VORWORT - Kaps Stiftung

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VORWORT - Kaps Stiftung
JANUAR 2016
VISION
Liebe Freunde und Förderer der
Hans-Joachim Kaps-Stiftung,
Hans-Joachim Kaps
ein sehr erfolgreiches Jahr 2015 ist zu Ende gegangen. Der VDM Verband Deutscher Metallhändler e.V. und die Hans-Joachim Kaps-Stiftung
haben in fünf Seminaren 215 Juniorinnen und Junioren als Teilnehmer
gehabt. 31 Referenten haben ehrenamtlich oder gegen Erstattung ihrer
Reisekosten Referate gehalten. Acht Metaller haben in Aachen ihr Zertifikat „Absolvent des Juniorenprogramms VDM/Kaps-Stiftung“ erhalten.
Damit haben seit der ersten Verleihung in München 107 Junioren den Abschluss geschafft, davon 10 Damen und 97 Herren. Die Planung und Festlegung der Seminare 2016 wurde abgeschlossen, die Hotels gebucht und
die ersten Einladungen verschickt.
Die Hans-Joachim Kaps-Stiftung bedankt sich bei Frau Zingelmann vom VDM für die gute Seminarleitung und wünscht ihr alles
Gute, da sie im Frühjahr 2016 ihr zweites Kind erwartet. Die neue
von Eckhard Boehlke Ansprechpartnerin seitens VDM wird Frau Stefanie Haslbeck sein.
Ebenso bedankt sich der Vorstand der Stiftung bei den Referenten
und bei den Firmen, die ihre Werkstore für Betriebsbesichtigungen
geöffnet haben – und ebenso bei der Londoner Metallbörse.
Wir trauern um Heinz-Peter Schlüter, den Gründer und langjährigen Vorstand der Hans-Joachim Kaps-Stiftung. Heinz-Peter
Schlüter ist am 29. November 2015 im Alter von 66 Jahren verstorben. Als Gründer, Inhaber und Aufsichtsratsvorsitzender der
TRIMET war er nicht nur ein Aluminiumlieferant. Er war ein
kluger Kopf, ein Visionär, ein erfolgreicher Unternehmer, ein sozialer Arbeitgeber, ein verlässlicher Partner, ein hoch geschätzter
Metaller und ein guter Freund. Die Stiftung wird Heinz-Peter
Schlüter ein ehrendes Andenken bewahren.
Herr Dipl.-Ing. Kurt Ehrke folgte Herrn Schlüter am 21. Oktober
2015 in den Vorstand der Hans-Joachim Kaps-Stiftung und führt
die Stiftungsarbeit gemeinsam mit mir fort. Herr Ehrke war fast
50 Jahre in der Aluminiumindustrie tätig, seit 1994 in leitenden
Positionen bei der TRIMET.
Im Herbst 2015 erweiterte die Hans-Joachim Kaps-Stiftung, auf
besonderen Wunsch von Heinz-Peter Schlüter, ihr Programm um
das Projekt „Berufsbildung für Flüchtlinge“. Mit dem Projekt möchten wir
Flüchtlingen ihren Start in unserem, für sie völlig fremden, Land erleichtern und ihnen eine Perspektive in ihrer neuen Heimat erschließen. Im
Sinne des Stiftungszweckes „Förderung der Berufsbildung“ hilft das neue
Projekt dabei, junge Flüchtlinge auf eine Ausbildung vorzubereiten und
ihnen Ausbildungsplätze in den Werken der TRIMET zu vermitteln.
VORWORT
Ihr Eckhard Boehlke
Vorsitzender des Vorstands
Unsere Vision ist die Förderung
des Nachwuchses
Börsenhandel in seiner ursprünglichsten Form – VDM
Juniorenseminar an der LME in London 2015
Auch in diesem Jahr konnten wieder 19 Junioren im
Rahmen des Juniorenförderprogramms der HansJoachim Kaps-Stiftung und
des VDM zu einem Wahlseminar nach London reisen.
Höhepunkte des Seminars
mit dem Titel „LME - London
Metal Exchange“ waren der
Besuch der Londoner Metallbörse sowie des amerikanischen Finanzdienstleisters
INTL FCStone.
Die Junioren trafen sich am
Sonntag, 7. Juni 2015, auf Einladung der Firma IFCM Metals &
Materials GmbH im historischen
Pub „The Nag´s Head“ zu einem
ersten gemeinsamen Abend und
zum Kennenlernen. Am nächsten
Nachmittag erwartete die Gruppe
der Besuch der Londoner Metallbörse in der City of London. Davor empfingen Herwig Schmidt
(Triland Metals Ltd.) und Marcel
Kamenzin (MBH Metal Brokers
Hamburg GmbH) die Teilnehmer
in einer Zweigstelle der LME und
beschrieben anschaulich die Geschichte und Funktion der LME.
Der anschließende Stadtrundgang
verband die Sehenswürdigkeiten
der Stadt (u.a. Leadenhall Market,
Bank of England, Royal Exchange)
mit den städtebaulichen Spuren
Teilnehmergruppe nach dem spannenden Vortrag des LME-Brokers in London
der LME. So führte der Rundgang
auch zu der Stelle, an der damals
das Jerusalem Coffee House stand.
Jenes Kaffeehaus, in dem der
Ringhandel
seinen
Ursprung
hat. Damals wollten die Händler
schlichtweg ihren Geschäftspartnern gegenüberstehen und sehen,
mit wem genau sie ihr Geschäft
abschlossen. So entstand das Prinzip des Rings – was sich bis heute
bewährt hat. Mit diesen Eindrücken ging es dann zur LME. Bevor
die Gruppe den Ringhandel von der
Besuchergalerie beobachten konnte, gab Herwig Schmidt den Teilnehmern weitere Einblicke in die
Herwig Schmidt, Triland Metals, bei seinem LME Vortrag
Arbeit eines Brokers an der LME.
Marcel Kamenzin referierte im Anschluss über die Arbeitsweise und
Terminologie der Metallbörse. Die
Besichtigung des Preishandels im
Ring war für alle sehr aufregend
und beeindruckend. Zuweilen war
das hektische Treiben in den 5 minütigen Handelssessions, vor allem
zum Ende der Zeit, eine regelrechte
Reizüberflutung. Dabei waren Herr
Kamenzin und Herr Schmidt sehr
geduldige Ansprechpartner für
jede aufkommende Frage – von den
genauen Abläufen über die verschiedenen Hierarchiestufen innerhalb der Händler bis hin zu den
unterschiedlichen
Handzeichen
der Händler.
Am Dienstag, 09. Juni 2015
wurde die Juniorengruppe von
Thomas Jedrasiak (IFCM Metals
& Materials GmbH) am Londoner
Standort im Moor House begrüßt.
Zahlreiche Referenten gaben den
Junioren einen Einblick in die Vielfalt der Aufgabenbereiche eines
global agierenden Finanzdienstleisters im Bereich Metalle. Malcolm Wilde, CEO Asien stellte INTL
FCStone und seine verschiedenen
Abteilungen vor, Kevin Tuohy gab
Einsichten in die vielschichtige
Arbeit eines Traders an der LME,
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Peter Grinham berichtete zum Thema „Options“. Samia Ferradj und
Ingo Koeller stellten den Bereich
„Global Payments“ vor. Vorträge zu
weiteren Themen wie „Warrants
& Clearing”, “Precious Metals” und
“Averages” machten den zweiten
Seminartag komplett. Die vielen
kleinen Impulsreferate ließen keine Fragen offen und vermittelten
den Teilnehmern einen umfangreichen Einblick in die unterschiedlichen Facetten des weltweiten
Metallhandels.
Wir bedanken uns bei allen
Beteiligten für die hervorragende
Organisation und die großzügige
Unterstützung im Rahmen des Seminars. Ende 2015 zog zieht die LME
um. Das neue Gebäude befindet
sich im Norden des Finanzdistrikts
(Nähe Tube Station “Moorgate”).
Die LME verfügt nun über zwei
Stockwerke und eine Mezzanine
für den Ring. Damit wird dieses
aufregende Erlebnis „Ringhandel“
in einem anderen Umfeld noch vielen Junioren vergönnt sein.
Neuerungen im Juniorenprogramm VDM/Kaps-Stiftung
Die Aus- und Weiterbildung von Fachkräften für den Metallhandel
steht im Vordergrund des Juniorenprogramms. Um den Nachwuchs
an engagierten Metallhändlern weiterhin zu gewährleisten und eine
gezielte Förderung zu ermöglichen, entwickelte der VDM in Zusammenarbeit mit der Hans-Joachim Kaps-Stiftung das heutige Juniorenförderprogramm.
Die Anerkennung des Programms in der Branche ist groß und auch die
Nachfrage an Veranstaltungen wächst stetig. Deshalb haben wir das
Angebot der Wahlseminare erweitert und beziehen auch die Fachseminare der VDM Metall Akademie in das Juniorenprogramm mit ein,
um auch die Weiterentwicklung der persönlichen und sozialen Kompetenzen der Teilnehmer zu fördern. Der Erwerb von individuellen
Schlüsselqualifikationen ist heute fester Bestandteil fast jeder Ausbildung.
Seit Ende 2015 können sich die Teilnehmer des VDM Juniorenprogramms ein Fachseminar der VDM Metall Akademie als Wahlseminar
im Rahmen des Förderprogramms anerkennen lassen! Zum Zweck der
Anerkennung reicht der Nachweis über die Teilnahme am Fachseminar und eine Mitteilung an die Abteilung Bildung & Kommunikation
des VDM (bildung@vdm.berlin).
Zudem möchten wir nochmals darauf hinweisen, dass die Pflichtseminare „Rechtliche Rahmenbedingungen des Metallhandels“ und
„Kaufmännische Grundlagen des Metallhandels“ ab sofort nur noch
als Kombiseminar angeboten werden. Junioren, die bereits eins der
beiden o. g. Seminare absolviert haben, können entweder das neue
Kombiseminar oder aber das Pflichtseminar Grundlagen LME (25 Plätze) zum Erreichen des Abschlusszertifikats belegen. Die Teilnahme
am Basisseminar in Goslar ist weiterhin für alle Teilnehmer verpflichtend.
An der grundlegenden Struktur des Juniorenprogramms ändert sich
nichts! Das Juniorenprogramm des VDM und der Hans-Joachim KapsStiftung richtet sich an alle jungen Menschen unter 35 Jahre, die im
Metallhandel arbeiten oder arbeiten wollen und ist auf drei Jahre angelegt. Alle Teilnehmer benötigen zum erfolgreichen Abschluss des
Programm drei Pflichtseminare sowie vier Wahlseminare.
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VISION
Gruezi in der Schweiz - Zukunft Recycling in Rapperswil-Jona, Schweiz
Das Juniorenprogramm von VDM und Hans-Joachim Kaps-Stiftung sieht jährlich ein Wahlseminar
mit internationaler Beteiligung vor. In diesem Jahr
hat unser Schweizer Partnerverband VSMR Verband
Stahl-, Metall- und Papier-Recycling Schweiz unsere
VDM Junioren vom 16. bis 18. Juni 2015 nach Rapperswil-Jona an den Zürich See eingeladen. Die Rosenstadt
am Zürichsee hat viel zu bieten. Neben der maleri-
schen Altstadt und dem mittelalterlichen Schloss
präsentierte sich Rapperswil-Jona zudem in voller Blütenpracht. Beste Voraussetzung also für die Weiterbildung junger Metallhändler.
„Zukunft Recycling“ lautete das Thema des Seminars. Die über 30 Teilnehmer aus Deutschland, Polen
und der Schweiz trafen sich am ersten Seminartag in
der HSR Hochschule für Technik Rapperswil.
Die HSR bildet in Technik/IT sowie Architektur/
Bau/Planung auf Bachelor- & Masterstufe aus, forscht
und bietet Weiterbildungen für Fachleute an. Durch
ihre 18 Institute der anwendungsorientierten Forschung und Entwicklung pflegt die HSR eine intensive
Zusammenarbeit mit der Wirtschaft und der öffentlichen Hand.
Nach einem kurzen Welcome-Lunch startete der
erste Vortrag mit Prof. Rainer Bunge. Bunge studierte
in Clausthal/Deutschland mechanische Verfahrenstechnik und promovierte anschließend an der UC
Berkeley/USA zum Thema Oberflächenchemie. In der
Schweiz ist er seit 1993 in der angewandten Forschung
und Entwicklung tätig. Sein Spezialgebiet ist die Aufbereitung von Abfällen.
In seinem Vortrag stellte er die Grundlagen und
Trends bei Primär- und Sekundärrohstoffen dar. Dabei
skizzierte er die Abgrenzung von Erzbau gegenüber
Recycling und arbeitete mit den Teilnehmern die Unterschiede zwischen Ressourcen und Reserven heraus
und gab eine Prognose für die nächsten Jahrzehnte.
Im Laufe des Nachmittags zeigte er die Grenzen des
Recyclings auf. Im Fokus stand hierbei in erster Linie
die Kosten/Nutzen Betrachtung.
Bei einer Schifffahrt auf der MS Obersee konnten
sich alle Teilnehmer dann am Abend über die Erfahrungen und Eindrücke des ersten Tages austauschen
und dabei die ganze Pracht des Zürich Sees genießen.
Am Dienstag gab es für alle Teilnehmer Einblicke
in die Betriebswirtschaftslehre. Dr. Nadja Germann
erklärte das St. Galler Managementsystem und veranschaulichte seine Anwendung in der Recyclingbranche. Dr. Germann leitet das Competence Center
Energy Management am Hochschule Sankt Gallen. Sie
befasst sich mit Lehre, Weiterbildung und angewandten Forschungsprojekten, die Fragen aus der Praxis beantworten. Zu den Themenschwerpunkten von Nadja
Germann gehören interdisziplinäre Fragestellungen
an der Schnittstelle zwischen Betriebswirtschaft und
Politikwissenschaft.
Das St. Galler Management-Modell (SGMM) ist in
den 1960er Jahren an der Universität St. Gallen entwickelt worden. Es ist ein Management-Bezugsrahmen,
der 1972 von Hans Ulrich, dem Wegbereiter der systemorientierten Managementlehre im deutschspra-
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chigen Raum, gemeinsam mit Walter Krieg erstmals
publiziert und später zunächst von Knut Bleicher
(1991) und Johannes Rüegg-Stürm (2002) weiterentwickelt wurde. Große allgemeine Bekanntheit hat die
1991 hervorgehobene Gliederung der Aufgaben der
Unternehmensführung in drei Ebenen gefunden: das
normative Management, das strategische sowie das
operative Management.
Abschließend diskutierten die Teilnehmer in einem Workshop in zwei Gruppen die Ergebnisse der
beiden Seminartage.
Ein Höhepunkt des Seminars war das darauf folgende gemeinsame Abendessen im Schloss Rappers-
wil. Die Burganlage auf dem Hügel der Rapperswiler
Halbinsel ist eines der bedeutendsten historischen
Baudenkmäler am Zürichsee. In dieser wunderbaren
Atmospähre hatten die Teilnehmer erneut die Möglichkeit sich auszutauschen und Kontakte zu schließen.
Bevor die Junioren die Heimreise antraten stand
noch der Besuch der DHZ in Lufingen auf dem Programm. Begrüßt wurden die Teilnehmer von Heinrich
Eberhard, Stv. CEO der Eberhard Holding AG, der einen
kurzen Überblick über das Tätigkeitsfeld des Unternehmens gab.
Die DHZ AG ist 2009 gegründet worden und gehört
zur Eberhard Holding AG in Kloten. Das Unternehmen
betreibt in Lufingen die Deponie Häuli, wo es sich in
erster mit Schlackenaufbereitung beschäftigt. Zu diesem Zweck verfügt das Unternehmen vor Ort über
eine Aufbereitungsanlage namens supersort. Mit Hilfe dieser Anlage werden wertvolle Metalle (vor allem
Eisen) aus der Schlacke entfernt, bevor diese deponiert
wird. Betriebsleiter Benjamin Blumer führte die Gruppe anschließend über die Deponie und erklärte die
Funktion und Arbeitsweise der Anlage.
Wir bedanken uns beim VSMR für die hervorragende Organisation des Seminars sowie eine sehr lehrreiche und schöne Zeit in der Schweiz. Merci!
Heinz-Peter Schlüter: Ein Händler durch und durch
Heinz-Peter Schlüter wurde am
16. Oktober 1949 in Brandenburg
geboren. 1953 flohen seine Eltern
mit ihm in den Westen, nach Düsseldorf. Seine berufliche Laufbahn
begann mit einer Ausbildung zum
Groß- und Außenhandelskaufmann bei W. & O. Bergmann, damals eine der größten deutschen
Nichteisen-Metallhandelsgesellschaften. Nach seiner Ausbildung
arbeitete er als Metallhändler
für das Unternehmen und übernahm 1979 nach Stationen in
Hamburg, London und Paris die
Gesamtverantwortung für den
Handelsbereich. 1983 stieg er in die
Geschäftsführung auf.
1985 hat er die TRIMET als Metallhandelsgesellschaft gegründet
und startete mit drei Mitarbeitern.
In den neunziger Jahren trat das Unternehmen mit der Übernahme der
Aluminiumhütte in Essen und dem
Recyclingwerk in Gelsenkirchen
in die Aluminiumproduktion ein.
Auch durch weitere Übernahmen
bewahrte Herr Schlüter Produktionsstandorte vor der Schließung,
sicherte die dortigen Arbeitsplätze
und bewies, dass die Aluminiumproduktion und -verarbeitung in
Europa zukunftsfähig ist.
Heute betreibt die TRIMET Aluminium SE an acht Standorten in
Deutschland und Frankreich vier
Aluminiumhütten, zwei Recyclingwerke und mehrere Gießereien.
1998 gründete Herr Schlüter die
Hans-Joachim Kaps-Stiftung, bei
der er bis Oktober 2015 im Vorstand
war.
Am 29. November 2015 verstarb
Heinz-Peter Schlüter im Alter von
66 Jahren.
Heinz-Peter Schlüter,
16. Oktober 1949 – 29. November 2015
VISION
Junioren Seminar „ Schrotte für Halbzeug- und Gusslegierungen“ 5. bis 6. Oktober 2015 in Nürnberg
Über 40 Junioren kamen auf Einladung des VDM und der Hans-Joachim Kaps-Stiftung am 5. Oktober
2015 ins Maritim Hotel Nürnberg.
Nach einem Get-together mit Mittagsimbiss startete das Seminar
um 12.45 Uhr mit einem Vortrag
von Herrn Uwe Schmidt, Head of
Raw Materials Management bei
der Diehl Metall Stiftung & Co.
KG, der zunächst die Diehl Gruppe
vorstellte. Seit der Gründung 1902
ist die Diehl Gruppe vollständig in
Familienbesitz. Über 16.000 Mitarbeiter entwickeln, fertigen und
vertreiben Diehl-Produkte an über
80 Standorten in rund zwanzig
Staaten auf vier Kontinenten.
In seinem anschließenden
Vortrag erläuterte Herr Schmidt,
welche Schrotte insbesondere für
die Halbzeugproduktion geeignet
sind. Er ging insbesondere auf die
Band- und Stangenproduktion ein,
erklärte die Schrottnorm EN 12861,
nahm auf das Taschenbuch des
Metallhandels Bezug und machte deutlich, wie wichtig der Metallhandel für die Halbzeugwerke
ist. Zwar kommt ein Großteil der
Schrotte in der Halbzeugproduktion vom Kunden selbst zurück,
trotzdem müssen Halbzeugwerke
ihren fehlenden Bedarf im freien
Markt kaufen. Dafür ist es wichtig, dass die Metallhändler die
Qualitätsanforderungen der Halbzeugwerke genau kennen, die Analysenvorgaben einhalten und die
Ware vertragsgemäß ausliefern.
Nach einer Kaffeepause stellte
Herr Lars-Holger Schmidt die SMH
Süddeutsche Metallhandelsgesellschaft mbH als einen Teil der Diehl
Metall Stiftung vor. Die SMH ist exklusiv für die Materialversorgung
der Diehl-eigenen Standorte in Europa zuständig. Aber auch die Legierungsmetalle, vor allem Kupfer,
Zink, Zinn, Blei, Nickel und Aluminium können über die SMH in Form
von Rohmetall oder Recyclingmaterial bei Diehl Metall abgesichert
Frau Zingelmann mit Herrn Lars Holger Schmidt und Teilnehmern in Nürnberg
werden. Zusätzlich kann das aktive
Recycling-System genutzt werden,
um eigene Schrotte wieder aktiv in
den Werkstoffkreislauf zurückzuführen.
Den dritten Vortrag des Tages
hielt Herr Marc Busch, Geschäftsführer der Franz Hillebrand KG,
Iserlohn. Er erläuterte den Junioren
welche Schrotte, insbesondere für
die
Messing-Gusslegierungsproduktion geeignet sind. Das Unternehmen Franz Hillebrand kann auf
eine 60-jährige Firmengeschichte
zurückblicken. Das Unternehmen
ist im Metallgroßhandel, in der
Metallschmelze und in der Metallaufbereitung tätig. Es ist einer
der führenden Hersteller auf dem
Sektor der Kupfer-Zink Legierungen, spezialisiert auf polierfähiges
Messingblockmaterial mit feinkörnigem Gefüge. Als Kupferlegierungshersteller ist die Firma
Hillebrand ein wichtiger Käufer
von Schrotten, die in der Wert-
Herr Uwe Schmidt bei der Vorbereitung zu seinem Vortrag Messing
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schöpfungskette zwischen Halbzeugwerk und Raffination liegen.
Herr Busch hatte mehrere Muster
mitgebracht, die er durch die Junioren begutachten ließ und erklärte
den Verwendungszweck mit Blick
auf die EN Normen und die Trinkwasserverordnung, die einen niedrigen Bleigehalt vorschreibt.
Nach den Vorträgen traf sich die
Gruppe zu einer Stadtführung. Aufgeteilt in zwei Gruppen konnten
sich die Junioren einen Eindruck
über die zweitgrößte Stadt Bayerns
machen. Der Rundgang durch die
Altstadt erklärte Wissenswertes
über Sehenswürdigkeiten, Kunst
sowie Geschichte und Gegenwart
der Stadt.
Der Rundgang endete im mittelalterlichen Gewölbekeller des
Restaurants „Alte Küch`n & Im Keller“. Die Teilnehmer wurden vom
Vorstandsvorsitzenden der HansJoachim Kaps-Stiftung begrüßt. In
dem historischen Klosterkeller aus
dem 12. Jahrhundert gab es dann
ein Ritteressen mit musikalischer
Unterhaltung durch einen Barden.
Die Getränke wurden dankeswerter Weise von den Firmen Diehl
KG und Hillebrand KG sowie von
der Hans-Joachim Kaps-Stiftung
übernommen. So war der Abend
ein gelungener Abschluss des ersten Seminartages, bei dem alle
Herr Uwe Schmidt, Head of Raw Materials Management, Lars Holger Schmidt, Diehl Metall Stiftung & Co.
KG und Marc Busch, Geschäftsführer Franz Hillebrand KG Iserlohn
Teilnehmer auch noch mal Gelegenheit hatten, sich über die Erfahrungen des Tages auszutauschen,
sich besser kennen zu lernen und
neue Netzwerke zu knüpfen.
Der zweite Tag begann mit der
Fahrt im eigenen PKW zu der Firma Diehl Metall Stiftung & Co.
KG, Heinrich-Diehl-Straße 9, 90552
Röthenbach an der Pegnitz mit anschließender Werksbesichtigung.
In zwei Gruppen konnten sich die
Junioren dann von den am Vortag
geschilderten Arbeitsabläufen und
Prozessen des Unternehmens ein
Bild machen. Nach einem Imbiss
bei der Firma Diehl KG erfolgte die
Verteilung der Teilnahmebescheinigungen. Mit viel neuem Wissen
über Schrotte, am Beispiel Messing, und einen Schritt näher am
Abschlusszertifikat „Absolvent des
Juniorenprogramms VDM/KapsStiftung“ machten sich die Jugendlichen auf den Heimweg.
Die Hans-Joachim Kaps-Stiftung bedankt sich bei Frau Zingelmann für die gute Seminarleitung,
bei den Referenten für ihre Vorträge und bei der Firma Diehl KG für
die Werksbesichtigung.
VISION
Weitere Veranstaltungen in 2016:
18.-20. Jan. 2016: „Rechtliche und kaufmännische Grundlagen des Metallhandels“, Berlin
Pflichtseminar Juniorenprogramm
29. Feb./01. Mrz. 2016: „Grundlagen der LME“, Berlin
Pflichtseminar Juniorenprogramm
21. Apr. 2016: Verleihung der Abschlusszertifkate an die
Absolventen des Juniorenprogramms VDM/Kaps-Stiftung
im Rahmen der VDM-Mitgliederversammlung in Dresden
Sommer 2016: ggfs. Seminar Aluminium
26./27. Sep. 2016: „Schrotte für Halbzeug- und Gusslegierungen am Beispiel Messing“, Nürnberg
Wahlseminar Juniorenprogramm (Wiederholungsseminar
wegen großer Nachfrage in 2015)
Den Veranstaltungsüberblick finden Sie auch auf der Internetseite
der Hans-Joachim-Kaps Stiftung unter www.kaps-stiftung.de
Vorstand der Hans-Joachim Kaps-Stiftung
Herr Kurt Ehrke, Herr Eckhard Boehlke
und der Hauptgeschäftsführer VDM, Berlin
Herr Ralf Schmitz
Impressum
VISION-Redaktion: Andrea Cacko,
Jennifer Zingelmann, Eckhard Boehlke,
Thomas Speier
Unsere Vision ist die Förderung
des Nachwuchses
Hans-Joachim Kaps-Stiftung
Haus der Metalle
Am Bonneshof 5 • 40474 Düsseldorf
Telefon +49 211 9618050
kontakt@kaps-stiftung.de • www.kaps-stiftung.de
Vorsitzender des Vorstands: Eckhard Boehlke
Bankverbindung: Deutsche Bank AG, Wuppertal
BIC Code DEUTDEDWXXX
IBAN DE50 3307 0090 0240 6700 00
Verband Deutscher Metallhändler e.V. (VDM)
Hedemannstraße 13 • 10969 Berlin
Telefon +49 30 259 37 38 10
junioren@vdm.berlin
www.vdm.berlin
Präsident: Thomas Reuther
Hauptgeschäftsführer: Ralf Schmitz