Die ersten Burgenländer nach Amerika

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Die ersten Burgenländer nach Amerika
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ORGAN DES VEREINES ZUR PFLEGE DER HEIMATVERBUNDENHEIT DER BURGENLÄNDER IN ALLER WELT
Folge 3 / 4, März / April 1995
Nr. 334
40. Jahrgang
Vor 150 Jahren:
Die ersten Burgenländer nach Amerika
Es ist zwar nicht bekannt, wann der erste Auswanderer aus dem
heutigen Burgenland nach Amerika gezogen ist und wie er geheißen
hat. Der früheste, der überliefert ist, verließ jedenfalls im Jahre 1845
seine Heimat und ließ sich in Nordamerika nieder. Es war der Zimmermann Grabenhofer aus Unterschützen.
entfernte Verwandte in Oberschützen und Rechnitz.
In der Gegend von Oberschützen und Bernstein erzählten sich die
alten Leute die Geschichte vom "Zimmermann Grabenhofer", der
beim Bau des evangelischen Seminars im Jahre 1845 beschäftigt
war. Angeblich hat er sich etwas zuschulden kommen lassen und ist
auf und davon. Man hat sich erzählt, er sei nach Amerika und er sei
der erste von allen gewesen.
Nun gibt es in Unterschützen eine Familie, die man seit Menschengedenken die "Zimmermann-Grabenhofer" nennt. Aus diesem Haus
wird er wohl weggezogen sein, denn noch der alte Michael Grabenhofer, der 1935 gestorben ist, erzählte, daß sein Bruder Johann seinem Onkel nach Amerika nachgefahren sei.
Der nächste Auswanderer war niemand geringerer als der berühmte
Begründer der evangelischen Schulanstalten, Gottlieb August Wimmer, zu jener Zeit Pfarrer in Oberschützen. Nach Niederschlagung
der Revolution gegen die Habsburger mußte er fliehen, gelangte
nach London, wo er am 15. Dezember 1849 das amerikanische Segelschiff "Victoria" bestieg, von dem er am 30. Jänner 1850 in Amerika an Land ging.
Im selben Jahr, 1849, wahrscheinlich aber noch vor Wimmer, ist Joseph Mücke, der aus Schlesien stammte und seit 1841 Lehrer in
Oberschützen war, nach Amerika gezogen. In Tennessee hat er sich
niedergelassen.
Joseph, der Bruder des berühmten Komponisten Karl Goldmark, der
aus Deutschkreutz stammte, mußte ebenfalls nach Niederschlagung
der Revolution fliehen, kam aber erst einige Jahre später als die
Oberschützener in Amerika an.
Beinahe hätten die politischen Wirren einen weiteren bedeutenden
Burgenländer zur Auswanderung gezwungen. Es ist dies der 1810 in
Eisenstadt geborene Anatom Josef Hirtl. Als er durch die Revolution
in Wien seine berühmte anatomische Sammlung und seine Bibliothek verloren hatte, schrieb er 1850 in einem Brief, daß er sich nun
entschlossen habe, nach Amerika auszuwandern.
In den Jahren 1854 - 57 verkauften zahlreiche Landarbeiter im Gebiet um den Neusiedler See ihre kargen Besitzungen und zogen
nach Amerika - die meisten nach Texas.
Um dieselbe Zeit verließen auch viele Pilgersdorfer ihre Heimat,
nachdem 1855 ein verheerender Brand fast das ganze Dorf eingeäschert hatte. Dieser Großbrand zwang viele von dort zur Auswanderung. Die meisten von diesen ließen sich in Kansas nieder.
Am 3. Mai 1858 wanderte die Großfamilie Polster mit 66 Familienmitgliedern nach Amerika aus. Ihre Nachkommen leben noch dort,
Die Burgenländische Amerikawanderung begann also an mehreren
Stellen. Zuerst in Oberschützen, dann im Gebiet des Neusiedler
Sees und im Gebiet um Oberpullendorf. Gemeinsam ist ihnen, daß
sie fast immer in Verbindung mit der Amerikawanderung aus Innerungarn standen.
Ehe die Amerikawanderung begann, zogen jährlich tausende arbeitslose Landarbeiter nach Innerungarn, vor allem in das Gebiet um
den Bakony Wald, zu Schnitt und Drusch. Dort hatte die Amerikawanderung aber schon eingesetzt gehabt und dort kamen unsere
Landarbeiter erstmals mit dieser Auswandererbewegung in
Berührung. Viele sind gleich von Ungarn weg nach Amerika ausgewandert oder unmittelbar nach ihrer Rückkehr aus Ungarn aus ihren
Heimatdörfern .
Gemeinsam ist den ersten Auswanderern auch, daß sie weit in den
Westen Amerikas zogen bis an die Siedlungsgrenze, wo es noch
Kämpfe mit den Indianern gab. Dort erwarben sie Land und bebauten ihre Felder. Die frühen Auswanderer sind also durchwegs Farmer geworden.
War bis 1875 die Auswanderung aus dem nördlichen und mittleren
Burgenland nur punktuell erfolgt, so begann die Auswandererbewegung ab Mitte der 70er Jahre eine das ganze Land erfassende kontinuierlich zunehmende Bewegung zu werden. Aus diesem Grunde
hatte 100 Jahre später die Burgenländische Landesregierung das
Jahr 1975 zum "Jahr der Auslandsburgenländer" proklamiert.
Mit Grabenhofer hat vor 150 Jahren die Amerikawanderung der Burgenländer begonnen, Zehntausende sind ihm gefolgt.
Seite 2
BURGENLÄNDISCHE GEMEINSCHAFT
ße&e i!an~leute!
Unser Auswanderermuseum
In wenigen Tagen werde ich die Freude haben,
viele meiner alten Freunde und Landsleute in
Amerika wiederzusehen. Die Burgenländische
Gemeinschaft hat die Reise der Burgenländischen Regierungsdelegation nach Amerika organisiert und ich werde auch daran teilnehmen!
Es ist eine schöne Tradition, daß Mitglieder der
Burgenländischen Landesregierung und des
Burgenländischen Landtages sowie der burgenländische Bischof in Abständen von wenigen Jahren, vor allem in Jubiläumsjahren, nach
Amerika kommen, um dort die Landsleute zu
besuchen, ihnen für die Hilfe in den Zeiten der
Not zu danken und ihnen ihre Verbundenheit
zum Ausdruck zu bringen. Es waren immer
sehr schöne und eindrucksvolle Begegnungen.
Ich bin überzeugt, daß auch diese Reise wieder ein Erfolg sein wird.
Das Programm ist auf dieser Seite abgedruckt.
Ich lade alle Landsleute und Freunde ein, zahlreich zu diesen Treffen zu kommen.
Die Gäste aus dem Burgenland werden diesmal ein besonderes Geschenk mitbringen: einige hundert Flaschen Wein. Er wird an allen
Veranstaltungen der Burgenländischen-Landesregierung gratis ausgeschenkt werden. Der
Wein heißt "Servus" und ist von ganz vorzüglicher Qualität.
Eine Einschaltung und eine Beschreibung des
hervorragenden Weines "Servus" findet man
auf Seite 5.
Parallel dazu wird auch die Theater- und Tanzgruppe von Bad Tatzmannsdorf durch Nordamerika fahren. Die Reise ist so organisiert,
daß die Regierungsdelegation und die Gruppe
aus Bad Tatzmannsdorf zweimal zusammenkommen, einmal in Toronto und einmal in
Pennsylvanien. Es ist dies eine sehr lustige
Gruppe, die mit ihrer Musik und mit ihren Darbietungen bestimmt viel Freude und Frohsinn
bringen wird.
Heuer und im nächsten Jahr gibt es zahlreiche
Jubiläen, die zur Besinnung und zur Erinnerung, wohl auch zur Dankbarkeit, Anlaß geben.
Vor 50 Jahren, im Jahre 1945, ging der
schreckliche Krieg zu Ende, das heißt auch,
daß wir bereits 50 Jahre in Frieden leben und
in einem Wohlstand, wie ihn unser Land noch
nie gesehen hat. Vor 50 Jahren entstand auch
unser Burgenland und unser Österreich wieder
nachdem es 7 Jahre vorher von der Landkarte
ausgelöscht war. Das heißt auch, daß unser
wiedererstandener Staat, unsere 2. Republik
50 Jahre alt ist.
Heuer gedenken wir auch der Unterzeichnung
des Staatsvertrages, des Abzuges der fremden
Besatzungstruppen und der österreichischen
Neutralität - markante Geschehnisse, die sich
genau vor 40 Jahren ereigneten und unserem
Land die Freiheit gebracht und erhalten haben.
Die Burgenländische Gemeinschaft selbst
denkt an den Beginn der burgenländischen
Amerikawanderung vor 150 Jahren, im Jahre
1845.
Im nächsten Jahr werden wir "75 Jahre Burgenland" feiern und "1.000 Jahre Österreich".
Bei all diesen Erinnerungen, Gedenken und
auch Feiern, wollen wir die Burgenländer in
aller Welt dabei haben und einschließen. So
ist auch der Besuch von hohen Persönlichkeiten des Burgenlandes bei den Landsleuten in Amerika zu verstehen. Darauf freuen
wir uns alle schon.
Auf Wiedersehen in Amerika und "Servus"
bei einem guten Glas von bestem burgenländischen Wein!
Herzlich Euer Walter Dujmovits
März /
1995
3. Folge
Wie es zu diesem Museum kam
Als ich im Jahre 1956 anläßlich meines ersten Aufenthaltes in Amerika begonnen habe,
die Erinnerungen an die Burgenländer und ihre Auswanderung in Pennsylvanien und
New York festzuhalten und zu sammeln, wußte ich noch nicht, worauf ich mich da eingelassen habe. Tausende Menschen habe ich in diesen 38 Jahren gefragt in Amerika,
daheim und anderswo, wie es damals gewesen ist, habe Fotos, Dokumente und andere Gegenstände gesammelt als Quellen für meine wissenschaftlichen Forschungen.
Das Ergebnis war ein Buch, das 1975 erschienen ist. ("Die Amerikawanderung der Burgenländer").
Diese Quellen sind im Buch und in nachfolgenden Publikationen und Ausstellungen
verarbeitet. Es hat sich dann die Frage gestellt, was mit diesen Gegenständen in Zukunft geschehen soll. Ich habe dem damaligen Präsidenten Julius Gmoser den Vorschlag gemacht, ein burgenländisches Auswanderermuseum zu schaffen. Er hat begeistert zugesagt und als den Standort Mogersdorf vorgeschlagen.
Gleichzeitig hat sich der im Jahre 1974 gegründete "Josef-Reichl-Bund" auch um ein
passendes Haus als Gedenkstätte für den Heimatdichter umgesehen. So kam es bald
zu einem Einvernehmen, Auswanderermuseum und Reichl-Gedenkstätte im seiben
Haus unterzubringen. Das Objekt war bald gefunden: die "Alte Hofmühle" im Güssinger
Mühlwinkel.
Dr. Johann Jandrasits, der Präsident des 'Heichl-Bundes" hat dieses Haus von der
gräflichen Familie Batthyany übernommen mit der Auflage, dieses verfallene Haus stilvoll wieder herzurichten.
Fast 20 Jahre hat man daran gearbeitet. Das große Problem waren die feuchten Mauern, so daß mit viel Geld und Mühe zeitaufwendige Sanierungsarbeiten durchgeführt
werden mußten. Erst letztes Jahr war es so weit, daß dieses Haus bezogen werden
konnte.
Pater Anton Bruck vom Orden der Franziskaner segnete das Auswanderermuseum.
Das Museum
Betritt man die Alte Hofmühle und geht einige Stufen hoch, kommt man links in die
"Josef Reichl Gedenkstätte", in welcher viel an Josef Reichl erinnert. Dort sind auch seine Bücher und Schriften ausgestellt. Ein Raum ist ganz im Stile einer alten Bauernstube
eingerichtet.
Das Auswanderermuseum verteilt sich auf 4 große Räume:
Der 1. Raum trägt den Titel: "Der Lebensraum der Auswanderer",
der 2. Raum: "Der historische Ablauf der Wanderung",
der 3. Raum: "Das Leben der Burgenländer in Amerika" und
der 4. Raum: "Brückenschlag zwischen neuer und alter Heimat".
In jeder der folgenden Nummern unserer Zeitung wird in der Folge einer dieser Räume
beschrieben werden.
(Fortsetzung folgt)
Nachstehend geben wir Ihnen Ort und Termin sowie Uhrzeit der Veranstaltungen im
Rahmen der Amerika-Reise unserer Regierungsdelegation bekannt und bitten um Ihren
Besuch
Toronto
- Samstag, 1. 4. 1995, 06.30 pm
St. Peter und Paul Halle, Milner Ave. (Hwy 401 & 48), Scarborough IOnt.
New York - Sonntag, 2. 4. 1995,02.00 pm
Castle Harbour Casino, 1118 Havemeyer Ave, Bronx 1 N.Y.
Nazareth - Freitag, 7. 4. 1995,07.00 pm
Northampton Community Center, Lavbach Avenue, Northampton/PA.18067
Chicago
- Sonntag, 9. 4. 1995, ab 12.00 - 04.00 pm
Restaurant Martinique, 2500 West, 95th Street, Evergreen Park 1111. 60642
BURGENLÄNDISCHE GEMEINSCHAFT
März / April 1995
Seite 3
Diözesanbischof Dr. Paul Iby - 60 Jahre
Der 60. Geburtstag des Diözesanbischofs
fiel zusammen mit seinem Namenstag
und mit dem 2. Jahrestag seiner Bischofsweihe. Kein Wunder, daß er aus diesen
Anlässen im Mittelpunkt zahlreicher Ehrungen stand.
Mit einem Dankgottesdienst im Eisenstädter Dom und in der Wallfahrtskirche in
Unterfrauenhaid, wo er getauft wurde, begannen die Feierlichkeiten, zu denen
auch ein festlicher Empfang durch die
Burgenländische Landesregierung im
Schloß Esterhazy gehörte.
Paul Iby wurde am 22. Jänner 1935 als
zweiter von drei Söhnen des Ehepaares
Elisabeth und Stefan Iby in Raiding geboren. Die Priesterweihe empfing er 1959
durch Bischof Laszl6 in Eisenstadt. Nach
dem Studium in Rom wurde Dr. Paul Iby
1984 Generalvikar der Diözese. Besondere Verdienste erwarb er sich vor allem als
Caritasdirektor der Diözese Eisenstadt.
Paullby, dessen Wahl zum Oberhirten mit
großer Freude und Erleichterung aufgenommen worden war, erfreut sich überall
hoher Wertschätzung.
Die
Burgenländische
Gemeinschaft
wünscht im Namen aller Auslandsburgenländer dem Oberhirten viel Segen, Gesundheit und Kraft für die Bewältigung
seiner großen Aufgaben.
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mit Auslandsburgenländertreffen in Moschendorf
am Sonntag, dem 16. Juli 1995, um 15.00 Uhr,
herzlich einzuladen.
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Furchtbarer Mord
Eine entsetzliche Bluttat ereignete sich am 4. Feber kurz vor Mitternacht in der Zigeunersiedlung in Oberwart. Bisher unbekannte Täter stellten mitten auf der Straße eine
Bombenfalle auf. Es war ein Behälter mit einem Rohr, in welche von außen nicht sichtbar eine Bombe eingebaut war.
Vier junge Männer kamen dort vorbei. Als sie dieses Hindernis beseitigen wollten, explodierte die Bombe und tötete sie alle: Den 40jährigen Josef Simon, ferner Peter Sarkösi (27), Karl Horvath (22) und Erwin Horvath (18). Alles deutet darauf hin, daß die Täter in rechtsextremen Kreisen zu suchen sind und daß sie ganz bewußt Zigeuner (Roma) töten wollten.
Daß es sich um einen Akt von Fremdenfeindlichkeit handelt, beweist das nächste Attentat, das sich in der kroatischen Gemeinde Stinatz einen Tag später ereignete.
In einem Müllkübel wurde ebenfalls eine Bombe versteckt. Als der Arbeiter Erich Preissler aus Kr. Ehrensdorf den Müllcontainer entleeren wollte, verletzte ihn die Bombe an
der rechten Hand schwer.
Diese beiden Attentate haben in ganz Österreich Bestürzung und Trauer ausgelöst.
Es ist anzunehmen, daß die Täter keine Burgenländer sind, denn im Burgenland leben
seit Jahrhunderten Menschen verschiedener Volkszugehörigkeiten und Konfessionen
friedlich nebeneinander.
Zu dem Begräbnis der Opfer kamen mehr als 3.000 Menschen nach Oberwart. Unter
ihnen höchste Persönlichkeiten aus Staat und Kirche: Bundespräsident Klestil, Mitglieder der Bundes- und Landesregierung, sowie der gesetzgebenden Körperschaften, Bischof Iby und Superintendentin KnolI. Sie haben damit ihre Verbundenheit mit den
Opfern zum Ausdruck gebracht und sich einmütig gegen diesen Akt der Intoleranz und
Menschenverachtung ausgesprochen.
Seit 1993 werden die Zigeuner als eigene Volksgruppe mit eigener Kultur und Sprache
anerkannt. Ab diesem Zeitpunkt werden sie offiziell "Roma" genannt.
Auswandererdörfer
(in Klammer die heutigen Einwohnerzahlen)
Weingraben ( 419 )
Der kleine Ort an der Westgrenze des Landes im mittleren Burgenland zwischen Draßmarkt und Kirchschlag liegt bereits im gebirgigen Teil der Buckligen Welt. Er ist stark
von der Abwanderung betroffen, vor allem
nach Wien und in andere Ballungsräume
Österreichs. Die Amerikawanderung dagegen spielt nur eine untergeordnete Rolle.
Dagegen zählen die umliegenden Dörfer zu
jenen, aus denen die Auswanderung schon
in den 60er und 70er Jahren des letzten
Jahrhunderts begonnen hat. Nach dem
Weltkrieg gab es dort einen beachtlichen
Höhepunkt der Auswanderung. So ermittelte Josef Fraller aus Weppersdorf für das
Jahr 1923 aus diesen Dörfern folgende Aus21,
wandererzahlen:
Oberpullendorf
Großmutschen 23, Lockenhaus 25, Nikitsch
50, Kaisersdorf 5.
Der erste Auswanderer aus dem benachbarten Landsee war ein gewisser Unterreimer, der aus Temesvar gekommen und in
Wiener Neustadt zum Militär eingerückt war.
Er lernte seine Frau in Landsee (Hausnummer 77) kennen und wanderte mit ihr 1906
nach Amerika aus.
Welten (395)
Im Raabtal westlich von Jennersdorf und
schon nahe der steirischen Grenze bei Fehring liegt dieser Ort, welcher heute zum ausgedehnten Gemeindegebiet von St. Martin
a.d.Raab gehört. Die Zielgebiete der Auswanderer sind ziemlich gestreut. In früheren
Jahren ließen sich viele Einwanderer aus
Welten im Gebiet von New Britain nördlich
von New York nieder.
Weppersdorf (868)
Dieser Ort liegt zwischen Landsee und dem
Ödenburger Gebirge im nördlichen Bereich
des Oberpullendorfer Beckens. Schon sehr
früh sind Leute aus diesem Ort nach Wien
abgewandert, wo sie vor allem in der Bauwirtschaft Beschäftigung fanden. Viele von
ihnen qualifizierten sich für Spezialarbeiten,
was die "Weppersdorfer Maurer" weit über
die Grenzen hinaus bekannt werden ließ.
Dies ist auch der Grund, warum aus Weppersdorf relativ wenige nach Amerika ausgewandert sind.
Die erste Auswanderin aus dem benachbarten Kaisersdorf war die 1878 geborene
Magdalene Pfneisel. Sie kam 1904 nach
New York. Ihre Tochter Emma Bubik lebt
noch heute in Phoenix (Arizona).
Willersdorf (317)
Dieses Dorf liegt nördlich von Oberschützen
und hat die Auswanderungsgeschichte dieses Nachbardorfes mitgetragen. Es ist anzunehmen, daß im Zuge der Oberschützer
Auswanderung in der Mitte des vorigen
Jahrhunderts schon Willersdorfer mitgerissen wurden. Als Johann Wenzel in den 90er
Jahren die Einwanderung nach Chicago
einleitete, haben sich die Willersdorfer vor
allem auf Chicago konzentriert. So haben
sich alle 72 Auswanderer, die nach dem Ersten Weltkrieg aus Willersdorf nach Amerika
zogen, in Chicago niedergelassen. Diese
Stadt weist heute eine große Kolonie von
Willersdorfern und deren Nachkommen auf.
Seite 4
Dr. Karl Gruber
gestorben
Am 1. Feber 1995 verstarb der frühere
österreich ische Außenminister und spätere Botschafter in den Vereinigten Staaten
Dr. Karl Gruber im 86. Lebensjahr. Der
gebürtige Tiroler studierte Rechtswissenschaften und war bereits in der Zeit der
Ersten Republik politisch tätig, weswegen
er in der Zeit des "Dritten Reiches" Verfolgungen ausgesetzt war.
Er gehörte jener Gruppe von Widerstandskämpfern an, die vor Einmarsch
der Amerikaner im Frühjahr 1945 die Tiroler Landeshauptstadt Innsbruck befreit
hatten. Die französische Besatzungsmacht hatte ihn zum ersten Landeshauptmann von Tirol eingesetzt. Bereits wenige
Monate später wurde er zum österreichischen Außenminister berufen, ein Amt,
das er von 1945 bis 1953 bekleidete. Damals war er mit seinen 38 Jahren der
jüngste Außenminister der Welt.
In der Südtirol-Politik sehr engagiert, gelang es ihm mit seinem italienischen
Amtskollegen de Gasperi, das sogenannte "Süd-tirol-Abkommen" zu erreichen, nach welchem Südtirol wohl bei Italien blieb, aber dort das Recht auf Autonomie erhielt. Anschließend war er von
1953 bis 1956 österreichischer Botschafter in Washington, später in Bern und
Bonn. 1987 war er noch einmal po.l.itisch
tätig, als er als Sonderbotschafter Osterreichs nach Amerika entsandt wurde, um
die Mißverständnisse um den damaligen
Bundespräsidenten Dr. Waldheim aufzuklären.
Mit Dr. Karl Gruber verliert Österreich den
letzten Repräsentanten der "Gründergeneration" der Zweiten Republik und das
letzte Regierungsmitglied aus dem Jahre
1945.
Gedenktafel
für Ignaz Horvath
Zu Ehren von Prof. Msgr. Ignaz Horvath
und anläßlich seines 100. Geburtstages
wurde in Frankenau von Bischof Dr. Iby
eine Gedenktafel enthüllt. Ignaz Horvath
war jahrzehntelang Pfarrer von Frankenau und als Schriftsteller und Kulturträger unablässig für die Erhaltung und Stärkung des kroatischen Volkstums bemüht.
Er wurde am 1. Feber 1895 in Kleinwarasdorf geboren, wirkte in Neuberg und
Frankenau und starb am 22. April 1973.
Beim Festakt wiesen Bischof Dr. Iby und
der Bürgermeister von Frankenau Demeter Kancz auf die Bedeutung von Msgr. J.
Horvath für die burgenländischen Kroaten
hin.
1.2.1995 Ijeta slavimo 100. rodjendan
nasega velikana, ki je uz M. M.
Miloradi ca jedna od najvebih licnosti gradiscansko-hrvatske narodne grupe u
Gradisbu. Nas jubilar je med ostalim i utemeljitelj umjetnicke proze i najplodniji pisac na nasem podrucju. Njegovo djelovanje dalo je pecat gradisbansko-hrvatskoj sceni i u medjubojnom vrimenu i po
Drugom svitskom boju. Nazalost mu je
prezaran (na sam Vazam 1973. Ijeta) pa10 njegovo - vebput i "siljasto" - pero iz
ruk.
März / April 1995
BURGENLÄNDISCHE GEMEINSCHAFT
50 Jahre Walt Gröller Orchester
Unser burgenländischer Landsmann Walter Gröller, der mit seiner Familie in
Whitehall in Pennsylvanien lebt, ist aus
dem amerikanischen Volksmusikleben
nicht mehr wegzudenken. Sein Orchester ist eines der besten in den Vereinigten Staaten und er selbst einer der bekanntesten Burgenländer in diesem
großen Land.
1922 sind seine Eltern aus dem Burgenland nach Amerika gezogen. Sein Vater
Johann Gröller kam aus Glasing, seine
Mutter Hedwig Hacker aus Gerersdorf.
Sie war es auch, die dem kleinen Walter
die burgenländischen Lieder ihrer Heimat
vorgesungen hat, die er in Musik umsetzte. Bereits mit 4 Jahren begann er auf einer alten steirischen Harmonika zu spielen. Der erstaunlich jung gebliebene Walter ist jetzt also schon seit 60 Jahren Musikant!
Am 12.2. 1931 wurde Walter in Allentown
geboren. An seinem 12. Geburtstag erhielt er von seinem Vater ein Akkordeon
und zwei Jahre später, man schrieb das
Jahr 1945, gründete er sein eigenes Orchester. Zuerst spielte er in den Gaststätten in Allentown und Umgebung in den
damals noch zahlreichen burgenländisehen Wirtshäusern und fast immer war
es die burgenländische Musik, die die
Leute hören wollten: Polka ("Schiaba"),
Walzer, Steirischer Landler, usw.
Als sich seine ersten großen Erfolge einzustellen begannen, brach der Krieg in
Korea aus und der junge Walter mußte
von 1952-54 im entfernten Land Kriegsdienst leisten. Dort war er auch in der
Truppenbetreuung eingesetzt und spielte
in einer Hillibilly Band.
Zurückgekehrt in die Vereinigten Staaten
mußte er sein Orchester neu organisieren. 1955 erhielt er seine eigene Rundfunksendung, jeden Sonntag von 12.30 13.00 Uhr. Damals gab er auch seine erste Schallplatte heraus. Bereits 1970
gründete er seine eigene Schallplattenfirma. Später stießen zwei burgenländische
Mädchen zu seinem Orchester, die ihn
gesanglich begleiteten: die "Panny Sisters" aus Deutsch Tschantschendorf.
Seine großen Erfolge brachten ihn durch
alle Staaten der USA und durch viele europäische Länder. Eine zeitlang spielte er
auch auf Kreuzfahrten in der Karibik.
1981 erhielt er sein eigenes TV-Programm mit dem Namen "Cafe International". Inzwischen war auch sein begabter
Sohn Joe zu seinem Orchester gestoßen.
Mittlerweile hat er 23 Schallplattenalben
gemacht, dazu noch Kassetten und CDs.
Walt Gröller ist ungemein kontaktfreudig
und ein gewinnender fröhlicher Mensch.
Erfreulich ist, daß er sich stets zu seiner
burgenländischen Abstammung bekannt
hat.Jedes Jahr, im September, besucht er
mit einer Reisegruppe die alte Heimat.
Als am 14. September 1993 Landeshauptmann Stix und Landtagspräsident
Dax anläßlich eines Festaktes in Kukmirn
den Dank des Landes an die Burgenländer nach Amerika sandten für ihre Hilfe in
schwerer Zeit, war Walt Gröller als Ehrengast dabei und erhielt ein Ehrengeschenk
des Landes.
Der aus Königsdorf im Burgenland stammende Franz Fischi war in den 80er Jahren Bürgermeister der Stadt Allentown in
Pennsylvanien. Er hatte den 7. Mai 1980
zum "Walt Gröller Tag" in Allentown proklamiert.
1982 wurde Walt Gröller auch Ehrenmitglied der Burgenländischen Gemeinschaft.
Es war ein besonderer Tag, als ihm vom
österreichischen Botschafter Dr. Fritz
Höss in einer feierlichen Zeremonie in der
Botschaft in Washington das "Goldene
Ehrenzeichen für die Verdienste um die
Republik Österreich" verliehen worden
war. Ausdrücklich betonte der Botschafter
seine großen Leistungen um die Pflege
der musikalischen Heimat und zeichnete
Walt Gröller mit einem ehrenvollen Titel
"King of Austrian Folkmusic in the United
States" aus. Zu dieser feierlichen Zeremonie kamen viele Freunde und Verwandte mit Sonderautobussen von Pennsylvanien nach Washington, unter ihnen
auch seine Mutter, die heuer ihren 90.
Geburtstag feiert.
Im Jahre 1980 wurde Walter Gröller auch
in die "Polka music Hall of Fame" in Chicago aufgenommen und für "Grammy
award" nominiert.
Walter ist mit Marilyn verheiratet, hat drei
Kinder, Thomas, Anita und Josef. Am 21.
September 1995 wird er wieder das Burgenland besuchen. Es wird dies bereits
zum 22.mal sein!
Die Burgenländische Gemeinschaft beglückwünscht Walter Gröller zu seinem
Lebenswerk. Wir sind stolz auf ihn!
Dr. Walter Dujmovits
März /
1995
Seite 5
BURGENLÄNDISCHE GEMEINSCHAFT
StY<VIAS
Ein junger, frischer Burgenländer erobert die Welt.
Seit 1993 ist ein neuer Wein aus dem Burgenland auf dem Markt.
Mit dem altösterreichischen Gruß "Servus" auf dem Etikett soll er
Freunde des Burgenlandes auf der ganzen Welt grüßen und neue
Freundschaften knüpfen. Der frische, fruchtige Wein ist unkompliziert und sympathisch.
Die Idee für diesen Wein stammt von der burgenländischen Landesregierung: Es gibt im Burgenland viele kleine Weinbauern, die
wenig Möglichkeiten finden, ihren Wein gut abzusetzen. Um mit
Wiederverkäufern zusammenzuarbeiten, ist die Menge meist zu gering. Wenn nun aber die Produktion dieser vielen kleinen Betriebe
zu einem Wein zusammengeführt wird, entsteht daraus eine Weinmenge, mit der man auch international Marketing betreiben kann.
So entstand "Servus".
Die Trauben für "Servus" stammen aus den Weinbaugebieten rund
um den Neusiedlersee. Drei Sorten sind für den Charakter von
"Servus" verantwortlich:
Der Welsch riesling sorgt für Frucht und Frische.
Der Grüne Veltliner verleiht dem Wein zarte Würzigkeit.
Der Weißburgunder bringt Körper und weiche Fülle.
SERVUS-Whole Salers in den USA
Rund 200 Weinbauern haben mit ihrer Produktion zur Entstehung
von "Servus" beigetragen. Für die Füllung und Vermarktung ist die
international bekannte Weinkellerei Lenz Moser zuständig.
Mittlerweile ist "Servus" in Deutschland, Dänemark, Großbritannien,
Irland, in den Niederlanden, in Schweden, Finnland, Ungarn, Tschechien, aber auch in Kanada, in Japan und in 13 Staaten der USA
(Connecticut, New Jersey, Pennsylvania, New York, Chicago, Colorado, Michigan, Missouri, Florida, Californien, Maryland, Virginia
und Washington D.C.) sowie auf den Bermudas erhältlich.
Wenn die burgenländische Landesregierung im
maligen Burgenländer in Kanada und den USA
"Servus" stets dabei sein:
1. April - Toronto
7. April - Northampton
April 1995 die ehebesucht, wird auch
California
Chrissa Imports, Ud.
(415) 468-5770
Colorado
Western Wine Merehants
(303) 292-1711
Conneetieut New England
Wine & Spirits Ine.
(203) 488-7155
Florida
The House of Burgundy
(407) 848-3531
Illinois
Wine Bauer Ine.
(708) 678-0685
Maryl./Wash.D.C. Wines Ud.
(301) 210-4000
Miehigan
Demorest Enterprises Int.lne.
(810) 773-5850
H. Cox & Sons
(616) 947-5253
Missouri
Berbiglia Liquors
(816) 942-0070
2. April - New York
9. April - Chicago
Wer erfahren möchte, in welchen Geschäften man "Servus" kaufen
kann, wendet sich mit dieser Frage am besten an den
"Whole Saler" im jeweiligen Staat (siehe Adressen) oder an den
Importeur Bernhard Horstmann & Partners, Ltd.
Tel.: 1-800 4 SERVUS (473-7887) oder (203) 637-1697
In Europa kontaktieren Sie am besten die Weinkellerei Lenz Moser
direkt. Tel.: 02732 / 85 54 1 (Frau Beer)
New Jersey Lauber Imports, Ud.
(908) 725-2100
New York
Lauber Imports, Ud.
(212) 734-2782
Pennsylvania The Wine Merehant Ud.
(215) 694-9463
Bermuda
The Bristol Cellar
(809) 239-2200
Seite 6
BURGENLÄNDISCHE GEMEINSCHAFT
März / April 1995
SCHWEI~Wir gratulieren
ALLENTOWN - Neue Miss Burgenland
In Lehigh Valley gibt es wieder eine neue Miss Burgenland. Mit nachfolgendem Lebenslauf wollen wir Miss Lori Flamisch unseren Lesern vorstellen.
LORI FLAMISCH of Allentown, Pa. was
recently crowned MISS BURGENLAND
by the Lehigh-Northampton Burgenland
Gemeinschaft at the Northampton Liederkranz. This title is awarded to a girl whose
ancestry stems to the Burgenland Austria
region. Lori is the daughter of Katherine
Flamisch and granddaughter of Neil and
Helen Rothrock. Her ancestors on her Mother's line trace to Strem, Sulz and Steingraben in Austria.
Lori will represent the Burgenland Gemeinschaft at various Austrian affairs in
the United States in 1995 and also in Austria in July, 1995.
Lori is a second year Honor Student at
Marywood College in Scranton, Pa. as an
education major. In College she is on the
National Dean's List-1994 edition, AIIAmerican Scholar-1994 Edition, a Student
Member of the Pennsylvania State Education Association and a member of Kappa Delta Pi, International Honor Society for Education. At Marywood College Lori is a Variety
Cheerleader.
Lori graduated from Allen High School and while at Allen was a member of the Majoret. te Squad for 4 years and Co-Captain in her Senior Year. She was a member of the National Honor Society, Canary School Newspaper and was listed in the Who Who Among
American High School Students-1992 and 1993 Editions.
Lori was a Playground Instructor for the City of Allentown for the 1994 Season and will
again work with the Children in this program Summer 1995.
Lori is looking forward to participating at the Austrian Affairs in 1995 and knows this will
enrich her knowledge of the Austrian People and Country.
COPLAY - Weihnachtsfeier
Einer der bedeutJmdsten, fleißigsten und
angesehenster]. Osterreicher im Ausland
ist der 1936 in Ubelbach in der Steiermark
geborene Karl Nöst, der vor genau 40
Jahren in die Schweiz auswanderte.
Er trat dort dem Österreicher Verein
Zürich bei. Seit 28 Jahren ist Karl Nöst
selbst Präsident dieses Vereines, der
heute zu den mitgliederstärksten Österreicher-Vereinen in der Welt zählt und der
auch Mitglied der Burgenländischen Gemeinschaft ist. Karl Nöst ist auch Vorstandsmitglied im Weltbund der Österreicher im Ausland, wo seine Stimme Gewicht hat.
Anläßlich des großen Österreicher-Balles
in Zürich vor einigen Wochen hat der dort
anwesende steirische Landeshauptmann
Josef Krainer den verdienstvollen und engagierten Präsidenten Karl Nöst mit dem
"Goldenen Ehrenzeichen des Landes
Steiermark" ausgezeichnet.
Die Burgenländische Gemeinschaft gratuliert Karl Nöst dazu sehr herzlich!
NORTHAMPTON
- 90. Geburtstag
Die Weihnachts- und Silvesterfeier der Volksliedwerkstatt beim Coplay Sängerbund
fand am 8. Dezember mit hausgemachtem Kletzenbrot, burgenländischem Wein, alten
Weihnachts- und Neujahrsliedern und Geschichten in hianzischer Mundart statt. Die
Gruppe besteht seit Sommer 1992 und hofft auf ein gesangvolles Neues Jahr.
Aus Anlaß ihres 90. Geburtstages überbrachte unsere Mitarbeiterin Frau Tessi
Teklits an Frau Mary Knopf in Northampton im Auftrag der Verwandten aus
Kohfidisch einen schönen Geschenkkorb.
Im Bild die Jubilarin mit ihrer Tochter und
ihrem Schwiegersohn.
BURGENLÄNDISCHE GEMEINSCHAFT
März / April 1995
CHICAGO
-80. Geburtstag
Unser Mitglied Mr. Frank Omischl - aus Markt Allhau stammend - feierte kürzlich im Kreise seiner Familie und Freunde,
seinen 80. Geburtstag. Auch mit der BG Sektion Chicago, die
er immer tatkräftig unterstützt, wurde gefeiert.
CHICAGO -Weihnachtsfeier
Seite 7
HAWAII - Rege Vereinstätigkeit
Sitzung des Vorstandes der Austrian Hawaii Association in Anwesenheit des österreich ischen Botschafters Dr. Helmut Türk
und seiner Gattin.
Die Austrian Hawaiian Association mit ihrem Präsidenten (Bürgermeister) Hermann Allerstorfer an der Spitze überraschte
wieder einmal mit neuen Ideen und schönen Veranstaltungen.
So gab es in den letzten Monaten ein Violinkonzert, einen Wiener Schnitzel Abend, an dem auch Generalkonsul Dr. Christian
Prosl und Honorarkonsul Hans Strasser teilnahmen.
Dazu kommen die Fixpunkte ihres Veranstaltungskalenders,
wie Frühlingstanz, Feiern zum Nationalfeiertag, Weihnachtsfeier usw.
BURLINGTON - Dundas -lieber Besuch
Dieses Bild wurde bei der gut besuchten Weihnachtsfeier der
BG Chicago aufgenommen. Es zeigt Frau Rose Radostits mit
ihren Nichten und Neffen, die schon ganz ungeduldig auf den
Weihnachtsmann warten.
BRASILIEN - Landsleute feiern
Aus Anlaß des Besuches aus Österreich gab unser Mitglied
Frau Irma Schneider, die aus Poppendorf ausgewandert ist, eine Party. Im Bild von rechts nach links, Frau Luiz, unser Mitglied Fra~ Schneider mit Gatten und Tochter sowie Frau Haiden aus Osterreich.
Familie Ella Steiner, die aus Kukmirn ausgewandert ist, hatte
kürzlich Besuch von daheim. Hier in fröhlicher Runde beim Feiern im österreich ischen Club in Burlington.
BRONX - Lieber Besuch
Rose Malits, geborene Stubits (2. v. links), kam im Vorjahr nach
48 Jahren Amerikaaufenthalt das erstemal wieder in ihren Heimatort Steinfurt, um Verwandte zu besuchen. Frau Malits war
sehr überrascht, wie verändert sie ihr Heimatdorf vorfand. Ihr
Bruder Frank Stubits und dessen Gattin Elisabeth (li. u. re. von
Fr. Malits) hingegen besuchen Steinfurt fast jedes Jahr. Rechts
im Bild Frau Drobny.
Seite 8
ALTSCHLAINING: Im 74. Lebensjahr verstarb Franz Zieserl
BERNSTEIN: Im 74. Lebensjahr verstarb
Johann Auer.
BILDEIN: Das Fest der Goldenen Hochzeit feierten Gisela und Martin Windisch.
BURGAUBERG: Im Alter von 90 Jahren
verstarb Frau Maria Kruiß.
Das hohe Alter von 96 Jahren konnte Johanna Ehrenhöfler feiern.
DEUTSCH BIELlNG: Seinen 85. Geburtstag feierte kürzlich Johann Roth.
Im 94. Lebensjahr verstarb Frau Juliana
Heindl.
DEUTSCHGERISDORF: Theresia Kappel konnte kürzlich ihren 90. Geburtstag
feiern
DEUTSCHKREUTZ: Engelbert GeseIlmann, Weinbauer von Weltruf, feierte seinen 60. Geburtstag.
Reiten wird wieder modern. Dem Zug der
Zeit entsprechend wurde in Deutschkreutz ein Reit- und Fahrverein gegründet.
DEUTSCH MINIHOF: Josef Deutsch verstarb im Alter von 86 Jahren.
DEUTSCH SCHÜTZEN: Unerwartet ist im
Alter von 69 Jahren der langjährige Bürgermeister von Deutsch Schützen-Eisenberg Felix Pinter verstorben. Der verdienstvolle Mann war Ehrenbürger seiner
Gemeinde.
BURGENLÄNDISCHE GEMEINSCHAFT
März / April 1995
ihren 85. Geburtstag.
GROSSMÜRBISCH: An der Stelle, wo
bisher das alte Feuerwehrhaus stand, soll
bis zum nächsten Jahr ein Gemeindezentrum errichtet werden. Die Kosten betragen fast vier Millionen Schilling.
MATTERSBURG: Der weithin bekannte
Pädagoge Prof. Dr. Hans Paul feierte seinen 85. Geburtstag. Zuerst Volks-, dann
Hauptschullehrer wurde er Gymnasialprofessor am Gymnasium in Mattersburg und
schließlich
Landesschulinspektor
für
Volks- und Hauptschulen im Burgenland.
Dazwischen leitete er einige Jahre auch
die Kulturabteilung beim Amt der Burgenländischen Landesregierung.
Im stattlichen Alter von 55 Jahren promovierte er zum Doktor der Philosophie. Seine Arbeiten als Historiker zählen zu den
grundlegenden Forschungsbeiträgen unseres Landes.
GRIESELSTEIN: Das hohe Alter von 85
Jahren erreichte Emilie Hammer.
GÜTTENBACH: Rosa Kulovits feierte
ihren 80. Geburtstag.
HACKERBERG: Josef Stipsits konnte seinen 86. Geburtstag feiern.
HANNERSDORF: Den 80. Geburtstag
feierte der pensionierte Müllermeister Johann Perl.
MIEDLINGSDORF: Theresia Schitter feierte ihren 93. Geburtstag.
HEILIGENBRUNN: Ulrike Trinkl und Stefan Kedl haben geheiratet.
MOGERSDORF: Das hohe Alter von 88
Jahren erreichte Karoline Korpitsch.
HENNDORF: Auguste Sommer erreichte
das begnadete Alter von 91 Jahren.
MOSCHENDORF: Stefan Legath verstarb im 77. Lebensjahr.
Maria Mittl feierte ihren 90. Geburtstag
und ihren 89. Geburtstag feierte kürzlich
Frau Maria Schrammel.
HEUGRABEN: Im Alter von 72 Jahren
verstarb Anna Wukitsevits.
HOLZSCHLAG: Anna Pscheiden starb im
68. Lebensjahr.
ILLMITZ: Das berühmte Wahrzeichen der
Seewinkelgemeinde IIlmitz, die Pustascheune, brannte in der Silvesternacht bis
auf den Grund nieder. Dieser denkmalgeschützte Schilfbau beherbergte eine bekannte Heurigenschenke. Dort wurde
übrigens auch der Vertrag über den Nationalpark Seewinkel-Neusiedler See unterzeichnet. Es wird Brandstiftung vermutet.
NEBERSDORF: Im 85. Lebensjahr verstarb Agnes Windisch und im Alter von 59
Jahren starb Robert Banzsich.
NECKENMARKT: Frau Maria Wieder feierte kürzlich ihr 90. Wiegenfest.
NEUBERG: Katharina Hagen wurde 87 und Agela Radakovics 84 Jahre alt.
NEUDAUBERG: Im Alter von 68 Jahren
verstarb Frau Margarethe Fassl.
DREIHÜTTEN: Der frühere Landesfeuerwehrkommandent des Burgenlandes,
Oberschulrat Hans Neubauer feierte seinen 70. Geburtstag. Er stammt aus Oberschützen und war von 1982 bis 90 der
Kommandant der burgenländischen Feuerwehren.
JOIS: Das Fest der Goldenen Hochzeit
feierten Ludmilla und Josef Auer.
DÜRNBACH: Ihren 82. Geburtstag feierte
Frau Mathilde Marlovits.
KIRCHFIDISCH: Ihren 83. Geburtstag feierte Frau Rosa Schaffer.
EISENSTADT: Der pensionierte Uhrmachermeister und langjährige Vizebürgermeister der Freistadt Komm. Rat Alois
Kröpfl feierte in erstaunlicher Rüstigkeit
seinen 90. Geburtstag.
Der frühere Gemeinderat Johann Bauer
ist im 86. Lebensjahr gestorben.
KÖNIGSDORF: 87 Jahre alt wurde kürzlich Frau Irene Jaindl.
NEUSTIFT b. GÜSSING: Den 65. Hochzeitstag feierten Johanna und Johann
Steiner.
Theresia Gröller wurde 80 Jahre alt.
KROBOTEK: Frau Emilie Pinetz konnte
kürzlich ihren 90. Geburtstag feiern.
NEUSIEDL b. GÜSSING: Ihren 80. Geburtstag feierte Frieda Walitsch.
KUKMIRN: Das Fest der Goldenen Hochzeit feierten Hermine und Franz Hoanzl.
LANDSEE: Im 90. Lebensjahr verstarb
Johann Feldinger.
LEBENBRUNN: Ihren 90. Geburtstag feierte Johanna Schlögl
LEITHAPRODERSDORF: Franz Nikles
starb im 86. Lebensjahr.
Josef Seidl feierte seinen 80. Geburtstag.
NEUTAL: Das seltene Fest des 90. Geburtstages feierte Frau Maria Trummer.
ELTENDORF: Gustav Riemer konnte seinen 85. Geburtstag feiern, ebenso Frau
Wilma Plessl.
FORCHTENSTEIN: Michael Neusteurer
verstarb im 65. Lebensjahr.
FRANKENAU: Johanna Dorner verschied
im 85. Lebensjahr und Agnes Gregorich
im 91.
GAAS: 80 Jahre alt wurde Frau Christine
Türk. Josefine Horvath wurde 86 Jahre
alt.
GATTENDORF: Emmerich Lörincz wurde
80 Jahre alt.
GOBERLlNG: Frau Theresia Bayer feierte ihren 84. Geburtstag.
GRAFENSCHACHEN: Frau Maria Tunkl
wurde 83 Jahre alt und Gisela Loidl feierte
JABING: Das Fest der Diamantenen
Hochzeit feierte Johann und Hedwig
Höfler.
L1MBACH: Hermine Kropf wurde 81 und
Karl Kropf 83 Jahre alt.
L1TZELSDORF: Gottfried Strobl wurde 70
Jahre alt.
LOIPERSDORF: Andreas und Elisabeth
Amring feierten ihre Goldene Hochzeit.
LUISING: Anna Pail erreichte ihren 85.
Geburtstag.
MARIASDORF: Die wunderschöne gotische Kirche in Mariasdorf wurde stilgerecht renoviert.
NEUHAUS I.D.WART: Oberschulrat Johann Zumann verschied im 74. Lebensjahr.
NEUMARKT a.d.R.: Karl Wolf feierte seinen 87. - und Maria Fiedler ihren 84. Geburtstag.
NICKELSDORF: Frau Maria Netuschull
verstarb im Alter von 92 Jahren.
OBERDORF: Der Gemeinderat hat beschlossen, ein neues Volksschulgebäude
zu errichten.
Anna Halper konnte ihren 85. Geburtstag
feiern.
OBERPULLENDORF: Der bekannte Uhrmachermeister Stefan Jindra feierte seinen 80. Geburtstag.
OGGAU: Den 80. Geburtstag feierten Anna Kucher, Johann Reinprecht und Karl
Resch.
OLLERSDORF: Frau Juliana Strobl feierte ihren 90. Geburtstag.
OSLlP: Maria Robitza beging ihr 88. Geburtstagsfest.
PAMA: Agnes Szegner wurde 90 Jahre
alt.
März / April 1995
BURGENLÄNDISCHE GEMEINSCHAFT
PAMHAGEN: Frau Maria Hesch feierte
ihren 80. Geburtstag.
Maria Katits aus dem Ortsteil Steinbach
starb kurz vor ihrem 100. Geburtstag. Sie
war die älteste Bürgerin der Gemeinde.
Ihr bereits 76jähriger Sohn Franz Murlasits war jahrzehntelang Chauffeur bei den
Autobus-Unternehmen Sagmeister und
Holzmann.
PARNDORF: Ihren 90. Geburtstag feierte
Julianna Hetzer.
PINKAFELD: Das betagte Alter von 85
Jahren erreichte Albert pöll.
PÖTTSCHING: Im Alter von 68 Jahren
verstarb Friedrich Pauer.
RAIDING: Rosa Bauer wurde kürzlich 89
Jahre alt.
PUNITZ: Seinen 90. Geburtstag feierte
Nikolaus Jani.
PURBACH: Für ihre vorbildliche Ortsbildgestaltung erhielt die Gemeinde den burgenländischen
'Dorferneuerungspreis ll •
Besonders gut gelungen ist die Sanierung
des alten IlDoktorhauses ll , das jetzt das
Gemeindezentrum beherbergt.
RAIDING: Rosa Bauer wurde kürzlich 89
Jahre alt.
RAX: Frau Rosa Zack feierte ihren 82.
Geburtstag.
REHGRABEN: Im Alter von 74 Jahren
verstarb Angela Dragosits.
REINERSDORF: Maria Stoisits wurde
kürzlich 85 Jahre alt.
Stefanie und Eduard Sommer feierten ihre Diamantene Hochzeit.
RITZING: Johann Stocker wurde 98 Jahre
alt.
ROHRBRUNN: Emma Ernst erreichte das
hohe Alter von 85 Jahren.
ROTENTURM: Franziska und Josef Janisch feierten ihren 60. Hochzeitstag.
RUDERS DORF: Ernestina Neuherz wurde kürzlich 82 Jahre alt.
ST. ANDRÄ: Das Fest der Diamantenen
Hochzeit feierten Agnes und Ernst Nemeth.
STEINBERG: Elisabeth
ihren 90. Geburtstag.
Bertha feierte
STEINFURT: Rosina Nemeth wurde 80
Jahre alt. Frau Anna Svetits, Steinfurt 10,
starb Ende 1994 im Alter von 96 Jahren.
Die Verstorbene lebte und arbeitete mit ihrer Familie lange Zeit in Amerika (Coplay)
und noch 1 Monat vor ihrem Tod war
Tochter Mitzi mit ihrem Gatten aus Amerika bei ihrer Mutter zu Besuch. Frau Sevetits wurde unter großer Anteilnahme der
Ortsbevölkerung zu Grabe getragen.
STEINGRABEN: Im 69. Lebensjahr starb
Franz Sauerzopf.
STREBERSDORF: Vor kurzem starb Elisabeth Lang im 86. Lebensjahr.
STREM: Frau Maria Buch konnte kürzlich
in erstaunlicher Rüstigkeit ihren 80. Geburtstag feiern.
Die beiden Altbürgermeister Josef Schatz
und Stefan Behm wurden bei einer Festsitzung des Gemeinderates zu Ehrenbürgern der Gemeinde Strem ernannt. Josef
Schatz war von 1962 - 1971 Bürgermeister und von. 1949 - 1968 Landtagsabgeordneter. In beiden Funktionen folgte ihm
der Moschendorfer Stefan Behm nach.
SUMETENDORF: Anfang Februar verstarb Johann Neubauer im Alter von 82
Jahren.
TOBAJ: Eduard Recker ist im 79. Lebensjahr verstorben.
UNTERKOHLSTÄTTEN: Der langjährige
und populäre Bürgermeister Johann Pinczker feierte seinen 60. Geburtstag.
ST. MICHAEL: Im Alter von 77 Jahren
verstarb Johann Jani.
UNTERPULLENDORF: Der frühere Bürgermeister von Unterpullendorf, Rupert
Schatovich starb im Alter von 75 Jahren.
SIGLESS: Josef Frankolin konnte kürzlich
seinen 88. Geburtstag feiern.
WALBERSDORF: Johann Schandl starb
mit 58 Jahren und Andreas Prost mit 71.
SULZ: Ihren 80. Geburtstag feierte Frau
Valerie Schuster.
WALLENDORF: Anton Kloiber feierte seinen 85. Geburtstag.
SCHACHEN DORF: Anna Kozarits verstarb im 101. Lebensjahr. Frau Anna Hotwagner wurde kürzlich 80 Jahre alt.
WALLERN: Leopold Waldhauser verstarb
im 56. Lebensjahr.
Im Alter von 74 Jahren starb Maria
Brandtner.
STEGERSBACH: Im 80. Lebensjahr verstarb nach langem schweren Leiden
Franz Novoszel. Er war von Beruf Telegrapher wie viele seine Stegersbacher
Freunde.
Es war ihr Wunsch gewesen, in heimatlicher Erde begraben zu werden. Johanna
Walitsch, geborene Lehner, war im Alter
von 26 Jahren im Jahre 1961 in die
Schweiz ausgewandert und hat dort bald
darauf den aus Güssing eingewanderten
Landsmann Eduard geheiratet. Johanna
arbeitete in verschiedenen Fabriken in der
Schweiz, zuletzt in einer Schokoladenfabrik. Am 4. Jänner 1995 ist sie in Zürich
gestorben und wurde dann in ihre Heimatgemeinde Stegersbach überführt.
WELTEN: Theresia Zotter wurde 87 Jahre
alt.
WIESEN: Ihren 80. Geburtstag feierten
Julianna Biricz und Katharina Schöntag.
WOLFAU: Aloisia Hiertz ist im 68. Lebensjahr verstorben.
WOPPENDORF: Ihren 80. Geburtstag feierte Frau Rosina Horvath.
WULKAPRODERSDORF: Stefan Dobrovits feierte seinen 90. Geburtstag. Er war
von 1945-49 als Vertreter der Kroaten des
Wulkatales Abgeordneter im Burgenländischen Landtag und später Vizebürgermeister seiner Heimatgemeinde.
Seite 9
ZAHLlNG: Gustav Gilly feierte seinen 84.
Geburtstag.
ZUBERBACH: Ihren 84. Geburtstag feierte Irma Orovics.
ZURNDORF: Sabine Rosner und Erich
Schmidt feierten Hochzeit.
Sterbefälle in Amerika:
CI ifto n/N. Y. - im hohen Alter von 93 Jahen verstarb Frau Johanna Radits, die
aus Punitz ausgewandert ist.
Hellertown, Pa. - im Alter von 72 Jahren verstarb Hermann Hanzl, der in St.
Michael im Burgenland geboren wurde.
Northampton, Pa. - die aus Eberau
ausgewanderte Rose Rossner verstarb
im Alter von 81 Jahren.
Salisbury, Pa. - im betagten Alter von
92 Jahren verstarb Aurelia Seifert.
Fauntain Hili - im Alter von 84 Jahren
verstarb Leopoldine Groegler, die bereits
in den USA geboren, ihre Kindheit im Bur- .
genland verbrachte und dann wieder
nach Amerika auswanderte.
Allentown - im Alter von erst 70 Jahren
verstarb Frau Pauline L. Feiegy, die aus
Kukmirn ausgewandert ist.
Fullerton - wenige Tage, nachdem Frau
Felegy gestorben ist, starb auch ihre Mutter, Frau Rose Ernst im hohen Alter von
89 Jahren.
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Seite 10
SEINERZEIT
Die Burgenländische Gemeinschaft schrieb
Mr. Kolly Knor wird als neuer Gebietsreferent der BG in Chicago unseren Landsleuten
vorgestellt.
Österreich trauert um sein Staatsoberhaupt Dr. Adolf Schärf.
vor 20 Jahren
Über 500 Gäste waren zum Austrian Wein-Fest nach Passaic in New Jersey gekommen.
In Eisenstadt wurde von Bischof Dr. Laszlo das "Haus St. MartinI" die Altenpension der
Caritas der Diözese Eisenstadt, feierlich eingeweiht.
vor 10 Jahren
In Melbourne wurde ein neues Kulturzentrum innerhalb des Austrian Clubs eröffnet.
Präsident Julius Gmoser feierte seinen 65. Geburtstag.
KURZ GESAGT
.. Seit 1945 wurden im Burgenland 225 Millionen kleine Baumpflanzen im Wald ausgepflanzt, um diesen aufzuforsten.
Der besonders heiße Sommer 1994 brachte auch Rekorde im Verkauf von Mineralwasser. Österreichs Marktführer ist "Römerquelle" aus Edelsthai im nördlichen Bur.. genland. 192 Millionen Flaschen wurden im letzten Jahr verkauft. Auch das war ein
Rekord.
Dr. Ladislaus Batthyany-Strattmann könnte der erste Burgenländer sein, der seliggesprochen wird. Mitte November hatte Radio Vatikan den Arzt an vorderster Stelle
einer Kandidatenliste für Seligsprechun.gen genannt. Mit dem feierlichen Akt rechnet
.. man beim nächsten Papstbesuch in Osterreich, voraussichtlich 1996. BatthyanyStrattmann war erfolgreicher Augenarzt mit Praxis in Kittsee und hatte vor allem arme Menschen ins Herz geschlossen. Die sterblichen Überreste des 1931 verstorbenen "Arztes der ArmenIl befinden sich seit einigen Jahren in der Pfarrkirche in Güssing.
Die Burgenländische Landsmannschaft in Graz zählt derzeit 558 Mitglieder. Ihr Prä.. sident, der überaus populäre Willy Portschy ist im letzten Herbst verstorben. Sein
Nachfolger ist der Arzt Dr. Arnold Gerger (aus Heiligenkreuz i.L.)
Das Emirica-lnstitut in Bonn (Deutschland) hat die Zukunftschancen von 410 Regionen in sämtlichen Staaten Europas untersucht. Das Burgenland wurde dabei auf
den 10. Platz gereiht.
Sinn dieser Studie war es, diese große Anzahl von Regionen nach ihren Chancen,
.. die sie in der wirtschaftlichen Entwicklung in der Zukunft haben, zu reihen. Dies ist
vor allem für die Ansiedlung von Investoren wichtig. F,9r das Burgenland sprach der
günstige Standort im Produktionsdreieck Preßburg - Odenburg und Wien sowie die
hohe Lebens- und Umweltqualität. Auf Grund dieser europaweiten wirtschaftlichen
Untersuchung ist mit einer starken wirtschaftlichen Entwicklung im Burgenland zu
rechnen.
..... im Burgenland jährlich tausend Wohnungen oder Eigenheime errichtet werden?
.. bereits zum zehnten Male Wein aus
Mörbisch beim Wiener Opernball geschenkt wurde?
..... es derzeit 39.000 Schülerinnen und
Schüler im Burgenland gibt?
..... zwei Prozent der österreichischen
Milch im Burgenland produziert werden?
15 Wörter
burgenländisch
Bienant: Holzboden im Hause
vor 30 Jahren
Wußten Sie,
daß ...
März / April 1995
BURGENLÄNDISCHE GEMEINSCHAFT
m;-1I~-#ät8
9lrter 6pruc~
"Wia da Deka, so di Ruim,
wia da Voda, so di Buim"
Es hängt halt von der Qualität des Ackers
ab, wie die Rüben gedeihen. Es hängt auch
von der Qualität des Vaters ab, wie die Buben geraten.
Das sagt man meist bei guten Söhnen. Bei
schlecht geratenen Söhnen sagt man eher:
"Der Apfel follt nit weit vom Bam".
duri daritzn: ein Loch bohren
Gloubnradl: Ringrolle, Aufzugrad
"Gott träst": (Gout trest); wenn man von
einem Verstorbenen spricht,
nennt man vor oder nach seinem Namen "Gout trest", das
heißt, Gott möge den Verstorbenen trösten.
greipln: sich geräuschvoll regen, (nasal
aussprechen); es greipelt sich =
es reibt sich einander; zum Beispiel, wenn im Wald die Bäume
nahe aneinander stehen, dann
greipelt es, wenn der Wind weht.
Huinix: auch Huinissen - Hornisse
opeinln: abnabeln, abstillen; das Kalb
von der Mutterkuh wegbringen,
damit es nicht mehr säugen
kann.
Pouka: Pouka-Hahn, Truthahn
Praxn:
großes Messer, mit dem die
Aste vom Baum geschlagen
werden.
Reitl:
vor allem in Verbindung mit
"Gfluireitl"; ein Stock mit einem
Schaber an der Spitze, der meist
am Pflug befestigt war und dazu
verwendet wurde den Lehm
(Kot) vom Pflug abzuschaben.
Schaluun: = Schaloussien, auch "Schalusinen" = Fensterläden für die
Außenfenster. Sie sind in zwei
Flügel angebracht, die aufgemacht werden können. Jeder
Flügel hat dazu noch übereinander angeordnete Bretter, die mit
einem Zug auf und zuklappbar
sind. Im Winter werden" die
Schaluun abgenommen und
dafür eine zweite Garnitur Glasfenster (Winterfenster) eingehängt. Die Luft zwischen den
beiden Fensterflächen schützt
dann das Haus vor der eindringenden Kälte.
toloo
top
=talab, den Berg abwärts,
bergab
nochi: langsamer, schüchterner
nachhinkender traumverlorener
Mensch, ein "Hans guck in die
Luft"; einer, der immer nachtappt
(=nachtastet), also ein unselbständiger,schwerfälliger Mensch.
Troad:
Korn, Roggen
zetteln: verstreuen, ausstreuen; durch
Schütteln ausstreuen und verlieren; "sich verzetteln" = alles anfangen und nichts weiterbringen.
März/
1995
Auswanderersch icksal
Mariasdorf
Eigentlich bin ich eine "Doppelauswanderin". Das erste Mal wanderte meine Mutter
mit meinem Bruder und mir - ich war nicht
einmal 2 Jahre alt - im Jahre 1923 nach
den USA aus.
Mein Vater war schon ein halbes Jahr
früher nach St. Louis, Mo. gekommen quasi als Quartiermacher. Zum Glück für
meine Eltern waren um die Jahrhundertwende die 4 älteren Geschwister meiner
Mutter in die Staaten ausgewandert, sodaß mein Vater und auch meine Mutter einen wesentlich leichteren Start hatten als
andere Einwanderer aus dem Burgenland, die um diese Zeit aus dem Burgenland kamen.
Ich selber habe wenig Erinnerungen an
die ersten Jahre in St. Louis. Schon 1927
zogen meine Eltern nach Chicago, wo ich
und mein älterer Bruder zur Schule gehen
mußten ("St. MichaelIs Parish"). An diese
Zeit erinnere ich mich natürlich mehr.
Anfang der 30er Jahre kehrte meine Mutter mit mir und meinen beiden Brüdern - in
der Zwischenzeit war ein zweiter Sohn
dazugekommen - zurück nach Mariasdorf. Obwohl ich nur Englisch sprach, war
mir das Deutsch meiner Eltern vertraut,
weil sie es immer dann als "Geheimsprache" verwendeten, wenn wir Kinder etwas
nicht verstehen sollten. Sonst aber wurde
in der Familie immer nur Englisch gesprochen.
Meine Brüder und ich setzten - wohl mit
etwas Anfangsschwierigkeiten - unseren
Schulbesuch in der r.k. Volksschule Mariasdorf fort.
Im Jahre 1938 sollte ich wieder zu meinem Vater nach Chicago zurück, aber
durch die politischen Verhältnisse in diesem Jahr verzögerte sich die Rückkehr
und wurde später überhaupt unmöglich.
Den Krieg verbrachte ich als Angestellte
an verschiedenen Postämtern des Bezir-
Larry Larsen und Margarete Larsen,
geb. Hutter
Seite 11
BURGENLÄNDISCHE GEMEINSCHAFT
kes Oberwart. Als die sowjetische Armee
immer näher rückte, flüchteten meine
Mutter und ich (eine meiner Freundinnen
war auch mit dabei) zuerst zu Bekannten
nach Tirol und später nach Salzburg in
den Pinzgau. Meine beiden Brüder waren
inzwischen längst zum deutschen Militär
eingezogen worden.
In Mittersill/Salzburg lernte ich nach Einmarsch der US-Army meinen späteren
Mann, Sgt. Larry L. Larsen, kennen.
Anfang 1947 betrat ich wieder amerikanischen Boden und heiratete bald darauf in
Chicago, 111. Mein Mann ist ein sogenannter Südstaatler, daher übersiedelten wir
nach New Orleans, wo wir unsere weitere
Existenz aufbauten. Mein Mann war im
Handel tätig und ich war bis zu meiner
Pensionierung Assistentin bei Augenfachärzten, die in New Orleans eine Klinik
betreiben.
Wie man sich vorstellen kann, war es für
eine Europäerin nicht leicht, das Klima der
Mississippi-Mündung ohne Schwierigkeiten zu ertragen. Es hat Jahre gedauert,
bis ich mich an die Hitze, an die hohe Luftfeuchtigkeit und die Hurrikans gewöhnen
konnte. Noch jetzt machen mir diese entsetzlichen Unwetter zu schaffen.
Schwierigkeiten, die Neueinwanderer bezüglich der Sprache haben, fielen bei mir
weg. Ich bin noch heute meiner Mutter
dankbar, daß sie auch in Österreich mit
uns Englisch sprach.
Wie meine Mutter, die besonders stark
unter Heimweh litt, hatte auch ich - zumindest anfangs - arge Probleme. Aber die
wachsende Familie - ich habe vier Söhne
- und das Etablieren in die amerikanische
Gesellschaft ließen mich diese schließlich
überwinden.
Anders als im Norden der USA (Chicago,
St. Louis, New York) habe ich in New Orleans keine Österreicher, wohl aber einzelne deutsche Freunde, kennengelernt.
Sie waren und sind mir eine Hilfe im "The
American Way of Life". Daß auch wir in
den USA schwer zu arbeiten hatten und
haben, wenn wir einen gewissen Wohlstand erreichen wollen, ist ja selbstverständlich.
Je älter ich werde, umso enger wird auch
der Kontakt zu den vielen Verwandten in
St. Louis, Chicago und in Südalabama (in
meiner Nähe). Ich bin froh, daß ich so viele habe. Sie sind schon in zweiter und dritter Generation Amerikaner. Ihre Eltern
und Großeltern sind trotz ihrer Liebe zur
"Old Country" eigentlich sehr rasch zu
Amerikanern geworden. Und letztlich habe ich jetzt wie alle anderen Auswanderer
den Vorteil, daß durch die modernen Verkehrsmittel ein Besuch in der alten Heimat
immer bequemer wird. So kann ich doch
öfter nach Österreich kommen. Auch meine Brüder und ihre Familien haben mich
schon oft besucht.
Obwohl ich in meinem Leben nur 18 Jah-
re in Österreich verbrachte und nun schon
55 Jahre in Amerika bin, also mehr als
dreimal so lange, fühle ich mich noch immer von meiner "alten Heimat" geprägt,
weil ja die Jugendjahre besonders tief gehen und zählen. Ich bewundere den Fortschritt und den Wohlstand in Österreich.
Anna Margarete Larsen, geborene Hutter,
New Orleans
Margie Larsen bei einem ihrer Besuche
in der "alten Heimat".
Auf manche Dinge kann man einfach
nicht verzichten.
Strom wäscht, bügelt, kocht,
der braucht Strom, aber oft
wärmt. Strom sorgt dafür, daß
wird Strom unnötig verbraucht.
sich die ganze Familie wohl-
Wie Sie Energie einsparen kön-
fühlt. Elektrische Energie ist
nen und was alternative Ener-
täglich im Einsatz und wird
gieformen bringen, erfahren
auch morgen von größter Be-
Sie, wenn Sie sich mit uns in
deutung sein. Die BEWAG ar-
Verbindung setzen. Schreiben
beitetdaher schon heute für Ihre
Sie an: BEWAG, Burgenländi-
lebenswerte Zukunft. Wir för-
sehe Elektrizitätswirtschafts-
dem deshalb Wärmepumpen,
AG, Kasernenstraße 9, 7000
Solaranlagen und stromspa-
Eisenstadt. Wir beraten und
rende Haushaltsgeräte. Je-
BEWAG
»
informieren
Sie gerne.
Seite 12
März 1 April 1995
BURGENLÄNDISCHE GEMEINSCHAFT
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Fii:rst:~r1f~ld
Als Bürgermeister der Stadt Fürstenfeld bereitet es mir große Genugtuung zu erfahren, daß die "Burgenländische GemeinschaW - Sektion Fürstenfeld Akzente setzt, um die Gemeinschaft neu zu beleben. Die Eröffnung der Kunstgalerie im Hause Brand im Dezember 1994 war das erste sichtbare Zeiten dieser neuen Ideen.
Fürstenfeld ist in seinen mannigfachen Verbindungen zum Burgenland, sei es als Einkaufsstadt, als
Schulstadt, als Kulturstadt, als Arbeitsplatzstadt ganz intensiv mit dem Burgenland verwoben, so daß
es dankenswerter Weise vor 25 Jahren unter dem unvergessenen verstorbenen 1. Obmann Ferdinand Kurta zur Gründung der "Burgenländischen GemeinschaW - Sektion Fürstenfeld kam. Die gegenseitige Achtung der Menschen da und dort, die offene und freundliche Wesensart, die Heimatliebe,
Toleranz und der Fleiß der Burgenländer haben sie hierorts zu einer Spezies Mensch gemacht, denen
wir mit besonderer Freundschaft begegnen.
Daß das Jahr 1995 nun von der "Burgenländischen Gemeinschaft" als "Fürstenfelder-Jahr" auserkoren wurde, ehrt uns ganz besonders.
Seien Sie als unsere Gäste, Bürger und Freunde herzlich willkommen.
Dr. Günter Höllerl
Bürgermeister der Stadt Fürstenfeld
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Steirisch -burgenlöndischer Heimatabend
Motto: "Frühling bei uns ..."
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am Samstag 22. April 1995
in der Stadthalle in Fürstenfeld
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Diesem Heft liegt für säumige Mitglieder ein Erlagschein bei. Der Mitgliedsbeitrag beträgt im
Jahr ÖS 150.-. Wir bitten um Einzahlung des noch
offenen Betrages, damit auch wir unseren Verpflichtungen nachkommen und unsere Arbeit im
Dienste unserer Landsleute fortsetzen können.
März / April 1995
Seite 13
BURGENLÄNDISCHE GEMEINSCHAFT
Stefan Behm
Maria Nemeth
- 65 Jahre
Eine besondere Persönlichkeit unter den
Politikern des Landes Burgenland und
speziell des südlichen Burgenlandes ist
Stefan Behm, der vor Weihnachten seinen 65. Geburtstag gefeiert hat.
Seine Eltern waren in den 20er Jahren in
die Vereinigten Staaten ausgewandert,
wo sein Vater als Kellner, seine Mutter als
Hausgehilfin gearbeitet haben. Dort kam
der junge Stefan in Northampton zur Welt.
Noch nicht zwei Jahre alt, kehrte die Familie nach Moschendorf zurück. Die Zeiten waren aber so schwierig, daß die EItern wieder gezwungen waren, 1935 in
die USA zurückzukehren. Der junge Stefan blieb bei seinen Großeltern zurück, arbeitete dort in der Landwirtschaft und
übernahm 1950 als selbständiger Bauer
diesen landwirtschaftlichen Betrieb.
Ende September 1994 schlossen Claudia
Eberhardt aus Steinfurt und Otwin Piplits
aus Stegersbach den Bund der Ehe und
möchten mit diesem Bild ihre Verwandten
und Freunde in Amerika grüßen.
Neue Bücher
Rudolf Kroyer: "Wie war es denn
damals?"
Ein alter Burgenländer erinnert sich an
frühere Zeiten. Rudolf Kroyer ist den Lesern unserer Zeitung durch viele Geschichten bekannt, die er aus früherer Zeit
geschrieben hat. Das Buch ist sehr leicht
lesbar und biografisch abgefaßt.
Preis ÖS 180,Günter Unger: "Burgenland"
Zeitreise in einem ungewöhnlichen Land.
Ein herrliches Buch mit vielen Abbildungen und vor allem mit vielen Schnappschüssen aus früheren Jahren aus dem
lI alten ll Burgenland, 220 Seiten.
Preis ÖS 680.Franz Renisch: "Schnatteratei"
Ein vorzügliches, originelles und sehr
stattliches Buch über das Burgenland mit
vielen Zeichnungen und Fotos und der
Beschreibung einzelner Dörfer und burgenländischer Persönlichkeiten, 376 Seiten, Preis ÖS 1.800,"Das burgenländische
Hochzeitskochbuch "
Ein Sammelband berühmter und bekannter Hochzeitsgerichte aus dem Burgenland, welche von Frauen aus allen Teilen
des Burgenlandes zusammengetragen
und zu einem Buch verarbeitet wurden.
Hans Kiteibl: "Puabäigga Gschichten"
Mundartgeschichten aus dem Burgenland, vor allem aus Purbach, nur ÖS 50,-.
Dasselbe ist auch auf Tonband aufgenommen (auch nur ÖS 50.-).
Sehr früh hat er sich der lokalen Politik,
vor allem der Agrarpolitik und der Förderung des südlichen Burgenlandes verschrieben. 1967 wurde er Bürgermeister
von Moschendorf und nach der Gemeindezusammenlegung 1971 auch der Bürgermeister der Großgemeinde Strem bis
zu seiner Pensionierung im Jahre 1992.
Von 1977 bis 1991 war er auch Abgeordneter zum Burgenländischen Landtag, wo
er im besonderen die Interessen des Bezirkes Güssing vertreten hat.
Einer seiner größten Erfolge war die Verwirklichung des Weinbaumuseums in Moschendorf und der südburgenländischen
Weinstraße am Hang der Pinka zwischen
Moschendorf und Winten.
In diesem von ihm geschaffenen Weinbaumuseum findet seit zwei Jahren auch
das Picnic der Burgenländischen Gemeinschaft, das große Auslandsburgenländertreffen, statt.
Franz Müller
- 80 Jahre
Der langjährige Abgeordnete zum Nationalrat Franz Müller aus Güssing wurde 80
Jahre alt.
Er entstammt einer politisch aktiven Familie. Sein Vater gehörte bereits dem 1. Burgenländischen Landtag nach 1921 an und
eröffnete nach seinem Ausscheiden aus
der Politik den lIGüssinger StadtkeIlerlI.
Sein Sohn wuchs in Güssing auf, absolvierte die Friseurlehre und mußte dann in
den Krieg. Zurückgekehrt eröffnete er in
Güssing ein Friseurgeschäft, das er bis zu
seiner Pensionierung 1975 führte.
Schon in der Ersten Republik politisch
tätig, bekleidete er von 1958-64 das Amt
des Vizebürgermeisters in GÜssing.
Anschließend wurde er Mitglied des Bundesrates und war von 1964-1975 Abgeordneter zum Nationalrat.
- 85. Geburtstag
Groß war die Schar der Gratulanten als
Frau Maria Nemeth, Steinfurt 25, am 12.
Februar 1995 ihren 85. Geburtstag feierte. Allein die nächsten Familienangehörigen - 2 Töchter, 9 Enkel und 16 Urenkel ergeben schon eine stattliche Gratulantenschar. Alle freuen sich mit der rüstigen
Jubilarin und grüßen die vielen Verwandten in den U.S.A.
Theresia Luif
Wie schon zum 80. Geburtstag kamen
auch zum 85. Tochter Ella und Schwiegersohn Franz Orovits aus Toronto auf
Heimatbesuch nach Burg. Nichts hätte
sie davon aufhalten können, diesen Tag
mit ihrer lieben Mutter gemeinsam zu verbringen. Sie können dem Herrgott danken, daß sie die Mutter noch bei voller
geistiger und körperlicher Frische eingetroffen haben. Sie konnten einige Wochen in der alten Heimat weilen und auch
die Geschwister und Verwandten von Ella
und Frank freuten sich über den BesuchlI.
liDer Abschied,lI so erzählte mir Ella, wird
immer schwerer, lIje älter die Mutter wirdlI.
Immer wieder fährt sie nach Toronto
zurück mit der Angst im Herzen, es könnte das letzte Wiedersehen gewesen sein.
Es bleibt ihr aber immer der Trost, daß
der nächste Heimatbesuch schon wieder
geplant ist.
Ein Dankeschön auch der Burgenländischen Gemeinschaft für den herzlichen
Empfang bei Dr. Walter Dujmovits!
Stefan Deutsch
Seite 14
BURGENLÄNDISCHE GEMEINSCHAFT
~==
So war es damals ...
Segeln
Weltmeistertitel für Burgenland
Während bei uns im Burgenland Mitte
Jänner Minusgrade herrschten, segelte
der 29-jährige Hans Spitzauer aus Neusiedl am See unter der glühenden Sonne
Australiens zum Weltmeistertitel in der
Finn-Klasse.
Damit begann das burgenländische Sportjahr mit einem Paukenschlag und es war
innerhalb von zwei Monaten der zweite
Weltmeistertitel für unser Bundesland. Bekanntlich siegte das Geschwisterpaar
Fuhrmann aus Wallern bei der Jiu-Jitsu
Weltmeisterschaft am Jahresende. Wir
berichteten darüber in unserer letzten
Ausgabe.
Hans Spitzauer - angehender Jurist - befaßt sich bereits seit seiner Kindheit mit
dem Segelsport und war schon 1986 Junioren-Europameister und drei Jahre später
Europameister. 'Vom Sieg bei einer Weltmeisterschaft träume ich, seit ich segle,'1
lachte der frischgebackene Champion.
Dieser Traum ging nun vor der Küste von
Melbourne in Erfüllung. Unter den 70 weltbesten Seglern war IISpitzi ll derjenige, der
die konstantesten Leistungen erbrachte.
Als einziger der Topstars konnte er mit
den Rängen 7, 2, 2, 2, 8 und 4 keine einzige der Wettfahrten für sich entscheiden
und lag vor der entscheidenden siebenten
Fahrt mit 0,75 Punkten vor dem Titelverteidiger aus Schweden in Führung. Diese
letzte Etappe mußte dann aber abgesagt
werden, sodaß das Resultat nach sechs
Wertungen zählte und Spitzauer als Weltmeister feststand.
Die nächsten Ziele stehen auch schon
fest: Siege bei weiteren Wettkämpfen und
die Olympischen Spiele 1996 in Atlanta.
Basketball
Oberwart ös,terreichischer Cupsieger
Eine große Uberraschung gab es in der
Oberwarter Inform-Halle, wo an zwei Tagen das Finalturnier um den österreichischen Basketball-Cup der Männer ausgetragen wurde.
Oberwart besiegte im Endspiel den regierenden Meister Möllersdorf knapp aber
verdient mit 71 : 69 und wurde österreichischer Cupsieger. Zweifellos eine Sensation.
In der mit über 1500 Zuschauern restlos
ausverkauften Halle verlief das Finalspiel
zunächst ausgeglichen. Oberwart bot
Tempobasketball, eher gemächlich agierte Möllersdorf. Und als die Niederösterreicher zur Halbzeit mit 41 : 34 in Führung lagen, gab wohl niemand den Einheimischen eine Chance. Bis zu neun Punkte
betrug der Rückstand der IIGunners ll aus
Oberwart und erst bei 57 : 57 gelang erstmals der Ausgleich. Doch mit Fortdauer
des Spieles übernahmen die Südburgenländer eindeutig das Kommando und das
fanatische Publikum trug die Heimmannschaft zum Sieg. Der Erfolg der Burgenländer ist umso bemerkenswerter, wenn
man weiß, daß Oberwart nur in der österreichischen B-Liga spielt. Nun jedoch wird
ger Aufstieg in die höchste Spielklasse
Osterreichs angepeilt.
Ich habe in der Nummer 331 in unserer
Zeitung im letzten Jahr geschrieben, daß
es in unserer Heimat 3 Bauernhausphasen gegeben hat: Vor 150 Jahren, als sich
die Bauern von der Grundherrschaft
gelöst haben, begann die erste. Es waren
kleine Häuser, die die Bauern errichtet haben. Zuerst waren es IIgesatztell Lehmwände, darüber gab man einen Dachstuhl
mit Strohdach. Der zentrale Raum war die
Küche mit einer offenen Feuerstelle und
einem offenen Rauchabzug.
Diese Phase endete nach dem Ersten
Weltkrieg. Die 2. Bauernhausphase war
durch gemauerte Wände, das Ziegeldach
und den Sparherd gekennzeichnet. Der
Fortschritt lag darin, daß die Leute sich
bereits
gemauerte Häuser mit Ziegeldach
leisten konnten.
Über den Sparherd werde ich das nächstemal schreiben. Heute beschreibe ich
die Wohnküche und die Stuben sowie die
Wirtschaftsgebäude der damaligen Zeit.
Die Küche war also eine Wohn- und Arbeitsküche zugleich. Während wir heute
in der Küche nur kochen und uns vielleicht auch aufhalten, hat man damals in
der Küche noch schwere und schmutzige
Arbeiten verrichtet. Die Wäsche wurde
gewaschen, das geschlachtete Schwein
wurde in der Küche aufbereitet, im Winter
hat man Körbe geflochten und Federn geschlissen. Oft kamen auch Tiere in die
Küche hinein, Hunde und Katzen, oft
auch Hühner. Die Küche war auch relativ
groß.
Die hintere Stube war nur zum Schlafen
hergerichtet, die vordere Stube, die IIbessere ll , wurde kaum benützt und diente nur
zum Aufbewahren wichtiger Utensilien,
aber auch von Lebensmitteln, weil dort die
Schaluun (Fensterläden) meist geschlossen und das Zimmer daher kühl war.
Die Leute damals waren alle arm. Tausende sind ausgewandert und haben aus
Amerika Dollar heimgeschickt. Mit diesen
wurde das alte Haus abgerissen und das
März / April 1995
neue Bauernhaus errichtet. Anfangs der
zwanziger Jahre gab es eine bedeutende
Rückwanderung.Viele Auswanderer, die
vor dem Krieg in Amerika waren, mußten
ihren Aufenthalt nach Kriegsbeginn nur einige Jahre verlängern. In dieser Zeit
konnten sie mehr verdienen. Ziemlich
gleichzeitig kamen sie nach Kriegsende
nach Hause und brachten ihr Erspartes
mit.
Die zweite Welle der Rückwanderung gab
es in der Zeit der Weltwirtschaftskrise,
zwischen 1929 und 1933. Damals gab es
viele Burgenländer, die arbeitslos waren
oder denen die Arbeitslosigkeit drohte.
Sie fürchteten, ihr Erspartes würde dabei
draufgehen und sie kamen rechtzeitig
nach Hause. Da der Dollar damals 7
Schilling ausmachte, konnte man mit einem Dollar bereits sehr viel ausrichten.
Man weiß heute genau, wann diese 2.
Bauernhausphase in den einzelnen Fällen begonnen hatte, denn die Jahreszahl
stand auf dem Dachgiebel oder, wie es
fast immer der Fall war, mit gelben Messingbuchstaben auf dem Sparherd, meistens zusammen mit den Anfangsbuchstaben des Besitzers. Wenn also der Bauer Josef Halper hieß, und der Sparherd
1922 gesetzt wurde, stand auf diesem geschrieben: IIJ 1922 HII . Diese Buchstaben
waren oberhalb des Kupferkessels angebracht, in dem heißes Wasser aufbereitet
wurde und oberhalb der beiden IIRöhren ll
(IIReen ll ), in denen man gebacken und die
Speisen warm gehalten hat. In der 2. Bauernhaussphase also hat man mit Ziegeln
gebaut, die man entweder selbst geschlagen oder von den zahlreichen Ziegelöfen
gekauft hat.
Unterkellert waren die Häuser nur selten,
sie hatten oft nicht einmal ein Fundament.
Vielfach baute man gleich von Grund
weg. Daher waren die Mauern oft auch
feucht, weil man sie nicht isoliert hatte.
Das Dach wurde nicht mehr mit Stroh,
sondern mit Dachziegeln gedeckt.
Fortsetzung folgt
März / April 1995
BURGENLÄNDISCHE GEMEINSCHAFT
Seite 15
GEN
(aus dem Buch von Alois Schmiedl:
'The Cooking ot Burgenland", erhältlich
bei der Bgld. Gemeinschatt)
rJlk,n/lOnUb/b $~
IIpannonisches Schmalz ll
6 Ib. meatless park slab bacon
3 Ib. anions, chopped
2 Ib. red pepper, chopped
2 Ib. green peppers, chopped
1/2 Ib. garlic, crushed
2 chili peppers, finely chopped
3 tbsp. marjoram
3 tbsp. salt
2 tbsp. black pepper
2 tbsp. sweet Hungarian paprika
Dice the bacon and, stirring constantly,
render in large pan until bacon cubes become crispy, golden brown cracklings. Remove trom heat. Drain cracklings on paper
towel and chop tinely. Return pot to heat
and slowly saute anions and peppers
(green and red) in the rendered tat until
tender. Stir in garlic and chili peppers. Remove trom heat and let stand 5 minutes.
Drain ott and save tat. Mix chopped crackIings and anion-paprika mixture and seasan with salt, pepper, paprika, and marjoram. Purea in blender or tood processor
and add to rendered tat. Until the mixture
solidities, stir otten in order to have an
even consistency.
Store in a tightly covered container, in a
cool place, and away trom light. Serve on
any type ot bread, accompanied by wine
or beer.
~pt:an $t:Ced
//wa~J/em
lISteirisches Wurzelfleisch ll
Faßbinder, Güssing 1930
Photo: Potzmann
3 Ib. park shoulder, cubed
1/2 C. vinegar
1 anion, sliced
1 parsnip, 1 medium carrot, and
1/2 small peeled celery raot, all cut
into julienne strips
5 peppercorns
1 bay leaf
3 allspiee berries
1/2 C. grated horseradish (ar more)
1 1/2 C. water
1 tsp. caraway seeds
Put peppercorns, bay leat, and al/spice
into a smal/ cheese-cloth pouch. Salt
water and add vinegar and spice pouch.
Boil 15 minutes, then, then add meat
and simmer until half tender. Place parsnip, carrot, celery root, and anions on
top of meat and simmer 1/2 hour until al/
are tender.
Serve meat with broth and vegetables
and sprinkle on caraway and horseradish. Serve with boiled potatoes.
4-5 servings
Hochzeitszug, Großmürbisch 1938
Photo: Weinhofer
Seite 16
BURGENLÄNDISCHE GEMEINSCHAFT
März / April 1995
rP-"
'fJ;fMrMt ~eatfMrMt!
f'~ ~t:~e Utt4"~
SKANDINAVIEN
(Norwegen - Finnland - Schweden)
Vom 21. Juli 1995 - 2. August 1995
Programm:
Flug von Wien nach Oslo
Fahrt über LilIehammer - Trondheim - Narvik - bis zum Nordkap.
Weiter nach Ivalo in Finnland
Flug von Ivalo nach Helsinki, Flug von Helsinki nach Stockholm
Flug von Stockholm nach Wien
Leistungen: Bus nach Schwechat und zurück, Nächtigung in guten Mittelklassehotels, Frühstück, teilweise Halbpension. Besichtigungen und Stadtrundfahrten laut Programm. Alle Transfers in Skandinavien, Deutschsprachige Reiseleitung
Stornoversicherung ohne Selbstbehalt.
Preis:
ca. Schilling 29.980,- pro Person im Doppelzimmer
Information und Anmeldung: BG-Reisen, Burgenländische Gemeinschaft,
Hauptplatz 7 (Rathaus Parterre)
7540 Güssing, Tel. 03322/2598, Fax 03322/2133
..
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Wien - NEW YORK -WIEN
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WIEN - SAN FRANCISCO - WIEN
WIEN - CALGARY - WIEN
WIEN - BUENOS AIRES - WIEN
WIEN - RIO - WIEN
ab öS 6.195.ab öS 6.350.ab öS 6.090.ab öS 7.320.ab öS 7.990.ab öS 7.885.ab öS 7.660.ab öS 7.450.ab öS 13.390.ab öS 9.240.Änderungen vorbehalten!
Eigentümer, Herausgeber und Verleger: "Burgenländische Gemeinschaft", Verein zur Pflege der Heimatverbundenheit der Burgenländer in aller Welt,
7540 Güssing, Hauptplatz 7, Telefon 03322/2598. Verantwortlicher Redakteur: Prof. Dr. Walter Dujmovits. Druck: Offsetdruckerei Josef Brückler,
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Printed in Austria