E-Programmheft - Odeon Theater

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E-Programmheft - Odeon Theater
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Masque of Temperaments
Premiere: 21. März 2009, 20 Uhr
Weitere Vorstellungen: 24., 28., 31. März und 02., 03., 08., 09. April
PROGRAMM
Inhalt
Follow me (von Ulrike Kaufmann und Erwin Piplits)
S. 3
Masque of Temperaments (von Lorenz Duftschmid)
S. 4
Programmablauf
S. 5
Texte (mit deutscher Übersetzung)
S. 7
Ausstattung
S. 17
Besetzung
S. 18
Impressum
S. 27
2
FOLLOW ME
Das Serapions Ensemble, dem die Zusammenführung der Künste
eine Herzensangelegenheit ist, hat immer wieder zu glücklicher
Zusammenarbeit mit Musikern gefunden – sei es auf experimenteller Ebene, wie mit Dieter Kaufmann, dem „Vienna Art
Orchestra“ oder Wolfgang Mitterer; oder auf der traditionellen
Ebene, wie mit den Arbeiten für das Festival „Osterklang“.
Die Begegnung mit Philipp Harnoncourt und Lorenz Duftschmid
vor einem Jahr führte zu dem großen Erfolg der Barock Oper
„Alcione“ von Marin Marais. Es ist daher nur natürlich, dass diese Arbeit weitergeführt wird –
zunächst mit Lorenz Duftschmid und seinem Ensemble „Armonico Tributo Austria“.
„FOLLOW ME – Masque of Temperaments“ ist der Titel dieser neuen gemeinsamen Arbeit, die
auf der Grundlage einer Masque, der Vorläuferin der barocken Oper, von den „Seelenwelten“
des Menschen erzählt, die es zu durchwandern gilt, um zu einem harmonischen Dasein zu gelangen. Die Zusammenstellung der Musikstücke und deren Zuordnung zu den „Temperamenten“
besorgte Lorenz Duftschmid, das Serapions Ensemble „komponierte“ in gemeinsamer Arbeit die
Szenenfolge. Was dabei herauskommt, ist eine Art „Szenisches Konzert“.
In unserer von Technik, Konsum und Medien heimgesuchten Zeit gibt es bei vielen Menschen
ein wachsendes Bedürfnis, sich wieder mehr auch den „Herzensdingen“ zuzuwenden. Das ist
keine Weltflucht, sondern eine Überlebensnotwendigkeit.
Jeder Einzelne hat im Leben der Spur nachzugehen, welche die Menschheit vor ihm gegangen ist.
In seiner Entwicklung hat der Mensch eine Reihe von Stadien zu durchschreiten, die ihn an die
Wirklichkeit eines kollektiven menschlichen Untergrunds heranführt. Wir nutzen die Idee der
„Temperamentenlehre“, um auf die Notwendigkeit der Überwindung dumpfer Emotionen sowie
der Bewusstseinsentwicklung hinzuweisen, durch die sich für jeden Einzelnen die Sichtbarkeit,
Verstehbarkeit und Deutbarkeit der Wirklichkeiten stetig ändert. Erst in freier – d.h. in selbstverantwortlicher – Weise entwickelte Menschen können eine würdige, soziale und glückliche
Gesellschaft bilden.
Ein offensichtlich noch weiter Weg.
Follow us.
Ulrike Kaufmann und Erwin Piplits
3
Masque of Temperaments
Die in ihrer Freiheit so faszinierende Form der
Masque auf der einen Seite und die Temperamentenlehre der Renaissance auf der anderen Seite
stellen das Netz dar, das dieses Projekt in seinem
Innersten zusammenhält.
Schon die alte arabische Abstammung des Wortes
„Masque“ (arabisch maskharat = Verstellung,
Scherz) deutet darauf hin: Seit es erkennende
Menschen gibt, besteht der Drang zu Verkleidung
und Mummerei, etwas anderes darzustellen und dadurch den Horizont zu erweitern und Neues
zu erfahren. Die Masque mit ihrem improvisatorischen Verschmelzen von Geste, Tanz, Musik,
Wort, Maske, Schminke (altfranzös.: mascillage) und Szene kann als Vorläuferin der wesentlichen
Spielarten szenischer Bühnenkunst bezeichnet werden.
Uns dient als Vorlage die freie Masque aus der Zeit Elisabeth I. um 1600, also noch vor den
fertig durchkomponierten „Opern-Masques“ eines Alfonso Ferrabosco, Matthew Locke oder
Henry Purcell. Masques aus der frühen Zeit trugen Titel wie Masque der Gierigen Männer mit den
Langen Nasen oder Katzenmasque oder Die Masque der Betrunkenen, Masque of Peace oder gar The
Masque of Gods. Diese aus Italien und Frankreich importierten Masquerie, Ballets de Cour und
Masquerades wurden, dem jeweiligen aktuellen Anlass entsprechend, aus verschiedenen Musikstücken, Tänzen, Einzelbildern und Sonetten unter dem wachsamen Auge des eigens dafür
ernannten Lord of Misrule zusammengestellt. Allegorie, Symbolik, Mythologie, aber auch einfache
Country-Dances in der Antimasque finden sich noch heute in zahlreichen handschriftlichen (oft
anonymen) englischen Quellen. Sie bestehen aus instrumentalen Consorts, Lute-Songs und
Popular Dances. Die Tänze sind Pavans, Galliards, Corantos, Voltas, Almayns und Branles. Die
Komponisten heißen beispielsweise William Byrd, John Dowland, Anthony Holborne oder
William Brade. Viele dieser Stücke wurden (wie bei Brade 1617 in Hamburg) erst einige Jahre
später in Sammeldrucken herausgegeben.
„Masque of Temperaments“ reiht, ausgehend von den Temperamenten, sieben Szenen aneinander. Die Temperamente werden heute im Allgemeinen parallel zu den vier Körpersäften,
Jahreszeiten, Menschenaltern, Hauptsternen, Tageszeiten, Elementen und den vier Flüssen des
Hades eingeteilt. In der Zeit des geozentrischen Weltbildes hingegen bezog man sich bis weit ins
17. Jhdt. hinein bei der Beschreibung der Seelenwelten auf die sieben Sterne, die sich als Planeten
vor dem Hintergrund des Fixsternhimmels bewegen (griechisch planētēs = umherschweifen):
Sonne, Mond, Mars, Merkur, Jupiter, Venus, Saturn. Diesen sieben Planeten wurden ganz
konkrete Stimmungsbilder, Humors oder Temperamente zugeordnet. Diese nuancenreiche Betrachtungsweise inspirierte „Masque of Temperaments“ mit den Seelenwelten Mercy, Curiosity,
Joy, Hate, Pain, Melancholy and Love.
Lorenz Duftschmid
4
Programmablauf
Prelude
Orlando Gibbons
(1583–1625)
In Nomine
Innocenzio Alberti (?)
(1535–1615)
Pavin of Albarti
Anonymous
(ca. 1600)
Gallyard
Anonymous
(ca. 1600)
Gallyard
Christopher Marlowe
(1564–1593)
Doctor Faustus, 3. Szene
„Now that the gloomy shadow of the earth …”
Mercy
Anonymous
(ca. 1600)
O Lord, turn not away thy face
Curiosity
William Brade
(1560–1630)
Der Hexsen Tanz
William Brade
Der Satyrn Tanz
William Brade
Türkisch Entrada
Anonymous
(ca. 1600)
The Dark is my Delight
William Brade
Die duftenden Violen
William Shakespeare
(1564–1616)
The Passionate Pilgrim, Nr. 8
„If music and sweet poetry agree …”
William Brade
Peggy Bell
Anonymous
(ca. 1600)
When Daphne from fair Phoebus did fly
William Brade
Ein Schottisch Tantz
Joy
5
Hate
Pain
Melancholy
Love
Finale
Anthony Holborne
(ca. 1545–1602)
Pavan „Inferno“
William Shakespeare
Macbeth, 1. Akt, 3. Szene
„Come you spirits …”
Anthony Holborne
Galliard „The Teares of the Muses“
Anthony Holborne
Galliard „The widows myte”
William Byrd /
(ca. 1540 –1623)
John Dowland
(1563–1626)
Ye Sacred Muses
John Dowland
Semper Dowland semper dolens
William Byrd
Come to me Grieve forever
John Dowland
Pavin Lacrymæ Antiqæ „Flow my tears“
William Shakespeare
Sonett Nr. 66
„Tired with all these for restful death I cry …”
Anthony Holborne
Pavan „Paradizo“
John Dowland
Galliard „Can She Excuse”
John Dowland
Mr George Whitehead his Almayne
William Shakespeare
Sonett Nr. 100
„Where art thou Muse that thou forget’st so long”
Anthony Holborne
Gaillard „Fairie-round“
Anthony Holborne
Almain „Honey suckle“
John Dowland
The King of Denmarks Gaillard
William Byrd /
John Dowland /
Christopher Marlowe
La Volta /
Now, O now I needs must part /
Variation „Doctor Faustus”
6
Texte (mit deutscher Übersetzung)
Prelude
Musik:
Orlando Gibbons: „In Nomine”
Innocenzio Alberti: „Pavin of Albarti”
Anonymous: „Gallyard”
Anonymous: „Gallyard”
Text:
frei nach Christopher Marlowe: „Doctor Faustus”, 3. Szene
We shall begin the incantations…
Now, that the shadow of the earth leaps unto the sky…
Let’s try, if spirits will obey thy hest…
Come, follow me…
Now that the gloomy shadow of the earth, longing to view orion’s drizzling look,
leaps from the Antarctic world unto the sky and dims the welkin’ with her pitchy breath,
we shall begin the incantations and try if spirits will obey thy hest … and follow me.
Lasst uns die Beschwörung beginnen …
Jetzt, da der Erdschatten sich in den Himmel erhebt …
Versuchen wir, ob die Geister dein Gebot erfüllen …
Nun, da der trübe Schatten der Erde bei dem Versuch, einen Blick auf den drehenden Orion zu erhaschen,
sich aus dem antarktischen Reich in den Himmel erhebt und die Dämmerung mit ihrem heiseren Atem
abschwächt,
nun lasst uns die Beschwörung beginnen und sehen, ob die Geister dein Gebot erfüllen … und mir folgen.
(Übersetzung von Niels Badenhop)
Mercy
Song:
Anonymous: „O Lord, turn not away thy face”
O Lord, turn not away thy face from him that lieth prostrate
Lamenting sore his sinful life before thy mercy gate.
Which gate thou op’nest wide to those that do lament their sin;
Shut not that gate against me, Lord, but let me enter in.
Mercy, good Lord, mercy I ask, this is the total sum;
For mercy, lord, is all my suit; Lord, let thy mercy come.
(Mercy, good lord, etc.)
7
Oh Herr, wende deinen Blick nicht ab von dem, der bedürftig ist
Und der vor dem gnadenreichen Himmelstor bitter sein sündenvolles Leben beklagt.
Jenes Tor, das du weit öffnest für die, welche ihre Sünden beklagen;
Verschließe dies Tor nicht vor mir, Herr, sondern lass mich eintreten.
Gnade, guter Herr, um Gnade bitte ich, das ist alles, was zählt;
Denn Gnade, Herr, ist mein einziges Bedürfnis; Herr lass deine Gnade kommen.
(Gnade, guter Herr, etc.)
(Übersetzung von Niels Badenhop und Sebastian Hornstein)
Curiosity
Musik:
William Brade: „Der Hexsen Tanz”
William Brade: „Der Satyrn Tanz“
William Brade: „Türkisch Entrada“
Song:
Anonymous: „The Dark is my Delight“
The dark is my delight:
So ‘this the nightingale’s.
My music’s in the night;
So is the nightingale’s.
My body is but little;
So is the nightingale’s.
I love to sleep against the prickle;
So doth the nightingale.
Die Dunkelheit ist meine Freude:
Wie auch die der Nachtigall.
Meine Musik mache ich nachts,
So macht es auch die Nachtigall.
Meine Statur ist nur klein,
Wie auch die der Nachtigall.
Ich schlafe gerne an einen Ast gelehnt;
Wie auch die Nachtigall.
(Übersetzung von Niels Badenhop und Sebastian Hornstein)
Joy
Musik:
William Brade: „Die duftenden Violen“
Text:
William Shakespeare: „The Passionate Pilgrim”, Nr. 8
8
If music and sweet poetry agree,
As they must needs, the sister and the brother,
Then must the love be great ‘twixt thee and me,
Because thou lovest the one, and I the other.
Dowland to thee is dear, whose heavenly touch
Upon the lute doth ravish human sense;
Spenser to me, whose deep conceit is such
As, passing all conceit, needs no defence.
Thou lovest to hear the sweet melodious sound
That Phoebus’ lute, the queen of music, makes;
And I in deep delight am chiefly drown’d
When as himself to singing he betakes.
One god is god of both, as poets feign;
One knight loves both, and both in thee remain.
Geht mit Musik die Dichtkunst im Verein –
Und als Geschwister thun sie’s sicherlich –
Groß muß dann zwischen uns die Liebe sein,
Da du die eine liebst, die andre ich.
Du freust dich Dowland’s, dessen Cither innig
Das Herz bezaubernd, es in Wonne taucht;
Ich freue Spenser’s mich, der zart und sinnig
Den Geist entzückend, nicht Vertheid’gung braucht.
Du liebst den melodienreichen Klang.
Von Phöbus’ Laute, dieser Königin,
Und wenn er selber anstimmt den Gesang,
Dann fühl’ ich mir begeistert Herz und Sinn.
Ein Gott ist beider Gott, wie Dichter künden,
Ein Mann liebt beid’; in dir sind beid’ zu finden.
(Übersetzung von Emil Wagner, in: William Shakspeare’s sämmtliche Gedichte, Königsberg: J. H. Bon 1840,
S. 133–154)
Musik:
William Brade: „Peggy Bell“
Song:
Anonymous: „When Daphne from Fair Phoebus did fly”
When Daphne from fair Phoebus did fly
The west wind most sweetly did blow in her face.
Her silken scarf scarce shadow’d her eyes
The god cried, O pity, and held her in chase.
Stay nymph, stay nymph, cries Apollo,
Tarry and turn thee, sweet nymph, stay!
Lion nor tiger doth thee follow,
Turn thy fair eyes and look this way.
O turn, O pretty sweet,
And let our red lips meet.
Pity, O Daphne, pity, pity,
Pity, O Daphne, pity me.
9
Als Daphne vor dem edlen Phoebus floh,
Blies ihr der Westwind sanft ins Gesicht.
Ihr seidener Schal verdeckte halb ihre Augen,
Der Gott schrie, oh Mitleid, und verfolgte sie.
Bleib Nymphe, bleib, rief Apollo,
Halt ein und wende dich zu mir, süße Nymphe, bleib!
Weder Löwe noch Tiger verfolgen dich,
Wende deine schönen Augen und schau zu mir.
Halt ein, oh du Süße,
Und lass unsre roten Lippen aufeinandertreffen.
Mitleid, oh Daphne, hab Mitleid, Mitleid,
Mitleid, oh Daphne, hab Mitleid mit mir.
(Übersetzung von Niels Badenhop und Sebastian Hornstein)
Musik:
William Brade: „Ein Schottisch Tantz“
Hate
Musik:
Anthony Holborne: Pavan „Inferno“
Text:
frei nach William Shakespeare: „Macbeth“, 1. Akt, 3. Szene
Come, you spirits … you murdering ministers …
Come, thick night … Come to my human breast …
Fill me … Stop up … Take my blood …
Come, you spirits, that tend on mortal thoughts!
Unsex me here, and fill me from the crown to the toe top full of direst cruelty;
Make thick my blood, stop up the access and passage to remorse,
that no compunctious visitings of nature shake my fell purpose,
nor keep peace between the effect and it!
Come to my human breast and take my blood for gall, you murdering ministers,
whereever in your sightless substances you wait on nature’s mischief!
And finally ... come thick night and pall thee in the dunnest smoke of hell,
that my keen knife see not the wound it makes,
nor heaven peep through the blanket of the dark, to cry „hold, hold!”
Kommt, ihr Geister … ihr mörderischen Diener …
Komm, tiefe Nacht … Kommt an meine Menschenbrust …
Erfüllt mich … Verschließt … Nehmt mein Blut …
Kommt, ihr Geister, die ihr euch auf mörderische Gedanken versteht!
Nehmt mir mein Geschlecht und erfüllt mich von der Krone bis zu den Zehen randvoll mit der schlimmsten
Grausamkeit;
Verdickt mein Blut und verschließt seine Zugänge und Wege,
10
dass nicht unvermittelt die Natur mich heimsucht und meinen Entschluss erschüttert,
oder etwa Frieden stiftet zwischen der Sache und sich!
Kommt an meine Menschenbrust und labt euch an meinem Blut, ihr mörderischen Diener,
wo auch immer ihr in eurem unsichtbaren Sein auf das Grauen der Natur wartet!
Und schließlich … komm tiefe Nacht und tauche dich in den tiefsten Rauch der Hölle,
dass mein treues Messer die Wunde nicht sieht, die es macht,
und nicht mal der Himmel unter dem Betttuch der Dunkelheit hervorgucken kann, um zu rufen „halt, halt!“
(Übersetzung von Niels Badenhop)
Musik:
Anthony Holborne: Galliard „The Teares of the Muses”
Anthony Holborne: Galliard „The widows myte”
Pain
Song:
William Byrd/John Dowland: „Ye Sacred Muses”
Ye sacred Muses, race of Jove,
Whom Music’s lore delighteth,
Come down, from crystal heaven’s above
To earth, where sorrow dwelleth,
In mourning weeds
With tears in eyes:
Tallis is dead,
And Music dies.
Ihr heiligen Musen, Kinder des Jupiter,
Die das Gesetz der Musik erfreut,
Kommt herab vom klaren Himmelszelt
zur Erde, die von Sorgen geplagt ist,
Beginnt zu klagen
mit Tränen in euren Augen:
Tallis ist tot,
Und mit ihm stirbt die Musik.
(Übersetzung von Niels Badenhop und Sebastian Hornstein)
Musik:
John Dowland: „Semper Dowland semper dolens”
Song:
William Byrd: „Come to me grieve for ever” [An elegy for Philip Sidney, † 1586]
11
Come to me, grief, for ever,
Come to me, tears, day and night,
Come to me, plaint, ah helpless.
Just grief, heart tears, plaint worthy.
Go fro me dread to die now,
Go fro me care to live more,
Go fro me joys all on earth.
Sidney, O Sidney is dead.
Sidney, the hope of land strange,
Sidney, the flower of England,
Sidney, the spirit heroic,
Sidney is dead, O dead, dead.
Come to me, grief, for ever,
Come to me, tears, day and night,
Come to me, plaint, ah helpless.
Just grief, heart tears, plaint worthy.
Komm, Trauer, auf ewig,
Kommt, Tränen, Tag und Nacht,
Komm Klage, ach, so hilflos.
Einzig Trauer und Tränen des Herzens sind der Klage würdig.
Gehe von mir, Angst vor dem Sterben,
Gehe von mir, du Sorge ums Weiterleben,
Geht von mir, all ihr Freuden der Welt.
Sydney, oh Sydney ist tot.
Sydney, die Hoffnung des ganzen Landes,
Sydney, die Blume Englands,
Sydney, du Sinnbild des Heldentums,
Sydney ist tot, oh tot, tot.
Komm, Trauer, auf ewig,
Kommt, Tränen, Tag und Nacht,
Komm Klage, ach, so hilflos.
Einzig Trauer und Tränen des Herzens sind der Klage würdig.
(Übersetzung von Niels Badenhop und Sebastian Hornstein)
Melancholy
Musik:
John Dowland: Pavin Lachrymæ Antiquæ „Flow my tears”
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Text:
William Shakespeare: Sonett Nr. 66
Tired with all these for restful death I cry,
As to behold desert a beggar born,
And needy nothing trimmed in jollity,
And purest faith unhappily forsworn,
And gilded honour shamefully misplaced,
And maiden virtue rudely strumpeted,
And right perfection wrongfully disgraced,
And strength by limping sway disabléd,
And art made tongue by authority,
And folly, doctor-like, controlling skill,
And simple truth miscalled simplicity,
And captive good attending captain ill.
Tired with all these from these would I be gone,
Save that to die, I have my love alone.
All dessen müd, nach Rast im Tod ich schrei.
Ich seh es doch: Verdienst muß betteln gehn
Und reinste Treu am Pranger steht dabei
Und kleine Nullen sich im Aufwind blähn
Und Talmi-Ehre hebt man auf den Thron
Und Tugend wird zur Hure frech gemacht
Und wahre Redlichkeit bedeckt mit Hohn
Und Kraft durch lahme Herrschaft umgebracht
Und Kunst das Maul gestopft vom Apparat
Und Dummheit im Talar Erfahrung checkt
Und schlichte Wahrheit nennt man Einfalt glatt
Und Gutes Schlechtesten Stiefel leckt.
All dessen müd, möchte ich gestorben sein,
Blieb nicht mein Liebster, wenn ich sterb, allein.
(Übersetzung von Christa Schuenke, in: Shakespeare: Die Sonette. München: dtv 1999, S. 73)
Love
Musik:
Anthony Holborne: Pavan „Paradizo”
Song:
Galliard: „Can she excuse”
Can she excuse my wrongs with vertues cloak?
Shall I call her good when she proues vnkind?
Are those cleer fires which vanish into smoak?
Must I praise the leaues where no fruit I find?
No no: where shadows do for bodies stand,
Thou maist be abusde if thy sight be dim.
13
Cold loue is like words written on sand,
Or bubbles which on the water swim.
Wilt thou be thus abused still,
Seeing that she will right thee neuer?
If thou canst not orecome her wil,
Thy loue will be thus fruitles euer.
Was I so base, that I might not aspire
Vnto those high ioyes which she holds from me?
As the are high, so high is my desire:
If she this denie, what can granted be?
If she will yeeld to that which reason is,
It is reasons will that loue should be iust.
Deare make me happy still by granting this,
Or cut off delayes if that I die must.
Better a thousand times to die,
Then for to liue thus still tormented:
Deare but remember it was I
Who for thy sake did die contented.
Kann sie mein erlittenes Unrecht mit dem Mantel der Tugend entschuldigen?
Soll ich sie loben, wenn sie sich so hartherzig erweist?
Sind das reine Feuer, die sich in Rauch auflösen?
Muß ich Blätter preisen, wo ich keine Früchte finde?
Nein, nein, wo Schatten für feste Körper stehen,
Wird man leicht ausgenützt, wenn man schlecht sieht.
Erkaltete Liebe gleicht in Sand geschriebenen Wörtern,
Oder Luftblase, die auf dem Wasser schwimmen.
Willst du dich immer noch ausnützen lassen,
Obwohl du siehst, dass sie dir nie dein Recht gewähren wird?
Solange du nicht über ihren Willen verfügst,
Wird deine Liebe nie Früchte zeigen.
War ich so gering, dass ich nicht auf
Jene großen Freuden hoffen dürfte, die sie mir vorenthält?
Ebenso groß wie diese ist auch meine Sehnsucht:
Wenn sie dies verweigert, was kann sie mir sonst noch geben?
Wenn sie dem nachgibt, was man als Verstand bezeichnet,
So ist es des Verstandes Wunsch, dass die Liebe gerecht sei.
Liebste, mach mich noch glücklich, indem du dies gewährst,
Oder laß mich unverzüglich sterben.
Tausendmal besser ist’s zu sterben,
Als unter solchen Qualen zu leben:
Liebste, denk nur daran, dass ich es war,
Der um deinetwillen mit dem Tod zufrieden war.
(Übersetzung von Christian Kelnberger, in: ders.: Text und Musik bei John Dowland, Passau: Verlag Karl Stutz
2004, S. 199)
14
Musik:
John Dowland: „Mr George Whitehead his Almayne”
Text:
William Shakespeare: Sonett Nr. 100
Where art thou Muse that thou forget’st so long,
To speak of that which gives thee all thy might?
Spend’st thou thy fury on some worthless song,
Darkening thy power to lend base subjects light?
Return forgetful Muse, and straight redeem,
In gentle numbers time so idly spent,
Sing to the ear that doth thy lays esteem,
And gives thy pen both skill and argument.
Rise resty Muse, my love’s sweet face survey,
If time have any wrinkle graven there,
If any, be a satire to decay,
And make time’s spoils despiséd everywhere.
Give my love fame faster than time wastes life,
So thou prevene’st his scythe, and crookéd knife.
Wo bist du Muse, daß du laut zu preisen
Den Springquell deiner Kraft so lang vergißt?
Hast du dich ganz erschöpft bei schlechten Weisen,
Schenkst dem dein Licht, der selber glanzlos ist?
Komm, pflichtvergessne Muse, hol sie wieder
Mit zarten Versen, die verlorne Zeit;
Allein dem Kenner singe deine Lieder,
Der deiner Feder Kunst und Schärfe leiht.
Prüf, träge Muse, ob die Zeit nicht schon
Des Liebsten Stirn mit Furchen übersät.
Wenn ja, sing ihr und dem Verfall zum Hohn,
Daß jeder ihr verhaßtes Wirken schmäht.
Rühm ihn, eh ihn der Fraß der Zeit entmannt.
Schlag Sense ihr und Säbel aus der Hand.
(Übersetzung von Christa Schuenke, in: Shakespeare: Die Sonette. München: dtv 1999, S. 107)
Finale
Musik:
Anthony Holborne: Galliard „Fairie-round”
Anthony Holborne: Almain „Honey suckle”
John Dowland: „The King of Denmarks Gaillard”
15
Musik/Song/Text:
William Byrd: „La Volta”
John Dowland: „Now, O now I needs must part”
Now, O now, I needs must part,
Parting though I absent mourn.
Absence can no ioy impart:
Ioy once fled cannot returne.
While I liue I needs must loue,
Loue liues not when hope is gone.
Now at last despair doth proue,
Loue diuided loueth none.
Sad despair vnkindness sends.
If that parting bee offence,
It is shee which then offends.
Jetzt, o jetzt, muß ich Abschied nehmen,
Scheiden, obgleich ich in Abwesenheit traure.
In der Abwesenheit gedeiht kein Glück
Entflohenes Glück kehrt nicht zurück.
Solang ich lebe muß ich lieben,
Doch Liebe ohne Hoffnung gibt es nicht.
Jetzt beweist die Verzweiflung endlich,
Daß halbierte Liebe keinen wirklich liebt.
Traurige Verzweiflung treibt mich fort von hier,
Diese Verzweiflung rührt von Zurückweisung.
Wenn dieser Abschied eine Kränkung ist,
Dann ist sie es, die die Kränkung begeht.
(Übersetzung von Christian Kelnberger, in: ders.: Text und Musik bei John Dowland, Passau: Verlag Karl Stutz,
2004, S. 201)
Christopher Marlowe: Variation „Doctor Faustus”, 3. Szene
Now as the gloomy shadow of the earth,
Longing to view Orion’s drizzling look,
already has leaped from the Antarctic world unto the sky
And finally dimmed the welkin’ with her pitchy breath,
at last we shall finish the incantations,
‘cause spirits did obey thy hest … and followed me!
Jetzt, da der trübe Schatten der Erde
bei dem Versuch, einen Blick auf den drehenden Orion zu erhaschen,
sich schon aus dem antarktischen Reich in den Himmel erhoben hat,
und schließlich die Dämmerung mit ihrem heiseren Atem schwächte,
jetzt lasst uns zuletzt die Beschwörung beenden,
denn die Geister erfüllten dein Gebot … und folgten mir!
(Übersetzung von Niels Badenhop)
16
Ausstattung
Der Raum
Obwohl das Odeon nach strengen klassischen Regeln gebaut ist,
oder vielleicht gerade deshalb, bieten sich immer wieder neue Perspektiven und Blickrichtungen. Diesmal wurde die Diagonale
gewählt – eine Herausforderung für die szenische Gestaltung.
Nachdem die Tribüne in der neuen Position stand, wurden wir auf
die Parallele zu barocken Bühnenbildern der Familie Galli Bibiena
aufmerksam, welche die „Szena al Angolo“ erfunden hat. Der perspektivische Fluchtpunkt befindet sich dabei außerhalb des
Gesichtsfeldes des Betrachters. Mit Hilfe von Spiegeln verstärken
wir noch die Wirkung und den Eindruck, dass es sich um mehrere
Räume handeln könnte. Auf Stühle haben wir diesmal verzichtet
und gepolsterte Bänke angefertigt. Dadurch entsteht das Gefühl,
näher am „Geschehen“ zu sein.
Die Mitarbeiter des Odeon können die meisten Bauten und Einrichtungen selbst fertigen, was
auch aufwendige Gestaltungen möglich macht.
Die Malerei
Der Boden des Saales ist mit einem bemalten Bodentuch bespannt, welches eine Vogelperspektive auf die Welt mit vielen freundlichen Details zeigt. Darüber sind Architekturelemente
gelegt und zuletzt die Bahnen imaginärer Planeten.
Max Kaufmann und Tonio Nodari malen seit nunmehr zehn Jahren für das Serapions Ensemble.
Die Malereien sind immer riesig, oft mehr als tausend Quadratmeter. Gemalt wird im Probenraum, der nur das Malen von Teilen des Ganzen zulässt. Einen Gesamteindruck erhält man erst,
wenn das Gemalte im Saal ist. Das setzt bei aller Freiheit eine umsichtige Arbeitsweise voraus, die
viel Zeit in Anspruch nimmt.
Die Kostüme
Ulrike Kaufmann hat im Laufe der Jahre ein System
für die Kostüme entwickelt, das eine ständige Verwandlung der Gestalten zulässt, indem immer nur
Teile des Kostüms verändert werden. Das geschieht
sehr oft nahezu unbemerkt auf der Bühne mitten im
Spiel. Besonders ist auch der Umgang mit den eingesetzten Materialien. Nichts wird so verwendet, wie
man es ursprünglich gekauft hat, sondern bemalt und mit verschiedensten Techniken gefärbt.
Aus bemaltem Papier, das auf besondere Weise gewachst und mechanisch bearbeitet wird, entsteht Material mit einem kostbaren Effekt. Die Kostüme wirken uniform, ihre Farben und ihre
Fertigung sind jedoch jeweils ganz auf die Personen zugeschnitten, von denen sie getragen
werden. Kennt man die Darsteller, so kann man am Kostüm erkennen, wem es gehört.
17
Besetzung
Eine Inszenierung des Serapions Ensembles
unter der Leitung von Ulrike Kaufmann und Erwin Piplits
Musikalische Leitung: Lorenz Duftschmid
Sopran: Maria Cristina Kiehr / Susanne Rydén
Rezitation: Niels Badenhop
Armonico Tributo Austria:
Andreas Pilger (Descant Violin), Vit Nermut (Alto Violin), Miyoko Ito (Alto Viol),
Christian Hieronymi (Tenor Viol), Lorenz Duftschmid (Bass Viol), Michael Oman (Recorders),
Laurenz Schiffermüller (Drums), Thomas C. Boysen (Lute), Johannes M. Bogner (Organ and
Virginal)
Serapions Ensemble:
Carlos Delgado Betancourt, In Choi, Julio Cesar Manfugas Foster, José Antonio Rey Garcia,
Miriam Vargas Iribar, Mercedes Vargas Iribar, Mario Mattiazzo, Sandra Rato da Trindade, Ariel
Uziga, Lina Maria Venegas
Choreographien: José Antonio Rey Garcia und Mario Mattiazzo
Assistenz: Marcelo Cardoso Gama
Kostüme: Ulrike Kaufmann
Malerei: Max Kaufmann; unter Mitarbeit von Tonio Nodari, gratis g. strumpf und Eva Grün
Masken und Objekte: Eva Grün
Raumgestaltung: Erwin Piplits und Ulrike Kaufmann
Licht: Michael Illich
Ton: Urdyl Bauer
Bühnentechnik: Hamid Ahmadi, Michael Illich, Radivoje Ostojic, Benjamin Reissert,
Gerry Rozmyslowski
Gewandmeisterin: Kaja Leierer
Die Kostüme wurden unter Mitarbeit von Hamid Ahmadi, Luzia Bozkurt, Hanna Dirnwöber,
Sophie Tromp und Claudia Weissenbrunner hergestellt.
Organisation: Teresa Haider, Sebastian Hornstein (ATA), Angela Hercules-Joseph, Ingrid
Meßner, Erwin Piplits, Christa Tauss
Die Produktion wird durch eine Förderung des Bundesministeriums für Unterricht, Kunst und Kultur
ermöglicht.
18
LORENZ DUFTSCHMID
Lorenz Duftschmid wurde in Linz/OÖ geboren. Seine erste musikalische
Ausbildung erhielt er am Brucknerkonservatorium sowie am Musikgymnasium in Linz, wo er bereits die Ensembles für Alte Musik „Ars
Antiqua“ und „Consortium Musicum“ gründete. Nach der Matura absolvierte er das Konzertstudium in der Gambenklasse von Jordi Savall an der
Schola Cantorum in Basel/Schweiz. Danach folgten viele Jahre, in denen
er als Solist mit erstrangigen Ensembles und Dirigenten die ganze Welt
bereiste.
Heute tritt Lorenz Duftschmid als Solist und Dirigent sowie mit seinen
Ensembles Armonico Tributo (seit 1989), Johann Joseph Fux-Madrigalisten (seit 2003) und
AnLeuT (seit 1993) auf. Produktionen mit szenischer Musik, die künstlerischen Inszenierungen
großer Barockfeste mit mehr als 70 Künstlern sowie ca. 60 Auftritte pro Jahr bei verschiedensten
Musikfestivals zeigen die breite Fächerung seiner musikalischen Intention. Eine Serie eigener
CDs wurde von der internationalen Kritik begeistert aufgenommenen; 2003 begann Lorenz
Duftschmid auf Anregung des Deutschlandfunk mit der Gesamteinspielung des französischen
Repertoires für Viola da gamba.
Künstlerischen Austausch – eine der Maximen des Musikers Lorenz Duftschmid – pflegte er
darüber hinaus 1989–2005 im Rahmen seiner Gastprofessur für Viola da gamba und historische
Aufführungspraxis an der Universität für Musik und darstellende Kunst in Graz und seit 2003 an
der Staatlichen Hochschule für Musik in Trossingen/Deutschland, als musikalischer Leiter der
Internationalen Kammermusiktage Raumberg (bis 2000) und der Internationalen Woche der
Alten Musik in Krieglach (seit 1989) sowie bei mehreren eigenen Meisterkursen. Die Weitergabe
seiner speziell nach alten Quellen auf modernstem technischen Stand entwickelten Spieltechnik
historischer Streichinstrumente ist ihm ein großes Anliegen. 2001 wurde Lorenz Duftschmid für
seine kulturellen Verdienste mit dem Großen Josef Krainer-Preis des Landes Steiermark ausgezeichnet.
Im Frühjahr 2004 habilitierte Lorenz Duftschmid an der Kunstuniversität Graz zum Universitätsdozenten für Viola da gamba und gründete zusammen mit Arrigo Wunschheim in der
AnLeuT-Gruppe eine eigene Musiknoten-Edition und einen CD-Verlag. 2006 folgte er der Berufung zum Professor für Viola da gamba an die Staatliche Hochschule für Musik in
Trossingen/Deutschland. Seit 2004 tritt Lorenz Duftschmid regelmäßig im Zyklus „Musiqua
Antiqua“ der Gesellschaft der Musikfreunde Wien auf, 2006 übernahm er die künstlerische
Leitung des Festivals „baroque.muerz“ und es standen u.a. Auftritte bei der Schubertiade, in Riga,
Jerusalem, Bologna, Postsdam, Genova und Moskau sowie mehrere CD-Einspielungen auf dem
Programm. Mit der Aufführung der seit 1776 nicht mehr gespielten Oper „Alcione“ von Marin
Marais im Wiener Odeon 2008 (Regie: Philipp Harnoncourt) rief er Begeisterungsstürme bei
Publikum und internationaler Presse hervor.
2009 erscheint bei „cpo“ die CD „Telemann – Quatuors Parisiens“ und es stehen neben der szenischen Produktion „FOLLOW ME – Masque of Temperaments“ mit dem Serapions Ensemble
im Odeon u.a. Tournéen nach China, Polen, Italien, England, USA, Frankreich und Spanien auf
dem Programm.
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MARIA CRISTINA KIEHR
María Cristina Kiehr wurde in Tandil (Argentinien) geboren und erhielt
dort auch ihre erste musikalische Ausbildung in Geige und Gesang. 1983
kam sie nach Europa und studierte bei René Jacobs an der Schola
Cantorum Basiliensis (Schweiz), während sie gleichzeitig ihre Gesangstechnik bei Frau Eva Krasznai-Gombos weiterbildete. Sie begann sehr
früh solistisch aufzutreten und wirkte weltweit (Europa, Japan, USA, Südamerika und Australien) bei zahlreichen Konzerten und Aufnahmen mit
renommierten Künstlern und Ensembles mit.
So musizierte sie mit den maßgeblichen Künstlern und Ensembles für
Alte Musik, u.a. mit Frans Brüggen und seinem „Orchestra of the 18th Century“, Jordi Savall
(u.a. „Hespérion XXI“, „Le Concert des Nations“), René Jacobs („Concerto Vocale“), Konrad
Junghänel („Cantus Cölln“), Philippe Herreweghe, Bruce Dickey („Concerto Palatino“), Gustav
Leonhardt, José Gallardo, dem Freiburger Barockorchester, den Wiener Philharmonikern und
dem „Concentus Musicus Wien“ unter Nikolaus Harnoncourt, der „Akademie für Alte Musik
Berlin“ und zahlreichen anderen.
María Cristina Kiehr ist regelmäßigr Gast bei großen Festivals, so z.B. in Brugge, Utrecht, San
Sebastian oder bei den „Innsbrucker Festwochen“, sowie auf den großen Konzert- und Opernbühnen, u.a. in Amsterdam, Berlin, Paris, Salzburg, Wien, London, Madrid oder in Übersee. Sie
führte über dreizehn Jahre lang das Vokal-Quartett „La Colombina“, das sich hauptsächlich auf
das Repertoire der spanischen und lateinamerikanischen Renaissance konzentrierte. Weiters
gründete sie mit dem Cembalisten Jean-Marc Aymes das Ensemble „Concerto Soave“, das sich
besonders der italienischen Musik des Frühbarock widmet. Ihre Aufnahmen erscheinen bei
„harmonia mundi france“.
Ihr Operndebüt hatte María Cristina Kiehr in Innsbruck in Cavallis „Giasone“ unter René
Jacobs. Zu ihrem breiten Repertoire, mit dem sie regelmäßig auf der Bühne zu erleben ist,
gehören alle wichtigen Partien von Monteverdi, Purcell, Telemann, Gluck und Vivaldi, aber auch
zahlreiche unbekannte Werke. Darüber hinaus sind Quellenforschung, Rekonstruktion und Neuentdeckungen sowie deren Uraufführungen weitere Schwerpunkte ihrer künstlerischen Tätigkeit.
Zahlreiche CD-Einspielungen von und mit ihr erhielten Auszeichnungen („Diapason d’Or“,
„Choc de la Musique“, „10 du Repertoire“ etc.) und für die Hauptrolle in Caldaras „La
Maddalena ai Piedi di Cristo“ unter René Jacobs wurde sie mit dem „Grammophon Award“
ausgezeichnet.
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SUSANNE RYDÉN
Die Schwedin Susanne Rydén studierte an der Royal Academy of Music in
Stockholm und an der Schola Cantorum Basiliensis. Sie ist eine der
führenden europäischen Soprane auf dem Gebiet der Alten Musik und
arbeitet regelmäßig mit international anerkannten Ensembles und
Dirigenten. Zu wichtigen Engagements der vergangenen Spielzeiten zählen
u.a. Bachs Weihnachtsoratorium mit Nicholas McGegan und dem Philharmonia Baroque Orchestra in San Fransisco, die Matthäuspassion mit der
Nederlandse Bachvereiniging, ein Händelprogramm mit Harry Bicket und
dem Royal Philharmonic Orchestra in Stockholm, Bachs Markus-Passion
mit der Academy of Ancient Music beim Osterfestival in Luzern, Händels
Messiah mit dem Bach Collegium Japan and Masaaki Suzuki, Konzerte mit Lars Ulrik Mortensen
und Concerto Copenhagen, Mozart Konzertarien mit dem Australian Brandenburg Orchestra in
Sydney und eine Europatournée mit Emma Kirkby.
Susanne Rydén ist gern gesehener Gast bei wichtigen europäischen Musikfestivals und Konzerten
und gastierte außerhalb von Europa bereits in Australien, den USA, Japan, Russland und Südafrika. In zahlreichen europäischen Opernhäusern und Festivals sang sie Rollen wie z.B. Purcells
Dido/Dido und Aeneas und Titania/The Fairy Queen, Monteverdis Poppea/L’incoronazione di Poppea
und La Musica/L’Orfeo, Minerva/Il Ritorno d’Ulisse, Glucks Eurydike/Orpheus und Eurydike. Im
Jahre 2004 sang sie das Sopransolo in der Oper Song of Songs, welche eigens für sie vom schwedischen Komponisten Hans-Ola Ericsson komponiert wurde. Sie ist die Initiatorin von Christinas
Reise, einer aufwendigen Bühnenproduktion, die vom Leben der schwedischen Königin Christina
erzählt und zwischen 2004 und 2007 durch Europa tourte. Die Produktion wurde mehrfach ausgezeichnet und Susanne Rydén erhielt eine Ehrung der Swedish Early Music Society für ihre
Verdienste um die Alte Musik.
Susanne Rydén gibt Meisterkurse bei zahlreichen Festivals im In- und Ausland und ist seit 2007
Mitglied der „Königlich Schwedischen Musikakademie“. Zusammen mit dem Hammerflügelspezialisten Mark Tatlow erforscht Susanne Rydéns das Liedrepertoire des 18. und 19. Jahrhunderts. Ihre erste gemeinsame Aufnahme, Haydn Songs and Cantatas, wurde im August 2007
veröffentlicht. Zu ihren Kammermusikpartnern zählt unter anderem das Trio Veracini (John
Holloway, Lars Ulrik Mortensen und Jaap ter Linden), die Freitagsakademie und das Ensemble
Bell’arte Salzburg. Die schwedischen Komponisten Kim Hedǻs und Hans-Ola Ericsson komponieren derzeit zeitgenössische Kammermusik für Susanne Rydén, welche im Frühjahr 2009 uraufgeführt werden soll.
Zahlreiche zum Teil preisgekrönte Aufnahmen für Labels wie Harmonia Mundi, BIS, Avie,
Caprice und cpo Deutschland dokumentieren das künstlerische Schaffen von Susanne Rydén.
Eine Zusammenarbeit mit Emma Kirkby beinhaltete eine CD-Aufnahme mit Bell’arte Salzburg,
eine neue CD „The Queen’s Music“ erscheint im Mai 2010.
2009 singt Susanne Rydén unter der Leitung von Jaap ter Linden beim Bodensee Festival.
Darüber hinaus konzertiert sie mit der Kölner Akademie bei den Europäischen Festwochen
Passau und unternimmt eine Tournee mit dem Orchester „Musica Florea“ durch Croatien. In der
Saison 2009/2010 gastiert sie mit einer Produktion der Internationalen Händel-Festspiele
Göttingen 2008 (Dorinda in Händels Orlando) unter Leitung von Nicholas McGegan am Schlosstheater Drottningholm und in San Fransisco und singt Dido in Purcells Dido and Aeneas am
Berner Stadttheater.
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NIELS BADENHOP
Niels Badenhop erhielt am renommierten Gymnasium Carolinum seiner
Heimatstadt Ansbach den ersten Gesangs- und Klavierunterricht und trat
in schulischen Kantaten- und Oratorienkonzerten bereits als Vokalsolist
hervor. Mit der von ihm geleiteten Theatergruppe „Außer Abonnement“
erhielt er den Jugendkulturpreis seiner Heimatstadt. Nach seinem Abitur
studierte er in Berlin Theater- und Musikwissenschaft bis zum Magister
Artium, zudem klassischen Tanz bei Vladimir Gelvan und Gesang bei
Andreas Wernicke (Hochschule der Künste Berlin) und Giovanni Anaya
(Bremen).
Früh begeisterte er sich für das Repertoire vor 1800 und spezialisierte sich in Meisterkursen, u. a.
bei Montserrat Figueras, Jessica Cash, Emma Kirkby, Stephen Stubbs und Nigel North. Auch
tänzerisch orientierte er sich auf die Zeit der Renaissance und des Barock, so trainierte er historischen Tanz und barocke Bühnengestik bei Ingo Günther und Jürgen Schrape. Als Schauspieler
war er mehrere Jahre an der Studiobühne Bayreuth sowie bei freien Produktionen tätig.
Niels Badenhop lebt als Sänger und Tänzer in Berlin. Als Tenor tritt er in Konzerten und
Oratorien und als Solist in Opern auf. Er ist Mitbegründer des Kammerensembles Celeste Sirene
mit dem er im In- und Ausland als Cembalist und Sänger konzertiert. Mit dem von ihm gegründeten Profiensemble für Barocktanz „Ballet Baroque“ trat er bei internationalen Festivals auf, u. a.
in Bayreuth, Potsdam und Varasdin. Als Dozent für Barocktanz und Bühnenpräsentation ist er an
den Hochschulen für Musik in Frankfurt am Main, Lübeck und Trossingen sowie bei diversen
Festivals für Alte Musik tätig. Er führte Regie bei diversen Opern- und Theater-produktionen im
In- und Ausland mit dem Schwerpunkt historische Aufführungspraxis.
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ARMONICO TRIBUTO AUSTRIA
Das Ensemble Armonico Tributo Austria wurde von Lorenz
Duftschmid 1989 gegründet und hat seither wertvolle Beiträge zur
Entwicklung der Alten Musik-Szene geleistet. Die internationale Kritik
bedachte das Ensemble mit zahlreiche Auszeichnungen und Kulturpreisen, und berühmte Kunststätten und Agenturen engagierten das
Ensemble. Konsequent wurden Programme wie „Turcaria 1683“, „Lux Æterna“, „Schiarazula
Marazula“ und „Paradiesgärtlein“ aus den verstaubten Originalhandschriften von ATA auf die
vordersten Ränge der CD-Charts gespielt.
Drei CD-Labels sorgen zur Zeit für die weltweite Verbreitung von Armonico Tributo, wobei das
Ensemble direkt an eine Tradition anschließt, die den so viel gerühmten (und im Laufe der Jahrhunderte veränderten) Wiener Streicherklang hervorbrachte: die Hohe Schule des Darmsaitenspiels von Johann Heinrich Schmelzer und Heinrich Ignaz Franz Biber, welche aufbauend auf
dem alten Consortklang über Johann Joseph Fux bei Joseph Haydn und Wolfgang Amadeus
Mozart Blüten trug. Norbert Ehly, Chefredakteur vom Deutschlandradio Köln bezeichnete das
Ensemble darob gar als die „Wiener Philharmoniker der Alten Musik“.
Die Beschäftigung mit derart breitgefächertem Repertoire beschert der künstlerischen Arbeit von
Armonico Tributo außergewöhnlichen Farbenreichtum: Musiker der Jazzszene geben in Armonico Tributos Probenlokal Divas der Opernwelt die Klinke in die Hand, der feurige Direktor
des Ungarischen Konservatoriums für Zigeunermusik erarbeitet mit dem Professor des Königlichen Konservatoriums von Amsterdam einen 400 Jahre alten Tanz aus Siebenbürgen und
Schauspieler der berühmten Commedia del Arte-Companie „narrattak“ vertiefen sich in Charakterstücke des Hofes von Kaiser Leopold I.
Lorenz Duftschmid, der Spiritus Rector des Ensembles, genießt weltweiten Ruf als Meistergambist aus der Schule Jordi Savalls, spielt ca. 40 Solokonzerte pro Jahr und ist Professor für
Viola da gamba an der Staatlichen Hochschule für Musik in Trossingen / Deutschland. 1993
gründete er ergänzend die AnLeuT – Gruppe mit einem Ensemble für Neue Musik, eigener
Agentur, CD-Label und Notenverlag, 2003 das Vocalensemble „Johann Joseph FuxMadrigalisten“. Seither ist Armonico Tributo Stammgast bei den bedeutendsten internationalen
Festivals für Alte Musik. 2008 wurde die Erstaufführung der Oper Alcione von Marin Marais
(Regie Ph. Harnoncourt) zum durchgreifenden Erfolg. Armonico Tributo ist Stammgast im
Abonnement „Musica Antiqua“ des Wiener Musikvereins, bei der „styriarte“ und im Odeon in
Wien. 2009 stehen Tournéen nach China, Polen, Italien, England, USA, Frankreich und Spanien
auf dem Programm.
Der Name „Armonico Tributo“ wurde nach einer Sammlung von Orchestersonaten des Komponisten Georg Muffat (Salzburg, 1682) gewählt. Hier wie dort ein harmonischer Beitrag aus
Österreich zum Kulturaustausch nationaler und internationaler Strömungen. Zu gleichen Teilen
der Tradition verhaftet und den neusten Kunstformen gegenüber offen.
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SERAPIONS ENSEMBLE
Das Serapions Ensemble wurde 1973 von Ulrike Kaufmann und
Erwin Piplits gegründet. Seit 1988 ist seine Heimstätte das Odeon,
welches weitgehend aus eigenen Mitteln des Ensembles eingerichtet
wurde. Dem Serapions Ensemble liegt die Idee der Zusammenführung und der freien Entfaltung der Künste zugrunde – seine
Arbeiten haben einen ganz besonderen, unvergesslichen Reiz, der sich
aus der Verbindung von Musiktheater, Tanz, Schauspiel und bildender
Kunst ergibt. Es arbeitet vor allem mit visuellen Mitteln; Musik und Wort begleiten das Geschehen auf der Bühne. Weiters zeichnet das Serapions Ensemble eine gemeinsame Haltung gegen
Egoismus, Opportunismus, Unaufrichtigkeit, Brutalität und kleinbürgerliches Verhalten aus. Es
setzt sich aus Menschen verschiedener Länder und Kulturen zusammen, die hier beispielhaft für
die Gesellschaft gemeinsam schöpferisch tätig sind.
Zahlreiche Auszeichnungen, anhaltendes Publikumsinteresse und zustimmende Öffentlichkeit
sind Referenzen für die hohe Qualität der international angesehenen Aufführungen im Odeon.
LEITUNG:
Erwin Piplits
Erwin Piplits wurde in Wien geboren und erlernte zunächst die Textildruckerei. 1962 begann er
seine Tätigkeit bei den „Komödianten am Börseplatz“ als Bühnenbildner und Schauspieler.
Parallel zu einem Studium an der Hochschule für angewandte Kunst in Wien erfolgte seine Mitarbeit bei der Arena 70 und ab 1971 im Museum des 20. Jahrhunderts. Die intensive Arbeit mit
Kunstfiguren führte 1971 zu der experimentellen Musiktheater-Aufführung Pupofon, aus der
später Pupodrom wurde. 1973 begann die Zusammenarbeit mit Ulrike Kaufmann. Seit 1980 ist
Erwin Piplits kontinuierlich mit dem Serapions Theater (seit 1988 im Odeon) tätig und arbeitete
zudem u.a. im Auftrag der Salzburger Festspiele, der Wiener Staatsoper und der Oper Zürich.
Ulrike Kaufmann
Ulrike Kaufmann wurde in Gai/Steiermark geboren. Im Anschluss an eine Ausbildung als Grafikerin in Graz studierte sie Bühnenbild an der Akademie der bildenden Künste in Wien. Seit 1973
arbeitet sie mit Erwin Piplits zusammen und seit 1980 ist sie kontinuierlich im Serapions Theater
(seit 1988 im Odeon) als Schauspielerin und Kostümbildnerin tätig. Zudem arbeitete sie u.a. im
Auftrag der Salzburger Festspiele, der Wiener Staatsoper und der Oper Zürich. 2000 und 2005
erhielt sie den Nestroy Preis für die beste Ausstattung.
MITGLIEDER:
Carlos Delgado Betancourt
geb. 1964 in Matanzas, Cuba. Besuch der nationalen Kunstschule in Havanna. Nach einer Zeit als
Lehrer an einer Kunstschule wendete er sich dem Schauspiel zu. 1994 schloss er sich dem
„Teatro de la Danca de Cuba“ an, eine Österreich-Tournee brachte ihn schließlich nach Wien.
1996 nahm er an der Festwochen-Produktion „Seltsame Unruhe“ des Serapions Theaters teil und
arbeitete in den darauffolgenden Jahren in der freien Tanzszene. Seit 1999 ist er ständiges Mitglied des Serapions Ensembles. „Im Serapions Ensemble bin ich, weil die Arbeit hier
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Darstellung, Spiel und Körperbewegung in sich vereint und weil es außergewöhnlich ist, diese
Ausdrucksmöglichkeiten der szenischen Sprache bzw. diesen Ensemble-Stil zu finden“.
In Choi
geb. 1972 in Südkorea. 1998 Diplom für Sologesang in Wien, 2001 Besuch der Opernschule in
Linz. Seit 1999 wirkt sie bei Musical- und Operettenproduktionen mit, seit 2003 ist sie als
Gesangsdozentin an Musical- und Schauspielschulen tätig. 2006 kam sie zum Serapions Theater
und ist seitdem ständiges Mitglied. „Die Arbeit des Serapions Theaters fasziniert mich, da jedes
Stück der Kreativität, den Ideen und der Seele des Menschen entspringt …“
Julio Cesar Manfugas Foster
geb. 1972 in Guantánamo, Cuba. Besuch der nationalen Kunstakademie für Tanz (ENA) in
Havanna. Ausbildung als Tänzer und Tanzpädagoge; Hauptfächer: Moderner Tanz und afrokubanische Folklore. An zahlreichen Tanzaufführungen u.a. in Kolumbien, Schottland, Frankreich, Deutschland und der Schweiz beteiligt. Zusammenarbeit mit der Tanztheater-Kompanie
„Danza Abierta“ (geleitet von María Elena Boán) und der Tanz-Kompanie von Rosario
Cárdenas. Seit 2009 Mitglied des Serapions Ensembles. „Für mich ist es eine große Bereicherung,
mit dem Serapions Ensemble zu arbeiten, da ich hier verschiedene Ausdrucksmittel verwenden
kann.“
José Antonio Rey Garcia
geb. 1966 in Havanna, Cuba. Im Alter von 14 Jahren begann er seine berufliche Tätigkeit und
arbeitet heute als selbstständiger Kunstschaffender und Lehrer chinesischer Kampfkunst. Er ist
Präsident der Kung Fu Akademie in Kuba, internationaler Vizepräsident der Huang Yu Wen
Akademie und hat in China den 7. Grad des Kung Fu verliehen bekommen sowie verschiedene
internationale Anerkennungen. Seit 2000 ist er Mitglied des Serapions Ensembles. „Ich fühle
mich durch den Arbeitsstil des Serapions Ensembles und durch die wunderbare Art, Bühnenerfahrung umzusetzen, äußerst angesprochen. Ich bin hierher gekommen, weil ich von dieser
Arbeit etwas lernen möchte. Diesem Anliegen widme ich meine tägliche Arbeit.“
Mercedes Vargas Iribar
geb. 1971 in Guantánamo, Cuba. Besuch der nationalen Kunstakademie für Tanz (ENA) in
Havanna. Ausbildung als Tänzerin und Tanzpädagogin; Hauptfächer: Moderner Tanz und afrokubanische Folklore. Seit 1996 ist sie Mitglied des Serapions Ensembles. „Die Arbeitsweise des
Serapions Ensembles gibt mir die Möglichkeit, die ursprüngliche Idee meiner Arbeit in die Tat
umzusetzen: Weder Tanz noch konventionelles Theater noch sonst eine Technik im Speziellen,
sondern die ‚Bühne’ als gesamtes, als kommunizierendes Gefäß. Daraus ergibt sich für mich die
Herausforderung und die Chance, Technik und Können mit Persönlichkeit und Vorstellungskraft zusammenzubringen“. (Mehr Infos unter: www.vargas-twins.com)
Miriam Vargas Iribar
geb. 1971 in Guantánamo, Cuba. Besuch der nationalen Kunstakademie für Tanz (ENA) in
Havanna. Ausbildung als Tänzerin und Tanzpädagogin; Hauptfächer: Moderner Tanz und afrokubanische Folklore. Außerdem ist sie Lehrerin der chinesischen Kampfkunst Tai Ji Quan. Seit
1999 ist sie Mitglied des Serapions Ensembles. „Ich habe ein besonderes Interesse an dieser
Arbeit, denn sie gibt mir die Möglichkeit zu lernen. Ich habe mein Leben lang im Bereich des
Tanzes gearbeitet und es ist das erste Mal, dass ich an einer Arbeit dieser Art teilnehme. Eine
Arbeit, die mich fasziniert und herausfordert“. (Mehr Infos unter: www.vargas-twins.com)
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Mario Mattiazzo
geb. 1962 in Brasilien, italienischer Abstammung. Ab 1982 Ausbildung in klassischem Ballett,
modernem, kontemporärem Tanz sowie Improvisation und Kontaktimprovisation bei verschiedenen Lehrern und Schulen in Brasilien und Europa. An zahlreichen Aufführungen von Tanz-,
Tanztheater- und Theaterproduktionen u.a. in Brasilien, Paraquay, Uruquay, Argentinien, Mexico,
U.S.A., Kanada, Italien, Deutschland und Österreich beteiligt. 1994 gründete er die „tanzfabrikwien“, mit der er verschiedene Produktionen erarbeitet hat. Weiters war er Mitglied der Tanzgruppe „Elio Gervasi“. Durch eine geplante Zusammenarbeit mit dieser Gruppe 1999 kam er
zum Serapions Ensemble. Mario Mattiazzo hat eine Ausbildung in Gebärdensprache. Seit 2000
legt die „tanzfabrik-wien“ ihren Fokus auf Tanzproduktionen mit Gehörlosen und Gebärdensprache. „Durch mein Interesse am Serapions Ensemble, insbesondere der an-sprechenden
eigenen Bewegungssprache dieses Ensembles, bin ich zum ständigen Mitglied geworden“.
Sandra Rato da Trindade
geb. 1975 in Sintra, Portugal, übersiedelte sie 1980 nach Deutschland. Unmittelbar nach dem
Abitur zog es sie nach Wien, wo sie eine Schauspielausbildung absolvierte. Nach Mitwirkung bei
den Produktionen „Alice im Wunderland“ und „Herzklopfen“ unter der Regie von Erhard Pauer
im Theater der Jugend kam sie zum Serapions Ensemble. „Ich bin sehr froh, hier ein künstlerisches Zuhause gefunden zu haben. Es ist immer wieder aufs Neue eine spannende Herausforderung, seelische Zustände durch Bewegung, Musik und Malerei zu vermitteln, in ‚traumhaften’ Bildern Geschichten zu erzählen, den Blick zu öffnen für die Poesie, die uns umgibt,
selbst in ganz alltäglichen Situationen, Momente des Innehaltens und Staunens zu schenken…“
Ariel Uziga
geb. 1977 in Buenos Aires, Argentinien. Er absolvierte eine Ausbildung in Kontemporärem Tanz
und Schauspiel. Bei Eugenia Estrevez und Fabian Gandini erhielt er Unterricht in den Techniken
Fly low, Release, Improvisation und szenische Komposition. Seit 2005 wohnt er in Wien, seit
2006 ist er Mitglied des Serapions Ensembles. Außerdem ist er Mitglied des „Carpa Theaters“
(2009 Projekt „Squatting“) und wirkte als Tänzer bei einer Performance von Annie Sprinkle im
Theater Kosmos und bei Projekten der „tanzfabrik-wien“ („7xK“, „Aschenputtel“ und
„Rotkäppchen“) mit. 2009 wird er am Projekt „DanceAbility 09“ teilnehmen und im Rahmen
von „space!lab“ einen Workshop anbieten. „Das Serapions Theater bietet für mich viele
verschiedene kulturelle Perspektiven.“
Lina Maria Venegas
geb. 1973 in Medellin/Kolumbien. Sie absolvierte in Bogotá ein Studium zur Maschinenbauingenieurin und arbeitete für die kolumbianische Regierung bei Umweltprojekten mit. Seit sechs
Jahren lebt sie in Österreich und absolvierte die Ausbildungen Bühnentanz u. Tanzpädagogik an
der Bruckner-Universität Linz. Derzeit macht sie an der gleichen Universität ein Tanz-MasterStudium. Seit Februar 2006 ist sie Mitglied des Serapions Ensembles. „Ich finde, das Serapions
Ensemble hat eine ganz eigene Art der Arbeit entwickelt. Es werden poetische Traumwelten
inszeniert, in denen die Persönlichkeit des Schauspielers lebendig bleibt und er spontan und ehrlich reagieren kann. Dies wird durch den Arbeitsprozess in eine bewusst körperliche Sprache
verwandelt.“
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Impressum: Theaterverein Odeon
Für den Inhalt verantwortlich: Erwin Piplits
Künstlerische Leitung: Ulrike Kaufmann
Alle: 1020 Wien, Taborstraße 10
Tel.: (01) 216 51 27
www.odeon-theater.at
odeon@odeon-theater.at
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