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OSTWESTFALEN-LIPPE / NRW Donnerstag, 3. Dezember 2015 Neue Richtlinien für Mandel-OP Große AfD-Demo in Salzkotten Salzkotten (WB). Der AfDKreisverband Paderborn veranstaltet am Freitag von 19 bis 21 Uhr in Salzkotten eine Demonstration gegen die Flüchtlingspolitik. Die Veranstalter gehen von 1500 Teilnehmern aus. Unter der Federführung der Grünen hat sich inzwischen ein Bündnis gebildet, das zur Gegenkundgebung aufgerufen hat. Angeblich wollen 2000 Menschen gegen die AfD auf die Straße gehen. Die Polizei rechnet ab 17 Uhr mit Verkehrsbehinderungen. Die Parkplätze auf dem Marktplatz von Salzkotten werden um 12 Uhr gesperrt, ab 19 Uhr werden einige Straßen abgeriegelt. Eingriff nicht ohne Risiko – Gründe für regionale Unterschiede unklar – viele Operationen überflüssig? Von Bernd B e x t e B i e l e f e l d (WB). Die Entfernung der Mandeln ist die häufigste Krankenhausoperation im Kindes- und Jugendalter. Jedoch gibt es von Region zu Region große Unterschiede bei der OP-Häufigkeit, auch in OWL. Die Gründe sind unklar. Da der Eingriff nicht ohne Risiko ist, hat die deutsche HNO-Gesellschaft Richtlinien für Mediziner erlassen. »Wir wissen erst sehr wenig darüber, woher diese regionalen Unterschiede kommen. Das müssen wir ändern, denn die Gesundheitsversorgung unserer Kinder und Jugendlichen darf nicht von der Region abhängen«, sagt der Vorstandsvorsitzende der AOK Nordwest, Martin Litsch, anlässlich der Vorstellung des AOK-Versorgungs-Reports 2015. Laut einer aktuellen Auswertung des Wissenschaftlichen Instituts der Krankenkasse, basierend auf Daten von AOK-Patienten bis 24 Jahren, wurden 2012 im Bundesdurchschnitt 37 Patienten pro 10 000 Einwohnern die Mandeln entfernt. In NRW lag die Operationsrate mit 40,5 über dem Bundesschnitt. In der kalten Jahreszeit häufen sich die Fälle von Mandelentzündungen. In Westfalen-Lippe sind die Doch wann ist ein operativer Eingriff zwingend? Neue Richtlinien sollen Unterschiede groß: Die Region Dortmund/Hamm/Unna wies die Zahlen haben könnten. »Diese sind Bewertung der Krankheitsbilder« geringste Rate mit 29,8 operierten deshalb nur eingeschränkt aussahin, schrieben die Autoren. Patienten auf, die höchste Rate gekräftig«, gibt eine Sprecherin Die Unterschiede seien ein Sighatte Siegen-Wittgenstein/Olpe mit der Paderborner St. Vincenz-Krannal, die Indikationsstellung stärker 52,8 operierten Pakenhauses zu bedenzu hinterfragen, also zu klären, ob tienten. Im Raum Bieken. Auf den Einfluss die Operation notwendig war, lefeld, Gütersloh, Herder Versorgungsmeint AOK-Chef Litsch. Das sieht ford, Lippe, Mindenstruktur auf die Opeauch Prof. Dr. Holger Sudhoff so, Lübbecke lag die Quorationshäufigkeit hatHNO-Chefarzt am Klinikum Bielete bei 35,3, in den te bereits 2013 eine feld. Dort werden nach eigenen Kreisen Paderborn Studie der GütersloAngaben mit jährlich zuletzt 6300 und Höxter bei 42,8. her Bertelsmann-StifOperationen die meisten HNO-EinUnberücksichtigt tung hingewiesen. Die griffe in ganz Deutschland vorgebleibt dabei allerdings Ergebnisse bezüglich nommen. »Bislang gab es keine die Versorgungsstrukder regionalen Unterklare Entscheidungsgrundlage, tur, also etwa die Anschiede deuteten aber wann die Gaumenmandeln entzahl der HNO-Ärzte auch auf »erhebliche fernt werden müssen«, sagt Sudund der Kliniken in Unterschiede bei der hoff, in dessen Klinik sich jährlich der jeweiligen Region, Chefarzt Prof. ärztlichen (und gegeetwa 400 Patienten diesem Eingriff die Einfluss auf die Dr.Holger Sudhoff benenfalls elterlichen) unterziehen, darunter 250 Kinder Lange Haftstrafe für Sextäter Bielefeld (WB/hz). Das Landgericht Bielefeld hat einen Bielefelder (24) wegen besonders schwerer sexueller Nötigung einer Nachbarin (22) und Einbruchs in deren Wohnung zu sieben Jahren Haft verurteilt. Zugleich ordnete das Gericht die Unterbringung des mehrfach vorbestraften Gewalttäters in einer geschlossenen Psychiatrie an. Der Mann war am 11. April in die Wohnung der jungen Frau eingedrungen. Gegen 4.20 Uhr überraschte er das Opfer im Bett. Die Frau setzte sich zur Wehr, sie wurde schwer verletzt. Schließlich gab der Täter auf und flüchtete. dabei jetzt Hilfestellung geben, denn die Operationshäufigkeit unterscheidet sich in den Regionen Westfalens deutlich. Foto: AOK und Jugendliche. Gerade wegen der erheblichen regionalen Unterschiede bei der Operationshäufigkeit hat die Deutsche Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde jetzt zunächst bis Ende 2019 gültige Leitlinien erlassen. »Die Entfernung der Mandeln ist erst dann geboten, wenn innerhalb eines Jahres fünf Entzündungen mit Antibiotika behandelt werden müssen.« Auch Probleme mit der Atmung beim Schlafen, ein Tumor, häufige Abszesse, rheumatisches Fieber oder eine anstehende Organtransplantation rechtfertigten den Eingriff. Denn dieser sei nicht risikolos: In drei bis fünf Prozent der Fälle komme es zu Nachblutungen, häu- fig erst Tage nach der Operation. Sudhoff berichtet sogar von tödlich endenden Komplikationen. Deshalb sollten die Mandeln nur entfernt werden, wenn dies medizinisch absolut geboten sein. Der Chefarzt glaubt, dass sich mit den neuen Richtlinien auch die Operationsquoten in den verschiedenen Regionen angleichen werden Die AOK-Studie greift auch die Häufigkeit von Blinddarmoperationen auf. Für 2012 betrug die NRWweite Operationsrate etwa 28,8 Patienten je 10 000 Kindern und Jugendlichen (unter 18 Jahre). Die Abweichungen in OWL waren gering: In den Kreisen Paderborn und Höxter lag die Quote bei 29,4, im Rest von OWL bei 27. Tafel nimmt keine Kunden mehr auf Paderborn (WB/pic). Die Paderborner Tafel, die täglich Lebensmittel an bedürftige Menschen verteilt, hat einen Aufnahmestopp verhängt. Sie nimmt bis Ende Januar keine Kunden mehr auf. Der Andrang sei inzwischen so groß, dass Lebensmittel fehlten, sagte gestern der Vorsitzende Uwe Hoffmann. Inzwischen zählten mehr als 2800 Kunden zur Paderborner Tafel, die sich für zwei Euro Waren für ein Mittagessen abholten. Immer mehr Flüchtlinge drängten zu den Ausgabestellen. Dagegen quillt die Kleiderkammer der Tafel über: Es werde daher vorerst keine Bekleidung mehr angenommen. Sozialministerium Vorreiter Düsseldorf (epd). Zum heutigen Internationalen Tag der Menschen mit Behinderung hat NRWSozialminister Rainer Schmeltzer (SPD) an Unternehmen appelliert, mehr Behinderte einzustellen. Der Anteil schwerbehinderter Beschäftigter bei privaten Arbeitgebern in NRW liegt nach Angaben der Bundesagentur für Arbeit bei 4,6 Prozent und damit unter der gesetz- lich geforderten Mindestquote von fünf Prozent. »Hier ist also noch deutlich Luft nach oben«, erklärte Sozialminister Schmeltzer gestern in Düsseldorf. Gerade mit Blick auf den wachsenden Fachkräftebedarf sollten Unternehmen die Potenziale schwerbehinderter Menschen in den Blick nehmen. »Aus dem eigenen Haus weiß ich, dass solche Menschen hochmotivierte und außerordentlich leistungsfähige Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sind«, betonte Schmeltzer. In der Landesverwaltung liegt die Schwerbehindertenquote bei 6,7 Prozent. Spitzenreiter ist das Sozialministerium mit einem Anteil von 22,5 Prozent. In NRW leben 2,8 Millionen Menschen mit Behinderungen, davon gelten 1,9 Millionen als schwerbehindert. − Anzeige − JUBILÄUMS VERKAUF »Die Terrorgefahr steigt« Konfliktforscher Andreas Zick analysiert die Attentate von Paris Bielefeld (WB/as). Nach den Anschlägen von Paris und wegen der militärischen deutschen Solidarität mit Frankreich geht der Bielefelder Konfliktforscher Prof. Dr. Andreas Zick von einer erhöhten Terrorbedrohung aus. »Die Gefahr in Deutschland steigt durch den Anti-IS-Einsatz in Syrien um ein Tausendfaches«, sagte Zick gestern Abend bei seinem Vortrag mit dem Titel »Wege in den Terror« im Zentrum für interdisziplinäre Forschung (ZiF) der Universität Bielefeld. Vor 200 Besuchern erklärte der Leiter des Instituts für interdisziplinäre Konflikt- und Gewaltforschung (IKG) aus wissenschaftlicher Sicht und an Fallbeispielen, wie sich junge Muslime radikalisieren. »Ich gebe keine finalen Antworten. Als Forscher sind wir auf der Suche und auf dem Weg, das zu verstehen. Der Terror mag es nicht, verstanden zu werden. Das wissen wir«, sagte IKG-Chef. Ausgehend von den Pariser Attentaten, stellte Andreas Zick vor, was Soziologie und Psychologie über den Antrieb der islamistischen Mörder wissen: »Aussteiger berichten in Gesprächen von dem Wunsch nach ›Brüderlichkeit‹.« Diese Form der Zugehörigkeit sei eines von fünf Motiven, sich Salafisten anzuschließen. Weitere seien Verstehen, Kontrolle, Selbstwert und Vertrauen. Nur in der Gruppe und im sozialen Austausch könne die Radikalisierung gelingen. »An Paris war nicht das Erschreckende, dass es passiert. Überraschend war, dass wir viele verschiedene Facetten des Terrorismus an einem Abend gesehen ha- Konfliktforscher Prof. Dr. Andreas Zick ben«, erläuterte Zick und sprach von einer »organisierten Tat«. Aus Sicht des Soziologen war Paris ein »hoch expressiver Gewaltakt. Die Tat hat eine Botschaft. Paris war eine Inszenierung der Extreme. Der Terror sollte in erster Linie vernichten«. Die Islamisten waren so weit radikalisiert, dass sie »ultimative Identitäten« hatten. Bei solchen Anschlägen werde die Gewalttat Teil des Attentäters. »Mit dem Anschlag bringt der Dschihadist sein Ich mit der Realität in Deckung«, erklärte Zick und erinnerte an den ersten islamistischen Anschlag mit Todesopfern in Deutschland. Am 2. März 2011 hatte der Kosovo-Albaner Arid Uka am Frankfurter Flughafen zwei US-Soldaten getötet. Der Forscher nannte auch aktuelle Zahlen: 44 000 Islamisten, 7800 Salafisten, 1000 militante Islamisten, 420 konkrete Gefährder und 200 zurückgekehrte Syrienkämpfer (insgesamt 780) sollen sich in Deutschland aufhalten. »Wir sind von der Terrorgefahr umgeben«, betonte Zick und zeigte sich auch besorgt, was die salafistische Szene in Deutschland angeht: »Bei den Salafisten ist es im Moment ruhig. Das ist nicht gut.« Endspurt! Nur noch bis Samstag, 5. Dezember 2015* *in Höxter gültig bis zum 6. Dezember 2015 (Verkaufsoffener Sonntag), in Paderborn nur gültig in unserer Filiale im Pohlweg 110 (Südring-Center) VERLÄNGERTE ÖFFNUNGSZEITEN IN GÜTERSLOH, BERLINER STR. 4 VERKAUFSOFFENER SONNTAG IN HÖXTER am 4. Dezember bis 22 Uhr am 6. Dezember von 13 - 18 Uhr Bad Pyrmont, Brunnenstraße 45 • Bad Salzuflen, Hoffmannstraße 19 • Bielefeld, Oldentruper Straße 252 Bielefeld-Hillegossen, Detmolder Straße 550 • Bünde, Bismarckstraße 46 • Detmold, Klingenbergstraße 46 • Detmold, Lange Straße 72 • Gütersloh, Berliner Straße 4 • Gütersloh, HansBöckler-Straße 32 • Gütersloh-Spexard, Verler Straße 299 • Holzminden, Allersheimer Straße 46 Höxter, Marktstraße 3-7 • Löhne, Rathausstraße 1 (im Modehaus Bruno Kleine) • Marienfeld, Oester 3 (neben Modehaus Bruno Kleine) • Paderborn, Pohlweg 110 (Südring-Center) • Rheda-Wiedenbrück, Feldhüser Weg 26 • Schloß Holte-Stukenbrock, Holter Straße 137 • Steinhagen, Woerdener Straße 12 (neben Jibi) • Steinheim, Wöbbeler Straße • Versmold, Münsterstraße 42 • Warburg, Paderborner Tor 122 Herausgeber: Schuhpark Fascies GmbH, Gerbauletweg 1-3, 48231 Warendorf WESTFALEN-BLATT Nr. 282