PDF - Vorwerk Teppich

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PDF - Vorwerk Teppich
VORWERK TEPPICH
DIALOG. People Projects Culture
Ausgabe 02 / 2010
DIALOG
über BodenArchitektur
Unter der Oberfläche
Derek Young über Nachhaltigkeit
Derek Young on sustainabilitY
Art Commitment
„Ein seriöses spiel“
“A reputable game”
experimentelle
bodenarchitektur
Selected Rugs by Vorwerk
experimental floor architecture
01 Unter der Oberfläche
S. 04
Derek Young: Was bedeutet es,
„nachhaltig“ zu handeln?
P. 04 Derek Young: What does it mean to act ‘sustainably’?
02 Experimentelle Bodenarchitektur
S. 08
Selected Rugs by Vorwerk
mixt Materialien, Ideen und
Philosophien.
P. 08 Selected Rugs from Vorwerk blends materials, ideas and philosophies.
03 ART COMMITMENT
S.10
„Kultur ist gewissermaSSen
die Fähigkeit, täglich neu in
der Gegenwart anzukommen.“,
Prof. Herbert Lachmayer
P. 10 “To a certain degree culture is the ability to newly arrive in the present, each and every day.”, Prof. Herbert Lachmayer
04 Transflooring Tour 2010
S.14
Vorwerk Teppich in Basel,
Hannover und Köln
P. 14 Vorwerk Carpets in Basel, Hanover and Cologne.
05 Ruhe, bitte
S.16
über Schall und Lärm.
Und Lösungen.
P. 16 About sound and noise. And solutions.
Editorial
VORWERK TEPPICH
3
Neues von der Bodenarchitektur.
Und ein Thema, das uns schon ewig beschäftigt:
Nachhaltigkeit.
New news from floor architecture
And a topic that has always been on our minds: sustainability
Der Begriff „Nachhaltigkeit“ ist in aller Munde. Und das nicht erst seit gestern. Einige
können ihn bereits nicht mehr hören. Andere wiederum steigen jetzt erst richtig
ein – oder springen auf den „Öko-Zug“, weil er vielleicht neue Gewinne verspricht.
So oder so: Am Ende ist das Thema zu bedeutsam, um es außer Acht zu lassen.
Natürlich müssen wir auch Acht geben, dass es nicht zur Marketingblase verkommt.
Vor allem aber müssen wir die Auseinandersetzung weiterhin ausbauen.
In diesem Sinne haben wir Derek Young, einen ausgewiesenen Nachhaltigkeitsexperten, darum gebeten, uns seinen ganz subjektiven Blick der Dinge zu schildern:
Was bedeutet es eigentlich, „nachhaltig“ zu handeln? Auf die Antwort waren wir
gespannt – gerade weil uns das Thema im Unternehmen seit sehr vielen Jahren
begleitet. Und das nicht nur theoretisch. Sein Essay „Unter der Oberfläche“ eröffnet
die zweite Ausgabe unseres Magazins DIALOG.
In der Rubrik „Material World“ möchten wir Ihnen anschließend die neuen
­SELECTED RUGS vorstellen. Teppiche, bei denen wir nicht nur ungewöhnlich exklusive Materialien mixen. Sondern in gewisser Weise auch Philosophien. Sozusagen:
experimentelle Bodenarchitektur.
In einem ausführlichen Interview, das die Journalistin Lilli Hollein mit Professor
Herbert Lachmayer für uns in Wien führte, geht es ebenfalls um Experimente. Herbert
Lachmayer, Kulturphilosoph und Ausstellungsgestalter, klärt unter anderem auf,
­warum Vorwerk-Teppiche heute Bestandteil seiner Vorlesungen an der Elite-Universität
Stanford sind. Mein Lieblingssatz von ihm im Interview: „Kultur ist gewissermaßen
die Fähigkeit, täglich neu in der Gegenwart anzukommen.“ Das Gespräch finden Sie
in Kürze auch als Podcast auf unserer Website: vorwerk-teppich.de
Weiterhin erwarten Sie einige Impressionen vom ersten Teil unserer TRANS­
FLOORING TOUR 2010 aus Basel, Hannover und Köln. Dort haben wir unter anderem
die „Neuerfindung der Teppichfliese“ präsentiert. Die Resonanz auf SCALE als kreatives
„Bauelement“ ist groß (unsere Freude darüber dementsprechend).
Den Abschluss dieser zweiten Ausgabe bildet ein kleiner Beitrag über Schall
und Lärm. Und Lösungen. Sprechen Sie uns also bitte einfach an, wenn wir Ihnen
bei diesem – oder einem anderen Thema – behilflich sein dürfen. Denn auch für die
zweite Ausgabe gilt selbstverständlich: Dies ist eine Einladung zum Dialog!
The term ‘sustainability’ is on everyone’s lips. And not just since yesterday.
Some people have already heard enough about it. Others have taken their time
but are now getting involved – or climbing aboard the ‘eco train’ because it
might promise new sources of profit. One way or the other: In the end, the topic
is too important to be ignored. Naturally we too have to watch out that it doesn’t
degenerate into a marketing bubble. However, above all we must continue to
­expand critical analysis on the subject.
In alignment with this we asked Derek Young, a certified expert on sustainability,
to give us his completely subjective view of things: What does it really mean to act
‘sustainably’? We tensely awaited the reply – especially because the subject has accompanied us within the company for many years. And not only in theory. His essay
“Beneath the Surface” inaugurates the second issue of our magazine DIALOG.
We want to follow up in the column “Material World” by introducing you to new
SELECTED RUGS: carpets in which we not only blend unusually exclusive materials,
but to a certain extent philosophies, too. Experimental floor architecture, so to speak.
Experiments were also the focus in an extensive interview that journalist
Lilli Hollein conducted with Professor Herbert Lachmayer for us in Vienna. A cultural
philosopher and exhibition designer, Herbert Lachmayer clarifies why Vorwerk Carpets constitutes an element of his lectures these days at the elite Stanford University. My favourite quote from him in the interview: “To a certain degree culture is
the ­ability to newly arrive in the present, each and every day.” The interview will be
available soon as a podcast at our website: vorwerk-carpet.com
Furthermore, several impressions await you from the first leg of our TRANSFLOORING TOUR 2010, including Basel, Hanover and Cologne. We presented
the “Reinvention of the Carpet Tile” there along with other topics. The feedback
on SCALE as a creative ‘building element’ is been huge (and our joy over
that commensurate).
A short article about sound and noise forms the conclusion of this second issue.
And about solutions. Which means you should simply contact us if we can be of
any help to you on this – or some other topic – because of course it applies for the
second issue as well that: This is an invitation to a dialogue!
Ihr Johannes Schulte,
Geschäftsführer Vorwerk Teppichwerke
Johannes Schulte,
CEO Vorwerk Teppichwerke
Essay
VORWERK TEPPICH
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U
nter
der
O
berfläche
Illustration: Antoine+Manuel
Derek Young ist „Sustainability
Director“ bei INVISTA Performance
Surfaces and Materials, einem
innovativen Hersteller von
hochwertigen Fasern.
Für DIALOG geht er der
Frage auf den Grund:
Was bedeutet es eigentlich,
„nachhaltig“ zu handeln?
Essay
VORWERK TEPPICH
5
essay
Nachhaltigkeit wird allzu oft auf die
ein­fachste, sichtbarste Maßnahme beschränkt – entweder will der Vermarkter
die Aufmerksamkeit des Verbrauchers
wecken, oder der Planer will nur den
wichtigen Punkt „Umweltparameter“
abhaken. Ein deutliches Beispiel für diese
Einstellung ist die Verwendung von Recycling-Materialien. In der industriellen
Teppichfertigung geht der Trend anscheinend zu einem möglichst hohen Anteil
von Recycling-Material bei der Herstellung; Firmen, die nicht mit Recycling
werben, gelten nicht als „nachhaltig“.
Das ist allerdings weit von der eigentlichen − und vollständigen – Definition
von Nachhaltigkeit entfernt. Bei Nachhaltigkeit geht es um den Abgleich vieler
Elemente, die nur zusammen den Weg
zur herausragenden Umweltleistung
ebnen. Betrachtet man die Sache im
Hinblick auf den Lebenszyklus, kann das
Nachhaltigkeitspotenzial eines Produkts
oder einer Lösung leichter bestimmt
werden. Es geht hier um viele verschiedene Aspekte: vom effizienten Einsatz
Volltextile Fliesenrücken /
Fully textile tile backing
VORWERK TEPPICH
Vorgaben erfüllt oder sogar übertrifft.
In den letzten Jahren verlangten die
­Verbraucher von Firmen, die ein besonderes Umweltbewusstsein zeigen, immer mehr „Öko“-Produkte. Dieser Trend
führt zu viel mehr externer Kommunikation und sonstiger Unterstützung – wie
z. B. Zertifizierung durch Dritte – von
Unternehmen und Produkten, die sich
in Eigeninitiative um Nachhaltigkeit
bemühen. Die Kunden wollen sehen,
dass Anbieter sich um eine effiziente
Produktion bemühen, das Engagement
vor Ort verstärken und für Innovationen
sorgen, um „Öko“-Produkte und -Lösungen anbieten zu können. Innerhalb
von Unternehmen wiederum ist „Nachhaltigkeit“ zum Schlagwort geworden,
da sie nun Kernstrategien − vor allem
für Energie-, Wasser- und anderen Ressourcenverbrauch sowie Emissionen
und Abfallreduzierung – entwickeln.
INVISTAs Geschäft mit leistungsstarken
Oberflächen und Materialien, zu denen
auch die Antron®-Teppichfaser zählt,
arbeitet mit Nachhaltigkeit und verfolgt
Basis für die Definition von „Öko-Ge­
bäu­den“. Zertifizierungssysteme für
ökologisches Bauen – wie BREEAM in
Großbritannien, LEED in den USA und
DNGB in Deutschland – werden in ihrem
jeweiligen Land und geografischen
Umfeld von Planern, Architekten und
Kunden häufig genutzt. Sie sind wichtige
Maßstäbe und können­allen helfen, die
Auswirkungen, die bestimmte Materialien auf die Substanz eines Gebäudes
haben, zu erfassen.
LEED (Leadership in Energy and Environmental Design) ist zur wichtigsten Norm
geworden und ist de facto als internationale Norm zu betrachten. Sie stellt
zahlreiche Standards für Architekten und
Inneneinrichter auf, um die jeweilige Art
von Arbeit zu reflektieren − ob es sich
nun um einen Neubau handelt oder um
verschiedenste Sanie­rungsarbeiten. So
haben wiederum Planer genauere Kriterien, mit denen sie arbeiten können, und
ihre Anforderungen bei der Auswahl von
Teppichböden für ein Bauprojekt werden
entsprechend beeinflusst.
Hochwertiges Markenpolyamid /
High-quality, brand-name polyamide
Bikomponententuftträger (Dimensionsstabilität) /
Bicomponent tuft carrier (dimensional stability)
CoaTEX (Schwerschicht aus Polyolefin mit
multiaxialem Glasgelege, mit bis zu 80%
Recycling-Material) / CoaTEX (heavy-duty polyolefin
layer with multiaxial glass fabric, with up to 80%
recycled material)
Comfortrücken (hochverdichteter, kalandrierter,
dimensionsstabiler Vliesrücken) / Comfort backing
(highly compacted, calendered, dimensionally
stable fleece fabric backing)
der Ressourcen und Rohstoffe über die
Nutzungsdauer des fertigen Produkts
und die Möglichkeit, die Bestandteile
des Produkts wiederzuverwerten und zu
recyceln, bis hin zur Entwicklung neuer,
besonders umweltfreundlicher Produkte.
Konzentriert man sich auf ein einzelnes
Erkennungsmerkmal für „Nachhaltigkeit”,
besteht ein gewisses Risiko, dass man
sich Nachhaltigkeit einredet, nur weil
man diesen einen Aspekt beachtet
hat. Anders gesagt: Wenn man bei der
Arbeit mit Recycling-Materialien nicht
auch die nötige Energie zur Wiederverwertung des Materials berücksichtigt –
also die Kosten für den Transport von
der Recyclingstation zur Produktion
und die Ressourcen, die zur Her­stellung
des neuen Produkts notwendig sind −,
dann wird das Produkt nicht ganzheitlich betrachtet.
Nachhaltigkeit in ihrer vollständigen
Definition beginnt mit der Bereitstellung
wertiger Produkte für die Gesellschaft.
Sie umfasst alle Punkte von Gesundheit
und Arbeitssicherheit bis hin zu Umweltschutz und schonendem Umgang
mit Ressourcen. Langfristiger Erfolg
fordert von den Unternehmen nachhaltiges A
­ rbeiten. Einfach ausgedrückt: Ein
Unternehmen, das im Geschäft bleiben
will, muss die Verbraucherbedürfnisse
effizient erfüllen – aber gleichzeitig so
verantwortungsvoll handeln, dass die
Gesundheit und Sicherheit seiner Mitarbeiter und der Öffentlichkeit und auch
die Umwelt geschützt sind und es alle
örtlichen gesetzlichen und behördlichen
aktiv eine Vision, die Schlüsselfaktoren
ansprechen soll. So hat INVISTA einen
Ansatz mit vier Säulen entwickelt:
·Verantwortungsbewusste Herstellung
·Dauerhafte Materialien
·Nachhaltige Leistungsmerkmale
·Unternehmerisches Engagement
(„Corporate Citizenship“)
Im Mittelpunkt der Nachhaltigkeit steht
bei INVISTA die Wertschöpfung: das
Anbieten von Produkten und Dienst­
leistungen, die das Leben der Menschen
verbessern, wie auch wir ständig unsere
Prozesse optimieren und innovative
Produkte entwickeln – auch Produkte
mit viel gefragten umweltfreundlichen
Eigenschaften.
Jüngste Entwicklung bei INVISTA ist die
Einführung von Antron® Bio LegacyTM:
Hier werden erneuerbare Materialien mit
uneingeschränkter Leistung verwendet.
Die neue Faser enthält 10 % Polyamid 11 –
aus nachwachsenden Rizinussamen.
So können Kunden ihre Nachhaltigkeits­
ziele durch die Verwendung von Produkten aus erneuerbaren Materialien
mit gleichzeitig uneingeschränkter Leistung erreichen. Ersten Testergebnissen
zu­folge steht die Teppichfaser Antron®
Bio LegacyTM den Standard Antron®
LegacyTM -Teppichfasern in punkto Leistung in nichts nach.
So wie Nachhaltigkeit in diesem Be­reich an Relevanz gewinnt, beobachten
wir auch eine zunehmende Bedeutung
von Normen. Das Ziel: eine gemeinsame­
Die Vorwerk Teppichwerke denken und
leben schon immer eine umfassende
Programmatik, deren Quintessenz die
Verantwortung gegenüber Kunden, Mit­arbeitern und dem Standort ist. Da­zu
ge­hören auch: Schutz der natürlichen
Lebensgrundlagen mit umweltfreundlichen Produkten und Produktionsverfahren. Dieses Konzept, dieses
Selbstverständnis­der Vorwerk Teppich­
werke, fassen wir 2010 unter dem
zukunftsweisenden VORWERK CARE
COMMITMENT zusammen.
Als innovatives Familienunternehmen­
denken und handeln die Vorwerk Tep­
pich­werke auf langfristige Sicht. Das
Vorwerk Care Commitment setzt diesen
Anspruch unter sozialen, ökonomischen
und vor allem ökologischen Aspekten
konsequent um.
Forschung, Studien und Analysen
sowie die Umsetzung des gewonnenen
Know-how gehören für Vorwerk längst
zum Tagesgeschäft. Für größtmögliche
Transparenz stellen sich die Vorwerk
Teppichwerke freiwillig und regelmäßig
Kontrollen durch unabhängige Prüfinstitute – und das weit über die gesetzlichen Anforderungen hinaus. Das
Ergebnis: Die Vorwerk Teppichwerke
tragen aktuell alle wichtigen deutschen
Öko-Siegel, zahlreiche internationale,
renommierte Signets wie HQE und
Green Label Plus sowie sozial- und
gesundheitsrelevante Zertifikate, wie
z. B. die Empfehlung des Deutschen
Allergie- und Asthmabundes. Voraussetzung hierfür ist die regelmäßige
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Überprüfung durch den TÜV NORD
auf allergieauslösende Inhaltsstoffe
und die durch die GUI nachgewiesene
hohe Feinstaubbindung.
Neben diesen Zertifizierungen ist
die Qualität eines der nachhaltigsten
­Leistungsmerkmale. Teppich­böden
von Vorwerk zeichnen sich daher
durch höchste Güte und Lang­le­big­keit aus.
Produktleistung im Sinne des Vorwerk
Care Commitment erzielt Vorwerk durch
die effiziente Verwendung recycelter
und recycelbarer Materialien sowie
Abfallvermeidung durch Wiederverwertung in der Produktion – und das schon
seit den 1960er Jahren. Der effiziente
Ein­satz von Energie und die bestmögliche Schonung der Ressourcen sind
dabei selbstverständlich. Die Vision: die
Entwicklung von Produkten, die quasi
komplett aus Recycling-Material bestehen – und auch wieder recycelt werden
können. Außer­dem zählt die konsequente Nutzung „grüner Energien“ für
den Anlagenbetrieb zu den langfristigen
Zielen des Unternehmens.
Vorwerk Produktinnovationen tragen
ebenfalls zum Schutz der Umwelt bei.
So ermöglicht zum Beispiel die Vorwerk TEXtiles® Technologie erstmals
die Herstellung von umweltgerechten
Schwerfliesen ohne Bitumen und PVC –
mit bis zu 90 % weniger CO2-Verbrauch.
Neben diesen ökologischen Kompo­
nenten bestimmen auch soziale und
wirtschaftliche Elemente die ganz­
heitliche Ausrichtung der neuen Programmatik 2010. Ernsthaftes Engagement für karitative Einrichtungen wie
SOS Kinderdörfer weltweit, aber auch
das Familien- und Gesundheitsmanagement für die eigenen Mitarbeiter –
das alles ist Ausdruck der sozialen
Verantwortung, der sich Vorwerk als
Unternehmen täglich verpflichtet.
BENEATH the surface
Derek Young, Sustainability
Director, INVISTA Performance
Surfaces and Materials, gives his
point of view on what it means
to be sustainable:
All too often, sustainability is reduced
to the easiest and most visible option,
one that allows the marketer to get the
consumer’s attention, or which may
allow the specifier to tick the relevant
environmental measurement box. An
obvious example of this is the use of recycled content. In the commercial carpet
industry, the trend seems to be about
how much recycled content is incorporated into a product ,and companies that
don’t tout recycled content are seen as
not being sustainable.
Yet this is far removed from the true –
and complete – definition of what it is to
be sustainable. Sustainability is about
the balance of many pieces, which together constitute a positive path toward
environmental excellence. Looking at
the issue from a lifecycle point of view
can help determine the potential sustainability of a product or solution. It’s
about considering aspects ranging from
efficient use of resources and raw materials to the useful life of the product
produced and the ability of that product
to be reclaimed and recycled, as well
as innovating new products with environmental attributes.
VORWERK TEPPICH
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a responsible manner that protects the
health and safety of its workers and the
public, protects the environment and
complies with or exceeds all local laws
and regulations.
The trend in recent years of consumers demanding “green” products from
companies who demonstrate a significant concern for the environment
is leading to many more instances of
external communication and other
­substantiation – such as third-party
certifications – from companies and on
products that show a proactive approach
to sustainability. Customers want to see
that businesses are using sustainability
efforts to operate efficiently, increase
community involvement and innovate
to provide green products and solutions.
Inside of companies, ‘sustainability’
has become a frequently used term as
they develop core strategies, especially
in terms of energy, water and other
resource consumption, emissions, and
waste reduction.
Derek Young
Derek Young beschäftigt sich seit mehr als
12 Jahren mit Fragen der Nachhaltigkeit von
Ressourcen, Energie und Wasser. Zusammen
mit zwei Kollegen hat er eine Abhandlung über
Indikatoren für die Gesundheit von Ökosystemen
veröffentlicht, die 1996 auf dem Weltumwelt­
gipfel in Kopenhagen vorgestellt wurde.
Young war für die Vorbereitung und Durchführung der ersten Kongress-Sitzung zum Thema
Nachhaltig­keit verantwortlich und leitete so
genannte Energie- und Wasserpartnerschaften
für die Global Environment and Technology
Foundation.­Außerdem wurde auf seine Initiative
erstmals in einem Unternehmen, bei Aggregate­
Industries USA, eine Abteilung für Soziale
Verantwortung und Nachhaltigkeit eingerichtet,
deren Leitung er auch übernahm.
Derek Young has over 12 years of experience working on sustainability issues in the resource, energy
and water sectors. He published a paper with two
other colleagues on ecosystem health indicators
that was presented at the 1996 world eco-summit
in Copenhagen. Young was responsible for
­developing and managing the first Congressio­nal
­Caucus on Sustainability, ran energy and water
partnerships for the Global Environment and
Technology Foundation, and was responsible for
building and running the first Corporate Social
Responsibility / Sustainability function for
­Aggregate Industries, USA.
The risk of focusing on a single attribute of sustainability is that we can
convince ourselves that we are being
sustainable simply because of that
one aspect. So, in the case of recycled
content, if we don’t consider the energy
needed to recover the material – the
cost of transporting that material from
the point of recovery to where it is
manufactured and the resources required to make the new product – then
we have not fully evaluated the product
from a holistic standpoint.
Sustainability in its whole definition
starts with providing valued goods to
society and includes everything from
health and safety to compliance to
environmental protection and resource
conservation. Sustainable practices are
what companies need to be successful
in the long term. Simply put, a company that wants to stay in business needs
to efficiently satisfy customer needs in
INVISTA’s Performance Surfaces and
Materials business, of which Antron®
carpet fibre is part, embraces sustainability and is actively pursuing a vision
that seeks to address key drivers. As such
it has developed a Four Pillar Approach:
· Responsible Manufacturing
· Enduring Materials
· Sustainable Performance
· Corporate Citizenship
At INVISTA, the heart of sustainability
is value creation, offering products and
services that make people’s lives better
as we continuously improve our pro­
cesses and develop innovative products,
including products with desired environmental attributes.
A recent development for us at INVISTA
is the introduction of Antron® Bio LegacyTM, which uses renewable resources
without affecting performance. The new
fibre contains 10% polyamide 11 derived
from renewable castor beans and can
help customers meet their sustainability­
goals for using products containing
renewable materials without sacrificing
performance. Preliminary test results
indicate that Antron® Bio LegacyTM carpet
fibre performs the same as standard
Antron® LegacyTM carpet fibres.
As sustainability within the sector begins
to mature, we have been seeing an in­
creasing emphasis on standards with the
aim of creating common ground as to
what defines a ‘green building’. Environmental building certification systems,
such as BREEAM in the UK, LEED in
the US and DGNB in Germany, are now
widely used within their relevant countries and geographies by specifiers, architects and clients. These are important
measures and can help everyone to gain
understanding of the impact of particular
elements in the fabric of the building.
LEED, or Leadership in Energy and Environmental Design, has become the most
prevalent of these standards, becoming
objectively considered the international
standard. LEED presents architects
and designers with multiple standards
designed to reflect the specific type
of work being undertaken, whether
new build or refurbishment on various
levels. This in turn gives designers more
specific criteria to work with, and affects
their demands when specifying carpet
within a building project.
Neue Energie – Überkapazitäten werden
zur Strom- und Heißluftproduktion genutzt /
New energy – Excess capacities are used to
generate electricity and heated air
Recycling – Produktionsreste werden recycelt
und in den Herstellungsprozess zurückgegeben /
Recycling – Production remnants are recycled
and fed back into the production process
Produktion – vermeiden statt entsorgen:
Innovative Technologien entlasten Luft und
Wasser von Beginn an / Production – Prevent
rather than dispose: Innovative technologies
relieve the burden placed on air and water from
the very beginning
Versand – geringere CO2 -Emissionen beim
Transport der TEXtiles® durch bis zu 30%
weniger Gewicht / Shipment – Lower CO 2
emissions in transporting TEXtiles® due to up to
30% less weight
Vorwerk setzt auf einen effektiven Recycling-Kreislauf /
Vorwerk banks on an effective cycle for recycling
Vorwerk Carpets has always thought and
lived in terms of comprehensively programmed objectives whose essence is
responsibility towards customers, staff
and the geographical location. This also
includes protecting the natural bases
of life along with products and production methods that place less of a burden
on the environment. This concept,
the way Vorwerk Carpets views itself,
is being summarised in 2010 under
the forward-looking Vorwerk Care
Commitment.
As an innovative, family-run company,
Vorwerk thinks and acts in long-term
contexts. The Vorwerk Care Commitment enacts this standard in a
straightforward manner while taking
social, economic and – as a focal point –
ecological aspects into consideration.
For Vorwerk, research, studies and
analyses along with the conversion of
acquired know-how have long since
become day-to-day business. Vorwerk
subjects itself to voluntary, regular
control audits conducted by independent
auditing institutes to obtain the greatest
possible transparency, and do this far beyond legislative requirements. The result:
Vorwerk Carpets currently bears all of the
fundamental German labels for ecological products, numerous internationally
acclaimed seals such as HQE and Green
Label Plus, as well as certifications with
a social element or a relevance to health,
for example the recommendation from
DAAB, the German Association for Allergies and Asthma. The prerequisite for
this is regular inspection by TÜV NORD,
a North German technical certification
association, in terms of substances that
cause allergies, as well as the bonding of
fine dust particles as verified by GUI,
the German Society for the Environment
and Interior Analysis.
Besides these certifications, quality is
one of the most sustainable features for
performance. Carpets from Vorwerk thus
set themselves apart due to the highest
of quality and durability.
Vorwerk achieves product performance
in the sense of the Vorwerk Care Commitment through the effective usage of
recycled and recyclable materials, as
well as through the prevention of waste
products by recycling within production
itself, and has done so since the 1960s.
It goes without saying that the efficient
deployment of energy and best possible conservation of resources are only
natural thereby. The vision is to develop
products comprised nearly completely
out of recycled material; material which,
in turn, can itself find use again as
recyclable. Furthermore, the consistent
usage of “green energies” to operate
the plant facilities belong to its our
long-term goals.
Vorwerk product innovations contribute
towards protecting the environment,
too. For instance, Vorwerk TEXtiles®
technology makes the manufacturing of environmentally conscionable
heavy-duty carpet tiles possible for the
first time that utilises up to 90 % less
CO2 and refrains from using bitumen
and PVCs. Alongside these ecological
components, the holistic orientation of
the programmed objectives for 2010 is
also defined by social and economic
factors. Sincere commitment worldwide
towards charitable institutions like SOS
Kinderdörfer with their relief villages for
children, as well as to family and health
management for the men and women
on its staff, are an expression of the
corporate social responsibility Vorwerk
obligates itself to as a company each
and every day.
Material World
VORWERK TEPPICH
Experimentelle
bodenarchitektur
Die neue Kollektion
Selected Rugs by Vorwerk
mixt Materialien, Ideen,
Philosophien.
8
VORWERK TEPPICH
Material World
9
01 KAracta
Ein starkes Band. Die kordelartige, 3 cm hohe
Oberflächenstruktur aus matter Schurwolle wird
von glanzvollen, synthetischen Fasern begleitet –
und illuminiert. / A strongly bonded band. The
cord-like surface structure 3 cm high made of
matte virgin wool is accompanied – and illuminated – by gleaming synthetic fibres.
01
03
02 Twin
Ein extravaganter Patina-Effekt macht den be­son­deren Reiz dieses Teppichs aus. Dieser Ef­fekt
wird durch die unkonventionelle Garn­mischung
von Leinen und Schurwolle erzeugt. / An
extra­vagant patina effect makes the particular
attractiveness of this rug distinctive. The effect
is generated by the unconventional blend of
linen and virgin-wool threads.
03 Steel
Teppich oder Technologie? Wenn Stahlfäden und
Papier zu einer linearen Struktur verschmelzen,
entsteht eine funkelnde Fläche am Boden –
die technisch erscheint, ohne kühl zu wirken. /
Carpet or technology? When steel threads and
paper merge in a linear structure, a sparkling
area emerges on the floor – one which looks technical, yet without seeming cool.
02
EXPERIMENTAL FLOOR ARCHITECTURE
Papier und Metall, kordelartige Strukturen und filigrane Garne, hochflorige
Frisées und kühle Woll-Leinen-Gemische – die neue Kollektion „Selected
Rugs“ ist eine Kollektion vermeint­
licher Gegensätze.
Struktur, Haptik, Materialität: Was
vordergründig nicht harmonieren kann,
verbindet sich in den Selected Rugs zu
einem ausgesuchten Ganzen. Die drei
bereits erfolgreichen Modelle Sahara,
Tundra und Hammada sowie drei neue
Qualitäten – Twin, Steel und Karacta –
begründen eine Kollektion, die Akzente
setzt – luxuriös, ungewöhnlich und
sinnlich. Jedes der sechs erhältlichen
Modelle wird als Einzelstück in der
vom Kunden gewünschten Größe und
Farbstellung gefertigt – zum Teil in
aufwändiger Handarbeit, zum Teil in
modernster maschineller Produktion.
Das Ergebnis ist immer ein indi­
vi­duell abgepasster Teppich, der den
­Boden zur Bühne eines modernen
Lebens­raums erhebt. „Wir möchten
­Böden in Welten verwandeln und sie
als aktives gestalterisches Element
eines Raums ins Bewusstsein rufen“,
sagt Johannes Schulte, Geschäfts­
führer der Vorwerk Teppichwerke.
„Mit Selected Rugs machen wir
Individualität zum Programm –
persönlich, experimentell und
zeitlos.“
Der experimentelle Charakter der
­ ollektion wird an den MaterialkomK
binationen der einzelnen Modelle
deutlich: Bei „Steel“ verschmelzen
Stahlfäden und Papier zu einer einzig­
artig funkelnden Oberfläche. Der
Patina-Effekt von „Twin“ entsteht
durch eine spezielle Garnmischung
aus Leinen und Schurwolle. Und
die matte, 3 cm hohe Kordelstruktur
von „Karacta“ wird von glanzvollen,
synthetischen Fasern durchzogen
die den Stoff subtil illuminieren.
The new “Selected Rugs”
collection blends materials,
ideas, philosophies.
Paper and metal, cord-like structures
and filigree threads, high-pile frisés
and cool wool / linen blends –
“Selected Rugs” is a new collection
of supposed opposites.
Structure, tactile feel, materiality:
What seemingly cannot harmonise at
first glance is combined in “Selected
Rugs” into a choice whole. Sahara,
Tundra and Hammada, three models
that have already proven to be suc­cess­ful, along with three new carpets –
Twin, Steel and Karacta – form the
basis for a collection that sets accents.
Luxurious, unusual, sensual. Each of
the six available models is produced
as a one-of-a-kind in the size and colour
scheme desired by the customer:
part painstakingly hand-crafted, part
machine-made via state-of-the-art
production.
Sized area rugs that elevate the floor
to a stage of modern living space. “We
want to transform floors into worlds
and generate an awareness for them as
an active, design-related element of a
room,” says Johannes Schulte, CEO at
Vorwerk Teppichwerke.
“With ‘Selected Rugs’ we are
turning individuality into an
agenda – personal, experimental
and timeless.”
The collection’s experimental
character is clearly illustrated by the
combinations of materials for the
individual models: With “Steel”, steel
fibres merge with paper to form a
uniquely sparkling surface. The patina
effect in “Twin” comes about due to
a special blend of linen and virgin-wool
threads. And the matte, 3-cm-high
cord-like structure of “Karacta” is
interspersed with glossy synthetic
fibres that subtly illuminate the fabric.
Art Commitment
VORWERK TEPPICH
10
EIN
SERIÖSES
SPIEL
Albertina, Wien / Vienna
Art Commitment
VORWERK TEPPICH
11
Franz West, „Nannerl“, 2006.
Stahl, Kokosmatte. /
Franz West, “Nannerl”, 2006.
Steel, coconut matting
Herbert Lachmayer
ist Kulturphilosoph und
erschafft als Kurator
und Ausstellungsgestalter
blühende Wissenswelten,
die gleichzeitig Abbild
seiner leidenschaftlichen
Auseinandersetzung mit
Bildung sind.
Lilli Hollein: Herr Professor Lachmayer,
Ihre Beiträge zum Kulturgeschehen
sind weit über den deutschsprachigen
Raum hinaus geschätzt und beachtet.­
Sie betreiben ihre Projekte mit bestechen­­der Leidenschaft und merklicher Lust
an der Vermittlung von Wissen und
einem hohen persönlichen Engage­ment,
Kultur weiterzutragen und weiterzugeben. Was treibt Sie an?
Herbert Lachmayer: Ich glaube Kultur
ist ein Umweg, der sich lohnt. In einer
forcierten Leistungsgesellschaft, in der
wir heute leben, ist diese Produktivkraft
entscheidend. Möglicherweise hätte
man die Finanzkrise dadurch vermeiden­
können, dass die Manager­dazu ange­halten worden wären, Streichquartett
zu spielen. Ich will aber nicht auf alte
Kultur-Konventionen zurückgreifen,­
sondern wir brauchen ein Orientierungs­­wissen neuer Art. Das heißt, die Bildung
zeichnet sich durch eine Konsensbildung über ästhetische Erfahrungen
aus, welche die Geschmacks­intelligenz
mit sich gebracht hat. Die Menschen
haben Verhaltensweisen genauso internalisiert wie bestimmte Wissensformen, die sie gegenseitig voneinander
erwarten konnten. Kultur ist im Grunde
ein Imaginationsvermögen zu fragen:
„Welche Rolle spiele ich im Film der
anderen?“ Kultur ist eine Produktivkraft,
die eben die Rationalität nicht nur
übersteigt, sondern auch zusammenfasst. Bei Kultur geht es ja nicht immer
nur um die Hochkultur, sondern sie
beschreibt im Grunde die Kompetenz,
„präsent“ zu sein – Kultur ist gewissermaßen die Fähigkeit, täglich neu in
der Gegenwart anzukommen.
LH: Kultur oder vielmehr die Kunst ist
für viele Menschen eine Status- und
Geschmacksfrage. Was beschreibt die
Geschmacksintelligenz?
HL: Beim Geschmack kann man sagen:
Wenn jemand denkt, es würde reichen,
täglich zwei Stunden Geschmack zu
haben, dann hat diese Person keinen.
Prof. Herbert Lachmayer
Geschmack ist eine permanente Differenzierungsfähigkeit, eine Auseinandersetzung nicht nur mit der visuellen
Umwelt. Das ist gegenwärtig für die
junge Generation heute. Die Kultur und
der Transfer von meiner Generation zur
jetzigen Jugend – das ist ja ein großer
Gap, den es zu überwinden gilt. Vor
diesem „technological turn“ hat es auch
Teppich-Design: Franz West / Carpet design: Franz West
im Sinne einer gewissen Alltagsbewältigung ganz andere Zeitabläufe gegeben:
Briefe wurden geschrieben, dann konnte
angerufen werden. In einer Stadt hat
sich ein Kommunikationsprozess in
einer Woche abgespielt hat, heute vollzieht sich das zwischen Kalifornien und
Wien in Hunderstelsekunden und man
ist antwortmäßig gefordert. Kultur ist
VORWERK TEPPICH
Art Commitment
12
ten Ausstellung im Stadtschloss von
Weimar, „Das Bernhardzimmer“, kam
nun der Bauhaus-Teppich von Gertrude
Arndt zum Einsatz. Vorwerk ist reaktionsfähig, auf komplexe Anforderungen
einzugehen, mit Geschmacksintelligenz
und einer unglaublich elaborierten Technik. Es ist eine Kommunikationsebene,
die viel an Intellektualität und Reflexion
beinhaltet. Man hat dort verstanden,
dass die Verwendung der Teppiche in
Schlössern keine flache Pointe war, kein
Gag, sondern ein Mittel, die Schwere
eines Schlossraums schweben lassen,
obwohl es kein fliegender Teppich ist.
Der Teppich ist eine Aneignungsform!
also auch eine Art Präsenztechnik, eine
Form, die visuelle Welt richtig deuten zu
können. Der „visual turn“ der 80er Jahre
ist ja längst zur Gegebenheit geworden,
das textgebundene Wissen mit dem
SMS längst in eine neue Form mutiert,
aber die Bildpräsenz ist allgegenwärtig.
Mit diesen Bildern umzugehen heißt,
sie auch im Kopf selber kombinieren
zu können. Diese Kombinatorik ist eine
Kulturleistung. Und darüber hinaus kann
man vielleicht seit den 1990er Jahren
sagen, dass sich ab da ein „performative turn“ abzeichnet. Den Bühnencharakter wahrzunehmen ist wichtig, nicht
in einem glamourösen Sinn allein. Sich
selbständig auf einer Bühne interpretieren zu können heißt, meinen Auftritt zu
kalkulieren, mein Gegenüber einzubeziehen und zu erkennen, dass die Konventionen nicht selbstverständlicherweise
gegeben sind.
LH: Abgesehen vom fliegenden
Teppich:­Welchen Wunsch-Teppich
haben Sie nicht in den Muster­­büchern gefunden?
HL: Wahrscheinlich wäre es ganz unterhaltsam, wenn es mal einen Teppich
gäbe, der die Schritte erzeugt, die man
hören würde, wenn man über Parkett­
boden liefe.
LH: Kultur bringt mich also mir selbst
und anderen näher?
HL: Wir leben in einem interkulturellen
Feld, wo es notwendig ist, sich ständig
transkulturellen Anpassungen zu unterziehen, denn wenn wir uns abgrenzen,
wie das die „politische Rechte“ überall
auf der Welt empfiehlt, dann baue ich
ein Gegenüber auf, als gäbe es ein
Dazwischen. Das Interkulturelle muss,
denke ich, durch das Transkulturelle
abgelöst werden und Kultur ist eine
Kompetenz innerhalb dieser Verwandlungsformen, man selbst zu bleiben.
LH: Es gibt in Ihrem berauschenden
Sprachkosmos ein paar Ausdrücke,
die in den letzten Jahren im Kern Ihres
Schaffens stehen: „Geschmacksintelligenz“ und „Staging Knowledge“. Als
Professor an den Universitäten in
Linz, Weimar und Stanford sind Sie als
Lehrender in dem Fach tätig, das Sie
manchmal salopp als „Ausstellungen
herbeireden“ bezeichnen. Was ist
„Staging Knowledge“?
HL: Studierende, vor allem an den
Kunstuniversitäten, wollen begreifen,
wie die Contents, die Wissensinhalte, im
visuellen Kontext zusammenhängen –­
imaginativ, mit all ihren vielfältigen In­
terpretationsweisen. Wir leben in einer
Zeit der Diskurse – alles wird mit diesen
Diskursen so lange „gebürstet“, bis
der „Lack der Sensualistik“ ab ist.
„Staging Knowledge“ ist eine Vermittlungsweise, kulturelles Wissen an junge
Menschen zu vermitteln, so dass sie
ihre eigenen Erfahrungen damit machen
können. Man ist heute in die Versuchung
geführt, zu glauben, dass man sich
Wissen und Kompetenzen einfach so
„runterladen“ und „reinziehen“ könne –
und vergisst dabei das Prozesshafte des
„Übens“. „Staging Knowledge“, wie
ich es nun an der Kunstuniversität Linz,
der Bauhaus Universität in Weimar oder
an der University of Stanford vortrage,
ist ein neuer Versuch, die Vielfältigkeit
dieser Bezüge eben auch ein-zu-üben.
LH: Eine Vielfalt an Bezügen ist auch ein
gutes Stichwort für die Erscheinung der
Räume, die eine wesentliche Rolle bei Ihrer
Form der Wissensvermittlung spielt.
HL: Ja, etwa hier, wo wir uns gerade
befinden. Der Teppich ist für „Staging
Knowledge“ ein „Psychonautic Carpet“,
der Boden einer „Bühne“, auf der man
sich bewegt und positionieren kann. Wir
sind Akteure und Publikum in einem,
und an den Wänden sind wir umgeben
von den „Hermeneutic Wallpapers“ –
A REPUTABLE GAME
Design: Roy Lichtenstein
also einer „ästhetischen Umgebung“,
die kognitiv interessant ist. Es geht bei
„Staging Knowledge“ darum, NeugierVerhalten zu wecken – und mit jener
Neugier die Interessen wach zu rufen,
die Welt mit-zu-interpretieren, mit-zugestalten, und geradezu „wissend“ als
eine „ästhetische“ zu erfassen.
LH: Ihre Inszenierungen von Museumsräumen sind ein klarer Gegenentwurf
zum White Cube. Ist diese Form der
Vermittlung für Sie einfach nur eine ver­
passte Chance?
Farbe / Colour: 44014
von Roy Lichtenstein sind aber alle im
­18. Jahrhundert auch schon demon­s­
trativ vorhanden: in den Kleidern und
Textilüberzügen der Möbel. Der Teppich
ist also eine Aneignungsform, um mit
dem 18. Jahrhundert buchstäblich ­
„in der Gegenwart anzukommen“. Die
Wallpapers wiederum senden emblematische Reize aus, die kontextualisieren.
Tapete und Spannteppich sind vielleicht
gemütlich, ironisch – aber nie zynisch,
wie etwa der „White Cube“, der so auf
„cool“ daherkommt: Weiß ist übrigens
auch ziemlich aggressiv …
„Kultur ist ein Umweg,
der sich lohnt.“
HL: Möglicherweise mache ich eines
Tages eine weiß-weiße Tapete und lege
Vorwerk nahe, einen weiß-weißen Teppich dazu zu entwickeln, um auch das
abgehandelt zu haben. Für mich repräsentiert der White Cube den Gestus von
„Pseudo-Objektivität“ – als würde durch
den Purismus alles Minimalistische zur
„wahren Wesensschau“ geadelt werden, in die zu versenken sich lohne.
Ich habe etliche Ausstellungen in
Schlössern gemacht – „Mozart.
Experiment Aufklärung“ in der Albertina, „Haydn Explosiv“ im Schloss
Esterhazy, im Stadtschloss von Weimar
zuerst „Wozu braucht Carl-August einen
Goethe? Fürstliche Sehnsucht nach
Individualismus“ und später dann „Das
Bernhardzimmer – Neugotik im Herzen
des Klassizismus“: Schlösser sind immer „Orte des Durchschreitens“ gewesen. Der Teppich von Roy Lichtenstein­
ist eine wunderbare, exzeptionelle
Sache. Das ist eine Intervention von
massiver Eigenständigkeit: Da ist die
Innenarchitektur des Schlosses kaum
imstande, sich „gegen“ das Muster
dieses Teppichs durchzusetzen. Die
markanten Farben der 1960er Jahre
LH: Sie haben im vorhandenen Re­
pertoire von Vorwerk nicht nur den
Lichtenstein-Teppich für sich entdeckt,
sondern zuletzt auch einen Teppich aus
der Bauhaus-Serie. Und der Künstler
Franz West hat für Ihre Mozart Ausstellung in der Wiener Albertina einen
Teppich entworfen, der mit der Firma
Vorwerk umgesetzt wurde. Vorwerk –
eine persönliche Entdeckung?
HL: Absolut. Mir ist damals in den
1990ern ein Katalog der Firma Vorwerk
in die Hände gefallen und da ist es mir
wie Schuppen von den Augen gefallen,
dass der Teppich eine Dimension ist, die
in Ausstellungen bisher meistens völlig
vernachlässigt wurde. Da habe ich mir
gedacht: Das ist eine Möglichkeit diese
Bühne zu schaffen, über die ich im Zuge
von „Staging Knowledge“ nachdenke,
und das ist es auch, was ich in nun
Stanford unterrichte. Die Albertina zum
Beispiel schaut aus wie ein Kurbad und
durch den Teppich von Franz West ist sie
wieder eine feudale Residenz geworden!
Ein Boden-Fresko, „Reinventing Rokoko
for 2006“: Dieser Teppich hat phänomenal gut gewirkt. Bei meiner jüngs-
Herbert Lachmayer is a culturaL
philosopher. As curator and
exhibition designer he createS
flourishing worlds of
knowledge which are simultaneously a reflection of his
im­passioneD critical analysis
of education.
Lilli Hollein: Professor Lachmayer, your
articles on what goes on in culture are
acclaimed and noted far beyond the
German-speaking region. You conduct
your projects with a captivating passion
and remarkable interest in communica­
ting knowledge together with a great
deal of personal commitment towards
carrying forth culture and passing it on.
What drives you?
Herbert Lachmayer: I think that culture
is a worthwhile detour. In the forced,
achievement-oriented society we live
in today, this kind of productive energy
is decisive. The financial crisis might
possibly have been able to be avoided if
managers had been encouraged to play
string quartets. But I don’t want to fall
back on old cultural conventions: what
we need is a new type of orientational
knowledge. This means that education
distinguishes itself through reaching a
consensus on aesthetic experiences, on
those that taste intelligence has brought
with it. People have internalised conduct
and behaviour just the way they have
with certain forms of knowledge they
could mutually expect from each other.
Culture is basically an imaginational
ability to say: “What role do I play in the
others’ film?” Culture is a productive
energy that not only exceeds rationality,­
it summarises it, too. With culture it
doesn’t always have to deal with ad­
van­ced civilisation. What it does is to
basically describe the competence to be
‘present’. To a certain degree culture is
the ability to newly arrive in the present,
each and every day.
LH: For many people culture, or far
more art, is a question of status and
taste. How can one put taste intelligence
into words?
HL: With taste you could say: If someone thinks that it’s enough to have taste
for two hours a day, then that person
Art Commitment
doesn’t have any. Taste is a permanent
ability to differentiate, a critical analytic
confrontation not only with the visual
world. This is a current factor facing the
young generation nowadays. Culture
and the transfer from my generation to
today’s youth: that’s a large gap to be
surmounted. In light of this ‘technological turn’, there have also been completely different time flows in the sense
of a certain coping with everyday life:
letters were written, then it was possible
to call on the phone. In a city it took a
week for a communication process to
unfold. These days it’s done between
California and Vienna within hundredths
of seconds and people are called upon
to reply. In other words culture is a kind
of presence technology, too; a form of
being able to interpret the visual world
correctly. The ‘visual turn’ of the 1980s
has long since become a given, the textbound knowledge using instant messaging long since mutated into a new
form, yet image presence is something
ubiquitous. Dealing with these images
means being able to combine them
in one’s own mind, too. This kind of
combinatorics is a cultural achievement.
Above and beyond that, since the 1990s
it could possibly be said that since then
a ‘performative turn’ has become apparent. Perceiving the stage-like character
is important, not just in a glamorous
sense. Being able to interpret oneself
self-reliantly on a stage means calcula­
ting my appearance, to involve those
facing me and to realise that applicable
conventions are not given as if it were
only natural.
LH: In other words, culture brings me
closer to myself and to others?
HL: We live within an intercultural field
where it is necessary to subject oneself
constantly to transcultural adaptations.­
If we distance ourselves, as the political
‘right wing’ recommends all over the
world, then I’m setting up an opposing
side as if there were something in be­
tween. In my opinion, what is intercultural must be replaced by the transcultural,
and culture is a kind of competence
to remain oneself within these forms
of change.
LH: Over the last few years there have
been a couple of expressions in your exhilarating language universe which have
stood at the core of your creative work:
taste intelligence and staging knowledge. As a professor at universities in
Linz, Weimar and Stanford, you are an
instructor in a subject that you sometimes casually call “talking ex­hibitions
into happening”. What is ‘staging
knowledge’?
HL: Students, above all those at art
universities, want to grasp how content,
knowledge content, is correlated within
a visual context – imaginatively, with all
of the manifold ways of interpreting it.
We live in an age of discourses: every­
thing is ‘brushed’ so long with these
discussions until the ‘lacquered sheen
of sensualism’ has worn off. ‘Staging
knowledge’ is a way of communicating
cultural knowledge to young people so
that they are able to use it to gain their
own experiences. These days people
are tempted to believe that they can
‘download’ and ‘take in’ knowledge
and competencies just like that, and by
doing so forget the process-like nature
of ‘practising’. The way I lecture on it at
the Art University in Linz, the Bauhaus
University in Weimar or at Stanford Uni-
VORWERK TEPPICH
versity, ‘staging knowledge’ is a
new attempt to cover the diversity of
these references by practising.
LH: Covering a diversity of references
is a good cue to approach the phe­
nomenon of spaces, a factor that plays
an essential role in your form of con­
veying knowledge.
HL: Yes, for instance where we are
right now. For ‘staging knowledge’,
the carpet is a ‘psychonautic carpet’,
the floor of a ‘stage’ on which one can
move and position oneself. We are the
actors and the audience in one, and on
the walls we are surrounded by ‘hermeneutic wallpapers’ – in other words by
an ‘aesthetic environment’ that is cognitively interesting. ‘Staging knowledge’
deals with arousing inquisitive behaviour, and with using that curiosity to
awaken interests towards joining-in to
interpret the world, joining-in to design
it, and as nothing short of ‘knowledgeable’ to grasp it as an ‘aesthetic’ world.
a dimension which, for the most part,
had been completely ignored until then.
I thought to myself: This is an opportunity to create the stage I’m giving
thought to in the course of ‘staging
knowledge’, and that’s what I teach now
at Stanford. For example, the Albertina
looks like a spa, but as a result of the
carpet by Franz West it has become a
feudal royal residence again! A fresco
for the floor: “Reinventing Rococo for
2006”. That carpet worked phenomenally well. At “The Bernhard Room”, my
most recent exhibition in the Weimar
Stadtschloss palace, the Bauhaus carpet
by Gertrude Arndt was used. Vorwerk
is able to respond, to take on and address complex requirements using taste
intelligence and incredible technology
13
involving a great deal of work. It is a
level of communication that entails a
lot of intellectuality and reflection. The
people there understood that the usage
of carpets in palaces was not some kind
of flat punch line, not a gag, but rather
more a means to let the gravity of a
palace room soar, even though it’s not
a flying carpet. The carpet is a form of
appropriating something else!
LH: Apart from a flying carpet: What
kind of carpet would you choose that
you haven’t found in the sample books?
HL: It would probably be very amusing
if one day there was a carpet that generated the steps you would hear when
someone walks across a parquet floor.
Stadtschloss Weimar / Weimar “Stadtschloss” Palace
LH: The stagings you have done in
museum rooms are a clear alternative
model to the “White Cube”. For you, is
this form of communication merely a
missed opportunity?
HL: One day I might possibly come up
with a white-on-white wallpaper and
suggest to Vorwerk that they design a
white-on-white carpet to match in order
to have dealt with that, too. For me, the
“White Cube” represents the gestus
‘pseudo-objectivity’ – as if everything
minimalistic were being ennobled
by this kind of purism to ‘true eidetic
vision’ into which it would be worth
­immersing oneself. I have done any
number of exhibitions at palaces –
“Mozart.Experiment Enlightenment”
at the Albertina, “Haydn Explosive” at
Schloss Esterhazy, at the Stadtschloss
in Weimar first of all “Why does CarlAugust need a Goethe? Princely yearning for individualism”, then later on
“The Bernhard Room – neo-Gothic in
the heart of classicism”. Palaces have
always been ‘places to stride through’.
The carpet by Roy Lichtenstein is a wonderful, exceptional thing. It is an intervention of massive stand-alone-ability.
The interior design of the palace itself
is hardly able to assert itself ‘against’
the pattern of that carpet. And yet,
Roy Lichtenstein’s striking colours from
the 1960s were all already demonstratively in place back in the 18th century:
in the clothing and in the furniture’s
textile upholstery. In other words, the
carpet is a form of appropriating the
18th century in order to literally ‘arrive
in the present.’ On the other hand, the
wallpapers emit emblematic stimuli that
contextualise. Wallpapers and fitted
carpets may be comfy-cosy, ironic – but
never cynical like the “White Cube” that
tries to act so ‘cool’. By the way: white
is pretty a
­ ggressive, too …
LH: In the existing repertoire from
Vorwerk you not only took a liking to
the Lichtenstein carpet, there was recently one from the Bauhaus series as
well. And artist Franz West designed
a carpet for your Mozart exhibition at
the Albertina­in Vienna that was produced together with Vorwerk. Vorwerk –
a discovery all your own?
HL: Absolutely. Back in the 1990s I
somehow got my hands on a catalogue
from Vorwerk and it was as if a veil fell
from my weary eyes – that the carpet is
Recent Projects
VORWERK TEPPICH
14
Passagen Cologne
Transfloorin
Tour 2010
Vorwerk Teppich auf der
swissbau Basel, der
contractworld Hannover,
den Passagen Cologne
und der imm cologne.
imm cologne
VORWERK TEPPICH
Recent Projects
ng
Ein anderes Bewusstsein, ein anderes­
Denken schaffen eine veränderte
Realität. Als die Vorwerk Teppichwerke
im Januar dieses Jahres Partner und
Kunden zur TRANSFLOORING TOUR /
VORWERK TEPPICH 2010 einluden,
markierte das Unternehmen damit den
Anfang eines neuen Weges. „In Zukunft“, sagte Geschäftsführer Johannes
Schulte, „werden wir auf den Messen
mit ausgewählten Kollektionen vertreten sein, um einen zielgerichteten
Dialog mit unseren unterschiedlichen
Partnern und Kunden zu führen. Denn
während wir für die einen ein tragendes
Element der Architektur sind, sind wir
für die anderen die Designermarke für
ein schönes Zuhause.“
Die Wiederentdeckung des Bodens
als wichtiger Teil der Architektur und
der damit einhergehende Bedeutungswandel des Teppichs führten Vorwerk
Teppich zu einer neuen Programmatik:
„TRANSFLOORING – Die Verwandlung
von Böden in Welten“. Ein Aufbruch,
zu dessen ersten Schritten vier gezielte­
Messeauftritte gehörten – auf der
15
swissbau Basel, der contractworld
­Hannover, den Passagen Cologne
und der imm cologne.
Auf der swissbau Basel präsentierte
Vorwerk Teppich speziell ausgesuchte­
Sortimente der Object Kollektion.
Der Auftritt auf der contractworld
in Hannover­war den neuen Fliesen­
kollektionen SCALE und FreeSCALE
gewidmet. Und auf der Internationalen
Möbelmesse in Köln stellte Vorwerk
Teppich die neue Lead-Kollektion
Selected Rugs vor – zusammen mit
einer Auswahl des Vorwerk-Produktprogramms. Auf minimalem Raum, in
einem Kubus des Pure Village, wurden
verschiedene Qualitäten und Farbgebungen zu einem komplexen, kristallinen Patchwork verknüpft, das auch vor
den Begrenzungen des Kubus keinen
Halt machte und sich bis über den benachbarten Hallenboden erstreckte.
Zeitgleich wurden auf den Passagen
Cologne die neuen Fliesenkollektionen SCALE und FreeSCALE inszeniert.
Der unkonventionelle Rahmen in KölnEhrenfeld ermöglichte einen völlig
neuen Blickwinkel auf den Boden:
„Für uns konnte es keine idealere
Plattform geben“, so Johannes Schulte.
„Es herrschte eine von Kreativität
aufgeladene Atmosphäre, einfach
einzigartig. Die experimentelle Ausstellungsform lud auch den Designer der
Kollektionen, Hadi Teherani, und die
Besucher zum angeregten Dialog ein.“
contractworld Hannover
four expositions – at swissbau Basel,
contractworld Hanover, Passagen Cologne and imm cologne.
Vorwerk Carpets at swissbau
Basel, contractworld Hanover,­
Passagen Cologne and
imm cologne.
A different awareness, a different mind­
set creates a changed reality. When Vorwerk Carpets invited partners and customers to the TRANSFLOORING TOUR /
VORWERK CARPETS 2010 in January ­
of this year, the company marked the
beginning of a new path. “In the future,”
CEO Johannes Schulte stated, “we are
going to be represented at trade fairs
using selected collections in order to conduct a targeted dialogue with our various
partners and customers. The reason is
that while we are a supporting element
of architecture for some, for others we
are a designer brand for a lovely home.”
The rediscovery of the floor as a key part
of architecture and the change of the
carpet’s significance that went hand-inhand with this led Vorwerk to a new
programmed agenda: “TRANSFLOORING – The transformation of floors into
worlds.” A new dawning whose first
steps included targeted appearances at
At swissbau Basel, Vorwerk Carpets
presented specially selected lines from
the “Object collection”. The appearance at contractworld in Hanover was
dedicated to the new carpet-tile col­
lections, “SCALE” and “FreeSCALE”.
And at imm, the international furniture
exposition in Cologne, Vorwerk introduced the new lead collection, “Selected
Rugs” – together with a selection from
the Vorwerk product programme. On
a minimal space inside a cube at the
“Pure Village” venue, different articles
and colour schemes were combined to
form a complex crystalline patchwork
that didn’t stop at the cube perimeter
and extended on across the adjacent
flooring in the hall.
The new carpet-tile collections, “SCALE”
and “FreeSCALE”, were staged simultaneously at Passagen Cologne. This
unconventional setting in the CologneEhrenfeld district enabled a com­pletely new way of looking at the floor:
“There couldn’t be a more ideal platform for us,” according to Johannes
Schulte. “An atmosphere charged with
creativity reigned, simply unique. The
experimental form of exhibiting invited
both Hadi Teherani, the designer of the
collections, and the visiting public to
commence a stimulating dialogue.”
VORWERK TEPPICH
Rubrik Update
Service
16
Ruhe, bitte
Wenn Ruhe wichtig ist: Über Schall und Lärm.
Und Lösungen.
schallschluckende Zweitrücken wirken
dem entgegen, denn im Gegensatz zu
praktisch allen anderen Bodenbelägen
verfügen sie über einen sehr hohen
Schallabsorptionsgrad. Störgeräusche,
die etwa durch Trittschall oder Stühlerücken entstehen, werden durch sie erheblich reduziert – je nach Konstruktion
und Gesamtdicke um etwa 20 bis 30 dB.
Inwieweit der Einsatz textiler Boden­be­
läge und schallschluckender Zweitrücken
die Raumakustik verbessert, muss in
jedem Einzelfall geprüft und konzipiert
werden. Wir beraten Sie gern und empfehlen geeignete Qualitäten.
Quiet, Please
When quiet is important: about
sound and noise. And solutions.
Preview
Dialog #3
Impressum
Die nächste DIALOG erscheint im
Herbst 2010 und berichtet u. a. über
die Bedeutung von Recycling in
der Produktion und die neue
Vorwerk-Kollektion Projection.
Vorwerk & Co.
Teppichwerke GmbH & Co. KG
Kuhlmannstrasse 11
D – 31785 Hameln
Telefon +49 5151 103-0
Telefax +49 5151 103-377
www.vorwerk-teppich.de
The next DIALOG will come out in
autumn 2010. Reporting will include
the significance of recycling in
production and the new Vorwerk
collection “Projection”.
Vorwerk & Co. Teppichwerke
GmbH & Co. KG
c/o Vorwerk Austria Ges.m.b.H.
Römerweg 17
A – 9581 Ledenitzen
Telefon +43 5574 82598
Telefax +43 5574 82599
“Stillness. I yearn for stillness. (...)
There are all kinds of noise. But only
one stillness,” Kurt Tucholsky wrote in
“Die Weltbühne” (‘The World Stage’)
in 1925. Besides the everyday sources
of noise that he got all worked up about
back then, a large number of spatial
acoustic phenomena exist which,
particularly in large rooms, are just as
bothersome but mostly crop up less
apparently.
Sound focusing, flutter-echo pheno­
mena, spatial resonances, differences
in sonic impulse duration and acoustic
couplings – for the most part due to
spatial geometry, yet also influenced
by the surface composition of the space
involved – can distinctly diminish
understanding the spoken word, the
ability to concentrate and general wellbeing within large spaces. Carpets
and sound-absorbing secondary backings counteract these, because unlike
prac­tically all other floor coverings the
degree­of sound they absorb is very
high. Bothersome noises that arise,
for instance echoing footsteps or the
scraping of chairs, are substantially reduced: depending on their construction
design and total thickness, by around
20 to 30 dB. To what extent the use of
textile floor coverings and sound-absorbing secondary backings improves
spatial acoustics must be tested and
conceived for each individual case.
We gladly advise you and recommend
suitable products.
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GmbH & Co. KG
c/o Walter Auer
Römerwiese 11
CH – 8645 Jona
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Fotografie (Seite 3):
Hiepler Brunier
Konzept und Art Direction:
Meiré und Meiré, Köln
www.m2web.de
Interview:
Lilli Hollein
Fotografie (Titel Collage):
Bildarchiv Foto Marburg
Fotografie (Seite 8 Collage):
La Chaise, Vitra AG (www.vitra.com),
©
1948 Eames Office, LLC eamesoffice.com
Hemmant Jha, thinkmoreinc.com
Konstantin Grcic, Diana Table C
Fotografie (Seite 16 ):
Heiner Orth
Illustration (Seite 4 – 5):
Antoine + Manuel
Produktion:
Produktionsbüro
Romey von Malottky GmbH
VKF-Nr. 900163
„Stille. Ich sehne mich nach Stille. (...)
Es gibt vielerlei Lärm. Aber es gibt nur
eine Stille“, schrieb Kurt Tucholsky
1925 in „Die Weltbühne“. Neben den
alltäglichen Lärmquellen, über die er
sich damals echauffierte, existieren
eine ganze Reihe raumakustischer
Erscheinungen, die gerade in großen
Räumen genauso störend, meist aber
weniger offensichtlich auftreten.
Schallfokussierungen, Flatter­echo-­
erscheinugen, Raumresonanzen,
Schall-Laufzeitdifferenzen und akustische Kopplungen – maßgeblich
durch die Raumgeometrie, aber auch
durch die Oberflächenbeschaffenheit
des Raums beeinflusst – können die
Sprachverständlichkeit, die Konzentrationsfähigkeit und das generelle Wohlbefinden innerhalb großer Räume deutlich herabsetzen. Teppichböden und