Die ersten Burgenländer nach Amerika
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Die ersten Burgenländer nach Amerika
tt {sc e ORGAN DES VEREINES ZUR PFLEGE DER HEIMATVERBUNDENHEIT DER BURGENLÄNDER IN ALLER WELT Folge 3 / 4, März / April 1995 Nr. 334 40. Jahrgang Vor 150 Jahren: Die ersten Burgenländer nach Amerika Es ist zwar nicht bekannt, wann der erste Auswanderer aus dem heutigen Burgenland nach Amerika gezogen ist und wie er geheißen hat. Der früheste, der überliefert ist, verließ jedenfalls im Jahre 1845 seine Heimat und ließ sich in Nordamerika nieder. Es war der Zimmermann Grabenhofer aus Unterschützen. entfernte Verwandte in Oberschützen und Rechnitz. In der Gegend von Oberschützen und Bernstein erzählten sich die alten Leute die Geschichte vom "Zimmermann Grabenhofer", der beim Bau des evangelischen Seminars im Jahre 1845 beschäftigt war. Angeblich hat er sich etwas zuschulden kommen lassen und ist auf und davon. Man hat sich erzählt, er sei nach Amerika und er sei der erste von allen gewesen. Nun gibt es in Unterschützen eine Familie, die man seit Menschengedenken die "Zimmermann-Grabenhofer" nennt. Aus diesem Haus wird er wohl weggezogen sein, denn noch der alte Michael Grabenhofer, der 1935 gestorben ist, erzählte, daß sein Bruder Johann seinem Onkel nach Amerika nachgefahren sei. Der nächste Auswanderer war niemand geringerer als der berühmte Begründer der evangelischen Schulanstalten, Gottlieb August Wimmer, zu jener Zeit Pfarrer in Oberschützen. Nach Niederschlagung der Revolution gegen die Habsburger mußte er fliehen, gelangte nach London, wo er am 15. Dezember 1849 das amerikanische Segelschiff "Victoria" bestieg, von dem er am 30. Jänner 1850 in Amerika an Land ging. Im selben Jahr, 1849, wahrscheinlich aber noch vor Wimmer, ist Joseph Mücke, der aus Schlesien stammte und seit 1841 Lehrer in Oberschützen war, nach Amerika gezogen. In Tennessee hat er sich niedergelassen. Joseph, der Bruder des berühmten Komponisten Karl Goldmark, der aus Deutschkreutz stammte, mußte ebenfalls nach Niederschlagung der Revolution fliehen, kam aber erst einige Jahre später als die Oberschützener in Amerika an. Beinahe hätten die politischen Wirren einen weiteren bedeutenden Burgenländer zur Auswanderung gezwungen. Es ist dies der 1810 in Eisenstadt geborene Anatom Josef Hirtl. Als er durch die Revolution in Wien seine berühmte anatomische Sammlung und seine Bibliothek verloren hatte, schrieb er 1850 in einem Brief, daß er sich nun entschlossen habe, nach Amerika auszuwandern. In den Jahren 1854 - 57 verkauften zahlreiche Landarbeiter im Gebiet um den Neusiedler See ihre kargen Besitzungen und zogen nach Amerika - die meisten nach Texas. Um dieselbe Zeit verließen auch viele Pilgersdorfer ihre Heimat, nachdem 1855 ein verheerender Brand fast das ganze Dorf eingeäschert hatte. Dieser Großbrand zwang viele von dort zur Auswanderung. Die meisten von diesen ließen sich in Kansas nieder. Am 3. Mai 1858 wanderte die Großfamilie Polster mit 66 Familienmitgliedern nach Amerika aus. Ihre Nachkommen leben noch dort, Die Burgenländische Amerikawanderung begann also an mehreren Stellen. Zuerst in Oberschützen, dann im Gebiet des Neusiedler Sees und im Gebiet um Oberpullendorf. Gemeinsam ist ihnen, daß sie fast immer in Verbindung mit der Amerikawanderung aus Innerungarn standen. Ehe die Amerikawanderung begann, zogen jährlich tausende arbeitslose Landarbeiter nach Innerungarn, vor allem in das Gebiet um den Bakony Wald, zu Schnitt und Drusch. Dort hatte die Amerikawanderung aber schon eingesetzt gehabt und dort kamen unsere Landarbeiter erstmals mit dieser Auswandererbewegung in Berührung. Viele sind gleich von Ungarn weg nach Amerika ausgewandert oder unmittelbar nach ihrer Rückkehr aus Ungarn aus ihren Heimatdörfern . Gemeinsam ist den ersten Auswanderern auch, daß sie weit in den Westen Amerikas zogen bis an die Siedlungsgrenze, wo es noch Kämpfe mit den Indianern gab. Dort erwarben sie Land und bebauten ihre Felder. Die frühen Auswanderer sind also durchwegs Farmer geworden. War bis 1875 die Auswanderung aus dem nördlichen und mittleren Burgenland nur punktuell erfolgt, so begann die Auswandererbewegung ab Mitte der 70er Jahre eine das ganze Land erfassende kontinuierlich zunehmende Bewegung zu werden. Aus diesem Grunde hatte 100 Jahre später die Burgenländische Landesregierung das Jahr 1975 zum "Jahr der Auslandsburgenländer" proklamiert. Mit Grabenhofer hat vor 150 Jahren die Amerikawanderung der Burgenländer begonnen, Zehntausende sind ihm gefolgt. Seite 2 BURGENLÄNDISCHE GEMEINSCHAFT ße&e i!an~leute! Unser Auswanderermuseum In wenigen Tagen werde ich die Freude haben, viele meiner alten Freunde und Landsleute in Amerika wiederzusehen. Die Burgenländische Gemeinschaft hat die Reise der Burgenländischen Regierungsdelegation nach Amerika organisiert und ich werde auch daran teilnehmen! Es ist eine schöne Tradition, daß Mitglieder der Burgenländischen Landesregierung und des Burgenländischen Landtages sowie der burgenländische Bischof in Abständen von wenigen Jahren, vor allem in Jubiläumsjahren, nach Amerika kommen, um dort die Landsleute zu besuchen, ihnen für die Hilfe in den Zeiten der Not zu danken und ihnen ihre Verbundenheit zum Ausdruck zu bringen. Es waren immer sehr schöne und eindrucksvolle Begegnungen. Ich bin überzeugt, daß auch diese Reise wieder ein Erfolg sein wird. Das Programm ist auf dieser Seite abgedruckt. Ich lade alle Landsleute und Freunde ein, zahlreich zu diesen Treffen zu kommen. Die Gäste aus dem Burgenland werden diesmal ein besonderes Geschenk mitbringen: einige hundert Flaschen Wein. Er wird an allen Veranstaltungen der Burgenländischen-Landesregierung gratis ausgeschenkt werden. Der Wein heißt "Servus" und ist von ganz vorzüglicher Qualität. Eine Einschaltung und eine Beschreibung des hervorragenden Weines "Servus" findet man auf Seite 5. Parallel dazu wird auch die Theater- und Tanzgruppe von Bad Tatzmannsdorf durch Nordamerika fahren. Die Reise ist so organisiert, daß die Regierungsdelegation und die Gruppe aus Bad Tatzmannsdorf zweimal zusammenkommen, einmal in Toronto und einmal in Pennsylvanien. Es ist dies eine sehr lustige Gruppe, die mit ihrer Musik und mit ihren Darbietungen bestimmt viel Freude und Frohsinn bringen wird. Heuer und im nächsten Jahr gibt es zahlreiche Jubiläen, die zur Besinnung und zur Erinnerung, wohl auch zur Dankbarkeit, Anlaß geben. Vor 50 Jahren, im Jahre 1945, ging der schreckliche Krieg zu Ende, das heißt auch, daß wir bereits 50 Jahre in Frieden leben und in einem Wohlstand, wie ihn unser Land noch nie gesehen hat. Vor 50 Jahren entstand auch unser Burgenland und unser Österreich wieder nachdem es 7 Jahre vorher von der Landkarte ausgelöscht war. Das heißt auch, daß unser wiedererstandener Staat, unsere 2. Republik 50 Jahre alt ist. Heuer gedenken wir auch der Unterzeichnung des Staatsvertrages, des Abzuges der fremden Besatzungstruppen und der österreichischen Neutralität - markante Geschehnisse, die sich genau vor 40 Jahren ereigneten und unserem Land die Freiheit gebracht und erhalten haben. Die Burgenländische Gemeinschaft selbst denkt an den Beginn der burgenländischen Amerikawanderung vor 150 Jahren, im Jahre 1845. Im nächsten Jahr werden wir "75 Jahre Burgenland" feiern und "1.000 Jahre Österreich". Bei all diesen Erinnerungen, Gedenken und auch Feiern, wollen wir die Burgenländer in aller Welt dabei haben und einschließen. So ist auch der Besuch von hohen Persönlichkeiten des Burgenlandes bei den Landsleuten in Amerika zu verstehen. Darauf freuen wir uns alle schon. Auf Wiedersehen in Amerika und "Servus" bei einem guten Glas von bestem burgenländischen Wein! Herzlich Euer Walter Dujmovits März / 1995 3. Folge Wie es zu diesem Museum kam Als ich im Jahre 1956 anläßlich meines ersten Aufenthaltes in Amerika begonnen habe, die Erinnerungen an die Burgenländer und ihre Auswanderung in Pennsylvanien und New York festzuhalten und zu sammeln, wußte ich noch nicht, worauf ich mich da eingelassen habe. Tausende Menschen habe ich in diesen 38 Jahren gefragt in Amerika, daheim und anderswo, wie es damals gewesen ist, habe Fotos, Dokumente und andere Gegenstände gesammelt als Quellen für meine wissenschaftlichen Forschungen. Das Ergebnis war ein Buch, das 1975 erschienen ist. ("Die Amerikawanderung der Burgenländer"). Diese Quellen sind im Buch und in nachfolgenden Publikationen und Ausstellungen verarbeitet. Es hat sich dann die Frage gestellt, was mit diesen Gegenständen in Zukunft geschehen soll. Ich habe dem damaligen Präsidenten Julius Gmoser den Vorschlag gemacht, ein burgenländisches Auswanderermuseum zu schaffen. Er hat begeistert zugesagt und als den Standort Mogersdorf vorgeschlagen. Gleichzeitig hat sich der im Jahre 1974 gegründete "Josef-Reichl-Bund" auch um ein passendes Haus als Gedenkstätte für den Heimatdichter umgesehen. So kam es bald zu einem Einvernehmen, Auswanderermuseum und Reichl-Gedenkstätte im seiben Haus unterzubringen. Das Objekt war bald gefunden: die "Alte Hofmühle" im Güssinger Mühlwinkel. Dr. Johann Jandrasits, der Präsident des 'Heichl-Bundes" hat dieses Haus von der gräflichen Familie Batthyany übernommen mit der Auflage, dieses verfallene Haus stilvoll wieder herzurichten. Fast 20 Jahre hat man daran gearbeitet. Das große Problem waren die feuchten Mauern, so daß mit viel Geld und Mühe zeitaufwendige Sanierungsarbeiten durchgeführt werden mußten. Erst letztes Jahr war es so weit, daß dieses Haus bezogen werden konnte. Pater Anton Bruck vom Orden der Franziskaner segnete das Auswanderermuseum. Das Museum Betritt man die Alte Hofmühle und geht einige Stufen hoch, kommt man links in die "Josef Reichl Gedenkstätte", in welcher viel an Josef Reichl erinnert. Dort sind auch seine Bücher und Schriften ausgestellt. Ein Raum ist ganz im Stile einer alten Bauernstube eingerichtet. Das Auswanderermuseum verteilt sich auf 4 große Räume: Der 1. Raum trägt den Titel: "Der Lebensraum der Auswanderer", der 2. Raum: "Der historische Ablauf der Wanderung", der 3. Raum: "Das Leben der Burgenländer in Amerika" und der 4. Raum: "Brückenschlag zwischen neuer und alter Heimat". In jeder der folgenden Nummern unserer Zeitung wird in der Folge einer dieser Räume beschrieben werden. (Fortsetzung folgt) Nachstehend geben wir Ihnen Ort und Termin sowie Uhrzeit der Veranstaltungen im Rahmen der Amerika-Reise unserer Regierungsdelegation bekannt und bitten um Ihren Besuch Toronto - Samstag, 1. 4. 1995, 06.30 pm St. Peter und Paul Halle, Milner Ave. (Hwy 401 & 48), Scarborough IOnt. New York - Sonntag, 2. 4. 1995,02.00 pm Castle Harbour Casino, 1118 Havemeyer Ave, Bronx 1 N.Y. Nazareth - Freitag, 7. 4. 1995,07.00 pm Northampton Community Center, Lavbach Avenue, Northampton/PA.18067 Chicago - Sonntag, 9. 4. 1995, ab 12.00 - 04.00 pm Restaurant Martinique, 2500 West, 95th Street, Evergreen Park 1111. 60642 BURGENLÄNDISCHE GEMEINSCHAFT März / April 1995 Seite 3 Diözesanbischof Dr. Paul Iby - 60 Jahre Der 60. Geburtstag des Diözesanbischofs fiel zusammen mit seinem Namenstag und mit dem 2. Jahrestag seiner Bischofsweihe. Kein Wunder, daß er aus diesen Anlässen im Mittelpunkt zahlreicher Ehrungen stand. Mit einem Dankgottesdienst im Eisenstädter Dom und in der Wallfahrtskirche in Unterfrauenhaid, wo er getauft wurde, begannen die Feierlichkeiten, zu denen auch ein festlicher Empfang durch die Burgenländische Landesregierung im Schloß Esterhazy gehörte. Paul Iby wurde am 22. Jänner 1935 als zweiter von drei Söhnen des Ehepaares Elisabeth und Stefan Iby in Raiding geboren. Die Priesterweihe empfing er 1959 durch Bischof Laszl6 in Eisenstadt. Nach dem Studium in Rom wurde Dr. Paul Iby 1984 Generalvikar der Diözese. Besondere Verdienste erwarb er sich vor allem als Caritasdirektor der Diözese Eisenstadt. Paullby, dessen Wahl zum Oberhirten mit großer Freude und Erleichterung aufgenommen worden war, erfreut sich überall hoher Wertschätzung. Die Burgenländische Gemeinschaft wünscht im Namen aller Auslandsburgenländer dem Oberhirten viel Segen, Gesundheit und Kraft für die Bewältigung seiner großen Aufgaben. ~~~~~~~~~~~ a.. W ~ ~ ~ ~ DurßettlllttdisclJe ~ ~~eme(t18(baft EIN LAD U N G Wifpe;'CeNu;sCum mit Auslandsburgenländertreffen in Moschendorf am Sonntag, dem 16. Juli 1995, um 15.00 Uhr, herzlich einzuladen. ~ _ _ ~ ~ ~ ~ ~De.:;:st:;" ~ ~ ~ ~_ Furchtbarer Mord Eine entsetzliche Bluttat ereignete sich am 4. Feber kurz vor Mitternacht in der Zigeunersiedlung in Oberwart. Bisher unbekannte Täter stellten mitten auf der Straße eine Bombenfalle auf. Es war ein Behälter mit einem Rohr, in welche von außen nicht sichtbar eine Bombe eingebaut war. Vier junge Männer kamen dort vorbei. Als sie dieses Hindernis beseitigen wollten, explodierte die Bombe und tötete sie alle: Den 40jährigen Josef Simon, ferner Peter Sarkösi (27), Karl Horvath (22) und Erwin Horvath (18). Alles deutet darauf hin, daß die Täter in rechtsextremen Kreisen zu suchen sind und daß sie ganz bewußt Zigeuner (Roma) töten wollten. Daß es sich um einen Akt von Fremdenfeindlichkeit handelt, beweist das nächste Attentat, das sich in der kroatischen Gemeinde Stinatz einen Tag später ereignete. In einem Müllkübel wurde ebenfalls eine Bombe versteckt. Als der Arbeiter Erich Preissler aus Kr. Ehrensdorf den Müllcontainer entleeren wollte, verletzte ihn die Bombe an der rechten Hand schwer. Diese beiden Attentate haben in ganz Österreich Bestürzung und Trauer ausgelöst. Es ist anzunehmen, daß die Täter keine Burgenländer sind, denn im Burgenland leben seit Jahrhunderten Menschen verschiedener Volkszugehörigkeiten und Konfessionen friedlich nebeneinander. Zu dem Begräbnis der Opfer kamen mehr als 3.000 Menschen nach Oberwart. Unter ihnen höchste Persönlichkeiten aus Staat und Kirche: Bundespräsident Klestil, Mitglieder der Bundes- und Landesregierung, sowie der gesetzgebenden Körperschaften, Bischof Iby und Superintendentin KnolI. Sie haben damit ihre Verbundenheit mit den Opfern zum Ausdruck gebracht und sich einmütig gegen diesen Akt der Intoleranz und Menschenverachtung ausgesprochen. Seit 1993 werden die Zigeuner als eigene Volksgruppe mit eigener Kultur und Sprache anerkannt. Ab diesem Zeitpunkt werden sie offiziell "Roma" genannt. Auswandererdörfer (in Klammer die heutigen Einwohnerzahlen) Weingraben ( 419 ) Der kleine Ort an der Westgrenze des Landes im mittleren Burgenland zwischen Draßmarkt und Kirchschlag liegt bereits im gebirgigen Teil der Buckligen Welt. Er ist stark von der Abwanderung betroffen, vor allem nach Wien und in andere Ballungsräume Österreichs. Die Amerikawanderung dagegen spielt nur eine untergeordnete Rolle. Dagegen zählen die umliegenden Dörfer zu jenen, aus denen die Auswanderung schon in den 60er und 70er Jahren des letzten Jahrhunderts begonnen hat. Nach dem Weltkrieg gab es dort einen beachtlichen Höhepunkt der Auswanderung. So ermittelte Josef Fraller aus Weppersdorf für das Jahr 1923 aus diesen Dörfern folgende Aus21, wandererzahlen: Oberpullendorf Großmutschen 23, Lockenhaus 25, Nikitsch 50, Kaisersdorf 5. Der erste Auswanderer aus dem benachbarten Landsee war ein gewisser Unterreimer, der aus Temesvar gekommen und in Wiener Neustadt zum Militär eingerückt war. Er lernte seine Frau in Landsee (Hausnummer 77) kennen und wanderte mit ihr 1906 nach Amerika aus. Welten (395) Im Raabtal westlich von Jennersdorf und schon nahe der steirischen Grenze bei Fehring liegt dieser Ort, welcher heute zum ausgedehnten Gemeindegebiet von St. Martin a.d.Raab gehört. Die Zielgebiete der Auswanderer sind ziemlich gestreut. In früheren Jahren ließen sich viele Einwanderer aus Welten im Gebiet von New Britain nördlich von New York nieder. Weppersdorf (868) Dieser Ort liegt zwischen Landsee und dem Ödenburger Gebirge im nördlichen Bereich des Oberpullendorfer Beckens. Schon sehr früh sind Leute aus diesem Ort nach Wien abgewandert, wo sie vor allem in der Bauwirtschaft Beschäftigung fanden. Viele von ihnen qualifizierten sich für Spezialarbeiten, was die "Weppersdorfer Maurer" weit über die Grenzen hinaus bekannt werden ließ. Dies ist auch der Grund, warum aus Weppersdorf relativ wenige nach Amerika ausgewandert sind. Die erste Auswanderin aus dem benachbarten Kaisersdorf war die 1878 geborene Magdalene Pfneisel. Sie kam 1904 nach New York. Ihre Tochter Emma Bubik lebt noch heute in Phoenix (Arizona). Willersdorf (317) Dieses Dorf liegt nördlich von Oberschützen und hat die Auswanderungsgeschichte dieses Nachbardorfes mitgetragen. Es ist anzunehmen, daß im Zuge der Oberschützer Auswanderung in der Mitte des vorigen Jahrhunderts schon Willersdorfer mitgerissen wurden. Als Johann Wenzel in den 90er Jahren die Einwanderung nach Chicago einleitete, haben sich die Willersdorfer vor allem auf Chicago konzentriert. So haben sich alle 72 Auswanderer, die nach dem Ersten Weltkrieg aus Willersdorf nach Amerika zogen, in Chicago niedergelassen. Diese Stadt weist heute eine große Kolonie von Willersdorfern und deren Nachkommen auf. Seite 4 Dr. Karl Gruber gestorben Am 1. Feber 1995 verstarb der frühere österreich ische Außenminister und spätere Botschafter in den Vereinigten Staaten Dr. Karl Gruber im 86. Lebensjahr. Der gebürtige Tiroler studierte Rechtswissenschaften und war bereits in der Zeit der Ersten Republik politisch tätig, weswegen er in der Zeit des "Dritten Reiches" Verfolgungen ausgesetzt war. Er gehörte jener Gruppe von Widerstandskämpfern an, die vor Einmarsch der Amerikaner im Frühjahr 1945 die Tiroler Landeshauptstadt Innsbruck befreit hatten. Die französische Besatzungsmacht hatte ihn zum ersten Landeshauptmann von Tirol eingesetzt. Bereits wenige Monate später wurde er zum österreichischen Außenminister berufen, ein Amt, das er von 1945 bis 1953 bekleidete. Damals war er mit seinen 38 Jahren der jüngste Außenminister der Welt. In der Südtirol-Politik sehr engagiert, gelang es ihm mit seinem italienischen Amtskollegen de Gasperi, das sogenannte "Süd-tirol-Abkommen" zu erreichen, nach welchem Südtirol wohl bei Italien blieb, aber dort das Recht auf Autonomie erhielt. Anschließend war er von 1953 bis 1956 österreichischer Botschafter in Washington, später in Bern und Bonn. 1987 war er noch einmal po.l.itisch tätig, als er als Sonderbotschafter Osterreichs nach Amerika entsandt wurde, um die Mißverständnisse um den damaligen Bundespräsidenten Dr. Waldheim aufzuklären. Mit Dr. Karl Gruber verliert Österreich den letzten Repräsentanten der "Gründergeneration" der Zweiten Republik und das letzte Regierungsmitglied aus dem Jahre 1945. Gedenktafel für Ignaz Horvath Zu Ehren von Prof. Msgr. Ignaz Horvath und anläßlich seines 100. Geburtstages wurde in Frankenau von Bischof Dr. Iby eine Gedenktafel enthüllt. Ignaz Horvath war jahrzehntelang Pfarrer von Frankenau und als Schriftsteller und Kulturträger unablässig für die Erhaltung und Stärkung des kroatischen Volkstums bemüht. Er wurde am 1. Feber 1895 in Kleinwarasdorf geboren, wirkte in Neuberg und Frankenau und starb am 22. April 1973. Beim Festakt wiesen Bischof Dr. Iby und der Bürgermeister von Frankenau Demeter Kancz auf die Bedeutung von Msgr. J. Horvath für die burgenländischen Kroaten hin. 1.2.1995 Ijeta slavimo 100. rodjendan nasega velikana, ki je uz M. M. Miloradi ca jedna od najvebih licnosti gradiscansko-hrvatske narodne grupe u Gradisbu. Nas jubilar je med ostalim i utemeljitelj umjetnicke proze i najplodniji pisac na nasem podrucju. Njegovo djelovanje dalo je pecat gradisbansko-hrvatskoj sceni i u medjubojnom vrimenu i po Drugom svitskom boju. Nazalost mu je prezaran (na sam Vazam 1973. Ijeta) pa10 njegovo - vebput i "siljasto" - pero iz ruk. März / April 1995 BURGENLÄNDISCHE GEMEINSCHAFT 50 Jahre Walt Gröller Orchester Unser burgenländischer Landsmann Walter Gröller, der mit seiner Familie in Whitehall in Pennsylvanien lebt, ist aus dem amerikanischen Volksmusikleben nicht mehr wegzudenken. Sein Orchester ist eines der besten in den Vereinigten Staaten und er selbst einer der bekanntesten Burgenländer in diesem großen Land. 1922 sind seine Eltern aus dem Burgenland nach Amerika gezogen. Sein Vater Johann Gröller kam aus Glasing, seine Mutter Hedwig Hacker aus Gerersdorf. Sie war es auch, die dem kleinen Walter die burgenländischen Lieder ihrer Heimat vorgesungen hat, die er in Musik umsetzte. Bereits mit 4 Jahren begann er auf einer alten steirischen Harmonika zu spielen. Der erstaunlich jung gebliebene Walter ist jetzt also schon seit 60 Jahren Musikant! Am 12.2. 1931 wurde Walter in Allentown geboren. An seinem 12. Geburtstag erhielt er von seinem Vater ein Akkordeon und zwei Jahre später, man schrieb das Jahr 1945, gründete er sein eigenes Orchester. Zuerst spielte er in den Gaststätten in Allentown und Umgebung in den damals noch zahlreichen burgenländisehen Wirtshäusern und fast immer war es die burgenländische Musik, die die Leute hören wollten: Polka ("Schiaba"), Walzer, Steirischer Landler, usw. Als sich seine ersten großen Erfolge einzustellen begannen, brach der Krieg in Korea aus und der junge Walter mußte von 1952-54 im entfernten Land Kriegsdienst leisten. Dort war er auch in der Truppenbetreuung eingesetzt und spielte in einer Hillibilly Band. Zurückgekehrt in die Vereinigten Staaten mußte er sein Orchester neu organisieren. 1955 erhielt er seine eigene Rundfunksendung, jeden Sonntag von 12.30 13.00 Uhr. Damals gab er auch seine erste Schallplatte heraus. Bereits 1970 gründete er seine eigene Schallplattenfirma. Später stießen zwei burgenländische Mädchen zu seinem Orchester, die ihn gesanglich begleiteten: die "Panny Sisters" aus Deutsch Tschantschendorf. Seine großen Erfolge brachten ihn durch alle Staaten der USA und durch viele europäische Länder. Eine zeitlang spielte er auch auf Kreuzfahrten in der Karibik. 1981 erhielt er sein eigenes TV-Programm mit dem Namen "Cafe International". Inzwischen war auch sein begabter Sohn Joe zu seinem Orchester gestoßen. Mittlerweile hat er 23 Schallplattenalben gemacht, dazu noch Kassetten und CDs. Walt Gröller ist ungemein kontaktfreudig und ein gewinnender fröhlicher Mensch. Erfreulich ist, daß er sich stets zu seiner burgenländischen Abstammung bekannt hat.Jedes Jahr, im September, besucht er mit einer Reisegruppe die alte Heimat. Als am 14. September 1993 Landeshauptmann Stix und Landtagspräsident Dax anläßlich eines Festaktes in Kukmirn den Dank des Landes an die Burgenländer nach Amerika sandten für ihre Hilfe in schwerer Zeit, war Walt Gröller als Ehrengast dabei und erhielt ein Ehrengeschenk des Landes. Der aus Königsdorf im Burgenland stammende Franz Fischi war in den 80er Jahren Bürgermeister der Stadt Allentown in Pennsylvanien. Er hatte den 7. Mai 1980 zum "Walt Gröller Tag" in Allentown proklamiert. 1982 wurde Walt Gröller auch Ehrenmitglied der Burgenländischen Gemeinschaft. Es war ein besonderer Tag, als ihm vom österreichischen Botschafter Dr. Fritz Höss in einer feierlichen Zeremonie in der Botschaft in Washington das "Goldene Ehrenzeichen für die Verdienste um die Republik Österreich" verliehen worden war. Ausdrücklich betonte der Botschafter seine großen Leistungen um die Pflege der musikalischen Heimat und zeichnete Walt Gröller mit einem ehrenvollen Titel "King of Austrian Folkmusic in the United States" aus. Zu dieser feierlichen Zeremonie kamen viele Freunde und Verwandte mit Sonderautobussen von Pennsylvanien nach Washington, unter ihnen auch seine Mutter, die heuer ihren 90. Geburtstag feiert. Im Jahre 1980 wurde Walter Gröller auch in die "Polka music Hall of Fame" in Chicago aufgenommen und für "Grammy award" nominiert. Walter ist mit Marilyn verheiratet, hat drei Kinder, Thomas, Anita und Josef. Am 21. September 1995 wird er wieder das Burgenland besuchen. Es wird dies bereits zum 22.mal sein! Die Burgenländische Gemeinschaft beglückwünscht Walter Gröller zu seinem Lebenswerk. Wir sind stolz auf ihn! Dr. Walter Dujmovits März / 1995 Seite 5 BURGENLÄNDISCHE GEMEINSCHAFT StY<VIAS Ein junger, frischer Burgenländer erobert die Welt. Seit 1993 ist ein neuer Wein aus dem Burgenland auf dem Markt. Mit dem altösterreichischen Gruß "Servus" auf dem Etikett soll er Freunde des Burgenlandes auf der ganzen Welt grüßen und neue Freundschaften knüpfen. Der frische, fruchtige Wein ist unkompliziert und sympathisch. Die Idee für diesen Wein stammt von der burgenländischen Landesregierung: Es gibt im Burgenland viele kleine Weinbauern, die wenig Möglichkeiten finden, ihren Wein gut abzusetzen. Um mit Wiederverkäufern zusammenzuarbeiten, ist die Menge meist zu gering. Wenn nun aber die Produktion dieser vielen kleinen Betriebe zu einem Wein zusammengeführt wird, entsteht daraus eine Weinmenge, mit der man auch international Marketing betreiben kann. So entstand "Servus". Die Trauben für "Servus" stammen aus den Weinbaugebieten rund um den Neusiedlersee. Drei Sorten sind für den Charakter von "Servus" verantwortlich: Der Welsch riesling sorgt für Frucht und Frische. Der Grüne Veltliner verleiht dem Wein zarte Würzigkeit. Der Weißburgunder bringt Körper und weiche Fülle. SERVUS-Whole Salers in den USA Rund 200 Weinbauern haben mit ihrer Produktion zur Entstehung von "Servus" beigetragen. Für die Füllung und Vermarktung ist die international bekannte Weinkellerei Lenz Moser zuständig. Mittlerweile ist "Servus" in Deutschland, Dänemark, Großbritannien, Irland, in den Niederlanden, in Schweden, Finnland, Ungarn, Tschechien, aber auch in Kanada, in Japan und in 13 Staaten der USA (Connecticut, New Jersey, Pennsylvania, New York, Chicago, Colorado, Michigan, Missouri, Florida, Californien, Maryland, Virginia und Washington D.C.) sowie auf den Bermudas erhältlich. Wenn die burgenländische Landesregierung im maligen Burgenländer in Kanada und den USA "Servus" stets dabei sein: 1. April - Toronto 7. April - Northampton April 1995 die ehebesucht, wird auch California Chrissa Imports, Ud. (415) 468-5770 Colorado Western Wine Merehants (303) 292-1711 Conneetieut New England Wine & Spirits Ine. (203) 488-7155 Florida The House of Burgundy (407) 848-3531 Illinois Wine Bauer Ine. (708) 678-0685 Maryl./Wash.D.C. Wines Ud. (301) 210-4000 Miehigan Demorest Enterprises Int.lne. (810) 773-5850 H. Cox & Sons (616) 947-5253 Missouri Berbiglia Liquors (816) 942-0070 2. April - New York 9. April - Chicago Wer erfahren möchte, in welchen Geschäften man "Servus" kaufen kann, wendet sich mit dieser Frage am besten an den "Whole Saler" im jeweiligen Staat (siehe Adressen) oder an den Importeur Bernhard Horstmann & Partners, Ltd. Tel.: 1-800 4 SERVUS (473-7887) oder (203) 637-1697 In Europa kontaktieren Sie am besten die Weinkellerei Lenz Moser direkt. Tel.: 02732 / 85 54 1 (Frau Beer) New Jersey Lauber Imports, Ud. (908) 725-2100 New York Lauber Imports, Ud. (212) 734-2782 Pennsylvania The Wine Merehant Ud. (215) 694-9463 Bermuda The Bristol Cellar (809) 239-2200 Seite 6 BURGENLÄNDISCHE GEMEINSCHAFT März / April 1995 SCHWEI~Wir gratulieren ALLENTOWN - Neue Miss Burgenland In Lehigh Valley gibt es wieder eine neue Miss Burgenland. Mit nachfolgendem Lebenslauf wollen wir Miss Lori Flamisch unseren Lesern vorstellen. LORI FLAMISCH of Allentown, Pa. was recently crowned MISS BURGENLAND by the Lehigh-Northampton Burgenland Gemeinschaft at the Northampton Liederkranz. This title is awarded to a girl whose ancestry stems to the Burgenland Austria region. Lori is the daughter of Katherine Flamisch and granddaughter of Neil and Helen Rothrock. Her ancestors on her Mother's line trace to Strem, Sulz and Steingraben in Austria. Lori will represent the Burgenland Gemeinschaft at various Austrian affairs in the United States in 1995 and also in Austria in July, 1995. Lori is a second year Honor Student at Marywood College in Scranton, Pa. as an education major. In College she is on the National Dean's List-1994 edition, AIIAmerican Scholar-1994 Edition, a Student Member of the Pennsylvania State Education Association and a member of Kappa Delta Pi, International Honor Society for Education. At Marywood College Lori is a Variety Cheerleader. Lori graduated from Allen High School and while at Allen was a member of the Majoret. te Squad for 4 years and Co-Captain in her Senior Year. She was a member of the National Honor Society, Canary School Newspaper and was listed in the Who Who Among American High School Students-1992 and 1993 Editions. Lori was a Playground Instructor for the City of Allentown for the 1994 Season and will again work with the Children in this program Summer 1995. Lori is looking forward to participating at the Austrian Affairs in 1995 and knows this will enrich her knowledge of the Austrian People and Country. COPLAY - Weihnachtsfeier Einer der bedeutJmdsten, fleißigsten und angesehenster]. Osterreicher im Ausland ist der 1936 in Ubelbach in der Steiermark geborene Karl Nöst, der vor genau 40 Jahren in die Schweiz auswanderte. Er trat dort dem Österreicher Verein Zürich bei. Seit 28 Jahren ist Karl Nöst selbst Präsident dieses Vereines, der heute zu den mitgliederstärksten Österreicher-Vereinen in der Welt zählt und der auch Mitglied der Burgenländischen Gemeinschaft ist. Karl Nöst ist auch Vorstandsmitglied im Weltbund der Österreicher im Ausland, wo seine Stimme Gewicht hat. Anläßlich des großen Österreicher-Balles in Zürich vor einigen Wochen hat der dort anwesende steirische Landeshauptmann Josef Krainer den verdienstvollen und engagierten Präsidenten Karl Nöst mit dem "Goldenen Ehrenzeichen des Landes Steiermark" ausgezeichnet. Die Burgenländische Gemeinschaft gratuliert Karl Nöst dazu sehr herzlich! NORTHAMPTON - 90. Geburtstag Die Weihnachts- und Silvesterfeier der Volksliedwerkstatt beim Coplay Sängerbund fand am 8. Dezember mit hausgemachtem Kletzenbrot, burgenländischem Wein, alten Weihnachts- und Neujahrsliedern und Geschichten in hianzischer Mundart statt. Die Gruppe besteht seit Sommer 1992 und hofft auf ein gesangvolles Neues Jahr. Aus Anlaß ihres 90. Geburtstages überbrachte unsere Mitarbeiterin Frau Tessi Teklits an Frau Mary Knopf in Northampton im Auftrag der Verwandten aus Kohfidisch einen schönen Geschenkkorb. Im Bild die Jubilarin mit ihrer Tochter und ihrem Schwiegersohn. BURGENLÄNDISCHE GEMEINSCHAFT März / April 1995 CHICAGO -80. Geburtstag Unser Mitglied Mr. Frank Omischl - aus Markt Allhau stammend - feierte kürzlich im Kreise seiner Familie und Freunde, seinen 80. Geburtstag. Auch mit der BG Sektion Chicago, die er immer tatkräftig unterstützt, wurde gefeiert. CHICAGO -Weihnachtsfeier Seite 7 HAWAII - Rege Vereinstätigkeit Sitzung des Vorstandes der Austrian Hawaii Association in Anwesenheit des österreich ischen Botschafters Dr. Helmut Türk und seiner Gattin. Die Austrian Hawaiian Association mit ihrem Präsidenten (Bürgermeister) Hermann Allerstorfer an der Spitze überraschte wieder einmal mit neuen Ideen und schönen Veranstaltungen. So gab es in den letzten Monaten ein Violinkonzert, einen Wiener Schnitzel Abend, an dem auch Generalkonsul Dr. Christian Prosl und Honorarkonsul Hans Strasser teilnahmen. Dazu kommen die Fixpunkte ihres Veranstaltungskalenders, wie Frühlingstanz, Feiern zum Nationalfeiertag, Weihnachtsfeier usw. BURLINGTON - Dundas -lieber Besuch Dieses Bild wurde bei der gut besuchten Weihnachtsfeier der BG Chicago aufgenommen. Es zeigt Frau Rose Radostits mit ihren Nichten und Neffen, die schon ganz ungeduldig auf den Weihnachtsmann warten. BRASILIEN - Landsleute feiern Aus Anlaß des Besuches aus Österreich gab unser Mitglied Frau Irma Schneider, die aus Poppendorf ausgewandert ist, eine Party. Im Bild von rechts nach links, Frau Luiz, unser Mitglied Fra~ Schneider mit Gatten und Tochter sowie Frau Haiden aus Osterreich. Familie Ella Steiner, die aus Kukmirn ausgewandert ist, hatte kürzlich Besuch von daheim. Hier in fröhlicher Runde beim Feiern im österreich ischen Club in Burlington. BRONX - Lieber Besuch Rose Malits, geborene Stubits (2. v. links), kam im Vorjahr nach 48 Jahren Amerikaaufenthalt das erstemal wieder in ihren Heimatort Steinfurt, um Verwandte zu besuchen. Frau Malits war sehr überrascht, wie verändert sie ihr Heimatdorf vorfand. Ihr Bruder Frank Stubits und dessen Gattin Elisabeth (li. u. re. von Fr. Malits) hingegen besuchen Steinfurt fast jedes Jahr. Rechts im Bild Frau Drobny. Seite 8 ALTSCHLAINING: Im 74. Lebensjahr verstarb Franz Zieserl BERNSTEIN: Im 74. Lebensjahr verstarb Johann Auer. BILDEIN: Das Fest der Goldenen Hochzeit feierten Gisela und Martin Windisch. BURGAUBERG: Im Alter von 90 Jahren verstarb Frau Maria Kruiß. Das hohe Alter von 96 Jahren konnte Johanna Ehrenhöfler feiern. DEUTSCH BIELlNG: Seinen 85. Geburtstag feierte kürzlich Johann Roth. Im 94. Lebensjahr verstarb Frau Juliana Heindl. DEUTSCHGERISDORF: Theresia Kappel konnte kürzlich ihren 90. Geburtstag feiern DEUTSCHKREUTZ: Engelbert GeseIlmann, Weinbauer von Weltruf, feierte seinen 60. Geburtstag. Reiten wird wieder modern. Dem Zug der Zeit entsprechend wurde in Deutschkreutz ein Reit- und Fahrverein gegründet. DEUTSCH MINIHOF: Josef Deutsch verstarb im Alter von 86 Jahren. DEUTSCH SCHÜTZEN: Unerwartet ist im Alter von 69 Jahren der langjährige Bürgermeister von Deutsch Schützen-Eisenberg Felix Pinter verstorben. Der verdienstvolle Mann war Ehrenbürger seiner Gemeinde. BURGENLÄNDISCHE GEMEINSCHAFT März / April 1995 ihren 85. Geburtstag. GROSSMÜRBISCH: An der Stelle, wo bisher das alte Feuerwehrhaus stand, soll bis zum nächsten Jahr ein Gemeindezentrum errichtet werden. Die Kosten betragen fast vier Millionen Schilling. MATTERSBURG: Der weithin bekannte Pädagoge Prof. Dr. Hans Paul feierte seinen 85. Geburtstag. Zuerst Volks-, dann Hauptschullehrer wurde er Gymnasialprofessor am Gymnasium in Mattersburg und schließlich Landesschulinspektor für Volks- und Hauptschulen im Burgenland. Dazwischen leitete er einige Jahre auch die Kulturabteilung beim Amt der Burgenländischen Landesregierung. Im stattlichen Alter von 55 Jahren promovierte er zum Doktor der Philosophie. Seine Arbeiten als Historiker zählen zu den grundlegenden Forschungsbeiträgen unseres Landes. GRIESELSTEIN: Das hohe Alter von 85 Jahren erreichte Emilie Hammer. GÜTTENBACH: Rosa Kulovits feierte ihren 80. Geburtstag. HACKERBERG: Josef Stipsits konnte seinen 86. Geburtstag feiern. HANNERSDORF: Den 80. Geburtstag feierte der pensionierte Müllermeister Johann Perl. MIEDLINGSDORF: Theresia Schitter feierte ihren 93. Geburtstag. HEILIGENBRUNN: Ulrike Trinkl und Stefan Kedl haben geheiratet. MOGERSDORF: Das hohe Alter von 88 Jahren erreichte Karoline Korpitsch. HENNDORF: Auguste Sommer erreichte das begnadete Alter von 91 Jahren. MOSCHENDORF: Stefan Legath verstarb im 77. Lebensjahr. Maria Mittl feierte ihren 90. Geburtstag und ihren 89. Geburtstag feierte kürzlich Frau Maria Schrammel. HEUGRABEN: Im Alter von 72 Jahren verstarb Anna Wukitsevits. HOLZSCHLAG: Anna Pscheiden starb im 68. Lebensjahr. ILLMITZ: Das berühmte Wahrzeichen der Seewinkelgemeinde IIlmitz, die Pustascheune, brannte in der Silvesternacht bis auf den Grund nieder. Dieser denkmalgeschützte Schilfbau beherbergte eine bekannte Heurigenschenke. Dort wurde übrigens auch der Vertrag über den Nationalpark Seewinkel-Neusiedler See unterzeichnet. Es wird Brandstiftung vermutet. NEBERSDORF: Im 85. Lebensjahr verstarb Agnes Windisch und im Alter von 59 Jahren starb Robert Banzsich. NECKENMARKT: Frau Maria Wieder feierte kürzlich ihr 90. Wiegenfest. NEUBERG: Katharina Hagen wurde 87 und Agela Radakovics 84 Jahre alt. NEUDAUBERG: Im Alter von 68 Jahren verstarb Frau Margarethe Fassl. DREIHÜTTEN: Der frühere Landesfeuerwehrkommandent des Burgenlandes, Oberschulrat Hans Neubauer feierte seinen 70. Geburtstag. Er stammt aus Oberschützen und war von 1982 bis 90 der Kommandant der burgenländischen Feuerwehren. JOIS: Das Fest der Goldenen Hochzeit feierten Ludmilla und Josef Auer. DÜRNBACH: Ihren 82. Geburtstag feierte Frau Mathilde Marlovits. KIRCHFIDISCH: Ihren 83. Geburtstag feierte Frau Rosa Schaffer. EISENSTADT: Der pensionierte Uhrmachermeister und langjährige Vizebürgermeister der Freistadt Komm. Rat Alois Kröpfl feierte in erstaunlicher Rüstigkeit seinen 90. Geburtstag. Der frühere Gemeinderat Johann Bauer ist im 86. Lebensjahr gestorben. KÖNIGSDORF: 87 Jahre alt wurde kürzlich Frau Irene Jaindl. NEUSTIFT b. GÜSSING: Den 65. Hochzeitstag feierten Johanna und Johann Steiner. Theresia Gröller wurde 80 Jahre alt. KROBOTEK: Frau Emilie Pinetz konnte kürzlich ihren 90. Geburtstag feiern. NEUSIEDL b. GÜSSING: Ihren 80. Geburtstag feierte Frieda Walitsch. KUKMIRN: Das Fest der Goldenen Hochzeit feierten Hermine und Franz Hoanzl. LANDSEE: Im 90. Lebensjahr verstarb Johann Feldinger. LEBENBRUNN: Ihren 90. Geburtstag feierte Johanna Schlögl LEITHAPRODERSDORF: Franz Nikles starb im 86. Lebensjahr. Josef Seidl feierte seinen 80. Geburtstag. NEUTAL: Das seltene Fest des 90. Geburtstages feierte Frau Maria Trummer. ELTENDORF: Gustav Riemer konnte seinen 85. Geburtstag feiern, ebenso Frau Wilma Plessl. FORCHTENSTEIN: Michael Neusteurer verstarb im 65. Lebensjahr. FRANKENAU: Johanna Dorner verschied im 85. Lebensjahr und Agnes Gregorich im 91. GAAS: 80 Jahre alt wurde Frau Christine Türk. Josefine Horvath wurde 86 Jahre alt. GATTENDORF: Emmerich Lörincz wurde 80 Jahre alt. GOBERLlNG: Frau Theresia Bayer feierte ihren 84. Geburtstag. GRAFENSCHACHEN: Frau Maria Tunkl wurde 83 Jahre alt und Gisela Loidl feierte JABING: Das Fest der Diamantenen Hochzeit feierte Johann und Hedwig Höfler. L1MBACH: Hermine Kropf wurde 81 und Karl Kropf 83 Jahre alt. L1TZELSDORF: Gottfried Strobl wurde 70 Jahre alt. LOIPERSDORF: Andreas und Elisabeth Amring feierten ihre Goldene Hochzeit. LUISING: Anna Pail erreichte ihren 85. Geburtstag. MARIASDORF: Die wunderschöne gotische Kirche in Mariasdorf wurde stilgerecht renoviert. NEUHAUS I.D.WART: Oberschulrat Johann Zumann verschied im 74. Lebensjahr. NEUMARKT a.d.R.: Karl Wolf feierte seinen 87. - und Maria Fiedler ihren 84. Geburtstag. NICKELSDORF: Frau Maria Netuschull verstarb im Alter von 92 Jahren. OBERDORF: Der Gemeinderat hat beschlossen, ein neues Volksschulgebäude zu errichten. Anna Halper konnte ihren 85. Geburtstag feiern. OBERPULLENDORF: Der bekannte Uhrmachermeister Stefan Jindra feierte seinen 80. Geburtstag. OGGAU: Den 80. Geburtstag feierten Anna Kucher, Johann Reinprecht und Karl Resch. OLLERSDORF: Frau Juliana Strobl feierte ihren 90. Geburtstag. OSLlP: Maria Robitza beging ihr 88. Geburtstagsfest. PAMA: Agnes Szegner wurde 90 Jahre alt. März / April 1995 BURGENLÄNDISCHE GEMEINSCHAFT PAMHAGEN: Frau Maria Hesch feierte ihren 80. Geburtstag. Maria Katits aus dem Ortsteil Steinbach starb kurz vor ihrem 100. Geburtstag. Sie war die älteste Bürgerin der Gemeinde. Ihr bereits 76jähriger Sohn Franz Murlasits war jahrzehntelang Chauffeur bei den Autobus-Unternehmen Sagmeister und Holzmann. PARNDORF: Ihren 90. Geburtstag feierte Julianna Hetzer. PINKAFELD: Das betagte Alter von 85 Jahren erreichte Albert pöll. PÖTTSCHING: Im Alter von 68 Jahren verstarb Friedrich Pauer. RAIDING: Rosa Bauer wurde kürzlich 89 Jahre alt. PUNITZ: Seinen 90. Geburtstag feierte Nikolaus Jani. PURBACH: Für ihre vorbildliche Ortsbildgestaltung erhielt die Gemeinde den burgenländischen 'Dorferneuerungspreis ll • Besonders gut gelungen ist die Sanierung des alten IlDoktorhauses ll , das jetzt das Gemeindezentrum beherbergt. RAIDING: Rosa Bauer wurde kürzlich 89 Jahre alt. RAX: Frau Rosa Zack feierte ihren 82. Geburtstag. REHGRABEN: Im Alter von 74 Jahren verstarb Angela Dragosits. REINERSDORF: Maria Stoisits wurde kürzlich 85 Jahre alt. Stefanie und Eduard Sommer feierten ihre Diamantene Hochzeit. RITZING: Johann Stocker wurde 98 Jahre alt. ROHRBRUNN: Emma Ernst erreichte das hohe Alter von 85 Jahren. ROTENTURM: Franziska und Josef Janisch feierten ihren 60. Hochzeitstag. RUDERS DORF: Ernestina Neuherz wurde kürzlich 82 Jahre alt. ST. ANDRÄ: Das Fest der Diamantenen Hochzeit feierten Agnes und Ernst Nemeth. STEINBERG: Elisabeth ihren 90. Geburtstag. Bertha feierte STEINFURT: Rosina Nemeth wurde 80 Jahre alt. Frau Anna Svetits, Steinfurt 10, starb Ende 1994 im Alter von 96 Jahren. Die Verstorbene lebte und arbeitete mit ihrer Familie lange Zeit in Amerika (Coplay) und noch 1 Monat vor ihrem Tod war Tochter Mitzi mit ihrem Gatten aus Amerika bei ihrer Mutter zu Besuch. Frau Sevetits wurde unter großer Anteilnahme der Ortsbevölkerung zu Grabe getragen. STEINGRABEN: Im 69. Lebensjahr starb Franz Sauerzopf. STREBERSDORF: Vor kurzem starb Elisabeth Lang im 86. Lebensjahr. STREM: Frau Maria Buch konnte kürzlich in erstaunlicher Rüstigkeit ihren 80. Geburtstag feiern. Die beiden Altbürgermeister Josef Schatz und Stefan Behm wurden bei einer Festsitzung des Gemeinderates zu Ehrenbürgern der Gemeinde Strem ernannt. Josef Schatz war von 1962 - 1971 Bürgermeister und von. 1949 - 1968 Landtagsabgeordneter. In beiden Funktionen folgte ihm der Moschendorfer Stefan Behm nach. SUMETENDORF: Anfang Februar verstarb Johann Neubauer im Alter von 82 Jahren. TOBAJ: Eduard Recker ist im 79. Lebensjahr verstorben. UNTERKOHLSTÄTTEN: Der langjährige und populäre Bürgermeister Johann Pinczker feierte seinen 60. Geburtstag. ST. MICHAEL: Im Alter von 77 Jahren verstarb Johann Jani. UNTERPULLENDORF: Der frühere Bürgermeister von Unterpullendorf, Rupert Schatovich starb im Alter von 75 Jahren. SIGLESS: Josef Frankolin konnte kürzlich seinen 88. Geburtstag feiern. WALBERSDORF: Johann Schandl starb mit 58 Jahren und Andreas Prost mit 71. SULZ: Ihren 80. Geburtstag feierte Frau Valerie Schuster. WALLENDORF: Anton Kloiber feierte seinen 85. Geburtstag. SCHACHEN DORF: Anna Kozarits verstarb im 101. Lebensjahr. Frau Anna Hotwagner wurde kürzlich 80 Jahre alt. WALLERN: Leopold Waldhauser verstarb im 56. Lebensjahr. Im Alter von 74 Jahren starb Maria Brandtner. STEGERSBACH: Im 80. Lebensjahr verstarb nach langem schweren Leiden Franz Novoszel. Er war von Beruf Telegrapher wie viele seine Stegersbacher Freunde. Es war ihr Wunsch gewesen, in heimatlicher Erde begraben zu werden. Johanna Walitsch, geborene Lehner, war im Alter von 26 Jahren im Jahre 1961 in die Schweiz ausgewandert und hat dort bald darauf den aus Güssing eingewanderten Landsmann Eduard geheiratet. Johanna arbeitete in verschiedenen Fabriken in der Schweiz, zuletzt in einer Schokoladenfabrik. Am 4. Jänner 1995 ist sie in Zürich gestorben und wurde dann in ihre Heimatgemeinde Stegersbach überführt. WELTEN: Theresia Zotter wurde 87 Jahre alt. WIESEN: Ihren 80. Geburtstag feierten Julianna Biricz und Katharina Schöntag. WOLFAU: Aloisia Hiertz ist im 68. Lebensjahr verstorben. WOPPENDORF: Ihren 80. Geburtstag feierte Frau Rosina Horvath. WULKAPRODERSDORF: Stefan Dobrovits feierte seinen 90. Geburtstag. Er war von 1945-49 als Vertreter der Kroaten des Wulkatales Abgeordneter im Burgenländischen Landtag und später Vizebürgermeister seiner Heimatgemeinde. Seite 9 ZAHLlNG: Gustav Gilly feierte seinen 84. Geburtstag. ZUBERBACH: Ihren 84. Geburtstag feierte Irma Orovics. ZURNDORF: Sabine Rosner und Erich Schmidt feierten Hochzeit. Sterbefälle in Amerika: CI ifto n/N. Y. - im hohen Alter von 93 Jahen verstarb Frau Johanna Radits, die aus Punitz ausgewandert ist. Hellertown, Pa. - im Alter von 72 Jahren verstarb Hermann Hanzl, der in St. Michael im Burgenland geboren wurde. Northampton, Pa. - die aus Eberau ausgewanderte Rose Rossner verstarb im Alter von 81 Jahren. Salisbury, Pa. - im betagten Alter von 92 Jahren verstarb Aurelia Seifert. Fauntain Hili - im Alter von 84 Jahren verstarb Leopoldine Groegler, die bereits in den USA geboren, ihre Kindheit im Bur- . genland verbrachte und dann wieder nach Amerika auswanderte. Allentown - im Alter von erst 70 Jahren verstarb Frau Pauline L. Feiegy, die aus Kukmirn ausgewandert ist. Fullerton - wenige Tage, nachdem Frau Felegy gestorben ist, starb auch ihre Mutter, Frau Rose Ernst im hohen Alter von 89 Jahren. LOWEST AIR FARES Quality and friendly Service Special flights to Austria - Germany Switzerland - Hungary and all of Europe. International Airlines. Group and Charter Tours within USAHawaii and Europe. The Caribbean and other parts of the world. Special Circular Tours of AUSTRfA »Red·White-Red«. Complete Travel Arrangementsfor ÄfA SHIP - CRUISES - TOURS - HOTELS - BUS TOURS - CAR RENTAL etc. Wagner CONTINENTAL TRAVEL AGENCY INC. 1642 - 2nd Ave/Cor. 85th Street New York, NY 10028 Tel.: 212-737·6705 Seite 10 SEINERZEIT Die Burgenländische Gemeinschaft schrieb Mr. Kolly Knor wird als neuer Gebietsreferent der BG in Chicago unseren Landsleuten vorgestellt. Österreich trauert um sein Staatsoberhaupt Dr. Adolf Schärf. vor 20 Jahren Über 500 Gäste waren zum Austrian Wein-Fest nach Passaic in New Jersey gekommen. In Eisenstadt wurde von Bischof Dr. Laszlo das "Haus St. MartinI" die Altenpension der Caritas der Diözese Eisenstadt, feierlich eingeweiht. vor 10 Jahren In Melbourne wurde ein neues Kulturzentrum innerhalb des Austrian Clubs eröffnet. Präsident Julius Gmoser feierte seinen 65. Geburtstag. KURZ GESAGT .. Seit 1945 wurden im Burgenland 225 Millionen kleine Baumpflanzen im Wald ausgepflanzt, um diesen aufzuforsten. Der besonders heiße Sommer 1994 brachte auch Rekorde im Verkauf von Mineralwasser. Österreichs Marktführer ist "Römerquelle" aus Edelsthai im nördlichen Bur.. genland. 192 Millionen Flaschen wurden im letzten Jahr verkauft. Auch das war ein Rekord. Dr. Ladislaus Batthyany-Strattmann könnte der erste Burgenländer sein, der seliggesprochen wird. Mitte November hatte Radio Vatikan den Arzt an vorderster Stelle einer Kandidatenliste für Seligsprechun.gen genannt. Mit dem feierlichen Akt rechnet .. man beim nächsten Papstbesuch in Osterreich, voraussichtlich 1996. BatthyanyStrattmann war erfolgreicher Augenarzt mit Praxis in Kittsee und hatte vor allem arme Menschen ins Herz geschlossen. Die sterblichen Überreste des 1931 verstorbenen "Arztes der ArmenIl befinden sich seit einigen Jahren in der Pfarrkirche in Güssing. Die Burgenländische Landsmannschaft in Graz zählt derzeit 558 Mitglieder. Ihr Prä.. sident, der überaus populäre Willy Portschy ist im letzten Herbst verstorben. Sein Nachfolger ist der Arzt Dr. Arnold Gerger (aus Heiligenkreuz i.L.) Das Emirica-lnstitut in Bonn (Deutschland) hat die Zukunftschancen von 410 Regionen in sämtlichen Staaten Europas untersucht. Das Burgenland wurde dabei auf den 10. Platz gereiht. Sinn dieser Studie war es, diese große Anzahl von Regionen nach ihren Chancen, .. die sie in der wirtschaftlichen Entwicklung in der Zukunft haben, zu reihen. Dies ist vor allem für die Ansiedlung von Investoren wichtig. F,9r das Burgenland sprach der günstige Standort im Produktionsdreieck Preßburg - Odenburg und Wien sowie die hohe Lebens- und Umweltqualität. Auf Grund dieser europaweiten wirtschaftlichen Untersuchung ist mit einer starken wirtschaftlichen Entwicklung im Burgenland zu rechnen. ..... im Burgenland jährlich tausend Wohnungen oder Eigenheime errichtet werden? .. bereits zum zehnten Male Wein aus Mörbisch beim Wiener Opernball geschenkt wurde? ..... es derzeit 39.000 Schülerinnen und Schüler im Burgenland gibt? ..... zwei Prozent der österreichischen Milch im Burgenland produziert werden? 15 Wörter burgenländisch Bienant: Holzboden im Hause vor 30 Jahren Wußten Sie, daß ... März / April 1995 BURGENLÄNDISCHE GEMEINSCHAFT m;-1I~-#ät8 9lrter 6pruc~ "Wia da Deka, so di Ruim, wia da Voda, so di Buim" Es hängt halt von der Qualität des Ackers ab, wie die Rüben gedeihen. Es hängt auch von der Qualität des Vaters ab, wie die Buben geraten. Das sagt man meist bei guten Söhnen. Bei schlecht geratenen Söhnen sagt man eher: "Der Apfel follt nit weit vom Bam". duri daritzn: ein Loch bohren Gloubnradl: Ringrolle, Aufzugrad "Gott träst": (Gout trest); wenn man von einem Verstorbenen spricht, nennt man vor oder nach seinem Namen "Gout trest", das heißt, Gott möge den Verstorbenen trösten. greipln: sich geräuschvoll regen, (nasal aussprechen); es greipelt sich = es reibt sich einander; zum Beispiel, wenn im Wald die Bäume nahe aneinander stehen, dann greipelt es, wenn der Wind weht. Huinix: auch Huinissen - Hornisse opeinln: abnabeln, abstillen; das Kalb von der Mutterkuh wegbringen, damit es nicht mehr säugen kann. Pouka: Pouka-Hahn, Truthahn Praxn: großes Messer, mit dem die Aste vom Baum geschlagen werden. Reitl: vor allem in Verbindung mit "Gfluireitl"; ein Stock mit einem Schaber an der Spitze, der meist am Pflug befestigt war und dazu verwendet wurde den Lehm (Kot) vom Pflug abzuschaben. Schaluun: = Schaloussien, auch "Schalusinen" = Fensterläden für die Außenfenster. Sie sind in zwei Flügel angebracht, die aufgemacht werden können. Jeder Flügel hat dazu noch übereinander angeordnete Bretter, die mit einem Zug auf und zuklappbar sind. Im Winter werden" die Schaluun abgenommen und dafür eine zweite Garnitur Glasfenster (Winterfenster) eingehängt. Die Luft zwischen den beiden Fensterflächen schützt dann das Haus vor der eindringenden Kälte. toloo top =talab, den Berg abwärts, bergab nochi: langsamer, schüchterner nachhinkender traumverlorener Mensch, ein "Hans guck in die Luft"; einer, der immer nachtappt (=nachtastet), also ein unselbständiger,schwerfälliger Mensch. Troad: Korn, Roggen zetteln: verstreuen, ausstreuen; durch Schütteln ausstreuen und verlieren; "sich verzetteln" = alles anfangen und nichts weiterbringen. März/ 1995 Auswanderersch icksal Mariasdorf Eigentlich bin ich eine "Doppelauswanderin". Das erste Mal wanderte meine Mutter mit meinem Bruder und mir - ich war nicht einmal 2 Jahre alt - im Jahre 1923 nach den USA aus. Mein Vater war schon ein halbes Jahr früher nach St. Louis, Mo. gekommen quasi als Quartiermacher. Zum Glück für meine Eltern waren um die Jahrhundertwende die 4 älteren Geschwister meiner Mutter in die Staaten ausgewandert, sodaß mein Vater und auch meine Mutter einen wesentlich leichteren Start hatten als andere Einwanderer aus dem Burgenland, die um diese Zeit aus dem Burgenland kamen. Ich selber habe wenig Erinnerungen an die ersten Jahre in St. Louis. Schon 1927 zogen meine Eltern nach Chicago, wo ich und mein älterer Bruder zur Schule gehen mußten ("St. MichaelIs Parish"). An diese Zeit erinnere ich mich natürlich mehr. Anfang der 30er Jahre kehrte meine Mutter mit mir und meinen beiden Brüdern - in der Zwischenzeit war ein zweiter Sohn dazugekommen - zurück nach Mariasdorf. Obwohl ich nur Englisch sprach, war mir das Deutsch meiner Eltern vertraut, weil sie es immer dann als "Geheimsprache" verwendeten, wenn wir Kinder etwas nicht verstehen sollten. Sonst aber wurde in der Familie immer nur Englisch gesprochen. Meine Brüder und ich setzten - wohl mit etwas Anfangsschwierigkeiten - unseren Schulbesuch in der r.k. Volksschule Mariasdorf fort. Im Jahre 1938 sollte ich wieder zu meinem Vater nach Chicago zurück, aber durch die politischen Verhältnisse in diesem Jahr verzögerte sich die Rückkehr und wurde später überhaupt unmöglich. Den Krieg verbrachte ich als Angestellte an verschiedenen Postämtern des Bezir- Larry Larsen und Margarete Larsen, geb. Hutter Seite 11 BURGENLÄNDISCHE GEMEINSCHAFT kes Oberwart. Als die sowjetische Armee immer näher rückte, flüchteten meine Mutter und ich (eine meiner Freundinnen war auch mit dabei) zuerst zu Bekannten nach Tirol und später nach Salzburg in den Pinzgau. Meine beiden Brüder waren inzwischen längst zum deutschen Militär eingezogen worden. In Mittersill/Salzburg lernte ich nach Einmarsch der US-Army meinen späteren Mann, Sgt. Larry L. Larsen, kennen. Anfang 1947 betrat ich wieder amerikanischen Boden und heiratete bald darauf in Chicago, 111. Mein Mann ist ein sogenannter Südstaatler, daher übersiedelten wir nach New Orleans, wo wir unsere weitere Existenz aufbauten. Mein Mann war im Handel tätig und ich war bis zu meiner Pensionierung Assistentin bei Augenfachärzten, die in New Orleans eine Klinik betreiben. Wie man sich vorstellen kann, war es für eine Europäerin nicht leicht, das Klima der Mississippi-Mündung ohne Schwierigkeiten zu ertragen. Es hat Jahre gedauert, bis ich mich an die Hitze, an die hohe Luftfeuchtigkeit und die Hurrikans gewöhnen konnte. Noch jetzt machen mir diese entsetzlichen Unwetter zu schaffen. Schwierigkeiten, die Neueinwanderer bezüglich der Sprache haben, fielen bei mir weg. Ich bin noch heute meiner Mutter dankbar, daß sie auch in Österreich mit uns Englisch sprach. Wie meine Mutter, die besonders stark unter Heimweh litt, hatte auch ich - zumindest anfangs - arge Probleme. Aber die wachsende Familie - ich habe vier Söhne - und das Etablieren in die amerikanische Gesellschaft ließen mich diese schließlich überwinden. Anders als im Norden der USA (Chicago, St. Louis, New York) habe ich in New Orleans keine Österreicher, wohl aber einzelne deutsche Freunde, kennengelernt. Sie waren und sind mir eine Hilfe im "The American Way of Life". Daß auch wir in den USA schwer zu arbeiten hatten und haben, wenn wir einen gewissen Wohlstand erreichen wollen, ist ja selbstverständlich. Je älter ich werde, umso enger wird auch der Kontakt zu den vielen Verwandten in St. Louis, Chicago und in Südalabama (in meiner Nähe). Ich bin froh, daß ich so viele habe. Sie sind schon in zweiter und dritter Generation Amerikaner. Ihre Eltern und Großeltern sind trotz ihrer Liebe zur "Old Country" eigentlich sehr rasch zu Amerikanern geworden. Und letztlich habe ich jetzt wie alle anderen Auswanderer den Vorteil, daß durch die modernen Verkehrsmittel ein Besuch in der alten Heimat immer bequemer wird. So kann ich doch öfter nach Österreich kommen. Auch meine Brüder und ihre Familien haben mich schon oft besucht. Obwohl ich in meinem Leben nur 18 Jah- re in Österreich verbrachte und nun schon 55 Jahre in Amerika bin, also mehr als dreimal so lange, fühle ich mich noch immer von meiner "alten Heimat" geprägt, weil ja die Jugendjahre besonders tief gehen und zählen. Ich bewundere den Fortschritt und den Wohlstand in Österreich. Anna Margarete Larsen, geborene Hutter, New Orleans Margie Larsen bei einem ihrer Besuche in der "alten Heimat". Auf manche Dinge kann man einfach nicht verzichten. Strom wäscht, bügelt, kocht, der braucht Strom, aber oft wärmt. Strom sorgt dafür, daß wird Strom unnötig verbraucht. sich die ganze Familie wohl- Wie Sie Energie einsparen kön- fühlt. Elektrische Energie ist nen und was alternative Ener- täglich im Einsatz und wird gieformen bringen, erfahren auch morgen von größter Be- Sie, wenn Sie sich mit uns in deutung sein. Die BEWAG ar- Verbindung setzen. Schreiben beitetdaher schon heute für Ihre Sie an: BEWAG, Burgenländi- lebenswerte Zukunft. Wir för- sehe Elektrizitätswirtschafts- dem deshalb Wärmepumpen, AG, Kasernenstraße 9, 7000 Solaranlagen und stromspa- Eisenstadt. Wir beraten und rende Haushaltsgeräte. Je- BEWAG » informieren Sie gerne. Seite 12 März 1 April 1995 BURGENLÄNDISCHE GEMEINSCHAFT UurdenlltndfsclJc qemeflt8dJaft S~kt:i<:>r1 Fii:rst:~r1f~ld Als Bürgermeister der Stadt Fürstenfeld bereitet es mir große Genugtuung zu erfahren, daß die "Burgenländische GemeinschaW - Sektion Fürstenfeld Akzente setzt, um die Gemeinschaft neu zu beleben. Die Eröffnung der Kunstgalerie im Hause Brand im Dezember 1994 war das erste sichtbare Zeiten dieser neuen Ideen. Fürstenfeld ist in seinen mannigfachen Verbindungen zum Burgenland, sei es als Einkaufsstadt, als Schulstadt, als Kulturstadt, als Arbeitsplatzstadt ganz intensiv mit dem Burgenland verwoben, so daß es dankenswerter Weise vor 25 Jahren unter dem unvergessenen verstorbenen 1. Obmann Ferdinand Kurta zur Gründung der "Burgenländischen GemeinschaW - Sektion Fürstenfeld kam. Die gegenseitige Achtung der Menschen da und dort, die offene und freundliche Wesensart, die Heimatliebe, Toleranz und der Fleiß der Burgenländer haben sie hierorts zu einer Spezies Mensch gemacht, denen wir mit besonderer Freundschaft begegnen. Daß das Jahr 1995 nun von der "Burgenländischen Gemeinschaft" als "Fürstenfelder-Jahr" auserkoren wurde, ehrt uns ganz besonders. Seien Sie als unsere Gäste, Bürger und Freunde herzlich willkommen. Dr. Günter Höllerl Bürgermeister der Stadt Fürstenfeld JE i li J a U illl g Steirisch -burgenlöndischer Heimatabend Motto: "Frühling bei uns ..." illl am Samstag 22. April 1995 in der Stadthalle in Fürstenfeld l Eintritt: S 30.Beginn: 19.00 Uhr Um Ihren Besuch bittet die BG Sektion Fürstenfeld Kanzlei Dallinger [F[b@rn1a@&\ Westküste; Haus in Golf-Resort zu verkaufen! Neuwertig. Voll eingerichtet $ 79.000.- Günstige Mortgage kann übernommen werden (Fix-Rate über 14 Jahre). Evtl. Tausch gegen Apartement in N.Y. City. Fax 0043 - 1 - 914 - 5894. Versicherungen aller Art Bausparen Hypothekardarlehen mit Zinsengarantie Privatkredite GaSlhotJud 8283 Blumau im steirischen Thermenland zu verkaufen. 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März / April 1995 Seite 13 BURGENLÄNDISCHE GEMEINSCHAFT Stefan Behm Maria Nemeth - 65 Jahre Eine besondere Persönlichkeit unter den Politikern des Landes Burgenland und speziell des südlichen Burgenlandes ist Stefan Behm, der vor Weihnachten seinen 65. Geburtstag gefeiert hat. Seine Eltern waren in den 20er Jahren in die Vereinigten Staaten ausgewandert, wo sein Vater als Kellner, seine Mutter als Hausgehilfin gearbeitet haben. Dort kam der junge Stefan in Northampton zur Welt. Noch nicht zwei Jahre alt, kehrte die Familie nach Moschendorf zurück. Die Zeiten waren aber so schwierig, daß die EItern wieder gezwungen waren, 1935 in die USA zurückzukehren. Der junge Stefan blieb bei seinen Großeltern zurück, arbeitete dort in der Landwirtschaft und übernahm 1950 als selbständiger Bauer diesen landwirtschaftlichen Betrieb. Ende September 1994 schlossen Claudia Eberhardt aus Steinfurt und Otwin Piplits aus Stegersbach den Bund der Ehe und möchten mit diesem Bild ihre Verwandten und Freunde in Amerika grüßen. Neue Bücher Rudolf Kroyer: "Wie war es denn damals?" Ein alter Burgenländer erinnert sich an frühere Zeiten. Rudolf Kroyer ist den Lesern unserer Zeitung durch viele Geschichten bekannt, die er aus früherer Zeit geschrieben hat. Das Buch ist sehr leicht lesbar und biografisch abgefaßt. Preis ÖS 180,Günter Unger: "Burgenland" Zeitreise in einem ungewöhnlichen Land. Ein herrliches Buch mit vielen Abbildungen und vor allem mit vielen Schnappschüssen aus früheren Jahren aus dem lI alten ll Burgenland, 220 Seiten. Preis ÖS 680.Franz Renisch: "Schnatteratei" Ein vorzügliches, originelles und sehr stattliches Buch über das Burgenland mit vielen Zeichnungen und Fotos und der Beschreibung einzelner Dörfer und burgenländischer Persönlichkeiten, 376 Seiten, Preis ÖS 1.800,"Das burgenländische Hochzeitskochbuch " Ein Sammelband berühmter und bekannter Hochzeitsgerichte aus dem Burgenland, welche von Frauen aus allen Teilen des Burgenlandes zusammengetragen und zu einem Buch verarbeitet wurden. Hans Kiteibl: "Puabäigga Gschichten" Mundartgeschichten aus dem Burgenland, vor allem aus Purbach, nur ÖS 50,-. Dasselbe ist auch auf Tonband aufgenommen (auch nur ÖS 50.-). Sehr früh hat er sich der lokalen Politik, vor allem der Agrarpolitik und der Förderung des südlichen Burgenlandes verschrieben. 1967 wurde er Bürgermeister von Moschendorf und nach der Gemeindezusammenlegung 1971 auch der Bürgermeister der Großgemeinde Strem bis zu seiner Pensionierung im Jahre 1992. Von 1977 bis 1991 war er auch Abgeordneter zum Burgenländischen Landtag, wo er im besonderen die Interessen des Bezirkes Güssing vertreten hat. Einer seiner größten Erfolge war die Verwirklichung des Weinbaumuseums in Moschendorf und der südburgenländischen Weinstraße am Hang der Pinka zwischen Moschendorf und Winten. In diesem von ihm geschaffenen Weinbaumuseum findet seit zwei Jahren auch das Picnic der Burgenländischen Gemeinschaft, das große Auslandsburgenländertreffen, statt. Franz Müller - 80 Jahre Der langjährige Abgeordnete zum Nationalrat Franz Müller aus Güssing wurde 80 Jahre alt. Er entstammt einer politisch aktiven Familie. Sein Vater gehörte bereits dem 1. Burgenländischen Landtag nach 1921 an und eröffnete nach seinem Ausscheiden aus der Politik den lIGüssinger StadtkeIlerlI. Sein Sohn wuchs in Güssing auf, absolvierte die Friseurlehre und mußte dann in den Krieg. Zurückgekehrt eröffnete er in Güssing ein Friseurgeschäft, das er bis zu seiner Pensionierung 1975 führte. Schon in der Ersten Republik politisch tätig, bekleidete er von 1958-64 das Amt des Vizebürgermeisters in GÜssing. Anschließend wurde er Mitglied des Bundesrates und war von 1964-1975 Abgeordneter zum Nationalrat. - 85. Geburtstag Groß war die Schar der Gratulanten als Frau Maria Nemeth, Steinfurt 25, am 12. Februar 1995 ihren 85. Geburtstag feierte. Allein die nächsten Familienangehörigen - 2 Töchter, 9 Enkel und 16 Urenkel ergeben schon eine stattliche Gratulantenschar. Alle freuen sich mit der rüstigen Jubilarin und grüßen die vielen Verwandten in den U.S.A. Theresia Luif Wie schon zum 80. Geburtstag kamen auch zum 85. Tochter Ella und Schwiegersohn Franz Orovits aus Toronto auf Heimatbesuch nach Burg. Nichts hätte sie davon aufhalten können, diesen Tag mit ihrer lieben Mutter gemeinsam zu verbringen. Sie können dem Herrgott danken, daß sie die Mutter noch bei voller geistiger und körperlicher Frische eingetroffen haben. Sie konnten einige Wochen in der alten Heimat weilen und auch die Geschwister und Verwandten von Ella und Frank freuten sich über den BesuchlI. liDer Abschied,lI so erzählte mir Ella, wird immer schwerer, lIje älter die Mutter wirdlI. Immer wieder fährt sie nach Toronto zurück mit der Angst im Herzen, es könnte das letzte Wiedersehen gewesen sein. Es bleibt ihr aber immer der Trost, daß der nächste Heimatbesuch schon wieder geplant ist. Ein Dankeschön auch der Burgenländischen Gemeinschaft für den herzlichen Empfang bei Dr. Walter Dujmovits! Stefan Deutsch Seite 14 BURGENLÄNDISCHE GEMEINSCHAFT ~== So war es damals ... Segeln Weltmeistertitel für Burgenland Während bei uns im Burgenland Mitte Jänner Minusgrade herrschten, segelte der 29-jährige Hans Spitzauer aus Neusiedl am See unter der glühenden Sonne Australiens zum Weltmeistertitel in der Finn-Klasse. Damit begann das burgenländische Sportjahr mit einem Paukenschlag und es war innerhalb von zwei Monaten der zweite Weltmeistertitel für unser Bundesland. Bekanntlich siegte das Geschwisterpaar Fuhrmann aus Wallern bei der Jiu-Jitsu Weltmeisterschaft am Jahresende. Wir berichteten darüber in unserer letzten Ausgabe. Hans Spitzauer - angehender Jurist - befaßt sich bereits seit seiner Kindheit mit dem Segelsport und war schon 1986 Junioren-Europameister und drei Jahre später Europameister. 'Vom Sieg bei einer Weltmeisterschaft träume ich, seit ich segle,'1 lachte der frischgebackene Champion. Dieser Traum ging nun vor der Küste von Melbourne in Erfüllung. Unter den 70 weltbesten Seglern war IISpitzi ll derjenige, der die konstantesten Leistungen erbrachte. Als einziger der Topstars konnte er mit den Rängen 7, 2, 2, 2, 8 und 4 keine einzige der Wettfahrten für sich entscheiden und lag vor der entscheidenden siebenten Fahrt mit 0,75 Punkten vor dem Titelverteidiger aus Schweden in Führung. Diese letzte Etappe mußte dann aber abgesagt werden, sodaß das Resultat nach sechs Wertungen zählte und Spitzauer als Weltmeister feststand. Die nächsten Ziele stehen auch schon fest: Siege bei weiteren Wettkämpfen und die Olympischen Spiele 1996 in Atlanta. Basketball Oberwart ös,terreichischer Cupsieger Eine große Uberraschung gab es in der Oberwarter Inform-Halle, wo an zwei Tagen das Finalturnier um den österreichischen Basketball-Cup der Männer ausgetragen wurde. Oberwart besiegte im Endspiel den regierenden Meister Möllersdorf knapp aber verdient mit 71 : 69 und wurde österreichischer Cupsieger. Zweifellos eine Sensation. In der mit über 1500 Zuschauern restlos ausverkauften Halle verlief das Finalspiel zunächst ausgeglichen. Oberwart bot Tempobasketball, eher gemächlich agierte Möllersdorf. Und als die Niederösterreicher zur Halbzeit mit 41 : 34 in Führung lagen, gab wohl niemand den Einheimischen eine Chance. Bis zu neun Punkte betrug der Rückstand der IIGunners ll aus Oberwart und erst bei 57 : 57 gelang erstmals der Ausgleich. Doch mit Fortdauer des Spieles übernahmen die Südburgenländer eindeutig das Kommando und das fanatische Publikum trug die Heimmannschaft zum Sieg. Der Erfolg der Burgenländer ist umso bemerkenswerter, wenn man weiß, daß Oberwart nur in der österreichischen B-Liga spielt. Nun jedoch wird ger Aufstieg in die höchste Spielklasse Osterreichs angepeilt. Ich habe in der Nummer 331 in unserer Zeitung im letzten Jahr geschrieben, daß es in unserer Heimat 3 Bauernhausphasen gegeben hat: Vor 150 Jahren, als sich die Bauern von der Grundherrschaft gelöst haben, begann die erste. Es waren kleine Häuser, die die Bauern errichtet haben. Zuerst waren es IIgesatztell Lehmwände, darüber gab man einen Dachstuhl mit Strohdach. Der zentrale Raum war die Küche mit einer offenen Feuerstelle und einem offenen Rauchabzug. Diese Phase endete nach dem Ersten Weltkrieg. Die 2. Bauernhausphase war durch gemauerte Wände, das Ziegeldach und den Sparherd gekennzeichnet. Der Fortschritt lag darin, daß die Leute sich bereits gemauerte Häuser mit Ziegeldach leisten konnten. Über den Sparherd werde ich das nächstemal schreiben. Heute beschreibe ich die Wohnküche und die Stuben sowie die Wirtschaftsgebäude der damaligen Zeit. Die Küche war also eine Wohn- und Arbeitsküche zugleich. Während wir heute in der Küche nur kochen und uns vielleicht auch aufhalten, hat man damals in der Küche noch schwere und schmutzige Arbeiten verrichtet. Die Wäsche wurde gewaschen, das geschlachtete Schwein wurde in der Küche aufbereitet, im Winter hat man Körbe geflochten und Federn geschlissen. Oft kamen auch Tiere in die Küche hinein, Hunde und Katzen, oft auch Hühner. Die Küche war auch relativ groß. Die hintere Stube war nur zum Schlafen hergerichtet, die vordere Stube, die IIbessere ll , wurde kaum benützt und diente nur zum Aufbewahren wichtiger Utensilien, aber auch von Lebensmitteln, weil dort die Schaluun (Fensterläden) meist geschlossen und das Zimmer daher kühl war. Die Leute damals waren alle arm. Tausende sind ausgewandert und haben aus Amerika Dollar heimgeschickt. Mit diesen wurde das alte Haus abgerissen und das März / April 1995 neue Bauernhaus errichtet. Anfangs der zwanziger Jahre gab es eine bedeutende Rückwanderung.Viele Auswanderer, die vor dem Krieg in Amerika waren, mußten ihren Aufenthalt nach Kriegsbeginn nur einige Jahre verlängern. In dieser Zeit konnten sie mehr verdienen. Ziemlich gleichzeitig kamen sie nach Kriegsende nach Hause und brachten ihr Erspartes mit. Die zweite Welle der Rückwanderung gab es in der Zeit der Weltwirtschaftskrise, zwischen 1929 und 1933. Damals gab es viele Burgenländer, die arbeitslos waren oder denen die Arbeitslosigkeit drohte. Sie fürchteten, ihr Erspartes würde dabei draufgehen und sie kamen rechtzeitig nach Hause. Da der Dollar damals 7 Schilling ausmachte, konnte man mit einem Dollar bereits sehr viel ausrichten. Man weiß heute genau, wann diese 2. Bauernhausphase in den einzelnen Fällen begonnen hatte, denn die Jahreszahl stand auf dem Dachgiebel oder, wie es fast immer der Fall war, mit gelben Messingbuchstaben auf dem Sparherd, meistens zusammen mit den Anfangsbuchstaben des Besitzers. Wenn also der Bauer Josef Halper hieß, und der Sparherd 1922 gesetzt wurde, stand auf diesem geschrieben: IIJ 1922 HII . Diese Buchstaben waren oberhalb des Kupferkessels angebracht, in dem heißes Wasser aufbereitet wurde und oberhalb der beiden IIRöhren ll (IIReen ll ), in denen man gebacken und die Speisen warm gehalten hat. In der 2. Bauernhaussphase also hat man mit Ziegeln gebaut, die man entweder selbst geschlagen oder von den zahlreichen Ziegelöfen gekauft hat. Unterkellert waren die Häuser nur selten, sie hatten oft nicht einmal ein Fundament. Vielfach baute man gleich von Grund weg. Daher waren die Mauern oft auch feucht, weil man sie nicht isoliert hatte. Das Dach wurde nicht mehr mit Stroh, sondern mit Dachziegeln gedeckt. Fortsetzung folgt März / April 1995 BURGENLÄNDISCHE GEMEINSCHAFT Seite 15 GEN (aus dem Buch von Alois Schmiedl: 'The Cooking ot Burgenland", erhältlich bei der Bgld. Gemeinschatt) rJlk,n/lOnUb/b $~ IIpannonisches Schmalz ll 6 Ib. meatless park slab bacon 3 Ib. anions, chopped 2 Ib. red pepper, chopped 2 Ib. green peppers, chopped 1/2 Ib. garlic, crushed 2 chili peppers, finely chopped 3 tbsp. marjoram 3 tbsp. salt 2 tbsp. black pepper 2 tbsp. sweet Hungarian paprika Dice the bacon and, stirring constantly, render in large pan until bacon cubes become crispy, golden brown cracklings. Remove trom heat. Drain cracklings on paper towel and chop tinely. Return pot to heat and slowly saute anions and peppers (green and red) in the rendered tat until tender. Stir in garlic and chili peppers. Remove trom heat and let stand 5 minutes. Drain ott and save tat. Mix chopped crackIings and anion-paprika mixture and seasan with salt, pepper, paprika, and marjoram. Purea in blender or tood processor and add to rendered tat. Until the mixture solidities, stir otten in order to have an even consistency. Store in a tightly covered container, in a cool place, and away trom light. Serve on any type ot bread, accompanied by wine or beer. ~pt:an $t:Ced //wa~J/em lISteirisches Wurzelfleisch ll Faßbinder, Güssing 1930 Photo: Potzmann 3 Ib. park shoulder, cubed 1/2 C. vinegar 1 anion, sliced 1 parsnip, 1 medium carrot, and 1/2 small peeled celery raot, all cut into julienne strips 5 peppercorns 1 bay leaf 3 allspiee berries 1/2 C. grated horseradish (ar more) 1 1/2 C. water 1 tsp. caraway seeds Put peppercorns, bay leat, and al/spice into a smal/ cheese-cloth pouch. Salt water and add vinegar and spice pouch. Boil 15 minutes, then, then add meat and simmer until half tender. Place parsnip, carrot, celery root, and anions on top of meat and simmer 1/2 hour until al/ are tender. Serve meat with broth and vegetables and sprinkle on caraway and horseradish. Serve with boiled potatoes. 4-5 servings Hochzeitszug, Großmürbisch 1938 Photo: Weinhofer Seite 16 BURGENLÄNDISCHE GEMEINSCHAFT März / April 1995 rP-" 'fJ;fMrMt ~eatfMrMt! f'~ ~t:~e Utt4"~ SKANDINAVIEN (Norwegen - Finnland - Schweden) Vom 21. Juli 1995 - 2. August 1995 Programm: Flug von Wien nach Oslo Fahrt über LilIehammer - Trondheim - Narvik - bis zum Nordkap. Weiter nach Ivalo in Finnland Flug von Ivalo nach Helsinki, Flug von Helsinki nach Stockholm Flug von Stockholm nach Wien Leistungen: Bus nach Schwechat und zurück, Nächtigung in guten Mittelklassehotels, Frühstück, teilweise Halbpension. Besichtigungen und Stadtrundfahrten laut Programm. Alle Transfers in Skandinavien, Deutschsprachige Reiseleitung Stornoversicherung ohne Selbstbehalt. Preis: ca. Schilling 29.980,- pro Person im Doppelzimmer Information und Anmeldung: BG-Reisen, Burgenländische Gemeinschaft, Hauptplatz 7 (Rathaus Parterre) 7540 Güssing, Tel. 03322/2598, Fax 03322/2133 .. Ubrigens: Bei Reisen nach Amerika sind wir die Spezialisten. Sie werden nirgends bessere Beratung finden. Wien - NEW YORK -WIEN WIEN - CHICAGO - WIEN WIEN - TORONTO - WIEN WIEN - ORLANDO -FT. LAUDERDALE - WIEN WIEN - LOS ANGELES - WIEN WIEN - VANCOUVER - WIEN WIEN - SAN FRANCISCO - WIEN WIEN - CALGARY - WIEN WIEN - BUENOS AIRES - WIEN WIEN - RIO - WIEN ab öS 6.195.ab öS 6.350.ab öS 6.090.ab öS 7.320.ab öS 7.990.ab öS 7.885.ab öS 7.660.ab öS 7.450.ab öS 13.390.ab öS 9.240.Änderungen vorbehalten! Eigentümer, Herausgeber und Verleger: "Burgenländische Gemeinschaft", Verein zur Pflege der Heimatverbundenheit der Burgenländer in aller Welt, 7540 Güssing, Hauptplatz 7, Telefon 03322/2598. Verantwortlicher Redakteur: Prof. Dr. Walter Dujmovits. Druck: Offsetdruckerei Josef Brückler, 8380 Jennersdorf, Eisenstädter Straße 5, Burgenland. Printed in Austria