Der Velbert-Codex Band 2 - Deutsches Schloss
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Der Velbert-Codex Band 2 - Deutsches Schloss
Band 2 • Deutschland 1,50 e Österreich 1,80 e • Schweiz 3,00 CHF • Dänemark 13,50 DKR Il Lucchetto Der Velbert Codex II Das Abenteuer geht weiter In einer nebligen Nacht des Jahres 1930 wird im Velberter Museum eingebrochen und ein Kunstschatz von unschätzbarem Wert geraubt. Bei ihrer Untersuchung stößt die Polizei auf eine Mauer des Schweigens. Zeugen werden bedroht, bestochen oder für immer zum Schweigen gebracht. Über siebzig Jahre später stößt Special Agent Steven Friday bei seiner Untersuchung zu den Machenschaften einer rätselhaften Geheimorganisation auf die geheimen Aufzeichnungen des damals ermittelnden Beamten. Es dauert nicht lange, bis er merkt, dass der Einfluss der Brüder des geheimen Bundes auch heute noch bis in die höchsten Stellen der Zentren der Macht reicht. Auch diesmal steht ihm seine attraktive Kollegin Theodora zur Seite. Versäumen sie auf keinen Fall, das zweite Abenteuer der Agenten des FVSB. Villerouge-Termenèsen, Frankreich, im Jahre 1321. Wie ein gnädiger Schleier des Vergessens nach einem Tag des Schreckens senkt sich die Dunkelheit auf die Stadt. Die Menge Schaulustiger hat sich zerstreut, ihr Grölen und ihre Schmährufe sind verklungen. Die geharnischten Schergen, die den Mann auf den Platz gezerrt haben, sind in ihre Kaserne zurückgekehrt. An seinen verrenkten und zerschmetterten Gliedern hatte jeder die Spuren der Verhörmethoden der Inquisitoren erkennen können. Auch die Inquisitoren, in das Kleid des Ordens der Dominikaner gekleidet, sind längst in ihren Konvent zurückgekehrt. Ihre gnadenlosen Gesichter, waren während des gesamten Spektakels ohne den Ausdruck jeglicher Emotion. Guillaume Bélibaste, der letzte der Vollkommenen, war gefasst geblieben, als man ihn, nur mit einem Büßerhemd aus schmutzigem Leinen bekleidet, auf den Scheiterhaufen führte und mit den Händen auf dem Rücken an den Pfahl band. Auch als man die Fackel an die aufgeschichteten, mit Pech bestrichenen Holzscheite hielt, war ihm kaum ein Seufzer entglitten. Um seine Pein noch weiter zu verstärken hatte man ihn nicht mit einem Seil, sondern mit einer ver2 schlossenen Kette gebunden. Wenn die Hitze aufstieg, würden sie glühend heiß werden und sich tief in sein geschundenes Fleisch brennen. Doch nun war nur noch ein schwärzlicher Haufen Asche von dem ganzen Horror des Schauspiels geblieben. Ein unscheinbarer Schatten huscht plötzlich unter einer der Arkaden hervor und geht auf den qualmenden Hügel zu. Er verharrt einen Moment, wie am Grab eines guten Freundes. Plötzlich scheint ihm etwas aufzufallen, das in der Asche liegt. Er greift danach, zuckt aber dann mit von der Hitze des Gegenstandes schmerzverzogenem Gesicht zurück. Er wickelte ein Stück seines Umhangs um die Hand, zieht das Stück aus dem Haufen und drückt es an die Brust. Immer wieder gespannt über die Schulter blickend verschwindet er schnell in einer der Seitengassen. 2 Das Federal Vicecommitee of the Security Bureau war eine Spezialeinheit, die erst vor kurzer Zeit von Präsidentin Hillary Clinton persönlich ins Leben gerufen worden. Steven Friday, Topmann des FVSB, brütete im Hauptquartier des Geheimdienstes in Stamford, Conneticut, USA, über einem Stapel von Papieren. Es war nur ein kleiner Teil der Unterlagen, die sie nach dem Erstürmen der Geheimzentrale der Associates Scandinavian Security Agency sichergestellt hatten. Die A.S.S.A. war eine verbrecherische schwedische Geheimorganisation, die versucht hatte die Weltherrschaft an sich zu reißen. Mit jeder Seite, die er las wurde es deutlicher, sie hatte es nicht geschafft, die Organisation auszumerzen, sondern sie mussten feststellen, das die A.S.S.A. nur ein Teil einer viel größeren, weiter verzweigten Verschwörung war. Sie hatten der tausendköpfigen Schlange gerade mal einen Kopf abschlagen können. Nie würde Friday, Nahkampfspezialist und Sprachgenie, die Szene vergessen, die das, was eigentlich der größte Triumph seiner Laufbahn werden sollte in eine traurige Enttäuschung verwandelt hatte. Nachdem es ihm und seiner attraktiven Partnerin Theodora gelungen war, den berühmten Velbert Codex zu retten, hatte er sich aufgemacht, das Zentrum des Bösen an einem einsamen Fjord hoch im schwedischen Norden auszuräuchern. Zwar war es Steven mit seinem bewaffneten Einsatzkommando gelungen unbemerkt in den Bunker aus dem Zweiten Weltkrieg zu gelangen, der der Organisation als Hauptquartier diente, doch bevor sie ins Zentrum des Komplexes gelangen konnte, hatte das Überwachungssystem sie entdenkt. Einige der Schergen der A.S.S.A. hatten sie entwaffnen und festnehmen können. Der Kopf der Organisation aber, der Albino, der Mann mit dem Gehirn, das hinter all den ruchlosen Machenschaften steckte, war ihnen entwischt. Die Deutschen hatten den Bunker in den 1940er Jahren geplant, um ihre U-Boote unbemerkt mit Waffen, Material und Treibstoff zu versorgen. Niemand hatte geglaubt, dass der unterseeische Tunnel, der den Komplex mit dem Meer verband auch im 21. Jahrhundert noch intakt war. Ärger und Frustration überkamen ihn erneut, als er sich das Bild vor Augen rief, wie die Deckenluke des kleinen Tauchbootes über dem schlohweißen Haarschopf des Albinos zuschlug und das Gefährt in den stahlgrauen Fluten des Abtauchbeckens verschwand. Das schrille Summen der Gegensprechanlage riss ihn aus seinen Gedanken. Es war Zeit für die allgemeine Lagebesprechung im Büro 3 de Chefs. Er schob die Papiere zu einem ordentlichen Stapel zusammen, schloss die schwere Stahltür und machte sich von seinem gepanzerten Spezialbüro im Keller auf den Weg in den ersten Stock. Nur wenige Schritte vor ihm ging Theodora die Treppe hinauf. Ihr knielanger Rock aus schlichtem grauen Wollstoff ließ noch ein gutes Stück ihrer wohlgeformten Beine erkennen. Friday seufzte frustriert. Nach der Sache mit dem Codex hatten sie gemeinsam zur Entspannung in die Karibik fliegen wollen, doch auch diesen Plan hatte ihnen der Albino mit seiner Flucht durchkreuzt. 2 Der Journalist lief neben dem Pathologen durch einen langen Korridor. Versorgungsrohre liefen an der Decke entlang, Leuchtstoffröhren verbreiteten ein kaltes Licht und der Boden war mit grünem Linoleum belegt. Sie erreichten eine Schiebetür aus gebürstetem Edelstahl. Der Mediziner schob die Tür zur Seite und trat in einen Raum. “Da wären wir! Die Polizei meinte, die Presse könnte uns bei der Identifizierung des Toten helfen.“ “Was ist denn so besonderes an 4 diesem Fall?“ Der Reporter hatte seinen Stenoblock hervorgeholt während sie eine Reihe von Tischen passierten, auf denen sich unter weißen Tüchern die Umrisse von Leichen abzeichneten. Nur die Füße lugten unter den Tüchern hervor, an den Zehen hingen kleine Etiketten. “Eine Mumie!“ Sagte der Gerichtmediziner, als Sie an dem letzten Tisch in der Reihe angelangt waren. Während die anderen Toten ruhig, beinahe wie schlafend auf dem Rücken lagen, sah man bei dieser bereits durch das Tuch, dass sie steif, mit angezogenen Beinen, in Hockerstellung auf der Edelstahlplatte saß. Neben dem Toten stand ein kleines Rolltischchen. Auf einer weißen Fliesunterlage lagen ein paar Habseligkeiten: ein Füllfederhalter, eine angelaufene silberne Taschenuhr und etwas, was wie eine kleine verbeulte Dose mit Tomatenmark aussah. “Eine Mumie?! Wie ist das zu verstehen?“ Der Arzt räusperte sich. “Natürlich keine ägyptische! Aber trotzdem eine echte, natürliche Mumie.“ “Erzählen Sie am besten von Anfang an.“ Der Reporter zückte seinen Kugelschreiber. “Also, der Tote wurde letzte Woche entdeckt. Das ungewöhnliche ist der Fundort: die alte Gießerei. Daher kommt auch die Mumi- fizierung. Der Leichnam war in der Dachkonstruktion versteckt.“ “In der Dachkonstruktion?“ Warf der Journalist ein. “Ja und die hohen Temperaturen und die trockene aufsteigende Luft haben den Körper ausgetrocknet. Wie bei einem Parmaschinken, wenn Sie verstehen.“ Der Zeitungsmann zuckte zusammen als der Pathologe das Tuch wegzog und den Blick auf den grausigen Fund freigab. Die Mumie hatte ein ausgedörrtes Gesicht und am Schädel klebten noch die Reste einiger weniger, rotblonder Haarsträhnen. Der verkrümmte Körper steckte in etwas, was wie die Überbleibsel eines Anzuges aussah. Bei dem grausigen Anblick hatte es dem Journalisten die Sprache verschlagen, so dass der Gerichtmediziner ungebremst fortfahren konnte. “Die Fabrik steht ja nun schon seit einigen Jahren leer. Bei dem Sturm vor einem halben Jahr, wurde das Dach eines der Gießereigebäude stark beschädigt. Da Teile anfingen herunter zu fallen, ist das THW reingegangen und hat begonnen, das Dach abzusichern. Dabei haben die Männer an einer unzugänglichen Stelle unseren Freund hier gefunden. Ein Mitteleuropäer, circa vierzig bis fünfundvierzig Jahre alt. Getötet wurde er durch einen Genickschuss.“ “Und wie lange hat er da gelegen?“ Dem Reporter entwich ein tiefer Seufzer, als er endlich seine Sprache wieder gefunden hatte. “Fast achtzig Jahre. Wir vermuten, dass ihn sein Mörder im Sommer 1930 dort deponiert hat. Deshalb ist die Polizei auch nicht übermäßig eifrig bei der Suche nach dem Täter. Ach ja, und da ist noch etwas.“ Der Arzt beugte sich über den ausgetrockneten Leichnam und zeigte auf eine Stelle auf der linken Schulter, an der die Haut etwas dunkler war als sonst. Widerwillig beugte sich auch der Reporter vor, um die Stelle in Augenschein zu nehmen. “Eine Tätowierung.“ Die Haut im Gesicht des Toten, die sich nun straff um den Schädel spannte, sah aus wie Pergament. Die Lippen waren durch die Trocknung geschrumpft und gaben nun den Blick auf die blanken Zähne frei. Als der Reporter sich wieder aufrichtet, war er etwas bleich um die Nase. “Wir haben hier also eine achtzig Jahre alte Mumie mit Genickschuss. Von der wir wissen wollen, 5 wer es ist. Prost Mahlzeit, was für eine Story.....“ 2 Das Büro des koordinierenden Kardinals der Kongregation für Glaubensfragen war, wie viele Räume im Vatikan, mit Fresken der bedeutendsten Maler der Renaissance geschmückt. Von den Wänden blickten Heilige, Philosophen und Propheten auf die beiden Männer herab. Seine Eminenz saß hinter einem fast zierlichen Schreibtisch aus blank poliertem Edelholz, der mit vergoldeten Rokokobeschlägen geschmückt war. Im Kontrast zum prächtigen Purpur der Robe des Kardinals wirkte die schlichte Sutane des jungen Priesters, der ihm gegenüberstand, beinahe ärmlich. Don Frederico Fiasco de los Torres war gerade einmal 32 Jahre alt, hatte aber bereits seinen Weg ins Zentrum der Macht der katholischen Kirche gemacht. Er stammte aus einer der einflussreichsten Familien Paraguays und war der Nachkomme von Konquistadoren, die bereits zur Zeit Pizarros in die Neue Welt gekommen waren. Sein ältester Bruder hatte die Familienhazienda übernommen, der zweite Bruder widmete sich in 6 den Bergen dem Kokain- und Opiumanbau und Frederico war als Jüngster, der Familientradition folgend, Priester geworden. “Der Heilige Vater persönlich“, seine Eminenz blickte Frederico unverwandt in die Augen, “hat mir aufgetragen, Sie nach Deutschland zu schicken, um der Sache nachzugehen. Sie scheinen in den höchsten Kreisen Eindruck hinterlassen zu haben. Seine Heiligkeit ist immer besonders sensibel, wenn es um Vorkommnisse in seiner Heimat geht.“ Frederico hielt dem Forschenden Blick seines Vorgesetzten stand, welcher sich kurz räusperte und dann fortfuhr. “Das Kloster aus dem wir die Nachricht bekommen haben, liegt mitten im protestantischen Feindesland und wurde von Papst XXX im 17. Jh. gegründet, um ein Auge auf die Gegend zu haben. Dann ließ man sich noch eine etwas fadenscheinige Begründung einfallen, um eine Wallfahrt einzurichten, damit die Protestanten nichts gegen den Konvent unternehmen konnten.“ Frederico nickte, sprach aber erst, nachdem der Kardinal ihm mit einer Handbewegung die Erlaubnis erteilte, das Wort zu ergreifen. “Ich habe davon gelesen, Euer Eminenz. Dem Gerücht nach, soll in der Gegend eine Reliquie von unschätzbarem Wert verborgen sein, die im 16. Jh. von einem Ketzer geraubt wurde, um der Mutter Kirche zu schaden.“ “Genau um diese Sache geht es,“ der Mann in Purpur zog eine Augenbraue hoch, “dem genau diese Gerüchte sind wieder aufgetaucht. In den letzten fünf Monaten sind immer wieder Fremde im Kloster aufgetaucht, um sich nach der Sache zu erkundigen. Das hat uns vor allem deshalb so in Erstaunen versetzt, weil wir selbst die Suche schon vor über 200 Jahren aufgeben hatten.“ Der Kardinal blätterte in seinen Papieren, bis er Don Fredericos Personalakte in der Hand hatte. “Der Heilige Vater hat Sie unter anderem deshalb ausgewählt, weil Sie fließend Deutsch sprechen...“ “Ja, meine Großeltern mussten 1945 wegen der Veränderung der politischen Verhältnisse aus Deutschland fliehen..“ “Gut!“ Seine Eminenz schien das Gespräch beenden zu wollen und überreichte Frederico eine Mappe mit Unterlagen. “Sie nehmen die nächste Maschine nach Düsseldorf, alle Unterlagen haben Sie hier und ich höre dann von Ihnen, wenn Sie Kontakt mit dem Prior aufgenommen haben......“ 2 Professor Janushek Parczievcski begrüßte die einzelnen Mitarbeiter des FVSB, die langsam aus ihren Büros aus allen Teilen des Gebäudes in das große Besprechungszimmer strömten. Er war jenseits der achtzig und saß in einem von Elektromotoren angetriebenen Rollstuhl. Seine schlohweiße Mähne ließ ihn fast wie den berühmten Komponisten Franz Liszt aussehen und die buschigen Augenbrauen überschatteten wache, stahlblaue Augen, Trotz seines hohen Alters, besaß er einen äußerst wachen Verstand und war von Präsidentin Hillary Clinton persönlich zum Leiter ihres neuen Spitzengeheimdienstes bestimmt worden. “Theodora, wie schön Sie sehen.“ Bei der Begrüßung erstrahlte das Gesicht der jungen Frau in einem leuchtenden Lächeln, das ihrem wohlgeformten Blick einen besonderen Glanz verlieh. Parczievcski war ihr Mentor gewesen, seit dem sie direkt von der Universität zum FVSB gekommen war. Sie war es gewesen, die den ersten Hinweis gefunden hatte, der dann zur Entde7 ckung des Velbert Kodexes geführt hatte. Theodora setzte sich auf einen der gepolsterten Stühle in der ersten Reihe direkt neben ihren Freund und Partner Steven Friday. “Geehrte Kollegen,“ erklang Parczievcskis Stimme und das Stimmengewirr der anderen begann langsam zu verklingen. “Verehrte Kollegen, ich habe Sie zusammengerufen, um gemeinsam mit Ihnen ein erstes Resümee zu ziehen. Bei der Erstürmung des A.S.S.A. Bunkers hatten wir Glück im Unglück. Es ist uns, auch wenn uns ihr Drahtzieher vorerst entwischt ist, eine große Menge von interessanten Unterlagen in die Hände gefallen, die zur Zeit von den unterschiedlichen Abteilungen ausgewertet werden.“ Der Professor nickte Steven auffordernd zu, so dass dieser das Wort ergriff. “Aus einer ersten Durchsicht der Akten ist schnell deutlich geworden, dass wir bisher nur an der Spitze des Eisberges gekratzt haben und die A.S.S.A. nur ein Teil einer viel geheimeren und älteren Organisation ist. Die Geschichte dieser Bruderschaft, scheint schon über Jahrhunderte zurückzureichen. Genaueres darüber kann Ihnen aber Theodora kann ihnen aber Theodora viel besser erklären.“ 8 Auf seine Aufforderung hin stand Theodora auf und strich eine Strähne ihres kinnlangen, weizenblonden Haares aus dem Gesicht über ein Ohr. “Il Lucchetto!“ sagte sie mit fester Stimme und das italienische Wort klang beinahe so wie ein Befehl. “Il Lucchetto, das Vorhängeschloss ist der Name einer geheimen Bruderschaft, die in Italien im 14. Jh. zum ersten Male erwähnt wird.“ Die junge Frau legte eine Folie auf einen Overheadprojektor und knipste das Licht an.“ “Das Vorhangschloss, das die Verschwörer im Wappen führten, hatte gleich zwei Bedeutungen. Zum einen sollte es auf die VERschlossenheit und GEschlossenheit der Vereinigung hinweisen, “Okzitanien, heute das Grenzgebiet zwischen Frankreich und Spanien war zu der Zeit eines der intellektuellen Zentren Europas. Hier war es auch, dass neue religiöse Ideen entstanden. Vor allem die Glaubensgemeinschaft der Katharer, der Reinen. Ihr Glaube baute auf uralten Erkenntnissen der Mystik aus dem Orient auf und sie wollten mit dem Übel eine korrupten und verderbten Kirche brechen.“ Alle im Raum starrten gebannt auf ihre Lippen. Was sollte die Geschichte einer Gruppe Häretiker aus dem Mittelalter mit der A.S.S.A. zu tun haben. “Hier in Okzitanien bekam der Kreuzfahrer Kontakt zu der Sekte und übergab Ihnen das Heilige Schloss. Die Katharer hielten es vor der Kirche verborgen. Eine so mächtige Reliquie hätte die Macht des Klerus noch weiter verstärkt.“ Theodora wechselte die Folie und eine Aufstellung historischer Daten erschien auf der Leinwand. “Die Kirche ließ sich die Opposition natürlich nicht gefallen, sondern begann, die Ketzer gnadenlos zu verfolgen. Am 16. März 1244 brannten an der Burg Montsegur in den Pyrenäen 225 Scheiterhaufen. Der letzte Hohenpriester wurde 1321 verbrannt.“ Theodora strich sich den Rock glatt. “Ende des 15. Jahrhunderts taucht dann in Norditalien, die geheime Bruderschaft Il Lucchetto auf und behauptet, das Erbe der Katharer anzutreten. Im Laufe der Jahrhunderte verkam der Orden, wie viele Geheimgesellschaften, aber immer mehr zu einer Verschwörerbande........“ Parczievcski schaltete sich ein. “Liebe Kollegen, Sie sehen, mit wem wir es zu tun haben. Wir müssen davon ausgehen, das Il Lucchetto Vertreter an allen wichtigen Schaltstellen der Macht hat. Gezielte Aktionen können wir aber erst vornehme, wenn wir die Unterlagen aus dem Bunker weiter gesichtet und entschlüsselt haben. 2 Nach seiner Ankunft hatte Frederico sofort den Vatikan benachrichtigt und dann eine kleine schlichte Zelle im Franziskanerkloster bezogen. Das Stadtbild von Neviges wurde von der Wallfahrtskirche, dem sogenannten Mariendom dominiert. Der Name Mariendom hatte so malerisch geklungen, was er aber nach seiner Ankunft mit der SBahn gesehen hatte, hatte aber alles andere als malerisch gewirkt. Sein Bruder Rodrigo hatte in der Hauptstadt Asunción einmal ein Parkhaus in die Luft gejagt, um einige Mitglieder seiner Rivalen, der Familie Margharita de las Fresas, zu beseitigen. Genau an diesen Anblick -nach der Explosion -- hatte dieser Dom ihn erinnert. Don Frederico Fiasco de los Torres schaute aus dem Fenster. So nahe wie im Moment war er seinem Ziel noch nie gewesen. Was er hier tat, tat er aber nicht für den Papst, nicht für die Kirche, nein, nicht ein9 mal für die Heilige Dreifaltigkeit. Was er hier tat, das tat er für seine Abuela, Gretchen, seine Deutsche Großmama. Nach dem Tode seiner Eltern hatte SIE ihn großgezogen und immer wieder von der Schande erzählt, die sie damals gezwungen hatte Deutschland zu verlassen. Sie wollte er reinwaschen. Ihre Schuld gegenüber der Bruderschaft galt es zu begleichen. Morgen würde auch sein Schrankkoffer ankommen, den er in Rom als Frachtgut aufgegeben hatte. Mit dem, was er enthielt, wäre er am Flughafen nie durchgekommen. 2 Bereits am Nachmittag des Tages, an dem der Bericht über den Mumienfund in der leeren Fabrik erschienen war, waren bei der Velberter Zeitung einige Interessante Meldungen eingegangen. Der Journalist machte sich auf den Weg ins Gerichtsmedizinische Institut. Er war mit dem Pathologen in dessen Dienstzimmer verabredet. Als er es betrat, stellte er fest, dass das Büro des Mediziners einem kleinen Labor glich. Der Mann im weißen Kittel nickte ihm zu als er eintrat und war dabei sich an einer Versuchanordnung zu schaffen zu machen. Er erhitze eine 10 klare Flüssigkeit in einem Erlenmeierkolben. Als er sie zum kochen gebracht hatte, gab er mit einem Spatel ein bräunliches Pulver in ein großes Becherglas, goss den Inhalt des Kolbens in das Becherglas und rührte um. “Paradoxurus hermaphroditus “, sagte er zu dem Reporter, der ihn verständnislos ansah. “Schleichkatzenkaffee aus Sumatra, sauteuer und schwer zu bekommen. Ich habe ein paar Pfund davon geschenkt bekommen, weil ich dort bei der Aufklärung eines Falles geholfen habe, der mit einer Riesenratte zu tun hatte. Er schmeckt nur, wenn man ihn sorgfältig aufbrüht. Möchten Sie auch eine Tasse?“ Nach dem sich die Verwirrung ein wenig gelichtet hatte, setzten sie sich mit den dampfenden Tassen in die Besuchersitzgruppe. “Hier, schauen sie sich das mal an.“ Der Journalist schob eine vergilbte Zeitung über die Tischplatte. “Velberter Zeitung 29. Januar 1930 -- Museumsdieb vor der Entlarvung? Suche nach dem mutmaßlichen Dieb – Gravierende Verdachtsmomente – Der Geheimnisvolle Flüchtling – Der Verkäufer als Dieb – waren die gestohlenen Gegenstände gefälscht?“ Stand in großen gotischen Lettern auf der Titelseite. “Sie meinen, das hat mit unserem 11 Mann zu tun, wie kommen Sie denn darauf“, sagte der Arzt mit etwas ungläubigem Gesichtausdruck. “Die Wäschemarke!“ “Ach ja, die, Hermann Lindemann!“ Der Pathologe erinnerte sich plötzlich. “Er scheint relativ wohlhabend gewesen zu sein, denn es war vor allem üblich Hemden mit Namensschildchen zu versehen, wenn man es sich leisten konnte, sie in eine Wäscherei zu geben. Auch der Anzug war ursprünglich gute Qualität und wahrscheinlich maßgeschneidert.“ “Ich habe mich im Stadtarchiv auf die Suche gemacht und der einzige Hermann Lindemann, über den 1930 etwas in der Zeitung stand war Hermann Lindemann, der am 03. Januar 1930 einen Einbruch ins Velberter Museum verübt haben soll.“ Der Doktor hörte interessiert zu, während der Zeitungsmann fortfuhr. “Eine durch und durch eigenartige Geschichte. Lindemann war angeblich Kunsthändler und hatte dem Museum eine Reihe von Objekten verkauft. Genau die hat er dann aber bei seinem Einbruch wieder aus dem Museum gestohlen. Er wurde erwischt, überführt und verstrickte sich in seinem Prozess in so viele Widersprüche, dass er zu sieben Monaten Zuchthaus verur12 teilt wurde. So weit alles klar. Jetzt wird es aber interessant. Lindemann bekommt plötzlich einen bekannten Staranwalt zugeteilt und niemand weiß, woher das Geld dafür kam. Dieser geht in Revision und plötzlich ist alles anders. Die Zeugen aus dem ersten Prozess sind verängstigt und wissen plötzlich nicht mehr was sie gesehen haben. Dem Richter und Staatsanwalt müssen, obwohl sie genau wissen, dass der Mann schuldig wie die Hölle ist, Lindemann freisprechen und laufen lassen.“ “Wow“, entfuhr es dem Gerichtsmediziner, “das hört sich ja an wie Chikago! Dazu würde aber auch die Art passen, wie der Mann getötet wurde. Ein einziger Schuss aus einem Schnellfeuergewehr. Zu erst dachte ich an eine Art Hinrichtung, glaube aber jetzt, dass der Schütze ein Profikiller war, der unten in der Halle stand und ihn von da aus erledigt hat!“ “Auf jeden Fall, wird das die Story der Saison. Die werden sie mir auch überregional, vielleicht sogar international aus den Händen reißen.“ 2 Theodoras Stimme auf seiner Mailbox hatte so aufgeregt geklungen, dass Steven sich überstürzt auf den Weg gemacht hatte. Unter allen anderen Umständen hätte er sicher eine Flasche Wein, oder ein paar Blumen besorgt. Ihre Einladung hatte nicht nach einem romantischen Date geklungen, sondern vielmehr als habe sie eine wichtige Entdeckung gemacht, über die sie mit ihm sprechen wollte. Theodoras Wohnung befand sich in einem der neuen Apartmenthäuser mit Blick auf den Jachthafen. Stamford war eine ruhige, fast malerische Küstenstadt – die perfekte Tarnung für den Sitz einer der wichtigsten Geheimdienstorganisationen der Vereinigten Staaten. Im Foyer des Gebäudes saß ein livrierter Pförtner hinter einem blank polierten Tresen. Friday erklärte ihm zu wem er wolle und nachdem er kurz über das Haustelefon gesprochen hatte, zeigte er ihm den Fahrstuhl. Im 7. Stockwerk angekommen ging er zur Tür von Apartment 765. klopfte und wurde von Theodora eingelassen, die schon hinter der Tür auf ihn gewartet hatte. Statt der schlichten, fast strengen Kleidung, die sie tagsüber im Hauptquartier trug, war sie nun locker angezogen und die weite dunkle Hose aus Leinen und die weit geschnittene, fast folkloristische Bluse aus dem gleichen Material standen ihr ausnehmend gut. Auch der Blick aus den großen Panoramafenstern war überwältigend. Über den Jachthafen hinweg, mit seinen weißen Booten und ihren Masten, lag die graue Flut des Atlantischen Ozeans vor ihnen ausgebreitet. Wogend, weit und unergründlich, wie Theodoras grau-blaue Augen. Die Einrichtung war schlicht und klassisch modern und die dunklen Palisandermöbel boten einen guten Kontrast zum Holzfußboden und den hellen gewebten Wollteppichen. Als Steven sich in den großen Sessel niederließ, saß Theodora mit untergeschlagenen, angezogenen Beinen aus einem imposanten Ledersofa. “Steve, ich habe Angst!“ An ihrem Gesicht konnte man absehen, dass sie meinte was sie sagte. “Wir haben da in ein Hornissenest gestochen. Die Schweden waren eine Sache - internationale Kriminelle – aber Il Lucchetto, ein jahrhundertealter Geheimbund ist das ganz etwas anderes.“ Steve war beunruhigt, so kannte er Theodora nicht. Normalerweise war sie die letzte, die bei einem Einsatz kalte Füße bekam. “Ich kann Deine Sorge verstehen, 13 aber wir wollen uns nicht von vorn herein einschüchtern lassen! Aber Du hattest doch ein paar andere Dinge herausgefunden, über die Du mit mir reden wolltest.“ Theodora sah ihn mit großen Augen an, bis sie schließlich wie einen Seufzer den Namen “Pellemontanus“ aussprach. “Pellemontanus“, wiederholte Steven ungläubig, “was hat der denn mit Il Lucchetto zu tun?“ “Eine ganze Menge!“ Johann Pellemontanus war im 15. und 16. Jh. ein Gelehrter und Arzt gewesen. Durch seine Tagbuchaufzeichnung waren sie seinerzeit auf die Spur des sagenhaften Velbert Codex gekommen. “Du wirst Dich erinnern,“ fuhr sie fort, “dass ich mir vorgenommen hatte seine Biografie zu schreiben. Ich hatte von vorn herein das Gefühl, dass er wesentlich einflussreicher war, als wir bisher vermutet haben. Auch ich hatte das Gefühl, dass das Gewölbe, in dem wir den Codex gefunden haben auch noch einem anderen Zweck diente.“ Stevens Gesichtsausdruck wurde immer verwirrter und eine tiefe Falte begann sich über seine Stirn zu Ziehen. Doch Theodora sprach unverwandt weiter. “Ich habe mich noch einmal an das Tagebuch aus Rostock gemacht, das damals mein Freund bei der 14 Renovierung eines gotischen Bürgerhauses entdeckt hat. Ein Teil der Aufzeichnungen war codiert. Als der ganze Wirbel mit dem Material aus dem Bunker los ging, hat keiner mehr an Pellemontanus gedacht. Die Texte waren aber im gleichen System verschlüsselt, den er auch für den Velbert Codex verwendet hat.“ Die Spannung war bis zum zerreißen gespannt. “Und“, entfuhr es Steven, der kaum erwarten konnte, den Ausgang ihrer Erzählung hören zu können. “Johann Pellemontanus war Mitglied bei Il Luchetto, ja, er war sogar eine Zeit Großmeister des Ordens!“ “Wie, Großmeister?“ Steven war für einen Moment völlig verwirrt. Mit jedem Satz schien die Geschichte statt klarer, verwirrter zu werden. “Ja Steven, die beiden Geschichten hängen zusammen!“ Theodora war so in ihr Thema vertieft und offensichtlich von Geschichte so gefangen, dass ihre Wangen rote Flecke bekamen. “Die A.S.S.A. hat in Velbert nicht in erster Linie den Codex gesucht, sondern dass, was Pellemontanus wirklich in dem Gewölbe verstecken wollte.“ “Und was soll das gewesen sein?“ “Ich bin mir noch nicht ganz sicher. Aber es muss ein Objekt von so großem spirituellen Wert gewesen sein, dass er es für immer vor der Welt verstecken wollte. Er hat gemerkt, dass Il Lucchetto dabei war, sich zu verändern und seine reinen Ziele aufgegeben. Weil er sah, dass es ich immer mehr in eine Untergrundorganisation verwandelte, hat er die Reliquie auf seiner Flucht mitgenommen.“ “Aber das Gewölbe war leer,“ wandte Steven ein. “Ja, aber ich habe eine Theorie, dass das Objekt immer noch irgendwo in der Nähe ist. Ich habe bei dem Festempfang zur Codexübergabe den Stadtarchivar kennen gelernt. Ich habe gestern angerufen und gebeten, mir einige Informationen heraus zu suchen. Wenn ich die habe, kann ich Dir mehr erzählen. Aber wie beim letzten mal scheint auch für Il Luchetto die Lösung des Rätsels in VELBERT zu liegen!“ 2 Der Stadtarchivar von Velbert kam aus dem Staunen nicht mehr heraus. Internationale Anfragen stürmten auf ihn ein und alle möglichen und unmöglichen Leute gaben sich die Klinke in die Hand, die alle ausnahmslos auf die gleichen Ausgaben der Velberter Zeitung von 1925 bis 1930 scharf waren. Der letzte dieser Exoten saß gerade an dem Tisch vor dem Fenster und blätterte in dem besagten Folianten. Ein hagerer, hochgewachsener Priester aus Südamerika, der ihm vorher vom Nevigeser Franziskanerkloster angekündigt worden war. Don Frederico war systematisch vorgegangen und hatte in stundenlanger Konzentration jede einzelne Ausgabe durchgeblättert. Wie durch Zufall, war in einem der früheren Bände eine Schlagzeile ins Auge gefallen, die ihn zu Tränen gerührt hatte. Abuela - Großmama Gretchen hatte auch hier ihre Spuren hinterlassen. “Wuppertaler Bürgertochter heiratet Südamerikanischen Aristokraten“ stand fett auf der Titelseite. Don Carlos Fiasco de los Torros war 37 Jahre alt und Generalkonsul der Republik Paraguay in Düsseldorf gewesen, als er in Jahre 1927 Fredericos Großmutter kennen und lieben lernte. Er, groß, schlank, dunkel, wie ein Torero, jeder Zentimeter ein Aristokrat. Sie, Gretchen, siebzehn, zierlich, blond und das ideale Abbild eines kleinen Mädchens aus dem Bergischen Land. In Wirklichkeit 15 verhielt es sich aber genau anders herum. Er, von schwachem Charakter, wankelmütig und sie unter der lieblichen Fassade mit einem Willen aus Stahl. Die Fiasco de los Torres waren stets treue Diener der Kirche gewesen und hatte Hunderte von Indios erst taufen und dann massakrieren lassen, um ihre Seelen zu retten. Auch war über die Jahrhundert IMMER ein Fiasco de los Torros in hoher Position in der Inquisition gewesen. Gretchens Familie war das genaue Gegenteil. Unter der gutbürgerlichen Fassade waren Sie unter den ersten gewesen, die sich der Geheimlehre von Il Lucchetto angeschlossen hatten und ihr im verborgenen über die Jahrhunderte treu geblieben war. Die 1920er und 1930er Jahre waren eine Zeit der Suche gewesen. Durch die wirtschaftlichen, politischen und sozialen Unruhen und das Traume des großen Krieges verwirrt machten auf die Suche nach neuen spirituellen Vorbilden. Neben neuen Heiden, die wie die GGG germanische Götter verehrten und den Anthroposophen mit ihrer Reinkarnationslehre, waren auch Gruppen aufgetaucht die, wie Alfred Schuler und seine Jünger, die Lehre der Katharer für sich vereinnahmen wollten. 16 Unter diesen Suchenden war es für Il Lucchetto einfach gewesen, willige Handlanger zu finden. Aber gerade diese waren für Großmama zum Verhängnis geworden. Nun war es am ihm, die Sache wieder ins Reine zu bringen. Was man mit den Leuten tun musste, die sich ihm dabei in den Weg stellten hatte er schon früh von seinem Bruder Rodrigo gelernt. Soutane hin, Soutane her, wenn es hart auf hart kam wusste er das seine Loyalität vor allem der Abuela galt. Er hatte schon weitergegeben, welche Vorbereitung für seine Aktion nötig war und auf die Zuverlässigkeit seiner Brüder konnte er sich verlassen. 2 Professor Janushek Parczievcski saß in seinem repräsentativen Büro an seinem mächtigen Schreibtisch. Der Raum war düster. Nur die Schreibtischlampe, aus glänzendem Messing mit einem grünen Glasschirm, beleuchtete das zerfurchte Gesicht des alten Mannes. Er war 1941 ein Wunderkind und gerade einmal 17 Jahren alt gewesen, als er vom alliierten Oberkommando nach Bletchley Park geholt worden war. Bletchley Park war das Zentrum, in dem die Briten die Geheimcodes der Nazis entschlüs- selten. Mit seinem Genie hatte er geholfen, ihre Gefahr zu bannen. Steven und Theodora hatten beunruhigt gewirkt als sie ganz kurzfristig bei ihm aufgetaucht waren, um ihm mitzuteilen, dass sie die Lösung des Rätsels in Deutschland suchen wollten. Er hatte ihre Unsicherheit verstehen können, sie hatten allen Grund zur Panik. Noch mehr Grund hätten Sie gehabt, wenn sie gewusst hätten, was er wusste. Es regte sich in der Finsternis und eine uralte dunkle Gefahr war zu neuem Leben erwacht. Es war nicht das erste Mal, dass er mit ihr zu tun hatte, doch noch nie hatte er die Gefahr so deutlich gespürt, wie im Moment. Was auch geschah, die beiden Prinzipien durften sich nicht wieder Vereinigen. Das würde den Untergang bedeuten. Beim letzten Mal hatten Theodora und Steven Undercover arbeiten können, bei diesem Einsatz waren sie auf alle erdenkliche Unterstützung angewiesen. Vor eine Stunde hatte der Professor mit der Präsidentin persönlich gesprochen und das weiße Haus würde bei den Deutschen Kollegen alle Hebel in Bewegung setzen, das niemand den beiden in die Quere kam. 2 Das spitze Gewölbe lag in düs- terem Dämmerlicht und der flackernde Schein der wenigen Kerzen erhellte kaum den Umrisse der dunklen Gestalten, die in der Mitte des Raumes im Kreis standen und sich an den Händen hielten. Ihre langen schwarzen Gewänder verhüllten ihre Gestalten und die Gesichter waren von ihren Kapuzen bis zur Unkenntlichkeit überschattet. Nur bei einer der Figuren konnte man beinahe spüren, wie glühend rote Augen unter dem Rand des Stoffes hervorstechen. Im Zentrum der Runde stand ein sechseckiger Block aus glänzend glattem schwarzen Basalt. Auf dem Block, auf einem purpurnen Seidenkissen lag ein kleiner schlichter Schlüssel auf grün patinierter Bronze. Alle Aufmerksamkeit schien sich so sehr auf das kleine ihn zu konzentrieren, dass die Illusion entstand, als gehe ein phosphoreszierendes Leuchten von dem unscheinbaren Stück Metall aus. Die Gestalten im Kreis waren versunken in eine Art monotonen, murmelnden Gesang und neben den dunkleren Stimmen der Männer konnte man hören, dass auch ein oder zwei Frauen in der Runde anwesend war. 17 Plötzlich, ganz abrupt brach der Sprechgesang ab und eine stählerne Stille breitete sich wellenartig über das gesamte verdunkelte Gewölbe aus. Einer der Männer ließ seine beiden Gefährten los und trat mit gemessenem Schritt in die Mitte des Kreises, während die anderen Lücke sofort wieder schlossen. “Freunde und Brüder!“ Er hatte die Arme erhoben und sprach mit der festen leicht hohen, näselnden Stimme eines Greises. “Brüder, die Zeit scheint Nahe wo Schloss und Schlüssel wieder zu einander finden. Wo beide Naturprinzipien La Chiave und Il Lucchetto nach Jahrhunderten wieder verbunden werden, um das zu lösen und zu entfesseln, was unsere Bruderschaft zu ihrem Triumph führen wird.“ Der Alte hob seine Arme noch ein wenig höher und in krächzendem, beinahe hysterischem Singsang begann er laut zu zitieren: “So spricht Johannes im Buche seiner Offenbarung: Und ich sah einen Engel vom Himmel fahren, der hatte den Schlüssel zum Abgrund und eine große Kette in seiner Hand. Und er griff den Drachen, die alte Schlange, das ist der Teufel und Satan, und band ihn tausend Jahre und warf ihn in den Abgrund und verschloss ihn.....“ Mit jedem Wort war die Stimme des alten Mannes lauter und schril18 ler geworden, bis sie zum Schluss ganz abbrach und der hagere Körper in sich auf dem Boden zusammensackte. So ausgezehrt und knochig war sein asketischer Körper, dass er den Eindruck erweckte als sein der Mann verschunden und auf dem Boden liege nur ein leeres Gewand. 2 “Katzenscheiße!“ Die Stimme des Redakteurs war fassungslos. “Sie haben mir Katzenscheiße zu trinken gegeben!“ “So kann man das nun wirklich nicht sagen,“ gab der Mediziner beleidigt zurück. “Ich wollte ihnen etwas gutes tun. Schleichkatzenkaffee ist eine der größten und teuersten Delikatessen der Welt.“ Der Reporter ließ sich aber vom Einwand des Arztes nicht beeindrucken. “Delikatesse hin, Delikatesse her. Die Kaffeebohnen werden von den Viechern gefressen und dann – entschuldigen Sie meine direkte Ausdrucksweise – ausgeschissen! Also, nix Delikatesse – Katzenscheiße!“ Der Mann gab sich einen Ruck. “Aber, deswegen bin ich gar nicht hier. Ich wollte erzählen, was ich neues über unsere Mumie herausgefunden habe.“ Der Pathologe schmollte und hatte sich mit vor der Brust ver- schränkten Armen in eine Ecke seines Ledersessels gedrückt. “Aber Sie brauchen nicht zu glauben, dass ich Ihnen noch einmal etwas anbiete -- Sie Banause!“ Der Reporter verdrehte die Augen, fuhr aber trotzdem mit seiner Rede fort. Mit der Zeit hatte er sich an die Schrullen seines Bekannten gewöhnt, denn als Informationsquelle war der Doktor eine wahre Goldgrube. “Also, ich habe beim Museum erkundigt, weil ich dachte, dass die vielleicht noch Unterlagen zu dem Einbruch haben, die nicht im Archiv sind, und Bingo!“ Der Doktor, bei dem sich allem beleidigt sein die Neugier wieder meldete setzte sich gerade hin und spitzte die Ohren, als sein gegenüber weiter sprach. “Also, bei näherem hinsehen entpuppt sich die ganze Sache immer mehr als Schmierenkomödie, wenn nicht ein Toter im Spiel wäre, würde ich das ganze für einen Streich halten. Also,“ er räusperte sich, was die Spannung noch steigerte, “Lindemann war Metzger, gab sich aber beim Museum als Kunsthändlerhändler aus und verkaufte dem Leiter, dem Stadtarchivar Dr. Fentsch eine Reihe von relative einfachen Stücken. Genau diese Stücke hat er dann später wieder geklaut. Ich hab mit dem heutigen Museumslei- ter gesprochen und der hält es für möglich, dass das Ganze nur eine Ablenkung war. Er meint, dass das ganze Zeug nur gestohlen wurde, um von einem, ganz besonderen Stück abzulenken.“ “Dass,“ schaltete sich der Pathologe ein, “der Heuhaufen gestohlen wurde, um von der Nadel darin abzulenken.“ er verzog den Mund zu einer Schnute. “Jetzt müssen wir also nur noch herausfinden, was für eine Nadel im Heuhafen gewesen ist.“ “Genau das,“ so der Reporter, “wird schwierig, weil das Museum zu diesem Zeitpunkt noch kein Verzeichnis seiner Objekte hatte.“ 2 Steven und Theodora saßen in den Pullmansesseln in der Mittagsmaschine von Chikago nach Amsterdam. Das angenehme an der Boeing 747 war, dass die erste Klasse im oberen Deck der Maschine so gemütlich war wie ein kleiner Salon. Von Amsterdam aus würden sie einen Wagen nehmen, denn von ihrem letzten Besuch wussten sie, dass das Auto das beste Verkehr19 mittel war um zuverlässig nach Velbert zu kommen. Dies war die Ruhe vor dem Sturm. Sie hatten gut gegessen, die Kabine war von sanfter Musik erfüllt und Theodora war eingenickt. Ihr Kopf war zur Seite gerutscht und ruhte nun auf seiner Schulter. Ihre Hand hatte sie im Schlaf auf sein Knie gelegt. Er genoss die Vertrautheit dieses Moments. Es war schon komisch, so dachte er, hier waren Sie, zwei Topagenten des FVSB, des fortschrittlichsten Geheimdienstes der Welt mit jahrelanger Erfahrung im Undercoverund Kampfeinsatz, wenn es aber zu dem kam, was sie füreinander empfanden, benahmen sie sich so scheu und schüchtern wie zwei dreizehnjährige. Um Theodora, die sich in ihrem Dämmerzustand noch näher an ihn angekuschelt hatte, nicht zu stören, benutzte er die linke Hand, um die Ausgabe der Chicago Tribune umzublättern, die die Stewardess ihn am Eingang gereicht hatte. Er blätterte die Zeitung lustlos durch, bis ein Artikel auf der Seite mit den internationalen Nachrichten seine Aufmerksamkeit gefangen nahm. Nachdem er den Artikel durchgelesen hatte, der mit “unser Velbertkorrespondent“ unterzeichnet war, hielt er inne. Der Artikel war hervorragend 20 recherchiert und brillant geschrieben und schien von einem Journalisten vor Ort zu stammen. Er berichtete, dass der seit fast 80 Jahren mumifizierte Leichnam eines Mannes gefunden worden war, der im Jahre 1930 in das Museum in Velbert eingebrochen war. Es war bestimmt eine gute Idee mit dem Mann Kontakt aufzunehmen, wenn sie einmal in Velbert angekommen waren. Das fügte ihrer ganzen Geschichte noch eine weitere Facette hinzu. Mit jedem Mosaiksteinchen, das sie fanden wurde alles nur noch verworrener statt ein klareres Bild zu ergeben. Irgendeine Verbindung musste es aber geben zwischen Il Lucchetto, der Krypta des Pellemontanus, der Leiche und dem Museum. Er ließ Theodora weiterschlafen, auf der Fahrt von Amsterdam nach Velbert hatten sie noch genug Gelegenheit, sich den Kopf darüber zu zerbrechen, was das alles zu bedeuten hatte. 2 Düster und massig lag das alte Gießereigebäude in der Dämmerung. Langsam wurde es ruhig und auch der benachbarte Parkplatz des großen Elektrogerätediscounters leerte sich allmählich. Das Zen- 21 tralgebäude bestand aus dunklen hartgebrannten Ziegeln, die mit Stahlträgern zu eine Art Fachwerk vermauert worden waren. Auf dem Hof lagen Stücke des Daches, die der Sturm heruntergerissen hatte. Schon seit Jahren war hier kein Maschinenlärm und kein Hammerschlag zu hören. In der Wänden gab es mannshohe Löcher, durch die man die alten Maschinen ins Freie gezerrt hatte, um sie zu verkaufen und zu verschrotten. Auch das geschäftige Geschwätz der Arbeiter auf dem Weg in die Pause und das Pfeifen der Sirenen, die den Schichtwechsel ankündigten, waren lang verklungen. durchsuchen, weil immer Arbeiter oder Wächter in den Hallen gewesen waren. Erst jetzt -- 77 Jahre später hatte er die Gelegenheit Großmamas gequälter Seele, die beständig mit ihm sprach, Ruhe und Friesen bringen zu können. Schon vier Nächte hatte er gesucht -- vergeblich! Er würde das RITUAL vollziehen müssen. Was er dazu benötigte hatte er bereits gestern Nacht auf das Gelände geschmuggelt. Nur eine fehlte ihm noch, aber auch das würde er bald in die Halle bringen können...... Frederico stand am Zaun und blickte gedankenverloren auf die Masse der Gebäude. Die war der Ort gewesen, wo sich das Schicksal seiner Abuela Großmama Gretchens entschieden hatte. Hier hatten sie den Verräter, der mit dem kostbarsten, was die Bruderschaft besaß durchbrennen wollte endlich gestellt. Hier war es gewesen, wo er seine Verdiente Strafe bekommen hatte. Doch auch im Angesicht des Todes hatte er sie noch belogen und das Geheimnis, wo Il Lucchetto zu finden war mit ins Grab genommen! Jahrzehnte lang hatte sie keine Chance gehabt, das Gebäude zu „Die Geschichte des Gewölbes unter dem Rathaus spielt bei der Sache eine große Rolle,“ Thea lehnte sich im Beifahrersitz des großen Audis zurück, den sie im Flughafenparkhaus in Empfang genommen hatten. Der Kofferraum war voll mit der Spezialausrüstung -- Werkzeug und Waffen -- die der Professor bei den Europäischen Kollegen angefordert hatte. „Ich habe mir“, fuhr sie fort, „noch einmal die Pläne und Unterlagen vorgenommen, die uns bei der Sache mit dem Velbert Codex überhaupt erst zu der Kammer geführt haben. Das Rathaus wurde 1928 gebaut, der Keller aber 22 2 stammt aus dem 15. Jh. und wir dachten zunächst, dass Pellemontanus ihn bauen ließ, um heimlich Protestantische Gottesdienste abzuhalten und dabei vor er Inquisition sicher zu sein. Nun, wir haben uns geirrt. Er ließ ihn deshalb bauen, um das zu verstecken, was er vor dem Geheimbund verborgen halten wollte. Offensichtlich hatte diese etwas vor, was ihm große Sorge bereitet.“ „Ja,“ fiel Steven ein. Es war nur wenig Verkehr und das Fahren erforderte nicht allzu große Konzentration. „Soweit habe ich mir das auch schon zusammengereimt. Beim Bau des neuen Rathauskellers ist man dann 1928 auf das Gewölbe gestoßen. Weil sich die Leute vom Bau keinen Reim auf die Sache machen konnten, haben sie den Archivar oder den Museumsdirektor oder wen auch immer gerufen, der sich damit auskannte, und der hat dann den Inhalt der Krypta an sich genommen.“ „....und,“ vervollständigte Theodora ihn, „alles mit ins Heimatmuseum genommen. Zwei Jahre hat es dann gedauert bis Il Lucchetto Wind davon bekommen hat und einen Ganoven engagierte um das besagte Objekt wieder aus dem Museum zu stehlen.“ „Aber,“ so nun wieder Steven, „irgendetwas ist schief gelaufen, der Dieb hat versucht Il Lucchetto zu hintergehen und musste dafür mit seinem Leben bezahlen. Was immer es ist Thea, die Lösung unseres Rätsels liegt wieder einmal in VELBERT!“ 2 Der Pathologe war in Gedanken versunken. Morgen würde er den Leichnam von Hermann Lindemann, Mysterium und Museumsdieb, zur Bestattung freigeben. Dies war mit Sicherheit der dubioseste Fall seiner Laufbahn. Mal sehen, ob sein Freund der Reporter noch etwas herausfinden konnte. Die Leiche selbst zumindest hatte ihnen alles verraten, was sie ihnen verraten konnte. Lindemann würde in einem einfachen Holzsarg bestattet werden. Seine Kleider würde man verbrennen. Aber da waren noch die paar Sachen, die man in seinen Taschen gefunden hatte als man ihn fand und die Brille mit dem Drahtgestell. Er packte die paar Dinge in einen Schuhkarton. Er würde sie in seinem Schreibtisch unterbringen, bis ihm etwas besseres eingefallen war. 23 Jetzt würde er sich wieder seinen Versuchen mit dem Schleichkatzenkaffee widmen können. Freundschaft hin oder her. Der Reporter war einfach ein Banause. Er würde es ihm aber zeigen, na warte! Wenn es ihm gelang, den Verdauungsprozess von Paradoxurus hermaphroditus im Labor zu simulieren, würde er reich werden. Unermesslich reich! 2 Sie war es, Frederico hatte es sofort erkannt, als die Frau mit dem Mann vor dem Gästehaus am Rande der Fußgängerzone aus dem Audi gestiegen war. Er war von seinen Recherchen im Archiv gekommen und hatte sie durch Zufall entdeckt. Sie sah genau so aus wie Großmama ausgesehen hatte, als sie jung war. Die Fotos hatten zu Hause auf dem Flügel gestanden. Das Haar der schönen Frau hier war nicht zu einem Kranz geflochten wie bei der Abuela Gretchen damals, sondern glatt und auf Kinnlänge geschnitten -- aber nicht desto trotz, sie war es. Sie musste er haben, um das Ritual zu vollziehen. Großmamas Stimme in seinem Kopf stimmte ihm zu! Er würde sich einen Wagen besorgen und heute Abend auf sie warten. Die Macht von Il Lucchetto 24 war auf seiner Seite und nichts konnte ihn mehr aufhalten. 2 Sie hatten einige Stunden mit dem Reporter in der Kneipe in der Nähe des Gästehauses verbracht und Informationen ausgetauscht. Als sie ihm offenbart hatten, wer sie waren und in welchem Auftrag sie hier waren, hatte ihn beinahe der Schlag getroffen. Ein wenig enttäuscht und beleidigt war er aber dann gewesen, als sie ihn die Geheimhaltungserklärung unterschreiben ließen. Theodora gähnte. “Boys, ich gehe schon ein mal vor in unser Zimmer. Ich bin dann schon fertig geduscht und mit geputzten Zähnen, wenn Du nachkommst.” Thea klopfte zum Abschied auf den Tisch und verließ den Raum durch die Glastür, durch die man auf die Straße blicken konnte. Steven behielt sie im Auge, wie sie die Straße überquerte. Plötzlich, als Thea den Hauseingang des Hauses passierte, das neben ihrem Gästehaus lag geschah etwas. Eine dunkle Gestalt, in so etwas wie ein Cape mit Kapuze gehüllt, sprang hinter ihr auf den Gehweg und drückte ihr etwas seitlich in den Nacken. Eine Spritze! Das musste eine Spritze sein. Jemand versuchte Thea zu betäuben. Es traf ihn wie ein Schlag – jemand versuchte Thea zu entführen. Er sprang auf wie von der Tarantel gestochen und stürmte auf die Straße. Die dunkle Gestalt zerrte Theas bewusstlosen Körper in einen Wagen und sprang auf den Fahrersitz. Steven dankte Gott, dass er den Audi noch nicht in den Hof hinter dem Gästehaus gefahren hatte. Er war am Auto angelangt und hechtete hinein. Gut, so müsste es gelingen, dem Entführer auf den Fersen zu bleiben. Und die Ausrüstung im Kofferraum sollte helfen, mit der Situation umzugehen, die auf ihn wartete. 2 Steven schlich sich durch das große Loch in der Ziegelmauer. Je näher er kam, um so deutlicher konnte er die Orgelmusik hören, die aus dem Inneren des Gebäudes klang. Er robbte durch den kleinen Raum, der ihn von der großen Halle trennte. Man konnte ihre Höhe und Weite nur erahnen. Im Boden an den Stellen, wo einmal die mächtigen Schmelzöfen gestanden hatten, waren riesige Löcher. Er hielt inne und der Anblick der sich ihm bot, ließ ihm das Blut in den Adern gefrieren. In der Mitte des Raumes lag sie, Theodora, die Frau die er liebte, auf einer Art Altar, Arme und Beine ausgebreitet, so dass ihr Körper ein Pentagramm bildete. Er hatte sie in ein weißes Gewand gekleidet. Panik überfiel Steven, als er gewahr würde, was für eine Szene er hier vor sich hatte. Eine Opferszene, dieser Wahnsinnige war kurz davor, Theodoras Leben zu opfern. Nun sah er auch den Mann selbst. Eine groteske Erscheinung, in ein seidenglänzendes blutrotes Gewand gehüllt, auf der Brust das goldgestickte Emblem eines Vorhangschlosses. Als Kontrast zur mittelalterlichen Gewandung trug die Gestalt auf dem Rücken einen Behälter und hielt einen Metallschlauch in der Hand. „Ein Staubsauger,“ dachte Steven verdutzt, als plötzlich ein Feuerstrahl aus dem Schlauch schoss. „Ein Flammenwerfer!“ Dieser Psychopath wollte sie verbrennen! Er riss sein Sturmgewehr hoch, um durch das Okular des Zielfernrohres genauer erkennen zu können, was da los war. Der Mann ging rastlos auf und ab. Mal schien er mit hoher Stimme die Orgelmusik mitzusingen, mal sprach er laut mit Unterbrechun25 gen, als würde er die Antworten von jemandem hören, der mit ihm sprach. “Natürlich ist das Schloss im Wappen von Il Lucchetto auch ein Symbol, aber bezieht es sich auf ein realexistierendes Schloss. Der Legende nach, ist es das Schloss, mit dem die Ketten Jesu bei der Geißelung verschlossen waren. Dies soll von einem Kreuzfahrer in Palästina wiederentdeckt worden sein, als dieser Jerusalem im Jahre 1187 verlassen musste. Weil die Mauren es zurückerobert hatten, nahm er es mit in seine Heimat nach Okzitanien. Dort schloss er sich, desillusioniert von der Brutalität der Kreuzzüge den Katharern an und gab das Schloss in deren Obhut. Die Inquisitoren hatten keine Ahnung, als sie den letzten Hohenpriester der Katharer verbrennen ließen, dass sie ihn mit einer wertvollen Reliquie fesselten. Mit hoher und beinahe hysterische Stimme begann er in der Melodie der Musik zu intonieren. „Und ich sah einen Engel vom Himmel fahren, der hatte den Schlüssel zum Abgrund und eine große Kette in seiner Hand. Und er griff den Drachen, die alte Schlange, das ist der Teufel und Satan, und band ihn tausend Jahre und warf ihn in den Abgrund und verschloss ihn.....“ 26 “Wie ein Wunder blieb es von den Flammen unversehrt und wurde von einem Italienischen Kaufmann in der Asche des Scheiterhaufens gefunden, um dann über zwei Jahrhunderte, das Heiligtum und Wahrzeichen von Il Lucchetto zu werden. Viele der Eingeweihten wollten nicht länger warten, bis der endgültige Kampf zwischen Gut und Böse anbrechen würde. Sie wollten ihn sofort ausfechten. Schon zu dieser Zeit war nicht mehr klar, wer auf welcher Seite stand. Pellemontanus hat das Schloss dann an sich genommenes, und in dem Gewölbe verborgen, denn er musste miterleben, dass sich die Lehre der Katharer bei Il Lucchetto ins Gegenteil verkehrte.“ Wieder zischte Feuer aus dem Flammenwerfer und zu Stevens Entsetzen kam er Thea immer näher. Gott sei Dank war sie noch immer bewusstlos und bekam nicht mit, in welcher aussichtslosen Lage sie sich befand. „Ja?!“ Der Mann schien wieder die Stimme zu hören, die in seinem Kopf zu ihm sprach. „Ja Großmama, es war dein Urahn, dem er es gestohlen hat, um das unvermeidliche zu verhindern. Die Fiasco de los Torros sind immer große Inquisitoren gewesen. Ein Fiasco des los war am Montsegur dabei, als die 225 Reinen brannten und ein Fiasco de los Torros saß im Tribunal, als 1321 der letzte Katharer verbrannt wurde. Dann gingen sie mit Pizarro in die Neue Welt, um sich vor Il Lucchetto zu verbergen. Keiner von ihnen hätte gedacht, dass ihr Nachfahre sich einmal in ihren schlimmsten Feind verlieben würde.“ Jeder Muskel in Stevens Körper war gespannt. Noch war nicht der Moment um einzugreifen, er würde warten müssen, bis er Frederico richtig im Visier hatte. Das Ventil! Er musste das Ventil treffen, wenn er Theodora retten wollte. „Der Verbrecher, den Du engagiert hast, Großmutter, er hat dich hintergangen. Du musstest ihn töten lassen! Und an mir ist es nun, das Schicksal beider meiner Familien -das der Inquisitoren und das von Il Lucchetto zu erfüllen. Dein Ebenbild Abuela, Sie muss brennen, Großmama, brennen, dann wird Il Lucchetto, das Schloss das den Abgrund der Hölle verschließt sich offenbaren. Dann wir deine Seele endlich Frieden finden. Dann werden wir gemeinsam der Abgrund entfesseln und der entgültige Kampf der Menschheit wird beginnen.....“ Frederico drehte sich um und verstellte einen Hebel am Gasbehälter. Steven sah, dass ihm die Zeit davonlief. Aber jetzt, ja, ja. Frederico begann sich langsam umzudrehen. Sein Finger spannte sich am Abzug, als das Ventil der Gasflasche langsam in das Zentrum des haarfeinen Kreuzes in seinem Zielfernrohr wanderte. Ein Krachen, Steven hatte abgedrückt. Er musste schnell sein, blitzschnell. Sein Schutzanzug würde ihn vor der Hitze und der Explosion schützen, Theodora aber lag da, beinahe unbekleidet, beidem schutzlos ausgeliefert. Er sprintete zu ihr und warf sich mit seinem ganzen Körper über sie, die Arme schützend über dem Kopf verschränkt. Auf den Knall der Explosion wartete er zunächst vergeblich. Das Projektil hatte das Ventil am Gasbehälter des Flammenwerfers abgerissen und das bösartige Zischen des ausströmenden Gases erfüllte den Raum. In dem aberwitzigen Versuch das Gas zu stoppen, drehte sich Frederico wie irre im Kreis. Steven erkannte die Chance des Augenblicks und riss die Walther hoch, die er aus seinem Schulterhalter genestelt hatte. Er schoss erneut, die Kugel traf die Flasche, der Funke der aufprallenden Kugel steckte das Gas in Brand. Die Halle war erfüllt vom goldenen Widerschein der ausströmenden Glut. Mit lautem Schreien wurde Fre27 dericos Körper vom gewaltigen Feuerstrom angehoben, wurde schneller und schneller und schoss wie eine Rakete in die Höhe. Ein Krachen, als er die hölzerne Deckenkonstruktion durchschlug. Weitere Schreie, dann Stille. Zwei, drei Sekunden bleierne Stille. Dann ein metallisches Klirren, als der metallene Gasbehälter zusammen mit dem leblosen Körper von Don Frederico Fiasco de los Torros, Nachfahre von Inquisitoren und Konquistadoren und jüngste strahlende Hoffnung der Kongregation für Glaubensfragen auf dem Hof einer stillgelegten Velberter Eisengießerei aufschlug. Theodora war unversehrt geblieben. Das Drama war vorbei und Steve rollte sich zu Seite. Erst jetzt schien Thea langsam zu erwachen. Zögernd schlug sie die Augen auf. „Steve, Steve, was ist los, wo sind wir? Ich habe so schlimm geräumt.“ Ihre Stimme zitterte. Die Anspannung in ihm viel in sich zusammen und Steven weinte nun wie ein Kind. „Keine bösen Träume mehr meine Liebste,“ sprach er zwischen den Schluchzern und schloss sie fest in seine Arme. 2 Der Ausgang ihres Abenteuers 28 war enttäuschend gewesen, denn sie hatten trotz aller Mühen und Gefahren keine Spur gefunden, die sie dem sagenumwobenem Schloss näher gebracht hätte. Im Moment gab es hier in Velbert für Thea und Steven nichts weiter zu tun. Sie hatten mit dem Redakteur ausgemacht, dass er als ihr Agent Meldung machen sollte, wenn etwas ans Licht kam. Da ihre Maschine nach Hause erst am nächstem Mittag ging, hatten sie sich entschlossen, im Schloss- und Beschlägemuseum einen Blick auf den Codex werfen. Bei allem Misserfolg der letzten Tage war es nett, an einen Erfolg der Vergangenheit erinnert zu werden. Der Reporter, Thea und Steven standen in dem Teil des Schlossund Beschlägemuseums, der in einem dunklen, warmen Rot gestaltet war. Theodora blickte interessiert in eine der Vitrinen, als eine Stimme sie von hinten ansprach. „Wenn Sie den Velbert Codex sehen möchten, muss ich sie leider noch ein zwei Jahre vertrösten.“ Sie drehten sich um. Die Stimme gehörte einem etwas pummeligen Mann Ende Dreißig, der hier etwas zu sagen zu haben schien. Bis auf den starken britischen Akzent war sein Englisch gut. „Wir müssen erst unsere Sicherheitssysteme überarbeiten lassen, um ein Stück von so großem Wert zeigen zu können. Wenn Sie aus den Staaten kommen, werden sie ihn eher im Metropolitan Museum sehen können. Wir haben ihn nämlich für die Zwischenzeit auf Welttournee geschickt, London, Paris, New York und dann Delhi, Tokio und Shanghai.“ Also, selbst das schien heute schief zu gehen. Theodora ließ sich aber nicht aus der Ruhe bringen. Erinnerungen an ihr Archäologie studium in Heidelberg wurden wach. Da der Museumsmann gerade in der nähe war, zeigte sie auf ein Objekt, dass ihre Aufmerksamkeit erregt hatte. „Was ist den das? Eine Spardose?“ Sie zeigte auf ein zylinderförmiges Objekt aus grün patinierter Bronze. „Nein.“ Der Mann freute sich offensichtlich über ihr Interesse. „Das ist ein römisches Dosenschloss. Eine ganz übliche Form von Schloss für die Römerzeit. So um Christie Geburt,“ sagte er denn er konnte ja nicht wisse, das Theodora vom Fach war. „MMhhhmm.....,“ Steven schaute das Stück ein wenig gedankenverloren an. „Für mich sieht das aus, wie eine kleine Dose für Tomatenmark.“ „Tomatenmark?!“ Der Reporter kam in Grübeln. Irgendwie schien ihn das Wort Tomatenmarkdose an etwas zu erinnern, das irgendwie mit der ganzen Misere zu tun hatte. Tief, ganz tief hinten, direkt rechts neben dem Stammhirn regte sich etwas, bis er plötzlich aufschrie. „Dose, na klar! Tomatenmarkdose! Wir, der Vatikan, Il Lucchetto, alle sind wir daran gescheitert, dass wir nichts von Schlössern verstehen. Alle haben immer nach einem ganz normalen Schloss gesucht und keiner hat daran gedacht, dass zu Zeiten Jesu Schlösser ganz anders ausgesehen haben könnten als heute.“ Steve, Thea und der Mann vom Museum schauten ihn erstaunt an. „Los Steve, keine Zeit zu verlieren. Holen Sie ihren Wagen. Ich weis, wo das Schloss steckt, das alle suchen!“ Innerlich betete er, dass sein Freund der Pathologe keine Dummheiten mit der Hinterlassenschaft von Hermann Lindemann angestellt hatte.... 2 Präsidentin Hilary Clinton hatte zur Gipfelkonferenz geladen. Professor Janushek Parczievcski war samt Rollstuhl mit einem Spezial29 hubschrauber eingeflogen worden. Als Theodora und Steven eintraten wurden sie von Jeremiah Smythe, dem Sicherheitsberater der Präsidentin begrüßt, den sie schon aus der Affäre um den Codex kannten. Aus Velbert waren der Reporter, der inzwischen offiziell von der Präsidentin als FVSB Mitarbeiter vereidigt worden war und Stevens Namensvetter, der Bürgermeister anwesend. „Ladies und Gentlemen,“ eröffnete Mrs. persönlich das Gespräch. Sie saßen um einen runden Tisch in dessen Mitte eine Glasglocke stand unter der auf einem kleinen Kissen aus Samt, auf einem kleinen Samtkissen das Schloss der Il Lucchetto lag. „ „Danke, das Sie alle gekommen sind. Ich denke, wir wissen alle worum es geht. Ich habe mich entschieden, dass wir in dieser Sache die Initiative ergreifen müssen. Wir hätten Il Luchetto natürlich auch verschwinden lassen könne, wie meine Vorgänger das mit ähnlichen Objekten gemacht haben. Ich weiß aus Erfahrung, dass in der Spiritualienkammer von Fort Knox zwischen Gral und Bundeslade noch etwas Platz frei ist.“ Ein Gemurmel ging durch die Versammlung. „Ich bin aber überzeugt,“ fuhr Mrs. Clinton fort, „dass wir damit 30 das Problem nur herauszögern. Ich möchte deshalb die Bruderschaft zwingen, heraus ans Licht zu kommen. Ich schlage deshalb vor, das Schloss nach Velbert ins Schlossund Beschlägemuseum zu bringen. Es soll der Käse in der Mausfalle sein, mit der wir den Geheimbund zwingen uns da gegenüberzutreten, wo wir es wollen....“ Ein Stimmengewirr erhob sich und eine erregte Diskussion begann, die bis in die frühen Morgenstunden dauern sollte. Steven war der letzte der bei Sonnenaufgang den Raum verlassen wollte, als der Professor ihm mit seinem Rollstuhl den Weg versperrte. „Steven, auf ein Wort!“ „Ja, Janushek, was kann ich für Sie tun.“ „Steven, ich glaube, Sie sind sich über den Ernst der Lage nicht ganz im klaren. Immer, wenn wir darauf zu sprechen kamen, was die spirituellen Auswirkungen der Rückkehr des Schlosses sein könnten, haben ich sie verschämt Grinsen sehen.“ Genau dieses Grinsen erschien nun wieder auf Fridays Gesicht. „Professor, natürlich weiß ich das Il Lucchetto eine ungeheuer gefährliche Organisation ist, aber das mit dem Satan und dem Abgrund und so. Ich bitte, Sie, wie leben im 21. Jh.“ „Steven, hören Sie mir zu. Keiner erwartet, dass es knallt, wenn das Schloss wieder geöffnet wird, dass es nach Schwefel riecht und jemand mit Hörnern und Pferdefuß auftaucht. Glauben Sie mir, ich war dabei als das Schloss das letzte mal entdeckt wurde und kann Ihnen sagen, dass das Böse tausend andere Wege und Erscheinungsformen kennt. Wenn Sie dabei sein wollen, bei dem was jetzt kommen wird, muss ich wissen, dass Sie die Gefahr, der Sie sich stellen müssen hundertprozentig ernst nehmen...“ Steven schien überzeugt, die Worte des Professors hatten ihn zum Nachdenken gebracht. „Janushek, Sie können auf mich zählen, wenn es zur Entscheidung kommt im FINALE IN VELBERT:“ 31 Nur hier im Pulb Publication Ltd. Verlag Eos Frown Velberter Finale Die Leute vom FVSB haben sich schon in zwei Fällen erfolgreich geschlagen. Jetzt ist der Tag der Entscheidung gekommen! Professor Janushek Parczievcski und seine Spitzenagenten Theodora Cromer und Steven Fryday müssen sich entgültig ihren schlimmsten Feinden stellen. Noch einige Monate früher wäre niemand auf die Idee gekommen, das ausgerechnet die verträumte Stadt Velbert der Ort sein könnte, an dem sich das Schicksal eines ganzen Zeitalters entscheidet. Opossum Eos Frown Romane erscheinen immer dann, wenn der letzte Roman brav von allen Lesern gekauft wurde. Verlag und Redaktion Publicaciònes Escalera de Chile Niederlassung Velbert für Pulp Publication Ltd. 34 Saeside Drive AS456 Australia Tel. 0023-725-6(78)437-92749 456 32 Umschlaggestaltung: Rudi Van Breuler Model: Giovanni Antemonteo Vertriebsleiter für Österreich: Sepp Dimpfelmoser Vertriebsleiter Schweiz: Jean Rübli Vertriebsleiter Dänemark: Bjørn Rødgrød Alle Rechte sind vorbehalten. EOS FROWN Romane dürfen nur dann verliehen werden, wenn Sie ganz sicher sind, dass Sie sie auch sauber und ohne Eselsohren zurückbekommen. Der Verlag empfiehlt den Schnorrern aber lieber, sich selber einen zu kaufen. Wir bauen mit an einem attraktiven Velbert - machen Sie mit! Schlüsselfest in Velbert So. 22.10.06, 11-18 Uhr Museumsfest Einweihung Deutsches Schloss- und Beschlägemuseum nach Neugestaltung Fotoausstellung Präsentationen neuer Bücher des Museums Traditions-Handwerker Industrie-Ausstellung Präsentation der Schloss- und Beschlag-Hersteller im Forum Niederberg Stadtfest mit verkaufsoffenem Sonntag City-Velbert, 13-18 Uhr 70 JAHRE DEUTSCHES SCHLOSS- UND BESCHLÄGEMUSEUM Kunsthandwerkermarkt und vieles mehr... 50 JAHRE FÖRDERUNGSGEMEINSCHAFT DES DEUTSCHEN SCHLOSS- UND BESCHLÄGEMUSEUMS E.V. Mit freundlicher Unterstützung durch: Förderungsgemeinschaft des Deutschen Schloss- und Beschlägemuseums e.V. VE L Freitagabend, 23. Juni 2006 Beginn: 18.30 Uhr Bürgermeister Stefan Freitag eröffnet die Sonnenwendfeier auf dem Europa-Platz Velbert aktiv B ER LIV R TE INFEST WE remember nd „ “ yba E-Musik: Part Do. 18 Uhr Platz am Offers Eröffnung durch an der Alten Kirche den Bürgermeister 17. - 20. August 06 der Stadt Velbert Fr. ab 14 Uhr Sa. & So. ab 11 Uhr Seit seiner Gründung im Mai 2005 veranstaltet Velbert aktiv traditionelle und neue Feste in Velbert – u.a. das beliebte Weinfest und den Weihnachts markt. Highlight in 2006 war das Schlüsselfest, in dessen Rahmen Velbert aktiv die Industrieausstellung organisierte, die ein wahrer Besuchermagnet war. Alle Veranstaltungen dienen dem Ziel, Velberter und auswärtige Besucher in die City zu bringen und damit zur Attraktivitätssteigerung unserer Stadt beizutragen. Um die urbane Qualität zu steigern, bedarf es jedoch weitaus mehr: z.B. bessere Verkehrsführung, Einbindung kultureller Angebote, des Handels, der Industrie und der Dienstleister – vom Arzt bis zum Zerspanungsbetrieb. Es muss klar werden, dass die Aufwertung des inner städtischen Erlebnisraums sowie Angebote zur Verbesse rung der Lebensqualität allen zu Gute kommen – Arbeit nehmern, Arbeitgebern, Vermietern, Bürgern, dem Handel, den Sportvereinen... Unser junger Verein braucht zur Umsetzung dieser Ziele Ihr Engagement, braucht materielle, ideelle und praktische Unterstützung! Sprechen Sie uns an! Mit freundlicher Unterstützung von vor dem Forum um 19 Uhr Velbert aktiv S 7. - 9. September Platz am Offers an der Alten Kirche Do. + Fr. 9 - 19 Uhr Sa. 9 - 18 Uhr VEL RW E T AR ER M K CH I FR A Ö S N Z IN VELBERT B E R TE Gourmet-Markt mit großem Angebot typisch französischer Spezialitäten SM CHT ARKT NA IH Fr. 1. Dezember bis So. 10. Dezember ’06 Platz am Offers Eröffnung Fr. 1. Dezember 17.30 Uhr Öffnungszeiten Mo - Do 15 - 20 Uhr Fr 15 - 21 Uhr Sa 11 - 21 Uhr So 11 - 20 Uhr Velbert aktiv Werbung Druck Verlag Veranstaltungen von Velbert aktiv im Jahr 2006: Schlüsselfest in Velbert Sonnenwendfeier Velberter Weinfest Französicher Markt Velberter Weihnachtsmarkt Kontakt: Jürgen Scheidsteger Tel. 0 20 51 / 98 51 0 scheidsteger@scheidsteger.net Scheidsteger Medien 42551 Velbert · Werdener Str. 45 · Telefon 0 20 51 / 98 51- 0 · info@scheidsteger.net · www.scheidsteger.net www.sparkasse-hrv.de Zu wenig Platz? Wir helfen. Sparkassen-Baufinanzierung. Top-Konditionen. Individuelle Lösungen. Faire Beratung. Erfüllen Sie sich Ihren persönlichen Traum vom Wohnen! Egal ob Sie kaufen, bauen oder umbauen wollen: Zusammen mit unserem Partner LBS stehen wir Ihnen in allen Fragen kompetent zur Seite. Auch wenn Sie bereits eine Immobilie besitzen und sich mit einem Forward-Darlehen eine günstige Anschlussfinanzierung sichern möchten. 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