Das Bundesland Brandenburg

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Das Bundesland Brandenburg
Inhalt
Themen
In eigener Sache
Seite
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Titel
Das Bundesland Brandenburg
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Was jetzt, Herr Dr. Schäuble?
Die schwierige Rückkehr nach Deutschland
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How to wasser Bolivia
Das Navigations- und Orientierungssystem
GPS(Teil 3)
Restauranttipps für Weltreisende
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Politik
Serie
24
Reise und
Umwelt
Kolumbien als Reiseland? Aber sicher!
Urlaub auf dem Lande
Camargo-den Namen hat man schon mal gehört
So nah und doch so fern:
Der „Tuni-Condoriri Nationalpark“
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44
Johannes Lein-das fotografische Werk
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Gemeinsames Entwicklungszusammenarbeit(EZ)Haus in La Paz eingeweiht
Pilotprojekt des Auswärtigen Amtes zum
Krisenmanagement
Nachgefragt: Schengen-Visa
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Rechtschreibreform jetzt verbindlich (Lösungen)
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Vorstellung des neuen Schulleiters der Deutschen
Schule La Paz, Dieter Stolze
DS La Paz-wir kommen!
Vorstellung: Antje Stein
Bolivien macht süchtig...
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Nicht verwechseln!
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Ein Ausblick auf Ausstellungen des Goethe-Instituts
Kulturelle Veranstaltungen der Deutschen Botschaft
Evangelisch-Lutherische Gemeinde
Mitteilungen der Katholischen Kirchengemeinde
Anzeigen
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Kultur
Aktuell
52
Schule
Neue
Mischmasch
Veranstaltungen
Zweite Hand
Monatsblatt des CCA
Herausgeber:
Deutsche Kulturgemeinschaft,
Centro Cultural Alemán (CCA)
Büro: Deutsche Schule La Paz-Colegio Alemán La Paz
Zuständig: Lic. Miguel Angel Lazarte
Tel.: 2-671002
Fax: 2-711527
Casilla: 8718
e-mail: cca_dk@hotmail.com
La Paz-BOLIVIEN
Redaktion:
Manuel Lins
Tel. 2713361 mlinbolivia@yahoo.de
Franziska Sörgel
Tel. 2710281 franziskasoergel@web.de
Martin Homola
Tel. 2413131 M.Homola@web.de
Dirk Hoffmann
Tel. 2711724 dirk.hoffmann@berlin.de
Werner Preiss
Tel. 2713796 wpreiss@mac.com
Michèle Martinic
mmartinic@yahoo.com
Auflage: 400 Stück
Artikel und Leserbriefe richten Sie bitte an die Redaktionsmitglieder oder das
Postfach des CCA, 8718.
Die Redaktion behält sich vor, Artikel und Leserbriefe gekürzt zu
veröffentlichen.
Artikel und Leserbriefe geben nicht notwendigerweise die Meinung der
Redaktion wieder.
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Die einzelnen Artikel des Monatsblatts und eine Gesamtfassung können von
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Redaktionsschluss für das Monatsblatt 2/2008(Juni) ist der 31.05.2008
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Liebe Leserinnen, liebe Leser,
ein chinesisches Sprichwort sagt: Neues Jahr, neues Glück, neues Monatsblatt.
Oder ist das etwa gar kein chinesisches Sprichwort, sondern ein bolivianisches?
Oder überhaupt kein Sprichwort, sondern nur eine Erfindung unsererseits? Wie
dem auch sei: Herzlich willkommen in der ersten Ausgabe des Jahres 2008!
Deutschland ist nicht gleich Bayern, wie Redaktionsmitglied Martin Homola in
der letzten Ausgabe mit Blick auf die immer sehr bayernlastige Folklore bei
Oktober- und sonstigen Festen zu Recht monierte. Dem mussten sogar die
beiden Redaktionsbayern zustimmen. Und so beginnen wir in dieser Ausgabe
eine Serie, in der nach und nach alle 16 deutschen Bundesländer präsentiert
werden sollen. Es versteht sich von selbst, dass wir dabei nicht mit Bayern
anfangen. Vielmehr haben sich unsere Feldforscher im ersten Teil der Reihe des
Landes Brandenburg angenommen.
Damit nicht genug der neuen Serien. Beginnend mit dieser Ausgabe wollen wir
Ihnen in loser Folge interessante und manchmal viel zu wenig bekannte
Unternehmen und Projekte vorstellen. Da Wasser zurzeit in aller Munde ist –
nicht nur beim Trinken und Zähneputzen, sondern auch als Gesprächsthema – ,
beginnen wir unsere Reihe mit den Wasserprojekten Wolfgang Buchners.
In Deutschland ist das Unterhaltsrecht geändert worden. Kinder werden jetzt
grundsätzlich bevorzugt, und die Dauer ist auf drei Jahre befristet. Das wollen
wir vom Monatsblatt natürlich so nicht mitmachen. Unser Ziel bleibt es nach
wie vor, nicht nur Kinder zu unterhalten, sondern alle Leser, und das möglichst
auch noch unbefristet.
Die Redaktion
Zur Information aller Mitglieder:
Die Generalversammlung der Deutschen Kulturgemeinschaft La Paz findet
am 18. April 2008 um 19 Uhr im Restaurant Vienna statt.
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Das Bundesland Brandenburg
Höchster und tiefster Punkt des
Landes
Wichtiger Kulturbeitrag
Heideberge bei Elsterwerda 202 m
Rhinluch 24 m
Hochschule für Film und Fernsehen
Potsdam (hff)
Friedrich der Große wegen seiner
gelungenen Integration hugenottischer,
jüdischer und russischer Migranten bei
voller Religionsfreiheit
Theodor Fontane wegen seines
literarischen Gesamtwerkes über die
Brandenburger Provinz und Berlin
Airbus-Triebwerke von Rolls Royce
aus Dahlewitz
In Fett gebadete Bratkartoffeln
Innenminist. Jörg Schönbohm(CDU)
wegen seiner ernst gemeinten
Vorschläge zur Folter von Gefangenen
unter Terrorismusverdacht
Carl-Heinrich von Gablenz wegen
seines betrügerischen Cargo-Lifter
Projekts in Brand (siehe Text)
Bedeutende Persönlichkeiten
Beitrag zur Weltwirtschaft
Kulinarische Verwirrungen
Peinliche Persönlichkeiten
Es ist wahrhaftig keine leichte Aufgabe, unseren Lesern alle Bundesländer in
angemessener Weise zu präsentieren, da die föderale deutsche Staatsstruktur
doch Unterschiede und Besonderheiten der einzelnen Länder in großer Zahl
gedeihen lässt. Was ist also das Besondere, Typische?
Die Redaktion des Monatsblatts hat sich auf einige fixe Eckpunkte der
jeweiligen Länderreports verständigt, legt es aber ansonsten den Autoren in die
Hand, was sie am jeweiligen Bundesland für besonders bemerkenswert halten.
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Geografie:
Brandenburg ist geprägt von den großen Urstromtälern, die es von Süd nach
Nord durchziehen. Diese eiszeitlichen Geländeprägungen dominieren auch die
landwirtschaftliche Nutzung des Gebietes. Sandböden, lehmige Sandböden,
große Feuchtgebiete (Rhinluch, Fiener Bruch) und Sanderflächen bilden die
natürliche Basis der Landwirtschaft. Jahresdurchschnittstemperaturen zwischen
8 und 9 Grad Celsius sowie Niederschläge zwischen 600 mm im Westen und
500 mm im Osten des Landes sind weitere wichtige limitierende Ökofaktoren.
Das Höhenprofil des Landes bewegt sich zwischen 24 m im Rhinluch und den
202 m des Heidberges in der Nähe von Elsterwerda.
Brandenburg ist reich an Gewässern. Es wird durch die relativ großen Flüsse
Oder im Osten und Elbe im Westen begrenzt und im Inneren von Havel, Spree
und Dahme sowie einer Vielzahl kleinerer Flüsse durchzogen. Mehrere
Seenplatten bei Brandenburg, Neuruppin, Rheinsberg, Lychen, Templin,
Königs-Wusterhausen und Kyritz prägen das Bild der Landschaft und machen
Brandenburg zu einem attraktiven Freizeitland. Besonders bemerkenswert ist die
einmalige Landschaft des Spreewaldes bei Lübbenau mit einer Vielzahl
natürlicher und künstlicher Wasserwege.
Die Vegetation passt sich den natürlichen Gegebenheiten an und ist weitgehend
eine gestaltete Kulturlandschaft. Auf den etwas höher gelegenen Sandflächen
findet man fast ausschließlich Kiefernwälder. Bei etwas größerem
Wasserdargebot wachsen auch Fichten und Laubhölzer. Brandenburg ist eines
der waldreichsten Bundesländer. Die Landwirtschaft nutzt teilweise entwässerte
Gebiete der Niederungen als Grünflächen für die Viehzucht und als Basisland
des deutschen Kartoffelanbaus (Kartoffeledikt von Friedrich dem Großen)
werden große Flächen bis heute mit dieser Kultur bestellt. Hinzu kommen
Roggen, Gerste und auf lehmigen Böden auch Zuckerrüben und im Osten sogar
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Tabak. Durch die Entwicklung des Absatzmarktes Berlin im Zentrum von
Brandenburg entstanden in der Nähe riesige Obstplantagen und bedeutende
Flächen mit dem beliebten Edelgemüse Spargel (Werder bei Potsdam und
Beelitz bei Ludwigsfelde seien hier genannt).
Als gebürtiger Brandenburger kann ich rückblickend sagen, dass ich niemals
wieder solche Mengen an Obst, Gemüse und Spargel verschiedenster Art
verspeist habe, wie während meiner Kindheit und Jugend in Brandenburg. Der
eigene Garten mit einem paradiesischen Überfluss verschiedenster Produkte war
in den 60er und 70er Jahren die absolute Normalität in Brandenburger Familien
und ließ fehlende Bananen unwichtig werden.
Bodenschätze: In der Lausitz erstrecken sich große Vorkommen von
Braunkohle, die bis heute vom schwedischen Energiekonzern Vattenfall als
Basis einer umfangreichen Energieproduktion in Kraftwerken genutzt werden.
In der ehemaligen DDR war Braunkohle in Form gepresster Briketts die Basis
der so genannten Hausfeuerung. Sie wurde zum Preis von ca. 1,70 Mark(Ost) je
50 kg an die Bürger verkauft, die damit ihre Kachelöfen heizten und seit dem
ersten Weltkrieg sogar in flüssige Treibstoffe verwandelt.
Die Lausitz im Süden Brandenburgs verfügt auch über bedeutende Vorkommen
von Kaolin und Quartzsanden, die in der Porzellan- und Glasindustrie benötigt
werden. Durch die geologischen Gegebenheiten(Urstromtäler) werden Bausande
und Kiese in großer Menge für die Bauindustrie, speziell auch in Berlin,
abgebaut.
Verkehr:
Das Land Brandenburg ist verkehrstechnisch sehr gut erschlossen. Autobahnen
und Eisenbahnstrecken sorgten seit Jahrzehnten für die Anbindung der
Hauptstadt Berlin an den Rest Deutschlands. Die Hauptrichtungen sind
Hamburg, Rostock, Hannover und München. Brandenburg profitiert davon.
Neben Straßen- und Schienenwegen sind auch die Transporte auf den
Wasserwegen über die Spree, Havel, Elbe und Oder bedeutsam. Neben den
natürlichen Flüssen wurden seit 200 Jahren wichtige Kanäle, wie der
Mittellandkanal, und der Oder-Havel-Kanal angelegt. Brandenburg besitzt
momentan zwar keinen eigenen zivilen Großflughafen, wird aber im Südosten
Berlins in den nächsten Jahren am Berlin-Brandenburg Airport beteiligt sein.
Bevölkerung:
Auf der Landesfläche von 29500 km2 leben heute 2,59 Mill. Einwohner. Das
entspricht einer Bevölkerungsdichte von ca. 87 je km2. Damit ist Brandenburg
nach Mecklenburg-Vorpommern das am dünnsten besiedelte Bundesland
Deutschlands. Die Bevölkerung ist sehr ungleichmäßig über das Land verteilt.
Während in den Randregionen zu Berlin eine Verdichtung zu verzeichnen ist,
drohen die berlinfernen Gebiete Prignitz im Norden, Lausitz im Süden und
Uckermark im Nordosten zu veröden. Die Gründe sind eindeutig ökonomischer
Natur. Seit der Wiedervereinigung sind die dort vorhanden gewesenen
Arbeitsplätze in Landwirtschaft und Industrie massiv abgebaut worden, was nur
die Alternativen des Pendelns der Arbeitnehmer über weite Strecken oder des
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Wegzugs aus der Region lässt. Die Arbeitslosenquote liegt im Durchschnitt bei
17% der erwerbsfähigen Bevölkerung. In den Randregionen entwickelt sich
gegenwärtig eine atypische Altersstruktur mit hohen Anteilen älterer Einwohner
und zu wenigen jungen Menschen. Die politische Gegensteuerung brachte
bisher nur Teilerfolge.
Industrie:
Heutige industrielle Kerne des Landes sind Potsdam, Brandenburg, Cottbus und
Schwedt an der Oder. Während in Potsdam wichtige Standorte der
Medienindustrie(Filmstudios) und der IT-Branche(Sitz von ebay Deutschland)
zu finden sind, wird in Brandenburg nach wie vor hochwertiger Stahl produziert
und in Schwedt Erdöl veredelt. Cottbus profitiert von der einzigen Technischen
Universität des Landes und dem entsprechenden Forschungspotential.
Das weltweit wohl bekannteste Produkt aus Brandenburg sind die Triebwerke
der Airbus-Flugzeuge, die in Dahlewitz bei Ludwigsfelde von der Firma Rolls
Royce hergestellt werden.
High-Tech aus Brandenburg
Politik:
Brandenburg wird seit der Neugründung des Bundeslandes 1990 von der SPD
bzw. von einer SPD/CDU-Koalition regiert. Zwischen 1990 und 2002 war der
Theologe Manfred Stolpe(SPD) Ministerpräsident und bis heute Mathias
Platzek, ebenfalls SPD.
Besonders in der Ära Stolpe kam es zu einigen peinlichen Fehlentscheidungen,
die von den meisten Bürgern jedoch erstaunlich gelassen hingenommen wurden.
Ein Vorzeigeprojekt der Regierung Stolpe war die Ansiedlung des
Unternehmens Cargo-Lifter(von Stolpe auch als 8.Weltwunder gepriesen), das
Luftschiffe für den Transport extremer Lasten über große Strecken produzieren
wollte. In Brand, Landkreis Teltow-Fläming, wurde eine überaus symbolische,
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überdimensionierte Fertigungshalle (Deutscher Stahlbaupreis 2002) von einer
Münchener Firma errichtet, die lange als Symbol des Brandenburger
Aufschwungs galt.
Cargo-Lifter Halle in Brand
Es gab viele Spekulationen über die Ursachen des Flops, aber immerhin 50 Mill.
Mark Steuergelder von Bund und Land und die Einlagen von 73000 Aktionären
überlebten das Prestigeprojekt nicht.
Nach Aussagen von beteiligten Ingenieuren im Fernsehmagazin Panorama 2002
gab es zu keiner Zeit ein schlüssiges Konzept für den Bau des Luftschiffes und
schon gar keine praktischen Erfahrungen für dessen Betrieb. Kritiker
bezeichneten das Projekt als gigantische „Geldsammelmaschine“ des
Unternehmers von Gablenz ohne Absicht zur Realisierung des Vorhabens.
Selbst wenn eine gute Absicht der Stolpe-Regierung unterstellt wird, wäre durch
kritische Fachleute ein solcher Schaden für das Land zu vermeiden gewesen.
Heute wird die riesige Halle von Cargo-Lifter übrigens als Tropenparadies
genutzt. Asiatische Investoren haben dafür aber eigenes Geld mitgebracht und
hoffen auf viele Besucher aus Berlin.
Weite und Schönheit
Das sind zweifellos die Merkmale, die einem beim Durchfahren des Landes
Brandenburg in den Sinn kommen.
Die Weite ist offenkundig, die Schönheiten erschließen sich oft erst bei genauer
Betrachtung. Als 12jähriger bin ich eines Sonntagnachmittags mit meinem
Fahrrad in Perleberg losgefahren und hielt erst wieder in Rheinsberg an. Das
waren 80 km. Es ist ein Genuss, durch grüne Alleenstraßen, fast ohne
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Autoverkehr, zu radeln und die Zeit zu vergessen. Um 22.00 Uhr war ich wieder
zu Hause und hatte 160 km Brandenburg gesehen. Unvergesslich!
Allee in der Prignitz
Was noch? 240 km paddeln auf der Havel von den Quellen bis zur Mündung in
die Elbe in 2 Wochen. Mehrere große Seen wurden bewältigt und mit einer Saite
Speck und einem Kanten Schwarzbrot, ein paar Eiern vom Bauern am Fluss war
man ausreichend versorgt. Gleich nach der Abiturfeier ging es los.
Selbst wenn man sich heute in Fürstenberg an der Havel ein Hausboot mietet
und etwas komfortabler unterwegs ist, wird man das Gefühl nachvollziehen
können.
Brandenburg sind auch die kleinen Städtchen mit 5-20Tausend Einwohnern. Ich
denke an meine Heimatstadt Perleberg, an Pritzwalk, Wittstock, Rheinsberg,
Neuruppin, Barnim, Templin und viele andere. Fast alle haben noch
mittelalterliche Stadtkerne und oft sehr gute Heimatmuseen. Auch ohne große
Berge und Meer vor der Haustür ist Brandenburg ein richtiges Wohlfühlland
und immer eine Reise wert.
Die Küchen des Landes halten Originelles und Nahrhaftes bereit. Am
bekanntesten sind sicher die Gurken aus dem Spreewald, der Spargel und das
herrliche Obst. Wegen der vielen Gewässer sollte man aber auf jeden Fall nicht
den Fisch vernachlässigen. Zander, Barsch, Aal, Hecht und Karpfen werden
gern mit Butter und Meerrettich zubereitet und serviert. Eine besondere
Spezialität aus meiner engeren Heimat, der Prignitz, ist der Knieperkohl. Aus
Stangenkohl, der im Rohzustand eigentlich nur für Tiere genießbar ist, wird
durch saures Einstampfen in Tongefäßen eine pikante Speise und vor allem im
Winter mit Kasseler oder Lungenwurst serviert.
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Luftbild vom Stadtkern Perlebergs in der Prignitz
Werner Preiss
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Was jetzt, Herr Schäuble?
Grenzen und Möglichkeiten des Abhörfiebers
Großen Rummel gab es jüngst um Wolfgang Schäubles Online-Durchsuchungen
in privaten PCs. Jüngstes Zwischenergebnis: Das Bundesverfassungsgericht hat
sie verboten. Argument: Der Computer sei vor Schnüffeleien geschützt, da er
substanzieller Teil der Persönlichkeit ist. Mal sehen, was dran ist. Wir schlagen
wahllos nach in der Substanz-Akzidens-Lehre bei Aristoteles und lesen:
Substanz ist, was durch und in sich selbst ist, nicht durch ein anderes –
unveränderlich also. Veränderlich ist sein Gegenteil, das Akzidens, „das
Wechselnde, Zufällige, das auch wegbleiben kann, ohne dass sich dadurch das
Wesen eines Dinges oder Menschen verändert“. Heißt also unmissverständlich,
dass Gegenstände oder Eigenschaften, die sich häufig verändern, nicht Teil der
Persönlichkeit sein können – hm.
Ich schaue auf meinen Computer, der sich im Stundentakt mit unverlangt
eingesandten Updates verjüngt, und stelle fest: Er verändert sich,
selbstverständlich also, dass er abgehört werden darf, er kann in seiner
flatterhaften Art unmöglich Teil meiner Persönlichkeit sein. Schäuble hat zwar
mit rechtstaatlich nicht vertretbaren Willkürargumenten herum gefochten, aber
in diesem Punkt zufällig Recht. Trotzdem lässt es sich mit dem Schema des
Verfassungsgerichts besser arbeiten, denke ich, und sehe mich weiter bei meinen
Kommunikationsmedien um. Da ist zunächst unser „Stammtisch mehr oder
weniger erfolgreicher Frauen oder Männer“, und da sieht’s folgendermaßen aus:
Dieselben Themen, dieselbe Belegschaft, dasselbe Bier – superstabil und
superverboten also. Was sich allerdings stark verändert hat, sind die Bierpreise
seit der Euroeinführung: In die Speisekarte dürfte der Verfassungsschutz ruhig
mal reinsehen.
Anschließend fällt mein Blick auf das Telefon: Dieselben 10 Tasten seit Jahren,
auch was so an Text da durch kommt, ist verdächtig konstant geblieben, also:
verboten – hochgradig sogar. Fast schon wie der Beichtstuhl, der ja quasi seit
seiner Erfindung nie verändert wurde. Das einzige, was sich am Telefon
praktisch im Sekundentakt ändert, ist übrigens die Zeitansage, da könnte Herr
Schäuble öfter mal reinzuhören, allein schon um mitzubekommen, wann es mal
13 schlägt.
Nun aber das nächste: GPS – jetzt wird es richtig kritisch. Stellen wir uns mal
vor, wir werden beim Kauf eines GPS-Gerätes mit Fingerabdruck registriert!
Dann kann Wolfgang Schäuble auf seiner riesigen Weltkarte immer sehen, wo
wir sind – als kleine Leuchtpunkte wie früher die Agenten in den James-BondFilmen. Soll das so ein? Wäre das gut? Laut Verfassungsgericht ist das Abhören
von GPS-Geräten natürlich völlig frei, da die Anzeige sich so rasch verändert
wie ein Kompass im Mixer. Mit meiner Persönlichkeit hat das also gar nichts zu
11
tun – aber halt! Was sagt mir denn das GPS-Gerät und was frage ich es? Nichts
weniger als die alten Menschheitsfragen sind’s: Woher komme ich? Wohin gehe
ich? Wo bin ich? - Sind es meine Fragen? Schäubles? Nein, gemeinsame Fragen
von uns allen. Und wenn wir uns schon die Fragen teilen, sollten wir uns auch
die Antworten teilen, sprich, unsere GPS-Positionen. Denn das wäre nicht nur
technischer, sondern gesellschaftlicher Fortschritt in Richtung freiheitlichdemokratischer Grundordnung: Soll das BKA doch wissen, wo ich bin, doch
umgekehrt will ich auch wissen, wo das BKA gerade ist. Und ihm dann ein
SMS schicken: „Wo tust du da? Und was hast du so vor?“
Franziska Sörgel
Jetzt leichter durch GPS-Fahndung
Hintergrund:
Am 27. Februar hat das Karlsruher Verfassungsgericht das nordrheinwestfälische
Gesetz
zu
heimlichen
Online-Durchsuchungen
als
verfassungswidrig erklärt und strenge Auflagen für alle folgenden gesetzlichen
Regelungen zu diesem Thema vorgegeben. Das Verfassungsgericht erlaube eine
Ausforschung der Computer von Verdächtigen mit Spionageprogrammen nur
dann, wenn „überragend wichtige Rechtsgüter“ wie Menschenleben oder der
Bestand des Staates konkret gefährdet sind. Zudem sei eine vorherige
richterliche Anordnung grundsätzlich notwendig
Auf Grundlage des Karlsruher Richterspruchs werde die Bundesregierung nun
einen Gesetzentwurf zur Ausweitung der BKA-Kompetenzen beschließen, sagte
Schäuble daraufhin in Berlin. Er verfolgt nach wie vor seine Idee der heimlichen
Online-Durchsuchung von Privatrechnern. Software-Sicherheitsexperten halten
dies für ein ungeeignetes Instrument zur Terrorbekämpfung, da es von
Spezialisten leicht umgangen werden kann, der Zugriff kann nur auf Computer
von Normalnutzern leicht geschehen. Datenschützer befürchten eine
Aufweichung der Auflagen in der Praxis (ähnlich wie im
Telefonüberwachungsgesetz)
und
eine
langfristig
flächendeckende
Überwachung von privaten Pcs von bspw. Steuerbehörden.
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Die schwierige Rückkehr nach Deutschland – oder:
Bildungspolitik live aus der Hauptstadt
Nach vielerlei Angeboten der hiesigen Presselandschaft (Bild-ExklusivStory:„So entkam ich der Wasser-Höhle“; ZEIT-Streitgespräch mit Helmut
Schmidt „Kann man sich wirklich um den Verstand rauchen oder hilft bei dem
nur noch Coca?“ und Kicker: „Meine Max-Merkel-Gedächtnis-Analyse der
bolivianischen Liga“) hat am Ende doch das Monatsblatt das Rennen gemacht
und bekommt nun die knappe und lehrreiche Geschichte meiner Rückkehr nach
Deutschland serviert.
Ich möchte an dieser Stelle nicht von den vielen Terminen mit Sachbearbeitern
in Sachen Versicherungen, Telefon- und Computerdiensten, Schufa-Auskünften
und Einwohnermeldeämtern berichten. Fazit in diesen Angelegenheiten war
meist, dass die Bürokratie in Bolivien doch gar nicht so schlecht war und viele
Leute hilflos zu sein scheinen, wenn sie Lebensläufe und Vorgänge nicht einem
bestimmten Formular zuordnen können. Egal geschenkt. Ich besitze inzwischen
einen Fernseher, dessen viele technische Abkürzungen ich zwar nicht verstehe,
mit dem ich aber jeden Abend das Sandmännchen mit meiner Tochter schauen
kann. Auch mein Handy kann wahrscheinlich mehr als nur Telefonate
durchführen. Vielleicht lasse ich mir mal in einer Vertretungsstunde von den
Schülern alle Tasten und Funktionen erklären. Berichten möchte ich jedoch
nicht von diesen alltäglichen Nichtigkeiten, sondern meiner Stellensuche. Ein
bildungspolitisches Trauerspiel, ein pädagogisches Schurkenstück, am Ende
immerhin mit glücklichem Ausgang.
Wegen der Finanznot aus Berlin vertrieben, war ich während meiner
Bolivienzeit in Brandenburg beurlaubt. Im März 2007 erhielt ich von meiner
ehemaligen Fachseminarleiterin Geschichte eine mail, dass an ihrer Schule im
Februar 2008 ein Kollege mit meinen Fächern in Pension gehen soll. Ich könnte
mich doch mal bewerben. Dies tat ich prompt und der Direktor war auch
angetan von dem netten Gutachten, das Herr Dr. Droste mir geschrieben hatte.
Doch wie so oft in Berlin war völlig unklar, ob die Stelle denn überhaupt
finanziert würde. Ewiges Hin und Her. Anfang Dezember 2007 stand nun
endgültig fest, dass es einen Nachfolger geben muss und Berlin dafür auch Geld
rausrückt. Als ich am Samstag, den 15. Dezember, in Berlin eintraf, wurde ich
noch am Abend von der Fachseminarleiterin angerufen. Ich solle mich doch
schnell bei der Schule melden und beim Direktor vorsprechen. Dies tat ich am
Montag darauf auch sofort. Der Direktor der, nennen wir sie ruhig Franz-KafkaSchule, war anscheinend von der Fachseminarleiterin dermaßen mit
Lobeshymnen über mich zugeschüttet worden, dass er mir wahrscheinlich sofort
die Schlüssel und die Klasse 8b übergeben hätte. Aber er müsse sich auch an die
Vorschriften halten und ein ordentliches Bewerbungsverfahren einleiten. Ach,
ich solle mich doch noch auf die Liste für Festanstellungen setzen lassen. Am
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nächsten Tag wollte ich genau dies im Landesschulamt machen. Was wollen
Sie? Mitleidiger Blick. Nein, die Frist dafür ist am 25. November abgelaufen,
das klappt erst wieder im Sommer 2008. Da brach natürlich die Welt zusammen.
Das
ersehnte
ZEIT-Abonnement,
die
eingeplante
BirkenstockGesundheitslatschen-Großpackung und der Leasing-Vertrag für den Volvo?
Alles futsch. Doch in die Brandenburger Provinz. Nach endlosen Telefonaten
und diversen Anwaltskonsultationen stand dann fest, dass die Liste kein
Rechtsvorbehalt darstellt. Nur wenn einer der Konkurrenten klagen würde,
stände es schlecht um meine Chancen. Na toll. Aber immerhin noch im Rennen
für das große Bewerbungsgespräch am 14. Januar.
Also erstmal Weihnachten feiern, Silvester an der Ostsee und Rahmenlehrpläne
und gewünschte Schülerfertigkeiten auswendig lernen. Dann endlich der große
Tag. Als erster Bewerber hinein und frischen Wind verbreitet. Man hätte die
Personenkonstellation filmen müssen, weil die einzelnen Vertreter so typisch
ihre Positionen lebten, dass es schon wieder weh tat. Interessierte
Fachbereichsleiter, eine aufgetakelte Frauenbeauftragte (aber zu dieser Pfeife
später) und ein endlos griesgrämiger Personalrat. Mir alles egal. Ich fabulierte
also von der fremden Kultur, meiner Tochter, so vielen Perspektiven, die man
mit Schülern haben kann und wie belastbar ich doch sei und was ich nicht alles
Tolles gemacht hätte. Na ja, wie es halt so läuft bei Bewerbungsgesprächen.
Man schüttelt sich innerlich ein wenig vor sich selbst, aber so ist das Spiel halt.
Nach mir kamen noch drei Frauen zur Vorstellung. Zwei Tage später teilt mir
der Direktor mit, dass er mich ausgewählt hat. Es ist der 17. Januar,
Unterrichtsbeginn wäre der 5. Februar. Dazu muss man sagen, dass der Kollege,
der ins verdiente Rentendasein entschwindet, eine volle Stelle hat, die 1 zu 1
ersetzt werden muss. Unter anderem eine 13. Klasse Geschichte, die Anfang
Mai schriftliches Abitur schreibt. Wer anderes als ich, der aus der harten
Susanne-Preiss-Schule kommende, sollte diese Herkules-Aufgabe meistern?
Nach Meinung der Frauenbeauftragten und des Personalrates meine
Konkurrentin, nennen wir sie Frau Schwarz. Es gibt also einen Einspruch, der
die ganze Sache kompliziert macht. Frau Schwarz hat zwar seit zwei Jahren kein
Geschichte mehr unterrichtet und zudem noch nie eine Prüfung in Geschichte
abgenommen. Doch da sie Mutter von drei Kindern ist, hat sie das Votum der
beiden Gremienvertreter. Zudem hat sie wohl im Gespräch geschickt erwähnt,
dass sie sich im Studium viel mit Frauengeschichte beschäftigt habe. Zack, ist
die Frauenbeauftragte bei ihrem Schäfchen.
Dass wir uns nicht falsch verstehen: Ich bin grundsätzlicher Befürworter von
Gewerkschaften und Mitbestimmungsrechten. Doch in den letzten beiden
Monaten habe ich doch sehr starke Zweifel an der Modernität dieser
Konstruktionen
bekommen.
Die
Frauenbeauftragte,
die
klassisch
Grundschullehrerin ist und seit zehn Jahren nicht mehr unterrichtet hat,
entscheidet über eine Oberstufenstellenbesetzung. Der Personalrat ficht
grundsätzliche Fragen aus. Doch am jämmerlichsten sind eigentlich die
Begründungen. Als der Direktor die Eignung von Frau Schwarz anzweifelt und
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auf die fehlende Unterrichtserfahrung im Fach Geschichte verweist, bekommt er
von der Frauenbeauftragten zu hören: Wer in Berlin seinen Abschluss gemacht
hat, schafft so etwas locker. Der Personalrat begründet sein Gegenvotum mit der
Aussage: Er ziehe Frau Schwarz vor, weil sie schon einmal einen unbefristeten
Vertrag in Berlin hatte. Oh man, wo leben wir denn? Geht es noch um Qualität
oder doch nur um grundsätzliche Spiegelgefechte?
Aber man darf den Einfluss dieser Vertreter nicht unterschätzen. Die Sache
hängt fest und ich in der Luft. Jeden Tag telefoniere ich mit dem Direktor. Der
ruft Senatsstellen an, die sich vertagen, nicht da sind oder sich die Sache
notieren. Es naht der 5. Februar. Am 3. Februar meldet sich dann plötzlich
Brandenburg. Ob ich denn demnächst arbeiten komme oder was nun wäre. Tja,
die Sache ist etwas schwieriger, nämlich so. Dazu muss man wissen, dass
Brandenburg gerade viele Schulen schließt und froh ist über jeden Lehrer, der
von der Gehaltsliste verschwindet. Um in Berlin arbeiten zu können, brauche ich
eine Freigabe von Brandenburg. Diese geben sie auch gerne, aber eben nur bis
zum 4. Februar. Na super, gewinnt Frau Schwarz also das Rennen, weil ich kein
Benzin mehr im Tank habe. Aber es geschehen noch Wunder. Brandenburg
denkt sich eine waghalsige Konstruktion aus. Ich bekomme eine Verlängerung
der Freigabefrist, bis sich mein Verfahren in Berlin entscheidet. Doch da ich
verstehen müsste, dass mich kein Gymnasium einplanen und nach möglichen
vier Tagen wieder ausplanen könne, muss ich an meine alte Schule zurück. Ich
würde dort – hüstel, hüstel – zwischengeparkt. Meine Schule ist eine ehemalige
Gesamtschule, die inzwischen eine Hauptschule geworden ist. Hmh, nicht
schön, aber ein paar Tage mit Enrico und Jenefer werde ich schon rumkriegen,
also willige ich in den Deal ein.
In Berlin tut sich inzwischen gar nichts. Der Personalrat hat 14 Tage Zeit um
Widerspruch gegen den Widerspruch des Schulleiters einzulegen. Der
Personalrat tut dies erneut, genau nach 13 Tagen. Die Sache liegt nun bei der
Senatsschulverwaltung und dem Hauptpersonalrat. Da beide Seiten auch in
Zukunft noch miteinander arbeiten und auskommen müssen, wird versucht
einen außergerichtlichen Deal zu schließen. Als Kompensation soll Frau
Schwarz eine andere Stelle in Berlin angeboten werden. Dagegen ist die Wahl
des hessischen Ministerpräsidenten ein Kinderspiel. Doch die Mühlen der
Bürokratie mahlen langsam, die Tage verstreichen und ich muss nach
Brandenburg raus fahren. Die alten Kollegen freuen sich zwar mich zu sehen,
wissen aber nicht so richtig, was sie mit anfangen sollen. Da ja auch nicht klar
ist, wie lange ich nun noch da bin, werden auch keine Kurse geteilt. So besteht
meine Hauptaufgabe darin, staunenden Neuntklässlern von Bolivien zu erzählen.
Ich berichte von Lamas, Karneval, Hausangestellten, Mias Geburt und dem
leckeren und selbst gebrauten Mineragua. Und schon sind wieder 45 Minuten
rum und alle zufrieden.
Zwei Wochen ist der Kollege nun schon in Rente, seine Stunden fallen aus.
Aber jetzt kommt plötzlich Bewegung in die Sache. Denn ab nächster Woche
wären es nur noch sechs Wochen bis zum Abitur und falls die Schüler ab
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Montag, den 25. Februar, keinen Unterricht hätten, dann dürften sie ihr Abitur
nicht bekommen. Das schreckt doch einige Bearbeiter auf. Zudem hat sich
herausgestellt, dass Frau Schwarz erst zum 1. April an die Schule kommen
könnte. Sie arbeitet nämlich an einer Privatschule und hat eine vierwöchige
Kündigungsfrist zum Monatsende. Da ist zwar auch seit längerem bekannt, aber
bisher niemandem richtig aufgefallen. Nun geht alles plötzlich ganz schnell. Ein
Mitarbeiter des Senats entscheidet sich für einen Arbeitsvertrag mit mir und sagt
dem Hauptpersonalrat, dass er dies bis zur letzten Instanz durchfechten wird.
Der Vertreter der Personalinteressen jault zwar noch mal auf, schwört ewige
Rache, gibt dann aber klein bei. Frau Schwarz geht leer aus, kann aber bei einer
Bewerbung im Sommer aber mit einer wohlwollenden Prüfung ihrer Bewerbung
rechnen. Ich werde in das Schulamt zitiert. Alle Vertragssachen sind vorbereitet.
Mein Angestelltengelöbnis wird mit dem Abschiedshändedruck besiegelt.
Herrlich mal zu erleben, dass fehlende Unterlagen plötzlich bei einer Behörde
keine Rolle mehr spielen (Ja, ja, das reichen sie dann einfach nach, jetzt fahren
Sie mal schnell zur Schule). In der Schule werde ich wie der lang vermisste
Sohn empfangen. Es gibt Aufläufe im Lehrerzimmer und auf dem Schulhof (Es
gibt Sie wirklich). Ich bekomme tausend Dinge erklärt und ungefähr 423 neue
Schülernamen in die Hand gedrückt. Zur Krönung darf ich auch noch gleich die
sechste Stunde unterrichten („Die Schüler freuen sich doch so auf Sie“). Mit
einem Brainstorming zum Zweiten Weltkrieg rette ich mich ins Wochenende
und fort von dem Wahnsinn. Ab Montag darf ich ranklotzen: 25 Stunden und
geschätzte 356 Klausuren in den nächsten drei Monaten.
Etwas bedröppelt steht man am Ende dann da. Die dreifache Mutter weg geboxt,
die Frauenbeauftragte verflucht (Man, das mir: Von der Frauenbeauftragten
abgelehnt) und den Glauben an die Personalvertretung verloren. Da sind schon
einige Wunden geblieben, beim Gang ins heilige Bildungsland Berlin. Davon
kann man noch seinen Enkeln erzählen. Immerhin mal eine Geschichte
außerhalb der bolivianischen Lama-Grenzdramatik-Karnevalsirrsinn-CocaKlischees. Der ganz normale Wahnsinn aus Deutschland.
Geschrieben und ertragen von Florian Quaiser
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How to wasser Bolivia
Die Arbeit der Escuela Movíl Aguas y Saneamiento Básico – EMAS
„Wasserprobleme?“ Don Eloy überlegt nur ganz kurz, „nein, Bolivien hat kein
Wasserproblem, aber mit der Wasserwirtschaft, da hapert’s gewaltig.“ Don
Eloy, mit bürgerlichem Namen Wolfgang Buchner, sitzt vor einem Haufen
Dokumentarfilme, technischen Zeichnungen, Fotos und Patenturkunden und
versucht zwei Monatsblatt-Redakteuren die Arbeit seiner Initiative zu erklären.
Das heißt, 28 Jahre Arbeit an einem Nachmittag zu erzählen. Er blickt dabei auf
seine bayerische Brotzeitbank und das Kruzifix darüber, und ab und an entfährt
ihm ein ungeduldiges „ja, mei!“.
Wolfgang Buchner kam im März 1980 von Holzkirchen in die Yungas, um als
ausgebildeter Wassermeister für den katholischen Entwicklungsdienst AGH
Wasserprojekte in der Pfarrei Chulumani abzuwickeln. Diesem Anfang
entstammen ein langjähriges Engagement für Chamaca in Form eines
selbstgebauten Krankenhauses, die Wasserschule EMAS, die in dieser Form und
unter diesem Namen seit 1994 existiert, und eine Ehe. Den Geschichten aus den
Anfängen, wie Kabeltrommeln und Baumaterial für ein ganzes Krankenhaus
nebst Kraftwerk mit dem Motorrad in die Südyungas gebracht wurden, kann
man nur mit Staunen begegnen. Aber, wie Buchner sagt, „jeder, der in Bolivien
wurschtelt, ist ein engagierter Pionier, darüber zu schreiben, wäre langweilig.“
Nun, finden wir nicht, aber genauso fesselnd ist die Idee der EMAS. Die
Escuela Movíl Aguas y Saneamiento Básico hat keine Organisationsform in
Bolivien, sie ist kein öffentlich gefördertes Projekt und keine Firma, sie besteht
aus einem privaten Verein, der sich von München aus um Mittel kümmert und
aus Wolfgang Buchner und seinem zum Schulungszentrum ernannten Haus in
Puerto Perez am Titicacasee. Dort arbeitet er an einem Multiplikatorensystem,
mit dem jeder Einzelhaushalt in Bolivien ermuntert werden kann, seine eigene
Wasserversorgung selbst in die Hand zu nehmen. „Do it yourself“ heißt also die
klare Antwort der EMAS auf die fehlende Wasserwirtschaft Boliviens. Und
folgerichtig baut die EMAS auch keine Brunnen oder Zisternen im Auftrag,
sondern zeigt nur, wie es gehen kann. Zu dem Basisangebot von Brunnen,
Pumpen, Wassertanks, Duschen, Toiletten und Waschbecken für den
Alltagseinsatz gibt die EMAS jeweils eine gefilmte Step-by-step-Anleitung auf
DVD heraus und dazu eine Papierversion mit ausführlichen Zeichnungen.
Vertrieben und beworben werden diese Anleitungen zum Eigenbau über diverse
Fernsehkanäle – ab März 2008 über den Universitätskanal canal 13, vorher 1 Jahre lang über Canal 11. Ab Juni 2008 kommt das – ausnahmsweise vom
bolivianischen Staat geförderte Projekt – der Wanderlehrer dazu. Die
Wanderlehrer sollen quer durchs Land in den Abschlussklassen Projektwochen
durchführen, um die Idee der „Do it yourself“-Wasserversorgung zumindest den
Jungen in die Ohren zu schütten. „Ich zeig dir, wie du angeln kannst, aber einen
Fisch kriegst du nicht von mir“, ist das Motto der Bewegung. Von
17
Versorgungsmentalität hält Wolfgang Buchner wenig. Er will den Menschen
helfen, sich selbst zu helfen und zwar mit einfachsten (Geld-) Mitteln.
Großspurige Gemeindeprojekte, durch die teueres Geld in die Kassen der
Alcaldias gespült wird und durch schlecht oder gar nicht funktionierende
Wasserförderanlagen auch ziemlich direkt durch den Kamin, kann er an jedem
Finger zehn aufzählen. Elektropumpen, die im ersten Frost platzen, sind dafür
nur ein Beispiel. Die dezentrale Wasserversorgung (natürlich nur außerhalb
großer Städte) unter Umgehung der Gemeindeverwaltung ist der erklärte – und
daher nicht immer gemütliche – Weg Buchners, er nennt ihn „Personen helfen
und keinen Institutionen“. Jeder, der will, kann sich mit der EMAS-Methode
selbst eine private Wasserversorgung bauen, dazu Wassertanks in zwei Größen
und als Sanitärmodule eine Toilette, Waschbecken und eine Dusche – auf
Wunsch sogar mit warmem Wasser aus einer Solaranlage und alles ohne Strom.
Als Don Eloy uns die Lehrfilme dazu zeigt, spitzen wir gewaltig die Ohren:
Aus Polyesterrohren, Glasmurmeln, alten Bierflaschen und ein paar Sack
Zement hat der Bastler Buchner Techniken für das Bohren, Fördern und Lagern
von Wasser entwickelt, auf die er zahlreiche Patente angemeldet hat – die
meisten davon hat er schon vor Jahren der WHO überlassen. (in Bolivien
arbeitet nun die Sunahuasi damit). Mit verblüffend einfachen Methoden und
Mitteln entstehen zugkräftige Pumpen, die 15 bis 30 Liter Wasser pro Minute
fördern, Zisternen, die sauberes Wasser aus schlammigen Wasserstellen filtern,
Bewässerungsanlagen für die Landwirtschaft, Trinkwasserfilter und Tanks.
Auch um die Bearbeitung des Materials kümmert sich Buchner und hat z. B.
eine eigene urige, aber wirkungsvolle Methode des Polyesterschweißens
erfunden, die komplett ohne Werkstatt auskommt.
Doch nicht alles klappt auf Anhieb selbst, dazu gehört das Bohren eines
Tiefbrunnens. Die Brunnenbohrer bildet Wolfgang Buchner in Puerto Perez
selbst aus. Es sind mittlerweile 300, die im ganzen Land ihr Geld mit
Brunnenbohrungen verdienen – 5-6 US-Dollar kostet der gebohrte Meter bei
einem EMAS-Perforador. Der Name klingt so, als ob in einigen Jahren Bolivien
in einen praktischen Abreißblock verwandelt werden würde, und tatsächlich
listet die Statistik des EMAS mittlerweile 30.000 Brunnen auf, der tiefste steckt
mit 97 Metern im Beni. Diese größeren Anlagen werden nicht mehr per Hand
betrieben, Buchner hat dafür auch den Bauplan für ein Windkraftrad im
Angebot, das sich über einen Federmechanismus bei starkem Wind selbst
wegklappt.
Obwohl Bolivien – natürlich besonders das Tiefland – recht problemlos
angebohrt werden kann, verlagert die EMAS ihr Wirken zunehmend auf den
Zisternenbau, denn diese können in jedem Boden gebaut werden, auch in Stein.
„Regnen tut’s ja genug“, sagt Buchner – ein oberflächlicher Blick aus dem
Fenster auf la niña bestätigt uns dies sofort. Die Kunst sei, das Wasser von den
Dächern ohne Verschmutzungen in geeignete Tanks zu leiten und von dort in
die Häuser zu pumpen – möglichst in gleich bleibender Trinkwasserqualität. Zur
Sicherheit stellt die EMAS in ihrem Schulungsfilm auch einige Methoden der
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Wasserreinigung vor und zeigt auch gleich, wie man die Wasserqualität selbst
mit Elektrolyse-Verfahren überprüfen kann.
Nach dem Übersichts-Film, in dem sämtliche Arbeiten der EMAS in
Kurzfassung zu sehen sind, sind wir zwangsläufig beeindruckt. Neben dem
spürbaren Engagement Buchners ist es vor allem die Technik, die so wirksam
und dabei so simpel erscheint, dass wir es uns ohne weiteres zutrauen würden,
selbst eine Zisterne mit Pumpe zu basteln für den nächsten Wassernotstand. Als
wir von uns Wolfgang Buchner und seiner Frau verabschieden, winkt er kurz,
doch seine Augen grübeln bereits über der Aufhängung einer Solaranlage – es
gibt noch so viel zu verbessern.
Kontakt:
Escuela Móvil Aguas y Saneamiento Básico EMAS
Wolfgang Eloy Buchner
emas@entelnet.bo
Die Anleitungen zum Selbstbauen sind für 30 Bolivianos erhältlich beim Kanal
13, Avenida 6 de agosto, Edificio Hoyten, 13. Stock
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Wolfgang Buchner mit der Standard-Pumpe der EMAS
Sanitärmodule aus dem EMAS-Angebot
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EMAS-Tanks und –Windräder auf dem Schulungsgelände in Puerto
Perez
Hot Spot: Sie untenliegende Solaranlage erhitzt das Wasser im kleinen
Tank.
Text und Fotos: Franziska Sörgel und Manuel Lins
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Das Navigations- und Orientierungssystem GPS
(Global Positioning System)
Teil 3
Die Positionsbestimmung erfolgt mit Hilfe von mittlerweile sehr kleinen
Geräten, die einen so genannten GPS-Chip mit Antenne enthalten. Die Signale
dieses Chips werden üblicherweise von Kleinstrechnern verarbeitet und
schließlich in geeigneter Weise grafisch dargestellt. Das geschieht bei fest
installierten oder auch mobilen GPS-Geräten in der Regel mit Hilfe eines
kleinen LCD-Monitors. Zusätzlich enthalten die handelsüblichen Geräte von
Garmin, Blaupunkt, TomTom und anderen Herstellern Speicherchips für eine
Software, die die Daten des GPS-Chips(veränderliche) mit fest gespeicherten in
Beziehung setzen und eigentlich erst dadurch für den Nutzer handhabbar
machen.
Wird vom GPS-Chip eine geografische Position bestimmt, sorgen
Kleinstrechner und Software dafür, dass auf einer LCD-Karte der Name des
Ortes, der Straße, des Gewässers usw. erscheinen. Erst so ist eine Orientierung
dann praktisch möglich. Die Ansichten auf den Displays sind i.d.R. zoomfähig.
Voraussetzung ist allerdings auch die vorherige Erfassung des Gebietes, die den
Datenabgleich erst ermöglicht. Diese Erfassung ist in allen gut erschlossenen
Ländern und Gebieten schon erfolgt. Je nach verfügbarem Speicherplatz auf den
GPS-Geräten werden Datensätze vorinstalliert. Für ganz Westeuropa reicht
beispielsweise schon 1GB Speicherplatz aus.
Modernes GPS-Gerät(Blaupunkt Lucca) mit Entfernungsangabe zum nächsten
wichtigen Navigationspunkt(oben links) und Distanzangabe zum Ziel(oben
rechts)
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Oft werden die Geräte durch die Software auch mit genaueren
Standortinformationen versorgt, die der Nutzer bei Bedarf abrufen kann.
Sehenswürdigkeiten, Restaurants, Tankstellen, Stadtzentren und Parkplätze
lassen sich so gezielt ansteuern.
Der praktische Ablauf der Navigation ist dann etwa folgender:
Variante A(Sie wollen ein bestimmtes Ziel möglichst schnell erreichen.)
1. Start des GPS-Gerätes
2. Eingabe einer Stadt oder auch genauen Adresse
3. Feststellung der IST-Position (bei mindestens 3 verfügbaren Satelliten)
4. Start der Navigation, die Sie mit Sprachkommandos in die richtige
Richtung führt. („In 100 m nach rechts abbiegen!“ oder „Folgen Sie dem
Straßenverlauf!“ oder „Ordnen Sie sich links ein!“)
5. Wenn Sie immer schön den Anweisungen gefolgt sind, kommt
irgendwann: „Sie haben Ihr Ziel erreicht!“
6. Wenn Sie einmal rechts und links verwechselt haben sollten, registrieren
moderne Geräte natürlich diesen Fehler und Sie werden ganz höflich auf
den rechten (oder linken) Weg zurückgeführt.
Variante B (Sie haben sich verlaufen und wüssten gerne, wo Sie sind.)
1. Start des GPS-Gerätes
2. Abwarten, bis das Gerät die Verbindung zu möglichst vielen (mindestens
3) Satelliten aufgenommen hat
3. Anzeige Ihrer tatsächlichen Position mit Ort, Straße (soweit dieses Gebiet
in Ihrer Software gespeichert ist).
Variante C (Sie sind Bergsteiger und wollen ihre Höhe ermitteln)
1. Gleiches Vorgehen wie bei Variante B, nur dass Sie ein Gerät mit
Höhendarstellung benötigen, was aber heute eher normal ist.
Neben Richtungsinformationen stellen Ihnen die meisten GPS-Geräte auch
genaue Entfernungsangaben, variable Zeitangaben bis zum Erreichen eines
Zielortes (in Abhängigkeit von Ihrer Durchschnittsgeschwindigkeit).
Prognostische Berechnungen bei langen Tunneldurchfahrten ohne Verbindung
zu den Satelliten und vieles mehr zur Verfügung.
Ähnlich wie beim normalen Computer ist eine regelmäßige Aktualisierung der
Gerätesoftware nötig, damit Sie nicht mal zu einer Straße wollen, die es gar
nicht mehr gibt, oder die jetzt nicht mehr Walter-Ulbricht-Gasse sondern
Helmut-Kohl-Allee heißt.
Interessante Links im Internet:
www.kowoma.de/gps/
www.gpsgazette.com
Werner Preiss
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Restauranttipps für Weltreisende
Diese Tipps sind was ganz Besonderes. Nachdem unsere Hochzeit zur Hochzeit
des Jahres 2007 (danke, Manuel) gekürt worden war, wollten wir natürlich in
Sachen Hochzeitsreise (Luna de miel) nicht weniger bieten. In einem extra für
die Reise gekauften VW Käfer (peta, escarabajo) ging es knapp 11000 km durch
Bolivien, Argentinien, Brasilien und Chile. Auf dieser Reise konnten wir neben
normalem Essen auch in sehr, sehr guten Restaurants speisen. Einige dieser
Restaurants möchte ich denn hier allen zur Verfügung stellen, die auch mal in
diesen Gegenden unterwegs sind. Es werden keine Bewertungen vergeben, da
alle Tipps hier uns sehr gut gefallen haben:
Stadt
Restaurant
Adresse
Potosí/Bolivien
Bentanzos
Café Museo Restaurante
C. La Paz esq. C.
del Ingenio San Marcos
Alle noch erhaltenen Teile sowie Gegenstände des alten Schürfbetriebes sind in
das moderne Restaurant sehr gut integriert. Das Essen und die Bedienung waren
ebenfalls sehr gut.
Tarija/Bolivien
Taverna Gattopardo
La Madrid, am Plaza central
Unglaublich! Vielleicht das beste Restaurant in Bolivien. Das Essen ist super
und zu wirklich unglaublich guten Preisen.
Puerto Iguazu/
Argentinien
Il Fratello
findet man schon
Sehr gutes italienisches Restaurant mit super Pasta und wirklich gutem Service.
Buenos Aires/
Argentinien
Hard Rock Cafe
in Recoleta, Taxifahrer fragen
Tolles Ambiente mit toller Musik. Die Bedienungen sind sehr aufmerksam und
die Spare-Ribs unglaublich lecker. Und zu guter letzt die guten Cocktails, ole
olé.
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Bariloche/
Argentinien
Familie Weiß
Palacios 167
In der Stadt gibt es Schokolade und Geräuchertes. Wildschwein, Lachs, Hirsch.
Hier gibt es aus der eigenen Fabrik alles Leckere, was man sich so wünscht.
Dazu der Ausblick über den See, toll.
Santiago de/
El Fogon del Gaucho
Chile
La Reina, Echeñique 6483
Fon: 2265583
Es ist schon bezeichnend für die chilenische Küche, dass das beste Restaurant
ein argentinisches ist. In der Nähe des Elternhauses des Top-Ten-Tennisspielers
Fernando Gonzalez (sein Hausrestaurant) habe ich am besten bisher in meinen
knapp 4 Jahren hier in Südamerika gegessen. Das Bife de chorizo ist der
Hammer. Dazu gibt es alles, was der Gaumen begehrt, auch leckere Cocktails
werden serviert. Suuuuuper. Bitte reservieren!
Und….. tschüss, bis zum nächsten Mal, wieder aus Bolivien.
Christian „Karpi“ Karp
karpi@arcor.de
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Kolumbien als Reiseland? Aber sicher!
„Lasst euch mal nicht entführen!“ – Das war die typische Reaktion, wenn wir
erzählten, dass wir nach Kolumbien reisen wollten. Lediglich Redaktionskollege
Werner hatte nicht grundsätzlich etwas gegen eine Entführung einzuwenden,
vorausgesetzt, die Entführer seien mit Apple-Computern und schneller
Internetverbindung ausgestattet, damit ich regelmäßig einen schönen Bericht
fürs Monatsblatt übermitteln könne.
Kolumbien. Das klingt immer noch nach Mord, Totschlag und Drogenhandel,
und außerdem, Medellin, das ist doch da, wo Pablo Escobar ...
Pablo Escobar starb im Dezember 1993. Vielleicht ist es an der Zeit, die
Vorurteile zu aktualisieren.
Kolumbien also. Zweiter in Südamerika ist das Land sowohl bei der
Einwohnerzahl (nach Brasilien) als auch bei der Bevölkerungsdichte (nach
Ecuador). Im südlichen Hochland findet sich indigener Einfluss, im heißen
Norden afrikanisch-karibischer, und praktisch überall ist das koloniale Erbe
besser erhalten als in den meisten anderen Ländern des Kontinents.
Teil 1: Statuen, Kaffee und eine Kathedrale im Salz
San Agustín/Tierradentro.
Früher standen die Steinstatuen noch einfach so in der Umgebung der Kleinstadt
San Agustín herum. Heute hat man viele von ihnen in den archäologischen Park
am Rande der Stadt umgesiedelt, zum Schutz vor Witterung und Diebstahl. Den
anderen hat man zu diesem Zweck Zäune und kleine Dächer spendiert. Und da
stehen sie dann und zeigen dem Besucher die Zähne. Wenig ist über die Kultur
am Oberlauf des Río Magdalena bekannt. Die ältesten Funde datiert man auf
3300 v.C., die jüngsten auf 1200 n.C.. Viereinhalb Jahrtausende, die man
tatsächlich alle der gleichen Kultur zurechnet – das ist so viel wie von Beginn
der ägyptischen Hochkultur bis heute. Danach verschwand die Kultur, wohin
und warum, weiß man nicht, und hinterließ uns eine Menge Statuen, von denen
einige so modern aussehen, als seien sie gerade einem Comic entsprungen.
26
Diese Statue, geschätzte 4000 Jahre alt, weist noch Reste der ursprünglichen
Bemalung auf. Auf den meisten anderen haben die Drahtbürsten unvorsichtiger
Archäologen ganze Arbeit geleistet.
Manchmal stelle ich mir seltsame, gänzlich unhistorische Fragen, wie z.B.: Ob
denn diese Kultur auch nett war? Ich meine, großartige Statuen aufstellen ist
eine Sache, aber dafür Menschen versklaven, misshandeln, töten, das ist eine
ganz andere. Ich möchte mir gern vorstellen, dass diese Leistungen freiwillig
erbracht wurden, ohne Zwang und Grausamkeiten, von Menschen, die dafür
geschätzt wurden.
Unerwartet gibt es darauf in Tierradentro eine Antwort. Die Kultur dort, die
eindrucksvolle unterirdische Gräber in großer Zahl hinterlassen hat und die mit
der in San Agustín Verbindungen hatte, gilt tatsächlich als pazifistisch. Man
folgert das aus der Tatsache, dass auf den Tongefäßen, Wandgemälden und
anderen Zeugnissen der Kultur rituell-religiöse Themen dominieren und
kriegerische Inhalte völlig fehlen. Es scheint also wirklich eine „nette“ Kultur
gewesen zu sein.
Im Gegensatz zu San Agustín ist Tierradentro kein Städtchen, sondern eine
Region. Die Dörfer liegen verstreut, das touristische Zentrum ist San Andrés de
Pisimbalá (die Länge des Ortsnamens steht in gewissem Widerspruch zur Größe
des Ortes). Einige der Gräber weisen noch die originale Bemalung auf, die
meisten wurden geplündert. Gerade die nicht so gepflegten, etwas verfallenen
Gräber vermitteln aber das richtige Indiana-Jones-Gefühl: Man steigt einen
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glitschigen kleinen Abhang hinunter, und der Schein der Taschenlampe fällt
auf... – nein, natürlich nicht auf Gold, auch nicht auf ausgeblichene Schädel,
aber mit etwas Glück auf schwarze oder rote Zickzacklinien und Bilder von
Echsen.
Friedhof in malerischer Lage
Bis vor wenigen Jahren galt das Gebiet von San Agustín und Tierradentro als
Guerillagebiet und damit gefährlich. Galt – denn tatsächlich war die Gefahr für
Touristen dort nie sehr groß. Aber auch jetzt muss man immer noch bei jeder
Busfahrt mit Militärkontrollen rechnen: Die Ausweise werden überprüft, alle
männlichen Fahrgäste müssen aussteigen und werden abgetastet. Eine
beklemmende Prozedur, bei der es aber eher darum geht, Präsenz zu zeigen, als
eine wirkliche Bedrohung abzuwenden. „Nein“, sagt Leonardo, ein
Restaurantbesitzer in San Andrés, „mit der FARC hatten wir nie Probleme. Die
haben sich immer anständig benommen. Die waren auch immer zivil gekleidet
und hatten nie Uniformen an, wenn sie durchs Dorf gegangen sind.“
Salento.
Quindío ist der heimliche Favorit der Kolumbianer. Die kleinste der
Festlandsprovinzen, die zur Zona Cafetera gehört, genießt den Ruf
außerordentlicher landschaftlicher Schönheit und besonders gastfreundlicher
Menschen. Der Ruf stimmt. Selbst im ohnehin schönen und gastfreundlichen
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Kolumbien hat Quindío einen eigenen Charme. Während meines viertägigen
Aufenthaltes in Salento, dem Haupttouristenort, beherrschte allerdings eine
andere Flüssigkeit als Kaffee die Szene: Regen. Es regnete fast ununterbrochen.
An einem Abend krochen zwei Nacktschnecken die Wände meines Zimmers
entlang. Wahrscheinlich war es ihnen draußen zu nass3.
Monatsblattredakteur bei wohlverdienter Kaffeepause
Eine Attraktion von Salento ist die Wachspalme, die im nahe gelegenen Valle de
Cocora gedeiht. Der Name kommt von dem Wachs, das den Stamm umgibt, und
nicht von „wachsen“, obwohl auch letzteres zutreffend wäre. Der grazile
Nationalbaum Kolumbiens wird bis zu 60 Meter hoch – Rekord unter den
Palmenarten – und bildet eine Art „Wald über dem Wald“, wie Humboldt und
Bonpland es formulierten, als sie im Jahre 1801 die Gegend bereisten und die
„Ceroxylon andicola“ erstmals klassifizierten. Der evolutionäre Vorteil liegt auf
der Hand: Wer die anderen Bäume überragt, hat immer genug Licht. Was die
Wachspalmen sich allerdings davon versprechen, die anderen Bäume um 30 bis
40 Meter zu überragen, weiß ich nicht. Vielleicht wollen sie einfach nur
auffallen.
3
Das ist nur einer von vielen Nässewitzen. Trockener Humor ist bei solch einer Witterung nicht möglich.
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Die Wachspalmen stehen einfach drüber-über dem ganzen irdischen Morast.
Das darf man hier durchaus wörtlich nehmen.
Zipaquirá.
Was um alles in der Welt hat die Leute nur dazu bewogen, die eher langweilige
Christus-Statue von Rio de Janeiro unter die sieben neuen Weltwunder zu
wählen? Offenbar war es die Antwort auf die Frage: „Welche Bauwerke finden
Sie besonders bewundernswert bzw. kennen Sie wenigstens dem Namen nach?“
Denn wenn schon ein christliches Gebäude unter den Sieben sein muss, dann
hätte es die Salzkathedrale von Zipaquirá, knapp nördlich von Bogotá, bei
weitem mehr verdient als der Corcovado-Christus. Aber was der Christ nicht
kennt, wählt er nicht.
Ist das überhaupt ein Bauwerk oder eher das Gegenteil? Ein Minus-Bauwerk,
ein Ab-Bauwerk, ein Hauwerk? Aus einem alten, nicht mehr genutzten
Salzstock hat man nicht nur eine ganze Kathedrale mit gewaltigen Salzsäulen
gehauen, sondern dazu einen kompletten Kreuzweg, kleine Seitenkapellen,
Altäre, Nischen, Treppen und Figuren. Die ganze unterirdische Anlage ist nur
zurückhaltend beleuchtet und hat deshalb manchmal, wenn der Touristenstrom
gerade woanders ist, etwas Unwirkliches – als ginge man durch einen Traum,
keinen Albtraum, aber einen düsteren und unheimlichen Traum.
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Praktische Tipps
Anreise per Flugzeug mit TACA oder LAN. Letztere ist i.a. etwas billiger, hat aber die noch
ungünstigere Ankunftszeit beim Rückflug (planmäßige Landung in La Paz gegen 3 Uhr –
morgens, versteht sich). Wer den Süden Kolumbiens bereisen will, kann von Ecuador
einreisen. Die Fahrt von Quito bis zum Grenzübergang Tulcán-Ipiales lässt sich bei einer
Fahrzeit von sechs Stunden problemlos an einem Tag bewältigen.
Ein paar Sachen sind in Kolumbien ungeheuer problemlos. Öffentlicher (Bus-) Transport zum
Beispiel. Der funktioniert in etwa so: Man geht zum Busterminal und ist in aller Regel
innerhalb einer Stunde weg; ohne Reservierung oder ähnliches. Oft sind es nicht einmal zehn
Minuten. Die Kolumbianer sind recht reisefreudig und zahlreich, was sich in einer Vielzahl
und Vielfalt von Verkehrsmitteln niederschlägt: Vom Sammeltaxi über den Kleinbus und den
Etwas-größer-Bus bis hin zum richtigen Reisebus, und das quer durch alle Fahrzeugmarken.
Ebenfalls kein Problem: Unterkunft. Im Zweifelsfall finden Sie überall eine Unterkunft. In
jeder Stadt und jedem Städtchen sowieso, aber selbst auf dem Land, oder unterwegs entlang
der Straßen, überall Schilder mit „hospedaje“ oder „camping“.
Ein paar Kopfschmerzthemen gibt es dennoch. Nein, es ist nicht die Vermeidung von
Entführungen. Viel banaler: Post, Geld, Brot.
Den meisten Menschen ist die Nicht-Existenz eines Postwesens ziemlich egal. Mir nicht, denn
ich bin ein geradezu fanatischer Postkartenschreiber. Ich weiß schon, Internet und Email ist
viel praktischer und schneller, aber es ist etwas völlig anderes, eine echte Postkarte aus
Fleisch und Blut (bzw. aus Papier und Briefmarke) in der Hand zu halten als nur auf einen
Bildschirm zu gucken. Ganz zu schweigen von der Möglichkeit, Postkarten an eine Pinnwand
zu heften.
In Kolumbien aber wurde die Post vor einiger Zeit derart gründlich privatisiert, dass praktisch
nichts mehr von ihr übrig geblieben ist. Es gibt zwar theoretisch die Möglichkeit, mit
mehreren Gesellschaften Postkarten zu verschicken, aber die Preise sind unglaublich. Die
postalische Tochter der Fluggesellschaft Avianca wollte für die Beförderung einer Karte nach
Bolivien umgerechnet gut fünf Dollar; der „billigste“ Konkurrent Adpostal verlangte „nur“
die Hälfte, und tatsächlich kam die Karte nach zweieinhalb Monaten in La Paz an. Vergessen
Sie’s also. Konsequenterweise weiß oft nicht einmal die Touristeninformation, wo das
Postamt ist.
Mir kam der Titel eines Buches von Gabriel Garcia Márquez in den Sinn: „El coronel no tiene
quien le escriba“. Kein Wunder bei diesem Postsystem.
Geld hingegen gibt es. Es ist nur manchmal schwierig dranzukommen4. Am besten
funktioniert noch das Geldziehen mit der ec-Karte am Automaten. Aber die Automaten sind
sehr knauserig. Die meisten wollen einem kaum mehr als ungerechnet 100 Euro geben, was
angesichts der Bankgebühren nicht sehr rentabel ist. Außerdem muss man dann dauernd zum
Automaten rennen. Selbst deren großzügigste Vertreter gönnen einem nicht mehr als 500.000
Pesos – etwa 170 Euro. Die allermeisten Banken haben das Geldwechseln komplett
eingestellt; wir haben ja jetzt diese Automaten, nicht wahr. Wechselstuben wechseln zwar,
aber zu einem sehr ungünstigen Kurs, der zum Teil 20 Prozent unter dem Devisenkurs liegt.
Die Erklärung ist ganz einfach: In Kolumbien herrscht ein ständiges Überangebot an baren
4
Das entschuldigt allerdings noch lange keine Entführungen.
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Dollars und Euros, die über den Drogenhandel illegal ins Land fließen. Das steht ganz offen
in kolumbianischen Wirtschaftszeitschriften. Ein Angebotsüberhang drückt auf den Preis –
reine Marktwirtschaft.
Brot, ojeoje, Brot! Das kolumbianische Brot ist das schlechteste der Welt. Dabei wurde das
Land nicht einmal von den Engländern kolonialisiert. Aber die Kolumbianer verstehen es,
brottechnisch noch eins draufzusetzen: Süß, weich, pappig, voller Triebmittel und
Zusatzstoffe. Es ist schrecklich. Das Beste, was man mit einem kolumbianischen Brot machen
kann, ist, es als Kopfkissen zu benutzen. Fahrer von Brotlastern können auf Airbag und
Seitenaufprallschutz verzichten. In einer solchen Brotdiaspora entwickeln sich natürlich
Oasen, in denen Deutsche, Franzosen und Italiener aus purem Überlebenswillen anfangen,
selbst Brot zu backen, echtes Brot. Und wissen Sie was? Die Kolumbianer kaufen dieses
echte Brot! Verstehe einer die Menschen.
Text und Fotos: Manuel Lins
In Folge 2: Koloniale Städte, der omnipräsente Bolívar und ein betrügerischer Norweger
32
Urlaub auf dem Lande:
Haciendas und Hotelanlagen bei Buena Vista, Santa Cruz
Im Septemberheft 2006 schreibt Dietrich Bender unter der Rubrik Hoteltipps,
dass das Monatsblatt versucht, die Leser mit zuverlässigen Informationen zu
versorgen. Unter diesem Motto soll der folgende kleine Beitrag stehen.
Nachdem im Dezemberheft 2007 Patrik Deppe über Haciendas südlich von
Santa Cruz berichtet hat, geht es heute in den Nordwesten der Stadt nach Buena
Vista. Der Ort liegt genau 100 km von Santa Cruz entfernt an der Straße nach
Cochabamba. Er ist Ausgangspunkt für Touren in den Amboró Nationalpark
und im Folgenden soll über vier Möglichkeiten berichtet werden, in der näheren
Umgebung von Buena Vista einen Kurzurlaub auf dem Lande zu verbringen.
Posada Santa Maria Antigua
Hacienda Santa Maria, die Anlage
Auf einer Rückfahrt von Santa Cruz nach Cochabamba wollten wir für zwei
Tage die Fahrt unterbrechen, konnten den Termin aber nicht genau festlegen
und hatten somit nicht im Voraus gebucht. Sechs Kilometer vor dem Ort Buena
Vista oder 94 km von Santa Cruz entfernt wiesen große Schilder auf die Posada
Santa Maria Antigua hin, versuchen wir es mal. Auf einer sieben Kilometer
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langen Sand- oder in der Regenzeit besser Schlammpiste erreichen wir die
Farm, die auf den ersten Blick einen einladenden Eindruck macht. Es ist Platz
für uns und wir beziehen in einer Cabaña ein Doppelzimmer mit Bad, das
hinsichtlich der Einrichtung und Sauberkeit keine Wünsche offen lässt.
Die Hacienda wurde vor 30 Jahren von dem spanischen Staatsbürger Javier
Alcalá erworben und seitdem von ihm mit seiner französischen Frau und einem
Sohn bewirtschaftet. Sie hat eine Größe von 5000 Hektar, die etwa 5000
Rinder ernähren. Im Wesentlichen handelt es sich um indische weiße Neloreund dunkle Bramanrinder zur Fleischproduktion, daneben gibt es aber auch etwa
50 schwarz-weiß gescheckte Milchkühe, deren Produkt an die Molkerei Pil in
Santa Cruz geliefert wird. Später kamen Fischteiche zur Aufzucht von Pacú
dazu und vor einem Jahr wurde der Farm ein Hotelbetrieb angegliedert.
Für die derzeit etwa
30 möglichen Gäste steht ein geschlossener
Aufenthaltsraum zur Verfügung und ein großer offener Speisesaal. Ein richtiges
Restaurant gibt es nicht, aber ein Koch bereitet nach voriger Absprache ein
bodenständiges Mittag- oder Abendessen zu. Getränke aller Art stehen in einer
Bar zur Verfügung. Des weiteren verfügt die Hacienda über ein kleines
Schwimmbad mit sauberem Wasser, eine kleine Kapelle und eine
Aussichtsplattform, von der man den Blick auf eine Weide mit Kühen hat.
Es werden Ausritte mit Pferden angeboten. Ich bevorzugte eine einstündige
Wanderung mit einem Führer, der sich später auch als der Koch entpuppte. Zu
sehen gab es außer Kühen nicht viel; in dem zwischen den Weiden stehen
gelassenen Montewald fanden sich ein paar Kakaosträucher mit reifen Früchten,
deren weißes Fruchtfleisch herrlich schmeckte. Das fanden die Affen auch, wie
man an den herumliegenden Schalen sah, nur von den vorher angekündigten
Tieren selber, keine Spur.
Es hat es uns gut gefallen auf der Farm, auch wegen der Freundlichkeit und
Offenheit des Personals. Wir bezahlten für das Doppelzimmer inklusive eines
etwas mickrigen Frühstücks 40 Dollar pro Nacht und für die Malzeiten 35 Bs.
Anmeldung : www.santamaria.com, alcala@cotas.com.bo, Tel. cel. 71677553.
34
Hacienda El Cafetal
Hacienda El Cafetal
Diese Anlage liegt auf einem Hügel 3,5 km südlich der Plaza Principal des
Ortes Buena Vista. Die Gäste werden in vier Cabañas untergebracht. Jede von
Ihnen enthält drei Räume, in denen bis zu sieben Personen übernachten können.
Auffallend die geschmackvolle und komfortable Ausstattung der Räume, auch
ein großer Kühlschrank steht zur Verfügung. Daneben gibt es mehrere kleine
Bambushütten für zwei Personen mit Palmstrohdach und einer Veranda.
Zur Anlage gehört ein Aufenthalts- und Frühstücksraum, ein kleines
Schwimmbad und ein 20 m hoher Aussichtsturm, von dem man einen
atemberaubenden Blick nach Süden über die Kaffeeplantagen hinweg auf die
gelbe Bergkette des Amboró hat – klares Wetter vorausgesetzt.
Die Hacienda besitzt kein Restaurant, es wird nur Frühstück angeboten, das im
Übernachtungspreis enthalten ist. So bringen sich viele Gäste Fleisch aus Buena
Vista mit, das auf einem großen Grill selbst zubereitet werden kann.
Unterhalb des Hügels liegen die Kaffeeplantagen und eine Rösterei zur
Weiterverarbeitung der Kaffeebohnen nach der Ernte. In einem kleinen
angeschlossenen Kaffee besteht die Möglichkeit verschiedene Kaffeesorten zu
probieren und zu kaufen. Aus dem benachbarten Dorf stehen Führer bereit, die
den Gästen auf Wunsch die Kaffeeplantagen sowie die Pflanzen- und Tierwelt
in der näheren und weiteren Umgebung der Hacienda El Cafetal erläutern.
Der Preis für die Cabaña beträgt 70 Dollar pro Nacht, für die Bambushütte
werden 30 Dollar berechnet.
Anmeldung : www.anditradecoffee.com, Tel. 3 9352067, Tel. cel. 71696540
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El Hotel Flora y Fauna
Einfahrt Hotel Flora y Fauna
Vier Kilometer südlich von Buena Vista an der Straße zum Amboró
Nationalpark liegt das Hotel Flora y Fauna. Es gehört dem Engländer Robin
Clark, der 1984 zusammen mit Noel Kempff Mercado den Nationalpark
Amboró gründete. Die Anlage umfasst 50 Hektar, davon, wie uns versichert
wurde, der größte Teil unberührter Primärwald. Mr. Clark ist Zoologe,
Ornithologe und vor allem ein Spezialist für einheimische Käfer, wovon eine
riesige Sammlung dieser Tiergattung zeugt, die er gerne vorführt. Seine Gäste
setzten sich ganz im Wesentlichen aus ausländischen Naturwissenschaftlern
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zusammen, die zu speziellen botanischen oder zoologischen Studien Bolivien
bereisen.
Unterkommen kann man in einigen sehr einfach ausgestatteten Cabañas, davon
eine mit einer großen Küche zur Selbstverpflegung. Es wird aber auch
Übernachtung mit Vollpension angeboten; der Preis dafür mit Unterkunft
beträgt 60 Dollar pro Person, worin auch alle Getränke, einschließlich Wein
und Bier eingeschlossen sind. Geführte Touren zur Erläuterung der
offensichtlich reichhaltigen Pflanzen- und Tierwelt werden mit 10 Dollar pro
halben Tag veranschlagt.
Anmeldung: hotelfandf@hotmail.com, Tel. cel. 71043706
Hotel Amboró Eco Resort
Hotel Amboró Eco Resort
Direkt an der Straße Santa Cruz – Cochabamba drei Kilometer hinter der
Ortschaft Buena Vista liegt das sehr bekannte Hotel Amboró Eco Resort. Es
handelt sich um das ehemalige Lager für die am Straßenbau beteiligten Arbeiter.
Natürlich ist alles enorm aufgepeppt. Um ein riesiges Schwimmbad herum
liegen Restaurant, Versammlungs- und Aufenthaltsräume, Diskothek, Boutique,
Kinderspielplatz und diverse Sportstätten – ein richtiges Resort, wie man hier
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sagt. Von Eco war bei unserem Besuch nicht viel zu spüren, aus riesigen
Lautsprechern wurde die Ferienanlage kräftig von Julio Iglesias und Co.
beschallt. Der Besuch dieses Hotels kann jungen Familien mit Kindern
empfohlen werden, die sich den ganzen Tag in dem großen Schwimmbad mit
Rutschen etc. austoben können.
Für ein Doppelzimmer in den langgestreckten Cabañas werden 40 Dollar, für
Familiensuiten 85 Dollar pro Nacht verlangt. Zu erwähnen sei noch, dass dieses
Hotel das einzige der vier beschriebenen ist, welches Kreditkarten akzeptiert.
Anmeldung: bloch@bibosi.scz.entelnet.bo, Tel. 3 422372, Fax. 3 421909
Zusammengefasst: Welches der beschriebenen Hotelanlagen bei Buena Vista
nun für einen Kurzurlaub in Frage kommt, hängt ganz von den persönlichen
Erwartungen ab. Wer Erholung gemischt mit der Erkundung der
abwechslungsreichen Umgebung sucht, dem kann die Hacienda El Cafetal
empfohlen werden. Dies gilt eingeschränkt auch für die Posada Santa Maria
Antigua, die ein angenehmes Ambiente auf der Farm vermittelt, aber die
Umgebung bietet nur wenig Spektakuläres. Das Hotel Fauna y Flora kann man
wohl nur ausgesprochenen Naturfreunden empfehlen, außer dem Wald mit
seinem Leben darin wird praktisch nichts geboten. Wer laute, kurzweilige
Unterhaltung sucht, der ist im Hotel Amboró Eco Resort sicher gut
aufgehoben.
Christian Neumann-Redlin
Cochabamba
Anmerkung der Redaktion:
Wir möchten darauf hinweisen, dass über die im obigen Beitrag erwähnte Hacienda „El
Cafetal“ schon einmal im Monatsblatt 4-2005 berichtet worden ist und halten den damaligen
Hoteltipp als Ergänzung für erwähnenswert.
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Camargo – den Namen hat man schon mal gehört
Ich war im November in Camargo und habe mir die Wasserprojekte meiner
Freundin Hanne Atzinger angeschaut.
Hanne Atzinger ist eine pensionierte Grundschullehrerin, die ich über Freunde
aus meinem ehemaligen Spanischkurs an der Ulmer Volkshochschule
kennengelernt habe.
Letztes Mal, als ich in Deutschland war, hab ich sie in Wettenhausen besucht
und sie hat mit von den Wasserprojekten, den Leuten dort und dem harten
Leben auf dem Land erzählt. Dagegen ist La Paz eine Weltstadt, sagte sie, und
schmückte ihre Erzählungen mit einigen heftigen Details, darüber, wie einfach
und hart das Leben dort sei, aus. Sie konnte mich aber dadurch nicht
abschrecken und ich fragte sie, ob ich sie, wenn sie das nächste Mal dort ist,
nicht besuchen könne.
Klar, sagte sie und so kam es, dass ich am Freitag, den 23.11.2007 den Bus von
„Expreso Tarija“ (sehr zu empfehlen, viel Fußraum!) Richtung Camargo nahm.
Ich war ganz erstaunt, dass die Fahrt nur 13 Stunden dauert.
Wo liegt dann nun eigentlich Camargo?
Es liegt ziemlich genau zwischen Sucre und Tarija, die Busse fahren aber über
Potosí, weil die Straße dort viel besser ist. Es ist ein kleines Städtchen, nur ca.
4000 Einwohner, dafür ist es aber ziemlich bekannt, zumindest den Namen
haben viele schon mal gehört.
Camargo
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Camargo liegt auf 2400m, ist also „ valle“, was man auch an der Kleidung der
Cholitas sieht. Die Röcke sind wie in Cochabamba, aber sie tragen braune
Filzhüte, Frauen wie Männer, was ihnen unheimlich gut steht.
Was viele über Camargo wissen, ist, dass es eine alte Wein- und SinganiGegend ist (klar, das steht ja auf den Flaschen). Es gibt viele alte, zum Teil auch
schon verlassene Estancias. Außerdem werden Pfirsiche und Feigen angebaut,
ich glaub, ich hab noch nie so große Feigenbüsche gesehen wie hier. Und lecker
sind sie, die Pfirsiche, die so saftig sind, dass sie La Paz niemals lebend
erreichen würden, und die getrockneten Feigen mmm!
Was gibt es sonst noch in Camargo: rote Erde! Die eine Seite des Städtchens
wird von einer imposanten roten Felswand mit ziemlich schrägem
Sedimentmuster begrenzt. Man kann oben entlang wandern und den weiten
Blick genießen.
Kein Wunder dass sich in diesem schönen Fleckchen Erde auch einige Deutsche
angesiedelt haben: hauptsächlich Priester und Ordensleute.
Die Plaza zwischen Parroquia und Kirche
Es gibt ein deutsches Krankenhaus, die „Clinica San Clemente“, sehr sauber und
freundlich, von der deutschen Schwester Goretti, einem liebenswerten Unikum
aus Schwaben, geführt.
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Schwester Goretti
Hierher kommen nicht nur Mütter zum Entbinden, oder Menschen aus der
Region mit ihren Krankheiten, ab und zu werden auch Kinder abgegeben,
Waisenkinder, oder Babys, die die Familien nicht groß ziehen können. Sie
werden eine Zeit lang betreut und bekommen dann bolivianische Adoptiveltern.
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José, Lourdes und Finny sind inzwischen sicher schon in guten Händen
Außerdem gibt es die „Parroquia „ unter der Leitung des deutschen „Padre
Otto“, und ein hübsches Kloster für deutsche und bolivianische Schwestern. Die
dazugehörende große, weiße Pfarrkirche prägt das Stadtbild.
Dieser Padre Otto, eine beeindruckende Persönlichkeit mit einem dicken Bart
leitet die verschiedenen karitativen Aufgaben, die sich die Pfarrei gestellt hat:
beispielsweise „sozialer Wohnungsbau“, das heißt, für bedürftige
(beispielsweise alleinerziehende Mütter mit vielen Kindern) werden kleine
Häuschen gebaut, die diese zum Spezialpreis erwerben über mehrere Jahre
abzahlen können. Und unter seiner Leitung stehen auch die Wasserprojekte in
den abgelegenen Gemeinden in den Bergen, wegen denen ich ja eigentlich hier
war. (Dazu mehr im 2. Teil.)
In Camargo gibt es einige nette Hotels, Hanne und ich waren aber in der Klinik
einquartiert, im Männertrakt, jeder in einem der beiden Einzelzimmer.
Gefrühstückt haben wir in der Pfarrei zusammen mit den deutschen Padres und
einigen deutschen und bolivianischen Schwestern. Das war schon interessant.
Mittag gegessen und Kaffee getrunken haben wir zusammen mit den deutschen
und bolivianischen Kranken- (Kloster-)Schwestern, die in einem Teil der Klinik
wohnen. Die Verbindungen nach Deutschland sind gut, es gab Sauerkraut,
Lebkuchen und Stollen! Und abends schlenderten wir durchs Städtchen und
landeten dann bei einem Bier in unserer Stammkneipe. (Ich hab den Namen
vergessen, das kommt davon, wenn man nicht gleich schreibt.)
Wir haben auch in der Gegend eine Menge angeschaut: Beispielsweise waren
wir im Nachbarstädtchen Villa Abecia bei einem Internat für Mädchen, die auf
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dem Campo, zu weit weg von einer guten Schule wohnen, ganz herrlich im
Grünen gelegen, mit Pool und verschiedenen Tieren, auch von deutschen
Ordensschwestern geleitet.
Und wir haben Manuela besucht, eine Frau, die ehemals aus Potosi stammt, die
die Hanne schon lange kennt und die auf einem ganz einfachen Webstuhl aus
Zweigen wunderschöne Taschen und Bänder webt.
Manuela mit ihrem Webstuhl
Einmal sind wir auch oberhalb von Camargo auf dieser roten Wand gewandert,
das sieht von unten so einfach aus, der Weg ist aber nicht so einfach zu finden,
weil das alles so zerklüftet ist. Es ist eine sehr interessante, wunderschöne
Landschaft. Alles was dort wächst ist ziemlich stachelig: Dornenbüsche und
viele verschiedene Kakteenarten, die zu dieser Jahreszeit geblüht haben.
Wer also demnächst mal nach Tarija fährt, sollte einen Stopp in Camargo
einlegen. Es gibt dort auch einige- wie man mit sagte- sehr nette Hotels.
Und im nächsten Monatsblatt schreibe ich über die Wasserprojekte in den
Berggemeinden rund um Camargo.
Text und Fotos: Barbara Günther
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So nah und doch so fern: Der „Tuni-Condoriri Nationalpark“
Nicht nur ein Naherholungsziel, sondern eine kulturelle und ökologische
Schatzkammer ist der „Tuni-Condoriri Nationalpark“ vor den Toren von La
Paz. Neben beeindruckenden, schroffen Gebirgs- und Gletscherformationen,
sowie einer faszinierenden Flora und Fauna, bieten sich ungeahnte
Einblicke in die Kultur der Aymara. Und auch der praktische Nutzen der
Region sollte von den paceños und alteños stärker wahrgenommen werden:
ein Großteil ihres Trinkwassers entstammt der Region.
Die Sonne nimmt einen letzten tiefen Atemzug und taucht die weißen
Schneekuppen des Condoriri und Huayna Potosí in ein flammendes Rot, kurz
bevor sie hinter den Berggipfeln versinkt. Die schneebedeckten Berge stehen in
Flammen, die sanft geschwungenen Hügel bieten sich gekleidet in herbstlichen
Orange- und Brauntönen dar und spiegeln sich in der Oberfläche des tiefblauen
Tuni-Stausees.
Völlig unbeeindruckt von diesem tagtäglichen Naturschauspiel trotten Dutzende
Lamas begleitet von den Hirtenhunden, die laut kläffend um sie herumspringen,
in die nächtlichen Unterkünfte. Nur eine kleine Mauer aus Steinen bietet den
Tieren Schutz gegen Wind und Kälte.
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Aus der Vogelperspektive betrachtet wirkt das Dorf Tuni idyllisch, als wäre die
Welt hier in Ordnung, „wie noch vor hundert Jahren“, als wäre die Zeit stehen
geblieben. Während der idyllischen Abendstimmung scheint nichts zu verraten,
dass Tuni der Ausgangspunkt für Trekkingtouren in die Cordillera Real ist,
ebenso wie für die Besteigung des 6.088m hohen Huayna Potosí.
Noch weniger ist zu erahnen, dass gerade diese Region der Cordillera von der in
vielen Regionen Boliviens und ganz Lateinamerikas gravierenden Landflucht
geprägt ist. Viele der traditionellen Lehmhäuser stehen leer oder sind bereits
verfallen. Die Nähe zur Großstadt ist unter anderem an den ökonomischen
Strategien der Bewohner zu bemerken. Viele ehemaligen Altiplano – Bewohner
verdienen sich ihren Unterhalt heute in den großen Städten El Alto und La Paz
und leben bereits seit einer Generation in der urbanen Umgebung. Wer nicht
migriert ist, lebt von der Viehwirtschaft, Ackerbau oder im geringen Maße vom
Tourismus. Viele Möglichkeiten sich sein tägliches Brot zu verdienen gibt es
auf über 4000 Metern über dem Meer nicht. Kartoffeln und Quinoa werden zur
Eigenversorgung angebaut, ein Großteil der Hochgebirgsfläche ist überweidet.
Durch die steigende Rohstoffnachfrage auf dem Weltmarkt werden seit kurzer
Zeit alte Minen wieder in Betrieb genommen – nicht ohne Auswirkungen auf
die Umwelt.
Ein Schutzgebiet in dem Bergbau betrieben wird – ein nicht untypischer
Gegensatz der bolivianischen Realität. Bereits 1942 wurde die
Hochgebirgsregion um den Chacaltaya und den Huayna Potosí durch ein
Präsidialdekret als Schutzgebiet ausgewiesen: das sollte die andine Fauna
schützen und den Tourismus fördern. Aber was hilft eine legale Grundlage, die
nicht aktiv umgesetzt wird? Wie kann nachhaltiger Tourismus in einer
schützenswerten
Region
funktionieren
ohne
Konzept,
ohne
Nationalparkverwaltung, ohne Reglementierungen – selten wissen die lokalen
Reiseagenturen oder die Touristen mehr über die Region, als dass dort einer der
bolivianischen Sechstausender bestiegen werden kann.
Ansätze eines ökologischen und sozialverträglichen Tourismus
Und was bleibt den Bewohnern der Region anderes übrig als diesen Fakt zu
nutzen, als Koch oder Träger zu arbeiten, Mulis zu vermieten, den
internationalen Trekkinggruppen gelegentlich ein Mittagessen zu servieren und
vielleicht eines Tages als „guía de montaña“ zu arbeiten.
Doch es stellt sich einen bitterer Nachgeschmack ein – es kommt das Gefühl
auf, dass Tourismus, der die lokale Bevölkerung lediglich für die einfachsten
Dienstleistungen bei geringster Bezahlung benutzt, so nicht funktionieren sollte.
Und obwohl man diesen Dingen hilflos gegenüber steht, so bleibt doch die
Möglichkeit mit dem Machbaren anzufangen.
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Dazu gehört sicherlich auch, dass das „Tuni-Condoriri“ – Schutzgebiet nicht nur
weiterhin auf dem Papier existiert. Denn neben dem Schutz der Biodiversität
und der einzigartigen Hochgebirgslandschaft, könnte eine funktionierende
Administration das touristische Potenzial der Region erhöhen und neue
Tourismusprojekte schaffen – Projekte, die internationalen Richtlinien
entsprechen. Nicht nur lokalen Touranbietern und den Gemeinden ist die
Attraktivität der Region bekannt, auch internationale Reiseagenturen investieren
in neue touristische Projekte. Die Vermarktung der Region hat begonnen, umso
wichtiger ist gerade jetzt die Planung und Überwachung der neuen Projekte
durch eine zentrale Instanz.
Denn Tourismus kann sicherlich als Devisenbringer funktionieren, doch sollte
dies nicht auf Kosten des Schutzgebiets geschehen. Dazu gehören auch dessen
Bewohner, die Aymara, die aktiv eingebunden werden wollen in den Prozess,
die ökologische Schatzkammer vor ihrer Haustür zu erhalten. Auch die
Möglichkeit, die Kultur der Aymara in einer anderen Umgebung, als im Grau
der Großstädte kennenzulernen, könnte der Multiethnizität Boliviens eine neue
Kommunikationsmöglichkeit hinzuzufügen. Denn beim Beobachten und
Teilnehmen am Alltag anderer wird häufig deutlich, dass jede Kultur
Fähigkeiten besitzt, die eine andere nicht hat und die beeindrucken können.
Dieses gegenseitige Kennenlernen der Bolivianer untereinander kann vielleicht
auch zu einem besseren Verstehen beitragen. Dies scheint – gerade in
Anbetracht der aktuellen politischen Lage – unverzichtbar.
Trinkwasserreservoir für La Paz und El Alto
Die Hochgebirgsregion ist nicht nur kulturell etwas Besonderes. Buchstäblich
atemberaubend sind die fünf- bis sechstausend Meter hoch gelegenen Gletscher
der Region. Die schroffen und schneebedeckten Gipfel der Cordillera Real laden
ein zu neuen Ausblicken: Wüstenartige Landschaften wechseln sich ab mit
grünen Hochtälern, gelblich-braunen Hängen an denen Lamas weiden und
kristallblauen Stauseen eingerahmt von schroffen Felsformationen. Auf den
ersten Blick wirken die Täler manchmal grau und vielleicht sogar trostlos – nach
einigen Stunden in dieser völlig konträren Realität zur Großstadt beginnen wir
wieder Feinheiten wahrzunehmen: Feine Unterschiede in Grün – und GrauNuancen. Unsere Augen gewöhnen sich auch wieder an die Feinheiten der Flora
und Fauna, die uns dort umgibt. Beeindruckend viele Pflanzen und Tiere
machen die ökologische Welt des andinen Hochlandes aus: Gräser, kleinste
Flechten und Moose, verschiedenste Vogelarten und Füchse.
Die Weite der Landschaft scheint eine Verschwendung nach der städtischen
Enge – gerade das ist das Erholsame, das „Atem holen“ und die „Naherholung“.
Nicht nur wegen seines hohen Naherholungswertes ist diese Region der
Cordillera Real für die Großstädter von Wichtigkeit: ein Großteil des
Trinkwassers für La Paz und El Alto entstammt der Region. Aber wie lange
noch? Die rapide Gletscherschmelze im Zuge der weltweiten Klimaerwärmung
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ist auch hier alarmierend. Denn welche Konflikte werden erst zu bewältigen
sein, wenn das Trinkwasser nicht mehr ausreicht. Die Ressource Wasser wird in
Zukunft sicherlich ein soziales Spannungsfeld sein und schon heute sind die
Auswirkungen des Bergbaus auf die Qualität des Trinkwassers unübersehbar,
ein Grund mehr, nachhaltigere ökonomische Strategien zu fördern.
Insgesamt spielen sich in der flächenmäßig kleinen Region bedeutende Prozesse
ab, die beispielhaft sind für ganz Bolivien. Ein bisschen scheint es auch hier, als
nützten wir nur Teile einer ganzen Maschinerie, beuten aus, statt eine
Gesamtheit zu konstruieren und vergessen, dass die Maschine eines Tages – im
besten Fall – stehen bleiben wird.
Während sich nun langsam die Dunkelheit über das Dorf Tuni legt und die
Lamas gemütlich die letzten Grashalme malmen, wird in den Küchen
gemeinsam die abendliche Suppe gegessen. Dazu gibt es den obligatorischen
dampfenden Mate mit viel Zucker. Gerade nach Einbruch der Dunkelheit ist es
kalt im Hochland. Welche Gedanken gehen wohl durch die Köpfe der
Bewohner? Welche persönlichen Probleme beschäftigen sie? Und welche
Probleme können wir vielleicht gemeinsam lösen?
Anne Broocks*
*Anne Broocks beschäftigte sich Ende 2007 im Rahmen eines studentischen ASAProgramms mit den Perspektiven eines ökologischen und ethnologischen Tourismus in der
Region Tuni-Condoriri.
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Johannes Lein – das fotografische Werk
Neuerscheinung
Johannes Lein verbrachte mit Pausen 19 Jahre in Bolivien – 1939 betrat
und fotografierte er das Land zum ersten Mal und 1967 schoss er sein
letztes Bild auf bolivianischem Boden. Er fotografierte, was ihm vor die
Linse kam, Menschen, Landschaften, Feste, Märkte, Gebäude und
Tiere. Als entsandter deutscher Lehrer fiel sein Blick natürlich
zwangsläufig auch auf die Deutschen im Lande. Für diese – aber
durchaus nicht nur – ist nun von Grel und Matthias Strecker in
Zusammenarbeit mit Leins Ehefrau und Freddy Taboada ein Fotoband
erschienen, der auf 158 Seiten eine Auswahl der Lein´schen
Schwarzweiß-Bilder präsentiert.
Die Anliegen des dreisprachigen Buches sind zweierlei: Erstens das
fotografische Werk Johannes Leins der Öffentlichkeit zugänglich zu
machen,
so
wie
dies
schon
durch
Ausstellungen
und
Teilveröffentlichungen (u. a. im Monatsblatt) geschah. Und zweitens dem
heutigen Zeitgenossen das bolivianische Leben aus dieser Zeit vor
Augen zu führen. Darin liegt auch eine der großen Stärken des
Fotografen Lein. Er konnte den Indigenas jener Jahre jederzeit über die
Schulter sehen, auf ihren Festen, ihren Märkten und oder in ihrem
Alltag. Diese Bilder vermitteln auch heute noch die lebendige Nähe eines
Familienalbums. Eine weitere Stärke Leins ist der sorgfältige Bildaufbau.
Klar und motivzentriert eignen sich die Aufnahmen wunderbar für eine
großformatige Veröffentlichung. Die Auswahl der Bilder trägt ein weiteres
dazu bei, dass man Fotografen und Herausgebern für Ihren Einsatz
danken möchte. Ein 6-spaltiger Einführungstext erzählt von den
Umständen, unter diesen die Aufnahmen gemacht wurden, vom Leben
des Ehepaars Lein und der Situation der deutschen Schulen La Paz und
Oruro.
Lein fotografierte im Kleinbildformat und ohne dokumentarischen Ehrgeiz
– leider, denn eine fehlende Beschriftung kann auch der größte
Herausgeberfleiß nicht herbeizaubern. So musste offensichtlich
improvisiert werden und so manche Bildunterschrift hat dadurch eher
erheiternden als erhellenden Charakter.
Um der Qualität der Fotos entgegenzukommen, hätte man sich im Druck
durchaus den Luxus einer zweiten Farbe leisten können, so ist die Tiefe
in vielen Bildern verloren gegangen. Die Ausstattung des Bandes macht
das Buch von außen zum edlen Blickfang, von innen hat es nicht mehr
als Zeitschriftenqualität. Vielleicht geht es in der nächsten Auflage
anders herum: Statt Leineneinband und matt laminiertem
Schutzumschlag könnte man das Geld besser in festeres Papier und
eine haltbarere Bindung stecken. Denn dieses Buch wird eindeutig dank
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seiner Fotografien überleben und nicht auf Grund seines schicken
Einbandes.
Matthias Strecker, Grel Aranibar-Strecker, Freddy Taboada
(Hrsg):
Johannes Lein
Un Fotógrafo Alemán en Bolivia (1939-1967)
A German Photographer in Bolivia
Ein Deutscher Fotograf in Bolivien
158 S., Hardcover, S/W
29,7x27 cm
Eigenverlag, La Paz, 2008
Das Buch ist erhältlich bei den Autoren (strecker.siarb@gmail.com) zum
Preis von 200,- BS und bei Arco Iris für 230,- BS, von denen 70,- BS in
die Arbeit der Arco-Iris-Initiative fließen. Außerdem ist es
in
ausgewählten Buchläden zu beziehen.
Franziska Sörgel
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Gemeinsames Entwicklungszusammenarbeit(EZ)-Haus in La Paz
eingeweiht – mit dem Segen des Yatiri
Am 6. Februar weihte BMZ-Staatssekretär Erich Stather in San Miguel (Zona
Sur) das neue gemeinsame Haus von GTZ, CIM, KfW, DED und InWEnt ein.
Um den Segen der Pachamama für das neue Haus bat ein Yatiri in einer
traditionellen Zeremonie („mesa“). Anwesend waren auch GTZ-Geschäftsführer
Wolfgang Schmitt, die Büroleiter und Landesdirektoren der genannten EZInstitutionen sowie der Direktor des EZ-Komitees bei der OECD, Eckhard
Deutscher, der Geschäftsführer der DEG, Winfried Polte, KfW-Bereichsleiter
Helmut Gauges, Botschafter Erich Riedler und zahlreiche bolivianische
Ehrengäste sowie Vertreter anderer EZ-Organisationen in Bolivien. In einer
Feierstunde hoben die Festredner die Bedeutung der deutschen
Entwicklungszusammenarbeit in Bolivien hervor. Sie betonten zudem, dass die
schon in der Vergangenheit erfolgreich praktizierte enge Zusammenarbeit durch
das gemeinsame EZ-Haus nun auch nach außen hin deutlicher sichtbar sei.
Bis auf den DED waren die deutschen EZ-Organisationen auch bislang schon in
einem gemeinsamen Haus in La Paz untergebracht. Der eigentliche Umzug in
das neue Haus wird aber erst Anfang März stattfinden. Das gemeinsame Haus
befindet sich übrigens in der Calle 21 Nr. 17., direkt gegenüber der Tankstelle.
Die Delegation unter Leitung von Staatssekretär Stather war in den Tagen vor
der Eröffnung durch den Chaco (Camiri und Villamontes) gereist. Dort
informierte sie sich über die gemeinsame und erfolgreichen Planung und
Umsetzung der deutschen EZ-Vorhaben. Auch für einen Besuch in das
gemeinsam von GTZ und KfW geförderte Naturschutzvorhaben am Sajama
blieb Zeit. Auf dem Weg dorthin besichtigte die Delegation im Dorf Patacamaya
die Arbeit eines durch die Niederlande „kombifinanzierten“ Energieprojektes
der GTZ.
Und neben Projektbesuchen und Hauseinweihung blieb auch noch Zeit für ein
ausführliches Gespräch mit Evo Morales, der die hohe Wertschätzung der
bolivianischen Regierung für die deutsche Entwicklungszusammenarbeit zum
Ausdruck brachte.
50
(v.l.n.r.) Christian Olk von der Deutschen Botschaft in La Paz, DEDLandesdirektor Hans Schoeneberger, GTZ-Büroleiter Martin Homola, BMZStaatssekretär Erich Stather, KfW-Büroleiter Frank Bellon und der Deutsche
Botschafter Erich Riedler.
Fotos: Fernandez
Martin Homola
51
Botschaft
der Bundesrepublik
Deutschland
La Paz
05. Februar 2008
Embajada
de la República Federal de Alemania
Pilotprojekt des Auswärtigen Amtes zum Krisenmanagement
Die Deutschenlisten sind wesentlicher Bestandteil des Krisenplanes einer jeden
deutschen Botschaft und Grundlage aller Arbeiten des Auswärtigen Amts zur
Krisenbewältigung. Erfahrungen in der Vergangenheit haben gezeigt, dass
Erstellung und Pflege der herkömmlichen Deutschenlisten erhebliche
Arbeitsbelastung darstellen und personelle Kapazitäten binden. Leider sind die
Listen meist nicht aktuell, da sich zwar viele (aber bei weitem nicht alle)
Deutsche in die Listen eintragen, es dann aber bei ihrem Wegzug versäumen,
sich „abzumelden“ bzw. ihre Daten löschen zu lassen.
Um künftig ein gezieltes Krisenmanagement auf Basis aktuellerer
Deutschenlisten betreiben zu können, hat das Auswärtige Amt eine Software zur
elektronischen Erfassung von Auslandsdeutschen („ELEFAND“ – kein
Schreibfehler….) entwickelt. Damit können diese künftig ihre Daten selbst über
das Internet auf der Homepage der für sie zuständigen deutschen Botschaft oder
Generalkonsulat eingeben und auch aktualisieren.
Die Botschaft La Paz ist neben den Botschaften Abidjan, Addis Abeba, Lomé
und Washington sowie den Generalkonsulaten in Miami, Istanbul und St.
Petersburg als Pilot-Vertretung für die Probephase von ELEFAND vorgesehen.
Das System ist funktionsfähig und muss nun unter realen Bedingungen getestet
werden (bis Ende März 2008).
Die Botschaft möchte Sie nun herzlich bitten, uns in der Testphase zu helfen
und sich einmal direkt online in die neue elektronische Deutschenliste
einzuwählen und sich in die Deutschenliste einzutragen. Hierzu rufen Sie bitten
folgende
Webseite
auf
(leider
derzeit
noch
etwas
lang….):
http://service.diplo.de/registrierungav/registration.do?missionname=LAPA
Nun, letztlich wurde diese Software auch für Sie entwickelt.
Es wurde bewusst keine Bedienungsanleitung erstellt, da solche nur in seltenen
Fällen gelesen werden und ebenfalls getestet werden soll, ob das Programm aus
sich heraus verständlich ist. Nach Registrierung wählen Sie dann in der
Eingabemaske im Feld „Vertretung“ Ihre entsprechende Botschaft aus.
Die Botschaft dankt Ihnen für Ihr Verständnis und Ihre Mitarbeit. Für
Rückmeldungen und konstruktive Kritik sind wir dankbar.
52
Nachgefragt
Seit einem Jahr gibt es die Visumspflicht für Bolivianer. Wie sind die bisherigen
Erfahrungen? 5 Fragen von Manuel Lins an Gerhard Manderla, Leiter des Rechts- und
Konsularreferats bei der Deutschen Botschaft La Paz.
MoBla:
Manderla:
MoBla:
Manderla:
MoBla:
Manderla:
MoBla:
Manderla:
MoBla:
Manderla:
MoBla:
Wie viele Visa-Anträge bekommt die Deutsche Botschaft La Paz?
Um welche Art von Visa handelt es sich?
Wir haben durchschnittlich etwa 150 Visa-Anträge pro Monat, von
denen die meisten für Besuchsaufenthalte, Geschäftsreisen und
berufliche Fortbildung im Rahmen unserer
Entwicklungszusammenarbeit sind.
Wie lange dauert es im Normalfall, bis das Visum erteilt ist?
Visa bis zu 90 Tagen Aufenthalt entscheidet die Botschaft allein;
diese Visa werden in der Regel innerhalb von 24 Stunden
ausgestellt (...wenn alle erforderlichen Unterlagen vorliegen...).
Visa für längerfristige Aufenthalte ab drei Monaten werden
ausschließlich von den deutschen Ausländerbehörden erteilt, d.h.
die Botschaft kann ein derartiges Visum nur mit deren
Zustimmung ausstellen. Die Bearbeitungsdauer variiert stark und
kann durchaus bis zu acht Wochen betragen. Normal sind
allerdings vier bis sechs Wochen.
Welches sind die häufigsten Probleme und Hindernisse?
Die häufigsten Probleme sind unvollständige Unterlagen (fehlende
Krankenversicherung usw.), mangelnde Organisation (man kommt
erst am Tage vor dem Abflug) oder ganz einfach unrealistische
Vorstellungen (6 Monate Tourismus).
Gibt es noch andere Besonderheiten?
Wir erteilen hier in La Paz von allen Schengen-Botschaften die
Visa am schnellsten (innerhalb eines Tages, in eiligen Fällen auch
schon einmal morgens rein, mittags raus). Bei den anderen VisaStellen dauert es sehr viel länger (z.B. Spanien zehn Tage bis drei
Wochen, Italien eine Woche). Um dies zu umgehen, kommen
recht viele Antragsteller zu uns, die eigentlich in der EU bzw. in
den Schengen-Staaten irgendwo anders hin wollen, und erzählen
uns wundersame Geschichten, legen gefälschte Unterlagen vor etc.
Oft wird auch versucht, als Tourist ein Visum zu erhalten mit einer
„gebuchten“ Tour (wie z.B. acht Tage Urlaub in Frankfurt im
Januar...) und dann auf dem Rückweg zufällig noch einige Tage in
Spanien… (und ward nie wieder gesehen).
Was macht die Deutsche Botschaft La Paz, wenn ihr derart
seltsame Unterlagen vorgelegt werden?
Das deutsche Ausländergesetz und die Schengen-Vorschriften sind
in solchen Fällen eindeutig: Das Visum muss abgelehnt werden.
Wir danken Ihnen für dieses Gespräch!
53
Die Lösungen zum Artikel:
“Rechtschreibreform jetzt verbindlich” aus Monatsblatt 4-2007
Alle Tücken der neuen Rechtschreibung verbargen sich in diesem Text. In
Klammern die zutreffende Schreibweise.
Freddy
Auch mit Mitte Siebzig (siebzig) war Freddy noch ein echtes As (Ass)! So
konnte er beispielsweise Welt berühmte (weltberühmte) Sonaten in A-Moll (aMoll) pfeifen und sich eine Viertel-Stunde (Viertelstunde/viertel Stunde) lang
Tod stellen (tot stellen).
Schon als 8jähriges (8-jähriges/achtjähriges) Kind verfügte Freddy über
erstaunliche Potentziale (Potentiale/Potenziale), die er später weiter entwickelte
(weiterentwickelte). Immer schon war er ein (behändes) Kerlchen gewesen, das
einfach nicht klein zu kriegen (kleinzukriegen) war und das stundenlang Eis
laufen, Kopf stehen und Rad fahren konnte – von morgens Früh bis Spät (früh
bis spät). Durch seine enorme Energie kam ihm sein Leben schnellebiger
(schnelllebiger) als das seiner Mitmenschen vor, doch daran war schließlich
nicht er Schuld (schuld)! Für Einige (einige) war er einfach nur ein 100%-iger
(100%iger/100-prozentiger) Spinner. Andere fanden sein umtriebiges Verhalten
zum Ausderhautfahren (Aus-der-Haut-Fahren), da Freddy all ihre klein
karierten (kleinkarierten) Vorstellungen von einem würdigen Alten zunichte
machte (zunichtemachte). Am Vorabend seines 80. Geburtstags kam es sogar
soweit (so weit), dass Freddy in einer Mond beschienenen (mondbeschienenen)
Nacht auf die schmutziggraue (schmutzig graue), zwei meterhohe (zwei Meter
hohe) Wand eines Imbisses in der Nachbarschaft stieg. Dort fiel es ihm ein, aus
lautem Halse selbst vertonte Grimmsche (Grimm’sche/grimmsche) Märchen
kund zu tun (kundzutun) und von Sagen umwobenen (sagenumwobenen)
Fabeltieren zu erzählen.
Michéle Martinic
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Vorstellung des neuen Schulleiters der Deutschen Schule La Paz,
Dieter Stolze
Inzwischen kennen mich sicher auch bereits viele Leser des Monatsblattes der
Deutschen Kulturgemeinschaft. Für die anderen stelle ich mich auch hier gerne
noch einmal vor.
Ich habe als Nachfolger von Herrn Dr. Droste im Januar 2008 die Leitung der
Deutschen Schule La Paz übernommen.
Nein, ich bin kein Berliner! Ich bin Hamburger!
Wenn auch nicht gebürtig, aber aufgewachsen und zur Schule gegangen bin ich
in Hamburg. Hier habe ich studiert, hier habe ich meine Frau kennen gelernt und
viele Jahre gearbeitet. Das prägt, da bilden sich Wurzeln, und wenn die Sonne
scheint ist Hamburg für mich die schönste Stadt. Warum dann umziehen, weg
von Hamburg, noch dazu ins Ausland? Unglücklicherweise scheint die Sonne in
Hamburg eher selten ... Nein, das war natürlich nicht der Grund.
Die Möglichkeit einige Zeit im Ausland zu leben und zu arbeiten, neue
Menschen kennen zu lernen, Erfahrungen zu sammeln, den eigenen Horizont zu
erweitern, hatte für mich schon als junger Lehrer eine große Faszination.
Nach Brüssel (1982-1987) und Stockholm (1998-2003) ist La Paz nun meine
dritte Auslandsvermittlung. Im Dezember bin ich „nur noch“ mit meiner Frau
nach Bolivien gezogen. Unsere beiden erwachsenen Kinder leben und arbeiten
in Stockholm und München.
Südamerika kannte ich bis dahin noch gar nicht. So ist für mich diesmal nicht
nur die Sprache neu.
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Dass es wieder eine Begegnungsschule ist, freut mich besonders.
Hier lernen Kinder und Jugendliche, die aus mindestens zwei verschiedenen
Kulturen stammen, miteinander und voneinander. Im besten Fall nicht nur
Deutsch, Mathematik und die anderen wichtigen Fächer, sondern auch Respekt
und Toleranz.
Bildung ist längst international geworden. Schul- und Universitätsaufenthalte in
anderen Ländern sind nichts Außergewöhnliches mehr. Eltern suchen für ihre
Kinder eine gute internationale Schulausbildung. Eine Begegnungsschule kann
da ein guter erster Schritt sein.
Meine ersten Eindrücke vom Land, seinen Bewohnern und der Deutschen
Schule sind überwiegend positiv! Freundlichkeit und die Hilfsbereitschaft sind
sehr groß, das Klima in der Schule, soweit ich das nach der kurzen Zeit
beurteilen kann, offen und freundlich.
Schüler, Eltern, Kollegium und Verwaltung leisten eine sehr gute Arbeit!
Die Tätigkeit als Schulleiter an der deutschen Schule hier in La Paz ist für mich
eine ganz neue Herausforderung.
Der griechische Philosoph Demokrit sagt:
„Mut steht am Anfang des Handelns, Glück am Ende.“
Dazwischen, das sagt nicht Demokrit, sondern meine Lebenserfahrung, liegen
Arbeit, Mühe, Beharrlichkeit und gute Mitstreiter an der Seite.
Ich freue mich auf die neue Aufgabe und die kommende Zeit in Bolivien.
Dieter Stolze
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DS La Paz – wir kommen!
23. November 2006, 20:06 h
Sehr geehrter Herr Winkel,
die DS La Paz / Bolivien sucht zum 26.01.2008 einen Leiter der deutschen
Berufsschule im Ausland. Bitte teilen Sie mir bis Mitte Januar mit, ob Sie an der
Stelle interessiert sind.
Mit freundlichen Grüßen
Dr. Hermann – Josef Droste
Schulleiter
Warum sollten wir bis Mitte Januar warten? Wir, Luz Müller und Jürgen
Winkel, waren uns sofort einig, nicht erst bis Januar zu warten. Nach der
Beantwortung einiger Fragen über die politischen Umstände in Bolivien, die
Situation des Comercios und das Verhältnis der Bolivianer zu Chilenen sagten
wir zwei Tage später Dr. Droste zu.
Warum die Frage zum Verhältnis Bolivianer und Chilenen? Ganz einfach, Luz
ist Chilenin. Jürgen lernte Luz bei seinem ersten Auslandsaufenthalt von 1998
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bis 2003 in Santiago de Chile kennen. Er unterrichte dort während den ersten 4
Jahren an der Deutschen Kaufmännischen Berufsschule als ADLK
kaufmännische Fächer und leitete in seinem letzten Jahr die Schule
kommissarisch. Ende 2003 fand die Hochzeit statt und Luz folgte Jürgen ins
Saarland. Deutschland war ihr nicht ganz unbekannt, hatte sie doch schon früher
9 Jahre mit ihrer Tochter in der Nähe von Frankfurt gelebt und in
Königsstein/Main Taunus als Kosmetikerin gearbeitet.
Zurück in Deutschland war es für Jürgen klar, dass er bei der ersten Gelegenheit
wieder eine Aufgabe im Ausland übernehmen wollte. Seine Bewerbung als
Studiendirektor an der Kaufmännischen Berufsschule in Trier zog er deshalb
sofort zurück als das Angebot von La Paz kam.
La Paz und die Deutsche Schule waren Luz und Jürgen nicht unbekannt. Bei
einer Bolivien – Peru – Reise im Februar 2002 hatten sie bei einer
Stadtrundfahrt in La Paz die Deutsche Schule zumindest von außen gesehen
Schon damals waren sie von der Architektur der Schule und der Bergkulisse
begeistert und Jürgen meinte: „Man weiss ja nie, was noch kommen kann.“
Mit der Vertragszusage im April 2007 durch den Schulvorstand freuten sich
auch die beiden Töchter von Jürgen, wussten sie doch vom ersten
Auslandsaufenthalt ihres Vaters, dass sie den südamerikanischen Kontinent in
den Semesterferien weiter erkunden können.
In der Schule übernahm Jürgen die Leitung der Deutschen Berufsschule und er
startete mit 5 Schülerinnen und Schülern im Comercio I. Darauf lässt sich
aufbauen!!!
Die Betreuung durch die Kollegen während der Vorbereitungsphase und in den
ersten Wochen in La Paz war so herzlich, das Verwaltungspersonal war so
hilfreich, dass wir uns sofort wohl fühlten.
Dafür ein „muchas gracias“
Luz Müller und Jürgen Winkel
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VORSTELLUNG: ANTJE STEIN
Wieder ein neues Gesicht an der deutschen Schule! Wer ist diese blonde Frau?
Wo kommt sie her und warum ist sie nach La Paz gekommen? Diese Fragen
will ich nun so gut es geht beantworten und mich vorstellen.
Ich, Antje Stein, stamme ursprünglich aus Marburg, bin aber nach dem Abitur
nach Frankfurt am Main gezogen, um dort Deutsch, Soziologie und Politik
sowie Arbeitslehre zu studieren. Bereits während des Studiums wäre ich gerne
ins Ausland gegangen, doch leider war dies aufgrund meiner Fächerkombination
nicht möglich.
Nach dem ersten Staatsexamen habe ich jedoch sofort meine Sachen gepackt
und bin drei Monate lang durch Neuseeland gereist. Pünktlich zu Beginn des
Referendariats traf ich wieder in Deutschland ein und machte meine praktische
Ausbildung an einem ganz gewöhnlichen Gymnasium in der Frankfurter
Innenstadt.
In der Frankfurt Rundschau entdeckte ich eines Tages mehrere Stellenangebote
deutscher Schulen und brachte nach einigen Recherchen in Erfahrung, dass
auch nicht verbeamtete Lehrer im Ausland arbeiten können. Im Frühjahr 2003
ließ ich das Auswahlverfahren im Kölner Bundesverwaltungsamt über mich
ergehen und erhielt bereits wenige Tage später einen Brief mit der Nachricht,
ich könne eine Stelle in der Stadt Margilan in Usbekistan annehmen. Aha.
Margilan? Usbekistan? Drei Tage hatte ich Bedenkzeit. Für mich stand nach
dem Gespräch mit meiner Vorgängerin und etlichen Informationen aus
Reiseführern und dem Internet fest: Ja, dieser Aufgabe werde ich mich stellen;
dorthin werde ich gehen. Die Zeit in Usbekistan war schön und schwierig
zugleich: An der Schule wurde russisch gesprochen, was ich anfangs überhaupt
nicht konnte, wir waren nur zwei Deutsche, machten den gesamten
Fremdsprachenunterricht ab der 8. Klasse und nahmen den 11. Klässlern das
Sprachdiplom der Stufe II ab. Morgens gab es meist kein Wasser, der Strom war
fast immer abgeschaltet, die Heizung nur im Dezember und Januar lauwarm,
den schriftlichen Teil des Sprachdiploms legten die Schüler in Mützen, Schals
und Handschuhe (!) gepackt ab. Der finanziellen Armut stand die Fröhlichkeit
und Gastfreundlichkeit der Menschen gegenüber. Jedes Wochenende wurde
irgendwo ein Fest mit Bergen von Essen und ausgelassen tanzenden Gästen
gefeiert. Als ich im Sommer 2005 nach Deutschland zurückkam, hatte ich
großes Heimweh nach meinen fleißigen Schülern, den lieben Kollegen, meinen
Freunden, den riesigen Wassermelonen, den Aprikosen, Mandeln, dem
Pamirgebirge, den Eseln und Pferden auf der Straße,… Ich hatte eine Stelle an
einer Realschule in Dingolfing (Niederbayern) angenommen und war unverhofft
wieder im Ausland gelandet: In den ersten Monaten hatte ich große Mühe, den
bayerischen Dialekt meiner Schüler und Kollegen zu verstehen. Aber auch in
Dingolfing fühlte ich mich nach kurzer Zeit heimisch. Warum bin ich nun hier
in La Paz? Dafür gibt es nur einen Grund: Vor meiner Verbeamtung wollte ich
noch einmal „raus“ und mir einen vollkommen anderen Teil der Welt ansehen.
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Im Sommer werden mein Freund und ich in Deutschland heiraten () und in
zwei Jahren werden wir wohl nach Hessen zurückkehren, um uns dort häuslich
niederzulassen. Auf die Zeit hier in Bolivien bin ich sehr gespannt! Ich hoffe,
dass ich viel über Bolivien erfahre und schon bald besser spanisch spreche, denn
nur so werde ich Land und Leute wirklich verstehen können. Außerdem möchte
ich natürlich meine Spuren in der Schule hinterlassen, guten Unterricht machen
und meinen Schülern viel beibringen. Mein größter Wunsch ist allerdings, dass
mein Freund so bald wie möglich nachkommt!
Antje Stein (32)
Lehrerin
&
Marcus Ostrowski (33)
Meister für Bäderbetriebe
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Bolivien macht süchtig...
... das ist ein Satz, der sich bewahrheitet hat. Das erste Mal kam ich 2001 durch
einen Pfadfinderaustausch nach Bolivien. Es war im wahrsten Sinne des Wortes
atemberaubend. Aber es sollte, wie auf dieser Reise prophezeit wurde nicht der
einzige Besuch bleiben. In den darauf folgenden Jahren kam ich noch sechs
weitere Male hierher: meist als Tourist, aber auch als Praktikantin der
Sonderschule des IDAI. Mit der Weile war es nicht mehr nur die Sucht nach
Bolivien, sondern auch die Liebe. Jetzt bin ich seit Oktober im schönen La Paz. Aber eigentlich sollte ich besser
wir sagen, denn ich lebe hier mit meinem Freund, der zwischendurch auch in
Deutschland studiert hatte. Da wir jetzt schon einige Zeit hier sind, haben wir
uns an die Höhe gewöhnt und uns wieder eingelebt. Daher kann jetzt auch die
Arbeit losgehen. Dieses Jahr gebe ich mein Bestes, um im Kindergarten der
Deutschen Schule, Kindern aus bilingualen Ehen die deutsche Sprache zu
vermitteln.
Ja, und vielmehr gibt es auch gar nichts zu sagen. Ich freue mich auf eine
wunderbare Zeit!
Sinja Hoffmann
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Nicht verwechseln!
iPod
Ei-Pott
Manuel Lins
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Ein Ausblick auf Ausstellungen des Goethe-Instituts La Paz
Charlotte Salomon - "Leben oder Theater?"
Eine Autobiographie in Gouachen.
Charlotte Salomons Gouachen stellen, einem Tagebuch ähnlich, ein
außerordentliches historisches Zeugnis dar. Diese Bilder spiegeln das tragische
Schicksal eines jüdischen Mädchens wider; geboren in einer gutbürgerlichen
Familie, die sich immer deutlicher mit den Schrecken des Nazi-Regimes
konfrontiert sieht. Bis kurz vor ihrer Deportation und Hinrichtung in
Auschwitz schuf Salomon ein Gesamtwerk von mehr als tausend Bildern, die
sie unter dem Titel "Leben oder Theater?" zusammenfasste. Die Ausstellung
zeigt einen Teil dieser bewegenden Facsimiles, die uns auf ähnliche Art und
Weise wie das Tagebuch der Anne Frank anhand eines Einzelschicksals den Schrecken dieser
Epoche deutlich machen.
wann: Mittwoch, 5. März – Mittwoch, 26. März 2008
Montag – Samstag 9.00 – 12.30 Uhr und 15.00 – 19.00 Uhr
Sonntag 9.00 – 12.30 Uhr
wo: Museum für Ethnographie und Folklore (calle Ingavi 916)
Freier Eintritt
Günter Grass – „Der Butt“
25 Radierungen zum Buch „Der Butt“
Der Literatur-Nobelpreisträger Günter Grass feierte im letzten Jahr seinen 80.
Geburtstag. In Kooperation mit der Casa de la Cultura präsentiert das GoetheInstitut La Paz 25 Radierungen von Günter Grass zu seinem 1977 verfassten
Roman „Der Butt“. In diesem Roman erinnert der Ich-Erzähler während der
Schwangerschaft seiner Frau Ilsebill in neun einzelnen Monats-Kapiteln an
Episoden aus der Geschichte der europäischen Zivilisation. Diese sind
exemplarisch auf den Danziger Raum, wo Günter Grass geboren wurde, bezogen
und erstrecken sich zeitlich von der Eiszeit bis zur Arbeiterrevolte von Gdansk im Jahr 1970.
wann: Montag, 7. April – Freitag, 25. April 2008
Montag – Freitag 9.30 – 12.30 Uhr und 15.00 – 20.00 Uhr
wo: Casa de la Cultura (calle Mcal. Santa Cruz esquina Potosí)
Freier Eintritt
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Subjektive Fotografie
Der deutsche Beitrag 1948 - 1963
Diese Ausstellung des Instituts für Auslandsbeziehungen e.V. (ifa), die von
J.A. Schmoll gen. Eisenwerth kuratiert wurde, stellt anhand von 165
Originalfotografien den deutschen Beitrag zur subjektiven Fotografie vor,
einer internationalen Strömung zwischen den Jahren 1948 und 1963.
Die Traditionslinien dieser Strömung reichen bis zur Bauhaus-Fotografie der
20er Jahre zurück und auch heute verstehen sich viele Fotografen noch als in
dieser Tradition stehend.
Nicht die objektive Wiedergabe der Wirklichkeit ist es, die die subjektive
Fotografie anstrebt, sondern deren bildhafte Deutung, deren persönliche
Interpretation durch subjektive Bildvorstellungen. Ergebnis ist eine formbewusste
Strukturfotografie in Schwarz-Weiß mit betont graphischen Werten.
wann: Mittwoch, 14. Mai – Sonntag, 1. Juni 2008
Dienstag bis Samstag 9.00 – 12.30 Uhr und 15.00 – 19.00 Uhr,
Sonntag 9.00 – 12.30 Uhr
wo: Museo Nacional de Arte (calle Comercio y Socabaya)
Freier Eintritt
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Anzeige:
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Kulturelle Veranstaltungen März – Juli 2008
27.03.2008
Florian Wiek (Piano) und Daniel Petrovitch (Cello)
spielen Beethoven Klavierkonzert Nr. 5, Emperator – Haydn
Cellokonzert Nr.1
Ort: Auditorium Goethe Institut
Uhrzeit: 19:30
7.06.2008
Día de la Beca
Ort: Goethe Institut, Av. Arce esq. Campos
Uhrzeit: 10:00 – 15:00
10. oder 11.07.08:
Trio Soli Sono
Flötentrio aus Aachen
Ort: Centro Sinfónico, Calle Ayacucho
Vorankündigung:
Boogie-Woogie-Konzert
Axel Zwingenberger und Frank Muschalle Trio
DAS Musik-Event 2008!!!
Änderungen vorbehalten.
Für genaue Information bitte an Helen Bender, Kulturabteilung Deutsche Botschaft, unter
2440066 wenden.
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Terminplan der Evangelisch-Lutherischen Gemeinde Deutscher
Sprache in Bolivien
14.-16.03.08, Fr.-So.
Santa Cruz u. Cochabamba
Ostergottesdienste
21.03.08, Fr. 10.30 Uhr
Karfreitagsgottesdienst
23.03.08, So. 10.30 Uhr
Ostergottesdienst mit A.
anschließend
Osterfrühstück
Jeder bringt etwas mit, was er
mit anderen teilen möchte
06.04.08, So. 10.30 Uhr
Gottesdienst
17.04.08, Do. 16.00 Uhr
Recreacion
in der Kirche
05.-06.04.08 Sa. + So
Konfirmandenwochenende
09.04.08, Mi. 20.00 Uhr
Gesprächskreis
im Pfarrhaus
12.04.08, Sa. 19.30 Uhr
Musik aus Renaissance u.
Barock, instrumental und vokal, aus
Europa und Bolivien
in der Kirche
14.04.08, Mo. 20,00 Uhr
GKR
19.04.08, Sa. 19.30 Uhr
Mozart: Krönungsmesse
Chor der Universidad del Valle
Cochabamba
in der Kirche
20.04.08, So. 10.30 Uhr
Gottesdienst mit A.
Generalhauptversammlung
Wichtig für alle Gemeindemitglieder, die an der
Zukunft unserer Gemeinde mitbauen wollen
20.04.08, So. 12,00 Uhr
(in der Kirche)
04.05.08, So. 10.30 Uhr
Gottesdienst
12.05.08, Mo. 20.00 Uhr
GKR
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14.05.08, Mi. 20.00 Uhr
Gesprächskreis
im Pfarrhaus
15.05.08, Do. 16.00 Uhr
Recreacion
17.-18.05.08 Sa+So
Konfirmandenwochenende
18.05.08, So. 10.30 Uhr
ök. Pfingstgottesdienst
im Freien
25.05.08, So. 10.30 Uhr
Gottesdienst
07.-08.06.08 Sa+So
Konfirmandenwochenende
08.06.08, So. 10.30 Uhr
Gottesdienst
09.06.08, Mo.20.00 Uhr
GKR
11.06.08, Mi. 20.00 Uhr
Gesprächskreis
im Pfarrhaus
12.06.08, Do. 16.00 Uhr
Recreacion
in der Kirche
22.06.08, So. 10.30 Uhr
Gottesdienst mit A.
21.06.-20.07.08
Winterferien
Schulferien
06.07.08, So. 10.30 Uhr
Gottesdienst
Gemeindepräsidentin:
Pastor:
Claudia Kuruner Tel. 2416118
Christian von Wangelin Tel. 2414645
Martin-Luther-Kirche:
Sánchez Lima esq. Rosendo Gutiérrez
Casilla 2851 La Paz/Bolivien
Tel. 2419619
Iglesia Luterana de Habla Alemana en Bolivia (IELHA)
www.ielha.de
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Mitteilungen der Katholischen Kirchengemeinde deutscher
Sprache
Termine der Gottesdienste in der Kapelle der Schwestern
Calle Fernando Guachalla, Ecke 6 de Agosto
Messe
29.03.2008, 19.00 Uhr
Messe
26.04.2008, 19.00 Uhr
Messe
31.05.2008, 19.00 Uhr
Messe
28.06.2008, 19.00 Uhr
Messe
26.07.2008, 19.00 Uhr
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Zweite Hand
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