Basel rollt den Teppich aus für die Weltstars

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Basel rollt den Teppich aus für die Weltstars
Basel, 10. Februar 2016
Basel rollt den Teppich aus für die Weltstars
Der Austragungstermin knapp fünf Monate vor den Olympischen Sommerspielen
beschert dem Badminton Swiss Open von Mitte März eine klar höhere Resonanz.
Die Felder in Basel sind dicht und vor allem prominent besetzt. Zur Attraktion
gehört das Wiedersehen mit der Weltnummer 2 und Publikumsliebling Lee Chong
Wei aus Malaysia.
Ihm haftet der Ruf und folglich der Makel
der «ewigen Nummer 2» an. Lee Chong
Wei gewann zuletzt zweimal Olympiasilber,
dreimal sogar blieb ihm im Endspiel von
Weltmeisterschaften der durchschlagende
Erfolg und somit der Titel verwehrt. Bis auf
eine Ausnahme war er stets vom
chinesischen Überflieger Lin Dan
bezwungen worden. Die erbitterten Duelle
zwischen den beiden sind ein Hochgenuss
für alle Badmintonliebhaber.
Nach einer Zäsur in seiner Karriere schrieb
sich Lee Chong Wei für die 26. Ausgabe
des Badminton Swiss Open vom 15. bis 20. März in der Basler St. Jakobshalle ein. Seine
Zusage entlockt OK-Präsident Christian Wackernagel ein begeistertes «Wow». Vorsichtig
geworden durch die alljährlich kurzfristigen Rückzüge schränkt er ein: «Wenn wir Lee
tatsächlich begrüssen dürfen, wäre dies der Knüller und ein Segen für das Turnier.»
Wackernagel beschreibt den 33-jährigen Malaysier als ausgesprochenen Sympathieträger
und als fairen Sportsmann mit Vorbildfunktion. «Seine Präsenz sieben Jahre nach der
letzten Teilnahme hier am Rheinknie würde eine spürbare Begeisterung auslösen und den
Ticketverkauf ankurbeln», glaubt der Verantwortliche.
Zwei Majestäten – späterer Aufruhr wegen Dopings
Allzu gut ist dem Publikum nämlich Lees letzter Auftritt anno 2009 in Erinnerung. Dank
einem 2-Satz-Sieg nahm er erfolgreich und gleich doppelt Revanche an Lin Dan – für die
Finalniederlage von Basel im Vorjahr sowie für den verlorenen Fight um Olympiagold in
Peking. Die zusätzliche Genugtuung: Dieser Coup hievte ihn wieder auf den WeltranglistenThron. Und eine weitere Belohnung: Aus dem Palast im 10‘000 Kilometer entfernten
Malaysia schaute live der König zu und spendete vor dem TV warmen Applaus.
Nach dieser langen Zeit ist Lee noch immer die Nummer 2 im Ranking, obschon er
kurzfristig auf Position 180 abgestürzt ist. Dieser Rückschlag ist einer Nachlässigkeit
geschuldet, die ihn zudem zum «Dopingsünder» abgestempelt hat. So konnten Lee mittels
B-Probe verbotene entzündungshemmende Mittel nachgewiesen werden. Der Athlet
beteuerte seine Unschuld. Sein Problem: Die Substanz ist nicht leistungsfördernd, deren
Einnahme während der Verletzungspause wäre beim Weltverband aber zwingend
meldepflichtig gewesen. Die Anti-Doping-Kommission plädierte auf fahrlässig, unterstellte
dem Angeschuldigten aber keine Intention. Lee musste rückwirkend eine achtmonatige
Sperre absitzen und die WM-Silbermedaille von 2014 in Kopenhagen zurückgeben.
Dieser Zwischenfall konnte seiner Popularität nichts abbekommen, glaubt Wackernagel.
«Vielmehr wird er als tragischer Held wahrgenommen.»
Positionen für Rio beziehen – das gilt auch für Sabrina Jaquet
Lee plant nun erneut mit dem Swiss Open, weil es ihm eine optimale Vorbereitung für die
Sommerspiele im August in Rio ermöglicht. Denn im Herbst seiner Laufbahn möchte der
Asiate seine vermutlich letzte Chance nutzen, um bisher Verpasstes nachzuholen. Basel
dient als aussagekräftige Standortbestimmung, weil im Olympiajahr die Weltelite nahezu
lückenlos versammelt sein wird. Wie das Männer- kündigt sich auch das Frauentableau mit
vier gemeldeten Vertreterinnen aus den Top 10 hochkarätig an.
Badmintonspieler aus 39 Nationen haben ihr Kommen angekündigt. Die Chinesen stellen
eine der grössten Fraktionen. «Dieses Jahr dürfte die Vielfalt an Ländern noch einmal
zahlreicher sein, weil viele Jagd auf Olympiapunkte machen müssen beziehungsweise
wollen», sagt Turnierdirektor Charles A. Keller.
Mit dem Heimpublikum im Rücken möchte ebenso das nationale Aushändeschild Sabrina
Jaquet (Weltnummer 51) Kurs nehmen auf Olympia.
Æ Link zum 11. Medienturnier: http://www.badminton.ch/site/index.cfm?id_art=124960&vsprache=DE
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Steckbrief zu Lee Chong Wei:
•
Malaysia
•
21. Oktober 1982
•
Seit 2000 auf der Profitour
•
Rechtshänder
•
61 Titel
•
Höchste Klassierung:
Weltnummer 1 (erstmals 29. Juni 2006; bisher letztmals 18. Dezember 2014)
Total 298 Wochen als Nummer 1
•
Aktuelle Klassierung:
Weltnummer 2
•
Olympische Spiele:
Einzel, 2008 (Peking), 2012 (London) je Silber
•
Weltmeisterschaften:
Einzel, 2011 (London), 2013 (Guangzhou), 2015 (Jakarta) je Silber – 2005 (Anaheim) Bronze
•
BSO-Siege:
2009 (im Final vs. Lin Dan 21:16, 21:16)
2006
•
BSO-Teilnahmen:
2006, 2008 (2. Rang), 2009
Deborah Bucher
Badminton Swiss Open
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