3 - christina lissmann

Transcription

3 - christina lissmann
180 Grad – Magazin für emotionale Befreiung
entstanden im Rahmen des Projektes »Emotional Rescue«
Konzeption und Gestaltung
Markus Koll | Stefanie Levers | Julia Ochsenhirt | Tobias Vollmer
Betreuung Prof. Lo Breier | Prof. Peter Wippermann
158 Seiten, Einband auf Spiegelchromoluxkarton
ANGST, PANIK,
FURCHT, SCHOCK – WAS IST DAS?
Das wirkt sich auf das ganze Lebensgefühl des Menschen aus; häufig wird der Mensch depressiv, pessimistisch, melancholisch und niedergeschlagen. Diese ständige Anspannung führt zu Unruhe, Schlafstörungen,
Albträumen, der Mensch wirkt gereizt. Wut, Weinkrämpfe, Zornausbrüche – die Angst führt zu einer Art Erstarrung, die Unfähigkeit zu einer sinnvollen Reaktion scheint völlig ausgeschlossen. Da sich unser Wohlbefinden auf die geistige Leistung auswirkt, leiden vor allem Konzentration und Aufmerksamkeit. Bei schweren
Angstzuständen kann es zum Gefühl der Hoffnungslosigkeit und Verzweiflung kommen.
180 Grad befasst
Jeder kennt das Gefühl und doch stellt sich uns häufig die Frage, warum wir
diese Empfindungen haben. Die Angst ist eine grundlegende menschliche Empfindung. Unser
sich in der ersten Ausgabe mit der »Angst vor Menschen«, zeigt ihre unterschied-
Leben ist davon geprägt, stets Angst und den einhergehenden Schmerz zu vermeiden. Die Angst vor Armut,
Fachmänner. Wir geben auf persönliche Weise Einblicke in das beklemmende Gefühl der Angst, nähern uns
Krankheit, Tod und Unfällen, die alltägliche Sorge prägen einen großen Teil unseres Daseins. Das muss aber
dem allgegenwärtigen Thema mit ein wenig Witz, Ironie und einem Augenzwinkern.
lichen Auswirkungen und bietet Hilfe zu einer emotionalen Befreiung. Wir sind keine Therapeuten oder
nicht zwangsläufig negativ behaftet sein, denn Furcht ist ein überlebenswichtiger Instinkt. Wenn wir uns be-
Was kann man tun,
wusst mit ihr konfrontieren, lernen und reifen wir und verwirklichen unser ganzes menschliches Potenzial.
um nicht von seinen Ängsten bestimmt zu werden? Gehen Sie doch einfach mal als Rotkäppchen verkleidet nachts in den Wald. Oder haben Sie schon mal versucht Ihren »Chat« ins
Freie zu verlegen? Ist Ihnen schon mal aufgefallen, dass Sie im Traum Ihr Gesicht verlieren?
Die Angst macht sich auf zwei verschiedenen Arten bemerkbar. Die erste Auswirkung ist körperlicher Natur. Man erschaudert, zittert, bibbert, könnte schreien. Die Angst erzeugt
Reden Sie doch einfach mal ungefragter Weise drauf los – es wird sie niemand auslachen, oder wagen Sie mal
ein Gefühl der inneren Anspannung, das auf die Muskulatur übertragen wird. Es kommt zu Muskelverspan-
einen Blick in den Spiegel – Sie schaffen das schon! Aller Anfang ist schwer und vielleicht
nungen. Die Nerven liegen blank und das nicht nur im wörtlichen Sinne. Es kommt tatsächlich zu einer
wird es nicht direkt eine Wendung um 180 Grad sein, aber auch 1 Grad kann ein großer Erfolg sein, auf dem
Überreizung des Sympathikus, eines Nervenstranges im vegetativen Nervensystem, der für die Anregung
Weg die eigenen Ängste zu überwinden.
[Die Redaktion]
des Herzkreislaufsystems zuständig ist. Dadurch zittern wir, bilden Angstschweiss, unser Herz pocht,
wir empfinden Beklemmungen und Schmerzen. Es kommt durch die Verengung der Aterien zu erhöhtem
Blutdruck. Wir erröten, werden blass, uns wird schwindelig. Im schlimmsten Fall werden wir ohnmächtig.
Zusätzlich können eine hektische Atmung, abrupte Kopfschmerzen und Sehstörungen als Symptome der
Angst eintreten. Unsere Angst kann nachhaltige Wirkungen auf Magen und Darm haben, wie beispielsweise
Koliken, Durchfall und der Verlust über die Muskulatur der Blase. Der Satz »Ich mach’ mir gleich in die Hose
vor Angst« ist also nicht einfach so daher gesagt.
Die zweite Art Angst zu spüren ist
psychischer Natur.
Leider werden solche Angstzustände häufig nicht erkannt oder ernst genommen. Menschen sprechen von einem Unbehagen, sie fühlen sich bedrückt, verunsichert oder auch allgemein bedroht, ohne zu wissen warum.
2|3
lia
Dr. Ju
bi
Dr. To
rkus
Dr. Ma
SEHR GEEHRTE DAMEN UND HERREN, LIEBE ANGSTHASEN!
effi
Dr. St
2–3
Vowort
INDEX # 1
{
6–9
Ängste des Alltags
Nachgefragt
93 - 100
4|5
10 – 39
Kakophobie
Nyctophobie_1_2_3_4
101 – 118
119 – 131
40 – 51
52 – 81
Glossophobie
Mrs. Holly Polly
132 – 135
82 – 92
Isolophobie
Rotkäppchen
136 – 151
Bogyphobie
Optalomophobie
152 – 157
»FURCHT IST BESORGNIS VOR ETWAS
BESTIMMTEM; ANGST IST BESORGNIS VOR ETWAS UNBESTIMMTEM.«
[Ernst Bloch]
… über Deine Ängste im Alltag.
Viktoria [24 Jahre]
Die Fähigkeit zu verlieren mich selbst zu motivieren und nur noch aus Zwang zu studieren. Meine Befürchtung ist es, eines Tages unehrlich mit der Realität umzugehen und in einer Institution als Lehrer zu versauern.
Thilo [34 Jahre]
Eine Befürchtung von mir ist es, eines morgens aufzuwachen und nicht mehr zu wissen wer ich bin. Zudem
habe ich Angst davor meine Identität in der Monotonie des Alltags zu verlieren, vor der Leere im beruflichen
und privaten Leben. Momentan fehlt mir der Mittelpunkt meines Lebens.
Valeria [25 Jahre]
Vor einer Vergewaltigung, bzw. die seelische und körperliche Erniedrigung von der man sich nicht mehr erholt. Außerdem habe ich Leistungsängste, davor meine persönlichen Ziele nicht zu erreichen und dadurch
den Anforderungen der gesellschaftlichen Verpflichtungen nicht gewachsen zu sein.
6 | 7 ÄNGSTE DES ALLTAGS
Horst [61 Jahre]
Vor 16 Jahren habe ich eine meiner Töchter verloren. Das war sehr schmerzhaft. Der Sohn meiner verstorbenen Tochter steckt zur Zeit in einer berufsentscheidenen Phase. Ich denke viel über die Zukunft meiner
Kinder und Enkel nach. Über meine Zukunft mache ich mir keine Sorgen.
Betty [27 Jahre]
Ich habe keine Ängste, die bringen nichts. Ich sehe lieber nach vorn. Wichtiger ist es, jeden Tag zu genießen.
Ängsten muss man entgegen treten und sie dadurch eliminieren.
Martin [29 Jahre]
Vor den Ängsten des Alltags habe ich Angst. Auf Grund der heutigen Lage ist es nicht mehr so sicher, einen
Beruf zu haben. Es ist wichtig für mich, ein geregeltes Leben, Arbeit und Geld zu haben. Zu meiner eigenen
Absicherung habe ich eine Lebensversicherung abgeschlossen und spare zusätzlich noch einen kleinen
Betrag. Das ist zwar nicht die Lösung meiner Ängste, es beruhigt mich allerdings etwas.
Noreen [20 Jahre]
Natürlich, jeder Mensch hat Ängste. Die Furcht davor, von meiner Familie oder meinem Freund nicht mehr
geliebt zu werden. Eben wie davor allein zu sein oder allein da zu stehen. Durch berufliches Versagen den
Respekt von meiner Familie zu verlieren.
8 | 9 ÄNGSTE DES ALLTAGS
»SPIEGLEIN, SPIEGLEIN AN DER
WAND …«
Es gibt nicht wenige Menschen, die sich nicht mehr sehen, ja überhaupt nicht mehr ertragen können, nur weil
sie eine »unerträgliche körperliche Entstellung« aufweisen – meinen sie. Alle anderen können das zwar nicht
bestätigen, aber die Betroffenen werden einfach nicht mehr glücklich. Lebensqualität und Leistungsfähigkeit
sinken, ihr ganzes Denken und Handeln kreist nur noch um die scheinbare Entstellung im Gesicht oder übrigen Körperbereich. Am Schluss hilft nur noch eine plastische Operation. Doch das Leiden geht weiter. Denn
bei solchen körperdysmorphen Störungen geht es nicht wirklich um einen körperlichen Makel, es geht um
ein unverarbeitetes innerseelischen Problem, das sich lediglich auf eine [scheinbare] körperliche Entstellung
»einschießt«. Die zwischenmenschlichen und beruflichen Folgen leiten nicht selten in einen Teufelskreis
über, der das ganze Leben zu ruinieren vermag.
Wer hätte nicht noch Wünsche offen bezüglich
Größe, Gewicht, Figur, von Einzelheiten wie Haare, Augen, Nase, Mund, Hals, Hände usw. ganz abgesehen.
Die meisten Menschen sind nicht unrealistisch. Schöner müsste nicht unbedingt sein, Schönheit ist vergänglich. Aber dieser oder jener kleine körperliche Mangel, auf den würde man schon gerne verzichten – oder ihn
korrigieren lassen, sofern möglich. Doch auch dazu sind die meisten nicht bereit, aus gutem Grund. Man hat
sich arrangiert, seinen Frieden mit sich geschlossen. Und irgendwie gehören ja seelischen und körperliche
Mängel auch zur jeweiligen Persönlichkeit und werden zum Charakteristikum, zum unverwechselbaren
Merkmal und haben damit eine durchaus positive Funktion. Doch nicht jeder kann sich damit abfinden.
Und es scheint so, als ob die Zahl jener wächst, die sich geradezu exzessiv bis zwanghaft mit ihrer angeblich
»unerträglichen körperlichen Entstellung« beschäftigen müssen. Wenn dieser übermäßige bis zwanghafte
Drang, sich »unausstehlich« zu finden, das Leben prägt, und zwar negativ, dann nannte man das früher ein
»Entstellungssyndrom« oder eine Dysmorphophobie und heute eine Körperdysmorphe Störung [aus griech.
dys »un, miss« und morphe »Gestalt, äußere Erscheinung«, sowie phobios »Furcht, Angst, Scheu«].
10 | 11 KAKOPHOBIE
Heute wird die Dysmorphophobie oder körperdysmorphe Störung wie folgt
definiert. Exzessive Beschäftigung mit einem vermuteten Mangel oder einer Entstellung im körperlichen
aufwand sich herzurichten, z.B. sich ständig kämmen, die Haare richtig legen, die Haare zurechtzupfen oder
Aussehen. Dieser Mangel ist entweder eingebildet oder – wenn tatsächlich eine leichte körperliche Anomalie
schneiden, ein Make-up auftragen, oft rasieren, tagsüber neu kleiden.
vorliegt – ist die Sorge der betroffenen Person deutlich übertrieben. Vor allem führt diese krankhafte Einstel-
Beziehungen wegen des anhaltenden Gefühls, einen hässlichen Körper zu haben. [10] Klagen der Familien-
lung zu nachhaltigen sozialen, beruflichen und sonstigen Beeinträchtigungen. Die Amerikanischen Psychia-
mitglieder, dass das Bad ständig besetzt sei. [11] Zupfen an der Haut in dem Bemühen besser auszuschauen.
trische Vereinigung führt die Körperdysmorphe Störung in ihrem Diagnostischen und Statistischen Manual
Leiden auf. Die Weltgesundheitsorganisation handelt sie in ihrer Internationalen Klassifikation psychischer
[12] Bedecken oder Verstecken von Teilen des Körpers mit einem Hut, einem Kleidungsstück, einem Makeup, einer Sonnenbrille oder den eigenen Haaren. [13] Schwierigkeiten mit anderen zusammen zu sein, wenn
derartige Vorkehrungen zur Verschönerung des Körpers nicht getroffen wurden. [14] Häufiger Wechsel der
Störungen zusammen mit der Hypochondrie ab.
Kleidung um herauszufinden, ob die abgelehnten Körperpartien durch eine bestimmte Kleidung besser ver-
Psychischer Störungen [DSM-IV] unter der Hauptgruppe der somatoformen Störungen als eigenständiges
während die anderen ein derartiges Problem für nicht vorhanden oder nur geringfügig halten. [8] Viel Zeit-
[9]
Schwierigkeiten in sexuellen
Häufigkeit – Alter – Geschlecht. Über die Häufigkeit
deckt werden können. [15] Viel Zeitaufwand, ein Outfit für den Tag auszuwählen, um herauszufinden, wel-
gibt es keine exakten Untersuchungen und damit Angaben. Eines ist aber offenbar klar: Dieses Leiden trifft
ches Outfit einen besseren Eindruck hinterlässt. [16] Vermeidung sexueller Beziehungen aus Angst vor dem
mehr Menschen, als allgemein bekannt und registriert. Da es sich auf verschiedene medizinische Disziplinen
Anblick durch den Partner. [17] Gefühl der Unbehaglichkeit, wenn die diesbezüglich bevorzugte Körper-
verteilt und dort nicht immer als psychische Störung erkannt wird, gibt es keine verlässlichen Daten. Die
haltung nicht eingenommen werden kann. [18] Ständige Gedanken, dass andere Menschen einen wegen des
Zahlen werden aber eher noch steigen als zurückgehen. Auch zur Geschlechtsverteilung gibt es unterschied-
Körperäußeren in besonderer Weise anschauen [z.B. beim Spazieren gehen oder in einem Lokal], verbunden
liche Angaben: Die einen sprechen von einer Gleichverteilung betroffener Männer und Frauen, die anderen
mit der Sorge, dass sich die anderen dabei etwas Negatives denken könnten [z.B. dass man unattraktiv wirke].
von einem – zumindest leichten – Überwiegen des weiblichen Geschlechts. Vom Alter her finden sich eher
erst nach mehreren Jahren diagnostiziert [wenn überhaupt], weil viele Betroffene ihr Beschwerdebild nur zö-
[19] Allgemeine Überzeugung bis hin zur fixen Idee, dass andere Menschen über das äußere Erscheinungsbild negativ denken oder sich sogar lustig machen. [20] Schwierigkeiten das Haus zu verlassen wegen des
angeblich unattraktiven Äußeren.[21] Häufiges Messen der Körperteile in der Hoffnung, dass sie so klein,
so groß oder so symmetrisch sind, wie man sie gerne hätte. [22] Schwierigkeiten Komplimente in Bezug
gerlich zugeben und noch seltener gezielt behandeln lassen.
auf das körperliche Erscheinungsbild annehmen zu können wegen der festen Überzeugung, dass das Lob
Charakteristische Persönlichkeitszüge
bei körperdysmorphen Störungen. [1] Häufiges Prüfen des Körperäußeren im Spiegel oder
auf glatten Oberflächen [z.B. auf Fenstern]. [2] Überprüfen des Körperäußeren ohne Spiegel durch häufi-
falsch oder nicht echt sei. [23] Wunsch nach kosmetisch-chirurgischer, dermatologischer oder sonstiger
[z.B. Verwandte, Freunde, Ärzte] dies für unnötig halten.[24] Bedenken von Chirurgen, eine kosmetische
gen direkten Anblick des verabscheuten Körperteils [z.B. kleines Muttermal oder kleine Narbe im Gesicht].
Operation durchzuführen, weil der Defekt zu klein sei oder nach der Operation nur eine Enttäuschung über
[3] Panische Reaktion oder massive Ängstlichkeit beim Blick in den Spiegel wegen des Erscheinungsbildes.
[4] Vermeidung von Spiegeln, weil der Anblick des eigenen Körpers unerträglich ist. [5] Vergleich mit anderen in der Überzeugung, schlechter auszusehen als die anderen. [6] Häufige Fragen [oder beabsichtigte Fra-
das Ergebnis gegeben sein könnte, d.h. selbst der Chirurg weist darauf hin, dass durch eine kosmetische Ope-
gen] an andere, ob die äußere Erscheinung passe und kein schlechteres Aussehen als bei anderen gegeben sei.
täuschenden kosmetisch-chirurgischen Eingriff, dass die nächste Operation das Problem des körperlichen
[7] Versuche andere zu überzeugen, dass irgendetwas am äußeren Erscheinungsbild nicht in Ordnung sei,
Erscheinungsbildes endgültig lösen werde. [27] Exzesse Arbeit daran, das körperliche Erscheinungsbild
jüngere Jahrgänge, nicht selten schon bei Jugendlichen, die sich ohnehin oft mit ihrem Körper [unzufrieden]
beschäftigen. Der Beginn liegt also üblicherweise im frühen Erwachsenenalter, doch wird das Leiden häufig
12 | 13
medizinischer Behandlung, um das körperliche Erscheinungsbild zu korrigieren, obwohl andere Menschen
ration keine wesentliche Änderung des äußeren Erscheinungsbildes erreicht werden kann. [25] Unzufriedenheit mit einem durchgeführten kosmetisch-chirurgischen Eingriff.
KAKOPHOBIE
[26]
Hoffnung nach einem ent-
[28]
Einhaltung einer Diät zur Korrektur der Figur, obwohl andere Menschen derartige
auf das Gewicht und die Figur bezogene Maßnahmen nicht für notwendig halten. [29] Vermeidung von
Fotoaufnahmen in der Überzeugung, dass das Bild nur eine vermeintlich hässliche Figur festhalten würde.
[30] Häufigeres Zuspätkommen zu verschiedenen Anlässen aus Sorge, dass das körperliche Erscheinungsbild nicht okay sei und mit viel Aufwand erst noch korrigiert werden müsse. [31] Auftreten von depressiven
Verstimmungen und Ängstlichkeit wegen des körperlichen Erscheinungsbildes. [32] Selbstmordgedanken
aus Überzeugung, dass das Leben mit dem momentanen Äußeren nicht lebenswert sei. [33] Ärger und
Enttäuschung wegen des unveränderlichen Körperäußeren. [34] Höherer Zeitaufwand als eigentlich nötig
bei der Verrichtung bestimmter Aufgaben aus Sorge um das körperliche Erscheinungsbild und damit zusammenhängender Verhaltensweisen [z.B. Stehen vor dem Spiegel, Unkonzentriertheit und Zerstreutheit wegen
der ständigen Gedanken an das äußere Erscheinungsbild]. [35] Bevorzugt nur abendliche Ausgänge in der
Dunkelheit oder bevorzugter Aufenthalt in dunklen Räumen [z.B. in wenig beleuchteten Ecken von Lokalen],
weil die vermeintlichen Mängel des Körperäußeren dabei weniger sichtbar seien …
HAARTRANSPLANTATION
≥
10 000 €
WANGENIMPLANTATE
OBERLID-KORREKTUR
1 000 €
>
TRÄNENSÄCKE [UNTERLID-STRAFFUNG]
2 500 €
FACELIFT
7 000 €
≥
FETTABSAUGEN [ KINN | HALS ]
7 000 €
FETTABSAUGEN >
BAUCH | HÜFTE
jeweils 3 000 €
14 | 15
KAKOPHOBIE
≥
zu verbessern.
KINNVERKÜRZUNG
750 €
≥
2 000 €
>GESICHTS≥ UNTERSPRITZUNG
[MIT EIGENFETT ]
1 000 €
≥
BRUSTVERGRÖSSERUNG
4 000 €
>
>
>
FETTABSAUGEN OBERSCHENKEL
[ INNEN | AUSSEN ]
jeweils 3 000 €
»KNOCHEN KRACHEN, SEHNEN
REISSEN, ADERN PLATZEN, BÄNDER
ÜBERDEHNEN, ÜBERLEBEN TROTZDEM IRGENDWIE.DIE MENSCHLICHEN KÖRPER BEIM SPORT SIND
WIE PIZZASCHACHTELN ODER
WEGWERFBECHER,ZUERST SIND SIE
SCHÖN, UND DANN SIND SIE
BENUTZT, JA VERNUTZT! ABER SIE
SIND IMMERHIN WASCHBAR UND
PFLEGELEICHT, DANK DEN MODERNEN FASERN, DIE DER SCHÖPFER
AUF SIE VERWENDET HAT, BESONDERS BEI DIESEM EINEN MENSCHEN, DER DA IN SEINER SÜSSEN
16 | 17
VERDAMMUNGSWÜRDIGKEIT UNSERER BILDSCHIRME VON INNEN
HER MIT SEINEN MUSKELFASERN
STREICHELT. MAN MÜSSTE IHN
STUNDENLANG IM EIGENEN SAFT
SCHMOREN LASSEN, DAMIT ER
AUCH ZU JEDEM VON UNS ETWAS
WEICHER WÜRDE, ODER NEIN,
HIER STEHT JA ETWAS GANZ ANDERES: WEICHERE FASERN ALS DIE
SEINEN SIND NOCH GAR NICHT
ERFUNDEN WORDEN! ABER MORGEN SCHON IST ES VIELLEICHT
SOWEIT. DANN GIBT ES SIE ÜBERALL.«
[Elfriede Jelinek]
KAKOPHOBIE
SIE SIND EIN SUPERMODELL –
Wie sieht Ihr tägliches Beauty-Programm aus?
Wenn ich arbeite, werde ich immer
von Profis geschminkt. Deshalb brauche ich an diesen Tagen nur frisch gewaschenes Haar, Maniküre
und Pediküre. Für meine Haut benutze ich Produkte von »Mario Badescu«.
Und wie pflegen Sie
Ihr Haar? Ich mache öfter mal eine Packung – am liebsten »Kerastase« von L’Oréal – und lasse oft die
Spitzen schneiden. Was tun Sie, wenn Sie eine Extra-Portion Pflege brauchen?
Egal, wo ich gerade bin: Wenn ich Zeit habe, besuche ich nach anstrengenden Fotoshootings den Hotel-Spa
und lasse mich rundum verwöhnen – Massagen, Packungen, das volle Programm. Und alle zwei Monate
gönne ich mir eine professionelle Gesichtsbehandlung.
Insider-Beauty-Trick?
Verraten Sie uns einen kleinen
Damit meine Haut schön glatt und prall bleibt, trinke ich viel kohlensäu-
rearmes Wasser und benutze zwischendurch immer wieder Bodylotion, um die zugeführte Feuchtigkeit
in der Haut zu binden. Eigentlich ein alter Hut, aber extrem wichtig und super wirksam: viel Bewegung
an der frischen Luft und eine positive Lebenseinstellung, Schönheit kommt nämlich auch von innen.
Ist Ihre Sommerbräune eigentlich echt oder aus der Tube? Da ich viel in sonnigen
Gegenden fotografiert werde, ist die Bräune oft echt. Ich benutze zwischendurch aber auch Selbstbräuner von
Christian Dior. Was
tun Sie für Ihre Traumfigur? Ich esse nicht wenig, aber ich ernähre mich
sehr gesund. Zum Frühstück zum Beispiel Haferflocken mit Beeren und Bananen, mittags einen großen Salat
und etwas Huhn, abends Reis und Wok-Gemüse. Ich liebe aber auch Muttis Spinat mit Ei und Püree und ihre
Sauerkrautsuppe. Und bei Haselnusseis und Lakritzkatzen kann ich nicht Nein sagen.
18 | 18
KAPITELNAMEN
≥
≥
>
>
≥
≥
≥
≥
>
>
>
{
»SCHICKSAL
>
20 | 21
Haarausfall
ist heilbar.
Gencrèmes sollen nun selbst tiefe
Mehr als vier Milliarden Mark gaben die Deutschen nach Angaben des Industrieverband
Falten beseitigen. Die Zahl der Faltenbekämpfungseingriffe stieg in den USA 2001 um 60% auf fast
Körperpflege und Waschmittel e.V. im Jahr 2001 allein für Hautpflegemittel aus.
7 Millionen.
Der Jungbrunnen
für
Luxuskörper:
die »Anti-Aging-Therapie«.
Laut Umfrage wären
jeder
fünfte Europäer grundsätz-
56% der Frauen und 50% der Männer sind mit ihrem Aussehen unzufrieden
Durchgeführt
wird dieeinen
Behandlung
von Medizinern
in privaten
lich bereit,
körperlichen
Makel mittels
SkalpellKliniken.
beseitigen zu lassen.
[1970: 25% Frauen, 15% Männer]. 72% der Deutschen zwischen 50 und 54 Jahren legen großen Wert auf ihr
InBessere
den Methoden
nächsten
50 Jahren
Der aktuelle Trend hat vor allem zwei Gründe: [1]
erlauben
Äußeres; 8% mehr
als 1985.
Über
fünf Millionen Amerikaner lassen sich bereits therapieren und
werdenund
50%
der Deutschen
überals50
Jahre
altpaar
sein.
vielfältigere
unkompliziertere
Eingriffe
noch
vor ein
Jahren.
geben dafür viel Geld aus, denn Altern ist oft verbunden mit Krankheit oder Schmerzen.
Auf 100 000
Einwohner kommen
bundesweit
7,9 in Hamburg
10,3 Fitness-Anlagen.
[2] Geringere
Schwellenangst:
Zeitung
und Prominente
führten durch
BerichWohl deshalb ist der legendäre Jungbrunnen ein uralter Menschheitstraum.
te zu einem selbstverständlicheren Umgang mit dem Thema und führten zu
Der Wellnessmarkt
ist ein basiert
66 Milliarden
Dollar Markt, bis 2006
Die Behandlung
auf Hormonen.
höheren gesellschaftlicher Akzeptanz.
ist Produktion
30% Wachstum
prognostiziert.InDie
für
den Wellnessmarkt
sind FrauDie körpereigene
ist altersabhängig.
derKernzielgruppe
Jugend wird viel
produziert,
im
WIRD NICHT MEHR
HINGENOMMEN,
SONDERN AKTIV
Bei Schlafmangel drohen Doppelkinn und Speckrollen.
Wellnessfood, WellGESTALTET.«
nessdrinks, Wellnessdusche, Wellnessurlaub, Wellnessparfum,
Der Po ist der neue Busen. Wellfit-Po-Workout statt Po-Silikon-Implantate
Fünf Millionen
en zwischen
29der
undnatürliche
49 Jahren.
Wellness ist ein
Alter immer weniger.
Nimmt
Hormonspiegel
ab,Megatrend:
altert der Mensch, so
Immer mehr Menschen finden
sich
nicht
mehr
mit
ihren
kleinen
Schönheitsfehlern ab, sondern
[Peter Wippermann]
die Theorie der Anti-Aging-Mediziner. Die fehlenden Hormone werden in der »Antitreten selbstbewusst den Gang zum ästhetischen Chirurgen oder Dermatologen an:
Wellnessmusik,
Wellnessabend,
Wellnessbrot,
Wellnessbutter.
Aging-Therapie«
auf ein jugendliches
Niveau aufgefüllt. Dadurch
soll der Körper
wie-
oder Push-up-Slips.
Patienten im Jahr in den USA, 800 000 in Deutschland und immerhin noch
der straffer und fitter werden.
ca. 40 000 in Österreich und der Schweiz. Die Zahl der kosmetischen Operationen hat sich in den
Nestlé und L’oréal entwickeln
Nahrungsergänzungsmittel mit
vergangenen fünf Jahren mehr als verdoppelt. Tendenz: weiter stark steigend.
kosmetischer Wirkung auf globaler Basis.
KAKOPHOBIE
22 | 23
26 | 27
» VERWEIGERT IHM DEN ZWEIKAMPF,
KÖNIGIN! HAHA, DIE BLÖDE KUH
HÄLT SICH FÜR EINE KÖNIGIN, NUR
WEIL SIE SICH DIE BRÜSTE ABSCHNEIDEN WÜRDE, UM IN DIE
ZEITUNG ZU KOMMEN! NUR WEIL
SIE SICH TRAUT, FÜR DIE ANDEREN FRAUEN ZU SPRECHEN! DER
WERDEN WIRS ZEIGEN, NOCH
BEVOR SIE IHRER BLÖDEN GÄNSEFEDERN ENTSCHLÜPFEN KANN!
DIE SOLL AN IHREN EIGENEN LAUTEN ZERSCHELLEN, DIE KOMISCHE
GEWITTERZIEGE, ALSO KOMISCH
FINDE ICH PERSÖNLICH SIE NICHT.
30 | 31
DIESE ÖDE KAMPFHENNE. DIE MIT
IHREM AUFRECHTEN GANG, IN
DEM ES NICHT EINMAL EINE EINZIGE FUNKTIONIERENDE GLÜHBIRNE GIBT! IHRE REDE STELLT SIE
JEDERZEIT BLOSS, WENN SIE NUR
DEN MUND AUFMACHT, DIESE
ZIMTZICKE! ES GIBT IN DIESEM
LAND SO VIELE ANSTÄNDIGE, DIE
NICHT ANLASS GEBEN, DASS VON
IHNEN GESPROCHEN WIRD.
WARUM TUT SIES DANN DAUERND?
DIE KANN WAS AM EIGENEN LEIB
ERLEBEN, DASS SIE DIE JUGEND
VERACHTET, ABER HEIMLICH SICH
KAKOPHOBIE
DIE KNIE VERBINDEN, DIE ELLBOGEN MIT NÄHRCREME STÄRKEN
UND AUF INLINE-SKATERN ÜBEN,
DAS KANN SIE! MEGÄRE! SO WIE
DIE AUSSIEHT, GAR NICHT ZU
FRAUEN GEHÖRT SIE UND NENNT
FRAUEN DOCH SCHWESTERHERZEN! UNWEIBLICH, VERGEBEN SIE
MIR, UNNATÜRLICH, DEM ÜBRIGEN GESCHLECHT DER MENSCHEN
FREMD! DIE EINWILLIGUNG HAT
FOLGEN GEHABT, SICH VOM CHIRURGEN DIE BRÜSTE ENTFERNEN
UND SIE KLEINER, ABER ANDERS,
BZW. WOANDERS WIEDER HINNÄ32 | 33
HEN ZU LASSEN. MAN SIEHT ABER
IMMER NOCH DIE STICHE, HAHA!«
[Elfriede Jelinke]
KAKOPHOBIE
REGELMÄSSIGE GESICHTER MÖGEN FÜR VIELE LEUTE ANZIEHEND
SEIN, ABER ICH WEISS SELBST,
WIE SCHNELL MAN ALLTÄGLICHER
SCHÖNER DINGE MÜDE WIRD. ES
GIBT ETWAS IN UNS, WAS GRÖSSERE SCHÖNHEIT VERLEIHT. ES
IST DAS WAS MAN LEID NENNT;
WENN DAS SO GROSS WIRD, DASS
ES SICH NACH AUSSEN IN DEINEM
BLICK VERRÄT, DANN SCHENKT ES
DIR EINEN AUSDRUCK, DER VIEL
SCHÖNER IST ALS NORMALE SCHÖNHEIT.
[John Knittel]
34 | 35
UND WENN WIR DIE GANZE WELT
DURCHREISEN, UM DAS SCHÖNE
ZU FINDEN: WIR MÖGEN ES IN UNS
TRAGEN, SONST FINDEN WIR ES
NICHT.
[Ralph Waldo Emerson]
36 | 37
DIE SCHÖNHEIT DER DINGE LEBT
IN DER SEELE DESSEN, DER SIE
BETRACHTET.
[David Hume]
38 | 39
OPTHALAMOPHOBIE 40 | 41
KAPITELNAMEN
ATYCHIPHOBIE 42 | 43
KAPITELNAMEN
GLOSSOPHOBIE 44 | 45
KAPITELNAMEN
HYPENGYOPHOBIE 46 | 47
KAPITELNAMEN
ANGST VOR BLÖSSE?
ANGST VOR HILFLOSIGKEIT?
Alle starren Sie an und Sie haben das Gefühl sie stünden ungeschützt und bloss da? Haben sie Angst durch-
Sie wissen häufig nicht was sie tun sollen? Sie meinen Ihnen seien die Hände gebunden? Sie glauben nichts
schaubar zu sein und jeder hat die Möglichkeit Sie mit seinen Blicken zu durchbohren und Sie womöglich
verändern zu können und können Erwartungen nicht erfüllen? Dann ist das Ganzkörperschnürkorsett genau
auszulachen? Dann ist der durchsichtige Schammantel genau das Richtige. Jeder kann sie sehen …
das Richitge für sie. Binden sie sich selber fest und tun sie nichts. Schocktherapieren sie sich selbst. Entscheiden sie wie gebunden sie sind...
WOLLMAGENTA
SCHWARZ
HALBLEERMAGENTA
TIEFSCHWARZ
ABGRUNDTIEFSCHWARZ
LEERMAGENTA
48 | 49
OPTHALAMOPHOBIE | ATYCHIPHOBIE
ANGST VOR VERANTWORTUNG?
ANGST VOR ANDEREN ZU REDEN?
Sie haben Angst überfordert zu sein? Sie haben Angst vor Verantwortung, haben Sorgen und das Gefühl, dass
Sie stehen häufig da und Ihnen fehlen die Worte? Ihre Kehle schnürt sich zu und sie bringen keinen Ton mehr
die Last der ganzen Welt auf ihren Schultern ruht? Dann entscheiden sie sich für das Lastkleid. Schockthera-
raus? Dann schocktherapieren Sie sich selbst und entscheiden sich für den Schnürrolli. Schnüren sie sich
pieren sie sich selbst, indem sie alleine entscheiden wieviel Last permanet auf ihren Schultern ruhen soll und
selbst die Luft ab und Ihnen werden die Worte im Hals stecken bleiben …
sie zu Boden drückt. Für ihre Dauerbelastung …
WARMORANGE
HIMMELBLAU
SIGNALROT
DONNERBLAU
APOKALYPSBLAU
ALRAMSIGNALROT
50 | 51
HYPENGYOPHOBIE | GLOSSOPHOBIE
DER CHAT
hörbarer Sprache und hat rein gar nichts zu tun damit, Briefe zu schreiben.
Die Hände übernehmen die Funktion des Mundes. Ein Effekt, der den Chatter zum stummen Geschöpf macht,
der sein Gespräch nicht mehr mit Ohren und Mund, sondern mit Augen und Hand führt. Man kann also sagen, dass das Gespräch mehr Konzentration und körperlichen Einsatz erfordert, als ein normales Gespräch.
ALS GEGENBEWEGUNG ZUR
MASSENANONYMITÄT
Außerdem wird Mimik und Gestik praktisch überflüssig.
Bekommt man Übung darin, zu
chatten, so wird es tatsächlich beinahe wie ein Gespräch. Die im Kopf gedachten Phoneme werden sofort
in eine Schriftsprache übersetzt, die sich allerdings oft nicht mehr so sehr an Rechtschreibregeln orien-
Was würden Sie sich für einen Namen in einem Chat geben? James Bond, Coolman,
Psycho oder Susi_05? In der virtuellen Welt ermöglichen Unverbindlichkeit und
Anonymität eine idealtypische Identifikation; Hemmungen und Ängste treten in den
tiert, sondern, um auch den Klangaspekt eines Gesprächs nachzuahmen, Wörter verfremdet, so dass sie
Hintergrund, und die Welt wird ein Stück weit frei wählbar. Der Aufenthalt in den »Chatrooms«, wo man
beschäftigt sind und daher kein Bedürfnis mehr besteht, sie zum Sprechen zusätzlich zu verwenden. Für
eine beliebige Identität annehmen und sich online mit unbekannten Gesprächspartnern und -partnerinnen
die Mimik gibt es dagegen eine große Masse an Symbolen, die vor allem das bekannte liegende Smiley
austauschen kann, hat gerade für Jugendliche, die auf der Suche nach der eigenen Identität sind, einen be-
[lächelndes Gesicht] nachformen: »:-)«. Das Smiley hat inzwischen eine riesige Vielfalt erreicht und
sonderen Reiz. Ein weiterer Vorteil besteht darin, dass eine sichere Distanz garantiert ist und falls jemand
manche Smileys kennt man auch nur in gewissen Chats und in anderen schon nicht. Einige weitere Bei-
trotzdem zu nahe kommen will, genügt ein Mausklick, um das Problem loszuwerden.
spiele sind zum Beispiel: »:-o« – Staunen oder Überraschung; »:-x« – ein Kuss oder »:-#« – auch ein Kuss
eine Art von Lautschrift nachbilden. Für Mimik und Gestik sind schon Standardersatzsymbole eingeführt
worden, wobei Gestik hier eher wenig nachgebildet wird, was daran liegen dürfte, dass die Hände ja schon
Im günstigen Fall stellt die
[anderer »Dialekt«]; »#-)« – betrunken oder bekifft; »:-(« – schlecht drauf … Es dürfte inzwischen über hun-
Virtualität ein Experimentierfeld dar. Sie kann aber auch zur Flucht vor der Realität verleiten; das heisst,
dert verschiedene und zugleich relativ gebräuchliche Zeichen für Mimik geben. Eine weitere Möglichkeit,
wenn es im Alltag schief läuft – ab in den Cyperspace! Der Chat [deutsch »Gespräch«,
Aktionen auszudrücken, besteht darin, das geschriebene schräg, kursiv zu machen, was dann zum Beispiel
oder schwäb. »das Schwätzchen«, was ihn vielleicht noch genauer charakterisiert] besteht aus der Kommu-
zu so etwas führt: »… geht mal kurz was zum Essen holen«. Meistens ist das dadurch möglich, wenn man einen *,
nikation eines oder mehrerer Menschen mit anderen auf der Basis von Schrift und geschriebener Sprache,
einen Stern, vor den Text schreibt. Weit geläufiger ist die Schrägschrift allerdings für soziale Aktionen,
die dazu verwendet wird, gesprochene Sprache und Mimik zu ersetzen und auf dieser reduzierten Basis von
z.B. das weitverbreitete »knuddel[n]«, eine Art Ersatz für real-life [Netzausdruck für das reale Leben] –
Kommunikation versucht, reale soziale Kommunikation zu ersetzen. Real wird hier als Synonym für nicht-
Umarmungen, oder auf die Schulter klopfen und Anschmiegen.
im-Internet, bzw. nicht-virtuell, verwendet. Natürlich ist jede Kommunikation eine reale Kommunikation,
Da »Chatten« schnell sein muss wie ein Ge-
jedoch soll hier gezeigt werden, wie die [solchermaßen definierte] reale Kommunikation durch die elektro-
spräch und nicht alle schnell tippen können, haben sich, man kann beinahe sagen zwangsläufig, einige
nische [virtuelle] Kommunikation ergänzt oder sogar ersetzt wird.
Abkürzungen eingebürgert. Ziemlich normal ist hier noch »cu«, was phonetisch verstanden werden muss.
Der Chat hat notwendigerweise die Voraus-
Jeder Buchstabe muss hier im Gehirn in das englische Alphabet übersetzt werden, dann erschließt sich der
setzung, dass das, was zu »reden« ist, in Schriftsprache übersetzt werden muss, eingetippt werden muss.
Sinn dieser Aussage: »See you« [Wiedersehn, Ciao] heißt das kryptische Kürzel und ist mit Abstand das
Damit löst sich diese Art von Gespräch von der ursprünglichen Form von
meistverwendete im Chat. Weitere Beispiele wären hier »mompl« [moment please – Moment bitte / Warte
52 | 53
ISOLOPHOBIE
kurz] oder ähnliche, meist dem Englischen entlehnte Kürzel. Hier zeigt sich auch wieder der Ursprung des
das erste »Räuberbaby« vorgestellt, das aus einer Beziehung hervorging, die sich in diesem Chat gebildet hat.
Chats. Auch sogenannte Standardfragen, die in der Realität ja überflüssig wären, werden im Chat in eine
Doch das »Real-Werden« von Chatbeziehungen ist nicht die einzige Form der Rückkehr in die Realität.
abgekürzte, standardisierte Form gebracht. Das Hauptbeispiel ist hier die Frage »m / w?« oder »m oder w?«,
Regelmäßig werden sogenannte »Chattertreffen« veranstaltet, in denen sich dann die Leute eines Chan-
die Frage nach dem Geschlecht des Gesprächspartners. Eine Frage, die sich in der Realität durch einen Blick
nels treffen. Treffpunkt ist meist ein Camping- oder Zeltplatz, oder gar die Wohnung eines Chatters oder
lösen würde.
gibt auch Leute, die im Chat aufgrund seiner Anonymität Seiten ausleben, die sie im realen Leben nie zeigen
Daher besteht bei
den Stammchattern nicht der Wunsch nach einer völligen Lösung von der
Realität, sondern eher die latente Sehnsucht, dass das im Chat erlebte in
die Realität übertragen wird. Man will die netten Leute auch real treffen, nachdem man sie
würden – eine sexistische, politisch nicht korrekte oder auch einfach nur nervige Seite. Viele Leute verbringen
im offenen Chat, in dem es keine Schüchternheitsschwelle gibt, kennengelernt hat. Die Gefahr einer Chat-
ihre Chat-Zeit mit aufdringlicher Anmache, sogenanntem Cyber-Sex [erregende sexuelle Gespräche], poli-
sucht ist hier zwar gegeben, doch wird der Onlinekonsum deutlich eingeschränkt, wenn man erst einmal
tischer Agitation [vor allem rechte Parolen oder »Krieg« gegen Leute mit rechten Parolen] oder einfach nur
jemanden in der Realität getroffen hat, mit dem man ebenfalls reden und noch vieles mehr machen kann.
völligem Nonsens [z.B. riesige Buchstabenkolonnen wild auf die Tastatur hacken und dann »Enter« drücken].
Nur wie, wenn man seine ganze Freizeit vor dem PC verbringt!?
einer Chatterin. Diese Treffen werden als die Krönung des Chats angesehen.
Chatten tun nicht nur Leute, die einsam sind oder die sich aus irgendeinem Grund allein fühlen, obwohl dies einer der Hauptgründe ist. Es
Im weiteren liegt der Fokus auf den sogenannten Stammchattern, die sich wohl vor allem deswegen im
Diese ganzen sozialen Aktionen machen die Ge-
»Chat« wie an einem Treffpunkt einfinden, um Freunde zu treffen, die sie ihrerseits im Chat kennengelernt
meinschaft eines Channels zu einer relativ eingeschworenen sozialen Gruppe, in der die ganze Zeit eine Art
Bei diesen besteht eine Tendenz, soziale Aktionen und sogar soziale Zeichen des »real-life« in die virtuelle Realität hineinzutragen. Es treten beispielsweise
Insiderwissen kursiert, das für Außenstehende im ersten Moment nur schwer zugänglich ist. Das schottet
oft sogenannte »Chatpartnerschaften« auf, die sich dann zum verbalen Schmusen in ihr Separee [auch: Sep]
gleichzeitig die ideale Bedingung zur Entstehung einer Art Volksgruppe, die ihre eigene Sprache oder zu-
zurückziehen. Nach längerer Zeit und einem intensiven Zusammengehörigkeitsgefühl kann es dann zu
mindest ihren eigenen Dialekt entwickelt, was für die Außenstehenden [auch ChatterInnen] nicht mehr zu
einer sogenannten »Chatverlobung« kommen, die den Stammchattern eines oder mehrerer Chatchannels
verstehen und zu entschlüsseln ist.
bekanntgegeben wird. Meist hat dies ähnliche Folgen wie in der Realität – Treue wird gelobt [zumindest
solange man den gleichen Nick-Name wie bei der Verlobung, die gleiche Identität, trägt] und auch gehalten.
JuXX [18,m] 13. 10. 2004
Die nächste Stufe ist dann sogar die »Chathochzeit«. Wie bei einer echten Hochzeit werden hier Chatter-
»Also bei mir ist es so! es fing mit cs an glaube ich mal ich war früher echt kein Stubenhocker aber jetzt? Jetzt
Innen per E-Mail zur Hochzeit eingeladen, die dann in einem Separee stattfindet. Meist übernehmen einige
bin ich der über den ich früher gelacht habe ! Früher dachte ich immer ich werde nie so ein Stuben hocker
ChatterInnen auch die traditionellen Rollen bei einer Hochzeit, wie z.B. Pfarrer, Brautvater, Brautjungfern
und was jetzt? ich bin jeden tag am pc ich stehe auf essen pc schlaffen aufstehn essen das jeden tag und wenn
und Trauzeugen.
schule ist da geht es noch aber ich habe angst ganz der sucht hin zufallen:( das ist echt krank! Jetzt kann ich
Insofern kann man davon ausgehen, dass sich diese Leute zumindest
etwas von der »normalen« Realität gelöst haben und den Chat als eine Art
eigene Identität angenommen haben. Jedoch gibt es auch Fälle, in denen es dann auch noch
mir vorstellen wie sich Alkies füllen die müssen auch immer trinken Trinken:( Echt diese leute tue mit leid:(
haben.
die Gemeinschaft eines Channels fast automatisch vor Neuankömmlingen ab. Und diese Abschottung bildet
Quentin du hast recht ich sage auch nur noch »lol« oder »rolf« naja die sucht holt uns alle ein:(«
»real« gefunkt hat; auf einer Homepage des »RäuberWald«-Channels im Chatraum »Chatcity« wird bereits
54 | 55
ISOLOPHOBIE
… Einsame 65 [65,w] schokogirlie
[19,w] verliebter stern [36,w]
Liebevoller 31 [32,m] TheLover 123
[26,m] Blondes Gift 34 [34,w]
frechertyp [50,m] Eisbaby 2005
[44,w] Poornomaler [19,m] HerzlicherMann [48,m] Angelgirl017
[18,w] Mann39 [40,m] erneuhier
[32,m] Der Schmusebär [38,m]
ein Sohn dieser Erde [45,m] Anemone [45,w] husband 42 [42,m]
Holzi69 [35,m] MissGirly 07 [12,w]
froschi 22 [22,w] elkeherzchen
[40,w] ladybenz [46,w] BrummiD
[45,m] Süßes Luder 159 [12,w]
07. 06. 2004 | 8712
28. 12. 2003 | 133016
Nickname
Alter
Geschlecht
14. 12. 2004 | 20249
180_Grad [28,m]
03. 08. 2004 | 37812
18.11.2004 | 1039
Registriert am
03. 12. 2003 | 101276
Seitdem online [in min]
17. 02. 2004 | 89025
09. 05. 2004 | 14989
06. 01. 2005 | 1760
Die folgenden Angaben sind nur ein Auszug des großen Ganzen und beziehen sich alle auf eine einzige ChatPlattform [www.knuddels.de]. Die zeitlichen Angaben [Registrierungsdatum | Onlineminuten] sind in dieser
Chatcommunity durch den User nicht manipulierbar. Es ist nicht auszuschliessen, dass einige der ChatterInnen zusätzlich noch in weiteren Communities registriert sind. Die gezeigten Personen in der folgenden Kurzgeschichte sind frei erfunden. Ähnlichkeiten zu lebenden Personen sind rein zufällig, aber dennoch gewollt
und beabsichtigt. [Stand | 29. 01. 2005]
08. 09. 2004 | 17102
56 | 57
ISOLOPHOBIE
tigerente 65 [39,w] Schnullerbacke724 [48,w] Angel 47 [48,w]
liebmich02 [40,w] anjadiesüße
[34,w] Lea38 [39,w] Schnitte246
[13,w] warmer<sonnenstrahl
[34,m] Der aus HH [43,m] Johnnie
Walker [17,m] Testmich [13,m]
CezA<RapstaR [15,m] Cristina 16
[16,w] Teddymama46 [46,w]
seniorita22 [41,w] wolfgang 1964
[40,m] hannah09 [9,w] rolli50
[50,m] engel141 [33,m] summer
wind 04 [32,w] mollige 1 [62,w]
zauberhafte Hexe32 [33,w] joluna
[37,w] Niedersachse-36 [36,m]
03. 12. 2003 | 37620
04. 11. 2004 | 2016
23. 03. 2004 | 57634
22. 07. 2004 | 10717
07. 01. 2005 | 1194
07. 04. 2004 | 15225
05. 09. 2004 | 3127
10. 10. 2004 | 34085
16. 10. 2003 | 57814
58 | 59
schnubbel 38 [37,m] alte 2000
[39,w] blondesfrüchtchen [13,w]
michi lu [24,m] glücksfee 44
[45,w] schmusebärchen25 [25,m]
Its Myself [13,w] heike 181974
[30,w] schneckemonika2 [49,w]
LoverBoyForEver [13,m] Leonie
[38,w] Ela1970 [38,w] 05 Traude
[48,w] krokus [55,m] Rosengirl
22 [13,w] chatman 111 [39,m] Puzzi
2004 [42,w] da pole 16 [16,m]
dreaming 37 [38,w] baerchen0111
[38,m] blondi65 [39,w] katzenmutter61 [43,w] Delphin47 [47,w]
Sie für Massage gesucht [30,m]
14. 06. 2004 | 24358
03. 10. 2004 | 22581
18. 08. 2004 | 18408
09. 08. 2003 | 45102
27. 10. 2004 | 15119
18. 07. 2004 | 9217
03. 02. 2004 | 34519
01. 01. 2004 | 23401
02. 12. 2003 | 85704
28. 11. 2004 | 2049
ISOLOPHOBIE
60 | 61
ISOLOPHOBIE
62 | 63
ISOLOPHOBIE
64 | 65
ISOLOPHOBIE
66 | 67
ISOLOPHOBIE
68 | 69
ISOLOPHOBIE
70 | 71
ISOLOPHOBIE
Tinistern01 [38,w] schnuckyHH
[13,w] kleineMöwe [24,m] Bäbä
[34,w] kaninchen 234 [12,w]
Süsse Daniela [18,w] Icke [49,m]
Fahradfahrer [39,m] footlover
[34,m] schatzi 711 [34,w] Angels w
[57,w] BabyMinniMaus [36,w]
tschiko [43,m] mercifully [37,w]
sehnsucht36 [36,w] Boggo26
[27,w] Zauberelve [28,w] inge33
[33,w] Rami 20 [20,m] Harras
[65,m] kakachen [31,w] schnukie
1971 [33,w] Bienchen45 [48,w]
Traummann 1707 [49,m] mockerl
[33,w] lili ahnungslos [43,w]
25. 10. 2004 | 2042
15. 01. 2005 | 1129
17. 06. 2004 | 11204
03. 09. 2004 | 31407
29. 06. 2004 | 24187
13. 12. 2003 | 79183
29. 03. 2004 | 13205
08. 09. 2004 | 1872
14. 01. 2004 | 24165
19. 04. 2004 | 7591
72 | 73
suche Sünde 37 [37,w] Dirk400
[40,m] knuddelbaer456 [49,m]
barbara 1959 [45,w] Fruchtig 41
[41,w] Lamm02 [36,w] Eddi 1958
[46,m] Schweinchen72 [32,w]
teleGaby [35,w] Icekristall [32,w]
kocik [32,w] Oneman 35 [35,m]
guapa angel [18,w] said [33,m]
Da Monsta Killer [13,m] pustekuchen36 [36,w] Samba Quickie
[37,w] Nichtimmerzeit [47,m]
Gruenerbaum30 [30,m] Bärbel 45
[45,w] 1love9 [19,w] bmw lover
[50,m] wasserfall-m [39,m] dirty
bird [40,w] moncoeur [24,m]
07. 05. 2004 | 27192
15. 02. 2004 | 12503
22. 08. 2004 | 7810
12. 12. 2004 | 1834
11. 10. 2004 | 13410
18. 11. 2004 | 4430
29. 03. 2004 | 22382
13. 08. 2004 | 349
03. 07. 2004 | 11018
13. 02. 2004 | 26229
ISOLOPHOBIE
Starlight 1306 [52,w] Paranoid
[38,m] Herzmann [49,m] gero16
[43,m] cassandra2222 [51,w]
Bikerin 42 [42,w] nonickfound
[47,m] Sugar 65 [39,w] pelzel
[40,m] Powerwoman236 [36,w]
SunnyGirlie 1991 [13,w] blumi61
[43,w] traumfängerin39 [38,w]
ES [19,m] wuschelkopf [40,w]
Cancer80 [24,m] Franky77 [26,m]
Männlich sucht Sie [39,m] der
grosse blonde [27,m] eisenhertz
[47,m] engel45 [46,w] günterjens [50,m] Bottroper 44 [44,m]
bunny 30 [35,w] Ina 14 [39,w]
09. 12. 2004 | 2123
07. 05. 2004 | 1139
16. 12. 2003 | 45610
04. 01. 2005 | 927
03. 09. 2004 | 4523
13. 11. 2004 | 18738
25. 02. 2004 | 98653
05. 08. 2003 | 83391
23. 04. 2004 | 13201
07. 11. 2003 | 13205
15. 09. 2004 | 6723
74 | 75
Michalieb [47,m] schneckchen33
[33,w] Ichverführdichgern [22,m]
yoona [52,w] steiger03 [41,m]
er 38>traumfrau [39,m] Eisbaby
2005 [44,w] Kölnerin40 [47,w]
powermone 41 [41,w] Jamba Lady
[40,w] Stan25 [26,m] Mann39
[40,m] Mondi-Sternchen [52,w]
djjuergen [45,m] belinda0902
[41,w] schnuckiwoman82 [21,w]
heinz-52 [52,m] chatflöhchen
[34,w] pickup1984 [16,m] Angel
ofBln [50,w] Jack0465 [39,m]
Gnom20 [21,w] mini-bär [43,m]
keckeline [37,w] Keulle2 [14,w]
02. 05. 2002 | 129805
08. 03. 2004 | 2385
22. 01. 2004 | 7584
19. 03. 2004 | 17820
19. 01. 2005 | 5039
02. 09. 2004
29198
31. 01. 2004 | 158651
07. 04. 2004 | 9123
05. 11. 2003 | 38149
22. 04. 2004 | 11428
ISOLOPHOBIE
Flötentussi 84 [20,w] Lilo 1942
[63,w] wellenrauschen84 [20,w]
schmusekatze321 [32,w] Lady in
reed [55,w] nine1311 [21,w] error
[35,m] Pippilangstrumpf [8,w]
Berliner234 [23,m] superkicker21
[21,m] Jaheidschnucke 1 [45,w]
Verenalein [15,w] Mümmelmann
2000 [43,w] magicblue [23,m]
The ShOOt3r [14,m] Endraumlos
[23,m] B G 414 [52,m] DerCata
[39,m] sneckchen [30,w] wielde
rose [36,w] musikus 44 [45,m]
düsseldorfer single 4 [55,m] one
witch [22,w] baerruftdk [23,m]
30. 01. 2004 | 93182
02. 07. 2004 | 5008
17. 07. 2004 | 64501
31. 08. 2004 | 44334
10. 11. 2003 | 22304
13. 12. 2003 | 76519
25. 12. 2004 | 4123
25. 11. 2004 | 3123
23. 01. 2003 | 112089
17. 11. 2004 | 1205
20. 04. 2004 | 7819
76 | 77
Suche mollige Sie aus BS [33,m]
Sternchen2222 [31,w] schnucki 34
[34,w] FaithNoMore34 [34,m]
Schneckesue 12 [11,w] kölnerhase
[29,m] Playboybunny 6 [37,w]
Michael-1-a [30,m] Rolli@40472
[46,m] Oberhausener 1 [38,m]
Kultmaus [29,w] ncmann [24,m]
Fruchtzwerg75 [29,w] sonnenblume1902 [33,w] Sternflüsterer
[36,m] Tortenklatscher [35,m]
x Joanna x [33,w] Perserkätzchen
[22,w] She82 [22,w] snoopy 38
[39,m] krake900055 [36,w] Mom
[34,w] keinnickwoman [22,w]
12. 12. 2003 | 49815
11. 02. 2004 | 34017
05. 01. 2005 | 2123
09 .01. 2003 | 13201
29. 06. 2004 | 3402
19. 08. 2003 | 19297
21. 05. 2003 | 127013
18. 09. 2004 | 11922
02. 11. 2003 | 41270
14. 02. 2004 | 37814
ISOLOPHOBIE
Michabaer [39,m] Zwilling@all
[37,w] Der Feger [36,m] Lotus66
[28,w] besenstiel2004 [36,m]
Lilo375 [29,w] Concorde72 [32,w]
hawaii becher [36,w] Mami26
[26,w] HerrsuchtdevNRW [26,m]
error [35,m] Dino 1205 [41,m]
lotterweib01 [35,w] Buetti [32,m]
Ela1970 [38,w] nightwish34Nrw
[35,w] se pieto [27,m] Michael 20
[24,m] Lieber-Teufel75 [29,m]
sunbeam 123 [31,w] dancealittle
[38,w] Anjus [37,w] Jack0465
[39,m] xx Jasmin xx [33,w] bär 36
[36,m] KekssuchtKrümel [33,m]
13. 12. 2003 | 51129
28. 12. 2004 | 923
15. 06. 2004 | 27810
13. 02. 2004 | 89458
23. 01. 2004 | 31487
27. 12. 2004 | 5124
09. 07. 2004 | 12068
12. 05. 2004 | 28791
14. 10. 2004 | 8671
24. 11. 2003 | 41133
78 | 79
Suche Abenteuer01 [33,m] Dirty
Harry 37 [45,m] Pudding [29,w]
1509Bärchen [23,w] Andrew 13s
[14,m] milean [18,w] hausbimbo
[40,w] Zinnsoldat 1982 [22,m]
hbk 76 [28,m] tusnelder03 [27,w]
Nimrod [24,m] Icemann-3006
[31,m] Knuddellinchen72 [32,w]
1976 Zauberfee [28,w] ursus 2
[45,m] schmusebaer99999 [52,m]
spiel-mouse [24,m] stephi1982
[22,w] Disco-Biene2 [24,w] Ira61
[43,w] Heartbreaker 1981 [23,m]
Gebieter 42-Webcam [42,m] nebi
[40,w] BöserBrummer [47,m]
23. 07. 2003 | 72069
19. 02. 2004 | 34068
22. 08. 2004 | 55918
13. 01. 2005 | 346
01. 04. 2004 | 33419
28. 08. 2002 | 233681
29. 02. 2003 | 101273
25. 01. 2004 | 112091
14. 03. 2004 | 18927
19. 11. 2003 | 64129
ISOLOPHOBIE
Westwind2 [24,m] mendy 1167
[37,w] DaveTheBraveheart [26,m]
Igelmann [26,m] Ausgeträumt
[44,w] pfötchen66 [37,w] buddy
[49,m] sternchen4549 [37,w]
black lady 5 [43,w] 1love9 [19,w]
bo1 [34,w] sascha0790 [25,m]
MrsKitty666 [18,w] Ichfindeuch
[43,m] fookyou04 [15,m] Dizi 71
[33,m] Lucky2004 [21,w] blume59
[45,w] KoelschBloot 2805 [21,m]
felix-e [44,m] Der aus HH [43,m]
Smiley 44 [44,m] Sesselpuper 71
[33,m] Zaubermaus 1960 [44,w]
Tagesfreizeit für Spiele [39,m]
11. 02. 2004 | 37619
08. 11. 2003 | 89461
12. 07. 2003 | 143276
14. 01. 2004 | 73922
08. 06. 2004 | 871
27. 09. 2003 | 22098
01. 01. 2005 | 791
23. 04. 2004 | 19812
11. 12. 2003 | 47691
13. 04. 2003 | 134112
80 | 81
nette frau gesucht [38,m] Omar
[35,m] tiefer [31,m] saytensprung
[33,m] dreamdancer>Sie [31,m]
catwomanhh [47,w] doromina24
[24,w] SchwarzerPuma1 [23,m]
nudelbaerchen-caro [16,w] flirt 8
[23,w] Koelschejunge [39,m]
CrazyAngelNRW [26,w] fesslmich
[34,m] sauna06 [46,w] HappyLiebling2004 [48,m] tanja21essen
[22,w] Prettywoman38 [39,w]
Süsssssssssser [29,m] xxblond4xx
[18,w] rabbit 30 [30,m] Pega79
[25,w] der grosse blonde [27,m]
met [38,m] genfehler [28,m] …
05. 01. 2003 | 124398
19. 10. 2004 | 6303
08. 10. 2004 | 2091
23. 11. 2004 | 13018
11. 01. 2005 | 2077
29. 07. 2004 | 23772
07. 03. 2004 | 39817
02. 01. 2005 | 981
12. 08. 2004 | 24992
18. 07. 2003 | 97114
11. 03. 2004 | 3114
ISOLOPHOBIE
»WER HAT
ANGST VOR ’M
SCHWARZEN
MANN?«
Immer schon lassen sich die Menschen von Gruselgestalten und Spuk in den Wahnsinn treiben.
Alleine zu Hause zu sein bei einem Gewitter, im Wald wenn ’s dunkel ist, Schritte im Nacken zu haben.
Das sind die immer währenden Klassiker wenn ’s um Paniken und Ängste bei Menschen geht. Schon
in frühen Zeiten gaben die Menschen den Hexen die Schuld bei Krankheit, missratener Ernte und
Dürre. Auch heute noch schrecken Menschen bei Gestalten wie Freddy Krüger, Hannibal Lector,
Michael Meyers und Jason zusammen. Doch ist es nicht wahnsinnig?
Leben die eigentlichen
Tyrannen nicht in der realen Welt?
82 | 83
BOGYPHOBIE
84 | 85
BOGYPHOBIE
86 | 87
BOGYPHOBIE
88 | 89
BOGYPHOBIE
»NIEMAND!«
»UND WENN ER KOMMT?«
90 | 91
BOGYPHOBIE
»DANN LAUFEN WIR!«
15 FRAGEN UND
EINE BITTE.
92 | 93
NACHGEFRAGT
DIE FRAGEN
1
Person
1.] Dein Geschlecht? 2.] Dein Alter? 3.] Deine Lieblingsfantasie?
4.] Deine Horrorfantasie? 5.] Wenn Du nachts nicht schlafen kannst, dann … 6.] Ein Gefühl das Du seit
langem nicht mehr los wirst? 7.] Das Stück …, das Du zur Zeit hörst ist von … und wenn Du es hörst,
dann fühlst Du … 8.] Als Kind hast Du super gerne … 9.] Welche böse Gestalt / Horrorfigur macht Dir am
meisten Angst? 10.] Welche Situation hat Dich jetzt oder als Kind am meisten geängstigt? 11.] Wovor hast
Du jetzt am meisten Angst? 12.] Wenn Du ein Buch schreiben würdest, dann über …? 13.] Welcher reale
Mensch ist Dir am unheimlichsten? 14.] Wenn Du etwas ändern könntest, dann … 15.] Vielleicht kommt
Person
3
Person
4
Person
5
ja bald eine Fee und sagt Dir, Du hättest drei Wünsche frei, oder nur einen. Dann würdest Du zu ihr sagen:
»Bitte liebe Fee, mach dass Folgendes passiert …«
… UND NUN DIE BITTE
Zeichne Deine schlimm-
ste Horrorfresse.
PERSON 1 1.]
männlich 2.] über 20 3.] wilder Sex 4.] jung zu sterben 5.] … wälze ich
6.] dass ich älter werde 7.] Rock ´n´Roll, … wie beim Luftgitarrenkontest 8.] fern gesehen
9.] keine spezielle vor Augen 10.] Dunkelheit 11.] jung zu sterben 12.] Fotografie 13.] Menschen mit
ansteckenden Krankheiten [Hautausschlag, Lepra] 14.] würde ich es auch tun 15.] das muss ich mir noch
mich herum
[besser] genauer überlegen
PERSON 2
1.] weiblich 2.] 23 3.] in noch jungen Jahren eine grosse Entdeckung zu
machen und den Nobelpreis zu gewinnen 4.] mit einem Schlag alle mir wichtigen Menschen zu verlieren
5.] schaue ich fern oder denke über meine Zukunft nach 6.] – 7.] – 8.] gemalt 9.] der Scream-Typ
10.] allein zu sein und jemand kratzt an der Tür 11.] Spinnen 12.] meine Forschung 13.] Alex 14.] hätte
ich mein Diplom schon 15.] alle die mir lieb sind sollen lange leben; Gesundheit; für weiteren Bedarf noch
unendlich viele Wünsche
PERSON 3
1.] männlich 2.] 30 3.] so jamaica-mässig 4.] im Wäschetrockner zu
stecken – Mikrowelle 5.] schaue ich fern, kiffe und / oder höre ein Hörspiel, gehe in die Wanne 6.] nicht
sicher zu sein, ob ich hier richtig bin 7.] The Stills – Fevered, The Killers – 4. Stück, Interpol – Nr. 5 von Antics
8.] im Wald und auf der Halde gespielt, Hauptsache schön dreckig! 9.] früher Michael Myers [Halloween]:
94 | 95
10.] bei einem Streich hab ich gegen ein Kellerfenster geklopft, plötzlich kam eine
weibliche Gestalt, die mit der Hand die Kellerfensterscheibe eingeschlagen hat 11.] Einsamkeit 12.] Genealogie zwischen menschlicher Dysfunktionalität oder eine erotische Satire 13.] Uri Geller 14.] zuerst mich,
dann die anderen Bekloppten 15.] mach das alles gut wird; mach Feierabend
das personifizierte Böse
PERSON 4
1.] weiblich 2.] 26 3.] Erfolg 4.] kein Erfolg 5.] … paff ich mir noch
einen 6.] Langeweile 7.] Lemar, … Sehnsucht nach Fairness und Gerechtigkeit 8.] gespielt 9.] mein
Boss – ganz schön gruselig 10.] Ignoranz / allein sein 11.] Ignoranz / allein sein 12.] mich selbst, Gedanken
oder Unerklärliches oder Logisches 13.] ich selbst 14.] würd ich das 15.] alles soll gut werden
PERSON 5
1.] männlich 2.] 34 3.] mit meinem Herzblatt und Freunden dem Mei-
sterschaftssieg der Borussia aus Mönchengladbach an einem sonnigen Tag beiwohnen, um anschliessend in
meiner fantastisch gut gehenden Kneipe das Leben zu feiern. Kneipe ist in Bochum und trotzdem am Meer.
4.] mit Socken an den Füssen auf einem gebohnerten Küchenfussboden von einem Rudel Wölfe um den
Tisch gehetzt zu werden. Eingesperrt in einem dunklen, nassen Loch mit Spinnen 5.] weil ich Sorgen nicht
abschalten kann 6.] Angst vor Tod und Krankheit mich und andere betreffend 7.] – 8.] gemalt, gelacht,
gesungen 9.] Menschen aus Punkt 13 [s.u.] mit Macht 10.] Spinne auf dem Kopfkissen, hinterm WC, im
Keller 11.] Tod, Krankheit, Einsamkeit; trübes, tiefes Wasser / Gewässer 12.] Menschen 13.] 1.] dumm,
brutal, gewaltätig; 2.] intelligent und skrupellos 14.] gäbe es nur tolerante Weltreligionen und Drogen hätten
keine negativen Auswirkungen 15.] lass mich und meine Lieben gesund und 100 Jahre alt werden!
NACHGEFRAGT
8
Person
PERSON 6
1.] weiblich 2.] 23 3.] vom Urlaub zu träumen 4.] im gleichen Becken
wie ein weisser Hai zu sein 5.] stehe ich wieder auf 6.] Zukunftsangst 7.] – 8.] gespielt 9.] Michael
Meyers 10.] die Vorstellung von Krieg 11.] Tod von Angehörigen 12.] Gruselgeschichten 13.] der Mann,
der immer mit der 302 fährt und aussieht wie Hannibal Lector 14.] meine Studienwahl 15.] einen guten
Job zu bekommen; gesund zu bleiben; einen Pudel zu haben
PERSON 7
1.] weiblich 2.] 27 3.] Rockstar auf ner Open Air-Bühne 4.] sowie Open
Water 5.] guck ich die Simpsons 6.] machtlos gegenüber vielen Dingen zu sein 7.] »Somebody«, Depeche
Mode, … verliebt sein 8.] auf Bäumen geklettert 9.] Freddy Krüger 10.] »???« unter der Bettdecke zu hören;
Bruder hat immer ganz laut gemacht »Der tanzende Teufel« 11.] Krankheit und Tod von Freunden oder
Familie 12.] Fußball und Liebe, oder nen Fantasyroman 13.] Bush 14.] – 15.] BVB behält die Lizenz und
PERSON 9 1.]
Person
9
Person
10
männlich 2.] 28 3.] gefestigtes, soziales Gefüge; genug Geld zu haben,
4.] wie mein Dad zu verrecken, psychopathisch zu sein, krank zu sterben, der letzte Mensch in meiner Welt zu sein 5.] liege ich wach und zerbreche
mir den Kopf, meistens angsterfüllt 6.] die Angst vor der Zukunft [meiner Zukunft] 7.] »Amnesiac«, ganzes
Album, Radiohead, … fühle mich verstanden 8.] scheisse gebaut, gemalt, Klingelmännchen gespielt, Stichlinge gefangen, gelacht 9.] ich mir selbst [manchmal] 10.] die Angst ein Aussenseiter zu sein, erwischt
zu werden, Schläge zu bekommen, meine Mutter 11.] vor dem laufenden Jahr, vor der Einsamkeit, vor mir
12.] etwas Schönes [würde nicht gelingen, rutscht in eine negative Richtung] 13.] ich 14.] wäre das ein
Erfolg für mich! 15.] gib meinem Vater das Leben zurück; lass mich aktiver sein; nimm meine Aggressionen
um meine Brötchen und meine Miete zu bezahlen; eigene Kinder
PERSON 10
4.]
1.] weiblich 2.] 25 3.] glücklich zu sein in Beruf, Liebe und mit mir
wird überraschend Meister; Tsunamiwelle gab es nicht; Kerry ist Präsident und Bush auf ner einsamen Insel
selbst
verschollen
lebendig begraben zu sein 5.] weil ich mal wieder über 1000 Dinge nachdenke 6.] machtlos zu sein, alleine
PERSON 8
zu sein, Verlustangst
1.] weiblich 2.] 29 3.] noch mal zwölf sein und von Vorne anfangen
4.] ecklige Maden, die im Hals stecken bleiben 5.] schaue ich in den Himmel, warte, warte, und werde
manchmal wahnsinnig 6.] dass alles hätte auch anders kommen können 7.] »Gli Impermeabili« von
Paolo Conte, … muss ich immer anfangen zu tanzen 8.] verstecken gespielt; und Völkerball war so toll!
9.] Hannibal Lector, weil er so verwegen ist 10.] in die Mülltonnen geschmissen worden zu sein und eine
neue Julia wurde herausgezogen, weil ich auf einmal ganz glatte Haare hatte 11.] ständig etwas Falsches
sagen zu können, wodurch Konflikte verursacht werden 12.] Harmoniesucht 13.] Menschen, die mir nahe
sind 14.] würde es keine Missverständnisse mehr geben 15.] aus Chaos mach Ordnung; aus bösen Menschen mach liebe; lass Menschen begreifen was passiert
den Boden im wahrsten Sinne des Wortes zu verlieren, Flugzeugabsturz, im Meer mit Haien,
7.] komplettes Album »a rush of blood to the head« [Coldplay], … mich nachdenklich
und doch entspannt 8.] gemalt, gelacht, gespielt 9.] Schädel aller Art, schnelle Schatten 10.] das etwas
unterm Bett lauert und mich runterzieht 11.] Tod, Krankheit, Verlust, Krieg, Versagen, Einsamkeit, Rückgratlosigkeit, Machtlosigkeit und Spritzen 12.] die Ungerechtigkeiten in der Gesellschaft 13.] schlechte
DIE FRAGEN
1.] Dein Geschlecht? 2.] Dein Alter? 3.] Deine Lieblingsfantasie? 4.] Deine Horrorfantasie? 5.] Wenn Du nachts nicht schlafen kannst, dann … 6.] Ein Gefühl das Du seit langem
nicht mehr los wirst? 7.] Das Stück …, das Du zur Zeit hörst ist von … und wenn Du es hörst, dann fühlst Du … 8.] Als Kind hast Du super gerne … 9.] Welche böse Gestalt / Horrorfigur macht Dir
am meisten Angst? 10.] Welche Situation hat Dich jetzt oder als Kind am meisten geängstigt? 11.] Wovor hast Du jetzt am meisten Angst? 12.] Wenn Du ein Buch schreiben würdest, dann über
…? 13.] Welcher reale Mensch ist Dir am unheimlichsten? 14.] Wenn Du etwas ändern könntest, dann … 15.] Vielleicht kommt ja bald eine Fee und sagt Dir, Du hättest drei Wünsche frei, oder nur
einen. Dann würdest Du zu ihr sagen: »Bitte liebe Fee, mach dass Folgendes passiert …« … UND NUN DIE BITTE Zeichne Deine schlimmste Horrorfresse.
96 | 97
NACHGEFRAGT
Menschen mit Macht, rückgratlose und intolerante Menschen, Menschen die nicht nach rechts und links
14.] würde ich alles in meiner Macht stehende tun um eine friedliche Welt zu schaffen ohne Leid
und Unglück 15.] schenke meinen Lieben und mir ein glückliches, erfülltes und langes Leben; gib mir Kraft;
schauen
noch weitere Wünsche um Punkt 11 zu vermeiden und Punkt 14 durchzusetzen
PERSON 11
1.] weiblich 2.] 32 3.] viel Zeit haben bei immer schönem Wetter [365
Tage im Jahr] 4.] Krebs zu haben 5.] passiert so gut wie nie, wenn doch Panik über das was am nächsten
Tag sein wird [z. B. Prüfungen] 6.] nervös und abgespannt zu sein 7.] gibt kein Lieblingsstück 8.] endlos
lange gespielt 9.] der Clown aus »Es«, habe es in frühester Jugend gesehen 10.] Als Kind: dass meine Omi
[Mutter meiner Mutter] sterben könnte 11.] dass jemand der mir am Herzen liegt ernsthaft krank werden
könnte und … 12.] Lebensgeschichten verschiedener Personen aus unterschiedlichen Zeiten / Epochen
13.] ein Ex-Schüler, der ziemlich krank im Kopf sein muss 14.] würde ich Medikamente für Aids und Krebs
und andere schwere Krankheiten verbreiten 15.] tolerante Menschen auf der gesamten Welt; Gleichberechtigung zwischen allen Menschen; ein langes, gesundes, glückliches Leben
PERSON 12
1.] weiblich 2.] 29 3.] ich reite den tollen schwarzen Hengst durch
idyllische Landschaft bei Sonne und Wind 4.] ich werde für tot erklärt, man will mir Niere, Leber usw.
entnehmen; ich lebe aber noch und keiner merkt es – Schmerzen ertragen zu müssen 5.] weil ich nen Dauerohrwurm habe, meistens nur ein Satz daraus und der dann als Schleife – super 6.] Angst vor vielen Menschen, Konfrontation mit Situationen bei denen ich nicht weiss ob sie für mich gut ausgehen 7.] Marilyn
Manson, … die nötige Aggression und Kraft alle Konfrontationen zu meistern 8.] Haferflocken mit Kakaopulver und nem Schuss Milch gegessen 9.] mein ExExExChef Tischlermeister unter dem ich Sklaverei und
Mobbing de Luxe ertragen musste 10.] keiner liebt mich, ich bin allein 11.] Zukunft – beruflicher Art
98 | 99
Person
11
Person
12
Person
14
12.] Björk 13.] der, der manchmal nachts auf dem Heimweg hinter mir her läuft 14.] mein Rotwerden in
unmöglichen Situationen und ich kann´s nicht kontrollieren 15.] dreh die Zeit noch mal 10 Jahre zurück;
lass mich aus meinen Fehlern gelernt haben; lass das Gute trotzdem genauso eintreten
PERSON 13
1.] weiblich 2.] 22 3.] ganz alt mit all meinen Lieben werden, Prüfung
gut zu bestehen + endlich weg zu haben 4.] Wohnung brennt ab 5.] schau ich fern, lese oder ess noch was
6.] Angst vor meinem Staatsexamen 7.] – 8.] Barbie gespielt, Cassetten gehört 9.] Alle 10.] die laute
Klospülung bei meinen Eltern 11.] mal wieder: das Staatsexamen 12.] Haie 13.] die Frau von QVC
14.] dass meine Tante wieder lebt 15.] lass mich gesund bleiben; lass mich motivierter sein
PERSON 14
1.] männlich 2.] 33 3.] schnelles Auto, laute Techno-Musik und eine
freie, dreispurige Autobahn 4.] langsames Auto, kein Radio, Stau 5.] steh ich auf und surfe im Internet
6.] es läuft alles super 7.] »Willkommen« [Rosenstolz], … mich gut drauf 8.] bei meiner Oma gesessen
und Mortadella gefuttert 9.] Gevater Tod 10.] das ein Mensch den ich liebe krank wird und stirbt
11.] siehe Frage 10 12.] den Formel 1 Zirkus 13.] George W. Bush 14.] würden alle Menschen in Frieden
miteinander leben 15.] alles soll so bleiben wie es ist [bei einem]; alle Menschen sollen in Frieden miteinander leben; ich hätte gerne 25 Mio. Euro; alles andere soll so bleiben wie es ist
DIE FRAGEN
1.] Dein Geschlecht? 2.] Dein Alter? 3.] Deine Lieblingsfantasie? 4.] Deine Horrorfantasie? 5.] Wenn Du nachts nicht schlafen kannst, dann … 6.] Ein Gefühl das Du seit langem
nicht mehr los wirst? 7.] Das Stück …, das Du zur Zeit hörst ist von … und wenn Du es hörst, dann fühlst Du … 8.] Als Kind hast Du super gerne … 9.] Welche böse Gestalt / Horrorfigur macht Dir
am meisten Angst? 10.] Welche Situation hat Dich jetzt oder als Kind am meisten geängstigt? 11.] Wovor hast Du jetzt am meisten Angst? 12.] Wenn Du ein Buch schreiben würdest, dann über
…? 13.] Welcher reale Mensch ist Dir am unheimlichsten? 14.] Wenn Du etwas ändern könntest, dann … 15.] Vielleicht kommt ja bald eine Fee und sagt Dir, Du hättest drei Wünsche frei, oder nur
einen. Dann würdest Du zu ihr sagen: »Bitte liebe Fee, mach dass Folgendes passiert …« … UND NUN DIE BITTE Zeichne Deine schlimmste Horrorfresse.
NACHGEFRAGT
Person
15
Person
16
»IM DUNKELN
LEUCHTET AUCH EIN FAULER
PILZ.«
[Russisches Sprichwort]
PERSON 15
1.] weiblich 2.] 56 3.] Sonne, Super-Wetter, blaues Meer 4.] so krank
zu werden, dass ich hilflos wäre 5.] ärgere ich mich 6.] Hoffnung, daß das Leben meiner Familie ohne
große Probleme verläuft 7.] ABBA + Flippers, … mich wohl 8.] gelesen und gezeichnet 9.] Schlange und
Krokodil 10.] Krieg, dunkler Keller, Schlange im Keller 11.] unheilbare Krankheit, Krieg, Verlust von Mann
und Kindern durch Krankheit oder Tod 12.] einen schönen Garten 13.] Führende Nazis und Kinderschänder
und Mörder, z.B. Dutroux 14.] dass es keine Nazis mehr gibt; dass atomare Vernichtungswaffen vernichtet
werden; dass es radikale Terroristengruppen nicht mehr gibt 15.] … dass unser Leben ohne grosse Sorgen
weitergeht
schwinden sie nach einer Weile wieder. Ja – ich denke, das kommt ganz einfach daher, dass Kinder, vor allem
im jungen Alter, nicht zwischen Tag und Nacht unterscheiden können – darum finden Babys ja auch erst nach
vielen Monaten einen Rhythmus. Sie können sich den Wechsel zwischen Tag und Nacht oftmals bis zum fünften Lebensjahr schlecht erklären …
Aber was hat es zu bedeuten, wenn man diese Angst
noch als Erwachsener hat? Ich denke, das hat nichts mehr mit dem »Nicht-Erklären« zu tun. Die
Unsicherheit im Dunkeln gibt uns diese Angst! Wir sehen nicht mehr. Wir können nicht erkennen, dabei ist
PERSON 16
1.] männlich 2.] 59 3.] Motorradrennfahrer 4.] mit Schlangen leben
5.] geht mir mein Leben durch den Kopf 6.] – 7.] – 8.] im Gelände gespielt 9.] keine 10.] alleine
zu sein 11.] Krankheit 12.] – 13.] NPD-Wähler, NPD und Gefolge 14.] die Scheinheiligkeit mancher
»sogenannter« Manager und Politiker 15.] … dass die Menschen miteinander ehrlicher umgehen
DANKE
Es gibt ja die sogenannten Kindheitsängste, zum Beispiel Angst im Dunkeln,
vor Monstern, vor Fremden … Die hat fast jedes Kind irgendwann, und bei den meisten ver-
Tobias, Tina, Andreas, Sarah, Christiane, Mareike, Miriam, Julia, Markus, Jens, Nina,
Stefanie, Johanna, Ulrich, Kirsten, Christian
genau das für uns am wichtigsten. Wir werden unsicher und misstrauisch … versuchen krampfhaft etwas zu
sehen – doch das »Nicht-Können« löst Angst aus, denn – da könnte ja was sein, was Gefährliches, vor was wir
uns schützen müssen!
Wenn man nachts aufwacht und sich vor Panik nicht bewegen
kann, sich kaum traut zu atmen, und das nur, weil es dunkel ist? Dieses Phänomen ist übergreifend! Mal davon abgesehen schlecht geträumt zu haben, gibt es ja auch noch so etwas wie
»Einen Spuk«. Auch wenn du denkst, das passt jetzt nicht hier hinein – wenn der Mensch etwas schwer verarbeitet oder dabei Probleme hat, dann ensteht diese physische und psychische Reaktion – gerade bei Kindern,
die sehr viel lernen – sehr oft!
DIE FRAGEN
1.] Dein Geschlecht? 2.] Dein Alter? 3.] Deine Lieblingsfantasie? 4.] Deine Horrorfantasie? 5.] Wenn Du nachts nicht schlafen kannst, dann … 6.] Ein Gefühl das Du seit langem
nicht mehr los wirst? 7.] Das Stück …, das Du zur Zeit hörst ist von … und wenn Du es hörst, dann fühlst Du … 8.] Als Kind hast Du super gerne … 9.] Welche böse Gestalt / Horrorfigur macht Dir
am meisten Angst? 10.] Welche Situation hat Dich jetzt oder als Kind am meisten geängstigt? 11.] Wovor hast Du jetzt am meisten Angst? 12.] Wenn Du ein Buch schreiben würdest, dann über
…? 13.] Welcher reale Mensch ist Dir am unheimlichsten? 14.] Wenn Du etwas ändern könntest, dann … 15.] Vielleicht kommt ja bald eine Fee und sagt Dir, Du hättest drei Wünsche frei, oder nur
einen. Dann würdest Du zu ihr sagen: »Bitte liebe Fee, mach dass Folgendes passiert …« … UND NUN DIE BITTE Zeichne Deine schlimmste Horrorfresse.
100 | 101
Was ist mit einem Menschen los, der nachts immer das
Licht anlassen muss, weil er sonst nicht schlafen kann? Angst vor Gefahr – vor der
Ungewissheit, die die Dunkelheit bringt! Und Angst vor eingebildeten Gesichtern, Gestalten – in Begleitung
NYCTOPHOBIE
ter so. Man hat Angst … in der Dunkelheit formen sich vor dem inneren Auge Bilder. Hat der Mensch schweres
Kind. Jetzt mache ich mir Sorgen, dass er auch als Erwachsener diese Ängste
nicht bewältigen kann. Rede mit deinem Neffen … rede über Probleme, die er hat, in der Schule.
zu verarbeiten [oder Kinder für sie Neues], so brechen diese Bilder über uns herein … Hinzu kommt das Nicht-
Stärke ihn. Lache mit ihm und mache ihm klar – Geister gibt es nicht … sie sind so wie Alf … nur eine
Wissen – nicht vor der Dunkelheit, sondern vor der Urangst, die in uns sitzt … vor der Angst, die schon die
»Erfindung«. Ich denke, diese Basis kann man mit Reden und Vertrautheit erhalten. All zu oft beschäftigen
Höhlenmenschen hatten … vor Gefahr. Eine Abform der Gefahr sind »Geister« – die uns erschrecken können.
sich Kinder, die alleine gelassen werden, sehr viel … auch damit. Und niemanden redet mit ihnen oder erklärt
Da Dunkelheit auch immer etwas mit Hilflosigkeit und Alleinesein zutun hat, schützen sich Menschen
ihnen »Geister gibt es nicht« oder »Du brauchst keine Angst zu haben«. Manche Kinder haben ja auch Angst
manchmal durch Licht oder sogar Musik.
vor Bestrafung durch Geister, die nachts kommen, wenn sie hilflos und alleine sind. Wenn Kinder etwas
Was, wenn man nur mit Musik einschlafen kann, damit man das Knacken und Knistern in den Wänden nicht hört? Die eingebil-
bedrückt, sollten sie immer reden können – denn das befreit sie. Und das kann sehr viel bewirken.
dete Angst kann sich steigern. Doch hat man Möglichkeit, die Geräusche [meist von einem selbst über-
Alles Liebe – ich hoffe, ich konnte etwas helfen. Gruss, Albine
von erhöhter Hör-Aufmerksamkeit! Ich denke, gerade im stressigen Leben – im schweren Leben – ist das öf-
bewertet] zu isolieren und sich durch »Klänge« oder »Sprachen« in einen Zustand des »Nicht-alleineseins« zu versetzen, so verschwindet das Gefühl von Angst. Außerdem könnten durch die Geräusche ja auch
die »Gefahren und Geister« weichen … ähnlich wie beim Licht.
Was, wenn man nachts am liebsten
nach seiner Mutter schreien möchte …? Dann – so denke ich, ist es oft ein Zeichen für Probleme mit sich … mit Aufgaben im alltäglichen Leben. Wenn diese Angst davor zu groß wird, entstehen nicht
nur von uns sebst erzeugte Hirngespinste und Ängste, sondern wir wollen auch unsere Mutter zur Hilfe, die
uns ja früher immer sehr vieles »abnahm«!
Wurden diese Ängste in der Kindheit nicht richtig verarbeitet? Wie verarbeitet ein Kind solche Ängste und was kann man
tun, damit ein Kind seine Angst überwindet? Ich denke, jedes Kind lernt im Laufe seines
Lebens, mit sich und der Welt klar zu kommen. Lernt, dass es auch im Dunkel keine Angst haben muss, weil
es »Geister nicht gibt«. Kinder die zu oft alleine sind und nur wenig über ihre Probleme reden können haben
es dabei nicht so leicht. Bei Kleinkindern genügt eine Einschlafkassette, bis sie es verstanden haben. Bei
größeren Kindern muss man reden. Man solle ein Kind nie im Streit ins Bett schicken … und man sollte ihnen
nie Gruselmärchen vor dem Schlafengehen erzählen, denn sie »verstehen« wahr und falsch meist nicht … und
denken … »Oh, war da was?«.
Ich frage das, weil ich selbst noch oft Probleme mit diesen
Ängsten habe, und mein Neffe [9 Jahre] sich genauso benimmt, wie ich als
102 | 103
NYCTOPHOBIE
»EIN ÄLTERES EHEPAAR WAR IN
DER NÄHE DER LÖWENBURG SPAZIERENGEGANGEN. ALS SIE ZU
IHREM GEPARKTEN AUTO ZURÜCKKEHREN, IST ES BEREITS DUNKEL
GEWORDEN. SIE STEIGEN EIN,
DOCH ALS DER MANN STARTEN
WILL, STREIKT DER WAGEN. NACHDEM SICH AUCH NACH MEHREREN
VERSUCHEN NICHTS TUT, WILL
DER MANN HILFE HOLEN. SEINER
FRAU RÄT ER, FALLS SIE ÄNGSTLICH WERDEN SOLLTE, DAS AUTORADIO ANZUSTELLEN. ABER ER
WILL SICH BEEILEN. NATÜRLICH
104 | 105
BEKOMMT DIE FRAU MIT DER
ZEIT ANGST, DENN DIE NÄHE DER
FINSTEREN BURGRUINE UND DES
WALDES SIND IHR UNHEIMLICH.
ALSO MACHT SIE DAS RADIO AN.
NACH EIN PAAR MINUTEN WIRD
DAS PROGRAMM FÜR EINE DURCHSAGE DER POLIZEI UNTERBROCHEN:
AUS EINER ANSTALT IN DER UMGEBUNG SEI EIN ÄUSSERST GEFÄHRLICHER MANN ENTFLOHEN …!
IN IHRER PANIK MACHT DIE FRAU
DAS RADIO SOFORT WIEDER AUS.
SIE WILL LIEBER ERST GAR NICHT
WISSEN, WO DIE POLIZEI IHN
NYCTOPHOBIE
VERMUTET. PLÖTZLICH SCHEINT ES
IHR, ALS HUSCHE EINE GESTALT
ÜBER DEN PARKPLATZ. DOCH WEITER GESCHIEHT NICHTS. ALSO VERSUCHT SIE SICH ZU BERUHIGEN
UND DENKT, DASS IHR NUR IHRE
EIGENE ANGST EINEN STREICH GESPIELT HABE. KURZ DARAUF HÖRT
SIE GERÄUSCHE AUF DEM DACH DES
AUTOS UND ANSCHLIESSEND EIN
GLEICHMÄSSIGES KLOPFEN. JETZT
GERÄT SIE WIRKLICH IN PANIK,
WEIL ES NACH EINEM EICHHÖRNCHEN WIRKLICH NICHT KLINGT.
ALS SIE NOCH ÜBERLEGT, WAS SIE
106 | 107
NUN BLOSS TUN SOLLE, HÖRT SIE
PLÖTZLICH MEHRERE AUTOS AUF
DEN PARKPLATZ FAHREN. SCHEINWERFER WERDEN AUF IHREN
WAGEN GERICHTET. EINE STIMME
ERTÖNT: »HIER SPRICHT DIE POLIZEI, BLEIBEN SIE GANZ RUHIG
SITZEN, VERLASSEN SIE DAS AUTO
NICHT!« – UND AUF DEM DACH
HAT DER ENTFLOHENE GESESSEN
UND WEITER MIT DEM ABGETRENNTEN KOPF DES EHEMANNES
AUF DAS BLECH GEKLOPFT.«
SONI6C6 [32,M]: »WOLLTE MAL
FRAGEN OB IHR MIR IRGENDWELCHE FILME EMPFEHLEN KÖNNT
DIE IM DUNKELN ANGST MACHEN.«
SONI6C6:
»hab bis jetzt nur The Ring und Dead End, die wirklich in dieses schema passen. was würdet
ihr sagen, welche filme machen auch riiichtig angst, vor allem wenn man alleine zuhause in einem abgedunkelten zimmer vor dem fernseher sitzt. mit vollaufgedrehter lautstärke, um die volle angstdröhnung
abzubekommen… :rolleyes: mfg«
GrossOut:
»Da kannst du bedenklos zu den asiatischen Gruselkrachern »Ju-On: The Grudge« und »The
Eye« greifen. Auch noch sehr empfehlenswert ist meiner Meinung nach »Der Leichenwagen«, welcher von
Marketing erschienen ist und es sehr sehr günstig auf DVD zu bekommen ist.«
Duff666: »Poltergeist :devil:-))«
Darky der Sammler: »ich würde dann mal sagen »Bis das Blut gefriert« extrem gut am besten wenn
die beiden Frauen zusammengekauert auf dem Bett sitzen und die Klopfgeräusche zu hören sind ;)«
Doomhammer:
»Wer auf Sci-Fi-Horror steht, dem sei natürlich »Pitch Black - Planet der Finsternis«
empfohlen.«
Darkness: »Ich hab Angst im Dunkeln bei: »Darkness«, »The Ring«, »Fear dot com«, »Sings Heros«, »Fear
of the Dark«, »Der Fluch von Darkness Falls«. Bei denen geht es um Angst im Dunkeln und die finde ich ganz
gut. -.-«
Anvar666:
»Da kannst du bedenklos zu den asiatischen Gruselkrachern »Ju-On: The Grudge« und »The
Eye« greifen. Auch noch sehr empfehlenswert ist meiner Meinung nach »Der Leichenwagen«, welcher von
Erzählt wurde die Geschichte während einer Kaffeerunde im Sommer 1988 von einer Studentin [23 Jahre].
Marketing erschienen ist und es sehr sehr günstig auf DVD zu bekommen ist. «
Sie selbst hatte sie in Kassel gehört, konnte sich allerdings nicht mehr erinnern, von wem und bei welcher
Yucca666:
Gelegenheit.
allein im Dunkeln! Dazu kommen Dark Water und Nightmare – The Horror Game Movie. Absolut empfeh
108 | 109
»Kann ich nur zustimmen! -.- The Eye, vor allem aber Ju-On The Grudge sind der Hammer
NYCTOPHOBIE
lenswert. -.- -.- -.- Auf seine Art hat auch Identität bei mir im Dunklen in der leeren Wohnung nachts halb eins
einen bleibenden Eindruck hinterlassen. Wenn da nur das schwache Ende nicht wäre…«
SONI6C6:
SONI6C6:
»sind ja schon mal ganz gute tips, thx vorerst. -.«
»aja, mir sind auch noch 2 eingefallen: The nameless und Texas Chainsaw Massacre Part2 ha-
ben beide ziemlich geile schockeffekte. wobei wirklich angsteinflößend ist nur ersterer.«
Zico: »Solltest du Premiere 13th Street empfangen können, dann schau heute Abend 22.00 Uhr DAS GRAUEN KOMMT UM 10.«
Ketzer:
»Die ESSENZ ist definitiv JU- ON THE GRUDGE Die zwei weiteren Filme wurden auch schon ge-
nannt Darkness Dead End Kairo aus Japan ist auch ein feines Filmchen Dark Water hat auch seine Momente,
kommt aber MMN nicht an Ringu und Ju-On ran The Eye hat 2, 3 gelungene Schockszenen, aber sonst MMN
relativ ungruselig. Es gibt da noch A Tale of 2 sisters welchen ich leider nicht kenne Into the Mirror, welchen
ich auch nicht kenne Vor 16 Jahren fand ich auch noch gruselig The Entity Exorzist bei denen wird sich aber
wahrscheinlich keine müde Sau heutzutage mehr fürchten. Ach, und den oben genannten »The Nameless«
finde ich persönlich total langweilig und absolut ungruselig. Der Regisseur hat es mit seinem »Darkness«
deutlich besser gemacht.«
GrossOut:
»Für mich ist auch eindeutig JU-ON der Gruselhammer schlechthin. Vorallem gibt es keinen
Film, dessen AUDIOSPUR so krass ist wie die von THE GRUDGE. DARK WATER ist eher ein leiser Grusler
mit einigen dafür um so heftigeren Ausbrüchen. Dafür hat er eine latente, stetig vorhandene bedrohliche
Atmosphäre, die einem allein im Dunklen schon ganz schön zu schaffen machen kann. Auf jeden Fall finde
ich ihn spannender als RINGU, der neben seinen großen Momenten leider auch einige Längen hat. THE EYE
ist eine Mischung aus Gruseler und Drama, aber einer meiner absoluten Lieblingsfilme. A TALE OF TWO
SISTERS sollte man sich nicht entgehen lassen, das ist ganz großes Gruselkino, ebenso wie die WHISPERING
110 | 111
KAPITELNAMEN
CORRIDORS Reihe, deren zweiter Teil MEMENTO MORI ganz besonders heraussticht.«
rotz: »Wann kommt eigentlich tales of 2 sister auf deutsch [und von welchen Label] die Rechte an memento
mori hat ja angeblich ems! genauso wie Acacia… [der würde mich mal interresieren… mal ein grusel/drama
ohne geister… sondern mit nen baum…]. die heftigsten 2 szenen hatte finde ich the eye!!! dafür ist der rest des
films nicht so gruselig wie ju on [der hat ja die ganze zeit eine bedrückende stimmung]«
Spoiler: »bei the eye die erste szene wo sie auf einen geist trifft ist der hammer... auch sehr gut gelungen:
in der schule! [»du sitzt auf meinen platz« *ggg*]«
s4ndm4nZz: »A Tale of Two Sisters ist meine derzeitige TOP-Empfehlung, wirklich top geil und gruselig ;) der hinterlässt auch nen bleibenden eindruck ^^«
Jackattack:
»Den guten alten Halloween vom guten Carpenter oder The Fog sind auch gut beim
zweiten wenn du ausm Fenster schaust und richtiger Nebel aufkommt mmmmmmmmmmmmuuuuuuuuuahhhhhhhhhhhhhh«
rotz:
»ui the fog war mein alptraum wie ich 9 jahre alt war....... damals hatte ich echt einige schlaflose
nächte weil ich den unbedingt mit meiner großen schwester gucken mußte :rolleyes: heute schockiert er mich
nicht mehr«
kieran_canter: » Don´t Panic-Der Teufel kommt um Mitternacht hab ich so richtig schiss bekommen«
sperm: »------------------------------------------------------------------------«
horrorwomen: »für mich zählt psycho und ein toter spielt klavier auch dazu -.- :) Dellamorte-Dellamore. Blair Witch 1 Und Nachts im Dunkeln zwei Stunden auf http://www.gespensterweb.de surfen. Gänsehaut! Ich glaub zwar auch nicht dran, aber das ist schon sehr gut gemacht und man fühlt sich manchmal fast
überzeugt. Ein, zwei Stunden sollte man sich allerdings dafür Zeit nehmen. Die Gänsehaut ist diesen Preis
aber wert. Angeblicher echter Bericht mit echtem Bild. Hier eine Leseprobe: Das Wesen von Khaimah: Zwei
112 | 112
NYCTOPHOBIE
Männer besuchten die Höhlen von Ras el Khaimah [Vereinigte arabische Emirate], um einige Bilder in den
Höhlen zu machen. Die Höhlen galten als unbewohnt. Sie waren vorher von Einheimischen gewarnt worden,
nicht hinein zu gehen, da sich in den Höhlen zeitweise merkwürdige Dinge ereigneten. Die Höhlen wurden
seit langer Zeit von den Einheimischen gemieden und die Warnungen wurden deshalb auch in aller Deutlichkeit ausgesprochen.Trotzdem betraten die beiden Männer die Höhlen… Am selben Tag ging ein Anruf bei der
örtlichen Polizei ein: Ein Mann berichtete mit zitternder Stimme, dass sein Gefährte in den Höhlen verunglückt sei. Er selber war etwas höher in den Höhlen gewesen und blieb deshalb etwas hinter seinem Gefährten
zurück. Plötzlich sah er den Kamerablitz seines Freundes und dann schrie dieser laut auf in der Finsternis.
Auf Anrufe reagierte danach sein Freund nicht mehr. Voller Panik und starr vor Angst verließ der Anrufer
danach die Höhlen und setzte sich sofort, zwecks Einleitung von Rettungsmaßnahmen, mit der örtlichen
Polizei in Verbindung. Die Polizei erschien wenig später und betrat die Höhlen: Sie fanden den Vermissten in
der Höhle tot und völlig entstellt auf. Auf dem Film seiner Kamera wurden später dieses Bild entdeckt: http:
//www.gespensterweb.de/Kreaturen/GW09/khai001.jpg
Fakten die für die Echtheit dieser Bilder sprechen: 1. Es kam keinerlei Antwort der Cheddar Cave Gesellschaft,
der angeblich die Höhle gehören soll. 2. Die Gesellschafter sagten, es wäre eine Goblin-Nachbildung [eine
Touristenattraktion] in einer der Höhlen, die deren Besucher erschrecken soll. Das ist besonders sonderbar,
denn als Teil einer Ausstellung, sollte solch ein Bild eigentlich urheberrechtlichen Schutz oder sonstige Verwendungsbeschränkungen unterliegen. 3. Die äußerst realistische Muskulatur, Iris, Zähne und Zahnfleisch,
Knochenstruktur [insbesondere des Schädels] 4. Die Ähnlichkeiten der gespaltenen Greifklauen und des physischen Aufbaus zu anderen anomalen Wesenheiten. 5. Die Tatsache, dass der Koran im Islam ausdrücklich
verbietet, das künstliche Abbild eines Lebewesens zu schaffen. Man glaubt, dass ein Verstoß dagegen ewige
Verdammnis mit sich bringt.«
114 | 115
KAPITELNAMEN
onkelpsycho: »Also, bei welchen Filmen man Gänsehaut bekommt. Naja, sehr relativ würd ich sagen...
Also mir ist damals bei Tanz der Teufel im dunkel alleine gucken der Arsch auf Grundeis gegangen, ich denke
aber der Ton macht die Musik, denn über ne Anlage ist jeder Film zum Gruseln… Insbesondere Deep in the
Woods, obwohl der Film nicht jeden anspricht… Aber auch Blair Witch Projelt hat mich überzeugt obwohl der
nur ne FSK12 hat, aber zum Gruseln echt gut… Ich würde sagen das übliche Horror & Splatter Zeugs ist eher
weniger geeignet. Aber gibt schon paar gute Gruselstreifen, obwohl das ne Kunst ist Filme angseinflössend zu
drehn, schaffen nicht viele, da hams die Programmierer von Games einfacher, die schaffen das immer… ;)«
tekki: »Als 10-jähriger hab ich bei Stephen King‘s ES immer Schiss gehabt :D-«
SONI6C6: »so, hab mir eure anregungen zu herzen genommen und mir gestern ganz alleine mitten in der
nacht bei abgedunkeltem raum und in voller lautstärke ju-on the grudge reingezogen. und was soll ich sagen?
Es hat definitiv funktioniert.. . Als ich dann ins bett ging war ich wieder etwas ruhiger... als ich aber dann um
ca 4 uhr in der früh aufgewacht bin hatte ich schwere angstzustände... ich sag nur „bettdecke“... :rolleyes:
wahnsinns-film. unbedingt zu empfehlen! ihr hattet recht. ;)«
Andikova: »THE OTHERS war bei mir zumindest n guter Nägelkauer für die Nacht .........; BLAIRWITCH
wurde ja schon erwähnt...//////////////.... JU-On JU-ON........ was ist das ? NIE von gehört, scheint eine arge
Wissenslücke zu sein... werde ab morgen auf die Suche gehen.«
streifenhoernchen: »wie wärs mit den nachrichten? ;o)«
Duff666: »Schau mal >>>hier<<< [http://www.ofdb.de/view.php?page=film&fid=35914] ! ;)«
Bulch: »also es ist nicht nacht und dunkel auch nicht und ich hab schon eine gänsehaut«
116 | 117
KAPITELNAMEN
»HAST DU ANGST
IM DUNKELN?«
WER SICH FÜRCHTET, PFEIFT
NACHTS BESONDERS LAUT …
Kasper [11 Jahre]
»Nein, ich habe keine Angst. Furcht habe ich nur vor Alliens. Diese Angst kommt von einem Fernseherlebnis. Komischerweise habe ich sonst nie schlechte Träume von Filmen aus dem Fernseher. Vor Monstern
habe ich gar keine Angst. Monster AG ist ein toller Film. In dem Film ist es so, dass die Monster vor den Kindern Angst haben. Wenn meine Mutter nachts nicht zu Hause ist, bilde ich mir öfters ein, eigenartige Geräusche zu hören. Dadurch denke ich immer, ein Einbrecher sei in der Wohnung. Eigenartigerweise denke ich,
wenn ich nachts ein geöffnetes Fenster sehe, an einen Werwolf.«
118 | 119
NYCTOPHOBIE
Carolin [17 Jahre]
»Mir ist die Nacht nicht so geheuer. Ich schlafe nie mit heruntergelassenen Jalousien, denn ich muss immer
wissen, was nachts um mich herum passiert. Dunkelheit allgemein erzeugt bei mir ein unwohles Gefühl,
sie macht mich schläfrig und verbreitet eine depressive Stimmung.
Wenn ich im Dunkeln nach Hause gehe, fühle
ich mich verunsichert. Ich drehe mich dann nicht mehr um, gehe schneller und benutze immer die hellere
Seite der Strasse. Zu meiner eigenen Sicherheit, nehme ich vorweg meist meinen Schlüssel in der Hand.
Mir wurde mal erzählt, dass man im Notfall viel Kraft entwickelt und der Schlüssel in der Hand die Kraft um
einiges erhöht.«
120 | 121 NYCTOPHOBIE
Joachim [31 Jahre]
»In vielen Situationen habe ich Angst. Im Keller fürchte ich mich davor, dass mich ein schnelles Raubtier aus
dem Dunkel heraus anfällt. Ich assoziiere einen kräftigen, trainierten Körper, ähnlich wie Panther oder Pumas
– beide Tiere finde ich übrigens sehr gut. Einerseits Furcht, andererseits Faszination, die in Sekundenbruchteilen auf mich zukommen.
Im nächtlichen Wald ist es die Furcht vor dem Erschrecken. Dort ist es nicht nur
Furcht vor wilden Tieren, sondern auch Geschichten über Gespenster oder Verbrecher, die mir durch den
Kopf gehen. Ständig habe ich das Gefühl, dass hinter mir etwas ist oder hinter einem Baum lauert. Diese
latente Erwartung des Schrecklichen macht dich fertig. Bist du schon mal im Meer geschwommen und etwas,
z. B. eine Plastiktüte die du nicht siehst, da sie auf der Wasseroberfläche schwimmt, berührt dich? Der Moment der Berührung, das Realisieren und die blitzschnelle Abfolge von Schreckensvisionen, dieser Augenblick ist die Verdichtung dessen, was ich kontinuierlich im Wald empfinde.
Ansonsten habe ich keine Probleme
mich an dunklen Orten, z. B. Straßen oder Wohnungen, zu bewegen. Ich versuche immer mich mit meinen
Ängsten zu konfrontieren, um sie abzubauen. Könnte man aber auch als masochistische Ader sehen.«
122 | 123 NYCTOPHOBIE
Holger [34 Jahre]
»Nicht wirklich. In manchen Gegenden habe ich ein komisches Gefühl. Meist fühle ich mich sehr sicher.
Auf dem Land kann man sich auf Grund der geringen Kriminalität sehr sicher fühlen. Dagegen sind mir Großstädte und unbekannte Orte nicht immer ganz geheuer. Die meisten Überfälle geschehen nachts, deshalb
sollte man dann vorsichtiger sein. Während meiner Auslandaufenthalte in Südamerika bin ich sehr vorsichtig geworden. Dort habe ich schon zu viele Menschen getroffen die Überfallen worden sind oder über das Ohr
gehauen wurden. Dies hält mich aber nicht ab, weiterhin in ärmere Länder zu reisen.«
124 | 125 NYCTOPHOBIE
Anne [29 Jahre]
»Das ist bei mir sehr stark von meiner eigenen Stimmung abhängig. Noch mehr aber davon, wo ich mich
aufhalte und wie die Stimmung dort ist. Angst habe ich dann aber nur wenn ich alleine bin. Um nicht alleine
zu sein reicht es, ein Kind dabei zu habe das ich es beschützen muss. An schlecht beleuchteten Straßen,
an Ecken die ich nicht kenne, bin ich immer vorsichtig. In der Innenstadt und an belebten Plätzen fühle ich
mich meist sehr sicher.
Mit 15 habe ich hinter einer Dorfhalle mal eins aufs Maul bekommen. Danach war ich
immer viel vorsichtiger und hatte immer Tränengas dabei. Meine Hilfe gegen Angst ist es, nicht alleine in der
Nacht unterwegs zu sein. Im großen Haus meiner Eltern hatte ich früher Angst, als ich alleine zuhause war.
Das wird wohl jeder Jugendliche kennen. Glücklicherweise ist die Angst jetzt weg.«
126 | 127 NYCTOPHOBIE
Davide [26 Jahre]
»Bei mir ist das immer sehr stark ortsabhängig. Nach Anbruch der Dunkelheit traue ich mich nicht mehr in
die Nähe von Industriegebieten und in alte Gebäude. Ab und an träume ich von diesen Orten. In den Träumen
tauchen dann auch noch gewalttätige Menschen auf, die mich überfallen. Diese Alpträume stammen vermutlich aus meiner Jugend. Damals habe ich schlechten Erfahrungen in Italien gemacht.«
128 | 129 NYCTOPHOBIE
Margit [38 Jahre]
»Ich bin ein Nachtmensch und fühle mich nachts sehr wohl. Bisher habe ich nachts keine schlechten Erfahrungen gemacht. Ein Grund dafür ist wahrscheinlich mein selbstsicheres Auftreten und die Tatsache, dass
ich bewaffnet bin. In meiner Handtasche ist immer ein Pfefferspray. Der Horror wäre es für mich in der Dunkelheit alleine im Wald zu sein. Ich bin Nachtblind und habe einen absolut schlechten Orientierungssinn.«
130 | 131 NYCTOPHOBIE
NYCTOPHOBIE 132 | 133
134 | 135
NYCTOPHOBIE
»LIEBE KINDER
GEBT FEIN
ACHT,
ICH HAB EUCH
ETWAS MITGEBRACHT!«
ES WAR EINMAL EINE KLEINE SÜSSE DIRN, DIE HATTE JEDERMANN
LIEB, DER SIE NUR ANSAH. AM
ALLERLIEBSTEN ABER IHRE GROSSMUTTER; DIE WUSSTE GAR NICHT,
WAS SIE ALLES DEM KINDE GEBEN
SOLLTE.
NYCTOPHOBIE 138 | 139
KAPITELNAMEN
140 | 140
KAPITELNAMEN
»SIEH EINMAL DIE SCHÖNEN BLUMEN, DIE RINGSUMHER STEHEN,
WARUM GUCKST DU DICH NICHT
UM? ICH GLAUBE, DU HÖRST GAR
NICHT, WIE DIE VÖGLEIN SO LIEBLICH DA SINGEN? DU GEHST JA
FÜR DICH HIN, ALS WENN DU ZUR
SCHULE GINGST, DABEI IST ES SO
LUSTIG DRAUSSEN IM WALDE.«
NYCTOPHOBIE 142 | 143
KAPITELNAMEN
144 | 144
KAPITELNAMEN
DER WOLF ABER GING GERADESWEGS NACH DEM HAUS DER
GROSSMUTTER UND KLOPFTE
AN DIE TÜR. »ICH BRINGE DIR
KUCHEN UND WEIN, MACH´ AUF!«
»DRÜCK‘ NUR AUF DIE KLINKE,«
RIEF DIE GROSSMUTTER, »ICH BIN
ZU SCHWACH UND KANN NICHT
AUFSTEHEN.« DER WOLF DRÜCKTE AUF DIE KLINKE, DIE TÜR
SPRANG AUF, UND ER GING OHNE
EIN WORT ZU SPRECHEN GERADE
ZUM BETT DER GROSSMUTTER
UND – VERSCHLUCKTE SIE. DANN
TAT ER IHRE KLEIDER AN, SETZ146 | 147
TE IHRE HAUBE AUF, LEGTE SICH
IN IHR BETT UND ZOG DIE VORHÄNGE VOR. DIE KLEINE SÜSSE
DIRN ABER WAR NACH DEN BLUMEN HERUMGELAUFEN, UND
ALS ES SO VIEL ZUSAMMEN HATTE,
DASS ES KEINE MEHR TRAGEN
KONNTE, FIEL IHM DIE GROSSMUTTER WIEDER EIN, UND ES MACHTE
SICH AUF DEN WEG ZU IHR.
NYCTOPHOBIE
148 | 148
KAPITELNAMEN
»DAS JUNGE, ZARTE DING, DAS IST
EIN FETTER BISSEN, DER WIRD
NOCH BESSER SCHMECKEN ALS DIE
ALTE. DU MUSST ES LISTIG ANFANGEN, DAMIT DU SIE ERSCHNAPPST.«
NYCTOPHOBIE 150 | 151
KAPITELNAMEN
WAS
SIEHST DU?
»Niemand weiß, auf welche Weise sich Träume unserer bemächtigen, ob sie
uns oder wir sie beim Aufwachen verlassen, ob wir nächtliche Besucher oder
vielmehr die besuchten sind, ob es unsere oder unsere geliehenen Bilder sind.«
[Almeida Faria]
Was siehst Du? Menschen. Was für Menschen? Menschen halt. Wie Unterscheiden
sich die Menschen von andern? Sie sehen anders aus als andere. In welcher Hinsicht
sehen sie anders aus? Ihre Gesichter sind transformiert. Kannst Du das genauer
beschreiben? Das fällt mir nicht leicht, sie tauchen nachts in meinen Träumen auf. Und dann?
Sie erscheinen aus der Ferne und nähern sich mir, sie kommen immer näher und näher. Manchmal flüchte
Hast Du Angst? Ja, nein, ich weiß nicht. Auf jeden Fall flüchte ich vor ihnen, ich
versuche mich zu verstecken. Erscheinen sie Dir denn oft? Zu oft. Manchmal erscheinen sie mir
ich vor Ihnen.
so oft, dass ich nicht mehr auseinander halten kann, ob ich im Traum bin oder nicht. Ich lauf die Straße entlang und vermute sie überall. Ich dreh mich andauernd um und fürchte mich davor um eine Ecke zu gehen.
Was erwartest Du hinter der Ecke? Ja sie, die Personen. Ich kann sie schlecht beschreiben.
Versuch es! Ihnen fehlt da was. Was fehlt ihnen? Die Körper, sie sind eigentlich normal, aber ihre
Gesichter sind irgendwie entstellt. Keine Augen! Wie, sie haben keine Augen? Ja, sie fehlen. Es ist
alles so verzerrt. Nichts ist dort, wo es sein müsste. Manche haben keinen Mund, andere haben keine Ohren.
152 | 153 OPTALOMOPHOBIE
Ist es immer dieselbe Person oder gibt es mehrere? Oh ja, es gibt viele. Es gibt unzählig
viele, wie in einer Großstadt. In meinen Träumen geh ich durch die Straßen einer Großstadt, sehe viele
Menschen und überall tauchen sie auf.
Sie tauchen auf ? In meinen Träumen gehe ich durch die Stra-
ßen. Manchmal tauchen sie wochenlang nicht auf, aber wenn sie da sind, verfolgen sie mich die ganze Nacht.
Die ganze Nacht? Ja, ich versuch mich dann zu verstecken, hinter Autos, in der Wohnung, in Hauseingängen … aber nur kurz – es bringt nichts, sie kommen ja immer näher. Obwohl, sie sind eine Zeit lang nicht
gekommen, da konnte ich mich gut verstecken. Und
wo hast Du dich versteckt? Oft hilft es mir,
wenn ich die Räume wechsel in denen ich schlafe oder mich aufhalte. Wo findest Du diese Räume?
Es sind Räume in denen ich vorher noch nie war. Anfangs hatte ich versucht bei Freunden zu schlafen, da
wurde es nur noch schlimmer. In der Einsamkeit, an Orten, an denen ich mich noch nicht aufgehalten habe,
in Räumen, in denen ich noch nie war, finde ich meine Ruhe. Ich wechsel dann von einer Nacht zur anderen
Nacht in ein anderes Hotel. Nur das verschafft mir ein paar ruhige Momente, etwas Zeit. Wie
Dich denn bei Deinen Freunden?
fühlst Du
Ich liebe meine Freunde, genieße die Beziehung mit ihnen.
Es ist sehr schön eine gute Zeit mit ihnen zu verbringen, mit ihnen zu lachen, etwas zu erleben und ihnen
einfach vertrauen zu können. Oft schlägt es jedoch auch um.
doch von Deinen Freunden?
Es schlägt um? Aber Du sprichst
Die Freunde des Tages werden oft zu den Feinden der Nacht. Mir
geht es häufiger so, dass ich nachts von den Menschen träume mit denen ich tagsüber etwas erlebt habe.
154 | 155
OPTALOMOPHOBIE
Ich breche dann den Kontakt zu den Freunden ab. Es fällt mir sehr schwer, aber ich bin gezwungen, bin
Warum werde ich dazu gezwungen? Sie verfolgen
mich, ich kann sie nicht weiter sehen. Es fällt mir schwer. Was fällt mir denn so schwer? Ich kann
gezwungen meine Freunde zu verlassen.
nicht unterscheiden. Verzerrt oder normal. Aber normal, was ist normal? Normal ist es Mensch zu sein,
Aber was sehe ich? Menschen. Was für Menschen?
Menschen halt. Wie unterscheide ich mich von den Menschen? Ich sehe anders aus …
oder nicht? Ist das was ich sehe normal?
156 | 156
156 | 157 OPTALOMOPHOBIE
IMPRESSUM
180 Grad – Magazin für emotionale Befreiung #1 | »Angst vor Menschen« | Februar 2005
180 Grad erscheint im Rahmen des Projektes »Emotional Rescue« der Hamburger Medienkünstlerin
Dr. Christina Lissmann | Auflage 10 Exemplare Herausgeber Universität Duisburg-Essen
Fachbereich Kunst und Design | Universitätsstraße 12 | 45141 Essen Konzeption und Gestaltung
Markus Koll | Stefanie Levers | Julia Ochsenhirt | Tobias Vollmer Betreuung Prof. Lo Breier | Prof. Peter Wippermann Schrift Dolly | Fago Papier Color Copy | 100g/m und 160 g/m | Schneidersöhne |
2
2
RecyStar | 80g/m2 | Schneidersöhne | System_Tonpapier | 120g/m2 | Schneidersöhne | Spiegelpapier | 120g/m2 und
240 g/m2| Kohlschein
Quellenverzeichnis | Seite 11 – 14 http://www.psychosoziale-gesundheit.net/psychiatrie/dysmorphobie.html | Seite 15 »Spiegel«, Nr. 47_07.10 2002 | Seite 18 http://www.freundin.de/supermodell |
Seite 20 – 21 http://www.zukunftsinstitut.de; http://www.anti-aging-akademie.org; http://www.trendbuero.de_Wellness im Kosmetikinstitut [Düsseldorf, 28. März 2003, Birgit Gebhardt]; http://www.3sat.de;
Psychologie Heute, 2001, »Operation Schönheit, Eingriffe mit grosser Wirkung, Heimo Koncilia, Edda Graf,
2002«] | Seite
52 – 55 http://www.Netzwissenschaften.de; http://www.suchtmagazin.ch;http://wap.tutorals.de | Seite 101 – 103 www.paranormal.de/hexen/forum | Seite 104 – 108 Sagenhafte Geschichten
von heute, Rolf Wilhelm Brednich, Beck-Verlag 1994] | Seite 109 – 117 http://www.dtm.at/vbulletin/archive] | Seite 136 – 151 »Rotkäppchen« nach den Märchen der Gebrüder Grimm
Ein besonderer Dank an
158