dhl hub leipzig/halle: eine logistik
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dhl hub leipzig/halle: eine logistik
DHL Hub Leipzig/Halle DHL HUB LEIPZIG/HALLE: EINE LOGISTIK-DREHSCHEIBE BEWEGT DIE WELT Deutsche Post World Net Corporate Communications / Public Relations Zentrale 53113 Bonn Stand: 11/2008 2 DHL Hub Leipzig/Halle Inhalt DHL Hub Leipzig/Halle Einführung 3 VON DER MITTE EUROPAS IN DIE WELT DHL HUB LEIPZIG/HALLE: Von Leipzig/Halle aus bedient DHL den Weltmarkt – und hier vor allem EINE LOGISTIK-DREHSCHEIBE BEWEGT DIE WELT Geschäftskunden – mit einem Produkt, das immer mehr nachgefragt wird: der schnellen Beförderung von Gütern und Dokumenten. 3 Von der Mitte Europas in die Welt Standort mit Zukunft sichert Erfolg im Wettbewerb Hightech-Logistik für mehr Wachstum 4 Ein Standort mit vielen Stärken Plattform für mehr Wachstum Logistische Leistungsstärke wirkt anziehend »Hub and Spokes« – Einbindung ins DHL Netzwerk Vernetzte Transporte und kombinierter Verkehr Der Hub als Jobmotor 8 Eine Logistik-Drehscheibe entsteht In drei Jahren von der Standortwahl zur Eröffnung Übergang in vier Phasen DHL Flüge und Flotte Der Hub Leipzig/Halle liegt im Ballungsraum Standort mit Zukunft sichert Erfolg im Wettbewerb In der Mitte Europas gelegen und verkehrstechnisch hervorragend angebunden, ist das neue Luftfrachtdrehkreuz (kurz: Hub) ein exzellentes Logistik-Sprungbrett für international agierende Unternehmen. Es bietet eine Reihe von Direktverbindungen zu den Wachstumsmärkten im Osten Europas und Asiens. Für die Express- und Logistik-Spezialisten hat der Standort Leipzig/Halle genügend Potenzial, um zu einer weiteren Erfolgsgeschich- Leipzig/Halle, einem der wirtschaftlich stärksten Gebiete der neuen Bundesländer. Die Region ist von einer dynamischen Entwicklung geprägt. Neben den traditionell verwurzelten Branchen wie Elektronik, Chemie, Maschinenbau, Verlagsund Druckereiwesen siedeln sich immer mehr Dienstleistungsunternehmen an. Hauptmetropo- Hightech-Logistik für mehr Wachstum 2 12 le der Region ist die Messe- und Kongressstadt Der Hub in Aktion Der nächtliche Arbeitsprozess im Überblick Leistungsstarke Sortieranlage Leipzig, die sich zu einem wichtigen Forschungs-, Medien- und Kulturzentrum in Deutschland te zu werden, denn das internationale Expressgeschäft wächst seit Jahren kontinuierlich – Tendenz weiter steigend. Vor dem Hintergrund dieser Entwicklung brauchte DHL zusätzliche Start- und Landekapazitäten in Mitteleuropa, die aber am bisherigen Europa-Hub von DHL in Brüssel nicht zur Verfügung standen. Leipzig/Halle hingegen erfüllte die Hauptanforderungen von DHL: den Aufbau zusätzlicher Flugkapazitäten und eine beinahe uneingeschränkte Nachtflugerlaubnis. 3 4 18 entwickelt hat. Ob Buchmesse, Gewandhausorchester, der weit gereiste Thomanerchor und das moderne Fernsehzentrum des Mitteldeutschen Rundfunks – Leipzigs wirtschaftliche, kulturelle und mediale Flaggschiffe genießen Insgesamt 300 Millionen Euro hat DHL in den Bau des neuen Hubs investiert. Finanziert wurde eine logistische Infrastruktur auf Spitzenniveau. Deren Kernstücke sind das Verteilzentrum, auch Warehouse 1 genannt, und der Flugzeughangar 2 . Komplettiert wird das Hub-Ensemble vom Flug-Vorfeld 3 , der Tankstation und dem Verwaltungsgebäude 4 am Warehouse. Die gesamte Nutzfläche für Gebäude und Flugzeuge beträgt ca. 200 Hektar. Im Verteilzentrum verläuft die mit 6,5 Kilometern Bandlänge größte Sortieranlage Deutschlands (siehe Kapitel 4). Mit 70 Millionen Euro war sie die höchste Einzelinvestition beim Bau des Luftfrachtdrehkreuzes. Nachhaltig ans Ziel Ökonomie und Ökologie gehen Hand in Hand Kein Gegensatz: Schnell und schonend Moderne Technik schont die Umwelt Kein Flug zuviel Weniger Fluglärm und CO2-Emissionen Soziale Verantwortung und gute Nachbarschaft 1 Weltruf. Dazu kommen eine vielfältige Hochschul- und Bildungslandschaft auf höchstem Niveau. Mit Stolz können die Leipziger außerdem auf ihre Rolle in der jüngsten deutschen Geschichte zurückblicken. Im Herbst 1989 initiierten sie die weltweit aufsehenerre- 22 Sprungbrett zum Erfolg Hub mit Magnetwirkung Mehr als ein Wirtschaftsstandort 1 Warehouse Dimensionen: genden Montagsdemonstrationen, die den entscheidenden Impuls für die friedliche politische Wende und die Wiedervereinigung Deutschlands gaben. Arbeitsfläche: Hauptfunktion: 413 Meter lang, 97 Meter breit, 16 Meter hoch 48.000 Quadratmeter – so groß wie fünf Fußballfelder Sortierung der DHL Pakete und Dokumente für den Weiterversand an Zielorte weltweit 2 Hangar Dimensionen: Gesamtfläche: Hauptfunktion: 232 Meter lang, 98 Meter breit, 30 Meter hoch Rund 23.000 Quadratmeter – bietet Platz für zwei RiesenJumbos vom Typ Airbus A380 Wartung der DHL Flugzeuge 4 DHL Hub Leipzig/Halle Standortwahl DHL Hub Leipzig/Halle Standortwahl EIN STANDORT MIT VIELEN STÄRKEN Die zentrale Lage des neuen Hubs im Herzen Europas ist ein NORWEGEN logistischer Trumpf – aber die Geografie war nur ein guter ENGLAND SCHWEDEN Grund von vielen, die für Leipzig/Halle den Ausschlag gaben. DÄNEMARK Plattform für mehr Wachstum Logistische Leistungsstärke wirkt anziehend Mit Leipzig/Halle hat sich DHL für einen Standort entschieden, der die notwendigen Voraussetzungen bietet, das kontinuierlich zunehmende Sendungsaufkommen und den verschärften Wettbewerb im globalen Expressgeschäft erfolgreich zu meistern. Und das dauerhaft: Der 2005 zwischen DHL, dem Flughafen Leipzig/Halle und der Mitteldeutschen Flughafen AG abgeschlossene Vertrag regelt die Rechte und Pflichten der beteiligten Akteure über einen Zeitraum von 30 Jahren. Dies gibt den Kunden wie auch den Beschäftigten von DHL ein Höchstmaß an langfristiger Planungssicherheit. Das DHL Luftfrachtdrehkreuz bietet langfristig genügend Kapazitäten für die von Experten erwartete weitere Zunahme des Sendungsvolumens im europäischen Luftexpress-Verkehr. Als logistische »Visitenkarte« erhöht der Hub die wirtschaftliche Attraktivität der Region insgesamt. Unternehmen aus Wachstumsbranchen wie der IT und Telekommunikation, der Automobil- und Pharmaindustrie sowie dem Maschinenbau profitieren von einem leistungsstarken Frachtdrehkreuz in ihrer Standortnähe. Dank eines 24-Stunden-Betriebs mit Starts und Landungen an 365 Tagen im Jahr erhalten Unternehmen aus der Region den integrierten Service, den sie für ihre oftmals zeitkritischen Güter und Dokumente brauchen: einen späten Annahmeschluss für ausgehende Sendungen und einen weltweiten ÜberNacht-Versand mit kurzen Laufzeiten in alle großen Wirtschaftszentren der Welt. NIEDERLANDE IRLAND DEUTSCHLAND POLEN FRANKREICH ÖSTERREICH SCHWEIZ ITALIEN TÜRKEI PORTUGAL SPANIEN GRIECHENLAND »Hub and Spokes« – Einbindung ins DHL Netzwerk DHL bedient weltweit mehr als 220 Länder und Territorien – ein Transportnetz ohne Lücken. Allerdings können nicht alle Flughäfen in diesen Ländern jeweils direkt miteinander verbunden sein – dies würde zum einen eine gewaltige Anzahl von Flügen notwendig machen, zum anderen aber auch Auslastungsprobleme mit sich bringen, denn nicht zwischen allen Orten ist gleich viel zu transportieren. Deshalb werden die Sendungen an bestimmten Punkten zusammengeführt, neu sortiert, zu zweckmäßigen Ladungseinheiten verdichtet und dann weitertransportiert. Diese zentralen Punkte sind vergleichbar mit einer Nabe (englisch: »hub«) beim Fahrrad, auf die viele Speichen (englisch: »spokes«) zuführen. In dieser »Hub and Spokes«- Mechanik bildet Leipzig/Halle einen Hauptknotenpunkt und fungiert als europäischer Hub im internationalen Expressnetzwerk. Hier treffen jede Nacht Flugzeuge aus aller Welt ein, deren Ladungen innerhalb Europas verteilt werden – und umgekehrt. Rund 50 Zielorte in Europa, Asien und den USA werden vom neuen Luftfrachtdrehkreuz täglich im Linienverkehr angeflogen.* * U.a. Athen, Bahrain, Balaton, Barcelona, Basel, Bergamo, Bologna, Bratislava, Brüssel, Danzig, Delhi, East Midlands, Frankfurt am Main, Genf, Hamburg, Helsinki, Hongkong, Istanbul, Kattowitz, Kiew, Köln/Bonn, Kopenhagen, Linz, Ljubljana, London, Luxemburg, Lyon, Madrid, Marseille, Moskau, München, Nantes, New York, Nürnberg, Ostrau, Paris, Prag, Rom, Sharjah, Singapur, Sofia, Stockholm, Stuttgart, Victoria, Warschau. 5 Vernetzte Transporte und kombinierter Verkehr Der Hub als Jobmotor Der Hub am Flughafen Leipzig/Halle ist regional und interkontinental hervorragend vernetzt. Von hier aus sind die Wachstumsmärkte Mittel- und Osteuropas optimal auf dem Luftweg, der Straße oder der Schiene erreichbar. Die Möglichkeit zur Kombination dieser drei Hauptverkehrsträger, also die Eigenschaft als »trimodaler« Hub, sorgt für eine wirtschaftliche und ressourcenschonende Anbindung von Orten in kurzer und mittlerer Entfernung. Eine noch bessere Vernetzung mit der Schiene verspricht sich DHL vom neuen Frachtbahnhof am Hub. So nutzt DHL ab dem Winter 2008/2009 Güterzüge der Deutschen Bahn für die Beförderung von Sendungen zwischen Leipzig/Halle und dem Flughafen Frankfurt am Main. Damit verbinden diese Züge zwei der wichtigsten Luftfrachtstandorte in Deutschland. Mit der Entscheidung für Leipzig/Halle als neuem Hub-Standort hat DHL vielen Menschen eine neue berufliche Perspektive gegeben. Dies zählt umso mehr in einer Region, die im bundesdeutschen Vergleich immer noch eine überdurchschnittlich hohe Arbeitslosenrate aufweist. Bis Mitte 2008 bewarben sich rund 48.000 Frauen und Männer um die neuen Jobangebote. Die Bandbreite der Berufe, die am Hub gebraucht werden, ist groß. Sie reicht von Verlade- und Sortierkräften, deren Aufgabenprofil auch geringer qualifizierten Menschen Chancen auf einen Arbeitsplatz bietet, über Wartungs- und Flugzeugmechaniker bis zu Piloten und anderen Spezialisten mit akademischer Ausbildung. Bei allen Jobs handelt es sich um tariflich bezahlte, unbefristete Festeinstellungen mit Jahreseinkommen über dem regionalen Branchendurchschnitt. Im September 2008 waren rund 2.000 Mitarbeiter am Hub tätig. Bis 2012 wird ihre Zahl voraussichtlich auf rund 3.500 steigen. Annähernd 90 % der neu eingestellten Mitarbeiter kommen aus der Region rund um den Flughafen. Zwei Drittel von ihnen waren vorher arbeitslos. Darüber hinaus wird erwartet, dass im Umfeld noch einmal ca. 7.000 Arbeitsplätze entstehen werden – insgesamt also rund 10.000 direkte und indirekte neue Jobs rund um den Hub Leipzig/Halle. Außerdem bildet DHL am Luftfrachtdrehkreuz junge Menschen in verschiedenen Berufen des Logistikund IT-Bereichs aus. 8 DHL Hub Leipzig/Halle Entstehung DHL Hub Leipzig/Halle Entstehung EINE LOGISTIK-DREHSCHEIBE ENTSTEHT Ende Mai 2008 ging das neue europäische Luftfrachtdrehkreuz von DHL offiziell ans Netz. Nur rund zwei Jahre Bauzeit waren nötig, um vor den Toren der Stadt Leipzig einen logistischen Knotenpunkt von Weltformat zu errichten. Wer sich heute die bis ins Detail abgestimmte, logistische Choreographie am Hub vergegenwärtigt, staunt über die rasante Entwicklung des Drehkreuzes steuerte, Bundeskanzlerin Merkel über das Gelände, auf dem die Hülle des Warehouse schon in DHL Gelb erstrahlte. Schließlich wurde die operative Zentrale des Hubs Mitte 2007 an DHL übergeben, ebenso der Flugzeughangar sowie der direkt ans Warehouse angebaute Bürotrakt. Während DHL die eigenen Bauarbeiten vorantrieb, baute der Flughafen Leipzig die 3.600 Meter lange Startbahn Süd aus. Ursprünglich erst Projekts. In drei Jahren von der Standortwahl zur Eröffnung 2005 entschied die Deutsche Post, in Deutschland im Zentrum Europas einen neuen Hub zu errichten, da eine Ausweitung des Nachtflugbetriebs am bestehenden DHL Drehkreuz in Brüssel nicht möglich war. Bis zum Baubeginn im Februar 2006 war das zwei Millionen Quadratmeter große Gelände zwischen dem Flughafen Leipzig/Halle und dem Ort Schkeuditz westlich von Leipzig noch grüne Wiese. Aber dann ging alles ganz schnell. Im Oktober 2006 führte Michael Reinboth, der als Projektleiter den Bau und die Inbetriebnahme des Post-Chef Dr. Frank Appel mit Außenminister Dr. Frank-Walter Steinmeier und Verkehrsminister Wolfgang Tiefensee (von links) bei der Eröffnung des Hubs Ende Mai 2008. für Herbst 2008 geplant, konnte die Inbetriebnahme des Hubs auf das Frühjahr 2008 vorverlegt werden. Ende Mai schließlich gab Post-Chef Dr. Frank Appel den offiziellen Startschuss. Unter den prominenten Gästen der Eröffnungsfeier waren Außenminister Dr. FrankWalter Steinmeier, Verkehrsminister Wolfgang Tiefensee und Sachsens damaliger Ministerpräsident Dr. Georg Milbradt. 9 Übergang in vier Phasen Nach drei Monaten waren alle Tests erfolgreich bestanden, und das Verteilzentrum konnte im Herbst 2007 in den Probebetrieb gehen. In mehreren Etappen wurde der Flugbetrieb hochgefahren. Ende Oktober 2007 verlagerte DHL zunächst etwa 20 Flüge vom Flughafen Köln/Bonn nach Leipzig/Halle, ehe Ende März 2008 rund 30 Flüge aus Brüssel folgten. Mit der Anzahl der ein- und ausgehenden Flüge nahm auch die anfallende Sendungsmenge stark zu. Wurden zum Jahresbeginn 2008 erst ca. 500 Tonnen Expresssendungen pro Nacht Um genügend Zeit zur Vorbereitung zu haben, erfolgte der Übergang nach Leipzig/Halle in vier Phasen (siehe Grafik). Nachdem die baulichen und technischen Kernelemente des Hubs im Sommer 2007 fertig waren, startete DHL den Testbetrieb. Während dieser Phase wurde die gesamte Betriebstechnik auf Herz und Nieren überprüft, um Störungen und »Kinderkrankheiten« rechtzeitig in den Griff zu bekommen. Gleichzeitig übten die Mitarbeiter den »Normalfall« mit 70.000 Testpaketen. ✈ Rasante Entwicklung – der Hub vom Baubeginn bis zur Eröffnung Anzahl Flugzeuge Entwicklung 2000 Mitarbeiterzahl am Hub 2000 60 1620 789 500 17 420 Jan 2006 Meilensteine Baubeginn: Februar 2006 9 ✈✈✈✈ ✈✈✈✈ ✈✈✈✈ ✈✈ ✈✈ ✈ 5 ✈✈✈ ✈✈✈ ✈✈✈ 12 Jan 2007 Hub-Gebäude fertig: Oktober 2006 ✈✈✈✈✈✈✈✈✈✈✈✈ ✈✈✈✈✈✈✈✈✈✈✈✈ ✈✈✈✈✈✈✈✈✈✈ 34 1000 ✈✈✈✈ ✈✈✈✈ ✈✈✈✈ ✈✈✈✈ ✈ Anzahl Mitarbeiter 1160 ✈✈✈✈✈✈✈✈✈✈✈✈✈✈ ✈✈✈✈✈✈✈✈✈✈✈✈✈✈ ✈✈✈✈✈✈✈✈✈✈✈✈✈✈ ✈✈✈✈✈✈✈✈✈✈✈✈✈✈ ✈✈✈✈ 1500 Jan 2008 Start 3-monatiger Testphase: Juli 2007 Übernahme Hub Köln/Bonn: Oktober 2007 Übernahme Offizielle HubEröffnung: Hub Brüssel: Mai 2008 März 2008 Dez 2008 umgeschlagen, wuchs die Menge bis September 2008 auf rund 1.500 Tonnen. Bis zum Jahr 2012 wird mit einem Anstieg auf bis zu 2.000 Tonnen gerechnet. Annähernd 60 DHL Maschinen starten und landen jede Nacht am Hub. Alles in allem war die Umstellung auf Leipzig/Halle für DHL keine alltägliche Aufgabe, da sie deutlich über die Erweiterung eines bestehenden Logistik-Zentrums hinausging. Zu den besonderen Herausforderungen zählten neben der Installierung der Sortieranlage sowie der Planung und Harmonisierung der einzelnen Prozessabläufe vor allem die Ausbildung einer großen Menge neuen Personals. Innerhalb von drei Jahren wurden 2.000 Mitarbeiter für ihre jeweiligen Aufgaben am Hub geschult. DHL Flüge und Flotte Seitdem DHL sämtliche Flüge vom früheren Europa-Drehkreuz Brüssel nach Leipzig/Halle verlagert hat, läuft der neue Hub im Vollbetrieb. Jede Nacht landen und starten rund 60 Flugzeuge, zwischen null und vier Uhr etwa alle fünf Minuten eine Maschine. Der Hauptträger des Flugbetriebs am Hub ist die Boeing 757-SF. In den zurückliegenden Jahren hat DHL 1,3 Mrd. Euro in 34 hochmoderne B757-SF investiert und damit auch Verantwortung für mehr Umweltschutz im internationalen Expressgeschäft übernommen (siehe Seite 20). Neben den Boeings 757-SF setzt DHL Flugzeuge der Typen Airbus A 300B4-200F, McDonnell Douglas MD11F und Antonov 26 bzw. 12 ein. 12 DHL Hub Leipzig/Halle Hub in Aktion DHL Hub Leipzig/Halle Hub in Aktion DER HUB IN AKTION Am Hub Leipzig/Halle greift – ähnlich wie bei einem Uhrwerk – ein Rädchen ins andere, um Nacht für Nacht einen reibungslosen Prozessablauf sicherzustellen. Geleistet wird Präzisionsarbeit, die auf dem Zusammenspiel moderner Technologie, stresserprobter Mitarbeiter und exzellenter Organisation beruht. Das wichtigste Glied in der Prozesskette ist das Warehouse mit seiner Sortieranlage – der größten ihrer Art in Deutschland. 13 Am Hub herrscht jede Nacht Hochbetrieb. Bis zu 1.500 Tonnen Pakete und Der nächtliche Arbeitsprozess im Überblick Dokumente werden innerhalb weniger Stunden angeliefert, neu sortiert und 1 weiterverschickt. Für die DHL Mitarbeiter gilt es, in der »Rushhour« den 6 Mit dem Label nach oben laufen die Dokumente über das Band des »Flyer Sort« Obergeschoss 2 von Containern im Warehouse geleert werden und die Sendungen die riesige 7 Die Container mit den Sendungen werden ins Warehouse gezogen 5 Separate Sortierung der Doku- Nach Zielorten sortiert werden die Pakete und Dokumente in Containern verstaut ... mente im »Flyer Sort«: die Doku- Sortieranlage durchlaufen. 2 Hauptsortierer: Pakete durchlaufen die Sortierstraße im auf dem Vorfeld Überblick zu behalten, wenn die Flugzeuge im Minuten-Takt landen, Hunderte 1 4 Entladung des Flugzeugs 3 3 4 5 »Offload«: Einspeisung der Pakete mentenbeutel werden gescannt in die Sortierung und anschließend ausgeleert 6 7 8 ... und zum Weitertransport in alle Welt in die abflugbereiten Frachtmaschinen geladen 8 16 DHL Hub Leipzig/Halle Hub in Aktion DHL Hub Leipzig/Halle Hub in Aktion Leistungsstarke Sortieranlage Dokumente laufen extra Getrennt von den Paketen werden die DokumentenSendungen (»Flyer«) im »Flyer Sort« (siehe 3 ) durch die Sortieranlage des Warehouse geschleust. Die fertig sortierten Dokumente landen automatisch in roten Beuteln, die – mit den entsprechenden Zielinformationen versehen – in den »Bagload«-Bereich (siehe 4 ) befördert werden. Im Flyer Sort werden Dokumentensendungen auf 500 Ziele weltweit vollautomatisch sortiert – insgesamt rund 36.000 Sendungen pro Stunde. Jede sortierbare Sendung, die am Hub Leipzig/Halle ankommt, passiert die vollautomatische Sortieranlage im Warehouse, die Fehlsortierungen minimiert und stündlich rund 100.000 Pakete und Dokumente bearbeiten kann. Das Herzstück der Anlage besteht aus vier übereinanderliegenden Sortierbändern, die sich über eine Gesamtlänge von 6,5 Kilometern durch das Verteilzentrum erstrecken. Neu sortiert wieder an den Start Vom Rollfeld in den Hub Mit der Landung auf dem Flughafen Leipzig/Halle beginnt für die rund 150.000 Sendungen, die Nacht für Nacht den Hub passieren, ein schneller Weg über mehrere Stationen. Die Container mit den Sendungen werden über eine bewegliche Hebebühne aus der Maschine auf kleine Anhänger gehievt und zum Sortierzentrum gefahren. Dort schieben Mitarbeiter die bis zu sieben Tonnen schweren Container über Stahlflächen mit Rollen auf der Oberseite in den EntladeBereich (»Offload«: 1 ) im Erdgeschoss. Hier werden die automatisch sortierbaren Sendungen von jenen Sendungen getrennt, die nicht in die Sortieranlage dürfen. Dabei handelt es sich um Gefahrgüter sowie sperrige und schwere Sendungen. Diese werden per Gabelstapler in den angrenzenden Belade-Bereich (»Reload«) gefahren, wo Mitarbeiter die sortierten Sendungen für den Weitertransport neu verladen. Technische Raffinesse zeichnet den Sortierprozess aus: Zum einen werden die Pakete auf den Bändern durch Lichtschranken, eine kaskadenartige Anordnung der Bänder und kleine »Parkmanöver« so geleitet, dass sie nicht aneinanderstoßen. Diese »sanfte« Sortierung sorgt dafür, dass Beschädigungen verhindert werden. Zum anderen hat DHL für den Hub eine ausziehbare Förderbandverlängerung fertigen und patentieren lassen. Die Mitarbeiter müssen die bis zu 31 Kilogramm schweren Pakete nicht hochheben, sondern können die roten Teleskopbänder bis in den Container ziehen und die Pakete aufladen. Im Anschluss an die letzten Bandmeter der Sortieranlage gelangen die Pakete und roten Dokumentenbeutel über gelbe Rutschen schließlich in den Reload-Bereich (siehe 7 ). Ähnlich Iglu-Zelten stehen dort die Container nach Zielen geordnet zum 17 schine gefahren. Ein eigenes Hub-Team weist jedem Container abhängig von seinem Gewicht einen Platz in der Maschine zu, um eine optimale Beladung sicherzustellen. Hinter den Reload-Bereichen für die Flugzeuge stehen Rollbehälter für jene Sendungen, die für Ziele im Umkreis von 300 Kilometern bestimmt sind. Sie werden per Lkw oder teilweise auch mit dem Zug weiterbefördert. Zwischenstopps Zoll und Ausbesserung Abseits des Entladens, Sortierens und Neuverladens kennt man im Hub noch zwei spezielle Prozesse für Sendungen, die einer besonderen Behandlung bedürfen. Dabei handelt es sich zum einen um zollpflichtige 1 2 3 7 4 Wie auf der Achterbahn Alle sortierbaren Sendungen (siehe 2 ) gelangen über die Bänder der Sortieranlage in den Reload-Bereich. Sie werden zunächst im Offload gescannt, automatisch nach Paketen und Dokumenten getrennt und über vier Hauptbänder ins Obergeschoss des Warehouse befördert. Das erste Scannen programmiert die Strecke jeder einzelnen Sendung durch die Bänderwelt des Verteilzentrums. Elektronisch gesteuert, nehmen Pakete und Dokumente den kürzesten Weg durch die Sortierstraßen in den Zielcontainer. Im Durchschnitt dauert dieser Vorgang pro Sendung nicht länger als sieben Minuten. 6 5 Beladen bereit. Auf der Zielgeraden erfolgt noch einmal ein letzter Kontroll-Scan. Dieser dient dazu, den avisierten Zielort zu bestätigen und die Informationen in die DHL Datenverarbeitung einzulesen, die für die anschließende Sendungsverfolgung notwendig ist. Die mit Paketen und Dokumentensäcken gefüllten Container werden – analog zum OffloadVorgang – außerhalb des Warehouse-Gebäudes auf Anhänger gehievt und zur abflugbereiten Frachtma- Sendungen. Diese entsprechend markierten Sendungen werden aussortiert und von Zollbeamten vor Ort anhand der Zollpapiere einzeln geprüft. Hat der Zoll (siehe 5 ) die Einfuhr und Weiterleitung genehmigt, wird die betreffende Sendung im Regal auf Grün geschaltet. Das ist das Zeichen für die Mitarbeiter, dass sie die Sendung neu einscannen und in die Sortierung geben können. Außerdem wurde im Hub ein kleiner Arbeitsbereich, das »Hospital« (siehe 6 ) eingerichtet, in dem Mitarbeiter beschädigte Pakete oder Dokumente »verarzten«. Nach dem Reparieren der Verpackung werden die Sendungen anschließend wieder in den normalen Sortierprozess gegeben. 18 DHL Hub Leipzig/Halle Nachhaltigkeit DHL Hub Leipzig/Halle Nachhaltigkeit NACHHALTIG ANS ZIEL Das neue Luftfrachtdrehkreuz von DHL ist ein Musterbeispiel dafür, wie sich Nachhaltigkeitsziele mit Anforderungen an die Wirtschaftlichkeit des Betriebs in Einklang bringen lassen. Mit modernen Technologien wie Solaranlage und Kraft-Wärme-Kopplung setzt der Hub Leipzig/Halle verstärkt auf die Nutzung regenerativer Energien sowie auf die Steigerung der Energieeffizienz in Gebäuden und Anlagen. Damit erfüllt die Deutsche Post World Net in Leipzig/Halle bereits heute die zentrale Selbstverpflichtung ihres Klimaschutzprogramms »GoGreen«, wonach das Unternehmen seine CO2- Effizienz bis 2020 um 30 Prozent verbessern will. Ökonomie und Ökologie gehen Hand in Hand Die technische Infrastruktur am Hub Leipzig/Halle schlägt eine Brücke zwischen hoher Servicequalität und nachhaltigem Wirtschaften. Denn DHL betrachtet ökonomischen Erfolg und sozial-ökologische Verantwortung als zwei Seiten derselben Medaille. Umweltverträgliches Wirtschaften ist eine wichtige Richtschnur für DHL und unverzichtbar geworden für den unternehmerischen Erfolg. Kein Gegensatz: Schnell und schonend Aus strategischer Sicht sorgt die Lage des Hubs in der Mitte Europas für eine gesteigerte Transporteffizienz. Ebenso spart die Nutzung des kombinierten Verkehrs Energieressourcen, denn DHL wählt für den schnellen Transport von Gütern und Dokumenten jeweils den Verkehrsträger aus, der die Qualitätsansprüche der Kunden sichert und gleichzeitig die geringsten Kosten und den niedrigsten Ausstoß an Schadstoffen hervorruft. Eine zentrale Rolle in diesem Konzept spielt die Kopplung des Luftdrehkreuzes mit dem neuen, direkt angrenzenden Frachtbahnhof. Damit wird die Bahnanbindung an den Flughafen Frankfurt am Main sowie an weitere Zielorte optimiert und die Verlagerung des Güterverkehrs von der Straße auf die Schiene verbessert. Moderne Technik schont die Umwelt Das Luftdrehkreuz ist der erste Standort der Deutschen Post World Net, der seinen Bedarf an Strom, Heiz- und Kühlenergie zum Großteil selbst decken kann. Dazu wurde eine moderne Kraft-WärmeKopplung mit hocheffizientem Blockheizkraftwerk installiert. Dieses System kann parallel zum öffentlichen Netz, aber auch als Insellösung, eingesetzt werden. So ist die Stromversorgung am Hub auch dann gewährleistet, wenn das öffentliche Stromnetz einmal ausfallen sollte. Betrieben wird das Blockheizkraftwerk mit Erdgas. Neben der Stromgewinnung wird das System auch zur Erzeugung von Wärme 19 20 DHL Hub Leipzig/Halle Nachhaltigkeit und Kälte eingesetzt – etwa zur Beheizung der Betriebsgebäude im Winter oder zur Kühlung der Lagerräume im Sommer. Ein weiteres wichtiges Umweltschutzmerkmal ist die Fotovoltaikanlage des Luftfrachtdrehkreuzes. Auf rund 1.000 Quadratmetern der Warehouse-Dachfläche sind Solarzellen angebracht, um damit Strom aus Sonnenenergie zu gewinnen. Der so erzeugte Strom wird in das öffentliche Netz eingespeist und DHL nach dem Erneuerbare-Energien-Gesetz rückvergütet. Gemeinsam mit dem Kraft-Wärme-System spart die Nutzung der Solarenergie gegenüber herkömmlichen Technologien der Energieerzeugung jährlich rund 3.000 Tonnen CO2 ein. Doch damit nicht genug: Zum umweltfreundlichen Versorgungssystem am Standort Leipzig/Halle gehören auch zwei unterirdische Zisternen, in denen jährlich rund 3.000 Kubikmeter Regenwasser aufgefangen werden können. Dieses wird zum Beispiel anstelle von Trinkwasser für die Reinigung der DHL Flugzeuge verwendet. Kein Flug zuviel Auf operativer Ebene hat DHL wirksame Maßnahmen ergriffen, um die vom täglichen Flugbetrieb ausgehende Belastung für Mensch und Umwelt so gering wie möglich zu halten. So wählt DHL stets den »richtigen« Flugzeugtyp für die richtige Strecke aus. Oberstes Ziel ist es, den Transportraum im Flugzeug optimal auszulasten. Leerflüge oder halbe Ladungen wären höchst unwirtschaftlich und ökologisch bedenklich. Kurzflüge übrigens auch: Im Umkreis von bis zu 300 Kilometern um Leipzig/Halle transportiert DHL die Sendungen auf der Straße. Mittelfristig gilt, dass Entfernungen bis 600 Kilometer auf der Schiene zurückgelegt werden – und zwar über die Verbindung Frankfurt am Main - Leipzig/Halle hinaus. Weniger Fluglärm und CO2-Emissionen Der in Leipzig/Halle am häufigsten eingesetzte Flugzeugtyp ist die Boeing 757-SF. Dieser Flugzeugtyp erfüllt heute schon die EU-Lärmschutznormen, die erst in einigen Jahren verbindlich werden. Er ist um 77 Prozent leiser als das Vorgängermodell Boeing 727, kann ein 6.000 Kilogramm höheres Gewicht befördern und verbraucht zudem rund 20 Prozent weniger Treibstoff pro Tonne Fracht. Damit verringert sich der CO2-Ausstoß pro Flug erheblich. Nachts gelten für die DHL Expressfrachtflugzeuge andere, weiträumigere Routen und niedrigere Geschwindigkeiten als am Tag. Für den passiven Lärmschutz ist der Flughafen Leipzig/Halle verantwortlich. Das angewandte Konzept mit Schallschutzfenstern, Lüftern und anderen schalldämmenden Vorkehrungen für die Anwohner geht weit über das bislang in Deutschland übliche Maß hinaus. Auch ist die Lärmschutzzone rund um den Hub mehr als doppelt so groß wie gesetzlich gefordert. Das gesamte Maßnahmenpaket ist nationalen und europäischen Bestimmungen zum Schutz vor Fluglärm weit voraus. Soziale Verantwortung und gute Nachbarschaft Viel Grün in der Stadt: Der Johannapark in Leipzig (im Hintergrund: Cityhochhaus und Rathausturm). DHL legt großen Wert darauf, als bedeutender Wirtschaftsakteur der Region Leipzig/Halle ein guter Nachbar für die Menschen im Einzugsgebiet des Hubs zu sein. Deshalb hat DHL eine Reihe mehrjähriger Vereinbarungen abgeschlossen, um regionale Verantwortung im kulturellen, sozialen und sportlichen Bereich zu übernehmen. Ein wichtiger Teil des sozialen Engagements von DHL zielt darauf ab, der Jugend Anreize zu geben, in der Region zu bleiben. Als umwelt- und mitarbeiterfreundliches Unternehmen fördert DHL zudem die Nutzung des ÖPNV. So können die Hub-Mitarbeiter von DHL mit einem Jobticket zur Arbeit kommen. DHL übernimmt die Gesamtkosten in Höhe eines sechsstelligen Betrags pro Jahr. Das Angebot findet großen Anklang, denn das Ticket kann auch an den Wochenenden und gemeinsam mit Familienangehörigen genutzt werden. DHL versteht sich als Teil der Region Leipzig/Halle und möchte daher nicht nur von den Stärken des Standorts profitieren, sondern auch aktiv dazu beitragen, dass der Wohlstand und die Attraktivität der Region weiter zunehmen. 22 DHL Hub Leipzig/Halle Sprungbrett zum Erfolg DHL Hub Leipzig/Halle Sprungbrett zum Erfolg 23 SPRUNGBRETT ZUM ERFOLG Philipp Hengst und Klaudia Mossakowski Claudia Langanke Peter Kiebler Michael Mehnert Gerd Richter Matthias Forst arbeiten als Ramp-Agents am Hub. Ihre Aufgabe arbeitet im Warehouse. Sie nimmt Lkw- war einer der ersten, der sich kennt sich im Customs/Hospital- ist für die Schichtplanung am Hub verantwortlich. stellt mit seinen 30 Kollegen die DHL-Feuer- ist unter anderem das Be- und Entladen der Ladungen in Empfang, packt und entlädt beim Hub beworben hat. Zuvor Bereich des Hubs bestens aus. Außerdem kümmert er sich darum, dass das wehr am Hub. Drei Minuten bleiben dem Frachtmaschinen. Container und bereitet die Nachtschicht vor. war er eineinhalb Jahre ohne Hier landen die Sendungen, die Equipment-Lager immer mit Arbeitskleidung, hoch motivierten Team, um einen Störfall zu feste Anstellung. Der Leiter der zum freien Verkehr innerhalb der Telefonen, Scannern und anderen technischen lokalisieren. Bei der weltweit einzigen DHL mechanischen Werkstatt sorgt EU von Zollbeamten abgefertigt Geräten ausgestattet ist. Feuerwehr beschäftigt zu sein, bedeutet, dafür, dass die Paketförderbänder werden müssen. So lange bleiben einen 24-Stunden-Sicherheitsbetrieb im Warehouse nie still stehen. sie in den Regalen. sicherzustellen. Mit der offiziellen Hub-Eröffnung im Mai 2008 hat die Deutsche Post World Net ein viel beachtetes Signal zum Aufbruch gegeben: für ihre Konzerntochter DHL zum Höhenflug auf dem weltweiten Expressmarkt und für ihre Kunden, die vom ostdeutschen Logistik-Standort in vielfacher Hinsicht profitieren. Darüber hinaus erwarten Experten von der Großinvestition am Standort Leipzig/Halle einen kräftigen Impuls für die gesamtwirtschaftliche Entwicklung der Region – einschließlich wachsender Zukunftschancen für die Menschen vor Ort. Hub mit Magnetwirkung Am Hub Leipzig/Halle hat die Zukunft längst begonnen. Durch die EU-Osterweiterung ist die Region Leipzig/Halle ins Zentrum der europäischen Wirtschaft gerückt. Neben der nahtlosen Anbindung an die Verkehrsträger Straße, Luft und Schiene sichert der trimodale Hub Leipzig/Halle einen 24-Stunden-Betrieb inklusive umfassender Nachtflugerlaubnis – ideale Voraussetzungen, um das Frachtexpressgeschäft mit den Wachstumsmärkten in Osteuropa sowie Asien auszubauen. Auch bietet der Hub genügend Kapazitäten für zukünftiges Wachstum beim Frachtaufkommen. Damit verbunden ist die weiter zunehmende Bedeutung des Flughafens Leipzig/Halle als internationale Logistik-Drehscheibe. So plant das 2007 von DHL und Lufthansa Cargo gegründete Gemeinschaftsunternehmen AeroLogic, im Jahr 2009 den gemeinsamen Flugbetrieb von Leipzig/Halle aus aufzunehmen. Mit dem Service von AeroLogic sollen sowohl Express- als auch Frachtgüter zwischen Europa, Asien und Amerika befördert werden. Voraussichtlich werden dadurch 1.000 zusätzliche Arbeitsplätze am Flughafen Leipzig/Halle entstehen. Mehr als ein Wirtschaftsstandort Die Errichtung des Europa-Hubs hat die Anziehungskraft der Region Leipzig/Halle auf Firmen des produzierenden Gewerbes und des Dienstleistungssektors erheblich gesteigert. Seit 2005 siedeln sich zunehmend mehr Unterneh- men aus unterschiedlichen Branchen im Umfeld des neuen Hubs an. Neben dem »Hub-Faktor« locken die Nähe zur Leipziger Messe, die hohe Lebensqualität und ein großer Markt von rund sieben Millionen Menschen, die im erweiterten Einzugsgebiet von Leipzig/Halle leben. Diese profitieren selbst von der Errichtung des Hubs vor Ort – sei es, weil sie zu den erfolgreichen Bewerbern gehören, die am Hub eine neue Arbeitsstelle gefunden haben, oder weil die Region Leipzig/Halle durch eine gesteigerte Attraktivität ihren Bewohnern zusätzliche Chancen eröffnet. DHL legt großen Wert darauf, den eigenen Geschäftserfolg am Hub gemeinsam mit und in guter Nachbarschaft zu den Menschen »nebenan« zu erzielen – getreu dem Motto: in der Welt unterwegs, der Region verpflichtet. Die Sächsische Akademie der Wissenschaften (oben), Neue Messe Leipzig (unten): Die Sachsen-Metropole und ihr Einzugsgebiet profitieren vom engen Schulterschluss zwischen Wirtschaft und Forschung.