESTIVALS
Das Festival Culturescapes Balkan (ab 19.10.) möchte dem Balkan auf der Karte und
dem Balkan in unseren Köpfen auf den Grund gehen. Die Gesellschaften in dieser Region
befinden sich knapp 20 Jahre nach dem Zusammenbruch Jugoslawiens und den Kriegen in
Slowenien, Kroatien, Bosnien und Herzegowina und Kosovo noch immer im Umbruch.
KünstlerInnen sprechen zu lassen und ihre Arbeiten in den Kontext der globalen
Kulturentwicklung zu stellen, ist Ziel der diesjährigen Ausgabe. In der Kaserne Basel wird
neben vier internationalen Gastspielen ein Them entag (17.11.) mit dem Schwerpunkt
Erinnerung stattfinden.
Igor Strawinskys 16minütiges Oktett ist alles andere als ein Stück, das dem Tanz einen
soliden Boden bereitet. Doch die in Ljubljana ansässige En-Knap Group um den
Choreografen Iztok Kovač zerlegen das aussergewöhnliche musikalische Werk in seine
Einzelteile, um es dann auf wunderbare Weise wieder zusammenzufügen. Starke visuelle
Aspekte, ein hervorragendes Musikensemble um die Dirigentin Živa Ploj Peršuh und
fünf
TänzerInnen
atmosphärischen
der
und
En-Knap
Group
innovativen
machen
Tanzabend,
«Ottetto»
der
unter
(14.11.)
anderem
zu
auch
einem
zum
renommierten Festival Tanz im August 2013 eingeladen wurde.
Der bosnische Regisseur Oliver Frljić wurde von seinen Eltern im Alter von 16 Jahren im
jugoslawischen
Bürgerkrieg
zurückgelassen.
Vier
Darsteller
spielen
seine
Familiengeschichte in intimer Atmosphäre nach und streiten dabei über ihre so ganz
unterschiedlichen Erinnerungen – und darüber, was noch immer nicht gesagt werden
darf. «M rzim istinu! / Ich hasse die W ahrheit!» (16. & 17.11.) ist ein explosives Stück,
das die Traumata aller Staaten Ex-Jugoslawiens anspricht.
Die Theatermacher M aja Pelević und M ilan M arković aus Belgrad sind neun
serbischen Parteien verschiedenster politischer Lager beigetreten und präsentierten ihren
Genossen einen Text mit einer Marketing-Strategie, der überall sehr gut aufgenommen
wurde. Dass es sich dabei um Passagen aus der Schrift «Erkenntnis und Propaganda» von
Joseph Goebbels handelte, ist keinem aufgefallen. Die Uraufführung der szenischen Lesung
«They live (in a search of text zero)» (20.11.) im grossen Belgrader Yugoslav drama
theatre wurde kurzfristig abgesagt und konnte erst Wochen später an einer kleineren
Spielstätte gezeigt werden.
Hypermnesie, das Gedächtnisphänomen, bei dem sich Personen zu einem späteren
Zeitpunkt an mehr erinnern als zu einem früheren, ist der titelgebende Zustand einer
ganzen Generation in Ex-Jugoslawien. Acht SchauspielerInnen aus Serbien, Bosnien und
Herzegowina und dem Kosovo haben für «Hiperm nezija / Hyperm nesie» (23. & 24.11.)
ihre Kindheitserinnerungen zusammengetragen. Die junge Autorin und Regisseurin
Selm a Sphahić aus Sarajewo hat daraus ein Theaterereignis montiert, das virtuos mit
Theatersprachen und -mitteln spielt.
8
Tanzfaktor interregio (27.11.) ist ein facettenreicher Kurzstückeabend mit jungen wie
auch etablierten Schweizer Tanzschaffenden. Der choreografische Abend tourt durch die
gesamte
Schweiz
und
zeigt
Arbeiten
von
Félix
Dum éril/M isato
Inoue,
Haselbeck/Schlegel, Evangelos Poulinas, Joshua M onten sowie Jozsef Trefeli
und Gabor Varga.
Sowohl in den Spielplänen des Theater Freiburg als auch der Kaserne Basel und der
Strassburger Theater Le Maillon/Pôle Sud haben die Performing Arts und der
zeitgenössische Tanz einen hohen Stellenwert. Das neu gegründete Tanz-Netzwerk
Dance-Trip (im Rahmen von Triptic – Kulturaustausch am Oberrhein) verknüpft
dieses Interesse der Partner mit dem Austausch von Produktionen. Die Basler
Koproduktion mit Alexandra Bachzetsis «The Stages of Staging» (14. – 22.9., s.
Spielzeiteröffnung) geht bereits im Herbst auf Reisen ins Dreiland. Die Kaserne Basel lädt
die beiden Koproduktionen aus Freiburg und Strassburg im Januar ein. In der Freiburger
Arbeit «ghost exercise: one two Sarah» der israelischen Choreografin Yasm een
Godder (9. & 10.1.) beschäftigen sich die Tänzerinnen Monica Gillette und Amit Hadari mit
Geistern und dem fiktiven Charakter «Sarah». Godder ist mittlerweile zu einer der
wichtigsten Choreografinnen der europäischen Tanzszene avanciert und hat jüngst auch
für die Batsheva Dance Company choreografiert. Die Strassburger Koproduktion «The
Pyre» (24. & 25.1.) von Gisèle Vienne feierte im Centre Pompidou Premiere. Gisèle
Vienne, Puppenkünstlerin, Bildende Künstlerin und Choreografin, hat sich in den letzten
Jahren international mit ihren eigenwilligen und irritierenden Bildklangwelten einen
Namen gemacht. Auch in dieser neuen visuell und musikalisch beeindruckenden Arbeit
liefert der amerikanische Autor Dennis Cooper den Text für eine unheimliche Begegnung
zwischen einer Tänzerin und einem Kind.
Im Rahmen des Tanzfestivals Steps präsentiert die israelische Choreografin Sharon Eyal
mit ihrer eigenen Compagnie L¬E¬V (hebräisch für «Herz») ein neues abendfüllendes
Stück mit dem programmatischen Titel «House» (28.4.). Ausserdem lässt der renommierte
belgische Choreograf Sidi Larbi Cherkaoui in «M ¡longa» (8.5.) den traditionellen
Tango auf zeitgenössische Interpreten treffen, indem er fünf argentinische Tangopaare
mit einem Tanzpaar seiner belgischen Compagnie zusammenbringt.
Seit zwei Jahren ist die Kaserne Basel Teil des EU Netzwerks Perform ing Cities. Neben
Basel gehören die Städte Dresden, Mülheim an der Ruhr, Poitiers, Utrecht, Strassburg und
Nowa Huta/Krakau dazu. Die Kaserne Basel plant zum Abschluss des Netzwerkprojektes die
Präsentation der drei entstandenen Produktionen für den Stadtraum mit einem
begleitenden Schwerpunkt zu urbanen Stadtinterventionen. Gezeigt werden «Lest we
see where we are» von Ant Ham pton, «W alking the City» von Ligna sowie «Ceci
n’est pas un...» von Dries Verhoeven (6. – 15.6.).
Die Kaserne Basel kooperiert auch in dieser Spielzeit mit dem Tanzfest (3. & 4.5.) und wird
in diesem Rahmen erneut eine Tanzproduktion präsentieren.
9
KULTURELLE BILDUNG
Mit dem transkulturellen Theaterprojekt frem d?! unter der Leitung von Anina Jendreyko
ist eine erneute Kooperation geplant. Auch m iniM IR, das Tanzprojekt mit 60
PrimarschülerInnen unter der Leitung von Béatrice Goetz, wird wieder in der Reithalle
stattfinden.
Im Bereich der kulturellen Bildung sind auch in dieser Spielzeit verschiedene W orkshops
(u.a. als Begleitung zu den Produktionen von Alexandra Bachzetsis, Boris Charmatz und
Gisèle Vienne) für Schulklassen oder junge Theater- und Tanzschaffende in Vorbereitung.
Mit dem neu lancierten Projekt: Kaserne! bieten wir interessierten Schulklassen an, den
Kulturbetrieb während einem ganzen Schuljahr zu begleiten: Wir ermöglichen
Künstlergespräche, Workshops, Proben- und Vorstellungsbesuche und natürlich den
«Blick hinter die Kulissen». Ausserdem wird der beliebte Theaterclub Die Voyeure, das
Vermittlungsprojekt für ein junges, kritisches Publikum, in der kommenden Spielzeit
fortgesetzt.
Unter dem Titel «Highlights der Kaserne Basel» wird die Kaserne Basel im
Wintersemester erstmals einen Kurs an der Volkshochschule
anbieten. Die
TeilnehmerInnen erhalten unter der Leitung des Journalisten und Lehrbeauftragten der
ZHdK Ingo Starz einen Querschnitt durch das Theater- und Tanzprogramm.
NEUHEITEN
Als Neuerung bietet die Kaserne Basel für die kommende Spielzeit zwei Abo-Angebote für
Thater/Performance und Tanz/Performance an: Für CHF 300.– können während der
gesamten Saison jeweils neun ausgesuchte Veranstaltungen in den Bereichen
Theater/Performance oder Tanz/Performance besucht werden.
Für unser junges Publikum bis 27 Jahre bieten wir mit der Clubkarte FSK für CHF 30.– neu
bei allen Veranstaltungen attraktive Eintritte für nur CHF 12.– an.
Ausserdem wird die Website der Kaserne Basel ab September neu auch in Englisch
abrufbar sein.
Bildmaterial und Künstler-Dossiers stellen wir Ihnen zur Verfügung: www.kaserne-basel.ch/medien
Vorverkauf
Betriebsbüro Kaserne Basel, T: +41 61 66 66 000
Starticket: T 0900 325 325 (CHF 1.19 / Min.) / www.starticket.ch
Reguläre Tickets Tanz / Theater: CHF 35.– / 20.– (Schülerinnen, Lehrlinge, Legi, AHV / IV)
6er-Ticket Tanz / Theater für nur CHF 120.– / 90.–
Gruppenrabatte auf Anfrage
Adresse
Kaserne Basel, Klybeckstr. 1b, 4005 Basel / www.kaserne-basel.ch
T: +41 61 66 66 000, F: +41 61 66 66 011, buero@kaserne-basel.ch
Anfahrt
Tram Nr. 8 Ab Bahnhof SBB bis «Kaserne» (Richtung Kleinhüningen)
10