Gymnasium heute - Gymnasien - Bildungsserver Rheinland
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Gymnasium heute - Gymnasien - Bildungsserver Rheinland
Gymnasium heute Ausgabe 1/05 vom 15. Juni 2005 Informationen für Regionale Fachberaterinnen und Fachberater an Gymnasien Ministerium für Bildung, Frauen und Jugend 1 In eigener Sache Sehr geehrte Damen und Herren, liebe Kolleginnen und Kollegen, auch in der ersten Jahreshälfte 2005 konnten wieder Funktionsstellen für die Regionale Fachberatung besetzt werden, und ich freue mich, Ihnen die Namen der neuen Kolleginnen und Kollegen mitteilen zu können: OStR Andreas Britz, Johann-Wolfgang-Goethe-Gymnasium Germersheim RFB Kath. Religion (Pfalz) OStR Harry Hallier, Auguste-Viktoria-Gymnasium Trier RFB Biologie (Trier) OStR’ Hildegard Herschbach, Staatl. Eifel-Gymnasium Neuerburg RFB Russisch (landesweit) OStR Ulrich Krumsieg, Integrierte Gesamtschule Kandel RFB Bildende Kunst(Pfalz) OStR‘ Anke Siegwart, Bischöfliches Angela-Merici-Gymnasium Trier RFB Französisch (Trier) OStR Thomas Wartusch, Integrierte Gesamtschule Kurt Schumacher Ingelheim RFB Verkehrserziehung (Rheinhessen) Zu Ihrer Bestellung möchte ich den neuen Kolleginnen und Kollegen gratulieren und Ihnen für die Aufgaben in der Regionalen Fachberatung Erfolg und Energie wünschen. Inzwischen ist im ersten Amtsblatt dieses Jahres das allgemeine Stellen- und Anforderungsprofil für die Studiendirektorin und den Studiendirektor als regionale Fachberaterin und regionale Fachberater veröffentlicht worden (siehe Anlage I). Im April wurden Sie über die Einrichtung und Handhabung der neuen Beratungsdatenbank auf dem Bildungsserver Rheinland-Pfalz informiert. Der Arbeitskreis zur Weiterentwicklung der Regionalen Fachberatung hat in der ersten Jahreshälfte 2005 zweimal getagt. Dabei fand u.a. ein Gespräch mit dem Direktor des IFB, Herrn Priebe, über die Verbesserung der Zusammenarbeit im Fortbildungsbereich statt. Außerdem erfolgte ein erster Gedankenaustausch mit Frau Goldstein (IFB Boppard) und Herrn Frahm (Emanuel-Felke-Gymnasium Bad Sobernheim) über eine Kooperation zwischen Regionaler Fachberatung und Schulentwicklungsmoderatorinnen und -moderatoren. In diesem Schuljahr ist Regionale Fachberatung besonders dort gefordert, wo es um die Fortschreibung der Qualitätsarbeit an Schulen geht. Die Umsetzung der Bildungsstandards und die Erstellung jahrgangsstufenbezogener Arbeitspläne für jedes Fach ist in der Kommunikation und 2 im Arbeitsstand an den Schulen unterschiedlich weit fortgeschritten. Hier ist Ihre fachliche Unterstützung sicherlich aktuell besonders nachgefragt. Das maßgebliche Schreiben von Frau Ministerin Ahnen vom 04. März 2005 ist als Anlage II beigefügt. Regionale Fachkonferenzen in Mathematik - ein Fortbildungskonzept zur Begleitung der Fachkonferenzen an den Schulen mit Sek I Zur Gestaltung des in den letzten Jahren angestoßenen schulischen Reformprozesses - ablesbar u.a. an Bildungsstandards, Selbstständigen Schulen, Qualitätsprogrammen und weiteren Maßnahmen – brauchen die Lehrkräfte nach wie vor Begleitung und Beratung, Fortbildung, Austausch und Information. Dies soll in Mathematik landesweit durch Regionale Fachkonferenzen unterstützt werden. Es ist geplant, dass ADD und Mathematik-Beratungslehrerinnen und -lehrer gegen Ende des Jahres gemeinsam Regionale Fachkonferenzen in Mathematik durchführen, die gleichermaßen der Information, der Fortbildung und dem regionalen Austausch zwischen den Schulen dienen. Neben konkreten Hilfen zur Gestaltung des Mathematikunterrichts sollen die teilnehmenden Lehrkräfte notwendige Informationen zum schulischen Reformprozess erhalten. Die Teilnehmerinnen und Teilnehmer sollen erarbeiten, wie an Hand der Fortentwicklung der jeweiligen schuleigenen Arbeitspläne die Unterrichtsentwicklung in Mathematik an ihrer Schule unterstützt werden kann. Von jeder Schule sollen zwei Personen teilnehmen (Vertreterinnen bzw. Vertreter der Mathematikfachkonferenz oder der Schulleitung bzw. der Steuergruppe). Bei entsprechender Nachfrage sind in Kooperation mit den Pädagogischen Serviceeinrichtungen Regionale Arbeitsgruppen zur Fortsetzung des Beratungs- und Fortbildungsangebotes vorgesehen. Zur Vorbereitung und Unterstützung aller Beteiligten wird derzeit eine Veranstaltung für den 19./20. September 2005 von einer Gruppe geplant, in der u.a. Vertreterinnen bzw. Vertreter einer jeden Beratungsgruppe Mathematik (die regionalen Fachberaterinnen und Fachberater für Realschulen, diejenigen für Gymnasien und die Mathematikmoderatorinnen und – moderatoren) mitarbeiten. Ansprechpartner im MBFJ: Frau Nolten-Heinrichs, Herr Klein, Herr Dr. Sundermann Das in Speyer vorgestellte und diskutierte Fortbildungsangebot für Regionale Fachberaterinnen und Fachberater über die Erstellung einer Homepage ist inzwischen mit tatkräftiger Hilfe der Kollegen Günter Hahn und Mario Spengler ausgearbeitet und im Katalog des IFB angekündigt worden: Fortbildungsangebot für Regionale Fachberater an Gymnasien Erstellung einer eigenen Homepage Das IFB bietet Regionalen Fachberater(inne)n in Zusammenarbeit mit dem LMZ die Möglichkeit, sich in die Erstellung einer eigenen Homepage einzuarbeiten. Die Veranstaltung richtet sich an Neulinge bei der Erstellung einer solchen Seite, jedoch sollte der Umgang mit dem Computer, insbesondere mit Textverarbeitung, vertraut sein. 3 Termin: 20. -21.September 2005 Tagungsort: Landesmedienzentrum Koblenz, Hofstraße Tagungsleiter/Referenten: Günter Hahn, Mario Spengler und Axel Jindra IFB-NR: 5212001 Vorläufiger Programmentwurf 1. Tag: 2. Tag: Prototyp einer RFBsite - Möglichkeiten und Grenzen - Copyright Workshop: Erstellen eines eigenen Entwurfs mit WORD Vorstellung erstellter Seiten der Teilnehmer Vorstellung von TYPO 3 - Mögliche Gestaltung von Seiten Arbeit an einer eigenen Site mit den Schwerpunkten: Indexseite, Texte, Bild- und Tondokumente, Links und E-Mailadressen Präsentation der eigenen Sites, Klärung spezieller Fragen zu TYPO 3 Alle Teilnehmer/innen sollten inhaltliche Vorstellungen mitbringen, wie die einzelnen Seiten gefüllt werden. Hilfreich wäre es, wenn diese bereits als Word-Dokumente vorliegen. Auf einer Seite „Ich über mich" sollte sich der RFB (evtl. mit Bild) kurz vorstellen, die Schwerpunkte seiner Arbeit nennen und vielleicht auch ein paar persönliche Einzelheiten über sich preisgeben. Der erste Tag dient dazu, die vielfältigen Anwendungen mit dem Textverarbeitungsprogramm WORD durchzuspielen, der zweite Tag dem Transfer auf TYPO 3 und damit der praktischen Umsetzung. Die Teilnehmerzahl ist wegen der Computerzahl im Labor des LMZ auf 19 begrenzt. Die Anmeldung soll bereits vor den Sommerferien abgeschlossen sein. Zur Vorbereitung mit dem Thema TYPO 3 können Sie sich bereits informieren unter: http://typo3.org Ein Handbuch zu TYPO 3 finden Sie bei http://typo3.org/documentation/ oder http://typo3.org/documentation/document-library/Matrix/ Die vorliegende Ausgabe des „Gymnasium heute“ wurde wieder von Frau StR‘ Sandra Gerhard erstellt, der an dieser Stelle mein herzlicher Dank gilt. Ihnen danke ich für die geleistete Arbeit und wünsche Ihnen nach der Endphase des laufenden Schuljahres erholsame Sommerferien. Klaus Sundermann 4 1. Lehrpläne / Mainzer-Studienstufe 2. Verordnungen, Rundschreiben, u.ä.: 2.1 Rauchfreie Schule Die Diskussion über ein generelles Rauchverbot an Schulen wird zurzeit vielerorts geführt. Einige Bundesländer haben sich entschlossen, das Rauchen in Schulen grundsätzlich zu verbieten. Rheinland-Pfalz wählt einen anderen Weg, setzt auf verstärkte Präventionsarbeit, die den Schülerinnen und Schülern die Attraktivität des Nichtrauchens vermitteln soll. Das diesbezügliche Schreiben der Ministerin, dass an alle Schulen per Epos verschickt wurde, sowie eine Übersicht der Präventionsprojekte finden Sie in Anlage III. 3. Projekte, Veröffentlichungen 3.1 Rhetorik und Schule – das Projekt Jugend debattiert Im Schuljahr 2002/03 startete das fächerübergreifende Projekt Jugend debattiert bundesweit. Ziel dieses Projektes ist die Förderung der sprachlichen, politischen sowie Meinungsund Persönlichkeitsbildung durch Trainings für Lehrerinnen und Lehrer und Schülerinnen und Schüler. Ergänzt wird das Projekt um einen Debattenwettbewerb für Schülerinnen und Schüler aller Schulformen ab Klasse 8. Nach Abschluss der Projektphase sollen die Inhalte von „Jugend debattiert“ nachhaltig in der Lehrerfortbildung verankert und auch in Querschnittsmodule der neuen Lehrerbildung integriert werden. Dazu werden demnächst Vertreterinnen und Vertreter der Regionalen Fachberatung und der Studienseminare informiert. Eine detaillierte Konzeptbeschreibung des Landesbeauftragten, Herrn Dr. Schmude, ist als Anlage IV beigefügt. 3.2 Europäisches Sprachensiegel Wettbewerb 2005 Schwerpunktthema „Fremdsprache im Sachfach“ Ob neue Wege für den Erdkundeunterricht in englischer Sprache beschritten oder kreative didaktische Methoden während der Lehrerausbildung auf Französisch erprobt werden: Innovative Projekte können sich ab sofort am Wettbewerb um das Europäische Sprachensiegel beteiligen, der 2005 in Deutschland unter dem Motto »Fremdsprache im Sachfach – Förderung des bilingualen Lernens an Schulen und Hochschulen« durchgeführt wird. Einsendeschluss ist der 16. September 2005. Der Wettbewerb geht auf eine Initiative der EU-Kommission zurück und wird seit 1999 in Deutschland im Wechsel von Bund und Ländern ausgeschrieben. Ziel ist es, die Bekanntheit der Projekte zu fördern und somit in der Bevölkerung das Interesse am Fremdspra- 5 chenlernen zu wecken. Für die Durchführung des Wettbewerbs ist 2005 der Pädagogische Austauschdienst (PAD) der Kultusministerkonferenz zuständig. Für die Vergabe eines Europäischen Sprachensiegels 2005 müssen verschiedene Voraussetzungen erfüllt werden: Die Projekte sollen u. a. die Motivation zum Lernen und Lehren von Sprachen steigern, originell oder kreativ sein und in ihrer Arbeit eine europäische Dimension aufzeigen. Wichtig ist dabei, dass Unterrichtsinhalte in einem Sachfach unter Nutzung einer Fremdsprache vermittelt werden. Die Initiativen können sich auf ein ganzes Schuljahr erstrecken oder modularisch ausgelegt sein. Außerdem sind Bewerber willkommen, die sich in ihrem Projekt mit der Vermittlung methodischen Wissens für Fremdsprachen im Sachfach während der ersten oder zweiten Phase der Lehrerausbildung an einer Hochschule oder einem Studienseminar befassen. Ausgezeichnete Projekte erhalten neben einem Zertifikat das Recht, mit dem Logo des Siegels z.B. in Briefköpfen oder Publikationen zu werben. Die Teilnahmebedingungen und Vergabekriterien können einem Faltblatt entnommen werden, das beim PAD per Fax (0228 / 501-259) oder E-Mail (pad.oellers@kmk.org) angefordert werden kann. Den Bewerbungsbogen und weitere Informationen erhalten Sie auf der Seite http://www.kmk.org/pad/sprachensiegel2005.htm. Die vollständigen Bewerbungsunterlagen sind in vierfacher Ausfertigung bis 16. September 2005 (Datum des Poststempels) direkt beim PAD (Anschrift: Lennéstr. 6, 53113 Bonn) einzureichen. 3.3 „Boltzmanns Traum" – Von der Mechanik zur Thermodynamik - ein ungewöhnlicher Titel für Arbeits- und Unterrichtshilfen im Fach Physik, die von einer Arbeitsgruppe von Kolleginnen und Kollegen der Johannes-Gutenberg-Universität Mainz (Arbeitsgruppe Prof. Binder) und Lehrerinnen und Lehrern aus Rheinland-Pfalz erstellt wurden. Die Arbeitsgruppe diskutierte die Möglichkeit, den Computer als Hilfsmittel im Sinne Boltzmanns bei der Behandlung der Thermodynamik in der Sekundarstufe II zu nutzen. Hintergrund dieser Veröffentlichung ist Ludwig Boltzmann Versuch, die Thermodynamik auf die Mechanik zurückzuführen. So führt die statistische Mechanik zu einer anschaulichen Deutung der Entropie, die die Wärmeenergie eines Gases durch die ungeordnete Bewegung der Moleküle erklärt. Der Zustand größter „Unordnung" besitzt die größte Wahrscheinlichkeit, wie Ludwig Boltzmann 1866 formulierte. Diese Theorie konnte er nicht beweisen; heute allerdings mit schnellen Rechnern können wir diese Theorie simulieren. Die Ergebnisse der Arbeitsgruppe liegen nun als Unterrichtsmaterialien vor. Sie bieten u.a. eine Alternative zum Karlsruher Physikkurs. Die Materialien incl. Computerprogramme sind auf einer CD-ROM und können für € 5,00 zuzüglich Porto und Verpackung beim ILF Mainz, Kötherhofstr. 4, 55116 Mainz bestellt werden. 6 In diesem Zusammenhang weisen wir auf die bisher erschienenen Materialien und Unterrichtshilfen zum Fach Physik hin. Alle Titel sind als CD-ROM verfügbar und können ebenfalls für € 5,00 je CD beim ILF erworben werden: Kosmologie – Materialien zur S II Bausteine zur Astrophysik Interpretationen zur Quantentheorie Anschauliche Zugänge zur Speziellen und Allgemeinen Relativitätstheorie SI und SII (Februar 2005) Unterrichtshilfen zur Relativitätstheorie in der SII (Neue überarbeitete und ergänzte Auflage, Februar 2005) 4. Schulversuche / neue Organisationsformen 4.1 Modellversuch TIM (Taschenrechner im Mathematikunterricht) Mit Beginn des Schuljahres 2005/06 läuft ein auf 2 Jahre angelegter Modellversuch an, den das MBFJ in Kooperation mit Texas Instruments durchführt. Er hat zum Ziel zu erproben, auf welche Weise grafikfähige Taschenrechner den Mathematikunterricht in der Sekundarstufe I der Gymnasien unterstützen können. Dabei geht es nicht um besondere herausragende Projekte, sondern um die Ziele und Inhalte des regulären Mathematikunterrichts, wie sie im Lehrplan und in den Bildungsstandards vorgesehen sind. In den Modellversuch sind 6 Gymnasien einbezogen, in denen jeweils eine 7. und eine 9. Klasse mit entsprechenden Geräten ausgestattet werden. Nach 2 Jahren können somit Erfahrungen für die Klassenstufen 7 bis 10 erwartet werden. Die wissenschaftliche Begleitung übernimmt Frau Prof. Bruder von der TU Darmstadt. 4.2 SINUS-TRANSFER erfolgreich – 2. Welle läuft an Das BLK-Programm SINUS-TRANSFER, an dem Rheinland-Pfalz sich mit insgesamt 34 Schulen aller SI-Schularten beteiligt hat, endet nach 2 Jahren Laufzeit mit dem Ende dieses Schuljahres (vgl. Gyh, Ausgabe Dezember 2003). Wegen des bundesweiten Erfolgs dieses Programms ist nun eine so genannte „2. Welle“ von SINUS-TRANSFER geplant, die die Schuljahre 2005/06 und 2006/07 umfassen soll. An dieser 2. Welle beteiligen sich in Rheinland-Pfalz mehr als 100 Schulen aller SI-Schularten. Damit sind in das Programm SINUS insgesamt rund 20% aller weiterführenden Schulen in Rheinland-Pfalz einbezogen. Die teilnehmenden Schulen der 2. Welle werden wieder in regionalen Sets zu je 9 bis 11 Schulen zusammenarbeiten. Arbeitsschwerpunkte sind wie bei SINUS und bei der 1. Welle von SINUS-TRANSFER „Sichern von Grundwissen“ und „Öffnen von Aufgaben“. Außerdem werden die Schulen bei der Umsetzung der Bildungsstandards für das Fach Mathematik unterstützt. Alle weiterführenden Schulen in Rheinland-Pfalz haben die Veröffentlichung „SINUSTRANSFER – Die Umsetzung des BLK-Programms in Rheinland-Pfalz“, die im Netz unter www.sinus.bildung-rp.de zu finden ist, erhalten. 7 4.3 Das Max-von-Laue-Gymnasium in Koblenz wird die vierte Schule für Hochbegabtenförderung / Internationale Schule in Rheinland-Pfalz Mit dem Max-von-Laue-Gymnasium in Koblenz kann zum Schuljahr 2006/2007 das vierte Angebot an weiterführenden Schulen zur speziellen Förderung hochbegabter Schülerinnen und Schüler und von begabten jungen Menschen mit einem internationalen Hintergrund an den Start gehen. Nachdem im Schuljahr 2003/2004 am Heinrich-Heine-Gymnasium in Kaiserslautern das erste derartige Schulangebot im Land mit einer 5. Klasse begonnen hatte und im Jahr darauf am Gymnasium Gonsenheim in Mainz eine weitere Schule für Hochbegabtenförderung/Internationale Schule startete, wird zum kommenden Schuljahr das Auguste-ViktoriaGymnasium in Trier zu dem Kreis hinzustoßen. Das ursprünglich im Koalitionsvertrag vereinbarte Netz von drei Standorten soll nunmehr um einen weiteren Standort in Koblenz ergänzt werden. Das vor allem in den Feldern Mathematik und Naturwissenschaften profilierte Max-von-Laue-Gymnasium verfügt bereits über Erfahrungen in der Arbeit mit hochbegabten Schülerinnen und Schülern. Seit drei Jahren nimmt die Schule schon gezielt Kinder auf, die als hochbegabt getestet worden sind, und fördert diese besonders. Darüber hinaus hat sich das engagierte Lehrerkollegium schon zu einem erheblichen Teil mit speziellen Fortbildungen auf die neue Aufgabe vorbereitet. Eine ebenso wie an den bereits bestehenden Schulen dieser Art eingerichtete Planungsgruppe wird bei der Erstellung des konkreten Konzepts für die Schule für Hochbegabtenförderung/Internationale Schule in Koblenz die notwendige Unterstützung leisten. 5. Veranstaltungen 5.1 Fortbildungsinitiative „Intel® Lehren für die Zukunft – online trainieren und gemeinsam lernen - Intel II“ An der Fortbildungsinitiative „Intel® Lehren für die Zukunft“ (Intel I) haben in den Jahren 2001-2003 ca. 13.000 Lehrkräfte in Rheinland-Pfalz teilgenommen. Dies war ein überwältigender Erfolg. Mit der Firma Intel wurde deshalb - auf der Basis dieser großen Resonanz - die Fortsetzung in einem Aufbaukurs der Lehrerfortbildung mit dem Titel „Intel® Lehren für die Zukunft – online trainieren und gemeinsam lernen - Intel II “ vereinbart. In den Jahren 2005/2006 können bis zu 3000 Lehrkräfte an dieser Qualifizierungsmaßnahme in Rheinland-Pfalz teilnehmen. Ziel der Initiative ist die Förderung der Unterrichtsentwicklung unter dem Aspekt der Integration digitaler Medien in den Fachunterricht. Im Mittelpunkt steht die Erweiterung der Methodenkompetenz der Lehrerinnen und Lehrer über den Einsatz digitaler Medien sowie die Erweiterung der Lernkompetenz und Steigerung der Eigenaktivität der Schülerinnen und Schüler im Sinne einer individuelleren Lernkultur. Lehrkräfte werden auf der Grundlage unterrichtspraktischer Beispiele in „Lernpfaden“ angeleitet, die aufgezeigten Methoden den eigenen Stoffinhalten und schulspezifischen Voraussetzungen anzupassen und 8 selbst bzw. im Team zu erproben. Dabei werden fachbezogene und fächerübergreifende Themen aufgegriffen. In die Lernpfade sind auch Übungseinheiten integriert, die Angebote zur Vertiefung der Medienkompetenz der Lehrkräfte enthalten. Das Angebot wird vom Landesmedienzentrum Rheinland-Pfalz koordiniert und ist als schulinterne Fortbildung konzipiert, die von Moderatoren in den Schulen begleitet wird. Über 1000 Lehrkräfte haben sich für das 2. Schulhalbjahr 2004/2005 angemeldet. Die Ausschreibungsfrist für den zweiten Durchgang im 1. Halbjahr des Schuljahres 2005/2006 endete im Mai 2005. Ein dritter Durchgang für das 2. Schulhalbjahr 2005/2006 ist vorgesehen. Die Schulen werden rechtzeitig über EPoS über die Möglichkeit der Teilnahme am dritten Durchgang informiert. Weitere Hinweise finden sich im Internet unter http:///intel.bildung-rp.de. Bei weiteren Fragen steht der Intel-Landesberater, Herr Peter Rockenfeller, Telefonnummer: 0261 – 9702-202, Faxnummer: 0261 – 9702 - 200 oder per E-Mail: intel(at)das-hierloeschen.lmz.bildung-rp.de zur Verfügung. 5.2 Einstein für „Alle“ Im Einsteinjahr bietet das ILF vom 28.11. bis 29.11.2005 in Waldfischbach eine Veranstaltung mit dem Titel „Einstein für Alle“ an. Die Themen der Hauptreferate sind: Einstein und die Popularisierung der Naturwissenschaften Referent: Prof. Dr. Dieter B. Herrmann, Archenhold-Sternwarte Berlin-Treptow Das Aussehen relativistisch bewegter Objekte Referent: Prof. Dr. Udo Backhaus, Universität Duisburg-Essen Einstein und das Universum: Vom Chaos zum Kosmos SRT und ART entschlüsseln Aufbau und Entwicklung des Weltalls Referent: Prof. Dr. Wilhelm Seggewiss, Universität Bonn, Observatorium Hoher List Daun Ferner finden Workshops statt, deren Themen dem Anmeldeformular in Anlage V entnommen werden können. 5.3 Neues Weiterbildungsprojekt Darstellendes Spiel (vgl. auch 6.2, PZ-Information) Seit Beginn des Schuljahrs 2004/2005 können Gymnasien den Grundkurs Darstellendes Spiel in der Oberstufe anbieten. Zur Qualifizierung von Lehrerinnen und Lehrern, die dieses Fach unterrichten oder unterrichten wollen, werden zur Zeit zwei parallel laufende Weiterbildungsprojekte durchgeführt. Im November wird ein dritter Lehrgang beginnen, für den prioritär Lehrerinnen und Lehrer zugelassen werden, die an Schulen unterrichten, welche den Grundkurs bereits anbieten oder anbieten wollen. Weiterbildungsprojekt Darstellendes Spiel (7) – Kurs 1: „Wir fangen an“ - 22. – 24.11.05, IFB-Nr. 521501601 9 5.4 Deutsch Vorwiegend für die Sekundarstufe II konzipiert sind folgende Veranstaltungen des IFB: - „Sprechen als Unterrichtsgegenstand in der Sekundarstufe II“ am 04.10.2005, IFB-Nr.521551101, Referentin: Sieglinde Eberhardt, Landau - „Abituraufgaben im Fach Deutsch“ vom 11.10. bis 12.10.2005, IFB-Nr.521550301 Referenten: Dr. Norbert Thinnes/ Johannes Schehl/Wolfgang Zehendner - „Schillers theoretische Schriften in der Schule“ am 08.11.2005, IFB-Nr.521550401 Referenten: Prof. Dr. Norbert Oellers, Bonn - „Lesekompetenz in der Orientierungsstufe entwickeln und fördern“ am 10.11.2005, IFB-Nr.521550601, Referent: Prof. Wolfgang Menzel, Frankfurt - „Gegenwartslyrik im Deutschunterricht“ am 22.11.2005, IFB-Nr. 521550901 Referent: Dr. Peter Bekes, Essen - „Literatur hören“ am 06.12.2005, IFB-Nr. 521550701 Referent: Gernot Panther, Trier - „Schreibkompetenz in der Sekundarstufe II entwickeln und fördern“, n.V., IFB-Nr. 521551001, Referent: Dr. Almuth Hoppe (angefragt) 5.6 Woche der Naturwissenschaften vom 10. bis 14. Oktober 2005 Das IFB würdigt mit einer „Woche der Naturwissenschaften“ das Einsteinjahr und möchte Lehrerinnen und Lehrer im Jahre Eins der nationalen Bildungsstandards bei der unterrichtspraktischen Umsetzung der bildungspolitischen Vorgaben unterstützen. Die „Woche der Naturwissenschaften“ findet in den Räumen und auf dem Gelände des IFB in Speyer in der Zeit vom 10. bis 14. Oktober 2005 statt und bietet ein vielfältiges Programm. Die Themen reichen von den aktuellen und spannenden Entwicklungen in Naturwissenschaft und Technik, wie Nanotechnologie, Gentechnik und Klimaforschung, über aktuelle Entwicklungen im Bereich der Didaktik und Methodik des naturwissenschaftlichen Unterrichts bis hin zu den großen bildungspolitischen Herausforderungen. Referenten aus Forschung, Industrie und Lehrerfortbildung werden in Vorträgen, Workshops, Postersessions, Diskussionsrunden und Praktika einen weiten Bogen spannen, der die Vielfalt des naturwissenschaftlichen Unterrichts widerspiegelt. Alle Lehrkräfte, die an rheinland-pfälzischen Schulen ein naturwissenschaftliches Fach unterrichten, sind zur Teilnahme und Mitgestaltung eingeladen. Das Programm und Anmeldeformulare gehen noch in diesem Schuljahr allen Schulen zu. Der aktuelle Planungsstand ist außerdem dem Bildungsserver Rheinland-Pfalz zu entnehmen. Anmeldungen können nach der Veröffentlichung des Programms für einzelne Tage oder für Kombinationen von Tagen bis hin zur kompletten Woche unter Angabe der Workshopwünsche erfolgen. Koordination der Veranstaltung: Udo Klinger, IFB Speyer, Tel.:06232 659 266 oder EMail: klinger@ifb.bildung-rp.de 10 5.7 Moderation und Konferenzgestaltung Speziell für neue Fachberaterinnen und Fachberater an Gymnasien und Integrierten Gesamtschulen aus der Region Rheinhessen-Pfalz wird in Zusammenarbeit mit der ADD Außenstelle Neustadt eine Tagung angeboten, in der vor allem die Gestaltung und Moderation einer Arbeitssitzung mit den Fachkonferenzvorsitzenden der zu betreuenden Region sowie die Gestaltung einer Fachkonferenz in einer fremden Schule im Mittelpunkt steht. Die Veranstaltung findet am 20.10.2005 unter Leitung von Dieter Schneider in Speyer statt (IFB-Nr. 521200701). 5.8 Weiterentwicklung der Regionalen Fachberatung (Vorankündigung) Am 10.05.2005 fand in Boppard ein Gedankenaustausch zur Weiterentwicklung der Regionalen Fachberatung mit Vertretern der Regionalen Fachberaterinnen und Fachberatern (RFB), der ADD, des IFB und des Ministeriums statt. Um Gymnasien in einer Phase großer Veränderungsprozesse bei der Weiterentwicklung von Unterricht und Schule - insbesondere bei der Einführung von Standards - besser unterstützen zu können, fand der Vorschlag Zustimmung, in einem ersten Schritt Anfang des Schuljahres 2005/2006 alle RFB der Fächer, für die Bildungsstandards beschlossen worden sind, zusammen mit den zuständigen IFB-Referentinnen und IFB-Referenten ins IFB zu einer Veranstaltung einzuladen. Verbindliche Absprachen zwischen RFB und dem IFB sollen zu einem späteren Zeitpunkt auch für die übrigen Fächer folgen. 6. Pädagogisches Zentrum 6.1 Gesellschaftslehre Vergangenheit, die nicht vergeht - Nationalsozialismus Handreichung zum Lehrplanthema Gesellschaftslehre (Lehrplanthema 2, Schuljahrgang 9/10) PZ-Information 17/2004 104 Seiten In der vorliegenden Handreichung wird der Alltag Gleichaltriger im Dritten Reich in den Mittelpunkt gestellt. Die Bevorzugung der Alltagsgeschichte bringt weitere Vorzüge mit sich: Die häufig positiven Jugenderinnerungen der im Dritten Reich aufgewachsenen Generation führt bei heutigen Jugendlichen nicht selten zu Irritationen. Die Auseinandersetzung mit den Jugenderinnerungen vermittelt eine Erkenntnis und eine soziale Kompetenz: – Hinter einer positiv erlebten und vordergründig wahrgenommenen Geschichte können sich problematische Ereignisse und Dimensionen verstecken. – Zugleich muss dieser Erkenntnisprozess mit dem geschuldeten Respekt vor den Biografien der älteren Generation in Einklang gebracht werden. 11 Darüber hinaus kann ein weiteres Element nationalsozialistischer Herrschaft herausgearbeitet werden: eine allumfassende soziale Mobilisierung und eine damit durchweg verknüpfte emotionale Fundierung. Die systematische Inszenierung solcher Elemente durch die Politik und die dadurch geweckte Begeisterung der Anhänger wurde durch den konsequenten Einsatz damals neuer Medien in noch besonderer Weise verstärkt. Zugleich wird deutlich, wie die (inszenierte) Zustimmung durch die „Volksgemeinschaft“ und Terror gegen „Gemeinschaftsfremde“ zum Wesen des Nationalsozialismus gehörten. Dadurch wird die Taktik der Neo-Nazis, sich durch ähnliche emotionale Angebote an Kinder und Jugendliche Zulauf und Zustimmung zu erhoffen offenkundig und kann im Unterricht problematisiert werden. Ebenso kann deutlich werden, dass der Widerstand gegen den Nationalsozialismus durch junge Menschen auf verschiedenen Ebenen stattgefunden hat. Die Handreichung „Vergangenheit, die nicht vergeht - Nationalsozialismus“ besteht aus den folgenden drei Bausteinen: Aus dem Inhalt: Baustein 1: Leben und Interessen Jugendlicher: Erste Unterrichtseinheit: Leben in der "Volksgemeinschaft" Zweite Unterrichtseinheit: Ausgrenzung und Terror Baustein 2: Originalbegegnung: Exkursion zu einer KZ-Gedenkstätte Osthofen; SS-Sonderlager/KZ Hinzert, Natzweiler-Struthof Baustein 3: Zugänge zum Thema mit Hilfe fiktionaler Texte Besprechung eines Jugendbuches am Beispiel von Anna Seghers "Das siebte Kreuz" Liste weiterer möglicher Jugendbücher zum Thema Nationalsozialismus. 6.2 Wahlpflichtfach: Darstellendes Spiel Wir fangen an Darstellendes Spiel unterrichten 1 Informationen, Spielideen, Projektvorschläge und Unterrichtseinheiten für das erste Unterrichtsjahr in der Sekundarstufe I PZ-Information 18/2004 111 Seiten Die vorliegende erste Handreichung zum Fach Darstellendes Spiel in Rheinland-Pfalz ist für den Anfangsunterricht in der Sekundarstufe I konzipiert; sie eignet sich gleichwohl in weiten Teilen für den Unterricht in der Sekundarstufe II. Übungen, Spielideen, Projektvorschläge und Unterrichtseinheiten sollen sich für das erste Unterrichtsjahr eignen, also "einfach" sein, keine besonderen Vorkenntnisse voraussetzen, Grundlagen schaffen und zum kreativen Handeln anregen. Gleichzeitig bemüht sie sich, durch Informations- und Reflektionsangebote der hochkomplexen und vieldimensionalen Struktur des Faches Darstellendes Spiel gerecht zu werden. 12 Aus dem Inhalt: – Das Fach Darstellendes Spiel – schulische Rahmenbedingungen – Förderung grundlegender Haltungen und Kompetenzen (mit praktischen Übungen) – Spielfreude und Spiellust, Personale und soziale Kompetenz, Theaterästhetische Kompetenz: wahrnehmen, gestalten, erkennen. – Grundlegende unterrichtliche Verfahren DS-Unterricht: methodisch-didaktische und pädagogische Herausforderungen, Arbeit in Gruppen, Strukturierung von Unterrichtsstunden, Präsentation der Ergebnisse szenischer Arbeit, Anschlusskommunikation, „Hausaufgaben“ – Schon das ist Theater! – Theatrale Gestaltungsmöglichkeiten und –prozesse kennen lernen, erproben und reflektieren (5 Spielsequenzen) – Anfangsprojekte 7. Sonstiges Aktuelle Informationen rund ums Gymnasium finden Sie auf der Homepage der Abteilung 4C des Ministeriums für Bildung, Frauen und Jugend unter: http://www.gymnasium.bildung-rp.de . Anlage I Gemeinsames Amtsblatt der Ministerien für Bildung, Frauen und Jugend und für Wissenschaft, Weiterbildung, Forschung und Kultur Rheinland-Pfalz Nr. 1/2005, S. 19 f 6. Allgemeines Stellen- und Anforderungsprofil für die Studiendirektorin und den Studiendirektor als regionale Fachberaterin und regionaler Fachberater Die Studiendirektorin oder der Studiendirektor als regionale Fachberaterin oder regionaler Fachberater übernehmen im Auftrag des fachlich zuständigen Ministeriums und der Aufsichts- und Dienstleistungsdirektion Informations-, Beratungs-, Fort- und Weiterbildungsaufgaben, die sich aus der didaktischen und methodischen Entwicklung der einzelnen Fächer oder Fachbereiche einschließlich der Rahmenvorgaben und rechtlichen Aspekte ergeben. Zu den Kernaufgaben, die in Koordination mit dem fachlich zuständigen Ministerium und der Aufsichts- und Dienstleistungsdirektion wahrgenommen werden, gehören insbesondere: - Beratung der Fachlehrerinnen und Fachlehrer in fachlichen und methodischen Fragen, - Initiative zu pädagogischen Vorhaben und Aufgaben sowie Koordination und Auswertung für das jeweilige Unterrichtsfach und den Unterrichtsbereich/Fachbereich, - Zusammenarbeit mit Fachleiterinnen und Fachleitern sowie Fachberaterinnen und Fachberatern des gleichen, ggf. auch eines anderen (benachbarten) Unterrichtsbereichs/Fachbereichs, - Mitwirkung bei der qualitativen Weiterentwicklung des eigenen Unterrichtsfaches und des gleichen Unterrichtsbereichs/Fachbereichs (Bildungsstandards, fachliche Standards, Fachdidaktik, Fachmethodik), - Mitwirkung in Kommissionen zur Vorbereitung, Durchführung und Auswertung der Abiturprüfung, - Beratung der Schulbehörde (Stellungnahmen und Gutachten in fachlichen und methodischen Fragen, Mitwirkung bei Unterrichtsbesuchen), - Organisation und Leitung regionaler Veranstaltungen und Arbeitskreise, auch in Zusammenarbeit mit den Fortbildungsinstituten und Beratung der Fortbildungsinstitute bei der Programmgestaltung. Durch die Aufzählung der Kernaufgaben ist keine Priorität festgelegt. Von den Bewerberinnen und Bewerbern werden folgende Kompetenzen erwartet: - Fach- und Sachkompetenz (vor allem im fachwissenschaftlichen und fachmethodischen Bereich als Grundlage einer Fachberatung), Unterrichtskompetenz (Unterrichtserfahrung, wenn möglich in allen Klassen- und Jahrgangsstufen, in der Oberstufe auch im Leistungskurs; Erfahrung im Einsatz unterschiedlicher Unterrichtsmethoden), - Beratungskompetenz (Wissen über didaktische, methodische und rechtliche Grundlagen der Lehrtätigkeit; Kenntnisse über Aufgaben, Möglichkeiten und Ziele der Fachberatung; Kenntnisse, Fähigkeiten und Erfahrungen zur Förderung und Weiterentwicklung der Unterrichtsqualität), - Kommunikationskompetenz (Fähigkeiten zur Förderung fachlicher und fachübergreifender Kommunikation und Kooperation der Kolleginnen und Kollegen, Umgang mit administrativen Gremien, Kritik- und Konfliktfähigkeit), - Leitungskompetenz (vor allem die Fähigkeit, selbstständig Arbeitssitzungen angemessen vorzubereiten, zu moderieren und zu leiten sowie Fachkollegien für anstehende Prozesse und Maßnahmen zu gewinnen), - Entwicklungs- und Steuerungskompetenz (vor allem die Fähigkeit, fachliche Entwicklungen zu beobachten, mitzugestalten und sie reflektierend und evaluierend zu begleiten), - Bereitschaft zu Mobilität und flexibler Zeiteinteilung, - Medienkompetenz (vor allem die Fähigkeit, Medien und Technologien zum Zweck der Information, Beratung und Weiterbildung sowie zur effizienten Erledigung anstehender Aufgaben einzusetzen). Anlage II __________________________ _______________________________ Ministerium für Bildung, Frauen und Jugend Die Ministerin An alle allgemein bildenden Schulen des Landes Rheinland-Pfalz Wallstraße 3, 55122 Mainz Telefon-Durchwahl: (06131) 16-2805 E-Mail: doris.ahnen@mbfj.rlp.de Aktenzeichen: 948 B - 51 115/07 (4) Mainz, den 04. März 2005 Fortschreibung der Qualitätsarbeit in Rheinland-Pfalz Sehr geehrte Damen und Herren, im Herbst 2002 haben Sie an Ihren Schulen damit begonnen, Qualitätsprogramme zu entwickeln und die darin formulierten Vorhaben umzusetzen. Ihnen und ebenso allen Lehrerinnen und Lehrern wie auch allen beteiligten Elternvertretungen und Schülervertretungen möchte ich für die engagierte Arbeit danken und Ihnen vor allem meine Anerkennung für das Geleistete aussprechen. Mit dieser Arbeit haben wir hier in Rheinland-Pfalz gemeinsam Neuland betreten und einen Prozess in Gang gesetzt, den es nun weiterzuverfolgen gilt. Die nächsten Schritte dieser Weiterentwicklung möchte ich Ihnen in diesem Schreiben darlegen; gestatten Sie mir jedoch zunächst einen kurzen Rückblick. Die Kultusministerkonferenz hat in Reaktion auf die Ergebnisse der internationalen Vergleichsuntersuchung PISA 2000 am 6. Dezember 2001 die sieben Handlungsfelder beschlossen, in denen die Länder vorrangig tätig werden wollten. Insbesondere das fünfte Handlungsfeld legt dabei fest, dass „Maßnahmen zur konsequenten Weiterentwicklung und Sicherung der Qualität von Unterricht und Schule auf der Grundlage von verbindlichen Standards sowie eine ergebnisorientierte Evaluation“ zu entwickeln und durchzuführen sind. Wie Sie wissen, sieht die Umsetzung dieses Beschlusses in Rheinland-Pfalz die Durchführung von Parallel- und Vergleichsarbeiten, die verbindliche Erstellung eines Qualitätsprogramms durch jede einzelne Schule, die Durchführung und Evaluation der darin festgelegten Selbstverpflichtungen und eine Fortschreibung des Programms zum Ende des Schuljahres 2004/05 vor. Anlage II Die Kultusministerkonferenz hat am 4. Dezember 2003 die ersten bundesweit gültigen Bildungsstandards für den Mittleren Schulabschluss in den Fächern Deutsch, Mathematik und Erste Fremdsprache (Englisch/Französisch) verabschiedet. Diese Standards sind für alle Schulen in Rheinland-Pfalz, die den Mittleren Schulabschluss anbieten, ab dem Schuljahr 2004/05 verbindlich. Im Oktober 2004 wurden die Bildungsstandards für den Hauptschulabschluss in den oben genannten Fächern und die Bildungsstandards für den Primarbereich (4. Jahrgangsstufe) in den Fächern Deutsch und Mathematik beschlossen; im Dezember wurden die Bildungsstandards für die Fächer Biologie, Chemie und Physik für den Mittleren Abschluss ebenfalls verabschiedet. Diese Bildungsstandards werden mit Beginn des Schuljahres 2005/06 in Kraft treten. Im September 2004 hat das Land Rheinland-Pfalz Erwartungshorizonte zur leichteren Umsetzung der Standards für den Mittleren Abschluss zur Verfügung gestellt; Erwartungshorizonte für die naturwissenschaftlichen Fächer werden folgen. Für den Primarbereich sind keine Erwartungshorizonte vorgesehen, weil der Rahmenplan Grundschule vorliegt, der den Bildungsstandards bereits entspricht. Die oben genannten Entwicklungen hat das ab dem Schuljahr 2004/05 gültige neue rheinland-pfälzische Schulgesetz bereits aufgenommen. Beispielhaft soll hier nicht nur die Verbindlichkeit der Bildungsstandards, die Verbesserung der individuellen Förderung von Schülerinnen und Schülern und die pädagogische Gestaltung der Übergänge zwischen den Stufen unseres Bildungswesens genannt werden, sondern auch die größere Selbstständigkeit der Schulen bei der Wahrnehmung ihrer Bildungs- und Erziehungsaufgaben bzw. bei der Sicherung und Weiterentwicklung der Qualität ihrer schulischen Arbeit. Größere Selbstständigkeit bedarf der Rechenschaftslegung. Im Mittelpunkt steht dabei die interne Evaluation, mit der Schulen ihre Qualitätsprogramme – genauer: den Erfolg bzw. den Grad des Erreichens der darin vereinbarten Maßnahmen, Ziele und Projekte – selbst überprüfen. Rheinland-pfälzische Schulen werden darüber hinaus weiterhin an externen Evaluationen wie PISA und IGLU teilnehmen. Auch das in Rheinland-Pfalz entwickelte Projekt VERA (Vergleichsarbeiten in Deutsch und Mathematik in den Grundschulen) wird weitergeführt. Es nimmt gewissermaßen eine Sonderstellung zwischen internen und externen Evaluationsstudien ein, weil es einerseits ein Projekt zur Unterrichtentwicklung für jede einzelne Grundschule ist und andererseits auch eine Evaluationsstudie. Zum Ende dieses Schuljahres steht nun verabredungsgemäß die Fortschreibung der Qualitätsprogramme an. Bereits die ersten schulischen Qualitätsprogramme, an deren Umsetzung Sie mit Ihren Kollegien arbeiten, haben Unterricht und Unterrichtsentwicklung ins Zentrum gerückt. So lautete die Vorgabe aus dem Jahr 2002 und so war der Unterschied zwischen Schulprogramm und Qualitätsprogramm erläutert. Dieses übergeordnete Ziel soll auch bei der Fortschreibung der Qualitätsprogramme im Mittelpunkt stehen. Mit Blick auf die Umsetzung der Bildungsstandards spielen dabei die schuleigenen Arbeitspläne eine zentrale Rolle. (Einen erläuternden Text zur Erstellung schuleigener Arbeitspläne finden Sie in der Anlage zu diesem Schreiben.) Die Ergebnisse aus der jüngsten PISA-Studie 2003 zeigen auf, dass wir alle in unseren Anstrengungen, insbesondere im Hinblick auf den Auftrag zur individuellen Förderung, nicht nachlassen dürfen. Die Weiterentwicklung des Unterrichts, die Kooperation im Kollegium und mit anderen Schulen, wie auch die Zusammenarbeit mit Eltern und Erziehungsberechtigten und die Einbeziehung von Schülerinnen und Schülern in diese Prozesse müssen weiterhin unsere zentralen Anliegen sein. Anlage II Bezug nehmend auf mein Schreiben vom September 2002 bitte ich Sie, die Ergebnisse der Entwicklungsprozesse an Ihrer Schule (schulinterne Evaluation) und die Fortschreibung des Qualitätsprogramms in knapper Form darzustellen. Sie sollten dabei sowohl Ihre Erfahrungen mit Parallel- und Vergleichsarbeiten als auch die Folgerungen einbringen, die Sie mit der Steuerungsgruppe Ihrer Schule und mit Ihrem Kollegium entwickelt haben. Die interne Evaluierung bitte ich bis zum Ende des jetzt laufenden Schuljahres abzuschließen und zusammen mit der Fortschreibung des Qualitätsprogramms und einer kurzen Information zum Entwicklungsstand der schuleigenen Arbeitspläne zum 1. November 2005 der Schulaufsicht in elektronischer Form vorzulegen. (Weitere verbindliche Hinweise zur Fortschreibung der Qualitätsprogramme können Sie der Übersicht in der Anlage dieses Briefes entnehmen.) Diese Terminierung berücksichtigt sowohl den Zeitpunkt des In-Kraft-Tretens der Bildungsstandards für den Primarbereich, den Hauptschulabschluss und die Naturwissenschaften als auch den Tatbestand, dass zum Schuljahreswechsel immer auch personelle Veränderungen auf einige Schulen zukommen und neue Kolleginnen und Kollegen in den Prozess der Qualitätsentwicklung einbezogen werden müssen. Die Schulaufsicht wird Ihrer Schule bis Februar 2006 eine qualifizierte Rückmeldung geben und Sie weiterhin bei der Umsetzung Ihrer Vorhaben begleiten. Zur Unterstützung und Beratung sowie insbesondere zur Fortbildung stehen darüber hinaus die Kolleginnen und Kollegen der pädagogischen Serviceeinrichtungen zu Ihrer Verfügung. Ich wünsche Ihnen für Ihre Arbeit gutes Gelingen und viel Erfolg. Doris Ahnen Anlage II Fortschreibung der Qualitätsprogrammarbeit an rheinland-pfälzischen Schulen 9 9 9 9 Zeitleiste bis 15. Juli 2005: Evaluierung der Qualitätsprogrammarbeit incl. Darstellung der Evaluationsmethoden und der gezogenen Konsequenzen bis 31. Oktober 2005: Überarbeitung bzw. Entwicklung schuleigener Arbeitspläne bis 1. November 2005: Weiterleitung der für die Schuljahre 2005/06 und 2006/07 fortgeschriebenen Qualitätsprogramme an die zuständige Schulaufsicht bis 28. Februar 2006 erhält jede Schule eine Rückmeldung durch die zuständige Schulaufsicht 9 9 9 9 9 9 9 Inhaltliche Schwerpunkte Weiterentwicklung des Unterrichts Unterricht in heterogenen Lerngruppen Individuelle Förderung Sprachförderung für Kinder und Jugendliche mit Migrationshintergrund Kooperation im Kollegium Kooperation mit den Eltern … 9 9 9 9 9 9 Gliederung Evaluierung der bisherigen Arbeit Erfahrungen mit Parallel- und Vergleichsarbeiten Bestimmung der Schwerpunkte für die weitere Arbeit (incl. Evaluationsvorhaben) Kooperation mit anderen Schulen Kurzinformation zum Entwicklungsstand der schuleigenen Arbeitspläne Schulinterne Fortbildungsplanung Formale Vorgaben 9 maximal 5-seitiges Papier in Dateiformat 9 erläuternde Anlagen können beigefügt werden (diese Anlagen sollen nach Möglichkeit ebenfalls knapp gehalten werden) 9 die schulinterne Fortbildungsplanung ist aus den innerschulischen Vorhaben abzuleiten und soll am Ende des Qualitätsprogramms in einer Übersicht zusammengefasst werden (da die Qualitätsprogramme nur der Schulaufsicht vorliegen, die Fortbildungsplanungen jedoch mit den pädagogischen Serviceeinrichtungen diskutiert werden müssen, erleichtert dieses Vorgehen die Arbeit) Anlage II Eckpunktepapier zur Erstellung schuleigener Arbeitspläne Seit dem Schuljahr 2004/05 gelten in allen Bundesländern die von der KMK beschlossenen Bildungsstandards für den mittleren Abschluss für die Fächer Deutsch, Mathematik und 1. Fremdsprache. Zu Beginn des laufenden Schuljahres sind die Standards für die naturwissenschaftlichen Fächer und die für den Hauptschulabschluss hinzugekommen. Im vergangenen Jahr wurden in Federführung des Pädagogischen Zentrums sog. Erwartungshorizonte zu den Bildungsstandards Deutsch, Mathematik und 1. Fremdsprache erarbeitet, die jeweils für die Klassenstufen 6 u. 8 die Kompetenzen aufgeführt und konkretisiert haben, über die Schülerinnen und Schüler bis zum Ende der jeweiligen Klassenstufen verfügen sollten. Die Erwartungshorizonte weiterer Fächer werden folgen. Bei der Veröffentlichung dieser Erwartungshorizonte wurde im Vorwort des Ministeriums auf die Notwendigkeit der Weiterentwicklung schuleigener Arbeitspläne wie folgt hingewiesen: „Auf der Grundlage der Bildungsstandards – unter Zuhilfenahme der Erwartungshorizonte und der Lehrpläne – erarbeiten die Schulen ihre schuleigenen Arbeitspläne. Die Funktion der in den Fachkonferenzen zu entwickelnden Arbeitspläne ist es, den je spezifischen Weg einer Schule zu beschreiben, der Schülerinnen und Schüler die notwendige Unterstützung bietet, die Regelstandards im jeweiligen Fach zu erreichen. Der Arbeitsplan muss also Raum für die Organisation individueller Förderkonzepte eröffnen. Bei der Entwicklung, Veränderung und Fortschreibung der Arbeitspläne sollen Rückmeldungen, die jede Schule aus internen und externen Evaluationen erhält, konsequent einbezogen werden.“ Im voranstehenden Schreiben der Ministerin wird die zentrale Rolle der schuleigenen Arbeitspläne im Zusammenhang mit dem schulischen Qualitätsprogramm noch einmal unterstrichen. Was ist also zu tun? Für alle Fächer, auch für die ohne Bildungsstandards, gilt im Prinzip eine neue fachdidaktische Orientierung. Die Ziele unterrichtlichen Handelns sind eindeutig auf das Erreichen von überprüfbaren Kompetenzen auszurichten. Für die eingangs genannten Fächer gibt es die Vorgaben der Standards bzw. die Hilfestellungen durch die Erwartungshorizonte und die Aufgabenbeispiele. Für die übrigen Fächer sollte diese Kompetenzorientierung „Zug um Zug“ auf der Grundlage bestehender Lehrpläne erarbeitet und umgesetzt werden. Die dann von den Fachkonferenzen weiterzuentwickelnden jeweiligen Arbeitspläne sollten als Unterrichtsziele Kompetenzen enthalten, die erreichbar sind und die überprüfbar sein sollten. Gerade deshalb soll hier aber auch noch einmal erwähnt werden, dass die vorliegenden Bildungsstandards keineswegs alle Bildungsziele abdecken. Die Vermittlung wichtiger Kompetenzen, die nicht für eine schriftliche Evaluation operationalisierbar sind, bleibt selbstverständlich Auftrag von Schule. Soziale Kompetenzen (z.B. Teamfähigkeit, Kooperationsvermögen) oder auch Kompetenzen, die sich beispielsweise eher bei mündlicher Kommunikation, experimentellem Arbeiten, künstlerischem Ausdruck oder körperlicher Leistung zeigen, dürfen keinesfalls wegfallen, sollten also Bestandteil der schuleigenen Arbeitspläne sein. Anlage II Bei der Entwicklung schuleigener Arbeitspläne, die fachbezogene wie auch fachübergreifende Elemente enthalten sollen, werden Sie selbstverständlich durch Schulaufsicht, Fachberatung, Fachmoderation und pädagogische Serviceeinrichtungen unterstützt. Was sollten schuleigene Arbeitspläne enthalten? Schuleigene Arbeitspläne enthalten in der Regel folgende Bestandteile: • Vereinbarungen über den inhaltlichen und methodischen Weg zum Erreichen der Bildungsstandards für die einzelnen Fächer bezogen auf die einzelnen Klassenstufen (z.B. auf der Grundlage vorhandener Unterrichtseinheiten, Abschnitten eines Lehrbuchs o.ä.) und aufeinander aufbauend für den gesamten Bildungsgang; • Fächerübergreifende Abstimmungen zu grundlegenden Kompetenzen, Inhalten und Methoden, die Kooperationen und Synergieeffekte oder auch fachübergreifende Projekte insbesondere bei verwandten Fächern/ Fachbereichen möglich machen; • es sollte versucht werden, ein fachübergreifendes sich über die Klassenstufen aufbauendes Methodencurriculum zu erarbeiten und zu vereinbaren; • Vereinbarungen über die gezielte Förderung für leistungsschwächere Schülerinnen und Schülern und für solche mit besonderen Begabungen. Die Basis ist hier ein gemeinsamer Fundus von Fördermaterialien; • Vereinbarungen über Leistungsüberprüfungen, Parallelarbeiten und klassenstufenbezogene Beurteilungsmaßstäbe. Was ist noch zu beachten? Erarbeitung, Beratung und Beschlussfassung fach- oder jahrgangsbezogener Arbeitspläne erfolgen durch Fach-, Team- oder auch Jahrgangsstufenkonferenzen. Bei der Entwicklung schuleigener Arbeitspläne sollten alle an Schule Beteiligten mitwirken. Die Ergebnisorientierung der Bildungsstandards, also die Definition und Beschreibung der am Ende eines Bildungsgangs erreichbaren, aber auch für einen Abschluss notwendigen Kompetenzen, schafft Transparenz, die Information voraussetzt. Dafür muss innerhalb der Schule gesorgt werden, denn alle müssen die Unterrichtsziele kennen. Information ist wiederum die Voraussetzung für eine aktive Beteiligung der Schülerinnen und Schüler und ihrer Eltern. Die Einbeziehung von Schüler- und Elternschaft in die Erarbeitung schuleigener Arbeitspläne ist eine große Chance, die gemeinsame Verantwortung für schulische Lernerfolge zu vermitteln. So verstanden, sind schuleigene Arbeitspläne Teil des schulischen Qualitätsprogramms und Ausdruck einer qualitätsorientierten Arbeitskultur. Ministerium für Bildung, Frauen und Jugend Mainz, 24.02.2004 Karl-Heinz Held Abteilungsleiter 3 Frieder Bechberger-Derscheidt Abteilungsleiter 4B Barbara Mathea Abteilungsleiterin 4C _______________________________________ __________________________ _ Ministerium für Bildung, Frauen und Jugend Wallstraße 3, 55122 Mainz Per Epos An alle Schulleiterinnen und Schulleiter der staatlichen Schulen Ministerium für Bildung, Frauen und Jugend Die Ministerin Wallstraße 3, 55122 Mainz Telefon: 06131/16-2795 Telefax: 06131/16-4110 Mainz, 08. März 2005 Rauchfreie Schule Anlage Sehr geehrte Damen und Herren, die Diskussion über ein generelles Rauchverbot wird zurzeit vielerorts geführt. Einige Bundesländer haben sich entschlossen, das Rauchen in Schulen grundsätzlich zu verbieten. Auch in Rheinland-Pfalz hat das Ziel, Jugendliche und Kinder vom Rauchen fernzuhalten hohe Priorität. Wir wollen die Präventionsarbeit weiter verstärken und Schulen auf ihrem Weg zur rauchfreien Schule zu unterstützen. Wir halten dies für Erfolg versprechender als ein generelles gesetzliches Verbot. Denn leider zeigt die Praxis, dass es an den Schulen auch beim Status quo nicht selten zu Missachtungen des schon bestehenden Rauchverbots kommt oder dass sich bei einem Verbot das Rauchen auf Orte um die Schule bzw. in die Freizeit verlagert. Wichtiger ist es daher, durch entsprechende Präventionsarbeit Schülerinnen und Schülern die Attraktivität des Nichtrauchens zu vermitteln. Hierbei ist es pädagogisch sinnvoll und vor allem nachhaltig wirksam, Programme zur Persönlichkeitsstärkung zu fördern, die darauf abzielen, dass Schülerinnen und Schüler gar nicht erst zu Rauchern werden, indem beispielsweise die Motive des Rauchens hinterfragt und aufgedeckt werden. Ich bin der festen Überzeugung, dass wir die rauchfreie Schule nur dann erreichen, wenn alle am Schulleben Beteiligten an diesem Prozess im Sinne einer gemeinsamen Aufgabenbewältigung mitarbeiten. -2Auch ohne ein generelles Rauchverbot an Schulen ist klar, dass der Nichtraucherschutz an Schulen uneingeschränkt gewährleistet werden muss. Dies gilt nicht nur gemäß § 5 Arbeitsstättenverordnung für die Beschäftigten, sondern in besonderem Maße auch für die Schülerinnen und Schüler. Es ist daher dafür Sorge zu tragen, dass nicht rauchende Schülerinnen, Schüler und Lehrkräfte nicht durch das Rauchen anderer beeinträchtigt werden. Konkret heißt das, dass Rauchen nur in speziell ausgewiesenen Räumen oder nach Möglichkeit nicht einsehbaren Bereichen gestattet werden darf. In diesem Zusammenhang möchte ich noch auf eine Selbstverständlichkeit hinweisen: Für Schülerinnen und Schüler haben Lehrkräfte eine wichtige Vorbildfunktion. Zu dieser Vorbildfunktion gehört auch, dass Lehrkräfte im Beisein von Schülerinnen und Schülern in der Schule und bei schulischen Veranstaltungen nicht rauchen; dies darf von allen Lehrkräften erwartet werden. Dass sich die Lehrkräfte ihrer Vorbildfunktion bewusst sind, zeigt sich auch an dem engagierten Mitwirken bei zahlreichen Projekten, an denen sich die Schulen beteiligen, um Kinder und Jugendliche schon frühzeitig für die Gefahren des Rauchens zu sensibilisieren. Ich darf Sie herzlich bitten, diese Initiativen, wo immer sinnvoll möglich, noch zu verstärken. In der anstehenden Überarbeitung der Übergreifenden Schulordnung ist beabsichtigt, die jetzt bestehende Möglichkeit, Schülerinnen und Schülern der Sekundarstufe II ausnahmsweise das Rauchen zu erlauben, im oben genannten Sinne einzuschränken. Ausnahmen vom grundsätzlichen Rauchverbot sollen nur noch dann zulässig sein, wenn sichergestellt ist, dass die nicht rauchenden Schülerinnen und Schüler durch das Rauchen weder beeinträchtigt noch zum Konsum verleitet werden. Auch die Schulordnung über die öffentlichen berufsbildenden Schulen soll entsprechend angepasst werden. Ich hoffe abschließend, dass wir mit vereinten Kräften in Rheinland-Pfalz auch ohne gesetzliche Regelung unser gemeinsames Ziel erreichen und bitte Sie daher, Ihre bisherigen Bemühungen fortzusetzen und gegebenenfalls noch zu intensivieren. Selbstverständlich werden wir die weitere Entwicklung, auch in den anderen Bundesländern, im Auge behalten. Ich ermutige Sie zum konstruktiven Dialog zum Thema „Rauchfreie Schule“ mit allen am Schulleben Beteiligten. In der Anlage finden Sie eine Übersicht über Präventionsprogramme, die Ihnen bei Ihrer Arbeit helfen können. Für Ihre Unterstützung bedanke ich mich herzlich. Mit freundlichen Grüßen gez. Doris Ahnen Anlage: Übersicht über Präventionsprojekte: -3- 1. Das Programm „Klasse 2000“ zur Gesundheitsförderung und Suchtvorbeugung an Grundschulen www.klasse2000.de 2. Das Programm „Ich-Du-Wir“ zur Primärprävention an Grundschulen. 3. Das Programm zur Primärprävention (PROPP), mit dem Schülerinnen und Schüler der Klassenstufen 5 -7 gestärkt werden sollen, Konflikte zu klären 4. Das Programm „Prävention im Team (PIT)“, das von der rheinlandpfälzischen Polizei unterstützt wird, richtet sich an Schülerinnen und Schüler der Klassen 6 -8 und zielt auf die Erhöhung der sozialen Kompetenz sowie der Verbesserung des sozialen Klimas in der Klasse. 5. Das Programm „Lions-Quest- Erwachsen werden“ dient der Persönlichkeitsentwicklung der 10- 15-Jährigen. http://www.lions-quest.de 6. Das dreijährige Projekt „Gesund leben lernen“ hat den Aufbau eines Netzwerks gesundheitsfördernder Schulen zum Ziel: www.lzg-rlp.de/gesundleben/ 7. Außerdem werden Schülermultiplikatorenseminare zur Suchtvorbeugung vom Bildungsministerium in Zusammenarbeit mit dem MASFG angeboten. www.lzg-rlp.de/html/veranstaltungen.html 8. Die Landeszentrale für Gesundheitsförderung in Rheinland-Pfalz e.V. führt weiterhin die Kampagne „Lass stecken – Raucher werden immer jünger, Nichtraucher werden älter“ durch: http://www.lzg-rlp.de/nichtraucher/index.html Im Rahmen dieser Kampagne wird auch das Unterrichtsprogramm zur Förderung des Nichtrauchens und zur Stärkung von Lebenskompetenzen: ALF für die Klassen 5 und 6 angeboten: 9. Für den Zweck der Raucherentwöhnung ist das Programm „just be smokefree“ geeignet: www.justbesmokefree.de 10. Darüber hinaus sind vielfältige Materialien zur Suchtprävention bei der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung erhältlich: www.bzga.de weiter: Suchtprävention Î Infomaterialien zur Förderung des Nichtrauchens: - Für den Einsatz in Schulen können beispielsweise die folgenden Broschüren kostenfrei bezogen: „Let’s talk about smoking“, „Stop Smoking – Girls“, „Stop Smoking – Boys“ und „Auf dem Weg zur rauchfreien Schule“ Anlage IV 1 Rhetorik und Schule – das Projekt Jugend debattiert in Rheinland-Pfalz Jugend debattiert – ein neues, seit dem Schuljahr 2002/03 bundesweites Projekt neben Jugend forscht und Jugend musiziert, im Schuljahr 2004/05 von ca. 12 000 Lehrkräften mit fast 40000 Schülerinnen und Schülern fachübergreifend an 400 Schulen verschiedener Schularten in allen Bundesländern durchgeführt: was ist das ? Es ist praktizierte Rhetorik, Debattierkunst im Für und Wider mit Anderen, in Regeln gefasst und in unterschiedliche Formen des Vortrags strukturiert. Grundanliegen ist es, der Rhetorik wieder ihren Platz im schulischen Angebot einzuräumen, welchen sie zu Zeiten der Septem Artes Liberales ganz selbstverständlich einnahm: als Fertigkeit, sich zu einem Thema nach allen Seiten mit Kenntnis in der Sache, angemessenem sprachlichen Ausdruck sowie Gesprächsfähigkeit zum Gegenüber und daraus nicht zuletzt resultierender Überzeugungskraft zu äußern. Jugend debattiert setzt sich zum Ziel, sprachliche, politische sowie Meinungs- und Persönlichkeitsbildung durch Trainings für Lehrkräfte und Schülerinnen und Schüler zu fördern, ergänzt um einen Debattenwettbewerb für Schülerinnen und Schüler aller Schulformen ab Klasse 8 (Alter 13 – 19 Jahre), welcher diesem Unternehmen über das Schuljahr hin von der einzelnen Schul- bis zur Bundesebene Struktur verleiht. Mit einem Etat von rund 5 Mio. € hauptsächlich seitens der Gemeinnützigen Hertie-Stiftung ist es das größte privat finanzierte Vorhaben zur sprachlichen und politischen Bildung in Deutschland. Die Basis des Projektes ist ein Netzwerk von Schulen. Lehrkräfte aller Fächer an den Netzschulen, die in (ab dem Schuljahr 2005/06 erweiterbaren) Schulverbünden zusammenarbeiten, werden von Profi-Trainern (sowie künftig ʹLehrer-Trainernʹ) im Debattieren geschult. Die Lehrkräfte trainieren danach ihre Schülerinnen und Schüler im Klassenverband. Der Wettbewerb erfolgt auf vier Ebenen: Klasse, Schulverbund, Land und Bund. Ein Schulverbund (SVB) besteht in der Regel aus drei Netzschulen verschiedener Schulformen. Anlage IV 2 Debattiert wird in einer 24-Minuten-Debatte über praktische Fragen des gesellschaftlichen Interesses, z.B.: „Sollen öffentliche Plätze videoüberwacht werden?“ - ʺSoll der Staat zur Verbesserung des Bildungswesens neue Kredite aufnehmen?ʺ Jeder der vier Debattanten hat zu Beginn zwei Minuten ungestörte Redezeit. Anschließend folgen zwölf Minuten freie Aussprache. Für das Schlusswort steht jedem Debattanten nochmals eine Minute zur Verfügung. In dieser letzten Stellungnahme darf er seine Meinung auch ändern. Zu Beginn können die Positionen ebenfalls frei aus pro und contra bezogen werden. Die nachfolgenden Juryberatungen sind generell öffentlich; bewertet werden: Sachkenntnis, Ausdrucksvermögen, Gesprächsfähigkeit und Überzeugungskraft. Preise sind ab SVB-Ebene professionelle Rhetorik-Schulungen. Rhetorik ist überall – nicht nur in einschlägigen Situationen des schulischen Alltags wie Referat vor der Klasse, Rede in der Schülermitverwaltung oder Auseinandersetzung mit dem Lehrer über die Epochalnote, auch in der Spracherlernung können Schülerinnen und Schülern bereits Rednern und ihrer Kunst begegnen, vermitteln in Sachtexten Forum oder Agora als Bühne öffentlichen Geschehens einen Eindruck von Erfordernis und Macht des gesprochenen Wortes. Sprachreflexion, Übersetzungsarbeit und erste Beobachtungen zur Funktion von Stilmerkmalen schulen den bewussten Umgang mit den eigenen Ausdrucksmöglichkeiten. Lektüren zeigen Form und Struktur literarischer Sprache in Dichtung und Prosa, ergänzt durch Überlegungen zur Wirkung von Körpersprache. So wird den Schülern ab einer gewissen Sprachkompetenz bewusst, dass Redekunst sich nicht erschöpft an ihren klassischen Orten – vor Gericht, im Parlament oder vor der Festcorona. Entsprechend setzt die Unterrichtsreihe Jugend debattiert bereits ab Klassenstufe 8 mit einem auf acht Stunden angelegten Kerncurriculum und weiteren, bis zu sechs Vertiefungsstunden (Schwerpunkt: freie Rede vor der Klasse) ein, in welchem - ausgehend von den Arbeitsgängen des Redners nach Cicero (de or. 1,142) und Quintilian (inst. 3,3,1): inventio, dispositio, elocutio, memoria und pronuntiatio – Debatten abschnittweise und als Ganze vorbereitet und trainiert werden. Unterschieden von der 3 Anlage IV Debatte als Gespräch zur Klärung von praktischen Entscheidungsfragen („Sollen Lehrer durch ihre Schüler benotet werden?“, „Soll das Rauchen an Schulen generell verboten werden?“) sind die Diskussion zur Klärung von offen formulierten Sachfragen (ʺWer, wo, wie...?ʺ) sowie die Disputation zur Klärung von Voraussetzungen (theoretische Alternativfragen – ʺIst der Mensch eher durch Naturveranlagung oder durch Umweltfaktoren disponiert?ʺ), wenngleich die rednerische Praxis sich die Mischung zunutze macht. Vielfältige Werkzeuge kommen zum Einsatz: Fragenfächer (W-Fragen), Suchfenster nach Pro und Contra, Begriffsbaum (Arbor Porphyrii) – die Anlage der Unterrichtsreihe ist fachübergreifend. Ein weiterer möglicher Schwerpunkt für Vertiefungsstunden (bes. für Sek II) sind die begriffliche Präzisierung und Ausgestaltung der Argumente auf den Überzeugungsebenen der Rhetorik: ethos – Glaubwürdigkeit des Redners; pathos – Befinden bei Hörer wie Sprecher, logos – Argumentation und rhetorische Struktur sowie kairos – rechter Augenblick. Die so eingeführte und erarbeitete Debatte ist überall da anwendbar, wo sich Unterrichtsinhalte zu Entscheidungsfragen verdichten: Debattieren – die Königsdisziplin der Rhetorik. Um im dargelegten Sinne das Projekt Jugend debattiert einem kontinuierlich wachsenden Kreis von Schülerinnen und Schülern zu öffnen und Rhetorik weiter in die Schulen zu tragen, sollen in näherer Zukunft insbes. die Fachleiterinnen und Fachleiter an Studienseminaren sowie die Regionalen Fachberaterinnen und Fachberater für Deutsch, Sozialkunde und Alte Sprachen als ʹGelenkstellenʹ für die künftigen wie für die bereits tätigen Lehrkräfte angesprochen werden. Dr. Michael P. Schmude Görres-Gymnasium Koblenz Landesbeauftragter Jugend debattiert für Rheinland-Pfalz Institut für Lehrerfortund -weiterbildung Ort, Datum Kötherhofstr. 4 ■ 55116 Mainz ■ F a x : ( 0 6 1 3 1 ) 2 8 45 25 ■ E-Mail: ilf@ilf.bildung-rp.de Unterschrift des Antragstellers Urlaub wird bei Zulassung gem. VV vom 13.10.1992 gewährt. Anmeldung (Bitte vollständige Angaben in BLOCKSCHRIFT) Stempel und Unterschrift des Schulleiters (Name, Vorname, akademischer Grad, Dienstbezeichnung) zur Veranstaltung vom in Thema ILF-Nummer 28. 11. bis Um einen möglichst reibungslosen Ablauf der Veranstaltung, insbesondere der Gruppenbildung zu gewährleisten, bitten wir um Ihre Mitarbeit. Teilen Sie uns unbedingt drei alternative Wahlen für die nachfolgenden vier Blöcke mit. Bitte schreiben Sie für jeden Block in die Kästchen 1., 2., bzw. 3. für ihre erste, zweite, bzw. 3. Wahl. 29. 11. 2005 Waldfischbach Einstein für „Alle“ 22.541 Block I: Montag, 28.11.2005 13:30 Uhr Biographisches (11) Verstehen Sie Einstein? (6) Gestaltung einer Einsteinmedaille (15) Philosophieren mit Kindern (21) Übungen zur Visualisierung (5) Paradoxa in der SRT (2) Einstein und Literatur (14) Block II: Montag, 28.11.2005 15:30 Uhr Verschiedene Staatsbürgerschaften (10) Einfacher geometrischer Zugang zur Raumkrümmung (7) Einstein und Musik (17) Wohin fliegt das Papierflugzeug ? (19) Gekrümmt oder flach (1) Isometrische Minkowski-Diagramme (12) Block III: Dienstag, 29.11.2005 10:30 Uhr Einstein und die Politik (4) Der größte Deutsche – Aktuelle Bezüge zur Relativitätstheorie (13) Ein Bild geht um die Welt (9) Kreatives Schreiben (18) Von der Gravitation zur gekrümmten Raumzeit (3) Dopplereffekt und Hubblekonstante (8) Block IV: Dienstag, 29.11.2005 13:30 Uhr Einstein und die Religion (24) Mathematik und Musik (23) Einfache Experimente zum Phänomen „Licht“ (22) Einstein, Anschütz und der Kreiselkompass (16) Mit Einstein von der klassischen zur modernen Physik (20) Das Aussehen sich relativstisch bewegender Körper (25) Welche Fächer unterrichten Sie (überwiegend)? Geburtsjahr: (z.B. 1944 = 44) Geschlecht:(M W) Schulart: (Schlüssel s. rechts) Übernachtung: Verpflegung: Stud.Sem. = GrundS = Haupts = GHS = RealS = Gymn. = □ ja □ nein □ ja □ nein 1 2 3 4 5 6 BerufsbS = 7 FörderS = 8 GesamtS = 9 RegionalS = 10 Duale OberS = 11 Sonstiges = 12 Schulanschrift: Telefon: Fax: Privatanschrift: Telefon: E-Mail Hinweise! Erhalten Sie von uns keine Nachricht, so sind Sie an der Veranstaltung zugelassen. Einladung mit Programm erhalten Sie ca. 3 Wochen vor Veranstaltungsbeginn. Die Daten werden zum internen Gebrauch elektronisch gespeichert. Für Ihre Mitarbeit bedanken wir uns. Zu gegebener Zeit erhalten Sie weitere Informationen. Ihr ILF-Mainz