Zu Besuch bei Queen Elisabeth 23/12
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Zu Besuch bei Queen Elisabeth 23/12
Zu Besuch bei Queen Elisabeth Mit 63 Reisenden an Bord (Schüler, Lehrer, unser Hausmeister, Familie, Freunde – alle Reiselustigen waren willkommen) begann am Sonntag, dem 21.10.2012, um 22:00 Uhr unser Trip to London. Nach einem ausgiebigen Schläfchen im Bus, (nur!) 3 Staus, nach einem Frühstück an irgendeinem Straßenrand in Brüssel (Lenkpause!) mit viel Kaffee und Wiener Würstchen von unserem Coachdriver Igor (klingt nicht gerade britisch!) erreichten wir am Montagmittag Calais. Pünktlich um 13:30 Uhr zeigte sich der französisch-britische Himmel von seiner freundlichsten Seite, so dass wir die Überfahrt auf der Fähre auf dem Sonnendeck genießen konnten. (Ein gutes Omen?!) Nach 90 Minuten on the ferry berührten unsere vier Busräder endlich britischen Inselboden. Als ob es nichts wäre, steuerte unser Igor das Hotel „King Salomon“ mitten in London an, wo wir schnell unsere Zimmer beziehen konnten. (Der Zimmerbelegungsplan wurde bereits im Bus verhandelt. Wir hatten ja viel Zeit.) Da wir die Zeit in London wirklich optimal nutzen wollten, gab es auch nur eine halbe Stunde zum Frischmachen, dann ein letztes Briefing vor dem Hotel und ab ging´s zur Underground namens Golders Green, wo die letzen Traveller´s Cards gekauft wurden. Jetzt arbeiteten wir uns in eher kleinen Grüppchen durch das Londoner U-Bahnnetz. Der Weltstadtschock war schnell überwunden und bald wuselten wir wie selbstverständlich mit der Northern Line zur Central Line oder doch lieber mit der Piccadilly Line rüber zur District Line. Mit der Oystercard in der Hand, Northern Bound oder South Bound, West oder East, Rolltreppen hoch, Tunnel, Rolltreppen runter (immer schön rechts stehen - trotz Linksverkehr), yellow, red, green … eine echte Schulung unseres räumlichen Vorstellungsvermögens, Logiktraining und jede Menge Eindrücke allein in der London Tube. Wie echte Cosmopolitans (oder auch Kosmonauten – Insiderwitz!) erreichten wir unproblematisch Leicester Square, Covent Garden, Piccadilly Circus. Wenn der U-Bahnplan nicht ausreichte, nutzten wir unsere Sprachkenntnisse und ließen uns von den really very friendly Engländern den Weg weisen. Am kompaktesten erkundet man eine 1542 km² große Stadt mit einem einzigartigen Sightseeingprofi namens Armin, der die letzten 25 Jahre nichts anderes gemacht hat, als Episoden rund um London zu 23/12 erzählen. Incredible! Er räumte nicht nur mit einigen Klischees auf, so trinken 80% der Briten viel lieber Kaffee als Tee, sondern erzählte und erzählte 3 Stunden lang kurzweilig über Geschichte und Gegenwart von London, wo 9,38 Millionen Menschen leben. Prinz Charles war da, die Queen war da (die königliche Fahne auf dem Buckingham Palace war gehisst). James Bond alias 007 war auch da – die Filmpremiere für „Skyfall“ in der Royal Albert Hall wurde gerade vorbereitet (die Wendler Girls haben Daniel Craig höchstpersönlich in der Nähe des roten Teppichs am Premierenabend erspähen können – ich leider nicht!). Der Prime Minister David Cameron dagegen war nicht da (die Wache vor der Downing Street No 10 fehlte) – auch nicht schlimm! Dafür sahen wir die Typen mit den Bärenfellmützen, Hotels, in denen man für schlappe 2000 Pfund die Nacht wohnen kann (Butler und Limousine inklusive, aber nicht das Frühstück!), die Road of Millionaires (für uns nicht passierbar), einen Park, in dem man unter Oliver Cromwell gleich mal 17 Leute gleichzeitig hängte, die Sloane Street mit Tiffany, Prada, Dior und der gleichen (wohl eher nicht unsere Shoppingmeile!). Wir wissen jetzt, wo Sean Connery wohnt (Eaton Square), dass nicht der Turm, sondern nur die Glocke Big Ben heißt, dass man viele Museen und Galerien kostenlos besuchen kann, der Besuch einer Kirche dagegen ein richtig teures Unterfangen ist, dass es in London 6 große Bahnhöfe gibt und 54 Commonwealth Staaten all over the world. Thank you Armin for all the information! Wir probierten umgehend eins von den gepriesenen 11400 Black Cabs aus. Die typischen Londoner schwarzen Taxis sind heute auch mal silber, lila oder im Union-Jack-Design zu sehen und man darf auch gleich mal mit 6 Personen einsteigen (ein echtes Must). Das macht Taxifahren echt billig. Um so viel Sightseeing durchzustehen, muss man immer wieder Esspausen einlegen, und zwar so richtig typisch britisch: im Bella Italia, im Homestyle Indian Food Chowki (very, very hot), im Café Rouge, beim Japaner, Chinesen, Libanesen, Thailänder, Mexikaner (Multi-Kulti eben) … und mindestens einmal halt auch mit Fish and Chips. Ein ganz anderes Thema ist das Shoppen in London – man muss es zumindest mal gesehen haben, das teuerste Kaufhaus: Harrods (wenigstens 3 Sushiröllchen in der Feinkostabteilung für 1,63 Pfund inklusive Sojasoße gönnten wir uns dort), aber auch die Oxford und Regent Street (Menschenmassen), Westfield (das größte Shoppingcentre Europas direkt am Olympiapark), Camden Market (totally crazy) oder Covent Garden verursachen bei so manchem das Heißwerden der Kreditkarten. Wenn einem die Kraft 1 Zu Besuch bei Queen Elisabeth ausgeht, gönnt man sich für 1 Pfund ein 10minütiges Päuschen auf einem Massagesessel mitten im Kaufhaus oder mitten auf dem Markt ein 15minütiges Fußbad mit dutzenden Garra Rufa Fischen (leider 10 Pfund, dafür aber hühneraugen- und hornhautfreie, saubere Füße und jede Menge Spaß). Totaler Kulturkontrast war dann unser Ausflug mit Igor nach Oxford, die berühmte Universitätsstadt – klein, altehrwürdig, viel Tradition und Bildung und natürlich auf den Spuren von Harry Potter. Wenn man an einem Vormittag so vielen gebildeten Menschen auf dem Campus begegnet, kann es schon mal passieren, dass man vor lauter Höflichkeit und Aufregung dem ansässigen Optiker als erstes die Frage stellt: „Do you speak English?“ Leicht irritiert, aber wie immer absolutely politely reparierte dieser die kaputte Brille trotzdem, und zwar kostenlos – das ist Britishness! Was stand noch auf dem Programm? Der London Tower mit den schönen Kronjuwelen und allerlei gruseliger Vergangenheit (wie zum Beispiel der Folterkammer im Bloody Tower), Madame Tussauds mit vielen Berühmtheiten aus Wachs zum Umarmen und fürs gemeinsame Fotoshooting und London Eye. Damit wären wir beim absoluten inhaltlichen Höhepunkt unserer Bildungsreise und dem Beweis dafür, dass man nur fest genug an eine Sache glauben muss, damit diese sich erfüllt. Wie oft habe ich gesagt, dass wir SIE treffen werden, habe nicht daran gezweifelt und dann folgende Episode: Treffpunkt 10:00 Uhr London Eye, die Frauen müssen noch mal ins Toilettenhäuschen direkt daneben. Wir wollen gerade unsere britischen Münzen ausgraben, da sagt die freundliche Toilettenfrau: „Today between 9 and 12 the toilets are free because the Queen comes to open the Jubilee Gardens right next to London Eye.“ Zunächst ungläubig ließen wir uns schnell vom Wahrheitsgehalt der königlichen Ankunft überzeugen, war doch der Jubiläumsgarten inzwischen komplett abgesperrt und wimmelte doch überall Security. Unsere Riesenradrunde hatte gerade begonnen, als für uns absolutely gut sichtbar (aus ca. 100m Entfernung) der königliche Maybach im Convoy vorfuhr, der Chauffeur die Limousine öffnete und DIE QUEEN im lila Kostüm und Hut ausstieg. Sie wartete 23/12 sogar unsere Riesenradrunde ab, bevor sie wieder einstieg, so dass wir noch zur Absperrung sprinten und Elisabeth aus gerade mal 10m Entfernung sehen konnten (Fotobeweise liegen vor). Unbelievable! Absolutely incredible! Auch der Evening Standard berichtete von diesem Ereignis. Am letzten Tag unserer Reise in die britische Hauptstadt steuerten wir die unterschiedlichsten Ziele an: Museen, Galerien, ein letzter Bummel entlang der Themse, die letzten Pfunde werden in Sushiröllchen im Sushi Mania investiert und dann wartet Igor mit seinem Bus auf uns. Am 27.10. um 19:30 verlassen wir London, 3 Stunden später die Überfahrt von Dover nach Calais bei Sturm, Regen und großen Wellen. Am nächsten Tag landen wir im Schnee – Wintereinbruch in Deutschland. Aber in unserem Herzen ist es ganz warm – dank der tollen Erlebnisse, der schönen Zeit mit guten Freunden … Text: Antje Georgi Foto: http://www.gala.de/lifestyle/trend/39241/Starsim-Regen-Schlechtes-Wetter-in-Hollywood.html 2