Tierschutzkurier 5-09
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Tierschutzkurier 5-09:Tierschutzkurier 1/07 16.09.2009 13:12 Uhr Seite 1 TIERSCHUTZVEREIN FUR TIROL 1881 NR. 5 / 2009 P.b.b., Verlagspostamt 6020 Innsbruck, GZ 02Z030037 M Mutterlos, aber nicht unversorgt www.tierschutzverein-tirol.at TIER SCHUTZ KURIER Tierschutzkurier 5-09:Tierschutzkurier 1/07 16.09.2009 13:12 Uhr TIERSCHUTZ AKTU ELL INGE WELZIG GESCHÄFTSFÜHRUNG M anchmal weiß man nicht, ob man über die Dummheit mancher Menschen lachen oder weinen soll. Da fragt allen Ernstes ein junger Mann an, ob er für einen Tag eine kleine Katze haben könnte. Seine Freundin habe Geburtstag und es wäre so witzig, wenn über die Geschenke eine Katze springen würde. Genauso unsinnig die Bitte einer Mutter, für vier Wochen einen netten Hund zu bekommen, damit ihre Kinder in den Ferien beschäftigt sind. D ass manche Tierbesitzer das Tierheim gerne als Tauschzentrale für ihr Tier sehen würden, ist nicht einmal mehr neu. E benfalls nicht neu sind die am Baum angeblich angehängten Hunde, die man gerettet hat. Wie zwei junge Damen aus dem vorderen Zillertal, die kürzlich in der Mittagspause klingelten. Ich holte Florian und flüsterte ihm, dass ich den beiden nicht glauben würde. Er auch nicht. Nach drei verschiedenen Schilderungen des angeblich ausgesetzten Hundes gaben die beiden zu, dass es der Hund einer Kollegin sei, den sie übernommen hatten. Einer der Väter sei Abrichter und wollte keinen vierten Hund. Da kein Impfpass vorhanden war, wurden besonders wegen der Lügerei die Impfkosten verlangt. Wegen der Aussage, dass man kein Geld habe, schickte Florian eine der beiden zum Bankomaten. Die zweite wartete zwischen Zaun und Tierheim. Inzwischen suchte ich mit Florian dessen Schlüsselbund, der nicht weit sein konnte und fragte auch die Zillertalerin, ob sie ihn gesehen hätte. Der wichtige Schlüsselbund war nicht da und er konnte nur noch in der Hand der Frau sein, Nur auf Grund des scharfen Tones von Florian öffnete sie die Faust – darin war der Schlüsselbund und die Arme wusste nicht, wie er da hinein gekommen war. Hokuspokus im Tierheim. N atürlich gibt es auch wirklich liebenswerte Besucher. Wie die junge Frau, die sich eine 17 Jahre alte Katze aussuchte. Oder die Familie, die einfach das Kaninchen haben wollte, das schon am längsten da sei. Bemerkenswert sind die verständnisvollen Besucher der Hundeabteilung, die dankbar und interessiert Tipps annehmen und Geduld haben, wenn sie den Hund nicht gleich mitnehmen können. Auch bei anderen Tieren kann es aus 2 TIERSCHUTZ-KURIER Seite 2 gesundheitlichen oder anderen Gründen zu Wartezeiten kommen, was nie Schikane ist. M anchmal mache ich mir selbst eine Schikane. Wenn wieder einmal der Gepäckraum von meinem Polo angefüllt ist, ich abends noch unterwegs bin und ein Anruf kommt, dass ein verlaufener Hund zu holen ist. Dann stehe ich auf der Straße und räume um, wobei sich mancher Zuschauer schon gewundert haben dürfte, wie viele Dinge und Tiere in meinem Auto Platz haben. W ie immer bewährt es sich, dass wir auf dem Boden der Realität mit der Behörde zusammenarbeiten. Es war der Tierfreund Roman vom Haus der Tiere am Achensee, der in Jenbach eine Hundehaltung beobachtet hatte, die jeder Beschreibung spottete. Ich war über den bekannten Hundebesitzer so entsetzt, dass ich den zuständigen Amtstierarzt Dr. Pinsker bat, mit mir gemeinsam hinzufahren, da wir als Verein nicht beschlagnahmen können (einfach mitnehmen bringt nichts, weil dann bald das nächste Tier da wäre). Wenige Stunden später waren wir vor Ort, wo in einem kellerartigen Vorraum von wenigen Quadratmetern eine kleine Hündin an einer Palette angehängt war. Nachbarn hörten sie seit Tagen verzweifelt jammern, weil sie läufig war und die verschiedensten Rüden jeder Größe das fast durchgehende angehängte Tier bestiegen. Ein Dank an die konsequente Reaktion des Amtstierarztes. Wir befreiten die Hündin und ich konnte mit ihr sofort ins Tierheim nach Innsbruck fahren. I ch kann nicht behaupten, dass es bei mir keine Pannen gibt. Wie z. B. mit der Katze Lena, die ich seit zwei Wochen bei mir im Büro habe, da sie alleine sein will. Jahrelang hat das Gitter am Fenster anderen Katzen die Freiheit verwehrt. Lena hat es geschafft, den Befestigungsdraht zu durchbeißen und zu verschwinden, wodurch ich ziemlich in Panik kam. Bis einige Stunden später Lena gemütlich beim Eingang wieder hereinspazierte. Ich wünsche mir, dass alle Aufregungen so ein nettes Ende finden. Ihre Dieses hübsche Katzenbild bekamen wir zum Verkauf geschenkt. Ein Tierfreund erwarb es, um es uns für die Fassade zu schenken. Ein Dank an die Feuerwehr, die uns mit einer längeren Leiter half, das extrem schwere Bild an der Front des Tierheimes aufzuhängen, wo es den Besuchern jetzt Freude macht. Tierschutzkurier 5-09:Tierschutzkurier 1/07 16.09.2009 13:12 Uhr Seite 3 Alles ist relativ – hier ist die Welt schon in der Entfernung von einem Meter riesig. „Der Witz war gut!“ … wie Hund und Katz. Fu tte rn eid Hänsel und Gretel „Wie gefällt Dir die Aussicht?“ U nser Dank gilt dem Ehepaar Evelyn und Klaus Heim. Eine Highlight der DressurTurniere in Europa ist immer wieder das Manfred-Swarovski-Gedächtnis-Turnier am Schindlhof. In diesem Jahr haben uns die beiden die Einnahmen aus den Eintrittsgeldern für unser Tierheim Mentlberg zur Verfügung gestellt. Die Familie ist für die Förderung von Tierschutzprojekten in ganz Österreich bekannt. Tierliebe ist gerade im Sport mit den Pferden nicht immer selbstverständlich und wie immer werden die schwarzen Schafe am meisten beachtet. Darum freuen wir uns über vorbildlichen Umgang mit diesen edlen Tieren. Das Geld werden wir für den dringend benötigten Ausbau eines Geheges für die Frettchen verwenden. Veränderte Verwendung TIERSCHUTZ-KURIER 3 Tierschutzkurier 5-09:Tierschutzkurier 1/07 16.09.2009 13:12 Uhr „Hallo, ich heiße Jessy und danke Euch allen für mein neues Zuhause. Hier ist es super, denn ich habe zwei liebe Menschenkinder, die immer für mich da sind, um mich zu streicheln. Herrchen und Frauchen sind auch gaaaaanz lieb. Sie gehen mit mir mehrmals am Tag Gassi, auch wenn es regnet. Dann sehen sie immer so schön nass aus. Auf dem Foto schaue ich gelangweilt nach den beiden aus, weil diese auf der Bergtour so viel länger brauchen als ich. Ich fühl mich einfach hundewohl und wünsche das allen meinen Hundekollegen im Tierheim Mentlberg.“ Seite 4 Das Herrchen von Rocky schreibt: „Danke, er ist genau das, was ich gesucht habe.“ Moderne Formen Dieses Mädchen m wir d langsa im e b zum Profi on Aufziehen v b a Tierb ys. K ater Socke aus dem Tierheim hat sich zu einem Frauenheld für zweibeinige und vierbeinige Damen entwickelt. Er liebt die Freiheit genauso wie die Schmusestunden im Haus. „Mein Name ist Marcellino und auf diesem Bild bin ich ein zwei Monate alter, richtiger Esel. Mit meinem Frauchen Biene kann ich richtig knuddeln und schmusen. Meine Menschenmama wird später für mich einen zweiten Esel adoptieren, damit ich nicht allein bin.“ Mogli hat ein Frauchen, das ehrenamtlich im Tierheim hilft. 4 TIERSCHUTZ-KURIER Tierschutzkurier 5-09:Tierschutzkurier 1/07 16.09.2009 13:12 Uhr Seite 5 OBMANN DR. GSCHNITZER Liebe Tierfreunde! Das Ausbüchsen des Frettchens Rory war für die Besitzerin ziemlich aufregend. Verzweifelt über den Verlust ihres Lieblings unternahm sie alles, um Rory wieder zu bekommen. Endlich kam sie zum Finder, der das nette Frettchen nicht mehr hergeben wollte. Dieser war sogar mit Rory zur Tierärztin gegangen, wo man nicht daran dachte, mit einem Lesegerät einen Chip zu suchen, durch den man die Besitzerin schon früher hätte finden können. Alles noch gut gegangen, Rory ist wieder daheim. I Es kam ins Tierheim … … eine zauberhafte Oma: Sie hat 50,- Euro gebracht und damit zum Schulanfang ihrem Enkelkind die Mitgliedschaft in unserem Verein für zehn (!) Jahre geschenkt. Die Urkunde hat sie selbst gestaltet und nur zur Unterschrift mitgebracht. Womit das Kind auch immer den Tierschutzkurier erhält.“ Dass Emil ein so tolles Herrchen gefunden hat, freut uns besonders. Das war nicht immer so und darum war der besonders große Rüde auch nicht gerade einfach, denn er hatte schon einiges mitgemacht. „Emils Misstrauen zu Menschen war anfangs größer als ich gedacht habe, aber es hat sich gelohnt, viel Zeit für ihn zu investieren. Er lernt sehr schnell und hat sein Vertrauen zu Menschen wieder. Er strahlt inzwischen vor Freude und Zuversicht, genauso wie sein Herrchen. Besser kann ein Hundeleben nicht sein“. Im Tierschutzgesetz gibt es allgemeine Regeln zur Bewegungsfreiheit der verschiedenen Tiergattungen. Darin heißt es: § 15 (1) Die Bewegungsfreiheit eines Tieres darf nicht so eingeschränkt sein, dass dem Tier Schmerzen, Leid oder Schäden zugefügt werden oder es in schwere Angst versetzt wird. (2) Das Tier muss über einen Platz verfügen, der seinen physiologischen und ethologischen Bedürfnissen angemessen ist. (3) Die dauernde Anbindehaltung ist verboten. (4) Rindern sind geeignete Bewegungsmöglichkeiten oder geeigneter Auslauf oder Weidegang an mindestens 90 Tagen im Jahr zu gewähren, soweit dem nicht zwingende rechtliche oder technische Gründe entgegenstehen. Der Bundesminister für Gesundheit und Frauen hat im Einvernehmen mit dem Bundesminister für Land-und Forstwirtschaft, Umwelt und Wasserwirtschaft durch Verordnung festzulegen, welche Gegebenheiten als zwingende rechtliche oder technische Gründe anzusehen sind. (5) Hunde dürfen keinesfalls, auch nicht vorübergehend, an der Kette oder in sonst einem angebundenen Zustand gehalten werden. (6) Wildtiere dürfen keinesfalls, auch nicht vorübergehend, angebunden gehalten werden. Unberührt bleibt die Ausbildung von Greifvögeln im Rahmen der Beizjagd. Mit diesen Vorschriften steht der Behörde die Möglichkeit zur Verfügung, alte Unsitten von veralteten Anhängemethoden wirkungsvoll zu bekämpfen. Ihr Dr. Georg Gschnitzer “ Prinzessin e in e in b „Ich TIERSCHUTZ-KURIER 5 Tierschutzkurier 5-09:Tierschutzkurier 1/07 16.09.2009 13:12 Uhr Seite 6 Mag. Dr. Doris Renner Kater Jamie hat gebeten, in den Tierschutzkurier zu kommen. Wieder ein ausgesetztes Kätzchen, das von einer Tierfreundin aufgezogen wurde. „Bitte nicht stören, schon gar nicht mit einer Kamera!“ Die Besitzer von Sally schreiben: „Dieser Hund entspricht genau unseren Vorstellungen. Alle Angaben, die wir von Euch erhielten, waren richtig und hilfreich, wir waren mit der Beratung sehr zufrieden und würden Sally nie wieder hergeben, auch weil sie so liebevoll mit unserem Sohn umgeht“. Liebe Tierfreundin, lieber Tierfreund! B Bei keinem anderen Lebewesen empfinden die Menschen des christlich– westlichen Kulturkreises so viel Unbehagen, Angst und Ekel wie beim Anblick einer Spinne. Die Ursachen dieser Spinnenangst wurden in zahlreichen Tests bereits in den 70er Jahren untersucht, wobei erstaunliche Ergebnisse zutage getreten sind. Der Arzt Paracelsus, ein sehr bedeutender, gläubiger Mediziner des 16. Jahrhunderts, hat zum Beispiel ernsthaft verbreitet, dass Spinnen aus dem Menstruationsblut von Frauen entstehen und vom Teufel ausgebrütet werden. Dieses Gift würde auch von Hexen benutzt, um Männer impotent zu machen. Die Spinne wurde mit dem Tod, der Pest, dem Teufel und bösen Frauen in Verbindung gebracht. In anderen Kulturkreisen rund um den Erdball wird die Spinne als gottnahes Lebewesen verehrt, welches den Menschen zu Weisheit und einem langen Leben verhilft und bei der Erschaffung der Welt half. Die positiven und negativen Spannungen, verursacht durch den Anblick einer Spinne haben aber nicht nur religiöse Wurzeln, sondern sind wahrscheinlich auch dadurch entstanden, weil die Spinne von unserem Aussehen sehr stark abweicht und dadurch Urängste, aber auch große Ehrfurcht vor dem Fremdartigen erzeugt. Bei uns werden Spinnen erschlagen und, was noch weit schlimmer ist, oft mit dem Staubsauger eingesaugt. Damit haben Spinnen keine Möglichkeit mehr zu fliehen und müssen jämmerlich in Staub eingewickelt verhungern. Wir wissen heute, dass Spinnenangst von den Eltern unbewusst an die Kinder weitergegeben wird und dadurch auch therapierbar ist. Die ältesten versteinerten Spinnen sind 400 Millionen Jahre alt und damit um vieles älter als etwa die Dinosaurier. Spinnen werden, wann immer es ihnen möglich ist, vor dem Menschen fliehen und ihn nicht angreifen. Nur sehr selten wird jemand in unseren Breiten von einer Spinne gebissen, wenn er in ihren Lebensraum eindringt. Spinnen gehören zum ökologischen Gleichgewicht auf unserer Erde. Sie tragen nicht zur Schädigung und Zerstörung unseres Klimas bei und haben das gleiche Recht wie wir, diese Welt zu bewohnen. Ihre Doris Renner Wenn Du einem Hund Gutes tust, wird er dich nicht beißen. Das ist der Unterschied zwischen Hund und Mensch. 6 TIERSCHUTZ-KURIER Tierschutzkurier 5-09:Tierschutzkurier 1/07 16.09.2009 13:12 Uhr Seite 7 Ein aufregendes Leben schildert uns der Kater Baghira V on den zehn Kapiteln haben wir nur für eines (gekürzt) Platz, später kommt mehr: „Als ich vor etlichen Jahren gemeinsam mit 16 weiteren Jungkatzen aus schlimmen Verhältnissen geborgen wurde, war ich nicht so schön wie heute. In der Tierarztpraxis wurden wir erst einmal in ein Waschbecken gesteckt und abgeschrubbt. Aber viel hat das noch nicht geholfen, im neuen Heim hinterließ ich noch viele schwarze Wuzel auf hellblauem Plüsch. Aber zum Anfang: Während die meisten Geschwister schon abgeholt waren, wartete ich auf die Frau, die unbedingt ein schwarzes Katerchen wollte. Sie war groß, austrainiert, hatte dunkle Haare und ein seltsames Gestell mit Glasscheiben auf der Nase. Man ließ mich aus dem Käfig und ich zeigte mich von meiner besten Seite, indem ich durch den ganzen Raum raste und auf die Stühle sprang. Ich konnte die Frau überzeugen, musste aber erst auf einen Pflegeplatz, weil das zukünftige Herrchen beim Umbau des Hauses war. Am Pflegeplatz waren ein Hund und ein anderer Kater, das klappte nicht und so kam ich schneller in meine zukünftige Heimat als geplant. Mein Frauchen Claudia freute sich, aber der unfertige Umbau begeisterte weniger. Es gab nur Schuttberge, meinen Kratzbaum und eine Liege für Frauchen. Die erste Nacht verbrachte ich damit, auf Frauchen herumzuturnen, während sie auf dem Notbett schlafen wollte. Sie hat wirklich nicht viel geschlafen, aber wir haben uns besser kennengelernt. Das einzige, was noch zwischen uns stand, waren die Flöhe. Frauchen meinte, dass sie eigentlich nur ein Tier wollte. Jetzt hatte sie vorerst tausendundeins: Eine Katze, einen Bandwurm, dutzende Flöhe und den Rest Milben in den Ohren“. Ich sehe das anders: Ich bin einfach eine Katze wie aus dem Märchen 1001 Nacht. Darum bin ich inzwischen der Herr im Haus, auch wenn es meine Plagegeister nicht mehr gibt“. Mit dem Sommer sind Lucky und Herrchen zufrieden. et und behüt fh p m a K r Liebevolle ein“ Baby. „s „Ich war in einem früheren Leben ein Osterhase!“ Fenstergucker in?“ Wasser dr in e k a d t „Wieso is TIERSCHUTZ-KURIER 7 Tierschutzkurier 5-09:Tierschutzkurier 1/07 16.09.2009 13:13 Uhr Ein Geburtstagsgeschenk mit Folgen Ein Faible für Fledermäuse hatte meine Schwester Gusti bereits als Kind. Was lag da für ihren Ehemann Robert näher, als sie zum Geburtstag zu einem Ausflug der Freunde des Alpenzoos mit Schwerpunkt Fledermäuse zu überraschen. Dabei kamen die Gusti und Mag. Anton Vorauer, Fledermausexperte in Tirol, ins Gespräch. „Ich habe ihn gefragt, ob ich vielleicht auch einmal eine Fledermaus aufziehen darf“. Die Antwort folgte unverzüglich. Am 22. Juni 20.30 Uhr brachte der Vater der Tiroler Fledermäuse die eine Woche alte Zwergfledermaus Alpha zu meiner Schwester nach Rinn. Ab diesem Moment begann im Hause Habermann eine neue Zeitrechnung. Robert und Gusti wechselten sich, da beide im Berufsleben stehen, bei der Fütterung ab. „Das war für uns herrlich und überschaubar. Wirklich Stress haben wir bekommen, als Anton uns am 8. Juli weitere 13 Bartfledermäuse brachte,“ schildert meine Schwester jene fünf Tage, während der das Ehepaar unter akutem Schlafmangel litt. Gefüttert wurde im Rhythmus von drei Stunden. Die jungen Fledermäuse entwickelten sich gut und so konnten im Laufe der Zeit einige an Tierfreunde in der Umgebung zur Weiterversorgung abgegeben werden. „Unser Fledermaus-Fütterung Alpha blieb noch eine Weile bei uns. In Unserem Wohnzimmer machte er die ersten Flugversuche und erst als diese wirklich gelungen sind, konnten wir ihn auswildern“. Burgi Triendl-Schwetz Seite 8 Komisch: Die KaninchenFRAU macht Männchen. Ina wurde vor 13 Jahren von uns an eine Familie in Igls vermittelt. Sie ist kinderund katzenfreundlich und erfreut sich einer robusten Gesundheit. Der liebenswerte Mischling ist laut Tierarzt die ideale „Rasse“ für Traumfigur und Fitness. Aus dem Schulreferat von Barbara K. „Jeder Einzelne von uns kann etwas zum Tierund Naturschutz beitragen. Auf Möbel aus exotischen Hölzern und Produkte bedrohter Wildtiere sollten wir verzichten. Auch das nächste Heimtier muss nicht unbedingt ein Exot sein und anstatt Eier aus der Käfighaltung zu kaufen, sollten wir Freilandeier kaufen. Man hat dann nicht nur ein besseres Gefühl, dass es den Hühnern damit gut geht, sondern man bekommt auch ein besseres Frühstücksei. Achtung! Wir sind nicht der Tiroler Tierschutzverein, sondern der Tierschutzverein für Tirol. Verwechslungen sind vorprogrammiert, seit der neue Verein gegründet wurde, obwohl uns die Vereinsbehörde zugesagt hatte, dass sie den Namen Tiroler Tierschutzverein nicht vergeben würde. Christina aus Saalfelden ist eine große Tierfreundin und ihr Geburtstagswunsch war ein Besuch im Tierheim Mentlberg. Die Patentante hat es möglich gemacht und so kamen die beiden mit dem Zug nach Innsbruck, um später beeindruckt wieder heim zu fahren. 8 TIERSCHUTZ-KURIER Diese kleine Fundkatze kam mit massiven Katzenschnupfen zu einer ehrenamtlichen Mitarbeiterin. Sie wurde gesund gepflegt und darf bleiben. Tierschutzkurier 5-09:Tierschutzkurier 1/07 16.09.2009 13:13 Uhr Seite 9 Muss es immer Weihnachten sein? K ann man nicht auch einmal während des Jahres Freude machen? Noch dazu eine besonders fröhliche mit Hilfe des Buches „Abenteuer Tierschutz, Anekdoten aus der Praxis“ für 14.90 Euro. Ob beim Krankenbesuch, zur Einladung oder ganz einfach einmal so. Erhältlich ist das Buch im Tierheim, bei Inge Welzig, bei der Tyrolia und einigen anderen Buchhandlungen. Und ganz besonders am 7. Oktober im 19.30 Uhr in Telfs im Möbelhaus Föger Machen Sie sich einen schönen Abend in Telfs im Möbelhaus Föger am 7. Oktober um 19.30 Uhr. Die Lesung von Inge Welzig gemeinsam mit der berühmten Sängerin Eva Lind (diesmal nur ihr Hund singend) garantiert einen wirklich heiteren Abend. In jedem Fall ist es sinnvoll, Plätze bei Föger Wohnen, im Tierheim InnsbruckMentlberg oder bei Welzig zu reservieren. Freiwillige Spenden kommen dem Tierheim Mentlberg zugute, für die anschließende Verköstigung bedanken wir uns bei der Firma Föger Wohnen. Albert Einstein war nicht nur Mathematiker, sondern auch ein großartiger Denker. „Zwei Dinge sind unendlich: Das Universum und die menschliche Dummheit, aber beim Universum bin ich mir noch nicht ganz sicher. Diese beiden Tierfreundinnen aus Mieming waren etwas enttäuscht, weil sie noch bis zum 16. Lebensjahr warten müssen, um im Tierheim eine ehrenamtliche Hilfe sein zu können. Whoopi lebt bei einem besonderen Tierfreund, der als Kind den Bau des alten Tierheimes recht stressig erlebt hat. Der Vater Ing. Paul Rosner und Gründer des alten Tierheimes gab seine ganze Energie und Zeit in dieses Unterfangen, wobei auch die Kinder fleißig helfen mussten. Der Einsatz des Vaters war zu groß, sodass Ing. Rosner noch vor der Eröffnung zu Grabe getragen wurde. Könnte er heute die Vergrößerung seines frühen Werkes sehen, wäre er sicher sehr stolz. TIERSCHUTZ-KURIER 9 Tierschutzkurier 5-09:Tierschutzkurier 1/07 16.09.2009 13:13 Uhr Seite 10 E in neues Schuljahr hat begonnen und damit wieder die Schulbesuche von Claudia Niedrist mit ihrer Jamie. Wie wichtig der richtige Umgang mit Hunden ist, erleben wir täglich. Es sind nicht nur die Kinder, denen oft das Gefühl fehlt, wie man Stress für Mensch und Hund vermeidet. Man muss sich wundern, dass bei so viel Fehlverhalten nicht mehr passiert. Eine Familie aus Kufstein schickte uns folgenden Bericht (gekürzt): So ein Riesenknochen schmeckt auch noch im bemerkenswerten Alter von 18 Jahren. Jeanny – noch aus dem alten Tierheim – ist noch immer fit und quietschfidel. Sie lebt in einem Rudel von vier Hunden, welches verhindert, dass es dem Frauchen je langweilig wird. Fer nse her von oben „Vor einem Jahr durften wir unseren Buddy bei Ihnen abholen. Vom ersten Tag an war es für uns, als hätte er schon immer zu uns gehört. In den ersten Tagen im neuen Haus war Buddy sehr ruhig und bellte nie. Unser Nachbar spottete schon ein wenig, aber Buddy belehrte ihn nach kurzer Zeit eines besseren. Da fing er nämlich an, sein neues Zuhause zu beschützen. Mittlerweile wacht Buddy aufmerksam über sein Reich. Mit unseren beiden 15 Jahre alten Katern hat sich der Hund gut arrangiert. Sie werden zwar vermutlich nie dicke Freunde werden, aber man akzeptiert sich. Aus der gleichen Wasserschüssel trinken sie problemlos, denn da sind sie sicher, dass alle das Gleiche bekommen und nicht vielleicht einer etwas Besseres. Schlechter geht es mit der Nachbarskatze. Sitzt diese still, so kann er mit ihr Augenkontakt halten und ebenfalls still sitzen. Aber wehe, sie bewegt sich. Darum haben wir einen Bambuszaun als Sichtschutz angebracht, über den er nicht springen kann. Jogger mit Walkingstöcken mag er auch nicht besonders, wir bestechen ihn dann zur Ablenkung mit Leckerlis aus dem Hosensack. Buddy ist in die Hundeschule gegangen, wo man uns Menschen erzogen hat. Ein vorbildliches Benehmen zeigte Buddy bei und nach der Kastration. Seine Tierärztin mag er sehr. Nur die unkastrierten Rüden sind nicht seine Sache, dagegen wird er bei Hündinnen zum Charmeur. Ein Besuch bei Oma ist für Buddy ein besonderes Erlebnis. Er vergräbt dort immer öfter seine Knochen, Schweinsohren oder anderes, das er nicht gleich verspeist hat. Jedes Stück hat jetzt sein Plätzchen, sogar den Gartenzwerg wollte er eingraben, der konnte aber gerettet werden. Wir alle möchten uns noch einmal bei Euch bedanken, wir könnten uns ein Leben ohne Buddy gar nicht mehr vorstellen. Familie B.“ „Ich stehe heute nicht auf.“ „Such mich!“ 10 TIERSCHUTZ-KURIER Tierschutzkurier 5-09:Tierschutzkurier 1/07 16.09.2009 13:13 Uhr Seite 11 Wir gedenken Frau Christine Fruhmann, die uns am 1. August verlassen hat und noch im letzten Jahr mit ihrer liebenswürdigen Art ehrenamtlich immer wieder am Empfang geholfen hat. Platz ist in dem kleinsten Korb. „Nein danke, das Wasser war sogar uns zu kalt.“ Ein Verlag hatte in ganz Österreich Kinder aufgerufen, an einem Zeichenwettbewerb im Zusammenhang mit Tieren teilzunehmen. Die Volksschule Oberlangkampfen hat sich mit allen Kindern beteiligt, was zu einer Futterspende von 500,- Euro für das Tierheim führte. ei wenn man mit dr lgroß und weit – Ho so . t rs el M . W gt e ei di st Wie ist s dem Korb au al M he at en Ag st d er Wochen zum , Miss Marple un eden. n, Mrs. Sherlock mes, Mrs. Watso beinigen Dosenöffnern sehr zufri ei sind mit ihren zw Im Rapoldipark in Innsbruck ging es darum, eine verletzte Ente zum Tierarzt zu bringen. Ein Dank an die Feuerwehr für die Hilfe, die wir in solchen Fällen immer wieder bekommen. Igelfütterung Hühnertreff in Stufenreich im Ötztal TIERSCHUTZ-KURIER 11 Tierschutzkurier 5-09:Tierschutzkurier 1/07 16.09.2009 13:13 Uhr Seite 12 Tierheim aktuell • Tierheim aktuell • Ti I n Innsbruck musste wegen Übersiedlung eine junge Frau ihre Katze abgeben. Dann passierte etwas, das es in acht Jahren des neuen Hauses noch nicht gegeben hat: Diese Katze biss in das Gitter ein Loch, durch welches sie den Kopf gerade durchstecken konnte. Womit sie auch den restlichen Körper nachziehen konnte. Dann geschah das Unglaubliche: Die Katze ging auf Wanderschaft zurück zum alten Wohnort. Dazu musste sie die Bundesstraße, die Bahn, die Autobahn und den Inn queren. Wie sie die Brücke über den Inn fand und dann bei den Eltern der Vorbeisitzerin ankam, ist ihr Geheimnis. Jedenfalls hat sie überzeugen können und darf jetzt trotz einiger Anfangsprobleme bei den Eltern bleiben. Tierheim Innsbruck-Mentlberg Tierheimleiter Florian N icht immer wirbelt das Aussetzen so viel Staub aus wie bei diesen drei Welpen im Wald, die von Schwammerlsuchern gefunden wurden. Recherchieren ist in unserer Arbeit groß geschrieben. Glück hat es dazu auch gebraucht, sodass bereits am Abend feststand, wer hinter dieser Aktion gestanden hat. Die Ehefrau dieses Besitzers der Welpen hat vor etlichen Jahren schon einmal vor dem Tierheim einen Hund ausgesetzt. Damals wurde der Collie nur zufällig am Abend von Besuchern entdeckt, denn das angehängte Tier hatte sich ängstlich hinter Brennnesseln versteckt. Dass nach dem Fernsehbericht hunderte Tierfreunde die Welpen haben wollten, führte bei einigen zur Verärgerung, wenn sie keinen bekamen. Aber da wir für Welpen fast immer Vormerkungen haben, konnte man sich sofort für Tierfreunde entscheiden, die uns bereits bekannt waren. Dass aus Krümel ein liebenswerter Hund geworden ist, verdankt er einer monatelangen Erziehung im Tierheim mit anschließender perfekter Vermittlung. Manche Leser erinnern sich vielleicht an den im Frühjahr in Innsbruck ausgesetzten Yorki, der am Abend vorerst einen Polizisten biss und für den Welzig eine Nachtschicht einlegen musste. Als er um sechs Uhr früh endlich im Tierheim war, reichte seine Energie noch dazu, dass bis zum Abend alle Mitarbeiter gebissen waren. Es dauerte sehr lang, bis Krümel zu einem normalen Verhalten finden konnte. Darum freut uns das von seiner neuen Besitzerin geschickte Foto ganz besonders. Auch im Tierheim heißt es „kraul mich“. W enn auch das Aussetzen von Hunden immer weniger vorkommt, so ist die Zahl bei den Katzen nicht zurückgegangen. Ob in Schachteln (z.B. im Wald oder entlang von Spazierwegen), im Plastiksack oder aus dem fahrenden Auto geworfen – besonders Katzenkinder erleiden ein solches Schicksal. N ach einem Todesfall hatten wir den Hund des Verstorbenen aufgenommen. Da meldete sich nach einigen Tagen der Nachbar, er wolle das Tier haben. Der Grund dafür: „Wir waren immer in den gleichen Gasthäusern, so würde sich für den Hund fast nix ändern.“ Claudia Fuchs 12 Verena Volgger TIERSCHUTZ-KURIER Vera Dass die hübsche Nina so ein faltiges Gesicht zeigt, liegt nur an ihrer Sorge, ob Benny wohl einen tollen Platz bekommt Nina K. Helga Tierschutzkurier 5-09:Tierschutzkurier 1/07 16.09.2009 13:13 Uhr Seite 13 l • Tierheim aktuell • Tierheim aktuell Tierheim Reutte F erdinanda ist inzwischen als Heimleiterin unentbehrlich. Wir bitten um Verständnis, dass sie wegen einer anderen Berufstätigkeit nicht immer sofort erreichbar ist, sie ruft aber zurück, wenn die Nummer am Handy erkennbar ist. Die Öffnungszeiten im Heim sind am Dienstag von 16 bis 18 Uhr und am Samstag von 15 bis 17 Uhr. Bonnie und Clyde wurden vom Tierheim Reutte vergeben. Blacky mit Holzbock. Der fünf Jahre alte Sunny aus Reutte findet sein neues Zuhause in Seefeld richtig sonnig. Wurzeliger Aussichtsturm. Viele Mitglieder erinnern sich an die verdienstvolle Emmy, die jahrelang das Tierheim in Reutte betreut hat. Als vor einigen Monaten ein 12 Jahre alter Rottweiler im Tierheim abgegeben wurde standen die Chancen für eine Weitervermittlung nicht gerade gut. Ferdinanda schaffte es jedoch, Emmy und ihrem Mann Josef den Rotti Conan erfolgreich ans Herz zu legen und heute sind alle drei darüber glücklich. Die Katze Gerlinde in Wörgl – ursprünglich herrenlos - entpuppte sich als vorbildliche Mutter. Sie versorgte zuerst fürsorglich einige verwaiste Katzenbabys und nahm später, als sie schon ihre eigenen Jungen bemuttern und säugen musste, ohne zu zögern noch zwei weitere Adoptivkinder in ihre Obhut. Die Leckerlis für ihre sozialen Verdienste nahm sie von ihren Betreuern selbstbewusst entgegen. Tierheim Wörgl Michael und Michaela haben mit ihrem tollen Einsatz für das Tierheim in Wörgl der Heimleiterin Gerlinde den großen Traum ermöglicht: Im Sommer für vier Monate als Sennerin auf eine Alm zu gehen. Michael hat zum Glück als Mittelschulprofessor lange Ferien und Michaelas tierliebende Töchter fanden das Engagement ihrer Mami toll. Unterstützt von den anderen Ehrenamtlichen ist das Tierheim gut gelaufen, auch wenn die Helfer jetzt froh sind, wenn Gerlinde wieder da ist. Herzlichen Dank für die vorbildliche Kameradschaftshilfe und den Geist des Zusammenhaltens im Team. Im Pfarrhaus in Brixen im Thale wohnt Anka aus dem Tierheim Wörgl mit ihrer zweibeinigen Familie. Die Hündin ist die beste Spielgefährtin für die Tochter Laura, die laut Foto ihrer vierbeinigen Freundin anscheinend erklärt, wie Menschen Gymnastik machen. Nach einem Beinbruch und anderen schweren Verletzung wurde die Katze Sabine in Kufstein erfolgreich operiert. Die beiden ehrenamtlichen Helferinnen im Tierheim Angela und Nicole übernahmen die Rehabilitation, sodass die Katze an ein Mitglied der Kufsteiner Feuerwehr perfekt vermittelt werden konnte. An dieser Stelle wieder einmal ein Dank an alle Feuerwehrleute für ihre tierischen Einsätze. TIERSCHUTZ-KURIER 13 Tierschutzkurier 5-09:Tierschutzkurier 1/07 16.09.2009 13:13 Uhr Seite 14 Tierheim aktuell • Tierheim aktuell • Ti Katzenstation Oberland W ie schafft sie das bloß alles – muss man sich immer wieder fragen. Beschäftigt vom Sozialsprengel, wo sie sicher genug um die Ohren hat, hilfreich in einer Tierarztpraxis und daheim eine perfekte Manuela Prantl Katzenstation mit meist über 40 Katzen. Zum Glück nur selten sogar 60! Und das alles ehrenamtlich! Max und Moritz aus der Katzenstation Wenns sind mit ihrem neuen Zuhause besonders zufrieden. M it dem gleichen Engagement – einst von Manuela „an Land gezogen“ – Annemarie Sarkotnik aus Telfs. Auch ihre Arbeitszeit bleibt unbezahlt und unbezahlbar. Nur die Tierarztkosten trägt bei beiden unser Verein. A n dieser Stelle müssen könnte man noch andere „Katzenheilige“ nennen. Deren Namen alle zu nennen, ist für diese Tierfreundinnen gefährlich, weil sie längst voll ausgelastet sind und bei steigender Bekanntheit immer mehr angefordert werden. Außendienst Caro Es ist immer schwierig, wenn man jemandem seine Tierversorgung im guten Glauben übergibt und diese dann nicht klappt. Wie hier, wo die Besitzerin beruflich für einige Monate nach Schottland zum Arbeiten ging und glaubte, dass sie sich auf den Bruder verlassen könnte. In Wirklichkeit war dessen „Versorgung“ bereits Tierquälerei. Wir haben die durchnässten Tiere mitgenommen, da Gefahr in Verzug war und die dafür dankbare Besitzerin verständigt. Damit konnten wir auf die Anzeige verzichten, es kam nur zur Information der Behörde, um gegen eine etwaige Diebstahlsanzeige vorzubeugen. 14 TIERSCHUTZ-KURIER Katzenstation Schwaz F rau Öfner hat es sich mit fast 80 Jahren verdient, entlastet zu werden und endlich z. B. auf Kur zu gehen. Natürlich ist es nicht leicht, im eigenen Lebenswerk einen Schritt zurück zu gehen, besonders wenn man Rikki Öfner mit der neuen geistig so rege ist wie sie. Heimleiterin Evelyn Strizsik. An dieser Stelle gebührt dieser engagierten Katzenfreundin ein großer Dank für alles Geleistete und auch für die noch kommende Hilfe. Als Dr. Schlatzer sein Haus armen Katzen vererbte, wusste er noch nicht, wie perfekt es später von Familie Öfner geführt werden würde. Wir wünschen unserer Evelyn den gleichen Erfolg und die gleichen Nerven, die wir alle in der Tierarbeit brauchen. Wegen der Auflagen nach dem neuen Tierschutzgesetz darf das Heim derzeit nur als private Katzenstation geführt werden, was wir aber mit Hilfe eines Quarantäneraumes ändern wollen. Engagierte Hilfe für Katzen gibt es in Tirol immer noch zu wenig, denn die Probleme werden immer mehr. Evelyn ist unter der Nummer 0664/8228917 zu erreichen. E in weiterer Dank gebührt an dieser Stelle dem Verein herrenloser Katzen, der früher über viele Jahre den Hauptanteil der Finanzierung der Katzenbetreuung in Schwaz übernommen hatte. Der Verein besteht weiterhin außerhalb des Katzenheimes und widmet sich – wie schon der Name sagt – vor allem den herrenlosen Katzen. Ein Tätigkeit, für die es nicht genug Tierfreunde geben kann. W ie immer war die wichtigste Aufgabe von Caro das Kastrieren von herrenlosen oder verwilderten Katzen. Dazu viele Kontrollen, wobei sie nicht immer mit Verständnis der Anzeigenden rechnen kann. Zur Anzeige an die Behörde haben nur Zustände einen Sinn, die mit dem Gesetz nicht vereinbar sind. Andere Missstände, die nur uns Tierfreunden ein Dorn im Auge sind, muss Caro fast immer durch Gespräche lösen, wobei sie sehr viel erreichen kann. E s gibt Tiere, die drücken dem Tierheim einen Stempel auf. So war es immer mit Asta, die Caro Tierschutzkurier 5-09:Tierschutzkurier 1/07 16.09.2009 13:13 Uhr Seite 15 l • Tierheim aktuell • Tierheim aktuell jetzt verlassen hat. Asta war ein ganz besonderer Hund. Immer freundlich zu andern Hunden und hilfreich, wenn es um irgendwelche arme Vierbeiner ging. Unzählige Katzenkinder hat sie genauso betreut wie ängstliche Welpen oder andere Klein- tiere. Die ganze Familie vermisst dieses wunderbare Wesen. Trotzdem geht der Außendienst für Caro weiter, den sie engagiert erledigt. Immer wieder lässt sie uns mit ihrer Fähigkeit, mit Bauern großartige Gespräche zu führen, staunen. Impressionen von einer Hundekontrolle in einer Wohnung mit Hundekot, die mit Hilfe der Polizei für die beiden Hunde mit einer Übersiedlung ins Tierheim endete. Und wieder feiern wir den Welttierschutztag … Weil der 4. Oktober in diesem Jahr ein Sonntag ist, wird es der Tag davor sein, an dem sich Tierfreunde beim Tierheim Innsbruck-Mentlberg treffen. Wie immer gibt es neben dem Besuch unserer Tiere auch andere Möglichkeiten, sich zu freuen. Neben Speis und Trank bieten wir eine tolle Tombola, einen Flohmarkt, Kinderprogramm, eine Lesung und ein Ratespiel. Und vor allem nette Gespräche unter Tierfreunden. Also vormerken: 3. Oktober, ab 13 Uhr beim Tierheim Mentlberg. (Neue Geschenke für die Tombola werden gerne noch angenommen) Wenn das keine tierliebende Firma ist! I N TELFS IST DER FAMILIENBETRIEB DOBLANDER & PRANTL an der Bundesstraße leicht zu finden. Wir wünschen uns, dass besonders im November dort viel Arbeit anfällt – z. B. mit Reifenkauf und Reifenwechsel, mit Pickerl machen oder auch mit zuverlässig ausgeführten Reparaturen. Wir bekommen nämlich vom gesamten Umsatz des Monates November 5 % für das Tierheim Mentlberg! Wir wünschen dem Autohaus Doblander & Prantl ein gutes Geschäft. TIERSCHUTZ-KURIER 15 Tierschutzkurier 5-09:Tierschutzkurier 1/07 16.09.2009 13:13 Uhr Seite 16 Margret Daghofer Als Bilanzbuchhalterin bin ich immer wieder von der sauberen Buchhaltung von Trixi Eder im Tierheim begeistert. (Den beiden Kassaprüferinnen Mag. Johanna Rotter und Karin Hösl ging es bei der kürzlich erfolgten Prüfung ebenso). So ist es für mich ein Leichtes, die nötigen Unterlagen für das Spendengütesiegel vorzulegen. Die intensive Prüfung durch Magister Thomas Trenkwalder hinterlässt bei allen Beteiligten ein Lächeln, wenn es danach das verdiente Lob gibt. Vielleicht haben Sie in den Medien gelesen, dass ab 1. Oktober jede Spende an einen Verein über eine Bankeinzahlung ausweispflichtig ist. Ausnahmen sind möglich, wenn der Verein bestimmte Auflagen erfüllt und auf die Homepage setzt. Wir haben diese Forderung erfüllt und damit Spender, die bei einer Bank einzahlen, von der Verpflichtung den Ausweis zu ziehen, befreit. Kater Jimmy spielt mit allem, was ihm unterkommt. Besonders aber mit Sohn Eric. Aileen und Adriana haben dieses im Tierheim Wörgl abgegebene Spatzenkind „Hatzispatzi“ aufgezogen. Caesar – fast wie in der Werbung Wenn man wegen des Verlustes der Katzenmama von einer liebevollen Tierfreundin mit zwei Beinen aufgezogen wird, hat man genug Grund, zu lachen. Mozart und Hannes beim Mittagsschlaf Die erst 14 Jahre alte Magdalena hat die Ferien dazu benützt, dem Tierheim mit ihrer Tierliebe zu helfen: Der acht Tage alte Pauli wurde genauso zum Aufziehen übernommen wie vier mutterlose Igelbabys. Pauli dürfte wieder einmal dem mangelnden Zahlenverständnis einer Katze zum Opfer gefallen sein. Immer wieder kommt es vor, dass eine Tiermutter sich mit ihren Babys gestört fühlt und beschließt, zu übersiedeln. Geht die Zahl über drei hinaus, so kann es passieren, dass das letzte Baby vergessen wird. 16 TIERSCHUTZ-KURIER Tierschutzkurier 5-09:Tierschutzkurier 1/07 16.09.2009 13:13 Uhr Seite 17 Durst Der Kater aus Going Selbstbewusster Hund Weiwi wurde von den Vorbesitzern zurückgelassen und hat sich das neue, liebevolle Frauchen selbst gesucht. Die Wärme vom Boiler mag sie besonders. Gerollter Kater Dass unkastrierte Kater streunen und unfallgefährdet sind, liegt auf der Hand. In Going wurde ein Kater angefahren und kam zu einem Tierarzt in Kufstein. Er musste bereits einige Tage mit der großen, offenen Wunde unterwegs gewesen sein, da sich bereits jede Menge Maden angesiedelt hatten. Die Wunde wurde gesäubert und genäht und da der Kater bereits in Narkose lag, wurde er auch gleich kastriert. Nach einigen Tagen meldete sicher ein Bauer als Besitzer und tobte wegen der erfolgten Kastration. Er wollte sich auf die gesetzliche Ausnahme der Kastrationspflicht für Bauern ausreden. Diese Ausnahme gilt aber laut Stellungnahme aus dem Bundesministerium für Gesundheit nur für wilde Streunerkatzen, jedoch nicht für die Katzen im bäuerlichen Wohnbereich. „Mama komm, ich bin jetzt sauber!“ „Ich weiß, dass ich schön bin.“ Eine ganze Woche lang war Kater Tommy abgängig. Sein Bruder Mickey trauerte genauso wie die ganze Menschenfamilie in Hall. Während vom Tierheim alles unternommen wurde, Tommy zu finden, stellte sich der Kater einfach ganz von selbst bei seiner alten Familie wieder ein. TIERSCHUTZ-KURIER 17 Tierschutzkurier 5-09:Tierschutzkurier 1/07 16.09.2009 13:13 Uhr Seite 18 Lena liebt die Besuche bei ihrer Tante mit den zehn Katzen. Sechs Wochen alt war Ares, als seine restliche Familie auf der Insel Samos erschossen wurde. Er kam mit einem Streifschuss am Kopf davon. So fand ihn eine Familie aus Rum, die noch ein wenig Jause dabei hatte. Dann ging es in der Tasche mit dem Motorrad zum Hotel. Der Tierarzt bestätigte die Gesundheit und so durfte Ares mit nach Tirol, wo er seit zwei Jahren glücklich ist. tzt pelt bese p o d r e Heimtrain „Ich bin so schön, darum habe ich mir meine zweibeinigen Diener entsprechend erzogen.“ „Hat jemand etwas gegen meinen Sitzplatz?“ „Hoffentlich werden die zwei noch größer!“ Der beste Freund Timmy weiß, dass er kein gewöhnlicher Kater ist. 18 TIERSCHUTZ-KURIER Tierschutzkurier 5-09:Tierschutzkurier 1/07 16.09.2009 13:13 Uhr Seite 19 I Tierliebe kann auch egoistisch sein N In bewegenden Zeilen schilderte uns eine Frau, wie schwer ihr die Übersiedlung von einem Bauernhof in der Steiermark in die Stadt Innsbruck gefallen ist. Trotzdem ist sie dankbar für jedes Tier wie für diesen Schäferhund aus alten Zeiten und wird ihre Tierliebe nie verlieren. ämlich dann, wenn man gegen den Willen eines Tierhalters dessen Vierbeiner regelmäßig füttert. Oft aus Mitleid, weil man schlanke Tiere für unterernährt hält. Auf die Idee, dem Tier dabei schaden zu können, kommt man nicht. War es früher selbstverständlich, Essensreste zu verfüttern, so weiß man heute längst, dass durch das vorhandene Salz die Lebensdauer verkürzt werden kann. Dazu kommt die Gefahr von Ekzemen oder Verdauungsstörungen. In jedem Fall muss man die Einwilligung des Besitzers von Hund oder Katze einholen, damit dieser sein Futter abstimmen kann. Anders liegt die Sache bei herrenlosen Katzen oder solchen, wo keine Versorgung gegeben ist. Dort sind Futterstellen ein Beweis von Tierliebe. M ummi und Lala haben ein Riesenglück mit ihrem neuen Heim gehabt. Sie haben sich ein Revier erkämpft, das ihnen für Frauchen ein tägliches Geschenk in Form einer Maus ermöglicht. In den Garten kommen auch Igel und Rehe, aber geschmust wird nur mit den beiden Miezen. Sedan, Bella und Jacky haben uns geschrieben, weil sie in die Zeitung wollen. Die drei sind zusammen glücklich, weil das pensionierte Herrchen so viel Zeit hat und bei der vielen Bewegung selbst profitiert hat: Die hohen Zuckerwerte sind herunter gekommen. Niki hat ein Frauchen, das bei Waschmaschinen und Trocknern besonders aufpasst, dass die Katze davor aussteigt. Dali aus dem Tierheim will ganz groß werden. „Hallo, Ihr Freunde aus dem Tierheim! Im März 1996 (!) hat mich mein Herrl bei Euch mit sechs Monaten abgeholt. Wie Ihr seht, geht es mir super. Wir gehen viel fischen und ich erforsche die Umgebung, wenn mein Herrl seine Fische beobachtet. Wenn ich dann genug rumgerannt bin, lege ich mich in seinen Stuhl und warte bis ein Fisch anbeißt. Ich bin seit dem Tag, an dem mein Herrl Siegfried mich bei Euch geholt hat, nicht einmal krank gewesen. Außer mal einen kleinen Schnupfen. Habe da aber immer eine gute Pflege. Ich bedanke mich bei Euch.“ Mutterlos, aber mit Ersatzvater TIERSCHUTZ-KURIER 19 Tierschutzkurier 5-09:Tierschutzkurier 1/07 16.09.2009 13:13 Uhr Seite 20 Beatrix Eder E in herzliches Dankeschön an jene Tierfreunde, die uns ihre Adressenänderung mitteilen. Weniger angenehm sind völlig unleserliche Anschriften von Spendern, denn jeder einzelne Betrag muss gebucht werden. Da geht manchmal relativ viel Zeit mit dem Entziffern und Raten verloren. Dazu kommen noch einige kleine Daueraufträge, von denen wir überhaupt keine Adresse haben und deren Anschrift wir auch nicht über die Telefonauskunft bekommen haben. se ist ein Rie n e lp e W eines ser Beine arten. ie d ts h ic zu erw Anges „Wieso ist der Bauch von meinem Frauchen bloß so dick geworden?“ Lucy und Lea frisch verliebt „Gib mir mein Holz zurück!“ ck y Ein stolzer B antam-Hahn Im Seniorenheim in Wattens gibt es eine eigene Katze, die an Streicheleinheiten keinesfalls zu kurz kommt. 20 TIERSCHUTZ-KURIER tL i tm s n Moder ne Fotoku u Tierschutzkurier 5-09:Tierschutzkurier 1/07 16.09.2009 13:13 Uhr Seite 21 „Wo bleibt mein Löwenzahn?“ Frech und süß Lara ist erst neun Jahre alt und bereits herzkrank. Sie wird von ihrer Besitzerin, die früher eine Landwirtschaft hatte, sehr geliebt, weshalb diese hofft, mit Hilfe von Tabletten ihre Hündin noch viele Jahre behalten zu können. Auch wenn die Rente klein ist, so lohnt sich für diese Tierfreundin jede Ausgabe im Vergleich zur Freude, die so ein Tier geben kann. I Ungewollter Vogelkäfig E s war ein Anruf einer Ärztin vor wenigen Tagen, die durch ihre Situation in der Ordination wegen einer Amsel keine Chance gehabt hätte, sich zu konzentrieren. Immer wieder flog dieser verzweifelte Vogel von innen gegen die riesigen Scheiben. Wer glaubt so einen Vogel mit einem Netz fangen zu können, war noch nie in einer solchen Situation. Nur ungern denke ich daran, als sich zwei Amseln in die Glaskuppel vom ORF-Landesstudio verirrt hatten. Mit Leintüchern und einer Konstruktion wie ein riesiges Schmetterlingsnetz hoffte ich, die beiden Vögel fangen zu können. Am zweiten Tag des Misserfolges hatte ich eine rettende Idee. Einen Stock tiefer konnte man das Fenster öffnen. In das Fensterbrett stellte ich einen mitgebrachten Käfig mit zwei Wellensittichen. Die Amseln flogen nach einiger Zeit zu ihren Artgenossen und bemerkten dadurch das offene Fenster, um glücklich davonzufliegen. Will man einen Vogel in einem Raum befreien, in dem kein Fenster zu öffnen ist, so müsste man die Glasflächen entweder mit Tüchern verhängen oder mit Papier abkleben. Gibt man dann bei Dämmerung eine Lichtquelle in die offene Türe, so findet der Vogel seinen rettenden Ausgang. Im erwähnten Fall der Ordination konnte in einer Ecke ein Tuch übergeworfen werden und der Vogel der Freiheit übergeben werden. Dieser nette Rüde aus dem Tierheim sitzt in einem Karton der Spar AG. Da kann er ruhig Reklame machen, denn ab sofort kann man in den meisten Geschäften dieses Unternehmens Futter für unsere Tierheime spenden. Wer bei den Regalen für Tierfutter vorbeikommt, kann ein bisschen mehr kaufen und das dann nach dem Bezahlen in die dafür vorgesehene Box beim Eingang werfen. Im Lager wird das gespendete Futter gesammelt und von uns abgeholt. Max denkt gerne ans Tierheim zurück, findet es aber bei seiner Familie viiiiel schöner. Besonders interessant ist es bei den Eltern vom Frauchen, weil die so viele Leckerlis haben, was aber von Frauchen gebremst wird. Geschimpft wurde Max, als er einmal über einen Zaun sprang, um sich an Schlachtabfällen zu vergnügen. Die Einfangversuche dauerten fast eine Stunde, weil Max immer wieder seine Beute retten wollte. Am meisten austoben kann sich Max auf den Spaziergängen mit sechs weiteren Hundebesitzern. Das ergibt siebenfachen Spaß. Als die Hundeschule begann, war das Glück vollkommen, weil auch die vierbeinige Freundin Flora mit dabei war. Zum Schwammerlsuchen darf Max mit der Flexileine mit. Weil er dann immer in die andere Richtung läuft als Frauchen, landete er einmal in einem Ameisenhaufen und weiß jetzt, dass es sich darin nicht so gut sitzen lässt. Man lernt nie aus. Katzenleiter TIERSCHUTZ-KURIER 21 Tierschutzkurier 5-09:Tierschutzkurier 1/07 16.09.2009 13:13 Uhr Seite 22 Hundealter W ie alt ein Hund wirklich wird, ist natürlich nicht vorhersehbar. Trotzdem gibt es Rassen, die deutlich älter werden als andere. Wobei besonders bei den kleineren die Lebenserwartung höher ist. Der älteste dokumentierte Hund erreichte 34 Jahre, dahinter gibt es eine Pause von fünf Jahren, wobei natürlich auch 29 Jahre Wegbegleitung durch einen Vierbeiner die Ausnahme sind. Das geringste Alter erreichen bei den Rassehunden die Doggen mit nur sieben bis acht Jahren. Es folgen die Bernhardiner, Boxer und Neufundländer. Bereits deutlich älter, nämlich durchschnittlich zwölf Jahre, werden Dalmatiner, Sennenhunde und Schäfer. Besitzer von Möpsen und Spitzen können genau wie jene von kleineren Mischlingen auf eine längere Zukunft mit ihrem Vierbeiner hoffen. Mir selbst sind in Tirol mehrere Hunde mit einem Alter von 20 Jahren untergekommen. Was dem Pächter der Taschachalpe am Mittagskogel im Pitztal passiert ist, kann für einen Tierbesitzer nur ein schwerer Schock sein. Durch Stiche in den Hals waren neun Schafe getötet worden, wobei sämtliche Tiere trächtig waren. In jedem Fall muss es sich um ortskundige, fachlich informierte Täter handeln. Wenn Rache- oder Neidgelüste so weit gehen, dass unschuldige Tiere die Opfer sind, dann muss man sich für die Täter, die vermutlich Züchter sind, besonders schämen. Elli – ausgesetzt am Locherboden, aber gefunden. Das war wirklich ein verlockendes Angebot: I werden. ätschelt zu rh ve s, e t ß Falco genie Mittagspause Vollgenommener Schnabel 22 TIERSCHUTZ-KURIER n einem kleine Inserat mit angeblichem Kontakt in Landeck wurde der Link zu entzückenden Fotos von Chihuahua-Hundebabys gegeben. Zauberhaft und herzerweichend schauten die Kleinen in die Kamera und sollten für 200,- Euro ins Haus geliefert werden. Auch eine Familie aus Landeck wurde schwach und wollte bestellen. Bei der Aussage, dass die Tiere aus Kamerun kämen, war das Mitleid mit dem Welpen am Transport größer als der Wunsch nach dem Hundekind und der Kauf wurde gestrichen. Ich wollte über diesen Hundehandel mehr wissen. Bei der angegebenen Telefonnummer landete ich tatsächlich in Kamerun und musste schnell mein Englisch aktivieren. Der sehr freundliche Herr erklärte, dass die Hündchen nach sieben Stunden betreutem Flug sofort nach Ankunft in Wien ins Haus gebracht würden. Von den EU-Zulassungspapieren über ein Gesundheits-Garantie-Zertifikat sollte alles stimmen. Verantwortungsbewusst wurde nach der Erfahrung gefragt, ob man verheiratet sei und ob man Kinder und Garten habe. Der Versuch, vertrauensvoll zu wirken, war bemerkenswert. Zum Glück war ich imstande, auch noch einige andere Informationen zu erhalten. Und die besagen ganz einfach einen gewaltigen Betrug. Man zahlt den günstigen Preis für das Hündchen im Voraus und hört dann man nie wieder etwas. Das Geld ist verloren, aber wenigstens muss sich niemand Gedanken machen, wie es den Welpen auf solchen Transporten geht. Tierschutzkurier 5-09:Tierschutzkurier 1/07 16.09.2009 Unter den Hunden gibt es die Angeber genauso wie jene, die dieses Imponiergehabe des anderen problemlos hinnehmen. Wenn sich zwei Rüden, die beide Chef sein wollen, zum ersten Mal treffen, so umkreisen und beschnuppern sie sich. Dabei haben sie ziemlich steife Beine und tragen die Ruten ein wenig hoch. Für Hundebesitzer ist es dann am besten, einfach weiterzugehen, damit ihr Hund das Interesse am anderen Vierbeiner verliert. Die Angeberei des Hundes zeigt sich auch durch Markieren. Der Rüde entleert die Blase nicht auf einmal, sondern hebt überall für einige Tropfen das Bein. Damit später vorbeikommende Hunde wissen, welch großartige, vierbeinige Persönlichkeit hier vorbeigekommen ist. Rücksicht auf Hausbesitzer sollte dabei selbstverständlich sein. Leo hat einen wunderbaren, vierbeinigen Spielkameraden. „Hallo! Ich möchte vom Leben meiner beiden supersüßen Ratten erzählen: Als sie bei mir einzogen waren beide sehr aufeinander bezogen, der graue etwas schüchterner. Mit der Zeit wurden beide sehr anhänglich. Am Abend vor dem Füttern waren sie immer sehr fröhlich, sie sprangen in ihrem Käfig herum, sodass man ab und zu dachte, er würde nun in 100 Teile zerspringen! Sobald das Futter im Käfig war, war es mucksrättchen still. Nachdem beide zutraulich waren und auch zu meiner Hand kamen, bot ich ihnen mein Bad als Auslauf an. Sie genossen es immer sehr. Sie konnten oft tagelang in meinem Bad herumspringen. Ihre Lieblingsbeschäftigung war es, zu kuscheln und sich Handtücher zu schnappen und im Waschbecken ein super bequemes Bett zu machen. Sergio wurde irgendwann so zutraulich, dass er wenn ich saß, meine Beine hinaufkletterte und es sich auf meinem Schoß bequem machte. Aber sobald sein Bruder ihn vermisste und laut nach ihm schrie, war er schnell wie der Blitz wieder bei ihm. Sie waren weiterhin unzertrennlich und das war so schön anzusehen und auch schön dass diese Tiere so einen Zusammenhalt haben. Ich danke euch für die zwei wunderbaren Tiere. Sie haben mir viel Freude bereitet.“ Die kleine Sissy, die mit acht Katzen zusammen lebt, schreibt: „Frauchen sagt, ich sei eine Kampfschmuserin und Knuddelkugel. Sie liebt mich über alles. Auch mein Herrchen ist hin und weg über meinen Charme. Wenn meine Kauknochen wieder mal nicht zu finden sind, schwingt sich Herrchen auf seine Vespa und fährt für mich einkaufen! Liebe Mopsküsschen – Eure Sissy!“ 13:13 Uhr Seite 23 Ansteigende Verrohung Jeder noch nicht völlig verrohte Mensch wurde vom Bericht der durch Jugendliche gequälten Katze im Zillertal erschüttert. Nicht nur Tierfreunde haben bei uns ihr Herz ausgeschüttet, egal ob per Telefon, per Brief oder per E-Mail. Hätte man das Kätzchen mit den vergossenen Tränen lebendig machen können, so würde es heute fröhlich herumspringen. Es hat nur einen Tag lang gedauert, bis uns die Mitteilung einer Frau aus Langkampfen erreichte. Sie musste die toten Körper von zwei kleinen Kätzchen sehen, die in einem Plastiksack an einer mit Betonwänden eingefassten Schnellstraße aus einem Auto geworfen worden waren. Es müssen an Menschen gewöhnte Kätzchen gewesen sein, sonst hätten sie sich nicht fangen lassen, um in einen Sack gesteckt zu werden. Vor dem Tierheim mussten vor einigen Jahren fünf kleine Katzen jämmerlich sterben, weil sie in der brütenden Sonne in einem schwarzen Sack abgelegt worden waren. Da genügen zwanzig Minuten, um das schwarze Plastik tödlich aufzuheizen. Tierquälerei durch grenzenlose Hirnlosigkeit – es ist ja „nur“ ein Tier. Wir leben nun einmal in einer Zeit des Ansteigens von Gewalt und müssen froh sein, dass wir nicht alles wissen, was hinter verschlossener Türe passiert. Umso mehr müssen wir in der Erziehung die Fähigkeit zum Mitleid mit den Schwächeren fördern. In der Familie, im Kindergarten und in der Schule – unsere Gesellschaft ist zum Engagement aufgerufen. Edel und vornehm – zumindest die Haltung. Impressum: Tierschutzverein für Tirol 1881, Tierheim 6020 Innsbruck-Mentlberg, Völser Straße 55, Tel. 0 51 2 / 58 14 51, Fax 0 51 2 / 58 14 51-9 ZVR Nr.: 652923670 Büro: Montag – Freitag, 8.00 – 11.00, 14.00 – 17.00 Uhr Tierheim: Montag bis Samstag, 14.00 – 17.00 Uhr. Geschäftsführung und Redaktion: Inge Welzig. Ehrenpräsidenten: Kammerschauspieler Helmuth Wlasak, Rechtsanwalt Dr. Klaus Eberherr und Intendantin Brigitte Fassbaender. Tierheim Wörgl: Tel. 0 66 4 / 849 53 51 Tierheim Reutte: Tel. 0 66 4 / 455 67 89 www.tierschutzverein-tirol.at Tiroler Sparkasse Kto.-Nr. 0000-025189, BLZ 20503 Raiffeisen-Landesbank Kto.-Nr. 586222, BLZ 36000 TIERSCHUTZ-KURIER 23 Tierschutzkurier 5-09:Tierschutzkurier 1/07 16.09.2009 13:13 Uhr Seite 24 16 Beine einer fröhlichen Tierfamilie in Mieders auf einem Sofa. B E ravo! Im Bezirk Mödling schlug ein Yorki bei einem Banküberfall den Räuber in die Flucht! mpörung bei Tierfreunden löst der Gag eines Innsbrucker Lokales aus, dass sich unter der Glasplatte eines Tisches ein flaches Aquarium befindet. Fische können nicht schreien und darum wird ihr Stress meist nicht beachtet. N ormalerweise schätzen wir die Arbeit von Tierärzten sehr, welche oft genug nicht einmal von den Tierbesitzern honoriert wird. Ein Fall lässt uns allerdings nur den Kopf schütteln: Eine tierliebende Familie fand eine am Schwanz verletzte Katze und brachte sie zum Tierarzt. Der meinte, dass er gleich operieren wolle, obwohl er wusste, dass er gleich anschließend die Ordination verlassen würde. Die Katze wurde noch in Narkose über die Autobahn ins Tierheim geschickt, jedoch ohne die Anweisung, dem Tier Antibiotika zu geben, was unbedingt nötig gewesen wäre. Die Mitarbeiter im Tierheim konnten nicht wissen, dass unter der Narbe an der Schwanzwurzel ein Eiterherd saß. Nach wenigen Tagen war es zu spät, die Katze musste eingeschläfert werden. Dabei wäre es für den Tierarzt kein Problem gewesen, bei seinem Zeitmangel die Leute mit der Katze in eine andere Tierarztordination zu schicken, die nur fünf Minuten weit weg gewesen wäre. E ine Frau meldete sich bei uns und meinte, dass ihr Kater jetzt eine kranke Bauchspeicheldrüse habe, weil sie ihre Teppiche mit Insektenvernichter eingesprüht hat. Sie empfiehlt daher besondere Vorsicht bei chemischen Artikeln. G rausam musste ein Hund im Wipptal an einer Vergiftung mit Glykol sterben. Ein Garagenbesitzer, der viel im Ausland ist, wollte damit Marder vergiften und hatte das offene Glas mit der Flüssigkeit so aufgestellt, dass sogar Kinder dazu kommen hätten können. E in Ehepaar aus Mieming hat uns seine Eindrücke von der Übersiedlung nach Zypern geschickt, wobei zwei Katzen im Flugzeug mitgenommen wurden, was die Mitreisenden zu viel Lob für die braven Tiere veranlasste. Kaum in Kreta in ein Haus eingezogen, gab es bereits Zuwachs. Der zugelaufene schwarz-weiße Kater erhielt den Namen James Bond und ist als heißer Verehrer der Elli aus Tirol willkommen, denn schließlich ist diese ja kastriert. D ass es Hundefeinde gibt, ist leider manchmal die Schuld der Hundebesitzer. Wer keine Rücksicht auf die Angst anderer Menschen nimmt und wem eine Verschmutzung durch Hundekot egal ist, trägt zur traurigen Abneigung gegen unsere Hunde bei. Streckübung Königliche Hoheit 24 TIERSCHUTZ-KURIER