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Eine Sonderveröffentlichung des HORIZONT 37 / 13. September 2012 Editorial „Das ZDF will älter werden!“ Liebe Leserinnen, liebe Leser, völlig zu Recht wird zurzeit eine verstärkte Ansprache jüngerer Zielgruppen im ZDF eingeleitet. Es wäre jedoch falsch, daraus zu folgern, dass auch in puncto Werbung Handlungsbedarf bestehe. Natürlich profitieren wir auch bei der Vermarktung unserer Werbeplätze von einem breiten Zielgruppenspektrum, das wir adressieren können. Hier haben wir jedoch bereits heute im werberelevanten Programm keinerlei Defizite. Aber noch wichtiger ist: Wir argumentieren ohnehin nicht mit dem Alter unserer Zuschauer, sondern mit ihrer Kaufaktivität. Die immer wieder aufflammende Diskussion um 14 bis 49, 20 bis 59 oder was auch immer ist für das ZDF Werbefernsehen nicht relevant. Wir sind, gestützt durch unsere Kooperation mit der GfK, in der Lage, den Zusammenhang zwischen Werbung und konkretem Verkauf zu belegen. Mit dem ZDF erreicht man keine Werberezipienten in bestimmten Altersgruppen, sondern Käufer. Der Mainzer Sender leitet zum 50-jährigen Jubiläum eine Akzentverschiebung ein Es ist in den deutschen Medien längst zum Allgemeinplatz geworden, vom ZDF mit Häme als „Kukident-“ oder „Heizdecken-Sender“ zu sprechen. Dies mag die älteren Zuschauer verletzen, die zu Recht danach fragen, was eigentlich so schlimm daran ist, wenn ein Sender für sie attraktiv ist. Das ZDF selbst sieht die Anwürfe mittlerweile souverän – vor allem deshalb, weil die Verjüngung des Programms längst eingeleitet ist. Thomas Bellut erklärte bei seinem Amtsantritt als ZDF-Intendant im März: „Die Zielgruppe des ZDF ist die ganze Gesellschaft. Deshalb müssen wir mit unserem Programm verstärkt jüngere Zuschauer erreichen. Die Erfolge der Digitalkanäle und OnlineAngebote reichen dafür allein nicht aus.“ Allerdings, so Belluts Richtlinie: „Es wird keine krampfhaften Verjüngungsversuche geben, sondern eine konsequente Modernisierung, die alle Altersgruppen anspricht.“ Zudem werde man „auch das Programmschema überprüfen und in kleinen Schritten optimieren“. Das Signal an die Öffentlichkeit war deutlich: Okay, okay, wir kümmern uns ja. Programmliche Veränderungen sind vor allem in der Daytime zu erwarten. Hier sind neue Formate gefordert, die hohe Qualität bieten und sich natürlich von den „Krawallsendungen“ der privaten Konkurrenz absetzen. Norbert Himmler, seit April Programmdirektor des ZDF und mit 41 Jahren der bislang jüngste Amtsinhaber, hat dazu eigens eine Task-Force eingerichtet. Sie analysiert, welches Angebot es zurzeit bei der Konkurrenz gibt, welche Sehgewohnheiten das Publikum hat, wer zu dieser Zeit überhaupt vor dem Fernseher sitzt. „Im Rahmen der TaskForce sind die Produzenten in einem geschlossenen Pitching angesprochen worden, Ideen in den Bereichen StudioUnterhaltung, moderne Talkformen und Factuals zu entwickeln“, erklärt Jeffrey Haverkamp, Leiter der Planungsredaktion in der Hauptabteilung Programmplanung. „Nach Möglichkeit sollen noch vor Jahresende daraus Piloten produziert werden.“ Die Verjüngungsstrategie sieht Haverkamp bereits auf einem guten Weg und nennt Beispiele: „Ein Baustein der Verjüngungsstrategie ist sicherlich die Champions League, die uns aber hoffentlich in allen Altersschichten steigende Einschaltquoten bescheren wird. Daneben erfreut sich die ,heute Show‘ wachsender Beliebtheit beim jungen Publikum. Auch ,Nicht nachmachen!‘ ist in dieser Hinsicht als großer Erfolg zu werten.“ Ein wichtiger Anker in der jungen Zielgruppe ist der Digitalsender ZDFneo, der dort bereits einige Kultformate etablieren konnte: „Formate wie ,Mad Men‘ oder ,30 Rock‘ dienen dazu, ZDFneo zu profilieren“, betont Haverkamp. „ZDFneo soll sich weiter als markanter Sender etablieren, aber natürlich auch als Experimentierfeld für das ZDF-Hauptprogramm dienen.“ In diesem Zusammenhang ist es unter anderem möglich, dass die in ZDFneo bekannt gewordenen Comedians Joko & Klaas demnächst im ZDFHauptprogramm zu sehen sein werden. Natürlich liegt es nah, zur Verjüngung des Programms internationale Kaufserien ins Programm zu heben. Haverkamp schränkt jedoch ein: „Kaufserien sind kein einfaches Thema. Gute Formate sind recht teuer und dennoch weiß man nicht, ob sie die erforderlichen, beim ZDF hohen Quotenziele erreichen. Hinzu kommt: Die meisten geeigneten Sendeplätze sind bereits mit Long-Fiction-Formaten besetzt, die auch gut laufen.“ Das ZDF wird sein Programm in einem Jahr verjüngen, in dem es sich selbst als 50-jährigen Jubilar feiern wird: Das ZDF ging am 1. April auf Sendung. Unter dem Motto „Am Ersten das Zweite“ begann der Sendebetrieb, im Mittelpunkt stand die aufgezeichnete, 90-minütige Unterhaltungssendung „Berlin-Melodie“ mit Liedern aus dem alten Berlin. Die Programmvorbereitungen für den runden Geburtstag laufen bereits: „Das Jubiläum wird Ende März bis Anfang April 2013 gefeiert“, kündigt Haverkamp an. „Die Zuschauer dürfen sich unter anderem auf große Stars, Show-Events und natürlich einiges an Nostalgie freuen.“ Eine wichtige Rolle werden in diesem Zusammenhang die Mainzelmännchen spielen, die erst einen Tag später, am 2. April, zum ersten Mal zu sehen waren – am ersten Sendetag wollte man 1963 noch keine Werbung. Hans-Joachim Strauch, Geschäftsführer ZDF Werbefernsehen, kann den Werbungtreibenden auf jeden Fall schon versprechen, dass es interessante Werbemöglichkeiten rund um das Mainzelmännchen-Jubiläum geben wird. Laut Strauch werden die Sondersendungen recht punktuell zwischen Ende März und Anfang April laufen und nicht etwa über Monate. „50 Jahre sind ja noch kein so epochales Ereignis. Eigentlich ist das ZDF damit relativ jung, insofern brauchen wir eigentlich keine Verjüngung“, scherzt Strauch. „Das ZDF will vielmehr erfolgreich noch viel, viel älter werden.“ Hans-Joachim Strauch Geschäftsführer ZDF Werbefernsehen Inhalt Neue Serien „Die Garmisch-Cops“, „Schafkopf“ und „Heldt“ starten 2 Krimi light Franziska Schlattner über „Die Garmisch-Cops“ 2 Unter Hochdruck Yvette Gerner über die Auslandsberichterstattung 3 Eine Woche auf ZDF-Diät Ein Selbstversuch von Klaus Janke 4 Shooting Star Jochen Breyer moderiert die Champions League 5 Attraktiver Vorlauf Werbung im „Champions League Magazin“ 5 „Wetten, dass..?“ Markus Lanz feilt am Konzept des Klassikers 6 Sponsoring Was das ZDF Werbefernsehen im Herbst zu bieten hat 6 Gewinnspiel Sechs Fehler finden und Länderspieltickets gewinnen 6 MAINZELMÄNNCHEN Eine Sonderveröffentlichung des ZDF Werbefernsehen in HORIZONT 37/2012 2 Jetzt wird’s spannend Das ZDF geht in die Serienoffensive: „Die Garmisch-Cops“, „Schafkopf“ und „Heldt“ sollen die Zuschauer um 19.25 Uhr begeistern Cops gibt es ab Oktober nicht nur in Rosenheim, sondern auch in Garmisch-Partenkirchen. Das ZDF trägt dem großen Erfolg von „Die Rosenheim-Cops“ Rechnung und schickt nun auch „Die Garmisch-Cops“ ins Rennen. Entsteht hier wie bei „SOKO“ eine neue Familie? „Ähnlichkeiten der beiden Formate sind durchaus beabsichtigt, die bayerischen Cops werden nun zu einer richtigen Marke“, erklärt Johannes Frick-Königsmann, gemeinsam mit Thorsten Ritsch redaktionell für die Serie verantwortlich. Produziert hat die Bavaria Fernsehproduktion in Geiselgasteig, die auch schon für die Rosenheim-Ausgabe verantwortlich zeichnet. Ebenso sind diverse Drehbuchautoren schon „Cop“-erprobt. Im malerischen Garmisch-Partenkirchen, vor einer Kulisse aus schneebedeckten Bergen und grünen Almwiesen, die so gar nicht bedrohlich wirkt, ermitteln der urbayerische, sture und unkonventionelle Kriminalhauptkommissar Anton Wölk (Thomas Unger) sowie der eher schüchterne Kriminaloberkommissar Robert Bähr (Jan Dose), der zugereist ist. Anton Wölk, das macht die Konstellation interessant, ist der Noch-Ehemann der Staatsanwältin Claudia Wölk (Franziska Schlattner), auf die wiederum Oberstaatsanwalt Dr. Helmut Wetzel (Holger Daemgen) ein Auge geworfen hat. Da kann doch einiges passieren. Eine weitere Krimiserie, „Schafkopf oder a bisserl was geht immer“, läuft im November an und spielt ebenfalls im Freistaat, genauer gesagt in der oberbayerischen Kleinstadt Loisach. Hier kämpft die junge Anwältin Sandra Koch (Marlene Morreis) gegen Ungerechtigkeiten, unterstützt von dem in sie verliebten Polizisten Florian Meichsner (Frederic Linkemann), dem affären-gestählten Staatsanwalt Christian Egger (Gunther Gillian) und dem Pfarrer Ingo Koch (Robert Joseph Bartl). Die vier treffen sich wöchentlich in einer Kartenrunde, in der das bayerische Spiel „Schafkopf“ gepflegt wird, und tauschen Die Serien ● „Die Garmisch-Cops“, der neue Krimi-Ableger von „Die Rosenheim-Cops“, läuft ab 10. Oktober jeweils mittwochs um 19.25 Uhr. Die erste Staffel umfasst zehn Episoden. ● In „Schafkopf oder a bisserl was geht immer“ kämpft die junge Anwältin Sandra Koch für eine gerechtere Welt. Die Serie wird ab 23. November jeweils freitags um 19.25 Uhr ausgestrahlt. Sechs Folgen bilden die erste Staffel. ● Für die Bochumer Kriminalpolizei ermittelt Kommissar Nikolas Heldt in „Heldt – Zwischen Gesetz und Gerechtigkeit“. Die sechsteilige Serie wird Anfang 2013 starten. Ein genauer Sendetermin steht noch nicht fest. Die Crews von „Die Garmisch-Cops“ (o.) und „Schafkopf oder a bisserl was geht immer“: Das Krimiformat dient als Rahmen auch für allerlei Zwischenmenschliches sich aus. Eikon Media in Berlin hat die erste Staffel der Serie produziert, mit der vor allem jüngere Zuschauer angesprochen werden sollen. Die junge, attraktive Marlene Morreis – „Schon allein der Mund ist großartig“ („Süddeutsche Zeitung“) – arbeitet in München hin und wieder als Türsteherin des Kult-Clubs Atomic Café und beweist damit eine gehörige Portion Szene-Credibility. Mit einem weiteren Krimi will das ZDF Anfang 2013 punkten: In „Heldt – Zwischen Gesetz und Gerechtigkeit“ ermittelt Kommissar Nikolas Heldt (Kai Schumann) für die Bochumer Kriminalpolizei. Unterstützt wird er dabei von der Staatsanwältin Ellen Bannenberg (Janine Kunze) und Hauptkommissar Detlev Grün (Timo Dierkes). „,Heldt‘ ist ein unkonventioneller Kriminalkommissar, der die Gesetze bisweilen sehr eigenwillig auslegt“, kündigt Jeffrey Haverkamp, Leiter der Planungsredaktion in der Hauptabteilung Programmplanung, an. Produziert wird die Serie von der Sony Pictures Film und Fernseh Produktions GmbH. Droht mit den neuen Formaten ein Krimi-Overkill auf dem Sendeplatz 19.25 Uhr? Diese Gefahr umgeht das ZDF bewusst, indem die Krimiformate immer auch persönliche Dramen und viel Zwischenmenschliches abbilden – die Kriminalgeschichte dient eher als verbindende Rahmenhandlung. Ein weiteres Format kann Haverkamp ebenfalls schon nennen: „Neben den neuen Krimiformaten wird im nächsten Jahr die Familienserie ,Herzensbrecher‘ über einen alleinerziehenden Pfarrer mit vier Söhnen für frischen Wind sorgen.“ Eine Frau mit zwei Gesichtern Franziska Schlattner über ihre Rolle als Staatsanwältin Claudia Wölk und die Funktion der bayerischen Sprache in „Die Garmisch-Cops“ Frau Schlattner, Sie spielen in „Die Garmisch-Cops“ die Staatsanwältin Claudia Wölk. Was hat Sie an der Rolle gereizt? Claudia Wölk ist eine sehr agile Staatsanwältin, die sich stark ins Geschehen einmischt. Sie ist meist am Tatort präsent und beteiligt sich an den Vernehmungen der Verdächtigen. Sie ist auch insofern eine interessante Figur, als einer der Polizisten ihr ExMann ist. Die beiden haben sich zwar getrennt, wohnen aber immer noch zusammen. sche Herausforderung der Rolle? Claudia Wölk verkörpert als Staatsanwältin natürlich Sachkompetenz und Autorität, tritt aber auch als Privatperson auf, dann spiele ich sie charmanter und emotionaler. Diese bei- „,Die GarmischCops‘ sind ein Krimi light“ Haben Sie privat schon eine solche Situation erlebt? Glücklicherweise nur eine entfernt ähnliche. den Facetten immer so auszutarieren, dass die gesamte Figur stimmig bleibt – darin liegt die Herausforderung. Wo liegt die besondere schauspieleri- Vorbild von „Die Garmisch-Cops“ Weitere Infos: www.zdf-werbung.de sind „Die Rosenheim-Cops“. Wie stark haben sich die Schauspieler davon beeinflussen lassen? Natürlich wussten wir, dass das ZDF hier auf ein bewährtes Serienmuster setzt – Ähnlichkeiten, so hat man uns signalisiert, sind durchaus beabsichtigt. Aber wir ha- ben uns nicht an den Personen aus „Rosenheim-Cops“ orientiert, sondern absolut eigenständig gespielt. Wo sehen Sie das Erfolgsrezept von „Die Rosenheim-Cops“, das auch den „Garmisch“-Ableger prägt? Beides sind im strengen Sinne Krimis, es gibt also in jeder Folge einen Mordfall, der gelöst wird. Gleichzeitig geht es jedoch auch um leichte Vorabendunterhaltung. Harte Gewalt bleibt außen vor, und neben den Ermittlungen gibt es weitere Handlungsstränge, die sich in erster Linie um Zwischenmenschliches drehen. Es handelt sich also um einen „Krimi light“. Sie selbst haben, wenn man Presseberichten glauben darf, mit zwölf Jahren Ihr erstes Dirndl geschenkt bekommen. Welche Beziehung haben Sie zu Bayern? Ich bin als Rumäniendeutsche mit sieben Jahren nach München gekommen. Von einem zwischenzeitlichen Aufenthalt in New York abgesehen, ist München bis heute die Heimatstadt für mich geblieben. Obwohl ich eher Städterin bin, gefällt mir auch das Umland sehr gut, insbesondere der wunderschöne Eibsee bei Garmisch-Partenkirchen. Können Sie Dialekt sprechen? Und tun Sie das in der Serie? Nicht zuletzt, weil meine beste Freundin Bayerisch spricht, kann ich es ebenfalls. Ich habe schon oft und gerne auf Bayerisch gedreht, zum Beispiel einen Münchner „Tatort“. Bei der Staatsanwältin fiel die Entscheidung für eine Mischung: Im Amt spricht sie hochdeutsch, privat eher bayerisch. Das unterstreicht die beiden Seiten ihrer Persönlichkeit. Zur Person Franziska Schlattner wurde 1971 im rumänischen Hermannstadt geboren. Hier verbrachte sie ihre Kindheit, bevor sie mit den Eltern nach Deutschland zog. In München studierte sie Germanistik und Kommunikationswissenschaften. Ihre erste Filmrolle bekam Schlattner 1998 in „Laura liebt das Geld“. Es folgten viele TVund Filmprojekte, etwa „Crazy“. „Elementarteilchen“, „Tatort“ und „Krupp – eine deutsche Familie“. Sie lebt in München. MAINZELMÄNNCHEN Eine Sonderveröffentlichung des ZDF Werbefernsehen in HORIZONT 37/2012 3 „Kein Bild ist es wert, Leben zu gefährden“ Yvette Gerner, Chefin vom Dienst in der ZDF-Chefredaktion, über das ständig steigende internationale Nachrichtenaufkommen und die Berichterstattung von den internationalen Krisenherden Frau Gerner, von der Euro-Krise über den Bürgerkrieg in Syrien bis hin zum Erdbeben im Iran – die Welt befindet sich im permanenten Ausnahmezustand. Wie bekommen Sie das redaktionell noch alles unter Kontrolle? Es gelingt uns immer noch gut, wenngleich die Anforderungen steigen. Der Abstimmungsbedarf zwischen den einzelnen Redaktionen ist mittlerweile insbesondere bei den zahlreichen auslandspolitischen Themen sehr hoch. Im Zweifelsfall fungiere ich quasi als „Arm des Chefredakteurs“ ins Programm, sowohl inhaltlich als auch organisatorisch. Gemeinsam mit den einzelnen Redaktionen kläre ich ab, wer ein Thema wie aufgreifen kann, wie die Aufgabenteilung aussieht und ob wir beispielsweise die Korrespondententeams verstärken. wir kennen, besagen, dass man nur wenig voraussetzen sollte. Das ist manchmal schwierig für die Redaktion, wenn sie ein Thema jeden Tag bearbeitet. Wir versuchen, möglichst gut und anschaulich Hintergründe zu vermitteln. Dabei hilft uns der 3D-Erklärraum. Alle aktuellen Sendungen wenden die Technik mittlerweile an. Es gab am Anfang Probleme damit, aber jetzt läuft es sehr gut. Wann sitzen Sie in der „Grotte“? Wenn wir sehr wichtige „Breaking News“-Situationen wie den Aufstand in Ägypten oder den Tsunami haben, nutzen wir diesen speziellen Raum zur Krisen-Koordination. Er trägt übrigens diesen etwas irritierenden Namen, weil er früher keine Fenster hatte. Seit wann ist das internationale Nachrichtenaufkommen so immens hoch? In den letzten Jahren ist vor allem durch Internet und andere technische Möglichkeiten die Schnelligkeit, live bei internationalen Ereignissen teilzunehmen, enorm gestiegen. Das Nachrichtenaufkommen hat 2011 einen Höhepunkt erreicht. Jetzt sind die Krisen etwas „kleiner“, doch wir müssen sie langfristig beobachten. Wir fragen täglich: Wie sind wir in Syrien aufgestellt? Haben wir ein Visum für Damaskus? Kann der IstanbulKorrespondent an die Grenze gehen oder müssen wir das Thema über Jordanien aufgreifen? Das klären wir im Kreis der Chefs vom Dienst und tragen es bei Bedarf auch in die „Schalte“, die tägliche Konferenz der Redaktionsleiter. Welche Rolle spielt die Sicherheit der Korrespondenten? Eine sehr große. Wir diskutieren zurzeit, was passiert, wenn Israel einen Militärschlag gegen den Iran verübt: Wie sind wir aufgestellt? Worauf müssen wir achten? Wie schützen wir uns? Anders als manche internationalen Networks gehen wir keine hohen Risiken ein. Kein Bild ist es wert, das Leben des Teams zu gefährden. Dennoch wollen wir Berichte nach eigenem Augenschein. Sicherheit und Berichtsinteresse sind aber bislang immer in Einklang gebracht worden. Haben Sie angesichts des gestiegenen Nachrichtenaufkommens die Zahl der Auslandsstudios aufgestockt? Nein, das ist vor dem Hintergrund der Sparanforderungen im ZDF nicht möglich. Wir haben nach wie vor 18 Auslandsstudios, weitere einzelne Büros und insgesamt 32 Korrespondenten mit ihren jeweiligen Teams. Unsere Leistung besteht – ähnlich wie bei der ARD – darin, dass wir bislang nicht zurückschrauben. Viele Networks haben die Zahl ihrer Korrespondenten längst reduziert und damit auch die aufwendige Auslandsberichterstattung verknappt. Ein Problem vor allem in der Berichterstattung über Bürgerkriege ist immer wieder die Echtheit von Bildern und Videos aus dem Internet. Wie prüfen Sie? In Ländern, in denen wir keine eigenen Bilder produzieren können, müssen wir teilweise auf derartiges Material zurückgreifen. Wir versuchen dann, eine zweite, bestätigende Quelle zu finden, fragen, ob das Dargestellte plausibel ist oder versuchen, mit den Urhebern der Videos Kontakt aufzunehmen. Man kann nie komplett ausschließen, dass man auf Propagandamaterial hereinfällt. Wir stellen es dann richtig. De facto ist es in der Vergangenheit nur ganz selten passiert. Wird der Ehrgeiz in puncto Auslandsberichterstattung auch darüber hinaus vom Publikum gedankt – oder geht es in erster Linie um öffentlich-rechtliche Pflichterfüllung? Es ist zwar unsere Pflicht, aber es sollte eben nicht wie eine Pflichtübung aussehen. Es geht darum, die Themen, die wir für wichtig halten, so aufzuarbeiten, dass sie für den Zuschauer interessant und spannend sind. Wir tun das über sehr verschiedene Formate. Und häufig gelingt es uns auch, mit Themen, die man traditionell als „Abschalter“ betrachtet, gute Erfolge zu erreichen. Das Nachrichtenaufkommen steigt, der Sendeplatz wird aber nicht gleichzeitig größer. Müssen Sie teilweise unzulässig verknappen? Wir haben ja viele Gefäße, vom „Moma“ bis zu den Spätnachrichten, in denen wir unterschiedliche Themen spiegeln können. Es fällt kein wichtiges Thema unter den Tisch, es kann höchstens passieren, dass es zum Beispiel mit zwei statt mit vier Einspielern illustriert wird – ein stetes Ringen um richtige Gewichtung. Achten Sie darauf, dem Zuschauer innerhalb einer „heute“-Sendung nicht zu viele negative Nachrichten zuzumuten – von der Euro-Krise über den Amoklauf zum Bürgerkrieg? Wenn die wichtigsten Themen die „schlechten News“ sind, dann geht es nicht anders. Die journalistischen Grundkriterien sind ja nicht „gut“ und „schlecht“. Natürlich sucht man einen Rhythmus, der es den Zuschauern erleichtert, wirklich alles mitzubekommen. Wir bemühen uns auch um einen emotionalen Ausgleich, um mal kurz durchatmen zu können. Das geht in Magazinsendungen einfacher als in Nachrichtenformaten. Aber wir haben am Ende von „heute“ jeweils das Bild des Tages, das auch nicht unbedingt die schlimmste Nachricht betrifft, und samstags versuchen wir, am Ende noch eine gute, positive Geschichte zu bringen. Aber wenn an diesem Tag die Welt beinahe untergeht, würden wir auch darauf verzichten. „Good news is no news“ – gilt diese journalistische Weisheit noch? So zugespitzt galt sie nie. Und wenn, dann am ehesten bei den Zuschauern: Im Kopf bleiben immer die schlechten Nachrichten. Man wirft uns immer wieder vor, so negativ über Afrika zu berichten, nur Hunger und Leid zu zeigen. Dabei tun wir das gar nicht. Es gibt so viele Geschichten von unseren Korrespondenten über interessante Menschen und über Aspekte, in denen Afrika uns voraus ist. Zur Person „,Gut‘ und Yvette Gerner ist seit September ,schlecht‘ sind 2010 Chefin vom Dienst in der ZDF-Chefredaktion. Die 45-Jährige promovierte in Wissenschaft/Germanistik an nicht die journalis- Gehen Sie inhaltlich Politischer der Universität Heidelberg und stieg 1995 von einem Lerneffekt als redaktionelle Mitarbeiterin in der ZDFAußenpolitik ein. Von tischen Grund- bei den Zuschauern Hauptredaktion 2002 bis 2004 fungierte sie als stellveraus? Wissen die meistretende Leiterin des „auslandsjournal“, ten mittlerweile, was kriterien“ danach als Chefin vom Dienst der HauptSunniten und Schiiten unterscheidet? Alle Studien, die redaktion Außenpolitik. Foto: Rico Rossival / ZDF Weitere Infos: www.zdf-werbung.de MAINZELMÄNNCHEN Eine Sonderveröffentlichung des ZDF Werbefernsehen in HORIZONT 37/2012 4 Eine Woche auf ZDF-Diät Wie fühlt sich das an, sieben Tage ausschließlich ZDF zu sehen? Ein riskanter Selbstversuch von Klaus Janke Am Anfang stand ein Kneipengespräch: Ich redete mit ein paar Freunden über die Zeit vor dem Privatfernsehen, über die extreme Überschaubarkeit einer Fernsehwelt mit drei Programmen. Nachdem wir uns darauf verständigt hatten, dass eine solche Konstellation aus heutiger Sicht ganz und gar schrecklich sei, setzte ein anderer Kneipengast, der unsere Diskussion verfolgt hatte, noch eins drauf: „Stellt euch erst mal vor, es gäbe nicht drei, sondern nur einen Sender, es gäbe nur, sagen wir mal, das ZDF.“ Irgendwie ließ ich mich dann in eine Wette hineinquatschen: Wie wäre es, wenn man eine Woche lang jeden Tag ausschließlich ZDF guckt? Ich hatte gerade eingeschlagen, da bereute ich es bereits. „Aber auch die Digitalsender, oder?“ bettelte ich kleinlaut. Na, schön, auch die Digitalsender. Meine Frau, die ich dem Experiment unweigerlich ebenfalls aussetzen musste, war anfangs mehr als skeptisch: „Nur ZDF? Wir sind Mitte 40, ist das nicht zu früh?“ Aber mit dem Hinweis auf die hippen Digitalsender konnte ich sie überzeugen. Hier Auszüge aus dem Protokoll. der in der Schweiz ein. Jenni guckt dann noch „Mad Men“ und „30 Rock“ auf ZDFneo. Wir hören den Fernseher immer noch aus dem Wohnzimmer, während wir dem Schlaf entgegendämmern. Donnerstag, 23. August: Langsam wird es anstrengend. Wir steigen um 19.25 Uhr mit „Notruf Hafenkante“ ein: Ein Autor, der einen Bestseller über schockierende Erlebnisse in Afrika „kalt“ geschrieben hat, will auf keinen Fall auffliegen und ist bereit, dafür Verbrechen zu begehen. Gar nicht schlecht. Den „Super-Champion“ mit Jörg Pilawa umgehen wir als Quiz-Muffel und sehen uns dafür lieber den amerikanischen Episodenfilm „Ich und du und alle anderen, die wir kennen“ auf ZDFkultur an, eine schöne romantische Komödie. Danach um 21.45 Uhr „Bambule“ auf ZDFneo mit Sarah Kuttner zum Thema Angst. Dienstag „Rosenheim-Cops“ Montag „Out of Time“ Freitag, 24. August: Montag, 20. August: Mittwoch Erst mal mit etwas Gewohntem beginnen: „wiso“ präsentiert ab 19.25 Uhr unter anderem einen interessanten Beitrag über eine Software, mit der man sein gestohlenes Handy orten kann. 20.15 Uhr dann „Mein Mann, seine Geliebte und ich“, eine Komödie mit Mariele Millowitsch und Harald Krassnitzer. Hätten wir sonst unter keinen Umständen eingeschaltet. Eine Frau erfährt von der Affäre ihres Mannes mit einer jüngeren Geliebten und versucht, ihn wiederzugewinnen. Weil es im ZDF lief, wissen wir leider schon vorher, dass sie es schaffen wird, aber ein bisschen heile Welt tut ab und zu gut. Danach müssen wir uns sehr zusammenreißen, um nicht auf Lars von Triers „Europa“ auf Arte umzuschalten. Stattdessen „heute journal“ und dann der spannende US-Thriller „Out of Time“ um 22.15 Uhr mit Denzel Washington und Eva Mendes. Danach Bettruhe. „auslandsjournal“ Samstag, 25. August: Das Experiment geht dem Ende zu, und wir fühlen uns eigentlich munter. So schalten wir heute schon mal früher ein, um 16.15 Uhr bei „Lafer! Lichter! Lecker!“ Vielleicht gibt es ja noch eine Anregung für das abendliche Menü. Aber wir wechseln schon um 16.30 Uhr zur Diät-Doku „Mach mich schlank“ mit Michael Mosley auf ZDFneo. Um 18 Uhr schauen wir noch bei Barbara Hahlweg „ML Mona Lisa“ herein: Jugendliche, die einfach abtauchen, ein Adoptivkind auf Spurensuche in Indien und Frauen, die sich für den „Playboy“ ausziehen – eine gewohnt bunte Themenmischung. Abends sind wir eingeladen, das wollte ich dann doch für das Experiment nicht absagen. Dienstag, 21. August: Weil es so heiß ist, lasse ich mich schon früh durchs Programm treiben, „Raumschiff Enterprise“ auf ZDFneo ab 17.55 Uhr, dann aber doch lieber um 18.05 Uhr „SOKO Köln“, „heute“, „Die RosenheimCops“ über den Tod eines Spieleentwicklers und ab 20.25 Uhr, logisch, Champions League Play-off, Borussia Mönchengladbach gegen Dynamo Kiew 1:3, nicht schön, aber Oliver Welke und Oliver Kahn machen Lust auf mehr. Hätte ich mir ohnehin angesehen. Mittwoch, 22. August: Heute kommt unsere 18-jährige Nichte Jenni zu Besuch. Entgeistert hört sie von unserem, wie sie sagt, „kranken“ Experiment, sie muss aber mitmachen. Ich empfehle ihr um 18 Uhr etwas Informatives, die Doku „Brauner Terror – blinder Staat“ auf ZDFinfo, sie schaltet aber kurze Zeit später auf das „Hurricane Festival 2012“ auf ZDFkultur um, wo Casper und K.I.Z. auftreten. Kenne ich nicht, will ich auch gar nicht kennen. Um 18.45 Uhr schauen wir ein bisschen zusammen „Die Pyramide“ auf ZDFneo, die Ratesendung, die es früher mit Dieter Thomas Heck gab und jetzt mit Micky Beisenherz. Dann weiter mit „heute“ und „Küstenwache“. Im Anschluss reden wir auch mal ein bisschen mit Jenni. Um 22.15 Uhr schalten wir uns per „auslandsjournal“ in den Streit um die deutschen Steuersün- Weitere Infos: www.zdf-werbung.de In der Redaktion halten sich Kollegen zwei Finger vor ein Auge und fragen mich vermeintlich mitleidig, ob ich mit dem Zweiten immer noch besser sehe. „Ist überhaupt nicht schlimm, im Gegenteil“, erwidere ich leicht gereizt. Um 19.45 Uhr schalte ich auf ZDFinfo die Doku „Dritte Halbzeit Randale“ über Gewalt in den Fußballstadien ein, um 20.15 Uhr geht es auf ZDFkultur mit dem epochalen Spielfilm „So glücklich war ich noch nie“ mit Nadja Uhl und Devid Striesow, der einen Hochstapler spielt und damit eine der besten Rollen seiner Karriere. Um 23.15 Uhr dann noch „aspekte“, klar, diesmal unter anderem mit dem „Drive“-Autor James Sallis. Sonntag, 26. August: Freitag Donnerstag „So glücklich war ich noch nie“ „Notruf Hafenkante“ Samstag Sonntag „Lafer! Lichter! Lecker!“ „Ein Sommer in Kapstadt“ Der letzte Tag. Charlotte Roche begibt sich um 18.30 Uhr auf ZDFkultur unter Mütter, kann man sich anschauen. Am Abend denken wir gar nicht mehr an „Tatort“, irgendwann ist man so weit. Stattdessen verbringen wir gedankenverloren ab 20.15 Uhr in der Reihe „Herzkino“ einen „Sommer in Kapstadt“, bevor es um 22 Uhr mit der schwedischen Krimireihe „Kommissar Beck“ weitergeht: Ein Politiker, der krankhaft spielsüchtig ist, verschwindet spurlos. Auch noch mal ein gepflegter Fernsehabend. Richtig schwergefallen ist mir das Experiment nicht. Meine Frau und ich fühlten uns jederzeit durch die Nachrichtenund Magazinsendungen gut informiert, es gab spannende Spielfilme, leichte und schwere Kost, Sport, Service – irgendwie war alles dabei. Nur Oliver Welke hatte mit seiner „heute Show“ leider noch Sommerpause. Deshalb: Ja, das ZDF geht – zumindest, wenn man die Digitalsender dazunimmt – als lückenloses Vollprogramm für Jung und Alt durch. Man kommt klar damit. Hart war nur, überhaupt jeden Tag fernsehen zu müssen. MAINZELMÄNNCHEN Eine Sonderveröffentlichung des ZDF Werbefernsehen in HORIZONT 37/2012 5 „Keine 08/15-Fragen“ In-Team Jochen Breyer ist erst 29 Jahre alt, präsentiert aber schon die Königsklasse des internationalen Fußballs: Gemeinsam mit Oliver Kahn und Oliver Welke moderiert er ab sofort die Champions League im ZDF Das kann Eltern so richtig auf die Nerven gehen: Als Jochen Breyer noch ein Kind war, kommentierte er besonders gern Fußballspiele, die im Fernsehen liefen, mit – und zwar zusätzlich zum laufenden Ton und in entsprechender Lautstärke. Die Breyers ließen ihn jedoch gewähren und trugen somit vielleicht dazu bei, dass ihr heute 29-jähriger Sohn zum Shooting-Star im deutschen FußballFernsehen geworden ist. Gemeinsam mit Oliver Welke und Oliver Kahn gehört er zum ModeratorenTeam der aktuellen Champions League, deren Gruppenphase am 18. und 19. September starten wird. Welke moderiert zwölf der 18 Spiele, Breyer die restlichen sechs. Bei den Welke-Übertragungen fungiert Breyer als Field Reporter, der die Spieler im Stadion befragt – eine Rolle, in der er bereits viel Erfahrung gesammelt hat. Die Zusammensetzung des Teams ist wohldurchdacht: „Dieses Trio steht sowohl für Kompetenz und Seriosität als auch für Leichtigkeit und jugendliche Frische“, erklärt ZDF-Sportchef Dieter Gruschwitz. Breyer, der natürlich für die „Leichtigkeit und jugendliche Frische“ steht, ist trotz seiner Jugend kein Unbekannter. Seit fünf Jahren arbeitet er in der ZDF-Sportredaktion, war bereits als Frühmoderator im „morgenmagazin“ aktiv und ist einem größeren Publikum auch als Reporter und Interviewer bei Live-Übertragungen und aus dem „aktuellen sportstudio“ bekannt. Seine Karriere startete er 2003 als freier Mitarbeiter bei der „Süddeutschen Zeitung“, kurze Zeit später betätigte er sich als Reporter und Hörfunkredakteur bei Bayern 3 und dem Bayerischen Rundfunk. Breyers Aufwärmphase hat bereits begonnen: Seinen überzeugenden Einstand gab er bereits als Field Reporter beim Play-off-Spiel Borussia Mönchengladbach gegen Dynamo Kiew (1:3) am 21. August. Zehn Tage später moderierte er dann mit dem UEFA-Superclup-Finale (Atlético Madrid gegen FC Chelsea 4:1) selbst und konsultierte Michael Ballack als Experten. Das wirkte unprätentiös, sachlich und locker. „Ich denke, wir sind sehr gut gestartet“, resümiert Breyer. Die Marschrichtung für die weiteren Übertragungen: „Das ZDF versucht bei der Berichterstattung über die Champions League näher am Fußball zu sein, als es die Übertragungen zuvor waren. Wir möchten gerne detaillierter und genauer analysieren.“ Die Einrichtung des „Champions League Magazin“ um 19.25 Uhr im Vorfeld der Übertragungen sieht er sehr positiv: „Ein großer Mehrwert des Magazins besteht darin, dass man hier am Mittwoch einen standardisierten Platz für die Zusammenfassungen der Spiele vom Vorabend hat. Das fehlte bislang.“ Und wie fühlt es sich an, neben dem 17 Jahre älteren und ChampionsLeague-erfahrenen Oliver Welke zu moderieren? „Ich kann ihn nicht kopieren, sondern werde versuchen, meinen eigenen Stil zu finden“, so Breyer. Aber: „Den einen oder anderen Kniff kann ich mir von ihm sicher auch noch abschauen.“ Aufgefallen ist Breyer vor allem durch seine Fähigkeit, als Field Reporter nicht in die üblichen Routinen zu verfallen: „Ich will nach Möglichkeit keine 08/15-Fragen stellen“, erklärt er. Was wohltuend ist – wir kennen sie schließlich zur Genüge, die immer gleichen Statements verschwitzter Fußballer, die durch „Wie fühlen Sie sich?“- und „Was ist schief gelaufen?“Fragen möglich gemacht werden. „Die meisten Spieler reden mittlerweile sehr ,staatstragend‘“, berichtet Breyer. „Eine Ausnahme ist unter anderem Thomas Müller, der immer einen guten Spruch auf Lager hat.“ Gute Interviews kommen laut Breyer aber nicht nur durch gute Fragen zustande. Sein Rezept: „Man sollte sich dabei selbst zurücknehmen und vor allem gut zuhören.“ Zur Person Jochen Breyer, Jahrgang 1982, sammelte erste journalistische Erfahrungen als freier Mitarbeiter bei der „Süddeutschen Zeitung“. Ab 2005 arbeitete er für Bayern 3 und den Bayerischen Rundfunk. 2007 kam er als Reporter und Redakteur in die Hauptredaktion Sport des ZDF. Seit 2008 ist er als Reporter und Interviewer für das „aktuelle sportstudio“ im Einsatz, seit 2011 zudem als Moderator des „morgenmagazin“. Das ZDF bietet mit dem „Champions League Magazin“ attraktive Werbeplätze vor den 18 Live-Partien spricht die Werbekampagne des ZDF zur Übertragung der Champions-LeagueSaison. Ob die Spiele diesem Anspruch gerecht werden, hängt natürlich von den Akteuren auf dem Feld ab. Am ZDF wird es dagegen auf keinen Fall scheitern. Mit Oliver Welke, Oliver Kahn und Jochen Breyer steht ein Top-Moderatorenteam bereit, das pro Saison 18 Live-Partien begleiten wird. Die Bundesliga wird mit drei Teams vertreten sein: Neben dem Deutschen Meister und Pokalsieger Borussia Dortmund gehen auch der FC Bayern München und der FC Schalke 04 an den Start. Die Spiele finden in der Regel mittwochs um 20.45 Uhr statt, die Übertragungen beginnen um 20.25 Uhr. Im werberelevanten Programm ist jeweils von 19.25 bis 19.35 Uhr das „Champions League Magazin“ zu sehen, das neben der Vorberichterstattung zum Abendspiel auch die Highlights der Spiele vom Dienstag zeigen wird. „Es bietet die Chance, auch mal wirklich spannende Hintergrundberichte zu senden, die im eigentlichen Vorlauf aus Zeitgründen selten unterkommen“, so Hauptmoderator Oli- ver Welke. Vor und nach dem Magazin ist Scharnierwerbung buchbar. Ob sich die ZDF-Berichterstattung von der bisherigen wesentlich unterscheiden wird, mag Welke – selbst mit viel Champions-League-Erfahrung – nicht prognostizieren: „Da kann man nur die alte Fußballphrase zitieren: Wir schauen nur auf uns.“ Eine zweite „heute Show“ wird Welke aus den Übertragungen auf keinen Fall machen: „Ich habe als Moderator eine reine Servicefunktion, muss im „Ich bin ein Diener zweier Herren“ Herr Lammert, Sie sind Verkaufsdirektor bei der ARD & ZDF Fernsehwerbung GmbH in Köln. Warum gibt es dieses Unternehmen? Die ARD & ZDF Fernsehwerbung wurde 2008 als Vertriebstochter der beiden öffentlichrechtlichen Vermarkter gegründet, die jeweils einen 50-prozentigen Anteil halten. Unsere Aufgabe besteht darin, für den Verkauf der TV-Werbezeiten auf den Sendern zu sorgen. Dabei treten wir als Vermittler auf – Vertragspartner der Werbungtreibenden sind ARD-Werbung und das ZDF Werbefernsehen. Der gemeinsame Vertrieb bietet sich insofern an, als ARD und ZDF ganz ähnliche Qualitätsmerkmale haben und vergleichbar argumentieren. Beide verbindet auch, dass sie die kürzesten Werbeblöcke der deutschen Fernsehlandschaft haben und so höhere Aufmerksamkeit garantieren. Wie verhindern Sie, dass Sie einen der Partner im Verkaufsgespräch bevorteilen? Ich bin zwar ein Diener zweier Herren, trenne aber strikt. Es gibt quasi einen „blauen“ und einen „orangefarbenen“ Teil des Verkaufsgesprächs. Wir achten dabei genau darauf, für die jeweiligen Kundenbedürfnisse das optimale Angebot zu bringen. Wer beispielsweise um 18 Uhr eine Reichweite von 3,5 Millionen will, sollte beim ZDF im Umfeld der „SOKOs“ werben. Das schafft sonst niemand. Gibt es Kombi-Rabatte, wenn ich bei beiden Sendern werbe? Nein, das ist kartellrechtlich nicht erlaubt. Die Fußball-Elite läuft auf „Fußball vom anderen Stern“ ver- Tobias Lammert, Verkaufsdirektor ARD & ZDF Fernsehwerbung Thema sein und ordentliche Interviews hinkriegen“, betont er. „Ab und an mal eine schöne Formulierung kann sicherlich nicht schaden, besser ist aber, wenn man sich die nicht schon Tage vorher zurechtlegt. Das wirkt dann sehr schnell gewollt.“ Top-Werbemöglichkeiten im Vorlauf Wie groß ist die ARD & ZDF Fernsehwerbung? Wir haben vier Verkaufsbüros mit jeweils drei Mitarbeitern in Frankfurt, Hamburg, Köln und München. Zusätzlich sind in der Zentrale in Köln drei weitere Personen beschäftigt, mich eingeschlossen. Macht also 15 Mitarbeiter. Mit diesem Personalstamm vermitteln wir einen Großteil der Aufträge, die bei den Vermarktern der Sender eingehen. Programmstruktur und Einschaltpreise der Champions League im ZDF Die Spiele im ZDF September: Mi, 19.9.: Oktober: Mi, 3.10.: FC Bayern München Manchester City Zeit FC Valencia Borussia Dortmund Mi, 24.10.: Borussia Dortmund Real Madrid November: Mi, 7.11.: FC Bayern München OSC Lille Mi, 21.11.: Ajax Amsterdam Borussia Dortmund FC Schalke 04 Olympiakos Piräus oder Dezember: Mi, 5.12.: FC Bayern München Quelle: ZDF Werbefernsehen GmbH Bate Baryssu Programm / Werbung 18.59 Uhr Werbung: heute-Uhr 19.00 Uhr heute 19.18 Uhr Werbung: Best Wetter 19.20 Uhr Wetter Durchschnittspreis für 1 Sekunde 1198 Euro 1224 Euro 891 Euro 19.21 Uhr Werbung: Single-Spot nach dem Wetter 19.22 Uhr Programm-Trailer 19.23 Uhr Werbung vor UEFA Champions League Magazin 19.25 Uhr UEFA Champions League Magazin live 19.35 Uhr Werbung nach UEFA Champions League Magazin 19.37 Uhr Serie, i.d.R. „Küstenwache“ 19.49 Uhr Werbung: Unterbrecher-Split in der Serie 910 Euro 19.50 Uhr Werbung in der Serie 710 Euro 19.55 Uhr Serie, i.d.R. „Küstenwache“ 20.25 Uhr UEFA Champions League live Vorbericht 20.45 Uhr UEFA Champions League live 1. Halbzeit Mindestbelegung 120 Sekunden pro Woche 990 Euro 990 Euro Impressum Herausgeber ZDF Werbefernsehen GmbH, Erich-Dombrowski-Straße 1, 55127 Mainz Verantwortlich Jens Helmer Verlag Deutscher Fachverlag GmbH, Mainzer Landstraße 251, 60326 Frankfurt am Main; HORIZONT productions Redaktion Klaus Janke Gestaltung Dorothee Mayer Weitere Infos: www.zdf-werbung.de MAINZELMÄNNCHEN Eine Sonderveröffentlichung des ZDF Werbefernsehen in HORIZONT 37/2012 6 Sponsoring-News Premieren-Highlight mit Bastian Pastewka Lanz, übernehmen Sie! Markus Lanz moderiert am 6. Oktober als Nachfolger von Thomas Gottschalk zum ersten Mal „Wetten, dass..?“ Zur Premiere dürfen sogar die Werbungtreibenden dabei sein Natürlich wird Markus Lanz zurzeit nervös sein – alles andere würde uns den 43-Jährigen unheimlich machen. Schließlich übernimmt er mit „Wetten, dass..?“ am 6. Oktober um 20.15 Uhr ein Sendeformat, das unter der Ägide von Thomas Gottschalk zum Synonym für Samstagabend-Unterhaltung geworden ist. Lanz’ großer Vorteil: Er wird nicht direkt an Gottschalk gemessen. Das Konzept soll inhaltlich weiterentwickelt werden, und dabei dürfte es viel kreative Freiheit geben. Der neue Moderator hat erste Details bekannt gegeben. Unter anderem soll das Publikum näher ans Geschehen auf der Bühne rücken. Auch wird es pro Sendung eine Wette mehr geben. Außerdem sollen die Wettpaten ihre Wetten präsentieren und erklären. Auch an der Optik wird gearbeitet: Das Bühnenbild wird voraussichtlich aus beweglichen LED-Wänden bestehen, die Farbe Blau dominiert. Zudem werden die Kandidaten aufgewertet: Sie nehmen in einer Sitzgruppe auf der Bühne Platz und werden über Einspielfilme vorgestellt, die über die Entstehung der Wetten informieren. Der neue Moderator genießt dabei das volle Vertrauen des ZDF-Intendanten Thomas Bellut: „Markus Lanz hat an seiner Talkshow hart gearbeitet, war 2011 der Aufsteiger des Jahres, der nicht nur viele Zuschauer, sondern auch viel Anerkennung gefunden hat“, so Bellut. Und: „Er wird seinen eigenen Stil finden.“ In puncto Einschaltquote wird die Latte nun etwas niedriger gelegt: Gottschalk zog an guten Tagen immer noch über 10 Millionen Zuschauer. Von Lanz wünscht sich Bellut auf Dauer etwa 8 Millionen Zuschauer. Lanz’ Vertrag läuft erst einmal drei Jahre, sieben reguläre Sendungen pro Jahr sind geplant. Währenddessen laufen seine Talkshows am Dienstag, Mittwoch und Donnerstag weiter. Wichtig für die Werbekunden: Vor der ersten Sendung am 6. Oktober wird es einen bereits 19.25 Uhr startenden „Countdown“ geben, in dem TVSpots platzierbar sind – ein bisschen Dramatik muss sein. Markus Lanz hat viel Neues vor Countdown Der „Countdown“ vor der ersten „Wetten, dass..?”-Sendung mit Markus Lanz läuft am 6. Oktober von 19.25 Uhr bis 20.15 Uhr. Damit haben die Werbungtreibenden die Chance, beim „Warm-up“ für Europas größte und bekannteste TV-Show dabei zu sein und von der Aufmerksamkeit des Publikums zu profitieren. Sie können drei verschiedene Werbeplätze belegen: ● Einen Single-Spot vor dem „Countdown“ um 19.21 Uhr (Die Preise: 20 Sekunden 18.000 Euro; eine Sekunde 900 Euro) ● Weitere Spots vor dem „Countdown“ um 19.22 Uhr (20 Sekunden 13.680 Euro; eine Sekunde 684 Euro) ● Spots in der Werbeinsel innerhalb des „Countdown“ zwischen 19.45 und 19.50 Uhr (20 Sekunden 20.040 Euro; eine Sekunde 1002 Euro) Im Herbst wartet das ZDF einmal mehr mit zahlreichen Hochkarätern zur Primetime auf: Am 11. Oktober steht als Free-TV-Premiere der Thriller „Trust – Die Spur führt ins Netz“ mit Clive Owen auf dem Programm. Die Erstausstrahlung der Komödie „Mutter muss weg“ mit Bastian Pastewka ist am 18. Oktober zu sehen: eine skurrilkomische Geschichte über Tristan, der eine folgenschwere Vorliebe für Puppenhäuser und Auftragskiller hat. Achtung: Aufgrund des Sponsoringverbotes wird es ab 2013 keine Möglichkeit mehr geben, Sendungen nach 20 Uhr als Programmsponsor zu belegen. Wintersport-Pakete 2012/13 verfügbar Die Pakete für das Programmsponsoring der Wintersport-Saison 2012/13 bei ARD und ZDF sind ab sofort verfügbar. Wie bereits in den vergangenen Jahren gibt es wieder verschiedene attraktive Pakete für die klassischen Wintersportdisziplinen, wie zum Beispiel Skispringen oder die verschiedenen Eis-Sportarten. Auch für die Highlights Alpine und Nordische Ski-WM 2013 in Schladming beziehungsweise Val di Fiemme stehen entsprechende Angebote zur Verfügung. Kontakt: Michael Käfer Tel.: 06131/7014075 oder E-Mail: kaefer.m@zdf.de Bilderrätsel – Wie viele Fehler finden Sie? Machen Sie die Anzahl der Unterschiede im unteren Bild ausfindig und gewinnen Sie zwei Länderspiel-Tickets Original Fälschung 1. Preis: Zwei Tickets für das Fußball-Länderspiel Deutschland gegen Schweden am 16. Oktober 2012 in Berlin (Qualifikationsspiel zur WM 2014) inklusive An- und Abreise mit der Deutschen Bahn (2. Klasse) sowie Hotelübernachtung (Mittelklasse) mit Frühstück. Sie haben alle Fehler gefunden? Dann senden Sie uns die Anzahl der Fehler, unter Angabe Ihres Namens und Firma, per E-Mail an: info@zdf-werbung.de. Einsendeschluss ist Freitag, der 21. September 2012. Der Rechtsweg ist ausgeschlossen. Weitere Infos: www.zdf-werbung.de 2. bis 5. Preis: Ein Muss für Sammler: Exklusives „Geschenkepaket“ des ZDF Werbefernsehen mit vielen Überraschungen.