Veronika Zoidl: Vergleich Myhologie der Inka und Griechen

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Veronika Zoidl: Vergleich Myhologie der Inka und Griechen
Universität Wien
Institut für Philosophie
Schriftliche Arbeit / Referat
Facetten der Inka-Mythologie
im Vergleich mit der Mythologie im antiken
Griechenland
eingereicht von:
Veronika Zoidl
1046908
A 033 541
zoidlvroni@gmail.com
LV Philosophie in Lateinamerika
Wintersemester 2011
LV-Leitung: Heinz Krumpel, Prof. Dr. habil. Dr. h.c.
Wien, 14.12.2011
1.Vorwort und kurze Erläuterungen
Mein Vergleich der Inka- und griechischen Mythologie in einer Vorlesung über
lateinamerikanische Philosophie mag die Frage aufbringen, ob es denn überhaupt
gerechtfertigt ist, Mythologie hier in einem Atemzug mit Philosophie zu nennen. „Vom
Mythos zum Logos“ mag eine der größten Errungenschaften der antiken Philosophie sein.
Wie eng diese beiden Komponenten des frühen Denkens jedoch miteinander verknüpft
sind wird klar, wenn man bedenkt, dass beide Worte etwa mit „Rede“ übersetzt werden
können. „Der wesentliche Unterschied (...) liegt nun darin, dass der Mythos erzählt,
während der Logos begründet (...). Schon im Mythos gibt es ja die Suche nach
Erklärungen, doch kraft des
Logos wird der Schritt von bildhaft-anschaulichen
Vorstellungen zu begrifflich-abstraktem Denken vollzogen.“ (Masek 14) Hier wird klar, dass
der Mythos eine womöglich notwendige Vorstufe des Logos, ein Begriff, den ich in diesem
Zusammenhang gerne mit Philosophie gleichsetzen möchte, darstellt. Somit ist die
Relevanz des Mythos auf die Philosophie offensichtlich: Beide haben ein ähnliches Ziel,
der Mythos wählt aber vielleicht eine frühere Abzweigung auf dem Weg dahin.
1.1 Zwei Hochkulturen im kurzen Vergleich
Bevor ich zum eigentlichen Hauptteil der Arbeit komme, möchte ich beide Kulturen noch
kurz umreißen. Zwischen beiden Hochkulturen, deren Mythologie ich in dieser Arbeit
vergleichen möchte, liegt eine enorme Zeitspanne: Erstreckte sich die Zeit des antiken
Griechenlands von Beginn des 8. Jahrhunderts vor Christus bis 146 nach Christus mit der
Einbindung Griechenlands in das Römische Reich (vgl. Howatson, 32), so lebten die Inka
vor allem zwischen dem 13. und 16. Jahrhundert (vgl. Steele 7). Dennoch sei festzuhalten,
dass einige kleine Teile des Reiches schon vor dem 13. Jahrhundert existiert haben und
darüber hinaus auch noch heute wenige von den Inka abstammende indigene Stämme
bestehen.
Was die geographische Ausdehnung betrifft, so beinhaltete das Inkareich Teile Ecuadors,
Kolumbiens, Perus, Argentiniens etc. und erstreckte sich von Norden bis Süden über etwa
5000 Kilometer (vgl. Steele 12). Das antike Griechenland umfasste zu seiner Blütezeit
nicht nur das heutige Griechenland, sondern auch Italien, Kleinasien und einigen Ländern
Nordafrikas.
Das Wort Inka steht einerseits für das Volk, andererseits für den Herrscher, „der als
irdische Verkörperung des Sonnengottes angesehen wurde“. Die Inka vereinten einige
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Andenstämme in sich. Das daraus resultierende reich zeichnete sich durch einen hohen
Organisierungsgrad aus (vgl. Owusu 10). Selbes kann man auch für das antike
Griechenland sagen. Ebenso haben beide Kulturen bahnbrechende Erfindungen
hervorgebracht. Die Inkas sind heute noch vor allem die geschickte, fugenlose
Bearbeitung von Steinen bekannt (vgl. Owusu 10).
2. Hauptteil: Mythologie im Vergleich
Sowohl die Griechen als auch die Inka haben mit der Zeit ihrer Herrschaft enorme Mengen
an verschiedene Geschichten, Mythen hervorgebracht. Alle zu vergleichen wäre ein
endloses Unterfangen, obwohl man im Laufe verschiedener Forschungen mit Sicherheit
auf viele interessante Parallelen stoßen würde. Um für meine schriftliche Arbeit das
Thema einzugrenzen, habe ich mich auf einige Gottheiten, Symbole, den
Schöpfungsmythos und die Vorstellungen über ein Leben nach dem Tod konzentriert. Das
Thema der Gottheiten habe ich gewählt, weil ich denke, dass hier ein direkter Vergleich
am ergiebigsten wird und am ehesten der Vorstellung vom Begriff Mythologie an sich
entspricht; den Vergleich zwischen zwei Symbolen möchte ich kurz einbringen, weil mir
dieses typische Muster der Inka als sehr wichtiges, weil häufig vorkommendes, Symbol
dieser Hochkultur scheint und sich somit der Vergleich anbot. Schöpfungsmythen der Inka
sowie der Griechen sind sehr gut dokumentiert, weswegen ich mich auch hier für einen
Vergleich entschieden habe. Und letztendlich fand ich noch die Vorstellungen über das
Leben nach dem Tod sehr interessant, weil ich finde, dass sich hier sehr schön einige
Grundgedanken einer Kultur abbilden lassen.
2.1 Gottheiten im Vergleich
Die Inka beteten den Gott Viracocha als ihre höchste Gottheit an. Abbilder gibt es von
diesem nur sehr wenige, da sich die Inka nicht anmaßten, seine Größe darstellen zu
können. Menschenopfer gehörten nicht wirklich zum Brauchtum der Inka (vgl. Owusu 15).
Viracocha ist eng in den Entstehungsmythos der Inka eingebunden (siehe 2.3). Er wird
teilweise mit der kleineren Gottheit Pachacamac gleichgesetzt. (vgl. Steele 18). Der Name
dieses Gottes bedeutet übersetzt „Zeitmacher“. Neben diesem Hauptgott und
Pachacamac existierten noch andere verschiedene kleinere Naturgötter und -göttinnen,
die vor allem in der ländlichen Region verehrt wurden (vgl. Owusu 15). Diese diversen
Gottheiten überschneiden sich in ihrem „Zuständigkeitsbereich“. Das hat vor allem damit
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zu tun, dass den im Inkareich integrierten Kulturen erlaubt war, ihre eigene Religion zu
behalten. Das erklärt verschiedene Legenden, Mythen und Gottheiten (vgl. Steele 19).
Diese Gottheiten lassen sich auf drei Ebenen eingliedern. Hanan Pacha ist der Himmel
und alles „Überiridische“. Der Himmel hatte eine ganz besondere Anziehungskraft auf die
Inka. Sie hatten schon relativ gutes astronomisches Grundwissen. Ukhu Packa bezeichnet
die innere Erde und Cay Pacha steht für die Oberfläche der Erde, auf der Menschen
interagieren. (vgl. Steele 19, 20)
Auf der ersten Ebene, dem Himmel, sind drei Himmelskörper dominant. Diesen wurde von
den Inka besondere göttliche
Bedeutung zugesprochen. Am „göttlichsten“ scheint der
Sonnengott bzw. die Sonne Inti zu sein. Der Mond (Quilla) ist sowohl Schwester als auch
Gattin der Sonne. Er symbolisiert das Feminine und schützt dieses. Der Mond ist aber
hierarchisch unter der Sonne einzuordnen (vgl. Steele 20). Den Mythen nach soll der
Mond schon viel länger existiert haben als die Sonne; die ersten menschlichen Wesen
haben so ihr Leben in düsterem Licht verbracht (siehe 2.3). Die Sonne wurde der Mythe
nach erst später geschaffen (vgl. Steele 21).
Dritter göttlicher Himmelskörper ist die Venus, Chasca Coyllur. Die Inka haben im
Gegensatz zu den mexikanischen Indio-Stämmen keine Scheu und Angst vor der Venus
sondern verehren diese - bis heute. Ein Namen, den sie ihr etwa geben ist
„Prinzessin“ (vgl. Owusu 33).
Anhand dieser drei Gestirne richteten die Inka ihren Kalender ein.
Die zweite Ebene, die innere Erde, wird von Pachamama dominiert. Pachamama ist die
Erdenmutter und schützt Fruchtbarkeit und Geburt. Ihre Töchter sind Patroninnen
verschiedener Nutzpflanzen. Ein in Inka-Mythen häufig auftretendes Bild ist eines, in dem
die Erdenmutter von verschiedenen Männern der Mythologie gejagt wird, zum Beispiel von
der Sonne oder dem Regen. So wird die Erde immer wieder herausgefordert (vgl. Steele
21). Diese Wechselbeziehung wirkt sich vor allem auf die Cay Pacha aus. So kommt zum
Beispiel ein Regenbogen zustande. Dieser wird oft mit der Schlange Amaro in Verbindung
gesetzt (vgl. Steele 21, 97). Diese zweiköpfige, möchtige Schlange ist ein in der InkaMythologie dominantes Symbol für Weisheit. Diese Symbolik kommt der Schlange auch in
der griechischen Mythologie zu: So ist eine Schlange das Symbol des weisen Gottes der
Heilkunst Asklepios.
Wie in vielen anderen Kulturen ist auch die Inka-Kultur und -Mythologie von starken
Dualismen geprägt (vor allem: Tag-Nacht; Gold-Silber; vgl. Steele 23). Ein immer wieder
kehrender Dualismus in der Mythologie ist der von Mann und Frau. Der Mond als Symbol
für das Weibliche, die Sonne als männliche Dominanz. Dieser Dualismus ist auch in der
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griechischen Mythologie zu erkennen. Drei Mondgottheiten sind bekannt, Selene, Artemis
und Danae. Offensichtlich ist, dass alle drei weiblich sind (vgl. Baur 370). Helios - der
einzige Sonnengott - ist männlich (vgl. Abenstein 101). Auch die Faszination für die
Himmelskörper und ihren Einbezug in die eigene Mythologie treffen auf beide Kulturen zu.
Ebenso zieht sich die Aufteilung in Ober- und Unterwelt sowohl durch die Inka- als auch
die antike Mythologie, wobei die Konnotation der Unterwelt in der griechischen Mythologie
weniger die „Heberge“ der Erdenmutter (Pachamama vs. Gaia) darstellt, sondern eher mit
Hades, der Unterwelt und Kerberos, dem mythischen Hund, der über in Verbindung steht
(vgl. Abenstein 85) und somit durchaus negativer dargestellt wird. Interessant ist auch,
dass in beiden Kultur die Erde durchaus weiblich empfunden wird, was mit der
Wahrnehmung der Erde als fruchtbare Schöpferin, Versorgerin und Ernährerin in
Zusammenhang steht.
2.2 Symbole
(Bild: Owusu 24)
In der Kunst der Inka ist dieses Zeichen, Symbol sehr häufig zu finden. Das Zeichen ist
angelehnt an die Form der Gebirgsmuster und stellen so die Anden dar. Diese
Gebirgsplateaus werden von den Inkas hoch verehrt. In ihnen sollen nicht nur einige
Gottheiten leben (vgl. auch die Nähe zu den Gestirnen) sondern auch die Ahnengeister
vgl. Owusu 25).
Dieses Symbol erinnert vielleicht aufgrund der orthogonalen, simplen und symmetrischen
Form ein bisschen an griechische Mäander, ein Ornament, das für Ewigkeit und
Unsterblichkeit steht, da es sich immer wieder wiederholt und es auf Vasen selten Anfang
und Ende dieses Musters gibt (vgl. Prette 370).
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2.3 Ursprungsmythos
In der Inka-Mythologie wird nicht die Entstehung der Welt, sondern die Entstehung des
Inka-Reichs im engeren Sinn erklärt. Es wird erzählt, dass der Hauptgott Viracocha aus
dem Titicacasee geboren ist, um eine erste Gattung Mensch zu formen. (vgl. Steele, 18)
Diese ersten Menschen mussten im Mondlicht leben, da die Sonne noch nicht geschaffen
war. Viracocha zerstörte diese Menschen dann, um erst dann die Sonne zu schaffen. Er
befahl ihr, jeden Tag eine bestimmte Route am Himmel zu beschreiben und schickte ihr
Mond und Sterne nach. Danach schuf er Steine, formte sie und belebte sie dann, sodass
sie Menschen waren. (vgl. Owusu 15) Dieser Schöpfung fügte er Tiere hinzu und schickte
die Menschen in die Anden. Diese Menschen, so der Mythos, seien die Vorfahren der Inka
(vgl. Steele 18).
Vergleicht man diesen mit dem griechischen Schöpfungsmythos, der Theogonie, ergeben
sich einige Gemeinsamkeiten. Auch bei der antiken Version geht es nicht primär darum,
dass die Welt geschaffen wird. Es existiert davor schon etwas, formlose Materie, Chaos.
Aus diesem Chaos taucht eine erste Göttergeneration auf, wie aus dem Titicacasee ein
erster Gott. Diese erste Göttergeneration besteht aus Gaia (Erde), Tartaros (Unterwelt),
Eros (Liebe), Nyx (Nacht) und Erebos (Finsternis). Letztere bringen den Tag, Gaia aus
sich alleine Uranos, Pontos und Ourea (Himmel, Meer, Gebirge). Mit diesen hat Gaia
erneut viele Kinder. Uranos ist Herrscher, wird aber von seinem Sohn Kronos entmannt
und ermordet. So erlangen die Titanen, zu denen Kronos gehört, die Macht über die Welt.
Zeus stürzt diese jedoch und die Zeit der Götter im Olymp beginnt. (vgl. Abenstein 18-24)
Auffällig sind die besonderen Bedeutungen, die dem Licht zukommen. Das Bedürfnis nach
Licht und eine Sensibilität für die Notwendigkeit der Sonne ist offensichtlich, der Mond
alleine reicht nicht und in der Dunkelheit herrscht Chaos. Sehr interessant ist, dass der
Ursprung von allem in der Inka-Mythe anscheinend im Wasser liegt. Auffällig ist auch, dass
die Schöpfung selten ohne Aggression, ohne Kampf und ohne Tod vor sich gehen kann.
So muss auch Viracocha die erste Gattung Mensch vorerst vernichten, und die Götter
bekriegen sich förmlich gegenseitig.
Ich finde es jedoch wichtig, festzuhalten, dass es in beiden Kulturen mehrere, von
einander mehr oder weniger stark abweichende Schöpfungsmythen gibt. Teilweise hängt
das von regionalen Unterschieden ab, da zB verschiedene Andenstämme verschiedenen
Mythen anhingen.
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2.3 Das Leben nach dem Tod
Tote Körper wurden von den Inka präpariert, um sie möglichst gut zu erhalten. Die Inka
waren überzeugt, dass die Seelen wiedergeboren werden würden; zu dieser
Reinkarnation würde es wahrscheinlich sogar innerhalb der Familie kommen (vgl. Owusu
23). Diese Wiedergeburt war aber nur gesichert, wenn ein Teil des irdischen Körpers
erhalten werden würde. Man war auch von dem großen Einfluss der toten Ahnen
überzeugt, weswegen man alles tat, um ihre Körper zu erhalten. Bis zu ihrer Wiedergeburt
würden die Seelen in den Gebirgen bei den Gottheiten verharren. In die Gräber gab man
den Verstorbenen viele Grabbeigaben mit. Darunter fanden sich viele erotische
Darstellungen, mit denen man die Toten an die Freuden des irdischen Lebens erinnern
wollte und zu einer schnellen Rückkehr bewegen wollte (vgl. Owusu 23).
Verantwortung über die Toten hatten auch die hinterbliebenen Verwandten im antiken
Griechenland. Sie mussten ihren Verstorbenen eine Begräbniszeremonie halten, da die
Seelen der Toten sich sonst nicht aus den Körpern lösen und in das Reich des Hades
hinabsteigen könnten. Der Hades war nicht positiv konnotiert sondern galt als Ort des
Grauens. Besonders faszinierend finde ich die Vorstellung, dass die Seelen der Toten bei
Eintreten in den Hades aus dem Fluss des Vergessens (Lethe) trinken mussten und sich
danach nicht mehr ihrer Vergangenheit bewusst waren. Der Effekt dieser negativen
Erwartung auf das Leben nach dem Tod war, dass die Griechen stets bestrebt waren, in
den Gedanken ihrer Zeitgenossen fortzuleben und ihr Leben voll auszukosten (vgl.
Abenstein 85).
Die Vorstellungen über ein Leben nach dem Tod unterscheiden sich hier stark von
einander, erinnert doch der Versuch, die Körper der Toten zu erhalten, und der Kult der
Grabbeigaben mehr an die Ägypter. Die Griechen mit ihrer pessimistischen, fast
makaberen Haltung stehen hier im starken Kontrast. Die Vorstellungen der Griechen in
Bezug auf ihre Götter - und hier Hades im Genauen - scheinen negativer zu sein, als die
der Inka.
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3. Schlussworte und Resumé
Beim Erarbeiten dieses Referats war ich teilweise sehr überrascht von den
Gemeinsamkeiten zwischen Inkamythologie und jener Mythologie des antiken
Griechenland. Die Bedeutung von Himmel und Erde, verschiedene Dualismen,
Göttercharaktere, Symboliken und Schöpfungsvorstellungen - hier habe ich sehr viele
Parallelen feststellen können. Am Ende bleibt für mich die Frage zurück, wieso es hier
doch so viele Gemeinsamkeiten gibt, obwohl die Geschichte dieser zwei Hochkulturen
sehr unterschiedlich verlaufen ist. Ich frage mich, ob es vielleicht so etwas wie
archetypische Vorstellungen von Leben, Leiden, Tod gibt, die sich nicht nur durch die
Gedanken und Emotionen, sondern auch durch die Geschichten von Kulturen gibt. Es
dürften sehr ähnliche Fragen gewesen sein, die frühere Kulturen beschäftigt haben.
Phänomene, die man sich nicht erklären konnte, und für die man Gründe suchte.
Ein Beispiel davon habe ich in meiner Arbeit genannt: Die Symbolik der Erde als
fruchtbare „Mutterfigur“ ist relativ offensichtlich. Die Kraft von Licht, die Wichtigkeit von
Wasser verhalten sich ebenso. Und dass unerklärte Lichter am Himmel das Interesse und
die Phantasie anregen, „leuchtet“ im wahrsten Sinne des Wortes ein.
Ein Hauptunterschied ist aber wahrscheinlich die Darstellung der Gottheiten. Bei den
Griechen waren Darstellungen jeder Art willkommen. Götter und Göttinnen hatten nicht nur
Körper sondern auch Eigenschaften und Persönlichkeit, die den Menschen sehr nahe
kamen. Es war auch nicht verpönt, Götter so darzustellen - mit all ihren Kanten und
Fehlern. Die Inka haben weniger solch ein anthropomorphes Bild von ihren Göttern. Es
wurde auch weniger gern gesehen solche Bilder anzufertigen, da man der Größe und
Vielfalt ohnehin kaum gerecht werden konnte. Die Darstellungen der Inka-Götter gleichen
auch nur selten einem Menschen sondern erinnern eher an Totemsymbole.
Was mich in der Arbeit etwas enttäuscht hat, ist, dass meine Anfangseinstellung eine
falsche war. Ich hatte erwartet, Götter und Göttinnen zu finden, die ihre Aufgabenbereiche
etwa so hatten, wie die griechischen Götter und Göttinnen. Der Hauptgott Viracocha steht
aber bei den Inka eindeutig im Vordergrund. Manche Quellen sprechen gar davon, dass
dieser Gott der einzige war, der überhaupt angebetet wurde. Auf wikipedia habe ich eine
Tabelle mit sehr vielen Gottheiten gefunden, so, wie ich es mir vorgestellt hatte. Jedem
Planeten war hier eine Gottheit zugeordnet worden. Dieses dort dargestellte System
erinnerte mich stark an jene Gottheiten der Griechen. Leider stellte sich die Quelle, ein
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Film, als nicht besonders vertrauenswürdig heraus, und kein Buch, das ich durchblättert
habe, hat meine Erwartungen bestätigt.
Mein Fazit ist, dass es in Art und Form der Mythologie viele Parallelen gibt; der Götterkult
selbst unterscheidet sich aber stark.
4.Bibliographie
1. Abenstein, Reiner (2005) Griechische Mythologie. Paderborn, München, Wien, Zürich:
UTB.
2. Baur, Ferdinand Christian (2011) Symbolik Und Mythologie: Oder Die Naturreligion Des
Alerthums, Volume 2, part 2. London: Ulan Press
3. Howatson, M. C. (2006) Reclams Lexikon der Antike. Leipzig: Reclam Philipp jun.
4. Masek, Michaela (2010) Geschichte der antiken Philosophie. Wien: Facultas wuv.
5. Owusu, Heike (2007) Symbole der Inka, Maya & Atzteken. Darmstadt: Schirner Verlag.
6. Prette, Maria Carla (2009) Kunst verstehen: Alles über Epochen, Stile, Bildsprache,
Aufbau und mehr in über 1000 farbigen Abbildungen. Köln: Naumann & Göbel.
7. Steele, Paul R. (2004) Handbook of Inca Mythology. ABC Clio: Santa Barbara,
California.
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