ws ingolstadt - Kopie
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Infoblatt zum Punktspiel gegen Ingolstadt Willkommen zum vorletzten Heimspiel in dieser Saison 2010/11 gegen die Audi-Werkself und zu Beginn gleich mal ein Riesenlob an die gesamte Waldseite für Euer Mitwirken bei den letzten Choreo´s, welche nahezu perfekt abliefen und geniale Bilder erzeugten. Und wo wir schon bei dem Thema sind, leider auch eine negative Meldung, da wir die für heute geplante und durch viele fleissige Hände am Choreotag erstellte Aktion, leider auf die kommende Saison verschieben müssen, da diverse Abstimmungsrunden terminlich verschoben worden sind. Dies können wir leider nicht ändern. So verweisen wir hiermit schon mal auf das finale Heimspiel gegen die Cottbuser und dem erneuten Aufruf zum Fahnenmeer. Im selben Atemzug dabei auch schon ein Dankeschön für Euer Interesse am Fahnen-Basteltag am letzten Sonntag, wo wir ein paar Eindrücke sicher in der kommenden Wald-Seite auch hier abdrucken werden. Hat auf jeden Fall Spaß gemacht und hoffen wir, das viele Unioner ihre Fahnen und Schwenker aus dem staubigen Keller holen und die Alte Försterei in ihren rot-weissen Farben strahlt. Aber erstmal zählt das heutige Spiel! Eine begeisternd aufspielende Union-Elf würde ick mir mal wieder wünschen! 1 Spielberichte: 1.FC Union Berlin vs FSV Frankfurt 2:0 Fußball kann manchmal ziemlich ungerecht sein. Da spielt eine Frankfurter Mannschaft 90 Minuten einen ziemlich guten Ball und steht am Ende mit leeren Händen da. Klar, dass uns das ziemlich egal ist, aber sportlich war es wieder mal ein Spiel zum Abhaken. Es bedarf schon eines Fehlers des Frankfurter Keepers zur Führung für Union, aber fragt euch mal selber, wann wir das letzte Mal wirklich guten Fußball von unser Elf sahen?! Dennoch dürften durch diesen Erfolg nun fast alle Abstiegssorgen besiegelt sein und im kommenden Jahr wird erneut die zweite Liga zu Gast in Berlin-Köpenick sein. Dass die Leute da auch Bock drauf haben, verdeutlicht die Zuschauerzahl von über 16000 sehr gut. Wenn man diesen unattraktiven Gegner noch dazu nimmt, schier unglaublich. Die circa 100 Gäste fielen dabei nicht einmal auf und verteilten sich dazu auch alle im Block, so dass nicht mal eine Einheit zu erkennen war. Unglaublich auch die geile Choreo unserer TSK-Jungs zu Beginn. Längliche rot-weiße Ballons in einer perfekten Strahlenanordnung (auf Stehrängen immer nicht allzu leicht) und eine feines 3-D FCU, samt Skyline und Spruchband. Da haben diverse Choreoelemente perfekt zueinander gepasst und ein geniales Stadionbild ergeben. Respekt!! In Sachen Stimmung war es ein durchschnittlicher bis guter Auftritt auf den Rängen. Die übliche Schwächephase kurz nach der Pause durfte zwar nicht fehlen, aber mitunter wurde es in der Alten Försterei schon ordentlich laut und mündete in der 89sten Minuten in dem feinen Siegtreffer durch eine geniale Flanke von Benyamina. Was folgte war seine Show, ein Dankeschön für seine jahrelange Leistung für unseren Verein und seine vielen Treffer, die ihm den Titel „Rekordtorschütze von Union“ gaben. Am Ende der Saison wird diese Ära nicht mehr fortgesetzt und dies war ein perfekter Moment um Karim einmal „Danke“ zu sagen. 2 Fortuna Düsseldorf vs 1.FC Union Berlin 3:0 Es war schon ne ziemliche Zumutung, was die Unioner an jenem Freitagabend erblicken mussten. Kein Kampf, kein Aufbäumen unserer Elf. Haben wir überhaupt einen Torschuss verbuchen können? Nichts zu holen in der Lena-Arena… …die wie erwartet wenig begeistern konnte. Stahlrohr, Rindenmulch das bei Trockenheit ruckzuck in Flammen steht, ein Stadionbetreiber der in der Halbzeit erstmal die Stehränge in Stand setzen muss, bevor Leute völlig abstürzen…man man man. Und was macht man am besten, wenn es nix zu lachen gibt? Ne feine „Scheiss egal-Party“ und so konnte sich der Support gerade in Halbzeit 2 gut sehen lassen und ging mit einigen Schwenkern in der Luft flott von den Lippen. Die Heimseite enttäuschte so ziemlich. Die heimische Szene wählte den linken Bereich ihrer Tribünenseite und war für unsere Ohren eigentlich nie zu vernehmen. Laut wurde es einzig, wenn alle „Sesselfurzer“ mal auf dem Stahlrohr rumtrampelten, was genauso attraktiv klingt, als wenn man unter einem startenden Flugzeug steht. Naja, nächstes Jahr geht’s dann wieder in den großen Kinosaal, ähhh Arena natürlich… Faninteressen auf einen Blick: Was war/ist erlaubt? Megaphone und Trommel waren erlaubt, sollten aber namentlich registriert werden. Ansonsten gab es mit den Schwenkern und den Zaunfahnen keine Probleme und letztere durften sogar in voller Höhe platziert werden. Note 2Sicherheitsorgane - Ordner / Polizei Ne Polizeieinheit im Block wirkt immer sehr befremdlich, auch wenn von ihnen keine Aggressionen ausging und sie die „Löcher“ in der Tribüne sicherten. Positiv, dass nach erfolgter Mission und unserer Bitte Sie sich an den Rand platzierten. Note 3 3 „Sag mal, was steckt eigentlich hinter deiner Fahne?“ heute mit: SIXTY NINERS Hallo Zusammen, und danke für das freie Plätzchen in der Waldseite. Die Sixty Niners haben sich im Sommer 2008 gegründet. Anlass war das hohe Potential an Subkulturen bei Union. Besonders die Oi!, Punk und Ska-Szene ist doch stark auf den Rängen vertreten, und da man sich ja von diversen Konzerten und Parties kennt, lag der Gedanke zur Gründung einer gemeinsamen Gruppe recht nahe. Wir sehen uns vor allem als Sammelbecken für Union-Fans, die den Spirit von 1969 verinnerlicht haben und danach leben. Unser Personenkreis bewegt sich auch genau in diesem Milieu. Von Skins, Punks, Mods über Renees ist bei uns alles vertreten, aber auch Hardcore und Skavertreter sind mit von der Partie. Der Name Sixty Niners bezieht sich, wie vermutet auf die Jahreszahl, mit der die Rude Boys und somit die Oi! Szene verbunden werden. Der Trojankopf, den wir als Logo gewählt haben, drückt letztlich für uns das aus, wonach wir leben: Traditionsbewusstsein, Antirassismus, Gesellschaftskritik aber auch Freundschaft, Zusammenhalt, Spaß und natürlich 110% Eisern Union! Der Großteil der Gruppe befindet sich auf der Waldseite, aber es gibt auch eine kleine Delegation, die seit jeher auf der Gegengerade steht. Unser Ziel ist es bei Heim- und Auswärtsspielen die Mannschaft lautstark und optisch zu unterstützen. Für weitere Infos wendet euch einfach im Stadion an uns, ihr werdet uns erkennen, oder besucht unseren Blog www.sixtyniners.tk In diesem Sinne - Cheers ´n Oi! Oder - Stay rude! Stay rebell! Stay eisern! Kommentar zum Interview mit der Sek. Stadionverbot aus der letzen Wald-Seite Guten Mittag an alle Leser dieses Flyers! Ich hoffe ihr habt alle aufmerksam das Interview von uns, der Sektion Stadionverbot, im letzten Flyer gelesen. Leider waren dort ein paar Sätze gegenüber dem Verein und auch speziell gegenüber unserem Fanbetreuer Lars falsch gewählt und entsprechen so nicht der Wahrheit. Ich habe dort meinen Unmut über die Zusammenarbeit mit dem Verein und uns Stadionverbotlern zum Ausdruck gebracht. Diese Worte waren etwas falsch formuliert und gerade im Bezug auf unseren Fanbetreuer Lars, nach viel Arbeit und Gesprächen mit uns, wohl ein Schlag ins Gesicht. Dafür möchte ich mich hier ganz offiziell entschuldigen. Gruß Voss - Sektion Stadionverbot 4 Gedankengänge: Zeitspiel, Schwalben, Schauspielerei Wer heute Fan oder Konsument des professionellen Fußballs ist, der wird kaum ein Spiel sehen, in welchem nicht gegen geltende Fair-Play-Regeln verstoßen wird. In den letzten Wochen ist eine Diskussion über dieses Thema wieder aufgekeimt, umso leichter wird dieser Text für mich, den ich eigentlich schon im Dezember schreiben wollte. Ich könnte jetzt die Vorkommnisse der letzten Spieltage aufzählen und mich entweder über den Verband oder die Schiedsrichter aufregen, wie es jeder geistreiche Journalist am Anfang eines solchen Textes tun würde. Ich könnte auch Anekdoten von Andi Möller oder Diego Maradona erzählen oder aufzählen, was schon alles für Fair-Play im Fußball getan wird. Ich fange aber mal ganz allgemein an und komme dann zum Speziellen. Fair ist in meiner subjektiven Empfindung alles was gerecht ist, also ist alles unfaire gleichzeitig auch ungerecht. Was gerecht oder ungerecht ist, kann auch sehr subjektiv sein, denn nicht jeder richtet sein Denken und Handeln nach Gesetzen oder gesellschaftlichen Regeln und Vorstellungen aus. Im Sport hat man es da etwas einfacher. Es gibt ein meist klares Regelwerk, welches von Spielern, Trainern und Schiedsrichtern beherrscht wird. Die Fans haben meist ganz eigene Regeln, aber das ist ein anderes Thema. Die Frage ist, ob das Verletzen einer Regel schon unfair ist? Ist ein taktisches Foul schon ein Verstoß gegen die Fairness oder gehört es zum Spiel dazu? Als Kind habe ich gelernt beim Sport immer fair zu sein. Wenn ich beim Bolzen mal wieder nicht den Ball sondern den Gegenspieler getroffen hatte, dann erwarteten sowohl Mutti als auch der Trainer, dass ich mich entschuldigte. Erst in der D-Jugend begann sich dies für mich zu ändern. Ich spielte inzwischen Basketball und mein Trainer meinte, dass zwei persönliche Fouls pro Spiel nicht genug seien und ich den Gegner immer zu Freiwürfen zwingen solle. In der Altersklasse sind Freiwürfe etwa so schwierig wie ein 9-Meter für WS II beim diesjährigen Ultràcup, also quasi eine Sache des Unmöglichen. In der C-Jugend wurde die Fairness noch mehr mit Füßen getreten, inzwischen lernte ich wie man beim Rebound mit dem Ellenbogen zuschlägt oder wie man versteckt auf den Unterarm oder in die Weichteile des Gegners drosch. Auch im Fußball lassen sich solche Aussagen untermauern und das sogar wissenschaftlich. Bereits 2005 gab es eine große Studie mit über 4500 Jugendfußballern, wobei festgestellt wurde, dass Dauer der Vereinszugehörigkeit und unfaire Spielweise eng miteinander verbunden sind. Ich könnte euch jetzt mit Zahlen bombardieren und weiter aus meiner spannenden Sportlerkarriere berichten, aber eigentlich will ich nur mit dem Mythos brechen, dass uns Sport in Vereinen zu besseren Menschen macht. Wenn es um Bier und Zigaretten geht, dann sind Vereinsfußballer ganz weit vorne, bei illegalen Drogen unterscheiden sie sich kaum vom Rest der Gesellschaft und gewaltfreies Auftreten und Fair-Play lernt man anscheinend auch nicht im Verein. Schon in der Jugend wird Fair-Play also zunehmend eingeschränkt auf die Absicht fair zu foulen und man lernt, dass es im Interesse des Erfolgs unerlässlich ist, Regeln zu verletzen. Im Blickfeld dieses Flyers ist aber der Profisport Fußball, in welchem es in der Schlussfolgerung also unumgänglich ist, unfair zu spielen und inzwischen auch unehrlich zu sein. Diese Unehrlichkeit ist eigentlich auch mein Stein des Anstoßes. 5 Denn wenn wir mal ehrlich sind, so wird sich wohl kaum ein Fußballfan über eine unfaire Grätsche oder das inzwischen manifestierte Halten aufregen, irgendwie erwartet man das auch. Aber wenn ich in Kürze wieder die Fortuna Stürmer durch unseren Strafraum fliegen sehe oder wenn der Pauli-Spieler Lehmann gegen Gladbach einen Kopfstoß von de Carmago vortäuscht, dann könnte ich immer noch kotzen - und ich gucke Fußball nicht erst seit gestern. Wenn solche Lügen dann auch noch zu „spielentscheidenden Entscheidungen“ seitens der Unparteiischen führen, so ist der Schiri wieder mal die dümmste Sau. Natürlich sind Schiedsrichter nicht fehlerlos und es ist genauso unfair, wenn Thielert (Anm. der Redaktion: Schiri vom BielefeldSpiel) nach seiner Leistung vor zwei Wochen auch noch die Schulnote 4 vom kicker bekommt, aber im Endeffekt sind doch die Spieler und Vereine selber Schuld. Die Spieler wollen anscheinend in einer verlogenen Umwelt ihren Beruf ausüben und die Vereine machen nichts um das Problem in den Griff zu bekommen. Man könnte natürlich auch Erwartungen an die Verbände stellen, aber einerseits habe ich bei diesen Institutionen kaum Hoffnung und andererseits scheint man sich dafür entschieden zu haben, faires Spiel zu belohnen statt unfaires Spiel zu bestrafen. Die UEFA hat 1995 zum Beispiel die Fair-PlayWertung eingeführt, die es den fairsten Vereinen der fairsten Verbände ermöglicht am Europapokal teilzunehmen. Die FIFA hat einen Fair-Play-Tag, die Deutsche Olympische Gesellschaft überreicht Plaketten, wie zum Beispiel an Dominic Peitz und der DFB startet Aktionen wie „Fair ist mehr“. Der DFB bestrafte sogar schon einzelne Spieler, aber viele können es nicht gewesen sein. Ich erinnere mich lediglich noch an Andi Möller 1995 und Sven Günther von Jena 2006 und beide bekamen ihre Strafe auch, weil sie nach dem Spiel ihre Lüge zugaben, somit wurde Ehrlichkeit im Nachhinein sogar noch bestraft. Was schwebt mir also in diesen festgefahrenen Strukturen vor? Ich stelle einfach die Behauptung auf und sage, dass es unserem Verein sogar sportlich gut tun würde, wenn er auf eigene Faust etwas gegen Schwalben, Meckern, Disziplinlosigkeit und Schauspielerei machen würde. Ganz unabhängig davon, dass ich einfach keinen Bock habe, mich für unsere Spieler auf dem Platz zu schämen, so erwarte ich einfach, dass man als Verein für Fair-Play einsteht. Nicht weil wir „Kult“ sind oder Vorreiter sein müssen, sondern weil irgendeine Partei mal zur Selbsterkenntnis kommen muss, dass Unehrlichkeit unseren Sport nicht besser macht. Im Prinzip ist die Umsetzung doch auch ziemlich gut möglich. Man muss Sünder einfach konsequent bestrafen, nicht nur alle Jubeljahre wie es der DFB macht. Wenn ein Spieler eine dumme rote Karte bekommt, muss er doch auch eine Geldstrafe bezahlen, warum dann nicht auch bei Unfairness, selbst wenn er nicht erwischt wurde? Eine schöne vierstellige Geldsumme wird alle unsere Spieler zu Vernunft bringen und schnell hat sich die Sache erledigt. Und da ich sportliche Vorteile erwähnte, so soll man sich einfach mal vor Augen führen, wie Schiedsrichter darauf reagieren, wenn sie wissen, dass ein Verein seine Sünder selbst bestraft und es sich die Spieler gar nicht leisten können, ohne Fremdeinwirkung zu fallen. Der Unparteiische muss nur noch mit dem Kapitän diskutieren und die Fans werden nicht unnötig durch Schwalben der eigenen Spieler aufgestachelt. Ich verstehe ja noch die „Cleverness“ im WM-Viertelfinale wie Uruguays Suarez in der letzten Minute Hand auf der Linie zu nehmen, aber was an Schauspieleinlagen clever sein soll, entzieht sich meiner Vorstellungskraft. Eisern ist, ehrlich zu sein. 6 WS-Konsum/WS-Tanke: Erlebnis Fussball Nr. 51 u.a. mit einem großen Interview mit uns und einer Vorstellungsrunde der Hammerhearts und der East Devils. Des Weiteren ein Interview mit Siegen, deutsche Teams im Europapokal, sowie zwei internationale Interviews mit Njimegen und den Green Angels aus St. Etienne… Schlagt zu! Für 3€ bei uns heute zu erwerben!!! KEIN ZWANNI FÜR NEN STEHER – FUSSBALL MUSS BEZAHLBAR SEIN! Positionspapier: Durch die Kampagne„Kein Zwanni für nen Steher“ wollen wir auf die Problematik steigender Eintrittspreise aufmerksam machen und auf eine moderate Preisgestaltung der Vereine hinwirken. Auch wenn unser Kampagnenmotto allein die Stehplatzpreise benennt, geht unser Anliegen doch weiter. Im Folgenden wollen wir daher unsere Ziele formulieren und erläutern. Eintrittspreise Wir fordern moderate und gerechte Preise, sowohl für Stehplätze wie auch für Sitzplätze und auch bei Spitzenspielen, Derbys oder anderen Highlights. Desweiteren fordern wir, dass sich auch bei internationalen Spielen die zu Sitzplätzen umgewandelten Stehplätze an den ortsüblichen Stehplatzpreisen orientieren. Es ist für uns nicht hinnehmbar, dass treue Fans in diesen Wettbewerben durch echte Sitzplatzpreise aus den Stadien gedrängt werden. Topspielzuschläge Wir lehnen Topspielzuschläge nicht grundsätzlich ab. Wer unbedingt ein Spitzenspiel verfolgen will, der soll dies auch entsprechend bezahlen. Für Dauerkarteninhaber und insbesondere auch Gästefans jedoch fordern wir eine Abschaffung der Topspielzuschläge. Für uns ist nicht verständlich, warum die Anhänger des Spitzenreiters oder Rekordmeisters selbst bei einem Tabellen-17. Aufschläge zahlen sollten, obwohl diese Partien für sie weit von einem Topspiel entfernt sind. Zudem finden wir Topspielzuschläge in Form von pauschalen Geldbeträgen als sozial ungerecht. Solche Zuschläge fallen bei günstigen Plätzen deutlich stärker ins Gewicht als bei den teuren Kategorien. Topspielzuschläge sind für uns deshalb nur dann akzeptabel, wenn alle Preiskategorien um denselben Prozentsatz angehoben werden. Allgemein Günstige Preiskategorien dürfen nicht zum Feigenblatt verkommen, indem eine geringe Anzahl 7 von Eintrittskarten symbolisch zu niedrigen Preisen verkauft wird. Wir fordern daher eine ausreichende und angemessene Verfügbarkeit auch der günstigsten Preiskategorien. Uns ist klar, dass auch Fußballvereine den Gesetzen des Marktes und der allgemeinen Preissteigerung unterworfen sind. Eintrittspreiserhöhungen als solche lehnen wir daher nicht grundsätzlich ab. Wir fordern von unseren Vereinen jedoch eine transparente und nachvollziehbare Preispolitik im Dialog mit uns Anhängern. Zusätzlich fordern wir eine Preisfestlegung bereits zu Saisonbeginn. Dass Vereine ihre Eintrittspreise erst im Laufe einer Spielzeit festlegen und bekanntgeben, ist für uns nicht akzeptabel. Weil die Gebühren für Versand und Vorverkauf von Eintrittskarten ligaweit stark voneinander abweichen, fordern wir eine Vereinheitlichung. Insbesondere im Versand sollen die Gebühren nur den tatsächlichen Bearbeitungaufwand abdecken und keine zusätzliche Einnahmequelle darstellen. Zudem wünschen wir uns auch für den Erwerb ermäßigter Eintrittskarten eine Vereinheitlichung der entsprechenden Kriterien. Kurzzusammenfassung Wir fordern… …eine moderate Preisgestaltung für Steh- und Sitzplätze …die Abschaffung von Topspielzuschlägen für Gästefans und Dauerkarten-Inhaber …eine ausreichende Anzahl von Plätzen in günstigen Preiskategorien …eine transparente Preisgestaltung …zu Saisonbeginn festgelegte Eintrittspreise … die Senkung und Vereinheitlichung der Vorverkaufs bzw. Versandgebühren ...einheitliche Kriterien für den Erwerb ermäßigter Eintrittskarten Diese Kampagne und ihr Name sind im Zuge einer drastischen Preiserhöhung von Gästekarten beim Revierderby von Borussia Dortmund in Gelsenkirchen entstanden. Das erstmalige Überschreiten der 20-Euro-Marke für einen Vollzahler-Stehplatz hatte in Dortmund das Fass zum Überlaufen gebracht und viele Fans dazu bewogen, die Partie zu boykottieren. Inzwischen wird “Keine Zwanni für nen Steher” getragen und unterstützt von Fans und Fanorganisationen aus dem gesamten Bundesgebiet. Gemeinsam wollen wir die Kampagne möglichst zu Ihren Zielen zu führen. Hierzu suchen wir auch auch den Dialog mit den Vereinen, der Deutschen Fußball Liga sowie dem Deutschen Fußball Bund. Alle, die daran mitwirken möchten, sind hierzu herzlich eingeladen. KEIN ZWANNI FÜR NEN STEHER – FUSSBALL MUSS BEZAHLBAR SEIN! 8 Hopping - Südamerika 2011 - Teil 4 (steFAN) Nachdem wir uns am Retiro getroffen hatten und die Reisegruppe wieder vollständig war, machten wir uns das erste Mal auf den Weg nach Avellaneda, wo es uns im Laufe der Tour noch öfters hintreiben sollte, da dort die Konzentration von interessanten Fußballvereinen enorm hoch ist. Und ich nehme es schon mal vorweg, das heutige Abendspiel zwischen: Racing Club de Avellaneda - CA Boca Juniors 0:1 / Argentinien, 1.Liga Mit der Subte zurück bis Constitución und rein den in Regionalzug, der uns aus der Capital Federal (Innenstadt) in den Vorort Avellaneda bringen sollte. Vom Bahnhof aus läuft man noch etwa 10 Minuten und mit jedem Meter, dem man sich dem komplett runden Estadio Cilindro nähert, füllen sich die Straßen mit Hinchas und den typischen Straßengrills. Da die Gäste von Boca bereits in den Gästeblock gequetscht waren, haben wir schnurstracks das Stadion geentert und unsere Plätze eingenommen. Der Blick auf den sich im Oberrang befindenden Gästeblock war zwar nicht optimal, dafür konnten wir von unserer Position aus die gefühlten 6000 Mann, im für 3000 Menschen zugelassenen Block, hervorragend akustisch vernehmen. Die restlichen 38.000 Zuschauer und Hinchas drückten den Blau-Weissen Gastgebern die Daumen. Zum Intro wurden uns ein paar Kassenrollen und Konfetti geboten. Und die „Racing Stones" präsentierten eine kleine Blockfahne in ihren Bereich und feierten ihren 20. Geburtstag. Ansonsten wurde nach dem optischen Leckerbissen in Mendoza, nichts weiter fürs Auge geboten. Dafür gab es von beiden Seiten derbe auf die Ohren und die Gesänge erreichten eine Lautstärke, die auf der Tour nicht noch mal überboten werden sollte. Nachdem 0:1 für die Gäste bebte der Oberrang und die Gäste, die schon richtig laut waren, legten noch mal eine Schippe drauf und feierten bis weit nach dem Abpfiff den Sieg im Classico und ärgerten somit die Heimfans, da sich dadurch die Blocksperre für die komplette Heimseite von den üblich 45 Minuten noch weiter verlängert, bis alle Gäste die Stadtgrenze überquert haben. Mit den richtigen Argumenten ließ man uns aber durch den „speziellen" Ausgang heraus und konnten so dem Trouble nach dem Spiel entgehen. Glücklicherweise fanden wir auf den noch leeren Straßen ein Taxi, die im Stadionumfeld Mangelware sind, da die Taxifahrer Angst haben von den Hinchas abgezogen zu werden, und konnten so der Bahn- und Busfahrt aus dem Weg gehen. ;-) Eine gute Stunde später lagen wir auch schon im frisch bezogenen Bett und sind mit den Highlights des Spiels im Fernsehen glücklich eingeschlafen. 20.02.11 (Sonntag) Nach einer erholsamen und ausgiebigen Nachtruhe traf man sich am nächsten Morgen wie gewohnt am U-Bahnhof Independencia, um gemeinsam das wohl bekannteste Viertel von Buenos Aires, La Boca, zu erkunden. Zu Fuß ging es einige Kilometer in Richtung Süden, bis 9 wir die Bombonera erblickten und Chris und Svens Hände langsam feuchter wurden. Vorbei am Trainingszentrum und den Kassenhäuschen, die von blaugelben Malereien gesäumt sind, stand man nun endlich vor einem, der schönsten Stadien der Welt. Leider blieb uns der Blick ins Innere verwehrt, da das Stadion an spielfreien Tagen für die Öffentlichkeit geschossen bleibt und alle Tore durch hohe Stahltore verschlossen waren. Nachdem das Stadion von allen Seiten inkl. dem legendären Stadionlungerer vorm Gästeblock abfotografiert war, wurden noch ein paar Touripunkte gesetzt, in dem man noch die weltbekannten bunten Häuser und die El Caminito besuchte. Auf dem Rückweg, wieder an der Bombonera vorbei und zurück durch San Telmo, zum Standard-Treffpunkt, Independencia. Der Rückweg zog sich aber in die Länge, da sich an Sonntagen ein riesiger Trödel-, Kunst- und Kleingewerbemarkt über San Telmo ausbreitet und es für das europäische Auge einige Dinge zu bestaunen gibt. Im Hotel angekommen wurde eine kleine Fuß- und Augenpflege eingeschoben, bis wir uns schließlich zum heutigen Primera Division Kick aufmachten. CA River Plate - CA Huracán 2:0 / Argentinien, 1.Liga Anreise wie mittlerweile gewohnt mit den öffentlichen Verkehrsmitteln. U-Bahn bis Retiro und von dort gute 20 Minuten mit dem Zug bis Nuñez. Von der Anreise mit der Linie „Belgrano Norte“ über die Station Scalabrini Ortiz, wurde uns, obwohl es kürzer gewesen wäre, abgeraten, da von dort immer die Barra Leute anreisen und auf Gäste Fans warten... Am Estadio Monumental angekommen, ohne Probleme mit den relativ teueren Haupttribünenkarten (ca. 28 €) eingedeckt und direkt das gigantische Stadion betreten. Bereits eine halbe Stunde vor Anpfiff war das Stadion gut gefüllt und in der Kurve klaffte lediglich noch die Lücke, wo später die Barra steht. Der Gästeblock leider nicht ausverkauft, jedoch fand sich auch hier eine, für die Größe von CA Huracán, angemessene Meute ein. Pünktlich zum Anstoß marschierten die 1000 Mann der Barra im Schnippselregen in den Block, zuerst die Trommeln und Trompeten, dann die Fahnenträger, gefolgt vom restlichen Mob. Dieses imposante Schauspiel dauerte gut und gerne 10 Minuten bis alle ihren Platz eingenommen hatten und die Hauptfahne über den Bändern gespannt war. Im Gästeblock war man zwar versucht daran, die eigene Mannschaft nach vorne zu peitschen, was aber bei der drückenden Masse an River Hinchas im Stadion verpuffte. Auf dem Rasen wurde uns das geboten, was wir auch schon in den bisherigen Spielen beobachten konnten. Ein richtig schneller und guter Spielaufbau, das Mittelfeld wird mit ein, zwei Kombinationen überbrückt und danach will jeder Spieler einen auf Messi machen und alleine durch die letzte Abwehrreihe marschieren und die Kugel einnetzen. Klappt in den meisten Fällen nicht und dementsprechend plätscherte das Spiel ohne Tore vor sich hin. Die River Barra feierte sich zwar einen ab, der Rest des Stadions stimmte aber nur situationsbedingt in die Gesänge ein. Aber dann sollte eine richtig fette Lautstärke erreicht werden, die ich bis dahin noch nie in einem großen Stadion ohne Dach erlebt habe. Nach der Halbzeit wurde den Zuschauern auch endlich auf dem Rasen etwas geboten. Eingeleitet durch eine wunderbare one-touch Kombination im Strafraum der Gäste, zappelte der Ball nun endlich im Netz und im 10 Stadion wurde freigedreht. Nach dem sich der Jubelschrei gelegt hatte, wurde südamerikatpyisch den Gästen mit netten Armbewegungen gedacht. Huracán macht daraufhin hinten auf, um wenigstens noch einen Punkt zuretten und wurden dafür aber sofort bestraft, in dem River einen Konter ordentlich zu Ende spielte und es zum zweiten Mal im Gehäuse der Gäste binnen 10 Minuten einschlägt. Auf den Rängen jetzt natürlich nur noch zufriedene Gesichter und je näher der Abpfiff rückte, desto sangesfreudiger wurde das Volk auf der Haupttribüne. Wir verstanden zwar kein Wort der Gesänge, konnten dem entsprechend nicht mitsingen, obwohl man so gerne mal wollte. Zum Mitklatschen und Armbewegen hat es aber noch gereicht. :P Dieses Mal sollte uns die 45minütige Blocksperre voll treffen, immerhin konnten wir aus dem Oberrang des Stadions einen wunderschönen Sonnenuntergang genießen, bis die Policia endlich die Tore aufmachte und sich die 45.000 Zuschauer aus dem Stadion drückten. Der Rückweg verlief heute identisch zu gestern, hoffen das man auf dem Weg zum Bahnhof und Taxi erwischt und sich dann gepflegt nach Hause kutschieren lassen. Falls nicht, dann halt mit der Bahn und Bus nach San Telmo zurück, was in mir immer ein unbehagliches Gefühl hervorgerufen hat. Glücklicherweise konnte der Cheftaxispäher ein passendes Gefährt ausfindig machen, welches uns nach einer ausgedehnten Stadtrundfahrt bei uns vor der Tür absetzen sollte. Nach einem Mitternachts-Super-Pancho am 24 Stunden Imbiss wurde sich, wieder mal völlig zufrieden, der Nachtruhe zugewendet. 21.02.11 (Montag) (Chr.) Immer noch enttäuscht von der Absage der Party in Svens / Jans WG am Sonntagabend, wo wir gebügelt und geschniegelt mit ein paar Quilmes unter dem Arm auftrumpfen wollten und vor Ort erst von der Absage erfuhren, blieb am heutigen Montag natürlich einiges an Zeit, da man halt doch nicht sooo spät aufstand. Also mal alle zusammen zum Gammelmarkt am Constitución, um das ein oder andere Schnäppchen zu schießen! Durch den kleinen, unscheinbaren Eingang hereinspaziert und hier und da geguckt… kleine Sporthose für mich sprang dann heraus während die anderen eher zögerlich waren. Naja, die wahren Schmuckstücke liegen sicher eh hinter der Theke und werden erst nach genauerem Nachfragen zähneknirschend herausgegeben… Arsenal FC - CA Tigre 2:0 / Argentinien, 1.Liga Während Pepe und Jan bei San Martin Burzaco ein paar Barra-Kämpfe in der Heimkurve sehen sollten, machten wir uns zu Arsenal auf, da ja morgen eh “unterklassige” Spiele stattfinden sollten. Der Verein gilt als das kleine Hoffenheim und ist bei Fans und Vereinen in Argentinien in etwa so beliebt wie eine kleine lästige Fliege. Immerhin war es nicht so weit und wir waren rechtzeitig auf der Tribüne, so dass wir ausreichend Sonne tanken konnten. Nebenbei kickten die Jugendmannschaften beider Teams gegeneinander (scheint Usus zu sein vor dem Hauptspiel) und auch ein paar Rennereien hinter der Heimkurve, aber nix wildes. Keine Ahnung, warum da ein paar Hände voll Leuten rumjoggten. Arsenal stellte ca. 300-350 Leute, ziem- 11 lich jungen Alters, aber auch hier gar nicht mal so schlechte Stimmung. Paar Böller gingen auch ab und an hoch… was ich aber hiermit alles andere als gutheiße, höhö! Ab der 30. Minute übernahm dann jedoch Tigre das Ruder im Stadion, erst zu diesem Zeitpunkt traf die Barra („La Barra del Matador“) ein und endlich zogen auch die ca. 2000 Gästen öfter komplett mit! Und das sogar trotz Rückstand, so wünscht man sich das… Zaunbeflaggung auch alles andere als zu verachten, alles zugehängt! Nachdem Stefan heute das Taxifahren ausgeredet wurde, schließlich kriegt man so viel mehr vom wirklichen Leben mit, gings per Zug und Subte recht zügig ins gute Hotel Odeon, wo einem die dickbusige „Black Beauty“ trotz fortgeschrittener Zeit mit einem Lächeln den Zimmerschlüssel in die Hand drückte. 22.02.22 (Dienstag) CA Temperley - Los Andes 1:2 / Argentinien, 3.Liga (steFAN) Den Tag wollten wir ein wenig ruhiger angehen, da am Nachmittag ein Doppler in der Primera B für uns anstehen sollte. Also mal ohne Zeitdruck ausgeschlafen und die Lavalle (große Touri& /SchickeriaEinkaufsstraße) heruntergeschlendert auf der Suche nach was Brauchbarem. Außerdem Alltägliches erledigt wie Einkaufen und Wäsche abholen, was wahrlich ein Schnäppchen ist mit etwas mehr als 2 € pro Maschine, passt! Zurück im Hotel noch die Planungen für die nächsten Tage vorangetrieben und ein bisschen gedöst. Durch Zufall haben wir dann beim Durchzappen mitbekommen, dass irgendetwas in der Stadt los sein muss, da die Nachrichten Sender alle Liveschaltungen zum Constitución am Laufen hatten. Grund war, dass die Zuglinien Roca und San Martin von den Lokfahrern bestreikt wurden, da es in der letzten Woche ein schweres Zugunglück gab, wobei ein Güterzug mit einem Regionalzug frontal zusammenkrachte und es mehrere Tote und Schwerverletzte gab. Der Streik sollte nun so lange gehen, bis die Tragödie aufgeklärt ist und es einen Verantwortlichen dafür gibt. Durch den Streik war guter Rat teuer, da wir heute massiv auf die Bahn angewiesen waren. Zwischen den beiden geplanten Partien hatten wir nur ein sehr schmales Zeitfenster, um die 25 km lange Strecke zwischen Temperley und Moron zu absolvieren. Also hektisch mit Jan und Sven einen neuen Plan ausgearbeitet und unseren Treffpunkt zwei Stunden vorverlegt, damit wir gemütlich im Feierabendverkehr mit dem Linienbus in eineinhalb Stunden nach Temperley düsen können. Gemütlich in der Hinsicht, dass wir weder gefroren haben, noch uns im Bus festhalten mussten, da dieser einfach sauvoll war. Drei Quadras noch zu Fuß und schon standen wir direkt hinter der Heimkurve. Auffällig wieder mal, dass wir die Einzigen waren, die nicht in Vereinsfarben gekleidet waren. Nach dem Einmarsch der Barra dauerte es nicht mehr lange und die Himmelblauen begrüßten ihre Spieler mit Kassenrollen, Schnipseln und blauen Rauch zum Classico gegen Los Andes. Im „Gästeblock" befanden sich immerhin rund 40 erlaubte Vereinsangehörige und Familienmitglieder der Spieler, da Gäste unterhalb der 1. Liga seit einigen Jahren verboten sind. Aber auch ohne jeglichen Gegner auf den Rängen war die Stimmung im Estadio Temperley elektrisierend. Der Kurve schmetterte Hassgesänge vom Feinsten in Richtung Spielfeld und auf der Haupttribüne pöbelten die Rentner und der Nachwuchs vom aller Feinsten gegen die Spieler vom Erzrivalen und den Linienrichter inkl. dem Anrotzen und dem Beschmeißen mit jeglichen Gegenständen. Als kurz nach 12 der Pause das 0:1 fiel, ging es im Heimblock mächtig zur Sache. Durch den Frust des Rückstandes und auch aus internen Machtkämpfen innerhalb der Barra kam es zu einem gepflegten Faustkampf über 4 Runden, der sich in seiner Gesamtheit gute 10Minuten hinzog. Davor und danach wurden immer wieder gezogenen Fahnen vom Feind gezeigt und fröhlich weitergesungen. Temperley kam zwar noch durch einen Elfmeter zum 1:2 Anschlusstreffer, mehr war jedoch für die Gastgeber heute nicht drin. Dafür wurde von den Hinchas das Stadion in den letzten Minuten so richtig gerockt, wohl auch in der Hoffnung, dass noch etwas auf dem Rasen geht und man sich nicht der Schmach des Feindes aussetzen muss. Nach dem Spiel ist unsere 5-Mann-Combo wie besenkt aus dem Stadion heraus, um so schnell wie möglich zum ausgemachten Treffpunkt mit unserem Remise-Fahrer zu kommen. Glücklicherweise war Jans Kollege von Pasion Latina, Janni, heute mit an Board und dank seiner Spanisch Kenntnisse konnten er uns jenes Taxi, organisieren. Ein Remise ist nämlich, wie ein Fahrdienst. Man bestellt sich zu einer bestimmten Zeit ein Auto zu einem bestimmten Ort und klärt mit dem Fahrer im Vorfeld ab, wo hin die Reise geht und wie viel er dafür bekommt. Unglücklicherweise waren wir fünf Leute und der Kollege Fahrer wartete mit einem Citroën, gefühltes Baujahr 1976, auf uns. Zunächst wollte er uns nicht fahren, da er Angst hatte, dass er von Cobra 11 angehalten wird, wenn er mit 5 Leuten fährt, aber nach kurzer Diskussion hatte er dann gerafft, dass wir nicht in die Capital Federal wollen, sondern nur in den Vorort Moron. CA Deportivo Moron vs. Nueva Chicago 0:0 / Argentinien, 3.Liga Als dann alle Gliedmaßen verstaut waren, ging es ab auf die Piste, zunächst kurz auf die Autobahn, bis er irgendwo runtergefahren ist und ab dann an jeder Ampel nach dem Weg gefragt hat. Wenn man seinen Führerschein in Südamerika kaufen kann, ist es nicht verwunderlich, dass unser Fahrer null Peilung hatte. Zum Glück hielt unser Gefährt durch und in einer dunklen Straße wurden wir direkt hinter einer „Jugendbande", die ebenfalls auf dem Weg zur Estadio Moron war, rausgeschmissen. Also unauffällig den Jugendlichen gefolgt und schon stand dem zweiten Classico des Tages quasi nichts mehr im Wege. Die Einlasskontrolle noch mit den magischen Worten und den richtigen „Eintrittskarten“ gemeistert und erst mal gepflegt ein Choripan im Stadion verdrückt, bevor wir uns mittig auf der Haupttribüne niedergelassen haben. Auf der Hintertortribüne war bereits alles für das Derby gegen Nueva Chicago vorbereitet und hinter der Tribüne machte sich die Barra schon lautstark für ihren Einmarsch heiß. Kurz 13 vor Anpfiff wurde schließlich einmarschiert und ein perfektes Chaos-Intro abgeliefert. Anschließend wurde nach anfänglichen Problemen, noch eine richtig coole Blockfahne, die den Titel „Block" auch verdient, da sie wirklich den gesamten Block bedeckte, präsentiert. Teilweise wurden uns endlich mal wieder neue Melodien in den Gehörgang geliefert, aber auch Klassiker, die in allen Stadien des Landes gesungen werden. Leider flaute die Stimmung nach dem furiosen Beginn ständig ab, wozu auch das relativ langweilige Spiel beitrug, welches schließlich ohne Tore endete. Der Gästeblock sah, wie im ersten Spiel des Tages aus. Ein paar Vereinsangehörige und Familien. Hingucker im Stadion ist noch die fehlende Gegengerade und bietet somit einen Blick auf das angrenzende Wohnviertel. Da sich zu unserer lustigen Gruppen noch einige Kollegen von Jan und Janni anschlossen, fiel die Fahrt mit dem Taxi aus und man machte sich gemeinsam auf den Weg zur Bahn. Zur Feier des Tages und auf die beiden erlebten Classicos wurden noch diversen Biersorten beim Warten auf den Zug verköstigt. Bis wir endlich die Endstation Once, erreicht hatten, stiegen Janni und seine Leute bereits einige Stationen vorher aus. Von Once, wo am Vorabend übrigens jemand abgestochen wurde, wollten wir dann nicht unbedingt den etwas weiteren Fußweg bis zu unseren Hotel antreten. Da sich heute die Sektion Sparfuchs durchgesetzt hat, wurde auch auf ein Taxi verzichtet und wir stiegen einfach mal den Bus ein, von dem Jan meinte, dass er halbwegs in unsere Richtung fuhr. War dann auch FAST so. Wir sind an der Avenida 9 de Julio, noch oberhalb des Obelisken, herausgekommen und dann einfach mal oberkörperfrei mitten in der Nacht die Avenida nach Süden, bis zu unseren Viertel gelatscht. Chris hat sich noch seinen obligatorischen Mitternachtssnack („Hamburgesa Completa“) einverleibt, bis wir dann fertig, aber wie immer völlig zu frieden ins Bett fielen. 23.02.11 (Mittwoch) (Chr.) Endlich schön drin im Rhythmus mit jeden Tag Fußball und nach den beiden sehr netten Drittligakicks gestern heute also zum Meister der Apertura 2010: Estudiantes La Plata – Deportes Tolima 1:0 / Copa Libertadores Da die Züge aufgrund des Streiks immer noch nicht fuhren, gings dreieinhalb Stunden vor Kick-Off los um nach La Plata zu fahren. Diesmal also mit dem Bus, was ca. 75 Minuten dauerte. Ging aber doch recht gut vorbei, heute waren wir zu siebent. Neben Yanni noch 2 Argentinier, wobei einer den Liveticker für betandwin von obigem Spiel machte. Cool! Neues Dach wurde heute eingeweiht im Stadion von Estudiantes, weshalb man sich ein bisschen was erhoffte. Letztendlich aber Ernüchterung pur. Stadion total außerhalb der Stadt auf einer Freifläche erbaut, alles viel zu ordentlich und auch die Stimmung außer 3-4 Mal unbrauchbar! Vom Drumherum das maueste Spiel der Tour, dementsprechend auch die Kürze dieses Berichts. Dafür musste abends San Telmo herhalten, bis die Krakow Bar uns irgendwann herausschmiss… 24.02.11 (Donnerstag) Nachdem mich den ganzen Wochenanfang bereits die Entscheidung „quälte“, welchen Kick ich mir Donnerstag und folglich auch Sonntag anschauen wollte, hatte die Bequemlichkeit gesiegt und so stand heute Argentinos Juniors auf dem Programm statt Independiente - Penarol in der Copa. Letztere sollten einen guten Auswärtsmob aus Uruguay mitbringen und für einen vollen Gästeblock sorgen. Das würde River am Sonntag bei Independiente aber ebenso und man hätte halt noch mal die Chance ein ordentliches Classico zu sehen. Andererseits wäre der Block auch gegen Penarol voll und man könnte Sonntag nach Uruguay und den LP machen. 14 Hätte, wenn und aber… die Entscheidung fiel wie gesagt auf die Juniors, während Jan und Stefan zu Independiente gingen und Stefan mit ein paar Einheimischen unter einer Autobahnbrücke eine Runde aktiv gegen das runde Leder trat. Auch ganz cool eigentlich! Den Tag mit auspennen verbracht, das verdammte Quilmes sorgte noch für eine Portion Kopfschmerzen. Wollten wir nicht glauben, aber jeder Kunde weiß das eigentlich! Also wieder typischer Alltag und zur Kaffeezeit schön beim Restaurant um die Ecke zwei Eingeweide-Teller bestellt… das stand nun SO leider nicht dran und Stefan gut am Würgen nach dem Probieren von diesem Zeug. Und selbst die kleine Stadtbesichtigung, die ich mir vorm Kick vorgenommen hatte, kriegte ich noch auf die Reihe und chillte etwas auf dem Plazo de Mayo + erkundete die Nebenstraßen dort ringsherum. Dann aber zum Spiel, den gewohnten Weg bis Constitución, anschließend bis „La Paternal“ und die 15 Minuten vorbei an den vielen Cartoneros, den Müllsammler- und Resteverwertern, die das Stadtbild mit ihren großen Karren tagsüber oft prägen. Argentinos Juniors - America 3:1 / Copa Libertadores Der mexikanische Vertreter brachte vielleicht 50 Fans mit, die ausnahmsweise auf der Hintertorseite untergebracht waren. Dort normalerweise der Heimblock, diese standen heute jedoch im eigentlichen Gästeblock, welcher wesentlich höher und steiler gebaut ist, was vermutlich auch der Stimmung zu Gute kam. Denn schlecht fand ich die Juniors heute nicht, auch wenn die meisten eher eine schlechte Meinung über sie haben. Alleine schon das Intro mit Batterie außerhalb des Stadions, Blockfahne und massig Rauch - astrein! Stimmung wie gesagt ganz solide und ansprechend, vielleicht trug auch der nette steile Ground dazu bei und die Tatsache, dass man den Heimfans genau gegenüber saß und somit alles bestens im Blick hatte. Auch ist die Stimmung ja verdammt abhängig vom Spiel, was ich in dieser Form hier nicht erwartet hätte vorm Antritt der Reise! 3-4 Minuten vor Anpfiff raus um die Blocksperre zu umgehen und mittlerweile war es auch wieder 23 Uhr… die Gammelstraße hoch vorbei an den ca. 20 Cartoneros war dann gar nicht mal sooo angenehm, aber auch hier gilt das Motto „Augen zu und durch!“. Die Müllsammler warten hier auf den abendlichen Cartonero-Zug, der diese in die Vororte bringt bzw. zu einer Abgabe-Station für ihre gesammelten Güter. Im Pasion Latina No. 3 war dazu mal ein sehr guter Artikel, falls jemand sich da noch mal genauer mit befassen will… Den letzten Teil gibt’s dann in zwei Wochen gegen Cottbus zu lesen! 15 Rückrunde 2.Liga: Fr, 29.04.2011, 18:00 Uhr VfL Bochum vs 1.FC Union Berlin So, 08.05.2011, 13:30 Uhr 1.FC Union Berlin vs Energie Cottbus So, 15.05.2011, 13:30 Uhr Karlsruher SC vs 1.FC Union Berlin Union Zwee: Mo, 25.04.2011, 1.FC Union II vs Tennis Borussia Fr, 29.04.2011, Hansa Rostock (A) vs 1.FC Union II Bochum auswärts: siehe Grafik auf Seite 8…Fahrpreis 30€! Eintrittskarten können in der Geschäftsstelle vom 1.FC Union erworben werden Sommerpause (erste Termine zum Vormerken!): Sand-Völker(ball)Schlacht zu Köpenick Wann? Samstag, 28.05.2011 – ab 12 Uhr Wo? ABC rocks, Hirschgartenstraße 14, Berlin-Köpenick Was? Völkerball-Turnier, Essen und Trinken für´n schmalen Taler, Tombola, gemütliches Beisammensein, Filmeinlage und Champions-League-Finale kieken… Impressum Herausgeber: Wuhlesyndikat Preis: für umme Verwendete Fotoquellen: eigener Fotofundus, unveu.de Kontakt/Beschwerden/Vorschläge: info@wuhlesyndikat.de Auflage: min. 1500 Stück Nächste Ausgabe: Heimspiel gegen Cottbus Dieser Flyer ist kein Erzeugnis im presserechtlichen Sinn, sondern lediglich ein Rundbrief an Freunde, Bekannte & Fußballinteressierte. Wir rufen weder zu exzessivem Genuss von alkoholischen Getränken & Drogen, noch zu Gewalttätigkeiten gegen Personen oder Sachen auf, noch propagieren wir irgendeine politische Einstellung. Satire ist ein Bestandteil dieses Flyers & wird nicht als solche gekennzeichnet. Die eventuelle Schilderung von Aktionen vor, während oder nach Fußballspielen erfolgt ausschließlich „wenn die Handlung der Berichterstattung über Vorgänge des Zeitgeschehens oder der Geschichte dient“ (Strafgesetzbuch §131(3)). Namentlich gekennzeichnete Berichte verantworten die Autoren selbst & müssen nicht die Meinung der Redaktion widerspiegeln. 16