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Autor: webmaster@die-welt-ganz-nah.de Seite: 1 02.09. - 03.10.2007 USA-Rocky Mountains (http://die-welt-ganz-nah.de/reisen/usa/2007/2/) 03.09. Chicago - Georgetown Während unseres Neuseeland-Urlaub letztes Jahr hatten es uns die Gebiete rund um Rotoroa mit all den vulkanischen Aktivitäten besonders angetan. So etwas wollten wir unbedingt wieder erleben. Nur wo? Kurz nachdem wir von unserer Reise zurück waren, fanden wir dazu das ideale Ziel und zwar den Yellowstone National Park. Die quasi einzigen offenen Punkte waren noch: wie soll die Tour aussehen und wann wollen wir verreisen. Letzteres wurde recht schnell klar, da in unserem Unternehmen die Urlaubsplanung fürs Folgejahr im November gemacht wird. So reichten wir beide 4 Wochen Urlaub im September ein und hofften, dass er genehmigt würde. Keine Gegenstimmen? Bingo. Bestimmt wurde der Plan durch den Aufenthalt im Yellowstone National Park. Schon im Februar wurde eine Cabin am Old Faithful gebucht; wir sind ja leidensfähig. ;-) Wie sich später herausstellte würden Monika und Walter (Crimson Tide), Markus (Scooby Doo) und Christian (Micky McBenz) aus dem usa-reise.de-Forum gleichzeitig im Park sein. Perfekt. Jetzt musste nur noch die Reise drum herum geplant werden. Im Endeffekt kam eine "kleine" hübsche Rundfahrt quer durch die Rocky Mountains zustande. Wohin genau? Das wird noch nicht verraten. Wäre ja schlecht für die Spannung. Der Sommer wurde länger und länger, der September schien unendlich weit entfernt. Noch 10 Wochen, noch 9 Wochen (an dieser Stelle wurde erstmal der Fotoapparat durch eine DSLR (Pentax K100D) ersetzt) und irgendwann war es nur noch eine Woche. Die Taschen wurden gepackt, alles drei Mal durchgeschaut und wie immer gehofft, dass wir nichts vergessen haben. Schon fünf Tage vor Abflug waren alle Koffer fertig. Wieso eigentlich fünf Tage vorher? Wie sich herausstellte, fand am 01. September in Sachsen die Einschulung statt. Ein pflichtbewusster Onkel kann sich natürlich den Schulanfang seines Neffen nicht entgehen lassen und so hieß es Freitagnachmittag nach der Arbeit auf Richtung Sachsen (Wie immer waren die A5 und A4 gut gefüllt!) und Sonntag morgen wieder zurück (sind ja nur knapp 450 km), schließlich sollte unser Flieger 17 Uhr Richtung Chicago starten. Ach ja ich vergaß, laut Plan wollten wir doch am 03. September direkt nach Denver fliegen. Leider entwickelte sich die Buchungslage des Fluges nicht gerade zu unserem Vorteil und so informierte mich Danilo am Mittwoch, also 5 Tage vor Abflug, dass wir jetzt schon Sonntag Nachmittag über Chicago nach Denver fliegen würden - wir sind ja flexibel ;-) Die Autobahn Richtung Frankfurt war an dem Morgen natürlich wie leer gefegt und so waren wir zeitiger als geplant wieder zu Hause. Dort noch mal geschaut, ob wir wirklich nix vergessen haben und dann hielt uns nichts mehr. Ab zum Bus und los zum Flughafen. Pünktlich wie die Maurer hob um halb 6 Uhr abends unsere A343 in Frankfurt ab nach Chicago. Der Flug verlief ruhig, das Essen war gut und reichlich und wir landeten pünktlich im Herzen der USA. Es gibt auch schlimmere Dinge als einen Flug (Anja macht ein kurzes Schläfchen): Schnell durch die Immigration, hoffen das alles Gepäck da ist und raus in die warme Abendluft von Chicago. Nach Bestellen des Shuttles wurden wir zu unserem reservierten Hotel dem Four Points O'Hare gebracht. Wir überlegten noch, ob wir was zu essen suchen, ließen es aber bei einem Schokoriegel aus dem Automaten sein. Wir beide hatten irgendwie keinen Hunger und bei der Busfahrt hatten wir sowieso nix gesehen, was irgendwie nach Essen aussah. Schon bald siegte die Müdigkeit und wir verkrochen uns unter der Decke. Wir wünschen Euch viel Spaß auf einer interessanten Rundfahrt durch die Rockies. Und bevor ich es vergesse: Bitte Regenschirm und Sonnencreme nicht vergessen. Autor: webmaster@die-welt-ganz-nah.de Seite: 2 04.09. Georgetown - Glenwood Springs Am Morgen waren wir wieder recht zeitig wach. Geduscht, gefrühstückt, Auto gepackt und schon waren wir pünktlich 7 Uhr unterwegs. Zuerst fuhren wir noch einmal in den „Stadtkern“ von Georgetown. Hatte es gestern noch geregnet, hofften wir diesmal auf bessere Bilder. Leider war es noch so schattig in dem Tal, dass es für schöne Bilder schlichtweg zu dunkel war, aber wie oft kommen wir hier wieder her? - daher haben wir auf gut Glück ein paar Bilder geschossen: Langsam kam die Sonne hinter den Bergen hervor und bei strahlendem Sonnenschein fuhren wir auf dem I70 gen Westen. Diesen Morgen ließ mich Danilo das erste Mal hinters Steuer und was soll ich sagen, solch ein großes Auto zu fahren macht einfach Spaß. Wie auch schon auf unseren vergangenen Reisen wollten wir, wo es möglich war, Interstates vermeiden und lieber auf kleinere, meist landschaftlich reizvollere Straßen ausweichen. Immerhin sahen wir hier am Interstate ein Deer, welches das erste und letzte an diesem Tag bleiben würde. Wenig später verließen wir den I-70, um auf dem HW-6 über den Loveland Pass weiter nach Dillon zu fahren. Einige Serpentinen sind hier zu bewältigen, bevor man auf dem Pass ankommt. Und man (Frau) sollte aufpassen, dass sie nicht einfach am Pass vorbeifährt. Nein, ich hab es noch geschafft anzuhalten - stimmts, Danilo? Lange jedoch hielten wir uns nicht im Freien auf, da es bei einer frischen Prise, verdammt kalt war. Die anschließende Fahrt Richtung Keystone hat uns landschaftlich sehr gut gefallen. Wir hatten dabei auch genug Zeit uns abseits der Strasse umzusehen, da vor uns ein Truck recht langsam unterwegs war. Keystone selbst erlebt wohl seine Blütezeit nur zur Skisaison. Jetzt war dort nichts los, außer einigen Vorbereitungen für die Saison – Seilbahnarbeiten etc. Daher ging es direkt weiter Richtung Dillon. Wir wollten die Dam Rd. nehmen, um bei dem schönen Wetter noch etwas den Blick auf das Dillon Reservoir genießen, doch diese war geschlossen (Wieso stehen die Schilder immer erst kurz davor? U-Turn ... ), also ging es doch schneller als gedacht wieder auf den I-70. Als Tagesziel stand Glenwood Springs auf dem Plan, welches nur 90 Meilen von Dillon entfernt war. Es war kurz vor Mittag, somit hatten wir noch sehr viel Zeit zur Verfügung. Kurzerhand entschlossen wir uns heute schon über den Independence Pass zu fahren, der eigentlich erst fürs Urlaubsende eingeplant war. Wir verließen den I-70 wieder, um auf der State Highway 91 Richtung Leadville zu fahren. Die Strecke selbst ist nichts Besonderes. Es war einfach nur schön und wir spürten einmal mehr, dass wir endlich Urlaub hatten. Es dauerte nicht lange bis wir in Leadville ankamen. Der Ort liegt sehr idyllisch vor der Kulisse der Rocky Mountains und zumindest an diesem Morgen wirkte alles friedlich. Wir waren die einzigen Touristen, die man als solche ausmachen konnte, der Rest waren Einheimische. Leadville wurde Mitte des 19 Jahrhunderts als Bergbaustadt gegründet, als in den nahe gelegenen Bergen Silber gefunden wurde. Es war ruhig auf den Straßen und so entschieden wir uns, dass Auto abzustellen und ein wenig an der Hauptstraße spazieren zu gehen. Die alten Häuser waren alle in gutem Zustand und so verbrachten wir einige Zeit beim Fotografieren und in den Läden stöbern. Danach ging es weiter Richtung Balltown, wo wir auf den State Highway 82 abbogen. Linkerhand gab es immer wieder Abfahrten zu den Twin Lakes, die wir für den ein oder anderen Stopp nutzten. Eine größere Pause verbrachten wir im Örtchen Twin Lakes. Dort war ein kleiner Trail ausgewiesen, welcher uns die Gelegenheit gab, uns ein wenig die Füße zu vertreten. Hier begegneten wir auch zum ersten Mal einem interessanten Insekt, dessen Artgenossen uns in den nächsten Wochen fast täglich begleiten sollten. Im Flug sah es aus wie ein Schmetterling, wenn es saß wie eine Heuschrecke und dabei machte es im Flug ein lautes knatterndes Geräusch. Kurzerhand taufte Danilo die Tierchen – Schmetterschrecke. Autor: webmaster@die-welt-ganz-nah.de Seite: 3 Langsam zogen wieder Wolken auf und wir beeilten uns auf den Pass zu kommen. Oben angekommen, mussten wir zwar ab und zu auf Sonnenschein warten, alles in allem hatten wir aber tolles Wetter. Wir aßen im Schutz unseres Autos (kalt war es nämlich hier oben *bibber*), bevor wir weiterfuhren. Direkt hinter dem Pass sollte die Ghosttown Independance liegen, so stand es zumindest in unserem Reiseführer. Wir fanden nirgendwo ein Hinweisschild und eher zufällig hielten wir an einem Parkplatz an, da dort die Aussicht recht schön war. Erst beim Aussteigen bemerkten wir die Ghosttown im Tal. So liefen wir zwischen den z.T. stark verfallenen Häusern herum und studierten dabei im Trailguide für was welches Haus früher genutzt wurde. Es waren nur wenige andere Personen unterwegs, so dass wir alles in Ruhe genießen konnten, bevor es weiter ging. Ich war schon sehr gespannt, sollte doch der nächste Ort Aspen sein. Gehört hat sicherlich jeder schon von Aspen, aber was soll ich sagen, mich hat er eher enttäuscht. Hotel an Hotel, neben Appartmentkomplexen etc. Zwar alles in schönem Baustil, aber nichts, was man unbedingt gesehen haben muss. Allerdings kann ich mir durchaus denken, dass der eine oder andere Star die Ruhe hier genießt, schließlich ist weit und breit NICHTS. Allerdings reichte der erste Kreisverkehr, den ich jemals in den USA gefunden habe, um meinen Blutdruck zu steigern. Er war zweispurig und ich wollte LinksAbbiegen. Dummerweise landete ich auf der äußeren Spur und die Einheimischen fanden es nicht so toll, dass ich nach der ersten Abfahrt im Kreisverkehr weiterfahren wollte. Naja, es wurde kräftig gehupt, aber ich bin trotzdem weitergefahren. Ziel war der Maroon Lake. Jedoch stellte sich schnell raus, dass man da nur mit einem Shuttlebus hin kam. Also alle Aufregung am Kreisverkehr umsonst und nicht nur das, ich mußte da noch mal durch, aber diesmal kam zum Glück kein anderes Auto. *Puh* Somit erreichten wir doch schneller als gedacht Glenwood Springs. Als erstes steuerten wir den Friedhof an – sollte man dort doch das Grab von Doc Holliday finden. Um zum Friedhof zu gelangen mussten wir ein ganzes Stück bergauf laufen und oben angekommen, brauchte ich erstmal kurz eine Pause. Natürlich hatten wir kein Wasser mitgenommen, dachten wir doch der Friedhof wäre einfacher zu erreichen. Neben dem Grab von Doc Holliday sind viele weitere Gräber aus dieser Zeit, deren Erkundung ich persönlich interessanter fand. Wenig später stiefelten wir wieder bergab und ab hier überließ ich Danilo das Steuer. Mich hatte der kurze Trail in der prallen Sonne einfach geschafft. Nach etwas Suchen entschieden wir uns für das „Silver Spruce Motel“, danach noch kurz zum Safeway, um unsere Vorräte aufzufrischen und zum Tanken, damit wir am nächsten Morgen gleich aufbrechen konnten. Zum Abendessen hatten wir uns im Reiseführer ein bestimmtes Restaurant rausgesucht. Wir suchten und suchten, aber wir fanden nichts. Das Restaurant hatte vor einiger Zeit geschlossen. Somit ging es zur zweiten Wahl, dem Fiesta Guadalajara, ein mexikanisches Restaurant. Die konnten so gut englisch wie wir, aber das Essen war wirklich gut. Mit vollen Bäuchen ging es wieder zurück ins Motel, wo wir noch ein wenig durchs US-Fernsehen zappten. Am nächsten Tag standen das Dinosaur N.M. und der „Fantasy Canyon“ auf dem Plan und darauf war ich schon sehr gespannt... Autor: webmaster@die-welt-ganz-nah.de Seite: 4 05.09. Glennwood Springs – Vernal Wie jeden Morgen führte der erste Gang zum Fenster, um nach dem Wetter zu schauen. Dort zeigten sich leider Wolken und es regnete in Strömen. Dementsprechend hielt sich unser Enthusiasmus etwas in Grenzen. Wir packten alles zusammen und starteten etwas verspätet gegen 07:30 Uhr auf dem I-70 Richtung Westen und hofften einfach, dass das Wetter bald besser werden würde. Kurz nachdem wir den Grand Hogback passiert hatten, heiterte der Himmel tatsächlich auf und die ersten Sonnenstrahlen kamen zum Vorschein. Bei Rifle verließen wir den Interstate und bogen Richtung Norden auf den State Highway 13 ab. Endlich waren wir wieder fast alleine auf der Straße! So sahen wir direkt eine Gruppe von Deer, die auf den Wiesen weideten – einfach schön. Kurz vor Meeker verließen wir die 13 und fuhren weiter auf dem State Highway 64. Nun folgte der für uns schönste Abschnitt der Tagesstrecke. Die Straße folgte für viele Meilen dem Flusslauf des White River. In dessen Tal gab es einige kleinere Farmen und dazwischen immer wieder wunderschöne Mäander. Für meinen Geschmack viel zu schnell erreichten wir das Kenney Reservoir, wo wir eine kurze Pause einlegten. Es war recht windig, aber immerhin hatte eben dieser Wind die Wolken nach Osten getrieben. Im Reservoir gab es recht viele Fische, die sogar ab und zu aus dem Wasser sprangen. Für einen Angler wäre das wahrscheinlich ein Traum. Wir jedoch stiegen wieder ins Auto und weiter ging's nach Dinosaur. Wir überlegten kurz, ob wir uns erst den Ost- oder Westteil anschauen sollten und entschieden uns schnell für den Ostteil. Richtung Westen konnten wir schon wieder Wolken sehen und überdachte Dinoknochen kann man sich auch bei Regen anschauen. Beim Canyon Area Visitorcenter angekommen, sahen wir schnell, dass es die richtige Entscheidung gewesen war, da das Dinosaur Quarry Visitor Center geschlossen war. Hm, gerade darauf hatte ich mich gefreut. Egal, einfach das Beste draus machen. Wir fuhren die Harpers Corner Road Richtung Norden und stoppten das erste Mal beim Plug Hat Butte. Von der Picnic Area erreichten wir nach einigen Metern den Rand einer Steilklippe und konnten den Ausblick zur Cliff Ridge genießen. Jedoch sahen wir auch mit Unbehagen die vielen dunklen Wolken hinter eben jener Ridge immer näher kommen. Wir entschieden uns, so schnell wir konnten bis zu Harpers Corner durchzufahren. An eine Runde auf der Echo Park Road war nicht mehr zu denken, das Risiko da im Regen stecken zu bleiben, war uns zu groß. Es wurde immer dunkler und ein paar Tropfen fielen auch vom Himmel. Und dabei wollten wir wenigstens den 2 Meilen Loop zu Harpers Corner laufen, doch bei drohendem Gewitter auf einem Bergkamm zu laufen, war auch dies keine Option. Auf dem Parkplatz angekommen, hatte es dort schon geregnet und so beschlossen wir einfach ein wenig zu warten. Nach ca. einer halben Stunde schien wieder die Sonne und bewaffnet mit Wasser und Fotoausrüstung machten wir uns auf den Weg. Nach einem kurzen Abstieg ging es recht ebenerdig durch lichten Wacholderwald, ein schöner Trail mit tollen Aussichten z.B. auf den Steamboat Rock.Am Ende erwartete uns ein Felsgrat, der in den Canyon hineinragte. Von hier hatten wir eine tolle Aussicht ins Tal und wechselten immer wieder zwischen den Aussichten nach Norden, Osten und Süden, bevor wir den Rückweg antraten. Das Warten hatte sich wirklich gelohnt und den Trail können wir nur empfehlen. Auf dem Rückweg zum Visitor Center hielten wir noch an den Viewpoints an, die wir auf dem Hinweg rechts liegen gelassen hatten und konnten auch dort noch wunderschöne Aussichten genießen. Viel hatten wir von dem Park bisher noch nicht gehört, umso mehr hat er uns überzeugt. Autor: webmaster@die-welt-ganz-nah.de Seite: 5 Zurück in Dinosaur ging es über Jensen in den Westteil des N.M. Unterwegs trauten wir unseren Augen nicht, vor uns war eine neue Wolkenfront aufgezogen, die den Tag zur Nacht machte. Beim provisorischen Visitor Center waren einige Knochen ausgestellt. Das eigentliche Dinosaur Quarry Visitor Center ist immer noch geschlossen, da der Untergrund nachgegeben hat und somit das Gebäude einsturzgefährdet ist. Auf einmal wurde es richtig stürmisch, begann zu gewittern und zu regnen. Wir sprinteten schnell Richtung Auto zurück und überlegten, was wir nun machen sollten. Ursprünglich wollten wir beim Fantasy Canyon im Auto übernachten, um dort Sonnenunter- und aufgang zu sehen. Doch daraus wurde bei diesem Wetter nichts. So wollten wir die Nacht in Vernal verbringen. Da es bis dorthin nicht weit war, entschlossen wir uns doch noch die Cub Creek Road bis Josie Morris Cabin zu fahren. Dort hatte bis in die Mitte/Ende des letzten Jahrhundert eine Frau unter einfachsten Bedingungen gelebt. Es war schön zu sehen, dass es so etwas in unserer Zeit noch gibt. Nachdem wir alles angeschaut hatten, machten wir uns auf den Weg nach Vernal. Hier erwartete uns die nächste Überraschung. Da wir in diesem Urlaub mal die Cabins in den KOA's testen wollten, nahmen wir Kurs auf den hier ansässigen Campground, ins Haus gestiefelt und mal nachgefragt. Die Dame am Schalter meinte, sie hätte noch eine Cabin für 80$. Wir hatten eigentlich nicht vor das Ding zu kaufen. Also wieder zurück in die Stadt. Zuerst probierten wir unser Glück im Days Inn, die wollten über 100 USD + Tax die Nacht, nee, das war uns zu viel. Nächster Stopp Econo Lodge – ausgebucht, lokales Hotel – ausgebucht (im Schwesterhotel kostet das Zimmer 118 USD + Tax), also doch wieder zum KOA. Dort kostete die Cabin auf einmal inklusive Tax nur noch 65 USD. Geht doch. Und endlich erfuhren wir den Grund für die hohen Preise und ausgebuchten Motels. Rund um Vernal ist der Ölboom ausgebrochen und die Firmen bringen ihre Mitarbeiter in der Stadt in den Motels unter. Bisher war es wohl zu teuer, dort Öl zu fördern, doch da so langsam die Stellen, wo man einfach Öl fördern kann, rar werden, werden nun auch diese Ölfelder erschlossen. An dem Abend machten wir nicht mehr viel. Wir machten es uns gemütlich, überspielten ein paar Bilder aufs Laptop und hofften auf besseres Wetter am nächsten Tag. Ein Versuch ins Internet zu kommen, war erfolglos. Hier musste man sich bei irgendsoeinem Provider registrieren und dann den Tarif wählen. Nur war da nichts auszuwählen. Etwas gefrustet gaben wir es irgendwann auf. Es war die erste Nacht, in der wir unsere Schlafsäcke testen konnten. Ich hatte einen neuen Schlafsack, der auch bei Minusgraden warm halten sollte (Errungenschaft bei Walmart im letzten Urlaub). Danilo hingegen hatte tapfer darauf bestanden, seinen alten Schlafsack mitzunehmen. Na, mal sehen, was er morgen dazu sagt... Autor: webmaster@die-welt-ganz-nah.de Seite: 6 06.09. Vernal – Salt Lake City Da es mich recht zeitig Richtung Bad zog, konnte ich mir draußen ein gutes Bild vom Wetter machen. Vom Himmel strahlte mir der Große Wagen entgegen und somit musste Danilo schnell dran glauben, schließlich konnten wir so doch noch zum Fantasy Canyon. Nach etwas Murren quälte er sich aus dem Schlafsack. Um nun die Frage von gestern zu beantworten: Beim nächsten Walmart wechselte ein neuer Schlafsack in unseren Besitz. Kurz nach sechs waren wir dann tatsächlich unterwegs Richtung Fantasy Canyon. Schon nach kurzer Zeit erreichte unsere Laune jedoch wieder einen Tiefpunkt. Wir fuhren in eine dichte Nebelwand, die einfach nicht aufzuhören schien. Ich behauptete immer wieder standhaft, dass Nebel immer örtlich begrenzt sei und daher unsere Chancen gut standen, dass er bis zum Fantasy Canyon weg war. Wie sich rausstellte, war die UT45 der Arbeitsweg für die Angestellten der Ölfirmen, die trotz Nebel mit erheblicher Geschwindigkeit fuhren. Wir haben wohl einige Flüche auf uns gezogen. Hier mussten wir dann auch feststellen, daß der Trailblazer keine Nebelleuchte hat (wer baut eigentlich so nen Sch...). Dazu kam dass mir Danilo nach 20 Meilen das „örtlich begrenzt“ nicht mehr abnehmen wollte. In einer Nebellücke sahen wir direkt neben der Straße Pronghorn Antilopen stehen, deren Anblick uns wieder etwas versöhnte. Dann gings wieder ab in den Nebel. Irgendwann war er tatsächlich weg, jedoch war am Himmel immer noch eine dünne Wolkendecke, die keine Sonne durchließ. Auf der Glen Bench Rd. hofften wir einfach, dass die Sonne doch noch ein Einsehen hatte. Mit dieser Hoffnung bogen wir auf die Gravel Road ab, na ja es war eher eine matschige Schlammpiste. Hinter uns wirbelte unser Auto nur so die Schlammbatzen auf und schlingerte so die Straße entlang – oh je unser Auto... Dann standen wir vor dem Schild Richtung Canyon, neben dem jedoch ein „No Access“ Schild stand. Wir entschieden uns, das letztere Schild zu ignorieren und fuhren weiter zum Parkplatz. Wir waren die einzigen und konnten daher in aller Ruhe durch die Formationen laufen. Etwas später kam tatsächlich noch die Sonne raus, so dass einige schöne Bilder gelangen. Ich lief immer einige Meter hinter Danilo und irgendwann war er weg, also kletterte ich auf Verdacht in die Richtung, wo ich ihn vermutete. Der Weg führte auf den Hügel hinter den Formationen, wo wir einen schönen Ausblick auf die Umgebung hatten. Der Regen der Vornacht zeigte hier jedoch seine Nachwirkungen. Der lehmige Boden klebte wie Leim an unseren Schuhen und schon bald waren wir einige cm größer. Wieder zurück am Parkplatz brauchten wir ne halbe Ewigkeit, unsere Schuhe wieder sauber zu kriegen. Aufder Glen Bench Rd. wiederholte Danilo die Säuberungsaktion diesmal mit dem Klappspaten bei den Radkästen des Autos. Während wir so da standen bogen 4 Trucks in die Straße ein und wir waren heilfroh, dass die uns nicht entgegen gekommen waren. Danach ging es zurück Richtung Vernal, wo Danilo unser Auto in einer Waschanlage erstmal wieder in einen halbwegs normalen Zustand brachte. Nun mussten wir uns aber langsam beeilen, schließlich wollten wir heute bis nach Salt Lake City. Recht zügig fuhren wir weiter in Richtung der Flaming Gorge Recreational Area. Am Red Canyon Overlook bot sich uns ein toller Blick in den Canyon, jedoch blieben wir nicht lange, wollten wir doch noch ein ganzes Stück Gravelroad fahren. Über die BLM 218 und 221 konnten wir ein wenig das Hinterland erkunden und das quasi alleine. Es war nicht spektakulär, jedoch gefiel uns die Strecke und sie führte uns das erste Mal nach Wyoming. Autor: webmaster@die-welt-ganz-nah.de Seite: 7 In Fort Bridger stoppten wir in der gleichnamigen Historical Site. Dieses Fort wurde 1843 als Nachschubdepot für Auswanderer errichtet. Später in den 1850er wurde es zu einem militärischen Außenposten umfunktioniert. Die Häuser waren schön hergerichtet und alles sehr anschaulich dokumentiert. In einem alten Laden wurde uns von einem ebenso alten Mann, so einiges über die Lebensweise der damaligen Einwohner erzählt. So blieben wir länger als geplant, doch irgendwann mussten wir einfach weiter. Nun hieß es auf dem I-80 ein paar Meilen hinter uns zu bringen. In Evanston verließen wir den Interstate schon wieder und fuhren auf die WY/UT150, die bald zum Mirror Lake Scenic Byway wurde. Es war eine schöne Gegend, jedoch konnten wir sie nicht mehr so richtig genießen. Wir waren einfach schon zu lange unterwegs. Doch etwas konnte meine Aufmerksamkeit noch erwecken. Ein Hinweisschild zu Wasserfällen, also nix wie rechts abgebogen zu den Provo Falls. Die lagen zwar im Schatten, jedoch habe selten einen so schön kaskadierten Wasserfall gesehen. Schon dafür hatte sich der Umweg gelohnt, na ja auf jeden Fall für mich, für die jeder Wasserfall ein Muss ist. Wieder unterwegs, waren wir doch erleichtert, als wir endlich auf dem Interstate Richtung Salt Lake City waren. In der Stadt angekommen, wollten wir nur noch zu einem Motel. Wir fuhren einfach drauf los und entschieden uns fürs Super8. Zum Abendessen ging es nur noch zu Wendys und danach wieder zurück ins Motel. Wir haben noch Bilder überspielt, weiter die Schuhe gereinigt, eine Ladung Wäsche gemacht und dann fielen wir hundemüde in unser Bett. Autor: webmaster@die-welt-ganz-nah.de Seite: 8 07.09. Salt Lake City – Garden City Etwas schwer taten wir uns schon an diesem Morgen aus den Federn zu kommen, aber wer wird denn wohl Müdigkeit vortäuschen, wenn das erste Tagesziel Antilope Island heißt. Schon seit mehreren Tagen fragte ich Danilo über die Wahrscheinlichkeit aus, Bisons zu sehen und jedes Mal entgegnete er, ich werde auf Antilope Island welche sehen. *freu* Erstmal drehten wir jedoch noch eine Runde um den Salt-Lake-Tempel auf dem Temple Square. Leider gab es nirgends kostenlose Parkplätze und so blieb es bei flüchtigen Blicken. Der Weg zum Antilope Island State Park war nicht sehr weit und wir entdeckten sogar noch einen Walmart Supercenter auf dem Weg dorthin (schließlich mussten wir noch vorm Yellowstone Grillkohle besorgen). Wir beschlossen die Einkäufe nach unserem Insel-Besuch zu erledigen und somit stand meiner ersten Begegnung mit Bisons nichts mehr im Wege. Wir entdeckten auch schnell die ersten Exemplare, doch die waren recht weit entfernt. So hatte ich mir das nicht vorgestellt. Also fuhren wir die Straße bis zur „Fielding Garr Ranch“, aber auch hier hatten wir wenig Erfolg mit diesen gutmütigen Riesen. Mehr Glück hatten wir mit einem Coyoten, der vor uns in aller Ruhe die Straße überquerte, und mit einigen Pronghorn Antilopen, die in den Hügeln grasten. Die Insel selbst bietet eine karge, aber doch interessante Landschaft, die man auf mehreren Wanderwegen erkunden kann. Wir aber wollten hier nicht wandern, da für den Nachmittag schon eine andere Wanderung geplant war. Bei der Ranch selbst war auch nichts los und so fuhren wir ein wenig enttäuscht wieder zurück. Kurz bevor die Straße wieder auf die „Hauptstraße“ trifft, meinte es Fortuna doch noch gut mit uns. Eine ganze Bisonherde hatte beschlossen zur nächsten Wasserstelle zu wandern, welche zufälligerweise auf der anderen Straßenseite lag. So mussten wir unser Auto nur in entsprechendem Abstand parken und die Objektive zücken. Wir waren total begeistert und konnten uns gar nicht satt sehen. Immer gab es etwas Neues: ein Kalb, ein sich im Dreck suhlender Bison, ein stolzer Bulle… Irgendwann war das Schauspiel vorbei und wir fuhren schweren Herzens weiter. Zuerst statteten wir dem Visitorcenter einen Besuch ab, bevor es Richtung Buffalo Point ging. Hier hätten wir gerne etwas gegessen, aber wir waren zu zeitig – alles war noch geschlossen. Aber wozu haben wir denn ein Kühltasche, so gab es eben belegte Bagels. Belohnt wurden wir zudem noch mit einem Blick auf den Salt Lake und einer grasenden Gruppe von Pronghorn Antilopen. Mit diesen Eindrücken verließen wir Antilope Island. Wie vorher beschlossen, ging es direkt zum Walmart und nach ausgiebiger Suche haben wir auch tatsächlich Holzkohle gefunden. Jetzt konnten wir uns beruhigt Richtung Norden aufmachen. An der US 89 parkten wir wenig später am Trailhead zum Jardine Juniper Trail, jedoch nicht ohne erstmal vorbei zu fahren. Wie ihr euch denken könnt, bin ich mal wider gefahren… Dieser Trail war in unserem Reiseführer beschrieben. Er sollte zu einer Höhle führen, die man zwar nicht besichtigen kann, aber man sollte ganz deutlich den Luftzug spüren, den der Druckausgleich zwischen Höhle und Außenwelt hervorruft. Wir liefen und liefen und liefen und keine Höhle war zu finden. Irgendwann beschlossen wir wieder zurückzulaufen, es gab keine Beschilderung die irgendwie andeutete, wie weit es noch wäre. Die in unserem schlauen Buch angeführten Meilen waren jedoch schon rum. Immerhin hatten wir einen ruhigen Nachmittag im Grünen verbracht – was will man mehr. Autor: webmaster@die-welt-ganz-nah.de Seite: 9 Tagesziel war der KOA in Garden City, wo wir uns schon vorab eine Deluxe Kabin gemietet hatten. Die Fahrt entlang des Logan Canyon National Scenic Byway war sehr schön und vom Pass hatten wir einen tollen Blick auf den Bear Lake. Schon wenig später hatten wir den KOA schon erreicht und nachdem das Gepäck verstaut war, wollten wir zum See. Auf dem Weg dorthin gönnten wir uns noch einen der stark beworbenen Raspberry Shakes und zum Glück hatten wir eine Karte aus der Kabin dabei, in der eingezeichnet war, wo man öffentlich an den Strand kann. Ohne diese Karte hätten wir den Weg nie gefunden. Nach etwas Suchen fanden wir den Zugang und fuhren direkt mit dem Auto an den Strand. Hier waren wir alleine und konnten den See richtig genießen. Danilo konnte nichts aufhalten, seine Füße ins klare Wasser zu stecken. Ich begnügte mich zunächst mit dem Shake (small – 0,5l) und danach mit dem Fotografieren von Möwen, Muscheln etc. Langsam verschwand die Sonne hinter den Bergen und wir fuhren wieder zu unserer Hütte. Dort kochte Danilo für uns leckere Spaghetti mit Tomatensauce, bevor wir es uns in der Hütte gemütlich machten. Autor: webmaster@die-welt-ganz-nah.de Seite: 10 08.09. Garden City – Jackson Mit den ersten Sonnenstrahlen schälten wir uns aus den äußerst bequemen Bettdecken und nach einem kurzen Frühstück brachen wir auf. Schon am Vortag hatte ich auf der Karte am Nordende des Bear Lake ein Wildlife Refuge entdeckt, welches ich mir unbedingt genauer anschauen wollte. Auch wenn Danilo nicht so viel Lust hatte, wollte er doch so schnell wie möglich zum Grand Teton N.P. fahren, setzte ich mich durch und wir besuchten das Refuge. Es war einfach nur schön - eine ruhige Sumpflandschaft, in der wir viele Vögel beobachten konnten und dabei war noch nicht mal „Hauptsaison“. Danilo versuchte sich im Vögelfotografieren, was gar nicht so einfach war, bevor wir dann tatsächlich wieder nach Norden aufbrachen. Um einen Staat mehr auf der USA-Karte abzuhaken, wollten wir auf dem Weg zum Park einen kleinen Bogen durch Idaho fahren…nun ja, was soll ich sagen, der Bogen wurde größer, länger und irgendwie nahm er kein Ende. Wie sich später herausstellte, hatten wir in Montpellier einen falschen Abzweig genommen, was wohl auch der Tatsache geschuldet war, dass wir keine Straßenkarte von Idaho hatten. Schließlich sollte der Ausflug ja nur ein paar Meilen sein. Es ist immer noch erstaunlich, dass wir irgendwann anhand der Minikarten auf diversen Prospekten den Weg wieder fanden. Ok, wir hätten auch den Laptop anwerfen und im Streetatlas nachschauen können, aber wer wird denn wohl den einfachen Weg wählen… Kurz nach Mittag kamen wir auf dem KOA in Jackson an und nach kurzer Nachfrage war es möglich unsere Cabin schon zu beziehen. Wir leerten unseren Wagen und fuhren nur mit leichtem Gepäck Richtung Parkeingang. Erstes Ziel war der Jenny Lake wollten wir doch noch zu den Hidden Falls und zum Inspiration Point wandern. Es war wenig los und somit kamen wir schon mit dem nächsten Boot mit. So ein wenig war ich froh, dass Wochenende war, denn in dem Gebiet gibt es eine gesunde Bärenpopulation, der ich so alleine (bzw. zu zweit) nicht begegnen wollte. Doch dafür war gesorgt - bei schönstem Wetter waren genug andere Leute unterwegs und ich konnte die Wanderung wirklich genießen. Zuerst ging es zu den Hidden Falls – endlich wieder ein Wasserfall und was für ein schöner. Wir blieben eine ganze Zeit da und während ich die Atmosphäre genoss, bannte Danilo alles auf Speicherkarte und Video. Nächstes Ziel war der Inspiration Point. Der Aufstieg war schon anstrengend, aber er war es wert. Der Blick war toll, auch wenn ich bei dieser Passage bald aufgegeben hätte, denn meine Höhenangst hätte fast gesiegt. Aus dem Grund blieben wir auch ein wenig länger oben, bis ich wieder genug Mumm hatte zum Abstieg, den ich nach dem Motto „Immer an der Wand lang“ auch meisterte. Wieder auf Höhe des Sees zurück, nahmen wir den Wanderweg zurück zum Visitorcenter. Ca. 2 mi waren es, aber immer schön durch Wald und z.T. schönen Blicken auf den See, wobei es für meinen Geschmack hätten mehr sein können, denn den Hauptteil des Weges haben wir den See nicht gesehen. Autor: webmaster@die-welt-ganz-nah.de Seite: 11 Wieder am Parkplatz angekommen, war es schon später Nachmittag und wir wollten unbedingt noch ein paar Tiere beobachten. Die beste Stelle dafür sei laut Reiseführer der Oxbow Bend. Wir hatten tatsächlich Glück und konnten 4 Elche beobachten. Wie sich später herausstellte, hatten wir wirklich Glück, weil man die Elche nicht so oft zu Gesicht bekommt. Allmählich ging die Sonne unter und wir machten uns wieder auf den Weg nach Jackson. Auf Höhe des Visitorcenters beschlossen wir noch dem Moose Heritage einen Besuch abzustatten, um vielleicht noch einmal Elche zu sehen. Diesmal sahen wir keine Elche, dafür aber eine ganze Herde Hirsche. Es wurde immer dunkler und das Beobachten der Tiere immer schwieriger. So brachen wir wieder auf und fuhren das letzte Stück nach Jackson im Dunklen zurück. Auf dem Weg versorgten wir uns noch im lokalen Supermarkt mit Steaks und wenig später lagen die schon auf dem Grill. Halt! Vor dem Grillen, hieß es Feuer machen. Wir nahmen etwas von der Grillkohle, aber durch den riesigen Abstand zwischen Rost und Boden wurde nix warm. Also Plan B. Wir hatten ja auch noch Holz gekauft und so wurden ein paar Holz-Latten drunter gelegt und schon bald loderte ein kleines aber feines Feuer, wo dann auch die Steaks etwas Wärme ab bekamen. Hier bemerkten wir dann auch, dass im Halbdunkel essen nicht wirklich toll ist. Ich konnte noch nicht mal sehen, ob mein Steak durch bzw. medium war. Allerdings weiß ich bis heute nicht, warum mich das nicht veranlasst hat, schon vor dem Yellowstone Teelichter zu kaufen, aber dazu später mehr. Wir genossen noch etwas das Feuer und im Hintergrund rauschte der Snake River, dessen „Musik“ uns recht schnell in den Schlaf wiegte. Autor: webmaster@die-welt-ganz-nah.de Seite: 12 09.09. Grand Teton N.P. Ich muss schon sagen, die Nächte sind verd… kalt. Der Weg früh zur Dusche war schon eine Überwindung, aber danach fühlten wir uns besser. Kurze Zeit später waren wir wieder auf dem Weg Richtung Park. Da wir gestern so viele Tiere gesehen hatte, wollten wir unser Glück am Oxbow Bend noch einmal auf die Probe stellen – und tatsächlich wir konnten ein Weißkopfseeadlerpärchen beobachten. Das Männchen flog direkt über uns hinweg, das war ein tolles Erlebnis. Insgeheim hatte ich gehofft, noch einmal Elche zu sehen, aber dies blieb uns heute morgen verwehrt. Während des Wartens hatte ich Gelegenheit in der Parkzeitung zu stöbern. Ich las, dass die Ranger täglich einen Wildlife Caravan veranstalteten, bei dem man mit dem Auto einige Stationen im Park abfährt und meist Tiere beobachten kann. Keine Frage, das wollte ich unbedingt ausprobieren - hatte es mir die Tiervielfalt in diesem Park doch besonders angetan. In der Zeitung stand, man kann sich telefonisch oder in den Visitorcentern anmelden. Der Handyempfang war nicht so toll und somit machten wir uns auf ins nächste Visitorcenter. Dort erfuhren wir, dass die Tour schon voll wäre, also keine weiteren Autos zugelassen werden, aber wir könnten am Carsharing teilnehmen, d.h. bei jemand anders mitfahren. Kurz überlegt, aber warum nicht, und so standen wir auf der Liste. Als das erledigt war, machten wir uns auf den Weg zur Mormon Row bzw. den Antilope Flats, natürlich nicht ohne noch ein paar Fotos der Grand Teton Range zu machen. Heute war es bewölkt, was die Landschaft aber noch viel interessanter machte. An der Mormon Row stehen noch einige alte Farmgebäude, die von Farmen stammen, die bei Parkgründung auf dem Gebiet bewirtschaftet wurden. Es gibt immer noch einige Häuser und sogar eine ganze Ortschaft innerhalb der Parkgrenzen. Diese alten Scheunen bieten eine tolle Kulisse vor dem Bergpanorama und sind somit ein häufiges Fotomotiv auf Postkarten vom Grand Teton. Besonders reizvoll war die Gegend für mich durch die Anwesenheit von etlichen Bisons, die ich immer wieder gerne beobachte und einigen Mountain Bluebirds. Von dort war es nicht mehr weit bis zum Grosvenor Slide und so beschlossen wir uns diesen Bergrutsch genauer anzuschauen. Auf den Erklärungstafeln konnte man sehr eindrücklich sehen, wie der Berg vorher ausgesehen hat und wir bekamen eine Eindruck, welche Gewalt hier gewirkt haben muss, um das Land umzuformen. Es war noch früher Nachmittag und bis zu unserer Tour blieb noch eine Menge Zeit. Daher schlug ich Danilo vor die River Road zu fahren, wusste ich doch, wie gerne er Dirtroads fuhr. Der Vorschlag wurde einstimmig angenommen und schon waren wir auf dem Weg zur River Road. Schon am Anfang sahen wir ein paar Pronghorn Antilopen, wie immer ein eindruckvolles Erlebnis. Sobald wir an die Uferklippen des Snake River kamen, wurde die Strecke richtig interessant. Die Ausblicke auf das unter uns liegende Tal mit dem darin mäandernden Fluss waren einfach traumhaft. Doch viel zu schnell wand sich die Straße wieder ab und verlief ins Hinterland. Teilweise war die Strasse recht unangenehm und im Endeffekt wäre es ausreichend gewesen, die schönen Ausblicke zu genießen und dann wieder zurückzufahren. Insgesamt brauchten wir fast 3h für die Strecke. Autor: webmaster@die-welt-ganz-nah.de Seite: 13 Trotz allem waren wir noch pünktlich im Visitorcenter, bevor die Tour losging. Geführt wurde die Tour von einer jungen Rangerin, die das Ganze recht interessant gestaltete. Am Anfang wurden erstmal die Personen auf die Autos aufgeteilt, da außer uns noch einige weitere auf das Carsharing gehofft hatten. Wir kamen zu einem amerikanischen Ehepaar, welche sehr nett waren. Wir kamen sehr schnell ins Gespräch, was die Tour zu einem sehr schönen Erlebnis machte. Zuerst fuhren wir zu den Antilope Flats, wo wir wieder Pronghorn Antilopen und Bisons beobachten konnten. Nächste Station war am Ende der Schwabacher Road. Folgt man dort einem kurzen Pfad an dem Fluss entlang kommt man zu einem Biberdamm und dazugehörigen aufgestauten See. Wir hatten tatsächlich Glück und konnten einen Biber beobachten, wie er mit einem Ast im Schlepptau zu seinem Bau schwamm. Auf dem Rückweg sah ich noch einen Elch im Unterholz, doch wir fuhren ja in einem Caravan und somit blieb ich die einzige, die den Elch gesehen hat. Nach diesem Erlebnis ging es weiter Richtung Jenny Lake, wo wir direkt neben der Straße eine Herde Hirsche in der Dämmerung beobachten konnten. Die Rangerin erzählte uns einige interessante Details und zusätzlich hatte sie ein gutes Fernrohr dabei, was die Beobachtung etwas einfacher machte. Dies war auch schon die letzte Station der Tour und die Gruppe löste sich auf. Unsere „Chauffeure“ brachten uns wieder zu unserem Auto und wir verabschiedeten uns mit den üblichen guten Wünschen und Hinweisen. Als wir wieder in unserem Auto saßen und uns so die Rückbank ansahen, waren wir froh, dass wir als Fahrgäste am Carsharing teilgenommen hatten. Im umgekehrten Fall hätten wir erstmal unser ganzes Auto aufräumen müssen... Inzwischen knurrten unsere Mägen und wir beschlossen heute mal richtig Steak essen zu gehen. Wir fuhren zu zwei verschiedenen Steakrestaurants, jedoch waren die uns viel zu teuer. Schon das kleinste Steak kam ca. 25 USD. Schon etwas entmutigt entdeckten wir Bubbas BBQ. Es handelt sich zwar um eine Kette, jedoch war es einfach nur gemütlich, das Essen war reichlich und es schmeckte lecker. Gut gesättigt fuhren wir wieder zurück zu unserer Cabin und überspielten noch ein paar Bilder auf den Laptop, bevor wir in unseren Schlafsäcken verschwanden. Autor: webmaster@die-welt-ganz-nah.de Seite: 14 10.09. Jackson – Old Faithful Kurz nach 7 hatten wir wieder alles im Auto verstaut und schon befanden wir uns wieder auf der Strasse Richtung Norden. Tagesziel war heute Yellowstone und wir waren gespannt, ob wir heute Abend wirklich wie geplant alle gemütlich am Grill zusammensitzen würden. Doch halt! Dafür brauchen wir doch noch das Fleisch – also kurz am Albertson in Jackson angehalten und entsprechend eingekauft. Nun kann es aber wirklich Richtung Norden gehen, oder? Nein, zuerst standen noch einige unbesuchte Orte im Grand Teton auf dem Plan bzw. Orte, die wir unbedingt noch einmal sehen wollten. Den Anfang machte da die Schwabacher Road. Auch wenn wir den Biber vom Abend nicht mehr sahen, zeigte sich uns ein Graureiher von seiner besten Seite. Dazu kamen dann noch diese Ausblicke auf die Teton Range – was will man mehr. Nach einer Weile lösten wir uns von diesem Anblick und fuhren weiter zum Oxbow-Bend. Hier standen mehrere Fahrzeuge am Straßenrand, also stellten wir uns dazu und tatsächlich da stand ein Elch im Gebüsch. Wir hatten mal wieder Glück gehabt. Als es jedoch immer voller wurde, zogen wir uns recht schnell wieder zurück. Da fuhren wir lieber weiter zum TwoOcean-Lake, wo wir ein wenig wandern wollten. Auf dem Weg dahin, schlug das Schicksal erneut zu. Ein recht ausgewachsenes Exemplar eines Coyoten lief uns auf der Straße entgegen, blieb stehen, um dann wieder im Unterholz zu verschwinden. Das war wieder eines der exklusiven Erlebnisse, die wir an dem Park wirklich zu schätzen lernten. Am See angekommen, zeigte sich, dass es eine sehr verlassene Gegend war und der Wanderweg nicht gerade idyllisch am Seeufer entlang führte. Daher beschlossen wir die Ruhe einfach ein wenig zu genießen, ein paar Bilder zu machen und dann wieder zu fahren. Nächstes Ziel war Signal Mountain, welches die höchste Erhebung im Tal ist. Von dort hatten wir einen tollen Blick über die weiten Ebenen östlich der Teton Range. Auch wenn heute viele Wolken am Himmel hingen, bekamen wir einen Eindruck wie groß der Park ist. Und schon ging es weiter zur Colter Bay. Dort hatte ich mit den Lake Shore Trail rausgesucht - ein wenig laufen wollten wir ja jeden Tag. Zu dieser Jahreszeit hat der Jackson Lake recht wenig Wasser, so dass das Ufer viel größer ist als normal und somit die Bilder nicht recht gelingen mögen. Wir liefen weiter und wieder fiel uns auf, dass ein Lake Shore Trail nicht so oft am Ufer vorbeiführt, aber inzwischen sollten wir es ja besser wissen. Wir laufen den Trail ab, den wir quasi für uns alleine haben, uns begegnen lediglich eine Familie und viele Squirrels… Als wir wieder ins Auto steigen, ist es schon Mittag. Kurze Zeit später passieren wir den Südeingang des Parkes - wir sind nach einem Jahr Vorbereitung endlich im Yellowstone! Und schon folgt der erste Stopp – die Moose Falls. Die liegen direkt an der Parkstrasse, aber trotzdem hält kaum einer an. Wir finden sie sehr Autor: webmaster@die-welt-ganz-nah.de Seite: 15 schön und schon glüht der Fotoapparat. Weiter geht es auf der Parkstrasse nach Norden. Rechts der Strasse befindet sich der Lewis River umgeben von Zeugen des letzen Waldbrandes. Die nachgewachsenen Bäume zaubern ein leuchtendes Grün zwischen die verkohlten Baumstämme und zusammen mit dem Fluss wirkt alles sehr friedlich. Daraufhin ging es weiter zu den Lewis Falls. Hier zeigte sich mal wieder das typische Phänomen der Touristen. Es ist möglich den Wasserfall direkt von der Strasse aus zu sehen, es gibt aber auch einen kurzen Trail, der direkt zum Wasserfall führt. Nur ein ganz kleiner Prozentsatz der Touristen, derer die anhalten, laufen diesen Trail auch - die meisten begnügen sich mit dem Blick von der Strasse. Wir jedoch laufen das kleine Stück und können somit den Blick auf den Wasserfall ohne viele Menschen um uns herum genießen. Abends mussten wir pünktlich 6 Uhr an der Cabin in Old Faithful sein, denn das war der verabredete Treffpunkt für unser Forentreffen. Somit blieb noch genug Zeit für den ersten Besuch eines Thermalgebietes. Die ganze Autofahrt über sprachen wir von Bären. Danilo freute sich schon darauf, Bären zu begegnen, bei mir hielt sich die Vorfreude in Grenzen. Wenn ich sicher im Auto sitze – gerne, aber beim Wandern möchte ich Bären wirklich nicht begegnen. Wir waren gespannt ob und wo wir Bären sehen würden. Aber nun wieder zurück zu den Thermalaktivitäten - darauf freute ich mich schon die ganze Zeit und schon standen wir im West Thumb Geysir Basin. Erstes Highlight war ein Hirsch, der mitten zwischen den Pools stand. Doch es folgten noch mehr. Bei strahlendem Sonnenschein zeigten sich die Pools in den schönsten Farben und ich glaube so viele Bilder hatte ich den gesamten Urlaub noch nicht an einem Tag gemacht. Hier einige Impressionen: So langsam ging die Zeit auf 5 Uhr zu und wir brachen auf Richtung Old Faithful. Wie wahrscheinlich jeder, der in der Old Faithful Lodge übernachtet, standen wir zuerst in der Rezeption des Old Faithful Inn. Der Irrtum war schnell aufgeklärt und in der Old Faithful Lodge bekamen wir zügig unsere Schlüssel für die Cabin. Wir waren noch mit dem Ausladen beschäftigt, als wir Monika auf uns zukommen sahen. Das war ja einfacher als gedacht. Schnell gesellten sich Walter, Markus und Micky dazu. Sie hatten schon herausgefunden, dass es bei den Cabins keine Grillplätze gab und dass wir zu einer Picnic Area fahren mussten. An der angegebenen Stelle waren wir auf dem Weg zu Old Faithful schon vorbeigekommen. Markus wollte jetzt erstmal wissen, ob wir es waren, die er vorhin im West Thumb fotografiert hatte und zeigte uns ein entsprechendes Bild. Tatsächlich, beim blubbernden Matsch stand er uns direkt gegenüber. Naja, so als "Rothaut" hätten wir ihn nie erkannt. Es folgte die Klärung wer fahren sollte, zwei Autos war klar, aber wer fährt? Das Danilo und ich selten was (alkoholisches) trinken, boten wir an, zu fahren. Dieser Vorschlag wurde entsprechend freudig angenommen und es konnte eigentlich losgehen. Nachdem wir den ganzen unnützen Krempel auf unserer Rückbank entsorgt haben, hatten wir Platz für Monika (Crimson Tide) und Walter. Jetzt noch das ganze Essen, Getränke und ganz wichtig die Holzkohle im Kofferraum verstaut und ab ging es zum nächsten Picknick-Platz mit Grillstelle. Die paar Meilen haben wir dann schnell hinter uns gebracht, denn schließlich knurrten die Mägen. Während Monika den Salat zusammen schnippelte, Markus und Micky die Getränke aufbauten, sorgten wir uns ums Feuer. Hier schien es recht einfach, da die Lücke zwischen Kohle und Rost recht klein war. Also wurde die Kohle schön verteilt, ein (oder zwei) ordentlicher Schuss Spiritus drüber und schon stand erstmal alles in Flammen. Während die Kohlen vor sich hinglühten, tauschten wir sechs erstmal unsere bisherigen Urlaubserlebnisse aus und gaben uns Tipps für kommende Gegenden. Irgendwann waren die Kohlen soweit und die ersten Stücke Fleisch wanderten auf den Rost, welche sie später gar wieder verließen. Mittlerweile war es jedoch dunkel geworden und dazu noch ziemlich kühl. Das Thema Dunkelheit war jetzt ein kleines Problem, denn an Kerzen hatte niemand gedacht, also wurde erstmal im Schein zweier Taschenlampen Autor: webmaster@die-welt-ganz-nah.de Seite: 16 gegessen. Wieso nur hatte ich nach dem Erlebnis auf dem KOA keine Kerzen gekauft… Die kühle Temperatur verursachte allerdings ein größeres Problem: Die Glut der Kohlen wollte nicht mehr. Also Plan B: alle zogen aus, um Holz zu sammeln (zu erwähnen ist hier, dass das Sammeln von Holz im Yellowstone erlaubt ist). Mit ordentlich viel Holz konnten wir das kleine Feuerchen in ein richtiges Lagerfeuer verwandeln, was den übrigen Steaks zu einer gesunden Bräune verhalf. Nachdem die Steaks alle verputzt waren, hielt uns nichts mehr am Tisch und wir standen alle rings ums Lagerfeuer, immer auf der Suche nach neuem Holz. Irgendwann hatte es uns ein alter Ast angetan. So ganz wollten wir ihn allerdings nicht ins Feuer legen, also musste er irgendwie zerkleinert werden. Wir packten unseren Armee-Klappspaten aus und versuchten ihn damit zu zerkleinern, leider vergeblich. Hier half nur brachiale Gewalt, und so sprangen Walter, Micky und Danilo mehrmals auf dem Ast herum, bis er brach. Mit diesem neuen Holz brachten wir unser Feuer zu neuem Glanz und wärmten uns noch eine ganze Weile. Alles hat ja leider mal ein Ende und so mussten wir hier auch mal aufräumen. Aber ohne Licht macht sich das doch etwas schlecht. Also parkte Micky den Jeep schön in Richtung Grillplatz und so konnten wir im Scheinwerferlicht in Ruhe aufräumen. Auch das Feuer wurde mit vereinten Kräften und mehreren Litern Wasser und zig Kilo Dreck gelöscht, schließlich wollten wir nicht für den nächsten Jahrhundertbrand im Yellowstone verantwortlich sein. Danilo mit Micky an seiner Seite und mit Markus, Monika und Walter bei mir im Auto fuhren wir durch die dunkle Nacht zurück ins Camp. Für den nächsten Morgen verabredeten wir uns alle noch zum Frühstück im Old Faithful Inn, bevor wir in den jeweiligen Cabins verschwanden. Autor: webmaster@die-welt-ganz-nah.de Seite: 17 11.09. Yellowstone N.P. Letzte Nacht hatten wir uns alle zum Frühstück im Old Faithful Inn verabredet. Wir wollten die Zeit vor dem Frühstück nutzen und ein wenig den Geysir Hill erkunden. Kurz vor Sonnenaufgang liefen wir los, mit Mütze, Schal, Handschuhe und dicker Jacke. Die Plankenwege waren mit Frost überzogen und verdammt rutschig, so dass wir nur langsam vorankamen. Es war Zeit für den Ausbruch des Old Faithful und das wollten wir uns nicht entgehen lassen, waren doch um die Uhrzeit nur wenige Leute unterwegs. Danach wollten wir ein paar Bilder vom Sonnenaufgang in dem Gebiet machen, hatten aber unterschätzt, dass wir uns in einer Niederung befanden und somit die Sonne noch eine ganze Zeit brauchte, ehe sie über den Hügel schien. Wir wollten aber auch nicht wieder zurück gehen, also warteten und froren wir. Der Gedanke an eine heiße Schokolade wurde dabei immer stärker… und dann war es soweit - die Sonne ließ sich blicken. Ein paar gute Bilder gelangen, jedoch war die Zeit der Himmelsfärbung schon vorbei. Allmählich machten wir uns wieder auf den Rückweg zum Old Faithful Inn und dort fanden wir die anderen schon in der Lobby vor. Recht schnell wurden wir zu einem Tisch geführt, der uns in den nächsten Tagen noch mehrmals sehen sollte. Auch während des Frühstücks gab es viel zu erzählen und wir konnten uns endlich an der heißen Schokolade wärmen. So gestärkt beschlossen wir das Upper Basin zusammen mit Scooby Doo und Micky zu erkunden und uns auf Geysirjagd zu begeben. Monika und Walter hatten dieses Gebiet schon gesehen und wollten in anderen Gebieten auf Fotojagd gehen. Wir wollten wieder zusammen Abendessen und reservierten gleich einen Tisch für uns gegen 20 Uhr. Bis dahin blieb uns noch viel Zeit und wir machten uns gemeinsam auf die Socken. Vorher versorgte uns Monika noch mit einem kleinen Zettel mit den durchschnittlichen Ausbruchzeiten der Geysire. Wir liefen den Geysir Hill ab und dann Richtung Grand Geysir. Auf dem Weg dorthin sahen wir den Sawmill Geysir, der es uns besonders antat. Er brach recht oft aus und sah dabei sehr fotogen aus. Am Grand Geysir angekommen, lasen wir, dass der nächste Ausbruch in einem Zeitfenster von 12-16 Uhr erfolgen sollte und beschlossen gegen 12 Uhr wieder hier zu sein. Bis dahin blieb aber noch genug Zeit und liefen weiter Richtung Riverside Geysir und Morning Glory Pool. Hier ein paar Impressionen: Chromatic Pool: Morning Glory Pool: Autor: webmaster@die-welt-ganz-nah.de Seite: 18 Der Riverside Geysir sollte zwischen 12:50 und 13:50 ausbrechen, vielleicht haben wir ja Glück und können beide sehen. Pünktlich 12 Uhr sind wir wieder am Grand Geysir und besetzen die einzigen Plätze im Schatten. Die Minuten gingen langsam vorbei und wir fragten uns, wie lange wir wohl bleiben sollten. Ich schlug vor bis 12:30 zu warten und dann Richtung Riverside Geysir zu laufen. Und was soll ich sagen, pünktlich 12:30 brach der Geysir aus. Es blieb also noch genügend Zeit, um zurück zum Riverside zu laufen. Micky beschloss sich ein wenig Ruhe in der Cabin zu gönnen, so dass wir nur zu dritt weiterliefen. Während wir am Riverside warteten, saßen auch neben uns Männer, die anscheinend täglich diesen Geysir beobachten, zumindest behaupteten sie der Geysir würde Punkt 13:38 ausbrechen und ihr werdet es nicht glauben, er brach tatsächlich Punkt 13:38 aus. Nachdem alles auf Bildern gebannt war, machten wir uns auf den Rückweg zu den Cabins. Unterwegs sahen wir noch einen Ausbruch der Lion Geysire und gerade als wir auf Höhe des Beehive Geysires waren, kam uns ganz aufgeregt eine Rangerin entgegen. Sie erzählte uns, dass eben dieser Geysir in den nächsten 15 Minuten ausbrechen würde. Es gibt einen Indikator, dass wenn der kleine Geysir neben dem Beehive ausbricht, folgt letzterer innerhalb der nächsten 15 Minuten. Da er nur ca. alle 18h ausbricht und es keine Vorhersage für ihn gibt, konnten wir unser Glück kaum fassen. Der Geysir machte seinen Namen alle Ehre und es war kaum möglich ihn in voller Höhe aufs Bild zu bekommen. Zwischenzeitlich lag ich schon auf den Planken, um ein halbwegs schönes Bild zu bekommen. Alles in allem konnten wir unser Glück kaum fassen, innerhalb von 2 Stunden hatten wir drei der großen Geysire gesehen. Wir holten Micky aus der Cabin ab, natürlich nicht ohne ihm zu erzählen, was er verpasst hatte. Wir besuchten das Midway Geysir Basin und drehten eine Runde auf dem "Firehole Lake Drive". Wir wollten noch weiter zu den Wasserfällen und Markus war direkt dafür zu begeistern. Micky weniger, doch da wir zwei Autos hatten, war die Lösung schnell gefunden. Micky machte sich wieder auf dem Rückweg zur Cabin und wir fuhren zu dritt in unserem Auto weiter (bis hierher fragten wir uns so manches Mal, warum wir eigentlich mit zwei Autos unterwegs waren). Erster Halt waren die Gibbon Falls, der zweite Halt die Firehole Falls und der dritte Halt bei den Fountain Paintpots. Ihr werdet es ahnen (oder wissen), kurz hinter dem Parkplatz liefen uns Monika und Walter über den Weg. Natürlich erzählten wir sofort von unseren Geysir-Beobachtungen – und wie wir inzwischen alle wissen, hatte Autor: webmaster@die-welt-ganz-nah.de Seite: 19 es bei den beiden ein wenig anders ausgesehen… Wir liefen den kurzen Rundweg entlang, schossen bei untergehender Sonne ein paar Bilder und dann ging es zurück nach Old Faithful. An der Abfahrt vom Highway stand eine ganze Herde Hirsche. Obwohl es dort nicht gestattet war, hielten wir an. Es dauerte nicht lange und ein Ranger kam, um uns zu bitten weiterzufahren, was wir auch direkt taten. Den Abend ließen wir dann gemeinsam beim Dinner im Old Faithful Inn ausklingen. Der Tag hatte genug Gesprächsstoff produziert und so saßen wir noch eine ganze Zeit zusammen und unterhielten uns. Bleibt noch festzuhalten, dass wir auch am zweiten Tag noch keine Bären gesehen haben. Autor: webmaster@die-welt-ganz-nah.de Seite: 20 12.09. Yellowstone N.P. Heute morgen war wieder ich an der Reihe zu fahren und so düsten wir auch schon Richtung Hayden Valley. Nach einigen Meilen, ich glaub es ging darum, den Fotoapparat einsatzbereit zu machen für eventuelle Tierbegegnungen, fiel uns auf, dass wir die Videokamera in unserer Cabin vergessen hatten. Also U-Turn und wieder zurück – schließlich wollten wir auch den heutigen Tag auf Band bannen. Nach ca. 30 Minuten passierten wir wieder die Stelle des U-Turn und konnten jetzt endlich richtig in den Tag starten. Erste Station war der Lake Yellowstone. Wir suchten uns ein paar ruhige Viewpoints und genau den Eindruck hinterließ der See auch bei uns – eine ruhige Oase, kaum Menschen, dafür umso mehr Tiere (Hirsche, Vögel etc.) Auf diese Art näherten wir uns langsam dem Anfang des Sees und damit der Fishing Bridge. Gerade im Frühjahr sollte das ein guter Platz sein, um Bären zu beobachten. Nun ja, es war schon Herbst, aber vielleicht hatten wir ja Glück. Noch auf dem Weg zur Brücke befanden wir uns wieder einmal mitten unter Bisons – und wie auch schon vorher, genoss ich diese Momente und versuchte ein paar eindrucksvolle Bilder zu schießen. Als wir dann weiterfuhren, hatte ich wieder dutzende Bilder gemacht Die Fishing Bridge selbst bot zunächst wenig Spektakuläres. Der Yellowstoneriver floß gemächlich unter uns hindurch, und die Flußufer lagen sehr friedlich da. Das Wasser war so klar, dass wir den Grund erkennen konnten und dort sahen wir viele Bisonspuren. Es muss toll sein, wenn man Bisons dabei beobachten kann, wie sie den Fluss durchqueren. Doch dies blieb uns an diesem Tag verwehrt. Wir spazierten langsam die Brücke zurück Richtung Parkplatz, als uns im Wasser kleine schwarze, sich bewegende Punkte auffielen. Bei näherer Betrachtung erkannten wir drei Fischotter – was für ein Glück. Wir liefen natürlich nicht direkt zum Parkplatz zurück, sondern doch noch etwas den Weg am Flussufer entlang und tatsächlich da waren sie wieder. Sie tollten herum, tauchten auf und ab und es machte einfach Spaß sie zu beobachten. Hier könnt ihr euch einen der drei selbst anschauen: Nächster Stop war der Mud-Volcano. Hier dominierte der Geruch nach Schwefel, so dass wir uns nicht so lange an den einzelnen Schlammquellen aufhielten. Die meisten Quellen waren recht flüssig, d.h. nicht so richtig schlammig wie ich es mir vorgestellt hatte. Zugegeben waren wir vorbelastet durch die tollen Mudpots in Neuseeland. In der Hinsicht, konnte der Yellowstone an Anzahl und „Matschblubbern“ nicht mithalten. Aus diesem Grund sind wir den Trail in recht kurzer Zeit abgelaufen und schon waren wir wieder auf dem Weg Richtung Upper Falls quer durchs Hayden Valley. Wir wussten, dass der Artist Viewpoint wegen Bauarbeiten geschlossen war, aber ich wollte dennoch schauen, wie weit man fahren konnte. Dummerweise hat die Parkverwaltung alle Schilder überklebt, so dass der Weg nicht mehr ausgeschildert war und wir nur der Karte folgend irgendwann rechts abbogen. Und tatsächlich wir konnten noch bis zum Parkplatz „Uncle Tom“ fahren. Dort hatten wir einen tollen Blick auf die Upper Falls und wir lasen von einem Trail, der uns zu den den Lower Falls bringen sollte. Also nichts wie hin. Schnell standen wir vor einer Tafel, die erläuterte, dass es kurz darauf 328 Stufen in die Tiefe gehen sollte. Danilo war direkt begeistert, bei mir hielt sich die Begeisterung in Grenzen, aber ich bin viel zu sehr von Wasserfällen fasziniert, als dass ich nicht weiter gegangen wäre. Schnell standen wir am Anfang der Treppe und es war tatsächlich eine Gittertreppe, d.h. man konnte direkt durchschauen – oh je und dass wo ich doch Höhenangst Autor: webmaster@die-welt-ganz-nah.de Seite: 21 habe. Nach dem Motto Augen zu und durch, lief ich Stufe für Stufe die Treppe hinunter. Unten angekommen hatte ich das erste mal Augen für die Umgebung und es war toll. Auf der einen Seite konnte man in den Grand Canyon of the Yellowstone blicken, auf der anderen Seite standen wir am Fuße der Lower Falls. Hier wurde auch deutlich, wie der Yellowstone zu seinem Namen kam (Yellowstone = "Gelber Stein"). Die sind 3x so hoch wie die Niagara-Fälle und aus direkter Nähe einfach beeindruckend. Unweigerlich mussten wir diese Treppe irgendwann wieder hinauf und daher nahm ich allen Mut zusammen. Klar war der Weg nach oben anstrengend, aber meine Knie waren eher weich, weil ich (obwohl man das natürlich nicht machen soll) immer wieder nach unten schaute. Sobald ich wieder festen Boden unter mir hatte, brauchte ich ein kurze Verschnaufpause und wie kann man diese besser machen, als mit einem Blick über den Grand Canyon of the Yellowstone. Als ich wieder fit war, machten wir uns auf den Rückweg zum Auto. Als nächstes wollten wir zu den Upper Falls. Dort standen wir direkt oberhalb des Wasserfalls und es war einfach beeindruckend wie das Wasser in die Tiefe fällt, welche Kräfte an diesen Stellen wirken. Schon wenig später ging es weiter zum "Lookout Point". Es war inzwischen recht windig im Canyon und so beschloss ich, mir den Weg zum "Red Rock" Viewpoint zu sparen und lieber ein wenig im Auto auszuruhen. Danilo machte sich also alleine auf den Weg. Ich hatte es mir gemütlich gemacht, als das Auto auf einmal einen Schlag bekam. Bei dem Auto, welches neben mir parkte, hatte ein alter Mann die Türe nicht halten könne und so hatten wir eine kleine Schramme im Lack. Ich war total planlos, was ich tun sollte. Ich hoffte irgendwie, dass Danilo schnell wiederkommen würde. Der weiß immer, was zu tun ist. Ich sprach den Fahrer an und wir schauten uns das gemeinsam an. Sie war zwar klein, aber da und immerhin war es ein Mietwagen. Naja, Fahrer plus die beiden Begleiter gingen erstmal zum Viewpoint. Der ältere Mann war zum Glück nicht so schnell zu Fuß und somit bestand eine gute Chance, dass Danilo endlich kommen würde. Ich notierte mir sicherheitshalber das Kennzeichen des anderen Fachzeugs. So langsam wurde ich doch unruhig und lief zurück, um Danilo zu holen, ich war schon die ersten Serpentinen runter, als ich ihn endlich sah und ihm zurief, er solle sich beeilen und das wir eine Beule im Auto hätten. Das weckte eindeutig seine müden Beine und er legte einen Zahn zu. Ich machte mich gleich wieder zurück zum Auto und das gerade rechtzeitig. Die drei waren wieder zurück und wollten gerade ins Auto steigen. Ich bat sie, doch noch einen Moment zu warten, bis Danilo kommt. Der kam auch völlig außer Puste beim Auto an und ich zeigte ihm die Schramme. Er unterhielt sich kurz mit dem Fahrer. Es war nicht sein Auto, aber er bot an, dass wir seinen Führerschein fotografieren, für alle Fälle, falls die Mietwagengesellschaft was sagt. Wir schauten uns die Schramme noch mal genauer an und beschlossen erstmal nichts zu unternehmen, denn wenn man den ganzen Dreck mal wegwischte und nicht wusste, daß da was war, sah man es nicht. Bei der Abgabe hatten wir auch keine weiteren Probleme. Insgesamt hatte dieser kleine Zwischenfall aber gereicht, um mich aus der Ausgeglichenheit zu reißen und es dauerte ein wenig, bis ich wieder einfach nur entspannen konnte. Somit schenkten wir uns auch den Trail zur Abbruchkante des "Lower Fall". Ich hatte irgendwie keine Lust und Danilo konnte sich nicht wirklich mehr bewegen. ;-) Nächstes Ziel war das Norris Geysir Basin. Es ist eines der jüngeren Geysir Becken im Yellowstone und es erinnert eher an eine Mondlandschaft, gepaart mit einem intensiven Schwefelgeruch. Ganz tapfer liefen wir den großen Trail, auch wenn der Geruch manchmal fast zu viel war. Es gab hier für unseren Geschmack wenig Highlights, d.h. wenn nur wenig Zeit ist, würde ich am ehesten dieses Becken von der Besuchsliste streichen. Allmählich näherten wir uns dem späten Nachmittag und da wollten wir mal wieder unser Glück mit Tierbeobachtungen herausfordern. Wo kann man das am besten, wenn nicht im Hayden Valley. Also fuhren wir die Strecke wieder zurück und gelangten rechtzeitig vor der Dämmerung im Tal des Yellowstone River an. Es dauerte nicht lange und schon sahen wir einen Hirsch, der im Fluss watete und sich die Wasserpflanzen schmecken lies. Im Gegensatz zu anderen Touristen, deren Verhalten ich echt nicht nachvollziehen kann, stellten wir unser Auto entfernt in einer Parkbucht ab und beobachteten das ganze aus entsprechender Entfernung. (Wozu hat man denn ein ordentliches Tele dabei ) Am südlichen Ende des Tales konnten wir noch eine Bisonherde beobachten, die auch einige Jungtiere unter sich hatte, die spielten oder säugten. Wieder ein ganz besonderes Erlebnis. So langsam merkten wir den Autor: webmaster@die-welt-ganz-nah.de Seite: 22 langen Tag in den Beinen und beschossen uns wieder Richtung Old Faithful aufzumachen. Einen unfreiwilligen Zwischenstopp legten wir an der Kreuzung zur Fishing Bridge ein. Dort blockierten einige Bisons die Kreuzung. Ein Ranger hatte genug zu tun, die Strasse wieder frei zu bekommen. Wir fragten uns, wem das mehr Spaß machte. Dem Ranger, der mit Disco-Beleuchtung und leichter Sirene versuchte die Bisons zu vertreiben, oder den Bison, die immer wieder auf die Kreuzung liefen. In Old Faithful angekommen, machten wir noch ein paar Innenaufnahmen des Old Faithful Inn - die Halle war einfach zu beeindruckend. Daraufhin statteten wir Monika und Walter noch einen Besuch ab und tauschten uns über das am Tag erlebte aus. Wir verabredeten uns fürs Frühstück am nächsten Morgen, um noch einmal gemeinsam zu Essen bevor sich unsere Wege für diesen Urlaub trennen würden. Und ihr könnt euch sicher schon denken was jetzt kommt – genau, auch am dritten Tag keine Bären zu sehen. Autor: webmaster@die-welt-ganz-nah.de Seite: 23 13.09. Yellowstone N.P. Heute Morgen war der Himmel das erste Mal bewölkt, seitdem wir im Yellowstone angekommen waren. Aber wir gaben die Hoffnung nicht auf, dass es wieder aufklaren würde. Zuerst wollten wir jedoch noch gemütlich mit Monika und Walter frühstücken. Es gab wie immer viel zu besprechen und die Zeit verging wie im Fluge. Wir wollten noch nicht gleich aufbrechen und so folgten wir Monikas Vorschlag, uns doch einen Film im Visitorcenter anzuschauen. Anschließend spazierten wir gemütlich zurück zu unseren Hütten und verabschiedeten uns bis zum Forumstreffen im November. Und schon waren wir wieder unterwegs im Park. Erstes Ziel waren die „Artist Painted Pots“. Dort angekommen, kam die Sonne raus, so dass wir die Farben wieder wie in den letzten Tagen genießen konnten. Hier gab es auch mit die einzigen Mudpots, die mit den neuseeländischen an Konsistenz und „Blubbern“ mithalten konnten. Tagesziel waren aber die „Mammoth Hot Springs“ – und so langsam mehrten sich die Wolken wieder am Horizont, aber über uns schien noch die Sonne. In Mammoth Hot Springs angekommen, liefen wir alle Trails ab und konnten viele schöne Quellen sehen. Klar, viele Quellen sind trocken, aber auch diese hatten für uns ihren Reiz. So verbrachten wir einige Zeit bei in den Terrassen, bevor wir wieder aufbrachen. Hier könnt ihr ein paar Impressionen sehen: Wir wollten die Old Gardner Road nach Norden fahren und mit etwas Glück fanden wir auch den Beginn der Strasse, der etwas versteckt in Mammoth Hot Springs liegt. Die Schotterstrasse führt auf einen Hügel hinauf und so hatten wir die ganze Zeit einen tollen Ausblick auf das Tal, in welchem heute die Strasse entlangführt. Wir stellten uns vor, wie sie damals mit Pferdekutschen hier lang gefahren sind und waren doch irgendwie froh, dass wir ein Auto hatten. Auf der Strasse waren wir alleine und so hatten wir wieder einmal Glück, als uns ein paar Pronghorn Antilopen über den Weg liefen. Wir trafen kurz vorm Kassenhäuschen wieder auf die Parkstrasse und von da aus fuhren wir weiter nach Norden, da ich unbedingt das Nordtor fotografieren wollte. Gesagt, getan – wenig später waren die Bilder im Kasten und wir wieder zurück im Park – waren wir doch froh, heute noch nicht den Park verlassen zu müssen. Schließlich hofften wir ja noch darauf einem Bären zu begegnen. Danilo war auf dieses Thema schon nicht mehr gut anzusprechen. Den Rückweg fuhren wir ganz normal auf dem Highway und konnten somit auch noch mal die Fahrt durch das Tal genießen. Und weil es zuvor so schön war, ging es direkt wieder runter von der geteerten Strasse und den Blacktail Plateau Drive entlang. Es ging wieder rein in die einsame Natur und auch wenn die Umgebung an sich keine Highlights hatte, so war die Stille der Natur für uns vollkommen ausreichend. Nur hatten wir nicht mit Sturheit amerikanischer Senioren gerechnet. Nach kurzer Zeit hatten wir mindestens 5 Autos vor uns, die nur noch Schrittgeschwindigkeit fuhren. Als Ursache machten wir ein Auto aus, welches gaaanz gemütlich vor sich hin schlich... Das war mir zu viel Trubel, ich wollte die Natur genießen und nicht in einem Autokorso fahren. Kurzum hielten wir einfach an und warteten ca. 10 Minuten bevor wir weiter fuhren. Das war gleich wieder besser. Nach ca. 10 weiteren Minuten hatten wir die Autos aber schon wieder eingeholt, die hatten auch angehalten, um in der Ferne Bisons zu beobachten. Naja, also fuhren wir langsam hinterher, so richtig genießen konnte ich nicht mehr und so harrten wir aus, bis wir wieder auf dem Highway waren. Aber auch hier fuhr das Auto nicht schneller, zum Glück bog es beim Petrified Tree ab, und was macht Danilo?... Ihn interessierte, wer da gefahren ist und er wollte sich den Petrified Tree anschauen. Naja, da gab’s nicht viel zu sehen, ein eingezäunter Baumstamm, das ist alles was durch die Unachtsamkeit der Touristen in der Vergangenheit Autor: webmaster@die-welt-ganz-nah.de Seite: 24 noch übrig ist. Da wir schon im Petrified Forrest N.P. waren und somit schon schönere Exemplare gesehen hatten, wollten wir weiter. Ein Blick nach hinten ließ mich aufschreien „ Danilo, los fahr, das Auto kommt wieder…!“ Leider kam was von vorne und schon war das weiße Auto wieder vor uns. Und es blieb seeeehr lange vor uns. Wir sind ja geduldige Menschen, aber zu dem Zeitpunkt hätte uns keiner ansprechen dürfen. Schließlich bogen sie ab Richtung Hayden Valley und wir konnten wieder frei nach Süden fahren. Nächstes Ziel waren die Tower Falls. Schon die Fahrt fand ich bedruckend. Wir stoppten um den Canyon besser anschauen zu können und die Aussicht war einfach fantastisch. Das Highlight war dann der Wasserfall selbst. Der Wanderweg zu den Fällen wird gerade gebaut, so dass wir uns mit dem Blick von der Aussichtsplattform begnügen mussten, aber auch der hatte es in sich. Im Giftshop gab es dann noch eine große Portion Eis für uns, anstatt 2 Kugeln hatten wir auf einmal 4 – irgendwie hatte der Herr hinter der Theke Danilo missverstanden. Naja, man gönnt sich ja sonst nix. Nach der Episode mit den Langsamfahrern, konnten wir unsere Ruhe wieder finden. Gestärkt ging es wieder weiter, wobei weiter relativ ist. Direkt hinter dem Parkplatz fing eine Baustelle an, und so standen wir noch ca. 30 Minuten direkt vor dem Mann mit dem Stoppschild, bevor wir hinter dem Follow me - Auto hinterherfahren durften. Beim näheren Hinsehen fiel uns auf, dass alle Bauarbeiter Bärenspray trugen, ob die eine Gefahrenzulage bekommen? Wieder auf freier Strecke ging es weiter nach Canyon Village und dann quer durchs Hayden Valley. Hier und da konnten wir in der Ferne Bison sehen. An einem Parkplatz hielten wir an und entdeckten zwischen uns und dem Fluss einen Bison-Bullen im Gras liegen. Wir beobachteten ihn eine ganze Zeit, als er aufstand und Richtung Fluss watete. Der schwamm doch tatsächlich direkt vor uns auf die andere Seite – das sah einfach toll aus. Bei der Fishing Bridge gab es die nächste Überraschung. Einige Bison dachten sich dort, dass es doch einfacher ist die Brücke zu nutzen, als durch den Fluss zu waten und so spazierten sie da zwischen den Autos über die Brücke. Die Behebigkeit der Tiere sollte man aber nicht unterschätzen. Einmal über die Brücke waren sie ruckzuck den Hügel hoch, so schnell schafft das kein Mensch. Allmählich dämmerte es und wir wollten wieder zurück in unsere Hütte. Auf der Strasse zwischen West Thumb und Old Faithful gab es dann die dritte und größte Überraschung. Die Strasse war recht leer, hinter uns weit und breit nichts zu sehen. Vor uns konnten wir ein Auto erkennen, doch dieses kam nicht näher. Als wir dann fast auf gleicher Höhe waren, rief Danilo nur noch „Bären, da sind Bären“ und tatsächlich direkt vor uns war eine Grizzlybärin mit ihren zwei Jungen. Die drei überquerten vor uns die Straße und als ich sie so direkt vor mir sah – wow, sind die groß. Ich weiß schon, warum ich diesen Tierchen nicht beim Wandern begegnen möchte. So halbwegs sicher im Auto, konnten wir die Bären aber schön beobachten und die hatten es auch nicht eilig. Mehrere Minuten spielten sie noch im Strassengraben, bevor sie wieder im Wald verschwanden. Danilo war jetzt die Glückseligkeit in Person – endlich hatten wir Bären gesehen. Wieder zurück in Old Faithful wollten wir darauf noch was essen gehen, aber wir waren zu spät, alles war schon geschlossen. So wanderten nur Bagels in unsere Mägen, aber das war an diesem Abend egal. Autor: webmaster@die-welt-ganz-nah.de Seite: 25 14.09. Yellowstone – Cody Diesen Morgen waren wir doch etwas wehmütig. Heute würden wir Yellowstone wieder verlassen, aber nicht ohne noch einmal einiges angeschaut zu haben. Ich wollte heute noch mal in einige Thermalgebiete und dort mit dem Fotoapparat Detailaufnahmen machen. Insgeheim wollte ich auch noch den Great Fountain Geysir sehen, der gegen 8 Uhr ausbrechen sollte. Somit war nach dem Frühstück unser erstes Ziel der Great Fountain Geysir. Auf dem Weg dorthin entdeckten wir einen Bison, welcher direkt vorm Old Faithful Geysir lag - was für ein Fotomotiv. Wir schauten auf die Vorhersagetafel und tatsächlich, der Geysir sollte in den nächsten Minuten ausbrechen. So warteten wir und konnten einige tolle Bilder machen. Weiter ging es zum Great Fountain Geysir. Dort angekommen, war niemand dort und auch die Vorhersagetafel sagte nichts mehr. Wir wussten, dass nach einem Ausbruch die Tafel abgewischt wird, aber wir wollten einfach nicht glauben, dass wir zu spät waren. Wir gingen zum Geysir und tatsächlich er blubberte noch und ab und zu gab es noch kleine 2m Fountainen, aber irgendwann mussten wir uns eingestehen, dass wir zu spät waren und das nur noch die Nachwehen eines vorhergegangenen Ausbruchs waren. Na immerhin ein Grund mehr, mal wieder zu kommen. Wir dachten an Monika und Walter, die hier auch ihr Glück versucht hatten - immerhin hatten wir eine kleine Fontaine gesehen. Etwas enttäuscht fuhren wir zurück zum Upper Basin. Während Danilo im Hotel auscheckte, lief ich schon vor. Er ist einfach zu Fuß schneller unterwegs und so fand er mich auch recht schnell beim Fotografieren jeglicher Details. Am liebsten wäre ich noch mal den ganzen Trail bis zum Morning Glory Pool gelaufen, aber Danilo hatte Recht, wenn wir noch zu den anderen Gebieten, mussten wir wieder los. Hier eine kleine Auswahl der Unmengen von Bildern: Weiter ging es zum Midway Geysir Basin. Die Stimmung an der Grand Prismatic Spring auf Bilder zu bannen ist schwierig, aber jeder, der da war, weiß wie toll es ist und dass man gar nicht weiß, wo man zuerst hinschauen soll. So langsam mussten wir weiter, war doch unser heutiges Tagesziel Cody. Bei Norris lief uns ein Coyote über den Weg und spätestens jetzt war die Enttäuschung vom Geysir vergessen. Beim Towerfall wollten wir kurz eine Pause machen, als wir einige Leute aufgeregt an der Mauer vom Parkplatz stehen sahen. Ein Schwarzbär sollte sich direkt zwischen den Bäumen unterhalb vom Parkplatz aufhalten. Und tatsächlich er hatte ein Einsehen mit uns und kam hervor. Wir konnten unser Glück nicht fassen. Erst haben wir gar keine Bären gesehen und nun auch noch einen Schwarzbären. Autor: webmaster@die-welt-ganz-nah.de Seite: 26 Es waren zwei Ranger vor Ort, die erzählten, dass es eine Schwarzbärin sei, die vor Kurzem ihre Jungen ins Erwachsenenleben entlassen hatte und sich nun ihren Winterspeck anfuttere. Sie erklärten auch, dass wenn die Bärin Richtung Parkplatz laufen würde, wir eine Lücke machen sollten, damit sie gefahrlos durchlaufen kann. Ich fand es toll, die Bärin direkt beobachten zu können und nicht im Auto zu sitzen, wobei die Anwesenheit der Ranger Hauptgrund für meine Ruhe waren. Als sich die Bärin wieder ins Unterholz verzogen hatte, traten auch wir die Weiterfahrt an. Im Lamar Valley sollte es sehr viele Tiere zu sehen geben vor allem Bison und wenn man Glück hatte auch Wölfe. Mit letzteren hatten wir kein Glück, aber Bison konnte man sehen soweit das Auge reichte. Wir wollten nicht direkt nach Cody fahren, sondern über den Beartooth Pass. Leider zogen immer mehr Wolken auf, was der Fahrt ihren Reiz nahm. Über Red Lodge fuhren wir nach Cody und bekamen noch eine Cabin auf dem dortigen KOA. Zum Abendessen fuhren wir noch einmal nach Cody zurück und spazierten etwas durch die Stadt. Schlussendlich entschieden wir uns direkt in Irma’s zu essen. Der Gastraum war einfach toll, richtig wie man sich einen Saloon vorstellt. Gut gesättigt, machten wir uns wieder auf zurück zum KOA und nachdem wieder einige Bilder von den Speicherkarten auf dem Laptop gelandet waren, machten wir es uns in unseren Schlafsäcken gemütlich. Autor: webmaster@die-welt-ganz-nah.de Seite: 27 15.09. Cody – Sheridan Diesen Morgen haben wir es doch tatsächlich geschafft zu verschlafen (wenn man schon den PDA als Wecker nutzt, sollte man auch das Klingeln einschalten). Wir wollten eigentlich eher aufstehen, aber mit etwas Eile haben wir es doch noch geschafft gegen 8 Uhr den KOA zu verlassen. Noch hatten wir aber nichts gefrühstückt. Da es uns bei Bubbas BBQ so gut gefallen hatte und es in Cody auch einen gab, fuhren wir hin. Solch einen großen Pancake habe ich noch nie gesehen. Ich habe ihn nicht geschafft, pappesatt war ich trotzdem. Bevor wir in unser erstes Tagesziel - die Bighorn Canyon National Recreation Area ansteuern konnten, musste erstmal noch eine Straßenkarte her. Als rational denkende Touristen dachten wir, fahren wir einfach an die nächste Tanke und kaufen eine. Ihr könnt Euch sicher schon denken, was passierte: Es gab keine. Erst in „Powell“ haben wir eine Tankstelle gefunden, die Kartenmaterial hatte. Immerhin hatten wir auf dem Weg dorthin nichts verpasst. In Lovell hielten wir beim Visitor Center an, um uns mit entsprechendem Kartenmaterial vom Bighorn Canyon auszurüsten. Im Visitor Center selbst kann man einiges über die Tiere erfahren, so auch, dass es hier im Canyon eigentlich keine mehr gab und diese wieder neu angesiedelt wurden. Ich war schon gespannt, ob wir einige Tiere sehen würden, denn bisher hatten wir noch keine Bighorn Sheep gesehen. Also fuhren wir in den Park. Idee war es erst mal bis zum Ende der Strasse, also zu Barry’s Landing zu fahren und dann auf dem Rückweg die einzelnen Abzweige mitzunehmen. Auf halbem Wege kurz hinter der Abbiegung zum Devils Overlook war uns das Glück wieder hold. Rechts im Gebüsch entdeckten wir Bighorn Sheep. Ich parkte das Auto in entsprechendem Abstand am Straßenrand und bewaffnete mich mit der Kamera. Allmählich kamen sie aus dem Gebüsch und begannen die Strasse zu überqueren. In Summe zählten wir 12 Tiere. Dabei zeigte sich, dass einige der Tiere neugieriger waren als andere. Einige liefen direkt über die Straße und dann auf der anderen Seite weiter, andere wiederum liefen gemütlich an unserem Auto vorbei, so dass ich einige schöne Fotos machen könnte. Die Gruppe wanderte weiter und so machten auch wir uns wieder auf den Weg. Bei Barry’s Landing konnten wir sehen, was die Hauptattraktion des Gebietes für die Einheimischen ist. Dort kann man nämlich sein Boot zu Wasser lassen, um dann durch den Canyon zu fahren. Auf dem Rückweg sahen wir an den verschiedenen Aussichtspunkten immer wieder Boote im Canyon. Ich kann mir vorstellen, dass dies auch eine tolle Fahrt wäre. Da wir aber kein Boot hatten, liefen wir zurück zu unserem Auto und fuhren wieder gen Süden. Auf dem Hinweg hatte ich ein Hinweisschild zu einer ehemaligen Farm entdeckt. So etwas sehe ich mir immer wieder gerne an und da ich heute am Steuer saß, musste ich Danilo noch nicht mal überreden. Es gab noch einige alte Zäune und Häuser. Das Farmhaus wird von Zeit zu Zeit noch von Rangern genutzt und es lud ein, es sich auf der Veranda gemütlich zu machen. Von dort konnte man über eine Wiese das alte Schulhaus sehen und da wollte ich natürlich auch noch hin. Was ich nicht bedacht hatte, war, dass es eine feuchte Wiese war und somit sah ich folgendes recht bald vor mir. So schnell war ich noch nie von einer Wiese wieder runter , dummerweise natürlich nicht, ohne noch einem zweiten Exemplar zu begegnen. Vielleicht kann mir ja hier einer bestätigen, dass es nur eine harmlose Natter war, dass habe ich mir nämlich zu dem Zeitpunkt eingeredet (bzw. tue es noch heute...). Danilo schimpfte nur die ganze Zeit, daß er diesmal sein Tele nicht dabei hatte, um gute Bilder von der Schlange machen zu können. Ich kann das ja mal gar nicht verstehen. Autor: webmaster@die-welt-ganz-nah.de Seite: 28 Und schon ging es weiter zum Devils Canyon Overlook, wo wir wirklich einen traumhaften Ausblick über den Canyon hatten. Wenig später am Horseshoe Bend war der Parkplatz recht leer, allgemein waren im gesamten Park recht wenige Menschen unterwegs. An einem Picknicktisch saßen zwei Personen und ich dachte so bei mir, ein Picknick wäre jetzt auch was Feines. Ich parkte und wir liefen Richtung Wasser, als Danilo auf einmal einen Haken schlug und auf das Paar am Picknicktisch zusteuerte. Ich verstand es noch nicht ganz bis ich auf einmal erkannte, dass es Monika und Walter waren. Was für ein Zufall! Sie luden uns ein, doch etwas mit ihnen zu Essen und so kam ich unverhofft doch zu einem Picknick. An dieser Stelle noch einmal vielen Dank an die Beiden. Wir erfuhren, dass sie ebenso wie wir noch zum Medicine Wheel wollten und als wir uns verabschiedeten, hieß es schon bis dann am Medicine Wheel oder spätestens in Rodgau. Im Bighorn National Forrest sollte es noch einige schöne Wasserfälle geben und da wir noch Zeit hatten, wollten wir uns diese ansehen. Ziel waren die Porcupine Falls. Nach einigen Umwegen (wieso muss es auch so viele Abzweigungen in den National Forests geben), fanden wir den Trailhead, doch der Weg führte sehr steil bergab. So fit war ich heute doch nicht mehr und somit kehrten wir wieder um. Immerhin sahen wir in den Wäldern noch einige Deer und Danilo hatte seine Portion „Gravelroad“. Weiter ging es Richtung Medicine Wheel. Die Fahrt dorthin führt eine steile Serpentine hoch, die traumhafte Ausblicke liefert. Am Parkplatz angekommen, führt ein 1,5 Meilen Weg direkt auf den Hügel. Wieso hat mir eigentlich niemand vorher erzählt, daß man hier so weit laufen muss? Aber das Ziel war es auf jeden Fall wert! Hier ein paar Impressionen des für die Indianer heiligen Ortes. Auf dem Rückweg kamen uns wie erwartet, Monika und Walter entgegen. Auch hier waren sie wieder unsere Rettung. Aus welchem Grund auch immer, hatten wir diesmal kein Wasser mitgenommen, so dass ich ganz schön durstig war. Monika half auch hier weiter und ich konnte mich mit etwas Lipton Icetea stärken. Diesmal verabschiedeten wir uns tatsächlich. Ihr Weg würde Richtung Norden zum Theodore Roosevelt N.P. führen und unserer nach Westen Richtung Badlands. Tagesendziel war dann Sheridan. Nach etwas Suchen fanden wir eine gute Unterkunft und endlich bekam ich meinen Wunsch – wir holten uns eine Pizza bei Pizza Hut, die wir dann gemütlich auf unserem Zimmer vertilgten. In Summe war der Tag recht aufregend, aber auch anstrengend gewesen. Autor: webmaster@die-welt-ganz-nah.de Seite: 29 16.09. Sheridan – Deadwood Heute stand wieder einiges auf dem Programm, aber trotzdem gönnten wir uns etwas mehr Schlaf als sonst und brachen erst gegen halb neun auf. Im Reiseführer hatte ich vom alten Sheridan Inn Hotel gelesen, welches ein Museum beherbergen sollte. Schnell war das Hotel gefunden, doch war es kein Museum mehr. Zurzeit wird das Hotel restauriert und wieder zum Hotel umfunktioniert. Alle Zimmer sollen entsprechend der Zeit Mottos erhalten – wir können also gespannt sein. Direkt gegenüber dem Hotel ist der Bahnhof, wo diese Schönheit steht: Nachdem Danilo die Loks von allen Seiten begutachtet und fotografiert hatte, ging es weiter Richtung Gilette. Auf dem Weg entschieden wir uns, dass auf der Karte eingezeichnete Fort Kearny zu besuchen. Der Film im Visitor Center war ganz nett, aber draußen steht fast gar nichts mehr, da hatte uns Fort Bridger um einiges besser gefallen. Naja, für 2$ pro Person kann man es sich antun. Witzig fanden wir, dass dort wo früher Häuser standen das Gras gemäht war - da hat einer einen netten Job, er muss nur dafür sorgen, dass entsprechende Vierecke im Rasen gemäht sind ?Interessant war, daß auf den umliegenden Hügeln Stahlskulpturen von Indianern standen. So sah das also damals aus, wenn die Indianer in die Forts einfielen. Bis Gilette war die Strecke recht eintöni, aber immerhin gab es dutzende von Antilopen zu sehen, die sich auf die Wanderung nach Süden sammelten. In Gilette verließen wir den Interstate. In einem Prospekt hatte ich „landschaftlich wertvolle“ Strecken entdeckt – eine davon führte südlich von Gilette Richtung Westen. Zu Beginn war die Strasse aber alles andere als landschaftlich wertvoll. Sie führte durch ein Kohleabbaugebiet, wo anhalten wegen Sprengungen verboten war. Erst später kamen wir in offenes Gebiet. Schon die ganze Zeit hatte wir Antilopen gesehen (und verdammt, wir durften nicht anhalten), aber auch später gab es noch genug Tiere zu sehen, sowohl Deer als auch Antilopen. Und natürlich kamen wir auch noch an Antilopen vorbei, wo wir zum einen anhalten konnten und die zum anderen nicht wegliefen. Wobei so langsam kamen wir uns irgendwie beobachtet vor… Ganz langsam machten wir uns aus dem Staub, nicht dass die noch Verstärkung rufen. Nächstes Ziel war das Devils Tower National Monument. Doch was war das – da waren kleine Tiere und was für süße. Also angehalten und zum ersten Mal was über Prairie Dogs erfahren. Diese kleinen Tierchen habe ich sofort in mein Herz geschlossen und wann immer ich in den nächsten Tagen Prairie Dogs sah, musste angehalten werden. Naja, aber eigentlich wollten wir ja zum Devils Tower und mit der Gewissheit, dass wir auf dem Rückweg wieder hier vorbeikommen würden, fuhren wir weiter. Beim Tower angekommen, liefen wir den Tower Walk entlang, der einmal um den Tower herum führt. Ich fand dies einen sehr schönen und recht einfachen Walk. Bei schönstem Wetter konnten wir so einige Bilder schießen. Auf dem Rückweg hielten wir natürlich noch mal bei der Prairie Dog Town und als sich irgendwie alle in ihre Höhlen verzogen hatten, machten wir uns wieder auf den Weg. Wir wollten heute noch bis Deadwood fahren. Aber wie ihr mich vielleicht inzwischen kennt, der direkte Weg gefällt mir meistens nicht - somit verließen wir in Spearfish den Interstate und fuhren die 14A durch den Autor: webmaster@die-welt-ganz-nah.de Seite: 30 Black Hills National Forrest. Die Strasse folgt sehr idyllisch dem Spearfish Creek und ist somit auch recht kurvenreich. Ok, ich merkte schon, dass Danilo nicht mehr wirklich Lust hatte, somit wurden keine Fotostopps eingelegt, aber ich genoss die Fahrt trotzdem. In Lead angekommen, war es schon recht spät um noch etwas zu unternehmen. So stoppten wir nur kurz an der Aussichtsterrasse der Goldmine und es ist schon beeindruckend, was dort für Erdmassen bewegt wurden. Danach ging es direkt weiter nach Deadwood. Dort statteten wir auf dem Friedhof den Gräber von Buffalo Bill und Calamity Jane einen Besuch ab, bevor unsere Mägen doch nach etwas Essen verlangten. Eigentlich wollten wir heute nix großes essen, aber in ganz Deadwood konnten wir kein Fastfoodrestaurant entdecken, so dass wir doch in ein Lokal einkehrten. Das Buffalo Bill war recht stylisch hergemacht und es war nicht von einer Spielhölle umgeben. Wenn man wie wir schon mit den Casinos in Las Vegas nichts anzufangen weiß, kann man auch Deadwood nichts abgewinnen. Sahen die Häuser von außen noch recht gemütlich aus, vernahmen wir aus dem Innern meist das gewohnte Dudeln der Automaten. Wie schrecklich. Am nächsten Morgen sollten wir entdeckten, dass es vielleicht doch einfacher gewesen wäre in Sturgis zu übernachten… Autor: webmaster@die-welt-ganz-nah.de Seite: 31 17.09. Deadwood – Badlands N.P. Unser heutiges Tagesziel war der Badlands National Park. In Sturgis wurde noch schnell eine Straßenkarte für South Dakota gekauft und ab ging es auf die I-90, vorbei an den ganzen Fastfood-Ketten… das nächste Mal. Auf dem Weg nach Rapid City entschieden wir, da wir heute eigentlich genug Zeit hatten und das Wetter auch nicht so prächtig aussah, der Rushmore Mall einen Besuch abzustatten. Dort angekommen, mussten wir allerdings feststellen, dass wir mal wieder zu zeitig unterwegs waren. Die Mall öffnete erst gegen 10 Uhr. Na ja, etwas enttäuscht war ich schon, aber warten kam gar nicht in Frage, dafür ist mir die Urlaubszeit zu schade. Schon ging es weiter auf dem Highway 44 Richtung Scenic. Wir wollten über die Sage Creek Rd. in den Park fahren. Spätestens hier meint man die Zeit wäre stehen geblieben. Wir fuhren an endlosen Feldern und Weiden vorbei, vorbei an vereinzelten Farmhäusern. Alles wirkte recht idyllisch, aber auch einsam. Nach etlichen Meilen erreichten wir Scenic. Kurz hinter der Ortschaft bog die Sage Creek Road nach Norden ab und endlich waren wir mal wieder auf einer Gravelroad unterwegs. Welch Zufall, dass ich heute fahren durfte. Das Wetter spielte heute nicht ganz so mit. Die Wolkendecke war recht dicht, so dass die Weiten der Badlands sich eher farblos vor uns ausbreiteten. Ab und zu kam die Sonne raus, was unsere Hoffnungen steigen ließen – vielleicht würde es ja noch besser werden. Wenig später erreichten wir den Parkeingang und was sah ich als erstes? Richtig, eine Prairie Dog Town. Doch die waren nicht alleine. Von der anderen Seite stapfte eine Bisonherde heran – das war vielleicht ein Schauspiel. Die Kleinen waren total aufgeregt, gaben die für sie typischen Warntöne von sich, worauf sich alle in die Höhlen zurückzogen, während die Bison in aller Ruhe über das Gebiet der Prairie Dog Town liefen. Auf dem weiteren Weg hielten wir immer wieder an, um die Landschaft zu betrachten, das war nach unserem Geschmack. Irgendwann bog die Sage Creek Road Links ab, aber wir folgten geradeaus der Sage Creek Rim Road, die direkt zur Parkstrasse führte. So kamen wir auch an Roberts Prairie Dog Town vorbei. Klar hielten wir wieder an. Hier waren die Tiere eindeutig zutraulicher, was wohl daran lag, dass einige Leute sie fütterten – etwas was ich wirklich nicht nachvollziehen kann und auch verurteile. Zwei der kleinen Tierchen hatten wohl Gefallen an uns gefunden und wohl auch akzeptiert, dass sie nix bekommen. So konnten wir einige schöne Aufnahmen machen. Weiter ging es, natürlich nicht, ohne wieder überall, wo es was zu sehen gab, anzuhalten. Dort wo es Short Trails gab, liefen wir diese natürlich z.B. den Fossil Exhibit Trail, den Cliff Shelf Nature Trail, den Door Trail und den Window Trail. Im Visitorcenter schauten wir uns einen Film an, der den Park in allen Jahreszeiten zeigte. Es wurde erklärt wie die Erosion den Park immer weiter formt – alles in allem durchaus sehr interessant. Autor: webmaster@die-welt-ganz-nah.de Seite: 32 Es war inzwischen Nachmittag und wir entschieden, erstmal alles zum KOA zu bringen und für den Sonnenuntergang wieder in den Park zu fahren. Der Campground westlich von Interior war schnell gefunden und die Hütte bezogen. So abseits der Saison war hier nicht mehr wirklich viel los. Ich glaub, im Endeffekt waren an dem Tag 2-3 Cabins belegt. Schnell machten wir uns wieder auf in Richtung des Parkes. So richtig gut meinte es die Sonne nicht mit uns. Der Himmel war zwar aufgeklart, aber genau am Horizont waren Wolken zu erkennen. So konnten wir nur wenige Bilder machen, bevor die Sonne hinter den Wolken verschwand und mit ihr die Farben. Wir fuhren also wieder zurück zum KOA. Danilo kümmerte sich um das Essen. Es gab überm Lagerfeuer gekochte Spaghetti mit Tomatensauce. Lecker und auch romantisch, so beim Lagerfeuer zu essen. Eine Ladung Wäsche landete in der Waschmaschine und danach im Trockner, wobei dieser uns nicht leiden konnte – wir mussten zweimal trocknen. Irgendwann, war die Wäsche fertig und wir konnten uns endlich in unsere Schlafsäcke verziehen. Hoffen wir mal, dass sich das Wetter bis morgen bessert… Autor: webmaster@die-welt-ganz-nah.de Seite: 33 18.09. Badlands N.P. - Custer Wir krochen wieder zeitig aus den so schön warmen Schlafsäcken und gegen 7 verließen wir den Campground. Wir wollten den Sonnenaufgang im Badlands N.P. verbringen, doch auch heute morgen hatte das Wetter kein Einsehen mit uns. Ab und zu gab es einige Wolkenlücke, aber richtige Sonnenaufgangsstimmung wollte nicht aufkommen. So fuhren wir weiter Richtung Wall, natürlich nicht, ohne noch ein paar Prairie Dogs Guten Morgen zu sagen. Allerdings sind diese wohl keine Frühaufsteher wie wir, denn es zeigten sich nur einige wenige. In Wall wollten wir uns den schon meilenweit beworbenen Drugstore anschauen. Es war eine interessante Ansammlung an Dingen die man eigentlich nicht braucht. Wir frühstückten gemütlich in der Cafeteria. Als wir wieder rauskamen, begann es zu regnen und es war keine Besserung in Sicht. So war die Fahrt auf dem Interstate gar nicht mehr so schlimm, richtig sehen konnten wir sowieso nix. In Rapid City verließen wir den Interstate wieder und fuhren gen Süden. Eigentlich wollten wir in den Custer State Park, aber bei Regen hatten wir dazu keine Lust. Direkt daneben war doch der Windcave N.P. und so begaben wir uns einfach unter die Erde. Auf Grund der Nebensaison gab es nur noch die "Natural Entrance Cave Tour", aber Tickets zu bekommen, war kein Problem. In der Höhle war es wenigstens trocken. Die Höhle hat mir sehr gut gefallen. Im Gegensatz zu den meisten Höhlen, war dies eine trockene Höhle, d.h. die Attraktion waren die Boxworks und nicht Tropfsteine. Die geführte Tour war sehr interessant gemacht und wir lernten einiges über die Höhle. Zumindest fotografieren durfte man dort, wenn auch Stative verboten waren. Als wir wieder über der Erde waren, war der Regen immer noch da. Kurzerhand entschlossen wir uns einfach weiter zur Jewel Cave zu fahren. Auf dem Weg dorthin kamen wir wieder an einer Prairie Dog Town vorbei – natürlich nicht, ohne kurz anzuhalten. Die sahen aber auch süß aus, so pudelnaß wie sie waren… Auch in der Jewel Cave nahmen wir an einer Tour teil ("Scenic Tour"). Auch hier hatten wir kein Problem an Karten zu kommen. Die Höhle war ähnlich, aber doch irgendwie anders und auch hier hat es uns gefallen. Als wir dieses Mal wieder an die Erdoberfläche kamen, hatte der Regen aufgehört. Somit konnten wir doch noch in den Custer State Park. Am Eingang trafen wir auf eine eine besonders engagierte Parkangestellte, die uns auf der Parkkarte erstmal alles bis ins Detail erklärte. Wir fuhren erstmal den Wildlife Loop ab und konnten so einiges sehen – Truthähne (genau die richtige Größe für Thanksgiving), Bison, Pronghorn Antilopen und Deer. Unser Lager hatten wir für die nächsten zwei Nächte in Custer aufgeschlagen. Irgendwie hatten wir Appetit auf Tacos – also nix wie hin zu John Tacos. Die hatten aber schon geschlossen (vor der eigentlichen Schließungszeit um 19:30Uhr), so dass wir dann bei Quiznos landeten. Die Sandwiches waren einfach lecker und da wir die einzigen Gäste waren, kamen wir noch etwas mit der Bedienung ins Gespräch. So gestärkt fuhren wir wieder zum Motel und gönnten uns zum ersten Mal in diesem Urlaub einen Ausflug an den Pool. Wir hatten es geschafft, den Regentag gut zu überbrücken und für morgen war wieder schönes Wetter gemeldet. Autor: webmaster@die-welt-ganz-nah.de Seite: 34 19.09. Custer Morgens sah der Himmel schon wieder besser aus – die Wolken hatten sich verzogen und so waren wir kurz nach 7 unterwegs zum Mount Rushmore. Auf dem Weg kamen wir an einem Campingplatz im Custer S.P. vorbei wo es sich dieser Kleine so richtig gemütlich gemacht hatte. Die waren bestimmt überrascht, als sie früh aus dem Wohnmobilfenster geschaut haben. Beim Mount Rushmore N.M. angekommen, waren wir noch recht früh dran. Das Monument hatte schon geöffnet, aber die Besucher konnte man noch zählen, so dass wir uns alles in Ruhe anschauen konnten. Wir schlenderten den Rundweg entlang und verbrachten fast eine Stunde damit, die vier Köpfe von allen Seiten zu betrachten und nach ungewöhnlichen Aufnahmen zu suchen. So langsam wurde es voller und die ersten asiatischen Reisegruppen tauchten auf. Ich kann immer noch nicht verstehen, wie die so viel Geld für die Reise ausgeben können und dann alles mit dem Handy fotografieren - da machten wir uns lieber wieder aus dem Staub. Wir wollten uns hier eigentlich noch das kleine Skulpturen-Studio anschauen, nur stand da leider "Closed for Season". Sowas können auch nur die Amis bringen; volles Haus, aber ist ja Nebensaison. Schon am Vortag hatten wir am Highway Hinweisschilder zu Bear Country gelesen und da heute nicht viel mehr geplant war, entschlossen wir uns dahinzufahren. Ok, ich gebs ja zu, ich wollte dahin und Danilo hat mir zu Liebe zugestimmt. Zunächst kann man mit dem Auto durch die verschiedenen Tiergehege fahren. Bis auf das Bärengelände waren diese auch schön gemacht, aber bei den Bären hat es mir nicht gefallen, da stand kein einziger Baum auf dem ganzen Hügel. Anschließend kann man noch wie im Zoo, kleine Gehege mit diversen kleineren Tieren anschauen. Besonders in ihren Bann gezogen hatten uns dabei die Bärenjungen, die wie wild auf einem Baum rumklettern und so allerlei Blödsinn anstellten. Kinder eben. ;-) Doch man konnte sehen, welche Kraft die Kerlchen schon hatten – deren Spielzeug würde ich nicht sein wollen. Eigentlich wollten wir hier noch was essen, aber es war ja Nebensaison und somit alles geschlossen. Für den Weg zurück nach Custer hatten wir uns den Needles Highway rausgesucht, es war zwar einiges los, aber die Strecke war einfach toll. Der erste Stop war am "Sylvan Lake", wo wir uns auf den kurzen Rundweg um den See machten. Im Reiseführer konnten wir nachlesen, dass die Strecke direkt für Besucher entworfen wurde. Ich würde sagen, derjenige, der die Streckenführung designed hat, hat eine ganz tolle Leistung erbracht. Viel zu schnell waren die engen Passagen vorbei und wir schon wieder unterwegs im Custer S.P. Man schreibt ja hier öfters, daß die Strecke für größere Wohnmobile durch die Tunnel nicht geeignet wäre. Aber bei einem von den Tunnel hatten wir plötzlich einen ausgewachsenen Reisebus vor uns. Vor Staunen haben wir dabei ganz das fotografieren vergessen, aber das sah schon sehr beeindruckend aus, wie der Fahrer den Bus durch den Tunnel manövrierte. Viel mehr als wenige Zentimeter war da nicht Platz. Nach dem Custer SP fuhren weiter zum Wind Cave N.P. Unterwegs hielten wir mal wieder bei einer Präriehundkolonie an und was sahen wir: In der Parkbucht lag eine Menge Popcorn und die Tierchen bedienten sich davon. Welcher Idiot füttert die Tiere denn mit Popcorn? Das geht ja gar nicht und so stieg Danilo erstmal aus und sammelte den ganzen Mist erstmal ein. Da dadurch die Tiere leider absolut keinen Respekt mehr vor den Autos hatten, liefen diese somit ständig um das Auto rum, so daß wir leider wieder das Weite suchten. Irgendwie fehlte da die Natürlichkeit. Weiter ging es zum Visitor Center. Danilo musste mal für Königstiger. Er stieg aus dem Auto und meinte Autor: webmaster@die-welt-ganz-nah.de Seite: 35 mich veräppeln zu müssen, in dem er den Schlüssel mitnimmt und zuschließt. Naja, ich hatte kein Problem, wartete ich halt. Aber irgendwie kam er nicht wieder - also denke ich mir, du kannst die Tür ja auch von innen öffnen – aber Pustekuchen, schon hatte ich die Alarmanlage ausgelöst und so nach und nach wurden mehrere Passanten auf mich aufmerksam. Ich verfluchte Danilo. Irgendwann hörte das Hupen von alleine wieder auf und noch eine ganze Weile später kam Danilo angeschlendert. Er hatte noch im Laden gestöbert oder was weiß ich gemacht. Und ihr werdet es nicht glauben, ich erzähl ihm das ganze und er lacht einfach nur. Ich grummel immer noch vor mich hin, als wir schon wieder unterwegs sind. Über die NPS 5 und 6 fahren wir wieder Richtung Custer S.P. und endlich haben wir Glück, wir haben die Bison gefunden und sichtlich beim Essen gestört. Wir fahren noch ein Stück des Wildlifeloop und eine der Gravelroads im Custer Statepark und wie immer, mein Highlight sind die Prairie Dogs. So langsam geht die Sonne unter als wir uns auf Richtung Crazy Horse machen. Eintritt zahlen wollen wir nicht, so dass wir nur von außen einige Bilder machen. Wir fragen uns, ob die das wirklich jemals fertig stellen und beschließen in 20 Jahren mal wieder vorbeizuschauen. Wieder in Custer fahren wir zum Purple Pie Place. Das Cafe ist für seinen Pie bekannt und das konnten wir uns doch nicht entgehen lassen. So gab es für jeden eine Suppe und danach ein schönes Stück Appelpie. Ok, Danilo ist nicht satt geworden, ich schon (Strafe muss sein, ich hab die Alarmanlage noch nicht vergessen) Somit sind wir alles in allem recht zeitig im Motel, was wir ausnutzen und uns direkt noch mal zum Pool begeben. Nach einem kurzen Bad, verkrümeln wir uns wieder aufs Zimmer und grübeln, was wir am nächsten Tag unternehmen wollen. Autor: webmaster@die-welt-ganz-nah.de Seite: 36 20.09. Custer – Scottsbluff Als wir heute Morgen zum Frühstücken in die Lobby liefen, hätten wir uns lieber etwas wärmer angezogen, denn es fröstelte uns schon etwas. So kalt hatten wir es gestern gar nicht mehr in Erinnerung. Nach dem Frühstück wurde alles ins Auto gepackt, ausgecheckt und auf ging es nach Süden, in der Hoffnung, dass es dort wärmer wird. Um noch mal ein paar Tiere zu sehen, nahmen wir nicht den Highway, sondern fuhren noch einmal durch den Custer SP und den Wind Cave NP. Viel zu sehen gab es zwar nicht, aber einige Bisons und vor allem die Prärie Dogs sagten uns „Auf Wiedersehen“. Erste Station des heutigen Tages war das Örtchen „Hot Springs“ und dort die „Mammoth Site“. Wir waren genau zur richtigen Zeit dort und konnten gleich bei der ersten Tour durch die Ausgrabungsstätte mitgehen. An dieser Stelle war vor vielen, vielen Jahren ein Wasserloch, zu dem sich die Mammuts durch das warme Wasser besonders hingezogen fühlten. Da aber der Abhang zu rutschig war, kamen die Tiere nicht mehr den Hang hinauf und mussten hier unten verhungern. Aus diesem Grund gibt es hier unzählige, teils vollständig erhaltene, MammutSkelette. Bei der Führung durch die Anlage wurde uns genau das Leben der Mammuts und die Arbeitsweise in so einer Ausgrabungsstelle erläutert und man kann den Archäologen dabei sogar über die Schulter schauen. Wer kennt denn nicht den Film „Ice Age“ mit Mammut „Manni“? Hier in der Gegend kamen jedoch hauptsächlich Mammuts vor, die eher den heutigen Elefanten ähneln, also recht haarlos waren; die „Amerikanischen Mastodons“. Ein Besuch dieser Stätte ist für jeden Archäologie begeisterten Touristen ein Muss und auch für den Rest wirklich empfehlenswert. Eine kleine Anekdote hierzu noch: Der Eintritt kostet für Erwachsene 7,50$. Das macht theoretisch 15$ für uns beide. Warum ich aber nur 14,99$ bezahlt habe, ist mir bis heute ein Rätsel. Nachdem wir aus Hot Springs hinaus waren, nahmen wir auch Abschied von der Zivilisation, denn ab jetzt lag ein weites Nichts vor uns. Das einzig interessante war noch die Eisenbahn, die unsere Fahrt ab und zu auflockerte. Ich glaube, wir haben hier mehr Kohle-Züge als Autos gesehen. Und auch für die Lokführer schien es etwas seltenes zu sein, ein Auto zu sehen, wir wurden von allen herzlich gegrüßt, sei es durch Winken oder das Signalhorn. Das nächste Ziel war die „Toadstool Geologic Area“. Als wir hier ankamen, traf uns erstmal der Schlag. Sind wir in Custer bei vielleicht knapp 5°C losgefahren, waren hier mindestens 30°C. Bis auf ein anderes Auto waren wir alleine und so liefen wir in Ruhe den Rundweg durch die schöne Gesteinswelt in Nirgendwo von Nebraska. Auf dem Rundweg kann man theoretisch auch fossile Überreste finden, aber dazu braucht man schon extrem viel Fantasie. Man glaubt es kaum, aber hier ließen sich früher freiwillig mal Siedler nieder, mit Autor: webmaster@die-welt-ganz-nah.de Seite: 37 welchem Erfolg, könnt Ihr Euch sicher denken. Zum Schluss waren wir allerdings auch wieder froh, als wir wieder im klimatisierten Auto saßen. Soviel Hitze hatten wir hier gar nicht erwartet und Schatten gibt’s auf dem Rundweg gar keinen. Weiter ging die Fahrt durch das Niemandsland von Nebraska bis wir in Alliance wieder auf etwas Zivilisation stießen. Dieser Ort würde eigentlich hier nie Erwähnung finden, gäbe es da nicht Carhenge. Ein Künstler baute vor einigen Jahren das britische „Stonehenge“ einfach mit Autos nach. Weiter ging die Fahrt nach Süden zum „Chimney Rock NHS“, welche uns aber nicht wirklich begeisterte, da man vor allem auf den Chimney Rock nur eine schlechte Sicht hatte. Besser wurde es von einem näher gelegenen Feldweg, aber von gut keine Spur. So machten wir uns wieder auf dem Weg und erreichten am späten Nachmittag Scottsbluff. Wir checkten im Comfort Inn ein und machten uns erstmal auf den Weg zum nächsten Supermarkt. Ich weiß zwar nicht was dort los war, aber auf dem dortigen Parkplatz stank es bestialisch, als wenn man die Straße mit Gülle gereinigt hätte. Der Gestank zog sogar bis in den Laden hinein, so dass wir uns bald wieder vom Acker machten. Und dann passierte es: An einer Kreuzung - wir hatten Rot, aber Danilo meinte, er schafft es noch vor dem Auto nach rechts - ich denke mir schon, der sieht aber schon, dass dort ein Auto kommt - wurde es etwas eng, und prompt leuchtete hinter uns eine kleine Lichterorgel auf . Danilo rechts ran und mal warten was passiert. Danilo durfte dann erstmal mit nach hinten in den Streifenwagen, da der Cop anscheinend nix mit dem Führerschein anzufangen wusste (steht ja weder Adresse noch Ablaufdatum drauf). Zum Glück war er gnädig und Danilo kam mit einer schriftlichen Verwarnung davon. Das blöde an der Sache war, dass ich die ganze Zeit mal aufs Örtchen musste, aber hier nicht wegkam und zu allem Übel wir praktisch neben einer Mall standen. Es wäre bestimmt nicht gut gekommen, wenn ich jetzt plötzlich mal abgehauen wäre. Na ja, nach diesem Schrecken gingen wir noch schnell was Kleines bei Taco Bell essen, bevor wir uns ins Motel verkrümelten und den Tag in Ruhe ausklingen ließen. Ihr glaub gar nicht, wie schön ich an dem Abend Danilo mit seiner Verwarnung ärgern konnte… Autor: webmaster@die-welt-ganz-nah.de Seite: 38 21.09. Scottsbluff – Estes Park Wir haben heute Morgen lange überlegt, ob wir noch zum Scottsbluff NM fahren sollten oder direkt weiter nach Süden. Nach langem Hin und Her entschieden wir uns gegen das NM und für die Fahrt nach Süden. Aus Ermangelung einer Straßenkarte von Nebraska war es wie schon in Idaho gar nicht so einfach die richtige Straße nach Süden zu finden, aber nach einigem Suchen fanden wir sie doch – und diesmal ohne stundenlange Irrfahrt. Über die elendig lang gerade aus führende SR71 landeten wir irgendwann auf dem I80. Hier stand doch tatsächlich der Yellowstone schon wieder auf den Entfernungstafeln, aber nein, da durften wir nicht wieder hin, wir bogen auf die I25 ab Richtung Loveland. In Loveland angekommen, steuerten wir erstmal die örtliche Outlet-Mall an. Ich wollte mal wieder etwas shoppen, aber im Endeffekt hatte Danilo mal wieder mehr eingekauft als ich. So genug von Zivilisation, wir wollten wieder in die Natur und steuerten direkt „Estes Park“, am Fuße des Rocky Mountains NP an. Na ja, das mit dem Verlassen der Zivilisation hat wohl nicht so geklappt, denn auf Grund des Wochenendes war wohl halb Denver hier draußen. Dementsprechend voll war es. Zum Glück hatten wir auf dem KOA in Estes Park vorher reserviert, denn schon um diese frühe Uhrzeit hang „No Vacancy“ an fast allen Hotels/Motels. Jetzt aber los in den Park. Im Visitor Center besorgten wir uns aktuelles Kartenmaterial und nahmen Kurs auf den Bear Lake. Auf der Zufahrt standen schon immer Schilder, daß der obere Parkplatz belegt sei und man weiter unten parken sollte, um den Bus zu nehmen. Wir sagten uns, daß wir unten immer noch parken könnten, und so fuhren wir erst mal bis hoch, und siehe da, da waren noch einige Parklücken frei. Wir packten alles zusammen und starteten auf den direkt am Parkplatz beginnenden Rundweg um den „Bear Lake“. Impressionen rund um den See und vom See selbst: Als zweiten Trail wollten wir zum „Nymph Lake“. Da Danilo hier das Stativ mitnehmen wollte, es aber noch im Auto lag, ging ich schon mal langsam vor und er holte das Stativ. Kurz bevor ich den See erreichte, schnaufte es schon hinter mir und Danilo hatte mich eingeholt. Jetzt brauchte er erstmal eine Pause und wir setzten uns ans Ufer des Sees und ließen die Ruhe auf uns wirken. Zum nächsten See, dem „Dream Lake“ gingen wir allerdings nicht mehr, die Höhe war bei mir doch zu spüren und so kehrten wir wieder um. Auf dem Rückweg liefen wir weiter zu den „Alberta Falls“. Hier spazierten wir wieder durch den schönsten Herbstwald, bevor sich endlich die Fälle vor uns auftaten. Autor: webmaster@die-welt-ganz-nah.de Seite: 39 Die Beine taten uns so langsam weh, also genug gelaufen und Zeit wieder Richtung Estes Park aufzubrechen. Am „Moraine Park“ hielten wir noch kurz an, denn dort kann man gut Elks beobachten, wenn auch heute nur aus weiter Ferne. Inzwischen knurrten auch schon unsere Mägen und so fuhren wir zurück in den KOA, wo Danilo dann schnell das Feuer im Grill anheizte und leckere Spaghetti kochte. Am wärmenden Feuer verbrachten wir noch eine ganze Zeit, bevor wir uns in die Cabin zurückzogen und vom nächsten Tag träumten. Autor: webmaster@die-welt-ganz-nah.de Seite: 40 22.09. Rocky Mountains N.P. Hab ich eigentlich schon erzählt, dass es auf 2.300m am Morgen ziemlich frisch sein kann? Nein? Naja, jedenfalls waren wir froh, endlich im wärmenden Auto sitzen zu können. So früh am Tag war natürlich noch nichts los, bis auf eine Herde Elks, die quer durch den Ort marschierten. Langsam vorbei und dann nahmen wir wieder Fahrt auf, immer Richtung „Old Fall River Road“. Den ersten Halt machten wir am „Alluvial Fan“ (deutsch: Schwemmkegel). Hier sieht man noch die Überreste des Dammbruchs vom „Lawn Lake“, der am 15. Juli 1982 fast zur Katastrophe führte. An diesem Tag brach der Naturdamm des Sees und 29 Millionen Gallonen Wasser nahmen Bäume und Felsen mit zu Tal. Zum Glück hörte ein Müllmann das Röhren der Wassermassen und alarmierte die Parkranger, die daraufhin begannen den „Aspenglen Campground“ zu evakuieren. Insgesamt kamen „nur“ 2 Camper auf dem Campground und eine Person am Fluss ums Leben. Begünstigt wurde die Situation damit, daß das Unglück schon 5:30 Uhr am Morgen stattfand und nicht während des Tages. Somit waren keine weiteren Touristen in der Gefahrenzone. Weiter ging die Fahrt und damit begann auch der nicht asphaltierte Teil der „Old Fall River Road“. Die Straße ist nur in einer Richtung (bergauf) zu befahren und somit braucht man sich keine Sorgen um evtl. Gegenverkehr zu machen. Vom Straßenzustand ist sie sehr gut und zumindest bei uns mit einem PKW ohne Probleme zu meistern. Der nächste Stop war am „Chasm Fall“, der über einen kurzen Weg gleich neben der Straße zu erreichen ist. Wir genossen den Wasserfall eine ganze Weile alleine, war es Zeit weiterzufahren, als die nächsten Betrachter den Weg herunter kamen. Immer weiter bergauf bekamen wir immer wieder schöne Ausblicke auf die umliegende Bergwelt. Mittlerweile war ganz schön viel Verkehr hier und wir wunderten uns, warum die nirgends anhielten. Die Auflösung kam wenig später am Parkplatz zum „Chapin Creek Trailhead“. Dort standen sie alle. Wir hatten aber keine Lust auf irgendwelche Bergwanderungen und so ging die Fahrt weiter. Irgendwann erreichten wir die Hochgebirgslagen und damit den „Fall River Pass“ mit dem „Alpine Visitor Center“. Da dieses noch geschlossen hatte, sind wir erstmal etwas den „Alpine Ridge Trail“ gelaufen bis zum höchsten Punkt von 12.005 Fuss. Lange blieben wir nicht, denn hier oben zog es wie Hechtsuppe und dazu war es noch schweinekalt *bibber*. Wieder unten, war der Shop geöffnet und wir konnten uns aufwärmen und etwas im Laden stöbern. Anschließend nahmen wir die „Trail Ridge Road“ wieder ins Tal, natürlich nicht ohne jeden Viewpoint mitzunehmen. Da wir noch etwas Zeit hatten, überredete Danilo mich sogar noch zu einer Wanderung, und zwar zum „Bierstadt Lake“. Wir also wieder zurück auf die „Bear Lake Road“ und am dortigen Trailhead geparkt. Da hier doch einiges an Höhenmetern zu bewältigen war, nahm Danilo das GPS mit und informierte mich nach jeder Serpentine, wie weit es noch ist; am Anfang deprimierend, am Ende aufmunternd. Autor: webmaster@die-welt-ganz-nah.de Seite: 41 Oben angekommen, standen wir vor einer Kreuzung. Der Trail sollte hier einmal um den See herumführen und wir überlegten, wohin denn nun. Wir entschieden uns für links, was sich als Fehler erwies, denn wir mussten um den halben See laufen, bevor wir ihn überhaupt mal zu Gesicht bekamen. Trotzdem hat sich die Mühe gelohnt, ein schöner ruhiger verträumter See. Auf dem Weg wieder nach unten, hatte ich dann auch die Geduld und Nerven, um ein paar Bilder der Umgebung zu machen. Die Beine waren jetzt so schwer, daß kein Trail mehr drin war und so fuhren wir zurück nach Estes Park und schlenderten ein bisschen durch die dortigen Läden, natürlich nicht ohne im örtlichen Fudge-Shop ein schönes Eis zu essen, so als Belohnung für den Trail. Jetzt noch mal schnell zum Supermarkt, um ein paar Steaks für den Abend zu kaufen. Scheinbar dachte sich das auch eine Herde Elks, die quer über den Parkplatz liefen. Bei Steak und einem Kartenspielchen ließen wir diesen Tag dann ausklingen. Autor: webmaster@die-welt-ganz-nah.de Seite: 42 23.09. Estes Park – Gunnison Im Gegensatz zu den letzten Tagen war heute der Himmel komplett bedeckt und Regen war angekündigt. Das kann ja heiter werden. Als es hell wurde, ging es dann auch schon auf die Piste, direkt zum Morraine Park, um zu schauen, ob ein paar Elks in der Nähe sind. Und, was soll ich sagen, eine ganze Herde tummelte sich in der Nähe der Straße. Danilo gleich mit Foto- und Videoausrüstung raus, während ich es mir im Auto im Warmen gemütlich machte und mir dies schön im Sitzen anschaute. Die Herde zu beobachten war richtig interessant, da sich die Tiere auch in der Brunft befanden und dementsprechend die Männchen versuchten, die Weibchen für sich zu gewinnen. Über eine Stunde hielten wir uns dort auf, bis wir uns schweren Herzens von den Tieren trennen mussten. Über den „Fall River Pass“ und den „Milner Pass“ ging es weiter ins Tal des „Colorado River“. Dort liefen wir den kurzen „Coyote Valley Trail“, der direkt am jungen Colorado River entlang führt. Mittlerweile hat es auch angefangen zu regnen und der Himmel sah nicht wirklich nach Besserung aus, so daß wir die restliche Tagesplanung über den Haufen werfen konnten. Eigentlich wollten wir heute noch zu den „Cacscade Falls“ (3,5mi Oneway), aber im Regen haben wir uns dies geschenkt. Stattdessen nahmen wir in einer kurzen Regenpause den kurzen Weg zu den „Adams Falls“ in Angriff. Die Fälle sind schön anzusehen, aber praktisch nicht fotografierbar. Danilo hatte schon seine liebe Not, den Fotoapparat zu positionieren, um ein paar brauchbare Aufnahmen zu bekommen. Wir waren gerade wieder im Auto, da fing es auch schon wieder an zu regnen. Jetzt beschlossen wir endgültig, daß wir den Rocky Mountain NP abbrechen und heute noch ein paar Meilen hinter uns zu bringen. Als Ziel suchten wir uns Gunnison aus, das müssten wir noch zu halbwegs normaler Zeit erreichen. Auf dem Weg dorthin gab es immer wieder starken Regen, so daß wir die Strecke praktisch in einem Rutsch gefahren sind. In Gunnison angekommen, suchten wir uns das „Comfort Inn“ als heutige Herberge. Zum Abendessen kehrten wir bei „Mario´s Pizza“ ein, einem sehr gemütlichen kleinen Italiener. Das Essen war extrem lecker für einen günstigen Preis und wir beide haben es nicht ganz geschafft (dabei Autor: webmaster@die-welt-ganz-nah.de Seite: 43 sahen die Portionen gar nicht so groß aus). Als Nachtisch holten wir uns im Walmart noch eine Portion Eis, die wir bei etwas Sitcom im Motel vertilgten. Für den nächsten Tag hoffen wir mal wieder auf besseres Wetter... Autor: webmaster@die-welt-ganz-nah.de Seite: 44 24.09. Gunnison – Durango Ein kurzer Blick am Morgen aus dem Fenster und wir sahen Sterne. Perfekt. :D Somit konnten wir uns in Ruhe fertig machen und frühstücken. Weiter ging die Fahrt auf der US50 und wir erreichten schon bald das „Blue Mesa Reservoir“, wo es um diese Uhrzeit noch sehr ruhig war. Wir sind dann erstmal runter an den See und genossen ein bisschen die Stille. Irgendwann ging es weiter und wir kamen zum ersten Tagesziel, dem „Black Canyon of the Gunnison NP“. Der erste Weg führte uns ins Visitor Center, wo wir einen guten Einblick in die Geologie und Geschichte des Parks bekamen. Über mehrere Millionen Jahre grub sich der „Gunnison River“ hier in die Tiefe. Dadurch das das Gestein so hart ist, wird hier kaum Gestein durch Verwitterung abgetragen, so daß dieser Canyon extrem eng ist und somit besonders spektakulär aussieht. Bei jedem Viewpoint auf der Stichstrasse durch den Park hielten wir an und liefen die kurzen Wege, bis zu den Aussichtspunkten. Teilweise steht man dort genau an der Abbruchkante, nur ein kleines Geländer schützt. Die höchste Wand hier im Park ist die „Painted Wall“ mit 685m; übrigens die höchste Klippe in ganz Colorado. Hier kann man noch gut die einzelnen Schichten im Gestein erkennen. Nach 3,5h verließen wir wieder den Park, denn es war ja noch einiges zu fahren. Jetzt folgte erstmal ein weniger interessanter Teil über die US50/Montrose/US550, bis wir hinter Oray wieder in die Bergwelt eintauchten. In einer Kurve sahen wir dann diesen Wasserfall, der unter der Straße durch fällt. Ihn zu fotografieren ist etwas umständlich, aber irgendwie doch möglich. Und dann waren wir auch schon auf dem „Million Dollar Highway“. Hier hatte der goldene Herbst endgültig Einzug gehalten und lieferte uns immer wieder fantastische Panoramen auf die Bergwelt. Das Schöne war, daß der Niederschlag des letzten Tages hier in den Höhenlagen als Schnee fiel, was besonders schöne Bilder ergab. Wir hielten praktisch bei jeder Gelegenheit und ließen den Fotoapparat glühen. Dabei kann man praktisch die Zeit vergessen und so schränkten wir später die Stops etwas ein und fuhren direkt nach Durango durch. Dort stellte sich jetzt die nächste Frage: „Wo ist denn der Bahnhof?“ Wir hatten irgendwie keine Karte, die darüber Aufschluss ergab. Nachdem wir erstmal bei einer Pferderennbahn landeten, fanden wir den Bahnhof im zweiten Anlauf. Am Fahrkartenschalter für die morgige Bahnfahrt nach Silverton dann das nächste „Problem“. Wir konnten wählen zwischen geschlossenem und offenem Waggon. Autor: webmaster@die-welt-ganz-nah.de Seite: 45 Da wir aber viel Filmen und Fotografieren wollten, entschieden wir uns für den offenen Waggon. Wird schon nicht so kalt werden. Da um diese Uhrzeit gerade ein Zug erwartet wurde, blieben wir bis zur Einfahrt einfach mal hier. Jetzt wurde es schon langsam dunkel und wir hatten noch keine Unterkunft. Wir fuhren zum örtlichen KOA und ich fragte mal wieder nach einer „Deluxe Cabin“. Der Preis war allerdings alles andere als angebracht (dafür hätten wir auch ein Motel nehmen können) und so nahmen wir eine normale Cabin. Nochmal zurück in die Stadt, denn wir wollten noch Briefmarken kaufen. Die Post hatte schon zu, also ran an den Automaten. Dieser hatte allerdings keine Marken, die wir irgendwie gebrauchen konnten. Zum Essen gab es heute nur eine Kleinigkeit vom Burger King. Zum Selbstkochen hatten wir keine Lust. Danilo machte noch die Speicherkarten leer und wir verzogen uns in die Schlafsäcke. Autor: webmaster@die-welt-ganz-nah.de Seite: 46 25.09. Durango – Silverton – Durango Da die Abfahrt des Zuges nach Silverton um 8:00Uhr in der Frühe anstand, klingelte beizeiten der Wecker und es war kalt, ar... kalt. Wir deckten uns mit allem Warmen ein, was wir so an Kleidung finden konnten und dazu eine schöne große Decke. Das Ganze sah dann so aus: Im Gegensatz zur unserer heimischen Bahn, setzte sich der Zug pünktlich in Bewegung. ;-) Der erste Teil der Strecke führt noch mehr oder weniger parallel zum Highway, bevor die Bahn immer dem „Animas River“ folgend in die Bergwelt eintaucht. Nach einiger Zeit machte auch der Speisewagen auf, so daß wir uns mit heißen Getränken eindecken konnten. Dabei nahmen wir gleich die großen „Werbekrüge“, ich mit „Hot Apple Cider“ Danilo mit einer heißen Schokolade. Der Vorteil ist, daß man damit „Free Refill“ hatte, was wir während der Fahrt bei dem kalten Wetter mehrmals in Anspruch nahmen. Da wir auf der Hinfahrt im Schatten saßen, war es trotzdem ziemlich frisch, so daß ich Danilo die Fotos überließ und ich meine Hände in der warmen Decke ließ. ;-) Trotz der Kälte war die Fahrt sehr schön und die Zeit verging wie im Fluge. In Silverton angekommen, fährt nicht einfach in einen Bahnhof ein, sondern der Zug hält praktisch auf der Hauptstraße, in die die Schienen einfach eingelassen sind. Hier in der Sonne konnten wir uns erstmal ordentlich aufwärmen und ein paar Zwiebellagen abstreifen. Anschließend liefen wir ein bisschen durch die Stadt und schauten uns das ein oder andere Geschäft an. Weiterhin fanden wir hier endlich eine Post, die offen und für uns passende Briefmarken hatte. Autor: webmaster@die-welt-ganz-nah.de Seite: 47 Wieder am Bahnhof verputzten wir unsere mitgebrachten Sandwiches, bevor die Rückfahrt nach Durango anstand. Jetzt saßen wir auf der Sonnenseite, so daß ich diesmal für die Fotos zuständig war. Danilo hätte den Foto sowieso nicht ruhig halten können, da ihn leider ein Schluckauf die halbe Rückfahrt belastete. Auf der Rückfahrt hatten wir nochmal ganz andere Ausblicke, so daß man auf jeden Fall hin und zurück mit dem Zug fahren sollte. Gegen 17:30 Uhr waren wir wieder in Durango (begrüsst von einer Kolonie Präriehunde), wo wir dann zurück zum KOA sind, um uns am Lagerfeuer (natürlich mit Spaghetti) aufzuwärmen und den Tag noch mal Revue passieren ließen. Autor: webmaster@die-welt-ganz-nah.de Seite: 48 26.09. Durango – Cortez Nachdem wir uns gestern fahren ließen, wird heute wieder selbst gefahren. Schnell werden noch unsere Postkarten im Briefkasten entsorgt und schon geht es ab auf der US160 nach Westen, wo wir gegen 8:30Uhr den „Mesa Verde NP“ erreichten. Vom Parkeingang bis zum Visitor Center ist es noch mal ein ganzes Stückchen zu fahren. Schließlich muss man ja noch auf die Mesa nach oben. Im Visitor Center angekommen, wollten wir uns natürlich gleich Karten für zumindest eine der angebotenen Touren besorgen (die „Wetherhill Mesa“ war übrigens schon geschlossen, ich sag nur „closed for season“...). Wir bekamen sogar noch Tickets für beide hier angebotenen Touren, dem „Cliff Palace“ und dem „Balcony House“. Bis zum Beginn der „Cliff Palace Tour“ hatten wir noch etwas Zeit und so fuhren wir erstmal ins „Chapin Mesa Museum“, um uns dort einen sehr interessanten Film über die Geschichte der Mesa und seiner Bewohner anzuschauen. Bereits im 6. Jahrhundert besiedelten die Anasazi dieses Gebiet, wobei die heute zu sehenden Bauwerke nicht älter als ca. 800 Jahre sind. Recht schnell lernten wir auch, dass die heutigen Indianerstämme Wert darauf legen, dass man die Volksgruppen die früher in den Mesas lebten als Ancestral puebloans bezeichnet. Dies soll verdeutlichen, dass eben nicht nur Anazasi dort siedelten, sondern die Vorfahren vieler Stämme. Zu Beginn lebten die Ancestral puebloans in einfachen „Pit Houses“ (de: Grubenbauten), bevor sie ca. im 12. Jahrhundert in die Felsnischen umzogen. Warum, wohin und wann genau sie die Gegend irgendwann verließen, ist heutzutage noch unbekannt. Es gibt zwar mehrere Theorien dazu, aber keine kann wirklich bestätigt werden. Pünktlich um 11:00Uhr begann unsere Tour durch das „Cliff Palace“. War es heute Morgen in Durango noch recht frisch gewesen, war es hier schon wieder richtig warm. Kurze Sachen waren angebracht. Zuerst ging es ein paar Treppen nach unten, bis wir auf der Höhe des Palace ankamen. Dort bekamen wir alles Mögliche über die Geschichte dieser Behausung erläutert. Das „Cliff Palace“ ist übrigens die größte Behausung in einer Felsnische in Nordamerika. Hier lebten zeitweise bis zu 120 Personen. Nach dem „Cliff Palace“ ging es gleich weiter zum „Balcony House“. Dort angekommen, machten wir erstmal eine kurze Mittagspause, bevor die Tour losging. Das „Balcony House“ ist deutlich kleiner, aber nicht weniger interessant. Die Geschichten der Ranger ähneln sich allerdings ziemlich, so daß ich mehr Zeit zum Fotografieren hatte. Drei Dinge sind beim „Balcony House“ aber einzigartig. Erstens muss man, bevor man „Balcony House“ überhaupt erreicht eine steile Leiter hochklettern, zweitens während der Führung auf den Knien durch einen engen Tunnel kriechen (im Visitor Center gibt’s dafür ein Modell zum üben) und drittens muss man zum Schluss eine ziemlich steile und hohe Leiter hinauf, die mich schon einiges an Überwindung gekostet hat, aber hierbleiben wollte ich auch nicht. Autor: webmaster@die-welt-ganz-nah.de Seite: 49 Blick von der Mesa ins Tal: Anschließend haben wir uns die restlichen Punkte auf der Karte angeschaut, incl. des „Spruce Tree House“, welches man sich auch ohne Führung anschauen kann. Ich konnte von den Häusern gar nicht genug sehen, bei Danilo hingegen setzte so langsam eine gewisse Sättigung ein. Aber da musste er jetzt durch – schließlich kommen wir hier ja nicht jeden Tag vorbei. Nachdem wir als letztes die „Far View Sites“ besichtigt hatten, machten wir uns wieder auf den Weg. Allzu weit kamen wir aber nicht, da die Zufahrtsstrasse gerade im Bau war, und wir erstmal eine halbe Stunde vor dem „Ampelmännchen“ standen. Die anschließende Fahrt hinter dem „Follow Me“-Fahrzeug war dann ziemlich merkwürdig und etwas unkoordiniert. Immer wieder wurde planlos die Fahrbahnseite gewechselt und wir mussten ab und zu ziemlich eng an verschiedenen Baufahrzeugen vorbei. Uns hat es dann nicht gewundert, daß das weiter hinter fahrende Womo und ein Reisebus häufiger ziemlich zurück blieben. Als wir den Park wieder verlassen hatten, ging es weiter nach Cortez. Gebucht hatten wir das „Rodeway Inn“. Leider stand gerade die Sonne so dämlich von vorne, daß Danilo Mühe hatte die Straße im Blick zu halten und so fuhren wir erstmal am Motel vorbei. Also U-Turn und zurück. Die Angestellte am Counter war nicht gerade die Freundlichkeit in Person, aber wir erhielten unser gebuchtes Zimmer. Heute hatten wir Appetit auf ein leckeres Hähnchen aus dem Supermarkt – machte sich Danilo auf die Suche. Nach einiger Zeit kam er wieder, aber ohne Huhn, stattdessen mit einem „Sports Illustrated Calendar“ – typisch Mann. Er meinte nur noch, daß der Safeway schon geschlossen hatte (ab 18:30Uhr ist dort Schicht im Schacht) und im Walmart sie keine Hühner hatten. Wir entschieden uns somit für eine Pizza vom Pizza-Hut gegenüber, mit der wir dann den Abend genossen. Autor: webmaster@die-welt-ganz-nah.de Seite: 50 27.09. Cortez – Blanding So langsam lässt es sich nicht mehr verbergen, wir haben während wir unterwegs waren, ein wenig umgeplant. Spätestens in Gunnison wurde uns bewusst, dass wir die eingeplanten Reservetage noch übrig hatten und nach langem Hin- und Herüberlegen hatten wir auch ein Ziel gefunden. OK, ihr werdet jetzt sagen, dass liegt doch gar nicht auf dem Weg, aber immerhin war es verhältnismäßig nah und wer weiß, wann wir mal wieder in die Nähe kommen. Der eine oder andere von euch erinnert sich vielleicht noch an unseren letzten Reisebericht über unsere Offroadtour im Südwesten. Durch einen Wintereinbruch hatten wir das Monument Valley nur wolkenverhangen erleben können und auch einige andere Sehenswürdigkeiten in der Nähe auslassen müssen. Für heute war schönes Wetter gemeldet und somit ging es auf nach Westen. Erster Stop war „Four Corners“ – an dieser Stelle kreuzen sich die Staatsgrenzen von Arizona, Colorado, New Mexico und Utah. Wir machten einige Bilder und schon ging es weiter. Über Kayenta erreichten wir schließlich das Monument Valley bei schönstem Sonnenschein. Es ist wirklich erstaunlich, wie verschieden diese Umgebung doch bei Sonnenschein wirkt 8). Wir fuhren natürlich wieder den gesamten Loop ab, was inklusive Fotostopps ca. 3 Stunden dauerte. Der Strassenzustand hatte sich seit dem Frühjahr deutlich verschlechtert, aber mit einem SUV noch bequem fahrbar. Ich sollte dazu erwähnen, dass auch gemietete Wohnmobile unterwegs waren, das wiederum fand ich nicht sehr verantwortungsbewusst. Hier einige Impressionen: Irgendwann waren wir wieder am Visitorcenter angekommen. Nach einer kurzen Pause machten wir uns wieder auf den Weg. Nächster Stopp war der Goosenecks State Park. Inzwischen wurde es etwas windiger, aber dies hatte keinen Einfluss auf die Aussicht. Es ist einfach toll zu sehen, welche Täler das Wasser hier geschaffen hat. Autor: webmaster@die-welt-ganz-nah.de Seite: 51 Als wir uns satt gesehen hatten, ging es auch schon weiter in das Valley of Gods. Ähnlich wie im Monument Valley war die Gravelroad hier z.T. wirklich schlecht. Was mir immer zu schaffen macht sind alle 100m der nächste Wash, da mag mein Magen einfach irgendwann nicht mehr. Mit einem normalen PKW hätte ich diese Washes übrigens nicht fahren wollen. Doch die Ausblicke entschädigen für alle Anstrengungen. Wieder auf dem Highway fuhren wir zu unserem Tagesendziel nach Blanding. Wir waren inzwischen richtig geschafft und wollten nur noch ein Motelzimmer finden. Das stellte sich aber als nicht so einfach heraus. Das Comfort Inn und das Super 8 waren ausgebucht, so dass wir für doch mehr Geld als gedacht in einem lokalem Motel landeten. Zu essen gab es heute nur ein Sandwich von Subway, bevor wir in unser Bett fielen. Von da aus zappten wir noch ein wenig durchs TV und blieben beim Weather Channel hängen. Die meldeten doch tatsächlich für morgen schon wieder Regen, na hoffentlich wird es nicht zu nass… Autor: webmaster@die-welt-ganz-nah.de Seite: 52 28.09. Blanding – Pagosa Springs Diesen Morgen zeigte der Blick zum Himmel nur Wolken, na, hoffentlich bleibt es trocken. Heute hatten wir schliesslich Zeit, wir wollten nur zurück bis Durango. Im Frühstücksraum war es ziemlich voll, weil eine ganze Busladung Franzosen sich gerade stärken wollte. Wenn ich Busladung sage, meine ich das wörtlich – auf dem Parkplatz stand ein Reisebus. Somit genossen wir unser Frühstück auf dem Zimmer und brachen recht schnell auf. Erstes Ziel war das Hovenweep National Monument. Es gab mehrere Wege zum Ziele und wir entschieden uns für den direkten Weg über Gravelroads. Von Blanding aus nahmen wir die Bayles Road und bogen dann auf die Hovenweep Road ab. Die Strecke war nichts besonderes, aber wir waren alleine und direkter konnten wir nicht nach Hovenweep kommen. Unterwegs entdeckte ich einen kleinen Arch am Straßenrand. Danilo hatte ihn nicht gesehen, so dass er erst mal anhielt und zurücklief, um ein Bild zu machen. Und hier ist er: Im Hovenweep National Monument angekommen, waren wir die einzigen Besucher. Wir liefen den Trail direkt hinterm Visitorcenter, jedoch wurden die Wolken immer dichter und es war unvermeidlich, dass es bald regnen würde. Als wir so liefen, sahen wir einige Jackrabbits mit ihren Riesenohren, aber sie waren einfach zu schnell für uns. Und hier einige Bilder: Auf dem Rückweg zum Auto fing es dann an mit regnen und uns hielt hier nichts mehr. Wir nahmen die Reservation Rd und dann die Creek 21, um direkt nach Cortez zu gelangen. Der Weg entlang des McElmo Creek führt durch z.T. durch das Reservat der Ute und war an sich sehr schön. Schneller als gedacht waren wir wieder in Cortez und somit auch schneller in Durango. Als Schlechtwetterbeschäftigung ist Shoppen meist gut geeignet. Also fuhren wir in die Mall von Durango, aber dort die nächste Enttäuschung – viele Läden waren geschlossen und es sah so aus, als hätte die Mall ihre Glanzzeit schon lange hinter sich. Nächster Versuch des Zeitvertreibs war ein kleiner Stadtrundgang, aber auch hier wollte die Zeit nicht vergehen. Wir beschlossen doch weiter zu fahren, in der Hoffnung, dass morgen das Wetter besser würde. Wir fuhren auf der US160 Richtung Pagosa Springs. Unterwegs kamen wir am Chimney Rock vorbei, welcher allerdings schon geschlossen war. Irgendwie wollte nichts mehr klappen. Wir erreichten Pagosa Springs ohne weitere Unterbrechungen und quartierten uns im Super8 ein. Ich wollte jetzt eigentlich schön in ein Cafe und ein Stück Kuchen essen, aber auch das klappte nicht. Ein Cafe gab es nicht mehr, ein anderes war geschlossen. Es wurde immer später und wir beschlossen jetzt nach einem Restaurant zu suchen. Wir fuhren zum Buffalo Inn ein wenig außerhalb des Ortes an der US160. Autor: webmaster@die-welt-ganz-nah.de Seite: 53 Es war toll hier. Wir waren die einzigen Touristen, alle anderen waren Einheimische und das Essen hat uns richtig gut geschmeckt. Also wenn es euch mal in diese Gegend verschlägt, dann schaut mal hier vorbei. Gut gestärkt und wieder mit dem Tag versöhnt, fuhren wir zurück ins Motel und hofften auf besseres Wetter am nächsten Tag. Autor: webmaster@die-welt-ganz-nah.de Seite: 54 29.09. Pagosa Springs – Alamos Als wir diesen Morgen aus dem Fenster schauten, war der Himmel noch mit grauen Wolken verhangen und von Sonne keine Spur, aber es war trocken. Somit ließen wir uns nicht von unserem Plan abhalten, ein wenig das Umland von Pagosa Springs zu erkunden. Erstes Ziel sollten die Silver Falls sein. Auf dem Weg dorthin hielten wir noch einmal in Pagosa Springs an, um ein Bild von einer der heißen Quellen zu machen. Es gibt dort auch eine Hotelanlage inklusive Thermalbädern. Aber nein, wir wollten weiter. Wir fuhren auf der US160 nordwärts bis die East Fork Road rechts abbiegt. Diese führt durch ein schönes Flusstal bis zu den Silver Falls und noch weiter. Bei Sonne muss die Strecke noch schöner sein, aber auch so hatte sie ihren Reiz. Direkt bei den Fällen gibt es sogar Hütten die man bei der Verwaltung das San Juan National Forrest buchen kann. Na ja, das hätten wir früher wissen müssen – hier draußen war wirklich weit und breit niemand. Kurz vor dem Parkplatz ist eine Stelle bei der ein Bach über die Strasse fließt. Danilo testete erstmal die Tiefe bevor wir mit unserem SUV gefahrlos weiterfuhren. Für einen normalen PKW würde ich dies jedoch nicht empfehlen. Vom Parkplatz war es nicht mehr weit und schon bot sich uns dieses Bild. Wäre es nicht so kalt und windig gewesen und hätte es nicht wieder angefangen mit Regnen, hätten wir den Anblick sicher mehr genossen. Auf jeden Fall sind die Fälle den Umweg wert, aber seht selbst: Blick vom Parkplatz der Silver Falls: Und schon waren wir wieder unterwegs. Dort boten sich wieder tolle Ausblicke auf das Flusstal des East Fork des San Juan River. Wieder zurück auf der US160 fuhren wir gar nicht weit, bis wir zum Parkplatz der Treasure Falls gelangten. Diesen Wasserfall kann man schon vom Parkplatz aus sehen, jedoch in voller Schönheit erst wenn man einen kurzen Trail zum Fuß des Wasserfalls läuft. Heute war mir nicht wirklich nach Laufen zu Mute, daher überzeugte ich Danilo alleine den Trail zu laufen. Ich wartete auf ihn im Auto. Wie ihr sehen könnt hat sich das bei der Fotoausbeute gelohnt: Autor: webmaster@die-welt-ganz-nah.de Seite: 55 Jetzt endlich steuerten wir unser Tagesziel an – den Great Sand Dunes N.P. Auf dem Weg Richtung Alamosa verlaufen parallel zur Strasse Eisenbahnschienen auf denen Unmengen von alten Waggons stehen. Wir konnten uns nicht erklären, was diese dort machen, also ob die nur verrotten oder ob das einen tieferen Sinn hat. In Alamosa selbst hielten wir jetzt noch nicht an, wir wollten zuerst in den Park. Der Wind wurde immer stärker und auch die Wolken rissen ab und zu auf. Im Visitorcenter angekommen, entschieden wir uns ein kleines Stück in die Dünen zu laufen. Wir fühlten uns wie im Sandstrahler, so stark wurde der Sand durch die Luft gewirbelt. Ihr könnt euch vorstellen, das wir nicht wirklich weit kamen. Auf den Bildern kommt das gar nicht so stark rüber, aber dafür haben wir ja immer eine Videokamera dabei. Als nächstes suchte ich uns noch ein Ziel etwas nördlicher heraus. Um dorthin zu gelangen, galt es ein paar Sandpisten zu bestreiten und das wollte ich Danilo doch nicht vorenthalten. Wie ihr euch vorstellen könnt, hat es ihm sichtlich Spaß gemacht. Inzwischen war es schon nachmittags und wir fuhren zurück nach Alamosa. Wir suchten nach einer Unterkunft und wurden im Lamplighter Motel. Die Zimmer waren zwar altmodisch (70er Jahre) eingerichtet aber top gepflegt. Die Wolken rissen immer wieder auf und somit überzeugte ich Danilo davon für den Sonnenuntergang noch einmal zu den Sanddünen zu fahren. Auch wenn es nicht das erwünschte Farbenspiel wurde, war das Zusammenspiel der Farben mit den Wolkenformationen einfach wunderschön. Als die Sonne verschwunden war, machten wir uns auf den Rückweg nach Alamosa. Es gab noch was Kleines zum Abendessen und ein Blick in den Wetterbericht zeigte, das für morgen wieder Sonne angekündigt war. Autor: webmaster@die-welt-ganz-nah.de Seite: 56 30.09. Alamos – Colorado Springs Heute war es endlich wieder soweit – die Sonne schien als wir das erste Mal aus dem Fenster schauten. So langsam hatten wir sie schon vermisst. Wir stärkten uns im angeschlossenen Restaurant – Frühstück war inklusive und wirklich sehr ausreichend mit frisch zubereiteten Eiern etc. Dann ging es auch schon los. Ursprünglich war geplant direkt noch Norden zu fahren, aber bei dem Wetter wollte ich unbedingt noch mal zurück zum Great Sand Dunes N.P. Dort bot sich diesmal ein anderes Bild. Es wehte kein Lüftchen und wir konnten ganz geruhsam in den Dünen rumklettern. Kein Vergleich zu unserem Kampf mit dem Wind gestern. So machte das doch gleich mehr Spaß. Aber wir hatten ja noch einige Meilen vor uns, so dass wir recht bald wieder aufbrachen. Wir fuhren die SR17 und anschließend die US285 und ich wünschte mir mehr als einmal, dass endlich eine Kurve kommen würde, aber es ging nur gerade aus. In Salida ging es dann ab auf die US50 und schnell erreichten wir unser nächstes Ziel die Royal Gorge. Auf diesen ganzen Vergnügungsparkcircus hatten wir keine Lust, somit begnügten wir uns mit der Aussichtsplattform vorm Eingang. Klar es sah toll aus, aber für mich war das eine reine Touristenfalle. Ich war froh, als wir wieder unterwegs waren. In Canon City hielten wir noch kurz beim Safeway, um fürs Mittag einzukaufen, bevor wir auf die Phantom Canyon Road abbogen. Diese Strasse wurde auf einer alten Eisenbahnstrecke errichtet, so dass Tunnel und einige enge Stellen nur einspurig sind. Danilo freute sich schon die ganze Zeit auf diese Strasse. Ich war dran mit fahren, aber schon schnell überlies ich ihm das Steuer. Wir hatten uns ausgerechnet das Wochenende ausgesucht und es waren so viele Autos unterwegs, dass mir das Fahren einfach keinen Spaß machte. Wir machten ab und zu eine Pause und als Beifahrer machte das ganze schon mehr Spaß. In Cripple Creek angekommen, wollten wir uns ein wenig die Stadt anschauen, aber da sie uns so sehr an Autor: webmaster@die-welt-ganz-nah.de Seite: 57 Deadwood erinnerte mit all den Casinos, machten wir uns schnell wieder auf den Weg. Wir wollten auch von hier nicht einfach einen Highway nach Colorado Springs fahren. Daher entschieden wir uns für die Gold Camp Road. Auch diese ist landschaftlich sehr schön, aber auch hier war so viel los, dass sogar Danilo langsam aus der Ruhe gebracht wurde. An einer Kurve kam uns ein Auto so schnell entgegen, dass wir gerade noch ausweichen konnten – wir schworen uns, diese Strasse nie wieder am Wochenende zu fahren. In Colorado Springs angekommen, fuhren wir zum dortigen KOA. Ich hatte mir gewünscht noch einmal einen Abend am Lagerfeuer zu verbringen – und nun ratet mal – richtig auf diesem KOA gab es keine Holzgrills. Wir machten das Beste daraus. Morgen geht es wieder zurück nach Denver. Beim Gedanken daran wurden wir schon etwas wehmütig. Autor: webmaster@die-welt-ganz-nah.de Seite: 58 01.10. Colorado Springs – Denver In der Nacht zeigte sich noch ein weiteres Nachteil des KOA. Die Zugstrecke lag in unmittelbarer Nähe, so dass wir nur schlecht geschlafen haben. Solltet ihr also mal eine Unterkunft in Colorado Springs suchen, der KOA wäre nicht meine erste Wahl. Wir packten recht schnell alles zusammen und los ging es. So richtig standen heute nur Pikes Peak und der Garden of the Gods auf dem Plan. Hatte beim Aufstehen noch die Sonne geschienen, zogen jetzt immer mehr Wolken auf, so dass wir zuerst zu Pikes Peak wollten. Dort angekommen, stellte sich jedoch heraus, dass die Strasse erst ab 10Uhr geöffnet ist, also doch zuerst zum Garden of the Gods. Dort liefen wir einen kurzen Trail ab und durchstöberten im Anschluss in aller Ruhe den angeschlossenen Trading Post. Der hat uns wirklich gut gefallen und war nicht so kitschig wie der Wall Drugstore. Inzwischen war es schon nach 10 und wir machten und wieder auf Richtung Pikes Peak. Die Strasse war wirklich schön zu fahren und bei blauem Himmel hat man bestimmt traumhafte Ausblicke. Aber auch das was wir sahen, musste sich nicht verstecken. Immerhin kann man hier mit dem Auto auf eine Höhe von über 4300m fahren. Oben angekommen, war es so stürmisch, dass man kaum laufen konnte. Wir schafften es jedoch bis in die Bergstation und aßen erstmal eine Kleinigkeit zum Mittag. Dort sahen wir auf einmal ein Brautpaar aus der Bergbahn in die Station eilen. Die hatten wohl auf dem Peak heiraten wollen. Durch den Sturm wurden sie in der Bahn getraut – eins kann ich euch sagen, die Braut hatte definitiv Drei-Wetter-Taft, denn die Frisur saß. Autor: webmaster@die-welt-ganz-nah.de Seite: 59 Humor haben sie hier auf jeden Fall: Langsam fuhren wir wieder ins Tal und von dort weiter über mehrere kleine Talstrassen bis Goulding. Dort gab es aber leider keine Hotels mehr, so dass wir gezwungen waren, doch schon bis Denver zu fahren. Schnell war dort eine Unterkunft gefunden und wir wollten noch ein wenig shoppen. Die Fahrt zur Northern@Stapleton Mall war eine wahre Irrfahrt und als wir dann da waren, haben uns die Läden noch nicht mal gefallen. Somit verzogen wir uns recht schnell wieder, um lieber noch ein wenig den Abend in Ruhe ausklingen zu lassen. Morgen Nachmittag startet unser Flieger nach Frankfurt und schneller als gedacht, geht es schon wieder nach Hause. Autor: webmaster@die-welt-ganz-nah.de Seite: 60 02./03.10. Denver – Frankfurt So richtig schlafen konnte ich diese Nacht nicht – die schöne Zeit sollte schon wieder vorbei sein, wie konnte das so schnell passieren. Eben waren wir doch erst in Denver angekommen. Wir überlegten noch, ob wir nicht einfach ein paar Tage dranhängen sollten, aber unser kleines Zwergkarnickel hätte das sicher nicht so toll gefunden, wobei er es sich bei seinen „Urlaubseltern“ immer sehr gut gehen lässt. Irgendwann waren alle Taschen für den Flug zusammengepackt und wir gönnten uns noch ein kleines Frühstück. Da der Flug nach Frankfurt erst 17:40 Uhr startet, blieb uns noch genug Zeit etwas zu unternehmen. Wenn es sich anbietet, gehen wir am letzten Tag gerne in den Zoo – natürlich nur, wenn die Stadt einen hat. Nun ja, Denver hat einen weithin bekannten Zoo und so machten wir uns schon bald auf dahin. Gegen 9 Uhr standen wir auf dem Parkplatz und als wir am Kassenhäuschen standen, bemerkten wir, dass wir ja inzwischen Oktober hatten und somit der Zoo erst 10 Uhr öffnete. Nicht das wir nur Off-season hatten, nein, die Amis schaffen es, dies noch mal zu verstärken ab Oktober. Hm, und was sollten wir nun machen? Wir gingen einfach ein wenig im angrenzenden Park spazierten, beobachteten Eichhörnchen und gesellten uns später wieder zu der wachsenden Menge von Leuten die auf den Einlass warteten. Das Ganze bei strahlend blauem Himmel und Sonnenschein, also so schlimm war es nicht. Hier einige Impressionen: Wir ließen uns Zeit alle Tiere zu bewundern, bevor wir uns endgültig zum Flughafen aufmachten. Dort angekommen, ging alles recht flott von statten – Auto abgeben, einchecken und warten bis der Flieger startet. Der Flug selber war so unspektakulär, dass ich mich gar nicht mehr an so viel erinnern kann. In Frankfurt landeten wir pünktlich am 3. Oktober. Durch den Feiertag hatten wir den ganzen Tag Zeit, um uns wieder zu akklimatisieren und uns auf den nächsten Tag im Büro vorzubereiten. Autor: webmaster@die-welt-ganz-nah.de Seite: 61 Fazit Charakteristisch für diese Reise waren eine erholsame Ruhe, die wir fast überall genießen konnten und die tollen Tierbegegnungen, die wir während der Wochen erlebten konnten. Geplant hatten wir wie immer alles im Voraus. Nur bei Durango hatten wir uns zwei Tage Luft gelassen, da wir nicht wussten, für wann wir Tickets für die Bahnfahrt bekommen sollten (auch immer abhängig vom Wetter). Dies hatte sich dann ja vor Ort schnell erledigt, so dass wir außerplanmäßig noch zum Monument Valley fahren konnten. Als Übernachtungsmöglichkeit haben wir dieses Mal Cabins ausprobiert, von denen wir fast ausnahmslos sehr zufrieden waren. Dies bietet auch für den Nicht-Camper eine schöne Möglichkeit ein paar Vorteile des Campens (u.a. Lagerfeuer) zu genießen. Wichtig ist nur, dass man mindestens Schlafsäcke mit nimmt, denn ein Ausleihen vor Ort ist nicht immer möglich. Besser noch eine Decke mitnehmen, die man auf die Matraze legen kann. Für KOA Cabins besorgten wir uns vorher noch eine KOA-Karte, mit der man 10% auf den Tagespreis spart. Auf die Dauer betrachtet, kam da ein nettes Sümmchen zusammen. Die ÜN-Preise unten in der Tabelle sind bereits abzüglich dieser 10%. Streichen mussten wir diesmal nichts komplett – eigentlich das erste Mal seit wir in den USA Urlaub machen. Lediglich ein paar Teile vom Badlands NP und Rocky Mountains NP mussten auf Grund von Regen gekürzt werden. Unsere persönlichen Highlights auf der Tour waren: • • • • • Yellowstone NP: Diese Vielfalt an unterschiedlicher Natur und die Tierwelt faszinieren uns einfach „Praerie Dogs“: einfach süß die kleinen Nager. Wir könnten sie stundenlang beobachten Grand Teton NP: Gerade wenn man etwas abseits der Touriwege/-zeiten unterwegs ist, ein Park der eine unwahrscheinliche Ruhe ausstrahlt Der Moment auf Antelope Island als die Bisonherde vor uns die Strasse überquerte. Tiere im Allgemeinen. Gerade die Rockies sind der perfekte Ort für Tierbeobachtungen Gute Entscheidungen: • • • • Schlafsäcke mitzunehmen, so konnten wir das Erlebnis Cabin ausprobieren Am letzten Abend im Yellowstone Park eine kurze „Toi“-Pause bei West Thumb einzulegen, sonst hätten wir das Grizzli-Trio nie gesehen Vom Rocky Mountain N.P. schneller weiter nach Süden zu fahren, somit hatten wir schönsten Sonnenschein auf dem Million Dollar Highway Sich immer zeitig aus den Betten zu quälen, denn so gelingen immer noch die besten Tieraufnahmen Nicht gefallen hat uns: • • • „Closed for season“: Wer kommt eigentlich auf die dämliche Idee, bei vollem Park Einrichtungen zu schließen? Zu viel Trubel an Wochenenden. Irgendwie müssen wir drauf achten, in Zukunft die Wochenenden in die Pampa zu verlegen. Die Übernachtung in Deadwood. Die Stadt hatte auf uns keinen Reiz mit all diesen Casinos. Autor: webmaster@die-welt-ganz-nah.de Seite: 62 Hier wieder die Übersicht über die Motels/Cabins (1€ ca. 1,41$) (++ perfekt, + gut, o Durchschnitt, - schlecht, -- katastrophal)