Napoleons Pläne - Schlacht von Trafalgar

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Napoleons Pläne - Schlacht von Trafalgar
Schlacht von Trafalgar - 21. Oktober 1805 - Nelsons größter Sieg
Napoleons Pläne
Napoleon wurde durch die Kriegserklärung überrascht. Ein Großteil seiner Flotte war auf der ganzen Welt im Einsatz,
während die englischen Schiffe bereits wieder die französischen Häfen dicht machten.
Die Engländer waren davon überzeugt, dass Napoleon jederzeit den gewagten Sprung über den Kanal wagen würde. So
wurden viele Soldaten einberufen um die Heeresverbände an den Küsten zu verstärken. Auf der anderen Seite des Kanals
zog Napoleon seine Truppen zusammen. In Boulogne, Calais, Dünkirchen und zahlreichen anderen Häfen arbeitete man
unermüdlich daran die Invasionsflotte zu bauen. 2000 Transportschiffe sollten nötig sein um das französische Heer
überzusetzen. Zu diesem Zweck wurden hauptsächlich Prähme gebaut, welche jedoch den Beweis ihrer
Hochseetauglichkeit zum Glück nicht erbringen mussten.
So standen sich die Gegner erneut gegenüber. Die Engländer beobachteten sorgsam jede Regung in den feindlichen Häfen,
aber Napoleon war noch lange nicht in der Lage die Invasion durchzuführen. Auch wenn er von Seekrieg keine große
Ahnung hatte, so war ihm dennoch bewusst, dass ohne Unterstützung durch eine mächtige Flotte aus Linienschiffen, seine
Landungsboote bald auf dem Grund des Kanals liegen würden.
Als wichtigstes Lager wurde Boulogne gewählt. Allein hier zog Napoleon 90.000 Soldaten zusammen. Hier bezog er auch
selbst Lager und musterte seine Truppen.
England hatte die Lage auf See wieder unter Kontrolle. Napoleon träumte von einem kurzen Zeitfenster um seine Truppen
zu verschiffen, doch die Schiffe der Royal Navy schoben bei Tag und Nacht, Sommer und Winter ihren Dienst und
beobachteten jeden Schritt der französischen Flotte. Einzelne Schiffe aus Übersee konnten die Blockade durchbrechen,
doch saßen sie spätestens in den Häfen fest.
Langsam wurde man sich in England darüber bewusst, dass die Kontrolle der französischen Häfen langfristig nicht
ausreichen würde um Napoleon Einhalt zu gebieten. Es war mühsam für Frankreich, doch die Flotte wurde stärker und früher
oder später würde die Herrschaft über die Meere nicht mehr ausreichen um Napoleon zu besiegen. Eine weitere defensive
Haltung würde Frankreichs Vormachtstellung in Europa stärken, den Orient schwächen und vielleicht auch wieder Asien
bedrohen.
Die Sorgen wurden so groß, dass Addington schließlich zurücktrat und am 7. März 1804 wurde Pitt wieder Premierminister.
Napoleons Krönung zum Kaiser und die Hinrichtung des Herzogs von Enghien kamen Pitt entgegen. Ihm gelang es in
kürzester Zeit die Dritte Koalition gegen Napoleon zu schmieden. Mit Russland wurde eine Strategie für das Mittelmeer
abgestimmt, mit Österreich sollte Frankreich in Mitteleuropa geschwächt werden. Die von England finanzierte Aktion sollte
die Räumung Italiens, Deutschlands und Hollands zum Ergebnis haben.
Napoleon hing zu diesem Zeitpunkt immer noch an der Idee der Invasion. Sein Plan sah nun vor, eine große Anzahl von
Linienschiffen zu sammeln um zumindest für kurze Zeit die Herrschaft über den Kanal erreichen zu können. Zu diesem
Zweck sollte Admiral Latouche-Tréville aus Toulon, also bei dem im Mittelmeer agierenden Nelson, ausbrechen, die
Flotten in Ferrol und Rochefort befreien um als starker Verband in Boulogne einzulaufen. Der Plan barg große Risiken und
konnte nur im besten Fall gelingen. Zur Ausführung ist er nie gekommen, denn Latouche-Treville starb mitten in den
Vorbereitungenam 18. August 1804.
Ein wichtiger Pfeiler der neuen Koalition war weiterhin die Herrschaft im Mittelmeer. Um diese sicherzustellen, war es
wichtig auch Spanien im Griff zu haben. Pitt setzte die Spanier unter Druck, befürchtete man doch den Zugriff auf die
spanische Flotte durch Napoleon. Ein kleiner Verband sollte darüber hinaus die spanische Silberflotte abfangen. Die
Maßnahmen führten schließlich zur Kriegserklärung der Spanier an England am 12. Dezember 1804. Sofort wurde die
englische Hafenblockade auf Cadiz ausgeweitet.
Napoleon wurde langsam nervös, war seine geplante Invasion doch der ganzen Welt ersichtlich und dennoch konnte er
aufgrund der englischen Herrschaft im Kanal nicht zum Zuge kommen. Also entwarf er einen neuen Plan. Admiral
Villeneuve, der Nachfolger des verstorbenen Latouche-Tréville, sollte mit seiner Flotte aus Toulon ausbrechen und in
den Atlantik durchbrechen. Während ein kleineres Geschwader die Küste des Senegal und die Insel St. Helena erobern
sollte, um Großbritannien von seinen Besitzungen in Ostindien abzuschneiden, hatte Villeneuve mit der Hauptmacht
seiner Flotte den Auftrag, sich mit dem Rochefort-Geschwader unter Konteradmiral Missiessy vor der Küste Surinams zu
vereinigen, um die niederländischen Kolonien in Amerika und möglichst viele briritsche Inseln in Westindien zu erobern.
Anschliessend sollte Villeneuve nach Europa zurückkehren und das in Ferrol liegende Geschwader aus der britischen
Blockade befreien. Danach sollte er vor Rochefort auf weitere Befehle warten. Doch auch dieser Plan kam nicht zur
Ausführung, weil Villeneuve zu spät in Toulon eintraf.Der französisch-spanische Bündnisvertrag vom 4. Januar 1805 eröffnete
Napoleon neue taktische Möglichkeiten, die er in einen weiteren Plan umsetzte. Dieser sah vor, dass sich die Geschwader
aus Toulon, Rochefort und Brest, verstärkt durch das spanische Geschwader in Cadiz, in Westindien vereinigen und
anschliessend gemeinsam nach Europa zurückkehren sollten, um die Herrschaft im Kanal für die französische Invasion zu
erzwingen. Als erster verliess Konteradmiral Missiessy am 11. Januar 1805 mit fünf Linienschiffen, drei Fregatten und
zwei Briggs, sowie 3.500 Soldaten an Bord Rochefort. Villeneuve brach am 17. Januar 1805 aus Toulon aus, geriet aber
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Schlacht von Trafalgar - 21. Oktober 1805 - Nelsons größter Sieg
in einen Sturm und musste nach wenigen Tagen in den schützenden Hafen zurückkehren, nachdem viele seiner Schiffe
zum Teil schwere Schäden erlitten hatten. Nelson machte sich sofort auf die Verfolgung, konnte Villeneuve jedoch nicht
entdecken. Das Geschwader in Brest machte gar nicht erst einen Ausbruchsversuch, womit auch dieser Plan gescheitert
war. Konteradmiral Missiesy erreichte Westindien und plünderte die britischen Inseln Dominica, St. Kitts, Nevis und
Montserrat. Dann erreichte ihn die Nachricht von Villeneuves gescheiterten Ausbruch und der Befehl zur Rückkehr nach
Rochefort.
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