de 20/2003 1. November_Heft

Transcription

de 20/2003 1. November_Heft
2. Oktober-Heft
www.online-de.de
Ausgabe
ZV
Hüthig & Pflaum Verlag
69018 Heidelberg
Postfach 10 28 69
ISSN 1617-1160
78. Jahrgang
6,– €
Der Elektro- und Gebäudetechniker
20/2003
GEBÄUDETECHNIK
Technische
Information und
Betriebsanleitung
GEBÄUDETECHNIK
Energiesparende
Klimatisierung von
Serverräumen
INFORMATIONSTECHNIK
Marktübersicht
für Time Domain
Reflektometer
AUTOMATISIERUNGSTECHNIK
Trainingsmix
für integrierte
Automatisierung
BETRIEBSFÜHRUNG
Moderne Softwarelösungen
für das Büro
ORGAN DES
ZVEH
D 4785
PVSt, DPAG · Entgelt bezahlt
Editorial
Förderungen und
Subventionen
H
ält eine Regierung eine Technologie für besonders zukunftsträchtig, so unterstützt sie in
Form von Förderprogrammen die Weiter- oder Fertigentwicklung derselbigen.
Der Sinn der Förderung liegt darin, dass
diese Technologie irgendwann zu einem
wirtschaftlichen, d. h., gewinnbringenden System reifen kann und auf diese
Weise zum allgemeinen Wohlstand oder
zur allgemeinen Verbesserung der Lebenssituation beiträgt.
In der Energieversorgung erfuhren
diese Förderungen u.a. vor mehr als
dreißig Jahren die Technologie zur Erzeugung elektrischer Energie aus dem
Prozess des Zerfalls radioaktiver Elemente, später die Windkraft und dann
auch die Photovoltaik. Selbstverständlich führt nicht jedes Förderprogramm
zu oben genannten Zielen. In diesem Fall
sollte eine ökonomisch – und im Interesse ihrer Steuerzahler – handelnde Regierung die Konsequenzen ziehen und die
Förderprogramme stoppen oder beenden, ehe sie sich zu einem Hobby (Liebhaberei, nach dem Einkommensteuergesetz eine Tätigkeit, welche nicht gewinnorientiert angelegt ist) auswachsen.
Andererseits hat die Regierung
natürlich auch die Pflicht, unbillige Härten von gefährdeten Wirtschaftszweigen
abzuwenden. In diesem Fall bedient sie
sich der Subventionen (zweckgebundene
Unterstützung aus öffentlichen Mitteln),
um Arbeitsplätze über einen begrenzten
Zeitraum zu erhalten. Subventionen gibt
es im Regelfall für Branchen, in denen
sich kein Verbesserungspotenzial mehr
erkennen lässt, weil u. a. im Ausland die
Herstellung der Güter weniger Kosten
verursacht. Subventionen finden sich
z. B. für die deutsche und europäische
Landwirtschaft und für den deutschen
Steinkohlebergbau. Naturgemäß stehen
hinter den subventionierten Bereichen
starke Interessengruppen, sonst gäbe es
auch keine Unterstützung. Das Vorhandensein dieser Interessengruppen führt
de 20/2003
konsequenterweise dazu, dass jeder Versuch einer Regierung, die Subventionen
zu kürzen, zu einem lauten Protestschrei
aus den Reihen der sich in ihrer Existenz
bedroht sehenden Bürger führt und den
größten Mangel einer Demokratie offenbart, nämlich die Angst der Regierungspartei, in der nächsten Wahl keine regierungsfähige Mehrheit mehr zu erringen.
Das »Gesetz für den Vorrang Erneuerbarer Energien« EEG in seiner jetzt
gültigen Fassung weist bei allen Mängeln im Wesentlichen noch den Charakter eines Gesetzes auf, welches neue
Technologien fördern möchte. Ein wichtiges Indiz stellt die degressive Entwicklung der Einspeisevergütung dar. Sie
zeigt etwas vom Glauben an die zukünftige Wirtschaftlichkeit der erneuerbaren
Energiequellen. Der Entwurf der Novelle (das Nachtragsgesetz) des EEG mit
Stand vom 12. August 2003 hingegen
lässt in einigen Paragraphen die Vermutung entstehen, die erneuerbaren Energiequellen entwickeln sich zu einem subventionierten System, weil sich Einspeisevergütungen erhöhen, insbesondere im
Bereich der Photovoltaik.
Ohne die Auswirkungen auf die Gesundheit der deutschen – und europäischen – Volkswirtschaft beleuchten zu
wollen, hege ich eine Menge Zweifel,
dass vorgenannte gesetzlich beabsichtigte Entwicklung dazu beiträgt, eine Technologie wie die Photovoltaik zu einem
wirtschaftlichen und konkurrenzfähigen
System zu entwickeln, mit allen Vor- und
Nachteilen des freien Marktes, z. B. dem
Preiskampf.
Josef von Stackelberg
Redakteur
Das EEG in seiner
jetzt gültigen Fassung hat bei allen
Mängeln noch
den Charakter eines Gesetzes, das
die Technologien
für den Einsatz
der erneuerbaren
Energien fördern
möchte.
Josef von Stackelberg
3
de 20 / 2003
Inhalt
3
Förderungen und Subventionen
6
Messen im Oktober und November
7
Aktionen für Handwerk und Fachhandel
7
Veranstaltungen, Kongresse und Roadshows
7
Metallnotierungen
8
Sonderschau zum Blitz- und Überspannungsschutz
8
Tag der Ausbildung
9
Wer bezahlt eigentlich die Lichtplanung?
Der Elektro- und Gebäudetechniker
78. JAHRGANG
Organ des Zentralverbandes der Deutschen
Elektro- und Informationstechnischen Handwerke ZVEH sowie der Landesinnungsverbände
Baden-Württemberg, Bayern, Berlin, Hamburg,
Hessen, Mecklenburg-Vorpommern, Niedersachsen/Bremen, Nordrhein-Westfalen,
Rheinland-Pfalz, Schleswig-Holstein, Saarland,
Sachsen, Sachsen-Anhalt, Thüringen.
45
In den letzten zehn Jahren hat sich mit der
»Time Domain Reflectometry« eine spezielle Technologie entwickelt, um Kabelfehler messtechnisch zu erfassen. Der
Markt bietet eine Reihe von Messgeräten,
welche die Marktübersicht zeigt.
12
Lichttechnische Gemeinschaftstagung »Licht 2004«
12
Personalien
13
Export von Anlagen nach UL-/CSA-Norm
14
Aufgabenfelder für elektrotechnisch unterwiesene
Personen – Zusatzanfrage
15
Korrekte Absicherung von 32-A-CEE-Steckdosen – Zusatzanfrage
16
Fehlerstromschutz in einem im Jahr 1978 errichteten Sägewerk
16
Anpassung bestehender Anlagen
17
Erdungsband auf Fußboden eines Physiksaals
17
Gemeinsame Verlegung von Leitungen für Stromkreise
mit unterschiedlichen Spannungen
18
Befestigungsabstände für eine Leitung
19
Altbauinstallation an der Grenze des Bestandsschutzes
20
Abschaltzeit eines Herdstromkreises
22
Überblick im Normen-Dschungel (2)
Hinweise zur Nutzung des Normeninformationsdienstes
52
Das Jubiläum für die Markteinführung der
Kompaktsteuerungen gibt den Anlass, Aktions- und Einsteigersets in Verbindung mit
Schulungen anzubieten. Außerdem können
sich 25 Jungunternehmer »bewerben«, um
zusätzliche unternehmerische Unterstützung zu erhalten.
24
Technische Information und Betriebsanleitung
Neue Normen, bessere Übersicht, gute Werbung, zufriedene Anwender
28
Internet und EIB kombiniert
30
Trends in der Gebäudetechnik
31
Bedieneinheit für den EIB
32
Effektive Klimatisierung von Serverräumen
Energiekostensenkung durch einfache Anlagenveränderungen
34
Stereoklang von zentraler Stelle
Beschallungsanlage für Wohnung und Büro
Titelbild: Die Atomuhr CS2 der Physikalisch-Technischen Bundesanstalt,
Braunschweig, liefert die nationale
Zeit für Deutschland; ihre Gangabweichung liegt bei wenigen 10-9 s/d
4
35
PC-Vernetzung über die Telefonleitung
de 20/2003
38
CAD für alle
Ohne teure CAD-Software Zeichnungen drucken und korrigieren
40
44
Bauen und Verlegen mit System
Lokalisierung von Kabelfehlern
Anwendung moderner Reflektometer-Messtechnik
45
Den Fehlern auf der Spur
Die Universalität von TDR’s
52
25 Jahre Kompaktsteuerungen
Aktionsprogramm und Unterstützung für Jungunternehmer
53
Was der Kunde wünscht (1)
Kann Ethernet die Anforderungen des VDMA erfüllen?
56
Komponenten für industriegerechte Ethernet-Lösungen
58
Trainingsmix für integrierte Automatisierung
60
Dezentrale Steuerung in einer Kühlschrank-Recyclinganlage
61
Vielseitiger Transporter der fünften Generation
62
Moderne Softwarelösungen für das Büro
66
Das Ende des Chaos im Büro
70
Betriebsberatung (3)
71
Neue Normen und Bestimmungen
74
Neue Produkte
78
Fachliteratur
79
Fortbildung und Seminare
80
Vorschau, Impressum
83
Inserentenverzeichnis
GELERNT IST GELERNT
iG
G
Die Aus- und Weiterbildung gibt es nach Seite 80
de 20/2003
5
Aktuell
Mini-Zähler 634 – jetzt gratis testen
Hengstler ist ein europäischer
Hersteller industrieller Zählund Steuerungskomponenten,
wie z.B. Zähler, Drehgeber sowie Relais. Ergänzt wird die
Produktpalette durch Drucker
und Abschneider. Das umfangreiche Zählerprogramm
umfasst Summen- und Vorwahlzähler, Anzeiger, Zeitzähler/Timer, Pneumatik sowie
vielseitiges Zubehör.
Die Zählerfamilie 634 ist
ein typischer Vertreter der
elektromechanischen Zähler:
Energiezähler im Bereich
Camping und in Hafenanlagen verdeutlicht die geforderten Eigenschaften für
die verwendete Zählerkomponente:
Schockund
Schwingfestigkeit und Tem-
klein, robust, mit geringer
Leistungsaufnahme und in
vielen Varianten verfügbar.
Immer wieder wurden Neuerungen umgesetzt und kundenspezifische Anpassungen
vorgenommen.
Insbesondere durch die
Resistenz gegen äußere magnetische Einflüsse, was diesen
Zähler besonders manipulationssicher macht, eröffnen
sich Möglichkeiten im Bereich der Energie- und Kostenzählung. Der Einsatz der
Bürokomplex mit Gebäudekommunikation von Ritto
Auf dem Gelände des Technologieparks in Bremen wird
derzeit der letzte Bauabschnitt des Bürokomplexes
»Ecotec« fertig gestellt. Trotz
einer Nutzfläche von 3000m2
pro Gebäude sieht das Konzept des Projektes vor, dass
dafür über das gesamte Jahr
nur soviel Energie verbraucht
wird wie in fünf 120m2 großen Einfamilienhäusern neuer
Bauart. Die gesamte Gebäudetechnik ist über verschiedene Bussysteme informationstechnisch miteinander vernetzt. Allein im letzten Bauabschnitt sind 32 Türstationen »Portier« im Einsatz, in
jeder arbeitet ein Kartenleser
Stromversorgung für die
Telekommunikationstechnik
Nur einen Monat nach der erfolgreichen Akquisition von
Ascom Energy System durch
Delta Electronics bietet der
gegründete Unternehmenszweig Delta Energy Systems
ein komplettes Produktportfolio, das alle Bereiche der
Stromversorgungs-Anforderungen der Telekommunikations-Industrie abdeckt. Das
Produktportfolio besteht aus
peraturstabilität, um nur einige zu nennen.
Bis zum 15.11.2003 kann
sich jeder interessierte Leser
ein kostenloses Muster eines
Mini-Zählers 634 sichern,
unter www.zaehler.info
modularen
Wechselstromund Gleichstrom-Stromversorgungssystemen, Stromversorgungs-Lösungen für den
Innen- und Außenbereich sowie einer umfassenden Reihe
von modularen Einheiten wie
Gleichrichter, Wechselrichter,
DC/DC-Konverter,
Sicherungsverteiler und Systemüberwachungsgeräte.
www.deltaenergysystems.com
und ein Video-Kameramodul.
Für dieses System sprach u. a.
die große Flexibilität. Alle
Komponenten können kombiniert und nachträglich getauscht werden. Die VideoHausstationen und Wohntelefone wurden erst nach dem
Innenausbau der Büros in Betrieb genommen, eine spezielle Vorverdrahtung der »Twinbus«-Sprechstellen
machte
das möglich. Mithilfe eines
TK-Adapters lassen sich auch
Telefonanlagen, die über eine
freie a/b-Schnittstelle verfügen, mit den Türstationen
verbinden.
www.solarbau.de
ITK-Branche trifft sich in
München
Die Systems ist die führende Messe für Informationstechnik, Telekommunikation und Neue Medien in München, Europas größtem Hightech- und Medienstandort.
Den Ausstellern bietet die
Systems effiziente Unterstützung
im Kontaktmanagement. Sie ist
die Plattform für qualifizierte
Kontakte, auch für Spezialbetriebe aus dem Elektrohandwerk.
»Die Systems wird auch in 2003
von Key-Playern als Plattform für
qualitativ hochwertige Kontakte
und das Jahresendgeschäft genutzt. Obwohl wir sogar neue
Aussteller begrüßen dürfen, gibt
es auch eine Reihe von Unternehmen, die sich entschieden haben,
in diesem Jahr ihre Systems-Präsenz auszusetzen. Alles in allem
ist jedoch die gesamte Breite der
6
ITK-Branche auf der Systems 2003
vertreten«, so Klaus Dittrich, Geschäftsführer der Messe München und Chef der Systems.
Die Systems 2003 findet vom
20. bis zum 24. Oktober 2003 in
Systems, Eingang West
Alex Schelbert
MESSEN IM OKTOBER UND NOVEMBER
del, Handwerk und Behörden bereit. Eine stärkere Profilierung der
Fachmesse soll durch SpecialThemen wie E-Government und
IT-Sicherheit erfolgen, die gemeinsam mit einem neu gegründeten Messebeirat belegt
werden.
der Neuen Messe München statt.
Weitere Informationen unter:
www.systems-world.de
Comtec und Industriefachmesse
in Dresden
Bereits zum dreizehnten Mal findet die Comtec, Fachmesse für
Informations- und Kommunikationstechnologien, in Dresden statt. Dabei werden die
bewährten Schwerpunkte der
Comtec auch die diesjährige Veranstaltung bestimmen – die
Comtec hält traditionell Branchenlösungen für Industrie, Han-
Industriefachmesse mit neuen
Themen:
Die IFM ist in diesem Jahr mit
neuer Blickrichtung aufgestellt.
Die Industrie-Fach-Messe reagiert
auf den regionalen Bedarf und
zeigt die gesamte Bandbreite der
Fertigungstechnik – von Werkzeugmaschinen, Präzisionswerkzeugen, Automatisierungskomponenten bis hin zu Systemen –
und damit alles, was vom Anwen-
der am Markt
nachgefragt wird.
Eine Profilierung
der Fachmesse
erfolgt durch das
Spezialthema:
»Neue Materialien, Anlagen und
Technologien für die Mikroelektronik«.
Besucher aus Industrie, Handel,
Handwerk und Behörden können
sich bereits vorregistrieren lassen
und erhalten dann ermäßigten
Eintritt für 7 €. Detaillierte Informationen zu den Fachmessen gibt
es beim Veranstalter ORTEC unter
der Telefonnummer (0351) 315330
sowie im Internet:
www.messe-comtec.de
www.messe-crossmedia.de
www.messe-ifm.de
de 20/2003
Aktuell
rien (Compact Power 14,4 V
und Max Power 24V).
Brita gibt unter dem Slogan »Extra für Genießer« bei
den Wasserfiltern Atlantis
und Ford eine
Backform als Zugabe, bei den Dreierpack-Filterkartuschen Classic drei
CappuchinoSchablonen.
Bei der TreueAktion anlässlich
des 40. Geburtstags der Kaffeemaschine Krups T8 ergänzt
der Hersteller jede T8 um eine
Quarz-Armbanduhr. Unter
dem Motto »Platzieren, fotografieren, gewinnen« sucht
Melitta die originellste Aktionsplatzierung ihrer Kaffeeautomaten im Handel. Dazu
Quelle: Bosch
Im Herbst starten verschiedene Markenhersteller mit meist
zeitlich befristeten oder vom
Vorrat abhängigen Aktionen.
Die angepeilten Ziele sind,
Nutzen für den
Handel bzw. für
den Endverbraucher zu bieten bzw.
Kaufimpulse auszulösen.
Beurer fügt jedem Stirnthermometer FT 40 mit
nun vergrößerter
Messspitze
und
neuem Sensor eine Kindertaschenlampe bei (FlashlightAktion).
Bosch nennt seine Herbstaktion »One Battery For
Free« und liefert gratis einen
zweiten Akku für Geräte der
neuen Handwerker-Akku-Se-
Humax nun Mitglied
der Deutschen TV-Plattform
Humax ist ab sofort Mitglied
der Deutschen TV-Plattform.
Die Deutsche TV-Plattform
ist ein Zusammenschluss von
Unternehmen und Institutionen, die das Interesse an der
nachhaltigen
Entwicklung
des Digitalfernsehens eint.
Humax, Produzent digitaler
Set-top-Boxen, wird künftig
Metallnotierungen
Datum
Kupfer
(DEL-Notierungen)
10.09.2003
11.09.2003
12.09.2003
15.09.2003
16.09.2003
17.09.2003
18.09.2003
19.09.2003
22.09.2003
23.09.2003
24.09.2003
25.09.2003
Blei in Kabeln
de 20/2003
162,21 – 168,47
162,72 – 168,98
165,57 – 171,87
161,95 – 168,18
160,91 – 167,17
163,56 – 169,83
161,34 – 167,57
163,56 – 169,78
161,70 – 167,82
161,28 – 167,39
161,93 – 168,05
161,04 – 167,15
61,76 – 62,23
die Expertenrunde bei der
Entwicklung der Geräte
unterstützen, die den Empfang digitaler TV-Signale ermöglichen. Dabei bedient
Humax alle Distributionswege, sowohl Kabel- Satelliten
als auch digitalen Antennenempfang.
www.humax-digital.de
Neuer Termin:
shk Hamburg
Die Fachmesse Sanitär – Heizung – Klempner – Klima,
kurz: shk Hamburg, bekommt einen neuen Messetermin. Sie wird um zwölf
Monate in das Jahr 2005 verlegt. Messemonat bleibt der
November, neuer Messetermin ist der 23. bis 26. November 2005. Der zweijährige Messeturnus wird beibehalten. Notwendig wurde die
Terminverlegung auf Grund
der anhaltend schlechten
Wirtschaftslage.
liefert der Hersteller ein kostenloses Aktionsmittelpaket
und eine Einwegkamera. Für
Metabo- und Elektra-Beckum-Handwerkerkunden
bietet Metabo zusammen mit
dem Fachhandel eine kostenlose Karte zum Punkte sammeln. Prämien, ReparaturService und Leihgerät für die
Dauer der Reparatur sind einige Vorteile der Karteninhaber.
Tefal startet mit zwei Aktionen. Zum einen gibt Tefal
beim Bestellen verschiedener
Hausgeräte Mini-Hausgeräte
vom
Spielwarenhersteller
Smoby mit z. T. Originalfunktionen gratis dazu. Sie sollen
das Interesse der Kinder an
der Hausarbeit wecken. Darüber hinaus kann der Händler nicht nur einzelne MiniGeräte ordern, sondern auch
Quelle: Tefal
Aktionen für Handwerk und Fachhandel
ein Schaufensterdekorationspaket bestellen. Tefals »Gutscheinaktion« soll den Abverkauf von Dampfbügelgeräten
unterstützen.
Endverbraucher, die sich für den Dampfgenerator »Express Turbo«
entscheiden, erhalten einen
Gutschein für ein Seidensticker-Oberhemd. Auch die
Händler erhalten die kostenlose Zugabe eines Oberhemdes bei Abnahme von Dampfbügeleisen der Serien »Avantis«, »Turbo Pro« und »Virtuose«.
VERANSTALTUNGEN, KONGRESSE
UND ROADSHOWS
Zusatzqualifikation zum
Sachverständigen
Öffentlich bestellte Sachverständige sind gefragte Gutachter vor
Gericht sowie beim außergerichtlichen Streit. Für Handwerksmeister bietet die Zusatzqualifikation zum Sachverständigen die Chance, ein zweites berufliches Standbein aufzubauen
und fundierte, anwendungsorientierte Rechtskenntnisse zu erwerben. Mit einem solchen Angebot
unterstützt die Akademie des
Handwerks Schloss Raesfeld diese Zielgruppe.
In dem jeweils zweitägigen
Grund- und Vertiefungsseminar
erwerben die Teilnehmer das
rechtliche Grundwissen zur Position des handwerklichen Sachverständigen sowie die formalen
Voraussetzungen zur Anfertigung eines mündlichen oder
schriftlichen Gutachtens. Daneben wird die Erwartungshaltung
des Gerichts sowie die Beweisermittlung vor Ort thematisiert. Kurse werden im westfälischen Raesfeld, in Potsdam und
im niedersächsischen Verden angeboten.
Unter www.akademie-deshandwerks.de gibt es weitere Infos zu den Ausbildungsinhalten.
VDE/ABB-Blitzschutztagung
Die Tagung des Ausschusses für
Blitzschutz und Blitzforschung
des VDE (ABB) am 13. und 14. November 2003 wendet sich an Planer und Errichter von Blitzschutzanlagen, an Hersteller und Prüfer
sowie an Entscheidungsträger in
Versicherungen, Behörden, Bauämtern und Sachverständigenorganisationen.
In Neu-Ulm wird u.a. der aktuelle Stand der Blitzschutznormung diskutiert – Erfahrungen
bei der Anwendung der neuen
Vornormen sowie anstehende
Ergänzungen und Änderungen
werden berichtet. Weitere Programmschwerpunkte bilden die
Ausgestaltung des Äußeren
Blitzschutzes für Gebäude und
die Ausführung des Inneren
Blitzschutzes sowie der Schutz
elektronischer Systeme und Geräte. Darüber hinaus werden
Blitzschutzkonzepte für spezielle Objekte vorgestellt, wie z.B.
für Telekommunikationssysteme, eine Sportarena, Rohöl-Pipelines, Photovoltaik- und Windenergieanlagen.
Eine Geräteausstellung ergänzt die Tagung.
www.vde.com/
blitzschutztagung2003
7
Aktuell
Dresdner Sachsenwerk feiert 100. Geburtstag
Über 200 Gäste aus Politik
und Wirtschaft feierten am 4.
und 5. September 2003 mit
den Dresdner Sachsenwerkern
das 100-jährige Firmenjubiläum. Und das an symbolträchtiger Stätte in Niedersedlitz, dort, wo im Jahre 1903
die Sachsenwerk Licht und
Kraft AG mit der Produktion
von Elektromotoren begann.
Die neuen Tagungsräume sind
vor kurzem ihrer Bestimmung
übergeben worden.
Nur wenige hundert m entfernt – auf der Pirnaer Landstraße – produzieren heute
über 400 Mitarbeiter nicht
nur Elektromotoren für Straßen- und S-Bahnen, für Schiffsantriebe und Industrieanlagen,
sondern auch Generatoren für
Wind- und Wasserkraftanlagen. So steht gegenwärtig der
weltweit größte Windkraftgenerator kurz vor der Auslieferung. Mit einer Leistung von
5,4MW setzt die Maschine
neue Maßstäbe.
Seit über 40 Jahren produziert der Dresdner Betrieb unter
dem
Markenzeichen
»VEM«. Nach der Privatisierung durch Herrn Dr. Adolf
Merckle im Jahre 1997 entstand die VEM-Gruppe, zu
der noch die VEM Motors
GmbH Wernigerode und
Thurm sowie sechs Tochterfirmen in Österreich, Großbritannien, Norwegen, Schweden, Finnland und der Slowakei gehören, sowie das Gießereiunternehmen Keulahütte
GmbH, Krauschwitz.
Die vollen Auftragsbücher
im Dresdner Sachsenwerk sorgen dafür, dass sich der Um-
Stromversorgung für
Telekommunikations-Industrie
Nur einen Monat nach der erfolgreichen Akquisition von
Ascom Energy System durch
Delta Electronics bietet der
kürzlich gegründete Unternehmenszweig Delta Energy
Systems ein komplettes Produktportfolio, dass alle Bereiche der StromversorgungsAnforderungen der Telekommunikations-Industrie
abdeckt. Das Produktportfolio
besteht aus modularen Wechselstrom- und GleichstromStromversorgungssystemen,
Stromversorgungs-Lösungen
für den Innen- und Außenbereich sowie einer umfassenden Reihe von modularen
Einheiten wie Gleichrichter,
Wechselrichter, DC/DC-Konverter und Systemüberwachungsgeräte.
www.deltaenergysystems.com
SONDERSCHAU ZUM BLITZ- UND
ÜBERSPANNUNGSSCHUTZ
Im Rahmen der diesjährigen ECheck-Sicherheits- und Energiespartage bieten die Firmen Dehn,
Neumarkt, Obo Bettermann,
Menden und Phoenix Contact,
Blomberg, in einer Gemeinschaftsaktion auf der Messe belektro in Berlin jeweils auf einem
Sonderstand mit über 150 m2 aktuelle Informationen an.
Schwerpunktthemen sind die
neuen Blitzschutznormen mit
Überspannungsschutz
•in der Mess-, Steuer- und Regeltechnik,
8
•in Verwaltungsgebäuden und
Büroumgebung sowie
•in Wohngebäuden und vergleichbaren Anlagen.
Zusätzlich finden täglich um
12.00 Uhr Podiumsdiskussionen
statt. So erhält der Elektrohandwerker die geballte Information
von drei kompetenten Herstellern für die Planung, Installation,
Wartung und Ausrüstung der
unterschiedlichen Anwendungen mit ÜberspannungsschutzSystemen.
satz in Zukunft weiter erhöhen wird und damit die Arbeitsplätze sichert. Das 100-
jährige Jubiläum war ein guter
Grund zu feiern und eine Bilanz zu ziehen.
ISH und Kirchner Soft
kooperieren
Kundenorientierte Automatisierungslösungen versprechen
viele Anbieter. Aber wenn es
darum geht, in der Praxis auftretende applikationsspezifische Probleme zu lösen, verweisen besonders die großen
Hersteller meist nur auf ihre
Standards. Das zumindest beklagen immer mehr Anwender. Dem abhelfen wollen die
beiden Automatisierungsspezialisten ISH (Hilchenbach)
und Kirchner Soft Deutschland (Langenfeld) mit einer
Kooperation aus Hard- und
Software-Know-how, der Öffentlichkeit erstmals vorgestellt auf der diesjährigen
SPS/IPC/Drives.
»Die Tücke steckt im Detail«, wissen die beiden Geschäftsführer Axel Helmerth
(ISH) und Dieter Goltz
(Kirchner Soft Deutschland)
aus einer Vielzahl von Automatisierungsprojekten.
Da
die Prozesse immer komplexer werden, braucht man viel
»Mit unserer Erfahrung und
Kompetenz bieten wir unseren
Kunden eine funktionierende
Alternative zu den Automatisierungslösungen großer und
unbeweglicher Hersteller« , so
Dieter Goltz (Kirchner Soft
Deutschland) und Axel Helmerth (ISH)
Erfahrung und Kompetenz,
um richtige Antworten geben
zu können.
Von der Anpassung und
Integration von Standardsystemen bis zur Schulung und
Dokumentation reicht die
Kundenunterstützung, die zusammen mit den neuesten
Hard- und Software-Versionen erstmals in Nürnberg auf
der SPS/IPC/Drives in Halle
7a Stand 534 präsentiert wird.
Tag der Ausbildung
Der »Tag der Ausbildung« am
11. September 2003 in Oldenburg war wieder ein großer
Erfolg. Über 2600 Schülerinnen und Schüler aus der Stadt
Oldenburg und den umliegenden Landkreisen erhielten viele Informationen und Impulse.
Unter dem Motto: »Nicht
zugucken, sondern mitmachen« informierten sich erstaunlich viele Jugendliche auf
dieser Veranstaltung. »Das
macht ja richtig Spaß«, war
z.B. eine Aussage der 14-jährigen Danica v. B. aus Oldenburg. »Offensichtlich haben
wir mit unserer Präsentation
das Interesse der Schülerinnen
und Schüler geweckt, die in
der Berufsfindungsphase ihre
Entscheidung noch nicht getroffen haben«, lautet die Feststellung eines der Verantwortlichen der Veranstaltung.
Für Jens R. von der Realschule Flötenteich steht der
Entschluss nach diesem Tag
fest: »Ich möchte im Elektrohandwerk tätig werden.«
»Wenn sich die Stimmung
vom ›Tag der Ausbildung‹ in
ebenso gute und lernwillige
Bewerber für unsere Ausbildungsplätze umsetzen lässt,
dann sind wir im nächsten
Jahr wieder dabei«, so der Tenor von den Veranstaltern.
de 20/2003
Aktuell
WER BEZAHLT EIGENTLICH DIE LICHTPLANUNG?
Wer eine Leistung erhält, bezahlt
dafür. Das ist eigentlich nichts Besonderes. In unserer Lichtwelt
allerdings schon. Hier hat sich die
Meinung verbreitet, Lichtplanung
sei umsonst. Über dieses Thema
sprachen wir mit Dipl.-Ing. Jürgen
Spitz vom Dial (Deutsches Institut
für angewandte Lichttechnik) in
Lüdenscheid.
»de«: Herr Spitz, mit der Lichtplanung geht fast immer der
Verkauf von Leuchten und Lampen einher – ist die Planung
dann nicht in den Angebotspreisen entsprechend »versteckt«?
Spitz: Natürlich sind Kosten für
Dimensionierung und Berechnung
mittlerer
Beleuchtungsstärken
einkalkuliert, eine echte Lichtplanung versteckt sich dahinter allerdings nicht. Der Leuchtenmarkt ist
so stark umkämpft wie nie zuvor.
Immer mehr Leuchtenhersteller,
auch aus dem Ausland, teilen sich
einen Markt, welcher von der
schwächelnden Bauwirtschaft indirekt abhängt und rückläufige
Umsatzzahlen verzeichnet. Große
Gewinnmargen gibt es nicht.
Jürgen Spitz vom Dial,
Lüdenscheid
»de«: Ist denn Lichtplanung
wirklich so komplex?
Spitz: Lichtplanung ist nicht nur
anspruchsvoll, sondern auch
komplex: Sie berücksichtigt neben der Nutzung eines Objekts,
auch Gewohnheiten, Alter, Nutzungszeiten, Tageslicht, Architektur, Material, Atmosphäre, Möblierung, um nur die wichtigsten zu
nennen. Dies können Leuchtenverkäufer, die eine Planung umsonst machen, nicht leisten.
Mit Sicherheit – Metabo
Alles Wertvolle wird verschlossen – Haus, Wohnung,
Auto,
Wertpapiere
und
Schmuck. Und deshalb haben
die Besitzer hochwertiger
Metabo-Geräte jetzt auch die
Möglichkeit, ihre Maschinen
abzuschließen. Der Schlüssel
heißt Code. Mit dem neuen
Sicherungssystem lassen sich
hochwertige Elektrowerkzeuge von Metabo vor Gebrauch
durch Langfinger oder andere
unbefugte Personen schützen.
Abgeschlossene Maschinen
funktionieren nicht mehr und
sind deshalb für potenzielle
de 20/2003
Diebe uninteressant. Die Geräte mit der Bezeichnung »Diagnostic« bieten einen zusätzlichen passiven Sicherungsschutz und eine nutzungsabhängige Serviceanzeige. Die
ab Oktober 2003 lieferbaren
Geräte sind am roten Kabel
und an Aufklebern auf Maschine und Verpackung zu erkennen. Das Programmieren
des Code-Key (Schlüssel mit
Fernbedienung) ist so einfach,
wie es sicher ist – kein Unbefugter kann mit der MetaboMaschine arbeiten.
www.metabo.de
»de«: Warum wird es also dennoch getan?
Spitz: Manche sehen die Planung
nur als reine Mengenermittlung,
die notwendig ist, um Umsätze zu
erzielen. Doch um den Kunden
wirklich zufrieden zu stellen, sollte man auf eine individuelle
Lichtplanung nicht verzichten.
Andere trauen sich nicht, Planungsleistungen zu berechnen,
weil es der Wettbewerber nicht
tut, obwohl sie von dem Prinzip
nicht überzeugt sind. Man hat
Angst, den Auftrag nicht zu bekommen.
Die Trennung von Verkauf und
Beratung macht jedoch Sinn. Das
schützt natürlich niemanden davor, einen Dienstleister zu erwischen, der trotz hoher Honorarabrechnung miserable Arbeit abliefert, aber das Risiko ist
deutlich geringer.
»de«: Was raten Sie also den Planungsbüros?
Spitz: Wer eine Planungsleistung
anbietet, muss seinem Kunden
transparent machen, was er für
sein Geld bekommt. Dies ist bei
dem schwer zu vermittelnden
Thema Licht grundsätzlich problematisch. Solange ich Ware
gegen Geld verkaufe, gibt es keine
Probleme. Jeder versteht, dass
höherwertige Produkte auch
mehr kosten. Bei Dienstleistungen sollte dies genauso sein, nur
können Laien die Bewertungskriterien nicht nachvollziehen.
Wer kann sich schon vorstellen,
welchen Aufwand eine differenzierte Projektanalyse bedeutet.
Planungsdienstleistung verkaufen, bedeutet: viel erklären.
Spart der Kunde jedoch die
Planungsdienstleistung ein, passiert das, was man überall sehen
kann: Menschen sind unmotiviert,
werden nicht dahin gelenkt, wo
Waren verkauft werden könnten,
Architektur wirkt unplastisch und
langweilig, Räume sind viel zu
hell, andere viel zu dunkel, oder
Räume mit mehrfacher Nutzung
sind nur für eine Nutzung ausgelegt. Diese Auswirkungen verursachen erhebliche, aber leider
nicht oder nur sehr schwer messbare Kosten.
»Kein Regelungsbedarf« für mitarbeitende Familienangehörige
Wie der Landesverband der
Meisterfrauen im Handwerk
Bayern e.V. jetzt mitteilt, will
Bundesministerin Ulla Schmidt
die im Referentenentwurf von
Hartz IV geplanten Verbesserungen für mitarbeitende Familienangehörige mit der Begründung »kein Regelungsbedarf« streichen.
Der Hintergrund: Wer im
Betrieb eines Familienangehörigen sozialversicherungspflichtig beschäftigt ist, muss
damit rechnen, dass das Ar-
beitsamt ihn als Unternehmer
und nicht als Arbeitnehmer
einstuft. Dies kann schließlich
dazu führen, dass die eingezahlten Sozialversicherungsbeiträge teilweise verloren
gehen, da ein Beitrags-Rückzahlungsanspruch lediglich
für die letzten vier Jahre besteht. Allein im Jahr 2001
wurden von den Arbeitsämtern rund 2700 Anträge auf
Ersatzleistungen wie Arbeitslosen- und Insolvenzgeld abgelehnt.
9
Aktuell
Lichttechnische Gemeinschafts- Spaun bietet noch mehr
tagung »Licht 2004«
Sicherheit
scher Form als MicrosoftWord-Dokument
einzureichen. Eine Auswahl unter den
Anmeldungen wird von der
jeweiligen nationalen Gesellschaft getroffen.
Informationen und Anmeldung:
Deutsche Lichttechnische Gesellschaft e.V. (LiTG), Burggrafenstraße 6, 10787 Berlin
Telefon (030) 2601 2439,
E-Mail: litg@din.de
Personalien
Neuer Vertriebsleiter
bei Odu
Dipl.-Ing. Hans ten Pas hat
mit Wirkung vom 1. August
2003 die Position des Vertriebs- und Marketingleiters
Hans ten Pas
bei Odu-Steckverbindungssysteme in Mühldorf übernommen. Odu bietet Steckverbinderlösungen für industrielle Anwendungen und
auch für die Leiterplatte. Mit
Hans ten Pas an der Vertriebsspitze möchte Odu das
Unternehmensziel
konsequent verwirklichen. Zuletzt
war Herr ten Pas bei Hypertac Interconnect European
Managing Director.
12
Deutsche Messe AG
mit weiterem
Geschäftsbereichsleiter
Im Zusammenhang mit der
erstmaligen Ausrichtung der
Interkama in Hannover hat
die Deutsche Messe AG
den Bereich Hannover
Messe personell erheblich verstärkt und damit
der strategischen Neuausrichtung der Messe
auch auf operativer
Ebene Rechnung getragen.
Ab dem 1. September steht dem Bereich
Hannover Messe mit
Peter Rippen ein weiterer Geschäftsbereichsleiter zur Verfügung.
Er übernimmt ab sofort
die Verantwortung für die
Leitmessen Interkama, Factory Automation und Energy
unter dem Dach der Hannover Messe.
Peter Rippen ist 41 Jahre
alt und war bis zu seinem
Wechsel zur Deutschen Messe
AG bei der Aqua-Mundo
GmbH in Mannheim als Geschäftsführer tätig.
Über viele Jahre haben Handel und Handwerk das Qualitätsniveau und die Zuverlässigkeit von Spaun-Produkten
kennen und schätzen gelernt.
Spaun Electronic gibt der
Qualität bereits bei der Entwicklung eines Produkts einen hohen Stellenwert: Diese
setzt den Einsatz hochwertiger Bauteile voraus, erfordert
Präzision in allen Fertigungsstufen sowie absolute Sorgfalt
bei der Qualitätssicherung.
Von diesem hohen Qualitätsstandard werden Handel und
Handwerk zukünftig noch
mehr profitieren, denn Spaun
Electronic verlängert ab sofort die Garantiezeit auf fünf
Jahre. Mit dieser Langzeitgarantie bietet Spaun Electronic
dem Antennenspezialisten die
Möglichkeit, die Qualität seiner Installation gegenüber seinem Auftraggeber zu wahren.
Das neu geschaffene
Spaun-Qualitäts-Siegel steht
für die Sicherheit und Langlebigkeit von Spaun-Produkten.
www.spaun.de
DER FACHHANDEL ALS PARTNER
»Das Gesetz der Wirtschaft verbietet es, für wenig Geld viel
Wert zu erhalten«, formulierte
ein englischer Sozialforscher bereits im 19. Jh. Oder anders: Was
nichts kostet, taugt nichts. Unsere Altvorderen beherzigten das.
Heute locken die Schnäppchen.
Doch die deutschen Hersteller
stemmen sich mit allen Mitteln
gegen den Preisverfall; sie stellen sich mit Qualitätsprodukten
zum vernünftigen Preis den Herausforderungen der Zeit.
Dazu Helmuth Roth, Geschäftsführer der Glen Dimplex
Deutschland GmbH: »Nur durch
die Förderung des Fachhandels
können wir der Preisspirale nach
unten etwas entgegensetzen.«
Vernachlässigte sein Unternehmen – insbesondere im Bereich
der Staubsauger – den Fachhandel in der letzten Zeit etwas, wie
H. Roth auf einer Pressekonferenz unumwunden zugab, so
»muss er nun gestärkt werden«.
Nicht zuletzt im Hinblick auf das
Weiterbestehen des seit fast 50
Jahre produzierenden Staubsaugerwerks am thüringerischen
Standort Sonneberg. Dort produzierte man früher Geräte mit
der Bezeichnung AKA. Heute
fertigt das nach DIN ISO 9001
zertifizierte Unternehmen unter
der Marke Eio (Elektroinstallation Oberlind) jährlich und z.T.
im Vier-Schicht-Betrieb rund
650 000 Qualitäts-Bodenstaubsauger. Die Stiftung Warentest
Quelle: Eio
Im Jahr 2004 wird
vom 19. bis 22.
September zum 16.
Mal die deutschsprachige
Gemeinschaftstagung
der
lichttechnischen Gesellschaften stattfinden. Die Gemeinschaftstagung »Licht 2004«
findet statt im Kongresszentrum Westfalenhallen in Dortmund. Im Namen der Veranstalter lädt die Deutsche
Lichttechnische Gesellschaft
e.V. (LiTG) hiermit zur Anmeldung von Vorträgen für
diese Veranstaltung ein. Zur
Anmeldung ist eine Kurzfassung des Vortrags (in deutscher Sprache) in elektroni-
vergab an Eio-Staubsauger (Modell topo 1 400) die Note »Gut«
(4/2002: 3 x gut, 2 x befriedigend, 3 x ausreichend, 4 x mangelhaft). »Wir haben beim Endverbraucher leider nicht die
Markenbekanntheit wie AEG
oder Siemens«, sagt H. Roth.
Liegt’s an der fast ostasiatisch
klingenden Markenbezeichnung?
Jedenfalls soll Eios neues Modell »vivo« nun ausschließlich
über den Fachhandel vertrieben
werden, wobei man unter Fachhandel bei Glen Dimplex in jedem Fall auch die Waren- und
Versandhäuser mit einschließt.
»Wegen der ähnlichen Preispolitik dieser Absatzkanäle«, so
H. Roths Begründung. Alle der
vier vivo-Varianten (1700 W bis
2 000 W) verfügen serienmäßig
u. a. über Kabelaufwicklung,
Leistungsregulierung,
StairLock-System (verhindert das
Zurückrollen auf Treppen), Filterwechselanzeige, zahlreiches
Zubehör sowie eine integrierte
Filtersperre (verhindert das Saugen ohne Beutel bzw. ohne Airbox). Ein Modell ist mit beutellosem Airbox-Filtersystem ausgestattet.
de 20/2003
Praxisprobleme
Export von Anlagen nach UL-/CSA-Norm
FRAGESTELLUNG
Wir bauen Anlagen für den Transport
und das Handling von Druckzylindern
und liefern in letzter Zeit verstärkt ins
Ausland.
Die Kunden aus den USA und Kanada fordern für ihre Anlagen auf Kundenseite die Einhaltung der länderspezifischen Normen UL bzw. CSA.
Da die elektrischen Leitungen in
Deutschland diesen Normen nicht entsprechen, setzen wir dafür Sonderausführungen ein, die diese Normen erfüllen. Die Beschaffung dieser Leitungen
ist mitunter schwierig. Leichter wäre es
für uns, wenn wir für bestimmte Leitungen unsere »normalen Leitungen« einsetzen könnten. Ich denke dabei z. B. an
• Datenleitungen,
• Resolverleitungen von Servoantrieben
oder
• Leitungen für Kleinspannung bis 24 V
Gleichspannung.
Müssen alle Leitungen, die in den USA
bzw. Kanada eingesetzt werden, den länderspezifischen Normen entsprechen
oder könnte man in den genannten Ausnahmen davon abweichen?
H. R., Schleswig-Holstein
ANTWORT
Zum Freiwilligkeitsprinzip
der Normenanwendung
Bei der Anwendung von Normen gibt es
einen Grundsatz: Die Anwendung von
Normen ist freiwillig. Dieser Grundsatz
gilt im Prinzip weltweit, sowohl für nationale Normen als auch für internationale Normen. Er bedeutet jedoch nicht,
dass jeder tun und lassen kann, was er
will, sondern lediglich, dass es – von wenigen Ausnahmen abgesehen – keine gesetzlichen Vorschriften gibt, bestimmte
Normen anzuwenden.
Viele Vorschriften fordern jedoch,
dass der Stand der Technik eingehalten
wird. Der Stand der Technik kann durch
(neue, aktuelle) Normen dokumentiert
sein. Vorsicht hierbei: Normen können
auch veraltet sein. Die Anwendung bestimmter Normen ist also eine von mehreren Möglichkeiten, der gesetzlichen
Verpflichtung gerecht zu werden, den
Stand der Technik einzuhalten. Das Freiwilligkeitsprinzip beschränkt sich also
praktisch auf die Entscheidungsfreiheit,
de 20/2003
ob und welche Normen hierfür herangezogen werden.
Konkrete Normen im Vertrag
auflisten
Bei Serienprodukten, die nach Katalog
verkauft werden, liegt diese Entscheidungsfreiheit in der Regel allein beim
Hersteller, der dann aber auch die volle
technische Verantwortung hierfür hat.
Er sollte deshalb die verwendeten Normen spezifiziert in seiner Produktdokumentation angeben. Sowohl bei Produkten, die speziell für einen bestimmten
Anwender gefertigt werden, als auch bei
Anlagen vereinbaren die betroffenen
Parteien untereinander die anzuwendenden Normen häufig und listen sie dann
im Vertrag auf. In diesen Fällen ist der
Hersteller sehr wohl verpflichtet, diese
Normen anzuwenden. Aber eben nicht
aufgrund eines Gesetzes, sondern auf
der Basis des privatwirtschaftlich abgeschlossenen Vertrags.
Aus diesem Grund sollte man in den
Verträgen möglichst pauschale Formulierungen wie »DIN-Normen bzw. ULNormen sind einzuhalten« vermeiden.
Die für das Produkt notwendigen und
sinnvollen Normen sollten möglichst
konkret genannt werden.
Normen dienen in den USA
und Kanada der rechtlichen
Absicherung
Soweit das theoretische Prinzip. In der
Praxis gelten häufig die oben erwähnten
Ausnahmen. Bei den europäischen Normen gibt es kaum länderspezifische Ausnahmen. Und wenn, dann müssen diese
bereits in der Norm genannt sein. So wie
z. B. das Schalten des Neutralleiters in
verschiedenen Ländern.
Eine ähnliche Vorgehensweise finden
Sie mittlerweile auch in neueren IECNormen. In Europa gibt es aber durch
das EG-Richtlinienwerk erhebliche
Sachzwänge, bestimmte Normen anzuwenden. Diese sind unter der jeweiligen
Richtlinie gelistet (harmonisiert). In Kanada und vor allem in den USA kann
dies aber anders sein. Hier können
Bundesgesetze die Anwendung bestimmter nationaler Normen (z. B. CSA, UL,
NFPA) vorschreiben.
Dies muss also nicht für die USA/Kanada einheitlich, sondern kann in den
einzelnen Bundesstaaten unterschiedlich
geregelt sein. Hinzu kommt, dass durch
die US-amerikanische Rechtspraxis auf
die verantwortlichen Parteien ein großer
Druck ausgeübt wird, sich in alle möglichen Richtungen abzusichern.
Dies führt dann dazu, dass in den
Verträgen eine möglichst umfangreiche,
wenig spezifizierte Auflistung von Normen als Alibifunktion dient. So können
auch Normen aufgelistet sein, die für
den speziellen Anwendungsfall nicht unbedingt sinnvoll sind.
Checkliste zum Erreichen von
Ausnahmeregelungen
Vor diesem Hintergrund kann ich für
den vorliegenden Fall nur folgende Empfehlungen aussprechen:
• Spezifizieren Sie gemeinsam mit dem
Kunden möglichst exakt die von ihm gewünschten Normen.
• Stellen Sie fest, inwieweit die Anwendung der gewünschten Normen auf einer gesetzlichen Grundlage basiert oder
ob sie »nur« den erforderlichen Stand
der Technik repräsentieren.
• Analysieren Sie den Inhalt dieser Normen daraufhin, ob sie zu den von Ihnen
genannten Spezialleitungen überhaupt
konkret etwas aussagen oder nur pauschale Hinweise enthalten.
• Falls konkrete Aussagen gemacht werden, stimmen Sie mit dem Kunden ab,
ob er Ausnahmen akzeptieren würde
und ob diese Ausnahmen auch bei
den zuständigen Überwachungsorganen
durchzubringen sind. Dies ist insbesondere dann wichtig, wenn Sie nachweisen
können, dass die vorgesehenen Standardleitungen eine vergleichbare Sicherheit bieten, wie die von der Norm geforderten Leitungen (siehe hierzu jedoch
auch den nächsten Punkt). Ggf. müssen
diese Überwachungsorgane bereits in
dieser Phase mit einbezogen werden.
Solche Ausnahmen sollten dann aber
auch im Vertrag geregelt werden. Dies
kann aber nur Erfolg haben, wenn die
fraglichen Normen nicht auf einer gesetzlichen Grundlage angewendet werden müssen. Erschwert wird dieses Vorgehen allerdings dadurch, dass die internationale Normung gerade auf dem Gebiet der Kabel und Leitungen noch sehr
lückenhaft ist. Aus IEC-Normen lassen
sich also kaum Argumentationshilfen
ableiten.
13
Praxisprobleme
• Ist auf dieser Basis kein Kompromiss
möglich, bleibt Ihnen nur noch übrig, entweder die vorgesehenen Standardleitungen oder das komplette Produkt mit den
Standardleitungen einer so genannten
UL-Approbation zu unterziehen. Dies ist
im Prinzip möglich und wurde auch
schon in einigen Fällen praktiziert. Ob
dies wirtschaftlich sinnvoll ist, können Sie
jedoch nur im Einzelfall klären. Hierzu ist
sicher ein Gespräch mit einem entsprechenden Approbationslabor hilfreich.
Sie sehen, wie wichtig die Vertragsgestaltung auch in solchen Details sein
kann. Was in einem rechtsgültigen Vertrag steht, ist einzuhalten. Hierauf hat
der Kunde einen Rechtsanspruch.
D. Lenzkes
Aufgabenfelder für elektrotechnisch unterwiesene Personen – Zusatzanfrage
BGV A2
FRAGESTELLUNG
(Zusatzanfrage zum Beitrag »Aufgabenfelder für elektrotechnisch unterwiesene
Personen« in »de« 3/2003, Seite 18)
Ich bin in einem Heizkraftwerk mittlerer
Größe als Elektroingenieur verantwortlich für alle elektrotechnischen Anlagen
am Standort, und damit verantwortliche
Elektrofachkraft, die zuständig ist für
Technik und Betrieb in diesem Bereich.
Aufgrund erfolgter Einsparmaßnahmen gibt es bei uns einen Mangel an
Fachpersonal. Um dies auszugleichen,
dringt die Geschäftsleitung auf den universellen Einsatz des verbleibenden Kraftwerkspersonals. Es soll die Befähigung zu
artfremden Tätigkeiten erhalten.
Im Bereich der Elektrotechnik ist
hierbei sogar die eingeschränkte Schaltberechtigung vorgesehen. Das maschinentechnische Personal erhält derzeit in
14-tägigen Kursen eine elektrotechnische Grundlagenausbildung mit festgelegten Inhalten. Die notwendige praktische Einweisung und Ausbildung soll
ich dann übernehmen.
Diese Kollegen sollen so zu elektrotechnisch unterwiesenen Personen mit
begrenzten Aufgabenfeldern ausgebildet
werden. Ihr Einsatz erfolgt künftig im Bereich der elektrischen Anlagen. Somit erhält dieses Personal den kaum beschränkten Zugang zu allen elektrotechnischen
Anlagen. Die möglichen Gefahren können die Kollegen bei dieser kurzen Ausbildung m.E. nicht abschätzen. Meine
Einwände gegen diese Entwicklung akzeptiert die Geschäftsführung nicht, u.a.
verweist sie dabei auf die Inhalte der
BGV A2 sowie deren Auslegung.
In den sehr umfangreichen Kraftwerkseigenbedarfsanlagen können im Fehlerfall sehr hohe Kurzschlussströme auftreten, sodass Personenschäden trotz gekapselter Anlagen nicht auszuschließen sind.
14
Die von Ihnen in »de« 3/2003 geschilderte Unterweisung, Einweisung
und Aufsichtsführung für diesen Personenkreis kann ich als Einzelperson nicht
durchgängig absichern. Schließlich laufen die Anlagen 24 Stunden am Tag und
365 Tage im Jahr.
Nun zu meinen Fragen:
1) Welche Absicherungen in schriftlicher
Form sind für eine gerichtsfeste Organisation dieser Thematik für mich unabdingbar?
2) Was muss ich nachweisen können,
damit man mir im Falle eines Unfalls im
Bereich E-Anlagen keine Pflichtverletzung anhängen kann?
3) Gibt es Ihrerseits Empfehlungen, wie
man sich gegenüber der Geschäftsleitung absichern sollte, um im Falle eines
Elektrounfalls nicht als Angeklagter in
der Verantwortung zu stehen?
4) Warum geben die Publikationen der
Berufsgenossenschaft, des Gesetzgebers
usw. keine eindeutigen Antworten und
lassen der Interpretation so große Spielräume?
G. M., Bayern
ANTWORT
Wie Sie selbst zutreffend feststellen,
kann sich die elektrotechnische Befähigung und Qualifikation eines Mitarbeiters nur auf einen zugewiesenen,
vorhandenen, definierten oder fest
umrissenen Aufgabenbereich beziehen.
Somit gibt es keine Elektrofachkraft,
die das gesamte Tätigkeitsspektrum der
Elektrotechnik beherrscht. Es kann
daher auch keine allumfassende elektrotechnische
Gesamt-Unterweisung
geben.
Die im Einzelfall vorliegende Mitarbeiterqualifikation bestimmt die zulässigen und möglichen personenbezogenen
Aufgaben- bzw. Tätigkeitsbereiche. Die-
se hängen von den betrieblichen Randbedingungen bzw. Eckdaten der elektrischen Anlage ab, z. B. Nennspannung,
Kurzschlussleistung, Anlagenbauart, Arbeitsauftrag usw. Damit wird deutlich,
dass der Vorgesetzte die erforderliche
Mitarbeiterbefähigung – d. h. die einer
Elektrofachkraft und/oder einer elektrotechnisch unterwiesenen Person – immer
aufgabenbezogen definieren und beurteilen muss. Selbstverständlich trägt jeder Mitarbeiter in seinem Aufgabenbereich die daraus abzuleitende Verantwortung.
Jede Elektrofachkraft trägt generell
die Fachverantwortung für die Zulässigkeit, Richtigkeit, Vollständigkeit und
Angemessenheit der eigenen ausgeübten
Tätigkeit. Dies gilt gleichermaßen für alle Aufgabenbereiche im Tätigkeitsfeld
der Elektrotechnik, d. h. für
• den Planer (Projektanten einer elektrischen Anlage),
• den Anlagenerrichter (Montage)
und/oder den Anlagenbetreiber,
• die Elektrofachkräfte, die für die
Unterweisungen der Mitarbeiter zuständig und verantwortlich sind.
Selbstverständlich ist die aufgabenorientierte Kraftwerks-Unterweisung durch
einen Ingenieur nicht nur zulässig, sondern in vielen Praxisfällen dringend erforderlich.
Unter diesen Voraussetzungen lässt
sich Ihre Fragestellung wie folgt beantworten.
Zu Frage 1
Eine gerichtsfeste Organisation gibt es
nicht. Ob eine Organisationsstruktur
korrekt und angemessen war und ist,
kann immer nur im Einzelfall beurteilt
werden. Insofern gibt es auch keinen Katalog, welche Einzelanweisungen schriftlich zu dokumentieren sind.
de 20/2003
Praxisprobleme
Zu Frage 2
Es hat sich bewährt, die Aufgaben und
Verpflichtungen schriftlich festzuhalten.
Diese hängen von der betrieblichen Organisation ab.
Hierzu kann man z. B. Stellenbeschreibungen, Pflichtenübertragungen,
Regelungen in einem Organisationshandbuch oder andere betriebliche Verfahrensregeln definieren.
Zu Frage 3
Im Einzelfall müssen Sie nachweisen,
dass die vereinbarten Aufgaben und Ver-
pflichtungen zweifelsfrei vom zuständigen Mitarbeiter umgesetzt wurden. D. h.
ein Fachvorgesetzter, der für die jährliche bzw. aufgabenbezogene Unterweisung der Elektrofachkräfte und/oder der
elektrotechnisch unterwiesenen Personen zuständig ist, sollte Art und Umfang
der Unterweisung schriftlich protokollieren.
Zu Frage 4
Der Gesetzgeber und die Träger der gesetzlichen Unfallversicherung – also die
Berufsgenossenschaften – weisen dem
Unternehmer die umfassende Verant-
wortung für den sicheren Betriebsablauf
zu. Sie räumen ihm aber bei der Wahl
der Ausführungsmechanismen zur Umsetzung, Kontrolle, Nachweisführung
usw. ganz bewusst Interpretations- und
Auslegungsfreiräume ein. Somit hat der
Unternehmer die Möglichkeit, eine zu
seinen Betriebsstrukturen passende Lösung zu finden.
Abschließend kann ich Ihnen nur
empfehlen, die sicherheitsrelevanten
Festlegungen und Unterweisungen nachvollziehbar zu dokumentieren. Bewährt
hat sich hierbei die Schriftform.
D. Seibel
Korrekte Absicherung von
32-A-CEE-Steckdosen – Zusatzanfrage
DIN EN 60269 (VDE 0636) und VDE 0623a
FRAGESTELLUNG
(Zusatzanfrage zum Beitrag »Korrekte
Absicherung von 32-A-CEE-Steckdosen
in »de« 18/2001, Seite 12)
Ist mit der Einführung von Schmelzsicherungen (Neozed und Diazed) in 32A-Ausführung zu rechnen?
Müssen vorhandene 35-A-Sicherungen in 32-A-CEE-Steckdosen sofort ausgetauscht werden oder gilt hier Bestandsschutz?
Wenn ja: Müssen 32-A-Sicherungen
beim Sicherungstausch, Auswechseln
der Steckdose oder bei Erweiterung/Umbau der Verteilung eingesetzt werden?
E. K., Bayern
ANTWORT
Zu Frage 1
Die Unsicherheit hat bald ein Ende. Sowohl bei Neozed- als auch bei DiazedSchmelzeinsätzen nach den Normen der
Reihe DIN EN 60269 (VDE 0636) wird
es zukünftig den Wert »32 A« geben –
z. B. bei den Firmen Siemens, Lindner
und Ferrez Shawmut. Zu Letzerer siehe
auch »de« 21/2001, Seite 15.
Zu Frage 2
Einen Bestandsschutz gibt es für elektrische Anlagen, die zum Zeitpunkt ihrer
Errichtung den damals gültigen Normen
de 20/2003
entsprachen. Solche Anlagen brauchen –
sofern keine Gefahr im Verzug ist – bei
einer Änderung der Norm nicht an die
neue Norm angepasst werden.
Da also der Errichtungszeitpunkt
maßgebend ist – wie in de 18/2001 angeführt, war in der Norm VDE
0623a:1977-03 vorübergehend (max.
bis 1993) die Möglichkeit gegeben, mit
35 A zu schützen –, könnte die Absicherung der CEE-Steckvorrichtungen 32 A
mit Sicherungen 35 A sogar in Einklang
mit der Norm sein.
Zu Frage 3
Sofern eine elektrische Anlage nicht den
bei ihrer Errichtung gültigen Normen
entspricht, muss formal eine Anpassung
unverzüglich durchgeführt werden. Der
Unterzeichner dieser Antwort vertritt jedoch die Meinung, dass eine unverzügliche Umrüstung nicht erforderlich ist. Es
dürfte sicher ausreichen, die Schutzeinrichtungen erst nach Einführung der
neuen Werte 32 A auszuwechseln.
Letztlich waren die Steckvorrichtungen längere Zeit mit den größeren Sicherungen im Betrieb, ohne dass etwas passierte. Die Wahrscheinlichkeit, dass etwas
passiert, ist gering, da kaum ein solcher
Steckdosenstromkreis über längere Zeit
mit dem maximalen Strom belastet wird.
Ungeachtet dessen, ob eventuell noch
die Norm VDE 0623a zutreffend und
damit die Absicherung 35 A bedingt im
Einklang mit den Normen war, sollten
alle Stromkreise mit vorhandenen Steckvorrichtungen mit 32 A – sobald es die
neuen Werte der Schutzeinrichtungen
gibt – mit 32-A-Sicherungen ausgerüstet
werden.
W. Hörmann
DIE LINKS ERWÄHNTEN BEITRÄGE FINDEN
SIE AUF DIESER CD
Praxisprobleme –
Suchen + Finden
2003, CD-ROM
Hüthig & Pflaum
Verlag
Preis: 49,80 €
Sonderpreis für
»de«-Abonnenten: 39,80 €
ISBN 3-8101-0192-3
Von den »de«-Jahrgängen 1998 bis 2002
kann per Volltextsuche in über 2 100 »de«Druckseiten mit mehr als 1000 Beiträgen
innerhalb von
• Praxisproblemen
• Neue Normen und Bestimmungen sowie
• innerhalb ausgewählter Fachbeiträge
recherchiert werden.
Die CD enthält eine Reihe zusätzlicher
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(0 62 21) 4 89-3 84, Fax (0 62 21) 4 89-4 43,
E-Mail: de-buchservice@online-de.de
15
Praxisprobleme
Fehlerstromschutz in einem im Jahr 1978
errichteten Sägewerk
VDE 100/5.73 § 50, VdS 2033, VdS 2349
FRAGESTELLUNG
Im Rahmen einer Revision gemäß VdSKlausel 3602 ergab sich folgende Sachlage:
• Sägewerk mit Errichtung der E-Anlage
im Jahr 1978
• eingebaute RCD mit Nennfehlerstrom
500 mA.
Die DIN VDE 0100 Teil 482 und VdS
2033 sehen für diesen Anwendungsfall
solche mit maximal 300 mA vor.
Waren zum Zeitpunkt der Errichtung
für diesen Bereich solche RCDs zulässig?
Besteht somit Bestandsschutz oder
handelt es sich um eine falsche Auswahl?
P. L., Bayern
ANTWORT
Forderungen von 1978 haben
Bestand
Im Jahre 1978 galt für die Errichtung
elektrischer Anlagen in feuergefährdeten
Betriebsstätten die VDE 100/5.73 § 50.
Für den Fehlerstromschutz wurde damals im § 50, Abschnitt 1.2, zur Isolationsüberwachung die FI-Schutzschaltung gefordert.
Zusätzlich musste auch ein so genannter Überwachungsleiter in Kabeln
und Leitungen mitgeführt werden, der
mit dem Schutzleiter zu verbinden war.
Für den FI-Schutzschalter war ein Nennfehlerstrom – heute Bemessungsdifferenzstrom – bis höchstens 1 A auszuwählen. Eine Anpassung an spätere neue
Normen wurde nicht gefordert.
Umrüstung empfehlen
Die Auswahl der Fehlerstrom-Schutzeinrichtung war zum damaligen Zeitpunkt
der Errichtung normengemäß. Aufgrund
einer fehlenden Anpassungsforderung
besteht für diese Anlagen Bestandsschutz. Dies ist allerdings nur die juristische Betrachtung. Aus sicherheitstechnischen Gründen kann sie natürlich nicht
für alle Zeiten gelten. Irgendwann muss
– z. B. aus Alterungsgründen – an einen
Austausch dieser nunmehr 25 Jahre alten Fehlerstrom-Schutzeinrichtung gedacht werden.
16
Ich gehe davon aus, dass Sie im Rahmen Ihrer Anlagenrevision ermittelt haben, dass die Funktion des Fehlerstromschutzes nach damaligen Vorstellungen
gegeben ist. Dennoch sollten Sie unter
Einbeziehung des Risikoträgers, also des
zuständigen Feuerversicherers, Ihren
Auftraggeber beraten und in absehbaren
Zeitabständen oder anlässlich anfallen-
der Reparaturen, Änderungen oder Erweiterungen der Anlage eine Nachrüstung auf den heutigen Sicherheitsstandard nach VdS 2033 empfehlen. Bei dieser Gelegenheit halte ich es durchaus für
sinnvoll, die VdS 2349 »Störungsarme
Elektroinstallationen« zu beachten.
A. Hochbaum
Anpassung bestehender
Anlagen
BGV A2 (VBG 4), VBG 5 und 89/655/EWG
FRAGESTELLUNG
Nach BGV A2 wird bei Änderung der
elektrischen Anlage eine Anpassung an
die gültigen Sicherheitsnormen gefordert. Gilt dies auch für die seit 1997 geforderten Sicherheitsbetrachtungen beim
Umbau einer alten Produktionsanlage
mit moderner Steuerung?
M. H., Bayern
ANTWORT
Für Maschinen gelten gesonderte
Vorschriften und Bestimmungen
Die in der Anfrage angeführte BGV A2
gilt nur für »Elektrische Anlagen und
Betriebsmittel«, d. h. für das Betreiben
elektrischer Anlagen, einschließlich nicht
elektrotechnischer Arbeiten in der Nähe
elektrotechnischer Anlagen und Betriebsmittel. Für Produktionsanlagen
(Maschinen) gilt VBG 5. In der BGV A2
ist keineswegs gefordert, dass bei Änderung einer elektrischen Anlage eine Anpassung an die gültigen Sicherheitsnormen (vermutlich sind die neueren VDEBestimmungen gemeint) vorgenommen
werden muss.
Der § 3 Absatz 2 fordert Folgendes:
»Ist bei einer elektrischen Anlage
oder einem Betriebsmittel ein Mangel
festgestellt worden, d. h. entsprechen sie
nicht oder nicht mehr den elektrotechni-
schen Regeln, so hat der Unternehmer
dafür zu sorgen, dass der Mangel unverzüglich behoben wird ...«
Die Durchführungsanweisung besagt, dass im Allgemeinen kein Mangel
vorliegt, wenn beim Erscheinen neuer
elektrotechnischer Regeln an neue Anlagen oder Betriebsmittel andere Anforderungen gestellt werden.
Maschinen gegebenenfalls sofort
anpassen
Anpassungen sind nur erforderlich,
wenn im Anhang 2 eine Anpassung gefordert wird. Dort werden z. Zt. nur fünf
Anpassungen für alle Bundesländer und
fünf weitere für die neuen Bundesländer
gefordert. Solche Anpassungen sind unabhängig von Renovierungs-/Modernisierungsmaßnahmen bis zu den dort
festgelegten Terminen durchzuführen.
Für alle Arbeitsmittel muss außerdem
die Richtlinie »Mindestvorschriften für
Sicherheit und Gesundheitsschutz bei
Benutzung von Arbeitsmitteln durch Arbeitnehmer beim Arbeiten 89/655/
EWG« berücksichtigt werden.
Diese Richtlinie muss aber nicht erst
bei Renovierung/Modernisierung beachtet werden, sondern jedes Arbeitsmittel
unterliegt diesen Anforderungen, sodass
die dort enthaltenen Anforderungen sofort umgesetzt werden müssen.
W. Hörmann
de 20/2003
Praxisprobleme
Erdungsband auf Fußboden eines Physiksaals
GUV-SR 2001 (alt GUV 16.3), DIN VDE 0100 Teil 723, DIN VDE 0300 Teil 5-1
FRAGESTELLUNG
Im Physiksaal einer Schule waren unter
dem alten Linoleumboden Kupferbänder verlegt. An den Arbeitsplätzen für
die Schüler gibt es 230-V-Steckdosen.
Der gesamte Fußboden soll einen neuen
Estrich erhalten.
Müssen in diesem Zusammenhang
wieder Kupferbänder auf dem Estrich
verlegt werden?
H. D., Bayern
ANTWORT
Für die Einrichtung von Unterrichtsräumen ist die GUV-SR 2001 (alt GUV
16.3) zuständig. In dieser Unfallverhütungsvorschrift sind z. B. auch Angaben
über Fußböden enthalten und es wird
bezüglich der elektrischen Ausrüstung
von Unterrichtsräumen mit Experimentierständen auf DIN VDE 0100 Teil 723
verwiesen. Direkte Aussagen über Kupferbänder unter dem Fußbodenbelag findet man in dieser Norm allerdings nicht.
Vermeidung elektrostatischer
Aufladungen
Um jedoch elektrostatische Entladungen
(ESD) zu vermeiden, sind ableitfähige
Fußbodenbeläge zu verwenden. Bei der
Verwendung von Linoleumfußböden
kann dies durch die Verlegung des Linoleums auf Kupferbändern erreicht werden. Die Kupferbänder sind mit der Erdungsanlage zu verbinden.
Bei der Verlegung der Kupferbänder
sind die Angaben des Herstellers des
Fußbodenbelages zu beachten. Je nach
Fußbodenbelag sind also Maßnahmen
mit dem Betreiber und dem Fußbodenleger abzustimmen und durchzuführen.
Als Richtwert können für einen ableitfähigen Belag Widerstandswerte Belag gegen Erdungspunkt von R < 109 Ω (z. B.
aus DIN VDE 0300 Teil 5-1) angenommen werden.
R. Soboll
Gemeinsame Verlegung von Leitungen für
Stromkreise mit unterschiedlichen Spannungen
DIN VDE 0100-410 (VDE 0100 Teil 410), DIN VDE 0100-520 (VDE 0100 Teil 520),
DIN EN 60439-1 (VDE 0660 Teil 500) und DIN EN 60204-1 (VDE 0113 Teil 1)
FRAGESTELLUNG
Der Schaltschrank einer Lüftungsanlage
enthält u. a. Schütze mit Klemmen für
unterschiedliche Spannungsebenen, d. h.
Haupt- und Hilfsstromkreise mit 12 V
bzw. 24 V sowie 230 V. Die Zuleitungen
zu den Klemmen der Schütze sind sowohl bei den Haupt- als auch den Hilfsstromkreisen als Einzeladern ausgeführt
und verlaufen innerhalb des Schaltschranks in einem gemeinsamen Verdrahtungskanal.
Der Nutzer der Anlage verweigert die
Abnahme des Schaltschranks mit dem
Hinweis darauf, dass die gemeinsame
Verlegung von Stromkreisen unterschiedlicher Spannungsebenen innerhalb
eines Kabelkanals ohne Trennsteg unzulässig sei.
Der Errichter des Schaltschranks beruft sich im Gegenzug auf die DIN VDE
0100 Teil 410, Abs. 411.9.3.2. Dort
steht, dass Leiterbündel Stromkreise
verschiedener Spannungen enthalten
dürfen, wenn die Leiter von SELV- und
PELV-Stromkreisen mit einer Isolierung
de 20/2003
versehen sind, die für die höchste vorkommende Spannung bemessen ist. Der
Schaltschrankhersteller gibt schriftlich
an, dass für die Verdrahtung innerhalb
des Schranks nur solche Leitungen verwendet wurden, die einer Prüfspannung
von 1500 V über den Zeitraum von einer Minute garantiert widerstehen.
1) Welche der beiden Parteien hat in diesem Fall Recht und welche Norm begründet das?
2) Für den Fall, dass die beschriebene
Ausführung unzulässig ist: Wie könnte
der Fehler unkompliziert beseitigt werden? Ist es in der Praxis überhaupt möglich SELV- bzw. PELV-Stromkreise von
230-V-Stromkreisen innerhalb eines
Schaltschranks voneinander getrennt zu
verlegen?
H. D., Berlin
ANTWORT
Sichere Trennung notwendig
Eine Forderung zur Trennung von Stromkreisen mit unterschiedlichen Spannun-
gen besteht nur zwischen Stromkreisen
des Spannungsbandes I und II, wenn es
sich bei den Stromkreisen des Spannungsbandes I um SELV- oder PELVStromkreise handelt.
Ausgehend davon, dass es sich bei
den Stromkreisen mit 12 V und 24 V in
der Anfrage vermutlich um PELV-Stromkreise (Funktionskleinspannung mit sicherer Trennung) handelt, muss also eine sichere Trennung zwischen diesen
Stromkreisen und solchen Stromkreisen
die mit 230 V versorgt werden, vorhanden sein.
Jedoch sind die Angaben des Schrankherstellers in Einklang mit den relevanten
Normen DIN VDE 0100-410 (VDE
0100 Teil 410) und DIN EN 60204-1
(VDE 0113 Teil 1) sowie DIN EN 604391 (VDE 0660 Teil 500). Nach Abschnitt
4.1.3.2 von DIN VDE 0100-410 (VDE
0100 Teil 410):1997-01 gilt Folgendes:
»Die sichere Trennung zwischen Leitern
eines jeden Stromkreises eines SELV- und
PELV-Systems und Leitern jedes anderen
Stromkreises muss durch eine der folgenden Maßnahmen erfüllt werden:
17
Praxisprobleme
• räumlich getrennte Anordnung der
Leiter;
• Leiter von SELV- und PELV-Stromkreisen müssen mit einem Mantel aus
Isolierstoff zusätzlich zu ihrer Basisisolierung umhüllt sein;
• Leiter von Stromkreisen verschiedener
Spannung müssen durch einen geerdeten Metallschirm oder eine geerdete
metallene Umhüllung getrennt sein;
ANMERKUNG: In den oben erwähnten Fällen braucht die entsprechende Basisisolierung eines jeden Leiters nur für
die Spannung des Stromkreises bemessen zu sein, zu dem der Leiter gehört.
- Mehradrige Kabel, Leitungen oder
Leiterbündel dürfen Stromkreise verschiedener Spannungen enthalten,
wenn die Leiter von SELV- und PELVStromkreisen einzeln oder gemeinsam
mit einer Isolierung versehen sind, die
für die höchste vorkommende Spannung bemessen ist.«
Leiter von verschiedenen Stromkreisen dürfen nebeneinander verlegt werden, im selben Leitungskanal – z. B. im
Elektro-Installationsrohr oder im zu öffnenden Elektro-Installationskanal – liegen oder zum selben Mehrleiterkabel gehören. Dies setzt voraus, dass diese Anordnung die einwandfreie Betriebsweise
der entsprechenden Stromkreise nicht
beeinträchtigt. Werden diese Stromkreise mit unterschiedlichen Spannungen betrieben, müssen die Leiter entweder
durch geeignete Abdeckungen getrennt
oder für die höchste vorkommende
Spannung isoliert sein, der ein beliebiger
Leiter im selben Leitungskanal ausge-
setzt sein kann. Diese Anforderungen
stimmen auch mit Abschnitt 528.1.1
von DIN VDE 0100-520 (VDE 0100
Teil 520):2003-06 überein.
Für Lüftungsanlagen ist zusätzlich
DIN EN 60204-1 (VDE 0113 Teil
1):1998-11 anzuwenden, in der es jedoch keine wesentlich anderen Anforderungen gibt. Nach Abschnitt 14.1.3 von
DIN EN 60204-1 (VDE 0113 Teil
1):1998-11 gilt fast der gleiche Wortlaut
wie in DIN VDE 0100-410:
»Leiter von verschiedenen Stromkreisen dürfen nebeneinander verlegt werden, im selben Leitungskanal (z. B. Elektro-Installationsrohr, zu öffnender Elektro-Installationskanal) liegen oder zum
selben Mehrleiterkabel gehören, vorausgesetzt, dass diese Anordnung die einwandfreie Betriebsweise der entsprechenden Stromkreise nicht beeinträchtigt. Werden diese Stromkreise mit
unterschiedlichen Spannungen betrieben, müssen die Leiter entweder durch
geeignete Abdeckungen getrennt sein,
oder für die höchste vorkommende
Spannung, der ein beliebiger Leiter im
selben Leitungskanal ausgesetzt sein
kann, isoliert sein.«
In der für den Schaltschrank relevanten Norm DIN EN 60439-1 (VDE 0660
Teil 500) gibt es diesbezüglich keine
Festlegungen.
Zu Frage 1
Der Schrankhersteller hat im Prinzip
schon recht, jedoch stimmt seine Aussage bezüglich der Prüfspannung wiede-
rum nicht mit den relevanten Normen
überein.
In den Normen wird gefordert, dass
die Leiter für die höchste vorkommende
Spannung isoliert sein müssen. Gemeint
ist die Bemessungsspannung der Stromkreise. Die angegebene Prüfspannung ist
jedoch hierfür nicht relevant. Es müssten
schon Aderleitungen mit einer Nennspannung (Bemessungsspannung) von
450/750 V – z.B. H07V-U bzw. -R – verwendet werden. In geerdeten Netzen
dürften Sie auch H05V-U bzw. -R verwenden. Solche Leiter werden mit
2,5 kV bzw. mit 2 kV geprüft.
Sollten für die Stromkreise des Spannungsbandes I jedoch Aderleitungen mit
einer Prüfspannung von 1 500 V verwendet worden sein – solche Leiter haben meist nur eine Bemessungsspannung
von 300/300V – dann ist die Ausführung nicht in Ordnung.
Zu Frage 2
Sollten wider Erwarten doch Leiter mit
zu geringer Bemessungsspannung verwendet worden sein, dürfte es schwierig
werden, die normativen Anforderungen
auf einfache Weise zu erfüllen. Sicher
wäre es dann am einfachsten, die Aderleitungen mit der zu kleinen Bemessungsspannung auszuwechseln.
Eine weitere Möglichkeit wäre, die
Adern der Stromkreise des Spannungsbandes I mit einem »Spiraband« mit engen Wendeln zu umwickeln, um so eine
Trennung zu erreichen.
W. Hörmann
Befestigungsabstände für Leitungen
Normen der Reihe DIN VDE 0100 (VDE 0100), DIN VDE 0298-3 (VDE 0298 Teil 3) und
DIN VDE 0298-300 (VDE 0298 Teil 300)
FRAGESTELLUNG
In der Tabelle 5 der Bestimmung DIN
VDE 0298-300, Ausgabe 04/1999, sind
Befestigungsabstände für Leitungen
festgelegt.
1. Gelten diese Festlegungen für
Kunststoffmantelleitungen mit massiven
Leitern, z. B. NYM?
2. Wie ist der Begriff »leicht zugängliche Leitungen« definiert?
3. Wie ordne ich die Leitungsverlegung in Zwischendecken ein: a) mit abnehmbaren bzw. b) in geschlossenen
18
Zwischendecken – z. B. Rigips, ggf. Revisionsöffnungen?
H. R., Sachsen
ANTWORT
In DIN VDE 0298-300 (VDE 0289 Teil
300):1999-04 werden nur »harmonisierte Leitungen« behandelt. In erster Linie sind das eindrähtige (massive) und
feindrähtige Verdrahtungsleitungen sowie wärmebeständige Leitungen und
mehradrige (flexible) Schlauchleitungen.
Mantelleitungen vom Typ NYM sind
nicht Gegenstand des Teil 300 – da nicht
harmonisiert –, sondern des Abschnitts
9.2.10 von DIN VDE 0298-3 (VDE
0298 Teil 3)1983-08. Allerdings gibt es
im Teil 3 keine Festlegungen bezüglich
einzuhaltender »Befestigungsabstände«.
Es bestehen jedoch keine Einwände,
die Befestigungsabstände von Tabelle 5
aus DIN VDE 0298-300 (VDE 0289
Teil 300):1999-04 (siehe Tabelle) auch
bei der Verlegung von Mantelleitungen
zu berücksichtigen, da diese Tabelle inzwischen als Tabelle 2 im Abschnitt
de 20/2003
Praxisprobleme
Befestigungsabstände
Außendurchmesser der Leitungen
[mm]
D≤9
9 < D ≤ 15
15 < D ≤ 20
20 < D ≤ 40
Maximale Abstände der Befestigung
[mm]
Waagerecht
Senkrecht
250
400
300
400
350
450
400
550
Leicht zugängliche Leitungen
521.7.2 der neu veröffentlichten DIN
VDE 0100-520 (VDE 0100 Teil 520):
2003-06 enthalten und für solche Leitungen – z. B. NYM – anzuwenden ist.
Zu Frage 1
Ja, diese Festlegungen gelten für Kunststoffmantelleitungen mit massiven Leitern, z. B. auch NYM. Siehe hierzu die
obigen Aussagen.
Zu Frage 2
Die Normen der Reihe DIN VDE 0100
(VDE 0100) enthalten keine genaue
Festlegung zum Begriff »leicht zugängliche Leitungen«. Nach meiner Meinung
ist darunter Folgendes zu verstehen:
Leicht zugängliche Leitungen sind
• ohne zusätzliche Abdeckung verlegt
(Putz, Verkleidung mit oder ohne
Werkzeug entfernbar) und
• im Handbereich (≤ 2,5 m) angeordnet.
»Leicht zugänglich« bedeutet aber sicher
nicht, dass Kabel/Leitungen leicht zugänglich sein müssen. Hiermit soll nur
zum Ausdruck gebracht werden, dass bei
leicht zugänglichen Kabeln/Leitungen
kleinere Befestigungabstände erforderlich sind. Hierbei können stärkere Belastungen für die Kabel/Leitungen durch die
Umgebung auftreten – z.B. durch unsachgemäße Behandlung von Laien
durch das Anhängen von Gegenständen.
Zu Frage 3
Zur Verlegung in Zwischendecken – ob
abnehmbar oder auch nicht – gibt es in
den Normen der Reihe DIN VDE 0100
(VDE 0100) ebenfalls keine Aussagen.
Nur die Erläuterungen der inzwischen lange ungültigen DIN VDE 0100520 (VDE 0100 Teil 520):1985-11 enthielten folgende Aussagen:
»Zu Abschnitt 3.1
Bauarten für feste Verlegung, z. B. Mantelleitungen, müssen entweder mit Schellen befestigt oder in Elektro-Installationsrohren oder -kanälen bzw. auf Kabelbahnen verlegt werden. Eine unbefestigte Verlegung, z. B. in Zwischendecken, ist nicht zulässig, weil bei dieser
Verlegungsart, z. B. durch nachträgliche
Arbeiten im Zwischendeckenbereich
Altbauinstallation an der
Grenze des Bestandsschutzes
VDE 0100/05.73, Beiblatt 2 zu DIN VDE 0100 10/92 und
05/2001
FRAGESTELLUNG
Ich bewohne eine Altbauwohnung mit
einer alten Elektroinstallation. Für die
ganze Wohnung gibt es zwei Sicherungen: einen LS-Schalter und eine
Schmelzsicherung. Im häufig vorkommenden Fehlerfall – z. B. bei der gleichzeitigen Benutzung des Toasters und des
Wasserkochers – lösen beide Sicherungen aus.
de 20/2003
(z. B. an Heizung, Klimatisierung), Beschädigungen der Leitungen Vorschub
geleistet wird.«
Vermutlich wurden solche Anforderungen nicht mehr in die Norm mit aufgenommen, da es in Zwischendecken
häufig nicht möglich ist, die Kabel zu befestigen. Das tritt insbesondere dann
auf, wenn die Kabel nachträglich verlegt
werden. In diesen Fällen ist auch dann
keine Befestigung möglich, wenn alle
paar Meter – meist im Bereich von
Leuchten – ein Zugang zu den Kabeln/Leitungen in der Zwischendecke
möglich ist.
W. Hörmann
PRAXISHILFEN 4
Fragen und Antworten aus der Rubrik
»Praxisprobleme« gehen nicht »verloren«,
denn wir treffen für Sie in regelmäßigen
Abständen eine Auswahl der interessantesten und am häufigsten gefragten Praxisproblemfälle – zusammengefasst als deSpecial. Das aktuelle de-Special »Praxishilfen 4« berücksichtigt die Jahrgänge 1999
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online-de.de
Die Steckdosen sind mit zwei Leitern
angeschlossen. Die Schutzkontakte der
Steckdosen der ganzen Wohnung sind
nicht angeschlossen. Zum Teil gibt es
Steckdosen ohne Schutzkontakt. Ein
gleichzeitiges Berühren der Steckdose
und der Gasheizkörper ist möglich. In
einem Lampenstromkreis stand die
Leuchte trotz ausgeschalteter Sicherung
unter Spannung. Des Weiteren funktionieren mehrere Lichtschalter nicht.
19
Praxisprobleme
Mein Vermieter lässt die Elektroinstallation trotz Aufforderung nicht
überprüfen.
Ist die beschriebene Installation überhaupt noch zulässig?
M. A., Nordrhein-Westfalen
ANTWORT
Abgesehen davon, dass es sich hier offensichtlich um eine brand- und lebensgefährliche Anlage handelt (offensichtliche Mängel), sind natürlich auf Anhieb
Verstöße gegen die anerkannten Regeln
der Technik erkennbar.
Nachrüstung von
Schutzmaßnahmen
Gemäß VDE 0100 vom Mai 1973 (§ 6
Abs. 1.3) sind in bestehenden Hausinstallationen mit isolierendem Fußboden,
die durch nachträglichen Einbau von zufällig berührbaren, mit Erde in Verbindung stehenden Einrichtungen ihre frü-
here isolierende Beschaffenheit verloren
haben, Schutzmaßnahmen erforderlich.
Im Zuge der Verlegung der Heizungsrohre hätte also auch die elektrische Anlage den anerkannten Regeln der Technik angepasst werden müssen.
Regeln für neue Bundesländer
In den neuen Bundesländern mussten die
zuvor beschriebenen Hausinstallationen
in Räumen mit isolierendem Fußboden
unverzüglich mit einem Schutz bei indirektem Berühren nachgerüstet werden
(Beiblatt 2 zu DIN VDE 0100 vom Oktober 1992). Hier gab es die Möglichkeit
einer provisorischen Verbesserung des
Schutzes durch den Einsatz einer Fehlerstromschutzeinrichtung mit einem
Bemessungsdifferenzstrom ≤ 30 mA, ohne die Verlegung eines Schutzleiters.
Aber auch diese provisorische Verbesserung war nur bis zum 1. März 2002
zulässig (siehe hierzu auch Beiblatt 2
von Mai 2001).
Auf die Verantwortung des
Vermieters hinweisen
Die Anlage darf im beschriebenen Zustand nicht betrieben geschweige denn
an Dritte vermietet werden.
Um auch Ihren Vermieter auf den
Ernst der Lage aufmerksam zu machen,
sei hier auf die Internetadresse www.echeck.info.de hingewiesen. Hier kann er
z. B. nachlesen, dass für die Sicherheit
der elektrischen Anlage und der elektrischen Geräte der Eigentümer verantwortlich ist. Mieter sind verpflichtet, ihr
Mieteigentum während der Mietzeit in
dem Zustand zu erhalten, wie es dem
Vertrag entspricht.
Im Schadenfall muss der Eigentümer
(Vermieter) den einwandfreien Zustand
der Elektroanlage den Gerichten nachweisen.
R. Soboll
Abschaltzeit eines Herdstromkreises
DIN VDE 0100 Teil 200, DIN VDE 0100 Teil 410
FRAGESTELLUNG
In meiner derzeitigen Ausbildung zum
Elektroinstallateur stellt sich folgende
Frage:
Gehören Elektroherde zu den ortsveränderlichen Betriebsmitteln oder zu
den ortsfesten Verbrauchern?
Welche Abschaltzeiten gelten dann
beim vollkommenen Körperschluss im
230-/400-V-Netz?
D. K., Nordrhein-Westfalen
ANTWORT
Ortsfeste Betriebsmittel sind laut DIN
VDE 0100 Teil 200 (06/1998) fest ange-
brachte Betriebsmittel oder Betriebsmittel, die keine Tragevorrichtung haben
und deren Masse so groß ist, dass sie
nicht leicht bewegt werden können. Fest
angebrachte Betriebsmittel sind Betriebsmittel, die man auf einer Haltevorrichtung anbringt oder in einer anderen
Weise fest an einer bestimmten Stelle
montiert.
E-Herd gilt als ortsfestes
Betriebsmittel
Laut DIN VDE 0100 Teil 410 Tabelle
41A (01/1997) gilt für Steckdosenstromkreise, fest angeschlossene Handgeräte
der Schutzklasse I und ortsveränderliche
Betriebsmittel der Schutzklasse I im TNSystem eine maximale Abschaltzeit von
0,4 s. Die Abschaltzeit von 0,4 s gilt für
Stromkreise mit einer Bemessungsspannung von 230 V (effektiv) gegen Erde,
also auch für das in der Anfrage beschriebene übliche 230-/400-V-Netz. Eine Abschaltung innerhalb von 5 s ist für
Endstromkreise im TN-System gefordert, an die nur ortsfeste Betriebsmittel
angeschlossen sind.
Da ein E-Herd im Allgemeinen als
fest angebrachtes Betriebsmittel betrachtet werden kann, gilt also eine Abschalzeit von maximal 5 s.
R. Soboll
HINWEISE ZU DEN PRAXISPROBLEMEN
LESERSERVICE
Im Rahmen der Rubrik »Praxisprobleme« können unsere Leser schriftlich – unter Angabe der vollständigen Adressdaten – Fachfragen stellen (Telefonauskünfte werden nicht erteilt!). Die
Beantwortung erfolgt – über die Redaktion – von kompetenten Fachleuten des Elektrohandwerks, der Industrie oder aus EVU, Behörden, Berufsgenossenschaften, Verbänden usw. Die Antworten werden den Fragestellern schnellstmöglich von der Redaktion übermittelt. Mit der Zusendung eines »Praxisproblems« erklärt sich der Absender mit einer eventuellen späteren Veröffentlichung in »de« einverstanden. Die Stellungnahmen geben die Meinung des Bearbeiters zum jeweiligen Einzelfall wieder. Sie müssen nicht in jedem Fall mit offiziellen Meinungen, z. B.
des ZVEH oder der DKE, übereinstimmen. Es bleibt der eigenverantwortlichen Prüfung des Lesers überlassen, sich dieser Auffassung in der Praxis anzuschließen.
Senden Sie Ihre Anfragen bitte an: Redaktion »de«, Abt. Praxisprobleme, Alte Rhinstr. 16, 12681 Berlin, Tel.: (0 30) 46 78 29-14, Fax: (0 30) 46 78 29-22, E-Mail: muschong@online-de.de
WIEDERGABE DER DIN-VDE-NORMEN
Soweit in der Rubrik »Praxisprobleme« und in den technischen Berichten eine auszugsweise Wiedergabe von DIN-VDE-Normen erfolgt, gelten diese für die angemeldete und limitierte Auflage mit Genehmigung 052.002 des DIN und des VDE. Für weitere Wiedergaben oder Auflagen ist eine gesonderte Genehmigung erforderlich. Maßgebend für das Anwenden der Normen
sind deren Fassungen mit dem neuesten Ausgabedatum, die bei der VDE-Verlag GmbH, Bismarckstr. 33, 10625 Berlin, und der Beuth Verlag GmbH, Burggrafenstr. 6, 10787 Berlin, erhältlich sind.
20
de 20/2003
Gebäudetechnik
Überblick im Normen-Dschungel (2)
Hinweise zur Nutzung des Normeninformationsdienstes
W. Baade, A. Stöcklhuber
Der in »de« 18/2003 (Seite 31) vorgestellte
Normeninformationsdienst
bietet ein umfangreiches Normen-
Anzeige der
Liste der zugeordneten
Dokumente
bzw. der Fragen
und Antworten
zu Praxisproblemen
werk. Daraus kann der Nutzer ein für
ihn passendes Paket zusammenstellen. Außerdem bietet der Dienst ein
Reihe von Such- und Auswahlmöglichkeiten.
D
ie Auswahl der verschiedenen Optionen erfolgt auf der Startseite,
die Sie über die Internetadresse
www.online-de.de nach Eingabe der Benutzer-ID und des Kennwortes erreichen.
Normbuch für de-Abonnenten
Das Normbuch enthält eine Zusammenfassung von ca. 590 Regelwerken, die in
Zusammenarbeit von »de« und dem
Normeninformationsdienst des bfe-Oldenburg für die »de«-Abonnenten ausgewählt wurden. Diese Regelwerke
überdecken alle allgemeinen Tätigkeiten
in den Fachbereichen Elektroinstallation,
Elektromaschinenbau, Gebäude-, Informations-, Kommunikations- und Sicherheitstechnik des Elektrohandwerks, in
vielen Bereichen der Elektroindustrie sowie in Betriebselektriker-, Wartungsund Instandsetzungsabteilungen (siehe
hierzu Bild 3 in »de« 19/2003, S. 28).
Bild 7: Normeninformationsdienst des bfe-Oldenburg: Auswahl von Normmappen zur
Anzeige von deren Inhalten
zu Praxisproblemen, die an den Normeninformationsdienst des bfe-Oldenburg gerichtet wurden. Die Anfragen
geben Hilfestellung bei gleichen oder
ähnlichen Problemstellungen. Zusätzlich
werden die Fragen und Antworten den
betreffenden Tätigkeitsfeldern zugeordnet und sind auch über die Stichwortsuche nach Regelwerken zugänglich.
letzten Bearbeitungszeitraum in den Regelwerken des Normbuchs für »de«Abonnenten ergeben haben. Durch
Mausklick kann man direkt verzweigen
zu den bibliographischen Daten, den
Kurzfassungen und, soweit vorhanden,
zu den Originaltexten der angezeigten
Regelwerke (Bild 8).
Suche nach Tätigkeitsfeldern
Letzte Aktualisierungsmeldungen
für »de«-Abonnenten anzeigen
Die Anzeige der Aktualisierungsmeldungen gibt einen Überblick über alle Änderungen und Ergänzungen, die sich im
Mit dieser Option besteht die Möglichkeit, gezielte Normeninformationen für
Ihre anstehenden Aufträge und auszuführenden Tätigkeiten projekt- und auftragsbezogen abzurufen. Dieses ist von beson-
bfe-Rat, Auswahl und
Normenpakete auswählen
Unter diesem Menüpunkt erhalten Sie
Informationen
• über den Inhalt des DIN-Taschenbuchs für das Elektrotechniker-Handwerk und
• über die Inhalte der vom VDE-Verlag
herausgegebenen VDE-Auswahlen,
z. B. für das Elektrotechniker-Handwerk oder der Auswahl zur Elektromagnetischen Verträglichkeit (Bild 7).
Die Rubrik »bfe-Rat« enthält eine
Sammlung von Fragen und Antworten
Werner Baade, bfe-Oldenburg;
Andreas Stöcklhuber, Redaktion »de«
»de« 19/2003, S. 26ff
22
Ungültigkeitsvermerke
Hinweise
auf Ersatzdokumente
Ersatzdokumente
Bild 8: Auszug aus einer Aktualisierungsmeldung
de 20/2003
Gebäudetechnik
derer Bedeutung, weil Sie als Praktiker in
der Regel nicht die »eine« Norm suchen,
sondern für Sie das Wissen und der Überblick über die bei einem bestimmten Auftrag anzuwendenden Regelwerke wesentlich mehr Bedeutung hat.
Der Normeninformationsdienst des
bfe-Oldenburg hat dazu mehr als 600
praxisrelevante Tätigkeitsfelder zusammengestellt, vorzugsweise aus den Bereichen der Elektro-, Informations-, Automatisierungs- und Gebäudetechnik.
1. Schritt:
Suchen nach
Schlagwörtern,
die »metall«
beinhalten
Liste mit allen
Schlagwörtern
Vom Auftrag zur Norm
Die Suche nach den Tätigkeitsfeldern erfolgt mittels Schlagwörtern, in ähnlicher
Weise wie die in »de« 19/2003 (Seite 26)
beschriebene Suche nach Regelwerken.
Die Vorgehensweise verdeutlicht das
Beispiel »Metallwerkstätten«:
• 1. Schritt: Es wird festgestellt, welche
Schlagwörter zu dem Bereich »metall«
hinterlegt sind (Bild 9).
• 2. Schritt: Das passende Schlagwort,
hier »Metallwerkstätten« wird markiert und die Suche nach Tätigkeitsfeldern gestartet (Bild 10).
• 3. Schritt: Aus der angezeigten Liste
der Tätigkeitsfelder wird wiederum
das Gewünschte ausgewählt, hier
»Metallwerkstätten und ähnliche Einrichtungen zur Be- und Verarbeitung
von Metall« (Bild 11).
Dem daraufhin angezeigten Tätigkeitsfeld können Sie folgende Detailinformationen entnehmen:
• Klassifikation – Interne Bezeichnung
des Normeninformationsdienstes zur
Verwaltung der Tätigkeitsfelder
• Titel
• Erläuterungen – Allgemeine Informationen zum Tätigkeitsfeld und Hinweise auf Anforderungen, die besonders zu beachten sind
• Suchbegriffe – Gespeicherte Schlagwörter zum Tätigkeitsfeld
• Siehe auch Tätigkeitsfeld(er) – Verweise
auf andere, »verwandte« Tätigkeitsfelder, die zusätzlich für den Bereich des
angezeigten Feldes relevant sind
• Zugeordnete Dokumente – Auflistung
aller Regelwerke, die in diesem Tätigkeitsfeld von Bedeutung sein können.
Durch Mausklick ist die direkte Verzweigung zu den »verwandten« Tätigkeitsfeldern und zu den bibliographischen Daten der zugeordneten Dokumente möglich. Die Kurzfassung der für
den anstehenden Auftrag relevanten Dokumente hilft bei der Entscheidung, ob
eine Beschaffung des Dokumentes bzw.
der Dokumente zur Ausführung des
de 20/2003
Bild 9: Suche nach Schlagwörtern zum Begriff »metall«
2. Schritt:
Markieren
eines Schlagwortes
und Suchen nach
Tätigkeitsfeld(ern)
Bild 10: Suchen nach Tätigkeitsfeldern aus dem Bereich »Metallwerkstätten«
3. Schritt:
Auswahl des
gewünschten
Tätigkeitsfeldes aus der angezeigten Liste
Bild 11: Auswahl des gewünschten Tätigkeitsfeldes
Auftrags notwendig ist. Für öffentlich
zugängliche und berufsgenossenschaftliche Regelwerke stehen z. T. auch die
Originaltexte zum Download zur Verfügung.
Weitere Hilfen und Hinweise zur
Nutzung des Dienstes
Auf der Eingangsseite stehen als weitere
Hilfen unter dem Button »Bedienung«
eine pdf-Datei mit Bedienungshinweisen
zum Download und unter dem Button
»Programmbedienung« eine Flash-Präsentation zur Verfügung. Weitere Hilfen
erhalten Sie, indem Sie den oben links
angeordneten Button »Hilfe« anklicken.
Hinweise zur Rechtsverbindlichkeit
von Normen und Vorschriften sowie eine Erläuterung der Regelwerksabkürzungen unter Angabe der möglichen Bezugsquellen erhalten Sie durch Mausklick auf den Button »Allgemeine Hinweise«.
(Ende des Beitrages)
23
Gebäudetechnik
Technische Information und Betriebsanleitung
Neue Normen, bessere Übersicht, gute Werbung, zufriedene Anwender
G. Voß, H.-J. Siegmund
Die Dokumentation der technischen
Produkte – ob es sich um Fertigungsmaschinen oder Schaltanlagen und
elektrische Betriebsmittel zur Stromverteilung handelt – hat viele wichtige Aufgaben: Von der allgemeinen
Beschreibung des Nutzens, der Installation der Einrichtung bis zur Betriebsanleitung und dem gefahrlosen
Dauereinsatz muss für die unterschiedlichen Aufgaben alles eingehend dokumentiert sein.
W
ichtig ist auch, die Betriebsanleitung so zu verfassen, dass
eine (oftmals in den Auswirkungen unterschätzte) Fehlbedienung
der Anlagen den Betreiber nicht zu Regressansprüchen ermutigt. Primär will
der Anwender natürlich einen problemlosen Betrieb und schätzt eine vollständige Lieferung einschließlich Dokumentation.
Bedeutung
Die Einhaltung der Normen, insbesondere der IEC 62079 [1] und der neuen
Betriebssicherheitsverordnungen, reicht
allein nicht mehr aus. Eine wirklich gut
aufbereitete, verständlich beschriebene
und durch bildreiche Erklärungen dargebrachte technische Dokumentation
beschreibt nicht nur das Betriebsmittel,
sondern wirbt auch für den Hersteller
des Produktes.
Der Nutzer der Anlagen sollte eine
gut gegliederte und visualisierte Technische Dokumentation erhalten, deren
Hinweise und Einzelschritte problemlos
nachzuvollziehen sind (Bild 1). Eine
bildliche Darstellung der Einzelschritte
hilft hier oft weiter und spart zudem
Dipl.-Ing. Gerhard Voß, VDE,
war marketingverantwortlich bei ABB in
Ladenburg für NiederspannungsSchaltanlagen-Systeme;
H.-J. Siegmund ist Geschäftsführer
der DSS-Siegmund GmbH, Babenhausen
24
Das CE-Kennzeichen dokumentiert die Einhaltung der
Richtlinien und Normen, die
nach der EN 62079 in der
Konformitätserklärung aufgelistet sein sollten. Die CEKennzeichnung ist zwingend
vorgeschrieben und muss
nachgewiesen werden, bevor
ein Industrieerzeugnis in den
Markt eingeführt oder in Betrieb genommen wird. Sie
muss sich an der Maschine
befinden – deutlich sichtbar,
lesbar und dauerhaft angebracht. Dies bescheinigt,
dass das Erzeugnis alle Gemeinschaftsrichtlinien zur
Bild 1: Vorbildliche Gebrauchs-/Montageanweisung für vollständigen Harmonisierung erfüllt und allen voreinen Flutlichtstrahler
schriftsmäßigen
Konformitäts-Bewertungsverfahren unterzogen
auch noch erhebliche Kosten der Ausarworden ist.
beitung und des Umfanges. Hier tun sich
Worauf muss ein Hersteller achten?
die Entwicklungsingenieure manchmal
• Bei neuen Produkten auf die im Geräschwer, da ihnen hier oftmals die Ausbiltesicherheitsgesetz umgesetzten EUdung und Erfahrung in Sachen ÖffentRichtlinien, soweit sie sein Gerät, Malichkeitsarbeit fehlt [2].
schine, Betriebsmittel oder Anlage beFolglich ist die Ausarbeitung der techrühren.
nischen Dokumentation und der Be• Zu jeder EU-Richtlinie gehören noch
triebsanleitungen ebenso wichtig, wie die
EN-Normen, die anzuwenden sind.
Präsentation und die Werbung für das
Diese EN-Normen enthalten auch
Produkt selbst. Was hier an neuen Gesetwichtige Informationen über den Inhalt
zen, Normen und Richtlinien eingehalten
der Betriebsanleitung. Sollte keine ENwerden muss und welche Erfahrungen
Norm vorhanden sein, sind nationale
aus der langjährigen Praxis die ErarbeiNormen heranzuziehen. Das ist aber
tung einer Dokumentation begleiten sollnur noch sehr selten der Fall.
ten, wird im Folgenden beschrieben.
• Wichtig: Es gibt eiZu beachten ist: Die Auslieferung des
nen regen Handel
Produktes erfolgt nur zusammen mit der
mit gebrauchten
Dokumentation, und diese ist in der
Maschinen oder
Sprache des Anwenders und des HerstelAnlagen, auch dielers verfasst. Der Hersteller hat zudem
se unterliegen den
eine Aufbewahrungspflicht der UnterlaEU-Richtlinien,
gen über zehn Jahre.
z. B. Maschi-
Gesetze, Normen, Richtlinien
Für den Benutzer eines technischen
Produktes steht im Vordergrund,
dass er
• einerseits die Anleitung so einfach
und verständlich wie möglich erhält,
• andererseits aber davon ausgehen
kann, dass alle gesetzlichen Vorgaben
und der Stand der Technik zum Zeitpunkt der Auslieferung eingehalten
werden (Bild 2).
Bild 2:
Bei der Erstellung
einer Betriebsanleitung sind
verschiedene Aspekte
zu beachten
de 20/2003
Gebäudetechnik
Bild 3: Kritische Durchsicht einer Betriebsanleitung vor
der Veröffentlichung
• nen-Richtlinie (Interpretationspapier des BMA vom
November 2000), Produktsicherheits-Richtlinie (Umbau von Altmaschinen), Produkthaftungs-Richtlinien
oder Betriebssicherheitsverordnung (Altbestand).
Außerdem gibt es je nach Produkt noch weitere Richtlinien, die in das nationale Recht des Landes umgesetzt wurden. So schreibt jede EU-Richtlinie eine Gefahrenanalyse vor für alle Produkte, die in den freien
Verkehr gebracht werden, sei es zum Verkauf, Verschenken oder zum Eigengebrauch. Ziel ist es, dem Benutzer ein sicheres Produkt zu überlassen und die Verantwortung einzugrenzen.
Richtiger Aufbau der Dokumentation
Der Anwender möchte die notwendige Information
schnell und praktisch umsetzen können. Damit bildet
die neue EN-Norm (EN 62079) [1] zur Erstellung von
Anleitungen in Verbindung mit der VDI 4500 [3] eine
gute Grundlage. Eine nach diesen Vorgaben aufgebaute Anleitung mit den entsprechenden Bildern (die das
gekaufte Produkt zeigen) ist leicht verständlich. Selbstverständlich gehören die gesetzlichen Vorgaben, die
Information aus der Gefahren- und Risikoanalyse mit
hinein. Außerdem die Vorgaben aus den EN-Normen,
die Anwendung finden. Hierbei sollte man immer vom
Benutzer ausgehen und Fachausdrücke sowie Fremdwörter vermeiden.
Die Erfahrung zeigt, dass der Leser eine aktive, direkte und kurze Art der Beschreibung bevorzugt, die
von anschaulichen Zeichnungen und Bildern untermauert wird (Bild 3).
Typischer Aufbau einer Betriebsanleitung
Folgende Inhalte sollten Bestandteil sein, je nach Art
und Komplexität des Betriebsmittels (Bild 4):
• Deckblatt mit Herstelleranschrift und Maschinenangaben
• Sicherheitsgrundsätze
• Allgemeine Gefahrenhinweise
• Inhaltsverzeichnis
• Kurzbeschreibung
• Technische Daten
• Lieferumfang
• Transport und Verpackung
• Inbetriebnahme
26
de 20/2003
Gebäudetechnik
Bild 4: Aufbau einer Betriebsanleitung
• Allgemeine Funktionsbeschreibung
• Bedienung und Betriebsarten
• Mögliche Störungen, Ursachen, Behebung
• Wartung
• Demontageanleitung
• Maßnahmen im Notfall
Typische Instruktionsfehler fallen dem kritischen Betrachter immer wieder auf. Hierzu gehören:
• Lieferung des Produktes ohne Betriebsanleitung
• Fehlender Hinweis auf mögliche Fehler
• Fehlende Hinweise zu Sicherheits-, Gesundheitsund Umweltschutzanforderungen
Kritische Sicht der Aufsichtsbehörde
Da es sich bei der IEC 62079 um eine internationale
Norm handelt, wird es in Zukunft von der Aufsichtsbehörde auch eine kritische Prüfung der Benutzerinformationen geben. Die Anhänge bieten Checklisten
für eine Überprüfung. Die Übergangsfrist endet im
November 2003, so dass die benannten Stellen diese
neue Norm bereits bei der Beurteilung einsetzen.
Ausblick
Die hervorragende Dokumentation der Betriebsmittel
in der Betriebsanleitung und damit auch die Einhaltung
der IEC-Norm verbessert die Kundenzufriedenheit [4].
Schon bei der Auftragsvergabe sollte dies fester Bestandteil der vertraglichen Vereinbarungen sein. Für
den Hersteller ergeben sich bei der richtigen Erstellung
des Konzeptes viele Möglichkeiten der Kosteneinsparung, sowohl bei nationaler wie auch internationaler
Anwendung, denn hier ist auch der heimatsprachliche
Einsatz zu bedenken. Die Unterstützung eines externen
Beraters kann in vielen Fällen eine wertvolle Hilfe sein.
Literatur
[1] IEC 62079 (Nov. 2001) / DIN EN 62079: Erstellen von Anleitungen.
Gliederung, Inhalt und Darstellung
[2] H. Duddeck, J. Mittelstraß. Die Sprachlosigkeit der Ingenieure. Leske + Budrich, Opladen 1999, Ladenburger Diskurs der Gottlieb Daimler und Karl Benz-Stiftung
[3] VDI-Richtlinie 4500 (Febr. 1995): Technische Dokumentation. Benutzerrichtlinien
[4] VDE-Fachseminar am 25. Februar 2003 in Ladenburg: Anpassung
der technischen Dokumentation an den neuen internationalen
Standard der IEC 62079. Seminarleitung: H.-J. Siegmund, DSS Siegmund, Babenhausen
■
de 20/2003
Gebäudetechnik
Internet und EIB kombiniert
Andreas Stöcklhuber
Mit einem neuen Steuergerät kann
man über das Internet auf den EIB
Quelle: Bektasic
zugreifen. Durch die Schnittstelle
erweitern sich die Einsatzmöglichkeiten beider Systeme.
Controller nutzt das vorhandene
IP-Netzwerk
Der WWW-Controller, von der Firma
Bektasic Invisible Control System
GmbH aus Wiesloch entwickelt, wird
beiden Tendenzen mehr als gerecht (sieDipl.-Ing. Andreas Stöcklhuber,
Redaktion »de«, nach Unterlagen von
Bektasic, Wiesloch
Bild 1: Dieser Controller verbindet den
Europäischen Installationsbus (EIB) mit
dem Internet
he »de« 18/2002, S. 32). Das Gerät eignet sich für Schalt- und Steueraufgaben
der Elektrotechnik sowie der HKL-Technik (Heizung/Klima/Lüftung). Der Controller nutzt das oft schon im Gebäude
vorhandene IP-Netzwerk und kommuniziert mit dem offenen TCP/IP im Intraoder Internet. Damit stehen dem Anwender alle auf der PC-Technologie basierenden Lösungen
und
daraus folgend
eine Reihe von
Möglichkeiten
zur Verfügung.
Neue
Version
Eine neue Version des WWWControllers
lässt sich nun
auch direkt mit
dem EIB verbinden.
Dies Bild 2: Anbindung des EIB an den WWW-Controller und damit an die
bringt eine Rei- Gebäudetechnik
he von Vorteiten für Datenaufzeichnungen. Auch
len mit sich:
Schulungen können entfallen, da die
• Einfache Realisierungsmöglichkeit für
Bedienung mittels bekanntem Internetumfangreichere Steueraufgaben
Browser wie z. B. Internet-Explorer er• Lösung auch für komplizierte Regefolgt.
lungsaufgaben
• Kostengünstige Einbindung von HKLGebäudetechnik
Ausblick
EIGENSCHAFTEN DES CONTROLLERS
• EIB-Protokoll lesen und schreiben, Daten
übergeben, Werte speichern und Alarme
senden
• Anschluss RJ 45 (Intranet/Internet)
• Frei programmierbar
• Direkte Anbindung an die PC-Welt
• Analoge Ein- und Ausgänge zur direkten Ansteuerung von HKL-Komponenten
28
• Hutschienenmontage
• Inklusive Web-Server, Historien-Server mit
Datenexport in Excel, E-Mail-Client zur
Alarmierung via E-Mail und/oder SMS,
komplette Programmier- und Visualisierungssoftware, Symbolbibliothek und komplette Anlagenschemata sowie Makros für
Steuer- und Regelprogramme
Das nächste Ziel des Herstellers stellt die
Integrierung des Bacnet-Standards zur
noch leistungsfähigeren Datenübertragung und zur weiteren Vereinfachung
der Integrierung von unterschiedlichen
Fremdsystemen dar.
■
www.bektasic.de
de 20/2003
Quelle: Bektasic
M
ehr und mehr Handwerksbetriebe sehen sich mit veränderten Anforderungen ihrer Kunden konfrontiert – sie verlangen immer
öfter Dienstleistungen aus einer Hand.
Zudem zwingt auch die technologische
und wirtschaftliche Entwicklung (preiswerte und leichter beherrschbare Technik sowie Billiganbieter aus der Osterweiterung) immer mehr Betriebe zum
Umdenken, zum Neuorientieren und
zum Neuausrichten.
Ein Zukunftsmarkt des Elektrohandwerks ist die Gebäudetechnik: Die Intelligenz liegt im Produkt und nicht in der
Fähigkeit. In der Gebäudetechnik zeigt
sich ein Trend hin zu integrierbaren und
zukunftssicheren Systemen. Es sind
offene Systeme gefragt – allen derzeitigen Erfordernissen problemlos anpassbar und leicht erweiterbar für künftige
Anforderungen. Eine wichtige Rolle auf
dem Sektor Gebäudetechnik wird die
Verwendung von IP-Netzwerken sowie
die Datenübertragung mittels TCP/IP
spielen.
• Höhere Geschwindigkeiten bei gruppenüberschreitendem Datenverkehr
• Einheitliche Schnittstelle zu verschiedenen Systemen
• Kompatibilität zu offenen Leitsystemen
• Fernabfrage und Alarmmeldung auch
ohne PC in der EIB-Anlage
• Einfache Anbindung an PC-Komponenten.
Der Investitionsschutz ist durch diese
zukunftssichere und leicht erweiterbare
Lösung gegeben. Fremdsysteme lassen
sich einfach einbinden und Daten ohne
großen Aufwand an die Managementebene übergeben.
Viele Kosten können eingespart werden, so gibt es z. B. keine Lizenzgebühren, keine Software- oder UpdateKosten, keine zusätzlichen Kosten für
Fernwartung oder Alarmierung via
E-Mail und/oder SMS, keine extra Kos-
Gebäudetechnik
Andreas Stöcklhuber
Zweckbauten und Bürogebäude müssen meist spezielle Kriterien erfüllen,
wenn sie als attraktive und lukrative
Immobilien gelten sollen. Neben guter infrastruktureller Anbindung und
Kundennähe spielen vor allem Ge-
Bild 1:
Martin Becker:
»Zukunftsorientierte
Gebäudetechnik basiert
letztendlich
auf der Vernetzung der
Gewerke«.
sichtspunkte wie Raumflexibilität
eine entscheidende Rolle bei der Planung von Zweckbauten und Dienstleistungsstandorten.
E
lektroinstallationen, die sich bei
Bedarf problemlos veränderten
Nutzungsbedingungen anpassen,
erhöhen die Attraktivität eines Bürogebäudes. Berücksichtigt man die Tatsache, dass heute schon Komponenten der
Gebäudeautomation für rund 110 Mrd. €
jährlich eingesetzt werden, zahlt sich die
Kenntnis von effizienten Applikationsmöglichkeiten im Bereich der Installationstechnik sehr schnell aus.
Zehn Thesen zur fortschrittlichen
Gebäudetechnik formulierte der Gastreferent Prof. Dr.-Ing. Martin Becker
(Bild 1), Ingenieurbüro Becker und Professor an der FH Biberach, in Rahmen
eines Expertenworkshops von Wieland
Electric GmbH, Bamberg. Ausgehend
von den wachsenden Anforderungen an
Dipl.-Ing. Andreas Stöcklhuber,
Redaktion »de«, nach Unterlagen von
Wieland Electric, Bamberg
eine intelligente Gebäudetechnik, zeigte
er anhand der Lebenszyklusbetrachtung
eines Nutzgebäudes auf, wie dieser Herausforderung begegnet werden kann.
Zukunftsorientierung durch
Systemintegration
Zukunftsorientierte
Gebäudetechnik
stellt Architekten, Planer und Investoren
vor neue Aufgaben. Denn wie schafft
man die Grundlage, innovative und adäquate Technologien einzubinden, um
auch später auf veränderte Arbeitsabläufe und Nutzungsbedingungen reagieren zu können (Bild 2)?
Quelle: Wieland
und variable Nutzungsmöglichkeiten
Bild 2: Die steckbare Elektroinstallation
»gesis« bietet Flexibilität bei Nutzungsänderungen
ZEHN THESEN ZUR MODERNEN GEBÄUDETECHNIK
• Architektur und Gebäudetechnik sind als
gemeinsame Entwurfs- und Bau-Aufgabe zu
verstehen.
• Planen, Bauen und Betreiben sollte im Sinne
eines ganzheitlichen Lebenszyklus eines
Gebäudes betrachtet werden.
• Der Gebäudebetrieb findet im Spannungsfeld des »magischen Dreiecks« aus
Kosten, Nutzbarkeit und Nachhaltigkeit
statt.
• Die Gebäudeautomation ist als Optimierungswerkzeug zu verstehen.
• Ethernet sowie Intra- und Internet sind als
technologische Triebfedern auf dem Weg
zur webbasierten Gebäudeautomation zu
sehen.
30
Quelle: Wieland
Trends in der Gebäudetechnik
• Die Raumautomation ist ein neues, zukunftsträchtiges Betätigungsfeld für die Elektrobranche.
• Gebäudeautomation und Gebäudemanagement sollte aus systemischer Sicht entwickelt werden.
• Ein unternehmensweites Informationsmanagement bildet die Schlüsselaufgabe für
einen effizienten Gebäudebetrieb.
• Durch Vernetzung so genannter »Smart
Areas« wird die Gewerketrennung überwunden.
• Die Umbruchphase im Bauwesen sollte
als Herausforderung und Chance gesehen
werden, neue Betätigungsfelder zu erschließen.
Systemintegration bietet hierbei die
Möglichkeit, die verschiedenen Gewerke
im Hinblick auf das spätere Nutzungsverhalten effizient zu verbinden, ohne
dabei Wirtschaftlichkeit und Betriebskosten des Gebäudes außer Acht zu lassen. Mit bedarfs- und anwesenheitsgeführter oder nutzungsabhängiger Leistungsregelung und Steuerstrategie existiert vor allem im Bereich der
Gebäudeautomation erhebliches Optimierungspotenzial.
Zunehmend wird auch die Gebäudefassade in diesen Prozess eingebunden
und als aktives Bauelement gesehen,
welches durch die Integration entsprechender Elektroinstallation entschieden
zum Raumklima beitragen kann. So
lässt sich z. B. Sonnen- und Blendschutz
in die Fassade integrieren. Denkbar sind
auch Photovoltaik-Fassaden oder die
Einbindung von Fassaden in ein RWAKonzept (Rauch-Wärme-Abzug).
Der Begriff »Raumautomation« umfasst das Zusammenspiel von Gebäudefassade und Raumnutzung, welches die
Basis bildet für ein effizientes und funktionserfüllendes Raumklima. Mit busfähigen Sensoren und Aktoren, wie
Raumbediengeräten, Multisensoren etc.,
kann man das Raumklima gezielt, belegungsabhängig und individuell steuern.
Vernetzung der Gewerke
Die genannten Beispiele zeigen, dass eine
zukunftsorientierte
Gebäudetechnik
letztendlich auf der Vernetzung der Gewerkesteuerung basiert. Das Ziel ist eine
»intelligente« Gebäudeautomation auf
der Grundlage von Ethernet sowie Interund Intranet-Technologien – und in letzter Konsequenz die Vision eines »Smart
Buildings«, das mit Hilfe mobiler Assistenten nutzerspezifisch und eigenständig
nach Vorgabe bestimmter Bewertungsund Optimierungskriterien funktioniert.
Dieses Gebäude unterteilt sich in so genannte »Smart Areas«, die durch vernetzte, mobile mikroelektronische Systeme gesteuert werden. Diese sind i. d. R.
für den Nutzer nicht sichtbar.
Die Entwicklung in der Gebäudetechnik tendiert immer mehr von einer
punktuellen Systemplanung zu einer
übergreifenden Integrationsplanung.
■
de 20/2003
Gebäudetechnik
Andreas Stöcklhuber
Auf der diesjährigen Stuttgarter Messe »eltefa« stellte Gira den »SmartSensor« vor – eine Kontroll- und Bedieneinheit der Instabus-Installation
für einzelne Räume. Er eignet sich für
Büro- und Verwaltungsgebäude, für
Hotels, Kliniken oder Kanzleien, aber
auch für den gehobenen Privatbereich.
D
er »SmartSensor« (Bild) vereinigt die Funktionen von Temperaturregler, Infodisplay und einer
Reihe von Tastsensoren. Der Nutzer
kann maximal zwölf Aktoren ansteuern.
Außerdem kann der Endkunde selbständig bis zu acht Szenarien hinterlegen und
abrufen. Mit dem »SmartSensor« lassen
sich alle Instabus-Funktionen eines Raumes einfach kontrollieren und steuern.
Über einen integrierten Temperaturfühler im Bedienknopf des Gerätes erfasst das Gerät die aktuelle Raumtemperatur und reguliert sie mittels eines einstellbaren Sollwerts. Das Gerät kann
Stellantriebe mit stetigem und mit schaltendem Stellsignal ansteuern.
Bedienung: Drücken und Drehen
Bedienen lässt sich das Gerät über ein
Display und einen Bedienknopf zum
Dipl.-Ing. Andreas Stöcklhuber,
Redaktion »de«, nach Unterlagen von Gira,
Radevormwald
de 20/2003
Drücken und Drehen – eine einfache, intuitive Handhabung, die vielerorts bereits Standard ist, z.B. beim Navigationssystem im Auto. Häufige Funktionen kann man aber auch direkt über vier
Wippen am Gerät abrufen.
Durch Drehen des Bedienknopfes
scrollt man das Menü im Display. Das
Drücken des Knopfes bestätigt die Auswahl eines Menüpunktes. Zum Schutz
vor unbefugten Änderungen lassen sich
einzelne Menüpunkte durch Passwörter
sichern. Zur besseren Orientierung im
Dunkeln ist der Bedienknopf orangefarben hinterleuchtet. Im Schlafmodus
kann er auch mit einer Masterfunktion
belegt werden, z.B. »Zentral Licht an«.
Variable Anzeige
Das LC-Display wird über weiße LED
hinterleuchtet und ist voll grafikfähig.
So kann man z.B. im Objektbereich
auch Firmenlogos einbinden. Es umfasst
vier Zeilen inklusive einer Sonderzeile
für Statusinformationen, wie die Abweichung des Temperatursollwerts. Für den
Einsatz in Betrieben mit internationaler
Ausrichtung – etwa in großen Hotels –
kann man das Display des »SmartSensors« von der Landes- auf eine Fremdsprache umschalten.
Wird das Gerät über eine längere, frei
definierbare Zeit nicht bedient, schaltet
es sich in den Schlafmodus, in dem das
Display Datum, Uhrzeit und aktuelle
Raumtemperatur anzeigt. Man kann
aber auch andere Aussagen festlegen, etwa Begrüßungstexte. Daneben verfügt
das Display noch über zwei weitere Ebe-
Quelle: Gira
Bedieneinheit für den EIB
Den »SmartSensor« in den Abmessungen
93 mm x 170 mm x 17 mm (Tiefe mit Drehknopf: 30 mm) gibt es in den Farben Reinweiß, Alu und Anthrazit; lieferbar ist er
ab Dezember 2003
nen, die mit dem Bedienknopf angesteuert werden können. Zudem zeigt das
Display Textmeldungen, die über den
EIB übertragen werden (Ascii-Textmeldungen mit bis zu 14 Zeichen), z.B.
Alarmmeldungen oder hausinterne Mitteilungen in SMS-Form. Zur akustischen
Anzeige von Meldungen lassen sich drei
unterschiedliche Töne konfigurieren.
Die Funktionalität des »SmartSensors« lässt sich über Software-Updates
erweitern. Ein Flash-Speicher ermöglicht
die Integration von Aktualisierungen
ohne zusätzlichen Aufwand und unnötige Kosten für den Bauherren, denn das
Gerät muss bei kurzfristigen Neuerungen nicht extra umgerüstet werden.
■
31
Gebäudetechnik
Effektive Klimatisierung von Serverräumen
Energiekostensenkung durch einfache Anlagenveränderungen
haben.
Entsprechendes
gilt auch für die planerische Leistung. Eine »integrale Planung« berücksichtigt von vornherein alle
Gewerke, was eine effiziente Systemlösung ohne
überflüssige Sicherheitszuschläge begünstigt.
Thorsten Brose
Das Rechenzentrum mit dem Serverraum stellt in vielen Büro- und Verwaltungsgebäuden einen Energieverbrauchsschwerpunkt dar, vor allem
wegen des Energiebedarfs für Lüftung und Klimatisierung. Im Rechenzentrum lassen sich die Energiekosten eines Unternehmens oft mit geringen Mitteln senken.
O
hne Informations- und Kommunikationstechnik läuft in einem Unternehmen der betriebliche Alltag nicht mehr. Tabellenberechnungen, Datenbanken oder die schriftliche Korrespondenz laufen ebenso über
die elektronische Datenverarbeitung
(EDV) wie Konstruktions- und Planungsarbeiten. Hinzu kommen Internet,
Telefon und Telefax. Die dafür notwendige Infrastruktur, z. B. Server oder
Großrechner und die Datennetze, befinden sich meist in einem EDV- oder Serverraum bzw. einem Rechenzentrum.
Diese Räume verfügen über Klimaanlagen und in der Regel über Anlagen zur
Stromversorgung im Notfall, z. B. USV.
Meist wiegt der betriebswirtschaftliche Schaden durch Datenverlust bzw.
den Personaleinsatz zur Wiederherstellung der Daten schwerer als eine Senkung der Energiekosten. Andererseits
haben die Anwender nur eine vage Vorstellung von den Energiekosten, die
durch das Rechenzentrum entstehen,
bzw. mit welch geringen Aufwändungen
sich die Energiekosten reduzieren lassen.
Schritte zur Energieeinsparung
Die Erfassung des Status Quo für den
energietechnischen Zustand des Rechenzentrums steht am Anfang der Optimierung:
• Wie hoch sind Energieverbrauch und kosten? Welchen Anteil haben sie bezogen auf die Gesamtwerte für das Gebäude bzw. den Standort?
Dipl.-Ing. Thorsten Brose, Berater
der Energieagentur (EA) NRW, Wuppertal
32
Im Rechenzentrum eines Düsseldorfer Verlagshauses
befand sich der Temperaturfühler der Regelung über den
USV-Anlagen und maß fälschlicherweise die Abwärme
der USV. Daher arbeiteten die Klimaanlagen immer mit
Volllast. Das Umsetzen des Temperaturfühlers und eine
schrittweise Anhebung der zulässigen Raumtemperatur
von 19 °C auf 23 °C ergeben eine Leistungssenkung von
5 kW und Einsparungen von 2 900 €/a.
• Wie stark hat sich die Informationsund Kommunikationstechnik seit Inbetriebnahme des Rechenzentrums verändert? Wurde die Infrastruktur, insbesondere die raumlufttechnischen Anlagen (RLT) und die Anlagen zur unterbrechungsfreien Stromversorgung
(USV), den Veränderungen angepasst?
• Welche Sollwerte sollen Temperatur
und Luftfeuchtigkeit haben und weshalb? Wie hoch sind die Istwerte?
Ferner sollte man bei der Planung von
Einsparmaßnahmen folgende organisatorischen Regeln einhalten:
• Je früher alle Beteiligten, z. B. Systemadministratoren, IT-Verantwortliche
sowie technische und kaufmännische
Leitung, eingebunden werden, desto
höher fällt die Akzeptanz der Maßnahme aus.
• Der Energieverbrauch stellt bei Ausschreibungen ein nicht zu unterschätzendes Kriterium dar. Die Berücksichtigung der Energieverbrauchskosten
über die gesamte Lebensdauer der Geräte ist für eine Wirtschaftlichkeitsbetrachtung unentbehrlich.
• Eine regelmäßige Überwachung – und
bei Bedarf Korrektur – der Energieverbräuche (Energiecontrolling) sichert
die Wirksamkeit von Maßnahmen.
Bei Neuanschaffungen oder Veränderungen macht sich ein höherer Anschaffungspreis für effiziente Anlagen schnell
bezahlt, wenn diese niedrigere laufende
Kosten als billigere Vergleichsprodukte
Lüften und
Klimatisieren
Die Anschaffung effizienter
EDV-Geräte
und
durchdachte Planung stellen die Weichen für geringe
Betriebskosten. Während
für einen kleineren Serverraum herkömmliche Klimaschränke oder -truhen
(Split-Geräte) zum Einsatz kommen können, erfolgt die Zuführung klimatisierter
Luft in einem großen Maschinenraum in
der Regel über einen Doppelboden. Absaugeinrichtungen in der abgehängten
Decke oder in Leuchten führen die erwärmte Abluft aus dem Raum. Anlagenlüfter wälzen die Raumluft durch die
Schaltanlagen und -schränke.
Die Kühlung durch freie Außenluft
kann den Energieverbrauch der Kälteerzeugung erheblich reduzieren, da die
Kältemaschinen nur noch arbeiten,
wenn die Außentemperatur z. B. 12 °C
überschreitet. Liegt sie darunter, erzeugt
ein anteiliger Austausch mit Frischluft in
der Zuluft die benötigte Kälte. Die Kaltwassertemperatur sollte daher möglichst
hoch liegen, um an vielen Tagen ein
nutzbares Temperaturgefälle zwischen
Kaltwasser und Außenluft aufrecht zu
erhalten. Dabei unterscheidet man zwei
Arten der Kühlung:
• Direkte freie Kühlung: Durch Erhöhen
des Außenluftanteils erhält die Raumluft mehr kalte Luft. Der Aufwand für
die Luftaufbereitung nimmt dabei
allerdings zu. Insbesondere steigt der
Energieverbrauch für die Befeuchtung.
• Indirekte freie Kühlung: Im Freien aufgestellte Luft-Wasser-Wärmetauscher
werden hydraulisch in den Kaltwasserkreislauf eingebunden – so genannte
Glycoler oder herkömmliche Kühltürme – und geben die Wärmelast an die
Umgebung ab.
de 20/2003
Gebäudetechnik
Planung und Konzeption
Die Planung und Konzeption der RLTAnlagen sollte folgende Aspekte berücksichtigen:
• Vermeiden eines zusätzlichen Wärmeeintrags, z.B. durch Beleuchtung und
Außenfenster mit Sonneneinstrahlung.
• Installieren eines Fühlers für Raumtemperatur und -feuchte in einer Höhe
von 1,50 m bis 1,80 m mit Abstand zur
Wärmequelle, sonst kann es systematische Fehlsteuerungen geben (Bild).
Die Luftführung im Maschinenraum
und innerhalb der Geräte beeinflusst die
Effizienz der gesamten Kühlung besonders stark. Deswegen sollte man
• grundsätzlich auf hohen Wirkungsgrad der Ventilatoren achten; von den
Lieferanten sollten Angaben zur Toleranzklasse nach DIN 24166 verlangt
und nur solche der Klasse 1 (maximal
Klasse 2) eingesetzt werden,
• kalte Zuluft im Raum immer von unten nach oben führen, sonst benötigt
man einen 30 % bis 40 % höheren Zuluftstrom mit entsprechend höherem
de 20/2003
Energieverbrauch für die Ventilatoren
und gegebenenfalls für die Aufbereitung der Luft,
• darauf achten, dass auch Umluftgeräte
die warme Abluft oben ansaugen und
die kalte Luft unten ausblasen,
• bei flexibler Flächennutzung die Luftführung und -auslässe variabel aufbauen und regelmäßig anpassen,
• bei mehreren Klimaanlagen darauf
achten, dass keine Querströmungen
entstehen, z.B. durch Einziehen von
Trennwänden,
• energieintensive Komponenten, z.B.
Hauptprozessoreinheit und Festplatten so im Raum
gruppieren,
dass sie eine optimale Luftführung
ermöglichen; die direkte Kühlung
von Schränken ist effizienter als die
Kühlung des ganzen Raumes.
• beim Aufbau der Anlagen bzw. dem
Einbau neuer Komponenten die Luftführung nicht behindern.
Optimieren
der Betriebsparameter
Die Anforderungen an die Raumluft
hinsichtlich Temperatur, relativer Feuchte und Staubbelastung haben sich mit
der Abkehr von Großrechnern reduziert.
Dies erlaubt die Optimierung einiger Betriebsparameter der raumlufttechnischen Anlagen. Nach Empfehlung führender Computerhersteller, z.B. IBM,
Siemens, DEC, und sonstigen Experten
soll die zulässige mittlere Raumtemperatur in EDV-Räumen bei 26 °C liegen.
Mit einer Erhöhung der Raumtemperatur um 1 °C sinkt
der Energieverbrauch der Klimaanlagen um
rund 3 % bis
4 %. Nach Möglichkeit
sollten
sich Lufttemperatur und -feuchtigkeit in
Abhängigkeit von der Jahreszeit so verändern, dass der Luftzustand möglichst
dicht am Zustand der Außenluft liegt.
■
Die zulässige mittlere Raumlufttemperatur in EDV-Räumen
ist auf 26 °C festzulegen.
33
Gebäudetechnik
Stereoklang von zentraler Stelle
Beschallungsanlage für Wohnung und Büro
Quelle: Graf
A
34
Quelle: Graf
Bild 2:
Drahtgebundene
Fernsteuereinheit zum Einbau in Unterputzdosen; über diese Einheiten lässt sich
jeder Ausgangskanal der Beschallungsanlage in seinen Parametern einstellen
Fernsteuerung über Kabel
und Funk
Für die Bedienung der Anlage stehen
zwei Fernsteuerungsmöglichkeiten zur
Verfügung.
• Die drahtgebundene Steuereinheit sitzt
in einer Standard-Schalterdose und erlaubt
· das Ein- und Ausschalten der Quellen
und der Bereichsbeschallung,
· die digitale Lautstärkeregelung,
· die Einstellung von Höhen, Tiefen
und der Balance,
· den Programmwechsel mit Anzeige
des gewählten Quellenkanales,
· den Funktionswechsel an den Quellengeräten mit Anzeige
der Funktion sowie
· die priorisierte Bearbeitung allgemeiner
Lautsprecherdurchsagen (Bild 2).
• Mit der funkgestützten
Fernbedienung
kann man weitgehend
unabhängig
vom Standort
· die Lautstärke und
Klangfarbe sowie
· das Programm und
die Funktionen
für jeden einzelnen Bild 3: Steuereinheit
Raum individuell ein- für Funkfernsteuestellen (Bild 3). Die rung; die FunkfernFunksteuerung basiert steuerung lässt nur
auf einem Netz von Ba- die Veränderung der
sisstationen, welche an wichtigsten Paramegeeigneten Stellen im ter zu
Gebäude angebracht
sein müssen und Drahtverbindung zur
Zentrale haben. Die Anzahl der Basisstationen hängt auch von der Belegung
der Räume und Ausbreitungsfähigkeit
der Funkwellen ab.
■
www.graf-electronic.de
Quelle: Graf
Das zentrale Steuergerät verfügt über
die Eingänge für die Quellen und die
Fernsteuerungen sowie über fünf AusEine Raumbeschallungsanlage stellt
gangskanäle. Jedes zuschaltbare ErStereoklänge in mehreren Räumen
weiterungsgeräte bietet weitere fünf
gleichzeitig von verschiedenen TonAusgangskanäle. Das Zentralgerät kann
bis zu sieben Erweiterungseinheiten anquellen zur Verfügung. Sie bietet
steuern. Auf diese Weise lässt sich das
draht- und funkbasierte FernbedieSystem an unterschiedliche Gebäudegrönung zur Steuerung.
ßen und Anforderungen anpassen.
Die Audiozentrale steuert die angeschlossenen Quellen entweder über
Funktionswechselkarten oder Infrarotuch in der Zeit von Fernsehen
schnittstellen, vorausgesetzt, diese verfüund Internet haben Audioanlagen über
gen ihren Stellenwert, um Infor• Speicher für die Wiedereinschaltung
mationen zu übertragen und die Wohnnach Stromausfall, damit die Quelle
kultur zu erhöhen. Weiterhin wirkt
nach einem Stromausfall den vorherHintergrundmusik in Arztpraxen und
gehenden Schaltzustand automatisch
Büros beruhigend und entspannend auf
wieder einnehmen kann,
Kunden und Angestellte. Schließlich
• Funktionswechsel über Direkttasten,
kann man über die Beschallungsanlage
weil jede Funktion in den WechselkarSprachsteuerung, z. B. Patientenaufrufe,
ten einen eigenen Schaltkanal hat, oder
realisieren.
• IR-Steuerung, welche über entsprechend programmierbare IR-Koppler
Technikzentrale statt vieler
den Steuersignalaustausch zulässt.
Kleingeräte
Die Beschallung jedes Raumes kann auf
drei verschiedene Arten erfolgen.
Die Beschallungsanlage »S 9000« von
• Zwei Lautsprecher mit einer Impedanz
Tutondo bietet die Versorgung von bis
von je 8 Ω erhalten eine Leistung von
zu 40 Räumen mit Stereosignalen aus
je 2,5 Wrms. Diese Variante eignet sich
bis zu neun Quellen, z. B. Tuner, Audiokassetten, CD oder DVD (Bild 1). Zur
für kleine Räume in nicht zu großer
Einspeisung von aktuellen gesprochenen
Entfernung von der Zentrale.
Informationen kann man Mikrofone an• Je zwei oder mehr aktive Lautsprecher
schließen.
erhalten die Stereosignale über geschirmte Leitungen. Pro Steuereinheit
bzw. Erweiterungsgerät kann man
Josef von Stackelberg, Redaktion »de«,
maximal 20 aktive Lautsprecher annach Unterlagen von Graf Elektronik,
schließen.
Wolfratshausen
• Der für jeden Kanal vorhandene Ausgang »Main
Out 1 Vrms« gibt sein Stereosignal an eine Stereoverstärkerendstufe. Diese
entspricht in ihrer Dimensionierung den angeschlossenen Lautsprechern und
erlaubt die beliebige Vervielfachung des Audiosignales. Die Steuerung von
Lautstärke und Klang erfolgt über das Tonsignal
aus der Zentrale.
Bild 1: Grundriss einer Wohnung mit eingezeichneten
Für die genannten BeschalLautsprechern (gelbe Punkte) und Fernsteuerungen
lungsmöglichkeiten bietet je(grüne Dreiecke); für jeden Raum lassen sich andersartige Lautsprechersysteme festlegen und die Beschal- der Ausgangskanal die entsprechenden Anschlüsse.
lungsparameter separat einstellen
Josef von Stackelberg
de 20/2003
Gebäudetechnik
PC-Vernetzung über die Telefonleitung
PC-Vernetzung im privaten Bereich
Quelle: Merten
als Markt für den Elektroinstallateur? Dies ermöglicht ein neues
System von Merten: Hier übernimmt
die vorhandene Telefonleitung zu-
Bild 2: An eine Dose kann man ein analoges Telefon und ein digitales Netzwerkgerät anschließen (links: Kombidose
UAE/TAE, rechts: 2 x UAE)
sätzlich die Funktion des Netzwerkkabels.
D
as System trägt die Bezeichnung
»Line 21« (gesprochen »Line
two one«) und bedeutet sinngemäß »zwei Dienste über eine Leitung«. Über das Standard-Telefonkabel
kann man weiterhin telefonieren. Zusätzlich vernetzt es aber nun die im Haus
vorhandenen netzwerkfähigen Geräte,
z. B. PC, Drucker, Webkamera oder digitaler Videorekorder (Bild 1).
Schnelle Installation
Da Line 21 mit der vorhandenen vieradrigen Telefonleitung auskommt, muss
man keine zusätzlichen Leitungen verlegen. Man ersetzt nur die existierenden
Telefonanschlussdosen durch Line-21Anschlussdosen (Bild 2). Diese haben je
eine Buchse zum Anschluss
• eines analogen Telefons/TK-Anlage
(TAE oder UAE) und
Quelle: Merten
Dipl.-Ing. Andreas Stöcklhuber, Redaktion
»de«, nach Unterlagen von Merten, Wiehl
Bild 1: PC-Vernetzung über die vorhandene Telefonleitung
de 20/2003
niert mit analogen und mit ISDN-TKAnlagen. Bei den ISDN-TK-Anlagen ist
allerdings Voraussetzung, dass analoge
Endgeräte vorhanden sind. Mit »echten» ISDN-Endgeräten kann man Line 21 nicht nutzen. Mit Analog-DSL
funktioniert das System ebenfalls, mit
ISDN-DSL in der Regel auch, da der
Kunde dann normalerweise eine entsprechende TK-Anlage verbaut hat.
Zur einfacheren Herstellung der Verbindungen in der Verteilung gibt es
außerdem ein Sechsfach-Patch-Panel
REG mit sechs verschließbaren RJ45Ports und zwei LSA+-Anschlussleisten
pro Line-21-Link (oder auch Strecke).
An das Patch-Panel kann man u. a. den
• eines digitalen Netzwerkgeräts.
Im einfachsten Fall benötigt man nur ein
Einkoppelelement (z. B. Doppel-UAEDose im Keller) und ein Auskoppelelement (Kombidose im
Arbeitszimmer) sowie die
vieradrige Leitung dazwischen. Pro Leitung lassen
sich ein analoger und ein
digitaler Teilnehmer anschließen.
Die vier Adern reichen
aus, um gleichzeitig zu
telefonieren und Daten via
Ethernet-Protokoll über
die Leitung zu übertragen.
Eine von Merten entwickelte Elektronik gewähr- Bild 3: Einfache Verlängerung des DSL-Anschlusses
leistet die parallele Übertragung der Signale und deren Trennung
Internet-Controller IC 1 anschließen.
an den Auslassdosen. So kann man mit
Auf diese Weise schafft man die VerbinLine 21 z. B. auch einen bestehenden
dung zwischen Ethernet und EIB.
DSL-Anschluss verlängern (Bild 3).
Die Übertragungsgeschwindigkeit
Mit Line 21 lassen sich Übertrareicht aus, um z. B. auch Audiodaten zu
gungsgeschwindigkeiten von maximal
übertragen. So kann der Kunde z. B. ei100 Mbit/s erreichen. Die maximale Leinen PC als zentralen MP3-Server nuttungslänge kann bis zu 50 m betragen.
zen, in jedem Zimmer die Audiodaten
Bis zu 30 m garantiert Merten die Geabrufen und über ein entsprechendes
schwindigkeit von 100 Mbit/s, bei länEndgerät Musik hören. Wenn die Telegeren Leitungen kann es vorkommen,
fon-Verdrahtung bis in jedes Zimmer
dass die Übertragungsgeschwindigkeit
nicht vorhanden ist, besteht z. B. die
auf 10 Mbit/s absinkt. Das System funkMöglichkeit, Line 21 zwischen den Etationiert auch mit älteren vieradrigen
gen als Backbone-Verkabelung zu legen
Telefonleitungen in der so genannten
und in den Etagen die Daten weiter per
Stern-Vierer-Verseilung – allerdings
Funk zu übertragen.
kann dann der Fall eintreten, dass sich
die Übertragungsgeschwindigkeit auf
Verfügbarkeit
10 Mbit/s reduziert.
Die Line-21-Komponenten (Kombidose,
UAE-Dose, Patch-Panel, Patchkabel)
Einsatzmöglichkeiten und
sind ab sofort lieferbar. Die AnschlussAnwendungen
dosen lassen sich mit allen Designs aus
dem Merten-Schalterprogramm kombiAnaloge Telefone lassen sich direkt an
nieren. Parallel wird Line 21 auch von
Line 21 anschließen. TK-Anlagen – auch
Rutenbeck vertrieben.
mit Schraubklemmen – kann man ebenfalls direkt ankoppeln. Line 21 funktio■
35
Quelle: Merten
Andreas Stöcklhuber
Elektroinstallation
CAD für alle
Ohne teure CAD-Software Zeichnungen drucken und korrigieren
Michael Muschong
Mit geeigneten, zum Teil kostenlosen
Applikationen lassen sich CAD-Daten
im DFW-6-Format schreibgeschützt
weitergeben.
P
laner und Konstrukteure setzen bei
ihrer Arbeit in verteilten Projektteams immer mehr auf die elektronische Weitergabe ihrer Zeichnungen
und Pläne.
Wer schon in großen Projekten gearbeitet hat, kennt dieses Problem: Viele
Informationen aus unterschiedlichen
Quellen – sei es von Partnern oder Lieferanten – müssen in die Konstruktionspläne integriert werden. Jeder braucht sofort die aktuellen Daten, aber nicht jeder
soll die Zeichnungen ändern dürfen.
Optimiertes CAD-Format für
Zeichnungsweitergabe
Für diesen Zweck eignet sich das digitale Zeichenformat DWF (Design Web
Format). Die Fa. Autodesk, Hersteller
von AutoCAD, entwickelte eine neue
Version unter der Bezeichnung DWF 6.
Dieses Format kann der Anwender mit
Schreibschutz versehen. Es eignet sich
als Basis für die nahtlose interne und externe Verteilung von Konstruktionsdaten in Unternehmen.
Damit sinkt der Aufwand für die
Erstellung von CDs oder Papierkopien
sowie für die Abstimmung und den
Versand sämtlicher Informationen und
Daten.
Dipl.-Ing. (FH) Michael Muschong,
Redaktion »de«, nach Unterlagen
der Autodesk Deutschland GmbH
Bild 1: DWF-6- versus PDF-Format; Dateigröße und Konvertierungszeit einer
Autocad-Zeichnung
Effizientes Dateiformat
Bild 2: Der Express Viewer gestattet Ansehen und Drucken von DWF-6-Dateien mit
gezieltem Ausblenden von Layern
Ergänzend hierzu bietet Autodesk einige – zum Teil kostenlose – Applikationen für den Umgang mit DWF-6-Dateien an. Der »DWF Creator« sorgt z. B.
für die schnelle Umwandlung von Daten
in das DWF-6-Format. Diese Software
arbeitet im Verbund mit AutoCAD 2002
oder einer darauf basierenden Lösung.
Damit können auch Anwender mit den
älteren AutoCAD-Versionen von den
Vorteilen des neuen Formats profitieren.
Mit dem »Express Viewer« kann der
Anwender die Dateien auch ohne AutoCAD-Installation betrachten und ausdrucken. Der CAD-Betrachter »Volo View
3« bietet gegenüber dem Express Viewer
eine Reihe zusätzlicher Funktionen.
Leistungsfähigkeit des DWF-Formats
Zielformat
erzeugte Dateigröße
Konvertierungszeit
Mögliche Auflösung
Bildaufbauzeit im Betrachter
(Rendering time)
DWF
69 KB
4s
150 dpi bis 60 Mdpi
0,1 s
(Express Viewer)
PDF-Dateien zeigen Schwächen beim Umgang mit CAD-Daten
38
Unter der Verwendung der verschiedenen Autodesk-Applikationen passt
der Anwender die Datenbetrachtung an
seine individuellen Bedürfnisse an. So ermöglicht z. B. AutoCAD 2004 das Zusammenfassen mehrerer Zeichnungen in
einer einzigen DWF-Datei. Der Vorteil
dabei: Sämtliche Projektdaten mit allen
Zeichenblättern passen in eine schlanke
Datei, die sich leicht versenden lässt. Ein
Passwortschutz sorgt für eine weitere
Zugriffskontrolle.
PDF
1624 KB
85 s
72 dpi bis 4000 dpi
7s
(Adobe Acrobat
Professional 6.0)
In der Praxis hat sich weltweit für den
allgemeinen Dokumentenverkehr eine
andere Methode durchgesetzt, Dokument weiterzugeben. Hierbei benutzten
die Anwender das PDF-Format der Firma Adobe. In Unternehmen hat sich dieses Format gut bewährt, bietet es doch
eine Reihe komfortabler Funktionen. Da
es jedoch nicht eigens für CAD entwickelt wurde, ist es in seinen Leistungswerten dem DWF-Format bei der Weitergabe von CAD-Zeichnungen unterlegen (Bild 1 und Tabelle).
Die in der Tabelle aufgeführten Werte
ermittelte Autodesk mit folgender Konfiguration:
• IBM X24 ThinkPad mit mobilem Intel
Pentium III, 1,13 GHz,
• 640 MB RAM,
• Windows XP 5.1.,
• Software: AutoCAD 2002, AutoCAD
2004, Adobe Acrobat Professional 6.0
und Autodesk Express Viewer 3.
Als Ausgangsdatei diente eine CAD-Datei im DWG-Format.
Für den schnellen Blick
Am einfachsten lassen sich DWF-Daten
mit dem Autodesk Express Viewer betrachten (Bild 2). Die kostenlose Software verwendet hierfür das so genannte
Advanced Graphics System, eine Lösung, die in vielen Autodesk-Anwendungen bereits enthalten ist. Flexible Druckoptionen in Autodesk Express Viewer
ermöglichen z. B. selektives Drucken
verschiedener Layouts im PublishingFormat DWF 6, maßstabsgetreues Drucken oder die Darstellung von Kacheln.
Der Express Viewer eignet sich auch für
weniger erfahrene CAD-Anwender.
de 20/2003
Elektroinstallation
kann in Windows-Standard-Applikationen integriert werden. Autodesk Express
Viewer und DWF Creator gibt es frei zum
Download auf der Autodesk-Homepage
unter www.autodesk.de. Der DWF Creator ist allerdings auf 120 Tage Laufzeit
beschränkt.
Anschauen und bearbeiten
Bild 3: Volo View 3 kann zusätzlich Zeichnungsdetails messen sowie Korrekturanmerkungen und Freihand-Strichlinien in
die Zeichnung einbetten
Als ActiveX-Steuerelement ist der Autodesk Express Viewer erweiterbar und
Die neue – nicht kostenlose – Version
Volo View 3 erlaubt es, digitale Daten zu
betrachten, zu prüfen, Korrekturen anzumerken, zu messen und zu plotten,
und das auch ohne installiertes Konstruktionsprogramm (Bild 3). Es stellt
2D- und 3D-Ansichten dar und erzeugt
hochwertige Druckergebnisse. Aufgrund
der einfachen Benutzeroberfläche benötigt der Nutzer keine Kenntnisse der ursprünglich verwendeten CAD-Software.
Volo View 3 unterstützt zahlreiche
Dateiformate, u.a. DWG-, DXF- und
DWF-Dateien aus AutoCAD. Es unterstützt auch in AutoCAD 2004 und Autodesk Inventor 7 erzeugte Dateien. Darüber hinaus zeigt Volo View 3 auch benutzerdefinierte Objekte in Autodesk
Architectural Desktop- und Autodesk
Mechanical Desktop-Dateien an. Bei
Rastergrafiken unterstützt Volo View 3
dreizehn Dateiformate, z.B. BMP, JPG
und PNG.
■
www.autodesk.de
Elektroinstallation
Bauen und Verlegen mit System
Michael Muschong
Ein System aus Kalksandsteinen mit
integrierten Installationskanälen im
Quelle: KS-Quadro e.V.
12,5-cm-Raster erleichtert Planung
und Ausführung sowohl bei der ersten
als auch bei nachträglichen Elektroinstallationen. Hiermit gelingt es, Zeit
sparender und somit wirtschaftlicher
zu bauen.
V
Die exakte Planung der Leitungsführung
und Position der Schalterdosen im 12,5cm-Raster vereinfacht die Elektroinstallation. Damit die Installationskanäle direkt übereinander liegen – und somit das
Einführen von Leitungen und Leerrohren möglich ist – nutzt der Maurer das
KS-Quadro-E-Justiersystem mit Zentrierbolzen. Vor Ort misst der Elektrohandwerker dann nach einem speziellen
Plan die Schalter und Verteiler ein und
zeichnet sie an. Danach bohrt er die vorgesehenen Dosen mit einem Kronenbohrer auf und entfernt die Bohrkerne. Anschließend können VDE-Installationsrohre oder NYY-Kabel in die freigelegten KS-Quadro-E-Kanäle eingezogen
werden (Bilder 2 und 3). Die Leitungen
liegen geschützt in der Wand. Bei der
Verwendung von Leerrohren lassen sich
Nachinstallationen einfach ausführen.
Für den Elektrohandwerker entfällt
Dipl.-Ing. (FH) Michael Muschong,
Redaktion »de«, nach Unterlagen des
KS-Quadro e.V., Durmersheim
40
das aufwendige, körperlich belastende
Schlitzen, Stemmen und ggf. wieder
Schließen des Mauerschlitzes. Demzufolge ergibt sich eine geringe Staubentwicklung, und es fällt weniger Bauschutt an.
• Massenermittlung von Steinen, Stürzen, Sonderbauteilen, laufenden Metern
• Kimm- und Ausgleichschichten
• Ermittlung von Volumen und Flächen
einzelner Wände und Geschosse
• Bestimmung statistischer Werte
• 3D-Visualisierungen
• Aufmaß nach VOB.
KS-Quadroplan stellt also quasi ein spezialisiertes CAD-System für den Bauplaner dar. Diese Pläne kann der Elektrohandwerker direkt verwerten, da der
Grundriss- und Wandansichtsplan alle
Installationskanäle und Leitungsführungen detailliert darstellt.
Die 3D-Ansicht der Wände und Geschosse dient in erster Linie sicher der
Kundenpräsentation, eignet sich aber
auch für das räumliche Verständnis der
Installationszonen.
Ein optionales DXF-Modul erlaubt
die Anbindung an andere CAD-Systeme.
So können die Grundrisse und Öffnungen z. B. vom Architekten übernommen
werden. Zur reinen Visualisierung der
erfassten Wände gibt es den kostenfreien
Effektive Planungswerkzeuge
Damit das Bauhaupt- und Elektrogewerk Hand in Hand arbeiten können,
gibt es die Planungs-Software »KS-Quadroplan« Sie bildet die Grundlage für eine wirtschaftliche Planung und Ausführung mit KS-Quadro-E-Kalksandsteinen
im 12,5-cm-Raster. Diese Software
unterstützt und optimiert das Bauvorhaben mit folgenden Punkten:
• Übersichtliche und ausführliche Planung
• Erstellung detaillierter Grundrisse und
Verlegepläne
• Automatische und detaillierte Darstellung aller Installationskanäle und Leitungsführungen im Grundriss- und
Wandansichtsplan
• Optimieren des Wandaufbaus
Bild 2: Leitungszuführungen vor der
Deckenmontage über Leerrohre sicherstellen
Quelle: KS-Quadro e.V.
Eine wirkliche Elektroinstallationswand
Bild 1: Bausteinsystem
aus Kalksandsteinen mit Installationsröhren
im 12,5-cm-Raster
Quelle: KS-Quadro e.V.
iele regionale Baustoffwerke in
ganz Deutschland stellen die
weißen
Kalksand-Vollsteine
KS-Quadro E her, eine Produktserie
des KS-Quadro e.V., Durmersheim.
Ihre Besonderheit liegt in den integrierten Installationskanälen in Form von
Röhren im Durchmesser von 4 cm.
Das Abstandsraster dieser durchgehenden, lotrechten Installationskanäle beträgt 12,5 cm (Bild 1). Hier können die
elektrotechnischen Gewerke Leerrohre
sowie Leitungen für die Elektro-, TVund Kommunikations-Installation einziehen.
Bild 3: Einbaudosenlöcher direkt auf der
Installationsröhre fräsen, Leerrohr einziehen und Dosen einsetzen
de 20/2003
Elektroinstallation
KS-Quadroplan-Viewer. Eine Demoversion KS-Quadroplan und KS-QuadroplanViewer soll in Kürze verfügbar sein.
Vielfältige Anwendungen dank
gebräuchlicher bautechnische Parameter
Quelle: KS-Quadro e.V.
Die weißen Kalksand-Vollsteine eignen sich für alle
Mauerwerksbauten (Bild 4). Einen besonders wirtschaftlichen Einsatz erreicht der Bauherr bei wenig ge-
Bild 4: Einsatzmöglichkeit im Wohnungsbau, aber auch
in größeren gewerblichen Objekten
gliedertem Mauerwerk und Wandscheibenausführung
im 12,5-cm-Raster. Die Wandanschlüsse werden rationell in Stumpfstoßtechnik ausgeführt. Die Bauplanung
und -ausführung erfolgt beim KS-Quadro E im traditionellen Oktameter-Raster. Dabei kann der Planer
zwischen drei Steinlängen und vier gängigen Wandstärken gewählen. Mit einem Grundstein, einem Dreiviertelstein und einem halben Stein lassen sich alle
durch 12,5 teilbaren Wandlängen herstellen. Weitere
Ergänzungs- und Kimmsteine ermöglichen jede Geschosshöhe im 12,5-cm-Raster. KS-Quadro-Systemund -Fertigstürze runden das Bausystem ab.
Trotz der integrierten Installationskanäle erreicht
der KS-Quadro E eine hohe Rohdichte. Damit ist ein
guter Schallschutz gesichert. Mit einer Steinfestigkeitsklasse von bis zu 20 N/mm2 sind die Wände schlank
und doch extrem hoch belastbar.
Weitere Informationen zu diesem Thema findet
man unter www.ks-quadro.de. Es gibt auch gedruckte
Unterlagen: die KS-Quadro-E-Broschüre. Diese erhält
man kostenlos über die örtlichen KS-Quadro-Werke
oder auf der KS-Quadro-Homepage.
■
de 20/2003
41
Informationstechnik
Lokalisierung von Kabelfehlern
Anwendung moderner Reflektometer-Messtechnik
Früher gestaltete sich die Fehlerdiagnose in strukturierten Verkabelungssystemen sehr aufwändig. Moderne
Diagnosegeräte erleichtern die Fehlerortung maßgeblich durch eine
TDR-Messfunktion (ReflektometerMessung).
Fehlersuche mit digitalem
Impuls
D
Fluke Networks begegnet diesem Trend
in der Kabelanalyse mit der HDTDR(High Definition Time Domain Reflectrometer)Technologie. Dabei senden die
Kabeltester der DSP-Serie einen »Rechteck-Impuls« durch das zu prüfende Kabel. Die Ergebnisauswertung stützt sich
dann auf reflektierte sinusförmige Oberschwingungen. Die daraus ermittelten
Signallaufzeiten, in Kombination mit
dem NVP-Wert (Umrechnungsfaktor der
Signallaufzeit, bezogen auf die Lichtgeschwindigkeit) des Kabels dient zur Fehlerortung. Bei den Omniscannern (Fluke,
ehemals Microtest) greift man auf die
Auswertung vieler einzeln gesendeter sinusförmiger Prüfsignale mit diskreten
Frequenzwerten zurück.
Quelle : Fluke Networks
ie Installateure benötigen heute
umfassende Kenntnisse über Kabeleigenschaften für die Fehlersuche und Diagnose in Verkabelungen, sei
es in der Energie- oder Datentechnik.
Strukturierte Verkabelungssysteme entwickelten sich grundlegend weiter seit
der Veröffentlichung der Kabelstandards TIA-568A und ISO11801 im Jahre 1995. Die überarbeiteten und aktuali-
Bild 1: Der Kabeltester DSP-4300 zeigt
Fehler bei Rückflussdämpfung
sierten Normen schließen heute Cat.7/Klasse-E-Qualitätsmerkmale ein.
Erweiterte Diagnose
Die heutigen Verkabelungen müssen vor
Ort getestet und zertifiziert werden – mit
aktualisierten Testparametern, neuen
Link-Definitionen, zusätzlichen Messpunkten, höheren Bandbreiten, engeren
Toleranzen, neuen Steckersystemen und
erweiterten Anforderungen an die Patchkabel/Messkabel (siehe auch Beiträge in
»de« 18 & 19/2003 »Es ist vollbracht ...«).
Sigurd Schobert, Redakteur bei »de«,
nach Unterlagen von Allmos Electronic
GmbH, David Eser, Planegg
44
Quelle : Fluke Networks
Schon bei der Installation ist auf
Konformität der Komponenten und
ein handwerklich einwandfreies
Vorgehen zu achten. Mit wachsender Komplexität der Verkabelungssysteme erfordert die Ermittlung
der Fehlerursachen und die schnelle
Wiederherstellung der Funktionen
Erfahrung vom Installateur.
Sigurd Schobert
Fehlerursachen
Bei welchen Problemen und Fehlern ein
TDR
(Time-Domain-Reflektometer)
hilfreich ist, zeigt folgende Übersicht:
• Stecker und Buchse passen nicht zusammen (Cat. 6/Klasse E)
• Mangelhafter Stecker/Buchse
• Uneinheitliche Kabelimpedanz
• Impedanz zwischen Patchkabel und
horizontaler Verkabelung passen nicht
zusammen
• Änderung der Impedanz durch Handhabung der Patchkabel
• Reflexion durch Knoten, Knick oder
Beschädigung des Kabels
• Mangelhafter Messadapter des Kabeltesters.
Nutzen für den Installateur
Fehleranalyse in der Praxis
Im Bild 1 zeigt der DSP-4300 einen
Rückflussdämpfungsfehler bei Paar 3,6.
Im Weiteren wird der Reflektionsverlauf
über die Kabelstrecke
dargestellt: In der
Zoomdarstellung erkennt man zwei Spitzen
(Bild 2). Eine Reflektion am Anfang (Patch
Panel) und eine Reflektion (Outlet) nach
30 m. Die beiden Re-
Die Fehleranalyse moderner Kabeltester
hilft dem Installateur schnell und sicher,
Installations- und Materialfehler zu lokalisieren. Die gezielte Fehlerortung gewährleistet eine schnelle
Eingrenzung und anschließende Abhilfe der
Fehler. Ein Austausch
einzelner Komponenten,
z. B. Patchfelder oder Stecker, ist je nach Problemfall eventuell
nicht notwendig,
Bild 2: Grafische HDTDR-Darstellung einer Reflexion mit dem Kabeltester DSP-4300
flektionsspitzen weisen auf ein Anpassungsproblem im Patch Panel und in der
Anschlussdose hin. Das Kabel selbst
weist hier keinen Fehler auf.
so dass neben der Arbeitszeit auch Material gespart werden kann.
■
www.allmoselectronic.com
de 20/2003
Informationstechnik
Den Fehlern auf der Spur
Die Universalität von TDR’s
Michael Kurth
Servicetechniker haben seit vielen
Reflexionsmessgerät
für den schnellen
Test
damit Technologien im Einsatz, um
Fehler und Defekte an Kabelstrecken
zu erkennen, einzugrenzen und letztlich für die Beseitigung zu sorgen.
Innerhalb der letzten zehn Jahre hat
sich dabei eine spezielle Technologie
zum Industriestandard entwickelt,
die »Time Domain Reflectometry«,
auf deutsch »Impuls-ReflektometerTechnologie.«
G
enerell sind die Geräte bzw. die
Technologie als »TDR« bekannt. Die heute im Einsatz befindlichen modernen TDRs werden von
vielen Installateuren als einfaches Werkzeug, um Kabelfehler zu finden, eingestuft. Jedoch befindet sich hinter den so
einfach erscheinenden Geräten eine
hochentwickelte Technik.
Der Servicetechniker nutzt normalerweise TDRs um an allen Arten von Kupferverkabelungen Fehler zu finden und
einzugrenzen. Jedoch hat die Vielseitigkeit der TDRs gezeigt, dass auch in anderen Anwendungen beste Ergebnisse
erzielt werden können. Was ist nun
exakt ein TDR und wie funktioniert es?
Zwei in einem
Grundsätzlich betrachtet besteht ein
TDR aus zwei bestens bekannten Geräten, einem Impulsgenerator und einem
Oszilloskop, verpackt in einem Gehäuse.
Beim Start eines Prüfvorgangs an einem Kabel wird ein kurzer, definierter
Impuls in die Leitung gesendet. Jedes
Kabel hat eine definierte Charakteristik
(Impedanz), die sich idealerweise von
Anfang bis zum Ende des Kabels nicht
verändert. Jedoch unterscheidet sich hier
die Theorie von der Praxis. In einem
»realen« Kabel gibt es viele Abschnitte
mit unterschiedlichen Parametern des
Michael Kurth, Kurth-Electronic,
Pfullingen
de 20/2003
Kabels. Damit ändert sich
auch die Impedanz
dieses Kabels. Dies
können sein z. B. das Ende
des Kabels, ein Kurzschluss,
eine Berührung, ein Abzweig, jede Lötstelle oder jede Klemmstelle
sowie Beschädigungen durch Knicke,
Feuchtigkeit oder Blitzeinschläge usw.
Jede durch diese Ursachen hervorgerufene Änderung verursacht nun eine
komplette (Kurzschluss oder Unterbrechung) oder nur teilweise Reflektion
des gesendeten Impulses. Das im TDR
eingebaute Oszilloskop empfängt die
reflektierten Impulse und zeichnet den
typischen Verlauf des vom Kabel reflektierten Signals in der Höhe und über
die Zeit auf und stellt somit über die
Länge des Kabels alle vorhandenen Ereignisse dar.
Reflexion gibt Auskunft
Ein offenes Kabelende bewirkt einen Reflexionsimpuls mit einer starken positiven Veränderung, ein totaler Kurzschluss einen mit einer starken negativen
Veränderung (Bild 1). Alle Kabelfehler
dazwischen lassen sich nun in ihrer Ursache und Lage bestimmen.
Die Darstellung erfolgt entlang der
Zeitbasis des Oszilloskops, da der gesendete Impuls sich mit einer definierten
Geschwindigkeit im Kabel ausbreitet.
Die Zeitachse entspricht der Ausbreitungsgeschwindigkeit, Fachbezeichnung
Bild 1: Reflexionsbild eines Kurzschlusses
(oben) und einer Unterbrechung (unten)
Kurth-Electronic
Jahren verschiedenste Geräte und
»VP« = Velocity of Propagation. Im reinen Vakuum wäre der VP gleich der
Lichtgeschwindigkeit, (c = 3 · 108 m/s),
im tatsächlichen Kabel ist es naturgemäß weniger. Der VP-Wert wird grundsätzlich in % von »c« vom Kabelhersteller angegeben. Alternativ gibt es die Variante genannt VF, Velocity Faktor. Das
bedeuted im Prinzip dasselbe, jedoch als
Faktor von »c« ausgedrückt.
Mit dem vorhandenen VP- oder VF –
Wert und die durch das Oszilloskop bekannte Zeitdauer bis zur Reflektion des
Signals lässt sich nun die Distanz in m
ausrechnen (Bild 2).
Verändert man den Sendeimpuls in
Dauer und Höhe, lassen sich viele kontinuierliche Veränderungen im Kabel feststellen und eingrenzen.
Die Genauigkeit der Analyse
Die Genauigkeit des gesendeten Impulses sowie die Genauigkeit der Zeitbasis
des Empfängers bestimmt damit die Gesamtgenauigkeit des Messgeräts. Diese
liegt bei vielen Herstellern weit unter
1%. Dies hat jedoch nichts mit der Genauigkeit der Messung zu tun. Hier
kommen viele Faktoren hinzu, auf die
weder der Techniker noch der Messgerätehersteller Einfluss haben, so z. B. die
Genauigkeit des VP-Wertes des Kabels.
Dabei muss man sich in der Regel auf
Herstellerangaben verlassen. Diese Angaben sind meist Nominalwerte des verwendeten Isoliermaterials. Untersucht
man nun ein Cat.-5- oder ein Koaxialkabel, kann man davon ausgehen, dass die
Genauigkeit des Kabels selbst bei ca. 1%
liegt. Messen wir jedoch handelsübliche
Telefonkabel oder gar Starkstromleitungen, können wir aufgrund der Ferti-
45
Informationstechnik
Bild 2: Ermittlung der Distanz des Messpunkts bis zum
Kabelfehler
gungstoleranzen des Kabels nicht mehr von 1% ausgehen. Hinzu kommt noch, dass z.B. Ortsverkabelungen
oder große In-Haus-Installationen teilweise aus unterschiedlichen Kabeltypen in verschiedenen Abschnitten
bestehen.
Hilfe beim Aufmaß
Neben diesen Standard-Prüf- und Messmöglichkeiten
gibt es für TDRs noch weitere sinnvolle Einsatzmöglichkeiten. Eine davon stellt die Erfassung von Leitungslängen bei neu verlegten Kabeln dar. Diese Aufzeichnungen vervollständigen zu einem späteren Zeitpunkt die Qualitätsbewertung und helfen bei einer
schnellen Fehlereingrenzung. Diese Dokumentation
sollte unmittelbar nach der Verlegung im Rahmen der
Abnahmemessung erfolgen. Damit dient sie auch noch
dem Aufmaß und erleichtert die Abrechnung. Sinnvoll
ist z.B. auch die Messung des Kabels vor der Verlegung im Boden oder in den Kanälen. Damit lassen sich
auch der Verschnitt oder andere Ungenauigkeiten ermitteln.
Schwer zu erkennen: Wassereinbruch
Verschiedene moderne TDRs verfügen über zwei Darstellungskanäle. Das ermöglicht dem Techniker die gespeicherte Messung als Referenz unter die aktuelle
Messung zu legen und damit schnell die möglichen
Veränderungen zu erkennen. Dies hilft besonders bei
dem sehr schwer erkennbaren Fehler »Wasser im Kabel«. Wasser oder Feuchtigkeit im Kabel erzeugt durch
die nur langsam ansteigende Widerstandsveränderung
eben nur entsprechende langsam ansteigende Kurven.
Dadurch erkennt man den Beginn des Wassereinbruchs mit nur einer Darstellung nicht oder nur sehr
schwer.
Sinnvolle Investition bei DSL-Diensten
Die steigende Nachfrage nach xDSL-Diensten (schnelle Internetzugangstechniken) verlangt nach Überprüfung der existierenden Kupferkabel. Bei dieser sog.
»Prequalifikation« nutzt man neben den Übertragungstestern auch TDRs zur Eingrenzung und Lagebestimmung der festgestellten Kabelfehler oder Störstellen, jene Fehler, die den Betrieb oder die Leistungsfähigkeit von xDSL-Diensten vermindern (Bild 3).
46
de 20/2003
Informationstechnik
Da die zunehmende Ausbreitung von xDSL-Diensten die Lebensdauer der eingesetzten Kupferkabel mit
Sicherheit ausdehnen wird, investiert der Elektriker
mit einem hochwertigen TDR nichts Falsches. Im
Gegenteil, ein TDR leistet dann noch über Jahre hinweg wertvolle Dienste.
Entwicklung der TDRs
Im Laufe der letzten Jahre haben einige Hersteller die
TDRs den speziellen Anforderungen der Kabel-Prequalifikation für Hochgeschwindigkeits-Datendienste
angepasst und wahre Universal-Testgeräte auf den
Markt gebracht. Diese Geräte beinhalten in der Regel
ein Multimeter, abgestimmt auf den Telekommunikationsbedarf. Hier werden A gegen B oder A gegen Erde und B gegen Erde mit allen Messungen wie Spannung, Strom, Widerstand und Kapazität gemessen und
übersichtlich angezeigt. Sie enthalten ein PräzisionsTDR mit entsprechenden Filtern, um Geräuschspannungen zu eliminieren und damit die Empfindlichkeit
zu erhöhen. Des weiteren ist eine hochempfindliche
Messbrücke enthalten, die die Adern gegeneinander
und gegen Erde sowie die Länge der einzelnen Adern
messen kann um sowohl Isolations- als auch Symmetriefehler zu erkennen. Als wichtigster Teil für die
xDSL-Prequalifikation kommt noch ein TIMS-Messgerät (Übertragungs-Messung) bis mindestens 2 MHz
dazu. Damit wird die zu prüfende Linie auf alle für
den Datendienst wichtigen, frequenzbezogenen Parameter, wie Einfügedämpfung, Rückflussdämpfung
und Longitudinal-Balance sowie Geräuschspannung,
geprüft (siehe »de«5/2002, Kabelmesstechnik, S. 55).
Marktübersicht
In den folgenden Tabellen stellen wir Geräte verschiedener Hersteller für diesen Anwendungsbereich
vor. Eine vollständige Übersicht mit weiteren Details
wie z. B. Testfunktionen, die Stromversorgung dieser
Geräte, Zubehör und sonstigen Angaben findet man
auf unserer Hompage www.online-de.de unter Rubrik
Online-Tipp/Mess- und Prüftechnik/Fehlerortungstechnik.
Eine Qualitätsbewertung ist hier nicht angebracht,
da diese Geräte zu unterschiedliche Merkmale aufweisen. Vielmehr kommt es hier bei dieser Aufstellung
mehr darauf an, für die verschiedenen Einsatzgebiete
in der Energietechnik, der klassischen Elektroinstallation sowie Datentechnik ein passendes Gerät zu finden. Meistens handelt es sich bei diesen Geräten um
Kabeltester, die eine TDR-Funktion zusätzlich enthalten. Mit der Markteroberung der strukturierten Gebäudeverkabelung wurden zahlreiche Varianten von
solchen Kabeltestern und Prüfgeräten von verschiedenen Herstellern angeboten. Die klassischen Reflektometer, wie man sie in der Energiekabelmesstechnik
noch findet, sind damit seltener geworden.
Die vollständigen Kontaktdaten zu den Lieferanten
und Distributoren finden Sie auf unserer Homepage.
Aus Platzgrüden haben wir uns hier nur auf die Angabe der Domainadresse beschränkt.
■
de 20/2003
47
Informationstechnik
Kabeltester mit TDR-Funktion
Gerät/Hersteller
Distributor
Testfunktionen:
Messbare Entfernung
Differenz-/Vergleichsmess.
Messimpedanz
VF/VP-Wert
Auflösung,
Genauigkeit der Messung %
Messimpulse pro sec
Einstellbarer Sendepegel
Zoomfunktion
a) Weitere Testfunktionen
b) Zubehör
c) Sonstiges
RB 6000/Radiodetection
www.igz-gmbh.net
Interflex 150/Intereng
www.igz-gmbh.net
ETDR-10/Elektronika
Acterna, www.acterna.com
HST-3000c/Acterna
www.acterna.com
19,4 km
ja,
80 … 120 Ω
30 … 99 %
+/-0,15 m plus +/-0,01 %
vom Messwert
ein Messimpuls, Einstellung
eines Schwellwertes
nein, Ergebnis-Anpassung
vert. und horizont.
a) Autom. Messbrücke, 2-Punkt,
3-Punktmessung und Messung
nach Kupfmüller, Multimeter,
Isolation, Impedanz, elektr.
Helfer, Stresstest, Kapazität,
Adernauslese, 2 Marker
k.A.
ja
50 … 120 Ω
k.A.
k.A.
7 km (0,6 mm Cu)
Vergleichsmessung
135 Ω
0,1 … 100 %
0,5 % des Messbereichs
k.A.
20 km
ja
120 (50 … 270 Ω)
30 … 99 %
0,4 % des Messbereichs,
Auflösung 0,11 %/0,53 %
Einzelpuls und kontinuierlich
ja
vert. und horizontal
a) 2 Marker,
mehrphasige Messung,
ja
ja
a) Nebensprechortung
VF- Wert: 90 – 299 m/usec
b) int. Netzteil
b) Akku und Netzteil
c) Messkabel, Anschluss- und
Adapterkabel
c) Tragetasche, Prüfkabel
k.A.
5 Vpp Festpegel
ja
a) Nebensprechortung, RFLBrückenmessung, Pegelmessung,
Kapazität, Spannung, Strom,
Widerstand, Geräusch,
Symmetrie, Wählfunktion,
Module für ADSL-und
G-SHDSL-Servicetests
b) Akku NiMH, ext Netzteil
b) Tasche, Anschlusskabel,
Netzteil, Headset optional
c) Adapter, 2 Sätze Messkabel,
Stecker, Tragetasche,
12-V-DC-Ladegerät,
Einsatzbereich
Gerätekonzept:
Anzeigeelemente
Bedienelemente
Ergebnisspeicherung auf PC
Gegensprechmöglichkeit
Schnittstellenkabel
Geräteaufbau
48
Telekommunikation,
Datentechnik
Energieversorgung,
Hochspannungskabelmessung
Telekommunikation,
Gebäudeinstallation
LCD 320 x 240 sw, Hintergrund- 10,4" TFT-Display,
beleuchtung, menügeführte
hintergrundbeleuchtet
Bedienung
Folientastatur
Softkeys, Drehgeber
Tasten
32 Speicherplätze für TDR,
bis 100 für Messwerte
nein
10 Ergebnisse, Ausdruck und
V.24-Übertragung
nein
30 Messwerte
nein
div. Adapter, RS232,
RS232, Druckerschnittstelle
Parallel-Druckerschnittst
160 mm x 240 mm x 60 mm, k.A.
LCD 192 x 192 Punkte, s/w,
hintergrundbeleuchtet
c) IP-Ping, Ethernetstatistik
VoIP-Testfunktionen.
Installation und Fehlersuche an
Fernmeldekabeln
3,8", 1/4 VGA TFT-LCD (hintergrundbel.), 6 LEDs für Batt., Sync,
Error, Loopback, Data und Alarm
Softkeys, Cursortasten, Funktionstasten u. numerische Tastatur
Ergebnisspeicher und
Übertragung über RS-232
Integrierter Fernsprecher und
Mikrofon und Lautsprecher
2 x 2 Banane, Prüfklemmen
4-mm-Bananenstecker,
RJ45. Ethernet, USB und RS-232
200 mm x 100 mm x 40 mm, 240 mm x 114 mm x 70 mm
de 20/2003
Informationstechnik
E2025/Spirent
www.kurthelectronic.de
E2770b/Spirent
www.kurthelectronic.de
LINEX/Spirent
www.kurthelectronic.de
3 km
Eine Eingangslinie
25, 50, 75 und 100 Ω
1 … 99 %
Anzeige in µsec oder m,
Messgenauigkeit +/- 1%
ein Messimpuls pro s.
16 km
ja, unabhängige Cursor,
120 Ω
30 … 99,9 %
Anzeige in µsec oder m
Messgenauigkeit +/-<0,5 %
ein Messimpuls pro Sekunde.
8 km
k.A.
100 Ω
30 … 99,9 %
Anzeige in µsec oder m
Messgenauigkeit +/-<0,5%
k.A.
TX2001/BI-Communications
www.kurthelectronic.de
3 km
nein
50, 75 oder 100 Ω
20 … 99 %
Messgenauigkeit +/-2,5 %, Auflösung 1 % vom Skalenendwert
Ein oder fünf Messimpuls
pro s
Verstärkung in 4 Stufen wählbar in 6-dB-Schritten, bis 90 dB
in 6dB-Schritten, bis 90 dB
k.A.
ja
ja
ja
k.A.
a) k.A
a) Darstellung im Grafikdisplay, a) Digitalvoltmeter für Telekom- a) k.A
munikation, AC bis 250 Volt,
b) Messkabelsatz und
b) Messkabelsatz, Schutztasche, DC bis 200 Volt, Strom DC bis b) Adapterkabel BNC, 2x
Schutztasche
Akkusatz, Netzteil und
100 mA, Widerstand bis
Klemme, Schutztasche
Autoladekabel
1 MΩ, Kapazität bis 2 µF.
c) Für Messungen am aktiven
Isolationsmessung A-Erde,
c) Suchtongenerator
Starkstromnetz (220 V) ist
B-Erde, A-B mit +/- 95 Volt bis eingebaut
ein Adapter lieferbar.
Anzeige der Termination
Widerstandsmessbrücke
Übertragungsmessgerät bis
2,5 MHz
Gebäude-, Elektro-, Energietechnik, TK/Datentechnik,
Antennentechnik,
Telekommunikation,
Datentechnik, Elektrotechnik
128 x 64 (Grafik- Display mit
Hintergrundbeleuchtung)
800 m
nein
Impedanz automatisch
20 … 99 %
Messgenauigkeit +/-2 %, Auf
lösung 1 Digit
ein Messimpuls pro s
k.A.
nein
a) k.A
b) Adapterkabel BNC
Schutztasche
c) Überspannungsgeschützt bis
zu 250 VAC,
Suchtongenerator eingebaut,
fünf verschiedene Tonfolgen,
aus der Ferne änderbar
Gebäude-, Elektro-, Energietechnik, TK/Datentechnik,
Antennentechnik,
Gebäude-, Elektro-, Energietechnik, TK/Datentechnik,
Antennentechnik
100 x 32 px (Grafik-Display )
4 x 10 mm LED – Siebensegment- Anzeige
5 Tasten
nein
1 Taste Ein/Aus und Messbeginn, Einstellung
des VP
nein
nein
128 x 64 px (Grafik Display mit 320 x 240 px (Grafik-Display
Hintergrundbeleuchtung)
mit Hintergrundbeleuchtung),
3 LED
5 Menü-Dialogtasten, 5
5 Menü-Dialogtasten, 5 Taster
Taster Menuesteuerung, 2
Menuesteuerung, 1 Taster BeTaster: Beleuchtung u. Ein/Aus leuchtung, 1 Taster Ein/Aus
15 interne Speicherplätze,
direkt im PC – Verbindung
Windows – Auswertungs-SW Seriell oder Bluetooth
nein
nein
nein
nein
Standard Prüfkabelsatz mit
Klemmen
300 mm x 180 mm x 70 mm
Standard Prüfkabelsatz mit
Klemmen
300 mm x 180 mm x 70 mm
Adapterkabel BNC –
2 x Klemme
160 mm x 90 mm x 37 mm
Adapterkabel BNC –
2 x Klemme
170 mm x 70 mm x 34 mm
5 Taster Menüsteuerung, 1
Taster Beleuchtung, 1 Taster
Ein/Aus, 1 Poti
nein
de 20/2003
Telekommunikation,
Datentechnik
TS100/Harris
www.kurthelectronic.de
Kompletter Prüfkabelsatz
165 mm x 267 mm x 90 mm
49
Informationstechnik
Kabeltester mit TDR-Funktion
Gerät/Hersteller
Distributor
IRM 232/KWS Electronic
www.kws-electronic.de
LANTEK 6/7/Ideal Industries
www.IdealIndustries.com
LT8600T/Ideal Industries
www.IdealIndustries.com
ATN2600A-100/Agilent
www.datatec.de
2 km
k.A.
k.A.
25 … 99 %
k.A.
0 … 605 m
nein
35 … 180 Ω
1 … 99 %
+/- 3 %
0 … 330 m
nein
35 … 180 Ω
1 … 99 %
+/- 3 %
100 m
ja
100 Ω
0 … 100 %
TIA Level III
k.A.
fortlaufend
fortlaufend
k.A
Einstellbarer Sendepegel
Zoomfunktion
a) Weitere Testfunktionen
k.A.
k.A.
a) k.A.
nein
ja
a) k.A.
b) Zubehör
b) Akku, Steckernetzteil,
Messkabel
nein
ja
a) Kabeltester nach Klasse E
alle Messungen nach DIN EN
50173-1:2003-06
Testfunktionen:
Messbare Entfernung
Differenz-/Vergleichsmess.
Messimpedanz
VF/VP-Wert
Auflösung,
Genauigkeit der Messung %
Messimpulse pro sec
c) Sonstiges
nein
ja
a) Kabeltester, NEXT, NVP, Verdrah
tungsplan, Länge, Verzögerung/
b) 1 Nullabgleichadapter, 1 Set Laufzeit, Ohmscher Widerstand,
Cat.6/Cat. 5(E)/ RJ45Kapazität, Impedanz, Dämpfung,
b) 2 St. Kat. 6 Channel-Adapter, Anschlusskabel (Basic Link)
NEXT, ACR, Return Loss, FEXT/
2 St. Kat.-6-Referenz-Patchkabel, Link-Adapter, 2 Netzteile
ELFEXT, PSNEXT, Propagation
2 Netzteile, Serielles USB-Kabel,
Delay
Talkset
c) Hartschalenkoffer erhältlich,
Auswertesoftware, Talkset,
b) Adapter, Messkabel, Stecker,
c) Auswertesoftware,
Schnittstellenkabel
Gegenprüfgerät, Tragetasche
Handbuch, Tasche
Tragegurte, Tasche
Einsatzbereich
Installationen aller Art
Gebäudeinstallation, Telekom- Gebäudeinstallation, Telekom- Datentechnik
munikation, Datentechnik
munikation, Datentechnik
Gerätekonzept:
Anzeigeelemente
LCD-Anzeige (ca. 50 x 15 mm)
TFT-Color-Display, beleuchtet LCD, beleuchtet, grafische
Anzeige
Bedienelemente
3 Tasten zur kompletten
Bedienung
Graf. Menüauswahl, Tasten,
Softkeys
Graf. Menüauswahl, Tasten,
Softkeys
Ergebnisspeicherung auf PC
nein
Intern, RS232
Gegensprechmöglichkeit
nein
Intern, RS232, USB,
Compact-Flash
Talkset
Talkset
intern und auf Memory-Card,
PC-Auswerte-Software
Ja, Talksetkit als Option
Schnittstellenkabel
k.A.
Koax, RJ45, Tera
Koax, RJ45
RJ45, Koax als Option
Geräteaufbau
84 mm x 15 7 mm x 30 mm
256 mm x 127 mm x 58 mm
250 mm x 108 mm x 64 mm
228 mm x 114 mm x 66 mm
50
6 x 16 cm berührungsempfindliches Farb-LCD-Bildschirm, hintergrundbeleuchtet
TouchScreen+Funktionstasten
de 20/2003
Informationstechnik
DSP-4300/Fluke Networks
www.flukenetworks.de
Omniscanner II/Fluke
www.flukenetworks.de
MI 2014/Metrel
www.messkom.de
NETCAT/Tempo
www.messkom.de
ALT2000/Trend Commun.
www.trendcomms.de
1200 m
nein
100 Ω
50 … 99 %
±(0,30 m + 2 %),
Auflösung 0,10 m
k.A.
457 m
nein
100 Ω
40 … 99 %
Auflösung 0,30 m
k.A.
k.A.
k.A.
k.A.
k.A.
k.A.
k.A.
k.A.
k.A.
k.A.
12 km
ja
automatisch
k.A.
k.A.
k.A.
k.A.
k.A.
k.A.
nein
ja
a) CAT-6-Tester, Next, RL,
WireMap, ELFEXT, TDX
nein
ja
a) CAT-6-Tester, Next, RL
WireMap, ELFEXT, S-Band
k.A.
k.A.
a) Kabeltester (Wiremapping)
Längenmessung, Netzwerkmessung (NEXT) und TrafficMonitor (Kollisionen, HubSignaltest), für 10Base-T-CAT
3-5, Coax, Ethernet
k.A.
ja
a) Telekommunikations- und Datenleitungen, Echtzeit-, Relativund Spitzenwert-Messung.
Messung auf 4 Adern zur Bestimmung von Adernvertauschungen, Dämpfung, Reflexionsdämpfung,
Rauschabstand, Nah- und Fernnebensprechen, Symmetrie,
Kurzzeitunterbrechungen im
automatischen Messungsablauf
für vorwählbare ÜbertragungsStandards
b) Messadapter, Personality
Modul, Tragetasche,
Link-Ware-Software, 16 MB
MMC Card, MMCCard-Reader (USB)
k.A.
k.A.
a) Kabeltester mit Lokatoren
(bis zu 28 Stück) und RemoteEinheit (bis zu 9 Stück), Lokalib) Messadapter, Personellity
sierung der Dosen, VerdrahModul, Tragetasche
tungsfehler, Eingabe von KabelLink-Ware-Software
typen oder Standards, Leitungssuche mit Tracer
c) Fiber-Optik-Adapter optional inkl. CAT 5 Ref.-Kabel, mit RJ45
und Coax-Anschluss
c) Patchcord Adapter und
Fiber-Optik Adapter
Upgrate-Möglichkeit nach Kat 7
Telekommunik/Datentechnik
b) Remote-Einheit
c) Tragetasche, Tracer,
Locatoren (2x 12 Stck.)
Telekommunik/Datentechnik
Gebäudeinstallation, Kabelinstallation für Netzwerke,
Messen von Kabeltrommeln.
Gebäudeinstallation, Kabelinstallation für Netzwerke,
Messen von Kabeltrommeln
LCD, hintergrundbeleuchtet,
7,1 x 6,1 cm, 15 Zeilen, 30 Zeichen pro Zeile, 240 x 200 Bit
Softkeys, Schalter,
Funktionszuordnung
LCD, hindergrundbeleuchtet
(62 x 62 mm)
LCD
Mehrzeilige LCD-ErgebnisAnzeige
Taster, Softkeys,
Funktionszuordnung
Taster und Drehschalter
Taster und Drehschalter
ja, MMC Serial
ja, MMC, USB
nein
nein / ja bei NETCATplus
ja
nein
RJ45, Koax
RJ45, Koax
235 mm x 127 mm x 76 mm
222 mm x 114 mm x 54 mm
Anschlussmöglichkeit für
nein
Sprecheinheit mit Verstärker
BNC, RJ45, 1 - 15 Stck. Standard RJ45- und Koax-Anschluss
Remote, 4 - 28 Lokatoren
200 mm x 150 mm x 50 mm 100 mm x 70 mm x 55 mm
de 20/2003
Telekommunikation
Monochrom, grafische Darstellung, hintergrundbeleuchtet, 320 x 240 Pixel,
Folien-Tastatur mit 30 Tasten,
inklusive Cursor-Steuerung und
5 Soft-Key-Tasten
Integrierter Speicher, Ausgabe
als Bitmap-Datei in PC
Ja, optionales Headset
4-mm-Bananenbuchse, RS232
Parallelschnst., RJ 11 für Headset
210 mm x 150 mm x 50 mm
51
Automatisierungstechnik
25 Jahre Kompaktsteuerungen
Aktionsprogramm und Unterstützung für Jungunternehmer
Karin Lischewski
Das Jubiläum für die Markteinführung der Kompaktsteuerungen gibt
den Anlass, Aktions- und Einsteigersets in Verbindung mit speziellen
Schulungen anzubieten. Außerdem
sollen 25 Jungunternehmer zusätzli-
veranstaltungen und Schulungen gestartet. Außerdem unterstützt Mitsubishi
25 Jungunternehmer, die in ihrer Unternehmertätigkeit noch erfolgreicher werden wollen. Die ausgewählten Unternehmen nehmen an einem Programm teil,
das neben der Weiterbildung in technischen Bereichen auch die Vorbereitung
auf Managementaufgaben und persönliche Betreuung beinhaltet.
che unternehmerische Unterstützung erhalten.
A
nlässlich des 25-jährigen Jubiläums der Kompaktsteuerungen
hat Mitsubishi Electric, Ratingen, ein Aktionsprogramm mit einem
Mix aus Einsteiger-Sets, Informations-
Karin Lischewski, Mitsubishi Electric,
Ratingen
52
Aktions-Sets und Schulungen
Vor 25 Jahren hat Mitsubishi Electric
mit der Melsec-F-Serie die erste Kompaktsteuerung zur Serienreife gebracht.
Mittlerweile gibt es weltweit fast 6 Mio.
Einheiten von diesem Typ.
Im Rahmen des Jubiläums gibt es
verschiedene Aktions-Sets, mit denen
sich einfache wie anspruchsvolle Aufgaben automatisieren lassen. Einen Ein-
druck über die Leistungsfähigkeit der
Kompakt-SPS-Systeme erhalten Interessenten außerdem in Seminaren und speziell angelegten Schulungen.
25 Jungunternehmer mit
Unternehmergeist gesucht
Ein besonderes Angebot zum Jubiläum
der Melsec F-Serie hält Mitsubishi Electric für Unternehmen der Automatisierungsbranche bereit, die noch am Beginn ihrer Unternehmertätigkeit stehen.
Gesucht werden 25 ambitionierte Jungunternehmer, die den langfristigen unternehmerischen Erfolg suchen.
Um an dem kostenlosen Jungunternehmer-Programm von Mitsubishi
Electric teilzunehmen, reicht eine
kurze Bewerbung im Internet unter
www.kompakt-sps.de/jungunternehmer
oder über Tel. (02102) 486-2525. ■
de 20/2003
Automatisierungstechnik
Was der Kunde wünscht (1)
Kann Ethernet die Anforderungen des VDMA erfüllen?
Josef von Stackelberg
Für industriell einsetzbares Ethernet
haben sich mittlerweile mehrere
Standards herausgebildet. Grund genug für den VDMA, anhand eines Profilkataloges festzulegen, welche Anforderungen der Maschinenbauer als
Anwender des Übertragungsprotokolles zu beschreiben hat. Die Vereinigungen für die vier Ethernet-Standards nehmen zu den geforderten Eigenschaften Stellung (siehe Teil 2).
D
er VDMA-Arbeitskreis »Anwendung von Ethernet« hat eine Reihe von Themen festgelegt, welche beim Einsatz von Ethernet in der
Industrie relevante Eigenschaften zusammenfassen, um das Übertragungsprotokoll industrietauglich zu machen.
• Diagnose
• Software-Protokoll und Durchgängigkeit des Protokolles
• Netzwerkstruktur
• Security
• Projektierung und Durchgängigkeit
der Projektierung
• Leistungsdaten
• Migration
Diagnose
Josef von Stackelberg, Redaktion »de«,
nach Unterlagen des VDMA sowie der
Ethernet-Vereinigungen »Powerlink«,
»IDA«, »Ethernet/IP« und »Profinet«
de 20/2003
In der heutigen Zeit spielt die Fernüberwachung und -steuerung eine bedeutende Rolle. Hersteller von Anlagen oder
Maschinen müssen einen 24-h-Service
leisten, was sie ohne Ferndiagnose nicht
ermöglichen können. Um keine zusätzliche Verdrahtung für die Fernüberwachung zu brauchen, muss bis zur Feldebene Ethernet zum Einsatz kommen,
d.h., für die Feldbusgeräte einer Maschine oder Anlage muss die Ferndiagnose
möglich sein. Gleiches gilt für die Betriebsdatenerfassung. Auch hier soll
Ethernet bis zur Feldbusgeräteebene
durchgreifen.
Die Ferndiagnose muss über mehrere
Kommunikationswege laufen können,
z.B. Telefonverbindung oder Internet.
Die Störungslokalisierung sollte direkt
über die angeschlossenen Feldbusgeräte
erfolgen oder über Abruf der Informationen über Web, HTML-Seiten oder IPProtokolle. Eine Standard-DiagnoseSchnittstelle zur Störungslokalisierung
wäre wünschenswert.
53
Automatisierungstechnik
Durchgängiges Software-Protokoll
Mit dem Einsatz von Ethernet in der Feldbusebene
verbindet sich zusätzlich zum Anspruch an Echtzeitfähigkeit auch der Wunsch des Maschinenbauers nach
der Verwendung von Standardprotokollen aus der ITWelt, z.B.
• FTP (File Transfer Protocol),
• HTTP (Hypertext Transfer Protocol),
• SNMP (Simple Network Management Protocol),
• DHCP (Dynamic Host Configuration Protocol),
• DNS (Domain Name Service) in Verbindung mit
DHCP
• SMTP (Simple Mail Transfer Protocol) und
• POP (Post Office Protocol).
Dies umfasst insbesondere Anwendungen zum Datenversand von und in die am Feldbus angeschlossenen
Geräte, HTML-Seiten zur Parametrierung und Visualisierung sowie das automatische Versenden von
E-Mails im Störungsfall. Um diese Funktionen zu gewährleisten, muss das verwendete Echtzeitprotokoll
die störungsfreie Nutzung der auf TCP/IP aufgesetzten
Standardprotokolle zulassen.
Netzwerkstruktur
Die Netzwerkstruktur in der Industrieautomatisierung
stellt insbesondere Anforderungen hinsichtlich der
• Überlastung: Das Ethernet kann an Überlastung leiden, wenn eine Halbduplexkommunikation läuft oder
die Netzformen 10Base-5 oder 10Base-2 gewählt wurde. Dann liegt die maximal mögliche Netzlast bei 5%.
Im Vollduplexbetrieb kann die Netzlast deutlich höher
liegen. Je nach Speichertiefe der eingesetzten Switches
kann sie 60% bis 80% betragen.
• Redundanz: Die häufigste Fehlerursache beim Ethernet bilden physikalische Fehler. Eine Verdopplung der
Netzwerkkomponenten in Form von doppelten Netzen, Rechnern, Hubs, Switches, Kabel, Stromversorgungen usw. ergeben z.B. durch Mehrwegausbreitungen eine Redundanz.
• Switches: Durch Einsatz einer durchgängigen Netzstruktur mit Switches (ohne Hubs usw.) kann man
kollisionsfreie Vollduplexnetze betreiben. In der Industrie sollten industrietaugliche Switches mit Redundanzmanager und Meldekontakten eingesetzt werden.
Automatische Bitratenerkennung gehört zu den Standardfunktionen.
• Stecker und Kabel: Der Anschluss der Rechner und
Netzwerkkomponenten soll über »Industrial TwistedPair« erfolgen bei einem elektrischen Netz mit bis
100 m Ausdehnung und einer Übertragungsrate von
10 Mbps bzw. 100 Mbps. Die ITP-RJ45-Stecker (Industrial Twisted Pair) mit Zugentlastung und hoher
Schutzart in verschiedenen Ausführungen bedürfen einer Normung. Alternativ für Ausdehnungen bis
2000 m können Glasfaserleitungen ohne Verstärkung
zum Einsatz kommen.
Die Netzwerkstruktur muss die Echtzeitkommunikation in den Echtzeit-Subdomänen realisieren und
gleichzeitig größere Netze (bis zu 10000 Teilnehmer)
unter Produktionsbedingungen sicher, diagnostizierbar und administrierbar gestalten. Alle bekannten To-
54
de 20/2003
Automatisierungstechnik
pologien (Ring, Stern, Linie) müssen dabei mit diesen Eigenschaften unterstützt
werden.
Security
Nur authentifizierte Steuergeräte dürfen
auf Daten der Endgeräte Zugriff erhalten. Ein Zugriffskonzept muss auf mehreren Benutzerebenen basieren und die
Daten jeweils schreibend und lesend nur
bestimmten Benutzergruppen zur Verfügung stellen. Eine hohe Datenbelastung,
z.B. durch eine DoS-Attacke (Denial of
Service) oder durch fehlerhafte Hardwarekomponenten, darf nicht zu unbemerkten Leistungseinbußen im System
führen. Wenn Visualisierungssysteme
auf die Endgeräte der Feldebene zugreifen wollen, welche nicht im lokalen Subnetz liegen, müssen sich diese auch authentifizieren.
Durchgängige Projektierung
Bei der Projektierung einer Anlage mit
ethernetfähigen Baugruppen will der
Anwender auf eine große Palette von
de 20/2003
Geräten zurückgreifen, die untereinander kommunizieren. Der Markt bietet
Komponenten mit unterschiedlichen
Protokollen auf der Basis von Ethernet,
z.B. Modbus TCP, Profinet, Ethernet IP.
Die Hersteller sollen sicherstellen, dass
Geräte mit Ethernet-Anschluss miteinander kommunizieren können.
Die Durchgängigkeit der Projektierung wird nicht für die schnelle Echtzeit
gefordert.
IT-Standards des Datenaustausches
sollen auch in der Industrieumgebung
zur Anwendung kommen, z.B. HTTP,
E-Mail, Verschlüsselung, OPC, DHCP,
FTP.
Die Adressierung von ethernetfähigen Geräten soll auch im Feldbereich
den gleichen Umfang bieten wie andere
Standard-Ethernet-Lösungen.
Leistungsdaten
Ethernet bietet die Möglichkeit, neben
der bekannten TCP/UDP/IP-Kommunikation parallel Daten in Echtzeit zu übertragen. Dadurch lassen sich mittelfristig
Feldbusse durch Ethernet ersetzen. Diese
Echtzeitdomänen werden sich ähnlich
wie derzeitige Feldbusse auf lokale geswitchte Subnetze beschränken. Zusätzliche Forderung entstehen durch einen
maximal zulässigen Jitter (absolute Zeitpunktgenauigkeit) für bestimmte Anwendungen. Für die Signalumsetzungen
und -übertragungen sowie für den Jitter
mussen genaue zeitliche Vorgaben existieren. Nur auf deren Basis können Echtzeitanwendungen projektiert werden.
Gleichzeitig müssen die Zeitfenster der
einzelnen Zyklen noch Platz lassen die
Übertragung von zeitunkritischen Daten.
Migration
Wegen des Investitionsaufwandes und der
noch bestehenden Schwachstellen, z.B.
Echtzeitanwendungen, muss der Übergang von bisherigen Feldbuslösungen hin
zu Ethernet schrittweise erfolgen. Dafür
müssen konfigurierbare Schnittstellen zu
den vielerorts genutzten Feldbussen, z.B.
Profibus, CAN, Interbus, hergestellt werden. Die Daten sollen von der Fertigung
aus direkt ins IT-System gelangen.
(Fortsetzung folgt)
55
Automatisierungstechnik
A. Kengerter, E.-C. Reiff
Ethernet in der Industrie erfordert
Komponenten, welche den Umgebungsbedingungen und den speziellen Funktionsanforderungen genügen, z. B. Zeitverhalten. Hierfür gibt
es geeignete Hubs und Switches. Spezielle Leitungen eignen sich für die
Einsätze unter Öleinfluss oder dauernder Bewegung.
A
uch wenn das Ethernet die etablierten Systeme in der Feldbustechnik nicht ersetzt, so stellt es
doch eine sinnvolle Ergänzung dar. Zur
Produktpalette der Friedrich Lütze
GmbH, Weinstadt, gehört neben anderen Systemlösungen für die Anlagenund Maschineninstallation ein komplettes Programm ethernetfähiger Komponenten, die den Anforderungen im industriellen Einsatz entsprechen. Es
schließt Hubs, Switches und entsprechende Kabel ebenso ein wie Steuerungen oder Komponenten, welche die Anbindung konventioneller Feldbussysteme ans Ethernet ermöglichen.
Hubs bereiten Signale
auf
Eine preisgünstige Möglichkeit
der industriellen Ethernetvernetzung bildet der »Diohub« (Bild 1).
Der Hub verbindet bis zu acht Endgeräte oder Netzsegmente miteinander; bei
Bedarf lässt er sich auch kaskadieren. Er
leitet die Signale nicht nur weiter, sondern bereitet sie auch auf. Ein Retiming
(zeitliche Abstimmung) der Datenblöcke
verhindert das Vergrößern des Jitters.
Der Hub regeneriert das zeitliche Verhalten der zu sendenden Daten und ergänzt verlorene Präambelbits empfangener Daten.
Dipl.-Ing. (FH) Andre Kengerter,
Produktmanager Automation bei Lütze,
Weinstadt
Ellen-Christine Reiff, M.A., Redaktionsbüro
Stutensee
56
Bei einer Datenkollision unterbricht
der Hub die Übertragung. Ein Jam-Signal (=Störungssignal) zur sicheren Kollisionserkennung durch das Endgerät ersetzt dann während der Kollision das
Datenpaket. Wird ein z. B. durch Datenkollision zu kurzes Datenpaket empfangen, so ergänzt der Hub dieses auf die
Mindestlänge von 96 bit.
Belegt ein defekter Transceiver oder
LAN-Controller das Netz kontinuierlich
mit Daten, so wird der Empfang auf
dem betroffenen Kanal unterbrochen.
Die Segmentierungsfunktion des
Hubs steht für jeden Port einzeln zur
Verfügung. Darum erlaubt er, gestörte
Netzsegmente abzutrennen, welche
durch gebrochene Leitungen, fehlende
Abschlusswiderstände, beschädigte Leitungsisolierungen usw. entstehen. Dabei
sperrt er nur den Empfang an diesem
Port, Sendungen gehen weiterhin an das
Segment hinaus. Er stellt die Verbindung
automatisch wieder her, sobald das
Netzsegment ordnungsgemäß arbeitet.
Zusätzlich überwacht der Hub die angeschlossenen TP-Leitungen mit Idle-Signalen gemäß der Norm 802.3 10base/T
auf Kurzschluss oder Unterbrechung.
Der Hub hat ein stabiles Gehäuse
aus Aluminiumprofil und lässt
Bild 1: Achtfach-Hub für
Industrieeinsatz; er verbindet bis zu acht Endgeräte oder Netzsegmente miteinander
Quelle: Lütze
sich auf der Hutschine montieren. Die
24-V-Spannungsversorgung erhält er über eine Steckklemme, die es in
Schraub- und Federzugtechnik gibt. Für
die Ethernetanbindung stehen acht
10base/T-Ports mit geschirmten RJ-45Anschlüssen zur Verfügung.
Die TP-Schnittstelle »1« (Kanal 1)
kann man wahlweise für den Einsatz
von 1:1-Kabeln oder Cross-Over-Kabeln
konfigurieren.
Switches für direkten
Datenverkehr
Switches stellen im Gegensatz zu Hubs
eine direkte Verbindung zwischen einzel-
Quelle: Lütze
Komponenten für industriegerechte
Ethernetlösungen
Bild 2: Industriegerechtes, schleppkettenfähiges Ethernetkabel; der Außenmantel
des Kabels besteht aus halogenfreiem
PUR und hat einen Durchmesser von
5,3 mm bzw. 9,5 mm
nen Teilnehmern her und verhindern
Datenkollisionen, was ein deterministisches Verhalten des Ethernet-Netzes ermöglicht. Sie bieten sich vor allem dann
als Alternative an, wenn ein späterer Anlagenausbau oder eine höherer Funktionsanspruch zu erwarten sind. Der
»Dioswitch« vereinfacht die Installation
durch »Autocrossing« und »Autopolarity«. Wird ein Port versehentlich mit einem Crosslink-Kabel angeschlossen,
tauscht der Switch automatisch die Leitungspaare. Außerdem arbeitet er auch
mit verpolter Versorgungsspannung.
Der Dioswitch hat acht RJ45-Ports,
zwei davon kann man mit Glasfaseranschlüssen ausrüsten. Alle Ports arbeiten
mit 10/100 Mbit und Autonegotiation,
d. h., der Switch kommuniziert mit dem
Endgerät und stellt sich automatisch auf
die bestmögliche Geschwindigkeit sowie
den Duplexmode ein. Außerdem eignet
er sich für den Einsatz von VLANs.
Ethernetkabel für Schleppketten
Auch die Verkabelung muss im Industriebereich erhöhten Anforderungen genügen. Dabei benötigt man neben festverlegten Kabeln auch flexible, für unterschiedliche Verfahrwege geeignete
Ausführungen. Speziell für solche Anwendungen gibt es bei Lütze ein industrietaugliches Ethernetkabel, das schleppkettenfähig, verschmutzungsunempfindlich und ölresistent ist (Bild 2).
Das Ethernet-Kabel gibt es in zweioder vierpaariger Ausführung. Der Mindestbiegeradius entspricht dem 12,5fachen Kabeldurchmesser. Der Wellenwiderstand beträgt 100 Ω im Frequenzbereich von 1...100 MHz. Die Umgebungstemperaturdarf im Bereich -35...+70 °C
liegen. Der Außenmantel des Kabels besteht aus halogenfreiem PUR. Die Kabel
übertragen Daten bis zu 100 Mbaud. ■
de 20/2003
Automatisierungstechnik
Trainingsmix für integrierte
Automatisierung
Josef von Stackelberg
Das »gemischte Lernen« stellt eine
Kombination aus Präsenztraining,
Selbstschulung mit Hilfe von Fachliteratur, rechnergestütztem Selbstlernen mit Daten von CD-Rom und webbasiertem tutorgestütztem OnlineTraining dar. Damit passt sich die
Weiterbildung dem Kenntnisstand,
dem Lerntempo und der verfügbaren
Zeit des Trainingsteilnehmers an.
W
eiterbildung wird immer notwendiger, insbesondere in der
Automatisierungstechnik.
Siemens A&D, Nürnberg, bietet daher
für das Konzept der »Totally Integrated
Automation« (TIA) für die Serviceausbildung ein so genanntes »Blended Training« (= gemischte Schulung) an, welche
sich im Wesentlichen sowohl in Präsenzund Heimlernphasen als auch in Perioden der Eigeninitiative und der tutoriellen Unterstützung gliedert. Auf diese
Weise kombiniert das neue Angebot
unterschiedliche Lernmedien und -methoden – vor dem Kurs, begleitend oder
nachbereitend. Auf diese Weise wird
das Lernen flexibler. Mit den vielfältigen E-Learning-Komponenten lassen
sich zudem Reisekosten sparen.
Zum Abschluss der Ausbildung kann
der Teilnehmer über einen Test seine
Qualifikation zum SPS-Techniker gemäß der VDMA-/ZVEI-Richtlinien
nachweisen. Den erfolgreich absovierten
Kurs bescheinigt ein entsprechendes
Zertifikat.
Tests ermitteln Kenntnisstand
und Lernerfolg
»Simatic S7 TIA-Serviceausbildung« ist
der erste Kurs gemäß dem Blended-Learning-Modell und umfasst modulare Lerneinheiten mit Vorbereitungs- und Optionsmodulen, Präsenzteil und AuffriJosef von Stackelberg, Redaktion »de«,
nach Unterlagen von Siemens A&D,
Nürnberg
58
schungskursen. Optionale Eingangsund Abschlusstests verbinden und umfassen die einzelnen Kursphasen.
Schon im Vorfeld lässt sich der individuelle Kenntnisstand mit Hilfe eines
kostenfreien Online-Tests prüfen und
aus dem Ergebnis abgeleitet das passende Training ermitteln. In Vorbereitungsmodulen erwirbt der Teilnehmer bereits
theoretische Kenntnisse, die er im nachfolgenden Präsenzkurs nutzt. Die Vorbereitungsmodule erhält der Teilnehmer
entweder im Internet oder auf CD-Rom.
Den zentralen Baustein von Blended
Learning bildet der Präsenzkurs in ei-
nem der regionalen Trainings-Center
von Siemens. Die TIA-Serviceausbildung
bietet in drei praxisnahen und lösungsorientierten Präsenzteilen Übungen an
einem Anlagenmodell – bestehend aus
Automatisierungssystemen, Antriebstechnik, dezentraler Peripherie und
Komponenten zum Bedienen und Beobachten. Z. B. üben die Teilnehmer, über
simulierte Störungen Fehler zu beheben.
Damit erwerben sie die Fähigkeiten,
Problemfälle schnell zu diagnostizieren
und Programme sicher zu ändern, um in
ihren Anlagen die Ausfall- oder Anlaufzeiten zu verkürzen.
SPS – AUFBAU UND PROGRAMMIERUNG
A. Auer. 5., überarbeitete und
erweiterte Auflage 1996.
203 Seiten. Kartoniert.
Hüthig GmbH, Heidelberg.
ISBN 3-7785-2503-4
In vernetzten Automatisierungssystemen übernehmen speicherprogrammierbare Steuerungen (SPS) die zentralen Funktionen der Prozesssteuerung
und -regelung sowie der Netz- und Datenverwaltung. Neue Entwicklungen beinhalten eine genormte Programmierung und die Normung der Feldbusse, wodurch Hardware und
Software unterschiedlicher Hersteller kompatibel werden.
Kenntnisse über die Programmierung und den Aufbau von SPS werden heute in der Elektrotechnik und
im Maschinenbau von Technikern
und Absolventen der entsprechenden ingenieurtechnischen Studienrichtungen erwartet.
Das Buch stellt alle wesentlichen
Informationen zum Einstieg in den
Umgang mit der SPS anschaulich anhand von zahlreichen Beispielen dar.
In kurzer Zeit ist man vertraut mit Kontaktplan (KOP), Funktionsplan (FUP) und Anweisungsliste (AWL). Außerdem lernt man die
Programmiersprache »Grafcet« kennen. Diese Auflage enthält außerdem einen Abschnitt
über die IEC 1131.
SPS-PROGRAMMIERUNG – BEISPIELE UND AUFGABEN
A. Auer. 4., überarbeitete und
erweiterte Auflage 1994. 161
Seiten. Kartoniert. Hüthig-Buch
Verlag GmbH, Heidelberg
ISBN 3-7785-2292-2
Wie alle technischen Arbeitsbereiche, die mit der Elektronik und
dem Mikroprozessor verknüpft
sind, unterliegen auch die speicherprogrammierbaren Steuerungen als Teilgebiet der Automatisierungstechnik einer rasanten Weiterentwicklung. Schaltschränke wurden durch Automatisierungsgeräte ersetzt und deren Verdrahtung durch
Programme. Die Programmierung dieser Automatisierungsgeräte gehört heute zu den Anforderungen an Facharbeiter und Ingenieure
der Automatisierungsbranche.
Mit dieser Sammlung von Beispielen und
Aufgaben zur SPS-Programmierung erhält auch
der Einsteiger die Möglichkeit, Programmierabläufe in Form von
Übungen zu vertiefen. Dies ermöglicht und erleichtert ihm die Einarbeitung in jedes marktgängige SPSSystem. Dazu wird eine DIN-gerechte, hypothetische Sprache benutzt, die den Leser in die Lage
versetzt, firmenneutral Steuerungssysteme zu vergleichen und
zu bewerten.
Die erworbenen Programmierkenntnisse
kann der Leser an beliebigen Automatisierungsgeräten testen. Bei Bedarf kann er die
Operationen und Operanden in eine konkrete
SPS-Programmiersprache umschreiben. Neben
der Programmierung selbst wurde bei den Aufgaben und Übungen großes Gewicht auf Umwandlungsmethoden von Steuerungsaufgaben
in ein SPS-Programm gelegt.
de 20/2003
Automatisierungstechnik
Selbststudium dient
der Vertiefung
Im Selbststudium ergänzen die Teilnehmer mit Optionsmodulen ihr Wissen vor
und nach dem Präsenzkurs, oder frischen die Kenntnisse in speziellen »Refresherkursen« wieder auf (Tabelle).
Dies können sie in ihrer persönlichen
Lernumgebung in Form von Web Based
Trainings (WBT).
■
www.siemens.de/sitrain-tia
Das Training läuft mit einem Übungsgerät S7-300 mit CPU 315-2DP, einem Modul
ET200S, einem Modul TP170B, einem Profibuskabel, einem Montageband mit Kabel, einem Fehlerstecker, einem Demokoffer »Micromaster 420« mit Erweiterungssatz und
Profibuskabel und einem Programmiergerät mit Step 7 V5.2
Blended Training
Serviceausbildung 1 (ST-Serv 1)
Refresher 1 (ST-Serv1 Ref)
SPS-Wissen für Einsteiger WBT
Simatic S7 TIA
Präsenzkurs
Refresher für
WBT
Serviceausbildung 1
5 Tage
Simatic S7 ST-Serv 1
Micromaster 420
WBT
Micromaster 420
Serviceausbildung 2 (ST-Serv 2)
Refresher 2 (ST-Serv2 Ref)
Simatic S7 TIA
Präsenzkurs
Refresher für
WBT
Serviceausbildung 2
5 Tage
Simatic S7 ST-Serv 2
Pro Tool/Pro
WBT
Pro Tool/Pro
Serviceausbildung 3 (ST-Serv 3)
Refresher 3 (ST-Serv3 Ref)
Simatic S7 TIA
Präsenzkurs
Refresher für
WBT
Serviceausbildung 3
5 Tage
Simatic S7 ST-Serv 3
Profibus
WBT
Profibus
Prüfung zum zertifizierten Siemens-Automatisierungstechniker (ST-ServATP)
Das gemischte Training beinhaltet drei jeweils abgeschlossene Blöcke für die Serviceausbildung und drei Blöcke für die Auffrischungskurse
de 20/2003
59
Automatisierungstechnik
Dezentrale Steuerung in einer
Kühlschrank-Recyclinganlage
Lothar Igumnow
Eine Recyclinganlage für Altkühlschränke besteht aus einer Reihe von
Einzelmodulen. Ebenso gliedert sich
die Steuerung in entsprechende
Funktionsmodule. Interbus verbindet
die einzelnen Komponenten zu einer
Komplettanlage.
D
ie Adelmann AG, Karlstadt, arbeitet in den Bereichen Maschinen-, Apparate- und Behälterbau
sowie in der Anlagen-, Vakuum- und
Umwelttechnik. Das Unternehmen hat
sich insbesondere die Rückführung von
FCKW-belasteten Produkten (FluorChlor-Kohlen-Wasserstoff) in umweltgerechte Wertstoffe zur Aufgabe gemacht.
Die Zerlegungsanlage von Adelmann recycelt bis zu 150 000 Altkühlschränke
pro Jahr – und dies nahezu ohne Abfall.
Für einen sicheren Betrieb sorgen u.a.
das Feldbussystem Interbus sowie Steuerungskomponenten von Phoenix Contact, Blomberg.
Dipl.-Ing. Lothar Igumnow,
Außendienstmitarbeiter Automatisierung,
Phoenix Contact GmbH & Co. KG,
Blomberg
Bild 2: Steuerung mit Interbus-Master;
auf der Diagnoseanzeige des InterbusMasters lässt sich der Betriebszustand
des Feldbussystems ablesen
Mehrstufige Zerlegung
Ein Kühlschrank besteht aus verschiednenen fest miteinander verbundenen
Werkstoffen. Für das Recycling muss
man diese Stoffe in möglichst reiner
Form zurückgewinnen. Nach der Entnahme aller losen Einbauteile aus Glas
sowie diversen Metallen und Kunststoffen und der Absaugung des Kühlmittels
enthält der Restkühlschrank noch Aluminium, Kupfer, Eisen und Isoliermaterial.
Um die Metalle von den Isolierstoffen
zu trennen, wird der Kühlschrank zerkleinert. In der Recyclinganlage schneiden große Messer den kompletten Kühlschrank in 20 mm bis 35 mm große
Stücke. In weiteren Verfahrensschritten
erfolgt die Sortentrennung der geschredderten Teile. Ein Magnet sondert das Eisen ab. Kupfer, Aluminium und Kunststoffe sortiert man nach ihrer Dichte.
Zentrale Steuerung mit
dezentralen E/A-Modulen
Bild 1: Schaltschrank mit zentraler
Steuerung und E/A-Baugruppen; die E/ASchnittstellen dienen nur für den Anlagenteil, an dem der Schaltschrank sitzt
60
Die Steuerung der Recyclinganlage übernimmt eine zentral angeordnete SPS
(speicherprogrammierbare Steuerung).
Der Aufbau der Recyclinganlage mit
vollständiger Inbetriebnahme und Funktionsprüfung sowie die Abnahme erfolgt
zunächst bei Adelmann. Dann geht die
Anlage an den Endkunden. Für diesen
Zweck lässt sich die Anlage in ihre
Funktionsmodule zerlegen.
Die Anlagenteile verfügen über je
einen dezentralen Steuerschrank und
kommunizieren über das Feldbussystem
Interbus miteinander (Bild 1). Der Interbus-Master sitzt dabei direkt an der
SPS (Bild 2).
Bild 3: Installationsfamilie «Inline« zur
Anbindung der E/A-Ebene an das Feldbussystem
Für die Anbindung der E/A-Komponenten setzt Adelmann das Installationssystem »Inline« von Phoenix Contact
ein (Bild 3). Die Inline-Baugruppen
unterstützen den modularen Aufbau der
Anlage. Z. B. gibt es die digitalen E/AModule mit zwei, vier, acht, 16 oder 32
Kanälen. Im Bereich der Analogbaugruppen stehen ein- bis acht-kanalige
Varianten zur Verfügung.
Antriebstechnik mit dezentraler
Ansteuerung
In den Recycling-Anlagen bestimmen
Drehstrom-Aggregate die Fördertechnik. Zur Steuerung dieser Aggregate
muss das Installationssystem neben den
Standardmodulen mit Ein-/Ausgängen
für 24 V DC ebenso Leistungsbaugruppen beinhalten können. Die Motorstarter von Phoenix Contact schalten, überwachen und schützen die Drehstromantriebe. Für Motorleistungen bis 1,5 kW
stehen elektronische Module und für
Leistungen bis 3,7 kW elektromechanische Varianten zur Verfügung. Der Motorstarter wird direkt von der SPS gesteuert; er liefert wiederum alle relevanten Informationen über den angeschlossenen Antrieb. Auf diese Weise kann die
SPS jederzeit kontrollieren, ob der Antrieb läuft, welche Drehrichtung sowie
Stromaufnahme der Motor oder ob der
Motorschutz ausgelöst hat. Der Einsatz
der dezentralen Motorstarter des Installationssystems »Inline« reduzierte sowohl die Leistungsverkabelung als auch
die Inbetriebnahme. Jeder Anlagenteil
hat seinen eigenen Steuerschrank, in
dem die Kleinsignal- und die Leistungsebene direkt am Feldbussystem Interbus
liegen.
■
de 20/2003
Betriebsführung
Vielseitiger Transporter der 5. Generation
Brigitte Rolfes
Trotz wirtschaftlich schwieriger Zeit
und ungewisser Zukunft muss die
»Fahrbereitschaft« von Handel, Handwerk und Gewerbe funktionieren.
Nützt der neue VW-Transporter T5
dem Service- oder Elektrotechniker?
Bringt er ihm finanzielle Vorteile?
»de« testete den Wolfsburger, der
aus Hannover kommt.
werk fielen ebenso positiv auf wie das
Cockpit mit mehrfach einstellbarem
Fahrersitz, verstellbarem Lenkrad (einschließlich Säule) und dem jetzt unten
im Armaturenbrett angebrachten Schaltgetriebehebel.
Das Raumangebot lässt sich als gut
bezeichnen. Darüber hinaus sind die Ablagen und Staufächer sowie das abschließbare Handschuhfach gut zugänglich. Der Luftumsatz genügt auch bei besetzter zweisitziger Beifahrerbank. Elektrische Fensterheber gehören nicht zur
Serienausstattung, lassen sich aber ordern.
geschwindigkeiten von gut 160 km/h.
Auf dem 2000-km-Test prüften die Tester sowohl die Durchzugskraft des Aggregats (250 Nm) als auch den angegebenen Verbrauch von 6,5 l bis 9,3 l. Sie
erreichten durchschnittlich 7,6 l und bemerkten die Laufruhe.
Der Laderaum
hinaus sorgt ABS genauso für die nötige
Sicherheit wie elektrische Differentialsperre (EDS), das elektronische Stabilisierungsprogramm (ESP), die MotorSchleppmoment-Regelung (MSR) und
die Antischlupf-Regelung (ASR).
Erwähnen sollte man auch die Einzelradaufhängung, welche in allen Situationen und Beladungszuständen für eine
gute Straßenlage und entsprechende Bodenhaftung sorgt.
Die Sicherheit
Während es Seiten- oder Kopfairbag auf
Wunsch gibt, zählt der Fahrerairbag
ebenso zur Serienausstattung wie die
Dreipunktgurte an allen Sitzen. Darüber
Das Cockpit
Sehr gut gefiel den Testern von »de«
beim 4,89 m langen, 1,90 m breiten,
1,96 m hohen und garagentauglichen
Kastenwagen das »bullige« Aussehen –
bedingt durch die große Frontscheibe,
die Klarglasaugen sowie das markante
Heck. Aber auch das Handling, die Motorleistungen und das Fahr- und FederBrigitte Rolfes, Fachjournalistin,
Herschbach
de 20/2003
Quelle: VW Nutzfahrzeuge
S
teckbrief des »de«-Kandidaten:
Transporter von VW, Modell T5,
Kastenwagen mit kurzem Radstand und Normaldach, 1,9-l-Turbodiesel, 77 kW (105 PS), drei Sitze im Führerhaus, Schiebetür rechts im Kasten,
große Heckklappe, Nutzlast bis 1000 kg,
ab 20 615 € zzgl. MwSt.
Es gibt den T5, übrigens der fünfte
Nachfolger des »Bulli«,
• als Pritsche, Doppelkabine, Kombi
oder geschlossenen Kasten
• mit zwei Radständen (3 000 mm bzw.
3 400 mm)
• mit 2600 kg bis 3000 kg Gesamtgewicht
• mit drei Dachhöhen
• mit vier Dieselaggregaten zwischen
63 kW (86 PS) und 128 kW (174 PS)
• als Vierzylinder- 85 kW (115 PS) sowie als V6-Benziner 170 kW (235 PS).
»de« wählte aus betriebswirtschaftlichen Gründen den Transporter in relativ
einfacher Ausführung: Kastenversion
mit mittelstarkem Motor, ohne elektrische Helfer und computergestützte
Merkmale – einfach ein rollendes Werkzeug- oder Montagefahrzeug für den
täglichen Einsatz.
Eine stabile Blechwand trennt das
Cockpit vom dachhoch holzverkleideten 2,53 m langen, 1,69 m breiten
(1,24 m zwischen den Radkästen) und
1,41 m hohen Laderaum. Ebenso stabil
wirken die sechs Zurrösen im Bodenblech zur Transportsicherung. Drei
Lampen sorgen im Laderaum für ausreichende Helligkeit, eine weitere befindet sich im Ladebereich an der rechten
Schiebetür. Die Nutzlast des 5,80 m3
fassenden Laderaums beträgt rund 1 t.
Durch die geraden Wände, die stabile
Ausführung und die starken Traversen
eignet sich der Laderaum gut zum individuellen Ausbau.
Die Anhängelast des 2,8-t-Fronttrieblers liegt bei 2 100 kg, in Ausnahmefällen und bei einer Steigung von max. 8 %
beträgt sie 2 500 kg.
Die Motorisierung
Mit der 1,9-l-Pumpe-Düse-Dieselmaschine erreicht der Transporter Spitzen-
Fazit
»de« fuhr mit dem T5 einen solide wirkenden, modernen, praktischen, fahrerfreundlichen, aktiv wie passiv sicheren
und sehr handlichen Transporter – absichtlich in preisgünstiger Variante. Neben dem bestimmt guten Wiederverkaufswert überzeugte uns vor allem unsere Kilometer-Kostenberechnung (einschließlich Garagenplatz) in Höhe von
etwa 0,39 €/km – ein gutes Ergebnis,
wie wir finden.
■
www.vw-nutzfahrzeuge.de
61
Betriebsführung
Moderne Softwarelösungen für das Büro
Als Charly Chaplin 1937 im Stummfilm »Moderne Zeiten« mit einer
überdimensionalen Rotationsmaschine kämpfte, wirkte innovative Technik mehr als Fluch denn als Segen.
Das hat sich längst gewandelt. Computer & Co. unterstützen die Handwerker bei ihren kaufmännischen und
technischen Aufgaben.
D
en großen Funktionsumfang –
von der Buchhaltung über CAD
bis hin zum Qualitätsmanagement – schätzt Elektromeister Andreas
Dörflinger an seiner Software-Lösung
am meisten. Seine Devise: Alles aus einer
Hand vermeidet Schnittstellen-Probleme
Dipl.-Ing. Corinna Linke, Fachjournalistin,
Hamburg
duktlinie dient der modernen, kaufmännischorganisatorischen Betriebsführung im Elektrohandwerk. Zum Portfolio gehören folgende
Produkte, die sich einzeln oder als Gesamtlösung einsetzen lassen:
• Bei »SCC-CAD« handelt es sich um ein Zeichenprogramm (Bild 1)
zum Erstellen von
Stromlauf-, Elektroinstallations-, Übersichtsschalt-, SteigleitungsBild 1: Zeichnung im Modul SCC-CAD von Ziemer
und Netzwerkplänen.
Zum Standard gehört eine DXF-/GWG(Kasten »Ein Interview«). Die von ihm
Schnittstelle. Die gezeichneten Symbole
eingesetzte Software stammt von Ziemer
lassen sich über das Modul »SCC-Calc«
Elektrotechnik & EDV-Systeme, Bad
komplett kalkulieren und im kaufmänReichenhall. Ziemer, Innungsfachbenischen Modul »SCC-Control« als fertitrieb für Elektro- und Blitzschutztechges Angebot einlesen.
nik, entwickelt seit einem Jahrzehnt
• Mit dem kaufmännischen Programm
Softwarelösungen, ausschließlich für das
»SCC-Control« kann der Anwender seiElektro- und Blitzschutzhandwerk – aus
ne Unternehmensplanung einschließlich
der Praxis für die Praxis. Die SCC-ProQuelle: Ziemer
Corinna Linke
EIN INTERVIEW
Wir sprachen mit Elektromeister Andreas
Dörflinger über seine Erfahrungen mit den
Softwarelösungen von Ziemer Elektrotechnik
& EDV-Systeme.
62
Quelle: privat
»de«: Sie setzen Produkte von Ziemer ein.
Um welche handelt es sich dabei und wie
werden sie eingesetzt?
A. Dörflinger: Für Planungs- und Dokumentationsaufgaben arbeiten wir mit dem Programm »SCC-CAD« an zwei Arbeitsplätzen. Es
hilft uns sehr, um bereits bei der Angebotsabgabe den nötigen Know-how-Vorsprung zu haben. Denn ein ordentlicher Installationsplan
sagt mehr als hundert Worte.
An fünf Arbeitsplätzen läuft die kaufmännische Lösung »SCC-Control«, die wir von den
vier Modulen am meisten nutzen. Sie unterstützt uns von der Auftragsannahme, sprich
Gesprächserfassung, und der Angebotskalkulation über Materialbestellung, Aufmaß und
Stundenerfassung bis zur Rechnungsstellung,
baubegleitenden Kostenkontrolle und Finanzplanung.
Im Leistungskatalog »SCC-Calc« sind die Artikelnummern unseres Lieferanten hinterlegt,
was uns bei der Kalkulation Zeit spart. Außerdem können wir die benötigten Bauzeiten sowie die Stücklisten übernehmen, z.B. für die
Kostenkontrolle.
Schließlich setzen wir noch die Software
für Qualitätsmanagement, »SCC-QM«, ein.
denn in der heutigen Zeit muss einfach eine
permanente Kostenkontrolle stattfinden. Ein
weiterer Aspekt für mich: Die Durchgängigkeit
der einzelnen Betriebsabläufe sollte sich in
der Software widerspiegeln. Denn damit sparen wir Zeit, die wir sinnvoller für unsere Kunden nutzen können.
Andreas Dörfling (li.), Inhaber des
Elektrobetriebes Dörflinger Elektrotechnik in Liederbach/Ts
Damit führen wir unser papierloses QMHandbuch, um die internen Betriebsabläufe
und Strukturen zu verbessern.
»de«: Warum haben Sie sich für die Programme entschieden?
A. Dörflinger: Weil wir alles aus einer Hand
bekommen und damit Schnittstellen-Probleme vermeiden. Wir möchten die Durchgängigkeit der Produkte untereinander – selbst bei
so verschiedenen Anwendungen wie CAD und
Buchhaltung. Außerdem soll die Software auf
unser Gewerk abgestimmt sein und über eine
reine kaufmännische Lösung hinausgehen.
Auch finde ich die Nutzeroberfläche bedienerfreundlich.
Für unseren Betrieb stellen die vier Programme von Ziemer die richtige Lösung dar,
»de«: Gibt es Funktionen, die Sie sich wünschen?
A. Dörflinger: Ja, für die Buchhaltung eine Fibu-Schnittstelle zur Datev. Die soll aber demnächst fertig sein.
»de«: Wie gestalten sich Aktualisierungen?
A. Dörflinger: Sie kommen einmal jährlich
oder bei Bedarf. Das Aufspielen dauert etwa
20 min und macht in der Regel keine Probleme.
»de«: Würden Sie Kollegen ihre Programme
empfehlen?
A. Dörflinger: Für Betriebe von zwei bis 50
Mitarbeitern ist die Software sicher eine Empfehlung wert. Wichtig finde ich die finanzielle
Lage des Anbieters, damit die künftige Wartung der Software gesichert ist. Außerdem
läuft das Zusammenspiel der einzelnen Module problemlos. Die Ansprechpartner beim Hersteller sind kompetent und hilfsbereit.
de 20/2003
Betriebsführung
werkspaket« und die
kürzlich von Primus
übernommenen Handwerkerlösungen, die
das Unternehmen im
Geschäftsfeld »Handwerk« zusammenfasst.
Elektromeister
Frank Günther zählt
zu den über 15 000 Anwendern von »HWPWin« (siehe Kasten »Erfahrungen«). Die betriebswirtschaftliche
Komplettlösung »HWPWin« eignet sich für
Bild 2: Aufmaß im Modul SCC-Control von Ziemer
viele Gewerbe im Bau• Das Modul »SCC-QM« deckt das Quahaupt- und Baunebengewerbe und deckt
litätsmanagement nach ISO 9000/2000
die kaufmännischen Geschäftsprozesse
ab und unterstützt ein Unternehmen bei
in kleinen und mittelständischen Handder Verbesserung der eigenen Prozesse
werksbetrieben und in Dienstleistungsund Methoden.
unternehmen ab. Das Programm bietet
Funktionen wie Projektübersicht (Bild 3),
automatischen
Selbstkostencheck als
Betriebswirtschaftliche
Kalkulationskontrolle, Abrechnung in
Komplettlösung
beliebigen Einzelschritten und Verwaltung offener Posten.
Auch die Sage KHK Software GmbH &
Der Hersteller präsentiert das projektCo. KG bietet Branchenlösungen für das
orientierte Handwerkerpaket in zwei
Handwerk. Dazu zählen die ProduktreiVarianten: Die Line 50 eignet sich für
hen »HWP-Win«, »PC-Kaufmann HandQuelle: Ziemer
Material- und Zeiterfassung, Liquiditätsplan, Angebotserstellung und Projektabwicklung vornehmen und kontrollieren. Zur Projektabwicklung gehören Abschlags- und Teilrechnung, Regierechnung, Lieferschein, Gutschrift und
Aufmaß (Bild 2). Darüber hinaus hilft
das Modul bei Begleit-/Nachkalkulation, Bestellwesen, Lagerverwaltung,
Debitoren, Kreditoren und Mahnverwaltung.
Mit der Namensgebung will der Entwickler verdeutlichen, dass »SCC-Control« mehr als eine kaufmännische Lösung darstellt und speziell die Besonderheiten des Elektrohandwerks berücksichtigt.
• Bei »SCC-Calc« handelt es sich um einen Kalkulationskatalog mit ca. 8000
Leistungen – einschließlich detaillierter
Angaben für Material und Zeitwert. Die
kalkulierten Materialstücklisten lassen
sich mit den elektronischen Katalogen
führender Elektrogroßhändler verknüpfen, so dass der Anwender mit seinen
EK-Preisen rechnen kann. Diese Verknüpfung ließ sich Ziemer nach eigenen
Angaben im Deutschen Patent- und Markenamt als Gebrauchsmuster schützen.
Wir fragten Elektromeister Frank Günther, Inhaber von E.F.G. Elektrotechnik Frank Günther
in Elmenhorst, nach seinen Erfahrungen mit
HWP-Win.
»de«: Sie setzen seit 1999 die betriebswirtschaftliche EDV-Lösung »HWP-Win« von Sage
KHK ein. Warum entschieden Sie sich für das
Programm?
F. Günther: Im Jahr 1999 war ich durch Betriebswachstum und die bevorstehende EuroUmstellung gezwungen, meine EDV den neuen
Entwicklungen anzupassen. Vorher nutzten
wir die Einzelplatzlösung »PC-Ass«, um das
Auftragswesen zu bearbeiten und den Umsatz
zu überwachen.
Ich sah mich auf Messen nach einem geeigneten, besonders anwenderfreundlichen Programm für Handwerker um. Das fand ich dann
in HWP-Win, da es aus diversen einzelnen Modulen besteht. So musste ich keine Vollversion
mit allen möglichen Funktionen kaufen, die
ich eh’ nicht brauche, sondern nur jene Module, die mir am Anfang am sinnvollsten erschienen. Im Laufe der Zeit habe ich die ProgrammVersion Zug um Zug erweitert und mittlerweile acht Arbeitsplätze eingerichtet.
»de«: Was wickeln Sie mit der Anwendung
ab?
F. Günther: Von meinen 30 Mitarbeitern arbeiten zurzeit sechs für unterschiedliche Auf-
64
gaben mit dem Programm. Insgesamt
nutzen wir das komplette Auftragswesen mit
allen dazugehörigen Unterprogrammen. Das
reicht vom Angebot über Auftragsbestätigung,
Titelzusammenstellung bis zur Schlussrechnung. Anhand der Stammdaten überwachen wir Leistungen, Material und Lager. Die
Kunden- und Mitarbeiterstammdaten pflegen
wir damit ebenfalls und kontrollieren das Umsatzgeschehen der einzelnen Kunden und der
Firma.
Über zusätzliche Tools können wir Leistungsverzeichnisse von Planern und Stammdaten von Lieferanten direkt in die Anlage einfügen. Darüber hinaus bearbeiten wir die Lohnbuchhaltung sowie das Rechnungswesen und
nutzen die Mitarbeiterplanung für die Übersicht und Koordinierung unserer Monteure
und deren Baustellen.
»de«: Wie verhält es sich mit Aktualisierungen?
F. Günther: Die bekommen wir durch unsere
Softwarefirma HE Consult GmbH aus Norderstedt. Sie informiert uns regelmäßig über Neuerungen und spielt die Updates auf.
»de«: Wie finden Sie die Software?
F. Günther: Sie lässt sich einfach bedienen, da
sich der Aufbau des gesamten Programms im
Grunde genommen immer wiederholt. Dadurch können wir die Mitarbeiter einfach ein-
Quelle: privat
ERFAHRUNGEN
Elektromeister Frank Günther,
Inhaber von E.F.G. Elektrotechnik Frank
Günther in Elmenhorst
weisen und sie tun sich leicht, übergreifend
mit dem Programm zu arbeiten.
Die Software bietet ein umfangreiches Konzept zur Führung einer Firma und wir arbeiten
sehr umfassend damit. Aber die volle Funktionalität haben wir noch nicht ausgeschöpft.
»de«: Würden Sie den Kollegen das Programm empfehlen?
F. Günther: Ja, und zwar sowohl als Einzelplatzlösung als auch im Netzwerk, da die
Handhabung jeweils gleich ist. Mit der neuen
Version 3.0 lassen sich andere Programme, z.B.
für die Telefonanlage, ohne gegenseitige Beeinträchtigung gleichzeitig bearbeiten.
de 20/2003
Quelle: Sage KHK
Betriebsführung
Quelle: Sage KHK
Bild 3: Das Programm »HWP-Win« von Sage KHK arbeitet projektorientiert; eine Aufstellung der aktuellen
Vorhaben zeigt die Projektübersicht
Bild 4: Ein Angebot aus »HWP-Win« von Sage KHK
sieht schon bei der Erfassung so aus wie später auf dem
Papier
kleine und die Line 100 für mittlere Handwerksbetriebe. Durch die Skalierbarkeit lässt sich die Lösung flexibel anpassen, also die Installation auf mehrere Arbeitsplätze ausdehnen oder um neue Module erweitern. Diese reichen von der Wartungs- und Serviceabwicklung über Bestellwesen und Barverkauf/Kasse bis
zum Reportdesigner.
Das Zusatzmodul »Deckungsbeitragsrechnung« zu
»HWP-Win« dient zum Kalkulieren von Angeboten
(Bild 4). Der Anwender kann damit den Stundenverrechnungssatz sowie die betrieblichen Deckungsbeiträge und Preisuntergrenzen ermitteln. Darüber hinaus unterstützt das Modul die Planung von Kapazitäten, Personalkosten, Betriebsleistung und Betriebsergebnis.
Der so genannte Kundenmanager erweitert den
Funktionsumfang der betriebswirtschaftlichen Lösung
nochmals. Die Software greift auf die Daten der
Hauptanwendung zurück und stellt z.B. Kundenprofile oder Kontakt- und Aktivitäts-Historien zur Verfügung. Auf Basis dieser Daten kann der Anwender individuell auf Kunden abgestimmte Aktivitäten planen.
■
www.sagekhk.de
www.ziemer.de
de 20/2003
65
Betriebsführung
Das Ende des Chaos im Büro
Corinna Linke
Ordnung ist das halbe Leben, meint
der Volksmund. Doch so mancher
nimmt es damit im Büro nicht so genau oder steht sogar mit aufgeräumQuelle: Esselte Leitz
tem Schreibtisch auf Kriegsfuß. Dabei kann man im gut strukturierten
Büro effizienter arbeiten und unter
Umständen bares Geld sparen.
G
anze 30 m3 hat Alexander Meneikis neulich im Archiv eines
Kunden aussortiert. Der Organisationsberater ließ tonnenweise uralte
Papierunterlagen, verrostete Heftordner
und Büromaschinen fortschaffen. Selbst
eine 25 Jahre alte, 100 kg schwere Kodiermaschine für Audiokassetten gehörte zu den Dingen, »die der Kunde aufbewahrte, weil er sie ja vielleicht doch
noch einmal brauchen könnte«, sagt der
Berater. Normal sind für ihn 1 m3 bis
2 m3 Abfall, wenn er bei einem Kunden
für Ordnung sorgt.
Dabei hat A. Meneikis grundsätzlich
nichts dagegen, Material aufzubewahren: »Aber man muss es pfleglich lagern,
wo es nicht rostet oder feucht wird.«
Dazu gibt er einen einfachen, aber pfiffigen Tipp: Unter und zwischen die Kartons Holzleisten legen, damit die Luft
zirkulieren kann und die Feuchtigkeit
fortgetragen wird.
Der staatlich geprüfte Betriebswirt
berät Kleinbetriebe und kleine Mittelständler bei allen Fragen rund um die
kaufmännische Organisation und nennt
sein Konzept Organisationsberatung.
Er hilft beim Ablagesystem, Selbstmanagement oder der Organisation im
Rechnungswesen. Seine Kunden stammen vornehmlich aus dem Handwerk.
Für einen Arbeitsplatz kalkuliert er einen halben bis einen ganzen Tag Beratung (200 € bzw. 350 €).
Nach seinen Erfahrungen unterschätzen Handwerksunternehmer die kaufmännische Seite und widmen sich zu wenig der Organisation. Dies führt er darauf zurück, dass »viele das Thema für
unwichtig halten«. Gleichzeitig würden
die Handwerker den Aufwand absolut
Dipl.-Ing. Corinna Linke, Fachjournalistin,
Hamburg
66
überschätzen und den angeblichen Berg
an Arbeit vor sich herschieben. »Dabei
dauert der Papierkram im organisierten
Handwerksbüro normalerweise nur 20
Minuten am Tag«, meint er, und dass
dies noch hoch geschätzt sei.
In seiner Beratung will A. Meneikis
deutlich machen, dass sich Ordnung
nicht nur für Erbsenzähler lohnt: »Allein
durch konsequente Skonti-Nutzung lassen sich im Jahr 400 € bis 1000 € sparen.« Dazu muss der Betrieb jedoch eine
geordnete Rechnungsbearbeitung einrichten. Die lässt sich nach den Erfahrungen des Beraters einfach realisieren:
Der Betrieb sollte an einem festen Wochentag die Rechnungen kontrollieren
und zur Zahlung anweisen.
Nachholbedarf in vielen
Branchen
Für den Berater hängt der Grad der Organisation weder von der Betriebsgröße
ab noch von der Branche: »Unübersichtliche, schlecht gepflegte Arbeitsplätze
findet man überall.« Selbst in kaufmännisch trainierten Firmen wie Steuerkanz-
leien trifft er auf Schwachstellen. Als Lösungsansatz schlägt er eine Standardorganisation vor, die im organisierten
Büro wenigstens die folgenden Elemente
enthalten sollte:
• Vier nach Fristen sortierte Ablagekörbchen, z. B.:
· Eingangspost zur Bearbeitung am
nächsten Tag
· Eingangspost zur Bearbeitung innerhalb der Woche
· Aufgaben zum Erledigen innerhalb des
Monats
· Vorgänge zum Abwarten
• Schreibtischunterlage mit Klarsichthülle zum Einlegen von Telefonnummern, Formeln, Notizzetteln, Projektübersicht oder Einsatzplan
• Post its, Notizzettel und Schreiber in
greifbarer Nähe
• Stehsammler für Kataloge und Zeitschriften. Hier beachte man, dass in
der Nähe des Arbeitsplatzes nur aktuell benötigte Unterlagen stehen sollten
• Ordner zur Ablage von Papierunterlagen mit übersichtlicher Struktur. Dabei
zählt die korrekte Aufteilung der Ar-
TIPPS ZUR REGISTRATUR
Welche Art der Registratur die sinnvollste ist,
hängt vom Einzelfall ab. Z.B. bietet Leitz fünf
unterschiedliche Systeme an (Bild):
• Numerische Ordnung: Grob- und Feinsortierung nach aufsteigender Zahlenfolge wie
Kundennummern
• Informationsstrukturplan: Systematische
Gliederung nach Aktenzeichen und Klartext
• Alphabetische Ordnung: Ordnungsgruppen
nach zwei bis drei Anfangsbuchstaben und
Feinsortierung nach Beschriftungsschild
• Alphanumerische Ordnung: Kombination
aus Buchstaben und Ziffern mit Vorsortierung wie nach Postleitzahlgebieten
Ordnungskriterien mit Orgacolor von
Leitz
• Endzifferordnung: Signalisierung nach den
letzten zwei oder drei Stellen einer mehrstelligen Nummer
de 20/2003
Betriebsführung
beitsbereiche: Eine Rechnung gehört
in einen eigenen Ordner, niemals in
den Projektordner. Denn eine falsche
Ablage von kaufmännischen Dokumenten kann katastrophale Auswirkungen haben, z.B. Mahnungen oder
vergessene Vorsteuer-Anmeldungen.
Der Erfolg einer Ablage hängt nach den
Erfahrungen des Organisationsberaters
von der Regelmäßigkeit ab: »Die einzelnen Vorgänge sind an sich banal, sie
müssen nur regelmäßig gemacht werden.« Als Richtwert empfiehlt er maximal zehn Dokumente in einem Register;
darüber hinaus sollte man noch einmal
unterteilen. »Ein Dokument in einem
aktuellen Vorgang dürfen Sie nicht mehr
als zwei Minuten suchen müssen«, meint
er. »Eigentlich sollten Sie sofort wissen,
wo Sie ein Papier finden, und dann nur
noch blättern.« Längere Zeiten gelten
für ihn als unproduktive Organisation
oder wahre Herausforderung für den
Arbeitsplatzinhaber.
Erfahrungen aus der Praxis
Elektromeister Werner Pflaum archiviert sämtliche Dokumente in einem Organisationssystem namens Classei. Dazu
benutzt er so genannte Orgamappen, in
die er Papiere lose einlegt und sich damit
das Lochen spart (siehe Kasten »Arbeiten mit Orgamappen«). »So wandert
wirklich jeder Zettel in die Mappe«, betont W. Pflaum. Bei ihm sammelt sich
erst gar kein Papierstoß zur Ablage an,
vielmehr stehen alle Dokumente zeitnah
und geordnet zur Verfügung. »Das hilft
uns, erbrachte Leistungen schnell abzurechnen oder Skonti auszunutzen«, sagt
der Betriebsinhaber.
W. Pflaum verwendet für jedes Projekt eine solche Orgamappe und versieht
sie mit einem frei beschriftbaren Registerreiter. Wichtige Informationen, z.B.
Telefonnummern der Beteiligten oder
Kundennummer, schreibt er auf die
Mappenvorderseite.
»Das System ist flexibler als jeder
Heftordner«, meint der Elektromeister.
Legt man die Kundenstammdaten einfach nach dem Alphabet ab, z.B. einen
Ordner für A – K und ein weiterer für L
– Z, »quillt irgendwann einer der Ordner über und man muss umsortieren«,
bemängelt W. Pflaum das Ordnersystem. Auch fünf verschiedene Kunden
mit dem Namen Müller würden seiner
Meinung nach die alphabetische Ablage
im Ordner strapazieren.
Aktuelle Projekte führt er in der
Orgabox auf dem Schreibtisch, während
68
de 20/2003
Betriebsführung
ARBEITEN MIT ORGAMAPPEN
Arbeitsablauf für die Ablage im Classei Ordnungssystem:
1. Vorgang in die Orgamappe legen
2. Quick-Tab beschriften und aufsetzen
3. Orgamappe in Orgabox abstellen
4. Orgabox evtl. in Tisch-Schub einstellen
die abgeschlossenen in Papierboxen im
Archivraum lagern. Der Inhaber eines
Elektro- und Sanitär-Heizungsbetriebes
in Kraichtal setzt das Organisationssystem seit über zehn Jahren ein. Damals
suchte er eine geeignete Ablage für Regiearbeiten, mit der er auch noch nach
einem Jahr die gewünschten Informationen schnell findet. Als Beispiel nennt er
die Recherche, welcher Monteur an einem bestimmten Tag auf der Baustelle
war. Ein Kollege zeigte ihm damals seine
Lösung von Classei. W. Pflaum nutzte
sie vorerst als Ideensammlung. Heute
legt er alle Projekte darin ab.
Er schätzt die nur wenige Minuten
dauernde Suche – selbst bei abgeschlossenen Vorgängen. Diese Recherche sei
z.B. beim Bearbeiten von Garantiefällen
nötig. Des Weiteren greift der Elektromeister für seine Vor- und Nachkalkulation bei Bedarf auf die Erfahrungen bzw.
Dokumente vergleichbarer, alter Aufträge zurück. »Und da tue ich mich mit losen Belegen eben leichter«, weiß er.
Die Ursache für das häufige Chaos im
Handwerksbüro sieht der Elektromeister darin, dass immer mehrere Projekte
parallel laufen und entsprechend viele
Vorgänge auf dem Tisch liegen. Die klassische Ablage im Heftordner erscheint
ihm dafür zu unflexibel: »Da hätte ich
immer drei bis vier Ordner gleichzeitig
auf dem Tisch und müsste meine Notizzettel einheften.« Als Konsequenz würde
der eine oder andere Zettel einfach liegen bleiben und vielleicht erst zu spät gefunden. Hängeordner erscheinen ihm
auch ungeeignet, da sie zu viel Platz
wegnehmen.
de 20/2003
5. Zugriff auf den Vorgang zur weiteren Bearbeitung
6. Nach Abschluss des Vorgangs Orgamappe
in die Registratur bringen
7. Überführung ins Archiv
8. Altpapier oder Vernichtung der Akten
Das Organisationssystem Classei ist
über Vertriebspartner erhältlich, z.B.
über die Händlerin M. C. Hudelmaier in
Wahlen/Odenwald bzw. über deren
Internet-Shop unter www.hudelmaier.de
oder www.ablage.biz.
Bequemes Blättern im Ordner
Der Klassiker unter den Ablagesystemen
ist der Heftordner, vornehmlich der
Leitz. Der Anbieter Esselte Leitz GmbH
& Co. KG wirbt in einem seiner Prospekte mit den Vorteilen: Die Ablage im
Ordner sei einfach zu handhaben und
ermögliche bequemes Blättern. Gleichsam sei der Zeitaufwand um bis zu
30 % höher gegenüber der Loseblattablage.
Die Übersichtlichkeit einer Ablage
steht und fällt mit dem Register, das der
Bürobedarf-Hersteller über den Handel
in diversen Varianten anbietet. Ob Loseblatt oder Heftordner, grundsätzlich
unterscheidet Leitz fünf Ordnungsmethoden (siehe Kasten »Tipps zur Registratur«). Tipps und Tricks rund um das
Büro verspricht das Informationsportal
www.leitzknowhow.de. Es enthält nicht
nur das Leitz-Sortiment, sondern auch
nützliche Links für den Büroalltag sowie
informative Beiträge, z.B. einen Büroknigge.
■
www.ablage.biz
www.betriebsklar.de
www.hudelmaier.de
www.leitzknowhow.de
www.leitz.de
69
Betriebsführung
Betriebsberatung (3)
Bei der Betriebsfinanzierung
kommt es auf die »Mischung« an
FRAGESTELLUNG
Ich habe meine Geschäftsimmobilie
über dynamische Lebensversicherungen
finanziert. In letzter Zeit stelle ich aber
fest, dass die Beiträge ständig steigen
und die ursprünglich in Aussicht gestellte Auszahlung von Jahr zu Jahr sinkt.
Was soll ich jetzt tun, damit die mein
Geschäftskonto belastenden Ausgaben
geringer werden?
Elektrohandwerker aus Unterfranken
mit 15 Mitarbeitern
ANTWORT
Der Unternehmer wählte für die Finanzierung seiner Immobilie eine vor vielen
Jahren übliche Finanzierungsform: Danach fallen für den Immobilienkredit lediglich Zinsen an. Die Tilgungen sind
erst bei Fälligkeit der angesparten Lebensversicherung in einem Betrag zu erbringen.
Doch nun kommt es zu folgender
Problematik: Die Zinskosten für die Immobilienfinanzierung übersteigen inzwischen die Verzinsung des in die Lebensversicherung eingezahlten Kapitals. Daraus resultiert eine höhere Belastung.
Um die Belastung zu senken, sollte
der Unternehmer Kontakt mit dem Kreditsachbearbeiter seiner Hausbank aufnehmen und dabei klären,
• bei welchen Versicherungsgesellschaften die Lebensversicherungen abgeschlossen wurden und
• ob die Möglichkeit besteht, eine oder
zwei dieser Versicherungen zu kündigen und die dazugehörigen Kredite auf
Tilgungsdarlehen umzuschulden.
Trotz 3 % bis 5 % Tilgung wird die Belastung bei Umschuldung geringer sein
als der in die Lebensversicherung einzuzahlende Betrag für Zinsen und Beiträge.
Man sollte auch die Laufzeit der Darlehen beachten. Denn Kunden mit kürz-
lich neu abgeschlossenen Kreditverträgen entlässt die Bank nicht ohne Weiteres aus den Verträgen.
Häufig beobachtet man eine Kombination von Lebensversicherung und anderen Versicherungsleistungen, z.B. Unfallzusatzleistung, Berufsunfähigkeitszusatzversicherung. Doch solche zusätzlichen Leistungen bewirken erheblich
höhere Beiträge, als bei der reinen Kapitallebensversicherung nötig sind. Auch
das kann ein Grund sein, warum die Aufwendungen für Zinsen, Darlehen und die
Lebensversicherungsbeiträge weitaus höher sind als beim reinen Tilgungsdarlehen.
Kündigt man eine
Lebensversicherung,
zahlt die Versicherung
den so genannten
Rückkaufswert aus.
Dieser
Rückkaufswert beträgt innerhalb der ersten drei
Jahre nach Abschluss
der Lebensversicherung nahezu 0 €, und
zwar wegen der anteiligen
Verwaltungskosten der Versicherung und der Provisionen für den Versicherungsagenten.
Seit einigen Jahren besteht aber auch
die Möglichkeit, Lebensversicherungen
an spezielle Anbieter zu verkaufen, z. B.
an Cash-Life (www.cashlife.de). Diese
Anbieter leisten einen etwas höheren Betrag, als die Versicherungsgesellschaften
als Rückkaufswert anbieten. Allerdings
sind für sie nur solche Verträge interessant, in die bereits mindestens zehn Jahre eingezahlt wurde.
Um diese Problematik zu verhindern,
kann man empfehlen, die Immobilienfinanzierung grundsätzlich in verschiedene Bausteine aufzuteilen:
• Der gute, alte Bausparvertrag ist nicht
zu verachten.
• Ein Teil lässt sich über eine reine Kapitallebensversicherung finanzieren,
• ein anderer über Aktienfondssparen,
• und für den Rest nimmt man ein Darlehen bei der Hausbank auf, z. B. mit
2 % Tilgung.
Das Aktienfondssparen funktioniert folgendermaßen:
• Man investiert einen monatlichen Betrag in Aktienfonds,
• zahlt für die Kredite während der
Laufzeit lediglich Zinsen und
• tilgt am Ende der Laufzeit die Kredite
durch Aktienverkauf
mit einem Schlag.
Bei dieser Form
der Finanzierung besteht allerdings ein
ähnliches Risiko wie
bei den Lebensversicherungen, nämlich
durch die nicht garantierte Endsumme
wegen der schwankenden Aktienmärkte.
Man sollte auch
die von Land und
Bund angebotenen öffentlichen Finanzierungshilfen für den
Mittelstand berücksichtigen. Jeder mittelständische Unternehmer kann grundsätzlich bei Erweiterungsinvestitionen, aus Umweltschutzgründen oder für das Erhalten von
Arbeitsplätzen einen öffentlichen und
zinsverbilligten Kredit beantragen. Diese
Finanzierungen sind insbesondere bei
steigenden Zinsen empfehlenswert, da die
Zinsanpassung für öffentliche Kredite
i.d.R. immer mehrere Monate hinter der
Marktentwicklung liegt.
Häufiger Nachteil bei den öffentlichen Finanzierungshilfen: Die Kredite
sind meist nach einem tilgungsfreien
Zeitraum in relativ hohen monatlichen
Raten zurückzuzahlen.
Ulrich C. Heckner
H I N W E I S E Z U R S E R I E » B E T R I E B S B E R AT U N G «
LESERSERVICE
Im Rahmen der Serie »Betriebsberatung« können unsere Leser schriftlich – auch anonym, aber bitte mit Telefonnummer für Rückfragen – u. a. Fachfragen stellen zu den Themen Unternehmens- und Personalführung, Unternehmensstrategie und Leistungslohn (Telefonauskünfte werden nicht erteilt). Die Beantwortung erfolgt – über die Redaktion – von kompetenten Betriebsberatern. Die Antworten werden den Fragestellern (bei Angabe der Anschrift) schnellstmöglich von der Redaktion übermittelt. Mit der Zusendung einer Anfrage erklärt sich der Absender mit einer eventuellen späteren Veröffentlichung in »de« einverstanden. Die Stellungnahmen geben die Meinung des Bearbeiters zum jeweiligen Einzelfall wieder. Sie müssen nicht in
jedem Fall mit offiziellen Meinungen, z. B. des ZVEH, übereinstimmen. Es bleibt der Prüfung des Lesers überlassen, sich dieser Auffassung in der Praxis anzuschließen.
Senden Sie Ihre Anfragen bitte an: Redaktion »de«, Abt. Betriebsberatung, Lazarettstraße 4, 80636 München, Fax: (0 89) 12 60 71 11, E-Mail: betriebsberatung@online-de.de
70
de 20/2003
R e g e l n d e r Te c h n i k
Neue Normen und Bestimmungen
DIN VDE 0100-520 (VDE
0100 Teil 520):2003-06
Errichten von Niederspannungsanlagen
Teil 5: Auswahl und Errichtung elektrischer Betriebsmittel; Kapitel 52: Kabel- und
Leitungsanlagen
Die neu herausgegebene Norm
– als Ersatz für DIN VDE
0100-520 (VDE 0100 Teil
520):1996-01 und DIN VDE
0100-520/A1 (VDE 0100 Teil
520/A1):1999-01 – enthält
Anforderungen an die Auswahl und Errichtung von Kabel- und Leitungsanlagen
unter Berücksichtigung der
Grundsätze für Anschlüsse,
Verbindungen, Befestigungsmittel und/oder Maßnahmen
zum Schutz gegen Umgebungseinflüsse.
Im Gegensatz zu den Vorausgaben wurden die nationalen Ergänzungen zum Harmonisierungsdokument direkt in den Normentext eingearbeitet. Das erleichtert
erheblich die Lesbarkeit und
Anwendung der Norm.
Verlegen von Kabeln und
Leitungen
Der Elektrofachmann berücksichtigt bei der Verlegung die Umgebungseinflüsse, insbesondere die Temperatur, das Auftreten von
Wasser und festen Fremdkörpern sowie die mechanische
Beanspruchung. Mantelleitungen wie NYM dürfen
nicht direkt in Schütt-, Rüttel- oder Stampfbeton eingebettet werden. Bei der Verwendung im Freien sind sie
vor direktem Sonnenlicht zu
schützen. Die Verlegung in
unterirdischen, mechanisch
festen, belüfteten und gegen
eindringende Flüssigkeit geschützten Schutzrohren ist
zulässig. Bei frei gespannten
Quelle: Normen- und
Vorschriftendienst
der bfe-TIB GmbH, Oldenburg
de 20/2003
Leitungen muss man die in
der Norm genannten Mindesthöhen einhalten.
Im Erdreich sind Kabel
mindestens 60 cm tief, unter
Fahrbahnen von Straßen mindestens 80 cm tief zu verlegen. Bei geringeren Tiefen
müssen geeignete Schutzrohre
verwendet werden.
Darüber hinaus enthält die
Norm folgende Angaben:
• Mindestbiegeradius von Kabeln und Leitungen,
• maximale Abstände der Befestigungselemente bei senkrechter bzw. waagerechter
Verlegung von Leitungen
und Kabeln,
• Anschluss von ortsfesten,
aber bedingt beweglichen
Betriebsmitteln mit flexiblen Leitungen, wie Elektroherden und Ähnlichem,
• Anforderungen an die Verwendung von Stegleitungen,
• Verlegung von Aderleitungen und
• Hinweise zur kurz- und
erdschlusssicheren Verlegung von Kabeln und Leitungen.
Elektroinstallationsrohre und
-kanäle
Elektroinstallationsrohre haben je nach Verlegeort der
Mindestdruckfestigkeit nach
DIN EN 50086 (VDE 0605)
zu entsprechen.
Installationsrohre aus nicht
flammwidrigem Kunststoff
müssen in ihrem gesamten
Verlauf von Putz, Beton oder
anderen nicht brennbaren
Baustoffen bedeckt sein.
Nicht zugängliche Rohre mit
mehr als 15 m Länge oder
mehr als zwei Richtungsänderungen sollen mit entsprechenden Kästen oder Dosen
zum Durchziehen der Leitungen unterbrochen sein.
Bei Elektroinstallationskanälen ist der Schutz gegen direktes Berühren aktiver Teile
auch bei geöffneten Abdeckungen zu gewährleisten. Installationsgeräte und andere
Betriebsmittel sind in Installationskanaldosen – gekennzeichnet mit einem K in einem
Dreieck – oder entsprechende
Einbaueinheiten zu montieren, um den notwendigen
Schutz sicherzustellen.
Strombelastbarkeit,
Spannungsfall,
Mindestquerschnitte
Die Strombelastbarkeit der
Kabel und Leitungen bestimmt der Elektrofachmann
nach DIN VDE 0298-4. Der
Spannungsfall in der Verbraucheranlage, d. h. zwischen Hauseinführung und
Verbrauchsmittel, sollte 4 %
nicht überschreiten. Der
Mindestquerschnitt beträgt
für festverlegte Kabel- und
Leitungsanlagen 1,5 mm2 Cu
oder 16 mm2 Al. Die Norm
weist besonders auf die
Nachteile der unter bestimmten Voraussetzungen möglichen Reduzierung des Neutralleiterquerschnitts hin.
Elektrische Verbindungen
Verbindungen zwischen Leitern und an Anschlussstellen
sind für eine dauerhafte
Stromübertragung auszulegen. Alle Verbindungen – mit
Ausnahme von solchen in
Muffen – müssen zur Besichtigung, Prüfung und Wartung auf einfache Weise zugänglich sein. Schutzleiter
von Anschlussleitungen ortsveränderlicher Geräte müssen so lang sein, dass sie beim
Versagen der Zugentlastung
als Letzte vom Zug beansprucht werden.
Sonstiges
Darüber hinaus behandelt
die Norm folgende Punkte:
• Begrenzung von Bränden,
Anforderungen an Kabelund Leitungsdurchbrüche,
• Zusammenfassen von Leitern verschiedener Stromkreise,
• Kreuzungen und Näherungen zu technischen Anla-
gen, anderen elektrischen
Anlagen, Blitzschutzanlagen und Ähnlichem,
• Hinweise zur Auswahl und
zum Errichten von Kabelund Leitungsanlagen sowie
Beispiele für unterschiedliche Verlegearten.
DIN EN 50173-1:2003-06
Informationstechnik
Anwendungsneutrale Verkabelungssysteme
Die neu herausgegebene Norm
– als Ersatz für DIN EN
50173:2000-07 – legt eine anwendungsneutrale Kommunikationsverkabelung fest. Diese
Kommunikationsverkabelung
lässt sich innerhalb von Standorten mit einem oder mehreren Gebäuden verwenden.
Die Norm behandelt sowohl Verkabelungen mit symmetrischen Kupferkabeln als
auch mit Lichtwellenleiterkabeln. Die Anforderungen
der Norm sind optimiert für
Standorte, deren größte Entfernung zur Verteilung informationstechnischer Dienste
2000 m beträgt.
Eine störungs- und zukunftssichere informationstechnische Verkabelung ist
für einen Gebäudekomplex
heute ebenso wichtig wie
Heizung, Beleuchtung und
Versorgung mit Netzspannung. Eine normgerechte Installation soll Störungen in
der Verkabelung – mit möglicherweise erheblichen negativen Auswirkungen auf die Effektivität eines Unternehmens – weitgehend verhindern.
Die Norm legt dafür ein
vom Hersteller unabhängiges,
universelles Verkabelungssystem fest und bietet
• den Anwendern ein von
bestimmten Anwendungen
unabhängiges System, in
dem sich Änderungen und
Erweiterungen leicht und
kostengünstig durchführen
lassen,
71
R e g e l n d e r Te c h n i k
• den Errichtern und Planern
eine Anleitung für die Planung und Installation von
Verkabelungssystemen in
Gebäuden.
Festgelegt sind u. a.
• die Struktur und der Mindestumfang eines anwendungsneutralen Verkabelungssystems,
• die Anforderungen an die
Realisierung und Leistungsanforderungen an einzelne
Strecken der Verkabelung
sowie
• die Konformitätsanforderungen und Grenzwerte zur
Überprüfung der Normenkonformität der Verkabelungssysteme.
Im Zuge der Neubearbeitung
der Norm strich man die Festlegungen zur Erdung und
zum Potentialausgleich, zur
Schirmung von Kupferkabeln
und zu den messtechnischen
Prüfverfahren der Verkabelung. Diese Themen behandeln die Normen DIN EN
50174-2 (VDE 0800 Teil
174-2), DIN EN 50310 (VDE
0800 Teil 2-310) und DIN
EN 50346.
Struktur
des Verkabelungssystems
Ein Abschnitt der Norm beschreibt die Struktur des Verkabelungssystems, und zwar
vom Standortverteiler bis
zum informationstechnischen
Anschluss für das Endgerät.
Es werden auch Möglichkeiten zum Aufbau des Systems,
zur Anordnung der Verteiler
und zur Dimensionierung
und Konfiguration gezeigt.
Jeder Arbeitsplatz sollte
mindestens zwei informationstechnische Anschlüsse
erhalten. Während mindestens ein Anschluss mit einem
vierpaarigen symmetrischen
Kupferkabel versorgt wird,
sind die weiteren Anschlüsse
mit symmetrischen Kabeln
oder Lichtwellenleiterkabeln
zu versehen.
Die Elektrofachkraft sollte
die leicht zugänglichen Anschlüsse gleichmäßig über die
Fläche verteilen. Als Richtwert gelten zwei informa-
72
tionstechnische Anschlüsse
pro 10 m2 Nutzfläche.
Realisierung
des Verkabelungssystems
Dieser Abschnitt legt nicht
nur die Anforderungen an die
empfohlenen Kabelarten entsprechend den Klassifizierungen A (bis 100 kHz) bis F (bis
600 MHz) fest, sondern auch
die maximal zulässigen Kabellängen. Diese sind – im
Gegensatz zur Vorausgabe –
abhängig von der gewählten
Ausführung des Systems zu
ermitteln, d. h., die Grenzlängen lassen sich mit Hilfe von
frequenzabhängigen Formeln
bestimmen, und zwar in Abhängigkeit von der Ausführung der Verkabelung.
Darüber hinaus behandelt
dieser Abschnitt Folgendes:
• Leistungsvermögen von Installations- und Übertragungsstrecken sowie ihre
Klassifizierung und ihre zulässige Dämpfung
• Anforderungen an Kabel
und an deren Eigenschaften
• Anforderungen an die elektrischen und mechanischen
Eigenschaften von Verbindern und an deren Montage
für Kupfer- und Lichtwellenleiter
Weitere Anforderungen an
das Leistungsvermögen der
Verkabelungsstrecken, die zulässigen Grenzwerte und Hinweise auf die unterstützten
Netzanwendungen lassen sich
dem Anhang der Norm entnehmen.
DIN EN 61935-1:2003-07
Anwendungsneutrale Kommunikationskabelanlagen
Spezifikation für die Prüfung
der symmetrischen Kommunikationsverkabelung nach
EN 50173
Teil 1: Installierte Verkabelung
Diese neu herausgegebene
Norm, welche DIN EN
61935-1:2001-08 ersetzt,
legt Referenz-Laborprüfverfahren und Feldprüfverfahren zur Bestimmung der Eigenschaften von Verkabelun-
gen fest, die nach der Norm
DIN EN 50173 »Anwendungsneutrale Verkabelungssysteme« errichtet wurden.
Sie gilt ebenso für konfektionierte, zur Verwendung in
diesem Einsatzbereich bestimmte Kabel.
Darüber hinaus behandelt
die Norm die Anforderungen
an die Genauigkeit der notwendigen Feldprüfgeräte.
Legte man früher informationstechnische Verkabelungen für jeden Einsatzbereich
einzeln aus, kommen heute
zunehmend anwendungsneutrale Verkabelungssysteme nach
DIN EN 50173 zum Einsatz.
Neben den üblichen Prüfungen auf Durchgang und Kurzschluss sowie einer Sichtprüfung muss der Anwender bei
diesen Systemen weitergehende Prüfungen anwenden, um
sicherzustellen, dass die Verkabelung hinsichtlich ihres
Übertragungsverhaltens jene
informationstechnischen Anwendungen ausreichend unterstützt, für die sie erstellt
wurde.
Das Übertragungsverhalten hängt u. a. ab von:
• den Eigenschaften und der
Qualität der Kabel,
• der Anschlusstechnik und
der Zahl der Verbindungen,
• der Verdrahtung von Rangierfeldern sowie
• der Sorgfalt bei der Installation und Wartung des
Verkabelungssystems.
Bei den nach der Norm
durchzuführenden Prüfungen unterscheidet man zwischen:
• Referenz-Messverfahren
zum Bestimmen der elektrischen Eigenschaften, die
für eine Laboranwendung
und unter Einsatz von Laborausrüstungen vorgesehen sind, und
• den Anforderungen an die
Messung elektrischer Eigenschaften bei der Feldprüfung an installierten
Verkabelungssystemen, die
in Übereinstimmung mit
DIN EN 50173 ausgeführt
wurden.
Zur Feldprüfung von Verkabelungskonfigurationen legt
die Norm Parameter und Anforderungen für folgende Prüfungen fest:
• Prüfung der fachmännischen Verarbeitung und
Durchgangsprüfung,
• Gleichstrom-Schleifenwiderstand,
• Länge der Übertragungsstrecken,
• Laufzeit und Laufzeitunterschiede,
• Dämpfung, Nebensprechund Rückflussdämpfung.
Prüfung von Verarbeitung,
Ausführung und Verbindungen
Neben der Sichtprüfung der
Verkabelung bzgl. Zustand
und Qualität der Verarbeitung ist die Kontrolle auf
richtige Verschaltung der
Leitungsadern von besonderer Bedeutung. Dazu gehört
die Prüfung der richtigen
Verbindungen der Anschlussstifte an jedem Ende ebenso
wie die Prüfung auf Durchgang und Kurzschluss von
Leitern sowie auf überkreuzte, vertauschte und aufgespaltene Paare oder sonstige
Verbindungsfehler.
Gleichstrom-Schleifenwiderstand
Der Schleifenwiderstand ist
die Summe aller Widerstände
beider Leiter eines am fernen
Ende kurzgeschlossenen Leiterpaares. Die zulässigen
Grenzwerte lassen sich DIN
EN 50173 entnehmen. Die
zulässige Messunsicherheit
beträgt im Bereich zwischen
0 Ω und 50 Ω weniger als
0,1 Ω.
Länge der Übertragungsstrecke
Zum Bestimmen der physikalischen Länge von Übertragungs- und Installationsstrecken misst man mit geeigneten Geräten entweder die
Längen der einzelnen Kabelsegmente oder die »elektrische« Länge.
Die elektrische Länge hängt
von mehreren Faktoren ab,
de 20/2003
R e g e l n d e r Te c h n i k
und zwar von der Laufzeit
der Signale, vom Verseilfaktor und vom Material des Kabeldielektrikums. Vor Beginn
der Messung der elektrischen
Länge stellt man deshalb am
Messgerät die Nennausbreitungsgeschwindigkeit des verwendeten Kabels als Bruchteil
der Ausbreitungsgeschwindigkeit des Lichts im Vakuum
ein. Die Nennausbreitungsgeschwindigkeit lässt sich den
Herstellerunterlagen des Kabels entnehmen.
Laufzeit und Laufzeitunterschied
Die frequenzabhängigen Werte Laufzeit und Laufzeitunterschied bestimmt man durch
Messung des Phasenwinkels.
Für die Feldprüfung sind die
Messungen bei einer Frequenz von 10 MHz durchzuführen.
Dämpfung, Rückfluss- und
Nebensprechdämpfung
Die Werte für Dämpfung,
Rückfluss- und Nebensprechdämpfung lassen sich unter
Einsatz geeigneter Feldprüfgeräte aus gewobbelten oder
gestuften Frequenz-Spannungs-Messungen ableiten.
DIN 6779-12:2003-07
Kennzeichnungssystematik
für technische Produkte und
technische Produktdokumentation
Teil 12: Bauwerke und technische Gebäudeausrüstung
Die neu herausgegebene Norm
gilt in Verbindung mit DIN
6779-1, DIN EN 61346-1
und DIN EN 61346-2 für die
funktions-, produkt- und
ortsbezogene Kennzeichnung
von technischen Objekten
und deren Dokumentation
im Bereich von Bauwerken
und der technischen Gebäudeausrüstung.
Festgelegt sind detaillierte
Regeln zur Strukturierung
von Kennzeichnungen und
Vorgaben für Kennbuchstaben zur Anwendung in unterschiedlichen Kennzeichnungsblöcken und Gliederungsstude 20/2003
fen. Damit unterstützt die
Norm die Planung, Errichtung und Nutzung von Bauwerken und erleichtert die Instandhaltung und Wartung
der technischen Gebäudeausrüstung.
Die Kennzeichnungssystematik lässt sich fachübergreifend in allen Bereichen
der Gebäudeausrüstung anwenden.
Die Anzahl der in die
Kennzeichnungssystematik integrierbaren Systeme, Komponenten und Betriebsmittel
ist nach oben unbegrenzt.
Strukturen und Aspekte
Die Auswahl und Festlegung
der Kennzeichnung erfolgt
aus funktions-, produkt- und/
oder ortsbezogener Sicht.
Folgende Vorzeichen symbolisieren die verschiedenen Aspekte:
= funktionsbezogene Aspekte,
– produktbezogene Aspekte
+ ortsbezogene Aspekte
Unter Berücksichtigung dieser Aspekte baut man eindeutige Kennzeichnungsstrukturen auf, z. B. vom Groben
zum Feinen oder vom Feinen
zum Groben. Die Strukturen
unterscheiden sich wiederum
durch die Anzahl der Gliederungsstufen. Die Anzahl legt
man in Abhängigkeit von der
Größe des zu kennzeichnenden Objekts und der erforderlichen Feinheit der Kennzeichnung fest.
an. Ortsbezogene Aspekte
finden Berücksichtigung in
Lagekarten, Gebäudezeichnungen, Installationszeichnungen oder Aufbauplänen,
d.h. überwiegend in maßstäblichen Zeichnungen mit
eindeutig anzugebendem Einbau- oder Montageort.
Aufbau der
Referenzkennzeichnen
Referenzkennzeichen setzen
sich i. d. R. aus mehreren
Gliederungsstufen
zusammen. Die in der ersten Stufe
anzuwendenden Kennbuchstaben lassen sich den Tabellen A.1 oder A.2 im Anhang
der Norm entnehmen, die für
die weiteren Gliederungsstufen der Tabelle A.3 (oder
DIN EN 61346-2).
Folgendes Beispiel eines
funktionsbezogenen Referenzkennzeichens verdeutlicht den
Aufbau und die Systematik einer Kennzeichnung mit drei
Gliederungsstufen:
=TE100.R01.K07
Darin bedeuten:
= Symbol für Funktionskennzeichen
TE100 TE für elektrotechnische Anlage
100 = lfd. Nummer
R01 Blindleistungskompensation 1 (R =
Kennbuchstabe für
die Begrenzung oder
Stabilisierung
des
Energieflusses)
K07 Blindleistungsregelung (K = Kennbuch-
stabe für die Verarbeitung von Signalen)
Weitere Gliederungsstufen
sind möglich, z. B. bei Ausdehnung der Kennzeichnungssystematik auf einzelne
Bauteile in der Blindleistungsregelung.
Der Aufbau der produktund ortsbezogenen Kennzeichnungen entspricht den vorstehend erläuterten Funktionskennzeichen.
Wie bereits beschrieben,
lassen sich die Kennbuchstaben dem Anhang A der Norm
entnehmen. Dieser enthält
folgende Tabellen:
A.1 Hauptklassen der baulichen Anlagen
A.2 Hauptklassen der technischen Gebäudeausrüstung
A.3 Unterklassen der baulichen Anlagen und der
technischen Gebäudeausrüstung (Übersicht)
A.4 Beispiele zu Funktionen
und Komponenten von
Unterklassen der baulichen Anlagen und technischen Gebäudeausrüstung und
A.5 Signalarten
Der Anhang B enthält eine
Reihe von Beispielen zur Anwendung der Kennzeichnungssystematik in verschiedenen Bereichen der Gebäudeausrüstung.
■
Anwendung der Strukturen
und Aspekte
Die Anwendung der Aspekte
orientiert sich an der Art der
Dokumente, in denen eine
Kennzeichnung der Objekte
und Anlagen erfolgen soll.
Während funktionsbezogene Aspekte z.B. in Funktions- und Stromlaufplänen
sowie in Fließschemen zur
Anwendung kommen, wendet
man produktbezogene Aspekte vorrangig in Produktbeschreibungen, Konstruktionszeichnungen, Explosionszeichnungen, Wartungsanweisungen
und ähnlichen Dokumenten
73
Produkte
Gebäudetechnik
Regler für Fußbodenheizung
Beim
Thermoboden-Komfortregler FTD 901 von AEG,
Nürnberg, lassen sich mit einem Knopfdruck unterschiedliche Szenarien, z. B.
Urlaub oder Party, einstellen.
Zusätzlich informiert das beleuchtete Display über die
wichtigsten Betriebszustände
des Thermobodens. Der FTD
901 bietet 28 Programmplätze mit zwei Heizperioden. Die
selbstanpassende, lernfähige
Regelung im FTD 901 berechnet selbstständig die optimale Einschaltzeit des Thermoboden, wenn sie den Zeitpunkt kennt, an dem die Soll-
temeratur anliegen muss.
Über eine Zusatzfunktion
kann man den Energieverbrauch des Themobodens mit
dem FTD 901 bezogen auf
zwei, 30 und 365 Tage kontrollieren. Der FTD 901 eignet sich für Unterputzmontage in 55-mm-Schalterdosen.
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PC-Konfiguration
Eine runde Anzeigeeinheit
und nur ein kombinierter
Druck- und Drehknopf für alle Einstellungen erleichtern
die Bedienung des Thermostaten »Devireg 550« von Devi, Flensburg. Devicom PCPro ermöglicht, dass der
elektronische Timer-Thermostat über eine Schnittstelle mit
dem PC kommunizieren
kann. Besteht ein Netzwerk
von Devireg 550, kann man
alle Grund- und Timereinstellungen einfach und übersichtlich vom PC aus vornehmen.
Außerdem kann man die aktuell gemessenen Temperaturen, die Schalthäufigkeit usw.
auslesen. Der Devireg 550
kombiniert Timer und Thermostat in einem Gehäuse. Er
bietet eine adaptive Regelung,
welche lernt, wie schnell sich
ein Raum abkühlt bzw. aufwärmt. So kann er vorausberechnen, wie lange es dauert,
einen Raum auf eine vorgegebene Temperatur aufzuheizen.
Fax (04 61) 9 31 18
mail@de-vi.de
– Kopieren Sie diese Seite
– Kreuzen Sie das gewünschte Produkt an
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– Faxen Sie die Seite an die Faxnummer,
welche bei dem gewünschten Produkt steht
Name
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Anschrift
Tel. + Fax
Bitte senden Sie mir weitere Informationen zum angekreuzten Produkt
74
Vandalensicheres Bedientableau
Rafi, Berg/Ravensburg, stellt ein vandalensicheres Bedientableau
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Das beleuchtbare
Eingabesystem RG
85 III eignet sich für
schwierige Einsatzbedingungen, z.B. als Tastenfelder in Aufzügen oder in öffentlichen Terminals. Den
Vandalenschutz gewährleistet
die spezielle Gehäusekonstruktion der Elemente und
die ebene Metalloberfläche.
Das RG-85-III-System ist modular aufgebaut, die einzelnen
Elemente werden auf der
Rückseite der Frontplatte mit
je zwei Schnellverschlüssen an einer
U-Schiene befestigt.
Der Anschluss der
Elemente
erfolgt
verpolsicher
mit
achtpoligem Flachbandkabel über eine
Micro-Match-Federleiste. Als
Betätigungs- und Anzeigeelemente gibt es Drucktaster,
Schlüsselschalter und Leuchtfelder, jeweils in rundem oder
quadratischem Design. Tastenrand und Tastenfläche der
Drucktaster lassen sich in verschiedenen Farben beleuchten.
Fax (07 51) 89-13 00
info@rafi.de
Energieoptimierung für kleine Leistungen
Das Energieoptimierungsgerät
BHS 5 von Berg, Gröbenzell,
bietet Sondervertragskunden
im unteren Leistungsbereich
(50 kW bis 150 kW) die Möglichkeit, seine Leistung zu optimieren und somit seine Energiekosten zu senken. Die periodensynchrone Überwachung
garantiert die Einhaltung der
gewünschten Grenzwerte bei
einem Minimum an Schalthandlungen. Neben vier Steuerkanälen stehen zwei getaktete und ein sofort reagierender
Schaltausgang zur Verfügung.
Ein Meldeausgang signalisiert
den Regelbeginn, ein weiterer
dient als Gerätestörmeldung.
Über drei Eingänge erhält das
BHS 5 die für die Leistungsoptimierung notwendigen Informationen über die aktuelle Bezugsleistung, die EVU-Periodensynchronisierung und eine externe Tarifumschaltung.
Fax (08142) 5533
info@berg-energie.de
LCD-Kalender-Funkuhren für
den Innenbereich
Flache LCD-Funkuhren mit
kontraststarken Displays und
guter Ablesbarkeit bietet
Bürk,
VS-Schwenningen.
Acht Modelle in verschiedenen Größen und Formen für
Ableseentfernungen bis 35 m
umfasst das Portfolio. Standardmäßig ist Batteriebetrieb
vorgesehen. Optional gibt es
alle Modelle mit Netzbetrieb
oder als Nebenuhr. Sie eignen
sich für Räume und Bereiche
mit Publikumsverkehr, z. B. in
Ämtern, Behörden, Postagen-
turen, Versicherungen, Banken, Arztpraxen und Rechstanwaltskanzleien.
Fax (0 77 20) 85 35-11
buerk@buerk-mobatime.de
de 20/2003
Produkte
Taster mit Raumtemperaturregler
Die Taster im System-M-Design von Merten, Gummersbach, kombiniert beliebige
Gebäudefunktionen mit einer
Raumtemperaturregelung
über EIB. Passend zum System M gibt es Multifunktionstaster, die auch eine Raumtemperaturregelung enthalten. Das Display, durch weiße
Hinterleuchtung in jeder
Raumsituation sehr gut lesbar, dient gleichzeitig als Bedientaste. Der Anwender
kann hier unter anderem die
Sollwertverschiebung einstellen oder zwischen den Betriebsarten Komfort, Standby
oder Nacht wählen. Durch
Regelungsarten wie Zweipunktregelung, stetige Regelung und schaltende PI-Regelung kann man den Raumtemperaturregler für Heizung
und Kühlung mit stufenlos
verstellbaren Instabus-Stellantrieben oder zur Ansteuerung von Schaltaktoren verwenden.
Fax (0 22 61) 7 02-2 84
www.merten.de
Rauchmelder mit Funkmodul
Insbesondere,
wenn
Brände
nachts entstehen, können die
Rauchmelder
von BuschJaeger,
Lüdenscheid, Leben retten. Sie wecken mit einem 85 dBA lauten
Warnton jeden Schläfer aus
dem Tiefschlaf und lassen
ihm so die nötige Zeit, angemessen zu reagieren. Bei Bedarf lassen sich optional bis
zu 40 Busch-Rauchalarm-Geräte über eine zweiadrige
Kleinspannungsleitung miteinander verbinden. Über ei-
nen
zusätzlichen
30-V-DC-Relaisausgang können
auch
externe
Signal- oder
Akustikgeräte
angeschlossen
werden.
Will
man eine Leitungsverlegung vermeiden, empfiehlt sich ein Funk-Vernetzungs-Modul. Störungen und
Alarmmeldungen gehen dann
per Funk an beliebig viele Geräte innerhalb einer Wohnung
oder eines Hauses.
Fax (0 23 51) 9 56-97 55
www.busch-jaeger.de
Regenerative Energien
Frequenzumrichterreihe für
den HKL-Bereich
Unter der Bezeichnung
»ACH550« präsentiert
ABB, Lampertheim, eine Reihe von Frequenzumrichtern, die sich
speziell für die Bedürfnisse des HKL-Marktes
(Heizung, Klima, Lüftung) eignen. Die Geräte beinhalten alle für diesen
Markt wichtigen Funktionen.
Der Anwender muss lediglich
einen Parameter für eine spezifische Applikation, z. B. einen Flüssigkeitskühler, eine
Pumpe, einen Kühlturmlüfter oder einen
Dachventilator, anwählen. Die Frequenzumrichter stehen in einem
Leistungsbereich
von
1,1 kW bis 335 kW und
einer Spannung von
3 x 200 V oder 3 x 400 V
zur Verfügung. Den ACH550
gibt es in Schutzart IP54 und
IP21 für Umgebungstemperaturen von - 15 °C bis + 50 °C.
Fax (0 62 06) 5 03-7 77
www.abb.com/de
Sicherheitstechnik
Signalkarte für PV-Wechselrichter
Die Fronius IG Signal Card
von Fronius, Wels, ermöglicht
die Überwachung von PVWechselrichtern vom Typ
Fronius IG ohne Datenkommunikation. Sie benötigt keine Zusatzausstattung wie PC,
Mobiltelefon oder Faxgerät.
Die Signal Card reagiert auf
zwei unterschiedliche Arten
von Meldungen: temporäre
und dauerhafte. Hier besteht
die Wahlmöglichkeit, ob man
alle oder nur dauerhafte Servicemeldungen
erhalten
möchte. Sobald eine wichtige
Betriebsstörung vorliegt, erkennt dies die Signal Card. Sie
schaltet ein Relais und gibt
zusätzlich ein akustisches Sig-
nal ab. Das Signal ertönt so
lange, bis es vom Anlagenbetreiber quittiert wird. Die Signal Card kann entweder als
Plug-in-Card zur Überwachung eines Wechselrichters
oder extern für mehrere dienen.
Fax (00 43-72 42) 2 41-2 24
www.fronius.com
Heimrauchmelder mit Langzeitbatterie
Firex stattet Heimrauchmelder, welche D-Secour, Bremen, vertreibt, serienmäßig mit Lithium-Batterien
aus. Diese Quellen
liefern dem Rauchmelder genügend Energie für den
zuverlässigen Betrieb von bis
zu zehn Jahren (abhängig von
der Anzahl der ausgelösten
Alarme). Das entspricht einer
Leistung von vier bis fünf herde 20/2003
kömmlichen Alkaline- bzw. von zehn
Zink/Kohle-Batterien. Schließlich
reduziert die lange
Lebensdauer von
Lithium-Zellen die
Umweltbelastung
durch Produktion und Entsorgung
gegenüber
herkömmlichen Batterien erheblich.
Fax (04 21) 4 32-80 20
www.firex-rauchmelder.de
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75
Produkte
Elektroinstallation
Installationsklemmen erübrigen
das Abisolieren
Die Klemmenserie »IDCKlemme« für abisolierfreie
Anschlüsse von Woertz, Muttenz (CH), erfordert keine
Vorbereitung der Leiter mehr.
Sie eignet sich in der ersten
Ausführung für zwei Leiter
mit einem Querschnitt von
0,2 …10 mm2. Auch zum Anschliessen braucht man kein
spezielles Werkzeug mehr,
zum Herstellen des Kontaktes
muss lediglich ein Hebel mit
einem Schraubendreher geschwenkt
werden.
Die
Schneidzähne des Verbin-
dungsstegs schlitzen die Isolation ein. Der blanke Leiter berührt die Kontaktteile unmittelbar, der Kontakt zum
Verbindungssteg kommt ohne
Verletzung der Kupferdrähte
zustande.
Fax (00 41-61) 4 61 96 06
www.woertz.ch
Überspannungsschutz im Zwischenstecker
Der Steckdosenüberspannungsschutz
im
Zwischenstecker mit den
Typen »PU D
ZS«, »PU D ZS
analog« und »PU D ZS digital« sowie »PU D ZS S0« und
»PD D ZS Uko« von Weidmüller, Paderborn, schützt
Endgeräte vor Überspannungen, die durch atmosphärische Ladungen (Gewitter)
oder durch Schaltvorgänge
(Transienten) entstehen. Er
wird einfach in die Schutzkontaktsteckdosen gesteckt.
Alle Steckdosenadapter erfüllen die Anforderungen der
Klasse III (D-Ableiter). Eine
grüne LED zeigt die Betriebsbereitschaft
an, eine rote
LED signalisiert den fehlenden Schutz
oder einen Defekt. PU D ZS verfügt über temperaturüberwachte Varistoren. PU D ZS
analog hat in der Basisversion
einen zweistufigen Überspannungsschutz durch Gasableiter und schnell schaltende
Suppressordioden. Der Überspannungsschutz für ISDNAnschlüsse schließlich passt
für die UK0-/S0-Schnittstelle
mit je zwei RJ-45-Buchsen.
Fax (0 52 52) 9 60-1 16
www.weidmueller.de
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76
Anschlussdose für Cat.-6-Verkabelung
Die KM8-Zentralplattendose
von Krone, Berlin, eignet sich
für alle Cat.-6 -Verkabelungen
sowohl im Brüstungskanal als
auch – kombiniert mit einer
Aufputzbox – in der Aufputzmontage. Der modulare Aufbau erlaubt die Installation als
Ein- und als Zwei-Port-Variante, das 50-mm-x-50-mmZentralplattenprinzip ermöglicht den Einsatz in allen
Schalterprogrammen namhafter Hersteller. Auch die Aneinanderreihung
funktioniert
problemlos, wodurch sie ein
einheitliches Design für Lichtschalter, Steckdosen und Rah-
men gewährleistet. Die als
STP (geschirmt) und UTP
(ungeschirmt) verfügbare Anschlussdose KM8 wurde mit
integrierten Staubschutzkappen
zum
bestmöglichen
Schutz der Buchsen ausgestattet.
Fax (0 30) 84 53-18 30
info@krone.com
Überwachungsgeräte für die Isolation
Die
Isolationsüberwachungsgeräte »A-Isometer
IRDH 275/375«
von
Bender,
Grünberg, messen den Isolationswiderstand und melden das
Unterschreiten von zwei getrennt einstellbaren Ansprechwerten. Ein Display stellt die
Informationen im Klartext dar.
Alarm-LED unterstützen die
Meldungen. Das A-Isometer
IRDH575 überwacht den Isolationswiderstand
von IT-Systemen
mit ungeerdeten
Stromversorgungen oder bildet mit
den lsolationsfehler-Auswertegeräten EDS470-12 und den
entsprechenden Messwandlern ein lsolationsfehlersuchsystem.
Fax (0 64 01) 80 72 59
www.bender-de.com
Beleuchtungstechnik
Reflektoren für Industrieleuchten
Die
Reflektor-Baureihe
»Halle« von Schupa, Merenberg, umfasst staubund wasserdichte Reflektoren in hoher Schutzart bis IP65 aus Aluminiumdruckguss.
Breit-, Tief-, TiefBreit- und transparente Reflektoren stehen zur
Auswahl. Die Abdeckungen
der Optik sowie der ohne
Werkzeug einstellbare Fokus
vereinfachen Montage und
Betrieb. Der Kabelraum lässt
sich mit zwei Thermoplasthaken ohne Werkzeug öffnen.
Ein Netzteil mit thermischer
Schutzvorrichtung und ein
explosionsgeschützter
Kondensator vervollständigen die Ausführung.
Die Reflektoren bestehen
aus feingeschliffenem
eloxiertem
Aluminium oder hochfestem
Methakrylat,
die Leuchtenschale
aus Polykarbonat oder hochfestem Methakrylat. Der Reflektor wird mit transparentem gehärtetem Glas geschlossen. Die Dichtungen bestehen aus Silikon, die Außenschrauben aus Edelstahl.
Fax (0 64 71) 54 12
kontakt@schupa.com
de 20/2003
Produkte
Automatisierungstechnik
Feldbusklemme als PID-Regler
Die Module »AIO22«
aus der Serie E-FBM
(Feldbus-Knotenrechner und Feldbus-Anschaltmodule für alle
gängigen
digitalen
und analogen Prozessschnittstellen)
von
Eckelmann, Wiesbaden, verfügen über je
zwei analoge Ein- und
Ausgänge, achten eigenständig auf Grenzwerte und regeln Prozesse. Sie erhalten die gewünschten Funktionsparameter von der Steuerung und ar-
beiten ohne weitere
Unterstützung der SPS
ihre Aufgaben ab. Sie
erreichen Abtastzeiten
von kleiner 5 ms. Das
Modul AIO22I beinhaltet als Reglerfunktionen u. a. Stellwertbegrenzung für beide
Regler, Möglichkeit
zur Invertierung der
Reglerfunktion und
PDO-Transfer für Istund Stellwerte.
Fax (06 11) 71 03-1 33
info@eckelmann.de
Feldbuskoppler für Ethernet
Die
Feldbuskoppler
für
Ethernet der Ricos-Familie
von Wieland, Bamberg, vereinen Funktion und Service und
ermöglichen den industriellen
Einsatz von Ethernet bis auf
die Sensor-/Aktuatorebene.
Neben den I/O-Funktionen
und das TCP/IP-ModbusProtokoll bietet die EthernetPLC über Codesys SPS-Funktionen nach IEC 61131. Die
Geräte vom Typ Ricos verarbeiten alle gängigen Signalarten. Die Service- und Diagnosefunktionen
ermöglichen
Fernwartung der Feldbus-
USV für industrielle Anwendungen mit
Überwachungsfunktionen
Die
unterbrechungsfreie
Stromversorgung
(USV)
»9370« von Powerware, Erlangen, verfügt über einen integrierten CAN-Bus zur vollständig digitalen Steuerung.
Die Powerware 9370 (nach
IEC-Norm 62040: VFI-SS111) bietet einen Leistungsbereich von 160 kVA bis
250 kVA. Auch bei Schieflast
oder nichtlinearer Last hält
sie die Ausgangsspannung
stabil bei 100 %. Darüber
hinaus ermöglicht die patentierte Hot-Sync-Technologie
eine Parallelschaltung von bis
zu acht USV und verhindert
deren Komplettabschaltung
bei nur einem einzigen Fehler-
Werkstatt
Abwickelvorrichtung für Kabeltrommeln
Die Transport und Abwickelvorrichtung »Trommel-Max«
von Klüter, Berlin, dient zur
Aufnahme, zum Transport
und zum Abwickeln von Kabeltrommeln. Durch das
systeme. Die Übertragungsgeschwindigkeit
beträgt
10 Mbit/s oder 100 Mbit/s.
Fax (09 51) 93 24-3 52
info@wieland-electric.com
USV für industrielle Anwendungen mit
Überwachungsfunktionen
Zum Schalten von Leitungen,
Transformatoren und Kondensatoren dienen in Niederspannungssystemen
Lasttrennschalter, z. B. als Haupt-,
Reparatur- oder als Not-AusSchalter. Für diese Einsätze in
der Gebäude- und Industrietechnik im Bereich von 125 A
bis 2 000 A hat Eaton, Neuss,
den Dumeco-Lasttrennschalter entwickelt. Er steht als
drei- und vierpolige Version
zur Verfügung und bietet neben der Betätigungseinrichtung umfangreiches Zubehör.
de 20/2003
vorfall. Die Powerware 9370
eignet sich für komplexe ITAnwendungen und den industriellen Bereich.
Fax (0 91 31) 77 70-2 22
www.powerware.de
Wirkprinzip vereinfacht sich
das Anheben. Das Abrollen
erfolgt unabhängig davon, ob
die Trommel beschädigt ist
oder nicht. Die Vorrichtung
schont
Mitarbeiterrücken
und erlaubt einfaches Transportieren. Der Aufnahmewagen verfügt über Feststellbremsen und bewegt sich daher beim Abrollen des Kabels
nicht. Schließlich lässt sich die
Abrollvorrichtung zum Platz
sparenden Verstauen zusammenklappen.
Fax (0 30) 4 61 16 60
mail@klueter-elektromon
tagen.de
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welche bei dem gewünschten Produkt steht
Name
Darüber hinaus ist diese Gerätereihe in den aktuellen
Baugruppen »Elatis P« integriert.
Fax (0 21 37) 78 11 78
www.eaton.com
Firma
Anschrift
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77
Literatur
Elektroinstallation
Betriebsführung
DIN-Normen für das Handwerk – Band 2
Ratgeber Arbeitsrecht
DIN Deutsches Institut für Normung e.V., 603 S., brosch.,
ISBN 3-410-15204-0, 48,60 €, Beuth Verlag GmbH, Berlin,
Wien, Zürich
Ratgeber, 200 S., 29,80 €, ISBN 3-935154-59-3,
Presto Medien-Fachverlag, Hemmingen
Für den Bereich
der Elektrotechnik
hat sich das Normen-Kompendium
ElektrotechnikerHandwerk aus der
Reihe »DIN-Normen für das Handwerk«
bewährt.
Die siebente Auflage bündelt insgesamt 49 faksimilierte Normen
und technische Regeln zu den
Sachgebieten:
• Elektroinstallationshandwerk
• Bau- und Wärmetechnik
• Schaltungsunterlagen,
Sicherheitszeichen und Symbole
• Allgemeine Normen und
Normungsarbeit.
Das Werk gewährt
einen Überblick
über den Stand der
Technik zu den
unterschiedlichen
Teildisziplinen des
ElektrotechnikerHandwerks. Mit
seinen zahlreichen
Kommentierungen
eignet es sich sowohl für Handwerker in der
Ausbildung als auch für erfahrene Gesellen, die beispielsweise vor der Meisterprüfung ihre Fachkenntnisse
noch einmal vertiefen wollen.
Das DIN-Nummernverzeichnis und das Stichwortverzeichnis erleichtern das Auffinden der benötigten Dokumente.
Das deutsche Arbeitsrecht ist zu einem sehr komplizierten Rechtsgebiet geworden, ein
Grund hierfür ist
die enge Verzahnung mit dem Sozialversicherungsgesetz. Für die Arbeitgeber bedeutet
dies, dass die zu erfüllenden
Pflichten immer umfangreicher werden und sie zahlreiche Vorschriften zu beachten
haben. Der »Ratgeber Arbeitsrecht» aus dem Presto
Medien-Fachverlag bietet neben einem umfangreichen, alphabetischen ArbeitsrechtsABC Ausführungen über
rechtssichere Arbeitsverträge,
über die jeweiligen Pflichten,
aber auch Arbeitsmodelle. Da
dem geltenden Arbeitsrecht
oftmals unterstellt
wird, dass dieses
zu sehr die Arbeitgeber bevorteilt, ist
eine Zusammenarbeit zwischen den
beiden Arbeitsvertragsparteien, Arbeitgeber und Arbeitnehmer, auch
in arbeitsrechtlichen Fragen besonders wichtig. Eine entscheidende Rolle
hat hierbei die Arbeitnehmervertretung, die gewissermaßen
stellvertretend die Interessen
der Arbeitnehmer gegenüber
dem Arbeitgeber vertritt. Damit diese Zusammenarbeit
funktioniert, ist die Kenntnis
der jeweiligen Seite, aber auch
der gegenseitigen Rechte und
Pflichten erforderlich. Die beiliegende CD-ROM enthält alle
Inhalte dieses Ratgebers.
Beleuchtungstechnik
Beleuchtungstechnik für Praktiker
Hans Rudolf Ris, 3. Auflage 2003, 388 S. geb., 39 €,
ISBN 3-8007-2725-0, VDE-Verlag, Berlin
Gut geplante Beleuchtungsanlagen
basieren auf fachkompetent erarbeiteten Lösungen, wobei alle relevanten Einflussgrößen
sowie
Normen und Vorschriften
berücksichtigt und
eingehalten werden müssen.
Verschiedene wichtige Basisgrößen sind in Normen- und
Vorschriftenwerken gesetzlich
verankert oder als Richtwerte
definiert, andere Anforderungen unterliegen einem gewissen Wandel, sodass dem Planenden genügend Freiraum
für eigene Ideen und Kreativität bleibt. Das Fachbuch
zeigt, welche Möglichkeiten
heute zur Verfügung stehen.
78
Der Aufbau erlaubt die Erschließung des Fachgebiets »Beleuchtungstechnik«
vom »Grundsätzlichen zum Speziellen, vom Einfachen zum Schwierigen», so dass jeder Interessierte
sich schnell zurechtfindet. Dem
Buch ist eine DVD mit dem
Lichtberechnungsprogramm
von Relux beigelegt. Angesprochen werden vor allem
Praktiker der Beleuchtungsplanung: Zeichner, Planer,
Techniker, Ingenieure und
Architekten, aber auch technische Sachverständige. Es ist
sowohl als Lehrbuch als
auch als Nachschlagewerk
geeignet.
Gebäudetechnik
Kakulation in Klein- und Mittelbetrieben
Klaus Bellenberg, 2. Auflage 2003, 116 Seiten, DIN A5, 16 €
kartoniert, ISBN 3-8007-2691-2, VDE-Verlag, Berlin
Das vorliegende Fachbuch behandelt speziell die Kalkulationsmethoden, die den
Anforderungen mittelständischer Betriebe entsprechen. Betriebswirtschaftliche
Fragen der Kostenrechnung
werden praxisnah und gut verständlich mit Hilfe zahlreicher
Fallbeispiele erörtert. Erläutert
werden nicht nur die traditionellen Methoden der Vollkostenrechnung und Zuschlagskalkulation, sondern auch die
modernen Verfahren der Teilkosten- bzw. Deckungsbeitragsrechnung, die gerade in
Kleinbetrieben eine besondere
Bedeutung haben. Die stark
aktualisierte Neuauflage wur-
de thematisch erweitert, beispielsweise um
die Frage, wie im
Kleinbetrieb sichere
Kalkulationsgrundlagen möglichst schnell
zu ermitteln sind. Daraus ergeben sich einfache Methoden der Unternehmensplanung und der Rentabilitätsvorschaurechnung.
Das Fachbuch wendet sich an
den mittelständischen Unternehmer als Praktiker, der
mit möglichst geringem Verwaltungsaufwand ein aussagefähiges Kostenrechnungs-System und sichere Kalkulationsgrundlagen schaffen möchte.
Expertenkenntnisse werden
beim Leser nicht vorausgesetzt.
de 20/2003
Te r m i n e
Fortbildung und Seminare
THEMA / BEZEICHNUNG DES SEMINARS
VERANSTALTER
ORT
TERMIN
EBZ
bfe
Dresden
Oldenburg
08.12.
17.11.
bfe
HdT
BGFE
BGFE
EBZ
Hager
bfe
bfe
Oldenburg
Essen
Dresden
Dresden
Dresden
Heltersberg
Oldenburg
Oldenburg
18.11.03
25.11. –
01.12. –
03.12. –
01.12.03
01.12. –
02.12.03
01.12. –
EBZ
Dresden
16.12.
BJE
BJE
BJE
bfe
bfe
bfe
bfe
bfe
BJE
Lüdenscheid
Lüdenscheid
Lüdenscheid
Oldenburg
Oldenburg
Oldenburg
Oldenburg
Oldenburg
Lüdenscheid
03.12.03
02.12.03
04.12.03
01.12. – 05.12.03
24.11. – 28.11.03
25.11. – 26.11.03
14.11.03
17.11. – 21.11.03
18.11.03
EBZ
EBZ
Messkom
bfe
Messkom
Messkom
Dresden
Bautzen
Mainz/Wiesb.
Oldenburg
Nürnberg
München
02.12.
27.11.
26.11.
18.11.
01.12.
19.11.
AUTOMATISIERUNGSTECHNIK
Anwendung der SPS Siemens S7
SPS 7-4A: Effektive Programmierung (S7)
–
–
12.12.03
21.11.03
ELEKTROINSTALLATION
Arbeitsschutz
Arbeitssicherheit in der Elektrotechnik
ET 13 – Fehlersuche in elektrischen Anlagen
ET 8 A – Sichere Durchführung von BGV-A2-Prüfungen in der Praxis
Fachvorschriften DIN VDE 0701 Teil 4
Flexible Systemtechniken – innovative Lösungen
Kleinsteuerungen - Workshop 2
Sachkundige/r für Beleuchtungsanlagen Teil 1
25.11.03
03.12.03
05.12.03
02.12.03
03.12.03
FRAUEN IM HANDWERK
Professionelle Geschäftskorrespondenz
–
17.12.03
GEBÄUDETECHNIK
EIB: Beleuchtungssteuerung, Szenen
EIB: Grundlagen
EIB: Jalousiemanagement
EIB-Professional Zertifikatskurs
EIB-Projektierung / Inbetriebnahme
Interbus-Installation und Inbetriebnahme IB 2008
LON-Entscheiderwissen Tagesseminar
LON-Technologie
Powernet EIB: Grundlagen
INFORMATIONSTECHNIK
Firmenpräsentation im Internet
Grundlagen Antennentechnik
ISDN-Spezial
Netzwerktechnik LAN
Schnittstellen und Protokolle
Telekommunikation von A bis Z
–
–
–
–
–
–
03.12.03
29.11.03
27.11.03
20.11.03
02.12.03
20.11.03
Hinweis: Weitere Termine befinden sich auf unserer Homepage www.online-de.de unter »Termine«.
DIE VERANSTALTER
EBZ, Elektro-Bildungszentrum e.V.
bfe, Bundestechnologiezentrum für Elektro-und Informationstechnik e.V.
Scharfenberger Str. 66, 01139 Dresden
Tel. (0351)8506-3 00, Fax (0351)8506-3 55
ebz@eline.de, www.ebz.de
Donnerschweer Str. 184, 26123 Oldenburg
Tel. (0441)34092-108, Fax (0441)34092-209
c.debbeler@bfe.de, www.bfe.de
Hager Tehalit Vertriebs GmbH
BGFE, Akademie für Arbeitssicherheit und
Gesundheitsschutz Berufsgenossenschaft
der Feinmechanik und Elektrotechnik
Zum Gunterstal, 66440 Blieskastel
Tel. 06842)945-5221, Fax (06842)945552
blending@hager.de, www.hager.de
HdT, Haus der Technik e.V.
Königsbrücker Landstraße 4a, 01109 Dresden
Tel. (03 51)4572902, Fax (0351)4572905
schul.dresden@bgfe.de, www.bgfe.de/pages/ausbild.htm
Hollestr. 1, 45127 Essen
Tel. (0201) 1803-249, Fax (0201) 1803-263
b.hoemberg@hdt-essen.de, www.hdt-essen.de
BJE, Busch-Jaeger Elektro GmbH
Messkom Vertriebs GmbH
Freisenbergstr. 2, 58515 Lüdenscheid
Tel. (02351)956-1772, Fax (023 51)956-1749
peggy.reichert@de.abb.com, www.busch-jaeger.de
Kirchstr. 13, 85416 Langenbach
Tel. (08761)704 14, Fax (08761)70416
messkomwg.@t-online.de, www.messkom.de
de 20/2003
79
21/2003
Vo r s c h a u
Elektroinstallation
Gebäudetechnik
EIB AUF EINEM SCHIFF
Wir stellen eine auf den ersten Blick ungewöhnliche Anwendung für den
EIB vor: Auf dem Bodensee-Schiff »MS Stuttgart« wird die gesamte Beleuchtungsanlage über den EIB angesteuert. Ein Vorteil des EIB liegt darin,
dass sich die Brandlast auf dem
Schiff reduziert.
weitere themen:
NOTBELEUCHTUNG
MIT STROMVERSORGUNG
In unserem Schwerpunkt befassen wir uns u. a. mit der Batterieauslegung gemäß EN 50171: Die
neue EN 50171 fordert, dass
Sicherheitsstromversorgungen die
Nennleistung auch noch zum Ende ihrer Lebensdauer erreichen.
Dies erfordert eine entsprechende
Kapazitätsreserve bei den Batterien, um deren Alterungsprozess
zu kompensieren.
Der Elektro- und Gebäudetechniker
IMPRESSUM
REDAKTION
Lazarettstraße 4, 80636 München,
Tel. (089) 12607-240,
Fax (089) 12607-111
Dipl.-Ing. Andreas Stöcklhuber,
Chefredakteur, (verantw.),
Tel. (089) 12607-248,
E-Mail: stoecklhuber@online-de.de
(Gebäudetechnik)
Dipl.-Ing. (FH) Christiane Decker,
Tel. (089) 12607-242,
E-Mail: decker@online-de.de
(Betriebsführung, gig)
Dipl.-Ing. (FH) Michael Muschong,
Tel. (030) 467829-14,
E-Mail: muschong@online-de.de
(Praxisprobleme, Elektroinstallation)
Dipl.-Ing. (FH) Sigurd Schobert,
Tel. (089) 12607-244,
E-Mail: schobert@online-de.de
(Informationstechnik)
Dipl.-Ing. Josef von Stackelberg,
Tel. (089) 12607-256,
E-Mail: stackelberg@online-de.de
(Automatisierungstechnik,
Neue Produkte)
Sekretariat: Christa Roßmann,
Tel. (089) 12607-240,
E-Mail: rossmann@online-de.de
Praxisprobleme
SICHERHEITSKLASSEN
VON MESSGERÄTEN
Informationstechn i k
Automatisierungstechnik
DEZENTRALE MOTORSTARTER ALS ALTERNATIVE
Der Trend zur dezentralen Antriebstechnik hält ungebrochen an. Neue dezentrale Motorstarter bieten Lösungen
in einfachen Anwendungen und ersetzen auf diese Weise Frequenzumrichter.
ANZEIGEN
Lazarettstraße 4, 80636 München,
Fax (089) 12607-310
Anzeigenleitung: Christine Keller
(verantw.), Tel. (089) 12607-210,
E-Mail: keller@online-de.de
Stellvertretung und Anzeigendisposition:
Jutta Landes, Tel. (089) 12607-263,
E-Mail: landes@online-de.de
Anzeigenverkauf: Sylvia Luplow,
Tel. (089) 12607-299,
E-Mail: luplow@online-de.de
Rappresentanza in Italia:
CoMedia di Garofalo Vittorio,
Via Descalzi 3/15, I – 16043 Chiavari,
Tel. (0039-0185) 323860,
Fax (0039-0185) 3231040,
Es gilt die Preisliste Nr. 28 vom 1.1.2003
VERTRIEB
Im Weiher 10, 69121 Heidelberg,
Fax (06221) 489-443
Karen Dittrich, Tel. (06221) 489-603,
E-Mail: dittrich@online-de.de
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de 21/2003
erscheint am
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de 20/2003
Gelernt ist gelernt
Die grünen Seiten
für die Aus- und
Weiterbildung
iG
G
Inhalt
Christiane Decker
Jedes Berufsausbildungsverhältnis wird befristet abgeschlossen. Spätestens am Ende der Lehre sollte sich also
jeder Lehrling, aber auch jeder Unternehmer mit dem
Ende des Ausbildungsverhältnisses beschäftigen. Darüber
hinaus gibt es bei nicht bestandener Gesellen-/Abschlussprüfung einiges zu beachten.
Von regulärer Beendigung des Ausbildungsverhältnisses spricht
man, wenn es automatisch mit dem Ablauf der Ausbildungszeit
endet (BBiG1) § 14 Abs. 1).
Vorzeitig bestandene Gesellen-/Abschlussprüfung
Bestehen Auszubildende ihre Gesellen-/Abschlussprüfung vorzeitig, endet das Berufsausbildungsverhältnis mit deren Bestehen (BBiG § 14 Abs. 2). Die Gesellen-/Abschlussprüfung gilt
als bestanden, sobald das Prüfungsverfahren abgeschlossen
und das positive Ergebnis mitgeteilt worden ist. Sieht eine Prüfungsordnung nichts anderes vor, endet das Ausbildungsverhältnis auf die Minute genau zu diesem Zeitpunkt, d. h. nicht
erst mit dem Ablauf des Tages der erfolgten Mitteilung.
Beschäftigt man den Auszubildenden über den genauen Zeitpunkt der bestandenen Prüfung hinaus, begründet das ein
unbefristetes Arbeitsverhältnis (BBiG § 17).
1 Ende des Ausbildungsverhältnisses
2 Informationstechnik
Kundenauftrag:
Instandsetzen einer
fehlerhaft installierten
Tk-Anlage
[4]
trieb zu richten, und zwar
unverzüglich, spätestens aber
5 Grundlagen
zwei Wochen nach der nicht
Wirk- und Blindleistungsbestandenen Prüfung.
messung
[1]
Es gilt zu unterscheiden,
wann der Auszubildende die
7 Elektroinstallation
Verlängerung nach nicht beLED-Module für Leuchten
standener Prüfung verlangt:
und zum Signalisieren [ 1 ]
• vor Beendigung der regulären Ausbildungszeit: Die
Ausbildungszeit setzt sich
über den Endzeitpunkt hinaus fort
• nach Beendigung der regulären Ausbildungszeit (Prüfung erst
nach diesem Zeitpunkt bzw. Mitteilung über das Nichtbestehen): Das Berufsausbildungsverhältnis verlängert sich vom
Zeitpunkt des Verlangens ab.
Quelle: Siemens
Ende des Ausbildungsverhältnisses
20/2003
Nicht bestandene Gesellen-/Abschlussprüfung
Besteht der Auszubildende die Gesellen-/Abschlussprüfung
nicht, kann er (bei Minderjährigen der Erziehungsberechtigte)
vom Ausbildungsbetrieb die Fortsetzung des Ausbildungsverhältnisses um maximal ein Kalenderjahr verlangen. D. h., das
Ausbildungsverhältnis muss bis zur nächstmöglichen Wiederholungsprüfung fortgesetzt werden (BBiG § 14 Abs. 3), und
zwar mit den gleichen Rechten und Pflichten wie bei dessen
Begründung. Das Gleiche gilt, wenn der Auszubildende wegen
krankheitsbedingter Arbeitsunfähigkeit nicht an der Prüfung
teilnehmen konnte.
Der Auszubildende (der Erziehungsberechtigte) hat das
Verlangen mündlich oder schriftlich an den Ausbildungsbe1) Der Gesetzestext des Berufsbildungsgesetzes (BBiG) befindet
sich unter www.bma.de.
Dipl.-Ing. (FH) Christiane Decker, Redaktion »de«, nach Unterlagen
der HWK Ulm
de 20/2003
Wiederholungsprüfung
Das Berufsausbildungsverhältnis endet nicht nur bei bestandener Wiederholungsprüfung, sondern auch bei nicht bestandener, wenn der Auszubildende keine Verlängerung verlangt hat.
Besteht der Auszubildende die 1. Wiederholungsprüfung
nicht und verlangt er eine Verlängerung, setzt sich das Berufsausbildungsverhältnis bis zur 2. Wiederholungsprüfung fort –
vorausgesetzt, diese 2. Wiederholungsprüfung wird innerhalb
der Höchstfrist von einem Jahr, nach Ablauf der vertraglich
vorgesehenen Ausbildungszeit, abgeschlossen. Das Berufsausbildungsverhältnis endet nach einem BAG-Urteil unabhängig
vom Bestehen oder Nicht-Bestehen der 2. Wiederholungsprüfung.
■
1
Gelernt ist gelernt
iG
G
INFORMATIONSTECHNIK
Kundenauftrag:
Instandsetzen einer fehlerhaft installierten Tk-Anlage
Teil 4: Messungen, Notbetrieb, Euro-ISDN, Rückkopplung
Heinrich Kohschulte
Beim Eingrenzen einer Störungsursache setzten Servicetechniker bisher im Tk-Bereich Multimeter mit Durchgangsprüfer und ggf. das Oszilloskop ein. Das reicht bei
der Fehlersuche im ISDN-Bereich meist nicht mehr. Hier
sind sowohl ISDN-Tester gefragt als auch die Kenntnisse
der Zusammenhänge bezüglich der vorhandenen Module
und Schnittstellen, deren Funktion und deren Eigenschaf-
Bild 12: Gleichspannungsverhältnisse am gespeisten S0-System
ohne Notbetrieb
ten Fehlerursachen in sich bergen können.
Di., 13.00 Uhr. Lehrling Jakob geht durch Johann Gotthilfs
Lichtstudio und notiert sich die Fabrikate der Telefone. Am
Nachmittag will er in seiner Firma nachschauen, ob es sich um
System- oder ISDN-Komforttelefone handelt.
Nun möchten
Geselle Ralf und
ideales
Jakob an der
Signal
offenen ISDNEnddose im Büro 2 Messungen
durchführen. »Die
Signale«, sagt
Ralf, »sind die
digitalen Nullen
und Einsen in
Form von vererlaubter
hältnismäßig kleiBereich
nen, rechteckförmigen, getakteten Spannungen
Bild 11: Toleranzschema für Signale auf der
auf der Leitung.«
S0-Schnittstelle mit Signal (schwarz)
Diese
Impulse
schwanken innerhalb bestimmter Toleranzen (Bild 11). Allerdings lassen sich die nicht zyklischen Signale nur relativ schwer
messen. Auf jeden Fall benötigt man dazu ein Speicheroszilloskop. Doch im Allgemeinen braucht man die Signale nicht darzustellen. Es genügt Folgendes:
• Messung der Impulshöhe als Signalspannung mit einem
ISDN-Tester (z. B. »Argus 10«) und
• Messung der Speisespannung für die Telefone mit einem
Multimeter (auch mit ISDN-Tester möglich).
Die Energieversorgung der ISDN-Telefone
Die Speisespannung, eine von den Signalen auf der S0-Schnittstelle unabhängige Gleichspannung, versorgt die Elektronik
der Telefone mit Energie. Generell stehen am S0-Bus ca. 4 W
zur Verfügung. Da ein Telefon im Normalbetrieb rund 1 W
Dipl.-Ing. Heinrich Kohschulte arbeitet als Dozent am Bundestechnologiezentrum für Elektro- und Informationstechnik (bfe) in
Oldenburg
Fortsetzung aus »de« 19/2003
2
benötigt, lassen sich am S0-Bus maximal vier schnurgebundene
ISDN-Telefone anschließen und betreiben.
»Wegen der vier Adern können wir insgesamt sechs Messungen durchführen«, sagt Ralf zum Lehrling und skizziert die
Verhältnisse (Bild 12). Jakob beginnt mit den Messungen und
trägt die Messwerte in diese Skizze ein. Ralf sagt, dass die
Werte der Vorgabe entsprechen.
Notstromumschaltung
1)
2)
3)
4)
5)
6)
Polarität gezeichnet im Normalbetrieb (Speisung)
Strombegrenzung bei Überlast am S-Bus
Stromversorgungskopplung
Polaritätsumschalter für Notstromversorgung
Umschaltung für Not- und Norma-TE
Stromversorgung über die VSt
Bild 13: Speisung eines S0-Bussystems über den NTBA
Der Geselle erklärt dem Lehrling,
• dass sowohl ein NTBA (Bild 13) der Erzeuger sein kann als
auch – wie in ihrem Fall – das S0-Modul einer Tk-Anlage,
• dass hierbei ein 230-V-Netzteil die Energie für den S0-Bus liefert,
• dass man den 230-V-Stecker des NTBA nicht zu stecken
braucht, wenn man statt Telefonen eine Tk-Anlage mit eigener Stromversorgung an die S0-Schnittstelle anschließt und
• dass bei angeschlossener Tk-Anlage eine vom Netzbetreiber
zur Verfügung gestellte Gleichspannung auf der UK0-Schnittstelle die NTBA-Elektronik versorgt (Bild 13 Pkt. 6).
Der Notbetrieb
Nach dem Telekommunikationsgesetz muss der Netzbetreiber
an einem einfachen Tk-Anschluss (a/b- und Basisanschluss in
der Betriebsart Mehrgeräteanschluss) in jedem Fall so viel
Energie zur Verfügung stellen, dass das Telefonieren von einem
de 20/2003
Gelernt ist gelernt
iG
INFORMATIONSTECHNIK
Anschlussmodul der Tk-Anlage
1
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20
USB-Anschluss
RS232-Anschluss
Anschlussbuchse externer
ISDN-Anschluss S02:EXT
Buchse für Modul Feinschutz S02
Externer ISDN-Anschluss
S02:INT/EXT
Schalter für die Abschlusswiderstände S02
Interner / externer ISDNAnschluss S01:INT/EXT
Schalter für die Abschlusswiderstände S01
Anschlussbuchse interner
ISDN-Anschluss S01:INT
Buchse für Modul Feinschutz S01
Eingang für externe Wartemusik (MOH) mit Lautstärkesteller (Volume)
Lautstärkeeinstellung für
externe Wartemusik
Funktionserde-Anschluss
Anschluss für analoge
Endgeräte 5 und 6
(a/b5 und a/b6)
Buchse für Modul Feinschutz
Anschluss für analoge
Endgeräte 3 und 4
(a/b3 und a/b4)
Buchse für Modul Feinschutz
Anschluss für analoge
Endgeräte 1 und 2
(a/b1 und a/b2)
Buchse für Modul Feinschutz
Ausgang
12 V = max. 50 mA
Bild 14: Anschlussmodul der Tk-Anlage
normalen ISDN-Telefon auch bei Ausfall der 230-V-Spannungsversorgung möglich ist. In diesem Fall sorgen eine Stromversorgungskopplung (Bild 13 Pkt. 3) und eine Strombegrenzung (Bild 13 Pkt. 2) für das Anliegen der Gleichspannung an
der S0-Schnittstelle, jedoch in umgekehrter Polarität. Allerdings
reicht die Energie nur für den Notbetrieb eines Telefons. D. h.,
für diesen Fall muss man dafür sorgen, dass nur eins der
maximal vier möglichen, nicht fremdgespeisten Telefone am
Bus auf Notbetrieb gestellt ist. Nur mit diesem auf Notbetrieb
gestellten Telefon lässt sich dann eine Verbindung aufbauen.
Die anderen drei Telefone sind im Notbetrieb also »tot«. Die
Einstellung (Bild 13 Pkt. 5) erfolgt am Telefon gewöhnlich an
einer verborgenen Stelle, so dass nur ein Fachmann, der diesen
Hintergrund kennt, die Umschaltung vornehmen sollte.
de 20/2003
G
Ralf und Jakob gehen in den Versorgungsraum und öffnen die
Tk-Anlage. Sie sehen ein Anschlussmodul, welches auch in der
Anleitung der Tk-Anlage dargestellt ist (Bild 14).
Darüber hinaus entdecken sie ein Modul für den Anschluss
von vier a/b-Endgeräten (Bild 15). Davon wird derzeit kein
Anschluss genutzt. Offenbar setzte die Errichterfirma hier ein
Modul ein, ohne zu wissen, dass es in Gotthilfs Lichtstudio
Bild 15: Tk-Anlagenmodul für vier a/b-Schnittstellen
überflüssig ist. Denn es lassen sich bis zu sechs analoge Geräte
bereits mit der Grundplatine betreiben. Die analogen Endgeräte (auch das G3-Fax sowie das Modem) sind sternförmig an
das Anschlussmodul angeschlossen (Bild 14 Nr. 14, 16 und 18),
d. h. mit jeweils zwei Adern (siehe »gig« 19/2003, S. 3, Bild 9).
Möglich wäre allerdings auch, das Modem und das Faxgerät
als so genannte »Nicht-Fernsprechgeräte« mit einem analogen
Telefon zusammen an einer TAE zu stecken. Zu einer solchen
TAE würden dann nur zwei Kupferadern a und b führen.
Fehlersuche und -eingrenzung
Di., 14.00 Uhr. Ralf, Jakob und Meister Ring setzen sich in
ihrer Firma zusammen. Der Lehrling erzählt dem Meister vom
fehlenden Abschlusswiderstand am S0-Bus. »Das ist typisch für
eine Firma, die von Telekommunikation keine Ahnung hat«,
entgegnet Meister Ring und ergänzt: »Dann sollten wir überlegen, welche Hardwarefehler noch zu Störungen geführt
haben könnten.«
Ralf meint: »Möglicherweise hat der Netzbetreiber einen
Fehler gemacht, und zwar am Anschluss.« Er erläutert:
• Der Basisanschluss kommt mit zwei Drähten ins Haus. Dabei
handelt es sich um die im NTBA endende UK0-Schnittstelle
am Referenzpunkt U im Referenzmodell (siehe »gig« 18/ 2003,
S. 3, Bild 5).
• Bei vertauschten Adern der UK0-Schnittstelle kann das auch
zu Fehlfunktionen führen.
Meister Ring widerspricht: »Vertauschte Adern spielen im
UK0-Bereich keine Rolle. Aber du bringst mich auf einen
Gedanken. Wir müssen am S0-Bus auf jeden Fall noch die
Adern auf Durchgang und Vertauschung prüfen. Dadurch
können nämlich sporadische Fehler auftreten.« Jakob soll das
beim nächsten Besuch im Lichtstudio als Erstes untersuchen.
ISDN und Euro-ISDN
Die Entwicklung vom ISDN zum Euro-ISDN:
• ISDN wurde in Deutschland bereits 1989 als nationale Variante mit der Bezeichnung 1TR6 eingeführt.
3
Gelernt ist gelernt
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INFORMATIONSTECHNIK
• Man wählte für den Zweidrahtbereich zwischen der Vermittlungstechnik und dem NTBA eine Vollduplextechnik mit
einem Leitungscode, 4B3T8) genannt, die derzeit noch aktuell
ist.
• Für eine Umsetzung von Zwei- auf Vierdrahttechnik (und
umgekehrt) im NTBA und im Anschlussmodul in der Vermittlungstechnik beim Netzbetreiber müssen beide Seiten für
diesen Leitungscode ausgelegt sein.
Der Lehrling unterbricht: »Aber das ist doch noch heute bei
allen Basisanschlüssen so, oder?« Meister Ring erklärt ihm:
»Nicht ganz. 1993 bei der Einführung des Euro-ISDN, auch
DSS1 genannt, hatte sich die Übertragungstechnik weiterent-
binär
quartär
Bild 16: Übertragung der binären Bitkombination 101100 quartär
im 2B1Q-Leitungscode
wickelt. Seitdem steht ein anderer Leitungscode, der 2B1QCode, zur Verfügung. Er benötigt eine geringere Bandbreite.«
Beim 2B1Q-Code werden zwei binäre Signale in ein quartäres
Signal umgewandelt, welches vier verschiedene Zustände auf
der Leitung annehmen kann, z. B. die Spannungen mit der
Zuordnung 00, 01, 10, 11 (Bild 16). Jakob meint: »Dann
mussten ja in den Vermittlungsstellen alle Module ausgetauscht
werden und ebenfalls alle NTBAs bei den Kunden.« »Da hast
du grundsätzlich Recht«, erwidert Meister Ring, »doch das hat
man aus Kostengründen nicht gemacht«. Er meint damit, dass
in Deutschland alles beim Alten blieb, während man in anderen Ländern mit DSS1 die neue Technologie einsetzte. Dazu
Ralf: »Dann kann man ja in Deutschland keinen NTBA z. B.
aus Frankreich einsetzen. Wir haben hier immer noch 1TR6?«
»Jein« entgegnet Meister Ring und erklärt:
• Die Übertragungsverfahren auf der UK0-Schnittstelle mit den
unterschiedlichen Leitungscodes sind völlig unabhängig von
den Protokollen 1TR6 bzw. DSS1.
• Auch in Deutschland führte man ab 1993 das Euro-ISDN
mit DSS1 ein.
• Der Leitungscode beim Übertragungsverfahren auf der UK0Schnittstelle ist aber weiterhin 4B3T.
Eine Anmerkung hat der Meister noch zu den neuen Netzbetreibern: »Sollten sie nicht die Anschlussleitungen von der Telekom mieten, sondern eigene Kabel verlegen, so ist es denkbar,
dass auf deren UK0-Schnittstelle das 2B1Q-Verfahren zum Einsatz kommt.« Der Meister wendet sich an Ralf: »Deshalb wird
man an den meisten Basisanschlüssen in Deutschland keinen
NTBA aus Frankreich einsetzen können, trotz Euro-ISDNDSS1-Anschluss.«
8) Der 4B3T-Code fasst jeweils vier Bit eines binären Signals auf
der S0-Schnittstelle zu einem Block zusammen und codiert sie in
drei ternäre Signalelemente für die Übertragung auf der
UK0-Schnittstelle
4
Basisanschluss und NTBA
»Man darf ja gar nicht am NTBA arbeiten, weil der ja in den
Verantwortungsbereich des Netzbetreibers fällt. Und wenn der
NTBA defekt sein sollte, muss ihn der Netzbetreiber reparieren
oder auswechseln«, wirft der Geselle ein. Dazu Jakob: »Aber
die Netzbetreiber verschicken doch sogar den NTBA an die
Kunden zum Selbstanbau.« »Du hast Recht, das ist aber lediglich ein Anstecken an die ehemals erste TAE vom analogen
Anschluss, die der Kunde vornehmen muss, jedoch kein Eingriff in die Technik wie bei einer Reparatur«, sagt der Meister.
Ralf und Jakob erfahren auch von Meister Ring, warum
die Umstellung auf ISDN relativ einfach vonstatten ging:
• In jede Wohnung mit einem bereits vorhandenen analogen
Anschluss führen zwei Drähte.
• Es handelt sich lediglich beim Abschnitt zwischen Vermittlungstechnik und NTBA um eine Zweidrahtstrecke.
• Im NTBA geschieht neben der Umsetzung von einer Zweidrahtführung an UK0 auf eine Vierdrahtführung an S0 auch
eine Umsetzung der Netzbetreiberschnittstelle UK0 auf die
Teilnehmerschnittstelle S0. Das Gleiche geschieht beim Netzbetreiber im Teilnehmermodul in der Vermittlungstechnik,
wo auf Vierdraht zurück umgesetzt wird.
• Grundsätzlich werden auf der UK0-Schnittstelle alle Signale
vom Netz zum Teilnehmer und zurück gleichzeitig in beiden
Richtungen übertragen.
Die Rückkopplung
Bei der Umsetzung von S0 auf UK0 in der so genannten Gabelschaltung des NTBA wird auch eine Rückkopplung erzeugt.
UK0
S0
Echolöscher
Rückkopplung
Bereinigtes,
von der
Vermittlung
kommendes Signal
auf S0
Beseitigung
des Echos
durch den
Echolöscher
Überlagerte Signale
Signal von S0 zur
Vermittlung
Signal von S0 zur
Vermittlung bzw.
rückgekoppeltes
Signal zu S0
Bild 17: Echobildung und -kompensation im NTBA
Die abgehenden Signale überlagern also die von der Vermittlung kommenden und bilden damit ein so genanntes Echo,
auch bei analogen Anschlüssen. Hört man bei analogen
Anschlüssen lediglich seine eigene Stimme, führt ein solches
Echo bei ISDN zu Störungen, z. B. beim Verbindungsaufbau
und bei Datenübertragungen. »Man musste Abhilfe schaffen«,
ergänzt der Meister, fertigt eine Skizze an (Bild 17) und sagt:
»Ein Modul, der Echolöscher, löscht noch im NTBA das rückgekoppelte Echo, so dass nur das richtige von der Vermittlung
kommende Signal auf die S0-Schnittstelle gelangt.« Übrigens
kann ein defekter Echolöscher durchaus eine Fehlerquelle am
Basisanschluss darstellen.
(Fortsetzung folgt)
de 20/2003
Gelernt ist gelernt
iG
G
GRUNDLAGEN
Wirk- und Blindleistungsmessung [ 1 ]
MRück = c · α
Helmuth Biechl
Ein elektrodynamisches Messwerk dient zum Messen der
Leistung. Dieser Beitrag erklärt ausführlich den prinzipiellen Aufbau eines derartigen Messwerks und weshalb es
das Produkt aus zwei Strömen anzeigt.
Für den Elektrofachmann ist nicht nur die Berechnung der
Wirk- und Blindleistung wichtig, sondern auch deren messtechnische Erfassung. Zwar gibt es hochwertige digitale Messgeräte, welche die Spannung und den Strom abtasten und mit
Hilfe eines Mikrocomputers verschiedene Größen ermitteln
und anzeigen, doch für die Erklärung des Messprinzips eignet
sich das elektrodynamische Leistungsmesswerk besser. Darüber hinaus handelt es sich bei der analogen Messung von
Wirk- und Blindleistung keineswegs um ein veraltetes Verfahren. In jedem Prüffeld, wo derartige Messungen durchzuführen
sind, setzt man noch elektrodynamische Messwerke ein.
In Bild 1 sehen wir einen magnetischen Kreis aus Eisen. Dieser
Eisenkreis führt das Magnetfeld, welches die Erregerwicklung
(Windungszahl N1, Strom i1) erzeugt. Wir erkennen weiterhin
einen drehbaren Eisenzylinder, der über eine Rückstellfeder
verfügt. Darüber hinaus befindet sich auf dem Eisenzylinder
eine Wicklung, die so genannte Feldspule. Sie führt den Feldstrom i2.
N1
Erregerwicklung
Eisenkreis
mittlere Feldlinie
N2
i2
Feldspule
Zeiger
Eisenzylinder
(drehbar) mit
Rückstellfeder
Bild 1: Grundsätzlicher Aufbau des elektrodynamischen Leistungsmesswerks
Wir wollen folgende Zusammenhänge zeigen, und zwar
zwischen
• der Auslenkung der mit dem Eisenzylinder fest verbundenen
Anzeigenadel und
• dem Produkt aus Erregerstrom i1 und Feldstrom i2.
Das mechanische Rückstellmoment des Zylinders – hervorgerufen durch die Rückstellfeder – verhält sich direkt proportional zur Auslenkung, d. h.:
Dr. Helmuth Biechl, Professor an der FH Kempten
de 20/2003
α Auslenkwinkel
c Federkonstante (Einheit = Nm/°)
Weil sich die stromdurchflossenen Feldspulenleiter im durch
die Erregerwicklung hervorgerufenen Magnetfeld befinden,
entsteht folgende Tangentialkraft auf die einzelnen Feldspulenleiter (siehe »gig« 21/2001, S. 3):
FLeiter = B · l · i2
(2)
B magnetische Flussdichte im Eisenkreis = magnetische Flussdichte im Luftspalt
l axiale Zylinderlänge = Länge der Feldspulenleiter
i2 Strom durch die Feldspule
Für das elektromagnetisch entwickelte Drehmoment MD der
gesamten Feldspule gilt:
MD = r · N2 · FLeiter · 2
(3)
r Zylinderradius
N2 Windungszahl der Feldspule
Das Funktionsprinzip des Messwerks
i1
(1)
Der Faktor 2 ist deshalb erforderlich, weil eine Windung
immer aus zwei Leitern, nämlich Hin- und Rückleiter, besteht.
Mit Gl. (2) und (3) erhalten wir:
MD = 2 · r · N2 · B · l · i2
(4)
Das elektromagnetisch entwickelte Drehmoment MD verhält
sich also proportional zum Feldstrom i2.
Nun kann man sich fragen, wie die Flussdichte B vom Erregerstrom i1 abhängt. Mit dem Durchflutungsgesetz (siehe
»gig« 22/1999, S. 231g) und unter der Annahme, dass das
magnetische Feld im gesamten Magnetkreis homogen verläuft,
d. h., die Flussdichte B überall denselben Wert hat, ergibt sich:
HE · lE + HL · 2 · δ = i1 · N1
(5)
HE magnetische Feldstärke im Eisen
HL magnetische Feldstärke im Luftspalt
δ Luftspalt (der Faktor 2 in der Formel ist erforderlich, weil
es »links« und »rechts« vom Zylinder einen Luftspalt gibt)
lE gesamte Eisenlänge (beinhaltet auch den Weg im drehbar
gelagerten Zylinder)
Weiterhin gilt (siehe »gig« 6/2001, S. 4):
(6)
(7)
(8)
µr,E relative Permeabilität des Eisens (für Luft gilt bekanntermaßen: µr,L = 1)
µ0 Permeabilität des Vakuums, eine Naturkonstante mit dem
Wert
Nun können wir schließlich Gl. (7) und (8) in Gl. (5) einsetzen.
Es ergibt sich:
5
Gelernt ist gelernt
iG
G
GRUNDLAGEN
bei Gleichstrom. Der Strom I, der durch die Erregerwicklung
des Messgerätes fließt, entspricht damit dem Strom i1 (aus Bild 1).
Der Strom i2, d. h. der Feldstrom, wird durch die Spannung
ULast und den Messgerätewiderstand R festgelegt, d. h.:
(9)
Weil der Messgerätewiderstand R im kΩ-Bereich liegt, fällt der
Strom i2 gegenüber i1 kaum ins Gewicht, d. h., er ist vernachlässigbar. Damit messen wir jetzt das Produkt aus ULast und I,
d. h.:
Gl. (9) setzen wir nun in Gl. (4) ein:
α ∼ ULast · I
Der Term vor dem Produkt der beiden Ströme i1 und i2 stellt
eine für das Messgerät charakteristische Konstante k dar. Es
gilt deshalb:
MD = k · i1 · i2
(10)
Mit anderen Worten: Das elektrodynamische Messwerk multipliziert die beiden Ströme i1 und i2. Das Drehmoment MD ist
proportional zum Produkt aus i1 und i2.
Wir kennen nun das elektromagnetische Drehmoment MD,
das den Zylinder mit der Feldspule entgegen der Federkraft
verdreht (auslenkt). Die Zylinderauslenkung erfolgt so weit,
bis das Rückstellmoment MRück genauso groß ist wie das
elektromagnetische Moment MD. Es stellt sich also folgendes
Gleichgewicht ein:
Dieses Produkt entspricht der elektrischen Leistung P. Somit
können wir mit einem elektrodynamischen Messwerk die
Gleichstromleistung P messen. Allerdings ist es hierzu erforderlich, das Zifferblatt entsprechend zu beschriften. Man
nennt diesen Vorgang »Kalibrieren«. Handelt es sich um einen
amtlichen Vorgang, spricht man von »Eichen«, das nur staatlich anerkannte Eichämter durchführen.
Spannungs- und stromrichtige Messung
Ein kleines Problem bei dem beschriebenen Messverfahren
müssen wir allerdings noch erwähnen.
iu
MD = MRück
iLast
i
Man kann also Gl. (10) und Gl. (1) gleichsetzen:
U
R
ULast
Last
RLast
(11)
Bild 3: Wattmeter bei stromrichtiger Messung
Wir sehen anhand Gl. (11): Der Zeigerausschlag α verhält sich
proportional zum Produkt von i1 und i2. Damit handelt es
sich beim elektrodynamischen Messwerk um ein multiplizierendes Messgerät. Das eignet sich hervorragend zur Leistungsmessung.
Die Leistungsmessung bei Gleichstrom
In Bild 2 sehen wir das Schaltsymbol für das elektrodynamische Messwerk. Betrachten wir als Erstes die Leistungsmessung
Spannungsfeld
iLast
iu
i
Strompfad
U
R
ULast
Last
RLast
Bild 2: Verschaltung des elektrodynamischen Messwerks als
Wattmeter bei spannungsrichtiger Messung
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Misst man die Spannung so wie im Abschnitt »Die Leistungsmessung bei Gleichstrom« beschrieben, sind zwar die
Spannung an der Last und die gemessene Spannung identisch,
aber der gemessene Strom weicht geringfügig vom tatsächlichen Laststrom iLast ab. Schließlich messen wir die Summe aus
iLast und iU (Bild 2), d. h., man misst den geringen Strom durch
den Spannungspfad mit. Man nennt dieses Messverfahren
»spannungsrichtiges Messen«, da die Spannung der Last richtig erfasst wird, der gemessene Strom aber nicht exakt dem
Laststrom iLast entspricht.
Im Gegensatz dazu gibt es noch die »stromrichtige Messung« (Bild 3). Hier fließt nur der Laststrom durch den
Strompfad des Messgeräts. Bei der erfassten Spannung handelt
es sich jedoch um die vor dem Messgerät anliegende. Sie
stimmt somit nicht exakt mit der Spannung an der Last überein.
Beide Messverfahren sind also nicht ganz richtig. Der
jedoch im Allgemeinen sehr kleine Fehler lässt sich meist vernachlässigen. Insbesondere nimmt der Strom durch den Spannungspfad bei der spannungsrichtigen Messung einen außerordentlich kleinen Wert an, so dass man meist diese Methode verwendet.
(Fortsetzung folgt)
de 20/2003
Gelernt ist gelernt
iG
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ELEKTROINSTALLATION
LED-Module für Leuchten und zum Signalisieren [ 1 ]
Enno Folkerts
Licht emittierende Dioden1) (LED) setzt man seit etwa
Mitte der 60er Jahre als Anzeigelampen in elektronischen
Schaltungen ein, z. B. im Armaturenbrett von Kraftfahrzeugen, bei Haushaltsgeräten, Geräten der Unterhaltungselektronik, in Leuchtbändern und in Displays. Mit der Steigerung ihrer Lichtausbeute und der Entwicklung einer
effizienten blau leuchtenden LED erobern LED seit Mitte
der 90er Jahre zunehmend auch Bereiche der allgemeinen
Lichttechnik.
LED verdrängen zurzeit herkömmliche Lichtquellen – insbesondere dort, wo man farbiges Licht benötigt. Mit ihnen lassen
sich fast monochrom (einfarbig) die Lichtfarben Blau, Grün,
Gelb, Orange und Rot erzeugen. Auf Licht schluckende, d. h.
die Systemlichtausbeute verringernde Farbfilter lässt sich also
mit LED verzichten. Werden die mittlerweile auch weiß strahlenden LED voraussichtlich gegen Ende dieses Jahrzehnts in
LED-bestückten Autoscheinwerfern eingesetzt, gibt es heute
schon zahlreiche andere Anwendungsgebiete, u. a.:
• Hinterleuchten von LC-Displays, z. B. in Handys,
• große Displaywände in Bahnhofs- und Messehallen, Sportstadien sowie auf öffentlichen Plätzen und
• Fahrradrück- sowie Pkw-Heckleuchten.
Als zeitgemäß gilt
der Einsatz farbiger
LED bei Verkehrsampeln (Bild 1). In
den USA werden
schon heute keine
neuen Verkehrsampeln mehr mit Glühlampen bestückt.
Entsprechende LEDModule und deren
Zubehör ersetzen
Glühlampe, Fassung,
Reflektor und Streuscheibe. Doch vorhandene Symbolmasken (»Fußgänger«,
Bild 1: Mit LED (li.) und mit Glühlampen
»Fahrradfahrer«
(re.) bestückte Verkehrsampel
usw.) lassen sich
weiterhin verwenden. Diese Module verfügen für den Betrieb
an Netzspannung über ein Netzteil, das neben dem Transformator auch einen Gleichrichter und ein Modul zur Strombegrenzung enthält.
Die LED-Technologie
Leuchtdioden bestehen – ähnlich wie Gleichrichterdioden – aus
mehreren Schichten unterschiedlichen Halbleitermaterials
1) LED, auch Leuchtdioden bzw. Lumineszenzdioden genannt
Ing. Enno Folkerts, Fachjournalist, Oldenburg
de 20/2003
(LED-Chips). Eine in Durchlassrichtung an den p/n-Übergang2)
angelegte Spannung regt die LED zum Emittieren (Aussenden)
von Licht einer bestimmten Farbe an. Die Strahlung entsteht
vorwiegend im Diodenübergangsbereich zwischen der Sperrschicht und der sehr dünn gehaltenen p-Schicht (nur ca. 1,5 µm
dick und deshalb lichtdurchlässig).
Die Lichtfarbe hängt vor allem vom Halbleitermaterial ab,
aber auch in geringerem Maße von der Halbleiterdotierung.
Die Strahlung ist nicht völlig monochrom. Eine LED erzeugt vielmehr ein Wellenlängenband – vorwiegend um den
Bereich der jeweiligen Lichtfarbe. In Datenblättern findet man
deshalb neben einer allgemeinen Farbbeschreibung (Violett,
Blau, Grün usw.) häufig auch die so genannte »dominante«
Wellenlänge3) λ in nm. Diese Angabe bezieht sich auf das Farbempfinden des menschlichen Auges.
Auch der Durchlassstrom beeinflusst die Lichtfarbe und die
Strahlungsleistung (Lichtstrom) einer LED. Mit steigendem
Strom (bei konstanter Halbleitertemperatur) verändert sich die
Wellenlänge der LED-Strahlung um einige nm hin zu kürzeren
Wellenlängen, gleichzeitig nimmt die Intensität der abgegebenen Strahlung zu.
Weiß leuchtende LED
Weiß ist keine eigenständige Lichtfarbe, sondern enthält im
Idealfall alle Farben des sichtbaren Spektrums (additive Farbmischung). Weißes Licht lässt sich aber auch durch Mischen
von weniger Lichtfarben erzeugen. In der LED-Technologie
bevorzugt man zurzeit zwei Varianten:
Bild 2: Lichtflecken je einer rot, grün und blau leuchtenden
Lampe auf weißem Untergrund; im Überdeckungsbereich der
drei Farben reflektiert die angestrahlte Fläche weißes Licht
2) p/n-Übergang: Sperrschicht einer Diode; Berührungsstelle zwischen einer p-dotierten und einer n-dotierten Halbleiterschicht.
Bei der Dotierung handelt es sich um eine gezielte Verunreinigung des Halbleiterwerkstoffs. Bei p-Dotierung entstehen Stellen
mit Elektronenmangel (»Löcher« mit beweglicher positiver
Ladung), bei n-Dotierung können nicht alle Elektronen im Kristallgitter des Halbleiters gebunden werden (Orte mit beweglicher
negativer Ladung)
3) Licht ist elektromagnetische Strahlung mit Wellenlängen zwischen 380 nm (violett) und 780 nm (rot). Zwischen diesen Grenzwerten liegen alle übrigen Farben des sichtbaren Spektrums.
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Gelernt ist gelernt
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ELEKTROINSTALLATION
Die Multi- bzw. Mixed-LED
Bei der so genannten Multi- bzw. Mixed-LED sind drei LEDChips mit den Lichtfarben Blau, Grün und Rot innerhalb eines
gemeinsamen Gehäuses zusammengefasst. Die Mischung dieser Lichtfarben ergibt die gewünschte weiße Strahlung (Bild 2).
Durch unterschiedliches Dimmen jeder einzelnen LED könnte
man mit Hilfe dieses Systems jede Farbtemperatur zwischen
Warmweiß (um 3 000 K) und Tageslichtweiß (5500 K und höher) einstellen oder eine der drei LED-Lichtfarben bzw. eine
entsprechend bunte Mischfarbe erzeugen. Um einen wärmeren
Weißton zu erzielen, ist die Strahlungsintensität der roten LED
zu verstärken (Rot = »warme« Lichtfarbe) und/oder die der
blauen LED (Blau = »kalte« Lichtfarbe) zu verringern. Doch
i. d. R. stellen die Hersteller auch bei der weißen Multi-LED die
Farbtemperatur (die Tönung des weißen Lichts) fest ein.
Dasselbe Prinzip liegt übrigens auch der TV-Farbbildröhre
und dem PC-Farbmonitor zugrunde. Auf der Frontseite der
Bildröhre sind winzige Kristalle jeweils im Dreierpack (Tripel)
angeordnet. Der Elektronenstrahl regt diese Tripel mit wahlweise unterschiedlicher Intensität zum Leuchten an. Dadurch
kann jedes Tripel blau, grün oder rot leuchten, fast jede beliebige Mischfarbe annehmen oder weiß leuchten. Auch bei den
so genannten Dreibanden-Leuchtstofflampen (Handelsbezeichnung je nach Hersteller: Lumilux, TL-D, ES 180, Spectralux
u. a.) wendet man dieses Verfahren an. Die Leuchtschicht auf
der Innenseite des Glasrohrs enthält Partikel, welche die im
Stromkanal des Lampenrohres entstehende UV-Strahlung vor
allem in die Lichtfarben Blau, Grün und Rot umwandeln.
Weißes Licht
Leuchtschicht
(für Gelbemission)
Blaues Licht
LED-Chip
Strahlungsintensität,
relativ in %
blau
grün
rot
100
80
60
40
20
0
400
450
500
550
600
650
700
Wellenlänge λ in nm
Bild 4: Einzel-Lichtspektren (relative Strahlungsintensität in
Abhängigkeit von der Wellenlänge) der drei Chips einer weiß
leuchtenden Multi-LED
T ≈ 7 000 … 8 000 K, was einem auffällig kaltweißen (blauweißen) Farbton entspricht. Tridonic-Acto, Jennersdorf (Österreich), bietet allerdings auch warmweiß leuchtende LED an
(3 000 K).
Die Herstellungskosten der Multi-LED liegen zurzeit noch
deutlich über denen der weißen Mono-LED. Auch die Farbwiedergabeeigenschaften der Multi-LED bleiben deutlich hinter den Werten der Mono-LED zurück, und zwar wegen der
sehr begrenzten Einzelspektrenbreite der drei farbigen LED.
Dadurch bestehen größere Farblücken im Gesamtspektrum
(Bild 4). Aber gerade die Multi-LED übertrifft mit 21 lm/W
heute schon die Lichtausbeute von Standard-Glühlampen (9 …
15 lm/W). Allerdings ist die Leistung einer einzelnen MultiLED noch recht gering. Während herkömmliche Lampen
(Glüh- oder Entladungslampen) mit Leistungen im W- bis kWBereich verfügbar sind, beträgt die Leistung der Multi-LED
derzeit ca. 100 mW. Doch LED mit großflächigerem p/n-Über-
UB
Katode
UF
R
Anode
Bild 3: Prinzipieller Aufbau der weiß leuchtenden Mono-LED
Blaue Mono-LED
Die zweite Variante basiert auf einer blau leuchtenden MonoLED mit interner Leuchtschicht (Bild 3). Die Leuchtschicht
wandelt einen Teil der blauen Strahlung in gelbes Licht um.
Auch diese Mischung aus Blau und Gelb ergibt weißes Licht.
Es ist nämlich auch möglich, nur mit den zwei Lichtfarben
Blau und Gelb (anstatt mit Blau, Grün und Rot) weißes Licht
zu erzeugen. Anhand Bild 2 kann man Folgendes erkennen: Im
Überdeckungsbereich der Lichtkegel von Rot und Grün entsteht Gelb. Gelbes Licht enthält also die optische Wirkung der
Lichtfarben Rot und Grün. Folglich muss aus gelbem und
blauem Licht auch weißes Licht resultieren.
Durch Dosierung des Leuchtstoffes lässt sich die Tönung
der weißen Mischstrahlung variieren. Die Farbtemperatur handelsüblicher weiß leuchtender Mono-LED liegt gewöhnlich bei
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Widerstand
(passive Strombegrenzung)
Leuchtdiode
Bild 5: Schaltung einer Leuchtdiode mit passiver Strombegrenzung
gang und entsprechend höherer Leistungsfähigkeit befinden
sich im Entwicklungsstadium.
Der LED-Betrieb
Zum Betrieb benötigen Leuchtdioden – wie jede Diode – eine
Strombegrenzung. Im einfachsten Fall begrenzt ein ohmscher
Widerstand in Reihenschaltung mit der LED den Strom (»passive« Strombegrenzung, Bild 5). Mit Hilfe eines entsprechend
dimensionierten Widerstandes lässt sich eine LED praktisch an
jede gewünschte Betriebsspannung UB anpassen.
(Fortsetzung folgt)
de 20/2003