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Eine Sonderveröffentlichung des
HORIZONT 37 / 13. September 2012
Editorial
„Das ZDF will älter werden!“
Liebe Leserinnen,
liebe Leser,
völlig zu Recht wird zurzeit eine verstärkte Ansprache jüngerer Zielgruppen im ZDF eingeleitet. Es wäre jedoch falsch, daraus zu folgern,
dass auch in puncto Werbung
Handlungsbedarf bestehe. Natürlich profitieren wir auch bei der Vermarktung unserer Werbeplätze von
einem breiten Zielgruppenspektrum, das wir adressieren können.
Hier haben wir jedoch bereits heute
im werberelevanten Programm keinerlei Defizite. Aber noch wichtiger
ist: Wir argumentieren ohnehin
nicht mit dem Alter unserer Zuschauer, sondern mit ihrer Kaufaktivität. Die immer wieder aufflammende Diskussion um 14 bis
49, 20 bis 59 oder was auch immer
ist für das ZDF Werbefernsehen
nicht relevant. Wir sind, gestützt
durch unsere Kooperation mit der
GfK, in der Lage, den Zusammenhang zwischen Werbung und konkretem Verkauf zu belegen. Mit dem
ZDF erreicht man keine Werberezipienten in bestimmten Altersgruppen, sondern Käufer.
Der Mainzer Sender leitet zum 50-jährigen Jubiläum eine Akzentverschiebung ein
Es ist in den deutschen Medien
längst zum Allgemeinplatz geworden,
vom ZDF mit Häme als „Kukident-“ oder
„Heizdecken-Sender“ zu sprechen. Dies
mag die älteren Zuschauer verletzen, die
zu Recht danach fragen, was eigentlich
so schlimm daran ist, wenn ein Sender für
sie attraktiv ist. Das ZDF selbst sieht die
Anwürfe mittlerweile souverän – vor allem
deshalb, weil die Verjüngung des Programms längst eingeleitet ist. Thomas
Bellut erklärte bei seinem Amtsantritt als
ZDF-Intendant im März: „Die Zielgruppe
des ZDF ist die ganze Gesellschaft. Deshalb müssen wir mit unserem Programm
verstärkt jüngere Zuschauer erreichen.
Die Erfolge der Digitalkanäle und OnlineAngebote reichen dafür allein nicht aus.“
Allerdings, so Belluts Richtlinie: „Es wird
keine krampfhaften Verjüngungsversuche geben, sondern eine konsequente
Modernisierung, die alle Altersgruppen
anspricht.“ Zudem werde man „auch das
Programmschema überprüfen und in
kleinen Schritten optimieren“. Das Signal
an die Öffentlichkeit war deutlich: Okay,
okay, wir kümmern uns ja.
Programmliche Veränderungen sind
vor allem in der Daytime zu erwarten. Hier
sind neue Formate gefordert, die hohe
Qualität bieten und sich natürlich von den
„Krawallsendungen“ der privaten Konkurrenz absetzen. Norbert Himmler, seit
April Programmdirektor des ZDF und mit
41 Jahren der bislang jüngste Amtsinhaber, hat dazu eigens eine Task-Force eingerichtet. Sie analysiert, welches Angebot es zurzeit bei der Konkurrenz gibt,
welche Sehgewohnheiten das Publikum
hat, wer zu dieser Zeit überhaupt vor dem
Fernseher sitzt. „Im Rahmen der TaskForce sind die Produzenten in einem geschlossenen Pitching angesprochen
worden, Ideen in den Bereichen StudioUnterhaltung, moderne Talkformen und
Factuals zu entwickeln“, erklärt Jeffrey
Haverkamp, Leiter der Planungsredaktion in der Hauptabteilung Programmplanung. „Nach Möglichkeit sollen noch
vor Jahresende daraus Piloten produziert
werden.“
Die Verjüngungsstrategie sieht Haverkamp bereits auf einem guten Weg und
nennt Beispiele: „Ein Baustein der Verjüngungsstrategie ist sicherlich die
Champions League, die uns aber hoffentlich in allen Altersschichten steigende Einschaltquoten bescheren wird. Daneben
erfreut sich die ,heute Show‘ wachsender
Beliebtheit beim jungen Publikum. Auch
,Nicht nachmachen!‘ ist in dieser Hinsicht
als großer Erfolg zu werten.“
Ein wichtiger Anker in der jungen Zielgruppe ist der Digitalsender ZDFneo, der
dort bereits einige Kultformate etablieren
konnte: „Formate wie ,Mad Men‘ oder
,30 Rock‘ dienen dazu, ZDFneo zu profilieren“, betont Haverkamp. „ZDFneo soll
sich weiter als markanter Sender etablieren, aber natürlich auch als Experimentierfeld für das ZDF-Hauptprogramm dienen.“ In diesem Zusammenhang ist es
unter anderem möglich, dass die in
ZDFneo bekannt gewordenen Comedians Joko & Klaas demnächst im ZDFHauptprogramm zu sehen sein werden.
Natürlich liegt es nah, zur Verjüngung
des Programms internationale Kaufserien ins Programm zu heben. Haverkamp schränkt jedoch ein: „Kaufserien
sind kein einfaches Thema. Gute Formate sind recht teuer und dennoch weiß
man nicht, ob sie die erforderlichen, beim
ZDF hohen Quotenziele erreichen. Hinzu
kommt: Die meisten geeigneten Sendeplätze sind bereits mit Long-Fiction-Formaten besetzt, die auch gut laufen.“
Das ZDF wird sein Programm in einem
Jahr verjüngen, in dem es sich selbst als
50-jährigen Jubilar feiern wird: Das ZDF
ging am 1. April auf Sendung. Unter dem
Motto „Am Ersten das Zweite“ begann
der Sendebetrieb, im Mittelpunkt stand
die aufgezeichnete, 90-minütige Unterhaltungssendung „Berlin-Melodie“ mit
Liedern aus dem alten Berlin. Die Programmvorbereitungen für den runden
Geburtstag laufen bereits: „Das Jubiläum
wird Ende März bis Anfang April 2013 gefeiert“, kündigt Haverkamp an. „Die Zuschauer dürfen sich unter anderem auf
große Stars, Show-Events und natürlich
einiges an Nostalgie freuen.“
Eine wichtige Rolle werden in diesem
Zusammenhang die Mainzelmännchen
spielen, die erst einen Tag später, am 2.
April, zum ersten Mal zu sehen waren –
am ersten Sendetag wollte man 1963
noch keine Werbung. Hans-Joachim
Strauch, Geschäftsführer ZDF Werbefernsehen, kann den Werbungtreibenden
auf jeden Fall schon versprechen, dass es
interessante Werbemöglichkeiten rund
um das Mainzelmännchen-Jubiläum geben wird.
Laut Strauch werden die Sondersendungen recht punktuell zwischen Ende
März und Anfang April laufen und nicht
etwa über Monate. „50 Jahre sind ja noch
kein so epochales Ereignis. Eigentlich ist
das ZDF damit relativ jung, insofern brauchen wir eigentlich keine Verjüngung“,
scherzt Strauch. „Das ZDF will vielmehr
erfolgreich noch viel, viel älter werden.“
Hans-Joachim Strauch
Geschäftsführer ZDF Werbefernsehen
Inhalt
Neue Serien „Die Garmisch-Cops“,
„Schafkopf“ und „Heldt“ starten
2
Krimi light Franziska Schlattner
über „Die Garmisch-Cops“
2
Unter Hochdruck Yvette Gerner
über die Auslandsberichterstattung 3
Eine Woche auf ZDF-Diät Ein
Selbstversuch von Klaus Janke
4
Shooting Star Jochen Breyer moderiert die Champions League
5
Attraktiver Vorlauf Werbung im
„Champions League Magazin“
5
„Wetten, dass..?“ Markus Lanz
feilt am Konzept des Klassikers
6
Sponsoring Was das ZDF Werbefernsehen im Herbst zu bieten hat 6
Gewinnspiel Sechs Fehler finden
und Länderspieltickets gewinnen 6
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2
Jetzt wird’s spannend
Das ZDF geht in die Serienoffensive: „Die Garmisch-Cops“, „Schafkopf“ und „Heldt“ sollen die Zuschauer um 19.25 Uhr begeistern
Cops gibt es ab Oktober nicht
nur in Rosenheim, sondern auch in Garmisch-Partenkirchen. Das ZDF trägt dem
großen Erfolg von „Die Rosenheim-Cops“
Rechnung und schickt nun auch „Die Garmisch-Cops“ ins Rennen. Entsteht hier
wie bei „SOKO“ eine neue Familie? „Ähnlichkeiten der beiden Formate sind durchaus beabsichtigt, die bayerischen Cops
werden nun zu einer richtigen Marke“, erklärt Johannes Frick-Königsmann, gemeinsam mit Thorsten Ritsch redaktionell
für die Serie verantwortlich. Produziert hat
die Bavaria Fernsehproduktion in Geiselgasteig, die auch schon für die Rosenheim-Ausgabe verantwortlich zeichnet.
Ebenso sind diverse Drehbuchautoren
schon „Cop“-erprobt.
Im malerischen Garmisch-Partenkirchen, vor einer Kulisse aus schneebedeckten Bergen und grünen Almwiesen,
die so gar nicht bedrohlich wirkt, ermitteln
der urbayerische, sture und unkonventionelle Kriminalhauptkommissar Anton
Wölk (Thomas Unger) sowie der eher
schüchterne Kriminaloberkommissar Robert Bähr (Jan Dose), der zugereist ist.
Anton Wölk, das macht die Konstellation
interessant, ist der Noch-Ehemann der
Staatsanwältin Claudia Wölk (Franziska
Schlattner), auf die wiederum Oberstaatsanwalt Dr. Helmut Wetzel (Holger
Daemgen) ein Auge geworfen hat. Da
kann doch einiges passieren.
Eine weitere Krimiserie, „Schafkopf
oder a bisserl was geht immer“, läuft im
November an und spielt ebenfalls im Freistaat, genauer gesagt in der oberbayerischen Kleinstadt Loisach. Hier kämpft die
junge Anwältin Sandra Koch (Marlene
Morreis) gegen Ungerechtigkeiten, unterstützt von dem in sie verliebten Polizisten
Florian Meichsner (Frederic Linkemann),
dem affären-gestählten Staatsanwalt
Christian Egger (Gunther Gillian) und dem
Pfarrer Ingo Koch (Robert Joseph Bartl).
Die vier treffen sich wöchentlich in einer
Kartenrunde, in der das bayerische Spiel
„Schafkopf“ gepflegt wird, und tauschen
Die Serien
●
„Die Garmisch-Cops“, der neue Krimi-Ableger von „Die Rosenheim-Cops“,
läuft ab 10. Oktober jeweils mittwochs um
19.25 Uhr. Die erste Staffel umfasst zehn
Episoden.
● In „Schafkopf oder a bisserl was geht
immer“ kämpft die junge Anwältin Sandra
Koch für eine gerechtere Welt. Die Serie
wird ab 23. November jeweils freitags um
19.25 Uhr ausgestrahlt. Sechs Folgen bilden die erste Staffel.
● Für die Bochumer Kriminalpolizei ermittelt Kommissar Nikolas Heldt in „Heldt
– Zwischen Gesetz und Gerechtigkeit“.
Die sechsteilige Serie wird Anfang 2013
starten. Ein genauer Sendetermin steht
noch nicht fest.
Die Crews von „Die Garmisch-Cops“ (o.) und
„Schafkopf oder a bisserl was geht immer“: Das Krimiformat dient als Rahmen auch für allerlei Zwischenmenschliches
sich aus. Eikon Media in Berlin hat die
erste Staffel der Serie produziert, mit der
vor allem jüngere Zuschauer angesprochen werden sollen. Die junge, attraktive
Marlene Morreis – „Schon allein der
Mund ist großartig“ („Süddeutsche Zeitung“) – arbeitet in München hin und wieder als Türsteherin des Kult-Clubs Atomic Café und beweist damit eine gehörige Portion Szene-Credibility.
Mit einem weiteren Krimi will das ZDF
Anfang 2013 punkten: In „Heldt – Zwischen Gesetz und Gerechtigkeit“ ermittelt Kommissar Nikolas Heldt (Kai Schumann) für die Bochumer Kriminalpolizei.
Unterstützt wird er dabei von der Staatsanwältin Ellen Bannenberg (Janine Kunze) und Hauptkommissar Detlev Grün
(Timo Dierkes). „,Heldt‘ ist ein unkonventioneller Kriminalkommissar, der die Gesetze bisweilen sehr eigenwillig auslegt“,
kündigt Jeffrey Haverkamp,
Leiter der Planungsredaktion in der Hauptabteilung
Programmplanung, an. Produziert wird die Serie von der
Sony Pictures Film und Fernseh Produktions GmbH.
Droht mit den neuen Formaten ein Krimi-Overkill auf
dem Sendeplatz 19.25 Uhr?
Diese Gefahr umgeht das
ZDF bewusst, indem die Krimiformate immer auch persönliche Dramen und viel
Zwischenmenschliches abbilden – die Kriminalgeschichte dient eher als verbindende
Rahmenhandlung.
Ein weiteres Format kann
Haverkamp ebenfalls schon
nennen: „Neben den neuen
Krimiformaten
wird
im
nächsten Jahr die Familienserie ,Herzensbrecher‘ über
einen alleinerziehenden Pfarrer mit vier Söhnen für frischen Wind sorgen.“
Eine Frau mit zwei Gesichtern
Franziska Schlattner über ihre Rolle als Staatsanwältin Claudia Wölk und die Funktion der bayerischen Sprache in „Die Garmisch-Cops“
Frau Schlattner, Sie spielen
in „Die Garmisch-Cops“ die
Staatsanwältin
Claudia
Wölk. Was hat Sie an der
Rolle gereizt? Claudia Wölk ist
eine sehr agile Staatsanwältin, die
sich stark ins Geschehen einmischt.
Sie ist meist am Tatort präsent
und beteiligt sich an den Vernehmungen der Verdächtigen. Sie ist auch insofern eine interessante Figur, als einer der Polizisten ihr ExMann ist. Die beiden haben
sich zwar getrennt, wohnen
aber immer noch zusammen.
sche Herausforderung der
Rolle? Claudia Wölk verkörpert
als Staatsanwältin natürlich
Sachkompetenz und Autorität,
tritt aber auch als Privatperson
auf, dann spiele ich sie charmanter und emotionaler. Diese bei-
„,Die GarmischCops‘ sind ein
Krimi light“
Haben Sie privat
schon eine solche
Situation
erlebt?
Glücklicherweise nur eine
entfernt ähnliche.
den Facetten immer
so auszutarieren,
dass die gesamte
Figur stimmig bleibt
– darin liegt die Herausforderung.
Wo liegt die besondere schauspieleri-
Vorbild von „Die
Garmisch-Cops“
Weitere Infos: www.zdf-werbung.de
sind „Die Rosenheim-Cops“. Wie
stark haben sich die Schauspieler davon beeinflussen lassen?
Natürlich wussten wir, dass das ZDF hier
auf ein bewährtes Serienmuster setzt –
Ähnlichkeiten, so hat man uns signalisiert,
sind durchaus beabsichtigt. Aber wir ha-
ben uns nicht an den Personen aus „Rosenheim-Cops“ orientiert, sondern absolut eigenständig gespielt.
Wo sehen Sie das Erfolgsrezept
von „Die Rosenheim-Cops“, das
auch den „Garmisch“-Ableger
prägt? Beides sind im strengen Sinne
Krimis, es gibt also in jeder Folge einen
Mordfall, der gelöst wird. Gleichzeitig
geht es jedoch auch um leichte Vorabendunterhaltung. Harte Gewalt bleibt
außen vor, und neben den Ermittlungen
gibt es weitere Handlungsstränge, die
sich in erster Linie um Zwischenmenschliches drehen. Es handelt sich also um
einen „Krimi light“.
Sie selbst haben, wenn man Presseberichten glauben darf, mit
zwölf Jahren Ihr erstes Dirndl geschenkt bekommen. Welche Beziehung haben Sie zu Bayern? Ich
bin als Rumäniendeutsche mit sieben
Jahren nach München gekommen. Von
einem zwischenzeitlichen Aufenthalt in
New York abgesehen, ist München bis
heute die Heimatstadt für mich geblieben. Obwohl ich eher Städterin bin, gefällt
mir auch das Umland sehr gut, insbesondere der wunderschöne Eibsee bei Garmisch-Partenkirchen.
Können Sie Dialekt sprechen?
Und tun Sie das in der Serie? Nicht
zuletzt, weil meine beste Freundin Bayerisch spricht, kann ich es ebenfalls. Ich
habe schon oft und gerne auf Bayerisch
gedreht, zum Beispiel einen Münchner
„Tatort“. Bei der Staatsanwältin fiel die
Entscheidung für eine Mischung: Im Amt
spricht sie hochdeutsch,
privat eher bayerisch.
Das unterstreicht die
beiden Seiten ihrer
Persönlichkeit.
Zur Person
Franziska Schlattner wurde 1971 im
rumänischen Hermannstadt geboren.
Hier verbrachte sie ihre Kindheit, bevor sie
mit den Eltern nach Deutschland zog. In
München studierte sie Germanistik und
Kommunikationswissenschaften.
Ihre
erste Filmrolle bekam Schlattner 1998 in
„Laura liebt das Geld“. Es folgten viele TVund Filmprojekte, etwa „Crazy“. „Elementarteilchen“, „Tatort“ und „Krupp – eine
deutsche Familie“. Sie lebt in München.
MAINZELMÄNNCHEN Eine Sonderveröffentlichung des ZDF Werbefernsehen in HORIZONT 37/2012
3
„Kein Bild ist es wert,
Leben zu gefährden“
Yvette Gerner, Chefin vom Dienst in der ZDF-Chefredaktion, über das ständig steigende internationale
Nachrichtenaufkommen und die Berichterstattung von den internationalen Krisenherden
Frau Gerner, von der Euro-Krise
über den Bürgerkrieg in Syrien
bis hin zum Erdbeben im Iran – die
Welt befindet sich im permanenten Ausnahmezustand. Wie bekommen Sie das redaktionell
noch alles unter Kontrolle? Es gelingt uns immer noch gut, wenngleich die
Anforderungen steigen. Der Abstimmungsbedarf zwischen den einzelnen
Redaktionen ist mittlerweile insbesondere bei den zahlreichen auslandspolitischen Themen sehr hoch. Im Zweifelsfall
fungiere ich quasi als „Arm des Chefredakteurs“ ins Programm, sowohl
inhaltlich als auch organisatorisch. Gemeinsam mit den einzelnen Redaktionen kläre ich ab,
wer ein Thema wie aufgreifen
kann, wie die Aufgabenteilung
aussieht und ob wir beispielsweise die Korrespondententeams verstärken.
wir kennen, besagen, dass man nur wenig voraussetzen sollte. Das ist manchmal schwierig für die Redaktion, wenn sie
ein Thema jeden Tag bearbeitet. Wir versuchen, möglichst gut und anschaulich
Hintergründe zu vermitteln. Dabei hilft uns
der 3D-Erklärraum. Alle aktuellen Sendungen wenden die Technik mittlerweile
an. Es gab am Anfang Probleme damit,
aber jetzt läuft es sehr gut.
Wann sitzen Sie in der
„Grotte“? Wenn wir sehr wichtige „Breaking News“-Situationen wie den Aufstand in Ägypten
oder den Tsunami haben, nutzen
wir diesen speziellen Raum zur
Krisen-Koordination. Er trägt übrigens diesen etwas irritierenden
Namen, weil er früher keine
Fenster hatte.
Seit wann ist das internationale
Nachrichtenaufkommen so immens hoch? In den letzten Jahren ist
vor allem durch Internet und andere technische Möglichkeiten die Schnelligkeit,
live bei internationalen Ereignissen teilzunehmen, enorm gestiegen. Das Nachrichtenaufkommen hat 2011 einen Höhepunkt erreicht. Jetzt sind die Krisen etwas
„kleiner“, doch wir müssen sie langfristig
beobachten. Wir fragen täglich: Wie sind
wir in Syrien aufgestellt? Haben wir ein
Visum für Damaskus? Kann der IstanbulKorrespondent an die Grenze gehen oder
müssen wir das Thema über Jordanien
aufgreifen? Das klären wir im Kreis der
Chefs vom Dienst und tragen es bei Bedarf auch in die „Schalte“, die tägliche
Konferenz der Redaktionsleiter.
Welche Rolle spielt die Sicherheit der Korrespondenten? Eine
sehr große. Wir diskutieren zurzeit, was
passiert, wenn Israel einen Militärschlag
gegen den Iran verübt: Wie sind wir aufgestellt? Worauf müssen wir achten?
Wie schützen wir uns? Anders als manche internationalen Networks gehen wir
keine hohen Risiken ein. Kein Bild
ist es wert, das Leben des
Teams zu gefährden.
Dennoch wollen wir Berichte nach eigenem
Augenschein. Sicherheit und Berichtsinteresse sind aber bislang immer in Einklang gebracht worden.
Haben Sie angesichts des gestiegenen Nachrichtenaufkommens
die Zahl der Auslandsstudios aufgestockt? Nein, das ist vor dem Hintergrund der Sparanforderungen im ZDF
nicht möglich. Wir haben nach wie vor 18
Auslandsstudios, weitere einzelne Büros
und insgesamt 32 Korrespondenten mit
ihren jeweiligen Teams. Unsere Leistung
besteht – ähnlich wie bei der ARD – darin,
dass wir bislang nicht zurückschrauben.
Viele Networks haben die Zahl ihrer Korrespondenten längst reduziert und damit
auch die aufwendige Auslandsberichterstattung verknappt.
Ein Problem vor allem in der Berichterstattung über Bürgerkriege ist immer wieder die Echtheit
von Bildern und Videos aus dem
Internet. Wie prüfen Sie? In Ländern, in denen wir keine eigenen Bilder
produzieren können, müssen wir teilweise auf derartiges Material zurückgreifen.
Wir versuchen dann, eine zweite, bestätigende Quelle zu finden, fragen, ob das
Dargestellte plausibel ist oder versuchen,
mit den Urhebern der Videos Kontakt aufzunehmen. Man kann nie komplett ausschließen, dass man auf Propagandamaterial hereinfällt. Wir stellen es dann
richtig. De facto ist es in der Vergangenheit nur ganz selten
passiert.
Wird der Ehrgeiz in puncto Auslandsberichterstattung auch darüber hinaus vom Publikum gedankt – oder geht es in erster Linie
um
öffentlich-rechtliche
Pflichterfüllung? Es ist zwar unsere
Pflicht, aber es sollte eben nicht wie eine
Pflichtübung aussehen. Es geht darum,
die Themen, die wir für wichtig halten, so
aufzuarbeiten, dass sie für den Zuschauer interessant und spannend sind. Wir tun
das über sehr verschiedene Formate.
Und häufig gelingt es uns auch, mit Themen, die man traditionell als „Abschalter“
betrachtet, gute Erfolge zu erreichen.
Das
Nachrichtenaufkommen
steigt, der Sendeplatz wird aber
nicht gleichzeitig größer. Müssen
Sie teilweise unzulässig verknappen? Wir haben ja viele Gefäße, vom
„Moma“ bis zu den Spätnachrichten, in
denen wir unterschiedliche Themen spiegeln können. Es fällt kein wichtiges
Thema unter den Tisch, es kann
höchstens passieren, dass es
zum Beispiel mit zwei statt mit
vier Einspielern illustriert wird
– ein stetes Ringen um richtige Gewichtung.
Achten Sie darauf, dem Zuschauer innerhalb einer „heute“-Sendung nicht zu viele negative
Nachrichten zuzumuten – von der
Euro-Krise
über
den Amoklauf zum
Bürgerkrieg? Wenn
die wichtigsten Themen die „schlechten
News“ sind, dann geht
es nicht anders. Die
journalistischen
Grundkriterien sind ja
nicht
„gut“
und
„schlecht“. Natürlich
sucht
man
einen
Rhythmus, der es den
Zuschauern erleichtert,
wirklich alles mitzubekommen. Wir bemühen uns auch um einen
emotionalen
Ausgleich, um mal kurz durchatmen zu können. Das geht in Magazinsendungen einfacher als in Nachrichtenformaten. Aber
wir haben am Ende von „heute“ jeweils
das Bild des Tages, das auch nicht unbedingt die schlimmste Nachricht betrifft,
und samstags versuchen wir, am Ende
noch eine gute, positive Geschichte zu
bringen. Aber wenn an diesem Tag die
Welt beinahe untergeht, würden wir auch
darauf verzichten.
„Good news is no news“ – gilt diese journalistische Weisheit noch?
So zugespitzt galt sie nie. Und wenn,
dann am ehesten bei den Zuschauern: Im
Kopf bleiben immer die schlechten Nachrichten. Man wirft uns immer wieder vor,
so negativ über Afrika zu berichten, nur
Hunger und Leid zu zeigen. Dabei tun wir
das gar nicht. Es gibt so viele Geschichten von unseren Korrespondenten über interessante
Menschen und über
Aspekte, in denen Afrika uns voraus ist.
Zur Person
„,Gut‘ und
Yvette Gerner ist seit September
,schlecht‘ sind
2010 Chefin vom Dienst in der ZDF-Chefredaktion. Die 45-Jährige promovierte in
Wissenschaft/Germanistik an
nicht die journalis- Gehen Sie inhaltlich Politischer
der Universität Heidelberg und stieg 1995
von einem Lerneffekt
als redaktionelle Mitarbeiterin in der ZDFAußenpolitik ein. Von
tischen Grund- bei den Zuschauern Hauptredaktion
2002 bis 2004 fungierte sie als stellveraus? Wissen die meistretende Leiterin des „auslandsjournal“,
ten mittlerweile, was
kriterien“
danach als Chefin vom Dienst der HauptSunniten und Schiiten unterscheidet? Alle Studien, die
redaktion Außenpolitik.
Foto: Rico Rossival / ZDF
Weitere Infos: www.zdf-werbung.de
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4
Eine Woche auf ZDF-Diät
Wie fühlt sich das an, sieben Tage ausschließlich ZDF zu sehen? Ein riskanter Selbstversuch von Klaus Janke
Am Anfang stand ein Kneipengespräch: Ich redete mit ein paar Freunden
über die Zeit vor dem Privatfernsehen,
über die extreme Überschaubarkeit einer
Fernsehwelt mit drei Programmen. Nachdem wir uns darauf verständigt hatten,
dass eine solche Konstellation aus heutiger Sicht ganz und gar schrecklich sei,
setzte ein anderer Kneipengast, der unsere Diskussion verfolgt hatte, noch eins
drauf: „Stellt euch erst mal vor, es gäbe
nicht drei, sondern nur einen Sender, es
gäbe nur, sagen wir mal, das ZDF.“ Irgendwie ließ ich mich dann in eine Wette
hineinquatschen: Wie wäre es, wenn
man eine Woche lang jeden Tag ausschließlich ZDF guckt? Ich hatte gerade
eingeschlagen, da bereute ich es bereits.
„Aber auch die Digitalsender, oder?“ bettelte ich kleinlaut. Na, schön, auch die
Digitalsender.
Meine Frau, die ich dem Experiment
unweigerlich ebenfalls aussetzen musste, war anfangs mehr als skeptisch: „Nur
ZDF? Wir sind Mitte 40, ist das nicht zu
früh?“ Aber mit dem Hinweis auf die hippen Digitalsender konnte ich sie überzeugen. Hier Auszüge aus dem Protokoll.
der in der Schweiz ein. Jenni guckt dann
noch „Mad Men“ und „30 Rock“ auf
ZDFneo. Wir hören den Fernseher immer
noch aus dem Wohnzimmer, während wir
dem Schlaf entgegendämmern.
Donnerstag, 23. August:
Langsam wird es anstrengend. Wir steigen um 19.25 Uhr mit „Notruf Hafenkante“ ein: Ein Autor, der einen Bestseller
über schockierende Erlebnisse in Afrika
„kalt“ geschrieben hat, will auf keinen Fall
auffliegen und ist bereit, dafür Verbrechen
zu begehen. Gar nicht schlecht. Den „Super-Champion“ mit Jörg Pilawa umgehen
wir als Quiz-Muffel und sehen uns dafür
lieber den amerikanischen Episodenfilm
„Ich und du und alle anderen, die wir kennen“ auf ZDFkultur an, eine schöne romantische Komödie. Danach um 21.45
Uhr „Bambule“ auf ZDFneo mit Sarah
Kuttner zum Thema Angst.
Dienstag
„Rosenheim-Cops“
Montag
„Out of Time“
Freitag, 24. August:
Montag, 20. August:
Mittwoch
Erst mal mit etwas Gewohntem beginnen: „wiso“ präsentiert ab 19.25 Uhr unter anderem einen interessanten Beitrag
über eine Software, mit der man sein gestohlenes Handy orten kann. 20.15 Uhr
dann „Mein Mann, seine Geliebte und
ich“, eine Komödie mit Mariele Millowitsch und Harald Krassnitzer. Hätten wir
sonst unter keinen Umständen eingeschaltet. Eine Frau erfährt von der Affäre
ihres Mannes mit einer jüngeren Geliebten und versucht, ihn wiederzugewinnen.
Weil es im ZDF lief, wissen wir leider
schon vorher, dass sie es schaffen wird,
aber ein bisschen heile Welt tut ab und zu
gut. Danach müssen wir uns sehr zusammenreißen, um nicht auf Lars von Triers
„Europa“ auf Arte umzuschalten. Stattdessen „heute journal“ und dann der
spannende US-Thriller „Out of Time“ um
22.15 Uhr mit Denzel Washington und
Eva Mendes. Danach Bettruhe.
„auslandsjournal“
Samstag, 25. August:
Das Experiment geht dem Ende zu, und
wir fühlen uns eigentlich munter. So
schalten wir heute schon mal früher ein,
um 16.15 Uhr bei „Lafer! Lichter! Lecker!“
Vielleicht gibt es ja noch eine Anregung
für das abendliche Menü. Aber wir wechseln schon um 16.30 Uhr zur Diät-Doku
„Mach mich schlank“ mit Michael Mosley
auf ZDFneo. Um 18 Uhr schauen wir noch
bei Barbara Hahlweg „ML Mona Lisa“ herein: Jugendliche, die einfach abtauchen,
ein Adoptivkind auf Spurensuche in Indien und Frauen, die sich für den „Playboy“ ausziehen – eine gewohnt bunte
Themenmischung. Abends sind wir eingeladen, das wollte ich dann doch für das
Experiment nicht absagen.
Dienstag, 21. August:
Weil es so heiß ist, lasse ich mich schon
früh durchs Programm treiben, „Raumschiff Enterprise“ auf ZDFneo ab 17.55
Uhr, dann aber doch lieber um 18.05 Uhr
„SOKO Köln“, „heute“, „Die RosenheimCops“ über den Tod eines Spieleentwicklers und ab 20.25 Uhr, logisch, Champions League Play-off, Borussia Mönchengladbach gegen Dynamo Kiew 1:3, nicht
schön, aber Oliver Welke und Oliver Kahn
machen Lust auf mehr. Hätte ich mir
ohnehin angesehen.
Mittwoch, 22. August:
Heute kommt unsere 18-jährige Nichte
Jenni zu Besuch. Entgeistert hört sie von
unserem, wie sie sagt, „kranken“ Experiment, sie muss aber mitmachen. Ich
empfehle ihr um 18 Uhr etwas Informatives, die Doku „Brauner Terror – blinder
Staat“ auf ZDFinfo, sie schaltet aber kurze
Zeit später auf das „Hurricane Festival
2012“ auf ZDFkultur um, wo Casper und
K.I.Z. auftreten. Kenne ich nicht, will ich
auch gar nicht kennen. Um 18.45 Uhr
schauen wir ein bisschen zusammen „Die
Pyramide“ auf ZDFneo, die Ratesendung, die es früher mit Dieter Thomas
Heck gab und jetzt mit Micky Beisenherz.
Dann weiter mit „heute“ und „Küstenwache“. Im Anschluss reden wir auch mal
ein bisschen mit Jenni. Um 22.15 Uhr
schalten wir uns per „auslandsjournal“ in
den Streit um die deutschen Steuersün-
Weitere Infos: www.zdf-werbung.de
In der Redaktion halten sich Kollegen
zwei Finger vor ein Auge und fragen mich
vermeintlich mitleidig, ob ich mit dem
Zweiten immer noch besser sehe. „Ist
überhaupt nicht schlimm, im Gegenteil“,
erwidere ich leicht gereizt. Um 19.45 Uhr
schalte ich auf ZDFinfo die Doku „Dritte
Halbzeit Randale“ über Gewalt in den
Fußballstadien ein, um 20.15 Uhr geht es
auf ZDFkultur mit dem epochalen Spielfilm „So glücklich war ich noch nie“ mit
Nadja Uhl und Devid Striesow, der einen
Hochstapler spielt und damit eine der
besten Rollen seiner Karriere. Um 23.15
Uhr dann noch „aspekte“, klar, diesmal
unter anderem mit dem „Drive“-Autor
James Sallis.
Sonntag, 26. August:
Freitag
Donnerstag
„So glücklich war
ich noch nie“
„Notruf Hafenkante“
Samstag
Sonntag
„Lafer! Lichter!
Lecker!“
„Ein Sommer in
Kapstadt“
Der letzte Tag. Charlotte Roche begibt
sich um 18.30 Uhr auf ZDFkultur unter
Mütter, kann man sich anschauen. Am
Abend denken wir gar nicht mehr an „Tatort“, irgendwann ist man so weit. Stattdessen verbringen wir gedankenverloren
ab 20.15 Uhr in der Reihe „Herzkino“ einen „Sommer in Kapstadt“, bevor es um
22 Uhr mit der schwedischen Krimireihe
„Kommissar Beck“ weitergeht: Ein Politiker, der krankhaft spielsüchtig ist, verschwindet spurlos. Auch noch mal ein
gepflegter Fernsehabend.
Richtig schwergefallen ist mir das Experiment nicht. Meine Frau und ich fühlten uns jederzeit durch die Nachrichtenund Magazinsendungen gut informiert,
es gab spannende Spielfilme, leichte und
schwere Kost, Sport, Service – irgendwie
war alles dabei. Nur Oliver Welke hatte mit
seiner „heute Show“ leider noch Sommerpause. Deshalb: Ja, das ZDF geht –
zumindest, wenn man die Digitalsender
dazunimmt – als lückenloses Vollprogramm für Jung und Alt durch. Man
kommt klar damit. Hart war nur, überhaupt jeden Tag fernsehen zu müssen.
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„Keine 08/15-Fragen“
In-Team
Jochen Breyer ist erst 29 Jahre alt, präsentiert aber schon die Königsklasse des internationalen Fußballs:
Gemeinsam mit Oliver Kahn und Oliver Welke moderiert er ab sofort die Champions League im ZDF
Das kann Eltern so richtig auf die
Nerven gehen: Als Jochen Breyer noch
ein Kind war, kommentierte er besonders
gern Fußballspiele, die im Fernsehen liefen, mit – und zwar zusätzlich zum laufenden Ton und in entsprechender Lautstärke. Die Breyers ließen ihn jedoch gewähren und trugen somit vielleicht dazu bei,
dass ihr heute 29-jähriger Sohn zum
Shooting-Star im deutschen FußballFernsehen geworden ist.
Gemeinsam mit Oliver Welke und Oliver Kahn gehört er zum ModeratorenTeam der aktuellen Champions League,
deren Gruppenphase am 18. und 19.
September starten wird. Welke moderiert
zwölf der 18 Spiele, Breyer die restlichen
sechs. Bei den Welke-Übertragungen
fungiert Breyer als Field Reporter, der die
Spieler im Stadion befragt – eine Rolle, in
der er bereits viel Erfahrung gesammelt
hat.
Die Zusammensetzung des Teams ist
wohldurchdacht: „Dieses Trio steht sowohl für Kompetenz und Seriosität als
auch für Leichtigkeit und jugendliche Frische“, erklärt ZDF-Sportchef Dieter
Gruschwitz. Breyer, der natürlich für die
„Leichtigkeit und jugendliche Frische“
steht, ist trotz seiner Jugend kein
Unbekannter. Seit fünf Jahren arbeitet er in der ZDF-Sportredaktion, war bereits als Frühmoderator im „morgenmagazin“ aktiv
und ist einem größeren Publikum auch als Reporter und Interviewer bei Live-Übertragungen und aus dem „aktuellen
sportstudio“ bekannt. Seine
Karriere startete er 2003 als freier Mitarbeiter bei der „Süddeutschen Zeitung“, kurze
Zeit später betätigte er sich
als Reporter und Hörfunkredakteur bei Bayern
3 und dem Bayerischen
Rundfunk.
Breyers Aufwärmphase hat bereits
begonnen: Seinen überzeugenden Einstand gab er bereits als Field Reporter
beim Play-off-Spiel Borussia Mönchengladbach gegen Dynamo Kiew (1:3) am 21. August. Zehn Tage später
moderierte er dann
mit dem UEFA-Superclup-Finale
(Atlético Madrid gegen FC Chelsea
4:1) selbst und konsultierte
Michael
Ballack als Experten. Das wirkte unprätentiös, sachlich
und locker. „Ich denke, wir sind sehr gut
gestartet“,
resümiert
Breyer. Die Marschrichtung für die weiteren
Übertragungen:
„Das
ZDF versucht bei
der Berichterstattung über die Champions League näher am Fußball zu sein, als
es die Übertragungen zuvor waren. Wir
möchten gerne detaillierter
und genauer analysieren.“ Die Einrichtung
des
„Champions
League Magazin“
um 19.25 Uhr im
Vorfeld der Übertragungen sieht
er sehr positiv:
„Ein großer Mehrwert des Magazins besteht darin,
dass man hier am
Mittwoch
einen
standardisierten
Platz für die Zusammenfassungen der Spiele
vom Vorabend hat. Das
fehlte bislang.“
Und wie fühlt es
sich an, neben
dem 17 Jahre älteren und ChampionsLeague-erfahrenen Oliver Welke zu moderieren? „Ich kann ihn nicht kopieren,
sondern werde versuchen, meinen eigenen Stil zu finden“, so Breyer. Aber: „Den
einen oder anderen Kniff kann ich mir von
ihm sicher auch noch abschauen.“
Aufgefallen ist Breyer vor allem durch
seine Fähigkeit, als Field Reporter nicht in
die üblichen Routinen zu verfallen: „Ich
will nach Möglichkeit keine 08/15-Fragen
stellen“, erklärt er. Was wohltuend ist – wir
kennen sie schließlich zur Genüge, die
immer gleichen Statements verschwitzter Fußballer, die durch „Wie fühlen Sie
sich?“- und „Was ist schief gelaufen?“Fragen möglich gemacht werden. „Die
meisten Spieler reden mittlerweile sehr
,staatstragend‘“, berichtet Breyer. „Eine
Ausnahme ist unter anderem Thomas
Müller, der immer einen guten Spruch auf
Lager hat.“ Gute Interviews kommen laut
Breyer aber nicht nur durch
gute Fragen zustande.
Sein Rezept: „Man sollte sich dabei selbst
zurücknehmen und
vor allem gut
zuhören.“
Zur Person
Jochen Breyer, Jahrgang
1982, sammelte erste journalistische Erfahrungen als freier Mitarbeiter bei der „Süddeutschen
Zeitung“. Ab 2005 arbeitete er für
Bayern 3 und den Bayerischen
Rundfunk. 2007 kam er als
Reporter und Redakteur in
die Hauptredaktion Sport
des ZDF. Seit 2008 ist er als
Reporter und Interviewer
für das „aktuelle sportstudio“ im Einsatz, seit 2011
zudem als Moderator des
„morgenmagazin“.
Das ZDF bietet mit dem „Champions League Magazin“ attraktive Werbeplätze vor den 18 Live-Partien
spricht die Werbekampagne des ZDF zur
Übertragung der Champions-LeagueSaison. Ob die Spiele diesem Anspruch
gerecht werden, hängt natürlich von den
Akteuren auf dem Feld ab. Am ZDF wird
es dagegen auf keinen Fall scheitern. Mit
Oliver Welke, Oliver Kahn und Jochen
Breyer steht ein Top-Moderatorenteam
bereit, das pro Saison 18 Live-Partien begleiten wird. Die Bundesliga wird mit drei
Teams vertreten sein: Neben dem Deutschen Meister und Pokalsieger Borussia
Dortmund gehen auch der FC Bayern
München und der FC Schalke 04 an den
Start. Die Spiele finden in der Regel mittwochs um 20.45 Uhr statt, die Übertragungen beginnen um 20.25 Uhr.
Im werberelevanten Programm ist jeweils von 19.25 bis 19.35 Uhr das „Champions League Magazin“ zu sehen, das
neben der Vorberichterstattung zum
Abendspiel auch die Highlights der Spiele
vom Dienstag zeigen wird. „Es bietet die
Chance, auch mal wirklich spannende
Hintergrundberichte zu senden, die im eigentlichen Vorlauf aus Zeitgründen selten
unterkommen“, so Hauptmoderator Oli-
ver Welke. Vor und nach dem Magazin ist
Scharnierwerbung buchbar.
Ob sich die ZDF-Berichterstattung
von der bisherigen wesentlich unterscheiden wird, mag Welke – selbst mit viel
Champions-League-Erfahrung – nicht
prognostizieren: „Da kann man nur die
alte Fußballphrase zitieren: Wir schauen
nur auf uns.“ Eine zweite „heute Show“
wird Welke aus den Übertragungen auf
keinen Fall machen: „Ich habe als Moderator eine reine Servicefunktion, muss im
„Ich bin ein Diener
zweier Herren“
Herr Lammert, Sie sind Verkaufsdirektor bei der ARD &
ZDF Fernsehwerbung GmbH in
Köln. Warum gibt es dieses Unternehmen? Die ARD & ZDF Fernsehwerbung wurde 2008 als Vertriebstochter der beiden öffentlichrechtlichen Vermarkter gegründet, die
jeweils einen 50-prozentigen Anteil
halten. Unsere Aufgabe besteht darin,
für den Verkauf der TV-Werbezeiten
auf den Sendern zu sorgen. Dabei treten wir als Vermittler auf – Vertragspartner der Werbungtreibenden sind
ARD-Werbung und das ZDF Werbefernsehen. Der gemeinsame Vertrieb
bietet sich insofern an, als ARD und
ZDF ganz ähnliche Qualitätsmerkmale haben und vergleichbar argumentieren. Beide verbindet auch, dass sie die kürzesten Werbeblöcke der deutschen Fernsehlandschaft haben
und so höhere Aufmerksamkeit
garantieren.
Wie verhindern Sie, dass Sie einen der Partner im Verkaufsgespräch bevorteilen? Ich bin zwar
ein Diener zweier Herren, trenne aber
strikt. Es gibt quasi einen „blauen“ und
einen „orangefarbenen“ Teil des Verkaufsgesprächs. Wir achten dabei genau darauf, für die jeweiligen Kundenbedürfnisse das optimale Angebot zu
bringen. Wer beispielsweise um 18
Uhr eine Reichweite von 3,5 Millionen
will, sollte beim ZDF im Umfeld der
„SOKOs“ werben. Das schafft sonst
niemand.
Gibt es Kombi-Rabatte, wenn
ich bei beiden Sendern werbe?
Nein, das ist kartellrechtlich nicht erlaubt.
Die Fußball-Elite läuft auf
„Fußball vom anderen Stern“ ver-
Tobias Lammert, Verkaufsdirektor
ARD & ZDF
Fernsehwerbung
Thema sein und ordentliche Interviews
hinkriegen“, betont er. „Ab und an mal
eine schöne Formulierung kann sicherlich
nicht schaden, besser ist aber, wenn man
sich die nicht schon Tage vorher zurechtlegt. Das wirkt dann sehr schnell gewollt.“
Top-Werbemöglichkeiten im Vorlauf
Wie groß ist die ARD & ZDF
Fernsehwerbung? Wir haben vier
Verkaufsbüros mit jeweils drei Mitarbeitern in Frankfurt, Hamburg, Köln
und München. Zusätzlich sind in der
Zentrale in Köln drei weitere Personen
beschäftigt, mich eingeschlossen.
Macht also 15 Mitarbeiter. Mit diesem
Personalstamm vermitteln wir einen
Großteil der Aufträge, die bei den Vermarktern der Sender eingehen.
Programmstruktur und Einschaltpreise der Champions League im ZDF
Die Spiele im ZDF
September:
Mi, 19.9.:
Oktober:
Mi, 3.10.:
FC Bayern München
Manchester City
Zeit
FC Valencia
Borussia Dortmund
Mi, 24.10.:
Borussia Dortmund
Real Madrid
November:
Mi, 7.11.:
FC Bayern München
OSC Lille
Mi, 21.11.:
Ajax Amsterdam
Borussia Dortmund
FC Schalke 04
Olympiakos Piräus
oder
Dezember:
Mi, 5.12.:
FC Bayern München
Quelle: ZDF Werbefernsehen GmbH
Bate Baryssu
Programm / Werbung
18.59 Uhr
Werbung: heute-Uhr
19.00 Uhr
heute
19.18 Uhr
Werbung: Best Wetter
19.20 Uhr
Wetter
Durchschnittspreis
für 1 Sekunde
1198 Euro
1224 Euro
891 Euro
19.21 Uhr
Werbung: Single-Spot nach dem Wetter
19.22 Uhr
Programm-Trailer
19.23 Uhr
Werbung vor UEFA Champions League Magazin
19.25 Uhr
UEFA Champions League Magazin live
19.35 Uhr
Werbung nach UEFA Champions League Magazin
19.37 Uhr
Serie, i.d.R. „Küstenwache“
19.49 Uhr
Werbung: Unterbrecher-Split in der Serie
910 Euro
19.50 Uhr
Werbung in der Serie
710 Euro
19.55 Uhr
Serie, i.d.R. „Küstenwache“
20.25 Uhr
UEFA Champions League live Vorbericht
20.45 Uhr
UEFA Champions League live 1. Halbzeit
Mindestbelegung 120 Sekunden pro Woche
990 Euro
990 Euro
Impressum
Herausgeber
ZDF Werbefernsehen GmbH,
Erich-Dombrowski-Straße 1,
55127 Mainz
Verantwortlich
Jens Helmer
Verlag
Deutscher Fachverlag GmbH,
Mainzer Landstraße 251,
60326 Frankfurt am Main;
HORIZONT productions
Redaktion
Klaus Janke
Gestaltung
Dorothee Mayer
Weitere Infos: www.zdf-werbung.de
MAINZELMÄNNCHEN Eine Sonderveröffentlichung des ZDF Werbefernsehen in HORIZONT 37/2012
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Sponsoring-News
Premieren-Highlight mit
Bastian Pastewka
Lanz, übernehmen Sie!
Markus Lanz moderiert am 6. Oktober als Nachfolger von Thomas Gottschalk zum ersten Mal
„Wetten, dass..?“ Zur Premiere dürfen sogar die Werbungtreibenden dabei sein
Natürlich wird Markus Lanz zurzeit nervös sein – alles andere würde uns
den 43-Jährigen unheimlich machen.
Schließlich übernimmt er mit „Wetten,
dass..?“ am 6. Oktober um 20.15 Uhr ein
Sendeformat, das unter der Ägide von
Thomas Gottschalk zum Synonym für
Samstagabend-Unterhaltung geworden
ist.
Lanz’ großer Vorteil: Er wird nicht direkt an Gottschalk gemessen. Das Konzept soll inhaltlich weiterentwickelt werden, und dabei dürfte es viel kreative Freiheit geben. Der neue Moderator hat erste
Details bekannt gegeben. Unter anderem
soll das Publikum näher ans Geschehen
auf der Bühne rücken. Auch wird es pro
Sendung eine Wette mehr geben. Außerdem sollen die Wettpaten ihre Wetten
präsentieren und erklären. Auch an der
Optik wird gearbeitet: Das Bühnenbild
wird voraussichtlich aus beweglichen
LED-Wänden bestehen, die Farbe Blau
dominiert. Zudem werden die Kandidaten aufgewertet: Sie nehmen in einer Sitzgruppe auf der Bühne Platz und werden
über Einspielfilme vorgestellt, die über die
Entstehung der Wetten informieren.
Der neue Moderator genießt dabei
das volle Vertrauen des ZDF-Intendanten
Thomas Bellut: „Markus Lanz hat an seiner Talkshow hart gearbeitet, war 2011
der Aufsteiger des Jahres, der nicht nur
viele Zuschauer, sondern auch viel Anerkennung gefunden hat“, so Bellut.
Und: „Er wird seinen eigenen Stil finden.“
In puncto Einschaltquote wird die Latte nun etwas niedriger gelegt: Gottschalk
zog an guten Tagen immer noch über 10
Millionen Zuschauer. Von Lanz
wünscht sich Bellut auf
Dauer etwa 8 Millionen Zuschauer. Lanz’
Vertrag läuft erst einmal drei Jahre, sieben
reguläre Sendungen pro Jahr sind geplant. Währenddessen laufen seine Talkshows am Dienstag, Mittwoch und Donnerstag weiter.
Wichtig für die Werbekunden: Vor der
ersten
Sendung
am 6. Oktober wird
es einen bereits
19.25 Uhr startenden „Countdown“
geben, in dem TVSpots platzierbar
sind – ein bisschen
Dramatik muss sein.
Markus Lanz hat viel
Neues vor
Countdown
Der „Countdown“ vor der ersten „Wetten,
dass..?”-Sendung mit Markus Lanz läuft
am 6. Oktober von 19.25 Uhr bis 20.15
Uhr. Damit haben die Werbungtreibenden
die Chance, beim „Warm-up“ für Europas
größte und bekannteste TV-Show dabei
zu sein und von der Aufmerksamkeit des
Publikums zu profitieren. Sie können drei
verschiedene Werbeplätze belegen:
● Einen Single-Spot vor dem „Countdown“ um 19.21 Uhr (Die Preise: 20 Sekunden 18.000 Euro; eine Sekunde 900
Euro)
● Weitere Spots vor dem „Countdown“
um 19.22 Uhr (20 Sekunden 13.680 Euro;
eine Sekunde 684 Euro)
● Spots in der Werbeinsel innerhalb des
„Countdown“ zwischen 19.45 und 19.50
Uhr (20 Sekunden 20.040 Euro; eine Sekunde 1002 Euro)
Im Herbst wartet das ZDF einmal mehr
mit zahlreichen Hochkarätern zur
Primetime auf: Am 11. Oktober steht
als Free-TV-Premiere der Thriller „Trust
– Die Spur führt ins Netz“ mit Clive
Owen auf dem Programm. Die Erstausstrahlung der Komödie „Mutter
muss weg“ mit Bastian Pastewka ist
am 18. Oktober zu sehen: eine skurrilkomische Geschichte über Tristan, der
eine folgenschwere Vorliebe für Puppenhäuser und Auftragskiller hat.
Achtung: Aufgrund des Sponsoringverbotes wird es ab 2013
keine Möglichkeit mehr geben,
Sendungen nach 20 Uhr als
Programmsponsor zu belegen.
Wintersport-Pakete
2012/13 verfügbar
Die Pakete für das Programmsponsoring der Wintersport-Saison 2012/13
bei ARD und ZDF sind ab sofort verfügbar. Wie bereits in den vergangenen Jahren gibt es wieder verschiedene attraktive Pakete für die klassischen Wintersportdisziplinen, wie
zum Beispiel Skispringen oder die verschiedenen Eis-Sportarten. Auch für
die Highlights Alpine und Nordische
Ski-WM 2013 in Schladming beziehungsweise Val di Fiemme stehen entsprechende Angebote zur Verfügung.
Kontakt: Michael Käfer
Tel.: 06131/7014075 oder
E-Mail: kaefer.m@zdf.de
Bilderrätsel – Wie viele Fehler finden Sie?
Machen Sie die Anzahl der Unterschiede im unteren Bild ausfindig und gewinnen Sie zwei Länderspiel-Tickets
Original
Fälschung
1. Preis: Zwei Tickets für das
Fußball-Länderspiel Deutschland gegen
Schweden am 16. Oktober 2012 in
Berlin (Qualifikationsspiel zur WM 2014)
inklusive An- und Abreise mit der Deutschen Bahn (2. Klasse) sowie Hotelübernachtung (Mittelklasse) mit Frühstück.
Sie haben alle Fehler gefunden? Dann senden Sie uns die Anzahl
der Fehler, unter Angabe Ihres Namens und Firma, per E-Mail an:
info@zdf-werbung.de.
Einsendeschluss
ist Freitag, der
21. September 2012.
Der Rechtsweg ist
ausgeschlossen.
Weitere Infos: www.zdf-werbung.de
2. bis 5. Preis: Ein Muss für
Sammler: Exklusives „Geschenkepaket“
des ZDF Werbefernsehen mit vielen
Überraschungen.