DCB-Info 70 1,2 Mb - Drachenflieger Club Berlin eV

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DCB-Info 70 1,2 Mb - Drachenflieger Club Berlin eV
Drachenf lieger-Club Berlin e. V.
Informationen aus Berlin und Brandenburg
Dezember 2004
EDITORIAL
Eine Rückschau auf das Jahr 2004
Inhalt
Titelbild
Boris Schäfer beim Start seines
Ballons im Alten Lager
Editorial
Eine Rückschau auf
das Jahr 2004:
2004 war ein gutes
Jahr für uns!
DCB Aktuell
Windenschlepps in
2004: „Wind me up,
Scotty“
Seite
2
2004 war ein gutes Jahr für uns!
Schon wieder und, jedenfalls für
mich viel zu schnell, geht das Jahr
zu Ende. Da lohnt es sich, mal zurück zu schauen und zu versuchen,
das darzustellen, was im Jahr 2004
beim DCB geschehen ist und welche luftsportlichen Ereignisse und
Ergebnisse meines Erachtens besonders gewürdigt werden sollten.
Sportliche Ereignisse im DCB:
Unsere Piloten werden immer besser!
Zwei DCB’ler sind bei den Deutschen Open und der Deutschen Meisterschaft im Drachenfliegen von der Schmittenhöhe bei Zell am See in Österreich mit geflogen:
Lukas Bader und Dietrich Brockhagen.
Lukas wurde Deutscher Vizemeister und belegte bei den
German Open den dritten Platz, während unser Dietrich
bei seinem 36. Platz sicher wertvolle Wettkampfpraxis
gesammelt hat, die ihn in Zukunft weiter voran bringen wird.
5
Evert Wessels windelt jetzt fast um
die Ecke: Besuch
vom „Windengott“
5
Checkflüge
Fit for Fun?
6
Seminar zum Wettbewerbsfliegen:
„Lerne zu siegen“
7
DCB Aktiv
DCB-Streckenflugpokal 2004: Das
Jahr der Drachen
8
Der DCB feiert 25
Jahre mit dem Teufelsberg-Cup: BullRiding über dem Grunewald
10
Robert Kosi geht
fremd: ... blowing in
the Wind
12
Gemeinsam nach
Stendal: Wie ein
Kamel in der Sahara
14
DCB unterwegs
British Open 2004
in Castejon de Sos:
Unter Geiern
16
Durchgeklickt
Ebay: Aus der Wundertüte des Kaufrauschs
18
Wie im Vorjahr haben sich Drachen- und
Gleitschirmflieger des DCB am OLC-Wettbewerb beteiligt. Unsere Gleitschirmflieger, mit Martin Collischon, Jörg
Maaß, René Pauly und Hagen Walter,
sind in der Clubwertung unter die
Top Ten geflogen und auf dem
neunten Platz gelandet. Hervorzuheben ist, dass unserem Martin
mit seinen 207,7 km Flug der weiteste Flug in Deutschland von
der Winde aus gelungen ist.
Die Drachenflieger, mit Georg
Weber, Dietrich Brockhagen, Henry
Maek und Andreas Becker, erreichten leider nur den 19. Platz.
Auch hier wäre eine Platzierung
unter den Top Ten möglich gewesen, wenn die Flüge von Markus
Hanisch in die Wertung gekommen
wären, was wegen fehlender
Höhenangaben leider nicht
möglich gewesen ist.
Wer mehr über die Einzelergebnisse erfahren
möchte und über
einen Internetanschluss verfügt,
sollte einfach mal in den Online-Contest hineinschauen.
Auf der nächsten Seite geht’s weiter.
Der Teufelsberg:
Unser Fitness-Center (nicht nur) für
die Wintermonate
Trainieren in einem
exklusiven Umfeld
20
Vor 25 Jahren: Auf
der Mauer, auf der
Lauer ...
20
Termine
Impressum
20
20
Das ist bestimmt der Weihnachtsmann.
Das ist unser Erster Vorsitzender. Eigentlich
könnte ich ihm das Schäufelchen aus der Hand
nehmen und bei den letzten Arbeiten im Flachbau mit anpacken.
Das weiß ich nicht. Wird Zeit, dass ich endlich
mal wieder auf unseren Flugplatz fahre und
selbst recherchiere, wer das ist.
Das weiß ich auch nicht. Aber ich sage nix mehr
ohne meinen Beichtvater.
2
DCB-Info Nr. 70
EDITORIAL
Willkommene Gäste: die Teilnehmer
der „German Flatlands 2004“
Auch in diesem Jahr fanden auf unserem Sonderlandeplatz „Altes Lager“ in der Zeit vom 19. bis 21. Mai
2004 die „German Flatlands 2004“
statt. Über 50 Drachenflieger trafen
sich bei uns und kämpften um die
nord- und ostdeutsche Meisterschaft der Drachenflieger sowie um
den Gesamtsieg. Zum ersten Mal
hatten wir für einen Wettbewerb
recht schwierige bis ungeeignete
Wetterbedingungen, die nur zwei
Durchgänge möglich machten. Die
erste Aufgabe führte 93 Kilometer
weit zum Flugplatz Cottbus. Beim
zweiten Durchgang ging es zum
Flugplatz Alteno mit eine Distanz
von 56 Kilometern. Und an beiden
Tagen konnte man sich nicht nur
an der Wolkenbasis blaue Finger
holen.
Hochbetrieb an den Wochenenden
Ach das gab es: Dreharbeiten für das MDR-Magazin „Super Illu TV“ im Juli
Lukas Bader hat sich mit einer
beeindruckenden Leistung den
Gesamtsieg geholt und damit auch
den ostdeutschen Meistertitel, gefolgt von Martin Ackermann und
Ralph Dehlitsch. Damit belegten die
ostdeutschen Piloten die drei vorderen Plätze in der Gesamtwertung.
Aus dem Wettbewerbsfeld der 32
ostdeutschen Teilnehmer landeten
reichlich DCB’ler unter den Top 10:
Andreas Becker (Platz 6), Dietrich
Brockhagen (Platz 8) und Georg
Weber (Platz 9). Herbert Eckhardt
gelang der Sprung auf Platz 11,
dicht auf Volkmar Kienöl auf Rang
12 und Robert Kosi besetzte Rang
17. Unsere Piloten sind also durchaus mit Erfolg geflogen.
Norddeutscher Meister im Drachenfliegen wurde Herbert Drees, gefolgt
von Detlev Meier und Hans-Joachim
Schulze.
Zeitgleich fand die Landesmeisterschaft Ost der Gleitschirmflieger im
Rahmen der BaWü-Open in Oppenau im Nordschwarzwald statt.
Neben der ostdeutschen Landesmeisterschaft wurden dort ebenfalls die Landesmeisterschaften
Nordrhein-Westfalen, RheinlandPfalz und Baden-Württemberg aus-
getragen, was ein Startfeld von
etwa 130 Piloten ergab.
Jetzt zitiere ich Berthold Fuchs, der
die Teilnahme der Ostdeutschen an
der BaWü eingefädelt hatte: „In einem großen Pulk aufzudrehen, ist etwas völlig anderes als im Flachland,
meistens allein, auf Strecke zu gehen.
Mit 40 bis 50 Schirmen im gleichen
Bart zu drehen, daran mussten sich
viele erst mal gewöhnen. Doch dann
lief es wie gewohnt. Bei starkem Wind
und niedriger Basis waren wir nicht
allzu viel in der Luft, hatten aber
trotzdem unseren Spaß. Ein fettes
Rahmenprogramm und die perfekte
und engagierte Organisation haben
einen großen Teil dazu beigetragen.
Nach zwei Durchgängen konnten wir
unserem alten und neuen Meister
Thomas Stöwe zu seinem verdienten
Sieg gratulieren. Zweiter wurde Felix
Glaser, den dritten Platz konnten wir
uns, dank unseres harmonischen
Flugstiles, zu zehnt teilen.“
Seit einigen Jahren führt der DCB
einen vereinsinternen Streckenflugpokal durch, um im Verein das
Streckenfliegen zu fördern. Im
Jahre 2003, mit dem Jahrhundertsommer, wurden insgesamt 8.732
Kilometer Strecken von unseren Piloten zurückgelegt. Es gab zwölf
Flüge, bei denen die 100 km-Marke
überschritten wurde. Die größte
Strecke mit 178,76 km flog damals
Thomas Kuhlmann mit seinem Bautek Twister (HG), gefolgt von Jörg
Maaß mit seinem Ozone Octane
(GS), der immerhin 165,44 km erreichte. In diesem Jahr wurde zwar
insgesamt „nur“ 4.914 km geflogen,
aber zum ersten Mal flogen zwei
DCB-Piloten über 200 km! Insgesamt gab es 16 Flüge über 100 km.
Mit dem Gleitschirm Nova Aeron
erreichte Martin Collischon am 10.
August 2004 bei seinem Flug bis
nach Hildesheim 207,70 km. Fünf
Tage vorher gelang Markus Hanisch
mit seinem Icaro Laminar ST (HG)
eine freie Strecke mit 228,56 km,
also der weiteste Flug. Insgesamt
beteiligten sich 21 Piloten. Sieger
des Streckenflugpokals 2004 wurde
Georg Weber, zweiter Jörg Maaß und
dritter Martin Collischon. Wer mehr
über den Streckenflugpokal 2004
erfahren möchte, sollte sich die
Endergebnisse auf unseren Internetseiten ansehen oder auf Seite 8
weiter lesen.
Ich freue mich über diese Leistungsexplosion und gratuliere nicht
nur den Siegern und Platzierten,
sondern allen Streckenfliegern, die
sich an Meisterschaften und sonstigen Wettbewerben beteiligt haben.
Sie tragen dazu bei, unseren Luftsport in die Öffentlichkeit zu transportieren und zeigen, dass von unserem Sonderlandeplatz „Altes
Lager“ weite Strecken geflogen
werden können. Ich bin stolz auf
Euch und Eure Flugleidenschaft
und wünsche mir, dass Ihr auch im
kommenden Jahr mit noch größerem Erfolg auf Strecke geht.
Windenschleppbetrieb: 2105 Starts
Neben dem Streckenflugbetrieb
gibt es im DCB den freizeitorientierten Flugbetrieb, den immer
noch die Mehrheit der Piloten auf
unserem Fluggelände genießt und
der so das fliegerische Rückrat des
Vereins darstellt. Dass das ebenfalls
großen Spaß machen muss, beweist
das Beispiel eines Wettbewerbsteilnehmers anlässlich einer Regionalmeisterschaft, der es vorzog, statt
der gestellten Aufgabe in nahezu
fünf Stunden die Schönheiten der
Landschaft aus der Vogelperspektive zu erkunden.
Waren es im Jahrhundertsommer
2003 insgesamt 2697 Flüge, die von
der Winde aus gestartet sind, gab
es dieses Jahr „nur“ 2105 Starts;
davon waren 214 Gäste- sowie 77
Dosischlepps.
Auf der nächsten Seite geht’s weiter.
DCB-Info Nr. 70
3
EDITORIAL
Nach einem entsprechenden
Beschluss der letzten JHV hat eine
Arbeitsgruppe auf der letzten Montagssitzung alternative Vorschläge
für die Einrichtung einer Nord-SüdUL-Start- und Landebahn vorgestellt. Als nächste Schritte sind
hier Abstimmungsgespräche mit
der Unteren Naturschutzbehörde
und dem Dezernat Luftfahrt vorgesehen, um grundsätzlich die Genehmigungsfähigkeit dieser Absichten zu prüfen.
UL-Schlepp- und UL-Ausbildungsbetrieb HG/Trike sowie Minimumfliegen: Start frei
Auf unserem Platz sind zwei Flugschulen aktiv: UL-Flugservice Wildenbruch (Udo Reimann) und die
Flugschule Drachenfliegenlernen
(Andreas Becker). Beide Schulen
konnten mit Zustimmung des DCB
auf unserem Platz aktiv werden,
nachdem wir für unser Gelände die
§ 6 LuftVG-Zulassung und die entsprechende Betriebserlaubnis erhalten hatten.
Nach Auswertung des Hauptflugbuches hatte Udo Reimann insgesamt
285 Luftbewegungen aufgezeichnet. Davon waren 122 Schulungsflüge, 91 Hängegleiterschlepps, einige Check-, Passagier- und Rundflüge sowie der eine oder andere
Gast, der unseren Platz mal besucht
hat.
Die Flugschule von Andreas Becker
hat 628 Flüge durchgeführt, davon
waren 200 Passagierflüge und 428
Schulungsflüge in der UL-startartbezogenen Hängegleiterausbildung.
Der Flachbau: Endlich eine
leistungsfähige Infrastruktur
Der DCB ist dabei, sich auf seinem
Fluggelände „häuslich“ niederzulassen. Bei der Instandsetzung des
Flachbaus sind dank der überaus
fleißigen Mitarbeit einiger DCB’ler
große Fortschritte erzielt worden.
Der Sanitärbereich ist nahezu fertiggestellt, etliche Zimmer sind bereits von einigen DCB’lern belegt,
der Seminar- und Briefingraum in
Betrieb genommen worden. Dank
unseres „Hauselektrikers“ Willi Kuck
haben wir jetzt nicht nur Strom in
den Sheltern, sondern auch diverse, mit einem eigenen Zähler ausgestattete Stromanschlüsse im
Flachbau, damit die Abrechnung
der Kosten auf eine nachweisbare
Grundlage gestellt werden kann.
Derzeitig ist Willy dabei, einen
neuen, größeren Zählerschrank
herzustellen, weil der erste bereits
jetzt zu klein geworden ist. Die Instandsetzung des Flachbaus muss
bis April 2005 abgeschlossen sein.
Unsere Minimumflieger haben dagegen nur 21 Starts eingetragen
und wahrscheinlich, oft vergeblich,
das Hauptflugbuch gesucht, um die
tatsächliche Anzahl von Starts und
Landungen einzutragen.
Unser Fluggelände:
Geprüft und für gut befunden
Am 23. März 2004 wurde unser
Fluggelände vom Dezernat Luftfahrt abgenommen, die Betriebsaufnahme mit Wirkung zum 1. April
2004 gestattet sowie die jährlich
stattfindende Kontrolle unseres
Platzes am 16. November 2004
erfolgreich abgeschlossen.
Der am 12. April 2004 gestellte Antrag auf Wiederherstellung der Seilauslegestrecke von 1600 Metern ist
nach langem Hin und Her letztendlich, mit Hilfe einer gutachterlichen
Stellungnahme von Flugsicherheitsinspektor Jens Eisenreich (DAeCBüro Flugsicherheit) vom 4. September 2004, am 16. November ‘04
genehmigt worden.
Aus den unterschiedlichsten Gründen – einige wissen, warum – ist es
mir in diesem Jahr leider nicht gelungen, alle eigentlich vorgenommenen Zielsetzungen in die Tat
umzusetzen. Dennoch haben wir
auf unserem Platz viel erreicht.
Viele DCB’ler haben fleißig gearbeitet, damit der Flugbetrieb klappt,
der Platz in Ordnung gehalten wird
und sich die Infrastruktur unseres
Geländes insgesamt verbessert.
Bedingt durch die unterschiedlichen
luftsportlichen Nutzungen auf unserem Platz ist es auch immer mal
zu Unstimmigkeiten beziehungsweise Unzufriedenheit unter der
Mitgliedschaft gekommen. Wenn
über 100 Luftsportler sowie zwei
Flugschulen sich auf unserem
Gelände „tummeln“, muss es naturgemäß ab und zu auch Stress geben. Ich werde mich mit meinen
Vorstandskollegen bemühen, die
widerstreitenden Interessen zusammen zu führen, wenngleich ich
heute schon weiß, dass wir es nicht
Allen recht machen können. Jeder
sollte sich auch darum bemühen,
die Interessenlage anderer zu verstehen und etwas Rücksicht darauf
zu nehmen.
Ich möchte mich herzlich bei allen
Mitgliedern bedanken, die daran
mitgewirkt haben, den DCB nach
vorne zu bringen. Ich wünsche mir,
dass im kommenden Jahr auch mal
das eine oder andere ruhende Mitglied uns auf unserem wunderschönen Flugplatz besucht. Wir werden
dank der Initiative von Bernd Bodtke mal wieder in den 1. Mai hineinfeiern; gleich danach finden die
„German Flatlands 2005“ statt. Das
sind Ereignisse, zu denen es sich
lohnt, „aufs Land“ zu fahren! Oder
braucht ihr eine Extraeinladung?
Jetzt wünsche ich Allen eine geruhsame Weihnachtszeit und ein gesundes Neues Jahr 2005.
Euer Hans-Christoph Buddee
Nicht vergessen:
Mitgliedsbeiträge jetzt überweisen!
Nicht vergessen: Jetzt, im Dezember, ist genau der richtige Zeitpunkt, um die Mitgliedsbeiträge für
2005 zu überweisen – jedenfalls für
jene Mitglieder, die nicht am Lastschriftverfahren teilnehmen. Darum meine herzliche Bitte: Erspart
euch und unserem Kassenwart Lutz
Cario monatelanges Warten und
macht eure Überweisungen gleich
fertig.
Modellflug
40,00 Euro
Drachenlagerplatz
30,00 Euro
Versicherung pro
eingelagertem Drachen 7,00 Euro
DULV
51,00 Euro
Nur noch einmal zur Erinnerung
die aktuellen Beitragssätze:
Konto Nr.: 307 422 102
BLZ: 100 100 10
Postbank Berlin
Mitglied aktiv
Mitglied passiv
DGF
135,00 Euro
15,50 Euro
40,00 Euro
Und damit der gute Wille nicht an
den fehlenden Bankdaten scheitert, hier auch noch einmal die
Kontoinformationen des Drachenflieger-Clubs Berlin:
Dankeschön für die schnelle Erledigung.
Hans-Christoph Buddee
4
DCB-Info Nr. 70
DCB AKTUELL
Windenschlepps in 2004
„Wind me
up, Scotty“
Die Grafik zeigt die aktuelle Windendstatistik für
2004: Die Säulen links zeigen die monatliche
Anzahl der Kochwinden-Schlepps und rechts die
der Wesselwinden-Schlepps (Gleitschirme blau,
Drachen rot). Die grüne Linie zeigt die Gesamtschlepps in 2003, die violette in 2003 per 13. 12.
2004. 77 DoSi-Flüge wurden vermerkt und 214
Gäste (inklusive der schwäbischen Freunde
vom 1. PCS), jedoch ohne die Flatlands.
2697 Schlepps 2003
2105 Schlepps 2004
UL-Schlepps sind nicht erfaßt, wäre aber
sicherlich auch interessant.
Während die Wesselwinde auch in diesem Jahr ihren Dienst klaglos verrichtete (mit Ausnahme eines Lecks
in einer Bremsleitung), haben wir
die Kochwinde nun endlich einer
Radikalkur unterzogen und sie
von Auto Kirchner instandsetzen
lassen. Dabei wurde auch die
Zugkrafteinstellung umgebaut.
HG –
GS –
–
–
–
–
–
–
8
59
–
–
–
–
–
28
9
177
2
40
–
–
–
–
3
37
–
–
21
55
67
248
Evert Wessels windelt jetzt fast um die Ecke
Besuch vom „Windengott“
Wer öfter mal im Flachbau werkelt, kann
manchmal nette Überraschungen erleben. So
auch am 17. Oktober, gegen 15 Uhr: Plötzlich
stand Evert Wessels mit seiner Frau in der Türe.
Der Holländer ist Erbauer unserer WesselmanWinde – jenem Stück Eisen, das einfach nicht
tot zu kriegen ist und uns auch dieses Jahr 1782
Mal sicher in die Luft befördert hat. Eigentlich
war er mit seiner Frau Gast bei Markus Hanischs
Minimum-Treffen im Separatisten-Shelter.
Im Flachbau erzählte er auch ausführlich von
neuen Projekten. So entwickelt er zur Zeit ein
automatisches Seilrückhol-System, was den Be-
DCB-Info Nr. 70
trieb eines Lepos überflüssig machen soll und
gleichzeitig eine höhere Schleppfrequenz erlauben würde.
Inzwischen ist er übrigens nach Polen umgezogen – in die Nähe von Stettin, also fast vor
unsere Haustüre (oder doch wenigstens in die
Reichweite unserer ambitionierten Streckenflug-Piloten ;-)
Georg hat auch gleich seine Telefonnummer eingesackt. Man weiß ja nie ...
pü
Evert Wessels mit Frau, kaffeetechnisch unterstützt
von Udo R.und geführt von Guide Georg W.
5
Zu den ganz üblen Erfahrungen zählt ein Attentat, bei dem ein Unbekannter in die Benzintanks
beider Winden reichlich Wasser hineingekippt
hat. Zum Glück kam dadurch kein Pilot zu Schaden und auch die Motoren fraßen nicht fest.
Auch unser neues altes „Hydraulikmonster“ –
die aus Mitgliedsspenden von einem schwäbischen Verein angekaufte Hydraulikwinde – ist in
Arbeit. Hier wollen wir
das gesamte System von
Stahl auf Dyneema umrüsten, was jedoch noch
einige Arbeitsstunden
erfordert.
Hagen Walter
117 61
212 247
47
256
61
291
–
–
5
43
–
6
–
5
DCB AKTUELL
Checkflüge
Fit for Fun?
Im Mai 2003 sind neue Gesetze für
die Ausbildung von Luftsportlern in
Kraft getreten. Seither müssen
Drachen- und Gleitschirmflieger
(wie übrigens auch die Freunde der
motorisierten Luftfahrt) einen
Checkflug nachweisen. Wie so oft,
stecken die Tücken auch hier im
Detail. Zum Beispiel für
Piloten, die sich auch
in Österreich vom Berg
stürzen wollen.
Aber der Reihe nach.
Grundsätzlich gilt: Wer
einen deutschen Luftfahrerschein hat, muss alle
drei Jahre einen Überprüfungsflug absolvieren. Dieser Überprüfungsflug ist
keine Prüfung, sondern er
dient dazu, eine „ausreichende fliegerische Übung“ nachzuweisen. Allerdings darf der Pilot bei diesem
Checkflug nicht gegen Paragraf 1,
Absatz 1 der Luft-Verkehrsordnung
verstoßen (der da lautet: „Jeder
Teilnehmer am Luftverkehr hat sich so
zu verhalten, dass Sicherheit und
Ordnung im Luftverkehr gewährleistet
sind und kein anderer gefährdet, geschädigt oder mehr als nach den Umständen unvermeidbar behindert oder
belästigt wird.“)
Die ersten Missverständnis betreffen diese Dreijahresfrist: Festgelegt
ist, dass dieser Überprüfungsflug in
den letzten zwölf Monaten vor Ende
der Dreijahresfrist zu absolvieren
ist. Das heißt, der Checkflug kann
frühestens 24 Monate nach Scheinerteilung (oder dem Beginn der
Dreijahresfrist) erfolgen und muss
spätestens bis zum Ende dieser
Dreijahresfrist erfolgreich absolviert
sein. Maßgeblich ist das Erstausstellungsdatum der Lizenz.
Für alle Piloten, die ihren (letzten)
Schein vor dem 1. Mai 2003 gemacht haben, gilt der 1. Mai 2003
als Stichtag. Das bedeutet: Sie müssen ihren Checkflug spätestens am
30. April 2006 beendet haben. Wer
diese Frist versäumt, muss eine
Nachschulung in einer Flugschule
absolvieren, bevor er wieder mit
einem gültigen Luftfahrerschein
abheben darf.
Was aber, wenn ein A-Schein-Inhaber zwischenzeitlich seinen BSchein gemacht hat? Nach Auskunft
des DHV gilt: Wurde für den BSchein eine praktische Prüfung absolviert (etwa weil der B-Schein
nach den alten Regeln erworben
wurde), dann kann der Prüfungs-
ser Wettbewerb innerhalb der Zwölfmonatsfrist für den Checkflug stattfand. Dies betrifft zum Beispiel die
ostdeutschen Landesmeisterschaften oder die German Flatlands.
Außerdem gilt die Regelung für
Wettbewerbe, die der DHV oder der
Österreichische Aeroclub (ÖAeC)
ausschreiben, etwa den OnlineContest (OLC). Die Teilnahme am DCBPokal oder am Teufelsberg-Cup
reicht hingegen nicht aus, da hier
nicht der DHV als Veranstalter auftritt, sondern nur unser Verein.
flug vom Prüfer gleichzeitig als
Checkflug betätigt werden. Für jene
Vereinskameraden, die seit anderthalb Jahren darauf warten, dass sie
endlich nach der alten B-Scheinregelung ihre Acht an den Himmel
zirkeln dürfen, erweist sich dies als
Glücksfall. Analog gilt: Wer nach
den neuen Gesetzen seinen BSchein erworben hat, kann sich von
seiner Flugschule einen der geforderten zehn Flüge als Checkflug
bestätigen lassen.
Ohne Paperwork geht gar nichts!
Und wer nimmt den Checkflug ab?
Entweder ein vom DHV zugelassener
Fluglehrer, ein Prüfer oder ein vom
DHV ernannter „Beauftragter für
Luftaufsicht“ (bei Passagierberechtigung nur Flugschule oder Prüfer).
Wir haben also die Wahl, ob wir bei
Andreas Becker oder Lukas Bader
(HG-/GS-Fluglehrer) oder bei Udo
Reimann (dem Beauftragten für
Luftaufsicht, kurz BfL) unseren
Checkflug absolvieren.
Wichtig ist: Für die Teilnahme
an diesen Wettbewerben ist der
B-Schein Pflicht. Wer also als
A-Schein-Pilot am OLC teilnimmt,
kann sich nicht darauf berufen,
sondern riskiert unter Umständen
sogar Trouble. Gleiches gilt für Piloten, die beim OLC gegen den oben
erwähnten §1, Absatz 1 der LuftVO
verstoßen (z.B. Einflug in Charlie
oder ED-R's ohne Freigabe).
In diesem Fall muss der Pilot der
Flugschule oder dem BfL einen
„Nachweis über die Teilnahme“ vorlegen. Auf der DHV-Webseite werden als Nachweise explizit „Ranglisten“ des jeweiligen Wettkampfes
gefordert. Wer also seine Teilnahme
am OLC nachweisen möchte, tut gut
daran, seinen Drucker mit ein paar
Blatt Papier extra zu füllen: Bei
rund 450 deutschen Gleitschirmpiloten in 2004 kann dann das Ergebnis ein 15-seitiges Nachschlagewerk
sein. Drachenflieger sparen ein
paar Blätter ;-)
Der Checkflug wird entweder ins
Flugbuch eingetragen (so man
denn eines führt) oder auf einem
anderen Nachweis/Formular des
Fluglehrers/Prüfers/BfL. Wichtig
ist, dass alle erforderlichen Daten
(Datum / Berechtigung – z.B GS
oder HG Solo oder Passagier – gültig
bis / verlängert bis, Bemerkung
(z.B. Nachschulung) / Unterschrift,
Stempel) in dieser Bescheinigung
stehen.
Checkflug bis nach Hildesheim
Eine Besonderheit ergibt sich aus
der Möglichkeit, statt eines Checkfluges die Teilnahme an einer Meisterschaft nachzuweisen, wenn die-
Aber Achtung: Auch hier gilt, dass
einer der jeweils eingereichten
Flüge innerhalb der Zwölfmonats6
frist vor Scheinverlängerung stattgefunden haben muss. Dieser Flug
muss von einem Fluglehrer, Prüfer
oder BfL im Flugbuch (o. ä.) als
Checkflug mit den entsprechenden
Daten bestätigt werden. Also am
besten den betreffenden Flug auf
Papier ausdrucken, damit sich der
Testator deines Vertrauens nicht
erst durch die OLC-Datenbank
kämpfen muss.
Interessanterweise wissen die Flugschulen dies nicht oder sie wollen
es vielleicht auch nicht so genau
wissen. Jedenfalls habe ich zu dieser Möglichkeit keine oder nur
falsche Informationen erhalten. In
einem Fall bestand die Flugschule
sogar darauf, dass sie nur Checkflüge testiere, die unter den Augen
ihrer Fluglehrer absolviert worden
seien. Also nix mit OLC-Teilnahme.
Ein Schelm, der Böses dabei denkt?
Aber kein Problem: Wer sich einen
OLC-Flug als Checkflug bestätigen
lassen möchte, wendet sich einfach an Andreas Riek, einen der
OLC-Verantwortlichen (E-Mail:
2005
nikita.chruschev@kremelin.ru)
ZENSIERT AM 30. 12.
und erhält dann von ihm die Bestätigung für den eingereichten Flug.
Vorsicht, wenn der Watzmann ruft!
Bis hierhin ist eigentlich alles ganz
easy. Spannend wird es, wenn ein
deutscher Pilot mit DHV-Lizenz in
Österreich fliegen gehen möchte.
Denn in Österreich gilt die Checkflug-Regelung bereits seit 1997.
Und weil die beiden Verbände – DHV
Auf der nächsten Seite ghet’s weiter.
DCB-Info Nr. 70
DCB AKTUELL
Seminar zum Wettbewerbsfliegen
„Lerne zu siegen“
und ÖAeC – sich um eine Harmonisierung der Regeln für beide Länder
bemühen, trifft dies eben auch
deutsche DHV-Scheininhaber. Wer
hingegen als Chinese eine chinesische Lizenz vorweisen kann, der
hat am Watzmann mal wieder Glück
gehabt ;-p
Wer also zum Beispiel im November
2001 beim Lukas Bader seinen ASchein gemacht hat, für den wäre
die Frist zum Checkflug normalerweise im November 2004 abgelaufen. Ist aber kein Problem, denn
hier haben sich die Verantwortlichen von DHV und ÖAeC auf eine
hilfreiche Regelung geeinigt: In
diesem Fall kann der deutsche Pilot
seinen Checkflug vorher noch in
Deutschland bestätigen lassen oder
er absolviert seinen ersten Flug in
Österreich als Checkflug bei einer
einheimischen Flugschule. Kleiner
Tipp: In Deutschland ist dies meist
kostengünstiger – zumal, wenn ihr
den Flug bei unserem BfL bestätigen lasst.
Wenigstens muss man den Check
dann nicht doppelt für beide Länder absolvieren – einmal reicht.
Allerdings: Wer jetzt schon seinen
Checkflug für Österreich macht, für
den verschiebt sich künftig auch
die Dreijahres-Frist nach vorne.
Das heißt, für alte Scheininhaber
ist dann eben nicht mehr der 1. Mai
2006 der entscheidende Stichtag,
sondern der Tag dieses Checkfluges.
Wer sich weiter zu dieser Thematik
informieren möchte, findet in diversen Ausgaben des DHV-Infos
reichlich Lektüre. Auch auf der
DHV-Webseite kann man sich tagelang festlesen: Die Eingabe des
Suchbegriffs „Checkflug“ förderte
bei mir rund 100 Quellverweise zu
Tage!
Regina Glas (DHV) und Thomas Pellici (Icarus Drachen) werden 2005 eine
Seminarreihe zum Wettbewerbsfliegen durchführen. Das Ganze findet irgendwo im Alpenraum statt.
Streckenflugseminar. Konkreter
Zweck ist schon, das taktische und
technische Know-how der Einzelnen zu verbessern und das Gesamtniveau anzuheben. Deshalb sollte
das schon irgendwo mit einer Teilnahmeverpflichtung an den Ostdeutschen LM 2005 verbunden
sein.
Das Seminar richtet sich vorrangig
an Hängegleiter-Damen. Zusätzlich
haben auch bis zu zehn ostdeutsche Gleitschirmpiloten die Möglichkeit, daran teilzunehmen.
Voraussetzung ist, dass diese Piloten sich für das Wettbewerbsfliegen
interessieren, oder in 2005 konkret
an Wettbewerben teilnehmen wollen/ werden (Ostdeutsche LM, GermanCup etc.).
Der erste Termin ist der 11. bis 13.
März 2005.
Kosten? Außer den privaten Ausgaben für Seilbahnen, Anfahrt, Kost,
Logis und Bierchen nix.
Natürlich ist das keine private
Spaß- oder Fortbildungsmaßnahme
für Einzelne. Dies ist auch kein
Themen
G Instrumente (GPS etc.)
G Wetter
G Wettbewerbstaktik
G praktisches Fliegen
G kleinere Wettbewerbe
Wir bitten deshalb um unverbindliche Rückmeldung / Anmeldung,
um den Bedarf abschätzen und
konkret planen zu können. Genaues steht derzeit noch nicht fest,
wird aber ausschließlich den Interessenten mitgeteilt.
Für Rückfragen stehe ich auch unter der Rufnummer 0172-359 81 88
zur Verfügung.
Werner Griesshaber
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Hallo, UL-Interessenten: Ich biete
einen Kiebitz Doppeldecker-Rohbau zum
Kauf an: bespannter Rumpf, Flächen, Leitwerke, Ruder, Fahrwerk, Steuerung, Sitze,
Tank, Instrumententafel und Einstiegsklappen, Steuerseilabdeckungen, Verbindungen zwischen Motorträger und Rahmen
sowie viele Kleinteile.
However: Lassen wir uns den Spaß
an der Fliegerei durch den Papierkram nicht vermiesen. Schließlich
sollen wir ja „ausreichende fliegerische Übung“ nachweisen. Und dazu
kann man sich eben nicht oft genug ans Seil hängen oder vom Berg
stürzen. In diesem Sinne: Hals- und
Beinbruch!
Michael Pückler
(mit freundlicher und geduldiger
Unterstützung von Caroline Fürst
vom DHV)
Rohbauabnahme und Baupläne
sind vorhanden, detailliertes Fotomaterial auf Anfrage.
Kontakt: 0
(033203) 21103
E-Mail: michael.fechner@cyberfun.de
DCB-Info Nr. 70
7
DCB AKTIV
DCB-Streckenflugpokal 2004
Das Jahr der Drachen
Zugegeben, mit dem Jahrhundert-Sommer 2003 hat die vergangene
Streckenflugsaison nicht viel gemeinsam. Und dennoch, für eine Reihe
schöner und auch weiter Flüge war das Wetter allemal gut. Hier ein Rückblick mit den Höhepunkten und dazu ein bisschen Statistik.
Damit ihr mal einen Eindruck bekommt, welche Strecken von unserem Platz in diesem Jahr zurückgelegt wurden, habe ich die Tracks rot auf die ICAO-Karte kopiert. Wie man sieht, ist das Berliner Blatt für unsere besten Flüge schon zu klein. Alles in allem fast 5.000 Streckenflug-Kilometer!
Herausragend war sicher der Flug
von Martin Collischon über 207 km
mit dem Gleitschirm nach Hildesheim – direkt zum ICE-Bahnhof.
Damit ist die 200-km Marke mit
dem Gleitschirm geknackt! Noch
weiter flog Markus Hanisch – mit
dem Drachen satte 239 km als freie
Strecke. Die beste Konstanz der
Leistungen dagegen hatte Georg
Weber unter seinem neuen Drachen.
Ziellandung in Cottbus bei den German Flatlands, freie Strecke über
203 km, FAI-Dreieck über 112 Kilometer – Georg ist alles geflogen!
endeten. Das Wetter war dann auch
für dreizehn Streckenflugmeldungen von insgesamt 1116 Kilometern
gut – böse Zungen behaupten, dass
an diesem 10. August sogar
Schrankwände geflogen wären ...
Bester Tag des Jahres war der 10.
August. Neben Martins 200er Flug
knacken Bernd Winopal und Rudolf
Eifler mit 120 und 108 km die hundert Kilometer, obwohl beide ihren
ersten Versuch des Tages bereits
nach „nur“ zwanzig Kilometern be-
Und noch ein bisschen Statistik:
Die meisten Wertungsflüge, nämlich zehn, hatte René Pauly, der mit
Streckenflügen Anfang April und
Oktober die Saison sowohl ein- als
auch ausläutete. Von den insgesamt 26 Teilnehmern wurden fast
5000 Streckenkilometer erflogen.
Dieses Jahr waren die Drachen wieder stark vertreten: Sieger, längste
freie Strecke, weitestes flaches und
FAI-Dreieck und insgesamt knapp
2300 km; hoffentlich die lang ersehnte Trendumkehr und Wiederbelebung der Drachenflugsports.
Details zur Saison unter
<http://www.dcb.org/SPORT/2004
/xc2004.shtml>.
Auch die German Flatlands der Drachenflieger hatten einen ähnlichen
Tag zu bieten: am 20. Mai 2004 erreichen sechs DCB-Piloten nach
über 90 Kilometern das ausgeschriebene Ziel in Cottbus und 793
Streckenflug Kilometer werden in
die Wertung aufgenommen.
8
Platz belegt – bei nur einem „nichtbayerischen“ Verein vor uns! Und
dabei konnten einige schöne Flüge
wegen ausgefallener Track-Aufzeichnung nicht eingereicht werden.
Mein Flug über Brandenburg und
Stölln nach Karstädt und meine
alte Heimatstadt Schwerin schon
am Horizont im Blick, wird mir sicher auch lange in Erinnerung bleiben.
Und im kommenden Jahr? Schaut
man auf die Richtung der geflogenen Strecken, fällt das fast vollständige Fehlen weiter Flüge nach
Süden auf – sicher eine Herausforderung für die Zukunft. Daneben
der Vorschlag, den DCB-internen
Streckenflugpokal innerhalb einer
„Altes Lager Open“ und damit eine
Teilnahmemöglichkeit für Gastpiloten zu etablieren.
Beim Online-Contest des DHV haben wir in der nationalen Vereinswertung den 14. Platz und in der
Gleitschirmwertung sogar den 9.
Altes Lager als Einstieg in die Welt
des stillen Fliegens.
Jörg Maaß
Zur Rangliste bitte umblättern.
DCB-Info Nr. 70
DCB AKTIV
Ergebnis DCB-Streckenflugpokal 2004
Platz Pilot
Fluggerät
1.Flug
2.Flug
3.Flug
Wertung
Gesamt
1
2
3
4
5
Georg Weber
Jörg Maaß
Martin Collischon
Markus Hanisch
René Pauly
ICARO Laminar / GIN Bonanza
Ozone Octane / Arcus Twin
Nova Aeron
ICARO Laminar ST
Ozone Vulcan
335,07
401,60
519,25
342,84
280,40
305,12
203,98
66,78
287,40
176,45
218,27
173,85
48,15
–
142,18
858,46
779,43
634,18
630,24
599,03
1390,67
1142,57
634,18
630,24
1192,10
6
7
8
9
10
Berthold Fuchs
Bernd Winopal
Hagen Walter
Markus Henninger
Rudolf Eifler
Advance Sigma4
Apco Sierra
Advance Sigma
Ozone Octane
UP Summit
328,84
299,08
265,70
167,20
270,40
98,70
98,48
109,75
101,60
50,80
83,85
87,60
90,40
94,75
–
511,39
485,15
465,85
363,55
321,20
511,39
748,60
722,48
439,90
321,20
11
12
13
14
15
Gerd Ott
Tony Patt
Lukas Bader
Henry Maek
Thomas Stöwe
Airea Session
Advance Omega
Moyes Litespeed S4
Laminar zero 7
Swing Cirrus 2
152,18
252,50
142,20
162,56
124,85
52,09
–
88,05
66,99
43,30
49,73
–
–
–
42,68
253,99
252,50
230,25
229,55
210,83
253,99
252,50
230,25
229,55
246,53
16
17
18
19
20
Dietrich Brockhagen
Herbert Eckhardt
Andreas Becker
Volkmar Kienöl
Manfred Welp
Aeros Combat 2
EnterpriseWings Desire
AIR / ICARO
Bautek Twister
Edel Atlas / Nova Artax
151,47
158,97
153,29
150,84
73,65
55,98
31,43
35,81
31,58
45,53
–
–
–
–
30,85
207,45
190,40
189,09
182,42
150,03
207,45
190,40
189,09
182,42
198,18
21
22
23
24
25
26
Thomas Kuhlmann
Robert Kosi
Markus Benicke
Henrik Hilsbos
Detlev Hahn
Stefan Martinkat
Bautek Twister
Aeros Stealth KPL
Ozone Vibe
Guggenmos Bullet
AEROS Stealth
Moyes XS
141,95
100,13
107,50
105,24
81,84
32,80
–
25,97
–
–
–
–
–
–
–
–
–
–
141,95
126,09
107,50
105,24
81,84
32,80
141,95
126,09
107,50
105,24
81,84
32,80
Stand 12. Dezember 2004
Hier ist
noch Platz.
Als Windenfahrer hast du immer die besten Plätze: auf der Winde und am Start.
Mach was draus: Werde Windenfahrer. Und lass die Helmreihe hinter dir! Hagen Walter, Georg Weber und Chris Gura freuen sich auf dich!
DCB-Info Nr. 70
9
DCB AKTIV
Der DCB feiert 25 Jahre mit dem Teufelsberg-Cup
Bull-Riding über dem Grunewald
Rudolf Eifler und Toni Haddad
Reisefertig: Toni auf dem Sprung ...
Au Weia, da soll ich runter? Gestern war das noch ganz einfach – aber heute? Heute ist der Wind reichlich knackig –
mal mehr aus Südost, mal mehr aus Südwest. Also bleibt mir
nichts anders übrig, als geduldig auf eine ruhige Phase zu
warten. No risk – more fun!
Es ist Samstag Mittag, 18. September. Auf dem Teufelsberg, mitten im
Berliner Grunewald, haben wir –
zwei Dutzend Gleitschirmpiloten
und ein paar Drachenflieger – uns
zum Teufelsberg-Cup versammelt.
Ein Traditionswettbewerb aus einer
Zeit, da die Drachen noch fast wie
Steine zu Boden fielen und Gleitschirme gar nicht erfunden waren.
Damals mag der Flug vom Südhang
des Teufelsbergs noch eine einfache
Herausforderung gewesen sein –
keine Bäume, keine Sträucher und
eine Distanz, die dem Leistungsvermögen des Fluggeräts angepasst
war.
Heute jedenfalls stehen wir mit
Respekt auf dem Plateau und rings
um uns herum reichlich Zuschauer.
Am Vormittag waren wir noch optimistisch gewesen. Mit einer derart
kräftigen Thermik hatten wir nicht
(mehr) gerechnet.
Allen Widrigkeiten zum Trotz zeigen uns die Jungs von der „Teufelsberg-Mafia“, wo es lang geht. Sie
treffen das Zentrum des Landekreises fast alle mehr oder weniger direkt.
Als später die Bedingungen endlich
etwas ruhiger werden, taucht ein
Tross von Filmstudenten und Komparsen
auf. Ausgerechnet hier
und jetzt wollen sie
irgendeine seltsame
Szene drehen. Dafür
bauen sie sich im Leebereich unseres StartRuhe in Person: Startleiter Willi Kuck
platzes auf. Der Versuch,
sie umzuleiten, schlägt fehl. „In
Punktlandung unter den Augen eines
einer halben Stunde sind wir wieder „Unbestechlichen“ (Harry)
weg“, versprechen die Kulturschaffenden hoch und heilig. Am Ende
bleiben unsere Schirme eine volle
Stunde am Boden.
... und nach seiner Baumlandung
Unten: Leider nur Zaungast:
„Bull-Rider“ Dietrich Brockhagen
Trotz der fortgeschrittenen Tageszeit sind die Starts am Nachmittag
noch immer anspruchsvoll. Regina
versucht, ihr Segel startklar zu machen – keine Chance! Sie packt lieber wieder ein. Auch das gehört
dazu: zu wissen, wo die eigenen
Grenzen liegen. Fast die Hälfte der
Piloten entschließt sich, am Boden
zu bleiben. Safety first!
Endlich ist der zweite Durchgang
eröffnet. Die Cracks gehen die Aufgabe mit der Präzision eines Uhrwerks an und landen perfekt. Also
traue ich mich ebenfalls hinaus.
Wieder geht es zunächst kräftig
Auf der nächsten Seite geht’s weiter.
10
Entspanntes Empfangskommitee
DCB-Info Nr. 70
DCB AKTIV
nach oben. Die Tüte über mir ist
diesmal schlecht gelaunt. Während
meine Arme automatisch an den
Bremsen werkeln, versuche ich erst
mal vom Hang freizukommen. Endlich lässt der Auftrieb nach. Ich
eiere mich im Zickzack nach unten.
So kann ich den Überraschungen
in der Luft am sichersten begegnen. Und tatsächlich treffe ich fast
ins Schwarze – stehende Landung,
80 Punkte!
Kaum habe ich die Tüte eingepackt,
entdecken wir oben an der Kante
Ulis Drachen – als einziger Hängegleiterpilot nimmt er die Herausforderung an! Während irgendwer
neben mir unkt, dass das bei Uli ja
noch eine ganze Weile dauern könne, hat er sein Gerät schon in der
Luft: erst nach Südosten, dann,
vor den Bäumen, reißt er den Drachen scharf nach rechts herum und
kommt mit einer Irrsinns-Speed
heran. Jetzt könnte man Landeklappen brauchen, was Uli? Zum
Glück hat er rechtzeitig umgegriffen und die Füße draußen. Mit
einem Bein berührt er den äußeren
20er-Kreis, bevor ihn das ungemähte Gras oberhalb des Zielkreises
abrupt ausbremst.
Endlich flaut der Wind merklich ab.
Also nochmal rauf auf den Berg
zum dritten Durchgang. Willi ist am
Start. Beim zweiten Mal hat er gerade direkt den 100er-Punkt getroffen – und jetzt sind es noch einmal
60 Punkte, die er einfliegt!
Nun bin ich zum letzten Mal dran.
Wegen des schwachen Windes entscheide ich mich für ein „langes
Endteil“, direkt auf den Zielkreis
zu. Auf halber Strecke habe ich jedoch noch immer reichlich Höhe.
Für eine richtige Landevolte fehlt
der Platz. Also erst mal scharf nach
links, Höhe abbauen und schließlich wieder rechts herum. Vielleicht
einen Augenblick zu früh: Hilflos
schwebe ich über das Zentrum des
Landekreuzes. Für Sekundenbruchteile wünsche ich mir die langen
Beine von Georg, aber dann komme
ich doch in Bodenkontakt: 40
Punkte, immerhin.
Der „große Preis“ geht am Ende
verdient an Toni Haddad, den Teufelsberg-Beauftragten des DCB!
Günther Woitan, nach 18 Jahren
Flugpraxis im Grunewald der jüngste Inhaber eines Teufelsberg-Passes, macht den zweiten Platz. Und
Willi Kuck vervollständigt das Trio
unserer besten Punktlander! Bei
den Drachenpiloten hat Uli Clasen
eine einsame Schlacht geschlagen
und geht unangefochten in
Führung!
Allen Widrigkeiten zum Trotz hat
die Neuauflage des TeufelsbergKampf den Elementen:
Erst übernimmt die
bockige Thermik die
Regie (von oben), doch
dann zwingt Snezana
dem Schirm im Rückwärtsstart ihren Willen
auf und macht sich auf
den Weg nach unten.
Leider erkauft sie sich
diesen Lift mit ein paar
fetten Schrammen
(ganz unten).
Der einzige Drachenbezwinger – Uli Clasen – hat den Zielkreis fest im Blick
Wer hat hier wen unter Kontrolle? Das Entfalten der Tüten erforderte einiges Können!
DCB-Info Nr. 70
11
Cups Spaß gemacht! Unter den Zuschauern war niemand, der nicht
fasziniert von der Drachen- und
Gleitschirmfliegerei gewesen wäre.
Mal sehen, wie es nächstes Jahr
läuft. Für die kalte Jahreszeit habe
ich jedenfalls mein Trainingsprogramm schon zusammen: Punktlandungen! Wir treffen uns, oder?
Michael Pückler
PS: Dankeschön an die „Bilderlieferanten“ Lutz Cario, Harry Hanisch,
Markus Henninger, Peter Harnischfeger und Thomas Stöwe
DCB AKTIV
Robert Kosi geht fremd
... blowing in the Wind
Foto: Jörg Maaß
Ich weiß selber nicht, warum ich diese Fahrt so
hinauszögerte: Seit zehn Monaten hatte ich nun
diesen Gutschein für eine Ballonfahrt mit Boris
Schäfer. Endlich überwand ich mich also
und vereinbarte Anfang August einen
Termin – samstags in der Frühe,
damit Martina bei den Verfolgern mitfahren konnte. Die
aktiveren Mitglieder im
DCB werden Boris Schäfer sicher kennen – er
ist ebenfalls Mitglied
in – unserem Verein.
Immer wieder mal
startet oder landet
er mit seinen
Ballonen auch im
Alten Lager.
Wobei man das mit
den Terminen beim
Ballonfahren relativieren
muss. Denn ob es dann
klappt oder nicht, erfährt
man manchmal erst wenige
Stunden vorher. So auch in meinem
Fall. Gerade hatten Georg Weber und Markus Hanisch zwei Super-Flüge mit dem Drachen
gen Westen beendet, da erreichte mich der Anruf, dass die Ballonfahrt auf Sonntag früh verlegt werde. So hatte ich Gelegenheit, gemeinsam
mit Andreas Fuchs unsere beiden Super-Piloten
wieder einzufangen.
Immer wieder startet Boris Schäfer auch im AL
Endlich ist es soweit: Es ist Sonntagmorgen,
kurz vor sechs Uhr. Wir – sieben Passagiere und
das Team von Boris Schäfer – haben uns auf der
Wiese direkt hinter Boris’ Haus im Süden von
Beelitz versammelt. Nach unserer Ankunft geht
alles recht zügig. Kurzer Check, ob alle da sind,
dann ein paar Worte zum Ablauf und los geht’s:
Wir packen alle mit an und der Ballon ist schnel-
Morgendliche Schattenspiele über den Kiefernwäldern
ler startklar, als man einen Drachen aufbaut. Mit
einem dicken Seil am Waagen gesichert, steigen
wir alle zu und dann werden wir abgenabelt. Wir
haben strahlend blauen Himmel und am Boden
absolute Windstille.
Bei der Gelegenheit erinnere ich mich, wie ich
an einem windstillen Hochdrucktag bei Möckern
einen Ballon beobachten durfte, der es gerade
so geschafft hatte, abzuheben (dafür musste
noch ein Passagier aussteigen, weil die Hülle zu
heiß wurde) und der dann etwa anderthalb
Stunden über dem Örtchen in der Luft stand.
Ich habe leider nicht erfahren, wie und wo die
runter gekommen sind ...
Anders bei uns, wir haben Glück: Gleich nach
dem Abheben fahren wir mit ca. 35 km/h Richtung Südost. Insgeheim mache ich mir Hoffnung, dass wir Altes Lager zumindest streifen.
Die Aussicht ist grandios. Über den Wiesen liegt
Bodennebel, der sich nur allmählich auflöst, und
die Wälder sind zu sehen. Richtung Berlin ragen
nur die höchsten Türme aus dem Dunst. Gleissend reflektieren sie die tief stehende Sonne.
Early Birds: Gemeinsamer Aufbau im Morgengrauen
Bitte kräftig blasen: Der Ballon wird beatmet
Burn out: Der Brenner sorgt für Heißluft
Take-off: Endlich sind wir in der Luft!
12
Auf der nächsten Seite geht’s weiter.
Einmall fauchen bitte: Der Brenner sorgt für den Lift
DCB-Info Nr. 70
DCB AKTIV
Punktlandung ...
Ballonfahren macht high!
Brandenburg im Morgenrock: Irgendwo rechts hinten schlummern Willi und die Anderen in AL noch sanft
Lass mal die Luft raus ...
Durch die relativ hohe Reisegeschwindigkeit bekommen wir Einiges zu sehen und Herr Schäfer
versorgt uns mit interessanten Informationen.
Wir driften zwischen Luckenwalde und Jüterbog
und dann direkt über dem riesigen Sperrgebiet,
das ich so noch nicht gesehen habe.
Hier bauen wir Höhe ab, um das Gelände einmal
näher auf uns wirken zu lassen. Ich komme ins
Staunen, wie schnell wir sinken, wenn mal nicht
regelmäßig geheizt wird. Die dichtere bodennahe Luft hilft dann aber, zusätzlich mit rechtzeitigem Einheizen, den Rücksturz zur Erde abzufangen. Landschaftlich finde ich diesen Teil des
Sperrgebietes am interessantesten. Rötliche Erde
und spärlicher Bewuchs erinnern irgendwie an
Afrika. Bombenkrater und Schützengrabenfurchen wirken wie auf einem anderen Planeten. So
bodennah ist es dann plötzlich wieder fast windstill, auch die Richtung ändert sich auf Süd.
Hands on: Gemeinsam verpacken wir die Ballonhülle
Dann steigen wir noch einmal auf, um uns nach
Verlassen des Sperrgebietes langsam nach einer
geeigneten Landewiese umzusehen. Um diese
Jahreszeit sind zum Glück schon viele Felder abgeerntet. Gleich mit dem ersten angepeilten Feld
hinter einer Waldkante klappt's. Nach rund anderthalb Stunden machen wir eine stehende
Landung. Das ist nicht immer so. Manchmal wird
der Korb auch etwas über den Boden gezogen
und kann sogar kippen.
Aber darauf wären wir auch vorbereitet und
diesmal weit davon entfernt, da es am Boden
immer noch windstill ist. Keine fünf Minuten
später sind die Verfolger da. Der Abbau dauert
auch nicht viel länger als der Aufbau, und dann
folgt die Taufe, mit der Ballonfahrtneulinge in
den „Adelsstand“ erhoben werden, mit Feuer
und Sekt. Dafür bekommt man dann einen Büschel Haare angezündet, die dann mit Sekt
gelöscht werden. Auf der verliehenen Urkunde
steht jetzt unserer Adelstitel, den wir, nach diesem befragt, wissen müssen, sonst ist eine
Runde fällig. Ihr dürft mich jetzt Robert Freiherr
der morgendlichen Aufwinde über den Feldern und
Seen zu Dobrikow nennen.
Robert Kosi
Die Taufe des Freiherrn Robert über den Feldern
Adelige Gesellschaft: Ballonfahrer unter sich
DCB-Info Nr. 70
13
DCB AKTIV
Gemeinsam nach Stendal
Wie ein Kamel in der Sahara
Ritt unter dem Vulcan: Mit René querab ‘gen Westen
Am Freitag, dem 30. Juli 2004,
sahen die Bedingungen am Start
verdammt gut aus, sodass ich mit
meinem ersten Schlepp um 11.24
Uhr gleich in einen Bart klinken
konnte, der mich nahtlos in 24 Minuten an die Wolkenbasis in 1.800
Metern MSL brachte. Auch René, der
direkt nach mir startete, fand den
Einstieg schnell. Nach einem ersten
Versuch, Richtung Dahme gemeinsam auf Strecke zu gehen, sollte
dies der zweite werden. Schon beim
ersten Mal motivierte der unmittelbare Sichtkontakt unseren Ehrgeiz
so nachhaltig, dass wir auch in
hoffnungslosen Situationen immer
wieder einen Weg nach oben
fanden.
Nun also der zweite Versuch, diesmal ‘gen Westen. Über dem großen
Waldstück Richtung Treuenbrietzen
fand ich – fast wie gewohnt –
schnell Anschluss. Weiter ging es
nach Niemegk. Bereits hier fiel mir
der extrem hohe „Kunststoffanteil“
in der Luft auf – in Lüsse hatten die
Segelflieger offensichtlich ebenfalls
Streckenflugambitionen. 104 Segler
lieferten sich an diesem Tag eine
Meisterschaft. Nachdem einer dieser weißen Geier kurzzeitig in einer
Wolke verschwand, war für mich
klar: Ein- bis zweihundert Meter
unter der Basis lebt es sich heute
gesünder ;-) Auch aufgrund der
hohen Anzahl von Fliegern in der
Luft – diese kamen uns später in
Dreierformation mit Fullspeed, Flügelspitze an Flügelspitze, von ihrem
Wendepunkt entgegen.
Um Niemegk herum gab es kaum
noch einen Bart, der nicht durch
einen Segelflieger markiert war.
Dies vereinfachte den Sprung nach
Lüsse, der ja bekanntlich seine
Tücken haben kann. Südlich davon
konnte ich in großer Höhe wieder
in einen Bart einsteigen, in dem
gerade vier Segelflieger aus dem FSchlepp verabschiedet wurden.
René folgte mir etwas tiefer. Von
mir unbemerkt, lieferte er sich südlich von Lüsse ein Duell mit einem
Segler. Ein paar Tage zuvor hatte er
noch einen Beitrag im Schlechtflieger-Magazin über das gemeinsame
Kreisen von Gleitschirm und Segler
gelesen. So traute er sich an die
Herausforderung heran, den Segler
auszukurbeln. Dieser wiederum ver-
Jedenfalls klebte ich wieder an der
Basis und wartete auf René. Sollte
nicht lange werden, dachte ich, es
geht ja fast überall was. Während
René sich hocharbeitete, bewunderte ich die tollen Wolken, die
sich Richtung Genthin aufbauten.
Das ist es, dachte ich und viel fast
vom Glauben ab, als ich René nach
Norden, Richtung Golzow, ins Blaue
abfliegen sah. Kurzer Funkkontakt,
rüber unter den rotgelben Schirm.
René wollte es Jörg nachmachen,
hatte wohl dessen Bericht über die
„Brandenburg-Passage“ im Hinterkopf. Aber ausgerechnet ins Blaue
hinein und über das einzige
Feuchtgebiet weit und breit? Nach
kurzer Diskussion entschieden wir,
weiter den Wolken zu folgen.
Lüsse mit Schleppflugzeug im kurzen
Endteil (rechts unten)
suchte, seinen Flieger immer steiler
ins Zentrum des Barts zu stellen.
Vergeblich! An der Basis angekommen, musste René allerdings feststellen, dass das Steigen nur ein
Teil der Disziplin ist: Im Race gegen
den Segler zog er die A-Karte.
Inzwischen hatte ich auch wieder
Sichtkontakt zu René und wir kreisten gemeinsam in ca. 1000 m, um
einen Bart in der unruhigen Luft
aufzuspüren. Plötzlich, keine 25
Meter von mir entfernt, riss es René
förmlich hoch. Ich dagegen rührte
in der Suppe und war am Verzweifeln. Verdammt, ist der René gut!
Schon vorher hatte er sich aus
niedriger Höhe ausgegraben. Er hat
bestimmt einen besseren Schirm
oder ist einfach der bessere Pilot,
schoss es mir durch den Kopf. Wir
schleppten uns weiter, nach Nordwesten, zu einem rot-weißen Antennenmasten. Die Luft wurde extrem unruhig. Während René sich
aufgrund seines unguten Gefühls
davon machte, gelang mir der Einstieg. Wau, das Vario flippte kurzzeitig förmlich aus, wenn auch der
Bart schnell ruhiger und gleichmäßiger wurde. Hier lohnt sich’s
bestimmt, vorsichtig zu sein – da
kann’s einen auch schnell zerlegen!
14
Wer schon einmal bei Brandenburg
abgesoffen ist (und das dürften Einige sein ;-) weiß warum. Ich bevorzuge die südliche Seite über
dem Wald, da dieser dort deutlich
erhöht ist. Bis jetzt konnte ich
immer weiter, südlich der Waldkante, bis zur A2 entlangfliegen.
Die große Wolkenstraße begann
sich aufzulösen, und René hatte
Probleme, sich über dem Wald zu
halten. So musste ich mich auf den
Weg machen in der Hoffnung, über
dem Waldstück südwestlich von
Wollin noch einmal Höhe zu machen. Die Strecke über Genthin bin
ich schon zweimal geflogen und die
Bärte stehen meist immer an der
gleichen Stelle. René kämpfte vor
Ort bereits mit dem Absaufen und
ich hatte schon ein schlechtes Gewissen, weil ich ihn gewissermaßen
dorthin gelotst hatte. So leistete
ich ihm etwas weiter nördlich Gesellschaft. Während ich unvermittelt gutes Steigen zentrieren konnte, gelang René – unmittelbar unter
mir – der Einstieg nicht. Erkenntnis
für mich: Es lag nicht am Schirm
oder dem Piloten. Die Thermik ist
manchmal einfach nicht berechenbar. Dafür konnte man sich fast
überall mit Nullschiebern über Wasser halten und auf einen Bart warten.
Ich nutzte meine Höhe gleich, um
den Sprung zu meinem Lieblingsbart zwischen Wollin und Genthin
zu machen. Und der Aufwind erschien tatsächlich pünktlich zum
Rendezvous an der vereinbarten
Stelle – direkt über einem Anten-
nenmast. Nur der Bussard, der mir
diesen Tipp einmal gesteckt hatte,
hatte heute wohl woanders zu tun
;-)
Zur gleichen Zeit hatte sich René
auch wieder nach oben durchgearbeitet und folgte dem Verlauf der
A 2, um dann ebenfalls Richtung
Genthin aufzuschließen. Ich beobachtete sein Treiben in aller Ruhe
unter der Basis und machte Fotos.
Zeitweilig dachte ich, ich müsste
von René ein Landefoto machen.
4 Segler, die gerade abgesetzt wurden
Höhe tanken über Genthin
Ich wartete vergeblich! Nach kurzer
Zeit hatte René sogar die Führung
übernommen und ich machte mich
auch wieder auf den Weg.
Beim Abgleiten bemerkte ich, wie
René über Jerichow in den Himmel
gesaugt wurde. Der Ort liegt direkt
an der Elbe in einem Feuchtgebiet.
Wie er mir später erzählte, wollte er
nur noch einmal um die Kirchturmspitze fliegen und dann zur Landevolte ansetzen. Der Herr muss seine
Gebete wohl erhört haben und belohnte ihn mit dem Bart des Tages.
So wie es da hoch ging, ging es bestimmt auch runter. Nee! Da fliege
ich nicht hin, dachte ich mir und
Auf der nächsten Seite ghet’s weiter.
DCB-Info Nr. 70
DCB AKTIV
Langes Endteil zur Landewiese auf
halber Höhe links. Der ICE-Bahnhof
Stendal (rechts) ist ganz in der Nähe.
Für uns war es eine gegenseitige
Motivation, um nicht aufzugeben
und immer wieder die Herausforderung anzunehmen. Zwei bis dreimal
habe ich versucht, an der Basis zu
warten, René ist oft vorzeitig ausgestiegen, weil kein Steigen mehr
zu zentrieren war. Auf jeden Fall
werden wir uns beim nächsten Mal
vorher besser absprechen.
Geschafft! Bei Tangermünde gelang mir der Sprung über die Elbe.
hielt einen nahe gelegenen Windpark für aussichtsreicher. In der
Regel lässt sich die Position eines
Bartes leicht an der Stellung der
Windräder bestimmen. Nur diesmal
waren sich alle einig und zeigten
Südwind an. Da ich schon auf oberem Rotorblattniveau war, sah ich
in der nördlichen Baumreihe als
Abrisskante meine letzte Hoffnung.
Entsprechend motiviert, wollte ich
mir einen Absaufer nicht leisten
und soarte auf Baumwipfelhöhe,
um doch noch den rettenden Einstieg zu finden. So querte ich bei
Tangermünde die Elbe und war über
die sehr guten Bedingungen über
dem Fluss überrascht.
Inzwischen hatte ich René mal wieder aus den Augen verloren und bewegte mich mit sehr schwachem
Steigen Richtung Stendal. Da kam
über Funk die Meldung von René,
dass er am Bahnhof gelandet sei.
Nach über fünf Stunden Flugzeit
war dieses Wort „Bahnhof“ wie ein
Zauberwort: Trinken! Essen! Direkt
nach Hause fahren! Ich fühlte mich
wie ein Kamel in der Sahara und
mein Kopf dröhnte dazu heavy
Beats. Also raus aus dem Bart und
Kurs auf Stendal Hauptbahnhof.
Allein diese Aussage lässt im Nachhinein mich erschaudern: Wer verlässt schon freiwillig einen Bart?
Also versuchte ich beim Angleiten
über Funk zu ermitteln, wo genau
René stand. Wie sich heraus stellte,
war René etwas nördlich von Stendal gelandet. Nicht unbedingt der
direkte Anschluss nach Berlin. Mein
mentaler Endanflugrechner war je-
DCB-Info Nr. 70
doch schon auf den Hauptbahnhof
programmiert, und am liebsten
wäre ich direkt am Bahnsteig gelandet. Also leichtes Steigen ignoriert und über einem Plattenbau
durch Spiralen die Höhe abgebaut.
Ich hätte locker auch auf dem Dach
des Hauses landen können, entschied mich dann doch noch für
eine kleine Wiese neben einer Laube. Es war saumäßig heiß, und ich
konnte mich gar nicht so schnell
von meinen Klamotten befreien.
Wir waren nie gemeinsam unter einer Basis: Entweder war René oben
oder ich. Also lasst nicht gleich den
Kopf hängen, wenn euch mal wieder jemand davon steigt.
Die große Frage, ob Teamwork beim
Flachland es bringt, kann ich nicht
wirklich beantworten. Letztlich
sehe ich Flachlandstreckenflieger
doch als Einzelkämpfer in der Luft,
mit dem Hang zum geselligen Lagerfeuer in Altes Lager.
Hagen Walter
Teneriffa 2005
Nach zwei Flaschen Wasser zog ich
nun endlich Bilanz: Fünfeinhalb
Stunden in der Luft. Kein schlechtes Ergebnis, wenn man bedenkt,
wie oft wir in dieser Zeit schon fast
am Boden standen!
Am Hauptbahnhof wartete ich auf
René. Er hatte die 100-KilometerMarke überschritten und sich ebenfalls einfach satt geflogen. Im
Nachhinein denke ich jedoch, dass
wir vielleicht noch eine gute Stunde hätten weiter kreisen können.
Robert Bernat sagte mal, es sei nicht
schwer, zwei bis drei Stunden zu
fliegen. Mit jeder weiteren Stunde
fange die Quälerei erst an. Aber
erst dann habe man eine Chance,
das Unmögliche zu erreichen.
Fazit: Ich war dehydriert und hatte
zu wenig getrunken. Beim nächsten Streckenflug werde ich es anders machen. Auch dann werde ich
mir jedoch kein festes Ziel vornehmen, sondern versuchen, das Beste
aus den Bedingungen herauszuholen.
Auch 2005 sind wir wieder
für 2 Wochen auf Teneriffa – vom 26. Januar bis
6. Februar 2005. Es ist keine geführte Reise, wir kennen uns mittlerweile aber recht gut aus. Wer Interesse hat, sollte sich bald entscheiden, weil die Flüge nach Teneriffa knapp sind und erfahrungsgemäß
spät gebucht eher teurer werden.
Fragen? 030/412 11 50 abends
oder per E-Mail: xholtz@web.de
15
Robert Kosi
DCB UNTERWEGS
British Open 2004 in Castejon de Sos
Unter Geiern
Es war wieder einer dieser verkorksten Flugtage mit der Erkenntnis, dass
uns in diesem Jahr noch ein richtiges Highlight fehlt. Wenn's schon mit
den Streckenflügen in der Heimat nicht so recht klappen will, dann muss
man eben dahin fahren, wo es richtig ballert. Und so beschließen René
Pauly und ich spontan, bei den British Open in Castejon de Sos mitzufliegen: Spanische Thermik und britischer Sportsgeist – da ist der Spaßfaktor
fast schon vorprogrammiert!
Der Berg ruft: (Start-) Platz ohne Ende ...
Leider sind wir nicht die Einzigen,
die diese Idee haben. Schon ein erster Check im Internet zeigt uns,
dass die Teilnehmerliste bereits voll
ist. Und es sind beiliebe nicht nur
Engländer, die starten wollen – mittendrin entdecke ich einen bekannten Namen: Felix Glaser – Einer von
uns! Ran ans Telefon! Nach einer
halben Stunde ist der Optimismus
wieder da: Wir beschließen, uns auf
die Warteliste setzen zu lassen und
die Reise auf gut Glück zu buchen.
Notfalls fliegen wir halt just for
Fun, eine Platzierung spielte für
uns eh’ keine Rolle.
Am Freitag, den 10. September
macht sich Felix schon mal mit
EasyJet auf den Weg. Wir folgten
tags darauf – mit AirBerlin nach
Barcelona und dem Mietauto ein
paar hundert Kilometer in die Pyrenäen. Auf einem Campingplatz
beziehen wir zu fünft unser Headquarter in einer kleinen Hütte:
Remo Kutz (der die Behausung gebucht hatte), Felix, Rene, Rolf und
ich. Rolf sollte später noch eine
tragende Rolle als Fahrer spielen.
Was wir zuvor schon in Erfahrung
gebracht haben, bewahrheitet sich
nun vor Ort: Der Wettbewerb ist
restlos überbucht. Aber in diesem
Punkt beweisen die Engländer
Sportsmanship: Sie ermöglichen
uns trotzdem die Teilnahme, wenn
wir unseren Transport auf den Berg
Die britischen Freunde folgten ihrem Herdentrieb: Hier wurde im Pulk gestartet.
... aber ziemlich kleine Landeflächen
selbst organisieren. Wir sagen erfreut zu. Später werden wir dankbar
für dieses Agreement sein. Denn die
Piste hinauf auf den Berg spottet
jeder Beschreibung. Irgendwie rätselhaft, wie der große Allradbus mit
den regulären Teilnehmern dort
hinauf kommt. Jedenfalls signalisiert die Gesichtsfarbe der „Offiziellen“, dass sie den Aufstieg mit unfreundlichen Grüßen aus dem Magen quittieren: seekrank, mitten in
den Bergen! Und das als Angehörige einer seefahrenden Nation ... Da
haben wir es mit Rolf, als erfahrenem Offroad-Spezialisten, richtig
gut getroffen!
Für René und mich ist alles noch
ungewohnt. So schauen wir erst
einmal, was die anderen machen
und legen dann unsere Ausrüstung
zurecht. Immerhin können auf diesem Startplatz alle 110 Teilnehmer
ihren Schirm entfalten. Während
wir darüber rätseln, wie man ein
derart großes Starterfeld in die
16
Die Ordnungsmacht träumt vom Vol Libre. Und Rene hält Sicherheitsabstand ;-)
Luft bekommt, zeigen uns die Gastgeber ihren Sinn fürs Praktische:
Geht nicht, gibt’s nicht! Wie bei der
Fuchsjagd, geht die Meute hier gemeinsam in die Spur!
Aber erst einmal ist Parawaiting angesagt. Vom Briefing haben René
und ich nur die Hälfte verstanden.
Macht nichts, denn jeder ist bemüht, uns Frischlingen zu helfen.
Zwei Minuten vor dem Start ist es
vorbei mit der Gelassenheit. Jetzt
regiert das Adrenalin. Keine Chance
auf klare Gedanken. Kaum tönt das
Signalhorn, werden die Schirme
reihenweise von vorne gestartet.
Ein Zurück gibt es jetzt nicht mehr,
schließlich warteten noch etliche
Teilnehmer hinter uns. Reine Fließbandarbeit: Gehirn aus und raus.
Zugegeben, solche Massenstarts
Ein Glück, dass der Truck beim Aufstieg seine Fracht nicht einfach über
Bord geworfen hatte ...
erfordern reichlich Disziplin. Leider
ist sie nicht bei jedem Teilnehmer
vorhanden. Ausgerechnet Felix wird
eines der ersten Opfer, als er nacheinander von zwei hinter ihm startenden Piloten regelrecht abgeschossen wird.
Auf der nächsten Seite geht’s weiter.
DCB-Info Nr. 70
DCB UNTERWEGS
Die Kleinräumigkeit des Geländeprofils mag Briten vertraut sein – dem Flachlandflieger hingegegen nötigt sie
einen gewissen Respekt ab. Im Gurtzeug: unser „Off-Roader“ Rolf
man meist nicht die Möglichkeit,
die fliegerischen Leistungen der
anderen zu analysieren, geschweige
denn davon zu profitieren. Hier ist
so ein Wettbewerb einfach genial,
um sich weiter zu entwickeln und
neue Techniken auszuprobieren.
Und Felix fiel dem Race gleich zweimal zum Opfer ...
Wer hier einen Bart ausgräbt, wird gleich von anderen Geiern umlagert ...
In der Luft angekommen, kann ich
den Bordrechner unterm Helm endlich wieder anschalten. Schnell
stellt sich das normale Fluggefühl
ein. Klar, es sind immer noch 110
Piloten in der Luft, aber in unmittelbarer Umgebung kreisen vielleicht zehn Flügel, die man im Blick
haben sollte. Auch wenn der ausgeprägte Fluchtinstinkt des Flachlandfliegers öfter mal durchschlägt,
gewöhnt man sich doch schnell
daran, nicht allein in der Luft zu
sein. Aber keine Chance auf
einen Privat-Lift! Man wird
immer von den anderen umlauert. Sollte man mal einen Bart
ausgraben, stürzen sich alle anderen auf einen – wie die Geier, die
hier ebenfalls in großer Zahl zu
Hause sind.
Selbst bei der Lektüre von Stadtplänen kann Felix auf das mentale
Training nicht verzichten. Hier zeigt
er den Vorwärtsstart am Berg. Man
beachte die ausgeprägte Vorlage.
DCB-Info Nr. 70
Welche Flugtaktik ist nun die Richtige? Was ist möglich? Darf ich da
drüber kreisen oder wie weit darf
ich da ran fliegen? Ich habe keinen
Schimmer vom Fliegen in den Bergen, aber jede Menge Dummys um
mich herum. Das Beste daran: die
meisten wissen, was sie tun – hoffe
ich jedenfalls. Äußerst hilfreich ist
es, seine Kumpels am Schirm zu erkennen. Bei René ist das nicht so
einfach, denn rot-gelbe Vulcane
gibt es fast ein halbes Dutzend.
Allerdings kann man so in kurzer
Zeit sehr viel von den Anderen lernen. Oft bedarf es nur eines kleinen
Anstoßes, um seine Hemmschwelle
zu überwinden. Hätte das mit unserer Teamfrequenz am Funk besser
geklappt, dann hätte mich wohl
auch der eine oder andere Tipp gerettet. So hefte ich mich manchmal
an die falschen Fersen, folge zum
Beispiel einem Engländer, der ganz
offensichtlich am Absaufen ist. Da
ich deutlich höher fliege als mein
Scout, bin ich guter Dinge, dass
ich’s noch über den Grat schaffe.
Dieser Optimismus endet schließlich in einer gemeinsamen Bergwanderung mit John.
Felix hingegen erkennt sofort, dass
wir durch den Leebereich nicht
durchkommen würden. Er umfliegt
den Berg geschickt hinter mir.
Überhaupt zeigt sich schnell, dass
Felix über reichlich Wettkampferfahrung verfügt. Im Flachland hat
17
René zeigte an den letzten beiden
Tagen eindrucksvoll seine Soaringstärke, indem er sich gegenüber
anderen Teilnehmern erfolgreich
behauptet. Daran muss ich wohl im
Winter noch intensiv arbeiten. Gerade in Hangnähe ist die absolute
Schirmbeherrschung gefragt, um
mit minimalem Sinken den Schirm
auf der Stelle drehen zu können.
Während Felix oft und gerne vorne
mitmischt, wären wir schon froh,
wenn wir fliegend ins Ziel gelangen. Aber bis dahin werden wir
wohl noch weiter trainieren müssen! Trotzdem kann ich jedem nur
empfehlen, selbst einmal an solch’
einem Wettbewerb teilzunehmen.
Für uns war es eine super Urlaubsfahrt – mit organisiertem Rückholservice und jeder Menge Spaß!
Und glaubt mir: Keiner von uns
käme von selbst auf die Idee, solche Aufgaben zu fliegen. Auch der
Rückholservice beruhigt ungemein
die Nerven. Aus eigener Erfahrung
sollte aber auch immer eine Straße
in der Nähe sein.
Für diejenigen, die sich ausführlicher über die Aufgaben und den
Wettbewerb informieren möchten,
gibt es noch zwei Berichte im Internet:
www.websalive.com/flying/
castejon/results.htm
www.schlechtflieger.de/index2.htm
Hagen Walter
DURCHGEKLICKT
Ebay
Aus der Wundertüte des Kaufrauschs
Grau und trüb schaut der Himmel zum Fenster rein – kein Flugtag. Aber
vielleicht komme ich jetzt endlich mal dazu, mir eine neue Schleppklinke
zuzulegen? Also Computer anwerfen und rein ins Internet – bei Ebay
müsste doch was zu finden sein!
Das Internet-Auktionshaus hat eine
eigene Rubrik für uns Gleitis. Hier
findet man sogar Ausrüstungsgegenstände, die man im realen Fliegerleben kaum noch irgendwo sieht.
Zum Beispiel den Gleitschirm Firebird Dolphin, Farbe blau: „Die Einsteigerausrüstung für den kleinen
Geldbeutel!“ vermerkt der Verkäufer
stolz. Am Dolphin habe ich bei Lukas Bader meine ersten Schlepps
gemacht. „Der Schirm ist zwar nicht
der Neueste aber sicher und brav auch
in ruppiger Thermik!“ Ich habe die
Tüte vor allem als ein Werkzeug für
Grobmotoriker in Erinnerung. 350
Euros Startgebot – schlappe 700
Deutschmarks also.
so die Begründung des Verkäufers.
Immerhin 50 Flüge habe er mit dem
Fluggerät gemacht und: „hatte noch
nie einen Klapper“! Nun kann man
sich natürlich fragen, wann und wo
man 50 Flüge ohne Klapper absolvieren kann. Und was wird der gute
Mann erleben, wenn er seinen ersten Falter mit einem Motor im
Kreuz erlebt? 1000 Euro will er für
die Tüte. Weiterklicken.
Als nächstes offeriert ein Thüringer „ein
Paar (2 Stück) Watch Walkie-Talkie WT
3010 an. Es sind wohl die kleinsten PMR
Funkgeräte, die zur Zeit zu haben sind.“
So ‘ne Art Funkgerät im Armbanduhren-Design. Nach einer längeren Reklame-Textstrecke folgt das ernüchternde
juristische Sätzlein: „Mit der Abgabe
eines Gebotes erklären Sie sich damit
einverstanden auf die nach dem neuen
EU-Recht Ihnen zustehende Gewährleistung/ Garantie bei Gebrauchtwaren
völlig zu verzichten. Ich bin Privatverkäufer und kann die Folgen dieser EUBestimmung nicht tragen.“ Nun ja,
europäische Paragrafen wiegen
schwer – schwerer vermutlich als leichtgewichtige Funken.
Als nächstes segelt mir ein zwei
Jahre alter Paratech 25 L entgegen.
„Steige im Moment um auf Motorgleitschirm und habe daher weinenden Auges meinen GS gewechselt da
der P25 keine Motorzulassung hat“,
Eine Schleppklinke habe ich bis jetzt noch nicht entdeckt –
aber wie wäre es mit einem neuen Fliegerhelm? Schlappe anderthalb Kilogramm (!) soll das hier offerierte Teil wiegen,
dafür aber mit Mikrofon und Kopfhörer. Ein Klick auf das Bild
macht deutlich, wofür das Schwergewicht eigentlich konstruiert wurde: es ist ein profaner Motorradhelm – vorne mit
Visier, dafür ohne Öffnungen für die Ohren. 100 Euro Startgebot für die Eierschale aus Kratzhahn-Birkenbeul sind jedenfalls ganz schön happig.
Oder wie wäre es mit einem „neuwertigen“ Gleitschirm Tequila von Skywalk? Das Flap-Monster im Angebot! Gibt ja
reichlich Mitglieder im Verein, die mir den baldigen Abschied von meinem Grid nahelegen. Also reingeklickt
ins Vergnügen: „Versteigere einen Neuwertigen
Gleitschirm Tequila, Größe M (90-110kg) der
Marke Skywalk! Leider bin ich an
einer Wurzel dieses Wochenende hängen geblieben, wodurch ein
2-3mm kleines
Loch entstand,das
ich aber mit speziel für einen
Gleitschirm entwickeltem selbstklebendem Gewebe repariert habe, natürlich hab ich
die Gewebeteile auf beiden Seiten angebracht,das
auch auf den Bildern gut zu erkennen ist!!! Der
Was hat die
Visa-Werbung im
Fernsehen mit
Drachen- und Gleitschirmfliegen zu tun?
Gar nichts. Aber bei Ebay
gibt es Dealer, die uns
erzählen wollen, dass wir
erst dann sicher fliegen,
wenn wir ihren Kram kaufen ...
18
DCB-Info Nr. 70
DURCHGEKLICKT
Schirm ist in einem absoluten Neuzustand!! Mit dem Schirm bin ich gerade mal 6 kleinere Flüge von ca.5 min
geflogen! Verkaufen tue ich den
Schirm, weil ich paar Kilo abgenommen habe!“ Warum hat eigentlich
noch niemand entdeckt, dass man
mit Angstschweiß auf der Stirn
richtig krass abnehmen kann?
Sechsmal fünf Minuten ist gleich
mehrere Kilo Gewichtsverlust. Kleine Denksportaufgabe: Wie lange
muss ich mit einem „neuwertig“
perforierten Tequila in der Luft
bleiben (respektive Wurzeln kratzen), bis meine 67 Kilo Lebendgewicht sich vollständig aufgelöst
haben?
Das folgende Angebot hat alle Zutaten, um beim nächsten Werbetexter-Contest aufs Siegertreppchen zu
springen (oder direkt in den Papierkorb?) Angeboten wird die „Safecard“: „Made in Germany (hergestellt
in Deutschland)”. Schon das Intro
liest sich, als habe da einer das Rad
neu erfunden: „Ein intelligent durchdachtes und vom Designer kreiertes
Produkt für Ihre Sicherheit.“ Dazu
das Bild eines Frauenhinterns am
Badestrand, mit eingeschobener
Kreditkarte unterm String. Ein geklautes Bild, dazu der erläuternde
Text: „Erinnern Sie sich noch an die
Visa Werbung im TV wo eine junge
Frau im Bikini von ihrer Yacht an den
Karibikstrand schwimmt um etwas
einzukaufen. Der Verkäufer sah sie
fragend an, wie sie denn bezahlen wolle. Daraufhin zog sie aus
Ihrem Bikini die
Visa Kreditkarte
(auch eine Möglichkeit, vielleicht nicht sehr
sicher) und konnte, zum Erstaunen des Verkäufers, ihre Ware bezahlen ... Wir haben die phänomenale
Lösung, sie heißt: Safecard!“
Etwas wirr wird die Fortsetzung, als
der Autor sich dem realen Leben
zuwendet: „Günther S. ist Kunde bei
der Citibank. Deren Verhalten ist weit
verbreitet, die meisten Banken gehen
in solchen Fällen von einem Fehlverhalten des Kartenbesitzers aus.“ Als
ob die Wahl einer Bank nicht ohnehin schon an ein generelles Fehlverhalten grenzte!
Viel Vertrauen scheint der Anbieter
„kreditkartenschutz“ aus Potsdam
(der neuerdings „secabo1“ heißt
und nach Berlin umgezogen ist)
auch in den Euro nicht zu haben:
Sechzehn Schweizer Franken (!) pro
Safecard will er mit seiner Weltneuheit erlösen.
Es folgt ein (ebenfalls geklauter)
Exkurs übe die Sicherheit von Kre-
DCB-Info Nr. 70
ditkarten und schließlich – Höhepunkt! – eine komplette Sammlung
fiktiver Dankschreiben, wie man sie
aus den billigsten Werbebriefen
kennt. Marialuiese P. aus Kärnten
erzählt von einem Business-Trip
nach New York (alles Schurken
dort) und Renate S. aus Braunschweig geht mit der Kreditkarte
jetzt sogar baden. Thomas K. aus
Fulda berichtet von Finsterlingen in
der Karibik. Annelise B. aus BadenBaden versichert mit der „Safecard“
ihren Mann, der beruflich viel in
Osteuropa unterwegs sei. Rolf Z. aus
Wiesbaden hat nun beim Joggen
keine Angst mehr vor Mitläufern.
Und Oleg B. aus Frankfurt kann beruhigt am Automaten Bares nachtanken, wenn seine Mannschaft gewinnt. Ich weiß endlich, was Erich
L. aus Timmendorfer Strand auf
Gran Canaria sucht (seine Hotelschlüssel natürlich) und wo Tina W.
aus Stuttgart ihre Safecard trägt:
„dort wo sie niemand sieht oder
stiehlt“. Rico aus Berlin und Toni M.
aus Flensburg lösen bei mir endlich
die Gewissheit aus, dass ich am
Schleppseil im Alten Lager eine Lebensversicherung ganz bestimmt
nicht brauche: die „patentierte
Weltneuheit“ Safecard! Sorry nach
Potsdam, respektive Berlin ...
Ein Anbieter
von Parasailing-Segelfallschirmen scheint
sich in der Rubrik vertan zu
haben: „Besondere Kenntnisse oder
gar ein Kurs sind nicht erforderlich.
Der Fallschirm-Flieger braucht keine
Lizenz.“ Juristischen Beistand sollte man sich aber schon holen,
bevor man mitbietet: „Vorschnell
abgegebene negative Bewertungen
ohne vorherige Kontaktaufnahme widersprechen den eBay-AGB und sind
geschäftsschädigend! In diesem Fall
behalten wir uns weitere Schritte
vor.“ Da bleib ich doch lieber am
Boden!
Seid gewerbliche Anbieter sich auch
bei Gebrauchtwaren nicht mehr aus
ihrer Haftung heraus mogeln können, wimmelt es bei Ebay von Privatverkäufern. Auf einen „Wings of
change Alienaufkleber groß“ zum
Beispiel kann man bestimmt ohne
Garantieanspruch bieten. Was aber,
wenn derselbe Verkäufer gleich
zwei neue Schirme offeriert? „Falls
Ihr Interesse an einem Probeflug mit
einem neuen Modell von Wings of
Change in Zell am See/ Österreich
habt, setzt Euch bitte per email mit
mir in Verbindung. Schirme zum Testen gibts nicht weit von der Landewiese, allerdings nur nach vorheriger
Terminabsprache. Habe gerade einen
sehr wenig gebrauchten Twister S (15
Flüge) und einen Taifun M (1 Flug)
günstigst abzugeben.“ Diese Offerte
taucht wöchentlich neu auf. Der
Anbieter scheint seine Leser wirklich für granatendämlich zu halten
...
Endlich mal ein reelles Angebot aus
der Region Berlin-Brandenburg:
„Prüfungsfragen A-Schein Gleitsegelpiloten + Sonderpilotenschein für Paraglieder. Neu.“ 5,90 Euro Startpreis.
Verkäufer glyder0_1 hat davon
schon einige abgesetzt (wie man
den Bewertungen entnehmen
kann). Ob die Käufer nun alle am
Himmel über Brandenburg ihre
Kreise ziehen?
In
die
Rubrik
„Skurries“
fällt das folgende Angebot:
„Gleitwinkelmesser
– Skywatch – Hangneigungsmesser: Neuwertiger Hangneigungsmesser mit Umhängeband und Bedienungsanleitung!“ Verkäufer Braumeister15 aus Stuttgart startet mit
29,90 Euro, wahlweise trennt er
sich von seinem Instrument per Sofortkauf für nur 49,90 Euro. Wer in
der Welt braucht bitte einen Hangneigungsmesser? Jedenfalls werde
ich meinen Gleitwinkel auch weiterhin mit einem Blick über die Stiefelspitzen messen. Schon wieder 50
Euro gespart!
Den Geschmack von Freiheit und
Abenteuer kann man erwerben,
wenn man mit Maikf3 aus Heidenau
19
bei Dresden ins Geschäft kommt:
„Ihr bietet auf eine gut gebrauchte
Gleitschirmausrüstung, die ich selber
erst vor ca. 3 Wochen im Ebay ersteigert habe sie aber nun wegen Neukauf doch nicht mehr benötige.“
Warum er sich schon nach drei Wochen von seiner Ausrüstung trennt,
wird in der Artikelbeschreibung
deutlich. Zum Aufruf gelangen ein
Gleitschirm BIG X Neonpink „mit
gelbem Streifen Bj. 1988, keine Beschädigungen wie Risse, Löcher oder
Flicken etc., mit DHV-Gütesiegel“, ein
Sitzgurt Flip by Charly Edel „neuwertig, mit DHV-Gütesiegel“, ein Rettungsschirm Minitex „neuwertig, Bj.
1990, mit DHV-Gütesiegel“ sowie ein
AFRO-Poket-Vario combi („zeigt
Steigen und Sinken mit zuschaltbarer
modulierter Akustik, Höhenmesser,
Nullpinktabgleich, Temperaturstabilisierung“) und ein Fliegerhelm Salewa an. Dass ein 16 Jahre alter
Schirm „gut gebraucht“ ist, glaube
ich ihm sofort. Eine Anfrage, wann
der Schirm das letzte Mal gecheckt
wurde, bleibt leider unbeantwortet.
Muss ich also weiter mit meinem
Grid die Windenfahrer in Angst und
Schrecken versetzen – für 182 Euro
findet das prähistorische Fluggerät
dennoch einen neuen Besitzer.
Unter die Rubrik „fragwürdige Privatanbieter“ fällt auch „Bieneundnaddel“. Der Verkäufer offeriert
schon zum vierten oder fünften Mal
in diesem Jahr einen „Motorgleitschirm Silex-X Neu!“ Und immer mit
der gleichen Beschreibung: „Der
Schirm ist nur für dieses Foto angelüftet worden und brauch somit in
nächsten 2 Jahren nicht zum Chek!“
Bei 1250 Euro Startgebot wird sich
bestimmt auch diesmal jemand finden, der auf eine Garantie verzichten kann. Obwohl „Bieneundnaddel“
sonst vor allem Spezialist/in für
Ferngläser (ansprechend fotografiert zwischen den Topfpflanzen am
Wohnzimmerfenster) und Armbanduhren im Zuhälter-Design ist.
Eine Schleppklinke habe ich übrigens tatsächlich gefunden. Leider
rief kurz vor Gebotsende gerade der
Martin an, und so habe ich doch
glatt das Bieten vergessen. Muss
ich mich also weiter durch die wunderbare Welt des virtuellen Kaufrauschs klicken. Mal sehen, was ich
diesmal entdecke? Michael Pückler
TERMINE
Der Teufelsberg: Unser Fitness-Center (nicht nur) für die Wintermonate
Trainieren in einem exklusiven Umfeld
Nach der Saison ist vor der Saison:
Wer jetzt zu Hause sitzt und sehnsüchtig auf die ersten Thermiktage
des neuen Jahres wartet, kann
diese Frist ebenso gut mit ein
wenig Training verbringen. Zum
Beispiel auf dem Teufelsberg oder
in Lübars. Schließlich ist ein gutes
Groundhandling die beste Gewähr
für einen sicheren Start und relaxte Flüge.
Vor dem Teufelsberg-Cup haben wir
den Nordwesthang und den Südhang weitgehend freigemäht,
sodass man hier nun problemlos
starten und landen kann (jedenfalls so lange, bis die Natur wieder
ihren Wachstumsmotor anwirft ;-)
Und das Beste: Auf dem Teufelsberg trifft man Piloten, mit denen
das Spiel an der Hangkante wirklich Spaß macht – die beiden Tonis
Also: Traut euch raus, wenn der
Windsack mal wieder irgendwo
zwischen Süd und Nordwest pendelt. Viel Spaß!
pü
Impressum
Termine
7. Januar 2005, ab 19 Uhr
Neujahrstreffen, diesmal im
Gasthaus „Weißes Röss’l“ in der
Heinersdorfer Straße 15 in Berlin-Lichterfelde. Das Lokal ist
mit den Bussen 180/280 und mit
der S-Bahn (S-Bahnhof Osdorfer
Straße beziehungsweise Lichterfelde Ost, von dort jeweils zu
Fuß) gut zu erreichen. Das Lokal
liegt in einem reinen Wohngebiet. Parkplätze sind deshalb in
den umliegenden Straßen nur
schwer zu finden.
31. Januar 2005
Montagssitzung, voraussichtlich
um 20 Uhr im Clubrestaurant des
SCC Berlin, Waldschulallee 45,
14055 Berlin. Bitte zur Sicherheit vorher noch einmal das Infotelefon abhören.
28. Februar 2005
Montagssitzung, voraussichtlich
um 20 Uhr im Clubrestaurant des
SCC Berlin, Waldschulallee 45,
14055 Berlin. Bitte zur Sicherheit vorher noch einmal das Infotelefon abhören.
21. März 2005
Jahreshauptversammlung DGF
und DCB, voraussichtlich ab 20
Uhr. Tagesordnung und Ort werden rechtzeitig bekanntgegeben.
(Der letzte Montag im März ist
diesmal der Ostermontag, darum
eine Woche früher.) Bitte zur
Sicherheit vorher noch einmal
das Infotelefon abhören.
4. bis 8. Mai 2005
„German Flatlands 2005“ Nordund ostdeutsche Landesmeisterschaften der Drachenflieger,
Sonderlandeplatz Altes Lager
zum Beispiel (Toni Haddad und
den „Italiener“), Rüdiger,
Günther, Manfred, Fashid, René
und und und. Einige von ihnen
haben uns ja beim Teufelsberg-Cup
eindrucksvoll gezeigt, wo der
Hammer hängt.
Das „DCB-Info“ ist eine Zeitschrift von
Mitgliedern des Drachenflieger-Clubs
Berlin e. V. c/o Hans-Christoph Buddee,
Gervinusstraße 16, 10629 Berlin, für
seine Mitglieder und Freunde. Es erscheint nach Bedarf mehrmals jährlich.
Vor 25 Jahren
Auf der Mauer,
auf der Lauer ...
1979 vereinigten sich die 31 Mitglieder des Rogallo Clubs Berlin mit
den 44 Mitgliedern des Delta Clubs
Berlin zu einem neuen Verein,
dem DCB, Drachenflieger Club
Berlin. e. V.
konnte man bei Südwestwind und
der entsprechenden Stärke soaren.
Keine 200 Meter von den Augen der
verdutzten Volkspolizisten entfernt,
hielt sich zum Beispiel Karl Wunderlich mehrere Minuten in der Luft.
Als neues Fluggebiet wurde der
Hahneberg in Spandau, direkt an
der Berliner Mauer entdeckt. Hier
Die Gefahr, auf der Ostseite zu landen, wurde dabei verdrängt.
Harry Hanisch
Vom DCB
... und auf die
Augen:
gibt’s was auf
die Ohren ...
Verantwortlich i.S.d.P.G.:
der Vorstand, Adresse siehe oben
Redaktion: Michael Pückler (pü),
Schlesische Straße 20, 10997 Berlin
(030) 61 28 82 10,
E-Mail: DCBpresse@aol.com
Das DCB-Info ist ein Hort der freien
Meinung. Darum geben namentlich
gekennzeichnete Artikel nicht unbedingt die Ansichten des DCB oder der
Redaktion wider. Die Angabe von Internet-Adressen bedeutet nicht, dass der
DCB, die Redaktion oder der jeweilige
Autor sich mit den Inhalten dieser
Internet-Präsenz identifizieren. Aus
diesem Grund distanzieren wir uns vorsichtshalber ausdrücklich davon.
Schüler, die das Klassenziel erreichen
möchten, sollten sich nicht auf die
Rechtschreibung des DCB-Infos berufen.
Beiträge sind willkommen – entweder
per E-Mail oder auf Diskette oder auf
CD. Am besten als Word-Datei (PC) oder
in QuarkXPress (PC und Mac). Bilder
bitte als Glanz-Abzüge, Dias oder in
einem gängigen Bilddatenformat (z. B.
JPEG, TIF, EPS). Und weil auch im DCBInfo der Platz begrenzt ist, behält sich
die Redaktion das Recht vor, Beiträge
zu kürzen.
Das DCB-Infotelefon
Wähle: (030) 32 70 48 42
Alle aktuellen Infos über Schleppbetrieb im Alten Lager und andere
Aktivitäten. Einfach reinhören und
vielleicht selbst eine Nachricht hinterlassen.
20
Die DCB-Homepage im Internet
Tippe: www.dcb.org
Hier gibt’s alle Informationen rund
um den Drachenflieger-Club Berlin
e. V., seine Fluggelände, Mitglieder,
Reisen und sportliche Aktivitäten.
Rund um die Uhr und immer aktuell.
Das DCB-Info ist nicht IVW-geprüft und
auch kein Mitglied der AG MA. Anzeigen
sind natürlich trotzdem willkommen.
Anzeigenpreisliste mit Beispielformaten
und technischen Informationen auf
Anfrage.
DCB-Info Nr. 70