Drogenabhängige Kinder von der Straße holen
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Drogenabhängige Kinder von der Straße holen
. Westerwald SEITE 14 NR. 76 . MONTAG, 31. MÄRZ 2014 Drogenabhängige Kinder von der Straße holen Kompakt Brand: Frau evakuiert M Rennerod. Am Samstag ist es gegen 17.20 Uhr in einer Kellerwohnung in Rennerod zu einer starken Rauchentwicklung gekommen. Wie die Polizei in Westerburg berichtet, war die Ursache hierfür, dass die Bewohnerin nach dem Aufsetzen des Abendessens am Herd einen gesundheitlichen Zusammenbruch erlitt und nicht mehr in der Lage war, den Topf von der Kochplatte zu nehmen. Die Frau wurde durch Einsatzkräfte der Feuerwehr Rennerod aus der Wohnung evakuiert und musste anschließend mit Verdacht auf Rauchgasvergiftung ins Krankenhaus eingeliefert werden. Hilfsaktion Tobias Schminke aus Oberroßbach sammelt Spenden für Reha-Zentrum in Kenia M Oberroßbach/Nairobi. Tobias Schminke aus Oberroßbach hat zehn Monate Sozialarbeit für ein Waisenhaus in Kenia geleistet. Seit seiner Rückkehr in den Westerwald sammelt er Spenden für den Aufbau eines Rehabilitationszentrums in Afrika. Nachfolgend sein persönlicher Bericht. Damals vor nun mehr als vier Jahren hatte Lucy Karis zu sich genommen und sich um ihn gekümmert, als sei es ihr eigener Sohn. Er war damals drogenabhängig und konnte keinen Tag ohne Flüssigkleber und Alkohol überleben. Schließlich töteten diese Substanzen Hunger und Kältegefühl. Auf der Straße war er deshalb gelandet, weil sich seine Eltern nicht ausreichend um ihn kümmern konnten. Für Beziehungsprobleme fehlen in der Millionenmetropole Nairobi Caritas und Jugendamt. Zumindest gilt dies für die überwältigend große Unterschicht der Stadt. Also ist Karis weggelaufen. Weg aus dem Wahnsinn von Schlägen und Alkoholmissbrauch. Mit Schrott Sammeln hat er seinen kärglichen Lebensunterhalt bestritten, wozu auch Drogen zählten. Seine einzigen Vertrauten sind die Pappe, auf der er nachts auf Verandas schläft, und die total vom Grau und Staub der Stadt ver- Das Spendenkonto Spendenkonto: Empfänger: Children's Hope Home Konto-Nr.: 112 88 42 BLZ.: 360 700 50 IBAN: DE59 360 700 500 1128842 00 BIC (SWIFT): DEUT DE DEXXX Deutsche Bank AG in Essen dreckten, viel zu groß geratenen Klamotten. Er bettelt um Essen. Zuneigung kann man nicht erbetteln. Doch er hat davon gehört, dass es sie gibt. Er hat es mitbekommen, als die anderen Straßenkinder davon redeten. Irgendwo in dem Wirrwarr der Drei-Millionen-Metropole soll es einen Van geben. Der kommt um fünf Uhr morgens, bringt Brot und Butter. Dazu warmen Tee. Dies wird von Leuten aus dem Dorf gebracht, von einer Pastorin Lucy mit ihrem Mann Duncan. Sie beten nicht nur mit den Kindern, sondern hören ihnen auch zu. Sie hören zu, wenn die Kinder von verhungerten oder vergewaltigten Freunden, gestorbenen Eltern oder der brachialen Gewalt der Polizei gegen die Straßenjungen berichten. Heute ist Karis 18 Jahre alt. Lucy hatte ihn mitgenommen, als er das erste Mal zur Koja-Moschee kam, einem Ort der Hoffnung, einem Ort, an dem man Gehör findet. Einen Monat lang lief Karis mit gebrochenem Herz von ihr und dem Heim wieder weg. Er mochte sie, sie war so gut zu ihm. Doch die Drogen zwangen ihn zurück auf die Straße, wo er blieb, bis Lucy ihn nach Tagen fand und wieder mit ins Heim nahm. Das ging einen Monat so. Danach war er geheilt. Das glückliche Schicksal, von der Ausweglosigkeit der Straße durch Lucy und ihren treuen Mann errettet zu werden, ereilte einige Kinder. Im Heim leben heute 100 komplett rehabilitierte Heranwachsende. Sie gehen zur Schule, bekommen zu essen und und zu trinken und haben Personen, denen sie sich mit ihren Problemen Nach Unfall geflüchtet M Langenhahn. Am Samstag ereignete sich gegen 19.30 Uhr auf dem Parkplatz des Norma-Marktes in Langenhahn ein Verkehrsunfall. Hierbei touchierte ein dunkler Ford mit polnischem Kennzeichen (abgelesen: KGR RG 04 oder KGR RP 04) beim Ausparken ein geparktes Fahrzeug. Wie die Polizei Westerburg in ihrem Pressebericht mitteilt, entfernte sich der Unfallverursacher anschließend von der Unfallstelle, ohne sich um den entstandenen Schaden zu kümmern. Am geparkten Fahrzeug des Geschädigten entstand ein Sachschaden von etwa 2000 Euro. Der flüchtige Pkw müsste im Heckbereich beschädigt sein. Unfallzeugen werden gebeten, sich mit der Polizei Westerburg in Verbindung zu setzen. Telefonnummer: 02663/980 50. Holz auf der Straße Tobias Schminke sammelt Spenden für den Aufbau eines Rehabilitationszentrums in Kenia. zuwenden können. Um noch mehr Kinder von der Straße in ein Heim bringen zu können, dafür fehlt jedoch der Platz. Man kann die drogenabhängigen Kinder der Straße nicht mit den bereits rehabilitierten mischen. Und da Lucy und ihre Mitstreiter aus Deutschland unter dem Dach des Vereins Children's Ho- pe Home auch nach 17 Jahren ambitioniert wie eh und je arbeiten, haben sie sich nun zum Ziel gesetzt, ein Rehabilitationszentrum zu gründen. Ein Verein hat bereits die Finanzierung des Hauses in Aussicht gestellt, es fehlt jedoch noch eine größere Geldsumme, um das Grundstück erwerben zu können. „Wenn Sie sich beteiligen wollen, würden wir und sicherlich auch die Kinder der Straßen in Nairobi dies sehr zu schätzen wissen“, macht Tobias Schminke deutlich. Dass das Geld ankomme, das habe er als Weltwärts-Freiwilliger ein knappes Jahr genauestens geprüft. „Darauf“, so Schminke, „haben Sie mein Wort!“ M Westerburg. Am Samstag überfuhr gegen 20.35 Uhr der Fahrer eines Pkw in der Willmenroder Straße in Westerburg in Fahrtrichtung Guckheim ein auf der Fahrbahn liegendes Kantholz. Am Fahrzeug wurde hierbei das linke Vorderrad beschädigt. Die Schadenshöhe beziffert die Polizei auf circa 150 Euro. Hinweise auf einen Verursacher konnten nicht erlangt werden. Zeugenhinweise erbittet die Polizei Westerburg unter der Rufnummer 02663/980 50. Karl Schönberger für seine besondere Treue mit Gold geehrt Jahresversammlung VdK-Ortsverband Irmtraut-Seck zeichnete Mitglieder aus Für ihre 25-jährige Mitgliedschaft im Landesjagdverband wurden geehrt (von links): Bernhard Hörte, Georg Brass, Diana Hörle, Tobias Gros und Peter Peters. Rechts: Kreisgruppenvorsitzender Klaus Skowronek. Reflektoren vermeiden Unfälle Jagdwesen Hegering Rennerod tagte im Goldberghaus in Oberrod M Rennerod/Oberrod. „Die Zahl der Wildunfälle auf Westerwälder Straßen ist zu hoch“, stellte Kreisgruppenvorsitzender Klaus Skowronek bei der Jahreshauptversammlung des Hegerings Rennerod im Goldberghaus in Oberrod fest. Durch das Anbringen von Wildwarnreflektoren können die Unfallzahlen merklich gesenkt werden. Dank eines Sponsors werden die besonders gefährdeten Straßenabschnitte im Frühjahr mit Reflektoren ausgestattet. Die Unfallzahlen wurden in Zusammenarbeit mit der Polizei ausgewertet, das Befestigen übernehmen die Jäger vor Ort. Werner Daum, Bürgermeister der Verbandsgemeinde Rennerod, übergab im Zuge seiner Grußworte den Ehrenpreis der Verbandsgemeinde für die stärkste Trophäe an Helmut Nied, der den stärksten Bock im Revier Hellenhahn-Nord erlegte. Hegeringleiter Joachim Jantos überreichte dem scheidenden Verbandsgemeindebürgermeister ein Präsent als Dank für die vertrauensvolle Zusammenarbeit und Unterstützung. Mit einem Ständchen bedankte sich dann musikalisch die Jagdhornbläsergruppe Hoher Westerwald bei Bürgermeister Daum, der in Kürze in den Ruhestand wechselt. Daums klare Worte zur Situation der Jäger und der VG waren gern gehört. Die Mitglieder wurden von Kreisjagdmeister Bernd Schneider über die aktuelle jagdliche Situation informiert. Die intensive Bejagung und der strenge Winter 2012/2013 haben Wirkung gezeigt. Die Zahl der Wildschweine ist gesunken. Erfreulicherweise sind auch die Wildschäden auf landwirtschaftlichen Flächen zurückgegangen. Sascha Reusch von der Kreisverwaltung informierte über die Änderungen der Landesjagd- verordnung Rheinland-Pfalz. Hierbei sind besonders die neu eingeführten Jagdzeiten zu beachten. Ein Sachgeschenk für die meisten erlegten Füchse bekam – wie in den Jahren zuvor – Georg Wingenbach aus Westernohe. Eine Goldmedaille für das stärkste Rehbockgehörn ging an Helmut Nied, Revier Hellenhahn-Nord. Silber ging an das Revier Niederroßbach, Bronze an das Revier Waldmühlen. Die Neuwahl des Hegeringvorstandes ergab keine Änderung. Wie bisher wird Hegeringleiter Joachim Jantos von seinen Stellvertretern Achim Reeh und Meik Helsper unterstützt. Jantos dankte allen Jägern für ihren Einsatz im vergangenen Jahr. Ein besonderes Dankeschön gilt der Jagdhornbläsergruppe für die Organisation und musikalische Gestaltung der Hegeringversammlung. M Irmtraut/Seck. Karl Schönberger erhielt das Goldene Treueabzeichen des VdK-Ortsverbandes Irmtraut-Seck. Im Mittelpunkt der Jahresversammlung im Irmtrauter Pfarrheim standen neben Rückblick und Vorschau auf die Vereinsaktivitäten auch die Ehrung langjähriger Mitglieder. Der Vorsitzende Manfred Bautz freute sich, dass 45 Mitglieder des 245 Mitglieder starken Ortsvereins gekommen waren. Zu den Ehrengästen zählte neben dem Kreisvorsitzenden Walter Frohneberg auch der Ortsbürgermeister von Seck, Johannes Jung. Jung sagte erneut die kostenfreie Nutzung des Grillplatzes für das alljährliche Sommerfest zu, das am 21. Juni stattfindet, und überreichte einen Umschlag an Kassiererin Kerstin Burkhardt. In diesem Jahr feiert der Verein sein 65-jähriges Bestehen. Karl Schönberger aus Seck ist mit 88 Jahren der einzige noch lebende Gründer des Ortsvereins Seck. Aus gesundheitlichen Gründen konnte er leider nicht an der Versammlung teilnehmen. Der stellvertretende Vorsitzende Heribert Orth besuchte ihn deshalb zu Hause und überreichte ihm Urkunde, Goldenes Treueabzeichen des VdK und einen Präsentkorb. Es wurde an Ludwig Hartmann erinnert, der im Februar mit 88 Jahren verstorben ist. Nunmehr ehrte der Kreisvorsitzende Walter Frohneberg gemeinsam mit Manfred Bautz Helmut Färber aus Hüblingen, der seit 20 Jahren dem VdK angehört. Im Anschluss wurden 18 Personen ausgezeichnet, die seit zehn Jahren Mitglied im VdK sind: Alexander und Christel Ernst (Langendern- bach), Jens Höbel (Waldmühlen), Elfriede Retange (Waldmühlen), Reinhold Kirschey (Pottum), HansKurt Kolb (Neunkirchen), Dieter Satzinger (Berzhahn), Gabriele Scherer (Elsoff) sowie Carola Eisel, Roman Heinz, Petra Hering, Reinhard Hess, Karola Leschnik, (alle aus Seck) und Karl-Heinz Kugelstadt, Thea Müller, Erwin Wagner, Gabriele Wehmeyer und Heinz-Peter Probst (alle aus Irmtraut). Nach dem Rückblick von Manfred Bautz wurde Kerstin Burkhardt eine gute geführte Kasse bescheinigt und der Vorstand entlastet. Zu neuen Kassenprüfern wurden Reinhard Hess und Andreas Kreckel gewählt. Gerd Heinz steht als Ersatz zur Verfügung. Von der Versammlung wurde Isolde Schlicht als zweite Beisitzerin bestätigt. Der Ausblick auf 2014: Am 19. Mai sollen der Besuch des ZDF in Mainz und eine Planwagenfahrt durch die Weinberge in Nierstein am Rhein stattfinden. Preis für Mit- glieder 30 Euro, für Nichtmitglieder 35 Euro. Die Teilnehmerzahl ist auf 42 Personen begrenzt. Für den 21. Juni ist das Sommerfest geplant. Die Adventsfeier findet am 13. Dezember im Pfarrheim Seck statt. Der Mehrtagesausflug führt vom 24. bis 28. September 2014 nach Riegel am Kaiserstuhl. Außerdem sind ein Gospelkonzert mit Allegro und dem Gospelchor aus Merenberg in Planung. Walter Frohneberg berichtete, dass der VdK im Westerwaldkreis rund 10 110 Mitglieder zählt. Es seien deutlich weniger Kündigungen als im Vorjahr zu verzeichnen. Die Zahl der Beratungen und Verfahren sei gegenüber 2013 konstant geblieben. Im Westerwald sei landesweit die höchste Nachzahlungssumme zu verzeichnen. Der VdK Irmtraut-Seck liege etwas über dem Durchschnitt. Der VdK Irmtraut-Seck ist einer der mitgliederstärksten VdKs in der Verbandsgemeinde Rennerod. Der VdK-Ortsverband Irmtraut–Seck ehrte verdiente Mitglieder.