Pneumonieprophylaxe - Altenpflege Online
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Pneumonieprophylaxe - Altenpflege Online
Prophylaxen P 01 Pflegestandard Name der Einrichtung Pneumonieprophylaxe Definition: Pneumonie ist eine Lungenerkrankung, bei der Alveolen mit einem entzündlichen Infiltrat gefüllt bzw. die Alveolarwände mit Entzündungszellen behaftet sind. Ziel der Prophylaxe: Optimale Belüftung und Befeuchtung der Atemwege. Gefährdeter Personenkreis: Immobile Bewohner, z.B. bei Bettlägerigkeit, mit Gipsen und Verbänden im Thoraxbereich Bewohner mit Schonatmung (z. B. bei Rippenfrakturen), Bewohner mit Schmerzen im Thorax und/oder Abdomen (z. B. Frischoperierte) Bewohner mit Atemstörungen Bewohner mit Herzerkrankungen Bewohner mit Erkrankungen der Atemwege Raucher Bewohner mit Adipositas Bewohner mit Intubation/ Beatmung Bewohner mit Aspirationsgefahr: hemiplegische Bewohner, Bewohner mit Schluckstörungen, sedierte Bewohner, Bewohner mit Ernährungssonden Bewohner mit Abwehrschwäche Ursachen: ungenügende Durchlüftung und Befeuchtung der Lunge Sekretstau in der Lunge Aspiration gestörter Gasaustausch Kontamination durch Krankenhauskeime Kontrolle auf/ nach Aktualität http://www.ModerneAltenpflege.de Datum der Ersterstellung: 07.2004 - P 01/ Seite 1 von 6 - Pflegestandard Prophylaxen P 01 Name der Einrichtung Pneumonieprophylaxe Probleme: Ziele: Maßnahmen: a) Ungenügende Belüftung und ausreichende ungenügender Gasaustausch auf Grund Belüftung, von: ausreichender Flacher Atmung, Schmerzen, Druck auf Gasaustausch Alveolen 1. Richtige Atemtechnik unterstützen 2. Schmerzbehandlung nach ärztlicher Anordnung 3. Frischluftzufuhr 4. Atemerleichternde Lagerung 5. Atemgymnastik 6. Rhythmische Einreibung 7. Atemzentrum anregen, z.B. Totraumvergrößerung b) Aspiration: Bei Ernährungs- und Magensonde Schluckstörungen Keine Aspiration 1. Keine Flachlagerung bei liegender Magensonde 2. Schlucktraining c) Ausgetrocknete Schleimhäute Intakte Schleimhaut 1. Frischluftzufuhr 2. ausreichende Flüssigkeitszufuhr nach Grunderkrankung 3. Inhalationen nach Anordnung des Arztes d) Sekretansammlung: Liegende Keine Bewohner, Bewohner, die nicht abhusten Sekretansammlung können, zäher Schleim 1. 2. 3. 4. 5. 6. 7. 8. Zum Abhusten auffordern Hilfestellung beim Abhusten Vibrieren/nicht abklopfen Inhalation nach ärztlicher Anordnung Rauchverbot oder Einschränkung sekretabflussfördernde Lagerung absaugen Einreibung nach ärztlicher Anordnung zu a 1) Richtige Atemtechnik unterstützen: Bewohner vermitteln: Einatmen durch die Nase, Ausatmen durch den Mund Körperhaltung ermöglichen, die freie Atmung zulässt (vor allem bei Oberkörperhochlagerung darauf achten) Zur Bauchatmung auffordern (Vorsicht bei Bewohnern, die das nicht gewohnt sind ... kann Schwindelgefühl verursachen) zu a 4) Atemerleichternde Lagerung: Grundsätzlich gilt: Je flacher die Lagerung, um so günstiger. Häufiger an Bettschrägstellung denken! Kontrolle auf/ nach Aktualität http://www.ModerneAltenpflege.de Datum der Ersterstellung: 07.2004 - P 01/ Seite 2 von 6 - Pflegestandard Prophylaxen Name der Einrichtung P 01 Pneumonieprophylaxe Folgende Lagerungen sind durchaus auch für asthmatische Bewohner geeignet: A-Lagerung: 2 Kissen halbieren („Schiffchen“) und als umgekehrtes V in das Bett legen. Die Spitze des Kissens zwischen die Schulterblätter des Patienten legen, so dass die Schultern des Patienten zurückfallen. Die Atmung wird leichter, der Brustkorb dehnt sich, der Kopf wird mit einem zusätzlichen Kissen gelagert. o Das Kopfteil kann - wenn nötig - bis 30 hochgestellt werden. V - Lagerung: 2 Kissen werden wieder halbiert und als V in das Bett gelegt. Hier ist die Spitze im Lendenwirbelbereich. Durch die Unterstützung des Hohlkreuzes kommt es zur Erweiterung des Bauchraumes und dadurch zur verbesserten Belüftung der unteren Lungensegmente. Ein weiteres Kissen wird unter den Kopf gelegt. Das Kopfteil kann - wenn nötig - bis 30o hochgestellt werden. T- Lagerung: Halbes Kissen wird unter die Wirbelsäule gelegt. Kopf wird auf einem zweiten Kissen gelagert. Leichte Überstreckung der Wirbelsäule; hierdurch erfolgt eine Erweiterung des Brust- und Bauchraumes. zu a 5) Atemgymnastik: 1. Hände „weg - atmen“ lassen (Hände auflegen auf Bauch oder Brust oder Flanken) 2. Atemübungen im Bett: a) Arme über Brustkorb verschränken ausatmen einatmen b) Arme ausbreiten Beine anziehen - - ausatmen Beine ausstrecken - - einatmen zu a 6) Atemstimulierende Massage: Ziel: Die Atmung des Bewohners ist ruhig und tief. Lagerung des Bewohners sitzend: Entweder auf der Bettkante sitzend mit herunterhängenden Beinen, Arme können auf Nachtkästchen gestützt werden oder rittlings auf einem Stuhl mit den Armen über die Stuhllehne, um mit dem runden Rücken sitzen zu können. Pflegepersonal: o Finger sind geschlossen und warm (wichtig) o Körperlotion in der Hand erwärmen und auf dem ganzen Rücken verteilen o keine Einreibung mit einem Medikament (Salbe) o Hände nie gleichzeitig vom Rücken wegnehmen o keine Handschuhe anziehen o selbst in einer ruhigen Situation sein o nicht sprechen (auch Patient nicht) o Massage mit beiden Händen außen oben beginnen - einatmen - (eigene Einatmungsphase) o zur Wirbelsäule „fahren“ - ausatmen o wieder Außenseite (kreisende Bewegungen) o Außenseite – einatmen Kontrolle auf/ nach Aktualität http://www.ModerneAltenpflege.de Datum der Ersterstellung: 07.2004 - P 01/ Seite 3 von 6 - Pflegestandard Prophylaxen Name der Einrichtung P 01 o o o Pneumonieprophylaxe Wirbelsäule – einatmen zum Schluss: Rücken ganz abstreichen möglichst 2x täglich durchführen zu a 7) Wickel und Auflagen: Allgemeines: Bei vielen Wickeln und Auflagen verbinden sich Erkenntnisse aus der Hydrotherapie (Wassertherapie) und der Phytotherapie (Kräuterheilkunde). Die Wirkung und der Sinn von Auflagen und Wickeln besteht nicht im „Reparieren“; sie haben eher das Ziel, die körpereigenen Heilungsprozesse zu unterstützen, prophylaktisch zu wirken. rechtzeitige Entspannung bevor Schmerzen und Fehlfunktionen auftreten Stärkung und Unterstützung eines geschwächten Organs Förderung der Atemtiefe Krankheitszeichen und Beschwerden zu lindern Fieber Schmerzen Wickel und Auflagen erfordern Zeit (nicht nur die des Pflegepersonals, sondern auch die des Bewohners) und fördern somit auch die Eigenbeteiligung des Bewohners an seinem Genesungsprozess. Wärme oder Kälte? Wärme bewirkt Entspannung, Förderung des Stoffwechsels, Erhöhung der Durchblutung. Kälte wirkt schmerzlindernd, wärmeentziehend. Beispiel: Zitronenbrustwickel o Material: Innentuch aus Leinen oder Baumwolle ca. 30 x 140 cm Außentuch aus Wolle oder Molton ca. 40 x 140 cm Frottiertuch Wringtuch Waschschüssel Tasse Messer und Gabel (Zitrone erst anstechen und dann anritzen) kochendes Wasser o Vorbereitung: Informationen über Bewohner sammeln - Diagnose, Sensibilität, Vitalwerte, Mobilisation Zimmer lüften o Anlegen: Der Wickel soll gut anliegen, darf aber nicht so fest sein, dass er die Atmung behindert. Der Wickel reicht von den Achselhöhen bis kurz unter das Zwerchfell. Das Wickeltuch darf nur feucht sein; bei heißer Nässe kann es zu Verbrennungen kommen. Der Wickel muss heiß angelegt werden, damit der Bewohner nicht fröstelt und es so zu einer Verschlechterung der Atemsituation kommt. o o Abnehmen: Das Abnehmen muss zügig verlaufen, damit der Bewohner nicht auskühlt. Dauer: Wickel:15-30 Min. Nachruhe: Ca. 45 Min. Kontrolle auf/ nach Aktualität http://www.ModerneAltenpflege.de Datum der Ersterstellung: 07.2004 - P 01/ Seite 4 von 6 - Pflegestandard Prophylaxen Name der Einrichtung P 01 Pneumonieprophylaxe o o Häufigkeit der Anwendung: Ein bis zwei Mal pro Woche (ausreichend Abstand zu Vollbädern und Massagen halten). Wirkungsweise der Zitrone: belebend und Stoffwechsel anregend fördert die Atemtiefe entspannend Wann ist der Wickel sinnvoll? als Pneumonieprophylaxe bei Asthmatikern bei Rippenfrakturen evtl. bei Bronchitis zu b 1) Keine Flachlagerung bei liegender Magensonde zur Nahrungsaufnahme und mindestens 1/2 Stunde danach Oberkörperhochlagerung (wenigstens 30o), (Rückflussmöglichkeit des Mageninhaltes an der Magensonde vorbei) 30o - Lagerung bei Magenablaufsonden zu b 2) Schlucktraining: Schluckreflex auslösen - über Kehlkopf streichen Schluckversuch bei möglicher Schlucklähmung grundsätzlich mit phys. Kochsalzlösung (nicht mit Tee), NaCl schadet bei Aspiration am wenigsten der Lunge breiige/halbfeste Speisen werden leichter geschluckt als flüssige/feste Speisen keine sauren Speisen (Joghurt, Zitrone usw.) zu d 2) Hilfestellung beim Abhusten: Bewohner aufsetzen Kompression des Thorax beim Husten Aufforderung: Vor dem Husten tief einatmen zu d 3) Vibrieren statt Abklopfen: bei Unklarheiten nur in Absprache mit dem Arzt mit der flachen Hand kurze Hin- und Herbewegungen ausführen zur Bifurkation hin, also vom Schulterblatt etwa zur Mitte des Thorax von der Seite dorthin von unten zur Thoraxmitte Abklopfen ist kontraindiziert: Durch die starke Erschütterung wird das Sputum von einer Alveolarwand zur anderen geschleudert. Das Abklopfen von unten nach oben ist Arbeiten gegen die Schwerkraft. Dokumentation: Eintragung in den Durchführungsnachweis / Pflegebericht mit Handzeichen Kontrolle auf/ nach Aktualität http://www.ModerneAltenpflege.de Datum der Ersterstellung: 07.2004 - P 01/ Seite 5 von 6 - Prophylaxen P 01 Pflegestandard Name der Einrichtung Pneumonieprophylaxe Qualifikation: 1 bzw. 2 Pflegekräfte bzw. Pflegehilfskräfte nach Unterweisung Kontrolle auf/ nach Aktualität http://www.ModerneAltenpflege.de Datum der Ersterstellung: 07.2004 - P 01/ Seite 6 von 6 -