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KnowWare 18 4,- d Extra! n chla Video am PC KnowWare Extra! Einfach, schnell, verständlich Video am PC ts Deu Sascha Mölck 4*qltpkj#.-v- .* ÊÀËÄËÐËÁËØ www.KnowWare.de Deutschland: 4,- EUR Österreich: 4,60 EUR Schweiz: 8 SFR Luxemburg: 4,70 EUR Italien: 5,50 EUR Acrobat Reader - Bestellung - Autoren gesucht Bildqualität Wenn die Bildqualität in dieser Datei gering ist, liegt es an eine Priorität. Wir versuchen die Dateigrösse klein zu halten, um die Downloadzeit zu kürzen. Im Heft ist die Qualität selbstverständlich gut ;) Acrobat Reader: Wie ... F5/F6 öffnet/schließt die Ansicht Lesezeichen Strg+F sucht Im Menü Ansicht stellst du ein, wie die Datei gezeigt wird STRG+0 = Ganze Seite STRG+1 = Originalgrösse STRG+2 = Fensterbreite Im selben Menü kannst du folgendes einstellen:: Einzelne Seite, Fortlaufend oder Fortlaufend - Doppelseiten .. Probiere es aus, um die Unterschiede zu sehen. 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Schicke uns einfach ein paar Beispielseiten und ein vorläufiges Inhaltsverzeichnis an folgende Adresse: lektorat@knowware.de Wir werden uns deinen Vorschlag ansehen und dir so schnell wie möglich eine Antwort senden. www.knowware.de KnowWare 3 Inhaltsverzeichnis Vorwort .......................................................4 Windows Movie Maker 2 ........................ 39 Grundlagen und Begriffserklärungen .....5 Grundeinstellungen ............................................. 39 Das Programmfenster von Movie Maker 2 .......... 40 Aufgaben und Sammlungen ................................ 41 Zeitachse und Storyboard.................................... 41 Aufzeichnen von Videos ...................................... 42 Videos und Bilder importieren.............................. 43 Video schneiden .................................................. 43 Überblendungen einfügen ................................... 44 Effekte einfügen................................................... 45 Titeltexte und Abspänne ...................................... 46 Hintergrundmusik und Audioeffekte einfügen ...... 47 Speichern des Videos.......................................... 48 Autofilm................................................................ 49 Windows Movie Maker 2 Fun Packs.................... 50 AVI .........................................................................5 Codec ....................................................................5 Farbmodelle – RGB vs. YUV .................................6 Der MPEG-Standard ..................................7 So funktioniert MPEG ............................................7 MPEG-1, MPEG-2 und MPEG-4 – Die Unterschiede..........................................................9 Diese Codecs brauchst du .....................11 Codecs zur Videoaufzeichnung ...........................11 Codecs zur Videoarchivierung .............................12 Audiocodecs ........................................................12 Hardware für die Videoaufzeichnung ....13 Für die gute Verbindung – Kabel, Stecker, Buchsen...............................................................13 Analoge TV-Karten und Grafikkarten mit Video-In ...............................................................14 DV-Camcorder .....................................................14 Digitale TV-Karten ...............................................15 Digital-Fernsehen ................................................15 DV- bzw. Firewire-Karten.....................................15 MPEG-2-Konverter ..............................................16 DV-Konverter .......................................................16 Treiberprobleme bei analogen TV-Karten – WDM vs. VfW ................................................................16 Den PC optimieren ..................................18 Die optimale Hardware ........................................18 Windows optimal einstellen..................................18 Software-Videorecorder..........................21 Power VCR II 3.0 .................................................21 WinDVR 3 ............................................................22 Tipp: SoftPVR für Hauppauge-Karten..................23 Profischnitt mit Avid Free DV ................ 51 Kurz und knackig – Interessante Tools für den Videofilmer ................................. 52 MPEG-2-Schnitt................................................... 52 Scenalyzer........................................................... 52 CinePaint ............................................................. 52 Winmorph ............................................................ 52 Film auf VCD, SVCD oder DVD exportieren .............................................. 53 Umwandeln ins richtige Format ........................... 53 VCDs und SVCDs mit VCD Easy ........................ 55 DVD-Authoring mit TMPGEnc DVD Author ......... 56 Video-CD, Super Video-CD und DVD brennen mit Nero Burning ROM .............................................. 58 So brennst du Video-CDs und Super Video-CDs 58 So brennst du DVDs mit Nero ............................. 61 Stichwortverzeichnis.............................. 62 Virtual Dub – Der Video-Allrounder .......24 Aufnahme-Modus ................................................24 Editor-Modus – Das Programmfenster.................30 Editor-Modus – Videoschnitt ................................31 Editor-Modus – Videofilter....................................31 Editor-Modus – Mehrere Videos miteinander verbinden .............................................................35 Editor-Modus – Synchronisierung von Audio und Video....................................................................36 Editor-Modus – Lautstärke erhöhen.....................36 Editor-Modus – Rekomprimieren eines Videos....36 Editor-Modus – Defekte Videos reparieren ..........37 © Sascha Mölck: Video am PC - 12.02.2004 - 13:46 4 Vorwort Vorwort Noch vor 20 Jahren benutzte der Heimvideofilmer das Super8-Format. Die Weiterbearbeitungsmöglichkeiten dieses Formates waren – vorsichtig gesagt – sehr eingeschränkt. Irgendwann wurde dieses Format von dem VHS-Band verdrängt – und das wieder von dem DV-Band. Auch das DV-Band sieht so langsam seinem Ende entgegen. In nicht allzu ferner Zukunft werden Camcorder direkt auf Festplatte, Speicherkarte oder DVD aufzeichnen. Erste Modelle sind schon auf dem Markt. Besitzt du noch alte Super8, Hi8 oder VHSVideos, solltest du sie allmählich auf einem Format wie DVD oder VCD archivieren. Warum? Nun – zum einen nimmt die Qualität von VHS- und Super8-Filmen mit der Zeit ab; und zum anderen wird es immer weniger Abspielgeräte für diese Formate geben. Du erlebst es gerade selbst mit: Der VHS-Videorekorder stirbt langsam aus und wird durch DVD-Player, DVD-Recorder und Festplattenrecorder ersetzt. Es ist heutzutage kein Problem, deine Videos auf den PC zu übertragen. Dank der immer stärker werdenden PCs hat die Videobearbeitung am PC im Heimbereich ihren Durchbruch errungen. Auch der Heimanwender kann die eigenen Heim- und Urlaubsvideos ohne großen Aufwand auf dem PC speichern und dort weiterbearbeiten. Mit dem Durchbruch des DVD-Players und seiner Fähigkeit, Video-CDs und Super Video-CDs abzuspielen, gibt es zudem eine kostengünstige Möglichkeit, die Videos zu archivieren und auf dem heimischen Fernseher abzuspielen. Du musst dabei keineswegs auf teure Software zugreifen. Für Benutzer von Windows XP gibt es von Microsoft ein kostenloses Videobearbeitungsprogramm namens Windows Movie Maker. Hast du eine entsprechende TV-Karte, kannst du mit dieser Software deine Videos aufzeichnen und bearbeiten. So kannst du einzelnen Szenen durch eine Überblendung verbinden oder ein Video mit einem Effekt belegen – du kannst deinen Film z.B. auf alt trimmen. Eines der besten Programme für die Aufzeichnung alter Hi8-, Super8- und VHS-Aufnahmen kostet dich ebenfalls keinen Cent: Virtual Dub. Ein Highlight dieses Programms ist die Filterfunktion. Das Programm verfügt über viele, auch nachrüstbare, Videofilter, mit denen du die Qualität des Videobildes verbesserst. In diesem Heft erfährst du, welche Hardware und Software du benötigst, um deine Videos am PC zu bearbeiten und auf VCD, SVCD oder DVD zu archivieren. Ich habe soweit möglich Rücksicht darauf genommen, dass Hardware und Software für ein solches Vorhaben bezahlbar sind. Es gibt aber noch weiter gehende Möglichkeiten: In den letzten Jahren hat sich das digital ausgestrahlte Fernsehprogramm stark ausgeweitet. Mit einer entsprechenden DVB-Karte für den PC kannst du solche Programme aufzeichnen. Auch auf dieses Thema werde ich kurz eingehen. Auch bei dem Thema Videobearbeitung kommst du nicht um das Lernen neuer Dinge herum. Du musst ein paar Dinge über Videoformate, Farbmodelle und Kompression wissen, damit dir klar wird, warum und wie bestimmte Dinge funktionieren oder eben nicht funktionieren. Viel Spaß mit „Video am PC“ wünscht dir Sascha Mölck © Sascha Mölck: Video am PC - 12.02.2004 - 13:46 Grundlagen und Begriffserklärungen 5 Grundlagen und Begriffserklärungen Im Zusammenhang mit Video am PC begegnen dir immer wieder Begriffe, die du kennen solltest. Sehen wir uns nun die wichtigsten dieser Begriffe kurz an. AVI Wenn du ein DivX-Video öffnest, fällt dir vielleicht auf, dass es als Dateiendung das Anhängsel avi besitzt. Dieser Umstand hat dazu geführt, dass viele Anwender meinen, eine Videodatei mit der Endung avi sei ein Video im DivX-Format – das ist aber keineswegs der Fall. Avi ist die Abkürzung für Audio Video Interleave. Ins Deutsche übersetzt besagt das, dass Audio- und Videodaten ineinander verzahnt abgespeichert werden. Das AVI-Format ist ein von Microsoft geschaffenes Videoformat, das mit Windows 3.1 eingeführt wurde. Das Format wurde von Microsoft als einheitliche Lösung für die Wiedergabe von kurzen Videoclips geschaffen. Dabei handelt es sich um ein Dateiformat, das sozusagen als Behälter dient. In diesem sind das Videobild und die Audiospur enthalten. Beide können in irgendeinem Format vorliegen. So kann das Videobild mit dem DivX-Codec komprimiert sein und die Audiospur mit MP3. Eine AVI-Datei kann also auch ein Video enthalten, das nicht mit einem DivX-Codec erstellt wurde. Einer AVI-Datei sieht man zunächst nicht an, in welchem Format das enthaltene Video komprimiert ist. Erst ein Blick ins Innere verrät, welches Kompressionsformat für die Video- und Audiospur eingesetzt wurden. Hier übrigens ein Tipp: Wenn ein Video auf deinem Rechner nicht läuft und/oder du Bild und/oder Ton nicht siehst bzw. hörst, fehlt eventuell der entsprechende Codec. Das Tool GSPOT kann dir hier helfen. Es untersucht Videodateien darauf, mit welchen Audio- und Videocodecs sie erstellt wurden. Kennst du den nötigen Codec, kannst du ihn herunterladen. Du findest Gspot hier: http://www.headbands.com/gspot/ Da AVI mit Windows 3.1 eingeführt wurde, also 1991, hat es schon über 10 Jahre auf dem Buckel. Daher schleppt es noch einige Einschränkungen mit sich herum, die das Leben schwer machen können. Die maximale Dateigröße einer AVI-Datei war anfänglich 2 Gigabyte. Der Grund war das Dateisystem FAT16, das keine größeren Dateien zuließ. Mit der Erweiterung von FAT 16 zu FAT 32 wuchs die maximale Dateigröße auf 4 Gigabyte an. Unter dem Dateiformat NTFS besteht keine Größenbeschränkung. Du fragst, warum ich das erwähne? Nun – auf die Größenbeschränkung der Dateien von 2 Gigabyte trifft man heute noch. Zwar kennt Windows theoretisch keine Grenzen – die Dateigröße hängt aber auch von den verwendeten Programmen ab. Kann z.B. das zu deiner TVKarte gehörige Aufzeichnungsprogramm nur mit AVI-Dateien bis zu 2 Gigabyte umgehen, wird die Aufzeichnung abgebrochen, sobald diese Grenze erreicht ist. Damit solche Probleme gar nicht erst aufkommen, sollten deine AVI-Dateien immer eine maximale Größe von 2 Gigabyte haben. Für die Aufzeichnung von Videos bietet das Programm Virtual Dub eine elegante Möglichkeit, Videos aufzuzeichnen, die die 2 GigabyteGrenze sprengen würden, ohne die Aufnahme abzubrechen: AVI-Striping. Mehr dazu im Teil zu Virtual Dub. Übrigens: Aktuelle Formate wie MPEG, WMV oder Real Media kennen keine 2 bzw. 4 GBGrenze. Für moderne Anwendungen wie StreamingVideo – also Videos, die du während des Herunterladens schon abspielen kannst – ist das AVIFormat ebenfalls nicht geeignet. Der Grund: AVI-Dateien können nur abgespielt werden, wenn sie komplett auf deiner Festplatte liegen. Das ist auch der Grund, warum Videos, die du aus einer Tauschbörse herunterlädst, hin und wieder nicht abgespielt werden können. Es fehlt ein Teil des Videos. Codec Wie du eben schon gehört hast, benötigst du, um ein Video in ein komprimiertes Format wie DivX zu bringen, etwas, das das Video komprimiert – einen Kompressor. Soll das DivX-Video wieder auf deinem PC abgespielt werden, benötigst du das Gegenteil – einen Dekompressor. © Sascha Mölck: Video am PC - 12.02.2004 - 13:46 6 Grundlagen und Begriffserklärungen Beide können in Form eines Chips in deinem Rechner realisiert werden, der natürlich wieder Geld kostet. Da PCs heute aber über ausreichend Rechenleistung verfügen, übernimmt eine Software die Aufgabe der Kompression und Dekompression. Diese Software trägt den Namen CODEC. Das Wort ist eine Zusammenstellung aus den Abkürzungen für die englischen Begriffe Compressor und Decompressor. Beispiele für solche Codecs sind der weitverbreitete DivXCodec für den Videoanteil und MP3 für den Audioanteil. Kurz gesagt: Der Kompressor-Anteil komprimiert das Video ins passende Format, und der Dekompressor-Anteil sorgt dafür, dass das Video abgespielt werden kann. Kompressor und Dekompressor treten selbstverständlich nicht immer in Form eines kombinierten Codecs auf. Es gibt sie auch getrennt. So kann Windows standardmäßig MPEG-1-Videos abspielen, nicht aber aufnehmen. Windows enthält nur einen Dekompressor für MPEG-1. Willst du MPEG-1-Videos erstellen, erfordert das einen separaten Enkoder. Farbmodelle – RGB vs. YUV Befasst du dich mit der Videobearbeitung, kommst du auch mit Farbmodellen in Berührung. Farbmodelle legen sozusagen fest, wie Videos und Bilder dargestellt werden. Wichtig sind dabei für die Videobearbeitung die Farbmodelle RGB und YUV. Normalerweise wird zur Bilddarstellung bei einem Computer das RGB-Format verwendet. RGB ist die Abkürzung für Red, Green, Blue – auf Deutsch: Rot, Grün, Blau. Bei diesem Format werden die roten, grünen und blauen Farbanteile zu der gewünschten Farbe kombiniert. Für jede der drei Farben wird ein bestimmter Speicherplatz reserviert – dies ist die Farbtiefe. Angegeben wird die Farbtiefe in Bit. Dabei ist für jede der drei Grundfarben der verfügbare Speicherplatz gleich groß. Bei einer Farbtiefe von 24 Bit stehen also pro Farbe 8 Bit (24 Bit/3 = 8 Bit). Damit kann jede Farbe 28 = 256 Farbabstufen darstellen. Da jede Farbabstufung mit jeder Farbabstufung der anderen Farben kombiniert werden kann, ergibt sich eine Gesamtzahl von darstellbaren Farben von 224 = 16,77 Mio. Farben. Die Speicherung im RGB-Farbmodell kostet aber viel Speicherplatz. Abhilfe bietet das YUVFarbmodell. Dieses Modell speichert nicht die drei verschiedenen Farbanteile; es nutzt vielmehr eine Eigenschaft des menschlichen Auges, das viel empfindlicher für Helligkeitsunterschiede als für Farbunterschiede ist. Das Auge benötigt für einen korrekten Bildeindruck eine passende Helligkeit; die Farbinformationen sind nicht so wichtig. Du kannst dir das einfach klar machen: Schalte an deinem Fernsehgerät die Farbe aus. Du kannst trotzdem weiterhin problemlos das Bild erkennen und siehst, was auf dem Bildschirm passiert. Nun stelle die Farbe wieder auf den Normalwert und drehe den Helligkeitsregler deines Fernsehers herunter. Sobald du die Helligkeit auch nur geringfügig verringerst, erkennst du weniger auf dem Bildschirm. Beim YUV-Modell wird daher für jedes Pixel eines Bildes eine Helligkeitsinformation gespeichert. Es wird aber, je nach dem benutzten YUVModell, nur die Farbinformationen jedes zweiten oder vierten Pixels gespeichert. YUV steht für Helligkeitsinformation (Y) und Farbinformationen (U und V). • Y-Signal: Hier handelt es sich um das Signal für Helligkeit – auch Luma-Signal genannt. Mit dem Y-Signal wird sozusagen die Schwarz-Weiß Version des Videobildes übertragen. • U- und V-Signale: U bzw. V beinhalten jeweils die Farb-Informationen (auch Chrominanz genannt) des Videobildes. Mit diesen Signalen werden Farbton und Farbsättigung übertragen. Wird ein so gespeichertes Video abgespielt, werden die fehlenden Farbinformationen aus den vorhandenen Farbinformationen interpoliert. Die Interpolation ergibt eine weniger pixelgenaue Farbinformation als RGB. In der Praxis ist für das menschliche Auge jedoch kaum ein Unterschied auszumachen. Da die Helligkeitsinformationen des Videobildes pixelgenau sind, nehmen wir die ungenaue Farbdarstellung nicht wahr. Unser Auge kann die Unterschiede einfach nicht erkennen. Glaubst du es nicht, schau dir eine DVD an – hier wird das Bild nach dem YUVModell gespeichert. © Sascha Mölck: Video am PC - 12.02.2004 - 13:46 Der MPEG-Standard 7 Der MPEG-Standard Kommst du mit VCDs, SVCDs, DVD, DivX, MP3 oder digitalem Fernsehen in Berührung, hast du es mit MPEG zu tun. Alle Formate basieren auf einem der MPEG-Formate. MPEG steht für Motion Picture Experts Group. Dabei handelt es sich um ein internationales Gremium, das Standards für die Kodierung von bewegten Bildern entwickelt. Dank der MPEG-Standards lassen sich Videodaten ohne sichtbare Verluste um ca. den Faktor 1000 verkleinern. Der MPEG-Standard beinhaltet aber nicht nur eine Kompression für das Videobild, sondern auch eine Kompression für Audiodaten. Um die größtmögliche Anwendungsbreite zu gewährleisten, spezifiziert der MPEG-Standard nur ein Datenmodell zur Kompression. Die Implementierung bleibt den einzelnen Firmen überlassen. Auf diese Weise bleibt MPEG für die verschiedensten Computer-Plattformen unabhängig. Sehen wir uns nun die gängigen und bekannten Standards an. MPEG-1 Das MPEG-1-Format wird auf der Video-CD verwendet. MPEG-1 wurde entwickelt, um bewegte Bilder und Ton von einer CD mit einfacher Geschwindigkeit zu lesen. Im MPEG-1Standard ist zudem das beliebte Audiokompressionsformat MP3 definiert. Im MPEG-1Standard sind drei verschiedene Audiokompressionsarten möglich: • MPEG-1 Layer 1: Dieses Format war für Audio-Recorder im Heimanwender-Bereich gedacht, hat sich aber nie durchsetzen können • MPEG-1 Layer 2: MPEG-1 Layer 2 ist für Streamings gedacht und für Datenraten von 200 Kbps optimiert. • MPEG-1 Layer 3: Hierbei handelt es sich um das bekannte MP3-Format. Es wurde ursprünglich für schmalbandige Übertragungskanäle wie Modem/ISDN entwickelt. In welcher Form es sich durchgesetzt hat, ist allgemein bekannt. MPEG-2 MPEG-2 ist das Videoformat, das bei Super Video-CDs, DVDs und Digital-TV zum Einsatz kommt. MPEG-2 baut grundsätzlich auf MPEG1 auf, ist aber umfassender als MPEG-1 und erlaubt Auflösungen bis zu 1920x1152. MPEG-2 deckt alle Qualitäts- und Auflösungsbereiche ab. Erreicht wird dies durch Profile. Für jede Anforderung (DVD, Digital-TV, HDTV) gibt es Profile, in denen die benötigten Parameter festgelegt sind. Bei niedrigen Datenraten ist die Bildqualität nicht besonders gut. MPEG-3 Mit dem MPEG-3-Standard sollte eigentlich der Standard für High Definition TV (HDTV) festgelegt werden. HDTV wurde aber in den MPEG-2-Standard übernommen, und MPEG-3 wurde nicht mehr benötigt. Verwechsle MPEG-3 nicht mit MP3 – es handelt sich um unterschiedliche Dinge. MPEG 4 MPEG-4 ist sozusagen der aktuelle MPEGStandard. Das Hauptziel bei seiner Entwicklung war es, bei möglichst niedrigen Datenraten eine möglichst hohe Bildqualität zu erreichen. Warum? MPEG-4 soll für Videoübertragungen im Mobilfunkbereich eingesetzt werden (UMTS lässt grüßen) und daher sind niedrige Datenraten unumgänglich. Dass die Bemühungen von Erfolg gekrönt sind, kannst du am DivX-Format sehen. Ganze Spielfilme passen in diesem Format auf eine einzige CD. Wenn du jetzt fragst, was DivX mit MPEG-4 zu tun hat, hier die Antwort: DivX ist eine Implementation von MPEG-4 und Apple Quicktime 6 nutzt ebenfalls dieses Format. So funktioniert MPEG Alle MPEG-Versionen nutzen die Tatsache, dass in einem Video zwischen den einzelnen aufeinander folgenden Bildern eine große Ähnlichkeit besteht. Außer bei einem Szenenwechsel wird sich der größte Teil des Bildinhaltes von einem Bild zum nächsten nur geringfügig ändern. © Sascha Mölck: Video am PC - 12.02.2004 - 13:46 8 Der MPEG-Standard Um das zu verdeutlichen: Eine Sekunde Film besteht aus 24 (Kinofilm) bzw. 25 (TV) Bildern, und nicht in jedem Bild kommt ein Szenenwechsel oder Kameraschwenk vor. Die Ähnlichkeit benachbarter Bilder untereinander ist also groß. Stell dir als Beispiel ein sich von links nach rechts bewegendes Fahrzeug vor: Der Hintergrund ändert sich so gut wie gar nicht, nur das Fahrzeug ändert seiner Position. Es muss im Endeffekt nur die Positionsänderung des Fahrzeugs gespeichert werden. Alle MPEG-Varianten nutzen die folgenden 4 Schritte für die Komprimierung eines Videos. 1. Discrete Cosinus Transformation (DCT) Das Videobild wird in Blöcke mit einer Größe von 8 x 8 Pixeln aufgeteilt. In jedem Block wandelt die Discrete Cosinus Tranformation (eine mathematische Funktion) die enthaltenen Helligkeits- und Farbinformationen in Frequenzen um, die den Helligkeits- und Farbverlauf wiedergeben. Dabei werden Flächen mit feinen Details, die das menschliche Auge kaum wahrnimmt, die hohen Frequenzen zugewiesen. Diese Umwandlung ist verlustfrei und bringt keine Reduktion der Datenmenge. 2. Quantisierung Da das menschliche Auge für höhere Frequenzen weniger empfindlich ist, kann man diese Anteile vernachlässigen. Je nach der Höhe des gewählten Kompressionsgrades werden diese hohen Frequenzen weniger oder mehr vernachlässigt. Daher werden bei der Quantisierung die hohen Frequenzen ausgefiltert. Diese Maßnahme reduziert die Datenmenge stark. Wie du sofort bemerkst, ist die Quantisierung verlustbehaftet, denn es gehen Bilddetails verloren. In Kombination mit der DCT ist sie dafür verantwortlich, dass sich an Kontrastkanten bei der Wiedergabe eines MPEG-Videos störende Artefakte (Klötzchen) zeigen. 3. Group of pictures (GOP) Eine weitere Reduktion der Datenmenge wird durch die Verwendung verschiedener Bildarten erreicht. Ein MPEG-Enkoder fasst Frames in einer Group of Pictures (deutsch: Gruppe von Bildern) zusammen. Es gibt dabei drei Arten von Bildern: I-Frames Die I-Frames (I steht für Intra) sind völlig eigenständige Bilder, die unabhängig von anderen Bildern codiert werden. Jede Group of pictures enthält am Anfang genau ein I-frame. Außerdem wird nach einem Szenenwechsel ein I-frame gesetzt, damit der Dekoder nach einem Szenenwechsel das Video ab dieser Stelle wiedergeben kann. I-Frames werden auch Keyframes (deutsch: Schlüsselbilder) genannt. P-Frames P-Frames (P steht für predicted) sind Einzelbilder, die nur die Unterschiede zum vorangegangenen Bild enthalten. Sie stellen sozusagen eine Rechenvorschrift dar, mit dessen Hilfe der VideoDekoder das aktuelle Videobild berechnen kann. Sie werden quasi mit Hilfe des nächsten bzw. vorherigen P- oder I-Bildes vorhergesagt. Jeder Block besitzt einen Verweis auf einen möglichst ähnlichen Block des anderen Bildes. B-Frames B-Frames (B steht für bidirectional) werden auf der Grundlage des vorangegangenen und des folgenden I- oder P-Frames berechnet. Für jeden Bild-Block eines B-Frames wird ein passender Block im vorhergehenden und nachfolgenden Bild gesucht. Die sich daraus ergebende Differenz stellt möglichst genau den darzustellenden Bild-Block dar. Da das B-Frame zeitlich in der Mitte zwischen den beiden anderen Bildern liegt, lässt sich durch diese Methode jeder Block ausreichend annähern – vorausgesetzt es finden im Video keine schnellen Bildwechsel statt. © Sascha Mölck: Video am PC - 12.02.2004 - 13:46 Der MPEG-Standard Die Kompression der B-Frames ist die größte. Deshalb gilt die Regel, dass man für eine hohe Kompression möglichst viele B-Frames verwenden muss. Umgekehrt sollte man bei einer niedrigen Kompression möglichst wenige B-Frames verwenden. Anordnung einer GOP Die P- und B- Frames machen den Großteil einer GOP aus, beanspruchen aber kaum Platz, da sie nur Veränderungen zu vorausgegangenen und nachfolgenden Frames enthalten. Eine typische GOP besteht etwa aus der folgenden Anordnung: I0 - B1B2B3 - P4 - B5B6B7 - P8 B9B10B11 - P12 Danach beginnt die Reihenfolge wieder von vorne mit einem I-Frame. Dieser Zyklus wiederholt sich nun laufend. Das Abspielen eines so kodierten Videos ist nur von einem I-Frame als Startpunkt aus möglich. Von einem P- oder BFrame kann nicht begonnen werden 4. Motion Compensation (deutsch: Bewegungskompensation) Da ein MPEG-Dekoder B-Frames nur dann dekodieren kann, wenn er den nachfolgenden P-Frame kennt, müssen die Bilder in einer geeigneten Reihenfolge abgespeichert werden, die nicht der Reihenfolge der Darstellung entspricht: I0 - P4 - B1B2B3 - P8 - B4B4B6B7 P12 - B9B10B11 Die Voraussage von P- und B-Frames erfolgt Bewegungs-kompensiert. Das bedeutet: Ein MPEG-Enkoder unterteilt das Videobild in Makroblöcke zu jeweils 16x16 Pixel. Anschließend prüft der Enkoder, wie sich die Position der Makroblöcke in den vorangegangenen und nachfolgenden Frames verändert. Er speichert diese Informationen in Form von Bewegungssektoren und von Differenzbildern. Dabei handelt es sich um die eben erwähnten P- und B-Frames. Sowohl für das vorherige als auch für das nachfolgende Bild kann angegeben werden, um wie viel dort der Makroblock verschoben werden muss, bevor interpoliert wird. Durch diese Verschiebung kann ein entsprechend leistungsfähiger Enkoder Bewegungen kompensieren. Hierzu werden Bildteile gesucht, die sich von Frame zu Frame nur verschieben – zum Beispiel sich bewegende Objekte. 9 MPEG-1, MPEG-2 und MPEG-4 – Die Unterschiede MPEG-2 und MPEG-1 unterscheiden sich prinzipiell kaum. Die vorhandenen Verfahren wurden lediglich verbessert und erweitert. Dadurch ist das Anwendungsspektrum von MPEG-2 sehr weit gestreut. Ich denke vor allem an das hoch auflösende Fernsehen (HDTV), welches in Japan und den USA verbreitet ist und in Europa gerade getestet wird (www.euro1080.tv). Insbesondere erlaubt MPEG-2 im Gegensatz zu MPEG-1 auch die Verwendung von variablen Bitraten. In diesem Fall verwendet der Enkoder nur so viele Bits, wie tatsächlich benötigt werden. So erhält ein komplett schwarzes Bild nur wenige Bits, während ein komplexes Bild so viele Bits erhält, wie es benötigt. Von MPEG-2 auf MPEG-4 hat sich viel getan. Neben den bekannten Methoden zur Reduktion der Datengröße sind neue Verfahren hinzugekommen, die wesentlich rechenintensiver sind und einen stärkeren PC voraussetzen. MPEG-4 – Shape Coding Beim Shape Coding wird eine Videosequenz nicht in Blöcke zerlegt und dann einzeln analysiert und komprimiert – vielmehr werden einzelne Objekte erkannt und unabhängig vom übrigen Bildinhalt komprimiert. Beispiel: Läuft in einer Szene ein Fußballspiel, und der Ball wird in einer Großaufnahme gezeigt, setzt das Shape Coding bei diesem Ball an. So lässt sich die Bewegung des Objektes – in diesem Fall des Balls – vor wechselnden Hintergründen mit wenigen Informationen beschreiben. Es wird also weniger Speicherplatz benötigt. MPEG-4 - Global Motion Compensation (GMC) Hierbei handelt es sich um einen Sonderfall des Shape Codings. Greifen wir noch einmal das Beispiel mit der Fussball-Szene auf. Ändert sich die Größe des Balls – beispielsweise wenn die Kamera zoomt –, speichert und komprimiert die GMC den Ball nicht jedes mal neu, sondern er wird nur einmal gespeichert; seine Größen- und Positionsänderung wird bei der Wiedergabe vom Dekoder berechnet. © Sascha Mölck: Video am PC - 12.02.2004 - 13:46 10 Der MPEG-Standard MPEG-4 – Video Object Planes (VOP) Zusätzlich zu den von früheren MPEG-Varianten bekannten I-, P- und B-Frames wurden mit MPEG-4 auch I-, P- und B-VOPs eingeführt. So wie die I-, P- und B-Frames die Bewegungsänderung erfassen, können mit VOPs auch Positions-, Form- und Texturveränderungen platzsparend erfasst werden. MPEG-4 – Wavelet-Komprimierung Zur Bildkompression nutzt MPEG-4 außerdem so genannte Wavelets. Diese liefern im Vergleich zur DCT eine höhere Bildqualität. Bei der Waveletkompression wird im Gegensatz zur DCT das Bild nicht in Blöcke aufgeteilt, sondern als ganzes betrachtet. Wavelets stellen im Prinzip UmwandlungsFunktionen dar, die angeben, wie schnell sich Bildgegebenheiten ändern. Ein Bild wird nicht in seine Frequenzkomponenten zerlegt; es werden vielmehr schrittweise detailreiche Bildelemente von den gleichförmigen Grundelementen getrennt. Zusätzlich wird bei jedem Schritt jeweils die Hälfte der Zeilen und Spalten entfernt. Dies verkleinert das Bild bei jedem Schritt jeweils um den Faktor vier. © Sascha Mölck: Video am PC - 12.02.2004 - 13:46 Diese Codecs brauchst du 11 Diese Codecs brauchst du Beim Digitalisieren eines Videos hast du es mit großen Datenmengen zu tun. Bei einem normalen Fernsehbild entsteht ein Datenstrom von über 30 Megabyte pro Sekunde. Das sind 1,8 Gigabyte für eine Minute Film. Bei einem normalen Film von 90 Minuten Länge ergibt das mehr als 150 Gigabyte. Da ist selbst die größte Festplatte bald voll. Diese riesige Datenmenge muss also komprimiert werden, um die Größe einer digitalisierten Datei zu verringern. Man unterscheidet allgemein zwischen verlustfreier und verlustbehafteter Komprimierung. • Bei der verlustfreien Komprimierung bleiben die Originaldaten erhalten. Jedes Bild eines Films wird separat komprimiert. Es wird jedes einzelne Bild erhalten. Allerdings liegt die Kompressionsrate nicht höher als 3:1. • Verlustbehaftete Komprimierungsmethoden versuchen hingegen, die Bildinformationen zu entfernen, die dem Zuschauer subjektiv nicht auffallen. Diese Verfahren erhalten die Originaldaten nicht in ihrer Gänze, und viele Bildinformationen gehen verloren. Die eingebüßte Datenmenge hängt vom Grad der Komprimierung ab. Viele Aufzeichnungskarten bringen einen eigenen M-JPEG-Codec mit. Mangels einheitlichen Standards hat jeder Hersteller seinen eigenen Codec, der mit den anderen nicht kompatibel ist. Eigentlich sind alle M-JPEG-Codecs kostenpflichtig. Ein sehr guter Codec, den du ausprobieren kannst, ist der Morgan M-JPEG Codec V3. Du kannst dir eine 60-tägige Testversion des Codec hier herunterladen: http://www.morgan-multimedia.com/ HuffYuv 2.1.1 Huffyuv ist ein verlustfrei arbeitender Codec, der sich besonders für das Digitalisieren von Videomaterial eignet. Er komprimiert das Video etwa um die Hälfte. Der Codec ist sehr schnell und auch für ältere Rechner geeignet. Die MPEG-Varianten sind ein verlustbehaftetes Kompressionformat. Codecs zur Videoaufzeichnung Möchtest du deine Videos aufzeichnen, solltest du einen verlustfreien Codec verwenden, damit du optimales Ausgangsmaterial für die Bearbeitung des Videos und dessen Export auf CD bzw. DVD hast. Prinzipiell produzieren alle SoftwareCodecs je nach Einstellungen qualitativ hochwertige Bilder. Soll der Film am Computer nachbearbeitet werden, ist jedoch ein Codec notwendig, der Frame-genaues Schneiden zulässt. Dafür gibt es drei geeignete Kandidaten: M-JPEG-Codec M-JPEG-Codecs gibt es viele am Markt. Grundsätzlich arbeitet MJPEG genau so wie die JPEGBildkompression Jedes einzelne Bild eines Films wird also per JPEG komprimiert. Wie bei der Bildkompression kann auch hier die Qualitätsstufe eingestellt werden, um die Qualität und den Speicherbedarf den eigenen Bedürfnissen anzupassen. Der Optiondialog von HuffYuv 2.1.1 Da die Kompressionsrate recht gering ist, benötigst du ausreichend Festplattenplatz. Du findest den Codec hier: http://www.divxonline.de/software/codecs/ huffyuv/ Du entpackst den Codec in ein Verzeichnis deiner Wahl, klickst mit der rechten Maustaste auf die Datei HUFFYUV.INF, wählst Installieren, und der Codec wird auf deinem System installiert. Du kannst ihn nun beispielsweise unter Virtual Dub nutzen. © Sascha Mölck: Video am PC - 12.02.2004 - 13:46 12 Diese Codecs brauchst du Codecs zur Videoarchivierung Möchtest du deine Videos nicht in Form einer VCD, SVCD oder DVD archivieren, kannst du das Video auch auf deiner Festplatte speichern. In diesem Fall solltest du aber ein komprimierendes Videoformat einsetzen, damit nicht zu viel Platz auf der Platte belegt wird. DivX-Codec Bei der ersten Version von DivX – DivX;-) 3.11 Alpha – handelte es sich um eine gehackte Version einer Variante von Microsofts MPEG-4. Mittlerweile ist DivX aber zu einer eigenständigen Implementierung von MPEG-4 geworden. Zur Zeit der Entstehung dieses Heftes liegt der DivX-Codec in der Version 5.1.1 vor. Diese Version solltest du auch zum Komprimieren verwenden. Du findest die kostenlose Version von DivX hier: http://download.divx.com/divx/ DivX511Bundle.exe Microsoft selbst hat ein Tool herausgegeben, mit dem du auch unter anderen Tools – beispielsweise Virtual Dub – Windows Media Dateien erstellen kannst: den Windows Media Video 9 Video Compression Manager (VCM). Dieses Tool hat einen weiteren Vorteil: Ist es installiert, können auch ältere Versionen des Windows Media Player (z.B. Version 6.4) Audiound Videodateien im Windows Media 9 Format wiedergeben. Hier findest du den VCM: http://www.microsoft.com/windows/windowsmedia/9series/codecs/vcm.aspx XviD Xvid ist eine Abwandlung von DivX. Du findest Xvid hier: http://www.xvid.org/downloads.html On2 VP6 Dieser Codec soll DivX und Windows Media 9 Konkurrenz machen. Es gibt eine kostenlose Version für den Privatgebrauch. Für die Komprimierung gibt es zwei Profile: Das Simple Profile soll die Wiedergabe auf langsamen CPUs sicherstellen. Das Advanced Profile ist für die optimale Qualität bei niedrigen Bitraten auf schnellen Prozessoren gedacht. Neben dem Videocodec wird auch ein Audiocodec installiert. Du findest den Codec hier: http://www.on2.com/vp6.php3 Windows Media 9 VCM Ziehst du das Windows Media Format für die Speicherung vor, kannst du auch dieses verwenden. Bearbeitest du deine Videos mit dem Windows Movie Maker 2, ist der Export in das Windows Media Format standardmäßig vorgegeben. Ansonsten können nur Microsoftprogramme Dateien im Windows Media Format erstellen. Der Einstellungsdialog des VCM Audiocodecs Für den Audioanteil der dauerhaften Archivierung von Videos hat sich wie bei der Speicherung von Musikstücken das MP3-Format durchgesetzt. Es gibt zahlreiche MP3-Codecs, die du verwenden kannst. Ein guter und einfach zu bedienender Codec ist der Radium MP3-Codec, der in Datenraten von 8 Kbit/s bis zu 320 Kbit/s kodieren kann. Du findest ihn hier: http://www.einfach-divx.de/download_detail. php?download=15 © Sascha Mölck: Video am PC - 12.02.2004 - 13:46 Hardware für die Videoaufzeichnung 13 Hardware für die Videoaufzeichnung Willst du deine Videos auf der Festplatte speichern, gibt es mehrere Wege. Welchen du wählst, hängt davon ab, in welcher Form das Video vorliegt – analog oder digital. Was heißt das nun wieder? Willst du z.B. ein Video von einer VHS-Kassette auf den PC überspielen oder eine Fernsehsendung über deine Fernseh-Antenne aufzeichnen, handelt es sich um analoge Signale, die erst digitalisiert werden müssen. Diese Digitalisierung wird mit Hilfe einer Software (der Codec) oder einer Hardware (Enkoderchip) gemacht. Eine Digitalisierung per Software wird bei Grafikkarten mit Video-in oder TV-Karten angewendet. Liegt das Videosignal schon digital vor – z.B. bei einer digitalen Satellitenanlage – musst du es nicht mehr digitalisieren. In diesem Fall kannst du das Video direkt auf der Festplatte speichern. Ähnlich sieht es aus, wenn du einen DVCamcorder besitzt – auch hier liegt das Video digital vor und wird über den Firewireanschluss an den PC gesendet. Die Karten unterscheiden sich preislich und qualitativ. Du kannst zwar mit jeder Karte Videos aufzeichnen – mit billigen Modellen erzielst du aber keine akzeptable Bildqualität. Einer der wichtigsten Punkte ist die richtige Verbindung zwischen Quelle und dem PC. Prinzipiell gilt: • Das Kabel sollte so kurz wie möglich sein, Kabellängen über 1,5 Meter verringern die Qualität. • Benutze nach Möglichkeit keine Adapter, Verlängerungen oder Zwischenstücke. Mit jeder zusätzlichen Verbindung sinkt die Bildqualität. • Verwende qualitativ hochwertige Kabel. Kabel mit besserer Verarbeitung und Abschirmung machen sich sehr schnell bezahlt Für die Übertragung analoger Daten gibt es im Heimbereich zwei wichtige Anschlüsse: Composite und S-Video. Die häufigste Verbindung im Heimbereich ist das Composite genannte Signal. Leider ist es auch das qualitativ schlechteste Videosignal, da sämtliche Informationen über einen Kanal laufen. Angeschlossen wird Composite zumeist an einer gelben Cinchbuchse. Software Cinchkabel für den Videoanschluss Bei allen Arten von Karten solltest du auf die beiliegende Software achten. Oft liegen hochwertige Softwarepakete bei, die bei einem separaten Kauf teurer wären als das Paket aus Software und Hardware. Wesentlich genauer ist das S-Video-Signal. Da es die Informationen für Farbe und Helligkeit getrennt überträgt, ist die Qualität deutlich besser. Falls möglich, nutze eine S-Video-Verbindung zum PC. Für die gute Verbindung – Kabel, Stecker, Buchsen Bevor wir uns die einzelnen Möglichkeiten zur Speicherung deiner Videos ansehen, hier noch ein kleiner Exkurs. Selbst wenn du den neuesten und besten Videorecorder, PC und TV-Karte besitzt, werden deine Digitalisier-Ergebnisse bestenfalls durchschnittlich werden, wenn du die falschen Anschlüsse benutzt und bei den Kabeln Geld sparst. Ein S-VHS-Stecker Die Audioverbindung ist unproblematisch. Als Standard hat sich der so genannte Klinken- und Cinch-Anschluss durchgesetzt. © Sascha Mölck: Video am PC - 12.02.2004 - 13:46 14 Analoge TV-Karten und Grafikkarten mit Video-In Analoge TV-Karten und Grafikkarten mit Video-In Mit einer analogen TV-Karte lassen sich Programme via Antenne oder analogem Kabelanschluss empfangen. Einfache TV-Karten und Grafikkarten mit Video-Eingang stellen preislich die untere Grenze dar. Diese Karten bieten im allgemeinen keine Hardwarekompression. Es befindet sich nur ein Wandler-Chip auf der Karte, der das Videosignal unkomprimiert in den Computer leitet. Im Grunde stellen diese Karten nur einen Adapter zwischen Computer und analoger Videoquelle dar. Der PC übernimmt hier die komplette Digitalisierung – also lohnt sich ein schneller PC. Hardwarelösungen haben in der Regel den Vorteil der Geschwindigkeit, da die elektronischen Bausteine eigens für eine spezielle Aufgabe entwickelt wurden – das Komprimieren oder Dekomprimieren. Pinnacle PCTV Eine TV-Karte eignet sich besonders, wenn du nur VHS- oder Video8-Aufnahmen auf deinen Rechner überspielen möchtest und dabei möglichst wenig Geld ausgeben möchtest. Kaufst du eine solche Karte, solltest du darauf achten, ob sie die volle PAL-Auflösung von 768 x 576 Pixeln wiedergeben kann. Alle auf den Markt befindlichen TV-Karten für den PCIAnschluss vermögen das. Externe TV-Karten (z.B. Win-TV USB von Hauppauge) für den USB 1.1-Anschluss dagegen schaffen meistens nur 352 x 288 Bildpunkte. Allerdings gibt es mittlerweile auch immer mehr externe Lösungen für den USB 2.0-Anschluss, die die volle PAL-Auflösung darstellen können. Ein wichtiges Kriterium sollte in Zeiten von Dolby Digital, DTS und THX auch der Sound sein. Viele TV-Karten können den Ton leider nur im Mono-Format empfangen. Du solltest in jedem Fall zu einer Stereokarte greifen. Der Wandlerchip Die Qualität des Wandler-Chips der TV-Karte ist entscheidend für die Qualität der Aufnahme. Besondere Aufmerksamkeit solltest du der Farbtiefe schenken – wie viele Farbabstufungen kann der Chip erkennen? Angegeben wird dies in Bit. Je höher die Bitrate ist, desto mehr Farb- und Helligkeitsabstufungen kann der Chip erkennen – und umso besser sieht das Ergebnis aus. Karten mit den weit verbreiteten Bt848-, Bt878und Bt879-Chips der Firma Conexant/Brooktree vermögen eine Farbtiefe von 8 Bit darzustellen – es können also 28 = 256 Farbstufen erkannt werden. Aktuelle Chipsätze wie der CX 23881 von Conexant oder der SAA7134 der Firma Philips tasten das Video mit 10 Bit ab, d.h. die Qualität des aufgezeichneten Video ist viel besser. Es können 210 = 1024 Abstufungen erkannt werden. Achte also beim Kauf einer TV-Karte auf die Abtastrate des Chips. TV-Karten, die diese neuen Chips enthalten, sind beispielsweise: • Leadtek WinFast TV2000 XP Expert • MSI TV@nywhere (MS-8606) • KNC TV Station PRO • Terratec Cinergy 400 • Terratec Cinergy 600 DV-Camcorder Besitzt du einen DV-Camcorder, kannst du diesen häufig für die Digitalisierung von analogem Videomaterial einsetzen. Die meisten DV-Camcorder besitzen einen Video-Eingang – also kannst du deine Filme direkt im DV-Format digitalisieren und dann über die DV-Schnittstelle auf den PC überspielen. © Sascha Mölck: Video am PC - 12.02.2004 - 13:46 Digitale TV-Karten Digitale TV-Karten Digitale TV-Karten stellen letztendlich auch nur einen Adapter zwischen Computer und Fernsehanschluss dar. Allerdings verbinden diese Karten den Rechner mit einer digitalen Satellitenschlüssel, einem digitalen Kabelanschluss oder einem digitalen Fernsehanschluss. So kannst du Programme digital und in bester Bildqualität empfangen. Solche Karten nennen sich DVB-Karten. DVB ist die Abkürzung für Digital Video Broadcast. Digital-TV wird nicht nur von Premiere angeboten – ARD und ZDF haben digitale Ableger. Ebenso gibt es private Sender, die im digitalen Format senden. Digitales Fernsehen wird im MPEG-2-Format ausgestrahlt. Die Auflösung liegt meist bei 720x576 oder 704x576 Pixeln. Somit kannst du das empfangene Programm ohne weitere Kompression und vor allem ohne Qualitätsverlust auf deine Festplatte speichern. Die DVB-Direktaufnahme hat noch einen weiteren Vorteil: Viele Sender strahlen den Ton ihres digitalen Programm im 5.1-Format aus. Sind deine DVB-Karte und die zugehörige Software in der Lage, diesen Ton aufzuzeichnen, kannst du das aufgezeichnete Video samt 5.1-Sound auf eine DVD brennen. Bist du an der Aufzeichnung von 5.1-Sound interessiert, hast aber keine Software für diesen Zweck, sei dir das Programm WATCHTV PRO empfohlen, das die Dolby Digital-Audiospur von digitalem Fernsehen aufzeichnen kann. Das Programm kostet 15 Euro. Du findest es hier: http://www.watchtvpro.de/ Digital-Fernsehen Es gibt drei Arten des Digital-Fernsehens: DVB-S Hier handelt es sich um Digital-TV, das du über deine Satelliten-Schüssel empfängst. Dies ist schon seit einigen Jahren Realität. Für den Empfang benötigt deine Satellitenschüssel ein Empfangsmodul, das den digitalen Empfang beherrscht. Bist du dir nicht sicher, ob du so etwas besitzt, schlage im Handbuch deiner Anlage nach. Digitale TV-Karten für den Empfang von DVB-S sind seit einiger Zeit auf dem Markt und 15 ab etwa 100 Euro erhältlich. Beispiele für DVBS-Karten: • Terratec Cinergy 1200 DVB-S • Pinnacle PCTV Sat • KNC TV-Station DVB-S • Fujitsu-Siemens PCI-DVB Sat DVB-T Hier handelt es sich um die terrestrische, also erdgebundene Variante des Digital-TV. DVB-T wurde im November 2002 in Deutschland – genauer gesagt in Berlin – gestartet. Das Programm ist auch weiterhin mit einer kleinen Zimmerantenne oder die vorhandene Dachantenne empfangbar – allerdings benötigst du einen Dekoder für deinen Fernseher, damit dieser die digitalen Signale darstellen kann. Beispiele für DVB-T-Karten: • WinTV Nova-T (USB/PCI) DVB-C Richtig – hier handelt es sich um digitales Fernsehen für den Kabelanschluss. Auch für diese Art des Anschlusses gibt es Karten. Bevor du in eine solche Karte investierst, solltest du prüfen, ob überhaupt digitale Programme an deinem Kabelanschluss anliegen. Beispiele für DVB-CKarten: • WinTV DVB-C • Fujitsu-Siemens PCI-DVB Cable DV- bzw. Firewire-Karten Besitzt du einen DV-Camcoder, ist der FirewireAnschluss die erste Wahl. Firewire ist eine serielle Schnittstelle für Computer- und Videogeräte, die für die schnelle Verarbeitung großer Datenmengen entwickelt wurde. Eingesetzt wird Firewire vor allem im Bereich der digitalen Videobearbeitung, um Videos von einem Camcorder in den PC zu übertragen. Auch in diesem Fall liegt das Video in einem digitalen Format vor, da es von der DV-Kamera im DV-Kompressionsformat aufgezeichnet wird. Du musst das Material also nicht erst konvertieren. Der Firewireanschluss ist bidirektional, d.h. du kannst das Video nicht nur von der Kamera in den PC überspielen, sondern das fertig geschnittene Video auch wieder zurück zur Kamera senden, um es auf dem DV-Band zu archivieren. © Sascha Mölck: Video am PC - 12.02.2004 - 13:46 16 MPEG-2-Konverter Auch MPEG-2-Konverter gibt es als interne Version für den PCI-Steckplatz deines Rechners und als externe Variante für den USB- oder Firewireanschluss. Kaufst du ein USB-Modell, greife zu einem Modell mit USB-2.0-Anschluss – natürlich muss dein PC auch über einen solchen Anschluss verfügen. Erst die USB 2.0-Modelle können die Daten schnell genug in den PC leiten. Terratec Cameo 400 DV Wenn du Glück hast, benötigst du häufig keine DV-Karte für deinen PC – viele Mainboards und Notebooks bringen einen solchen Anschluss standardmäßig mit. Das Handbuch deines Computers verrät, ob der Rechner über einen solchen Anschluss verfügt. MPEG-2-Konverter Ein solcher Konverter stellt die teuerste Lösung für den Heimgebrauch dar; dafür kommst du mit dieser Lösung aber auch schnell zu Ergebnissen. Mit einem solchen Gerät kannst du Videos in Echtzeit in das MPEG-2-Format komprimieren, da ein Chip die Komprimierung übernimmt. Die beiliegende Aufzeichnungssoftware bietet im allgemeinen Vorlagen an, um das Video schon direkt im passenden Format für eine VCD, SVCD oder DVD aufzuzeichnen. Das erspart dir eine weitere Komprimierung, wenn du es auf VCD, SVCD oder DVD speichern möchtest. Diese Konverter eignen sich primär für die Digitalisierung von analogem Videomaterial. Häufig verfügen sie aber auch über einen DV-Eingang, um Videos direkt von einem DV- Camcorder aufzunehmen. ADS Instant DVD 2.0 Beispiele für MPEG-2-Konverter sind: • ADS USB Instant DVD 2.0 • WinTV PVR-Reihe DV-Konverter DV-Konverter funktionierten letztendlich genau wie MPEG-2-Konverter – nur wandeln sie analoges Videomaterial in das digitale DV-Format um. Je größer der maximale Datendurchsatz der Konverterbox, desto höher fällt die Qualität des Videocapturings aus. Auch DV-Konverter gibt es als interne Version für den PCI-Steckplatz deines Rechners und als externe Variante für den USB- oder Firewireanschluss. Auch hier gilt: Kaufst du ein USB-Modell, greife zu einem Modell mit USB-2.0-Anschluss. Erst die USB 2.0-Modelle können die Daten schnell genug in den PC leiten. Beispiele für DV-Konverter sind: • Adaptec AVC-2200 • Pinnacle MovieBox DV Treiberprobleme bei analogen TVKarten – WDM vs. VfW Vor einigen Jahren änderte Microsoft das Modell der unter Windows verwendeten Treiber. Diese Treiber tragen den Namen WDM-Treiber. WDM ist dabei die Abkürzung für Windows Driver Model. Das neue Treibermodell erleichtert die Entwicklung ein und desselben Treibers für alle Windowsversionen, da auf Quellcode-Ebene der gleiche Code für verschiedene Windows-Versionen verwendet werden kann. © Sascha Mölck: Video am PC - 12.02.2004 - 13:46 Treiberprobleme bei analogen TV-Karten – WDM vs. VfW Die früheren Treiber trugen den Namen VfW (Video for Windows). Gerade bei analogen TVKarten und Grafikkarten mit Videoeingang kann das zu Problemen führen: Auch die Software, die du mit der TV-Karte benutzt, muss das Treibermodell unterstützen. So kann es bei einem Treiberupdate passieren, dass du von einem Standardtreiber auf einen WDM-Treiber wechselst und deine Software dann nicht mehr mit deiner TV-Karte zusammenarbeitet. Dieses Problem tritt z.B. mit dem Freewaretool VIRTUAL DUB auf, das ich in diesem Heft ausführlich beschreibe, und zwar wenn deine TVKarte bzw. Grafikkarte mit Videoeingang mit einem WDM-Treiber läuft. Hier ein kurzer Überblick, welche Windowsversion VfW-Treiber benötigt und welche WDM-Treiber: • Windows 95: Hier funktionieren nur VfWTreiber – WDM-Treiber werden nicht unterstützt. • Windows 98: Hier werden sowohl VfW- als auch WDM-Treiber akzeptiert. Du kannst entscheiden, welchen Treiber du einsetzt – wenn dir der Hersteller die Wahl lässt. • Windows 2000 und XP: Hier funktionieren nur noch WDM-Treiber. VfW-Treiber werden nicht akzeptiert. Es gibt allerdings Abhilfe. Alten VfW-Treiber besorgen Sollte die Videoaufzeichnung nicht funktionieren, versuche einen VfW-Treiber für deine Karte zu finden. Erster Anlaufpunkt ist die Webseite des Kartenherstellers. Schaue dich dort insbesondere auch in den Hilfebereichen um – du bist sicher nicht der einzige User mit dem Problem. Wirst du nicht fündig, suche bei Google nach einem Vfw-Treiber. Vielleicht wird auf irgendeiner Webseite dieser Treiber zum Download angeboten. 17 Universal-Treiber Für Besitzer einer TV-Karte mit den Chipsätzen bt848, bt878 und bt879 gibt es Abhilfe in Form eines Universaltreibers. Der Universal Video Capture Driver arbeitet mit fast allen TV-Karten, die einen der eben genannten Chips enthalten, zusammen. Der Treiber simuliert teilweise die VfW-Architektur und erlaubt durch das so genannte Wrapping den Zugriff auf den WDM-Treiber. So kannst du mit Virtual Dub trotzdem aufzeichnen. Du findest den kostenlosen Treiber hier: http://btwincap.sourceforge.net Windows 2000/XP: Microsoft WDM Image Capture Windows 2000/XP-Anwender haben eine weitere Möglichkeit. Für diese Betriebssysteme gibt es einen so genannten Wrapper, der sozusagen als Adapter zwischen WDM-Treiber und einem Programm dient, das nur mit einem VfW-Treiber zusammenarbeitet. Dieser Wrapper ist seit der Version 8.0a Bestandteil von DirectX. Bei Windows XP ist er standardmäßig installiert. Unter Windows 2000 musst du die neueste Version von DirectX installieren. Ein Test zeigt, dass das problemlos funktioniert. Ich habe unter Windows XP mit Virtual Dub ein Video aufgezeichnet. Dabei habe ich eine TVKarte für den USB-Anschluss (WinTV USB) verwendet. Da unter Windows XP nur WDMTreiber funktionieren, habe ich diese installiert. Unter Virtual Dub wurde als Treiber für die Videoaufzeichnung der Microsoft WDM Image Capture-Treiber angezeigt. Auch die Videoaufzeichnung funktionierte problemlos. Der Wrapper hat aber Einschränkungen: So bietet er nur wenige Auflösungen – und diese entsprechen im Allgemeinen dem NTSC-Standard. Sollte es bei dir nicht funktionieren, findest du unter folgender Adresse eine Anleitung, wie du den Wrapper einrichtest: http://www.virtualdub.org/docs_vfwwdm © Sascha Mölck: Video am PC - 12.02.2004 - 13:46 18 Den PC optimieren Den PC optimieren Um es kurz zu sagen: Der optimale PC für die Videobearbeitung ist der neueste und leistungsstärkste auf dem Markt erhältliche PC. Videobearbeitung gehört zu den so genannten Killerapplikationen, die deinen Rechner wirklich fordern. Je mehr Leistung dein PC besitzt, desto flüssiger funktioniert die Videobearbeitung. Das soll aber nicht heißen, dass es auf deinem Rechner nicht läuft. Es funktioniert auch problemlos auf einem Rechner der unter-einem-GigahertzKlasse – allerdings entsprechend langsamer. Die optimale Hardware Willst du einen speziellen Rechner für Videobearbeitung konfigurieren, findest du im Folgenden ein paar Tipps dazu, worauf du bei der Hardware achten musst. Möchtest du deinen vorhandenen PC für die Videobearbeitung tunen, helfen dir diese Tipps ebenfalls. Monitor Unmittelbar könnte man meinen, der Monitor sei unwichtig, da er keinen aktiven Posten bei der Videobearbeitung hat. Hat er aber doch! Videoschnitt kann leicht unübersichtlich werden, da sich viele Fenster und Dialoge auf dem Bildschirm befinden. Ein Monitor mit einer hohen Auflösung (1280x1024) sollte es schon sein, damit du alles auf dem Bildschirm sehen kannst. Eventuell wäre es auch sinnvoll, wenn du zusätzlich deinen Fernseher an den TV-Ausgang der Grafikkarte steckst. So kannst immer sofort überprüfen, wie der momentane Zwischenstand des Videos auf dem Fernseher aussieht. ten allerdings nicht mehr als 512 MB einsetzen, da diese Windowsversion Probleme mit mehr als 512 MB Arbeitsspeicher haben. Achte beim Kauf auf Markenspeicher – dieser ist meist stabiler als No-Name-Produkte. Festplatte Ob du eine IDE- oder eine SCSI-Festplatte einsetzt, ist eigentlich egal. SCSI-Platten sind zwar immer noch schneller als ihre IDE-Schwestern, die Geschwindigkeit von IDE-Festplatten reicht aber heutzutage aus. Zudem sind IDE-Platten wesentlich preisgünstiger. Ideal ist es, wenn dein Rechner eine Festplatte besitzt, die du nur für die Aufzeichnung und Bearbeitung verwendest. Dein Rechner sollte also zwei Platten besitzen: Eine Platte, auf der Windows installiert ist, und eine Platte nur für die Aufzeichnung und Bearbeitung. Die Festplatte sollte eine Umdrehungsgeschwindigkeit von 7200 U/Min haben. Auch ein Schreibcache von 8 MB (2 MB sind Standard) kann nicht schaden. Die Größe der Platte hängt davon ab, wie viel Videomaterial du auf ihr speichern möchtest. Für die Aufzeichnung von Videos und die anschließende Bearbeitung sollte die Platte eine Größe von mindestens 80 Gigabyte haben. Grafikkarte Die Grafikkarte ist nicht so wichtig. Ein TVAusgang wäre schön, um das Schnittergebnis auf dem Fernseher ausgeben zu können. CPU Soundkarte Auch in diesem Bereich ist hohe Leistung kein Fehler. Für die Aufzeichnung eines Videos reicht ein Prozessor ab 800 Mhz. Für den Videoschnitt wäre mindestens ein Athlon XP 2000+ oder ein vergleichbarer Pentium 4 von Vorteil. Aber wie gesagt: Es funktioniert selbstverständlich auch mit langsameren Prozessoren – nur dauert es dann länger. Greife hier an besten zu einer „richtigen“ Soundkarte – nicht zu einer Onboardlösung. Der Ton ist bei einer Onboardlösung nicht so hochwertig wie bei einer Soundkarte. Besonders wenn du dein Video vertonen möchtest, solltest du eine hochwertige Soundkarte wählen. Arbeitsspeicher Auch hier gilt: Je mehr Arbeitsspeicher du hast, desto flüssiger verläuft die Arbeit. 512 MB sollten es schon sein. 1 Gigabyte kann nicht schaden. Benutzer von Windows 95, 98 und ME soll- Windows optimal einstellen Wie gesagt erfordert die Videoaufnahme einen schnellen Rechner. Du musst dir aber nicht unbedingt neue Hardware kaufen – häufig reicht es schon, wenn du deinen Rechner vernünftig konfigurierst. Verschiedene Einstellungen solltest du überprüfen und anpassen. © Sascha Mölck: Video am PC - 12.02.2004 - 13:46 Windows optimal einstellen UDMA aktivieren und Busmaster installieren Um die CPU nicht unnötig zu belasten, solltest du die aktuellen Busmastertreiber für dein Mainboard installieren. Diese bewirken, dass Daten direkt vom Arbeitsspeicher auf die Festplatte geschrieben werden können und umgekehrt. Ohne Busmaster-Treiber steuert die CPU diese Transfervorgänge, und es geht Rechenleistung für das Aufzeichnen des Videos verloren. Für die vier großen Chipsatzproduzenten Intel, VIA, Nvidia und SIS findest du hier die passenden Treiber: • Via Hyperion: http://www.viaarena.com • Intel (Besitzer von Mainboards mit IntelChipsatz sollten den Intel Application Accelerator installieren): http://www.intel.de • Intel Application Accelerator: http://support.intel.com/support/chipsets/iaa/ • SIS: http://download.sis.com/ • Nvidia: http://www.nvidia.de/page/ nforce_driver_downloads.html In der Systemsteuerung überprüfst du, ob die Platte im UDMA-Modus läuft. Sollte der Modus nicht aktiv sein, kannst du das gleich hier erledigen. 1. Öffne die Systemsteuerung und klicke doppelt auf das Symbol Symbol. Nutzt du unter Windows XP die Kategorienansicht, klickst du vorher auf Leistung und Wartung. 2. Unter Windows 2000/XP wechselst du auf die Registerkarte Hardware und klickst auf die Schaltfläche [Geräte-Manager]. Öffne hier den Ast IDE ATA/Atapi-Controller. In diesem Ast klickst du doppelt auf den Eintrag Primärer IDE-Kanal (kann bei dir leicht variieren). Nutzer von Windows 98/ME wechseln auf die Registerkarte Geräte-Manager und öffnen hier den Ast Laufwerke. In diesem Ast klickst du doppelt auf den Eintrag deiner Festplatte. 3. Windows 2000/XP: Wechsle auf die Registerkarte Erweiterte Einstellungen. Steht hier an einer Stelle der Begriff PIO, wird für die Datenübertragung der langsame PIO-Modus verwendet. 19 Windows 98/ME: Wechsle auf die Registerkarte Einstellungen und aktiviere den Haken vor dem Eintrag DMA. Schließe dann alle offenen Fenster mit [OK]. Du wirst nun zu einem Neustart aufgefordert. Nun läuft UDMA unter Windows 98 4. Windows 2000/XP: Aktiviere in den beiden Listen mit dem Namen Übertragungsmodus den Eintrag DMA, wenn verfügbar. Schließe dann alle offenen Fenster mit [OK]. Du wirst nun zu einem Neustart aufgefordert. Mit diesen Einstellungen ist UDMA unter Windows 2000/XP aktiviert Solltest du unter Windows 2000/XP diese Listen bzw. unter Windows 98/ME den Eintrag DMA nicht sehen, ist wahrscheinlich der Busmastertreiber deines Chipsatzherstellers und DMA schon aktiviert, und du musst keine Einstellungen mehr vornehmen. Energieverwaltung abschalten Heutige PCs sind mit einer umfangreichen Energieverwaltung ausgestattet. Es ist aber ziemlich unpraktisch, wenn sich diese gerade dann aktiviert, wenn dein Rechner ein Video aufzeichnet: Der Vorgang kann dadurch abgebrochen werden und du kannst von vorne beginnen. Also solltest du die Energiespareinrichtungen abschalten. 1. Öffne die Systemsteuerung und klicke doppelt auf das Symbol Energieoptionen (Windows 2000/XP) bzw. Energieverwaltung (Windows 98/ME). Nutzt du unter Windows XP die Kategorienansicht, klickst du vorher auf Leistung und Wartung. © Sascha Mölck: Video am PC - 12.02.2004 - 13:46 20 Windows optimal einstellen 2. Auf der Registerkarte Energieschemas wählst du in der Liste Energieschemas den Eintrag Dauerbetrieb (Windows 2000/XP) bzw. Immer an (Windows 98/ME). In allen anderen Listen auf dieser Registerkarte wählst du den Eintrag Nie. So muss die Energieverwaltung unter Windows 2000 und XP bei dir aussehen 3. Schließe alle offenen Fenster mit [OK] und du bist fertig. Festplatte defragmentieren Tausend Mal hast du diesen Tipp schon gehört, und er gilt immer noch: Bevor du Videos aufzeichnest oder bearbeitest, solltest du die Festplatte defragmentieren. Dann wird der Schreibvorgang nicht gestört und auf die Daten kann schneller zugegriffen werden. Du findest das Programm zur Defragmentierung bei allen Windowsversionen unter START|PROGRAMME|ZUBEHÖR|SYSTEMPROGRAMME. Windows 2000/XP-Anwender: NTFS benutzen Unter Windows 2000 und XP steht das NTFSDateisystem zur Verfügung. Willst du Videos aufzeichnen, solltest du deine Festplatte mit diesem Dateisystem formatieren. Das Dateisystem NTFS bietet zum einen eine größere Datensicherheit gegenüber FAT-32. Zum zweiten sind auf Grund der Datenorganisation die Zugriffszeiten auf einer NTFS-Partition kürzer als auf einem FAT-32-System. Da beim Videoschnitt meist große Dateien vorliegen, ist NTFS in der Regel die bessere Wahl. Möchtest du das Dateisystem deiner Festplatte von FAT32 in NTFS umwandeln, gehst du folgendermaßen vor: 1. Klicke auf START|AUSFÜHREN, gib CONVERT C: /FS:NTFS ein und klicke auf [OK]. Willst du ein anderes Laufwerk als Laufwerk C: konvertieren, änderst du den Laufwerksbuchstaben entsprechend. 2. Im Allgemeinen erscheint nun der Hinweis, dass CONVERT nicht ausgeführt werden kann. Du wirst gefragt, ob diese Bereitstellung aufgehoben werden soll. Bestätige dies mit [Ja]. 3. Meist wird dies aber auch nicht funktionieren und du wirst gefragt, ob das Laufwerk beim nächsten Neustart des Systems durchgeführt werden soll. Bestätige dies mit [Ja], und die Konvertierung wird beim nächsten Start durchgeführt. © Sascha Mölck: Video am PC - 12.02.2004 - 13:46