Dez 2015 - Feb 2016 - alt
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Dez 2015 - Feb 2016 - alt
g e m e i n d e b r i e f E va n g e l i s c h e K i rc h e n g e m e i n d e a lt - p a n k o w Auf der Flucht d e z 2 0 1 5 jan feb 2016 Maria im Wochenbett Eine Begegnung in Berlin Ich sitze im Auto, der Regen prasselt an die Windschutzscheibe und ich weiß: Das war falsch. Maria gehört ins Wochenbett, nicht in die Warteschlange vor dem LAGeSo in Moabit. Vor knapp vier Wochen Großmutter von ihrer Flucht mit drei Söhnen erzählt hat, mein Onkel war damals ein Baby. Es war falsch, Parkash, Shaban und den kleinen Blaison im strömenden Regen am LAGeSo abzusetzen. Ich fahre zur Arbeit und hoffe, dass sie sich nächstes Mal länger ausruhen können. hat sie in der Türkei entbunden. Ein Kaiserschnitt. Vier Tage später melden sie sich wieder bei uns, In der Nacht hat sie kaum geschlafen, alle zwei nachdem sie registriert und mit einem Hostel-Gut- Stunden trank der kleine Blaison. Wir hatten die Fa- schein versorgt sind, den kaum ein Hostel akzep- milie in unsere Wohnung geholt, damit sie ihre erste tiert, weil der Senat die Kosten erst nach Monaten Nacht nicht vor dem LAGeSo campieren musste. übernimmt. Sie sehen noch erschöpfter aus. Inzwischen haben sie eine Nacht in Berlin auf der Straße Am nächsten Morgen war Maria, die eigentlich Par- verbracht. Ich bin so wahnsinnig froh und dankbar, kash heißt, so erschöpft, dass sie auf der kurzen dass wir sie in den Herbstferien für einige Tage gut Autofahrt zum LAGeSo einschlief. Ich habe sie ge- aufnehmen können, bis sie – vermittelt durch die weckt und zusammen mit ihrem Mann und dem Caritas – in einem Hostel unterkommen. Maria ge- Baby in der Schlange platziert, in der sie nun war- hört ins Wochenbett. Diesmal und für ein paar Tage ten, um als Flüchtlinge registriert zu werden. We- konnte sie es sein. nigstens ist das Zelt, in dem sie nun Stunden stehen werden, beheizt. Es war falsch. Ich fahre zur Arbeit, versuche, das junge Paar aus Pakistan mit dem Baby aus meinem Kopf zu verbannen, um mich auf meine eigentlichen Aufgaben konzentrieren zu können. Meine Arbeit liegt mir am Herzen, verlangt meine Kraft und Aufmerksamkeit. Ich fühle mich zerrissen und überfordert. Parkash und ihre Familie sprechen etwas Englisch. Sie haben erzählt, dass sie als Christen in Pakistan verfolgt und diskriminiert werden, dass sie deshalb geflohen sind. Ich denke daran, wie es mir selbst nach meinem Kaiserschnitt ging, wie unsicher ich oft im Umgang mit unserem ersten Sohn war, als er so klein war. Ich denke auch daran, was meine Liebe Leserinnen und Leser, die nebenstehende Begebenheit ist einem Mitglied unserer Gemeinde widerfahren. Dieses Schicksal ist derzeit kein Einzelfall in unserer Stadt, das wissen wir alle. In diesem Heft finden Sie keine Weihnachtsromantik. Dennoch birgt es vielleicht mehr Weihnachten, als es auf den ersten Blick erscheinen mag. Wir haben mit Flüchtlingen geredet und mit Menschen, die helfen. Mitten in Pankow. Lesen Sie. Vielleicht möchten Sie auch helfen. Oder tun es bereits. Wir wünschen Ihnen gesegnete und behütete Weihnachten! Ihre Gemeindebriefredaktion t h e ma: au f d e r f lucht Maria und Josef auf der Flucht Von Pfarrerin Ruth Misselwitz »Steh auf, nimm das Kindlein und seine Mutter mit dir und flieh nach Ägypten und bleibe dort, bis ich dir´s sage, denn Herodes hat vor, das Kindlein zu suchen, um es umzubringen.« Josef hört auf die Stimme des Engels, der ihm im Traum erschienen ist und flieht nach Ägypten. Jesu Leben beginnt mit Todesgefahr und Flucht. So erzählt es der Evangelist Matthäus. Er zieht damit eine Parallele zum Schicksal des Propheten Mose, der sein Volk Israel auf der Flucht vor Todesgefahr und Unterdrückung in die Freiheit geführt hat. Mose und Jesus – sie beide stehen für die große Befreiungstat, die Gott zuerst seinem Volk und dann der ganzen Welt verheißt. Flucht vor Terror, Hunger und Gewalt – so hat es das Volk Israel erlebt, so erlebt es auch die Heilige Familie. So haben es Generationen vor uns erlebt, so werden es Generationen nach uns erleben. So erleben wir gegenwärtig die Flüchtlingsströme, die Europa und unser Land erreichen. Stets mahnen die Propheten im Alten Testament ihr Volk, auf die Schwächsten und Geringsten im Lande acht zu geben – das waren die Witwen, die Waisen und die Fremdlinge. Denn diese haben keine Familie um sich, die ihnen Schutz und Sicherheit bietet. Sie sind auf die Fürsorge einer Gesellschaft angewiesen, die diese mit Gesetzen und Regeln ordnen und notfalls gegen die mehrheitliche Stimmung im Volk durchset- 4 5 t h e ma: au f d e r f lucht zen muss. »Wenn ein Fremdling bei euch wohnt in eurem Land, den sollt ihr nicht bedrücken. Er soll bei euch wohnen, wie ein Einheimischer unter euch, und du sollst ihn lieben wie dich selbst; denn ihr seid auch Fremdlinge gewesen in Ägyptenland. Ich bin der Herr, euer Gott.« (3. Mose, 19, 33, 34). So steht es im Heiligen Buch Mose, so ist der Wille Gottes, so soll das Volk Gottes handeln. die Grundlage für solch ein Christusbekenntnis sein. Dass die großen Flüchtlingsströme uns vor immense Herausforderungen stellen, uns verunsichern und vielleicht auch ängstigen, will ich gerne zugeben. Auch wenn ich nicht bereit bin, Flüchtlinge in meiner Wohnung aufzunehmen, dann sollte ich doch zumindest nicht die Augen vor dem Elend dieser Menschen verschließen, sondern vielmehr auch unseren europäischen Anteil an der Misere sehen und nach Möglichkeiten suchen, wo und wie ich helfen kann. Dass die Wirklichkeit oft ganz anders aussieht, erfahren wir ebenfalls in der Heiligen Schrift. Da ist von Fremdenhass die Rede, von Korruption und Machtmissbrauch. Aber deswegen wurden doch die Gesetze nicht abgeschafft – im Gegenteil: Die Propheten und Priester, die ihre Heilige Schrift kannten und ernst nahmen, wiesen hartnäckig auf solche Missstände hin und ermahnten das Volk und seine Könige, die Gesetze Gottes zu achten und einzuhalten. Auch Jesus kannte diese Heilige Schrift. In der Erzählung vom großen Weltgericht teilt der Weltenkönig die Schafe von den Böcken und er spricht zu den Schafen: »Ich bin hungrig gewesen und ihr habt mir zu essen gegeben, ich bin nackt gewesen und ihr habt mich gekleidet, ich bin ein Fremder gewesen und ihr habt mich aufgenommen ... Wahrlich ich sage euch: Was ihr einem von diesen meinen geringsten Brüdern und Schwestern getan habt, das habt ihr mir getan« (Matth. 25, 34 ff.) . Machen wir uns doch eines klar: Wenn damals Ägypten der Heiligen Familie kein Asyl gegeben hätte, könnten wir heute kein Weihnachten feiern. Titelbild und Seiten 4-5 Giotto di Bondone, »Die Flucht nach Ägypten«, 1304, aus dem Freskenzyklus der Scrovegni-Kapelle in Padua Seiten 8-9 Hinter einer Absperrung aus Stacheldraht warten Vertriebene Wenn heute viele Menschen aus Angst vor kultureller und religiöser Überfremdung plötzlich ihre christlichen Wurzeln entdecken und rufen »Wir sind ein christliches Land«, dann bin ich einigermaßen im Zweifel, ob sie wirklich wissen, was sie da reden. Eine Kenntnis der Christusbotschaft, oder zumindest der Wille, sich damit auseinander zu setzen, sollte schon am Anhalter Bahnhof, 1945 Seite 10 Eine Frau mit Kindern vor dem LAGeSo, Berlin-Moabit, 2015 Seite 12-13 6 7 Warteschlangen vor dem LAGeSo, Berlin-Moabit, 2015 t h e ma: au f d e r f lucht Traumata ziehen durch die Generationen Von Christina Schönau Vor einigen Jahren hörte ich das Radio-Feature »Die langen Schatten von Bomben und Flucht«, aus dem ich hier einiges zitiere. Seitdem finde ich viele Antworten, die ich vorher nicht hatte. Sie dominieren wissenschaftliche Publikationen und schwemmen wie eine Welle ins öffentliche Bewusstsein: die (Erb)Lasten der Kriegskinder und -enkel. Inzwischen wissen wir, dass das kollektive Gedächtnis einer Familie etwa 100 Jahre zurück reicht. In Europa schließt das noch den 1. Weltkrieg, die Kriegskindheit der Großeltern, ein. Gibt es hier überhaupt, frage ich mich, eine Familie, die nicht die Schrecken irgendeiner Hölle in sich trägt? Es brauchte lange, diesen Verheerungen, die wir Traumata nennen, auf die Spur zu kommen. Forschungsstudien belegen, dass von der älteren Generation, die den Krieg noch erlebt hat, 8-10 Prozent traumatisiert sind und körperliche Krankheiten entwickeln. In der Schweiz, einem Land ohne Krieg, sind es nur 0,7 Prozent. „...Von den 1933 bis 1945 Geborenen sind ein Viertel in ihrer Lebensqualität psychosozial eingeschränkt... verunsichert, leicht zu irritieren, haben Panikattacken, Schlafstörungen, Depressionen, Suchterkrankungen, ein extremes Sicherheitsbedürfnis...« Zwischen 1945 und den frühen Fünfzigerjahren kamen fast 14 Millionen Deutsche als traumatisierte, erschöpfte Flüchtlinge und Vertriebene, unter ihnen un- 8 9 gibt kaum Zärtlichkeit. Erst auf Nachfragen der Jüngeren kommt das Drama der katastrophalen Flucht von Mutter und kleiner Tochter im eisigen Winter 1945 aus Ostpreußen ans Licht – der kleine Sohn erfror dabei als Säugling. Nie konnte die Mutter, wie die meisten schwer Traumatisierten, darüber sprechen. Anschaulich wird das in dem Bild, wie die Obstbauern im Alten Land die Blüten ihrer Bäume vor Nachtfrösten schützen: Sie besprühen die Blüten mit feinen Wassertröpfchen, die zu einer dünnen Eisschicht gefrieren. Eismäntel für die Blüten. Frostschutz durch Vereisung. Erstarrungswärme. zählige Kinder, aus den sogenannten Ostgebieten in den kriegszerstörten Westen. Willkommen waren sie nicht. Gemeinsam waren ihnen die Ängste, die sich in die Seelen gefressen hatten. Die Kriegskinder wurden erwachsen und bekamen selbst Kinder. Der Krieg aber war aus ihren Seelen oft nicht verschwunden, er überlebte dort eingekapselt, irgendwo tief drinnen und wirkte wie ein Gift weiter, »...es breitete sich schleichend aus. Drang unmerklich durch ihr Leben und befiel von da aus die nächste Generation, die der Kriegsenkel...« Scheinbar normal aufgewachsen, spüren viele von ihnen emotionale Leere, diffuse Ängste und Unsicherheiten. Schreckliche Erlebnisse können auf viele Arten weitergegeben werden – durch Erziehungsprinzipien etwa, durch unbewusste Botschaften der Eltern, durch Miterleben der Spätfolgen bei den Eltern. »Fatal ist wahrscheinlich die Wirkung der Spiegelneuronen, die beim bloßen Miterleben eines Vorgangs oder Gefühls genauso reagieren, als wenn der Mensch es direkt erlebt, ganz besonders bei Kindern. D.h., sie empfinden Bilder und Gefühle der Eltern und eben auch unverarbeitete traumatische Erfahrungen wie ein eigenes Erlebnis.« Die Bindungsforschung belegt, dass Eltern unverarbeitete Traumata reinszenieren und dabei aus dem Kontakt gehen können, beispielsweise wenn ihr Baby schreit. Diese Kinder werden sich später nicht sicher gebunden fühlen. Das Gift des Krieges hemmt nicht nur das Leben des Einzelnen, sondern lähmt auch die Nerven der Gesellschaft. Die deutschen Eigenschaften, wie etwa Gefühlsarmut, Kontrolliertheit und übersteigerte Angst können auch typische Anzeichen nicht bewältigter Traumata sein. Vor kurzem las ich den Roman »Altes Land« der 1964 geborenen Dörte Hansen. Fast unmerklich entwickelt sie die Zusammenhänge einer gestörten emotionalen Beziehung zwischen Mutter, Töchtern und Enkelin. Die Mutter trägt einen Mantel aus Eis, die Kälte strahlt auf diffuse Art in die Familie hinein, es 10 Sehr nah geht mir das Erleben einer lieben Freundin. Sie war sieben, ihr Bruder neun Jahre alt, als ihre 30-jährige Mutter im bitterkalten Januar 1945 mit ihnen aus der geliebten Heimat, aus Allenstein in Ostpreußen, fliehen musste. Zu Fuß über das Haff und die Nehrung, über ihnen die genau zielenden Tiefflieger. Auf einem kleinen Schiff nach Danzig. Von dort, auf dem Schulungsschiff »Deutschland« mit 10.000 Menschen eingepfercht, die tagelange gefährliche Überfahrt nach Rügen... Viel später, in relativer Sicherheit, brechen sich die Traumata Bahn. Mit 49 Jahren kommen Psychosen, Verfolgungsängste, Schwermütigkeit. Die nun erwachsenen Kinder nehmen sie zu sich. Vor einigen Jahren schenkte mir diese Freundin eine CD mit dem Titel »Lieder gebrannter Kinder«, auf der sie mit schöner, kräftiger Stimme 20 Lieder singt: Es sind die Gedanken, Gefühle, Sehnsüchte ihrer Mutter, als wären es ihre eigenen. Ergreifend, poetisch, niemals kitschig, Texte und Melodien erfand sie im Moment des Singens. Als die Enkelin, die Tochter meiner Freundin, ins gleiche Alter kam, schrieb sie das (mit der ›Lola‹ geehrte) Drehbuch für den Film »Winterkind«, u.a. über die Geschichte ihrer Mutter. In der heiteren, warmherzigen Familie wurde das Gift als Gift erkannt und unschädlich gemacht – die große Chance der heutigen Generationen. ... der die Missetat der Väter heimsucht auf Kinder und Kindeskinder bis ins dritte und vierte Glied ... 2. Mose 34 t h e ma: au f d e r f lucht Die Schlange vor dem LAGeSo Trotz der neuen Registrierungsstelle in der Wilmersdorfer Bundesallee bleibt die Lage vor dem Landesamt für Gesundheit und Soziales (LAGeSo) in Moabit angespannt. Abend für Abend formiert sich bei Wind und Wetter eine Warteschlange. Darunter Familien mit schlafenden Kindern, zugedeckt mit Decken und den Jacken ihrer Eltern. Junge Männer drängen sich am Absperrgitter. Alles Flüchtlinge, die sich am nächsten Tag im LAGeSo melden sollen und hoffen, dass ihr Anliegen auch bearbeitet wird. Dazu kommen jeden Tag 500 bis 1.000 Flüchtlinge neu an. Sie sind müde, entkräftet, traumatisiert. Sie müssen Tage, oft Wochen auf ihre Registrierung warten. Fürs Erste können die meisten in einer nahen Turnhalle campieren, besonders Schutzbedürftige versuchen die Helfer privat unterzubringen. Viele Ehrenamtliche und die Caritas packen vor Ort dort an, wo die Not am größten ist: die Organisation der medizinischen Erstversorgung, Kinderbetreuung, die Koordination der ehrenamtlichen Helfer sowie die Identifikation und Betreuung besonders schutzbedürftiger Flüchtlinge. Das sind Familien mit kleinen Kindern, alte Menschen und alleinreisende Frauen mit Kindern. In Kooperation mit diesen Helfern wollen wir als Kirchengemeinde eine Notunterkunft anbieten (siehe nächste Seiten). 12 Wir brauchen Unterstützung! D e r G K R i n f o r m i e rt Die Flüchtlinge müssen Tag und Nacht betreut sein, sie brauchen Essen und Hygieneartikel. Für jedes Wochenende gibt es einen Koordinator aus dem GKR. Diese Dienste stehen an: • Vorbereitung des Raumes (Freitag 17 Uhr) • Nachbereitung des Raumes (Montag 7 Uhr) • Abholen vom und Bringen der Flüchtlinge zum LAGeSo (Freitagabend/Montagfrüh) • 2 Tagdienste, 3 Nachtwachen (Männer sind dringend gesucht!) • Menschen, die Essen vorbereiten und bringen oder mit den Flüchtlingen bereiten • Wir benötigen keine Kleiderspenden und Möbel, nur Geld für den Kauf von Hygieneartikeln, Lebensmitteln, Getränken und dergleichen Notunterkunft in unserem Gemeindehaus Unsere Gemeinde verfügt nicht, wie einige andere, über mehrere Gebäude oder Grundstücke. Das Gemeindehaus in der Breiten Straße ist vom Keller bis zur oberen Etage die ganze Woche über belegt. Nach sorgfältiger Abwägung und Planung seitens des GKR soll dennoch eine Notunterkunft für besonders schutzbedürftige Flüchtlinge bereitgestellt werden. Darüber wurde in einer Gemeindeversammlung am 15. November von den Organisatorinnen Wiebke Hennig und Katrin Müller-Thalheim aus dem GKR und Pfarrerin Ruth Misselwitz informiert. Spenden an: Ev. Kirchengemeinde Alt-Pankow IBAN: DE72520604107003995550 Verwendungszweck: Notunterkunft Alt-Pankow Das ist die Planung: Sie möchten mitmachen? • an den Wochenenden, von Freitagabend bis Montagmorgen, können bis zu sechs besonders schutzbedürftige Flüchtlinge im Konfirmandenraum des Gemeindehauses wohnen • neben dem Raum gibt es eine kleine Küche, Toiletten und Dusche • geplant sind vorerst alle Wochenenden im Dezember 4. – 7. | 11. – 14. | 18. – 21. | 25. – 28. Dezember So erreichen Sie uns: • per E-Mail: notunterkunft@alt-pankow.de • per SMS oder AB »Notunterkunft-Handy«: 0176-57825308 • telefonisch im Gemeindebüro 47 53 42 53 (außerhalb der Sprechzeiten Anrufbeantworter) Vorbereitungstreffen für alle Interessenten: donnerstags: 3. und 17. Dezember | 7. und 21. Januar | 4. und 18. Februar um 20 Uhr im Gemeindehaus. 14 15 Nachtrag: Außerdem sind jederzeit auch private Unterkünfte gesucht. Selbst nach der Registrierung kommen viele Flüchtlinge nicht (sofort) in einem Heim oder Hostel unter. MUSIK in Alt-pankow D E Z E M BE R aber seine größeren oratorischen Werke sind für sehr große Besetzungen komponiert. Auch deshalb kann eine Kooperation hilfreich sein. »Vom Himmel hoch – Choralkantate über Luthers Weihnachtslied« ist für uns neu, ebenso der Ausschnitt aus dem Oratorium »Christus« op. 97, der die Geburt Christi zum Inhalt hat. Nach Monaten intensiver Probenarbeit ist es außerdem schön, wenn ein Programm mehrmals aufgeführt werden kann. Nach Johann Sebastian Bachs Weihnachtsoratorium hörten wir gelegentlich aus den Reihen unserer Zuhörer ein beseeltes »Nun kann es Weihnachten werden!« Lassen Sie sich überzeugen, dass auch weniger bekannte Musik weihnachtliche Vorfreude in uns wecken kann! Samstag, 12. Dezember | 19.30 Uhr | Alte Pfarrkirche VO M HIM M E L HOCH, D A KOM M ICH HER … Weihnachtskonzert mit Werken von Felix Mendelssohn Bartholdy, Georg Friedrich Händel, César Franck… Barbara Buntemeyer Sopran / Kathrin Klein Alt / Robert Franke Tenor / Sascha Glintenkamp und Michael Timm Bass Kirchenchor Alt-Pankow / Kirchenchor der Kapernaum-Gemeinde Wedding / collegium instrumentale Alt-Pankow / Orchester der Kapernaum-Gemeinde Wedding Rudite Livmane-Lindenbeck / Alexander Kugler / Gesine Hagemann Leitung Das Weihnachtskonzert wird außerdem am Sonntag, dem 13. Dezember, um 17 Uhr in der KapernaumKirche in Wedding, Seestraße 35, aufgeführt. Der Kirchenchor und das collegium instrumentale unserer Kirchengemeinde kooperieren gern: mit Gastchören aus dem In- und Ausland, oder sie musizieren selbst als Gäste in den Nordberliner Nachbargemeinden oder in so schönen Städten wie Riga, Stockholm und im Jahr 2016 Rom. Das Weihnachtskonzert musizieren wir gemeinsam mit Chor und Orchester der Weddinger KapernaumGemeinde. Die Auswahl der Komponisten und Titel ist eine völlig andere, als wir gewohnt sind – also rundum eine Bereicherung unseres Musiklebens. Zwar kennen wir Chorsätze von Felix Mendelssohn Bartholdy, J A NUA R Freitag, 1. Januar 2016 | 17 Uhr | Alte Pfarrkirche NE U J A H R S KO NZE RT mit S ektempfang collegium instrumentale mit Gästen Rainer Volkenborn Bandoneon Rudite Livmane-Lindenbeck Leitung 16 17 Auf dem Programm stehen unter anderem Tangos von Astor Piazzolla. Lassen Sie sich überraschen! m u s i k i n alt - pan kow Samstag, 16. Januar | 19.30 Uhr | Gemeindehaus Samstag, 20. Februar | 19.30 Uhr | Gemeindehaus FRAUENPORTRAITS S ingt ojf J iddisch ! Kammermusikabend mit Werken von Georg Friedrich Händel, Claude Debussy, Sergei Rachmaninow, Rodion Schtschedrin u.a. Jiddische Lieder & Geschichten – Eine heitere musikalische Einführung in die jiddische Sprache, Musik und Kultur mit Olaf Ruhl, Rezitation und Gesang, Akkordeon und Gitarre Marlena Keine (Riga) Sopran / Nikolay Nikolov Viola / Rudite Livmane Lindenbeck Klavier Olaf Ruhl, gebürtiger Rheinländer, ist christlich erzogen und aufgewachsen, aber mit dem Bewusstsein, eine jüdische Urgroßmutter zu haben. Am Rande seines Theologiestudiums stolperte er über jiddische Lieder. Seitdem haben sie ihn nicht mehr losgelassen. In Kursen, Workshops und Gesangsunterricht vertiefte er seine musikalischen und sprachlichen Kenntnisse. Mit seinem Soloprogramm tritte er nicht nur in Berlin auf. Frauendarstellungen finden wir als liebliche Portraits, Allegorien, Göttinnen, in Szenen aus der Antike, aus Mythen und Sagen, als Mütter oder dunkle Herrscherinnen. Auch den Komponisten sind sie Gegenstand der Betrachtung gewesen, abhängig vom Blick auf das Frauenbild in ihrer Zeit. F E BRUA R In eigener Sache Samstag, 6. Februar | 19.30 Uhr | Gemeindehaus A N DIE FREUNDSCHAFT Kammermusikabend mit Liedern, Arien und Klavierwerken von Wolfgang Amadeus Mozart Michael Geisler Bariton / Steven Desroches Klavier Ob in großer oder kleiner Form – Mozart kennen wir als genialen Komponisten, der Spielfreude und Leichtigkeit mit Tiefgründigkeit und Ausdruckskraft ideal zu verbinden wusste. 18 19 Unser Kirchenchor und auch das collegium instrumentale laden herzlich ein zum gemeinsamen Musizieren. Beide Kreise bedürfen dringend einer »Verjüngungskur«. 2016 nehmen wir spannende Projekte in Angriff: Gleich ab Januar proben wir eine Messe von Wolfgang Amadeus Mozart und die Kantate »Himmelskönig sei willkommen« von Johann Sebastian Bach. Beide Werke führen wir am 20. März (Palmsonntag) in Rom auf. Wer mit uns musizieren und an der Reise nach Rom teilnehmen möchte, sollte sich beeilen, denn in der Osterzeit sind Quartiere und Flüge knapp. Probenzeiten und Kontakte finden Sie auf Seite 22. Helga Dietrich regelmässige veranstaltungen IM GEMEINDEHAUS breite str. 38 kirchenmäuse 1. Gruppe do 2. Gruppe do kreise 13:45 – 14:30 15:00 – 15:45 christenlehre Christenlehre ab 2. Schulwoche 1. Klasse mi 15:30 2./3. Klasse mi 16:30 4./5. Klasse mi 17:30 6. Klasse do 16:30 konfirmandenunterricht Vorkonfirmanden7. Klasse di 17:00 – 18:00 Konfirmanden 8. Klasse di 16:00 – 17:00 kirchenmusik Kirchenchor collegium instrumentale Kinderchor von 4 – 6 Jahren Kinderchor ab 2. Schuljahr mo do mo do mi 9. 12. / 13. 1. / 10. 2. . . . . . . . . . . . . . . . 19:30 Friedenskreis fr 11. 12. / 8. 1. / 12. 2. . . . . . . . . . . . . . . . 20:00 Gesprächskreis do 3. 12. / 7. 1. / 4. 2. . . . . . . . . . . . . . . . . . 18:00 Gruppe 60 plus di 15. 12. / 26. 1. / 23. 2. . . . . . . . . . . . . . 15:00 im Bonhoeffer-Saal / Alte Pfarrkirche Mal montags mo . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 19:00 – 22:00 mit Jörg Schultz-Liebisch, tel 485 52 77 Christenlehre im Doppelpack für alle, die sonst nicht können: 14-tägig, Freitag, 16 – 18 Uhr 4. + 18. 12. / 8. + 22. 1. / 12. + 26. 2. junge gemeinde di mit Jugendwart Markus Maaß Bibelkreis 18:00 – 21:00 Seniorenfrühstück mi 20. 1. / 17. 2. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 11:00 im Bonhoeffer-Saal / Alte Pfarrkirche bitte anmelden, tel 47 53 42 53 Tanz und Besinnung mi 2. + 16. 12. / 6. + 20. 1. / 3. + 17. 2. . . 19:30 mit Christel Heidenreich, tel 43 43 254 Trauercafé 8. 12. / 12. 1. / 9. 2. . . . . . . . . . 17:00 – 19:00 im Bonhoeffer-Saal / Alte Pfarrkirche di Mieterberatung des Berliner Mietervereins mi . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 17:00 – 19:00 19:30 – 21:30 19:30 – 21:30 16:00 – 16:30 16:00 – 16:45 Evangelischer K indergarten A lt- pankow Wir bieten interessierten Eltern am 18. Januar und 15. Februar von 10 - 12 Uhr eine Besuchszeit an. Bei einem Rundgang können Sie unser Konzept und die Räume kennenlernen sowie Fragen zu Vormerkung und Aufnahme stellen. Beratung erhalten Sie unter tel 47 53 49 63. Regine Holz, Leiterin 20 gottesdienste J ahreslosung 2 0 1 6 : Gott spricht: Ich will euch trösten, wie einen seine Mutter tröstet. Jesaja 66,13 dezember J anuar Jauchzet, ihr Himmel ; freue dich, Erde ! Lobet, ihr Berge, mit Jauchzen ! Denn der HERR hat sein Volk getröstet und erbarmt sich seiner Elenden. Jesaja 49,13 Gott hat uns nicht einen Geist der Verzagtheit gegeben, sondern den Geist der Kraft, der Liebe und der Besonnenheit. 2.Timotheus 1,7 6. 12.10:00 2. Advent . . . . . . Jazzmusik mit Agita Rando und Uwe Steinmetz . . . . . . . . . . . . . . mit A / K / C . . . . . . . . . . . . . . Ilsabe Seibt 13. 12. 10:00 3. Advent . . . . . . mit K / C . . . . . . . . . . . . . . . . . .Ruth Misselwitz 20. 12. 10:00 4. Advent . . . . . . Adventssingen . . . . . . . . . . . . . Ruth Misselwitz / . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . R . udite Livmane-L. 16:00 . . . . . . . . . . . . . . Krippenspiel . . . . . . . . . . . . . .Ruth Misselwitz . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Konfirmanden 24.12. 14:30 Heiligabend . . . . Krippenspiel . . . . . . . . . . . . . . Ruth Misselwitz . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Konfirmanden 16:30 . . . . . . . . . . . . . . Christvesper . . . . . . . . . . . . . . mit Chor Alt-Pankow . . . . . . . . Werner Krätschell 18:00 . . . . . . . . . . . . . . Christvesper . . . . . . . . . . . . . . mit collegium instrumentale . . Heike Richter 22:30 . . . . . . . . . . . . . . Christnacht mit Friedenslicht* 1. 1. 17:00 Neujahrskonzert . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Ruth Misselwitz / . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .Rudite Livmane-L. 3. 1. 10:00 2. Sonntag nach dem Christfest . . . mit A / C . . Heike Richter 10. 1. 10:00 1. Sonntag nach Epiphanias . . . . . . mit K / C . . Ruth Misselwitz 17. 1. 10:00 letzter Sonntag nach Epiphanias . . . mit A / K . . Michael Hufen 24. 1. 10:00 Septuagesimae . . . . . . . . . . . . . . . mit K / C . . Ruth Misselwitz / Gottesdienst zum Kirchentag 2017, Siehe Seite 27 . Kirchentagspräsidium 16:00 Ökumenischer Gottesdienst, Siehe Seite 27 31. 1. 10:00 Sexagesimae . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Ruth Misselwitz . . . . . . . . . . . . . . Musik mit Familie Forck und Dorothe Ingenfeld . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 25.12.10:00 26.12.10:00 27.12.10:00 31.12.17:00 Christfest . . . . . . mit Posaunenchor »Nordblech« Motto 2015: Hoffnung schenken Frieden finden 2. Christfesttag . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 1. Sonntag nach dem Christfest . . . . . . . . . . . . Altjahresabend . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Ruth Misselwitz Michael Hufen Ruth Misselwitz Lorenz Wilkens Ruth Misselwitz * fri edensli cht aus betlehe m: Seit 1986 entzündet ein Kind das Friedenslicht an der Flamme der Geburtsgrotte Christi. Dieses Licht verteilen Pfadfinder an 500 Orte in Deutschland. In unserer Kirche können Sie das Friedenslicht in der Christnacht in Empfang nehmen. Bitte bringen Sie ein Windlicht/eine Laterne mit. Ihr Wolfgang Niemeyer februar Wenn ihr beten wollt und ihr habt einem anderen etwas vorzuwerfen, dann vergebt ihm, damit auch euer Vater im Himmel euch eure Verfehlungen vergibt. Markus 11,25 7. 2. 14. 2. 21. 2. 28. 2. 10:00 10:00 10:00 10:00 Heike Richter Ruth Misselwitz Reminiszere . . . . mit A / K / C . . . . . . . . . . . . Ruth Misselwitz Okuli . . . . . . . . mit K / C . . . . . . . . . . . . . . Michael Hufen Estomihi . . . . . . mit A / C . . . . . . . . . . . . . . . Invokavit . . . . . . mit K / C . . . . . . . . . . . . . . W eitere G ottesdienste . ermine tel 700 93-0 Domicil Seniorenpflegeheim, Pestalozzistraße 30 . . . . . . T Seniorenheim Leonhard-Frank-Straße 10 . . . . . . . . . . . . . sonntags. 10 Uhr 10 Uhr Elisabeth Diakoniewerk, Pfarrer-Lenzel-Straße 1-5 . . . . . freitags in der Tradition christlicher Klöster dienstags um 20 Uhr in der Alten Pfarrkirche Pankow. Zur Ruhe kommen, Psalmen singen und um Frieden beten. K omplet – das G ebet zur N acht A = Abendmahl / K = Kindergottesdienst / C = Kirchencafé FRE U D U N D L EI D D e r G K R i n f o r m i e rt K I N D E R T aufen Benjamin Blackstein / Theodor Halter / Frida Haas / Jonathan Schorr / Lilia Sommer / Magdalene Sommermann / Samuel Wagner / Theresa Weyand Wechsel im Gemeindebüro Von Ulrike Queißner S egnung gleichgeschlechtlicher P aare Rosemarie Micheel und Doris Amstler Eva-Maria Coffi und Ursula Wieschhoff Nein, richtig traurig sei sie nicht, sagt Beate Märker. Zum Jahresende verabschiedet sie sich nach 17 Jahren Tätigkeit in den Ruhestand. Das Wort Ruhestand mag sie nicht wirklich, sie wird dann eben keiner offiziellen Arbeit mehr nachgehen. Das klingt besser, als »still zu stehen«. Immerhin war der Abschied lange geplant und mit 68 Jahren auch an der Zeit. Allen Kindern und Erwachsenen herzliche Glückwünsche und Gottes Segen auf ihrem Weg! B eerdigungen Theodor Schiekel vor der Geburt gestorben Irmgard Gade, geb. Schöneich im Alter von 93 Jahren im Alter von 101 Jahren Irma Schmidt, geb. Grabsch » Und Gott wird abwischen alle Tränen von ihren Augen, und der Tod wird nicht mehr sein, noch Leid noch Geschrei noch Schmerz wird sein; denn das Erste ist vergangen.« Offenbarung 21,4 24 25 Seit 1998 arbeitete Frau Märker als Küsterin in unserer Gemeinde. Die erste Zeit saß sie noch in der Hadlichstraße. Es folgte ein ziemlich ungemütliches und kaltes Jahr im Bonhoeffer-Saal in der Kirche. Dann endlich konnte das neue Gemeindehaus in der Breiten Straße bezogen werden. Über viele Jahre war sie die erste Ansprechpartnerin für alle, die mit irgendeinem Anliegen in der Gemeinde vorsprachen. Sie verbuchte die Finanzen, über ihren Tisch gingen sämtliche Einnahmen und Ausgaben, jeder Brief. Sie vereinbarte Termine für Taufen und Hochzeiten, vermietete das Gemeindehaus, führte alle Akten und Kirchenbücher. Es war eine schöne Arbeit, resümiert sie. Besonders in Erinnerung werden ihr die Jahre des Kirchenumbaus bleiben. Stressig für alle sei das gewesen, »dafür ist das Ergebnis richtig schön geworden.« In den vergangenen 17 Jahren hat Frau Märker sämtliche Geschicke und Wendungen unserer Kirchengemeinde unmittelbar begleitet. Sehr herzlich sei ihr an d er gkr info rmi ert a nk ün d i g u n g e n dieser Stelle für ihre langjährige und zuverlässige Arbeit in unserem Gemeindebüro gedankt! Im Gottesdienst am 10. Januar 2016 möchten wir Beate Märker gebührend von ihrer Tätigkeit verabschieden. Donnerstag, 3. Dezember | 16 – 17 Uhr | Gemeindehaus Polizeiberatung zum Thema »Sicherheit« Das Präventionsteam des Polizeiabschnitts 13 berät rund um das Thema »Sicherheit«. Fragen und weiterführende Tipps werden beantworten. Die Sprechstunde dient der Beratung und nicht der Anzeigenaufnahme. Gleichzeitig werden wir eine neue Mitarbeiterin in unserer Gemeinde begrüßen. Ab Januar 2016 wird Christiane Steinmetz die neue Ansprechpartnerin in der Breiten Straße sein. Mit den Tätigkeiten in einem Gemeindebüro ist die 41-Jährige bestens vertraut, denn schon seit ein paar Jahren arbeitet sie als Küsterin in der Gemeinde Martin Luther/ Nordend. Zukünftig wird sie beide 25 Prozent-Stellen parallel ausführen. Herzlich willkommen! Sonntag, 24. Januar | 10 Uhr | Alte Pfarrkirche Pankow Gottesdienst zum Kirchentag Im Reformationsjahr 2017 wird in Berlin und Wittenberg vom 24. – 28. Mai 2017 ein Kirchentag gefeiert. Um die Gemeinden darauf einzustimmen, gibt es diesen besonderen Sonntag, den KirchentagsSonntag am 24. Januar 2016. Er soll eine Station sein auf dem Vorbereitungsweg, soll informieren, Lust machen auf die Bibeltexte und Themen, in die jeweilige Kirchentagsstadt einladen, soll die Gemeinden mitnehmen und sie dazu auffordern, den Kirchentag in ihre Fürbitte einzuschließen. Mit der Feier des KirchentagsSonntags kommt ein Stück des Kirchentag-Flairs in die Gemeinden. Ein Prediger oder eine Predigerin aus dem Kirchentagspräsidium wird die Predigt halten. Sonntag, 24. Januar | 16 Uhr | St. Maria-Magdalena, Platanenstraße 22B Ökumenischer Gottesdienst Zusammen mit der katholischen Gemeinde St. Georg, den Gemeinden Hoffnung, Martin Luther/Nordend, Niederschönhausen, Alt-Pankow, der baptistischen Gemeinde, der Stadtmission und der Freien evangelischen Gemeinde Pankow feiern wir einen ökumenischen Gottesdienst zum Abschluss der Gebetswoche für die Einheit der Christen. Anschließend wird zu einem Kaffeetrinken eingeladen, bei dem Informationen aus den Nachbargemeinden ausgetauscht werden. Unser neues Gesicht im Gemeindebüro ab Januar 2016: Christiane Steinmetz 26 rück b li c k Mittwoch, 27. Januar | 18 Uhr | Ehemaliges Jüdisches Waisenhaus 18.45 Uhr | Alte Pfarrkirche Pankow Am Reformationstag beherbergte das Gemeindehaus Alt-Pankow eine Tagung unter dem Titel Lichterkette mit Andacht Die Garnisonkirche Potsdam Für ein tolerantes und gewaltfreies Miteinander sowie gegen Antisemitismus und Rassismus werden wir einen Lichterzug vom Waisenhaus zur Kirche bilden. In der anschließenden Andacht singen der HardCHORella und der Erich-Fried-Chor unter der Leitung von Bettina Kurella und Andreas Bunckenburg. Pfarrerin Ruth Misselwitz liest Texte. Freitag, 4. März | St. Maria-Magdalena, Platanenstraße 22B 18.30 Uhr | Ansingen der Lieder • 19.00 Uhr | Gottesdienst Weltgebetstag Wir feiern den Weltgebetstag ganz gewohnt in ökumenischer Gemeinschaft. Im Jahr 2016 ist die katholische Kirche St. Maria Magdalena Gastgeberin. Das Weltgebetstagsland ist Kuba und der Gottesdienst steht unter dem Thema: »Nehmt Kinder auf und ihr nehmt mich auf«. Ort des Versagens – ein Ort der Versöhnung? Die kleine Initiativgruppe »Christen brauchen keine Garnisonkirche« hatte zusammen mit der MartinNiemöller-Stiftung e.V. Fachleute eingeladen, die den umstrittenen Neu- und Nachbau der Potsdamer Garnisonkirche kritisch beleuchteten. Hintergrund: Der Platz, auf dem die barocke Hof-und Heereskirche des Soldatenkönigs Friedrich Wilhelm I. ab 1735 in Potsdam gestanden hatte, ist seit der Bombardierung 1945 bzw. seit der Sprengung ihres Turmrestes 1968 leer. Nach der überwiegenden Auffassung der ca. 80 Teilnehmer soll das so bleiben. Grund dafür ist das Wissen um den unseligen Hintergrund des ehemals preußischen Militärtempels mit seiner verhängnisvollen Allianz von Thron und Altar und die Auswirkungen bis in die Gegenwart. Sonntag, 20. März | 10 Uhr | Alte Pfarrkirche Pankow Goldene Konfirmation Am Palmsonntag möchten wir im Gottesdienst wieder die Goldene Konfirmation feiern, und zwar mit allen, die um das Jahr 1966 in unserer Kirche oder anderswo konfirmiert wurden. Weil uns die Adressen und veränderten Namen nicht bekannt sind, bitten wir alle Jubilare, sich bei uns zu melden und ihnen bekannte Mitkonfirmanden zu informieren! Nach dem Gottesdienst möchten wir bei Kaffee und Kuchen gemeinsam Erinnerungen austauschen und Fotos anschauen. Anmeldungen nimmt das Gemeindebüro entgegen. 28 29 Mit einer Bestandsaufnahme der Geschichte dieser Kirche im 20. Jahrhundert begann die Tagung. Der Berliner Historiker Dr. Reiner Zilkenat zeigte anhand von Biografien und Kriegspredigten preußischer Militärgeistlicher an der Garnisonkirche bis 1918 die »Anbindung von Militärseelsorge an den Staat«, – ein Problem, das bis in die Gegenwart reicht. Am sogenannten »Tag von Potsdam« (Staatsakt Hitler-Hindenburg in der Garnisonkirche 1933) machte Prof. Dr. Gailus (Berlin) die Rolle der Evangelischen Kirchen von 1918 bis 1945 deutlich, als Orte antidemokratischer Gesinnung und Unterwerfung unter die nationalsozialistische Ordnung. Eindrucksvoll legte der Architektur- historiker Matthias Grünzig dar, wie sich in der Evangelischen Kirche in Berlin-Brandenburg in den 60erJahren die Meinung durchsetzte, dem Bau von Gemeindezentren den Vorrang vor der Restaurierung der Turmruine zu geben. Einen Sprengungsbefehl durch Walter Ulbricht habe es nicht gegeben. Musikalische Krönung Der zweite Teil stand unter dem Thema: Welches Zeichen setzt die Wiederherstellung der Garnisonkirche? Dazu kamen prominente Theologen zu Wort. Prof. Klaus Ahlheim (Berlin/»Zeitgeist und Renovierung der Erinnerungskultur«) warnte vor einer Vergangenheitsbewältigung, die zu einem erneuerten Umgang mit Macht führen will. Dem gegenüber erinnerte Prof. Martin Stöhr (Bad Vilbel) an die Bußerklärung »Darmstädter Wort« von 1947. Der geplante Barockturm sei alles andere als ein Symbol der Umkehr und überhaupt überflüssig (»Die Kirche trägt zu viele und zu große Kleider«). Der Behauptung, »Steine sind unschuldig!«, setzte Prof. Pangritz (Bonn) entgegen, sie seien das, was wir und das kollektive Gedächtnis in sie hineinlegt haben. Auch Propst i.R. Heino Falcke (Erfurt) sieht in der Garnisonkirche das »falsche Symbol« für die Lebensäußerung der Kirche. Es verkörpere gottgesetzten Obrigkeitsgehorsam, aber nicht Versöhnungsarbeit. Er fragt: Behält die Kirche die Freiheit zum Evangelium angesichts der anderen Interessen, die den Neubau fordern? Dann gehöre auf die Spitze das Nagelkreuz. Was wäre das richtige Symbol? Der Bauplatz – leer bis auf die Versöhnungskapelle, ein Dokumentationszentrum daneben! Besser: Eine Wohnsiedlung für syrische Flüchtlinge – ganz in der Tradition des toleranten Großen Kurfürsten. Ob da nicht die Spenden flössen? Die Teilnehmer der Tagung waren sich einig, dass eine Weiterführung der Diskussion um die Garnisonkirche nötig ist, weil es dabei auch um die Zukunft unserer Kirche und unseres Landes geht. Günther Köhler Hauptprobe mit Bernhard Forck 30 31 Kein Reformationsfest ohne Bach! Einen mitreißenden und klangvollen Abschluss fand der Reformationstag mit einer musikalischen Vesper in unserer Alten Pfarrkirche. Unser Chor und das collegium instrumentale sangen und spielten mit hörbarer Begeisterung. Auf dem Programm standen eine Motette, das Doppelkonzert für zwei Violinen und die Messe A-Dur von Johann Sebastian Bach. Das Konzert bildete gleichzeitig das Finale einer gemeinsamen Probenphase mit Bernhard Forck. Die Spiel- und Sangesfreude übertrug sich auf das zahlreich erschienene Publikum, die Kirche war bis fast auf den letzten Platz besetzt. Gerne mehr davon! Wir danken für eine Kollekte über 1.400 Euro, die solche Konzerte auch in Zukunft ermöglicht. uqu vo rge st e l lt nissen, vom Leben am Rande der Gesellschaft und der Perspektivlosigkeit. Eine Deutschstunde geht da schon mal unter. Dann muss wieder einer nach Italien, um seinen Aufenthalt zu verlängern. Jetzt bekommen die jungen Malier anderswo Deutschunterricht, angeblich jeden Tag, etwas Genaues weiß Frau Sändig auch nicht. Aber sie möchte wieder unterrichten. Brigitte Sändig gab Deutschunterricht Von Ulrike Queißner und Sophie Alex Ein halbes Jahr lang hat Frau Dr. Sändig wöchentlich in unserem Gemeindehaus afrikanischen Männern Deutschunterricht erteilt. Wir haben eine Deutschstunde besucht und die Literaturwissenschaftlerin, die ein Jahr als Dolmetscherin für eine Entwicklungshelfergruppe in Algerien gelebt hat und bis zu ihrem Ruhestand als Professorin tätig war, gefragt, wie sie den Unterricht mit den jungen Männern aus Mali erlebt hat. Eine Herausforderung waren die unterschiedlichen Voraussetzungen, die die Schüler mitbrachten. Die Spanne reichte von Neulingen bis zu denen, die bereits gut deutsch sprechen. Die Schüler wechselten, die zwei besten blieben. Die Themen für den Unterricht waren naheliegend: Floskeln zum Alltag, zur Gesundheit, Verkehr, Essen & Trinken... Gemeinsam Texte lesen und verstehen, reden, Vokabeln lernen, Grammatik üben. Schwieriger als der Unterricht selbst war seine Koordination. Mehrmals passierte es, dass die Lehrerin versetzt wurde und allein im Gemeindehaus stand. Für Ehrenamtliche, die Zeit in den Unterricht und in die Vorbereitung investieren, mag das frustrierend sein. Frau Sändig zeigt Verständnis für die Lebenssituation der Männer: »Die Kluft zwischen den rechtlosen Flüchtlingen und unserer reichen bürokratischen deutschen Gesellschaft ist riesig.« Die Männer sind mürbe von der oft jahrelangen Flucht, von den traumatischen Erleb- 32 33 Was braucht jemand, der Flüchtlingen Deutsch beibringen will? Einfühlung, Nachsicht, Respekt. Frau Sändig kennt die nordafrikanische Wüste, die tausende Kilometer groß ist. Sie hat ihre Schüler gefragt, wie sie durch die Wüste gekommen sind. »Gelaufen«, war die knappe Antwort. »Man kann diesen Leuten nicht genug Respekt zollen, bei dem, was die auf sich genommen haben.« t h e ma: au f d e r f lucht Als sie vor die Tür gesetzt werden, nimmt der Jugendclub BerlinCult e.V. in der Friedrichshainer Liebigstraße eine Gruppe vorläufig auf. Einige finden bei Privatpersonen Unterschlupf, einige unter dem Dach der Kirche. Heike Glende, die Leiterin des Jugendclubs, hört von einer leerstehenden Wohnung auf einem Kirchengelände im Norden Pankows. Hierhin bringt sie Keita, Moussa und acht andere Geflüchtete aus Mali. Seit einem Jahr leben sie hier. Sie bekommen kein Geld, keine Sachleistungen, sind kaum krankenversichert. Der Verein BerlinCult kümmert sich weiter um die Männer in Pankow. Von Spenden werden Nahrungsmittel und das Nötigste zum Leben bestritten. Deutschunterricht wird organisiert. Auf der Flucht: Von Mali nach Pankow Von Ulrike Queißner und Sophie Alex Als wir Keita nach seiner Flucht fragen, setzt er die Teetasse ab und senkt den Blick. Wir haben Mühe, ihn zu verstehen, obwohl er gut deutsch spricht. Keita ist gerade 22 geworden, er stammt aus Mali. Mit acht verließ er das Dorf seiner Eltern, zog zum Onkel in die Stadt, um die Schule zu besuchen. Auf dem Gymnasium lernt er sogar etwas deutsch. 2006 reicht das Geld nicht mehr für den Schulbesuch. Zu Fuß schlägt er sich durch die algerische Wüste bis nach Lybien durch. Lybien ist reich, dort finden viele Schwarzafrikaner Arbeit. Der Schrecken kommt 2011 mit dem Bürgerkrieg. Die Schwarzafrikaner werden bedroht, viele erschossen oder außer Landes gejagt. Keita flieht auf dem Boot, erreicht Lampedusa und erhält in Italien einen Aufenthaltstitel. Er landet jedoch auf der Straße und zieht weiter nach Deutschland. Strandet in Berlin. Über ein Jahr lang lebt er mit hunderten anderen Flüchtlingen im Protestcamp auf dem Oranienplatz. Sie kämpfen darum, in Berlin aufgenommen zu werden. Hier trifft er auch seinen Landsmann Moussa wieder, den er von der Schule kennt. Nach einer Vereinbarung mit Integrationssenatorin Dilek Kolat räumen die Flüchtlinge das Camp. Jedem der Flüchtlinge wird eine umfassende Einzelfallprüfung zugesichert, dabei Betreuung und Unterstützung. Ein paar Monate hausen sie in der Gerhart-Hauptmann-Schule. Dann in einem Hostel am Kaiserdamm. Zwischen der Zeit Plötzlich wohnen zehn junge afrikanische Männer in einem Haus in Pankow – und die Nachbarschaft staunt. Zögert. Weiß nicht so recht. Beate Märker hat einfach geklingelt. Hat die einzigen ihr bekannten französische Worte rausgekramt: »Bonjour Monsieur!« und sich vorgestellt. Hat mit den Männern geredet und sie nach und nach kennen gelernt. Sie erzählt uns von der Episode des Betens. Die Malier sind Moslems und beten in Richtung Mekka gewandt. Doch wo liegt von hier aus gesehen Mekka? 34 34 Der Alltag in Pankow ist trist. Arbeiten würden die Männer gerne und dürfen es nicht. Sie hängen zwischen der Zeit. Sie warten. Ein Krankenhaus möchte Keita zum Pfleger ausbilden, doch das Gesetz verbietet es. Seit einem Jahr bewegt sich nichts für die Männer vom Oranienplatz, das macht mürbe. Zu zehnt leben sie in einer 4-Zimmer-Wohnung. Es ist eng. Sie schlafen viel. Spielen Fußball, kochen. Das Haus verlassen sie selten. Ab nächster Woche soll der Deutschunterricht jeden Tag stattfinden, erklärt Heike Glende den beiden Männern, das scheint sie zu freuen. 35 Helfen, aber wie? nach einem Ort, an dem sie die Chance bekommen, zu arbeiten und sich ein gesichertes Leben aufzubauen. An dem sie einfach sein dürfen. Mit welchem Gepäck sie unterwegs sind? Das passt in eine Plastiktüte. Beate Märker erzählt uns, wie das mit dem Helfen vor Ort ist. »Die Nachbarn bringen gute Sachen vorbei, auch Hühnerfleisch, Obst und Gemüse. Am Anfang war die Übergabe etwas schwierig. Wegen der schlechten Verständigung ist die Unsicherheit auf beiden Seiten groß und manchmal bleiben die erhofften Reaktionen aus. Doch die Männer waren und sind sehr dankbar.« Von Heike Glende wollen wir wissen, was die Männer in Pankow am meisten brauchen. Am meisten hilft dem Verein schlicht und einfach Geld, denn davon wird der Lebensunterhalt bestritten. BVG-Fahrkarten und Monatsmarken helfen. Lebensmittel für den täglichen Bedarf (siehe Liste). Schön wären Patenschaften mit Pankowern, die ab und zu zwei junge Männer für ein paar Stunden einladen. Zum Karten spielen, zum Erzählen auf deutsch, zum Kochen und Essen, ins Kino. »Da ist vieles möglich, wir schauen gemeinsam, mit wem es passen könnte.« Heike Glende wünscht sich noch mehr: »Gemeinsam mit dem Kirchenkreis Stadtmitte wurde ein Projekt entwickelt, bei dem die Geflüchteten die Arbeitswelt kennenlernen können. In diesem Projektrahmen suchen wir Betriebe und Firmen, große oder kleine, in denen die Männer für einige Zeit hospitieren dürfen.« Einige der Geflüchteten haben bereits Berufserfahrung in unterschiedlichen Bereichen. Den Versicherungsschutz übernimmt der Verein. »Die Männer haben bessere Chancen, wenn sie Praxiserfahrung sammeln und vorweisen können«, weiß Glende, »und sie haben eine Aufgabe«. Diese Vermittlung liegt ihr sehr am Herzen. Und Kleiderspenden? Zur Zeit werden nur warme Wintersachen für junge Männer gebraucht. Fast vier Jahre währt jetzt die Odyssee von Keita und Moussa. Sie wirken frustriert und resigniert. Einige ziehen schon viel länger umher, weiß Heike Glende. Spanien, Frankreich, Italien. Immer auf der Suche Der rechtliche Status quo Die zugesagten Einzelfallprüfungen stehen immer noch aus, die Oranienplatz-Vereinbarung mit dem Senat erwies sich als wertloses Papier. »Sie hängen in der Schwebe«, drückt es Heike Glende aus. Keita und Moussa sind keine Inoffiziellen, den Status geduldet tragen sie aber auch nicht. Sie haben einen Pass mit italienischem Aufenthaltstitel (den sie dort regelmäßig erneuern müssen) und mit dem Stempel Oranienplatz. Zur Zeit verhandelt die Kirchenleitung mit dem Senat und ringt um eine humanitäre Lösung für die Oranienplatz-Flüchtlinge. Menschen, die mit Arbeit, Sachleistungen oder persönlich unterstützen möchten, wenden sich an: Heike Glende, BerlinCult e.V. berlincult@gmx.de tel 0163-2677583 Spenden: im Gemeindebüro oder auf das Konto der Ev. Kirchengemeinde Alt-Pankow (siehe Rückseite) mit Verwendungszweck: »Geflüchtete« 36 37 Diese Dinge helfen: Geld / Fahrkarten / Fußbälle / Stifte und Schreibhefte Papier / Ständige Lebensmittel: Reis / Milch / Zwiebeln / Zucker / Tee / Hühnerfleisch Berlin, den 11. November 2015 Wo und wie kann ich (noch) in Pankow helfen? Von Katrin Müller-Thalheim Liebe Gemeindeglieder, lieber Gemeindekirchenrat, liebe Pfarrerin Misselwitz, Zur Zeit sind zwei Unterstützerkreise in Pankow aktiv. NachbarInnen und Einrichtungen engagieren sich für Flüchtlinge in der Gemeinschaftsunterkunft Mühlenstraße und in der Notunterkunft Wackenbergstraße. Beide Initiativen sind Teil des Willkommensnetzwww.pankow-hilft.de werkes »Pankow hilft«. ich möchte die Gelegenheit nutzen, mich im Namen des Vereins herzlich für die Unterstützung aus Ihrer Kirchengemeinde im vergangenen Jahr zu bedanken. Die Spenden in Höhe von 5.088,08 Euro wurden hauptsächlich für Lebensmittel, Unterkünfte, Monatsmarken und medizinische Versorgung verwendet. Auch für die eingegangenen Sachspenden, wie Monatsmarken, Lebensmittel und Kleidung, sei Ihnen herzlich gedankt. Wir bedanken uns für die Bereitstellung der Gemeinderäume für den Deutschunterricht. Ein herzliches Dankeschön an die Lehrerinnen und die UnterstützerInnen im Alltag. M ü h l e n st ra ß e : Wer helfen möchte, kann sich den bestehenden Arbeitsgruppen anschließen: Sachspenden, Nachbarschaftscafé, Wohnungssuche, Hausaufgaben- und Leseförderung, Deutschkurse und Bildung. Auf der monatlichen Infoveranstaltung kann man sich zunächst einen Überblick verschaffen. Anmeldung per E-Mail: muehlenstrasse@pankow-hilft.de Wa c k e nb e rgst ra ß e 7 9 : Die noch nicht registrierten Geflüchteten brauchen ganz dringend: Junge-Männer-Kleidung in kleinen Größen (Herren- und Sportschuhe Gr. 40-45, Jogginganzüge, Unterwäsche, Socken – bitte in gutem Zustand und gereinigt), Kinderwagen, Rucksäcke, frisches Obst, Dusch- und Hygieneartikel. Das können Sie vor Ort bei der Heimleitung abgeben. Mehr Infos unter www.pankow-hilft.de/ Wir freuen uns sehr, dass wir gemeinsam dazu beitragen können, die Menschen in unserer Obhut mit dem Nötigsten zu versorgen. wackenbergstrasse Heike Glende Vorstand BerlinCult e.V. 39 Da s Ca fé oh n e Gre n ze n lädt zum persönlichen Austausch ein und findet alle 14 Tage jeweils von 15 - 17 Uhr im jup (Florastraße 84) statt. Hier können sich Heimbewohner, Unterstützer und Leute aus der Nachbarschaft bei Tee, Kaffee, Saft und mitgebrachten Speisen kennenlernen. Für Kinder gibt es Spielangebote. Die nächsten Termine sind am 13. und 27. 12. 2015. Alle sind herzlich willkommen! t h e ma: au f d e r f lucht reicht und die Familie begann, auch vom Schweinefleisch zu probieren, welches vorrangig den Kindern gut schmeckte. Nach dem Essen gingen wir Kinder in mein Zimmer, welches sich nun die drei älteren Kinder teilten. Wir puzzelten und spielten Darts. Außerdem interessierte sich vor allem der Kein normaler Abend älteste Sohn sehr für meine Asterix und Obelix- Von Kaspar (12 Jahre) Hefte. Leider war es schon so spät, dass wir uns Ich kam nach Hause und meine Schwester empfing bettfertig machen sollten. mich ganz aufgeregt schon in der Tür. Sie erzähl- Frisch geduscht und im Schlafanzug traf ich den te, dass unsere Mutter von einer Bekannten erfah- zweitältesten Sohn, der in unserem Flur unsere ren habe, dass man Flüchtlinge eine Nacht bei sich große Weltkarte betrachtete. Sie ist sehr groß und wohnen lassen könne und dass sie grade auf dem auf ihr sind lauter Zeichnungen von z.B. der Con- Weg sei, eine Flüchtlingsfamilie abzuholen. Es dau- corde; rund herum sind die Fahnen aller Länder. Er erte einige Zeit, bis ich verstand, dann freute ich zeigte mir die Länder und die Fahnen, die er kann- mich: Ich hatte schon immer helfen wollen, wusste te. Die Türkei und Griechenland waren auch dabei. nur nicht, wie. Ich räumte sofort mein Zimmer und Später im Bett dachte ich über den Tag nach und begann gemeinsam mit meiner Schwester damit, ich war glücklich: Wir hatten der Familie so gut Matratzen auf den Boden zu legen, Bettdecken zu helfen können. Als ich am nächsten Morgen auf- beziehen und mein Zimmer mit Tüchern und ähn- wachte, waren sie schon wieder fort, um sich regis- lichem so schön wie irgend möglich zu gestalten. trieren zu lassen. Kaum waren wir fertig, klingelte es auch schon an der Tür. Unsere Mutter kam mit zwei Männern und einer Frau, außerdem vier Kindern, die Treppe hoch gestapft. Die Kinder waren genau wie wir drei Jungen und ein Mädchen, und auch in ähnlichem Alter: 10, 9 und 5 Jahre und 9 Monate. Die Begrüßung war ein einziges Zunicken und Anlächeln. Die Verständigung gestaltete sich schwierig, da keiner, mit Ausnahme des Begleiters, welcher nach kurzem Aufenthalt unsere Wohnung wieder verließ, deutsch sprechen konnte. Ein wenig Englisch konnte nur der älteste Sohn. Da alle hungrig waren, aßen wir erst einmal. Es gab Spaghetti – ausgerechnet mit Hackfleischsauce. Zum Glück hatte die Familie Reis und Huhn dabei. Beim Essen lockerte sich die Stimmung: Die Frau nahm ihr Kopftuch ab, die Babys wurden herumge- 40 ✂ Schneidet dieses Gebilde aus, faltet und klebt es zu einem »Ikosaeder«! Kein Oben und Unten Was kann eine einzelne Person dazu beitragen, unsere Welt zum besseren zu verändern? Buckminster Fuller (1895-1983) stellte sich diese Frage, als er mit 32 Jahren, völlig bankrott und versoffen, kurz vor dem Selbstmord stand. Sein weiteres Leben betrachtete er als Experiment und führte ein halbes Jahrhundert lang peinlich genau Tagebuch. In unermüdlicher schöpferischer Arbeit wurde er zum Universalgenie: Er designte ein futuristisches Auto, plante ein Ufo-artiges Haus – energiesparend, umweltfreundlich, transportabel und bezahlbar für jeden. Er reiste und hielt philosophische Vorträge. Schlaf hielt der rastlose Weltverbesserer für Zeitverschwendung. Er reduzierte sein Schlafpensum auf zwei Stunden. 1943 stellte er seine Dymaxion-Weltkarte vor. Anders als alle herkömmlichen Globen und Weltkarten kennt diese kein Oben und kein Unten, kein wichtiger und unwichtiger, kein besser und schlechter. 42 Ev. Kirchengemeinde Alt-Pankow • Breite Str. 38 • 13187 Berlin www.alt-pankow.de amt und ehrenamt Bürozeit mit Beate Märker / ab Januar mit Christiane Steinmetz di 10-14 Uhr / do 14-18 Uhr tel 47 53 42 53 fax 47 47 16 32 Pfarrerin Ruth Misselwitz tel 47 55 21 90 / gemeinde@alt-pankow.de Katechetin Petra Handtrag-Ristow tel 033 056-43 68 34 Kirchwarte Christine Iwen / Jörg Stahlberg tel 47 53 42 53 Kirchenmusikerin Dr. Rudite Livmane-Lindenbeck tel 0157-38 78 09 26 / kirchenmusik@alt-pankow.de Evangelischer Kindergarten Regine Holz Leiterin tel 47 53 49 63 fax 49 40 06 27 Jugendwart Markus Maaß tel 0172-397 28 56 Gemeindekirchenrat Uta Armbruster-Held uta.armbruster-held@alt-pankow.de Förderverein Alte Pfarrkirche Pankow e.V. tel 47 48 17 17 / verein@alt-pankow.de Kirchgeld und Spenden Empfänger: Ev. Kirchengemeinde Alt-Pankow IBAN: DE72520604107003995550 BIC: GENODEF1EK1 Kreditinstitut: Evangelische Bank eG i mpres s um re d a ktio n Ulrike Queißner / Ruth Misselwitz / Renate Wagner-Schill / Helga Dietrich redaktion@alt-pankow.de ge s talt u ng Sophie Alex b i l d n ac h weis Titelbild / Seiten 4-5, 16-17: Giotto di Bondone, Scrovegni-Kapelle in Padua, Seiten 8-9: Shutterstock, Seiten 10, 12-13, 43: Collagen Alex, Seiten 14-15, 18-19, 20, 24-25, 28, 30-31, 33, 40-41, 42: Gemeindearchiv auf l ag e 1.500 Exemplare dru c k www.gemeindebriefdruckerei.de