Maßnahmenpaket Werk Werra
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Maßnahmenpaket Werk Werra
Maßnahmenpaket zum Gewässerschutz Betriebsstart Großprojekte 25. März 2014 Die Kompetenz in Kalium und Magnesium Maßnahmenpaket zum Gewässerschutz erfolgreich 2 Alle Produktionsstandorte des Verbundwerkes Werra (Hattorf und Wintershall in Hessen sowie Unterbreizbach in Thüringen) sind mit Neubaumaßnahmen, weiteren Verfahrensoptimierungen und Anlagenerweiterungen in das Maßnahmenpaket einbezogen. Dies zeigt: Wir arbeiten nach dem Stand der Technik... ... und setzen innovative Techniken bei der Gewinnung und Verarbeitung unserer natürlichen Rohsalze ein. Wir stehen zur Kaliproduktion in Deutschland und in der Region! Mehrere Hundert Millionen Euro, die die K+S KALI GmbH in das Maßnahmenpaket zum Gewässerschutz investiert, machen klar, dass das Unternehmen zum Standort Werra steht. Auch in Zukunft wollen wir hier präsent sein und produzieren. 40 35 30 in Tausend Wir halten Wort! Durch enorme Anstrengungen wurden im Werk Werra in den vergangenen Jahrzehnten die Salzabwässer trotz steigender Verarbeitungsmengen deutlich reduziert. Im Oktober 2011 hat K+S den offiziellen Startschuss für das Maßnahmenpaket zum Gewässerschutz gegeben. Bis Ende 2015 wird K+S die Salzabwassermenge nochmals erheblich verringern und einen weiteren Beitrag zur Entlastung von Werra und Weser und dem Untergrund leisten. Das ist ein wichtiger Schritt hin zu einer langfristigen und nachhaltigen Salzabwasserentsorgung. 25 20 15 10 2500 mg/l 5 0 17 925 933 941 949 957 965 973 981 989 997 005 013 021 2 2 2 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 19 Das Verbundwerk Werra hat nicht nur als wichtiger Gewerbesteuerzahler für die Region eine enorme Bedeutung. Rund 7.500 sozialversicherungspflichtige Arbeitsplätze an der Werra hängen direkt am Kalibergbau. 220 Millionen Euro hat das Werk im Jahr 2012 an Lohnsumme an die Beschäftigten gezahlt. 85% von ihnen kommen aus den Landkreisen Hersfeld-Rotenburg und Wartburgkreis. Neben zahlreichen Investitionen profitiert die heimische Wirtschaft auch von den Baumaßnahmen zum Maßnahmenpaket: ein erheblicher Teil der Aufträge wird an lokale Firmen vergeben. Das Werk Werra ist und bleibt Partner der Region. Erster Spatenstich am 27. Oktober 2011: Der Startschuss für das Maßnahmenpaket zum Gewässerschutz wurde gegeben. 3 Wir unternehmen große Anstrengungen zur Erfüllung der Ziele des Maßnahmenpaketes: •Alle Baumaßnahmen müssen bei laufender Produktion realisiert werden: bei unterschied- lichen Bedingungen auf den Standorten und auch bei zum Teil widrigen Wetterbedingungen. • Die hohen Investitionskosten (bisher wurden ca. 200 Millionen Euro für sämtliche Teilpro- jekte ausgegeben, darunter neben den Anlagen rechts auch der Leitungsverbund und Infrastrukturmaßnahmen) sind vom Werk Werra zu erwirtschaften. Zudem sind die zusätzlichen Kosten für den Betrieb der neuen Anlagen dauerhaft zu verdienen. ESTA CMg – Standort Hattorf Wir sind stolz, sagen zu können: Wir liegen im Zeitplan. Drei der großen Projekte sind bereits in Betrieb – siehe rechts. Die Dickstoffanlage III am Standort Unterbreizbach wird noch im Juni 2014 in Betrieb gehen. Weitere Maßnahmen werden derzeit umgesetzt oder sind in Planung. Wir sind erfolgreich: Mit den drei Projekten, die jetzt in Betrieb gegangen sind, haben wir bereits 90% der versprochenen abwassereinsparenden Effekte erreicht. Eindampfanlage Kainit – Standort Wintershall Wir denken schon heute über 2015 hinaus. Unsere Aufgaben sind: •die weitere Reduzierung der Abwässer als Forschungsschwerpunkt •die intensive Forschung und Entwicklung für mögliche Entsorgungslösungen vor Ort •die Prüfung standortferner Entsorgungswege Auf den folgenden Seiten erfahren Sie mehr zu den einzelnen Anlagen ESTA CMg, Eindampfanlage Kainit, Kalte Vorzersetzung und Dickstoff III und deren Funktionsweisen. Kalte Vorzersetzung – Standort Unterbreizbach Standort Hattorf (Philippsthal, Hessen): ESTA® 4 ESTA®-Verfahren (ElektroSTAtisches Trennverfahren) Das wurde geschaffen: Neubau einer ESTA®-Anlage mit einer Höhe von ca. 50 m, einer Länge von ca. 104 m und einer Breite von ca. 9 m im nördlichen und bis zu ca. 23 m im südlichen Bereich Diese Großkomponenten enthält die Anlage: u.a. Fließbettkühler, Filter, Scheider, Silos, Mühle, Sieb sowie Band- und Trogkettenförderer während der Bauphase Bauzeit: 18 Monate Inbetriebnahme: Januar 2014 Besonderheiten: •K+S-eigenes, abwasserreduzierendes Verfahren •Maschinentechnik vollständig durch K+S geplant •Fertigung der Scheider und der Trogketten- heute förderer durch eigene Verbundwerkstatt ZW in Heringen Das wird mit der Anlage erreicht: Die Umstellung von der KieseritNassgewinnung auf das trockene ESTA®-Verfahren ermöglicht die Reduzierung des Salzabwassers. Innenansicht 5 So funktioniert das ESTA®-Verfahren: Fein gemahlenes Rohsalz Dieses Trennverfahren kommt ohne Salzabwassererzeugung aus; es ist eine Entwicklung von K+S. Zunächst wird das Rohsalz auf eine Korngröße unter einem Millimeter fein aufgemahlen, damit das Mineralgemisch in seine Bestandteile aufgeschlossen wird. In einem nächsten Schritt werden die Salze so vorbereitet, dass sie sich gegeneinander positiv bzw. negativ aufladen. Auf diese Weise aufgeladen, rieseln die Salzkristalle durch einen „Freifallscheider“. Dieser besteht im Wesentlichen aus zwei Elektroden, zwischen denen ein elektrisches Hochspannungsfeld vorhanden ist. Hier werden die elektrisch unterschiedlich geladenen Kristalle zur Anode bzw. Kathode abgelenkt. Unterhalb der Freifallscheider werden die sortierten Mineralien getrennt aufgefangen. Das ESTA®-Verfahren beruht auf einer Erscheinung, die wir auch im täglichen Leben beobachten können: Reibt man unter bestimmten physikalischen Bedingungen einen Stoff an einem anderen Material, so können sich beide gegeneinander „elektrisch“ aufladen. Dirk-Michael Ernst, Projektleiter ESTA Elektrostatische Aufbereitung Anode Rückstand (NaCl) Kathode Konzentrat (KCI) (Kieserit) Standort Wintershall (Heringen, Hessen): EDA Kainit 6 EDA Kainit (Eindampfanlage Kainit) Das wurde geschaffen: Neubau mit einer Höhe von 35 m, einer Länge von 31 m und einer Breite von 23,5 m Diese Großkomponenten enthält die Anlage: u.a. vier Verdampfer, 15 Pumpen, vier Wärmetauscher, acht Tanks und eine Kühlturmanlage Bauzeit: während der Bauphase 18 Monate Inbetriebnahme: Januar 2014 Besonderheiten: •optimierte Ressourcenausnutzung: aus Prozessrestlösungen, die bislang ent- sorgt wurden, werden noch Wertstoffe gewonnen, die dem Produktionsprozess wieder zugeführt werden •ein erheblicher Teil der Investitionen erfolgte an lokale Firmen heute Das wird mit der Anlage erreicht: •Salzabwassereinsparung •Rückgewinnung von Wertstoff Innenansicht 7 So funktioniert die Eindampfanlage: Zur Reduzierung der Salzabwassermenge werden Prozesswässer der Standorte Unterbreizbach und Wintershall vermischt und in der neuen Eindampfanlage aufkonzentriert: Die Eindampfanlage Kainit besteht aus drei Verdampferstufen und einer Endkonzentratorstufe. In den drei Verdampferstufen wird das Prozesswasser soweit eingedampft, dass Kainit in der Salzlösung entsteht. Im Endkonzentrator wird dann die gewünschte Zusammensetzung der eingedampften Lösung erreicht. Die Produktmenge wird hierdurch erhöht und die Menge der zu entsorgenden Salzabwässer kann verringert werden. Wintershaller Salzlösung Unterbreizbacher Salzlösung Verdampferstufe 1 Verdampferstufe Verdampferstufe 13 Verdampferstufe Verdampferstufe 14 Verdampferstufe 1 Endkonzentratorstufe Kainit zur Weiterverarbeitung Die Eindampfanlage funktioniert wie ein Kochtopf: Der Salzlösung wird durch Verdampfen Wasser entzogen. Dadurch ändert sich die Zusammensetzung der Salzlösung und verwertbare Salze kristallisieren aus. Heiko Spaniol, Projektkoordinator für die Großprojekte am Standort Wintershall Abwasserkonzentrat Standort Unterbreizbach (Thüringen): KVZ 8 KVZ (Kalte Vorzersetzung) Das wurde geschaffen: Aufstockung eines bestehenden Gebäudes und Anbau in Balkonbauweise (800 Tonnen Stahl wurden verbaut) Diese Großkomponenten enthält die Anlage: u.a. Bandanlagen, Filter, Zentrifugen, Maische Bauzeit: während der Bauphase ca. 23 Monate Inbetriebnahme: Dezember 2013 Besonderheiten: •Standortanpassung an zukünftige Rohsalz- bedingungen, um Rohsalz optimal verarbeiten zu können •ein erheblicher Teil der Investitionen erfolgte an lokale Firmen heute Das wird mit der Anlage erreicht: Im Zusammenhang mit der Anpassung an eine geänderte Rohsalzzusammensetzung und dem Lösungsverbund zwischen den Standorten werden die Salzabwässer des Standortes Unterbreizbach vollständig verwertet (oder genutzt). Dies geschieht in den Dickstoffanlagen und am Standort Wintershall. Innenansicht 9 So funktioniert die KVZ: KVZ Dieses Aufbereitungsverfahren wird der so genannten Heißverlösung, die auf dem temperaturabhängigen Löseverhalten beruht, vorgeschaltet. In der KVZ wird Magnesiumchlorid vom Rohsalz abgetrennt. 300 g/l MgCl2 Produkt Grube Verbund HA/WI Rohsalz Filtern/ Waschen Carnallit wird mit Wasser vermischt. Als Ergebnis entsteht eine gesättigte MagnesiumchloridLösung und das Zersetzungssalz. Zersetzung 35 °C Das Zersetzungssalz wird über verschiedene Filter entwässert und gewaschen, um die Magnesiumchlorid-Anteile weiter zu reduzieren. Anschließend wird das Zersetzungssalz der Heißverlösung zugeführt. Dort wird der Wertstoff Kaliumchlorid vom Natriumchlorid getrennt. Heißverlösung Erwärmen Zersetzungssalz KVZ-Lösung 35 °C Löselösung 120 °C Mutterlösung 25 °C Lösen 110 °C Verbund HA/WI Filtern / Decken Produkt Filtern Abgekühlte Kühlen Heiße Lösung Trübe 100 °C 25 °C Löserückstand (NaCl) Einfach ausgedrückt sind die beiden Verfahren mit verschiedenen Waschmaschinenprogrammen vergleichbar: die KVZ steht für die Vorwäsche, der „Hauptwaschgang“ erfolgt mit der Heißverlösung. Jörg Sieling, Leiter Großprojekte Werk Werra Sie steht schon in den Startlöchern am Standort Unterbreizbach (Thüringen): Dickstoffanlage III 10 DS III (Dickstoffanlage III) Das wurde geschaffen: Errichtung einer neuen, zusätzlichen Dickstoffanlage mit einem übertägigen und einem untertägigen Anlagenteil mit integriertem geschlossenen Fördersystem Diese Großkomponenten enthält die Anlage: über Tage: Siloanlage, pneumatische Förderanlage, Erweiterung der Kompressorenstationen, zweite pneumatische Schachtförderleitung während der Bauphase unter Tage: Siloanlage mit Förderschnecken und Durchlaufmischer plus nachgeschaltete hydraulische Hochdruckdoppelkolbenpumpen; Vorbereitung neuer Verwertungshohlräume Bauzeit: 22 Monate Geplante Inbetriebnahme: Juni 2014 Besonderheiten: Errichtung der Anlagenstrukturen für die DS III bei gleichzeitigem Betrieb und Vollauslastung der vorhandenen DS II heute über Tage Das wird mit der Anlage erreicht: •Nutzung von gesättigter Magnesium- chlorid-Lösung, die es – zusammen mit dem Lösungsverbund des Werkes Werra – ermöglicht, die Abwässer des Standortes Unterbreizbach vollständig zu werten •sinnvolle Verwertung von zusätzlichen Abfällen heute unter Tage 11 So funktioniert die DS III: In Silo-LKW werden die Abfälle (Rauchgasreinigungsrückstände, Kessel- und Kehrschlammaschen) zu K+S geliefert und pneumatisch in Silos umgeschlagen. Von dort gelangen sie durch eine pneumatische Förderanlage über ein geschlossenes Rohrleitungssystem direkt in die Silobehälter der Dickstoffanlage unter Tage. In der Untertageanlage werden die Abfälle in einem Mischer nach festgelegten Rezepturen zu einer hydraulisch pumpfähigen Suspension vermischt. Hier kommen die in Unterbreizbach in der KVZ entstehenden Prozesswässer als Anmischlösung für den Dickstoffversatz zum Einsatz. Die Mischung wird in einen Vorlagebehälter geleitet. Anschließend wird sie mittels hydraulisch angetriebenen Dickstoffpumpen aus dem Vorlagebehälter angesaugt und über eine hydraulische Förderleitung zur Sicherung in entsprechende Versatzhohlräume gepumpt, wo sie aushärtet. Ulrich Klemmer, Leiter Untertageverwertung am Standort Unterbreizbach und Projektingenieur DS III Die Suspension, zu der die Abfälle mit den Prozesswässern in der Untertageanlage vermischt werden, ist in ihren Eigenschaften vergleichbar mit Fließestrich: beide sind erst flüssig und fließfähig, dann verfestigt und tragfähig. Dr. Gerrit Städtler, Leiter Anlagentechnik und Projektingenieur DS III K+S KALI GmbH · Werk Werra Hattorfer Straße, 36269 Philippsthal Telefon 0800 93772-10 · nachbarschaftstelefon@kali-gmbh.com Ein Unternehmen der K+S Gruppe