Yatiawinaka La Paz Markana

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Yatiawinaka La Paz Markana
Yatiawinaka La Paz Markana
In Aimara: Neuigkeiten aus La Paz
La Paz
Bolivien
Rundbrief 2015/1
Vilnitzky
Laura
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Abreise & Ankunft
Bolivien – La Paz – El Alto
Auf dem Weg mit SEPAMOS
Sexuelle Gewalt gegen
Kinder und Jugendliche
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Gewalt in den Medien
Die Ausruferin
Die Stadtseilbahn
Gemeinsame
Gedenkfeiern
Viele Dinge haben sich in unserem Haus angesammelt. Vieles davon haben wir dem Brockenhaus übergeben, damit aus dem Erlös Projekte in
anderen Ländern finanziert werden können. Einiges haben wir in der Schweiz deponiert – und Anderes mit nach Bolivien genommen.
ABREISE & ANKUNFT
Schliesslich haben wir die intensiven Monate der
Vorbereitung in der Schweiz hinter uns gelassen, und sind
kurz nach Abschluss der Fussball-WM in Brasilien nach
Südamerika gereist. Um nach La Paz zu gelangen,
mussten wir in Madrid sowie in Lima (Peru) das Flugzeug
wechseln, doch glücklicherweise sind alle Koffern
gemeinsam mit uns angekommen.
Uns in La Paz wohnlich einzurichten hat seine Zeit
gedauert – länger als erwartet, da es nicht einfach war,
ein Miethaus zu finden. Viele Hausbesitzer/innen waren
nicht bereit, ihr Haus gegen Rechnung zu vermieten, da
die Miete dadurch steuerpflichtig wird. Glücklicherweise
haben wir schliesslich Herr Miranda kennengelernt, der
uns das Haus vermietet, in dem früher seine Mutter
wohnte.
Der Einstieg meiner Töchter in die Schule erfolgte drei
Tage nach unserer Ankunft in La Paz. Da blieb nicht viel
Zeit zur Akklimatisierung, aber die beiden haben dafür
schnell ihre Schulkolleg/innen kennengelernt. Das
Schuljahr in Bolivien hatte bereits vor Monaten begonnen
und diesen ganzen Schulstoff nachzuholen war eine
Herausforderung für meine Töchter – und für uns als
Eltern.
traumhaften Landschaften. Das Land ist fast 30-mal so
gross wie die Schweiz und die Reisedistanzen sind
entsprechend gross.
http://www.mapcruzin.com
In der Stadt La Paz ist der Himmel fast immer intensiv
blau. Während des Tages wärmt die starke Sonneneinstrahlung auf 4‘000 Metern über Meer, doch in der
Nacht kühlt sich die dünne Höhenluft rasch ab und die
Kälte hat die Stadt im Griff.
Doch trotz dieses happigen Starts gefällt es meinen
Töchtern in der Schule, sie haben Freundschaften
geschlossen und haben ihr Spanisch stark verbessert.
BOLIVIEN - LA PAZ - EL ALTO
Die Hauptstadt von Bolivien ist Sucre (200’000 Einwohner) – doch wir wohnen im fünfmal grösseren
Regierungssitz La Paz im Westen des Landes.
Bolivien verfügt über viele Bodenschätze (Erdgas,
Mineralien) und ist reich an Ökosystemen und
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La Paz
Bolivien
Blick auf La Paz. Bild aufgenommen aus der gelben Linie der
Stadtseilbahn
Nur wenige Häuser verfügen über eine Heizung wie in der
Schweiz, weshalb man sich auch in Innenräumen warm
Vilnitzky
Laura
Rundbrief 2015/1
anziehen muss. Deshalb spielt der Tagesverlauf der
Sonne für den Bau von Häusern eine entscheidende
Rolle, weil nur die Sonne die Heizwärme liefert. Wer hat
schon einmal darüber nachgedacht, wie das Leben in der
Schweiz wäre, wenn unsere Häuser keine Heizungen
hätten?
AUF DEM WEG MIT “SEPAMOS“,
INTERTEAM PARTNERORGANISATION
Die Zeit ist wie im Flug vergangen und ohne es zu
merken, sind die ersten Monate in La Paz vergangen. Es
war eine intensive Zeit und ein strenger, aber auch
bereichernder Prozess.
Ich arbeite bei der bolivianischen INTERTEAM Partnerorganisation SEPAMOS, einer Nichtregierungsorganisation (NGO) die im Bereich der Menschenrechte
arbeitet.
SEPAMOS führt derzeit zwei grosse Programme durch.
Das eine sorgt dafür, dass Kinder, die in armen Stadtquartieren arbeiten, zu ihren Grundrechten kommen und
ihre Schulbildung abschliessen können. Das zweite
Programm ist auf die Prävention von sexueller Gewalt an
Kindern und Jugendlichen und auf die kostenlose
Betreuung der Opfer und ihrer Familien fokussiert.
Manchmal werden auch minderjährige Vergewaltiger
therapiert.
SEPAMOS verfügt über zwei Zentren in La Paz’ schnell
wachsender Vorstadt El Alto (zu Deutsch: „die Höhe“),
welche auf dem Anden-Hochplateau und deshalb wirklich
sehr hoch oben liegt. Während sich das Zentrum im
peripheren Senkata um die arbeitenden Kinder kümmert,
befinden sich in Villa Tunari die Büroräumlichkeiten des
Programms zur Prävention von sexueller Gewalt.
In Villa Tunari arbeitet eine Gruppe von Psychologinnen
und Sozialarbeiter/innen, welche die Opfer von sexueller
Gewalt sowie deren Familien kostenlos therapieren.
SEPAMOS Zentrum in Villa Tunari
El Alto wächst schnell aufgrund der starken Migration der
Menschen aus dem Hochland in die Stadt. Dort gibt es
deshalb Situationen extremer Armut, von denen wir uns
in der Schweiz keine Vorstellung machen können.
DAS PROBLEM DER SEXUELLEN GEWALT
GEGEN KINDER UND JUGENDLICHE IN
BOLIVIEN
Die sexuelle Gewalt gegen Kinder und Jugendliche ist
ohne Zweifel ein soziales Problem in Bolivien, welches die
Gesundheit der Bevölkerung schädigt. Situationen
sexueller Gewalt behindern die Entwicklung der Minderjährigen und führen zu Depressionen, Angstzuständen,
Gefühle grosser Unsicherheit und sehr geringem
Selbstvertrauen.
Die sexuelle Gewalt an Kindern ist nicht nur in Bolivien
eine vielfältige Problematik. Die Rahmenbedingungen in
Bolivien unterscheiden sich in mehreren Punkten von der
Schweiz – aber in beiden Ländern findet der Grossteil der
Übergriffe im familiären Kontext und in der Schule statt!
Die Fälle von sexueller Gewalt gegen Kinder erfordern
einen Prozess nicht nur legaler Art. Viele Vorkommnisse
kommen aufgrund von sozialem Druck nicht zur Anzeige,
sondern prägen für immer die Erinnerung der Opfer.
Eingang ins SEPAMOS Zentrum in Senkata
Vilnitzky
Laura
Rundbrief 2015/1
In der Schweiz kommt es gemäss Organisationen, welche
in diesem Thema arbeiten, in mehr als 80% der
angezeigten Fälle von sexueller Gewalt gegen Kinder zu
einer Verurteilung.
La Paz
Bolivien
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In Bolivien liegen zu diesem Thema nur sehr wenige
gesicherte Daten vor. Jaquelin Butrón, Direktorin von
SEPAMOS, illustriert den Sachverhalt gegenüber den
Medien folgendermassen: von 1'000 angezeigten Fällen
kommt es nur in vier davon zu einer Verurteilung.
Deshalb unterstützt SEPAMOS die Opfer sexueller Gewalt
gegen Kinder und Jugendliche, und fördert das
Bewusstsein bezüglich der Prävention sexueller Gewalt.
Es ist wichtig, darauf hinzuweisen, dass der Plurinationale
Staat Bolivien in den letzten Jahren wichtige Schritte auf
Gesetzesebene unternommen hat, um jegliche Art von
Gewalt bestrafen zu können. Allerdings bleibt noch viel
zu tun, bis diese Gesetze vollständig angewendet werden
können.
Fortbildung der Mitglieder des Netzwerks, um die Betreuung
der Opfer sexueller Gewalt zu verbessern
Eine wichtige Rolle spielt auch die Koordination von
Sensibilisierungskampagnen mit staatlichen Institutionen,
zum Schutz von Kindern und Jugendlichen gegen sexuelle
Gewalt.
UNTERSTÜTZUNG VON AKTIONEN ZUR
REDUKTION VON SEXUELLER GEWALT
Meine Rolle in SEPAMOS ist die Unterstützung der
Koordination des departamentalen Netzwerks La Paz zum
Schutz von Kindern und Jugendlichen gegen sexuelle
Gewalt. Dieses Netzwerk besteht derzeit aus 22
Organisationen und Institutionen verschiedener Art,
sowohl aus der Zivilgesellschaft wie auch staatliche
Institutionen.
Beispiel
einer
Aktion
des
departamentalen
Netzwerks
zur
Sensibilisierung der Öffentlichkeit zum Thema sexuelle Gewalt. Die
Aktion fand im November 2014 auf der Plaza San Francisco statt, im
Stadtzentrum von La Paz.
Versammlung des Netzwerks, um gemeinsame Aktionen zu planen
Eine der zentralen Aufgaben besteht in der Koordination
der Aktionen zur Prävention, Stärkung der Fortbildung
und Schaffung von Mechanismen zur Verbesserung der
integralen Betreuung der Opfer sexueller Gewalt.
Jugendliche aus La Paz verpflichten sich mit ihrem Handabdruck,
keinerlei sexuelle Gewalt zu tolerieren
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La Paz
Bolivien
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Laura
Rundbrief 2015/1
DIE BOLIVIANISCHEN MASSENMEDIEN
BESCHREIBEN SCHONUNGSLOS DIE
ERLEBNISSE UND KONSEQUENZEN VON
GEWALT
GESCHICHTEN ZUM
KONTEXT:
DIE REALITÄT UND DIE VERLETZUNG
DER RECHTE DER KINDER
Zu Beginn meiner Einführungszeit in SEPAMOS musste ich
einige Fälle von sexueller Gewalt an Kindern und
Jugendlichen im Detail lesen, um die Situation von Armut
und Gewalt besser zu verstehen, in der viele Tausende
von Kindern und Jugendlichen in La Paz und El Alto leben.
Der vorher geschilderte Fall ist keine Ausnahme –
Geschichten wie diejenige dieses Mädchens kommen
erschreckend häufig vor. Die Massenmedien und speziell
die bolivianischen Nachrichten werden von Wahlkampagnen und Nachrichten über Gewalt dominiert.
Schreckliche Situationen
Handel mit Menschen
Meistens handelt es
Minderjährige, welche
angelockt und später
werden.
wie die Misshandlung und der
sind an der Tagesordnung.
sich bei den Opfern um
mit falschen Versprechungen
zur Prostitution gezwungen
Hier einige Beispiele aus der Medienberichterstattung:
Blick auf ein Stadtquartier von La Paz
Diese Schicksale zu lesen und dabei eine gewisse
emotionale Distanz zu behalten, ist keine einfache
Aufgabe. Wir sind in einem komplexen Thema tätig und
die sexuelle Gewalt gegen Kinder und Jugendliche ist eine
schreckliche Realität.
Ich erinnere mich an eine meiner ersten Aufgaben, als ich
Zitate für eine Sensibilisierungskampagne redigieren
musste, welche ab Mai 2015 in diversen Radios ausgestrahlt wird.
Bei der Lektüre gab es einen spezifischen Fall, bei dem ich
die Tränen nicht zurückhalten konnte. Es handelt sich um
die traurige Geschichte eines Mädchens, das seit seinem
9. Altersjahr von seinem Vater vergewaltigt wurde und
nach Jahren sexueller Gewalt schwanger wurde. Heute ist
diese Jugendliche mit ihrem Kleinkind in einem
Auffangzentrum für Jugendliche untergebracht.
“Bolivien, neue Sex-Destination” (23. März 2015)
Publiziert in La Razón, eine der grössten Zeitungen des
Landes, von den Journalisten Erick Ortega und Micaela
Villa. Der Artikel berichtet, dass in La Paz eine Agentur
aufgeflogen ist, welche Frauen als Vertreterinnen für
gewisse Produkte unter Vertrag nahm. Wenig später
wurden die meist minderjährigen jungen Frauen zu
“Modellen” befördert und mussten sich ausländischen
Besuchern als Prostituierte anbieten.
Quelle: http://www.la-razon.com/suplementos/informe/Bolivia-nuevodestino-sexual-informe_0_2237776347.html
“Bitten das Untersuchungsgericht um den Nachweis der
Vergewaltigung eines Kleinkindes” (2. April 2015)
Publiziert in La Razón durch Jorge Quispe.
Der Artikel beschreibt den inzwischen in der breiten
Öffentlichkeit bekannten Fall des Babys Alexander, das in
einem staatlichen Auffangzentrum für Kleinkinder
untergebracht war. Alexander starb im Alter von acht
Monaten und zeigte Spuren von sexueller Gewalt,
obwohl niemand mit Sicherheit weiss, was passiert ist.
Quelle:
http://www.la-razon.com/ciudades/Muerte_bebe-piden-
Fiscalia-demostrar-violacion-bebe_0_2245575421.html
“Seit Jahresbeginn wurden zehn Morde an Kindern
registriert” (22. März 2015)
Dieser Artikel beschreibt die Gewalt gegen Kinder und
berichtet, dass in den ersten drei Monaten des Jahres
alleine in La Paz zehn Minderjährige als Folge von Gewalt
gestorben sind.
Quelle: http://lapatriaenlinea.com/?nota=214725
Vilnitzky
Laura
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“Scheinbar eine Druckerei, in Wahrheit ein Bordell”
(18. März 2015, La Prensa; Autorin: Sandra Bejarano)
Dieser Artikel beschreibt, wie eine Druckerei als Fassade
zur Prostitution von Minderjährigen benutz wurde.
Quelle:http://www.laprensa.com.bo/diario/actualidad/seguridad/2015
0318/parecia-una-imprenta-pero-era-un-lenocinio_65351_108572.html
verkündeten sie die Route zuhanden einer Kundschaft,
welche oft nur über rudimentäre Lese- und Schreibkenntnisse verfügte. Dies hat inzwischen geändert, aber
die Rolle der Ausrufer/in hat sich als Beruf etabliert und
ihre melodischen Stimmen gehören zum akustischen
Stadtbild von La Paz.
Ende März 2015 wurde der Kampf gegen die Gewalt
durch ein weiteres Ereignis erschwert: eine Rechtsanwältin, die Opfer von sexueller Gewalt in El Alto
verteidigt, wurde innerhalb der Installationen des
Untersuchungsgerichts vergewaltigt.
Natürlich sind die Sitze der Kleinbusse nicht ganz so
bequem wie in der Zürcher S-Bahn und die
Verkehrsdichte ist ebenfalls unterschiedlich. Normalerweise dauert meine Reise mit dem Minibus von zu Hause
bis ins Büro rund zwei Stunden.
“Praktikant wird eines sexuellen Übergriffs im Untersuchungsgericht beschuldigt”
(25. März 2015, Página Siete – Erbol, La Paz)
Ein 24-jähriger Student im letzten Studienjahr als Rechtsanwalt, der sein Berufspraktikum in der Staatsanwaltschaft absolvierte, beging eine Vergewaltigung im Büro
des Untersuchungsrichters Harold Jarandilla in El Alto.
VOR DEM GESETZ SIND WIR ALLE GLEICH...
Quelle:
Bolivien ist ein Land mit vielen Geschichten, und die
spanische Kolonisierung hat viele kulturelle Spuren
hinterlassen. Über Jahrhunderte wurde die indianische
Urbevölkerung schlecht behandelt.
http://www.paginasiete.bo/nacional/2015/3/25/acusan-
pasante-cometer-delito-sexual-fiscalia-51277.html
Der Text „Todos somos iguales ante la ley“ ist allgegenwärtig in La Paz und bedeutet, dass jede Form von
Rassismus komplett verboten ist. In jedem Laden ist ein
solches Schild bei der Kasse aufgehängt.
MEINE FREUNDIN, DIE AUSRUFERIN
EIN ERLEBNIS WÄHREND MEINEN TÄGLICHEN
Heute hat sich dies zum Glück geändert, und
REISEN INS BÜRO IN EL ALTO
Die Abgase der Autos, Kleinbusse und Busse dringen bis
in die Lungen vor; trotzdem befinden wir uns unter dem
tiefblauen Himmel von La Paz. Ich versuche die Strasse zu
überqueren, renne zwischen Autos durch, die sich ohne
Rücksicht und um Zentimeter kämpfend vorwärts
bewegen – ein Verkehrschaos! Von weitem sind die
Stimmen der Ausrufer/innen zu hören, welche die
Zwischen- und Endstationen der Kleinbusse verkünden:
¡Prado, Ceja, Complejo”!
Vertreter/innen der Aymaras, Quechuas und anderer
Ethnien bekleiden wichtige Funktionen in der Regierung
und im Privatsektor. Trotzdem ist der historische
Rassismus noch latent vorhanden. Um dagegen
vorzugehen, hat die Regierung das Gesetz gegen jede Art
von Diskriminierung geschaffen.
Aber trotz „Todos somos iguales ante la ley“ ist das
Leben in La Paz durch enorme Unterschiede geprägt.
DIE STADTSEILBAHN – STOLZ DER PACEÑOS
Endlich erscheint der Kleinbus der Linie 940, welcher
mich drei Häuserzeilen vom SEPMOS Büro in El Alto
absetzen wird.
Im 2014 wurden die ersten Linien der Stadtseilbahn (“Mi
Teleférico”) eröffnet, welche La Paz mit El Alto verbinden.
Hier in La Paz ist es üblich, dass Kinder oder Jugendliche
von den Fahrern der Kleinbusse für fünf Franken pro Tag
angeheuert werden, um mit lauter Stimme die Zwischenund Endstation ihrer Route zu verkünden. Diesmal
handelt es sich um eine jugendliche Ausruferin im Alter
von 16-18 Jahren. Ich habe sie schon mehrmals getroffen
und sie begrüsst mich als ob wir gute alte Bekannte
wären.
Obwohl auf der Windschutzscheibe lesbar ist, welche
Zwischen- und Endstation die Kleinbusse bedienen, hat
sich die Rolle der Ausrufer/innen etabliert. Früher
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Die Stadtseilbahn schwebt über die Häuser
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Laura
Rundbrief 2015/1
Dieses moderne, durch eine österreichisch-schweizerische Firma erbaute Transportmittel illustriert den
Fortschritt von La Paz in den letzten Jahren.
DIE WICHTIGKEIT DER GEMEINSAMEN
GEDENKFEIERN
Die Reise mit der Stadtseilbahn ist eindrücklich, erlaubt
ein komplettes Panorama der Stadt, verkürzt die Reisedistanz und erspart einem das Verkehrschaos der
Grossstadt.
Die gemeinsamen Gedenkfeiern sind wichtige Ereignisse
in Bolivien. Mit viel Vorfreude werden die oft sehr
grossen Vorbereitungsarbeiten in Angriff genommen.
Ein Beispiel ist “la Challa”, ein Ritual der Dankbarkeit
gegenüber der Mutter Erde (“Pachamama”). Es ist eine
Zeremonie mit Opfergaben, farbigen Dekorationen und
viel Blumenschmuck – und zu Ehren der Mutter Erde
werden Koka-Blätter gekaut und Alkohol verspritzt. In
symbolträchtigen Gesängen und Tänzen mischen sich
indigene Traditionen mit dem katholischen Glauben.
Über Weihnachten und Neujahr schliessen die Büros von
SEPAMOS während 15 Tagen. Anders als in der Schweiz,
nimmt das Personal von SEPAMOS die Ferien zur selben
Zeit und der Jahresabschluss wird gemeinsam gefeiert.
Blick auf La Paz während der Talfahrt von El Alto
Aus der Luft werden auch die grossen sozialen
Unterschiede sichtbar. Der Blick auf die Häuser zeigt, dass
immer noch grosse Kontraste zwischen Reich und Arm
bestehen.
Das SEPAMOS Team beider Zentren trifft sich in festlichen Rahmen, um
mit Gebeten um Wohlergehen zu bitten und Gott zu danken
Für dieses Ereignis hat Don David, der Administrator von
SEPAMOS, Humintas fürs ganze SEPAMOS Team
mitgebracht.
Die Humintas von Don David
Diese Bilder, aufgenommen aus der grünen und gelben Linie der
Stadtseilbahn, illustrieren die grossen sozialen Differenzen, die teils
innerhalb von wenigen hundert Metern herrschen.
Vilnitzky
Laura
Rundbrief 2015/1
Dieses Gericht wird mit einer Art Mais zubereitet, den wir
in der Schweiz nicht kennen. Es ist weisser Mais mit sehr
grossen Körnern, deren Masse in kleinen Pakten aus
Maisblättern eingeschnürt und in heissem Wasser
gekocht wird. Dieser ganze Prozess braucht fast einen
ganzen Tag Arbeit.
La Paz
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Bolivianische Mädchen möchten, dass ihre Rechte immer respektiert werden
IHRE HILFE IST WICHTIG, UM DIE GEWALT GEGEN KINDER UND JUGENDLICHE IN BOLIVIEN ZU STOPPEN
laura.vilnitzky@interteam.ch
Casilla Postal 3-12460, San Miguel, La Paz - Bolivia
«EIN BESONDERS HERZLICHES «DANKE!»
geht an all jene, die INTERTEAM eine Spende zukommen liessen. INTERTEAM leistet mit personellen
Einsätzen von Schweizer Berufsleuten einen konkreten Beitrag im Alltag der Menschen vor Ort. Das ist
nur durch die Mitfinanzierung der INTERTEAM-Ein-
sätze von privaten Spenden möglich. Meine lokalen
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über eine finanzielle Unterstützung der Organisation.»
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Vermerk: Laura Vilnitzky, La Paz – Bolivien
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