Kommentar:`Freude, Staunen, Entspanntheit`
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Kommentar:`Freude, Staunen, Entspanntheit`
Kreis Lippe SEITE 26 LIPPISCHE LANDES-ZEITUNG NR. 123, DIENSTAG, 29. MAI 2012 NRW-TAG IN DETMOLD KOMMENTAR Freude, Staunen, Entspanntheit Von Martin Hostert Vom Zusammenleben in der Stadt „Forum politicum“: Ein bürgernahes Kabinett stellt sich den Fragen Feuerwehr-„Schnauferl“ waren zwei großarFeste. Eine nahezu DmitastigeHänden greifbare Ent- erobern durften. Staunen über die Festivalatmosphäre im Palaisgarten oder das spanntheit prägte das Wogewaltige Straßen-TV der chenende. Wo auch immer Franzosen, die mit ihrem rie– ob auf dem Kronenplatz, sigen Bus, ihren an die Fassaim Palaisgarten, an der Al- den gebeamten Bildern und lee oder auf dem Kaiserden dazu wummernden BäsWilhelm-Platz: überall ent- sen eine grandiose und unspannte Gesichter. vergessliche Show abgeliefert Warteschlangen vor Eis- haben. Das Rosental war um dielen, dem LandestheaMitternacht so voll wie zuter oder der Bühne auf dem letzt nach dem WM-ViertelSchlossplatz? Was solls, har- finale gegen Argentinien im re ich eben aus oder komJahr 2006. me morgen wieder. Staunen Das waren zwei großartige und Freude – diese Empfin- Feste, die alle Skeptiker Lüge dungen gesellten sich zur gestraft haben. NRW-Tag Entspanntheit, vervollstän- und Straßentheaterfestival digten den Dreiklang. Stau- verbanden sich zur riesigen nen darüber, dass in Sachen Stadtparty. Den OrganisaVerkehr alles reibungslos toren von Stadt und Kreis, geklappt hat. Dass die Stadt den Darstellern und Helfern trotz der Sperrung ihrer ein dickes Dankeschön. Wir Hauptverkehrsadern pulDetmolder nehmen die Hoffsierte – oder vielleicht genung mit, dass etwas Gelasrade deswegen, weil die senheit zurückbleibt. Bürger sie nämlich zurückmhostert@lz-online.de Engagierte Schüler: Peter Hofmann, Christina Albrecht, Anna Weiland und Dennis Nesemeier (von links) diskutieren mit Finanzmi- nister Norbert Walter-Borjans. PLATTDEUTSCHE ECKE Von Martin Hostert De Rosüinenstiuten no den TweuKneortens ten Weltkrüig hät müiModder in Blomberg Luie seo dächt, dat merket keuner, wänn do seon bittken wat fehlt. Asseo namm eune Schnüiderlehre maeuner süin Taskenmest, ket un ess jeuden Morn met puhlte eun Lock in den Stiden Fahrrad van Süikholt uten un hät met den Finger no Blomberg fohrn. Wüil wat van den Witten do harinau annere junge Luie iut ut haalt. Jeuder was mol an Süikholt teor Arböjje no de Rüjje un wüil dat seo geot Blomberg moßten, sind seu schmäcket hät, kamm jeuder mistens gemeunsom fohrn. nau mol an de Rüjje, bät keuOhmds häbben seu sick ner mahr met den Finger an droppen un et gink auk ge- dat Innere van den Stiuten meunson wier no Hiuse. harankommen ess. An eunen Dag in´n SomDo hadde dänn euner den mer moßte müine Modder Infall, den Kneost affteoför ühre Modder Else nau schnün. Do leut sick de Stiwat inkaupen. Müiner Mod- uten bätter iuthöhlen un seo der hät eune Inkaupslisten word de Hollraum jümmer un de Liebensmiddelmargrötter un de Stiuten jümmer ken kriegen, de dat Meken lichter. Os de jungen Luie no för den Inkaup teo düsser Süikholt keumen, word de Tüit briuket hät. Unner an- Kneost wier ansettet un seu neren stund eun Stiuten up hät hoppen, dat de Schwund de Inkaupslisten un de was nich upfallen wörte. Öban düssen Dag auk teo krie- ber van den soiten Braut was gen; dat was wat besunnebleos nau de Krusten öwwerg ret un et sind seogor eun un et hät kium nau wat wopaar Rosüinen inne wesen, gen. Dat hät de Modder nadat gaff et kium mol! Up de türlik glüik merkt un ühre Trüjjefohrt hät de friske, lä- Dochter iutschimpft. cker Stiuten in´n Krof löjjen. Sabine wünsket eune schöDo häbben sick de jungen ne Wecken. Es war eine Premiere: Nahezu das gesamte Landeskabinett hat sich am Sonntagmittag den Fragen von Schülern auf dem Podium und jenen aus dem Publikum gestellt. Die politische Seite des NRW-Tages. Detmold. Ein Amphitheater hatten sie nicht aufgebaut – diese etwas schräge Idee, einen Ort zu schaffen, wo Politiker und ihre Wähler zusammentreffen könnten, hatten die Organisatoren bald verworfen. Stattdessen saßen Ministerpräsidentin Hannelore Kraft und ihre Kabinettsmitglieder im „forum politicum“ vis a vis des Rathau- FOTO: GERSTENDORF-WELLE ses, ja immerhin ein Symbol für die kommunale Selbstverantwortung und kommunales Handeln. Und wie dieses wohl aussähe, gäbe es keine Steuereinnahmen – das etwa skizzierte Finanzminister Dr. Norbert Walter-Borjans als Antwort auf die Frage, warum denn die Steuerlast partout so hoch sein müsste: „Dann gäbe es diesen schönen Marktplatz nicht und all die Kanäle, die hier in der Erde liegen.“ Das Funktionieren und das Zusammenleben in einer Stadt müsse organisiert werden, von der Entsorgung bis zur Sicherheit: „Und diese Grundausstattung zahlen wir mit Steuern.“ Dass die Schwachen weniger als die Starken zahlen sollten, sei eine der Voraussetzungen dafür, antwortete er Christian Albrecht. Der Schüler des Hanse-Berufskollegs hatte wissen wollen, wie denn ein gerechtes Steuersystem aussähe. Walter-Borjans‘ Chefin Hannelore Kraft hatte zuvor ein Plädoyer für mehr Mitwirkung junger Wähler gehalten, sich etwa für Jugendparlamente und -austausche eingesetzt. Ein Schülervorschlag ging ihr dann aber doch etwas zu weit. „Das Wahlalter sollte je nach Engagement des Wählers heruntergesetzt werden“, hatte der 19-jährige Daniel Kessel vorgeschlagen. Hannelore Kraft pladierte im Gegenzug für mehr Ökumenischer Gottesdienst: Pfingsten ist „ganz nebenbei“ ein hohes christliches Fest – es wird der Geburtstag der Kirche gefeiert. Zum ökumenischen Gottesdienst war der Platz vor der Christuskirche voll besetzt. Landessuperintendent Dr. Martin Dutzmann mahnte, einem „Geist der Rücksichtslosigkeit“ nicht die Überhand zu gewähren. Ein Gospelchor hatte die Besucher eingestimmt, zum Schluss gab’s für jeden eine Rose. Unser Bild: Pfarrer Christian Ritterbach, Heilig Kreuz Detmold, beim Verteilen der Rosen. (mah) Faksimile des Originals als Geschenk erstmals die Punktationen kennengelernt, sagte Kraft beim Empfang am Samstag. „Sie zeigen, was man für eine Region in Verhandlungen herausholen kann.“ Die Punktationen waren 1946 von Heinrich Drake und Ministerpräsident Rudolf Amelunxen ausgehandelt worden. Sie halten die Bedingungen fest, unter denen Lippe in NRW eingegliedert wurde. (te) Einem Teil unserer heutigen Ausgabe liegen Prospekte folgender Firmen bei: Blumen Risse Expert Unsere Kunden belegen oftmals nur Teilauflagen für ihre Prospekte. Daher kann es vorkommen, dass Sie heute einen oder beide der oben genannten Prospekte nicht vorfinden. Weitere Fragen zur Prospektwerbung beantworten wir Ihnen gerne! Telefon (05231) 911-116 oder Fax (05231) 911-110 28275701_800112 politische Bildung in den Schulen und lud alle ein: „Wir machen keine Politik in Hinterzimmern. Fast alle unserer Sitzungen sind öffentlich; den Haushalt haben wir mit 40 000 Leuten im Internet diskutiert. Wir sind alles ganz normale Menschen.“ Menschen, die in einer „Mediendemokratie“ leben, fügte die Ministerpräsidentin hinzu: „Jeder unserer Halbsätze steht Minuten später im Netz, auch jeder unserer Fehler. Dieser Preis ist zu zahlen.“ Ihre „Batterie“ lade sie auf, indem sie aus jedem Kontakt mit Menschen eine persönliche Bereicherung für sich selbst zu schöpfen versuche. Detmold. Es war ohne Zweifel einer der heißesten Plätze der Stadt: Die Feuerwehr Duisburg hatte auf der Paulinenstraße eine alte Dampfspritze von 1902 aufgebaut. Sie war Teil der Show auf der Blaulichtmeile, wo unter anderem die Feuerwehr Großgerät aufgebaut hatte – auch ein Taucher schwamm in einem Tank. Gerd Köffers und Willi Dreide hingegen mussten schwitzen. Sie befeuerten das schnaufende historische Feuerwehrgerät mit Kohle – übrigens hat es einen Wasserdurchsatz wie eine zeitgemäße Spritze. „Das kann man wohl sagen, dass das warm ist“, sagte Dreide lachend – klar, in Höhe von „Finke“, wo die Beduwe Dampf-Feuerspritze stand, gab es keinerlei Schatten. Zum Glück hatten die Feuerwehrmänner aus dem „Pütt“ einen Kasten Mineralwasser dabei, und der war nicht für die Dampfspritze gedacht. Diese wurde früher übrigens von Pferden durch die Gegend gezogen. Die schmucke Feuerwehrspritze wurde bereits mehrfach wieder aufbereitet und sogar vom TÜV ordentlich abgenommen sowie 2002 für Schauzwecke in Dienst gestellt. (sk) Zum Geburtstag der Kirche gibt es Rosen für die Besucher Punktationen für Kraft Detmold. Aus Lippe hat Ministerpräsidentin Hannelore Kraft einige Geschenke mitgenommen. Unter anderem ein Faksimile der originalen Lippischen Punktationen, das Stadtarchivar Dr. Andreas Ruppert erstellt hat. Landrat Friedel Heuwinkel und Bürgermeister Rainer Heller überreichten es. Als Wissenschaftsministerin habe sie Dampfspritze zischt leise vor sich hin FOTO: HOSTERT Ein kurzweiliges Lehrstück Vor vollem Haus: Vorsitzender Richter Michael Reineke (stehend) erklärt das Verfahrens-Einmaleins. Staatsanwalt Jürgen Brandt (links) und Rechtsanwalt Wolfgang Stückemann (neben ihm) beherrschen es bereits. FOTO: GERSTENDORF-WELLE Feuerwehrspritze mitten in der Sonne – mit im Bild: Willi Dreide. FOTO: GERSTENDORF-WELLE Impressum mit Kalletaler Zeitung, Lippische Rundschau, Detmolder Zeitung, Bad Salzufler Zeitung, Lagenser Zeitung, Oerlinghauser Zeitung, Leopoldshöher Zeitung, Zeitung für Oerlinghausen und Leopoldshöhe. Verlag: Lippischer Zeitungsverlag Giesdorf GmbH & Co. KG Ohmstraße 7, 32758 Detmold Telefon (05231) 911-0 Telefax (05231) 911-110 (Anzeigenabt.) 911-145 (Redaktion) E-Mail: LZ@lz-online.de Geschäftsführender Gesellschafter: Detmolder Justizbehörden präsentieren sich – Schauprozess stößt auf großes Interesse Detmold. Sogar einen Störer hatte der Vorsitzende Richter engagiert. Der motzt herum, kritisiert die Verfahrensführung, ist kaum zu beruhigen. Michael Reineke zeigt ihm erst die „Gelbe Karte“, dann entfernt Wachtmeister Reinhard Kleesiek den Störer aus dem Saal. Ein Schauprozess mit allem Drum und Dran. Nun, der Randalebruder sowie „Opfer“ und „Täter“ waren engagiert, aber ansonsten war im großen Saal des Landgerichtes nahezu alles echt. Unter Vorsitz Reinekes sprachen die Richter Anke Grudda und Dr. Thorsten Gerdes sowie die Schöffen Wilfried Mellies und Herbert Kohlbrecher Recht, Staatsanwalt war Jürgen Brandt; als Beistand des „Opfers“ saß Wolfgang Stückemann neben ihm. In die Rolle des Verteidigers schlüpfte Andreas Scharmer. Das Interesse war riesig, wie wenige Tage zuvor im realen Verfahren kamen nicht alle in den Saal. Die, die dabei waren, erlebten Heiß und heißer: Die dampfende einen gut aufgelegten Richter. Zu verhandeln gab es eine Messerstecherei in Lügde. Michael Reineke nahm sich viel Zeit. Was geschieht bei der Haftprüfung? Unter welchen Voraussetzungen können die Beschuldigten zunächst auf freien Fuß kommen? Auch kleine Scharmützel mit Scharmer lieferte sich Reineke, etwa als es um die Hinterlegung von 5000 Euro Kaution ging. Und der Richter stellte klar: „Wir sind hier nicht im ,Tatort‘. Hier dürfen viele die Auskunft verweigern, so viele vernünft ige Zeugenaussagen wie im Fernsehen gibt es nicht.“ Der Schauprozess geriet zum kurzweiligen Lehrstück – über Verhandlungen vor dem Hauptverfahren, Rechte und Pflichten, den hohen Wert der Rechtsprechung. Reineke hatte die Ernsthaft igkeit und Tiefe eine Prozesses verdeutlichen wollen, es ist der Kammer, den Anwälten, dem Störer sowie Täter und Opfer gelungen. (mah) Dipl.-Kfm. Rainer Giesdorf Verlagsleitung: Helmut Schmermund Redaktionsleitung: Michael Dahl Leitung Newsdesk: Silke Buhrmester Leitung Lokalredaktion: Thorsten Engelhardt (Detmold/Blomberg), Thomas Reineke (Lemgo/Bad Salzuflen) Die Lippische Landes-Zeitung erscheint in Redaktions- und Anzeigengemeinschaft mit der „Neuen Westfälischen“. Chefredakteur: Thomas Seim; stellvertretende Chefredakteure: Carsten Heil, Jürgen Juchtmann Newsdesk: J. Rinne (Leitung), D. Müller (Politik/Nachrichten), S. Müller-Gerbes (OWL), S. Schelp (Wirtschaft), S. Brams (Kultur/Medien), T.|Ziegler (Sport), alle im Zeitungsverlag „Neue Westfälische“ GmbH & Co. KG, 33602 Bielefeld, Niedernstraße 21-27. 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Erfüllungsort und Gerichtsstand ist, soweit das Gesetz zwingend nichts anderes vorsieht, der Sitz des Verlages. Zur Zeit gilt Anzeigenpreisliste Nr. 58 vom 1. Januar 2012. Mitglied der Zeitungs-Gruppe Neue Westfälische und der „Arbeitsgemeinschaft Ostwestfälisch-Lippischer Zeitungsverlage“. Der Lippischen Landes-Zeitung liegt jeweils freitags „Prisma – Wochenmagazin zur Zeitung“ bei. Herstellung: Druckerei und Verlag Hermann Bösmann GmbH, Ohmstraße 7, 32758 Detmold.