Pflaume - Pflaumenbaum
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Pflaume - Pflaumenbaum
Pflaume - Pflaumenbaum - Pflege und Schneiden – aus Hausgarten- Es gibt kaum einen Gartenbesitzer, der nicht mindestens einen Pflaumenbaum sein eigen nennt. Pflaumen sind meist wuchsfreudig und fruchtbar. Man vermutet, dass die Pflanze in Vorderasien ihren Ursprung hat. In der Antike kultivierten Griechen und Römer Pflaumenbäume, wobei sie das Harz als Arznei verwendeten. Auch in Mitteleuropa berichten Kräuterbücher des frühen 17. Jahrhunderts von zahlreichen Pflaumensorten. Sehr häufig werden Pflaumen auf Unterlagen veredelt, wodurch man kleinere und ertragreichere pflanzen erhält. Deshalb sollten Sie beim Kauf darauf achten, dass Sie eine geeignete Auswahl treffen. Einige Sorten sind selbstfruchtend, andere nur teilweise, und viele benötigen einen benachbarten Pollenspender. Mit einem kleinen Garten ist man wegen des Platzbedarfs auf selbstbefruchtende Sorten oder auf andere Pflaumenbäume in der Nachbarschaft angewiesen. Standortbedingungen Am besten gedeihen Pflaumen an einem sonnigen und windgeschützten Platz. Frostsenken sind zu vermeiden, da die Blüte zeitig im Frühjahr einsetzt. Renekloden, zumeist gelblichgrüne, süße Pflaumen, und Mirabellen entwickeln an sonnigen Süd- oder Westwänden den besten Geschmack. Hochstämme mit 5 – 10m Höhe gehören eher in größere Gärten, für Hausgärten empfiehlt sich die kleinere Buschbaumform. Haben Sie nur wenig Platz, setzen Sie Fächerspaliere oder Pyramiden. Diese Formen begrenzen Sie durch einen entsprechenden Rückschnitt auf eine Höhe von 1,5 – 2,5m. Kordons oder Spalierbäume empfehlen sich für die starkwüchsige Pflaume kaum. Die Pflanze kommt mit den meisten Böden zurecht. Ideal ist ein relativ schwerer, tonhaltiger Lehm mit einem pH- Wert von 6,0 – 6,5. Zu saure Böden stellt man mit kohlensaurem Kalk auf einen günstigen pH- Wert ein. Da Renekloden in der Regel nicht so frostsicher sind wie andere Sorten, setzt man sie bevorzugt in sehr warmen und gut windgeschützten Lagen. Am besten eignet sich ein Boden, der feucht und nährstoffreich ist. Pflanzung und Rückschnitt Pflaumenbäume werden zwischen dem Spätherbst und dem Frühjahrsbeginn gepflanzt- je früher, desto besser. Zu Anfang des Herbstes jäten Sie eine Fläche von ungefähr einem Quadratmeter gründlich. Unmittelbar vor dem Pflanzen mischen Sie pro Baum einen 10 Liter Eimer gut verrotteten Kompost oder Stallmist unter das Erdreich. Das Pflanzloch sollte etwa ein Drittel größer sein als die ausgebreiteten Wurzeln. Setzen Sie den Baum so tief, dass die alte Erdmarke der Gärtnerei gerade noch zu sehen ist. Für einen Buschbaum oder eine Zwergpyramide treibt man einen Stützpfosten ungefähr 50cm tief in die Erde und setzt die Pflanze in etwa 5cm Abstand daneben. Befestigen Sie den Stamm mit einem speziellen Baumanbinder am Pfahl oder mit einer weichen Schnur und einer Lage Stoff, die verhindert, dass die Rinde verletzt wird. Bei einem Flächenspalier werden zunächst in Höhen von 40cm bis 2m Drähte gespannt, die 15cm Abstand zueinander haben. Der Zwischenraum zur Mauer hin oder zur Zaunkonstruktion sollte ebenfalls 15cm betragen. Setzen Sie den Stamm etwa 25cm von der Mauer entfernt, und neigen Sie ihn beim Auffüllen des Pflanzloches leicht in Richtung Wand. Spreizen Sie nun die Fächertriebe gleichmäßig auseinander, und binden Sie sie anschließend mit einer weichen Schnur in der gewünschten Form an die Drähte. Beim Jäten ist darauf zu achten, dass die Wurzeln nicht beschädigt werden, dies würde zur Bildung von Schösslingen führen. Wachsen sie dennoch, werden sie nicht abgeschnitten, sondern aus der Erde herausgezogen. Ausdünnen und Stützen Pflaumenbäume weisen oft spröde Zweige auf, die unter der Last der Früchte leicht brechen können. Um einen solch unnötigen Fruchtverlust zu vermeiden, lichten Sie bei einem allzu üppigen Fruchtbehang ab dem Frühsommer gründlich aus. Nachdem im Lauf des Sommers noch einige Früchte von selbst gefallen sind, dünnen Sie nochmals auf 5 – 7cm Abstand aus oder lassen pro Büschel jeweils eine Frucht am Baum hängen. Sind die Zweige nach dem Entfernen der überzähligen Früchte noch immer überladen und drohen zu brechen, müssen sie mit Gabelstangen gestützt oder an Pfählen angebunden werden, achten Sie auch hier darauf, dass die Rinde durch ein Stück Stoff geschützt ist. Ernte und Lagerung Je nach Sorte und Standort wird zwischen dem späten Hochsommer und dem Spätherbst geerntet. Ein ausgewachsner Pyramidenbaum trägt 10 – 35kg Früchte und ein Fächerspalier ungefähr 10kg. Von Buschbäumen können Sie 20 – 40kg ernten, wobei die Höhe des Ertrages natürlich von der Unterlage und der Sorte abhängt. Zum Einmachen sollten Sie die Früchte pflücken, bevor sie die volle Reife erreicht haben. Dagegen lässt man sie möglichst lange am Baum ausreifen und nimmt die Früchte mitsamt ihren Stielen ab, wenn man sie roh verzehren möchte. Gleiches gilt auch für die goldgelben Mirabellensorten, die sich besonders zum Einmachen eignen. Renekloden erntet man am besten bei regnerischem Wetter, bevor sie ganz reif sind, auf diese Weise verhindern Sie das Aufplatzen. Schädlinge und Krankheiten Gegen Pflaumenwicklerraupen, die sich in die Frucht bohren, hilft ein Obstmadenkragen, den Sie im August um den Stamm legen. Dadurch wird der Befall für das kommende Jahr gemindert. Auch Blattläuse kommen häufig vor. Zur Vorbeugung fördern Sie Nützlinge, wie zum Beispiel Marienkäfer und Vögel. Geringen Befall spritzen Sie mit einem Wasserstrahl ab oder verwenden eine Jauche aus Ackerschachtelhalm. Bei der Scharkakrankheit fallen rissige Früchte vor der Reife ab. Die äußerst gefährliche Viruskrankheit muss dem zuständigen Pflanzenschutzamt gemeldet und der Baum gerodet und vernichtet werden. Sortenauswahl Selbstbefruchtend: Cacaks Schöne` - ihre dunkelblauen, länglichen, ovalen, süßen Früchte eignen sich sehr gut zum Backen, da sie wenig Feuchtigkeit abgeben. Oullins Reneklode` - reicher Ertrag von gelblich- grünen Früchten, scharkaresistent, reife Mitte August Fremdbestäuber: `Cacaks Frühe` - Reife ab Mitte Juli, hellgelbes Fruchtfleisch mit aromatisch süßem Geschmack, Befruchter: `President` Große Grüne Reneklode` - Reife etwa Ende August/ Anfang September, grüne bis goldgelbe, sehr saftife, süße Früchte, Befruchter: `Bühler Frühzwetschge`