freiheit für alle - das verspricht piaggio im falle des neuen x8 400

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freiheit für alle - das verspricht piaggio im falle des neuen x8 400
E R S T E R
P I A G G I O
F A H R B E R I C H T
X 8
4 0 0 i . e .
Die Platzverhältnisse auf dem X8 sind auch für größere Personen
völlig ausreichend, die Sitzposition entsprechend entspannend
H
abt Ihr den Fotografen
gesehen?" ratlos stehen
die französischen Kollegen am Straßenrand und hoffen, dass wir ihnen weiterhelfen
können.
„Keine
Ahnung",
zucken wir mit den Schultern.
Schon an der ersten Ampel verliert unsere kleine deutsche Clique den Tross der europäischen
Roller-Journalisten - und anderen ergeht es wenig später nicht
anders. Das Chaos scheint perfekt.
Schließlich befinden wir uns
mitten in Mailand, in einem Irrgarten aus Einbahnstraßen und
Ampelkreuzungen. Dazwischen
tummeln sich lebensmüde Autofahrer und abertausende Scooteristi, für die Verkehrsregeln
ohnehin Begriffe aus dem Märchenbuch sind. In diesem Chaos
stellte Piaggio das Scooter-Pro-
gramm 2 0 0 6 vor. Sechs neue
Modelle, darunter ein X8 mit
dem nagelneuen 400er Einspritz-Motor, der erste von Piaggio in dieser Klasse. Er könnte
das alte 500er Master-Aggregat - trotz Negierung durch die
Piaggio-Produktmanager - ersetzen. Denn der 400er darf
sich ebenfalls Master nennen,
nur mit dem kleinen Zusatz
„i.e." als Hinweis auf die elektronische Benzineinspritzung.
„Mist, schon wieder 'ne Ampel", Grüne Welle scheint in Italien ein Fremdwort zu sein. W i r
kommen einfach nicht vorwärts.
Dafür können wir Ampelstarts
üben. Neben mir macht sich ein
kleiner Italiener auf einem vergammelten
No-Name-Roller
breit. Der hat wohl nicht mitbekommen, dass mein X8 laut
Presseunterlagen 34 PS bei
Liberi Tutti
FREIHEIT FÜR ALLE - DAS
VERSPRICHT PIAGGIO IM
FALLE DES NEUEN X8 400, DER
VOM BRANDAKTUELLEN 400ER
EINSPRITZMOTOR ANGETRIEBEN WIRD. MOTORETTA HAT
AUSPROBIERT, WIE FREI MAN
SICH AUF MAILANDS STRAßEN
FÜHLEN KANN
7 2 5 0 / m i n haben soll. Auch
wenn es laut Homologation nur
32,8 PS sind, der wird sich
wundern. Grün! Welch ein
Schock, der Gammel-Scoot
zieht doch glatt davon, der X8
will nicht so richtig in die Pötte
kommen. Erst nach Überwindung dieses Leistungslochs läuft
er richtig zur Form auf und
sprintet davon. Na geht doch.
Auch wenn sich der 400er trotz
eines Radstands von 1540 mm
(50 mm mehr als beim 250er
X8) und einer Leibesfülle von
über 2 0 0 Kilo in der City recht
handlich durch die Autoschlangen manövrieren lässt, auf der
Land- bzw. Schnellstraße fühlt
er sich wohler. Das Kopfsteinpflaster und die Schlaglöcher in
Mailands Altstadt schluckt das
Fahrwerk zwar ordentlich weg,
die Telegabel vorn stößt dabei
aber an ihre Grenzen. Der Lenker verlangt nach einem festen
Griff, damit das Vorderrad nicht
die Spur verliert.
Auf der Autostrada hinaus
nach Varese ist der der X8 400
dann in seinem Element, die
Höchstgeschwindigkeit von 150
k m / h (laut Tacho) erreicht er
ohne zäh zu werden - und da
ist noch Spielraum. Überholmanöver bei Tempo 120 sind ein Kinderspiel, der X8 zeigt Drehfreude und ein erfreuliches Durchzugsvermögen. Hier ist er sogar
gegenüber dem hubraumstärkeren X9 deutlich im Vorteil.
Und man ist außerdem umweltgerecht unterwegs. Der neue
Einspritz-400er erfüllt nicht nur
die Euro 3-Norm, er zeigt sich
zudem sparsam im Benzinverbrauch. Piaggio gibt diesen mit
unter drei Litern auf 100 km an.
Das würde für eine theoretische
Reichweite von 400 km reichen
- ein für einen Roller beachtlicher Wert. Überprüfen werden
wir die Angaben beim ausführlichen Test in den nächsten
Motoretta.
Aufmerksamkeit erregt der
400er auch in optischer Hinsicht. Zwar ruht der neue Master-Motor im gleichen Rohrrahmen wie beim 250er X8, dennoch musste das Heck etwas verbeitert werden, um Platz für den
neuen Motor zu schaffen. Zudem wurde das Hinterteil leicht
angehoben. Die höhren Farleistungen verlangten nach einem
größeren, jetzt 14 Zoll messenden Hinterrad, was dem X8 ein
noch kraftvolleres Aussehen verleiht. Apropos: Den Fotografen
haben wir nicht wiedergesehen.
Norbert Meiszies