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DAS MAGAZIN VON
01 � MÄRZ � MAI 2014
Gut gebrüllt, Tiger
8JSLÊNQGFOGàS*OEPOFTJFOT3FHFOXÊMEFS
Alarm für die Arktis
%JFSJTLBOUF½MGÚSEFSVOHIBUCFHPOOFO
Bedrohte Umweltstandards
%JF(FGBISFOEFT'SFJIBOEFMTBCLPNNFOT55*1
ÖSTERREICH
I N H A LT
04 Zahlen, News, Kommentar Greenpeace in Aktion
06 Gut gebrüllt, Tiger Greenpeace-Kampagnen bringen
erste Erfolge für den indonesischen Regenwald
Mode unter der Lupe In Kleidung, ob für Erwachsene
12
Tickende Ölbombe In der Arktis hat die Ölförderung
15
Gier nach Gold Wie Greenpeace-Aktivisten ein
16
Gefahr für Europa Das Freihandelsabkommen
18
Überfischung Gibt das Meer an einem Ort nichts
oder Kinder, stecken gefährliche Chemikalien
begonnen. Die Heimat der Eisbären ist akut in Gefahr
umstrittenes Gesetz in Rumänien verhinderten
TTIP droht uns zu überrollen
C o v e r f o t o : P a u l H i l t o n / G P ; F o t o s : G e o r g M a y e r / G P, N i c k T a p p / G P
10
mehr her, gehen die Raubzüge anderswo weiter
20 Atomstromfrei Österreich als Vorbild für Europa
21 Anpacken Aktivistin Karin Spalt im Porträt
22 Ihr Beitrag Spenden für unsere Umwelt
E d it o r ial
Mit Ihnen an
unserer Seite
kämpfen wir
für den Schutz
unserer Erde.
Liebe Leserinnen und Leser!
Nur etwa 400 Sumatra-Tiger leben heute in freier
Wildbahn. Ihre Artgenossen, die Bali- und Java-Tiger,
sind bereits ausgestorben. Den Sumatra-Tiger können
wir jetzt noch retten – indem wir seine Heimat, den
indonesischen Regenwald, vor der Zerstörung durch
Palmöl- und Papierindustrie schützen. Nach jahrelanger Greenpeace-Kampagne haben 2013 mehrere Konzerne zugesagt, die Abholzung zu beenden. Das gibt
mir Hoffnung. Der Weg ist noch weit. Doch gemeinsam können wir das Überleben der majestätischen Tiger sichern. Danke, dass Sie an unserer Seite bleiben.
Mit einem kleinen Segelschiff
mächtige Dampfer aufhalten. Das waren die Anfänge
von Greenpeace – und es ist
heute noch ein wichtiger
Teil unserer Arbeit. Vor der
Westküste Neuseelands stellen
sich Greenpeace-Aktivisten
dem Ölbohrschiff „Noble Bob
Douglas“ in den Weg.
Sonja Weiss
Chefredakteurin ACT
2
3
Z Ä H L W E R K
K
A K T I O N E N A U S A L L E R W E LT
O
L
U
Aktivistinnen und
Aktivisten sowie zwei
freie Journalisten,
zusammen die „Arctic
30“ genannt, landeten
nach einer friedlichen
Aktion für die Arktis
in russischen Gefängnissen.
Fo t o s : P i e r re Ba ë l e n / G P ; D ea n Se we l l / G P ; A n d r i Ta m b u n a n / G P
Rettet das Riff
50.616
Australien gefährdet seinen eigenen Naturschatz. Drei
Unterstützer und
Unterstützerinnen
nahmen auf der ganzen
Welt an insgesamt
1.010 Solidaritäts­kundgebungen für
die „Arctic 30“ teil.
Petitions-E-Mails
sind beim russischen
Botschafter in Wien
eingegangen.
Millionen Tonnen Schlamm, die beim Bau des weltgrößten Kohlehafens anfallen, sollen in das empfindliche Meeresreservat Great Barrier Reef gekippt werden.
Greenpeace-Taucher schlagen mit einer UnterwasserAktion Alarm: Diese Entscheidung könnte das Ende
für das beeindruckende Riff bedeuten. ●
Illegaler Holzimport
„Rettet Kongos Wald“ steht auf dem Transparent
französischer Greenpeace-Aktivisten. Ihre Kollegen
stellen währenddessen einen Stamm als Beweismittel sicher. Die Firma Sicobois hat das illegal
geschlägerte Holz in der Demokratischen Republik Kongo verkauft. Das französische Unternehmen
Peltier Bois hat es illegal nach Frankreich importiert, wo es Greenpeace im Hafen von Caen entdeckte und das zuständige Ministerium aufforderte,
die notwendigen rechtlichen Schritte einzuleiten. ●
← Genuss ohne Gentech-Reis
Bio-Bauern feiern auf der philippinischen Insel
­ egros mit Greenpeace ein Festival. Das Treffen ist
N
ein Fest der unterschiedlichen Speisen und Produkte
der Philippinen. Der Koch Vincent Mercado zeigt dort,
wie man ohne gentechnisch veränderte Lebensmittel
köstliche Gerichte zubereitet. Greenpeace ist überzeugt, dass Mangelernährung langfristig nur bekämpft
werden kann, wenn die gesamte Bevölkerung Zugang
zu einem ausgewogenen Angebot von ökologisch produzierten Lebensmitteln hat – etwa durch Haus- und
Gemeinschaftsgärten. ●
5.037.907
Personen haben auf
www.savethearctic.org
bereits die GreenpeacePetition zum Schutz der
Arktis unterzeichnet.
4
Im Hafen von Caen
in Frankreich stellt
Greenpeace illegal
geschlägertes Holz
aus dem Kongo sicher.
GreenpeaceAktivisten warnen
vor der Zerstörung
des Great Barrier
Reefs an der Nordostküste Australiens.
„Ich liebe meinen
Reis gentechnikfrei“,
zeigt Greenpeace
auf den Philippinen.
Das Büro des Umweltministers ruft bei meinem
Kollegen Maciej an. Der Minister will mit ihm
einen Baum pflanzen. Was ist passiert?
Polen ist das größte Land in Zentraleuropa und
ein Schwergewicht in der EU. Greenpeace in Polen
aufzubauen, war für uns eine besondere Herausforderung. Maciej war der erste polnische Greenpeacer und ist immer noch Leiter des Büros in
Warschau. Er hat mit dem Kampf gegen Gentechnik begonnen, ihn gewonnen und kämpft jetzt vor
allem gegen die Kohlekraftwerke in seinem Land.
Letzten Herbst war Polen Gastgeber der Welt­
klimakonferenz. Ein Treppenwitz, denn Polen ist
das Kohleland schlechthin und bremst jeden Fortschritt beim Klimaschutz in der EU. Diese Rolle
Polens international aufzuzeigen, war ein Hauptanliegen für Greenpeace. Dementsprechend haben
wir eine Reihe von Aktionen gesetzt. Bei einer
davon demonstrierten 40 Greenpeace-Aktivisten
auf dem Dach des polnischen Wirtschaftsminis­
teriums. „Wer regiert Polen? Die Kohleindustrie
oder das Volk?“, stand auf einem Transparent.
Die Wirkung blieb nicht aus.
Der Minister will also mit Maciej einen Baum
pflanzen. Als Anreiz bietet das Ministerbüro
Straffreiheit für die bei der Aktion verhafteten
Aktivisten an. Maciejs Gegenangebot einer gemeinsamen Pressekonferenz, wenn Polen seine
Blockadehaltung gegenüber dem europäischen
Klimaschutz aufgibt, blieb unbeantwortet. „Das
Schweigen am anderen Ende der Leitung hat Bände
gesprochen“, erzählte Maciej. Unsere Aktivisten
kamen auch so frei.
Kohle in Polen zu bekämpfen, ist, wie in Österreich gegen Skifahren zu argumentieren. Sehr tief
ist der Mythos des polnischen Bergarbeiters in
der nationalen Tradition verankert. Aber es gibt
langsame Fortschritte. Ein Kraftwerksprojekt nach
dem anderen muss aufgegeben werden. Es bleibt
noch ein langer Weg, aber mit Kollegen wie Maciej
kann man selbst gegen Kohle in Polen gewinnen. ●
5
Foto: Georg M ayer/GP
Kohle in Polen
Städte waren im
Herbst 2013 weltweit
Schauplatz von
Aktionen für die
„Arctic 30“.
20.655
E
Bernhard Obermayr,
Programmleiter, über:
380
Menschen demonstrierten beim „Solidarity
Walk“ am 17. Oktober
2013 in Wien für die
„Arctic 30“.
N
Greenpeace
in Zentral- und
Osteuropa
28
200
M
— We r n e r S t u r m b e r g e r
In den Regenwäldern von ­Sumatra
jagen immer weniger Tiger nach
Beute, dafür immer mehr Unternehmen nach Profiten. Aktuelle Erfolge
der Greenpeace-Kampagne stimmen
aber zuversichtlich, das Überleben
der Tiger und das Wohlergehen der
lokalen Bevölkerung zu sichern.
Gut gebrüllt, Tiger
„Wir haben im letzten Jahr viel erreicht“, erzählt
Fo t o s : P a u l H i l t o n / G P ; To m Je f f e r s o n / G P
Greenpeace-Waldsprecherin Jasmin Karer und ergänzt:
„Aber natürlich bleibt noch viel zu tun.“ Den größten
Erfolg erzielte die Greenpeace-Kampagne für die Rettung der Regenwälder 2013 zu Jahresende: Wilmar
International, der weltweit größte Palmölhändler, verkündete einen Abholzungsstopp.
Unsere Regenwälder sind die grüne Lunge des Planeten. Sie sorgen nicht nur für die Produktion von
Sauerstoff, sondern binden auch riesige Mengen an
Treibhausgasen. Allein in Indonesien jedoch gingen
zwischen 2009 und 2011 Jahr für Jahr circa 620.000
Hektar Regenwald verloren – eine Fläche, fast so groß
wie die Bundesländer Vorarlberg und Burgenland zusammen. 85 Prozent der indonesischen Treibhausgasemissionen rühren von Landnutzungsänderungen wie
Rodungen für Plantagen und Landwirtschaft – etwa
die Hälfte davon betrifft Torfflächen. So ist das Land
der weltweit wichtigste Palmölproduzent und zählt zu
den größten Verursachern von Kohlendioxid.
Hunger nach Palmöl
Der Regenwald
Indonesiens ist
bedroht. Die Papierund Palmölindustrie
zerstört den Lebensraum von Mensch
und Tier. Doch es gibt
Anlass zur Hoffnung.
6
Vor allem die expandierende Palmölindustrie rafft den
Regenwald Indonesiens dahin. Üppiges Grün muss
öden Plantagen weichen. Das aus den Früchten und
deren Kernen gewonnene Palmöl findet breite Verwendung in der Produktion von Lebensmitteln und
Kosmetika. Auch biogenen Treibstoffen wird es beigemischt. Erst kürzlich konnte Greenpeace einen hohen
Anteil an Palmöl in österreichischem Agrodiesel nachweisen und deckte damit einen Skandal auf.
Eine Fläche größer als Österreich ist in Indonesien
bereits von Ölpalmen-Monokulturen bedeckt, weitere
Millionen Hektar sind in Planung. „Zwar speichern
auch diese Monokulturen CO2. Einen Lebensraum für
bedrohte Arten wie Orang-Utan, Sumatra-Nashorn oder
Tiger bieten sie aber genauso wenig wie eine
7
Diese üppigen ­Wälder
sind die Heimat des
Sumatra-Tigers. Sie
soll erhalten bleiben.
Lebensgrundlage für die indigene Bevölkerung“, macht Jasmin Karer deutlich. „Gerade deshalb
ist es auch so wichtig, die Regenwälder nicht nur als
bloße CO2-Speicher, sondern als lebendige Ökosysteme zu begreifen.“
FSC (Forest Stewardship Council) ist das strengste
Greenpeace-Waldsprecherin Jasmin
Karer: „Wir haben
schon viel erreicht,
aber natürlich bleibt
noch viel zu tun.“
Wilmar lenkt ein
Mit engagierten Aktionen und wissenschaftlichen Beweisen hat Greenpeace die zerstörerische Vorgehensweise des Konzerns an die Öffentlichkeit gebracht.
Jetzt hat Wilmar International eingelenkt und einen
Entwaldungsstopp verkündet. Unter dem Slogan „No
Deforestation, No Peat, No Exploitation“, „Keine Entwaldung, keine Torfmoore, keine Ausbeutung“, gab
das Unternehmen bekannt, sich der Aufgabe zu verschreiben, eine ökologisch und sozial verantwortungsvolle Palmölindustrie voranzutreiben.
„Das ist ein Riesenerfolg für Greenpeace und noch viel
mehr für die Regenwälder. Die internationale Kampagne gegen schmutziges Palmöl hat Wirkung gezeigt
und wird auch international Auswirkungen haben“,
zeigt sich Jasmin Karer zuversichtlich. Als Branchenprimus könne Wilmar International zum Vorbild für
die gesamte Industrie werden und das Netzwerk in 50
Staaten weltweit in Richtung eines nachhaltigen Wirtschaftens verändern. Die Selbstverpflichtung zu höheren Standards komme dann nicht nur indonesischen,
sondern auch afrikanischen oder südamerikanischen
Regenwäldern zugute.
Mit Wilmars Zusage zum Abholzungsstopp ist die Arbeit für die Greenpeace-Kampaigner noch lange nicht
beendet. Jetzt gilt es zu überprüfen, ob sich Wilmar
8
Greenpeace überwacht die Standards
für nachhaltige Forstwirtschaft. Ein
kanadisches Unternehmen hat das
begehrte FSC-Siegel bereits verloren.
„Protect paradise“, „Beschützt das Paradies“, fordern Greenpeace-Aktivisten in Indonesien.
International an die gesteckten Ziele hält. Dass
Greenpeace sich mit Versprechungen alleine nicht
beschwichtigen lässt, haben andere Unternehmen
bereits zu spüren bekommen: Auch die GreenpeaceKampagne gegen Asiens größten Hersteller von Zellulose und Papier, Asia Pulp and Paper (APP), zeigte
2013 Wirkung. Riesige Bestände des indonesischen
Regenwaldes endeten bisher in den Sägewerken und
Fabriken des Unternehmens. Als Reaktion auf den öffentlichen Druck bekannte sich das Unternehmen im
Februar letzten Jahres zum Schutz der Regenwälder
und zu einem – auch für seine Zulieferer gültigen –
Rodungsstopp. In regelmäßigen Berichten überwacht
Greenpeace nun die Fortschritte von APP.
Greenpeace wird sich auch 2014 mit ganzer Kraft dafür einsetzen, dass in Zukunft im Regenwald seltener
das Brüllen der Motorsägen, aber öfter das der 400
verbliebenen Sumatra-Tiger zu hören ist. ●
Zertifizierungssystem für nachhaltige, sozial und ökologisch verträgliche Forstwirtschaft. „Greenpeace spielte bei der Gründung von FSC eine zentrale Rolle und
widmet sich intensiv der Qualität der Kennzeichnung“,
erklärt Greenpeace-Waldsprecherin Jasmin Karer. In
jüngster Zeit hatte die Bezeichnung „controlled wood“
zu einer Aufweichung des Zertifikats beigetragen. Ursprünglich wurde die Klassifizierung eingeführt, um
Produkte, die aus einem Mix von FSC-zertifizierten
und herkömmlichen Hölzern bestehen, auszeichnen zu
können, solange Firmen ihre Produktion nicht komplett auf FSC umgestellt haben. Viele Firmen begnügen sich aber mit der provisorischen Kennzeichnung,
um das FSC-Logo führen zu können.
Greenpeace-Studien zeigen, dass Firmen unter dem
Schutz des FSC-Siegels Hölzer verwenden, die völlig
konträr zu den Richtlinien hergestellt wurden. Das kanadische Holzunternehmen Resolute Forest Products
bezieht nicht zertifiziertes Holz aus einer Region, die
auch bedrohte Wälder umfasst und gefährdeten Tierarten als Lebensraum dient. Das Unternehmen sieht
sich auch mit dem Vorwurf konfrontiert, die Rechte
der indigenen Bevölkerung zu missachten. Das führte
Ende 2013 zur Aberkennung des FSC-Siegels für Produkte, die Holz aus der betroffenen Region beinhalten.
„Resolute kann seine fragwürdige Geschäftspraxis nun
nicht mehr hinter dem FSC-Siegel verstecken. Das ist
der richtige Schritt, um das Vertrauen von Herstellern
und Konsumenten in das Label aufrechtzuerhalten“,
sagt Karer. Dass dieses Vertrauen auch gerechtfertigt
ist, zeigen Holzunternehmen wie Ecotrust Canada, die
FSC-Standards teilweise sogar deutlich überbieten. ●
Das FSC-Siegel steht
für nachhaltige,
sozial und ökologisch
verträgliche Forstwirtschaft. Wer Wald
zerstört, dem wird
es entzogen.
9
Fotos: Mitja Kobal/GP; M arkus M authe/GP
Fotos: Ulet Ifansasti/GP; A ndre Wiredja/GP
Schmutziges Palmöl
Wilmar International hält einen Anteil von mehr als
einem Drittel am globalen Palmölverarbeitungsmarkt.
Das Unternehmen verfügt über 450 Palmöl-Produktionsanlagen und ein Vertriebsnetz in 50 Staaten. Konzerne wie Colgate-Palmolive oder Procter & Gamble
zählen zu seinen renommierten Geschäftspartnern.
Auf der Firmenseite wirbt Wilmar International mit
seinem „wachsenden globalen Fußabdruck“. Für die
Regenwälder dieser Erde ist das angesichts der gängigen Geschäftspraxis von Palmfruchtproduzenten eine
Hiobsbotschaft. Das Unternehmen gibt an, auf den
eigenen ca. 256.000 Hektar nach Kriterien der Nachhaltigkeit zu produzieren. Greenpeace jedoch konnte
nachweisen, dass sowohl Wilmar International als
auch seine Zulieferer hoch schützenswerte Wälder
für Anbauflächen zerstören. Die Zulieferer, die den
Hauptteil der Palmfrüchte liefern, sehen sich darüber
hinaus noch mit einer Liste weiterführender Vorwürfe
konfrontiert: Brandrodungen, illegale Bepflanzungen,
Vertreibung der indigenen Bevölkerung und Zerstörung der Tiger und Orang-Utan-Habitate.
Besiegelter Waldschutz
Im Rampenlicht
Auf dem Detox Catwalk müssen die Marken jetzt zeigen, was noch oder nicht mehr in ihnen steckt.
Trendsetter, Greenwasher und Schlusslichter
—Uschi Sorz
Seit Jahren kämpft Greenpeace
­gegen Gift in der Kleidung.
20 namhafte Firmen gelobten
bereits Besserung. Jetzt gilt es,
deren Versprechen zu überprüfen.
und Asche gehen, weil Greenpeace giftige Chemikalien
in Kleidung entdeckt hat. Aber Fashionistas, ModeBloggerinnen und alle, die sich gern gut anziehen,
sollten genau hinschauen. Etwa auf einen besonderen
Laufsteg, den Greenpeace aktuell installiert hat, den
Detox Catwalk.
Auch hier wird präsentiert, was angesagt ist: von leistbar bis luxuriös, von hip bis chic, von Sportkleidung
bis Alltagskluft. Gemeinsames Merkmal der ausgewählten Marken: Sie haben Maßnahmen versprochen,
bis 2020 auf die Verwendung schädlicher Chemikalien
in der Produktion zu verzichten. Und zwar als Reaktion auf die Greenpeace-„Detox!“-Kampagne, die die
Modewelt vor drei Jahren mit dem Einsatz von giftigen Chemikalien in der Textilindustrie konfrontierte.
Detox Catwalk
Wer von den beteilig­
ten Unternehmen am
Detox Catwalk „top“
oder „flop“ ist, lässt
sich im Detail nachle­
sen auf
www.greenpeace.at/
detox-catwalk
Gift im Stoff
Was Chemikalien
in der Kleidung
bewirken, steht auf
www.greenpeace.
at/chemikalien-intextilien
Kleine Monster
im Kleiderschrank
—Uschi Sorz
Eine neue Greenpeace-Untersuchung
weist gefährliche Chemikalien
in Kinderkleidung bekannter
Modemarken nach.
10
Auf dem Detox
­Catwalk marschieren
Modemarken auf,
die zugesagt haben,
ihre Kleidung zu ent­
giften. Einige haben
Wort gehalten,
andere nur Alibi­
aktionen gestartet
oder gar nichts
unternommen.
Illustrationen: Greenpeace
Nein, wer auf Mode steht, muss nun nicht in Sack
Auch Kinderkleidung und Kinderschuhe enthalten
schädliche Chemikalien. Das hat ein jüngst veröffentlichter Greenpeace-Report gezeigt. Greenpeace hat
82 Kleidungsstücke für Kinder und Babys von 12 internationalen Modefirmen, eingekauft in 25 Ländern
innerhalb und außerhalb der EU, untersucht.
Zu den Marken gehörten Fast-Fashion-Labels wie
American Apparel, C&A, Disney, GAP, H&M, ­Primark
und Uniqio, Sportbekleidungsmarken wie z. B. von
­Adidas, LiNing, Nike und Puma sowie die Luxusmarke ­Burberry.
Giftig, ob Luxusmarke oder Billig-Label
Die Ergebnisse sind alarmierend: Die „kleinen chemischen Monster“ finden sich überall. Bei jedem der
getesteten Labels, ob aus dem Luxus- oder BilligSegment, wurden bedenkliche Stoffe wie Weichmacher, Nonylphenolethoxylate (NPE) oder per- und
Mehr zum Report auf
www.greenpeace.at/
littlemonsters
Hier kann man das
Detox-Manifest auch
unterzeichnen.
Drei Kategorien sind am Detox Catwalk vertreten.
Puma etwa hat sich zum „Trendsetter“ gemausert:
Das Unternehmen setzt konkrete Umsetzungsschritte und glaubwürdige Fristen, den Einsatz schädlicher
Chemikalien in der Produktion zu vermeiden. Andere Sportartikelhersteller wie Adidas oder Nike haben
als „Greenwasher“ ihren Zusagen kaum Taten folgen
lassen. Stattdessen handeln sie durch Industriegruppen wie die „Zero Discharge of Hazardous Chemicals Group“ (ZDHC), was auf Papierversprechen hinausläuft. Eines der Schlusslichter ist das Luxuslabel
Armani. „Nur reden ist zu wenig“, konstatiert Gundi
Schachl von Greenpeace. „Trendsetter Valentino hingegen zeigt vor, dass auch edle Mode nicht zu Lasten der
Umwelt gehen muss.“ Auch große Ketten wie H&M
oder Benetton zählen zu den Detox-Trendsettern.
Enormer Handlungsbedarf
Es ist ein globaler Kreislauf: In China, weltweit größter Textil- und Chemikalienhersteller, sind bereits 70
Prozent der Gewässer verunreinigt. Wenn wir dort
hergestellte Sachen kaufen und waschen, landen die
Gifte auch hier im Abwasser und in der Nahrungskette. „Indem Greenpeace die Trendsetter, Greenwasher
und Schlusslichter ins Rampenlicht bringt, stellen wir
sicher, dass die Firmen ihren Worten auch Taten folgen lassen“, so Schachl. ●
polyfluorierte Chemikalien (PFC) gefunden. Einige
dieser Stoffe sind hormonell wirksam oder krebser­
regend. Sie kontaminieren Flüsse und Trinkwasser in
den Produktionsländern. „Kinderkleidung ist also genauso belastet wie Mode für Erwachsene“, sagt Nunu
Kaller, Konsumentensprecherin bei Greenpeace. „Bereits beim ersten Waschen gelangen diese Chemikalien in unser Ökosystem und in weiterer Folge in die
Nahrungskette von uns allen. Die ‚kleinen Monster‘
müssen unbedingt aus der Kleidung für Kinder verbannt werden.“
Seit dem Start der Detox-Kampagne 2011 fordert
Greenpeace Textilunternehmen auf, bei der Herstellung ihrer Produkte auf gefährliche Substanzen zu
verzichten. Die vorliegende Untersuchung zeigt, wie
dringlich die Angelegenheit ist. Kinder sollen in einer
Welt ohne gefährliche Chemikalien leben und groß
werden können. ●
11
Tickende Ölbombe
— S o n j a We i s s
Foto: M arkus M authe/GP
Die Arktisschützer sind aus dem
russischen Gefängnis befreit. Doch
in den arktischen Gewässern hat die
Ölförderung begonnen. Die Heimat
der Eisbären ist in größerer Gefahr
als je zuvor.
„Bei der Aktion in der Arktis habe ich aus tiefster
Die Arktis schwebt
in akuter Gefahr.
Gazprom hat mit
der Ölförderung
begonnen.
Zwei Jahre reiste
der Naturfotograf
Markus Mauthe im
Auftrag von Greenpeace rund um den
Globus. Die dabei
entstandenen Bilder
sind im Buch
„Naturwunder Erde“
(Knesebeck)
versammelt.
12
Überzeugung mitgemacht“, sagt der Greenpeace-Aktivist Marco Weber. „Der Schutz dieses einzigartigen
Ökosystems ist für mich eine Herzensangelegenheit.“
Der Schweizer ist einer jener 30 engagierten Arktisschützer, die nach einer friedlichen Greenpeace-Aktion
im russischen Gefängnis landeten.
Die „Arctic 30“ wollten an einer Bohrinsel des Ölkonzerns Gazprom ein Transparent aufhängen, um auf die
dramatischen Gefahren von Ölbohrungen in der Arktis
aufmerksam zu machen. Die Reaktion der russischen
Behörden: Sie entern das Greenpeace-Schiff „Arctic
Sunrise“ und inhaftieren alle an Bord. Die Anklage
lautet zunächst Piraterie, dann Rowdytum, den „Arctic 30“ drohen viele Jahre Haft. Marco Weber schreibt
einen berührenden Brief aus seiner Einzelzelle und
ruft die Öffentlichkeit auf, den Einsatz für die Arktis
fortzusetzen.
Die „Arctic 30“ wurden freigelassen …
Eine unglaubliche Welle der Solidarität rollt um die
Welt. Hunderttausende Menschen unterzeichnen Petitionen, nehmen an Aktionen teil und unterstützen
die Arktis-Kampagne von Greenpeace mit Spenden.
Gemeinsam befreien wir die Arktisschützer. Das russische Parlament gibt dem Druck der Weltöffentlichkeit
nach und erlässt eine Amnestie für die „Arctic 30“.
Nach mehr als drei Monaten in Russland steigt ­Marco
Weber in Zürich aus dem Zug und macht
13
eine Umweltgefahr darstellt, die uns alle betrifft. „Es
ist unmöglich, in den extremen Bedingungen mit treibenden Eisbergen und schnell aufziehenden Stürmen
sicher nach Öl zu bohren. Eine Umweltkatastrophe mit
verheerenden Folgen für das einmalige Ökosystem ist
folglich nur eine Frage der Zeit“, sagt Meus. Gazprom
gehört mit einer riesigen Zahl von ­Ölunfällen an Land
bereits jetzt zu den schmutzigsten Unternehmen der
Welt. Doch die Öffentlichkeit sieht nicht mehr tatenlos zu: Gerade hat Gazprom den gefürchteten „Public
Eye Award“ gewonnen. Der „Preis“ wird jährlich an
jene Firmen vergeben, die sich besonders rücksichtslos
auf Kosten von Mensch und Umwelt bereichern.
Alexandru Riza,
Greenpeace Rumänien: „Unser Protest
sollte zeigen, wie es
enden kann: Dass
jeder, der auf Bodenschätze scharf ist,
schürft, wo es ihm
gerade passt.“
… der Kampf für die Arktis geht weiter
Fotos: GP; Patrick Gutenberg/GP; GP
Wie skrupellos Gazprom vorgeht, zeigt sich darin,
dass das Unternehmen plant, ab dem Sommer noch
eine weitere Ölbohrplattform in der Petschorasee zu
betreiben. Zudem kooperiert Gazprom mit dem Großkonzern Shell, um seine Arktis-Strategie noch mehr
auszuweiten. Die Heimat von Eisbären, Robben und
Narwalen ist in größerer Gefahr als je zuvor. Die Zeitbombe für einen Ölunfall in der Arktis ist aktiviert.
„Nur ein internationales Schutzgebiet kann den einzigartigen Lebensraum rund um den Nordpol retten.
Dafür kämpfen wir mit ganzer Kraft“, erklärt der Arktis-Kampaigner.
„Die russischen Behörden haben unser Schiff ‚Arctic
Sunrise‘ immer noch nicht freigegeben, obwohl sie das
laut dem Urteil des Internationalen Seegerichtshofs
längst hätten machen müssen“, sagt Meus. „Wir engagieren uns mit allen juristischen Möglichkeiten für die
Herausgabe des Schiffs, damit die Greenpeace-Flotte
wieder vollständig ist und wir den Einsatz für die Arktis mit voller Stärke weiterführen können.“ ●
Gier nach Gold
Greenpeace-Aktivisten graben in Bukarest,
Rumänien, den Parlamentsgarten um und
verhindern so ein umstrittenes Gesetz.
—Jochen Stadler
Anfang Dezember 2013. Die Wiese vor dem rumä-
Ein geplantes Gesetz
sollte in Rumänien
den ­ungehinderten
Abbau von Bodenschätzen ermöglichen. Ohne Rücksicht
auf die Umwelt.
nischen Parlamentspalast in der Hauptstadt Bukarest
ist mit Raureif bedeckt. Ein Lieferwagen hält. Fünfzig Personen in gelben Windjacken, darunter vier
Österreicher, holen Spitzhacken und Schaufeln aus
dem Laderaum. Sie klettern über die Mauer und den
schmiedeeisernen Zaun und beginnen auf dem Rasen
vor dem Prachtbau zu graben. Was suchen sie hier?
Ein Transparent verrät es: Greenpeace hat das Gebiet
zum Goldabbaugebiet erklärt.
Abbau ohne Rücksicht
Greenpeace-Aktivist
Marco Weber, einer
der „Arctic 30“, nach
seiner Freilassung.
Der Schutz der Arktis
ist und bleibt für ihn
eine Herzensange­
legenheit.
14
Die Aktivisten protestierten so gegen einen Gesetzesvorschlag, der es Unternehmen ermöglichen soll, überall ungehindert Gold und andere Ressourcen abzubauen. Alexandru Riza von Greenpeace Rumänien erklärt:
„Der Abbau muss nur ,Projekt im nationalen Interesse‘
oder ,im öffentlichen Interesse‘ genannt werden, und
schon ist es egal, ob dadurch Ortschaften, die Umwelt
oder Bauwerke aus der Römerzeit zerstört werden.“
Das sei genauso absurd, wie vor einem öffentlichen
Gebäude nach Gold zu buddeln. „Unser Protest sollte
zeigen, wie es enden kann: Dass jeder, der auf Bodenschätze scharf ist, schürft, wo es ihm gerade passt“,
fährt Riza fort. „Darum haben wir einfach zu graben
begonnen, und zwar im Vorgarten jener staatlichen Institution, die solche Gesetzesvorschläge durchwinken
oder ablehnen kann.“
Zurzeit will eine kanadische Aktiengesellschaft in
Rosia Montana im Siebenbürgischen Erzgebirge im
Tagbau nach Gold schürfen und das Edelmetall durch
giftiges Zyanid aus dem Erz holen. Dabei würden
nicht nur vier Berge, eine Ortschaft, mehrere Kirchen,
Friedhöfe und die Reste der Römersiedlung Alburnus
Maior verschwinden, sondern auch 215 Millionen Kubikmeter Zyanid-verseuchter Schlamm anfallen. Entsorgen will man diesen in einem Tal hinter einem fast
200 Meter hohen Damm. „Rund um so ein Staubecken
wäre die Luft hochgiftig. Es wäre außerdem sehr wahrscheinlich, dass zyanidhaltiges Wasser das Grundwasser verseucht. Im schlimmsten Fall droht bei einem
Dammbruch eine Mega-Umweltkatastrophe“, sagt
Riza. Nach 17 Jahren, wenn in der Gegend nichts mehr
zu holen ist und das Bergbauunternehmen wieder verschwindet, würde eine kahle Landschaft zurückbleiben, von der niemand leben kann, warnt Riza.
Die kreative Aktion bringt einen sofortigen Erfolg: Das
umstrittene Gesetz verpasst die erforderliche Mehrheit im Parlament. Alexandru Riza und die anderen
Aktivisten machen sich bereit, weitere Gefahren für
die Umwelt zu entschärfen. ●
15
F o t o s : B o g d a n B o j a / G P, I r i n a B a n d r a b u r / G P
Greenpeace-Aktion
gegen Gazprom bei
einem ChampionsLeague-Spiel in Wien.
Das Unternehmen ist
großzügiger Sponsor
zahlreicher Events
und besonders rücksichtslos gegenüber
der Umwelt.
klar: „Ich bereue es ganz und gar nicht, mich
in dieser Form für die Arktis eingesetzt zu haben.“
„Greenpeace ist deshalb Greenpeace, weil Freiwillige
wie Marco Weber mit ganzem Einsatz für eine friedliche und umweltfreundliche Welt kämpfen“, ist Lukas
Meus, Arktis-Kampaigner in Wien, überzeugt. Meus
ist erleichtert über die Freilassung der „Arctic 30“,
doch die Sorge um die Arktis ist ihm ins Gesicht geschrieben.
Vor wenigen Wochen hat Gazprom tatsächlich begonnen, seine gefährlichen Pläne in die Tat umzusetzen,
und fördert in arktischen Gewässern Öl. Öl, das als
Import bald nach Europa kommen könnte. Öl, das
Umweltgefahr
aus Übersee
Verbotene Feldfrüchte
— We r n e r S t u r m b e r g e r
Bei Umweltschutz und Lebens­
mittelsicherheit gelten in den USA
andere Regeln als in Europa. Durch
die „Transatlantic Trade and Invest­
ment Partnership“ (TTIP) könnten
die niedrigeren Standards Europa
überrollen.
„Industrie­
lobbyisten
wurden
bereits im
Vorfeld ein­
gebunden,
doch das
Abkommen
betrifft nicht
nur Unter­
nehmen,
sondern
uns alle.“
„Das Chlorhuhn wurde zum Symbol der unterschied-
lichen Standards in der EU und den USA, doch es
stehen nicht nur Umwelt- und Verbraucherschutz,
sondern auch Demokratie und Rechtsstaatlichkeit
auf dem Spiel“, erklärt Florian Schweitzer von Greenpeace die möglichen Auswirkungen des Abkommens
„Transatlantic Trade and Investment Partnership“
(TTIP). 1997 untersagte die EU die Einfuhr von Hühnerfleisch, das mit Chlor behandelt wurde. Die USA
drängen nach wie vor auf eine Aufhebung des Verbots.
Im Rahmen von TTIP könnte es dazu kommen.
Geheime Verhandlungen, unbekannter Inhalt
Welche Folgen TTIP wirklich hat, ist schwer einzuschätzen. Der konkrete Inhalt des Abkommens ist
nämlich nicht bekannt. Die Verhandlungen werden
unter Ausschluss der Öffentlichkeit geführt. Das erinnert fatal an jene des Anti-Counterfeiting Trade
Agreements (ACTA). Auch sie waren geheim. Als die
Öffentlichkeit schließlich davon erfuhr, war die Empörung so groß, dass ACTA ad acta gelegt wurde. „Man
hat offenbar nichts gelernt“, sagt Schweitzer. „Industrielobbyisten wurden bereits im Vorfeld eingebunden,
doch das Abkommen betrifft nicht nur Unternehmen,
sondern uns alle.“
Niedrigere Standards für Europa
Die EU-Kommission will mit den USA die weltgrößte
Freihandelszone schaffen und damit „globale Standards“ vorgeben. Zölle stehen kaum mehr im Weg. Sie
machen nur einen Bruchteil des gemeinsamen Handelsvolumens aus. Auf der Agenda steht deshalb die
Vereinheitlichung regulatorischer Standards. Gerade im Bereich des Umweltschutzes und der Lebens16
mittelsicherheit herrschen gravierende Unterschiede
zwischen Europa und den USA. Dort gilt ein Produkt
oder eine Technologie als sicher, solange nicht das Gegenteil bewiesen ist. In Europa muss jedoch zunächst
die Unbedenklichkeit belegt sein.
Bedrohung für Gentechnik-Anbauverbote
Im Zentrum der Kritik stehen von der EU-Kommission geforderte Streitschlichtungsverfahren. Unternehmen soll es ermöglicht werden, außerhalb des
bestehenden Rechtssystems direkt Staaten zu klagen,
etwa wenn strengere Umweltgesetze deren Profite bedrohen. Derartige Investitionsschutzklauseln wurden
bisher bei Abkommen mit Ländern geschlossen, deren
Gerichte keine verlässlichen und fairen Verfahren garantieren können. „Solche Schiedsgerichte stellen sich
über natio­nale Höchstgerichte. In einem Abkommen
zwischen der EU und den USA sind sie völlig fehl am
Platz. Unsere Gerichte sind unabhängig und garantieren auch ausländischen Investoren faire Verfahren“, erklärt Schweitzer.
Unternehmen erhalten damit eine zweite Chance,
vor nebenberuflichen „Richtern“, die mehrheitlich als
Florian Schweitzer
von Greenpeace
warnt vor den
Auswirkungen, die
TTIP bringen könnte.
Werden auch Sie
zum Sprachrohr
gegen TTIP und unter­
zeichnen Sie unsere
Petition unter
www.freihandels
abkommen.at
Rechtsanwälte für internationale Konzerne arbeiten,
für Entscheidungen von Parlamenten Schadensersatz
zu erhalten. Im schlimmsten Fall können Strafzahlungen so teuer werden, dass Gesetze aufgehoben werden
müssen oder gar nicht in Kraft treten. „In Österreich
können damit Anbauverbote für gentechnisch veränderte Pflanzen oder ein Verbot von Fracking zur Förderung von Schiefergas genauso verhindert werden wie
ein Atomausstieg in Schweden“, warnt Schweitzer.
Aushebelung der Demokratie durch Konzerne
Über eine Million Unterschriften hat Greenpeace europaweit gegen die Gentech-Kartoffel „Amflora“ gesammelt. Nun gab der Europäische Gerichtshof dem
Widerstand von Konsumenten und Bauern recht. Inhalt der Klage, die gentechnikkritische Mitgliedsstaaten, darunter Österreich, angestrengt hatten, war ein
Versäumnis der EU-Kommission. Diese unterließ es,
neuere Gutachten der Europäischen Agentur für Lebensmittelsicherheit (EFSA) dem zuständigen Ausschuss der EU-Staaten zur Bewertung vorzulegen.
„BASF hatte bereits eingestanden, dass die Kartoffel
niemand will. Da die Zulassung aber noch gültig war,
hätte sie jederzeit wieder angebaut werden können.
Mit der Aufhebung der Zulassung ist das nun unmöglich“, erklärt Greenpeace-Landwirtschaftsexpertin
Dagmar Urban die Bedeutung des Urteils.
Doch leider, so Urban, handle es sich dabei nur um
einen Etappensieg. Mit dem Mais „1507“ steht bereits
eine neue gentechnisch veränderte Nutzpflanze in den
Startlöchern – für Urban völlig verantwortungslos:
„Wir wissen, dass sie Nützlinge wie Schmetterlinge
schädigt. Gleichzeitig wird ihr Anbau die Verwendung
des hochgiftigen Pestizids Glufosinat fördern, das in
der EU bald ohnehin verboten werden wird.“
Wie bei der Gentech-Kartoffel hat die EU-Kommission den Mitgliedsstaaten den Antrag vorgelegt, ohne
aktuelle ESFA-Berichte von Experten diskutieren zu
lassen. „Sie hat nichts aus dem ,Amflora-Urteil‘ gelernt“, resümiert Urban. „Wir fordern daher, dass die
EU-Kommission den Antrag umgehend zurückzieht.
Die Mitgliedsstaaten müssen das ,Amflora-Urteil‘
ernst nehmen und die Zulassungsempfehlung ablehnen.“ Längerfristig aber brauche es eine Reform des
Zulassungsverfahrens, ist Urban überzeugt. ●
„TTIP ist undemokratisch“, zieht Schweitzer ­Resümee.
„Die Verhandlungen sind intransparent. Mit den
Schiedsgerichten können Konzerne im Hinterzimmer
demokratisch legitimierte Entscheidungen aushebeln.
Das Recht auf Profit würde über jenes auf eine nachhaltige Zukunft und intakte Umwelt gestellt.“ Greenpeace
fordert daher, die Geheimverhandlungen zu stoppen.
Ein erster Teilerfolg konnte schon erzielt werden:
Nach einem Besuch des EU-Chefverhandlers in Wien
kündigte die EU-Kommission an, die Verhandlungen
um die umstrittenen Schiedsgerichte auszusetzen und
eine öffentliche Konsultation darüber zu starten. ●
17
Illustrationen: Greenpeace; Foto: Georg M ayer/GP
Etappensieg in der GentechnikDebatte: Die Gentech-Kartoffel
Amflora ist endgültig vom Feld.
Exportierte
Ausbeutung
—Uschi Sorz
Lokalaugenschein an Westafrikas Küste: Die klei-
nen Schlauchboote der Greenpeace-Aktivisten verschwinden fast neben den riesigen „schwimmenden
Fischfabriken“. Sie dokumentieren, wie die fischverarbeitenden europäischen Schiffe wahllos tonnenweise Fische aus dem Meer hieven. Das hat verheerende Folgen für das Ökosystem und den Fischbestand.
„Einige dieser Netze könnten 13 Jumbojets fassen.
Ungewollter Fang, darunter auch Jungfische, Delfine
oder Schildkröten, landet sterbend im Meer. Es ist vergleichbar mit einem Raubzug“, sagt Melanie Aldrian,
die auf den Greenpeace-Fahrten mit dabei war.
Mittlerweile erkennt auch die EU-Politik, die wissenschaftliche Empfehlungen für Fangquoten zuvor ignoriert hat, das Problem der Überfischung. Bliebe alles
wie es ist, würden kommende Generationen Fisch bald
nur noch aus dem Lexikon kennen. Nur: Was nutzt es,
geringere Fangkapazitäten anzuordnen, wenn diese
nur verlagert werden? So geschehen in Schweden: Im
eigenen Land ausrangierte schwedische Fangschiffe
„überfischen“ nun einfach an der Küste der Westsahara und nehmen den saharauischen Fischern die Lebensgrundlage. „Sie plündern die Gewässer, während
die Bevölkerung hungert“, so Aldrian. Greenpeace hat
dieses Paradebeispiel misslungener Fischereipolitik
im Report „Exporting Exploitation“ festgehalten (siehe www.greenpeace.at) – und bleibt in Aktion, bis jene
Schiffe, die marine Lebensräume zerstören, verschrottet oder umgewidmet sind. Nachhaltige Fischer hingegen sollen belohnt werden. ●
18
Fo t o : C l é m e n t Ta rd i f / G P
Die Ausbeutung überfischter
­Gewässer wird manchmal ­einfach
von einem Kontinent auf den ­
anderen verlagert. Greenpeace
deckt auf und bleibt aktiv.
Die ­Fischraubzüge
verlagern sich:
­Ausrangierte
schwedische Fangschiffe plündern
jetzt die Gewässer
vor der Küste der
­Westsahara.
Fisch zu essen, ­
ohne den Fischbestand zu zerstören,
ist möglich. Der neue
Greenpeace-Fischratgeber zeigt, wie.
Online-Version auf
www.greenpeace.at/
fisch-ratgeber
19
—Jochen Stadler
Österreich als Vorbild für ganz Europa:
Importierter Strom kann
seine Herkunft nicht länger verbergen.
Foto: Delia Wöhlert/GP
Obwohl in Österreich kein Atommeiler steht, wird
auch hierzulande Atomstrom verkauft. Nicht mehr
lange – dank des großen Erfolgs einer langjährigen
Greenpeace-Kampagne. Als sogenannter Graustrom
konnte Atomenergie bisher unerkannt einreisen.
Nach drei Gipfeltreffen von Regierung, Umweltorganisationen und Stromunternehmen hat das Parlament
im Juli 2013 beschlossen, dass nur mehr Strom mit
Herkunftszertifikat importiert werden darf. Gleichzeitig hat sich die E-Wirtschaft verpflichtet, Endkunden
nicht mehr mit Atomstrom zu versorgen.
Das Gesetz trete zwar erst im Jänner 2015 in Kraft, aber
es wirke schon jetzt, erklärt Julia Kerschbaumsteiner,
Atomsprecherin von Greenpeace Österreich: „Durch das
Transparentmachen ist Atomstrom für die Energieunternehmen nicht mehr interessant. Wir sehen bereits,
dass sie die Stromversorgung umstellen.“ Während
2012 noch etwa 14 Prozent Graustrom importiert wurden, waren es 2013 nur mehr sieben Prozent. Etwa ein
Drittel davon ist Atomstrom.
Alleingang mit Vorbildwirkung
„Österreich ist das erste und einzige Land, das so eine
Verordnung umgesetzt hat, und damit ein Vorbild für
ganz Europa“, sagt Kerschbaumsteiner. Es sei ein klares Signal an die Märkte, dass zum Beispiel Tschechi-
an unsere spender
und spenderinnen
Für Karin Spalt ist
es selbstverständlich,
auf die eine Erde, die
es gibt, aufzupassen.
Mutig klettert die
Greenpeace-Aktivistin auf Masten
und Türme.
Ein Umstieg von fossilen Energieformen auf erneuer-
bare Energien verringert Treibhausgas-Emissionen und
kann den Klimawandel stoppen. Wir haben Reinhard
Haas von der Technischen Universität Wien gefragt,
wie es um die Energiewende steht.
Reinhard Haas
forscht am Institut
für Energiesysteme
und Elektrische Antriebe der TU Wien.
Er untersucht,
ob Energiesysteme
wirtschaftlich sind
und was man ändern
muss, um bestimmte
soziale und ökologische Ziele zu
erreichen.
Erneuerbare Energien werden gerne als unwirt­
schaftliche Kostentreiber gebrandmarkt. Kürzlich
stand im „Standard“ die Schlagzeile „Ökostrom
lässt Stromkosten steigen“. Stimmt das?
R e i n h a r d H a a s : Wir profitieren heute von einer
Strom-Infrastruktur, die vor allem in den 1950er- bis
1970er-Jahren gebaut und bis in die 1990er-Jahre von
den Verbrauchern im Strompreis mitbezahlt wurde. In
den vergangenen zehn Jahren haben die großen Stromkonzerne enorme Gewinne damit gemacht. Und jetzt
tun wir so, als müsste man für die Stromversorgung
nichts mehr investieren. Wenn die erneuerbaren Energien ausgebaut werden sollen – zum Klimaschutz, und
damit man nicht mehr von Erdgas aus Russland und
Katar oder Kohle aus Australien abhängig ist –, muss
das natürlich auch jemand bezahlen.
Was wird dabei vernachlässigt?
H a a s : Auch wenn Atomkraftwerke gebaut werden,
zahlen das die Haushaltskunden, und zwar über den
Strompreis. Kernkraftwerke kann man allein von den
Einnahmen am Strommarkt nicht finanzieren, also
fordern Betreiber einen Atomkraftzuschlag, etwa in
England, wo man den Bau neuer Atomkraftwerke diskutiert. Das sollen nach neuesten Informationen zwischen 10 und 12 Cent pro kWh sein. In Österreich
fördert man etwa Windenergie mit bloß 8 Cent.
Wären in Summe also erneuerbare
Energien günstiger?
H a a s : Wenn Solaranlagen und Windkraftwerke einmal stehen, haben sie praktisch keine Betriebskosten
und natürlich keine Emissionen. Sie sind eine langfristige Investition, die auch Arbeitsplätze sowie Wertschöpfung in Österreich schafft. ●
20
da n ke
en seinen Strom aus Temelín nicht mehr nach Österreich verkaufen kann. Der logische nächste Schritt sei
nun, „dass Deutschland nachzieht, weil es als Atomausstiegsland das Risiko nicht in andere Länder auslagern darf “. „Wir haben gezeigt, dass es möglich ist,
vollständige Transparenz am Strommarkt durchzusetzen“, zeigt sich Julia Kerschbaumsteiner zufrieden.
Doch noch gibt es Handlungsbedarf. Auch staatliche
Beihilfen für den Bau neuer Atomkraftwerke, wie etwa
aktuell in Hinkley Point in Großbritannien, sind der
Expertin ein Dorn im Auge. Sie fordert: „Österreich
muss sich als Vorbild auch dezidiert gegen diese Entwicklungen stellen.“ ●
Anpacken, weil
etwas zu tun ist
—Elly Kiss
Die steirische Aktivistin Karin Spalt
setzt sich leidenschaftlich für den
Umweltschutz ein und klettert ­dafür,
wenn es sein muss, in schwindeler­regende Höhen.
„Es sollte selbstverständlich sein, auf die eine Erde,
die es gibt, aufzupassen“, erklärt Karin Spalt ihr ehrenamtliches Engagement bei Greenpeace. „Es gibt
im Moment keinen Grund für mich, nicht Aktivistin
zu sein.“ Die heute 23-Jährige machte schon vor vier
Jahren bei ihren ersten Aktionen mit. Innerhalb weniger Monate begann sie auch mit dem Industrieklettern, um aufmerksamkeitswirksam Transparente mit
umweltrelevanten Botschaften an Gebäudefassaden,
Schloten und Brücken in großer Höhe zu befestigen.
Ihren Idealismus vereint Karin Spalt mit der Begeisterung für die Sache. „Ich könnte mir nicht vorstellen,
meine Freizeit faul vor dem Fernseher zu verbringen“,
sagt sie. Langeweile kommt bei den Einsätzen, die sie
bereits nach Italien, Polen, Tschechien, Ungarn, Slowenien und in die Ukraine geführt haben, selten auf.
So wirkte sie 2012 bei einer Aktion gegen eine noch
aktive Kohlemine in dem tschechischen Naturschutzgebiet Beskydy mit. Der Einsatz hat sich gelohnt: Der
Kohleabbau wurde dank des großen medialen Aufsehens, welches die Aktion hervorrief, eingestellt. Das
sind Ergebnisse, die die junge Aktivistin besonders
freuen und ermuntern weiterzumachen. Das BannerHängen auf den Türmen in der Kohlemine erforderte Mut. In solchen Ausnahmesituationen entstehen
Freundschaften, „das gemeinsame Ziel verbindet“, erzählt sie. Sie freut sich auf ein zufälliges Wiedersehen,
vielleicht hoch oben auf einem Gebäude, bei einem
neuen Einsatz.
Bereits als Kind bewunderte sie Bilder engagierter
Umweltschützer im Greenpeace-Magazin ACT, dann
folgte der Wunsch, selbst aktiv zu werden. Durch eine
Kontaktaufnahme mit dem Greenpeace-Büro in Wien
kam sie zur Freiwilligenarbeit im Umweltschutz und
reist seither zu Aktionen. Das ist nicht immer einfach,
doch „schwere Rucksäcke, kalte Finger und Pinkelflaschen sind mir lieber, als zu resignieren“, sagt die
junge Aktivistin entschlossen. Augen und Ohren vor
den Problemen unserer Zeit zu verschließen, sei für
sie keine Alternative. Sie packt an, weil es etwas zu
tun gibt. Weil mit unserer Erde so umgegangen wird,
dass wir Umweltschutzorganisationen dringend brauchen, wird sie sich weiter einsetzen und, wenn es sein
muss, dafür weite Zugstrecken auf sich nehmen und
auf Kraftwerke klettern. ●
Wolfgang Fietz,
Softwaretester.
„Ich fahre viel zu viel mit
dem Auto und leider hat
kein einziger Politiker die
Eier, mir das zu verbieten.
Also unterstütze ich
Greenpeace, damit sie sich
irgendwann durchsetzen
gegen Leute wie mich.“
Isabell Kassl, technische
Angestellte und Studentin.
„Der Mensch sollte sich
seiner Abhängig­keit von
der Natur bewusst sein und
alles daran setzen, diese
zu bewahren. Greenpeace
kämpft für genau diese
Sache und hat jede Unterstützung mehr als verdient.“
Wauki Hall, AHS-Lehrerin
im Ruhestand.
„Hätten wir die politische
Arbeit und die Aktionen
von Greenpeace nicht, wäre
das Umweltbewusstsein
bei Weitem nicht so stark,
wie es ist (wenn auch leider
immer noch zu gering).“
21
Fo t o s : G e o r g M a y e r / G P ( 2 ); p r i v a t ( 3 )
Atomstromfreie Zukunft
Einsatz für
die Umwelt
Aufdecken von Umweltzerstörung,
unabhängige Forschung und ­
mutige Aktionen – die Arbeit von
Greenpeace ist vielfältig. Doch eines
gilt für jeden Einsatz: Er ist nur dank
Ihrer Spende möglich.
weltschutzes. Denn: Die weltweite Arbeit von Greenpeace finanziert sich nur aus privaten Spenden. Wir
nehmen kein Geld von Konzernen oder Regierungen
– und haben so die Freiheit, uns gegen jene Unternehmen und Politiker zu stellen, die unsere Wälder,
Meere und Tierwelt gefährden.
Manchmal dauert es Jahrzehnte, bis eine Kampagne
gewonnen und ein bedrohter Lebensraum langfristig
gerettet ist. Wir bleiben in Aktion, egal wie groß die
Hürden oder wie lang der Weg ist. Dafür benötigen
wir Ihre finanzielle Unterstützung:
20 Euro ermöglichen die Herstellung eines kleines
Transparents, bemalt mit wasserlöslicher Siebdruckfarbe.
80 Euro finanzieren eine kleine Digitalkamera, mit der
wir die Zerstörung des indonesischen Regenwaldes
dokumentieren.
700 Euro macht der Druck von 2.000 Foldern aus, die
über die Gefahren des Freihandelsabkommens TTIP
informieren.
Aus tiefstem Herzen richten wir heute eine Bitte an
Sie: Bleiben Sie an unserer Seite und unterstützen Sie
den Greenpeace-Einsatz für die Umwelt weiterhin mit
Ihrer Spende. Danke, dass Ihnen die Umwelt ebenso
wichtig ist wie uns! ●
Der Great-BearRegenwald in Kanada
ist Heimat dieses
Grizzlybärs. Seit fast
20 Jahren kämpft
Greenpeace für den
Erhalt des Waldes.
Ein Großteil ist inzwischen geschützt. Wir
bleiben weiter dran.
Foto: Oliver Salge/GP
Plakat: Austrianfilm
Sie bilden das Fundament des unabhängigen Um-
10 x 2 Kinokarten zu gewinnen
Atom- und Klimakatastrophen, der Kampf um Öl und
Gas – das sind die Auswirkungen des immer schneller steigenden Energiebedarfs. Kann es so weitergehen
wie bisher? Im neuen Film „Macht Energie“ kommen
Pioniere und Kritiker, Rebellen und Profiteure zu Wort.
„Macht Energie“, ab 7. 3. 2014 im Kino.
Greenpeace verlost 10 x 2 Kinokarten – gültig in ganz
Österreich. Für die Teilnahme senden Sie eine SMS
mit dem Kennwort „Energie“, Namen und Anschrift
an 0664/660 30 30. Mit dem Absenden der SMS stimmen Sie zu, dass Greenpeace Sie kontaktieren darf.
22
I m p ressum
Medieninhaber, Verleger und Herausgeber: Greenpeace in Zentral- und Osteuropa, Fernkorngasse 10, 1100 Wien; Tel. 01/545 45 80, www.greenpeace.at Spendenkonto: Erste Bank: 822 212 198 00, BLZ: 20111, www.greenpeace.at/spenden Chefredakteurin: Sonja Weiss Bildredak­
tion: Georg Mayer E-Mail: act@greenpeace.at Herstellung: Falter Verlagsgesellschaft m. b. H., Bereich Corporate Publishing, Marc-Aurel-Straße 9, 1011 Wien, T: 01/536 60-0, E: magazine@falter.at Grafik: Beton — Gruppe für Gestaltung. Druck: Niederösterreichisches Pressehaus Offenlegung: Die Offenlegung gemäß § 25 Mediengesetz ist unter www.greenpeace.at ständig abrufbar. ZVR 961128260 ACT erscheint viermal jährlich auf 100-%-Recyclingpapier. Ab einer Jahresspende von € 40 wird Ihnen ACT gratis zugesandt. Die nächste Ausgabe erscheint im Juni 2014.
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Foto: A lex Hofford/GP
Fischratgeber 2014
Drei Viertel der weltweiten Fischbestände sind
­überfischt, zahlreiche Fangmethoden verursachen
massive Umweltschäden. Der Greenpeace-Fischratgeber bietet eine Übersicht, welche Fischarten bzw.
-bestände noch empfehlenswert sind.
Die Online-Version sowie eine
exklusive Variante des Ratgebers
mit Rezepten von Starköchin
Sarah Wiener erhalten Sie auf
www.greenpeace.at/fisch-ratgeber
Jetzt spenden: Erste Bank – IBAN: AT24 20111 82221219800,
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